Deutscher Familiennamenatlas Kurzkommentar zur Karte Messer

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Deutscher Familiennamenatlas Kurzkommentar zur Karte Messer
Deutscher Familiennamenatlas
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
Projektleitung: Prof. Dr. Damaris Nübling
Arbeitsgruppe: Fabian Fahlbusch M.A., Simone Peschke M.A.
Kurzkommentar zur Karte Messer
Die in den Karten dokumentierten Telefonanschlüsse stammen aus dem Jahr 1995. In der
Kartenlegende bedeutet PLZ = Postleitzahlbezirk, dreistellige PLZ = PLZ 777(…),
778(…), 779(…) usw., fünfstellige PLZ = PLZ 77777, 77778, 77779 usw.
Bei „relativen“ Karten wird der prozentuale Anteil des betreffenden Namens am Gesamtvolumen der Namen eines PLZ angegeben. Dabei bedeutet „Min: 0,001%“ = beim kleinsten
Punkt auf der Karte macht der Name 0,001% aller Namen aus, „Max: 1,747%“ = beim
größten Punkt auf der Karte macht der Name 1,747% aller Namen aus.
Pro Telefonanschluss sind 2,8 Personen hochzurechnen. Für Messer bedeutet das: 1.248 Anschlüsse mal 2,8 = rund 3.495 Namenträger in Deutschland.
Kartenbild. Der Familienname Messer ist in ganz Deutschland verbreitet, mit Häufungen an
der Nahe, im Taunus, östlich von Heilbronn sowie in der Oberpfalz.
Etymologie. Beim Familiennamen Messer handelt es sich um einen Berufsnamen. Das bedeutet, der erste Namenträger wurde nach seiner Tätigkeit benannt. Es kann sich dabei um
einen beeidigten städtischen Beamten gehandelt haben (mittelhochdeutsch meaaære, meaaer),
der Früchte, Getreide, Salz o.Ä. abmaß, oder aber um einen Messerschmied (mittelhochdeutsch meaaerære, meaaerer), der Messer (mittelhochdeutsch meaaer) herstellte. Eher unwahrscheinlich dürfte ein Herkunftsname (d.h., der erste Namenträger wurde nach dem Land, der
Gegend, der Stadt oder dem Ort benannt, aus dem er stammte) zu Siedlungsnamen wie Messern
(Niederösterreich) oder Messa (Landkreis Meißen, Sachsen) sein.
Genaueres zu Anlage und Auswertungsmöglichkeiten von Namenkarten, zu Karten für das
Ausland, zur Bedeutung der Namen und zur Namenkunde ganz allgemein findet sich übersichtlich bei Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen
Sprachgebiet, München (Deutscher Taschenbuchverlag) 2004.
Bearbeiter: Fabian Fahlbusch
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