pressemitteilung - Handwerkskammer für Unterfranken

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pressemitteilung - Handwerkskammer für Unterfranken
PRESSEMITTEILUNG
(ohne Anschreiben)
Autor:
Nadine Heß
Nr.:
---
Rückfragen an:
Daniel Röper
Datum:
2. 9. 2013
Telefon:
0931 30908-1126
Zeichen:
Sperrfrist:
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Bilder:
Lehrling / Rolf Lauer
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Knapp 2.300 neue Ausbildungsverträge
Beste Chancen im unterfränkischen Handwerk
Würzburg, 2. September 2013: Knapp 2.300 junge Menschen haben sich für eine
Karriere im unterfränkischen Handwerk entschieden. Zum Start des neuen
Ausbildungsjahres, Stichtag 1. September 2013, verzeichnet die
Handwerkskammer für Unterfranken insgesamt 2.271 neu abgeschlossene
Lehrverträge. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Minus von 6,2 %.
„Handwerksbetriebe müssen sich immer stärker engagieren, um freie
Ausbildungsplätze besetzen können“, resümiert Rolf Lauer, Hauptgeschäftsführer
der Handwerkskammer für Unterfranken, und betont gleichzeitig „jeder
Ausbildungsplatz im Handwerk ist eine Zukunftschance. Wir freuen uns deshalb
sehr, dass fast 2.300 junge Menschen in Unterfranken diese Chance nutzen.“
Nie waren die Karrieremöglichkeiten für junge Menschen im Handwerk so gut wie
jetzt. Aktuell sind in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer für Unterfranken
noch über 800 freie Ausbildungsplätze verzeichnet, die sofort besetzt werden
können. „Die Zahlen zeigen, dass die Ausbildungsbereitschaft der
Handwerksbetriebe nach wie vor sehr hoch ist und qualifizierte Fachkräfte im
Handwerk dringend gebraucht werden“, so Rolf Lauer. Eine kürzlich veröffentlichte
Aussage der Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Bayern, wonach in
Unterfranken rechnerisch nur 93 Lehrstellen je 100 Bewerber zur Verfügung
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stünden, kann der Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer nicht bestätigen. „Das
Bild stellt sich im unterfränkischen Handwerk ganz anders dar. Freie Lehrstellen
gibt es bei Handwerksbetrieben in ganz Unterfranken und das über alle Branchen
hinweg.“ Das Handwerk bietet dabei Chancen für alle Jugendlichen. „Bei uns zählt
nicht wo du herkommst, sondern wo du hin willst“, lautet das Motto. Neben
praxisnaher Ausbildung in sehr vielfältigen Berufen stehen Schulabgängern im
Handwerk viele Karrierewege offen. So haben Gesellen die Möglichkeit sich zum
Meister ihres Handwerks weiterzubilden, als Meister Führungsverantwortung zu
übernehmen oder beispielsweise einen eigenen Betrieb zu gründen. „Wer einen
Beruf erlernt und sich systematisch weiterbildet, ist bei Arbeitgebern sehr gefragt“,
fasst Rolf Lauer die derzeitigen Zukunftschancen im Handwerk zusammen.
Diese Chance ergreifen in Unterfranken auch zunehmend Realschüler und
Abiturienten. Knapp 43 % der neuen Auszubildenden im unterfränkischen
Handwerk haben aktuell den mittleren Bildungsabschluss (37,4 %)
beziehungsweise das Abitur (5,5 %). „Die hervorragenden Karrieremöglichkeiten
sowie auch immer komplexere Berufe sorgen dafür, dass sich auch immer mehr
Jugendliche mit höherem Bildungsabschluss für das Handwerk entscheiden“, so
Rolf Lauer.
Regionale Entwicklung
Der Blick in die einzelnen Regionen Unterfrankens fällt sehr unterschiedlich
aus. Insgesamt sind überall Rückgänge zu verzeichnen, wobei das Minus am
Bayerischen Untermain im Vergleich zum Vorjahr 4,4 % beträgt. Die Region
Main-Rhön verzeichnet einen Rückgang von 4,2 %, die Region Würzburg 9,6
% weniger neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. „Vor allem in den
Städten finden Schulabgänger ein attraktives Angebot an Ausbildungsplätzen
vor. Das Handwerk konkurriert hier mit anderen Wirtschaftsbereichen wie
Industrie, Verwaltung oder auch dem Gesundheitswesen“, analysiert Rolf
Lauer. Handwerksbetriebe müssten sich deshalb verstärkt engagieren, um
potentielle Auszubildende anzusprechen. Wie das gelingen kann, zeigt die
Entwicklung in ländlichen Regionen Unterfrankens wie den Landkreisen
Haßberge, Rhön-Grabfeld und Miltenberg. „Diese Landkreise sind besonders
vom demografischen Wandel betroffen. Durch verstärkte Ansprache von
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Jugendlichen direkt in den Schulen und gut funktionierende Netzwerke vor
Ort ist es hier gelungen, in diesem Jahr wieder mehr junge Menschen für das
Handwerk zu begeistern“, so Rolf Lauer. Insgesamt verzeichnet der
Landkreis Miltenberg im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 6,0 % an
neuen Ausbildungsverträgen. Im Landkreis Haßberge beträgt das Plus 4,1
%, im Landkreis Rhön-Grabfeld sogar 12,1 %.
Umdenken beginnt
„Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf den Ausbildungsmarkt
können nur dann nachhaltig gemeistert werden, wenn in Politik und Gesellschaft
endlich ein Umdenken stattfindet“, fordert Rolf Lauer. „Die Botschaft muss lauten:
berufliche und akademische Bildung sind absolut gleichwertig. Unsere Gesellschaft
braucht beides, gut ausgebildete Fachkräfte und qualifizierte Hochschulabgänger.“
Erstmals hat das jetzt auch die OECD anerkannt, die jahrelang forderte, dass
Deutschland mehr Akademiker brauche. Sie stellte im Ergebnis der im Juli
veröffentlichen Studie „Postsekundäre Bildung in Deutschland“ fest, dass
Absolventen postsekundärer beruflicher Bildungsgänge, also beispielsweise
Handwerksmeister, sich oftmals um die gleichen Stellen wie Hochschulabsolventen
bewerben können und vielfach leitende Positionen übernehmen.
Individuelle Ansprache
Um weiterhin qualifizierten Nachwuchs für das Handwerk zu gewinnen, spricht die
Handwerkskammer für Unterfranken verschiedenste Zielgruppen mit individuell
erarbeiteten Konzepten an. Eltern, die einen sehr großen Einfluss auf die
Berufswahl ihrer Kinder haben, werden beispielweise im Rahmen der
„Elterninitiative“ gezielt über Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten im
Handwerk informiert. „Jedes Jahr nehmen darüber hinaus fast 8.000 Mittelschüler
an der Vertieften Berufsorientierung in unseren Bildungszentren teil. Realschüler
können in der Ferienwerkstatt verschiedene Handwerksberufe hautnah
kennenlernen“, so Rolf Lauer. Bereits seit 2012 werden zudem Lehrer der
Realschulen, seit diesem Jahr auch Lehrer der Gymnasien in Unterfranken
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angesprochen. Auch Studienabbrecher sind als potentielle Fach- und
Führungskräfte eine wichtige Zielgruppe für das Handwerk.
Auch jetzt können sich Jugendliche noch um eine Ausbildungsstelle im Handwerk
bewerben. Informationen über freie Lehrstellen in der Region liefert die
Lehrstellenbörse der Handwerkskammer für Unterfranken im Internet (www.hwkufr.de/lehrstellenboerse) sowie die kostenlose App für Smartphones
„Lehrstellenradar 2.0“. Ausbildungsinteressenten können zudem die Hotline der
Handwerkskammer für Unterfranken unter Tel. 0931/30908-33 33 nutzen, um direkt
mit den Experten der Ausbildungsberatung zu reden.
Bildunterschriften:
BU_Lehrling_Ausbilder: Zum Ausbildungsjahr 2013/2014 starten 2.271 neue
Auszubildende ihre Karriere im unterfränkischen Handwerk.
BU_Rolf_Lauer: Rolf Lauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für
Unterfranken.
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