Lebens-Linien
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Lebens-Linien Herausgeber: Stuttgarter Straßenbahnen AG Pressestelle, © 2016 Inhalt: H.-J. Knupfer www.ssb-ag.de Änderungen und Irrtum vorbehalten. SSB-Mat.: 6030919 [2016.05 | ID 15105] Mit der Stuttgarter Seilbahn in die 1920er Jahre – auf dem Waldfriedhof durch die Jahrzehnte Eine Veranstaltungsreihe der Stuttgarter Straßenbahnen AG Hoch über Heslach im Grünen: Stuttgarts Waldfriedhof In der Stadt war kein Platz mehr, und so baute Stuttgart 1913/1914 auf Gemarkung Degerloch den Waldfriedhof. Im Süden der Stadt auf einer Hangterrasse liegt er malerisch im lichten Mischwald. Seine bis heute bewusst bewahrte Eigenart ist sein Waldcharakter — mit einem der Topografie behutsam angepassten Wegenetz, ohne Grabeinfassungen und nur mit zurückhaltendem Grabschmuck. Auf dem Waldfriedhof befinden sich die Ehrenfelder für die Stuttgarter Toten der beiden Weltkriege. Auf dem Waldfriedhof ruhen zum Beispiel die weltberühmten Künstler Adolf Hölzel und Oskar Schlemmer, der Architekt Paul Bonatz, die bedeutenden Unternehmer Robert Bosch sowie Gottlob Bauknecht — wer kennt ihn nicht als Produzent von Küchengeräten? 2 Die namhaften Politiker Walter Hallstein und Theodor Heuss und die engagierte Publizistin Elly Heuss-Knapp findet man, aber auch die Stuttgarter Bürgermeister Arnulf Klett und Carl Lautenschlager, den beeindruckenden Gewerkschaftler Willi Hoss, den Flugpionier Wolf Hirth und den Kanalbauer Otto Konz. Weitere Prominente sind etwa der am japanischen Kaiserhof tätig gewesene Arzt Erwin Baelz, der mutige Bischof Theophil Wurm, der unvergessene Tenor Wolfgang Windgassen und der „Klimbim”-Regisseur Michael Pfleghar. Einige davon stellen wir in dieser Schrift vor. Stuttgarts schönste schräge Sache: Die Stuttgarter Seilbahn Mit drei Metern pro Sekunde auf Schienen in die Höhe: Die beschauliche Standseilbahn im Stadtteil Heslach bringt den Besucher bequem aufwärts zum Waldfriedhof. 1914 geplant, aber erst 1929 erbaut, ist sie ein liebenswertes Überbleibsel aus der Vergangenheit. Die Anlage steht unter Denkmalschutz und ist 2004 behutsam technisch saniert worden. Dennoch präsentiert sie sich fast komplett als originales Ensemble im Zustand des Eröffnungsjahres 1929 — und läuft wie am Schnürchen. An jedem Ende des 550 Meter langen Stahlseiles hängt ein heimeliger rotbrauner Wagen. Fast geräuschlos gleitet einer auf den blanken Schienen aufwärts, der andere kommt entgegen — oder umgekehrt. Viel Teakholz, Messing und Emaille versetzen den Benutzer auf der mit bis zu 28 Prozent geneigten Strecke in die Zeit der 1920er Jahre. Streckenlänge: 536 m Spurweite: 1000 mm Höhenunterschied: 87 m Größte Neigung: 28,2 % Eröffnung: 30.10.1929 Erbauer: Maschinenfabrik Esslingen (ME) und Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft (AEG) Berlin Sanierung 2004: Siemens Innsbruck, Leitner Wien. 3 Bewegte Leben in 20 Zeilen Plan Nr. 1 Weltoffener Schaffer mit Herz Dr. Arnulf Klett (Stuttgart 1905 — Bühlerhöhe 1974) Oberbürgermeister von Stuttgart 1945 — 1974 Plan Nr. 2 Aufrechter Gestalter in schwerer Zeit Dr. Carl Lautenschlager (Stuttgart 1868 — Stuttgart 1952) Oberbürgermeister von Stuttgart 1911 — 1933 4 Bürgermeister wollte er nie werden, aber über fast drei Jahrzehnte amtierte Arnulf Klett als populäres Stuttgarter Stadtoberhaupt. „Er packte an“, heißt es über ihn, und das war nötig. Wiederaufbau, neue Stadtteile, Flughafen, Neckarhafen, moderner Nahverkehr und breite Straßen wandelten das Stadtbild so nachhaltig wie nie zuvor. Und Klett war so lange im Amt wie bisher kein OB vor und nach ihm. Kleine Eigenwilligkeiten des witzigen und volkstümlichen Mannes, der nie ohne ‚Fliege‘ auftrat, übersahen die strengen Stuttgarter geflissentlich: Ein bisschen Klett wäre jeder gerne gewesen. Erster Weltkrieg und Wirtschaftskrise: Durch diese Notzeiten lenkte Carl Lautenschlager das Stuttgarter Gemeinwesen erfolgreich, und heute selbstverständlich erscheinende Elemente der Grundversorgung folgten: Anschluss ans Landeswassernetz, die erste Kläranlage, die öffentlichen Bäder Heslach und „Leuze“, aber auch der Bonatz‘sche Hauptbahnhof, die Heilbronner und Nürnberger Straße. Kleiner Glanzpunkt: „Jetzt hat Stuttgart auch eine Seilbahn“, durfte Lautenschlager 1929 verkünden. Selbst die Nazis, die ihn 1933 aus dem Amt schoben, bescheinigten ihm respektvoll „Lauterkeit und vorbildlichen Charakter.“ Plan Nr. 3 Zündende Ideen Robert Bosch (bei Ulm 1861 — Stuttgart 1942) Unternehmer Plan Nr. 4 Staatsmann und Bürger Prof. Dr. Theodor Heuss (Brackenheim 1884 — Stuttgart 1963) Politiker Möglich, dass das Automobil ohne Robert Bosch eine Episode geblieben wäre: Die Zündkerze für den Verbrennungsmotor war eine der zündenden Erfindungen aus dem Haus des Tüftlers von der Alb und legte den Grundstock für sein Großunternehmen. „Lieber möchte ich Geld verlieren als das Vertrauen meiner Kunden“, so charakterisierte er sein Verständnis von Qualität. Die Fürsorge für seine Mitarbeiter — Achtstundentag, Betriebskrankenkasse — war so früh vorbildlich, dass seine Konkurrenten ihn den „roten Bosch“ scholten. Den Bescheidenen focht das nicht an: Er hinterließ Stuttgart die Robert-Bosch-Klinik und die Völker verbindende Robert-Bosch-Stiftung. Er war Redakteur liberaler Zeitschriften und ab 1924 Reichstagsmitglied. 1932 kritisierte er in einer analytischen Schrift Hitler, und so musste er sich ab 1933 mühsam als Journalist unter falschem Namen durchschlagen. 1946 wurde er Kultminister in Württemberg; 1949 kam seine große Stunde: Wahl zum ersten Präsidenten der jungen Bundesrepublik. Staatsmännische Eleganz verband der promovierte Weinbaugeschichtler mit der gewinnenden Ausstrahlung gemütlicher südwestdeutscher Lebensart: Der Herr Bundespräsident geht jetzt heim, aber der Heuss bleibt sitzen, so war seine treffende Rede bei einem Glas (natürlich schwäbischem) Wein. 5 Plan Nr. 5 Die Vielseitige Elly Heuss-Knapp (Straßburg 1881 — Bonn 1952) Publizistin Plan Nr. 6 Der Kaufhauskönig Eduard Breuninger (Backnang 1854 — Stuttgart 1932) Unternehmer 6 Eine Frau mit Berufsausbildung, das war 1908, als die Lehrerin Elly Knapp einen gewissen Theodor Heuss ehelichte, noch fast unerhört. Die couragierte Studentin der Volkswirtschaft machte buchstäblich von sich Reden: Als Gründerin einer Fortbildungsschule für Frauen wirkte sie mit Vorträgen und Reportagen gegen Frauenelend und Kinderarbeit. Ab 1933 hielt die Gewandte ihre Familie alleine über Wasser: durch Produktwerbung im Radio, die sie erst richtig „erfand“. Nach 1945 war sie Abgeordnete in Stuttgart und rief ihre eigene Stiftung ins Leben, das Müttergenesungswerk. Zum Dank heißen viele Schulen nach ihr: Die Jugend geht „ins Elly“. „Zum Breuninger“ gehen, das braucht man bis heute niemand zu erklären: Ein Name als Institution. Einkaufen in einem großräumigen Zweckbau aus Beton und Glas? Rolltreppen und Aufzüge für die Kunden? Das war am behäbigen Marktplatz zu Stuttgart 1931 eine Sensation. Der Schöpfer: Eduard Breuninger. Über Jahrzehnte besaß der Kaufmann aus Backnang das größte Einzelhandelsunternehmen des Kontinents. Sein soziales Handeln lebt in der Breuninger-Stiftung weiter, und sein Name auch in einem „Land“, das wohl zumindest jeder in Stuttgart und der weiten Umgebung kennt: dem Einkaufszentrum Breuningerland. Plan Nr. 7 Weiße Ware wie gewünscht Gottlob Bauknecht (Neckartenzlingen 1892 — Stuttgart 1976) Unternehmer Plan Nr. 8 Der Molekül-Flüsterer Carl von Bach (Stollberg/Erzgeb. 1847 — Stuttgart 1931) Techniker Ob er die Frauen verstand, weiß man nicht — aber was die Hausfrau will, das wusste er: Gottlob Bauknechts Name wurde zum Festbegriff für die so genannte Weiße Ware der Elektrotechnik. Handmixer, Kühlschrank, Waschmaschine, mit seinen Produkten wurde der Familienunternehmer aus dem Neckartal zum Teil des Wirtschaftswunders. Länger als das Schlagwort „Bauknecht weiß, was Frauen wünschen“ lief wohl kein deutscher Werbeslogan, fast ein halbes Jahrhundert. Auch die Männer strahlten: Die Einführung der Geschirrspülmaschine — made by Bauknecht — hat wohl ’zig Beziehungen stabilisiert. Doch all‘ das rettete nicht die Firma Bauknecht selbst. Was geht in einer Maschine vor? Was bewirken Druck und Zug an welcher Stelle? Welcher Werkstoff ist fest, welcher elastisch? Carl Bach, Handwerkersohn aus Sachsen, krempelte die technische Ausbildung an den Hochschulen um: gezielte Forschung statt Versuch und Irrtum, Fachbücher statt mündlicher Sagen. Ausschließlich Freunde machte er sich damit nicht. Er gründete die Materialprüfungsanstalt in Stuttgart und den Württembergischen Revisionsverein für Dampfkessel — der „Vater“ des heutigen TÜV. Robert Bosch war bei ihm Student in Stuttgart. Rudolf Diesel gestand, ohne Bachs Grundlagen hätte er kaum seinen Motor entwickeln können. 7 Plan Nr. 9 Der geborene Tenor Wolfgang Windgassen (Annemasse 1914 — Stuttgart 1974) Sänger Plan Nr. 10 Mutiger Oberschwabe Prof. Dr. Gebhard Müller (bei Biberach 1900 — Stuttgart 1990) Politiker 8 Dieser Mann musste Sänger werden: Sein Vater Fritz Windgassen wirkte als Tenor an der Stuttgarter Staatsoper und Professor an der Stuttgarter Musikhochschule; seine Mutter Vally van Osten und deren Schwester waren Sopranistinnen. 1941 gab der Stimmgewaltige sein Debut in Pforzheim, 1951 begann in Bayreuth seine internationale Laufbahn: Hätte Richard Wagner den Siegfried erschaffen, so wäre Windgassen dabei herausgekommen. An den Opernhäusern in Rom, Paris, London und New York war er bald so gefragt wie in Bayreuth und Stuttgart, wo er dem Württembergischen Staatstheater von 1945 bis 1972 treu blieb. Als 1938 die Göppinger Synagoge von der Gestapo angezündet wurde, erstattete er Anzeige; als 1948 die Franzosen Württembergs Wälder und Fabriken schleiften, trotzte er ihnen als Staatspräsident Entschädigungen ab: Machtloses Recht muss über rechtlose Macht siegen, war sein Credo. Ab 1952 zweiter Ministerpräsident von Baden-Württemberg, verhalf er ab 1959 dem Bundesverfassungsgericht als oberster Richter zu hoher Anerkennung und dauerhaftem Bestand. Witz, Fleiß, Bescheidenheit und die sprichwörtliche Sparsamkeit des hartnäckigen Gerechten schätzten und fürchteten Freund und Feind gleichermaßen. Plan Nr. 11 Sparsamer Haushälter Erwin Schoettle (Leonberg 1899 — bei Baden-Baden 1976) Politiker Plan Nr. 12 Der Doktor und die Doktrin Prof. Dr. Walter Hallstein (Mainz 1901 — Stuttgart 1982) Politiker Am Hauptverkehrsknoten des „roten“ Stadtteils Heslach, dem Erwin-Schoettle-Platz, liegt die gleichnamige Haltestelle der SSB. Der Namensgeber, Sozialdemokrat aus Berufung, musste 1933 aus Deutschland flüchten. 1946 war er als Mitherausgeber der Stuttgarter Nachrichten zur Stelle. In Finanzfragen machte ihm niemand etwas vor: ob im Wirtschaftsrat der Bi-Zone oder als Chef des Haushaltausschusses der Regierung und weiterer Etatgremien. 1961 bis 1969 war er Vizepräsident des Bundes-tages. Auch Schoettles Frau Helene ist für ihr soziales Engagement unvergessen. Sie gründete die Lebenshilfe für geistig Behinderte. Von der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zur Europäischen Union: Dem Zweiten Weltkrieg als deutscher Soldat entronnen, trat der Jurist Walter Hallstein intensiv für die europäische Verständigung ein und wurde erster Präsident der EWG. Seine Strategie für den Umgang mit der ungeliebten anderen Hälfte Deutschlands, der DDR, blieb als Hallstein-Doktrin in der Erinnerung, seine Taktik für eine europäische Atomgemeinschaft als Hallstein-Plan. Die Briten nannten ihn für sein Lebenswerk schlicht Mister Europa. 9 Plan Nr. 13 Der Erklärer der Welt Klaus Mehnert (Moskau 1906 — Freudenstadt 1984) Politikwissenschaftler Plan Nr. 14 Von Oldenburg bis Ankara Prof. Paul Bonatz (bei Metz 1877 — Stuttgart 1956) Architekt 10 Für Russland war Deutschland zur Zeit der Monarchien geschätzter Partner bei Handel und Kultur. Etliche Deutsche machten sich dort ansässig, und so kam Klaus Mehnert in Moskau zur Welt. Als Experte für Osteuropa lehrte er in USA und China. Tief zur Zeit des Ostblocks und des Kalten Krieges überraschte er den Westen mit dem Blick auf die menschliche Seite der Sowjetbürger. Er beriet die deutschen Bundeskanzler über Asien und war für Fernsehen und Radio der gefragte Kommentator der Außenpolitik. Den Aufstieg von China zur Großmacht sagte er früh voraus, ebenso die Wiedervereinigung Deutschlands und dessen Rolle im neu entstehenden Europa. „Deutschlands schönster Bahnhof“ priesen die Besucher. Paul Bonatz selbst bezeichnete seinen Stuttgarter Hauptbahnhof von 1912/1928 als „mein wichtigstes Kapitel als Baumeister“. Stadthallen, Büchereien, Schulen, Flussbrücken und komplette Fabriken bis zur Direktorenvilla gehörten zu seinem Programm im Monumentalstil, Typ „Stuttgarter Schule“. Alleine sechs Bonatz-Bauten finden sich in Stuttgart-Feuerbach und am Killesberg. Sieben Staustufen, Wehre oder Flusskraftwerke am Neckar sind ein Werk des Lothringers. Der Türkei diente er gegen Lebensende als geschätzter Berater. Sein zweiter Bahnhof steht in EsslingenMettingen. Plan Nr. 15 Not-Lösung Johannes von Hieber (Waldhausen/Lorch 1862 — Uhingen 1951) Politiker Plan Nr. 16 Stuttgarts Schokoladenseite Ernst Staengel (1827 — 1915) Unternehmer Undankbare Aufgabe, schwierige Zeit: Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm Johannes von Hieber das Amt des Staatspräsidenten von Württemberg. Umbruch und Inflation sorgten für plötzlichen Ausverkauf: Im Angebot waren ein leibhaftiger König — ihn wollte niemand mehr —, die Filderbahn (die Stadt Stuttgart griff zu, für ihre SSB), und die pompöse Villa Reitzenstein. Hieber erwarb das Barockschlösschen hoch über der Landeshauptstadt als Sitz für das Reichsverwaltungsgericht — das kam aber nie nach Stuttgart, so wenig wie zuvor Königin Charlotte, für die das Palais geplant war. So zog der (nächste) Staatspräsident ein. Bis heute „schaffen“ die Ministerpräsidenten in „der Villa“. Ab 1857 goss der Konditor Ernst Staengel gemeinsam mit Karl Ziller Schokolade in Tafelform. Beider Herren genialstes Mischprodukt bestand aber aus ihren Initialien S und Z: dem Markennamen „Eszet“. Denn die deutsche Sprache kannte noch kein „Dreierles-S“ (ß), nur das „scharfe S“, geschrieben „sz“. Heute stellen auch die einstigen Konkurrenten Waldbaur, Tobler, Buck, Moser-Roth, Haller, Friedel oder Alrica (Alfred Ritter, Cannstatt) in Stuttgart keine Schokolade mehr her. Doch die „Eszet-Schnitten“ haben sogar die Rechtschreibreform überdauert. Und die SSB-Stadtbahnhaltestelle Eszet in Untertürkheim (Linie U13) liegt noch immer vor dem alten Eszet-Gebäude. 11 Plan Nr. 17 Ein Schwabe lehrt in Fernost Dr. Erwin Baelz (Bietigheim 1849 — Stuttgart 1913) Mediziner Plan Nr. 18 Alter Name, guter Klang Carl Anton Pfeiffer (Stuttgart 1861 — Stuttgart 1927) Unternehmer 12 Ein deutscher Mediziner geht 1876 an die Universität zu Tokio, modernisiert die japanische Medizin, wird Leibarzt des japanischen Kaisers, führt in Japan Sport im heutigen Sinne ein, entdeckt die alte Verteidigungstechnik Jiu-Jitsu für die Japaner neu und heiratet eine Japanerin: Erwin Baelz’ Lebensgeschichte klingt unglaublich. Jiu-Jitsu und Judo bringt der humorvolle, „glänzende Völkerpsychologe“ nach Europa und japanische Kunst ins Stuttgarter LindenMuseum. Im Fernen Osten hoch geehrt, kennt ihn hier fast niemand mehr: Die nach ihm benannte Straße in Degerloch liegt nicht weit von der Haltestelle Zahnradbahnhof (SSB-Linie 10). Plan Nr. 19 Von der Wolframstraße in alle Welt „Ein Pfeiffer“ ist zwar keine musikalische Maßeinheit. Aber wenn damit ein Klavier oder Flügel benannt wird, weiß jeder Pianist und Klavierspieler: Diese Instrumente sind mehrmals als die besten der Welt ausgezeichnet worden. Wer eines hat, verkauft es nicht mehr, er vererbt es. Von seinem Vater 1862 in Stuttgart gegründet, baute Kommerzienrat Carl Anton Pfeiffer die Firma ebenso aus wie seine Nachkommen. Heute wird der Familienbetrieb in Leonberg in der fünften Generation geführt (im Stadtteil Ramtel, SSB-Buslinie 92). Das Rezept: Qualität duldet keine Kompromisse. Manche Modelle sind seit Jahrzehnten im Programm, ohne Änderung — weshalb auch? Plan Nr. 20 Schwäbischer Mut Paul von Maur junior (Stuttgart 1864 — Stuttgart 1915) Unternehmer Theophil Wurm (Basel 1868 — Stuttgart 1953) Geistlicher Das Königswappen auf dem Möbelwagen: Vom Hofgut Mauer im Strohgäu stammte vor 700 Jahren die Sippe. Johannes von Maur gründete 1769 ein Fuhrgeschäft und 1863 Paul von Maur senior seine Spedition. Selbst Württembergs Herrscher Wilhelm II. vertraute seine Mobilien zweimal pro Jahr dem königlichen Hof- und Bahnspediteur an, wenn es nach Bebenhausen ging. Paul von Maur junior besaß 300 Zugpferde und ein eigenes Gestüt in Weilimdorf, Sohn Eitel folgte ihm als Teilhaber. Heute gehört die Firma dem Land (über die Reederei Schwaben) — und ist mit dabei, wenn das Stuttgarter Ballett oder wertvollste Kunst ihren Auftritt in Übersee haben. Tief verwurzelt im schwäbischen Pietismus, kam Theophil Wurm, der Landesbischof von Württemberg, aus ähnlicher Tradition wie Hermann Hesse. Vaterländisch-konservativ gesonnen, brauchte er lange, um „den braunen Betrug ganz zu durchschauen.“ Dann wandte er sich deutlich gegen Euthanasie, Zensur oder Beschlagnahmung von Schulen und brachte dies auch persönlich bei Hitler vor. Tausende protestierten in Stuttgart sonntags Woche für Woche gegen den über ihn verhängten Hausarrest — die größten Demonstrationen, die es im „Dritten Reich“ gab. Und die Nazis mussten nachgeben. Noch 1945 gründete er, hoch betagt, die Evangelische Akademie Boll. 13 Plan Nr. 21 (Gedenkstein beim Grabmal der Familie Alfred Böhm) Augenzwinkern auf Rezept Erich Ponto (Lübeck 1884 — Stuttgart 1957) Schauspieler Plan Nr. 22 Ein Show-Tausendsassa Michael Pfleghar (Stuttgart 1933 — Düsseldorf 1991) Regisseur 14 Nebenrollen als Hauptsache: 1908 erstmals auf der Bühne, 1920 beim Film, später Intendant in Dresden, spielte Erich Ponto ab 1947 am Württembergischen Staatstheater Stuttgart. Seinem Publikum verordnete der gelernte Apotheker gerne hintergründigen Humor, Ironie und Augenzwinkern. Ob Komödie, Drama oder Thriller: Ab 1935 bis zu seinem Tod wirkte er fast jedes Jahr charaktervoll in bekannten Filmen mit. Ponto gab meisterhaft die liebenswürdigen, verschrobenen oder diabolischen Randfiguren, am bekanntesten wohl in „Der dritte Mann“ oder als von seinen „Schölern“ verspotteter Lehrer in der legendären „Feuerzangenbowle“. Wie verführt man einen Playboy? Nicht nur dieser Frage ging der schwäbische Regisseur Michael Pfleghar in manchen seiner über 70 Filme und Fernsehserien nach, er war selbst ein solcher: Partnerinnen bei der Filmarbeit wurden auch zu solchen in seinem Leben, wie Wencke Myhre. Deutschlands zeitweise bekanntester Fernsehregisseur, auch in USA erfolgreich, hatte Format, und erfand solches für den Bildschirm: etwa den Typus des Comedy, begonnen mit der legendären Serie Klimbim oder dem mutigen Abendfüller Wünsch dir was. Der leidenschaftliche Perfektionist zerbrach vielleicht an einer Niederlage: der Show-Pleite zum Hundert-Jahre-Jubiläum des Automobils. Plan Nr. 23 Energie für hundert Leben Willi Hoss (Vaals/Niederlande 1929 — Stuttgart 2003) Gewerkschafter Plan Nr. 24 Der Maler der „Bauhaustreppe“ Prof. Oskar Schlemmer (Stuttgart 1888 — Baden-Baden 1943) Künstler Vom ungelernten Landarbeiter zum Honorarprofessor in Brasilien; Hitlerjunge und Kommunist, unternehmerischer Vordenker „beim Daimler“ in Stuttgart und dessen großer Kritiker, Mitbegründer der Grünen und Protestler gegen deren Politik, Nato-Befürworter und Friedenspreisträger: Der Hochdruckschweißer aus dem Ruhrgebiet, Mitglied des Bundestages, passte in keine Rubrik — aber stand immer unter Hochdruck. Er war Gesprächspartner von Nelson Mandela, verhörte Helmut Kohl, kettete sich ans Denkmal Atatürks und half Indios im Regenwald. Seiner zweiten Ehe, mit der Intendantin der Württembergischen Landesbühne, entstammt die Schauspielerin Nina Hoss. Wer an das Bauhaus in Weimar und Dessau denkt, der muss auch an Oskar Schlemmer denken. An dieser weltbekannten Hochschule für moderne Gestaltung leitete Schlemmer die Bauhaus-Bühne. Sein dort entworfenes Triadisches Ballett erlebte 1922 in Stuttgart die Uraufführung. In Stuttgart hatte er auch seine Ausbildung als Künstler erhalten und erste Ausstellungen betrieben. Dorthin kehrte er zurück, nachdem die Nazis das Bauhaus aufgelöst, Schlemmer aus seinem Amt vertrieben und sein Schaffen für entartet erklärt hatten. Schlemmer starb früh und verarmt. Seinen Nachlass hütet die Staatsgalerie Stuttgart. 15 Plan Nr. 25 Spannender Drahtzieher Prof. Dr. Fritz Leonhardt (Stuttgart 1909 — Stuttgart 1999) Techniker Plan Nr. 26 Eine Welt der Zeichen Otto Herbert Hajek (Kaltenbach/Böhmen 1927 — Stuttgart 2005) Künstler 16 Stahlseile waren sozusagen sein Leben. Fritz Leonhardt, der Bauingenieur aus Stuttgart, schuf, was sich aus dem zähen Metall spannen ließ: In Beton oder freiliegend, waagerecht oder senkrecht nach oben, Stege oder Türme, als seien Stahl und Zement schwerelos und für ästhetische, filigrane Bauten bestimmt. Ob Autobahnviadukte, riesige Zeltdächer, Hänge- und Seilbrücken, sein internationales Lebenswerk mit vielen Patenten — oft der Zeit voraus — „spannt“ sich buchstäblich geradlinig über fünf Jahrzehnte. Sein bekanntestes Bauwerk kennt jedes Kind: den Stuttgarter Fernsehturm von 1956, der Prototyp dieser Türme auf aller Welt. Bildhauerstudium in Stuttgart, Lehramt in Karlsruhe; Werke in Berlin, Bonn und Moskau; Englands Königin enthüllte eines in Australien: Otto H. Hajek wollte die Menschen „Kunst erleben lassen“ — und schuf begehbare Plastiken, am bekanntesten seine „Farbwege“. Der Heimatvertriebene und überzeugte Katholik wurzelte fest am Neckar („ein Glücksfall für Stuttgart“) und betrieb Völkerverständigung auf seine Art: mit „Kunst als Dialog“ und böhmischer Gastfreundschaft. Eine hiesige Bank betreut seine Stiftung, am Hasenberg reihen sich seine Skulpturen, seine tschechische Schulstadt Prachatice hat ihm ein Museum gewidmet. Plan Nr. 27 Er machte Töne sichtbar Prof. Adolf Hölzel (Olmütz 1853 — Stuttgart 1934) Künstler Plan Nr. 28 Die Miss und die zwölf Löwen Claire Heliot (Halle/Saale 1866 — Stuttgart 1953) Tierbändigerin Alle zählten sie zu seinen Schülern: Max Ackermann, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister, Ida Kerkovius, Johannes Itten. Denn seit 1905 war Adolf Hölzel Professor an der Stuttgarter Kunstakademie und machte mit abstrakter Figurenmalerei von sich reden. Der in Altösterreich Aufgewachsene schuf eine spezielle Farbenlehre, welche die Gesetzmäßigkeiten der musikalischen Harmonielehre auf die Malerei überträgt. Itten und Schlemmer, Teilnehmer des Stuttgarter „Hölzel-Kreises“, übernahmen diese Theorie. Später, als sie im Bauhaus als Lehrer tätig waren, verbreiteten sie Hölzels Ideen weiter. Eine Frau in der Höhle des Löwen: Als Clärchen Pleßke, Tochter eines sächsischen Postbeamten, hätte sie wohl kaum Schlagzeilen gemacht. Als Claire Heliot bereiste sie mit ihren dressierten zwölf Raubkatzen fast die ganze Welt und galt als berühmteste Raubtierdompteuse ihrer Zeit. 1907 Opfer ihres Berufes geworden, betrieb sie fortan auf einem großen Gehöft bei Stuttgart Landwirtschaft und Pferdezucht: Benutzer der SSBBuslinie 92 mögen an der Haltestelle Rappenhof an sie denken. Nach Inflation und Bombenkrieg starb sie verarmt. „Auf meine Löwen habe ich mich verlassen können“, resümierte sie, „auf die Menschen nicht“. 17 Plan Nr. 29 Farbe als Reichtum Prof. Ida Kerkovius (Riga 1879 — Stuttgart 1970) Künstlerin Plan Nr. 30 Blick über den Tellerrand Theodor Wanner (Stuttgart 1875 — Stuttgart 1955) Kaufmann 18 Im Baltikum geboren, kam die Zwanzigjährige in Stuttgart als Meisterschülerin zu Adolf Hölzel. Später, am Bauhaus zu Dessau, wirkten Paul Klee, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer auf ihr Schaffen. Obwohl auch ihr Werk 1933 verboten wurde, kam sie 1939 nach Stuttgart zurück und blieb bis zu ihrem Tod. Leuchtende Farben und lyrische Stimmungen kennzeichnen ihre Malerei. Nicht das Ergebnis, sondern der Weg dahin sei entscheidend, der Prozess der Konzentration auf das Ziel, so ihr Bekenntnis. Unbändige Ausdrucksfreude war ihr Stil: „Sie bemalte alles“, heißt es, „auch Postkarten und Tapeten“. Objekte der Volkskunst aus fernen Landen, die dienten bis ins wilhelminische Zeitalter dem repräsentativen Zur-Schau-Stellen der vermeintlichen eigenen kulturellen Überlegenheit über „die Wilden.“ Theodor Wanner, weltgewandter Kaufmann aus Stuttgart, war der Richtige, um der völkerkundlichen Sammlung des Grafen von Linden eine Heimat zu geben: das Linden-Museum. Statt der einseitigen Sicht auf das Ausland führte Wanner die Form des Dialogs ein, mit dem heutigen Institut für Auslandsbeziehungen. Er gründete den damaligen Süddeutschen Rundfunk mit, stand für dessen Unabhängigkeit — und musste dafür 1933 buchstäblich den Kopf hinhalten. Plan Nr. 31 Hoch hinaus Wolf Hirth (Stuttgart 1900 — Dettingen/Teck 1959) Flugpionier Plan Nr. 32 Die Dickbrettbohrer Dr. Hans Fein (Stuttgart 1899 — Stuttgart 1969) Unternehmer „Meine Söhne sollen junge Teufel im Feld fangen, wenn sie wollen“, sprach der Vater Albert Hirth, Erfinder des Segelflugzeugs. Dazu der Konstrukteur Hellmuth Hirth als Bruder: Im Geist einer solchen Ingenieurs- und Fliegerfamilie mit 350 Patenten und etlichen Firmengründungen war der Weg von Wolfram Eduard Hirth vorgezeichnet. Schwerste Verletzungen und der Verlust eines Beines hinderten ihn nicht, internationale Rekorde in der Luft zu sammeln. Sein Leben, der Segelflug, war auch sein Tod: Ein Versuchsstart endete mit dem Absturz. Die Produkte seiner Flugzeugfirma in Kirchheim/Teck tragen seinen Namen weiter durch die Welt. Vor 150 Jahren baumelten Bohrmaschinen noch an langen Druckluftschläuchen, versorgt von puffenden Dampfmaschinen, an den Werksaal gebunden. Also präsentierte der Stuttgarter Handwerksmeister Wilhelm Emil Fein 1895 die elektrische Handbohrmaschine — das weltweit erste Elektrowerkzeug. Ob Feuermelder, Alarmanlage, Stichsäge, „Scheintotsicherung“ für Leichenhallen, Kaffeemaschine: die Ideen der „elektrischen Gebrüder“ Carl und Emil Fein pulsierten mit Hochspannung. Seit 1867 in Stuttgart, elektrisiert jede Generation des schwäbischen Familienbetriebs die Fachwelt bis heute regelmäßig mit neuen Erfindungen — fein gemacht. 19 Plan Nr. 33 Der Wasser-Mann Otto Konz (Tübingen 1875 — Stuttgart 1965) Ingenieur Plan Nr. 34 Der Wanderfreund Georg Fahrbach (Criesbach 1903 — Stuttgart 1976) Bankier 20 Stuttgart als Hafenstadt: Das ist seit 1958 kein Aprilscherz mehr, sondern ein enormer Beitrag zur Wirtschaftskraft der Landeshauptstadt. Nach Heilbronn kamen schon zu Königs Zeiten Frachtschiffe, doch der Ausbau des Neckars ab Mannheim zur Großschifffahrtsstraße bildete eine Herkulesaufgabe. Der Mann dafür, mit bestem fachlichem Wissen und beharrlicher Überzeugungskraft, war Otto Konz, Spross einer Bäcker- und Müllerfamilie aus dem Vorschwarzwald. Als sein kongenialer Partner für die Architektur der Staustufen erwies sich Paul Bonatz. Konz‘ Lebensziel, der Neckar-Donau-Kanal über Geislingen, blieb ein origineller Plan auf dem Papier. „Wichtiger als das Wirtschaftswunder ist die Seele des Menschen“, betonte der Chef der Württembergischen Hypothekenbank, des Schwäbischen Albvereins und des Deutschen Jugendherbergswerkes, Georg Fahrbach. Alle drei gleichzeitig brachte er auf enormen Wachstumskurs und Bekanntheit, obwohl der gelernte Verwaltungskandidat ins Bankwesen wie zur Wanderbewegung nur durch Zufall gekommen war. Jahrzehnte vor der Öko-Bewegung formulierte er stetig den Umweltschutzgedanken: „Jeder Wanderer ein Naturschützer!“ Wanderwege auf Bahntrassen — erstmals ins Siebenmühlental und durchs Bottwartal — sind seine „Erfindung“. Plan Nr. 35 Getrieben und geschrieben Dr. Erich Schairer (Hemmingen 1887 — Schorndorf 1956) Journalist Plan Nr. 36 Der Regionaut Dr. Bernd Steinacher (Nördlingen 1956 — Stuttgart 2008) Jurist Er machte seinen Doktor über Schubart, den Kritiker des Tyrannen — und wurde selbst zu einem Aufbegehrenden: An sich schon Pfarrer, wählte Erich Schairer, Lehrersohn aus dem Strohgäu, das Risiko des freien Wortes statt der sicheren Kirchenlaufbahn. Als Redakteur abgesägt, gründete er seine eigene Zeitung, die sich ohne Anzeigen finanzierte. Hitler verhöhnte er als „Mussolinikopie“ und verlor Verlag und Existenz. Als Weinvertreter schlug er sich durch die braune Zeit. Dann gründete er — was wohl? — wieder eine Zeitung, die „Stuttgarter“, mit Josef Eberle. Bis heute fördert seine Stiftung freien, mutigen Journalismus und eine Sprache, die ohne Fremdwörter auskommt. Fünf Landkreise und die Landeshauptstadt als einheitlich auftretender Wirtschaftsstandort? Verbindliche Abstimmung bei Verkehrswegen, Wohn- und Gewerbegebieten über die Kreisgrenzen hinweg? Zuständigkeit für die gesamte S-Bahn um Stuttgart? Dazu wurde 1994 der Verband Region Stuttgart sozusagen neu erfunden — als einzige Region in Deutschland mit definitiver Planungshoheit. Erster und langjähriger Direktor: Bernd Steinacher, begeisterter Regional-Europäer, genau für diese Aufgabe geboren. Zu mühsame Niederungen der Parteipolitik oder zu hoher eigener Anspruch? Die so gewinnende Persönlichkeit Steinacher verlor darüber insgeheim den Lebensmut. 21 Lageplan Waldfriedhof 23 29 27 20 21 H 28 24 25 26 Alter Teil 30 22 31 19 17 G G 9 13 K Seilbahn mit Bergstation Karl-Kloß-Str. 7 8 J 34 10 11 12 35 36 C E Eugen-Dolmetsch-Straße A B 4/5 3 2 1 6 G D 18 16 15 F 32 33 Neuer Teil 14 Im Bruderrain Gaststätte St. Josef 1 Dr. Arnulf Klett (Grabfeld Nr. 1a) 2 Dr. Carl Lautenschlager (Grabfeld Nr. 1a) 3 Robert Bosch (Grabfeld Nr. 1c) 4/5Prof. Dr. Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp (Grabfeld Nr. 1c) 6 Eduard Breuninger (Grabfeld Nr. 1c) 7 Gottlob Bauknecht (Grabfeld Nr. 20 a) 8 Carl von Bach (Grabfeld Nr. 20 a) 9 Wolfgang Windgassen (Grabfeld Nr. 1a) 10 Prof. Dr. Gebhard Müller (Grabfeld Nr. 20 b) 11 Erwin Schoettle (Grabfeld Nr. 20 b) 12Prof. Dr. Walter Hallstein (Grabfeld Nr. 20 b) 13Klaus Mehnert (Grabfeld Nr. 21a) 14Prof. Paul Bonatz (Grabfeld Nr. 24 h) 15Johannes von Hieber (Grabfeld Nr. 4 d) 16Ernst Staengel (Grabfeld Nr. 5 c) 17Dr. Erwin Baelz (Grabfeld Nr. 6 h) 18Carl A. Pfeiffer (Grabfeld Nr. 5 b) 19Paul von Maur (Grabfeld Nr. 6 d) 20Theophil Wurm (Grabfeld Nr. 14 r) 21 Erich Ponto (Gedenkstein, Grabfeld Nr. 14 x, bei Grabmal Fam. Albert Böhm) 22Michael Pfleghar (Grabfeld Nr. 11 d) 23Willi Hoss (Grabfeld Nr. 14 g) 24Prof. Oskar Schlemmer (Grabfeld Nr. 14 f2) 25Prof. Dr. Fritz Leonhardt (Grabfeld Nr. 14 f2) Heinestr. Fußweg nach Sonnenberg 26Otto H. Hajek (Grabfeld Nr. 14 d) 27Prof. Adolf Hölzel (Grabfeld Nr. 15 l) 28Claire Heliot (Grabfeld Nr. 16 a) 29Prof. Ida Kerkovius (Grabfeld Nr. 16 b) 30Theodor Wanner (Grabfeld Nr. 9 m) 31 Wolf Hirth (Grabfeld Nr. 9 n) 32Dr. Hans Fein (Grabfeld Nr. 9 n) 33Otto Konz (Grabfeld Nr. 9 n) 34Georg Fahrbach (Grabfeld Nr. 67 e) 35Dr. Erich Schairer (Grabfeld Nr. 69 a) 36Dr. Bernd Steinacher (Grabfeld Nr. 73) ABrunnenplastik „Tränende“, von Josef Zeitler, um 1915 B Kreuz, von Max Natter CEhrenmal für die gefallenen Teilnehmer des Ersten Weltkrieges, von Paul Bonatz, 1923 DGroßplastik „Mutter Heimat“ von Fritz von Graevenitz EGedenkstein für die Gefallenen und Opfer des Zweiten Weltkrieges FGrabmal für Hauptmann Dr. Ernst Hory (gefallen), 1914; erste auf dem Waldfriedhof bestattete Person G Opfer des Luftkrieges in Stuttgart HBaumgräber Jbeheizter Aufenthaltsraum KLaden mit Seilbahn-Souvenirs und Getränken 23 Auf einen Blick Waldfriedhof Stuttgart Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 01.01. – 15.02. 8:00 – 17:00 Uhr 16.02. – 28.02. 8:00 – 18:00 Uhr 01.03. – 15.03. 7:15 – 18:00 Uhr 16.03. – 15.04. 7:15 – 19:00 Uhr 16.04. – 31.08. 7:15 – 20:00 Uhr 01.09. – 31.10. 7:15 – 19:00 Uhr 01.11. – 30.11. 7:15 – 17:00 Uhr 01.12. – 31.12 8:00 – 17:00 Uhr Sonn- und Feiertage 01.01. – 15.02. 8:00 – 17:00 Uhr 16.02. – 28.02. 8:00 – 18:00 Uhr 01.03. – 15.03. 8:00 – 18:00 Uhr 16.03. – 15.04. 8:00 – 19:00 Uhr 16.04. – 31.08. 8:00 – 20:00 Uhr 01.09. – 31.10. 8:00 – 19:00 Uhr 01.11. – 30.11. 8:00 – 17:00 Uhr 01.12. – 31.12 8:00 – 17:00 Uhr Erreichbar mit Stadtbahn und Seilbahn oder über die KarlKloß-Straße. Barrierefreier Zugang. Öffentliche Toiletten am Eingang (während der Öffnungszeiten des Friedhofs). Betriebszeit: Täglich 9:10 — 17:50 Uhr Friedhofsaufseher: Montag — Freitag 7:30 — 15:30 Uhr Telefon 0711.216 - 60836 Barrierefreier Zugang zur Talund Bergstation. Zum Betreten des Fahrzeugs kann ein geringer Höhenunterschied zu bewältigen sein. Fahrräder werden nicht mitgenommen. Fahrscheine am Automat in der Tal- und Bergstation. Postanschrift: Landeshauptstadt Stuttgart Garten- und Friedhofsamt 70161 Stuttgart Telefon 0711.216 - 93861 www.stuttgart.de [email protected] Standort: Waldfriedhof 3 70597 Stuttgart (Stadtteil Degerloch) Abfahrten alle 20 Minuten; je nach Bedarf Abweichungen möglich. Das Wichtigste über die Seilbahn finden Sie auf den Informationstafeln in der Tal- und Bergstation. An der Talstation gibt es keine Parkplätze. Anreise: Am besten mit der Stadtbahn der SSB, Symbol , Linien U 1, U 14 bis Haltestelle Südheimer Platz. Die Talstation der Seilbahn (Böblinger Straße 237) liegt 100 m von der Stadtbahnhaltestelle entfernt stadtauswärts. Für die Fahrt nur mit der Seilbahn genügt ein Kurzstreckenfahrschein (Taste K wählen). Es gilt der Tarif des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS). Betreiber der Seilbahn: Stuttgarter Straßenbahnen AG Alle Angaben ohne Gewähr. Der Dornhaldenfriedhof birgt die Gräber weiterer Personen der Zeitgeschichte, wie Andreas Baader, Gudrun Ensslin, JanCarl Raspe. Er liegt östlich der Karl-Kloß-Straße. Der Weg vom Waldfriedhof dorthin ist ausgeschildert. Stuttgarter Seilbahn Noch mehr berühmte Tote: Werner Koch | Christopher Koch Stuttgarter Friedhofsführer Ein Wegweiser zu Gräbern bekannter Persönlichkeiten ISBN 978-3-8425-1203-0 SSB-Kundenservice: Telefon 0711.7885 - 3333 www.ssb-ag.de www.vvs.de Der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel ist auf dem Ostfilderfriedhof in Stuttgart-Sillenbuch begraben (Erreichbar: Stadtbahn Linie U 7 Richtung Nellingen bis Haltestelle Schemppstraße) 24 25 Für Wissensdurstige Blumen, Getränke, Seilbahnsouvenirs: Tiedemann, Gärtnerei am Waldfriedhof und Dornhaldenfriedhof. Filiale: Bergstation der Seilbahn, Am Waldfriedhof 6. Telefon im Hauptgeschäft: 0711.606506 www.tiedemann-blumen.de Kultur macht durstig und hungrig. Nach Ihrer Fahrt mit der Seilbahn und dem Besuch des Waldfriedhofs wartet das „Josefle“ auf Sie: Gaststätte und Biergarten Heimgarten St. Josef Im Bruderrain 19 70597 Stuttgart Telefon 0711.604440 www.heimgarten-st-josef.de Führungen über Stuttgarts Friedhöfe: etwa einmal im Jahr durch das Städtische Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Informationen unter www.stuttgart.de/Presse Führungen zur Technik der Stuttgarter Seilbahn: in der Regel einmal jährlich zum Tag des offenen Denkmals, siehe www.tag-des-offenen-denkmals.de Gräber berühmter Persönlichkeiten: Mehr unter www.wo-sie-ruhen.de Beheizter Aufenthaltsraum neben der Aussegnungshalle. 26 27