Online Forum Blasenkrebs Newsletter 1/2014

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IN DIESER AUSGABE 1. Ein glückliches und gesundes Neues Jahr
2. Supportivtherapie - Ein Stiefkind der Onkologie?
3. Körpereigenes Immunsystem gegen Krebs
stärken
4. Zucker-Entzug lässt Tumorzellen absterben
5. Krebsdiäten: Nicht nur nutzlos, sondern gefährlich
6. Jahresstatistik
7. Sonstiges / Impressum
Der Dalai Lama wurde gefragt was ihn am meisten überrascht;
Er sagte:
"Der Mensch.
Denn er opfert seine Gesundheit um Geld zu machen.
Dann opfert er sein Geld um seine Gesundheit wiederzuerlangen.
Und dann ist er so ängstlich wegen der Zukunft dass er die Gegenwart nicht genießt.
Das Resultat ist, dass er nicht in der Gegenwart lebt.
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Er lebt als würde er nie sterben und dann stirbt er und hat nie wirklich gelebt."
Mit diesen weisen Worten bedankt sich das Team der Balsenkrebs-Onlinehilfe bei allen Lesern und Mitstreitern und
wünscht Ihnen und Ihrer Familie, Gesundheit und Erfolg für das neue Jahr.
Supportivtherapie - Ein Stiefkind der
Onkologie?
Wie ein Regenschirm sollen supportive Maßnahmen
den Patienten während der onkologischen Behandlung
schützen und die Patienten vor therapiebedingten
Nebenwirkungen bewahren. Dabei spielt es keine
Rolle, in welcher Krankheits- bzw. Therapiephase sie
sich befinden.
„Supportive care makes excellent cancer care possible“ – lautet das Motto der Multinationalen Gesellschaft für
Supportivtherapie in der Onkologie (MASCC) und treffender kann die Bedeutung der Supportivtherapie nicht umschrieben
werden, erläutert Professor Dr. Petra Feyer vom Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin.
„Wir müssen uns bewusst machen, dass wir heute gute Möglichkeiten haben, die Lebensqualität unserer Patienten unter der
Tumortherapie zu verbessern bzw. dafür Sorge zu tragen, dass sich die Lebensqualität nicht wegen therapiebedingter
Nebenwirkungen verschlechtert. Diese Möglichkeiten müssen wir im klinischen Alltag nutzen“, unterstreicht die international
anerkannte Expertin für Supportivmedizin, im Gespräch mit der Medical Tribune.
Prophylaxe geht vor Therapie
Dennoch werden in vielen Bereichen die Empfehlungen zum Einsatz supportiver Maßnahmen nicht konsequent umgesetzt,
so Prof. Feyer. Gründe hierfür gibt es eine ganze Reihe. Das eigentliche Defizit sieht sie jedoch im mangelnden Bewusstsein
für die Notwendigkeit des Einsatzes supportiver Maßnahmen. Und sie betont, dass Supportivtherapien die Kosten keinesfalls
in die Höhe treiben. Im Gegenteil: Durch leitliniengerechte Supportivtherapie werden Kosten eingespart, da sich Folgekosten
verhindern lassen.
In den frühen Erkrankungsstadien haben supportive Maßnahmen in der Onkologie wesentlichen Anteil am Therapieerfolg, da
sie intensivere Chemo- und Radiotherapien ermöglichen und sodie Heilungschance erhöhen. In den fortgeschrittenen
Tumorstadien, wenn eine Heilung nicht mehr erzielt werden kann, steht die Lebensqualität der Patienten im Fokus. Auch hier
sind supportive Maßnahmen sehr wichtig und, so Prof. Feyer, hier gibt es speziell im Bereich der Prophylaxe große Defizite.
Emetogenes Risiko wird häufig falsch eingeschätzt
„Prophylaxe geht vor Therapie“, betont die Expertin. Ärgerlich ist, dass die Defizite auch in Bereichen bestehen, in denen
ausreichend Interventionsmöglichkeiten vorhanden sind, wie z.B. bei der Antiemese. Nur etwa 60 bis 70 % der Patienten
erhalten unter hoch bzw. moderat emetogener Behandlung prophylaktisch eine leitliniengerechte Antiemese, erläutert Prof.
Feyer. Leiden die Patienten erst einmal unter Übelkeit oder Erbrechen spricht zirka die Hälfte nicht mehr vollständig an.
Zudem wird das emetogene Risiko der Therapie häufig falsch eingeschätzt, sagt Prof. Feyer.
Wichtig ist auch, an verzögerte Übelkeit/Erbrechen zu denken, die erst ab Tag 2 nach der Behandlung einsetzt. Die Patienten
sollten deshalb eine antiemetische Medikation nach Hause mitbekommen. Und, betont Prof. Feyer, patientenbedingte
Risikofaktoren können das emetogene Potenzial der Behandlung erhöhen, sodass der Patient in die nächst höhere
emetogene Gruppe eingestuft werden sollte.
Individuelle Risikofaktoren bei der Supportivtherapie beachten
Risikofaktoren sind jüngeres Alter, weibliches Geschlecht, Angst, geringer Alkoholkonsum und negative Vorerfahrung.
Brustkrebspatientinnen mit Anthrazyklin-haltiger Chemotherapie gehören z.B. in die hoch emetogene Risikogruppe, erläutert
Prof. Feyer, gleichwohl die Anthrazykline als Einzelsubstanzen moderat emetogen eingestuft sind.
Die Mukositis (hier orale Mukositis ist eine Entzündung der Mundschleimhaut) ist eine bekannte Nebenwirkung unter
Strahlen- bzw. kombinierter Chemo-/Strahlentherapie. Aber auch etwa 50 % der Tumorpatienten unter alleiniger
Chemotherapie entwickeln in Abhängigkeit von dem eingesetzten Regime eine Mukositis, erklärt Prof. Feyer. Dies wird zu
wenig beachtet.
Mukositis: Da vergeht jede Freude am Essen
Für die Patienten ist eine Mukositis eine schmerzhafte Komplikation, die dazu führen kann, dass sich die Patienten nicht
mehr normal oral ernähren können. Der prophylaktische Einsatz von Mundspüllösungen und Mundpflegeprogrammen ist
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essenziell, unterstreicht Prof. Feyer, und kann bei regelmäßiger Anwendung das Risiko für Schleimhautentzündungen
deutlich reduzieren bzw. den Schweregrad lindern.
Auch die Knochen wollen geschützt werden
Nach wie vor wird auch die Osteoprotektion zu wenig beachtet, um einem Knochendichteverlust unter ablativer
Hormontherapie, z.B. beim Mamma- oder Prostatakarzinom, vorzubeugen und das Frakturrisiko zu senken.
Knochendichtemessungen vor Therapiebeginn sind sinnvoll, um das individuelle Risiko zu ermitteln. Prof. Feyer empfiehlt,
dies mit den Patienten/Patientinnen zu besprechen.
Als prophylaktische und therapeutische Maßnahmen bieten sich Vitamin D und Kalzium sowie in fortgeschrittenen Fällen die
Gabe von Bisphosphonaten oder Denosumab im sechsmonatigen Intervall an. Dosierung und Applikationsschema zur
Osteoprotektion sind geringer als bei manifesten Knochenmetastasen, weshalb das Risiko für Kiefernekrosen bei der
Osteoprotektion nach derzeitigen Erkenntnissen laut Prof. Feyer nicht besteht.
Eine unterbewertete und oft unerkannte Problematik onkologischer Therapien ist das Fatigue-Syndrom – ein multifaktorielles
Geschehen, das der exakten differenzialdiagnostischen Abklärung möglicher Ursachen bedarf, z.B. zur lavierten Depression
oder zum Chemo-Brain-Syndrom. Liegt keine organische Ursache zugrunde, sind eine gesunde Ernährung, ausreichend
Schlaf mit entsprechender Schlafhygiene und wohl dosierte körperliche Aktivität wichtige Maßnahmen. Prof. Feyer: „An die
Krankheitssituation angepasste Aktivität ist ratsam und motivierend für ein neues Selbstwertgefühl.“ Und weiter: „Wir
empfehlen unseren Patienten moderaten Sport bereits vor Therapiebeginn, denn vielfach lässt sich damit einer
Fatigue vorbeugen.“
Bei jedem Patienten die Lebensqualität erfragen
Die „Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin“ (ASORS) der
Deutschen Krebsgesellschaft bietet seit Jahren Fort- und Weiterbildungen zur onkologischen Supportivtherapie an. Im
Oktober 2009 fand der erste bundesweite Kongress der ASORS in München statt. Dieser Kongress wird zukünftig alle zwei
Jahre ausgerichtet. Außerdem werden in einem jährlich stattfindenden Expertenworkshop intern neue Forschungsziele und
Forschungsergebnisse diskutiert.
In Zukunft, so Prof. Feyer, sollte die Supportivtherapie fester Bestandteil onkologischer Therapiemaßnahmen sein. Die ersten
Schritte in diese Richtung sind getan. Die Zytostatika-Protokolle beinhalten immer häufiger Empfehlungen und Vorgaben zur
notwendigen Antiemese oder zum Einsatz von Wachstumsfaktoren, Antibiotika oder Antimykotika. „Wir sollten zukünftig bei
jedem Patienten die Lebensqualität abfragen und dokumentieren –
ebenso wie wir routinemäßig das Blutbild untersuchen“, fordert die Supportivexpertin.
Wichtig ist ihr auch, dass die Supportivtherapie Eingang in die Zertifizierungsvoraussetzungen onkologischer Zentren
gefunden hat. Dies, betont Prof. Feyer, ist ein weiterer Schritt, die Supportivmedizin gleichberechtigt mit den antitumoralen
Maßnahmen als unverzichtbaren Bestandteil der onkologischen Versorgung zu definieren.
Quelle: Birgit-Kristin Pohlmann, Medical Tribune
Körpereigenes Immunsystem gegen Krebs stärken
Die Bekämpfung von Tumoren mit sogenannten
T-Killerzellen der körpereigenen Immunabwehr zeichnet
sich als vielversprechende Methode in der Krebstherapie ab.
Ein großer Vorteil sind die geringen Nebenwirkungen im
Vergleich zur Chemotherapie.
Mit dieser immunologischen Tumortherapie konnten
Mediziner bereits erste Erfolge in der klinischen Erprobung
vorweisen. Prof. Günter J. Hämmerling und Prof. Bernd
Arnold vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in
Heidelberg wollen in einem langfristigen Forschungsprojekt
klären, wie sich die Einwanderung von T-Killerzellen in
Tumoren und damit ihre Wirksamkeit fördern lässt.
Aus klinischen Studien ist bekannt, dass Patienten mit einer starken Einwanderung von T-Killerzellen in das Tumorgewebe
eine bessere Überlebens- und Heilungschance haben als Patienten mit einem niedrigeren Aufkommen von T-Killerzellen. In
der ersten Phase des von der Wilhelm-Sander-Stiftung geförderten Projekts wiesen die Wissenschaftler nach, dass eine
punktgenaue und niedrig dosierte Bestrahlung der Tumoren völlig ausreichte, um eine starke Einwanderung von T-Killerzellen
zu bewirken, die dann den Tumor zerstörten. Die Strahlungsdosis war so niedrig, dass gesundes Gewebe nicht geschädigt
wurde. Dabei ergab sich der unerwartete Befund, dass sogenannte Makrophagen durch Bestrahlung von „Verteidigung“ auf
„Angriff“ umgepolt wurden und so die Killerzellen unterstützten.
Neben Bestrahlung entdeckte das Forscherteam einen zweiten Ansatz, die den Killerzellen die Einwanderung in Tumoren
ermöglichen: und zwar durch Entfernung einer weiteren Klasse von Wächterzellen im Tumor, den sogenannten
regulatorischen T-Zellen. Nach experimenteller Entfernung der regulatorischen T-Zellen konnten T-Killerzellen in den Tumor
einwandern und diesen zerstören. Wahrscheinlich findet auch hier eine Umpolung der Makrophagen statt.
In der zweiten Projektphase wollen die Forscher nun die Umpolung der Tumormakrophagen untersuchen und insbesondere
die Frage klären, wie die umgepolten Makrophagen die Arbeit der T-Killerzellen unterstützen. Die genaue Kenntnis dieser
Mechanismen wird von Bedeutung für die Entwicklung neuer Ansätze zur immunologischen Krebstherapie sein.
Quellen: Wilhelm Sander-Stiftung
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Biermann-Medizin
Zucker‐Entzug lässt Tumorzellen absterben Durch Hemmung ihres Energiestoffwechsels können
ruhende Tumorzellen selektiv vernichtet werden.
Diese Entdeckung machten jetzt Wissenschaftler der
Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-DelbrückCentrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch
zusammen mit weiteren Kooperationspartnern aus
Deutschland. Die Ergebnisse der Studie sind in der
Fachzeitschrift "Nature" publiziert.
Bei einer Chemotherapie sterben bisweilen nicht alle Tumorzellen, sondern manche treten in den Zustand der sogenannten
Seneszenz (programmierter
Wachstumsstopp) ein. In diesem Zustand sind die Tumorzellen inaktiv und teilen sich nicht weiter. Trotzdem birgt dieser
Zustand Gefahren. Zum einen produzieren seneszente Zellen Eiweißbotenstoffe, die zu unerwünschten
Entzündungsreaktionen führen können, und zum anderen besteht die Möglichkeit eines Tumorrückfalls. Die Wissenschaftler
um Prof. Dr. Clemens Schmitt, Direktor des molekularen Krebsforschungszentrums und Leitender Oberarzt in der
Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie der Charité, fanden jetzt einen Weg,
seneszente Tumorzellen gezielt zu vernichten.
„Wir stellten fest, dass der Energiestoffwechsel von seneszenten Tumorzellen nach einer Chemotherapie massiv ansteigt
und die Zellen regelrecht zuckerhungrig sind“, erläutert Prof. Schmitt. „Weiterhin konnten wir zeigen, dass diese Zellen nicht
nur mehr Energie produzieren, sondern von ihrer massiven Stoffwechselsteigerung auch abhängig sind“, fügt er hinzu.
Hemmten die Wissenschaftler den Zuckerstoffwechsel der Zellen, starben sie ab. Auf ruhendes oder teilendes
Normalgewebe hat eine kurzzeitige Hemmung des Energiestoffwechsels dagegen kaum Auswirkungen.
Die Ursache für den hohen Energieverbrauch der seneszenten Zellen sehen die Forscher in einer weiteren Besonderheit: In
dem Augenblick, in dem die Zellen in den Zustand der Seneszenz übergehen, produzieren sie eine große Menge an
Eiweißbotenstoffen. Diese müssen dann wieder unter hohem Energieverbrauch von ihnen verdaut werden, da die Eiweiße
zum Teil toxisch sind. Hemmt man also entweder die Energiegewinnung der seneszenten Zellen oder blockiert ihre
Verdauungsvorgänge, überleben sie nicht.
„Das Besondere an dieser Forschungsarbeit ist das neuartige Verständnis einer möglichen Therapie-Zielstruktur bei
Krebserkrankungen: Bei den aktuellen und durchaus aussichtsreichen Wirkstoffen geht es in der Regel darum, die Aktivität
eines in Krebszellen veränderten Moleküls mit einem Medikament gezielt zu hemmen“, erklärt Prof. Schmitt.. Dagegen
schlagen die Wissenschaftler mit ihrem neuen Therapieansatz vor, einen Krebs-exklusiven Zustand – und nicht ein einzelnes
Molekül –, nämlich die durch Chemotherapie hervorgerufene Seneszenz als Therapieziel einer nachgeschalteten
metabolischen Therapie zur Vernichtung der Tumorzellen zu nutzen.
„Es handelt sich hierbei um einen vielversprechenden Forschungsansatz an der Schnittstelle zwischen präklinischer
Forschung und klinischer Prüfung“, sagt Schmitt. „Die Idee unseres Ansatzes könnte für zukünftige Behandlungsstrategien
von Krebspatienten sehr relevant sein; im Hinblick auf ein solches klinisches Potential führen wir zurzeit entsprechende
weiterführende Untersuchungen durch“, fügt er hinzu.
Des Weiteren betonte der Krebsmediziner den interdisziplinären Charakter der vorwiegend in Berlin ermittelten
Forschungsergebnisse und sagte: „Die exzellente Berliner Wissenschaftslandschaft und die intensive Zusammenarbeit
translationaler klinischer Forscher von der Charité mit Grundlagenwissenschaftlern vom MDC – die jetzt im neu gegründeten
„Berlin Institute of Health“ noch enger zusammenrücken – haben diese wichtige Studie erst möglich gemacht“.
*Originalpublikation: Dörr JR, Yu Y, Milanovic M, Beuster G, Zasada C, Däbritz JH, Lisec J, Lenze D, Gerhardt A, Schleicher
K, Kratzat S, Purfürst B, Walenta S, Mueller-Klieser W, Gräler M, Hummel M, Keller U, Buck AK, Dörken B, Willmitzer L,
Reimann M, Kempa S, Lee S, Schmitt CA. Synthetic lethal metabolic targeting of cellular senescence in cancer therapy.
Nature. 2013 Aug 14. doi: 10.1038/nature12437.
Studie in Nature
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Krebsdiäten: Nicht nur nutzlos, sondern gefährlich
Immer wieder kursieren Krebsdiäten, die helfen sollen,
den Tumor zu besiegen. Fachleute warnen
ausdrücklich davor: Sie können schwere
gesundheitliche Schäden verursachen.
Bei der „Krebskur-Total“ nach Breuß sollen Patienten 42 Tage nur Gemüsesaft und Tee zu sich nehmen und in dieser Zeit
auf jegliche Krebstherapie verzichten.
>> Das sagen die Experten: Es gibt keinerlei wissenschaftliche Daten über eine positive Wirkung, bei Durchführung droht
eine hochgradige Mangelernährung.
Bei der Öl-Eiweiß-Kost nach Budwig werden schwefelhaltige Proteine zusammen mit ungesättigten Fettsäuren eingesetzt.
Bekannt ist der „Budwig-Quark“ aus Leinöl und Quark, als Getränke stehen Sauerkrautsaft, Obst- und Gemüsesäfte auf dem
Plan, weißer Zucker ist praktisch tabu.
>> Das sagen die Experten: Es gibt keine Studien zur Wirksamkeit, bei reiner Budwig-Kost sind Mangelerscheinungen an
Vitaminen, Folsäure und Eisen möglich, außerdem fehlen sekundäre Pflanzenstoffe.
Bei der Gerson-Diät sollen die Patienten mindestens 10 kg Obst und Gemüse – in Form frisch gepresster Säfte – täglich zu
sich nehmen. Tierische Proteine sind nur in geringen Mengen erlaubt, Fett ist untersagt. Drei bis vier Kaffee-Einläufe täglich
dienen der Entgiftung.
>> Das sagen die Experten: Vorliegende Studien halten strengen wissenschaftlichen Kriterien nicht stand. Stattdessen kann
diese Kost zu lebensgefährlichen Verschiebungen im Mineralstoffwechsel führen, Todesfälle sind dokumentiert.
Diäten der Makrobiotik bestehen aus 50 bis 60 % Getreide, 15 bis 25 % Gemüse, 5 bis 10 % Bohnen und Algen. Kleinere
Mengen Hühnereier und Fisch sind erlaubt, die Patienten sollen wenig trinken, aber viel Salz zu sich nehmen.
>> Das sagen die Experten: Die wenigen vorliegenden Studien lassen keine positive Bewertung zu. Die Diät hat in der Regel
wenig Kalorien und führt zu Gewichtsverlust, was bei untergewichtigen Krebspatienten die Situation verschlimmert.
Mangelerscheinungen bezüglich der Vitamine C, B12 und D, Zink, Kalzium, Eisen und essenziellen Aminosäuren sind
möglich.
Bei der ketogenen Diät sind gereinigte (raffinierte) Kohlenhydrate und Obstsorten mit hohem Kohlenhydratanteil untersagt.
Nahrungsmittel aus komplexen Kohlenhydraten (Brot, Kartoffeln) sollten nur selten gegessen werden, bei Fetten sind
pflanzliche Öle und Omega-3-Fettsäuren (Fisch) zu bevorzugen.
>> Das sagen die Experten: Kontrollierte klinische Studien fehlen und bisher veröffentlichte, positive Fallbeispiele sind nicht
überzeugend. Stattdessen drohen Nebenwirkungen wie Nährstoffmangel, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und
starke Müdigkeit.
Diplom-Ökotrophologin Antje Gahl der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, rät: Wann immer es geht, sollten
Menschen mit der Diagnose Krebs so normal wie möglich essen. Ideal sind 30–40 kcal pro Kilogramm
Körpergewicht, um Mangelernährung und Gewichtsverlust zu vermeiden.
Forum‐Blasenkrebs empfiehlt
"Pespektive LEBEN"
Das Magazin für Menschen mit Krebsdiagnose und
ihre Angehörigen
Perspektive Leben, Ausgabe als PDF
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