Geschäftsbericht 2012/2013
Transcrição
Geschäftsbericht 2012/2013
Internationaler Bund Geschäftsbericht 2012/2013 Vielfalt fördern – Zukunft gewinnen Inhalt 4 Was war 2012? Chronik des IB 6 Vielfalt fördern – Zukunft gewinnen Bericht des Vorstandes 12 Betreuen, Bilden, Brücken bauen Dienstleistungen und Projekte 34 Die IB-Gruppe Wirtschaftliche Entwicklung des Vereins und seiner Tochtergesellschaften 44 Die IB-Gruppe im Überblick 46 Dank an Partner und Unterstützer Editorial Mit seiner breiten Angebotspalette in den Bereichen der Sozialen Arbeit und der Beruflichen Bildung ist der IB auch in Zeiten der Krise gut aufgestellt. Das belegen die Zahlen in diesem Geschäftsbericht. Zwar ist der Umsatz vor allem wegen der veränderten Förderbedingungen bei den Arbeitsmarktdienstleistungen zum dritten Mal in Folge gesunken, allerdings ist der Abschwung deutlich geringer ausgefallen als im Vorjahr. Das liegt unter anderem daran, dass wir in zahlreichen Geschäftsfeldern der Sozialen Arbeit unsere Aktivitäten deutlich steigern konnten. Wir werden auch in Zukunft gleichermaßen in beiden großen Bereichen aktiv bleiben. Denn unser oberstes Ziel ist es weiterhin, „Menschen zu helfen, sich in Freiheit zu entfalten, ihr Leben selbst zu gestalten, sich in die Gesellschaft einzugliedern, persönliche Verantwortung zu übernehmen und die gesellschaftliche Entwicklung tätig mitzugestalten“, wie es schon in unserer Satzung heißt. Untrennbar dazu gehört für uns die Bildung, sei es nun die vorschulische, die schulische, die berufliche oder auch die akademische in unseren Hochschulen. Zahlreiche Beispiele in diesem Geschäftsbericht belegen die Richtigkeit dieser strategischen Zielsetzung. Auch organisatorisch hat der IB die Weichen für den Erfolg in der Zukunft rechtzeitig gestellt. So startete im Jahr 2009, dem umsatzstärksten in der Geschichte des IB, das Zukunftsprojekt. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zusammen mit zahlreichen Experten zukunftsträchtige Angebote entwickelt und sie seitdem erfolgreich etabliert. In diesem Jahr nun ist das Zukunftsprojekt II gestartet. Der jetzt begonnene Umbau mit dem Ziel „Ein IB in einer Region“ wird unsere IB-Gruppe stärken und schlagkräftige, zukunftsfähige Organisationseinheiten schaffen. Doch das geht nicht ohne die Partizipation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihren Vertretungen. Sie müssen für die Strukturanpassungen gewonnen werden. Auch hier sind wir auf einem guten Weg und konnten viele von ihnen überzeugen, sich für die Mitgestaltung des IB der Zukunft einzusetzen. Präsidium und Vorstand sind sich sicher, dass der IB nach Abschluss der Strukturanpassungen moderner, flexibler und leistungsfähiger sein wird denn je. Bruno W. Köbele Präsident Thiemo Fojkar Vorsitzender des Vorstandes 3 Was war 2012? 8. Mai 2012 Schwarz-Rot-Bunte Preise vergeben Gewinner der ersten Schwarz-Rot-Bunt-Preise sind die Jugendkulturwerkstatt Pirmasens, das Kinderhaus Paradies des IB in Darmstadt und der Jugendmigrationsdienst Pirmasens. Damit wurden drei Projekte gewürdigt, die sich in besonders eindrucksvoller Weise für die Ziele der Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt. IB pro Demokratie und Akzeptanz“ eingesetzt haben. Vergeben wurden die Preise zum zehnjährigen Bestehen der Kampagne in Berlin. Aus Anlass dieses Jubiläums gründete der IB darüber hinaus auch die Stiftung Schwarz-Rot-Bunt, mit deren Hilfe in Zukunft jährlich förderungswürdige Projekte unterstützt werden sollen. 15. Mai 2012 Zehn Jahre Bildungsverband Wenn es ihn nicht schon gäbe, müsste man ihn erfinden, am besten rückwirkend, findet der neu gewählte Vorsitzende des Bildungsverbandes, Thiemo Fojkar. Vor zehn Jahren gegründet, ist der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung heute eine starke und wirkungsvolle Organisation, die nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder, sondern auch die der Beschäftigten und der Teilnehmer vertritt. Gefeiert wurde das Jubiläum in Berlin in Anwesenheit zahlreicher Gäste wie Heinrich Alt von der Bundesagentur für Arbeit. BBB 30. Mai 2012 Der IB: stark im Schulbereich Noch sind es lediglich 250 Schülerinnen und Schüler, die in der Stella-Schule des IB in Neubrandenburg lernen. Nach dem Richtfest für den Neubau ist es jetzt nur noch eine Frage von Monaten, bis sich deren Zahl auf 500 verdoppelt. Dann werden auch Oberstufenschüler das Rüstzeug für ihre Zukunft beim IB mit auf den Weg bekommen. Finanziert wird der Neubau überwiegend aus Eigenmitteln des IB, der sich damit so stark wie nie zuvor im Schulbereich engagiert. 4. September 2012 Bundesfreiwilligendienst zieht Bilanz Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte nach Berlin eingeladen, um nach einem Jahr gemeinsam mit Anbietern des Bundesfreiwilligendienstes Bilanz zu ziehen. Der IB ist zusammen mit seinen angeschlossenen Trägern einer der Größten in diesem Bereich und einer der Erfinder des Freiwilligendienstes, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiern kann. Die Kanzlerin dankte den Gästen, unter ihnen IB-Präsident Bruno W. Köbele (li. im Bild), für ihr Engagement beim neuen Bundesfreiwilligendienst, für den sich im ersten Jahr bereits rund 35.000 überwiegend junge Menschen entschieden haben. 4 CHRONIK DES IB 19. Dezember 2012 Die größte IB-Einrichtung im Ausland 20./21. September 2012 Weiterbildung in ihrer ganzen Vielfalt An 28 Standorten zeigte der IB beim Deutschen Weiterbildungstag 2012, wie breit die Palette seiner Angebote in diesem Bereich ist. Tausende von Gästen informierten sich und lernten manchmal sogar noch was dazu. Wie in München, wo auch Deutsche manchmal länger überlegen mussten, ehe sie testweise die Abschlussprüfung für die Integrations- und Deutschkurse schafften. Ein „Vorbild der Weiterbildung“ kommt ebenfalls vom IB: Der gebürtige Äthiopier Gebrehiwot Tesfamariam (Bild) hat beim Goethe-Institut Deutsch gelernt, an der Fachhochschule Furtwangen studiert und gibt jetzt sein betriebswirtschaftliches Wissen als Lehrer an der Carlo Schmid Schule des IB in Pforzheim weiter. Seit Jahresende ist der IB nun auch Träger einer privaten Förderschule für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Antalya. Am 19. Dezember hat die türkische Tochter IBETH die Mehrheit an der Schule übernommen. Platz ist für bis zu 400 junge Menschen, aktuell drücken dort 244 Kinder und Jugendliche die Schulbank. Betreut werden sie von 26 Lehrern, die nach der Übernahme der Schule durch den IB jetzt vor allem von den Erfahrungen ihrer neuen Kollegen von der IB-Behindertenhilfe profitieren sollen. Die Schule ist die größte Einrichtung des IB im Ausland. 31. Dezember 2012 Abschied nach 36 Jahren „Werner Sigmund hat seine Verantwortung als Vorsitzender des Vorstandes des Internationalen Bundes zum 31. Dezember 2012 weitergegeben“, heißt es unspektakulär in einer Mitteilung des IB-Präsidiums. Nach 36 Jahren in der Führungsverantwortung verabschiedet sich damit ein Mann, der wie kaum ein anderer den IB geprägt hat. „Werner Sigmund hat den IB gelebt. Mit seinem pädagogischen und wirtschaftlichen Wissen sowie mit großem Einsatz und Engagement hat er die IB-Gruppe mitgestaltet und zum Erfolg geführt“, lobte IB-Präsident Bruno W. Köbele den scheidenden Vorstandsvorsitzenden. Das Präsidium hatte entschieden, dass Thiemo Fojkar Nachfolger von Sigmund wird. 22.–26. Oktober 2012 Für Würde und soziale Teilhabe Im Rahmen einer Aktionswoche in Berlin hat der IB mit zahlreichen Veranstaltungen auf die zunehmende Armut und Ausgrenzung in Deutschland hingewiesen. Denn mit der Banken-, Finanz- und Wirtschaftskrise ist auch die Zahl der armen Menschen in Europa gestiegen. Mit seinen Aktionen verdeutlichte der IB, dass diese Menschen die besondere Hilfe der Gesellschaft brauchen und nicht an den Rand gedrängt werden dürfen. Der IB hilft diesen Menschen seit vielen Jahren. Anlässlich der Aktionswoche wurde auch daran erinnert, dass die Wohn- und Eingliederungshilfen des IB in Berlin seit zwanzig Jahren ihren Teil zur Integration vieler Menschen beitragen. 5 Vielfalt fördern – Zukunft gewinnen Der Internationale Bund hat sich in den vergangenen Jahren zu einem modernen Dienstleister für die Bildungs-, Jugend- und Sozialarbeit entwickelt. Durch geschickte Produktpolitik hat er eine hohe Diversifikation erreicht. Dies hat dazu geführt, dass der IB auch in Zeiten des Wandels auf sicheren Füßen steht. Aber er muss sich ständig den wechselnden Gegebenheiten anpassen. 6 D E R V O R S TA N D D E S I B Thiemo Fojkar Vorsitzender des Vorstandes Silvia Schott Stellvertr. Vorsitzende des Vorstandes Stefan Guffart Mitglied des Vorstandes Politische Lage Die Rahmenbedingungen für die Arbeit des IB haben sich in den vergangenen Jahren sehr unterschiedlich entwickelt. Im Bereich der Arbeitsmarktpolitik sind die aktuellen Kürzungen bei den Ausgaben deutlich spürbar und haben zu teilweise erheblichen Einschnitten bei den öffentlich geförderten Arbeitsmarktdienstleistungen geführt. Die Finanzierung einer gezielten Integrationspolitik scheint zwar gesichert, ist aber wegen der Schuldenbremse immer wieder vom Rotstift bedroht. Eine Planungssicherheit in diesem Bereich ist daher nicht gegeben. Der Wegfall des Zivildienstes hat dazu geführt, dass sich die Freiwilligendienste neu aufstellen mussten. Trotz großer Anfangsschwierigkeiten haben sie diese Herausforderung jedoch bestanden. Die Bedarfslage der Kommunen hat vor allem im Bereich der Kinderförderung und -bildung und bei den Erziehungshilfen deutlich zugenommen und stellt sie in vielen Fällen vor große finanzielle Probleme. Viele Lehrer, Ausbilder und Dozenten, vor allem in den Bereichen Berufliche Bildung und Sprachförderung, klagen über ihre prekäre Beschäftigungssituation. Die Gewerkschaften haben diese Klagen aufgegriffen und zu einer intensiven Diskussion über die Arbeitsbedingungen pädagogischer Fachkräfte beigetragen. Der IB stellt sich als Mitglied in verschiedenen politischen Netzwerken dieser Debatte und positioniert sich dort – im Interesse seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Entwicklung der IB-Gruppe Der Internationale Bund hat sich in den vergangenen Jahren zu einem modernen Dienstleister für die Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit entwickelt. Vor allem der Ausbau der Arbeitsmarktdienstleistungen hatte zu einem hohen Umsatzwachstum geführt. Heute ist der IB ein starker Anbieter in diesem Bereich, bei einigen Arbeitsbereichen sogar Marktführer. Durch eine geschickte Produktpolitik hat der 7 „Aktuell steht der IB vor großen Herausforderungen, gleichzeitig bietet dieser Wandel auch viele Chancen.“ IB gleichzeitig eine hohe Diversifikation erreicht. Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass der IB auch in Zeiten des Wandels auf sicheren Füßen steht. Dennoch muss auch er sich natürlich den wechselnden Gegebenheiten anpassen. Aktuell steht der IB vor großen Herausforderungen, gleichzeitig bietet dieser Wandel auch viele Chancen. Arbeitsmarktpolitik Die aktuelle Instrumentenreform der Bundesagentur für Arbeit mit ihrer geänderten Förderpolitik beginnt zu greifen. Das heißt: Wurde früher hauptsächlich der Übergang von der Schule in den Beruf mit begleitenden Maßnahmen unterstützt, ist die Förderung jetzt verstärkt in die schulische Bildung verlagert worden. Hinzu kommt, dass inzwischen ganz deutlich der demografische Wandel zu beobachten ist. Das wiederum bedeutet, dass es auch für den IB schwieriger wird, alle Plätze bei seinen Aus- und Weiterbildungsangeboten zu belegen. Paradoxerweise klagt zwar auch die Politik immer wieder über den allgemein festzustellenden Fachkräftemangel. Gleichzeitig kürzen dieselben Politiker die Mittel der Bundesagentur und der Jobcenter, mit denen diese die Bildung jener Menschen finanzieren könnten, die dem Arbeitsmarkt ohne Förderung nicht zur Verfügung stehen. Eine sinkende Arbeitslosenquote rechtfertigt allerdings nicht die Kürzung von Fördermitteln, wenn man dem Fachkräftemangel, der dem Wirtschaftsstandort Deutschland gefährlich werden kann, ernsthaft entgegenwirken will. Positiv fällt die Bilanz des Engagements beim Thema „Mindestentgelt“ aus. Lange haben Verbände wie der IB gefordert, dass der ruinöse Preisverfall bei den Arbeitsmarktdienstleistungen gestoppt werden muss. Durch die Allgemeinverbindlichkeit eines Mindestentgeltes in den Bereichen Grundsicherung für Arbeitslose 88 (SGB II) und Arbeitsförderung (SGB III) konnte dies erreicht werden. Maßgeblich daran mitgewirkt hat auch der Bundesverband Beruflicher Bildungsträger (BBB). Eine spürbare Erholung liegt trotzdem noch in weiter Ferne. Gleichzeitig stieg auch beim IB der Personalkostenanteil in diesem Bereich, was wiederum einige der Organisationseinheiten des IB vor finanzielle Herausforderungen gestellt hat. Da nicht davon auszugehen ist, dass die Arbeitsmarktdienstleistungen in naher Zukunft wieder den Stellenwert bekommen, den sie in den vergangenen Jahrzehnten hatten, hat der IB frühzeitig Alternativen entwickelt. Die verstärkte Zusammenarbeit mit Betrieben zählt dazu. Sie gestaltete sich in der jüngsten Vergangenheit sehr erfreulich. Neue Ausrichtung Während der Umsatz des IB im Bereich der Beruflichen Bildung stetig gesunken ist, ist er in der Sozialen Arbeit deutlich gestiegen, vor allem im Bereich der Kinderförderung und -bildung und bei den Erziehungshilfen. Allerdings konnten die Zuwächse in diesem Bereich die Rückgänge in der Beruflichen Bildung noch nicht ausgleichen. Der IB konnte aber seine Angebote verstärkt am Markt etablieren und neu entwickelte Dienstleistungen werden dazu führen, dass der IB mittelfristig wieder Umsatzzuwächse erzielen kann. Qualitätsmanagement IB-Qualität kann sich sehen lassen Der IB hat den Anspruch, ein umfassender Dienstleister mit hochwertigen Angeboten in den Bereichen Bildung und Soziale Arbeit zu sein. Mit seiner „Frankfurter Erklärung“ der Grundsätze für Maßnahmen in der Beruflichen Bildung von 2010 sowie den Leitlinien der Sozialen Arbeit im IB von 2011 verpflichtet er sich ausdrücklich, in beiden Geschäftsbereichen eine gleichermaßen hohe Qualität an allenStandorten in allen Angeboten zu gewährleisten. Zur Überprüfung dieses Anspruchs liefern zum Beispiel die Kontrollen der Bundesagentur für Arbeit oder die Prüfungen der Medizinischen Dienste der Krankenversicherungen in den Pflegeeinrichtungen wertvolle Hinweise. Seit 2009 wertet der IB diese Prüfergebnisse systematisch aus und zieht daraus Schlüsse für die weitere Verbesserung seiner Arbeit. In den Strategischen Leitlinien der IB-Gruppe steht das ehrgeizige Ziel, um fünf Prozentpunkte besser zu sein als der jeweilige Durchschnitt der geprüften Einrichtungen. Dieses Ziel wurde dank der guten Arbeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen 2012 erreicht: Die Bundesagentur für Arbeit hat für alle Arbeitsmarktdienstleistungen 2012 einen Bundesdurchschnitt von 69,92 Prozent ermittelt. Die IB-Gruppe lag mit einem bundesweiten Durchschnitt von 74,7 Prozent deutlich darüber. Ebenso erfreulich waren die Ergebnisse in der Seniorenarbeit. Auch dort hat der IB fast überall besser als der landesweite Durchschnitt abgeschnitten. Das zentrale Steuerungsinstrument der Strategischen Leitlinien als Planungsgrundlage aller Aktivitäten der IB-Gruppe wird jährlich auf seine Wirksamkeit hin überprüft und an sich verändernde Rahmenbedingungen angepasst. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die sogenannten Schwerpunktleitlinien gelegt. Mit ihnen werden wir die privatwirtschaftlich finanzierte Zusammenarbeit mit den Betrieben auf der Basis unserer Kernkompetenzen konsequent ausbauen, die Entwicklung unserer Schulen und Hochschulen vorantreiben sowie unsere Angebote und Dienstleistungen in den Bereichen Kinderförderung und -bildung, Behindertenarbeit, Erziehungshilfen und Seniorenarbeit kontinuierlich erweitern. Die Zusammenarbeit der Zentralen Geschäftsführung mit den Geschäftsführungen in den Regionen wird neu definiert. Dies wird dazu beitragen, dass wir schneller und marktgerechter agieren und reagieren können. 99 ZUKUNFTSPR0JEKT II gemeinsam weiter denken Zukunftsprojekte Schwerpunkt der Arbeit der kommenden Jahre wird neben der Entwicklung zukunftsfähiger Angebote der Aufbau einer dauerhaft tragfähigen Organisationsstruktur für die IB-Gruppe sein, zu der auch die Optimierung der zentralen administrativen Aufgaben zählt. Zukunftsprojekt Gesundheit für alle Das Projekt Gesundheitsförderung für benachteiligte Erwachsene wurde von Februar bis Dezember vergangenen Jahres als Teil des Zukunftsprojekts an zwei Pilotstandorten umgesetzt. In Berlin gab es Maßnahmen in der Wohn- und Eingliederungshilfe, in Mannheim das Projekt „Wisso“ (Wiedereingliederung für Suchtkranke). In beiden Städten wurden in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Akademie des IB (GIS) zielgruppengenaue Module entwickelt und bereitgestellt. Die Teilnehmer sollten von Beginn an mit einbezogen werden. Wünsche, Anregungen und Kritik flossen in die stetige Modulentwicklung des laufenden Projekts ein. Die Module bestanden aus individuell kombinierbaren und standardisierten Bausteinen in den Bereichen Ernährung, Stressbewältigung und Bewegung. Angeboten wurden Walking, Schwimmen, Fahrradfahren, günstiges, gesundes Kochen, Shiatsu und Yoga. Bei regelmäßigen Treffen und auch in einer Bachelor-Arbeit wurden die Evaluationsbögen ausgewertet, die jeder Teilnehmende nach einer Einheit auszufüllen hatte. Parallel zur Entwicklung der Module wurden Fortbildungen für die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesetzt. Das Projekt hat benachteiligte Menschen aktiviert und sie motiviert, sich stärker um ihre Gesundheit zu kümmern. Trotz der positiven Resonanz wurde die weitere Finanzierung der Gesundheitsförderung vom Jobcenter in Mannheim nicht bewilligt. 10 Leitmotiv der jetzt beschlossenen Strukturänderungen ist das Ziel: „Ein IB in einer Region.“ Das Nebeneinander von Unternehmen der IB-Gruppe in Städten, Kreisen oder Bundesländern wird abgelöst durch die Präsenz eines IB vor Ort. Um dies zu erreichen, werden in den nächsten Jahren Geschäftsbereiche umgebaut und Aufgaben neu verteilt. Zur Strukturanpassung gehört auch die Gründung rechtlich selbstständiger gemeinnütziger GmbHs. Oberstes Ziel des IB bleibt es auch in Zeiten der Umstrukturierung, Menschen zu helfen, sich in Freiheit zu entfalten und ihr Leben selbst zu gestalten. Um den Erfolg dieses Zukunftsprojekts zu sichern, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Prozess aktiv einbezogen, denn dieser Weg muss gemeinsam gegangen werden, wenn er erfolgreich sein soll. Neben Partizipation und Verbindlichkeit im konkreten Handeln spielt auch Transparenz eine entscheidende Rolle, damit die IB-Gruppe als „attraktiver Arbeitgeber“ empfunden wird. Der IB legt dabei besonderen Wert auf eine Unternehmenskultur, die ihrem Namen als wichtiger Baustein der integrierten Unternehmenssteuerung Ehre macht, da sie von Mitarbeitenden und Führungskräften getragen und gelebt wird. Die Kultur im IB wird Schule machen und seine zukünftige Identität als „Dienstleister mit und für Kultur“ definieren. Überdies ist der Vorstand in engem Kontakt mit den Gewerkschaften und dem Konzernbetriebsrat des IB. Gemeinsames Ziel ist ein starker und langfristig zukunftsfähiger IB. Vision des IB Der Internationale Bund tritt den gesteuerten Rückzug aus defizitären Geschäftsaktivitäten an und setzt strategisch nachhaltig tragfähige Angebote konsequent um. Nach einer Phase der Konsolidierung wird der IB ein Unternehmen mit einer breiten Angebotspalette und schlagkräftigen Organisationsstrukturen sein. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. Die IBGruppe wird sich am Markt stabilisieren, in manchen Segmenten wird sie ihre Position sogar stark ausbauen können. Der aktuelle Wandel führt in eine nachhaltig gesicherte Zukunft. Zukunftsprojekt Kultur macht Schule im IB Die im IB-Zukunftsprojekt entwickelte Produktgruppe „Kultur als integraler Bestandteil aller Angebote im IB“ konzentrierte sich auf die Schwerpunkte Kultur an IB-Schulen, Etablierung eines Onlineportals als BestPractice-Börse und interne Mitarbeiterfortbildung. Die Carlo Schmid Schule in Karlsruhe und die Beruflichen Schulen in Stuttgart bieten seit dem Schuljahr 2011/12 das Fach „Kultur“ an. Ein für die IB-Schulen erstelltes Curriculum strukturiert die inhaltliche Umsetzung. Die Lehrkräfte vor Ort und ihre Schüler engagieren sich weit über das übliche Maß hinaus. Die Ausgestaltung des Unterrichtsfachs „Kultur“ wird wissenschaftlich begleitet und die Ergebnisse werden nach dem Schuljahr 2012/13 IB-weit zur Verfügung stehen. Im Onlineportal „IB Kultur“ werden Projekte vorgestellt. Die Plattform dient zum internen Wissensaustausch, bietet aber auch kleineren Standorten die Möglichkeit, Projekte nach außen hin zu präsentieren. In Kooperation mit der Bundesvereinigung Kultureller Jugendbildung (BKJ) wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit dem „Kompetenznachweis Kultur“ eine weitere Professionalisierung ermöglicht. Weitere Aktivitäten und vor allem der Austausch mit der BKJ und den angeschlossenen Landesvereinigungen sind geplant, um den IB als Kulturträger in der Fachöffentlichkeit zu etablieren. Kultur ist ein fester Bestandteil von Bildung: Mit dieser Erkenntnis hat die Arbeitsgruppe im Zukunftsprojekt ihre Arbeit 2009 begonnen. Dass der IB als soziales Dienstleistungsunternehmen derart vielfältig ist, verdankt er nicht zuletzt der Kreativität und dem Einsatz seiner Mitarbeitenden und Führungskräfte. In diesem Sinn wird Kultur Schule machen und dem IB auch zukünftig eine zwar nicht neue, dann aber umso eindeutigere Identität als „Dienstleister mit und für Kultur“ bieten. 11 BETREUEN BILDEN BRÜCKEN BAUEN Dienstleistungen und Projekte 12 Schulen Strategische Schwerpunkte stehen im Fokus Ein viel beachtetes Geschäftsfeld sind die IB-Schulen, deren Aufund Ausbau im Fokus der strategischen Planung des IB steht. Von der allgemeinbildenden „Stella“-Schule mit Oberstufe in Neubrandenburg über die beruflichen Schulen in Böblingen bis zu den „Carlo Schmid Schulen“ mit vielfältigen berufsbildenden Angeboten in Karlsruhe – sie schaffen zusammen mit der konsequenten Weiterentwicklung der Qualität Kuren für kranke Füße und Vielfalt des schulischen Angebots gute Voraussetzungen für den Ausbau der IB-Schulen. In das Böblinger Schulzentrum zog 2012 auch die IB-Realschule ein. Mit knapp 10.000 Schülerinnen und Schülern sind die Zahlen in den Schulen des IB gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich geblieben. Allerdings werden Veränderungen sichtbar: Rückgängen in den meist einjährigen Schulformen für Jugendliche mit schlechtem oder ganz ohne Schulabschluss wie dem Berufsvorbereitungsjahr stehen Steigerungen in den mehrjährigen Hermann K. lebt schon lange auf der Straße. Regelmäßig lässt sich der 61-Jährige bei der Bahnhofsmission in Aschaffenburg blicken. Dort hörte er vom Praxistag der IB-Berufsfachschule für Podologie (nichtärztliche Heilkunde am Fuß): Jeden Montag und Donnerstag behandeln die Schüler nur 200 Meter vom Bahnhof entfernt kranke Füße, eingewachsene Nägel oder Verletzungen. Berufskollegs und Beruflichen Gymnasien gegenüber. Dies trifft insbesondere auf die schulischen Ausbildungsgänge zu, vor allem in den Sozial- und Gesundheitsberufen. Hier nutzt der IB seine Möglichkeiten, zum Beispiel angehenden Erzieherinnen und Erziehern sowie Altenpflegerinnen und Altenpflegern in den eigenen Einrichtungen nach Abschluss der Ausbildung zukunftssichere Arbeitsplätze bieten zu können. Unter dem Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“ baut der IB hier Bildungsketten auf, die von einer Erstausbildung in einem „Helfer-Beruf“ über eine höher qualifizierende Ausbildung bis hin zu einem Arbeitsplatz im IB reichen können, vielleicht ergänzt durch ein berufsbegleitendes Studium. Ebenfalls ein viel beachteter Bereich sind die allgemeinbildenden Schulen im IB mit inzwischen fast 400 Schülern. Mit der Eröffnung der GanztagsRealschule in Asperg (Baden-Württemberg) gelang dem IB der Einstieg in eine neue Schulform, die den mittleren Bildungsabschluss anbietet. Bildungsgänge, die qualifizierte, zukunftsorientierte Schul- und Berufsabschlüsse vermitteln, allgemeinbildende (Ganztags-)Schulen an gut erreichbaren Standorten mit kleinen Klassen, modernem Methodenrepertoire und einem fundierten Arbeitsweltbezug als Markenzeichen des IB sind für Eltern und Schüler immer häufiger eine willkommene Alternative zum üblichen Angebot der öffentlichen Schulen. Diese Entwicklung bestätigt die Prognosen von Fachleuten, dass bedarfsgerechte Privatschulen trotz Geburtenrückgangs und Verschärfung der Gesetzgebung in einigen Bundesländern allgemein eine gute Perspektive haben und immer stärker nachgefragt werden. Die 14 jungen Leute, die zurzeit eine der beiden Klassen besuchen, kommen entweder als Umschüler über die Agentur für Arbeit oder sind Selbstzahler. Im praktischen Teil ihrer zweijährigen Ausbildung behandeln sie zuerst die Füße ihrer Mitschüler, gehen auf der Suche nach behandlungsbedürftigen Senioren auch in Altenheime. Die Patienten dort haben nur einen geringen Beitrag zu den Materialkosten zu leisten. Thorsten Nowak, Standortleiter der Medizinischen Akademie, stellte das Angebot bei der Bahnhofsmission vor. Seitdem haben die Schülerinnen (80 Prozent sind Frauen) und Schüler rund 20 Stammpatienten wie Hermann K. Einige haben nach langem Alkoholmissbrauch gefühllose Füße, weil die Nervenzellen abgestorben sind. Sie genießen das Fußbad, den Sensibilitätstest und die einstündige Behandlung. Nowak: „Für die Obdachlosen ist das Angebot kostenlos. Jedes Mal ist es rührend, wenn sie zeigen, wie gut ihnen der Besuch bei uns tut. Der eine bringt ein Paket Würstchen, die andere eine Tafel Schokolade, der Dritte kramt aus allen Taschen 2,72 Euro für die Kaffeekasse hervor.“ Die Vermittlungsquote nach der Ausbildung beträgt „400 Prozent: Jeder Podologe hat die Auswahl unter mindestens vier unbefristeten Verträgen.“ 13 Berufsorientierung und Berufseinstiegsbegleitung Unterstützung auf dem Weg in die Arbeitswelt Mit der Initiative Bildungsketten fördert das Berufsorientierungsprogramm (BOP) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) präventiv Angebote zur praktischen Berufsorientierung ab Klasse 8. Eine Potenzialanalyse ist (meist) in Klasse 7 für alle Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs vorgeschaltet. Verschiedene Bildungszentren des IB haben sich am BOP beteiligt, das in der Klasse 7 mit praktischer Berufsorientierung in handwerklichen Berufsfeldern für Schüler allgemeinbildender Schulen beginnt. Zuvor wird deren Potenzial analysiert: Handlungsorientierte Übungen stellen Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten der Jugendlichen in einer Momentaufnahme fest. Seit 2010 sind innerhalb von BOP Kooperationen mit mehr als 130 Schulen entstanden oder wurden ergänzt. 2012 nahmen rund 7000 Jugendliche am handlungsorientierten Angebot der Berufsorientierung teil. Berufseinstiegsbegleitung bietet der IB an mehr als 100 Schulen für etwa 3000 Schülerinnen und Schüler an. Junge Leute testen beruflichen Alltag Erstmals hat der IB in Bad Kreuznach ein Berufsorientierungscamp (BOC) organisiert. Das Angebot der „Vertieften Berufsorientierung“ wurde zu jeweils 50 Prozent über die Bundesagentur für Arbeit und den Europäischen Sozialfonds finanziert. Die Teilnahme soll die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz deutlich erhöhen. 30 Achtklässler von drei Schulen im Kreis Bad Kreuznach haben das dreitägige Camp mitgemacht. Die Jugendlichen mussten sich für je drei der insgesamt neun Workshops zu verschiedenen Berufsbereichen entscheiden. Ob Gastronomie, Koch, Metzger, Elektronik, Maler, Metallbau, Kosmetik oder Pflege: Die jungen Leute erhielten Einblicke in verschiedene Arbeitsbereiche und Berufe, konnten die Praxis testen. Wie sich herausstellte, war das ein guter Ansatz – alle Teilnehmer waren mit Begeisterung und Tatendrang bei der Sache. 14 Berufsvorbereitung Fachkräftemangel und Fehleinschätzungen Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB) als größter Teil des Geschäftsfeldes Berufsorientierung sind ein Programm im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit, das für Jugendliche gedacht ist, die nach der Schule keine betriebliche Ausbildungsstelle gefunden haben. Sie absolvieren beim IB Lehrgänge, die in der Regel ein Jahr dauern. Dort können sie ihr Berufswahlverhalten und ihre Berufsentscheidung festigen, teilweise erhalten sie hier überhaupt erst eine Orientierung. Sie haben die Möglichkeit, sich in der Praxis in verschiedenen Berufsfeldern auszuprobieren. Der IB hält Werkstätten und Praxisräume, Büros, Lehrküchen vor. Bei entsprechender Eignung können sie auch Betriebspraktika absolvieren, in denen sie die Realität der Berufe kennenlernen, für die sie sich interessieren. Ihre Kompetenzen und Potenziale werden mit ihnen zusammen in Übungen analysiert. Sie werden beraten, welche beruflichen Möglichkeiten infrage kommen. Dieses Programm bietet der IB, immer wieder an die Realitäten der Ausbildung und der Betriebe angepasst, seit fast 40 Jahren an. 2012/2013 hat die IB-Berufsvorbereitung 4871 Jugendliche gefördert. Auch dieses Programm hat die Bundesagentur (siehe weiter unten) reduziert. Berufsausbildung mit Betriebsnähe In der Berufsausbildung ist der IB seit nunmehr 33 Jahren aktiv. Er hat hier seine Kernkompetenzen in der beruflichen Bildung entwickelt und viele Aktivitäten erschlossen. Förderprogramme der Bundesagentur für Arbeit werden zusammengefasst, dabei kooperiert der IB aber auch direkt mit Unternehmen. Die „Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen“ (BaE), ein Förderprogramm im Auftrag der Bundesagentur, läuft seit 1980 und wurde vom IB seinerzeit maßgeblich mit entwickelt. Es handelt sich um eine sozialpädagogisch orientierte Berufsausbildung für Jugendliche, die im dualen System wegen ihrer schlechten Noten oder sonstiger Defizite im Verhalten oder sozialer Art keinen Ausbildungsplatz bei einem Unternehmen gefunden haben. Die Jugendlichen absolvieren eine reguläre Berufsausbildung beim IB und sind berufsschulpflichtig. Der IB stellt als Ausbildungsbetrieb Werkstätten und Büros. Während der Praktikumsanteile sammeln die Jugendlichen Erfahrungen in Wirtschaftsunternehmen, lernen den Charakter des Ausbildungsberufs kennen. Beim IB erhalten die Jugendlichen zusätzlichen Unterricht, der die Fachtheorie und den Berufsschulstoff unterstützt und aufarbeitet, und bei Bedarf auch sozialpädagogische Betreuung und gruppenpädagogische Angebote. Seit 2004 gibt es dieses Programm in zwei Varianten: im integrativen Modell (wie oben beschrieben) und im kooperativen Modell, bei dem der gesamte Praxisanteil der Ausbildung in einem Unternehmen abläuft. In den Bildungszentren des IB erhalten die Jugendlichen zusätzlichen Unterricht und sozialpädagogische Begleitung. Dies hat den Vorteil größerer Betriebsnähe, die Chancen einer Übernahme wachsen erheblich. Dieses Modell hat die Palette der vom IB ausgebildeten Berufe stark erweitert, denn es sind nicht für alle Ausbildungsberufe eigene Werkstätten vorhanden. BaE im kooperativen Modell ist in den vergangenen Jahren im Verhältnis zum integrativen Modell kontinuierlich gewachsen. Seit 2011 gibt es in diesem wie auch in anderen Programmen der Bundesagentur für Arbeit deutliche quantitative Rückgänge zu verzeichnen. Sie haben auch den IB nicht verschont, 15 „Eine sinkende Arbeitslosenquote rechtfertigt allerdings nicht die Kürzung von Fördermitteln, wenn man dem Fachkräftemangel, der dem Wirtschaftsstandort Deutschland gefährlich werden kann, ernsthaft entgegenwirken will.“ Thiemo Fojkar, Vorsitzender des Vorstandes allerdings waren sie nicht so deutlich wie bei anderen Anbietern von beruflichen Bildungsprogrammen. In BaE bildet der IB im Ausbildungsjahr 2012/13 insgesamt 2978 Jugendliche aus. So hat unter anderem die demografische Entwicklung dazu geführt, dass die Anzahl der Jugendlichen, die sich für eine Ausbildung interessieren, zurückgegangen ist (zunächst stärker in den neuen Bundesländern). Die Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit, dass die Unternehmen sich wegen dieses Rückgangs und eines beginnenden Fachkräftemangels verstärkt solchen jungen Menschen zuwenden, die schlechtere schulische Voraussetzungen mitbringen, hat dazu geführt, dass sie diese Programme deutlich zurückgefahren hat. Eine fatale Fehleinschätzung nach Ansicht und Erfahrung des IB, denn die Betriebe entscheiden sich nach wie vor nur für Jugendliche mit guten Schulzeugnissen. Die Anzahl der „Altbewerber“, die sich bereits im Vorjahr um eine Ausbildungsstelle beworben haben und dabei leer ausgingen, ist dramatisch hoch, sie liegt bei 50 Prozent. Die Berufsausbildung ist deshalb ein äußerst erfolgreiches Programm, weil bei erfolgreichem Bestehen und Erwerb des Gesellen- oder Facharbeiterbriefs die Absolventen eine hohe Übergangsquote in den Arbeitsmarkt haben und sich gut in das Erwerbsleben integrieren können. Mittlerweile hat der IB an einigen Standorten aus diesem Programm heraus Kooperationen mit Unternehmen entwickelt, sodass er etliche Jugendliche in der Grundausbildung oder bei bestimmtem Förderbedarf im direkten Auftrag der Unternehmen ausbildet. Sie werden gecoacht, beraten oder stabilisiert, ohne dass dafür eine Förderung der Bundesagentur in Anspruch genommen werden muss. 16 Stark wachsender Markt: Partnerschaft mit IHK und Betrieben Im aktuellen Ausbildungsjahr hat das Bildungszentrum in Freiburg die Ausbildung von 60 Azubis aus 25 Betrieben in fünf Metallberufen übernommen, doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Zahl der Betriebe, die ihre Auszubildenden zum IB schicken, hat sich um 40 Prozent erhöht. Die jungen Leute sind bis zum zweiten Ausbildungsjahr durchschnittlich zwölf Wochen beim IB. Inzwischen bildet er mehr Metall-Azubis von Unternehmen aus als Reha-Metaller im Auftrag der Agentur für Arbeit. Das Bildungszentrum übernimmt die Grundausbildung und die praktische Prüfungsvorbereitung. 40 Prozent eines Prüfungsjahrgangs der Industriemechaniker besuchen diese Kurse, für die Betriebe ein fest gebuchter Bestandteil ihrer Ausbildung. So bildet der IB-Verbund Baden Mechatroniker für Schwarzwaldmilch (Freiburg) aus, Zerspanungsmechaniker für Heckel (Heitersheim), Maschinenanlagenführer für Bilcare Research (Staufen) und Hirtler in Heitersheim. Auch die enge Zusammenarbeit mit der örtlichen IHK ist ein Grund für die erfolgreiche Entwicklung des Geschäftsfeldes „Berufsausbildung in Kooperation mit Betrieben“. Stellt der Ausbildungsberater bei einem ausbildungswilligen Betrieb fest, dass nicht alle Bedingungen für eine Ausbildungsberechtigung vorliegen, kann der IB als externer Dienstleister helfen – zum beiderseitigen Nutzen. So kommen oft auch schwächere Jugendliche zu einem betrieblichen Ausbildungsplatz. Diese Aktivitäten weitet der IB 2013 und in den folgenden Jahren aus, um ohne oder mit geringerer Abhängigkeit vom Auftraggeber BA seinem satzungsgemäßen Auftrag gerecht zu werden: Er unterstützt Jugendliche bei der Integration in Beruf und Gesellschaft, die aus eigener Kraft noch nicht dazu imstande sind. Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) Mit passgenauer Hilfe zum erfolgreichen Abschluss Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) sind in Zeiten des Fachkräftemangels und der Integration von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen von großer Bedeutung, wenn es darum geht, diesen Jugendlichen den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung zu ermöglichen. Seit vielen Jahren unterbreitet der IB dieses Angebot im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit. Es sind vor allem die fachtheoretischen Anforderungen der dualen Ausbildung, die viele junge Menschen nur mithilfe des Stütz- und Förderunterrichts von abH bewältigen können. Die besondere Aufmerksamkeit gilt der Vorbereitung auf Klassenarbeiten, Zwischen- und Abschlussprüfungen, denn oftmals blockieren Prüfungsängste den schulischen und beruflichen Erfolg. Die jungen Leute lernen, mit diesen Ängsten produktiv umzugehen, ein elementarer Schritt zum Ausbildungserfolg. Zur Lösung alltäglicher und sozialer Probleme wie Konflikten in der Familie, Loslösung vom Elternhaus, Schulden, Drogen beizutragen, ist die Aufgabe der sozialpädagogischen Begleitung. Seine langjährige Erfahrung in der Ausbildungsbegleitung hat den IB gut darauf vorbereitet, Jugendliche mit Förderbedarf (im Berichtszeitraum nahmen 4700 teil) bis zum erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung zu begleiten. 17 Integration von Langzeitarbeitslosen Angebote nach Maß führen zurück in den Job Langzeitarbeitslose, insbesondere ältere Menschen und Alleinerziehende, haben von der Entspannung am Arbeitsmarkt bisher wenig bis gar nicht profitiert. Obwohl viele hilfreiche Projekte für diese Menschen wegen fehlender Finanzierung geschlossen werden mussten, beschäftigte der IB zum Jahresende immer noch mehr als 1000 Teilnehmer in AGH (Arbeitsgelegenheiten) und Bürgerarbeit, also Tätigkeit im öffentlichen Interesse. Die Angebote der Aktivierung und Vermittlung, die an den Arbeitsmarkt heranführen und Arbeitslose integrieren, wurden weiter angepasst und maßgeschneidert. Individuell auf den Bedarf des Einzelnen eingehen und gezielt wirksam helfen – diese optimale Unterstützung ist in Ausschreibungen oft nicht möglich. Zwischen der Ausschreibung und dem Beginn der Maßnahme vergeht viel zu viel Zeit. Deshalb fordern immer mehr Jobcenter den IB auf, Maßnahmen zertifizieren zu lassen, die dann über Gutschein individuell vergeben werden. Auch wenn die wirtschaftlichen Risiken für den IB hoch sind, wird darin ein guter Weg zu passgenauen Lösungen gesehen. Voraussetzung ist aber, dass das Unternehmen, das mit der Umsetzung beauftragt wird, von der Bundesagentur, die das Programm finanziert, in die Lage versetzt wird, zu angemessenen Preisen zu arbeiten. So gut wie neu: Arbeitslose renovieren Bauwagen Im typischen skandinavischen Rot mit weiß abgesetzten Fenstern steht er in einem Biogarten und wird für Therapiegespräche in der Natur genutzt: In 500 Arbeitsstunden haben Teilnehmer des Aktivcenters der IB-Niederlassung West in Bergheim einen alten Bauwagen glanzvoll restauriert. Im Juli wurde er der Fachklinik für medizinische Rehabilitation Prowo e.V. in Kerpen übergeben. Die Idee dazu stammte von den Teilnehmern des Projekts. Die Maßnahme im Auftrag des Jobcenters Rhein-Erft soll langzeitarbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige mit ihren Angeboten und Projekten intensiv aktivieren und so an den Beschäftigungsmarkt heranführen. 18 Berufliche Rehabilitation Inklusive Gesellschaft verlangt nach engagierter Fortbildung Die Berufliche Rehabilitation erreichte im vergangenen Jahr 3180 Teilnehmer in Einrichtungen des IB. Auch in diesem Geschäftsfeld der Beruflichen Bildung sind durch die Einsparungen der Bundesagentur für Arbeit leichte Rückgänge zu verzeichnen. Am stärksten betroffen davon ist die integrative Ausbildung in IB-Werkstätten. Dennoch wurden 2012 auch neue Programme eingeführt, beispielsweise bbA (begleitete betriebliche Ausbildung) und In-RAM (Integrationsmaßnahme für Rehabilitanden). Dies liegt vor allem an den veränderten Anforderungen, die die UNKonvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen stellt. Ziel ist die inklusive Gesellschaft, der die Bundesagentur für Arbeit gerecht werden muss. Die neuen Angebote zeichnen sich durch eine hohe betriebliche Orientierung aus, die Menschen mit Behinderung eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen soll. Die steigenden Anforderungen der Auftraggeber beantwortete die IB-Gruppe 2012 mit der Konzeption einer umfassenden Fortbildung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 2013 in IB-Einrichtungen mit einem externen Trainer umgesetzt wird. In ausgewählten Maßnahmen müssen Ausbilder und Sozialpädagogen zukünftig eine rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation in einem Umfang von 320 Stunden nachweisen. Die „Sendung mit der Maus“ öffnet Türen Am bundesweiten „Türöffner-Tag 2012“ der „Sendung mit der Maus“ nahm auch die Ausbildungswerkstatt Metall des IB in Darmstadt teil. Mit dem von ihnen entworfenen Programm „Zeitreise über 2000 Jahre – Metallbearbeitung und Schmiede“ hatten sich Bereichsleiterin Marion Komp und Ausbilder Andreas Dilling beim WDR beworben. Bereits fünf Tage, nachdem das Angebot auf der Internetseite der Sendung eingestellt worden war, gab es keine Plätze mehr. 23 Kinder warfen die Zeitmaschine in der Metallwerkstatt an, 15 Auszubildende in Kostümen des Staatstheaters Darmstadt führten authentisch Schmieden und Schweißen im Laufe der Zeit vor. Beim bloßen Gucken blieb es nicht. Die Metaller hatten eine Prägeform in – na, was wohl? – Gestalt der FernsehMaus vorbereitet, so konnten sich alle Teilnehmenden eine eigene Maus kreieren. Am Arbeitstisch wurden Mäuse mit Hämmern und Meißeln in Kupfer geschaffen. Das professionellste Werkstück aber stellten die Azubis her: Sie zeichneten die Umrisse des Elefanten nach, allen bestens bekannt als Freund der Maus. Die fertige Figur machte sich prächtig inmitten all der kleinen Mäuse. Das Tüpfelchen auf dem i waren knallbunte Maus-Luftballons. Zum Befüllen hatte die Darmstädter Firma Linde – Gas & more eine Flasche Helium gestellt. Der Tag hat Kinder, Eltern und Auszubildende begeistert. Die Organisatoren sind sich sicher: Das machen wir wieder! 19 Weiterbildung ist Mehrwert – aber die Politik kürzt und spart Der Mehrwert der Weiterbildung wurde während des 4. Deutschen Weiterbildungstages einer breiten Öffentlichkeit anschaulich gemacht. 28 IB-Bildungseinrichtungen beteiligten sich an dem bundesweiten Aktionstag. Ein Mitarbeiter der Carlo Schmid Schule in Pforzheim wurde für sein ehrenamtliches Engagement sogar bei der Preisverleihung „Vorbilder der Weiterbildung“ im Deutschen Bundestag geehrt (s. S. 5). Neben 540 Veranstaltungen bundesweit gab es Zustimmung und Statements von allen Bundestagsfraktionen, von der damaligen Bildungsministerin Annette Schavan und Bundestagspräsident Norbert Lammert. Mit Wirkung zum 1. August 2012 wurde der Mindestlohn für das Personal in der Weiterbildung nach den Sozialgesetzbüchern II und III für allgemein verbindlich erklärt. Das bedeutet, Suche nach Fachkräften führt ins Ausland dass dieser Mindestlohn (Lohnuntergrenze West 12,60 Euro, Ost 11,20 Euro) auch durch Tarifverträge nicht mehr unterschritten werden darf. Die Akkreditierungs- und Zulassungs- Raimonda Serpe ist 26 Jahre alt und stammt aus Torre del Greco bei Neapel. Sie macht eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bei den Asklepios Kliniken in Hamburg. Nach der Ausbildung hat sie bereits einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Raimonda macht bei „GAIA“ mit (Geeignete Auszubildende im Ausland anwerben), einem gemeinsamen Projekt der Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH (GIS) und des Verbundes Württemberg, in das 60 Jahre Erfahrung des IB in der Integration von Menschen aus anderen Ländern fließen. Erste Station der jungen Leute aus Italien, Spanien, Portugal und Osteuropa ist ein Integrationssprachkurs. Die Partner im Ausland schätzen am IB, dass er keine Leistungsträger in wirtschaftlich starken Gebieten abwirbt, sondern sich auf strukturschwache Regionen konzentriert. Wegen der hohen Nachfrage müssen die Kapazitäten des Programms ausgebaut werden. 20 verordnung Arbeitsförderung (AZAV) wurde zum 1. April vergangenen Jahres verabschiedet. Sie regelt Modalitäten zur Zulassung von Trägern und Maßnahmen. Die Verordnung gilt neben denen mit Bildungsgutschein jetzt auch für alle ausgeschriebenen Maßnahmen. Für die Träger führt dies zu weiter steigenden Verwaltungslasten und Kosten. Wie von vielen bereits vor der Novellierung befürchtet, wird auch die Flexibilität in der Gestaltung der Angebote eingeschränkt. 2012 hat sich der Rückgang der Weiterbildungsmöglichkeiten, die durch die Bundesagentur für Arbeit finanziert wurden, fortgesetzt. Zielgruppen der IB-Angebote sind ältere Beschäftigte in Unternehmen, aber auch Kunden aus dem SGB-II- und SGB-III-Kreis. Um die Rückgänge aus öffentlichen Mitteln zu kompensieren, bietet der IB zunehmend Aus- und Weiterbildungsmodule für Firmenkunden an. Seit sich der Fachkräftemangel immer deutlicher abzeichnet, steigt bei den Firmen das Interesse an den Angeboten des IB. Kinderbetreuung Recht auf Kita-Platz treibt den Ausbau voran Der Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder in der Kindertagespflege für alle Kinder von einem Jahr bis zum Schuleintritt gilt vom 1. August 2013 an bundesweit. Die Kommunen stehen vor großen Herausforderungen – es mangelt an Fachkräften und an geeigneten Räumen. Der IB ist als Träger von Kindertageseinrichtungen anerkannt und gefragt. So wurden 2012 weitere Kitas gebaut oder die Zahl der Plätze in bestehenden Einrichtungen wurde durch Umund Ausbauten erhöht. In den meisten Bundesländern wurden Schulen zu Ganztagsschulen umgestaltet. Der IB als Träger von Horteinrichtungen entwickelte sich zunehmend zum Kooperationspartner für Betreuungsangebote an Ganztagsgrundschulen. Um den quantitativen Ausbau sowie die Qualitätssicherung und -entwicklung der Kinderbetreuung im IB umzusetzen, wird das bundesweite Know-how aller IB-Fachkräfte genutzt. In Arbeitskreisen, Workshops, Fortbildungsveranstaltungen, Fachtagungen, InhouseSeminaren und Klausurtagen zur Konzeptionsentwicklung fördert der IB den Transfer von Erfahrung und Wissen, um so dem Anspruch an Qualität und Quantität beim Ausbau der Betreuungsleistungen im frühkindlichen Bereich gerecht zu werden. Kita-Leitungen und andere pädagogische Fachkräfte wirkten an der Überarbeitung einer Rahmenkonzeption für die Kindertagesbetreuung mit. Diese ist eine wesentliche Grundlage der pädagogischen Arbeit in den IB-Kitas. 21 Passgenaue Erziehungshilfen garantieren den Erfolg Erziehungshilfen bieten ein wichtiges, die Familienerziehung ergänzendes Sozialisationsfeld. Ihre Angebotspalette im IB hat sich 2012 weiter spezialisiert auf folgende Leistungen: Die meisten Menschen wurden ambulant in der Erziehungsberatung, der sozialen Gruppenarbeit, der sozialpädagogischen Familienhilfe und mithilfe eines Erziehungsbeistands betreut. Die Tagesgruppen als teilstationäre Hilfen waren 2012 wichtige Angebote an vielen Standorten des IB, um Kindern durch soziales Lernen in der Gruppe und Training ihrer Kompetenzen sowie begleitende Elternarbeit den Verbleib in der Familie zu sichern. Ein wichtiges Segment waren auch die stationären Erziehungshilfen in Wohngruppen und -heimen, im Betreuten Wohnen, in Erziehungsstellen oder Fünftagegruppen sowie intensivpädagogischen Wohngruppen. Die intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung, das Mutter-Kind-Wohnen, Inobhutnahmen und Hilfen für junge Volljährige rundeten das Spektrum der Angebote in den Erziehungshilfen ab. 2012 erteilten die Jugendämter für über 7000 Kinder, Jugendliche und Familien Fallaufträge an die Erziehungshilfen des IB. „Hilfen zur Erziehung“-Module im offenen Ganztag, Schulassistenzen für seelisch behinderte Kinder oder teilweise schulersetzende Projekte als soziale Gruppenarbeit an Schulen bauten die Kooperation mit Schulen weiter aus. Familien und die öffentliche Jugendhilfe fragten verstärkt Formen von Elterntrainings (Rendsburger Elterntraining, Triple P, Video-HomeTraining) sowie ressourcenorientierte Verfahren wie den Familienrat nach. Einzelfallübergreifende Sozialraumprojekte sind an mehreren Standorten erfolgreich und damit richtungweisender Trend. Der „Begleitete Umgang“ ist an verschiedenen Orten ein Angebot, das sich an Kinder und deren getrennt lebende Eltern richtet, die eine vorübergehende Unterstützung bei den Umgangskontakten benötigen. Kinderschützer sehen hin, erkennen, handeln Die IB-Einrichtung Löbau ist eine von drei Koordinationsstellen des Kooperationsprojekts „Soziales Frühwarnsystem – Netzwerke für Kinderschutz“ im Landkreis Görlitz. Seit 2007 vernetzt es Fachkräfte, die mit Kindern arbeiten, und leistet Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit. Einer Einladung des Projektteams und des Städtischen Klinikums Görlitz zu einer Fachtagung leisteten 95 Ärzte, Hebammen und Therapeuten des Landkreises Folge. Sie beschäftigten sich einen Tag lang intensiv mit dem Thema „Kinderschutz – Anforderungen an Gesundheitswesen und Jugendhilfe für eine gelingende Kooperation“. Vermittelt und ausgetauscht wurden Fachwissen und entsprechende Erfahrungen, strukturiert in drei wichtige Phasen des Kinderschutzes: hinsehen, erkennen und handeln. 22 Immer stärker nachgefragt werden Erziehungshilfen für Kinder bis sechs Jahre im Zusammenhang mit einer Kindeswohlgefährdung und in familienorientierten Kontexten. In Zeiten zunehmender psychischer Erkrankungen sind die Hilfen für psychisch auffällige oder psychisch kranke Kinder und Jugendliche in ambulanter, teilstationärer und stationärer Form weiter ausbaufähig. An einzelnen Standorten sind die Erziehungshilfen auch für die Betreuung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge zuständig. Wohngruppe gibt Mädchen Wärme und Perspektiven Anderthalb Jahre haben die Pädagogen des IB-Mädchenwohnheims in Duisburg gemeinsam mit der Leitung des städtischen Jugendamts geplant, dann war es so weit: Im August wurde eine intensivpädagogische Wohngruppe für sechs Mädchen zwischen zwölf und 18 Jahren eröffnet. Das passgenaue Konzept wurde entwickelt, um Mädchen mit besonderen, schwer wiegenden Lebenserfahrungen und daraus resultierenden vielfältigen Verhaltensauffälligkeiten ein intensives und zielgerichtetes Betreuungsangebot machen zu können. Für diese Zielgruppe gibt es bislang nur wenige oder gar keine geeigneten Betreuungsangebote. Der harmonische Gesamteindruck der jugendgerechten Einrichtung im denkmalgeschützten Haus im Dichterviertel verstärkt die Identifikation mit der Wohngruppe. Die Nachfrage ist hoch, auch über Duisburgs Stadtgrenzen hinaus. Bereits sechs Wochen nach der Eröffnung waren alle Plätze belegt. 23 Offene Kinder- und Jugendarbeit Das Schutzbedürfnis junger Menschen hat Priorität In den derzeit 88 Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) im IB steht das Bedürfnis der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach einem geschützten Raum an erster Stelle. Der IB versteht seine Einrichtungen der OKJA als soziale Orte, an denen junge Menschen Erfahrungen sammeln, Fähigkeiten erproben, überprüfen und erweitern, mit unterschiedlichen Rollenmustern experimentieren und freiwillig Verantwortung übernehmen können. Partizipation hat dabei Priorität. Aus diesem Verständnis heraus entwickelt sich die Offene Kinder- und Jugendarbeit zunehmend zu einem Partner für Schulen, insbesondere der Ganztagsschulen, und für das Gemeinwesen in einzelnen Regionen. „Jugend aktiv“ erreicht junge Leute mit Problemen Jung, arbeitslos, sucht …! In Hamburg gehen aufsuchende Sozialarbeiter des IB einen neuen Weg mit arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre. Ingo Feistner und Sergey Pervushin bieten mobile Beratung und intensive Begleitung auf dem Weg in Ausbildung oder Arbeit. Sie helfen bei Fragen, die beim Start in die Arbeitswelt wichtig sind. „Jugend aktiv“ ist ein Projekt des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur sozialen und beruflichen Integration von jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen. Mit den üblichen Ansprachen und Angeboten kommen die Sozialarbeiter hier nicht weiter. Die jungen Leute plagen viele Probleme, familiärer, oft auch gesundheitlicher und rechtlicher Art. Partner bei diesem Projekt sind das Netzwerkmanagement des Jugendamtes, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und die regionalen Einrichtungen der Jugendhilfe. Träger des Übergangsmanagements Schule/Beruf sowie Bildungsträger und Anbieter von Jugendberufshilfe kooperieren mit dem Hamburger IB. 24 Jugendsozialarbeit Schule und Sozialraum profitieren von Angeboten Die Perspektive ist gut: Angebote der Jugendsozialarbeit wurden 2012 immer wichtiger in Schule und Sozialraum. In der Schulsozialarbeit hat der Internationale Bund allein aus dem Bildungs- und Teilhabepaket fast 50 Stellen hinzugewonnen. Hierbei sind über 60 neue Schulpartnerschaften einbezogen. Dazu kommen neue Projekte schulbezogener Jugendsozialarbeit im Auftrag von immer mehr Kommunen, die den Bedarf erkannt haben. An 175 kommunalen Standorten ist der IB inzwischen aktiv, um Schülerinnen und Schülern dabei zu helfen, ihre Potenziale und Chancen zu nutzen, damit sie einen Abschluss erreichen. Dass der IB mit seiner Forderung „Schulsozialarbeit gehört an jede Schule“ nicht alleine steht, zeigte eindrucksvoll der 1. Bundeskongress Schulsozialarbeit, der federführend gemeinsam mit anderen Verbänden organisiert wurde. Mehr als 400 Teilnehmende kamen im Dezember in Hannover zusammen, um unter dem Motto „Stark für Bildung und soziale Gerechtigkeit“ die Leistungen von Schulsozialarbeit für eine umfassende Bildung von Kindern und Jugendlichen zu demonstrieren und zu diskutieren. Was immer noch fehlt, ist die strukturell abgesicherte Finanzierung von Schulsozialarbeit. Sozialraumteams, Planungsraummanagement, sozialräumliche Angebote der Jugendhilfe, Quartiersmanagement, Geschäftsführung Sozialraumprojekte – das sind die Namen, unter denen aktuelle Angebote den Sozialraum sowohl räumlich als auch strukturell ins Zentrum der Arbeit stellen. Die Projekte dienen dazu, Angebote abzustimmen, knappe Ressourcen zu steuern, ganzheitliche lokale Ansätze zu finden, sie beugen vor, um teure Hilfen zu vermeiden. Nur so können Bewohner aktiviert und motiviert werden. Der IB ist mit seinem Zukunftsprojekt bestens auf diese aktuelle Entwicklung vorbereitet. Im städtischen wie im ländlichen Raum steigt die Zahl neuer Aufträge. Manieren statt blamieren Das kann Schule machen: An der Bad Kreuznacher IGS Ringstraße hieß das Motto zwei Wochen lang „Manieren statt blamieren“. Das Ganztagsschulprogramm bot den Zehntklässlern, die kurz vor der Mittleren Reife stehen, ein „Knigge-Spezial für Jugendliche“ an. Wer sich zu benehmen weiß, hat es leichter im Leben, hinterlässt einen guten Eindruck. Benimm zeugt auch vom Respekt im Umgang mit anderen. Beim Berufseinstieg und auch beim Restaurantbesuch zahlt sich die Kenntnis des Knigge aus. Der Workshop gehört zum Programm „Berufsorientiertes soziales Kompetenztraining“ des Internationalen Bundes in Bad Kreuznach. Spannung brachten die Rollenspiele: Gemeinsam wurde ein Tisch gedeckt, die Lage und der Zweck von Messern, Gabeln, Löffeln erklärt. Begrüßungsformeln, das klassische Bewerbungsgespräch und sogar das Binden einer Krawatte standen auf dem Programm. Der Workshop machte Eindruck: In der abschließenden Beurteilung vergaben die Teilnehmer überwiegend gute Noten. 25 Politische Bildung Stärkere Bindung an demokratische Werte Unsere Gesellschaft steht zunehmend vor der Herausforderung, Demokratiegefährdungen entschlossen entgegenzutreten. Die Taten der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) haben in erschreckender Weise gezeigt, wozu rechtsextreme Gewalttäter fähig sind. Aber die Gefahren existieren auch in der Mitte der Gesellschaft. Die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung belegte Ende 2012, dass rechtsextreme Einstellungen in bedrückendem Ausmaße auch dort zu finden und sogar auf dem Vormarsch sind. Politische Bildung ist in dieser Situation ein unverzichtbares Instrument zur Vermittlung demokratischer Werte und zur Motivierung und Befähigung der Menschen zu einer gelebten Demokratie. In 116 Seminaren und 48 Projekten der politischen Bildung hat der IB im vergangenen Jahr an dieser Aufgabe gearbeitet. Über 3300 Teilnehmende wurden dabei erreicht, vielfach auch benachteiligte junge Menschen und die scheinbar politisch Neutralen, die in größerer Gefahr sind, rechtsextremes Gedankengut anzunehmen. Aber auch den Erfordernissen der Einwanderungsgesellschaft will die politische Bildung gerecht werden. Sie bemüht sich, mehr Teilnehmende mit Migrationshintergrund zu gewinnen. Dazu werden Kooperationen mit Migrantenorganisationen angestrebt, wie sie beispielsweise das Darmstädter Mentoringprojekt praktiziert. Mit Unterstützung des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ werden hier persönliche Handlungsrepertoires erweitert und neue Kompetenzen entwickelt, um demokratische Beteiligung und Mitwirkung zu erreichen. Denn Demokratie braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen und sich einmischen. Vorbeugung ohne erhobenen Zeigefinger Die Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt.IB pro Demokratie und Akzeptanz“ des Internationalen Bundes engagiert sich seit 2002 gegen Rassismus, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Bei der Feier zum Zehnjährigen im Mai wurde eine Stiftung gegründet, die die Projekte der Kampagne unterstützen soll. Eines der infrage kommenden Projekte ist „PiX – Pictures (e)xtrem“ in Naumburg (Sachsen-Anhalt), das Gewalt- und Kriminalprävention in neuer Form anbietet – von Jugendlichen für Jugendliche. Das dortige IBBildungszentrum bindet mit „PiX“ junge Menschen mit Migrationshintergrund in ein Videoprojekt ein. Auf das spannende Angebot gehen auch gefährdete Jugendliche ein, die keine Beschäftigung haben, keine Schule besuchen. Gemeinsam entwickeln sie Ideen zu den Themen Gewalt und Kriminalität, setzen sie in ein Video um. In mehreren Gruppen erreicht das Projekt bereits viele junge Leute, schafft eine nachhaltige Auseinandersetzung und führt zu intensiven Reflexionen über eigenes Fehlverhalten. Die Macher zeigen ihre abgedrehten Videos Schülern, Auszubildenden und Teilnehmern des Freiwilligen Sozialen Jahres. Von Jugendlichen für Jugendliche – Vorbeugung ohne erhobenen Zeigefinger. 26 Dem holprigen Start folgt Höhenflug der Freiwilligendienste Der Jahrgang 2011/12 der Freiwilligendienste war geprägt von Einsatz im muslimischen Kindergarten der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) und von dessen Folgen für die Jugendfreiwilligendienste (JFD). Nachdem dieses neue Format eingeführt worden war, knüpfte das Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend (BMFSFJ) im Sommer 2011 eine Forderung an die finanzielle Förderung: Die Träger sollten eine bestimmte Anzahl von Teilnehmenden im BFD akquirieren, um die erwarteten Gelder im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) zu bekommen. Als diese Bedingung erfüllt war, wurden allen Zentralstellen im BFD Kontingente zugeteilt, weil die Nachfrage nach Plätzen das finanzierbare Angebot überstieg. Die Folge: Viele bereits fest zugesagte Vereinbarungen mussten wieder storniert werden. Einsatzstellen mussten sich vom BFD zum FSJ zurückorientieren. Trotz dieser mit einem erheblichen Mehraufwand verbundenen Entwicklung konnten die Teilnehmerzahlen in den Freiwilligendiensten des IB sogar gesteigert werden. So absolvierten bei der Zentralstelle IB (inklusive der angeschlossenen Träger) 7417 junge Menschen einen Jugendfreiwilligendienst und 1255 Menschen einen BFD, insgesamt also 8672 Menschen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr (6528) um 13,6 Prozent (nur JFD). Die Zunahme hat ihre Gründe auch in den zwölf zusätzlichen Standorten, wo der IB Freiwilligendienste anbietet, und der gesteigerten Bundesförderung. Die bis 2015 angestrebte Verdopplung der Teilnahmezahlen in den Freiwilligendiensten des IB ist durchaus realistisch, auch wenn sich die demografische Entwicklung im Geschäftsfeld niederschlagen wird. Die 16-jährige Helei H. aus Afghanistan assistierte während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Kindergarten des Arab Nil-Rhein Vereins e.V. in Mainz, einer konfessionell muslimischen Elterninitiative. Sie nimmt an dem am 1. Oktober gestarteten Projekt „FSJ meets MOs“ teil, das Migrantenorganisationen (MOs) während der Bildungsseminare an mehreren Tagen ehrenamtlich unterstützt. Es will einerseits mehr junge Menschen mit Migrationshintergrund für das FSJ und andererseits MOs als potenzielle Einsatzstellen gewinnen. Helei erzählt von ihren Erfahrungen: „Am ersten Tag meines Einsatzes war ich sehr unsicher. Ich war alleine, weil die andere FSJ-Teilnehmerin krank geworden war. Nach der herzlichen Begrüßung und einem kurzen Rundgang durch die Räume des Kindergartens fühlte ich mich besser. Dann habe ich mit der pädagogischen Leiterin einen kompletten Raum aufgeräumt, ausrangierte oder kaputte Spiele, Bastelsachen und Verkleidungen entsorgt. Am nächsten Tag war ich in den Gruppen. Morgens frühstückten wir gemeinsam, haben den ganzen Vormittag gespielt und gemalt. Besonders gefallen hat mir der Gruppen-Tag, weil alle Kinder so freundlich und offen waren. Das Projekt – FSJ meets MOs – gefällt mir, denn jedes Mal lernt man was Neues. Außerdem finde ich es interessant, Meinungen zu den Themen Einwanderer und kulturelle Kompetenz auszutauschen. Meine Eltern wanderten aus Afghanistan nach Deutschland ein, daher weiß ich schon sehr viel über die Schwierigkeiten, die Menschen meistern müssen, um in einem fremden Land Fuß zu fassen.“ 27 Migration und Sprache Das Miteinander steht im Mittelpunkt Der IB versteht die Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund und die interkulturelle Öffnung als wesentliche Aufgaben der Sozial- und Bildungsarbeit. Bereits in den Kindertagesstätten wird frühkindliche Sprachentwicklung und interkulturelle Erziehung gefördert. Die Jugendmigrationsdienste des IB helfen über 10.000 jungen Menschen mit Migrationshintergrund, ihre Ziele in Schule, Beruf und Gesellschaft zu erreichen. Der Ausbau der Kooperation mit Betrieben und anderen Netzwerkpartnern vor Ort erleichtert den Zugang zu Ausbildung und Arbeit. Gemeinwesenorientierte Projekte fördern die Begegnung von Zugewanderten und Einheimischen. Im Mittelpunkt steht dabei immer das soziale Miteinander. Multiplikatorenschulungen qualifizieren Migrantenorganisationen für ihre Aufgaben und leisten daher einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Partizipation und Integration von Zugewanderten. Je größer die Sprachenkompetenz, desto besser sind die Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Migrationshintergrund. Jährlich schließen beim IB rund 5000 Menschen die Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz erfolgreich mit einer Prüfung ab. Spezielle Kurse bereiten auf den Beruf und die Arbeitswelt vor. Gezielte Förderung durch ein niedrigschwelliges Angebot erhalten ausländische Frauen, die bislang wenig Zugang zu Bildungsangeboten hatten. Gesprächskreise und alltagsorientierte Vermittlung der deutschen Sprache helfen ihnen beim Einstieg in weitere Sprach- und Bildungsmaßnahmen. „Je größer die Sprachenkompetenz, desto besser sind die Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Migrationshintergrund.“ 28 Behindertenhilfe Inklusion geht alle an Zu den neuen inhaltlichen Orientierungspunkten der Behindertenhilfe gehören die Themenkomplexe Inklusion, Personenzentrierung, Bedarfsermittlung, Selbstbestimmung, Assistenz und auch mehr Teilhabe am Arbeitsleben gerade für junge Menschen mit Behinderung. Ganz wesentlich ist dabei, dass alle Leistungen im individuellen Lebensraum der Menschen mit Behinderung erbracht werden. Hier seien nur zwei Beispiele genannt. Die Fachthemenreihe „Schlaglichter“ der IBBehindertenhilfe leistet in Hessen einen bedeutenden Beitrag zur Inklusion. In Sachsen-Anhalt ist der IB in allen Netzwerken der Kreise und des Landes vertreten. Die gleiche programmatische Ausrichtung nach dem Konzept „Servicestelle inklusiver Sozialraum“ aus dem IB-Zukunftsprojekt verfolgen vier Pilotstandorte in Bad Hersfeld, Hanau/Nidderau, Göttingen und Stendal. Der qualitative und quantitative Ausbau der Regelangebote und Dienstleistungen bei Wohnen, Tagesstruktur, Beratung, Assistenz und Teilhabe am Arbeitsleben richtet sich vorrangig an Menschen mit geistiger Behinderung, seelischer Erkrankung und körperlichen Beeinträchtigungen. Einzigartig: die Künstler im Atelier „Eastend“ „Seman tow, massel tow - gute Zeit, gutes Glück“ beschwört das hebräische Lied, das die KlezmerBand Roman Kuperschmidt zur Eröffnung des Ateliers „Eastend“ in Frankfurt spielte. Die integrative Kunstwerkstatt ist ein in Deutschland einzigartiges Beschäftigungsprojekt für jüdische Menschen mit Behinderung, die bisher kaum oder nicht ihren Bedürfnissen entsprechend betreut wurden. Dabei kooperieren die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), die Jüdische Gemeinde Frankfurt/Main und die IB-Behindertenhilfe Frankfurt. In der Werkstatt wird gemalt – ein Blick in die Ausstellung lohnt sich –, die jungen Künstler fertigen aber auch Kerzenständer und Deko-Objekte, Schlüsselanhänger und Judaika an. Die Kunstgegenstände stehen zum Verkauf. Das Atelier Eastend richtet sich an alle mit Interesse an Kunst – gleich welcher Konfession. 29 Wohnungslosenhilfe Team im IB-Clearinghaus nimmt seine Arbeit auf Unterkünfte für Menschen in der Krise Seit 20 Jahren bekämpft der IB mit hohem fachlichem Anspruch Im Januar zogen die ersten Bewohner in das Clearinghaus in München-Großhadern, dessen Träger der Internationale Bund ist. Viele Anwohner fragen sich: „Wer sind unsere neuen Nachbarn?“ Im Clearinghaus wohnen Menschen, die wohnungslos geworden sind, meist nach einer Zwangsräumung wegen Mietschulden. Ursachen sind Scheidung, Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Es kann jeden treffen: Alleinstehende, Paare, Senioren, Familien oder Alleinerziehende mit Kindern. Mit ihnen wird geklärt (daher „Clearing“), warum sie wohnungslos wurden und wo sie unterstützt werden müssen, damit sie wieder eigenständig wohnen können. Ist das nicht möglich, wird in betreutes Wohnen oder ein Seniorenheim vermittelt. Ein Team aus Sozialpädagogen, Erzieher, Verwaltungskraft und Hausmeister betreut, berät, begleitet und unterstützt die Betroffenen. Das IB-Clearinghaus kann je nach Belegung der flexiblen Appartements rund 60 Personen aufnehmen. Der Aufenthalt ist im Regelfall auf sechs Monate begrenzt. Die Kinder im Haus sollen möglichst weiter in ihre gewohnten Tagesstätten und Schulen gehen. 30 und innovativen Projekten die Wohnungsnot in Berlin. Mit inzwischen sieben Wohnheimen und 15 ambulanten Einrichtungen in fast allen Bezirken ist der IB einer der aktivsten und engagiertesten Träger. Seit Mai 2012 hat das „Krisenhaus“ seine Tür geöffnet. Für die 18 Plätze gab es sofort über 200 Anfragen. Hier finden meist junge Menschen nach Beendigung der Jugendhilfe oder psychisch Kranke Unterstützung. Immer mehr junge Menschen haben kein Dach über dem Kopf oder schlagen sich bei Freunden durch. Deshalb wurden auch in Bochum und im Kreis Mainz-Bingen mit kleinen Projekten Hilfsangebote speziell für sie geschaffen. In München ergänzt das neu gebaute Clearinghaus die bestehenden Wohnheime und ambulanten Hilfen. Hier können 60 wohnungslose Personen, die sich in akuter Notlage befinden, kurzzeitig untergebracht werden. Mit weiteren großen Standorten in Frankfurt und Köln wurde so insgesamt mehr als 4000 wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit akut bedrohten Menschen geholfen. Insgesamt werden Prävention (Hilfen bei drohendem Verlust der Wohnung) und Nachsorge (Unterstützung und Stabilisierung nach Neubezug einer Wohnung) immer wichtiger, da es zunehmend problematischer ist, auf dem angespannten Immobilienmarkt preisgünstige Wohnungen zu finden. Seniorenarbeit Im Blick: Der ganze Mensch in seiner Lebenswelt Der Internationale Bund hat sich seit Langem zum Ziel gesetzt, seine Angebote für alte, hilfs- und pflegebedürftige Menschen bedarfsgerecht auszubauen. Die Ruhestandsphase ist eine Lebensspanne, die wie die ersten 30 Jahre eines Menschen in unterschiedlichen Abschnitten verläuft. Der IB richtet seine Angebote nach der Lebenssituation der alten Menschen und dem Grad ihrer Hilfe- und Pflegebedürftigkeit aus. Immer mehr Hilfsbedürftige brauchen Unterstützung in den eigenen vier Wänden. Das 2012 verabschiedete Pflegeneuausrichtungsgesetz greift das Bedürfnis nach betreuten Wohnformen außerhalb der stationären Pflege auf. Auch die individuelle Betreuung von demenzkranken Menschen in der eigenen Wohnung wird durch dieses Gesetz mehr Menschen zugänglich gemacht. Ein Ergebnis des IB-Zukunftsprojektes war die Entwicklung verschiedener Angebote zur Pflege, Betreuung und Gesundheitsförderung von Senioren, die immer den ganzen Menschen in seiner jeweiligen Lebenssituation im Blick haben. Ein Pilotprojekt wird mit dem Aufbau des Zentrums für Senioren mit und ohne Demenzerkrankung in Arnstadt/Thüringen realisiert. Auch an weiteren Standorten wurden zusätzliche Einrichtungen der Stationären Pflege, Wohngruppen für Demenzkranke, Tagespflege, Mobile und Offene Hilfen entwickelt und verwirklicht. „Kiezhelfer“ knüpfen Netzwerk für Senioren 80 alte Leute stehen auf der Warteliste – des Computerkurses. Sie wollen aber nicht nur ihre kleinen grauen Zellen frisch halten, sondern auch ihren Körper. Als sie gefragt wurden, ob sie Zumba tanzen lernen wollen, stimmten die Alten mit den Füßen ab und standen buchstäblich auf den Tischen. In Neuenhagen bei Berlin sind die Senioren aktiv, und das ist auch ein Verdienst des Projekts „Kiezhelfer“. Es bietet Hilfe zur Selbsthilfe an und unterstützt die Menschen dabei, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können. Deshalb fördert das Bundesprogramm „Zu Hause im Alter“ des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Neuenhagener Projekt. Betreuerin Daniela Paul hat mit ehrenamtlichen Helfern ein enges Netzwerk geknüpft, das in Notlagen, bei Arztbesuchen oder Behördengängen hilft. Das Büro der „Kiezhelfer“ befindet sich in der „Arche“ des Förder- und Integrationszentrums (FIZ) in der 17.000-EinwohnerStadt. Nicht nur Leiter Ralf Lauckner zeigte sich vom Interesse der älteren Bürger überwältigt. Inzwischen ist der „Kiezhelfer“ auch im Seniorenbeirat der Gemeinde vertreten. Lauckner: „In der lokalen Seniorenarbeit spielen wir ganz vorne mit.“ 31 Internationale Arbeit Vernetztes Handeln zahlt sich aus Der IB nimmt seinen pädagogischen und strategischen Auftrag ernst und ermöglicht seinen Zielgruppen unterschiedliche Begegnungsformate und Lernerfahrungen. Ob Jugendliche und Fachkräfte im Austausch und in karrierefördernden Auslandsaufenthalten, Experten im Einsatz in Entwicklungs- und Schwellenländern, Berater in China oder der Türkei, Freiwillige in allen Teilen der Welt – das Spektrum der Menschen im IB, die sich in internationalen Projekten engagieren, ist bunter geworden. Fast überall im IB wird die Internationale Arbeit als wichtiger Baustein gesehen, der auch von den Partnern geschätzt wird. Vor allem Projekte, die längere Zeit über Programme wie „Integration durch Arbeit“ (IdA) oder das EUProgramm Leonardo gefördert wurden, konnten verstärkt umgesetzt werden und trugen nachhaltig zu besseren Chancen der Teilnehmer auf dem deutschen und europäischen Arbeitsmarkt bei. Auch Vorhaben, die NGOs in Mittel- und Osteuropa aufbauen oder stärken, sind weiter in den Fokus des IB gerückt, nicht zuletzt dank der „Aktion Mensch“, die Entwicklungsprojekte auf dem Balkan und in Russland fördert. Die gute Vernetzung des IB in unterschiedlichen Regionen der Welt und insbesondere in der Geber- und Firmenlandschaft hat neue Zugänge erschlossen und Kooperationsfelder für ein weiteres Engagement aufgebaut. In der Entwicklungszusammenarbeit hat der IB so seine Aktivitäten verstärkt und vor allem auf dem Balkan (Kosovo und Mazedonien) Ausschreibungen in den Bereichen soziale Sicherung (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ) und Frauenförderung (EuropeAid) gewonnen. In Tadschikistan setzt der IB von 2013 bis 2016 ein von EuropeAid gefördertes Projekt um, das die lokalen sozialen Dienste umbaut. In Ägypten, Sierra Leone und China führten die Beratungsleistungen des IB im Auftrag der GIZ und von Partnern aus der Privatwirtschaft zu Folgeaufträgen. Auch die IB-Strukturen im Ausland haben sich positiv entwickelt. Die IB-eigene Stiftung in Polen erweiterte ihren Maßnahmenkatalog. Die gewerbliche GmbH des IB in der Türkei, IBETH, betreibt jetzt eine Förderschule mit integrierten Reha-Maßnahmen in Antalya. Das China-Büro des IB in Peking akquirierte ansehnliche Aufträge der Privatwirtschaft im Bildungs- und Beratungsbereich. In Georgien bieten die Beteiligungen des IB an Bildungsinstitutionen Chancen auf weitere Aktivitäten in der Kaukasusregion. In Tscheboksary (Autonome Tschuwaschische Republik) hat er sein erstes Büro in der Russischen Föderation in Tschuwaschien eröffnet, das Bildungsangebote für Jugendliche und Fachkräfte in Deutschland sowie Beratungsleistungen für Behörden und Firmen in Tschuwaschien bereithält. Dank seiner guten Kontakte zu EU-Einrichtungen und europäischen Netzwerken hat der IB zwei Großveranstaltungen in Frankfurt am Main und Berlin organisieren können. Während die Berliner Konferenz zum Thema Jugendarmut von einer Jugendkonferenz in Brandenburg begleitet wurde, hat der Europäische Verband Beruflicher Bildungsträger (EVBB) in Frankfurt Fragen zu sozialer Kohäsion und beruflicher Integration benachteiligter Menschen diskutiert. Das Spektrum benachteiligter Zielgruppen ist auch Gegenstand des Jugendhilfeportals Y.E.S. Forum und des Netzwerks Karawane 2000, wo der IB in den Entscheidungsgremien vertreten ist. 32 „ Das IB-Engagement in Entwicklungs- und Schwellenländern ist ein wichtiger Baustein der Internationalen Arbeit.“ 33 Die IB-Gruppe Der IB ist mit seinem eingetragenen Verein, seinen Gesellschaften und Beteiligungen einer der großen Dienstleister in den Bereichen Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland. Wirtschaftliche Entwicklung des Vereins und seiner Tochtergesellschaften Wie bereits in den Vorjahren gingen auch 2012 die Umsätze in den Geschäftsfeldern der Beruflichen Bildung stark zurück. Obwohl bei der Sozialen Arbeit erneut Umsatzgewinne verzeichnet werden konnten, reichte das nicht aus, um die Rückgänge in anderen Bereich zu kompensieren. Entsprechend sank der Gesamtumsatz der IB-Gruppe erneut, und zwar um rund 20 Millionen Euro. Durch seine strategische Ausrichtung ist der IB auf diesen Strukturwandel vorbereitet. Mit dem Zukunftsprojekt II wurden Anfang 2013 die größten Strukturanpassungen in der Geschichte des IB gestartet. Der Umbau der Organisationsstrukturen wird schon 2013 Auswirkungen auf das Ergebnis der IB-Gruppe haben, der Abschluss des Projekts ist für 2014 geplant. Umsatzentwicklung der IB-Gruppe Mio. Euro 2012 2011 e.V. n IB GmbH n BV GmbH n IB-GIS mbH n * inkl. IB Service GmbH 34 2010 2009 2008 348 104 28 13* = 492 370 109 26 6 = 512 391 123 402 415 23 6 = 543 125 18 7 = 552 108 7 = 530 DER VEREIN Internationaler Bund Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. Im Geschäftsjahr 2012 erzielte der Internationale Bund e.V. einen Umsatz von 347,6 Millionen Euro, 22,6 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Die Umsatzrückgänge resultieren fast ausschließlich aus Aktivitäten der Beruflichen Bildung und sind eine Folge des demografischen Wandels sowie das Resultat der Sparmaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit sowohl in der Berufsvorbereitung als auch in der Berufsausbildung. Selbst die Weiterbildung im Erwachsenenbereich sowie die Qualifikation für Menschen ohne Ausbildung wurden in den vergangenen Jahren drastisch reduziert. Insgesamt ging der Umsatz in den Geschäftsfeldern der Beruflichen Bildung um 31,2 Millionen Euro zurück. Bereinigt um die durchlaufenden Gelder wie Ausbildungsvergütungen und Taschengelder reduziert sich dieser Rückgang auf 19,9 Millionen Euro. Im Bereich der Beruflichen Bildung ging lediglich bei den Geschäftsfeldern Sprache / Allgemeinbildung sowie bei den IB-Schulen der Umsatz leicht nach oben. Bei den Geschäftsfeldern der Sozialen Arbeit stieg der Umsatz um 9,4 Millionen Euro (bereinigt um 8,5 Millionen Euro). Der Ausbau des Bundesfreiwilligendienstes hat mit vier Millionen Euro wesentlich dazu beigetragen. Aber auch bei den Erziehungshil- fen (plus 1,4 Millionen Euro), der Behindertenhilfe (plus zwei Millionen Euro), der Migration (plus 2,2 Millionen Euro) und der Kinderförderung und -bildung / Offene Kinder- und Jugendarbeit (plus 0,5 Millionen Euro) konnten höhere Umsätze erzielt werden. Mit einem Bilanzgewinn in Höhe von 218.000 Euro weist der IB ein positives Ergebnis aus. Der Liegenschaftsverkauf in Berlin sowie die reduzierte Neubildung von Drohverlustrückstellungen haben sich positiv auf die Ergebnisgestaltung ausgewirkt, wenngleich eine Sonderabschreibung auf eine Liegenschaft in Frankfurt die positiven Effekte wieder geschmälert haben. Die Bilanzsumme des IB hat sich gegenüber dem Vorjahr von 180,2 Millionen Euro auf 171,7 Millionen Euro reduziert. Nach Zuführung des Bilanzgewinns steigt die Eigenkapitalquote von 16,2 Prozent in 2012 auf 17,2 Prozent leicht an. Der IB investierte im Jahr 2012 9,3 Millionen Euro. Davon entfielen 5,8 Millionen Euro auf Bauten und 3,5 Millionen Euro auf Ausstattungsinvestitionen. 35 Der Verein: an Gesamterträgen* standen 2012 zur Verfügung Mio. Euro Finanzierung durch die Bundesagentur für Arbeit Finanzierung durch ARGEn, optierende Kommunen, Landkreise Finanzierung durch EU, internationale Aktivitäten Finanzierung durch den Bund Finanzierung durch die Bundesländer/Regierungspräsidien/Kreise Finanzierung durch Kommunen Finanzierung durch Pflegedienstleistungen Erträge aus Verträgen mit Unternehmen, Institutionen und Teilnehmern Spenden, Bußgelder und Beiträge Sonstige Erträge 81,2 14,3 10,4 25,3 77,7 85,4 10,1 23,4 1,2 47,4 (21,6 %) (3,8 %) (2,8 %) (6,7 %) (20,6 %) (22,7 %) (2,7 %) (6,2 %) (0,3 %) (12,6 %) * Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge Der Verein: Verwendung der Mittel 2012 nach Geschäftsfeldern Erziehungshilfen/Jugendwohnen Jugendsozialarbeit Kinderhilfen Arbeit mit alten, behinderten und benachteiligten Menschen Migrationshilfen Freiwilligendienste Sprache und Allgemeinbildung Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Beschäftigungsprojekte Berufsvorbereitung Berufsausbildung Reha-Ausbildung Ausbildungsbegleitende Hilfen Weiterbildung Hotels und Gästehäuser Privat- und Ersatzschulen Sonstiges 36 11,6 5,7 16,0 11,2 4,3 5,7 2,5 2,7 7,0 7,7 9,2 0,9 2,4 4,2 8,9 0,2 % % % % % % % % % % % % % % % % GEMEINNÜTZIGE TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND BETEILIGUNGEN Internationaler Bund Gesellschaft für Beschäftigung, Bildung und soziale Dienste mbH Die Internationaler Bund Gesellschaft für Beschäftigung, Bildung und soziale Dienste mbH (IB GmbH) ist eine 100-prozentige Tochter des Internationalen Bundes e.V. Die Gesellschaft ist in sechs handelsrechtlich selbstständige Niederlassungen gegliedert: Niederlassung Süd (Bayern, Baden-Württemberg), Niederlassung Südwest (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland), Niederlassung Ost (Thüringen, Sachsen), Niederlassung Nord (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Sachsen-Anhalt), Niederlassung West (Nordrhein-Westfalen) und die 2011 gegründete Niederlassung Berlin-Brandenburg. Die IB GmbH hält 100 Prozent der Anteile an der gemeinnützigen Internationaler Bund Gesellschaft für Soziale Dienste mbH (IB SD GmbH). Diese Tochtergesellschaft hat ihren Tätigkeitsbereich in Nordrhein-Westfalen im Geschäftsfeld Soziale Arbeit mit Angeboten in den Bereichen Jugendhilfe, betreute Wohnformen, Betreuung spezifischer Zielgruppen in Wohnheimen, Migrationsdienste und ambulante Erziehungshilfen. Im Geschäftsjahr 2012 konnte die IB GmbH ihre geplanten Umsatz- und Ergebnisziele nicht erreichen. Insgesamt weist die Gesellschaft einen Umsatz in Höhe von 89,8 Millionen Euro aus (Vorjahr: 95,4 Millionen Euro). Die gesetzliche Schuldenbremse, die Instrumentenreform der Bundesagentur für Arbeit und der demografische Wandel führten auch 2012 zu einem sinkenden Auftragsvolumen und somit zu weiteren Umsatzrückgängen in der Beruflichen Bildung. In der Sozialen Arbeit hingegen war auch 2012 wiederum ein Umsatzzuwachs in Höhe von 4,6 Millionen Euro zu verzeichnen, vor allem in den Geschäftsfeldern Erziehungshilfen sowie Kinderförderung und -bildung/Offene Kinder- und Jugendarbeit. Insgesamt verschärfte sich die Ergebnisentwicklung der IB GmbH durch die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns in der Beruflichen Bildung für das pädagogische Personal. Im letzten Quartal 2012 führte dies zu Personalmehrkosten in Höhe von rund 340.000 Euro. Demografische Entwicklung, Fachkräftemangel, wirtschaftlicher Strukturwandel und die damit einhergehenden Veränderungen in der Weiterbildungsbranche veranlassen die IB GmbH, auch künftig alle Anstrengungen zu unternehmen, die Monostruktur zu durchbrechen und das Produktportfolio in zukünftige Wachstumsmärkte zu lenken. Damit nimmt die Bedeutung der Landkreise und Kommunen als Auftraggeber von Maßnahmen im Bereich der Sozialen Arbeit für die IB GmbH stetig zu. Massive Umsatzrückgänge führten bei der Niederlassung Süd im Geschäftsjahr zu Raumüberhängen und partiell zu mangelnder Personalauslastung und mangelhafter Refinanzierung der Management- und Verwaltungskosten. Die Hoffnung, über Ausschreibungen und das Angebot neuer Bildungs- und Betreuungsmaßnahmen zu mehr Arbeit zu kommen, zerschlug sich, weil am wichtigen Standort Pforzheim so gut wie nichts ausgeschrieben und fast keine Bildungsgutscheine ausgegeben wurden. Die nicht zutreffende Ankündigung über die Fortführung einer großen Maßnahme am Standort Nürnberg verschärfte die Problematik zusätzlich. Um einer sektional beobachtbaren Abwendung des Personals von der Niederlassung entgegenzuwirken, wurde in der Zweigstelle Bayern Kurzarbeit eingeführt. Da sich die Auftragslage dort positiver als zunächst gedacht entwickelte, konnte diese vorzeitig beendet werden. Zu den Kerngeschäftsfeldern der Niederlassung Südwest gehören Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, die integrative und kooperative Berufsausbildung sowie die Qualifizierung von SGB-IIEmpfängern. Rückläufige Teilnehmerzahlen in Maßnahmen der Arbeitsagenturen und des Europäischen Sozialfonds sowie die Aufgabe eines Sozialwarenhauses, das nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben war, führten zu Umsatzverlusten. Die Begrenzung auf Arbeitsmarktdienstleistungen und Maßnahmen der Beruflichen Bildung ist ein strukturelles Problem der Niederlassung. Die Erweiterung des Produktportfolios ist ein strategischer Schwerpunkt der Niederlassung. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass sich der lange Atem lohnt: Im Berichtszeitraum wurden unter anderem die Weichen für die Durchführung einer 37 Tagesgruppe für Kinder gestellt, die 2013 ihren Betrieb aufnehmen wird, der Einstieg in die Schulsozialarbeit ist erfolgt, Angebote zur Förderung von Migrantinnen und Migranten wurden platziert, ein Auftrag für das Catering von Schulverpflegung wurde gewonnen. Die Schwerpunkte der Niederlassung West liegen im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung für Jugendliche und Erwachsene, der Berufseinstiegsbegleitung, der Arbeitsvermittlung, der Integrations- und Sprachkurse sowie einer Fachschule für Altenpflege. Für die Zweigstellen Nord und Süd ist es durch eine Arbeitsverdichtung gelungen, das Geschäftsjahr 2012 positiver abzuschließen als geplant. Das Arbeitsprojekt geriet durch den Verlust der großen Maßnahme „Wege in Arbeit“ in eine schwierige Situation. Um die Stabilisierung der Niederlassung voranzutreiben, wurde gespart und intensiv an der Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftsfelder gearbeitet. Die Bereiche Selbstzahler und differenzierte Angebote für Betriebe und Kooperationspartner konnten erweitert werden und an diversen Standorten waren Weiter- und Ausbildungslehrgänge für unterschiedlichste Kunden erfolgreich. Das Geschäftsjahr 2012 der Niederlassung Nord war geprägt von Sanierungsanstrengungen und Schließungen der Standorte Güstrow, Magdeburg und von Teilen des Standorts Neumünster. Damit besteht die Niederlassung Nord jetzt noch aus den Bildungszentren Hamburg, Nord-Niedersachsen, Elmshorn und dem Internat in Wittenberg. Auch 2012 waren die Bundesagentur für Arbeit beziehungsweise die ARGEn Auftraggeber fast aller Angebote der Niederlassung. Der Rückgang der Teilnehmerzahlen in diesem Bereich trifft die Niederlassung Nord in vollem Ausmaß. Chancen in der Beruflichen Bildung wurden durch Maßnahmen im Bereich Übergang Schule/Beruf (BerEb, BerEb-BK, Potenzialanalysen, BOP) genutzt. Im Berichtszeitraum musste auch die Niederlassung Ost Umsatzrückgänge in der Beruflichen Bildung 38 hinnehmen. Übernahmen von Einrichtungen aus dem Verbund Sachsen konnten dies nicht ändern. In der Sozialen Arbeit wurden Marktanteile in den Hilfen zur Erziehung, der Kindertagesbetreuung und der Seniorenarbeit hinzugewonnen. Vor allem im Geschäftsfeld Pflege und Betreuung von Senioren wurden neue Dienstleistungen angeboten. Drei Ambulante Pflegedienste konnten eröffnen und erweiterten dieses Geschäftsfeld. Im Seniorenzentrum Meißen wurde eine Kurzzeitpflege mit 15 Plätzen etabliert. Durch ein ausgewogenes Verhältnis von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie sozialen Dienstleistungsangeboten und dem Ausbau sozialer Arbeitsfelder konnte jedoch ein haushaltskonformes positives Ergebnis bei rückläufigem Umsatz erreicht werden. Chancen sieht die Niederlassung beim Ausbau des Geschäftsfelds Altenpflege. Die Zweigstelle Berlin der Niederlassung BerlinBrandenburg hat erst im September 2011 ihr operatives Geschäft begonnen. Von September 2012 an wurden die Berliner Aktivitäten in den Geschäftsfeldern der Beruflichen Bildung ausschließlich in der GmbH koordiniert und durchgeführt. Kerngeschäftsfelder sind die Berufsvorbereitung (BVB), die Ausbildung in den Bereichen Rehabilitation und Benachteiligtenförderung, die Fortbildung und Umschulung (FuU), die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (Ülu) im Auftrag der Berliner Malerinnung und die Beschäftigungsmaßnahmen (AGH). Gelungen ist der Einstieg in das Berufsorientierungsprogramm (BOP) und das Berliner Programm zur vertieften Berufsorientierung (BVBO). Die Optionen der in 2011 gewonnenen Maßnahmen wurden 2012 mit verringerter Teilnehmerzahl gezogen und Maßnahmen des IB e.V. mit Perspektive in die GmbH eingegliedert. Die Umsatzziele wurden 2012 übertroffen. Ausschreibungserfolge konnten im Berichtszeitraum jedoch nicht erzielt und in der Folge der Einstieg in neue Arbeitsmarktdienstleistungen noch nicht realisiert werden. Internationaler Bund Soziale Dienste GmbH Die IB Soziale Dienste GmbH (IB SD GmbH) ist in den Geschäftsfeldern Erziehungshilfen, Jugendsozialarbeit, Migration, Kinderförderung, Wohnungslosenhilfe und Schuldnerberatung sowie Freiwilligendienste aktiv. Die Mitarbeiterzahl stieg in den vergangenen zwei Jahren um 74 von 379 auf 453. Die Gesellschaft befand sich im Berichtszeitraum im stetigen Wachstum. So konnten die Geschäftsjahre 2011 und 2012 jeweils gegenüber dem Vorjahr mit einer Umsatzsteigerung und einem positiven Jahresergebnis abgeschlossen werden. Das Projekt für Schulverweigerer „Die 2. Chance“ wurde wegen seiner guten Reputation („Best-practice“-Programm 2010) im Jahr 2011 ins Bundeskanzleramt eingeladen. So erhielt die für das Projekt zuständige Mitarbeiterin die Möglichkeit, Bundeskanzlerin Angela Merkel die Arbeit der IB SD GmbH in Berlin vorzustellen. Der Jugendmigrationsdienst in Köln arbeitete an der Erstellung eines Imagefilms im Auftrag des Servicebüros Jugendmigrationsdienste – finanziert vom Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend – aktiv mit. Darüber hinaus ist es 2012 im Oberbergischen Kreis gelungen, mit einem eindrucksvollen Konzept Fördergelder in größerem Umfang von der Rhein-EnergieStiftung für das Familienprojekt Hippy zu akquirieren. Zusammen mit einer Anschubfinanzierung von der Impuls Deutschland gGmbH ist das Projekt bis 2014 gesichert. Im Bereich der stationären Hilfen konnten die sozialpädagogischen Lebensgemeinschaften 2012 um mehrere Plätze sowohl in der Wohngruppe Resinghof in Borken als auch in Voerde und in Köln weiter ausgebaut werden. Ebenso wurde im vergangenen Jahr die Planung für eine Maßnahme aus dem Zukunftsprojekt I im Bereich der ambulanten Intensivbetreuung für psychisch beeinträchtigte Eltern und deren Kinder in Oberhausen erfolgreich gestartet. Die Zukunftsfähigkeit der IB SD GmbH besteht in der konstanten Weiterentwicklung der Konzepte und im Ausbau der Geschäftsfelder entsprechend den Bedürfnissen des Marktes und den Vorgaben aus den Strategischen Leitlinien der IB-Gruppe. So ist es möglich, ein kontinuierliches Wachstum für die Gesellschaft zu erzielen. In vielen sozialen Bereichen fungiert die Gesellschaft als Vorreiter. 39 Internationaler Bund IB-Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH Die GIS betreibt die IB-Hochschule Berlin und die IB Medizinische Akademie mit mehr als 100 staatlich anerkannten Schulen im Bereich der Gesundheitsfach- und Sozialberufe sowie der beruflichen Schulen im Gesundheits- und Sozialwesen an 26 Standorten in Deutschland. Hinzu kommen Aktivitäten der Internationalen Arbeit insbesondere in Georgien und Polen. 2009 konnte die Medizinische Akademie mit ihrem Betriebsübergang in die GIS deren Umsatzziele weit übertreffen. Lag der Umsatz im Jahre 2009 noch bei rund 14 Millionen Euro, so konnte er im Jahre 2012 bereits auf über 26 Millionen Euro gesteigert werden. 2012 wuchs die Mitarbeiterzahl in der GIS mit ihren Gesellschaften von 324 auf 400 an. IB-Hochschule In den ersten Jahren nach ihrer staatlichen Anerkennung 2007 hat die IB-Hochschule Berlin mit mehr als 500 Studierenden viel Energie in den bundesweiten Auf- und Ausbau der Infrastruktur gelegt. Dazu gehörte die Gründung von zwei weiteren Studienzentren in Köln und Stuttgart ebenso wie der parallele Aufbau von zwei Fakultäten (Gesundheits- und Kulturwissenschaften). In der weiteren Entwicklung traten strukturelle und konzeptionelle Defizite auf, deren Behebung, zeitgleich mit der Vorbereitung der institutionellen Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat im Oktober 2012, im Fokus der jüngeren Hochschulvergangenheit stand. Ein offizieller Bescheid des Wissenschaftsrats wurde für Mai 2013 erwartet. Damit die Hochschule ökonomisch handlungsfähig ist und sich im akademischen Markt behaupten kann, 40 ist die Weiterentwicklung der Studienzentren, der Studienprogramme und der Forschungsaktivitäten zentrale Kernaufgabe in der nahen Zukunft. Derzeit verfügt die Hochschule über folgende sechs staatlich anerkannte Studiengänge: Gesundheitspädagogik, Therapiewissenschaft, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Kommunikationsdesign. Die Kombination von Berufstätigkeit und Studienmöglichkeit stellt ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der IB-Hochschule dar. Medizinische Akademie Die GIS gehört dank der Medizinischen Akademie bundesweit zu den führenden Anbietern von Ausbildungen und beruflichen Qualifikationen in den Therapieberufen. Diese Position soll nicht nur gehalten, sondern in Verbindung mit ausbildungsbegleitenden Programmen der IB-Hochschule ausgebaut werden. An den Schulen der Medizinischen Akademie in den Gesundheitsfach- und Sozialberufen sowie an den beruflichen Schulen im Gesundheits- und Sozialwesen sind rund 4200 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben. Wachstumspotenziale bietet das Feld der Pflegeschulen (Kranken- und Altenpflege) trotz aktuell schwieriger gesetzlicher Finanzierungsregelungen. Die anstehende Novelle des Pflegeberufegesetzes lässt für die Zukunft auf eine erhebliche Ausweitung dieses Geschäftsfeldes hoffen. Weiter wachsende Bedeutung kommt zudem dem Bereich der Beruflichen Schulen in der GIS zu, die inzwischen mehr als zehn Prozent ihres Gesamtumsatzes ausmachen. Internationaler Bund Fachschule für Gesundheitsfachberufe Bad Salzungen gGmbH 2004 wurde die Gesellschaft mit Sitz in Bad Salzungen gegründet. Gesellschafter sind der IB e.V. und das Klinikum Bad Salzungen GmbH, wobei die IBGIS das Management stellt. Wegen der steigenden Zahl älterer Menschen wird es im Bereich der Kranken- und Altenpflege einen immer höheren Bedarf geben. Dank der Genehmigung des Thüringer Kultusministeriums konnte in den Jahren 2011 und 2012 jeweils eine Klasse an der höheren Berufsfachschule für Altenpflege eingerichtet werden. 2012 besuchten 76 Krankenpflegeschüler und 26 Altenpflegeschüler die beiden Schulen. Dort lehren vier fest angestellte Mitarbeiter sowie 18 Honorardozenten. Geschultes Stationspersonal des angrenzenden Klinikums ist für die praktische Anleitung zuständig. Das GAIAProgramm (Gewinnung Auszubildender im Ausland) und das FIA-Programm (Fachkräftegewinnung im Ausland) wurden in den jeweiligen Fachschulen mit Auszubildenden und fertig ausgebildeten Fachkräften aus Italien, Polen und Spanien erfolgreich durchgeführt. Dieses neue Geschäftsfeld bietet große Zukunftschancen. Internationaler Bund Medizinische Akademie IB MEDAU GmbH Die Gesellschaft Medizinische Akademie IB MEDAU GmbH wurde am 30. Dezember 2009 mit Sitz in München gegründet. Am 1. Januar 2010 wurde die Berufsfachschule für Logopädie München von der IB MEDAU GmbH Coburg ausgegliedert und von der Trägerschaft der neuen Gesellschaft übernommen. Die IB-GIS mbH Berlin – mit Verwaltungssitz in Stuttgart – führt das Management der IB MEDAU GmbH durch. Derzeit werden fünf fest angestellte Mitarbeiterinnen sowie rund 18 neben- berufliche Honorarmitarbeiterinnen und -mitarbeiter beschäftigt. Im Jahre 2012 nahmen 49 Schüler an der Ausbildung der Logopädieschule teil. Der Standort der Logopädieschule hat sich wegen der modernen räumlichen Bedingungen und der guten Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel bewährt und hebt die Schule unter Konkurrenten hervor. Die Bewerbersituation ist zufriedenstellend. Die Gesamtentwicklung der Berufsfachschule für Logopädie entspricht den Erwartungen. Internationaler Bund Medizinische Akademie Hamburg GmbH 2009 wurde die MAH – Medizinische Akademie Hamburg GmbH – gegründet. Der Sitz befindet sich in der Hansestadt selbst, das Management hat die GIS übernommen. Die Berufsfachschulen Ergotherapie und Physiotherapie, aus der Asklepios-Kliniken Hamburg GmbH ausgelagert, wurden erfolgreich weitergeführt. Die im Jahre 2011 hinzugekommene Schule für Logopädie wurde im Laufe des Jahres 2012 vereinbarungsgemäß an die IB-GIS übergeben. 2012 befinden sich in den zwei Berufsfachschulen für Ergo- und Physiotherapie mehr als 120 Schüler. In der Kombination mit den grundständigen Studiengängen der IB-Hochschule wird auch die Ent- wicklung des Standortes als ein Zukunftsmodell im Rahmen der Akademisierung in den Gesundheitsfachberufen gesehen. In der Gesellschaft sind zum Stichtag des 31.12. 2012 neun Arbeitnehmer beschäftigt. Mit 18 Auszubildenden im Bereich der Krankenpflege aus Italien führt die Medizinische Akademie Hamburg GmbH das GAIA-Programm (Gewinnung Auszubildender im Ausland) als Modellversuch erfolgreich durch, um zum einen dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken, zum anderen aber auch, um Jugendlichen aus anderen europäischen Ländern berufliche Perspektiven zu bieten. 41 GEWERBLICHE TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND BETEILIGUNGEN Internationaler Bund IB Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH Gegenstand der BV GmbH sind der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen, insbesondere an Gesellschaften mit beschränkter Haftung, deren Tätigkeiten den satzungsgemäßen Zielen des IB e.V. entsprechen, und der Erwerb, die Vermietung und die Verwaltung von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten, die den satzungsgemäßen Zielen des IB e.V. dienen. Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main. Aufgabe der BV GmbH ist die Steuerung nicht gemeinnütziger Aktivitäten des IB e.V. Sie gründet und verwaltet Tochtergesellschaften, beteiligt sich an Unternehmen und stellt die Übereinstimmung dieser Gesellschaften mit den Zielen des IB e.V. sicher. Internationaler Bund ABCD Arbeit Bildung Consulting und Dienstleistung GmbH Das Jahr 2012 hat maßgeblich dazu beigetragen, das neu entwickelte Produktportfolio in den Zielmärkten weiter bekannt zu machen und in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen umzusetzen. Die Abwicklung eines bundesweiten Transferprojektes durch lokale Einheiten des IB hat die Stärke bundesweiter Präsenz für Firmenkunden deutlich gemacht – weitere Aufträge für 2013 konnten mit diesem Referenzprojekt akquiriert werden. Des Weiteren hat die ABCD GmbH den Zuschlag für das ESF-Projekt „Fit für den Gast“ erhalten, es wird in Hessen mit fünf Hotels und rund 300 Beschäftigten umgesetzt. Ziel des Projektes ist die Förderung von Fortbildungsstrategien in Unternehmen. Der Ausbau der Zeitarbeit ist durch eine stärkere Ausrichtung auf Vermittlungen aus dem europäischen Ausland ersetzt worden. Kontakte nach Portugal, Polen und Russland sind weiter ausgebaut worden, um über Trainingsprogramme passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für deutsche Firmen zu akquirieren. Hier wurde die ABCD GmbH als Systempartner für Personalvermittlung in mehreren Unternehmen geführt. Ziele und strategische Ausrichtung der ABCD GmbH für 2013 orientieren sich stark an dem Umstrukturierungsprozess des IB, die Geschäftsfelder der ABCD GmbH werden zu einem großen Teil in die zukünftige GmbH-Struktur integriert werden. Internationaler Bund Hotel Friedberger Warte GmbH Die Hotel Friedberger Warte GmbH besteht aus einem Ausbildungshotel im Viersternesegment und dem Bier- und Apfelweinlokal Friedberger Warte als Ergänzung des Hotelangebots. Zu den Alleinstellungsmerkmalen zählen die außerbetriebliche Ausbildung in einem Hotel der gehobenen Mittelklasse und die größte Schulungs- und Eventküche in Hessen und Süddeutschland. Zu den Zielen neben der Bestandssicherung des aktiven Geschäftes ge- 42 hören die Optimierung der Ausbildung, die Instandhaltung der Zimmer und die konzeptionelle Neuausrichtung der Hotelgastronomie. Die Gesellschaft konnte in den vergangenen Jahren Umsätze und Erträge maximieren und die Herausforderung bestens meistern, die BaE-Ausbildung in Einklang mit einem gewerblichen Hotelbetrieb zu bringen. Das Hotel ist am Frankfurter Markt sehr gut aufgestellt und konnte seinen Bekanntheitsgrad stetig steigern. Im Rahmen eines Berater- und Managementvertrages war IBETH im Jahr 2011 verantwortlich für die Vorbereitung und Inbetriebnahme eines Rehabilitationszentrums für behinderte Menschen in Antalya. Daran anschließend übernahm IBETH das Management des laufenden Betriebs in der Anlaufphase. Auf diesen Erfahrungen aufbauend hat IBETH seit Ende 2012 nun die Geschäftsführung einer privaten Förderschule/Rehabilitationseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit einer Kapazität für bis zu 400 behinderte Schüler, ebenfalls in Antalya, übernommen. Für 2013 wurde der Erwerb sämtlicher Gesellschaftsanteile vorbereitet. Ziel ist die Entwicklung zusätzlicher komplementärer und ergänzender Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderung in der Provinz Antalya. Die Angebote werden innerhalb einer Entwicklungspartnerschaft mit dem Verbund IB-Behindertenhilfe entwickelt. Die Förderschule wird damit eine der größten außerdeutschen Betriebsstätten des IB e.V. Das strategische Ziel des nachhaltigen Ausbaus der Geschäftstätigkeiten im Ausland wird umgesetzt. Weiterhin war IBETH aktiv in den Bereichen Beratung, Schulung und Konzeptentwicklung von Trägern mit den Schwerpunkten Behinderten- und Seniorenarbeit. Die Angebote kleinerer Schulungen für öffentliche und private Einrichtungen unter anderem in Zusammenarbeit mit der IB-Behindertenhilfe in den Bereichen EFQM, Berufliche Bildung für behinderte Menschen und Sprachtherapie wurden gut angenommen. In Umsetzung des pädagogischen Auftrags der IBGruppe organisierte und betreute IBETH unterschiedliche internationale Projekte. Hervorzuheben sind Hospitationsaufenthalte für Schüler der IB-GIS mbH Akademien sowie für benachteiligte IB-Auszubildende der Fachbereiche Gartenbau, Oberflächengestaltung sowie des Hotel- und Gaststättengewerbes des Verbundes Brandenburg. Mit dem IB VAP Franken arbeitete IBETH am Aufbau eines Freiwilligendienste in der Türkei. Internationaler Bund IB Versicherungs-VermittlungsGmbH Die IB Versicherungs-Vermittlungs-GmbH mit Sitz in Stuttgart hat in den Jahren 2011 und 2012 ihre erfolgreiche Tätigkeit fortsetzen können, wobei die Gewinne auf der Grundlage eines Gewinnabführungsvertrages an die alleinige Gesellschafterin, die IB Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH, abgeführt wurden. Das gesamte Versicherungsgeschäft für den Bereich Lebens- und Sachversicherungen – Verhandlung bestehender Versicherungs-/Rahmenverträge, Neuabschlüsse, Abwicklung von Schadensfällen – wird wie bisher von zwei Mitarbeitern und der Geschäftsführung mit insgesamt 2,75 Planstellen abgewickelt. Die Zielsetzung der IB VV GmbH bleibt, bei laufender kundenorientierter Marktanalyse mit den Versicherungsgebern optimale Preis-Leistungs-Angebote für die Kunden, die IB-Gruppe, ihre Mitarbeiter und auch für Dritte zu verhandeln. Die Zusammenarbeit mit der Conopera GmbH wurde durch die Entwicklung einer Internetplattform 2011 weiter ausgebaut und von den IB-Mitarbeitern gut angenommen. Im Jahr 2012 wurden die umfangreichen Angebote für die Mitarbeiter der IB-Gruppe nochmals erweitert. Internationaler Bund IB Service GmbH Die IB Service GmbH wurde Ende 2010 mit dem Ziel gegründet, externe Reinigungsdienstleistungen innerhalb der IB-Gruppe eigenständig durchführen zu können. Um eine dem Reinigungsgewerbe entsprechende Leistung anbieten zu können, wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Firma Zehnacker Gebäudereinigung GmbH abgeschlossen, die die organisatorische Umsetzung der Aufträge unterstützt. Die IB Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH hält 51 Prozent der IB Service GmbH, die Firma Zehnacker 49 Prozent. Im Januar 2011 startete die IB Service GmbH mit acht Einrichtungen und hatte einen Monatsumsatz von 25.000 Euro. Zum Jahresende wurde ein Umsatz in Höhe von 1,2 Millionen Euro erreicht. Im Jahr 2012 konnte der Umsatz verdreifacht werden und liegt jetzt bei 3,6 Millionen Euro. Im Januar 2013 wurden 248 Einrichtungen von 434 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Reinigungsdienstleistungen, Hauswirtschafts- und Hausmeisterservice mit einem Monatsumsatz von 351.000 Euro versorgt. 43 Die IB-Gruppe im Überblick Mitgliederversammlung Präsidium Landesrepräsentanten Vorstand Stiftung IB-Polska Gemeinnützige Beteiligungen Stiftungsrat IB GmbH Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH Aufsichtsrat Aufsichtsrat Geschäftsführung Bildung und Soziale Arbeit Geschäftsführung Finanzen, Rechnungswesen und Controlling IB Soziale Dienste GmbH Niederlassungen Nord, Ost, Süd, Südwest, West, Berlin/Brandenburg IBHochschule Med. Akademie Geschäftsführung Personal und Recht VB Nord VB Berlin VB Brandenburg VB Niedersachsen/ SachsenAnhalt/ Bremen VB Sachsen VB Baden VB Bayern VB Württemberg VB Hessen VB IB Behindertenhilfe VB NordrheinWestfalen VB RheinlandPfalz/ Saarland Einrichtungen Zweigstellen Gemeinnützige Tochtergesellschaften und Beteiligungen Der Verein Bevollmächtigte des Vorstandes für Tochtergesellschaften und Beteiligungen ABCD GmbH IB Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH Aufsichtsrat Hotel Friedberger Warte GmbH IBETH Türkei GmbH IB VerBesicherungs- IB Service teiligungen Vermittlungs- GmbH an GmbHs GmbH Zweigstellen Gewerbliche Tochtergesellschaften und Beteiligungen © Organisation 8/2012 Präsidium Kuratorium Landesrepräsentanten Senator e.h. Bruno W. Köbele (Präsident) Dr. Sabine Bergmann-Pohl (Vizepräsidentin) Dr. Hans Geisler (Vizepräsident) Senator e.h. Georg Mehl (Vizepräsident) Dr. h.c. Georg Leber † (Ehrenvorsitzender) Dr. Herbert Ehrenberg (Ehrenpräsident) Die Arbeit des IB wird von einem Bundeskuratorium und Verbund- und Einrichtungskuratorien sowie Fördervereinen unterstützt. Das Bundeskuratorium berät zu aktuellen sozialpolitischen Fragen und gibt dem Präsidium Empfehlungen. Die Verbund- und Einrichtungskuratorien sowie die Förder vereine beraten und unterstützen Verbünde und Einrichtungen des IB. Ihre Mitglieder sollen nach Erfahrung und Tätigkeit eine vielfältige Förderung der Einrichtung und der dort betreuten Menschen möglich machen. Hannelore Beer (Bayern) Jochen Daffinger (Thüringen) Torsten Laut (Niedersachsen/Sachsen-Anhalt/Bremen) Udo Hinze (Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/ Schleswig-Holstein) Astrid Goethe (Brandenburg) Gudrun Kneip (Rheinland-Pfalz) N.N. (Sachsen) Silvia Schott (Berlin) Jürgen Feucht (Saarland) Michael Thiele (Hessen) Bernd Umbach (Baden-Württemberg) Thomas Wolff (Nordrhein-Westfalen) Weitere Mitglieder des Präsidiums: Prof. Dr. Karin Bock, Hans-Jürgen Brackmann, Carola von Braun, Anke Brunn, Harald Denecken, Udo Gebhardt, Peter Kippenberg, Christiane Krajewski, Herbert Mai, Petra Merkel, Dieter Pitthan, Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath, Dietrich von Reyher, Harald Schartau, Evelin Schönhut-Keil, Otto Semmler, Hans-Joachim Wilms Beirat Hannelore Beer, Gudrun Kirch, Andreas Koth, Doris Lauer, Dorothea Melchior, Lucas Modler 44 Mitglieder des Bundeskuratoriums Anton Pfeifer (Vorsitzender) Dr. Franz Schade (Stellv. Vorsitzender) Heinrich Hartmann † (Ehrenvorsitzender) Weitere Mitglieder des Bundeskuratoriums: Dr. Hans Arnold, Uwe Berner, Johannes E. Beutler, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, Dr. Ulrich Brocker, Armin Clauss, Jan Cremers, Heinz-Günther Dachrodt, Prof. Dr. Karen Ellwanger, Dr. h.c. Ernst Gerhardt, Dr. Regina Görner, Dr. Fritz-Heinz Himmelreich, Dr. Stefanie Lejeune, Alexander Longolius, Gero Luckow, Dr. Heinz Muschel, Dr. Albin Nees, Elisabeth Oswalt, Prof. Dr. Helmut Pütz, Joachim E. Pulley, Heinke Salisch, Christa Stewens, Dr. Ernst Theilen, Prof. Dr. Michael Wegner, Dr. Dorothee Wilms, Edmund Wronski, Alwin Ziel Betreuen 110 6 28 1087 287 5649 80 8 18 4 12 87 22 170 300 140 130 30 6 2 2 3 8 1 1 1 21 5 4 4 Kindertageseinrichtungen für etwa 12.000 Kinder sowie 30 Betreuungsangebote an Ganztagsgrundschulen Standorte mit Frühen Hilfen für bis zu 3-jährige Kinder in Familien Jugendwohnheime/Internate für 1240 Jugendliche und junge Erwachsene Betreute in den stationären Erziehungshilfen Betreute in den teilstationären Erziehungshilfen in Tagesgruppen Betreute in den ambulanten Erziehungshilfen für Kinder, Jugendliche und Familien Jugendzentren und Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit Projekte „BodyGuard“ zur Gesundheitsförderung von Jugendlichen Wohnheime mit 900 Plätzen und 210 Plätze in betreuten Wohngruppen der Wohnungslosenhilfe Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen ambulante Wohnhilfen für 2500 Menschen in akuter Wohnungsnot Jugendmigrationsdienste mit sozialpädagogischen Angeboten betreuen fast 11.000 junge Menschen mit Migrationshintergrund gemeinwesenorientierte Projekte zur Integration von Zuwanderern (davon 3 Multiplikatorenschulungen) Einrichtungen der Schulsozialarbeit Projekte mit Schuldienstleistungen Beratungsstellen der Jugendsozialarbeit Projekte Streetwork/Aufsuchende Jugendarbeit Quartiersmanagements und Sozialraumprojekte Übergangswohnheime für Zuwanderer, Flüchtlinge und Asylbewerber Studentenwohnheime Mädchenwerkstätten Mädchentreffs Wohnheime und Wohngruppen für Mädchen und Frauen Wohnheim für wohnungslose Frauen (mit und ohne Kinder) Wohnprojekt für alleinerziehende Frauen mit Kindern Reha-Zentrum für ca. 400 Blinde und Sehbehinderte Wohnheime und betreute Wohngruppen für geistig Behinderte Mobile Hilfen für Senioren Altenpflegeheime mit Kurzzeitpflege Mehrgenerationenhäuser Bilden 38 Bildungszentren mit 90 Außenstellen, die in fast 100 Berufen ausbilden • 4694 Teilnehmer in ausbildungsbegleitenden Hilfen • 4815 Teilnehmer in Maßnahmen der überbetrieblichen Ausbildung • 3180 Auszubildende in der Beruflichen Rehabilitation • 12.682 Jugendliche in berufsorientierenden Bildungsmaßnahmen • 3000 Teilnehmer in Weiterbildungslehrgängen • 4500 Teilnehmer in Projekten der Beschäftigung und in Arbeitsgelegenheiten • 7500 Teilnehmer in Maßnahmen der Aktivierung und des Trainings 3 allgemeinbildende Schulen mit insgesamt 400 Schülerinnen und Schülern 115 Seminare und Projekte der politischen Bildungsarbeit 60 Kooperationen Ganztagsschule 2425 Teilnehmer im Programm zur Berufseinstiegsbegleitung an über 100 Schulen 48 berufsbildende Schulen in freier Trägerschaft (Berufsvorbereitungsjahre, schulische Berufsausbildung, Berufsakademien, berufliche Gymnasien) mit mehr als 6000 Schülerinnen und Schülern, davon 62 Schulen für Gesundheitsfachberufe (Medizinische Akademien) mit fast 3000 Schülerinnen und Schülern 1 Hochschule der Wirtschaft für Management mit über 250 Studierenden 14 Lernkollegs mit Hilfen für Schüler 38 Standorte des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ (FSJ) und des „Freiwilligen Ökologischen Jahres“ (FÖJ) mit fast 6000 Freiwilligen sowie 1500 Freiwilligen bei Trägern, die sich dem IB angeschlossen haben 4 Sprachinstitute mit Außenstellen 14 Kompetenzagenturen 8 Projekte „2. Chance“ (Schulverweigerer) 100 Projekte für Schulverweigerer 20 Standorte Ausbildungsmanagement für Unternehmen 4 niedrigschwellige Beschäftigungsprojekte Brücken bauen 180 Freiwillige in den verschiedenen Programmen der Internationalen Freiwilligendienste mit etwa 70 Einsatzstellen in 25 Ländern 90 Programme und Projekte im Rahmen von Jugend- und Fachkräfteaustauschen, Praktika und Consultingaufträgen • Mitglied in vier europäischen Netzwerken (EVBB, Karawane 2000 International, YES Forum und DARE) 6 Unternehmen und Vertretungen in China, Georgien, Polen, Russland und der Türkei 21 Jugendgästehäuser, Tagungszentren und Hotels mit etwa 800.000 Übernachtungen im Jahr 45 Dank an Partner und Unterstützer Die Arbeit des Internationalen Bundes in den mehr als 60 Jahren seit seiner Gründung wäre ohne Partner, Freunde und Förderer in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht möglich gewesen. Auch 2012 hat diese Unterstützung nicht nachgelassen, die die Arbeit des IB entscheidend geprägt hat. Dafür bedanken sich Präsidium, Vorstand, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IB herzlich und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit. Hier eine Auswahl der Partner, Förderer und Unterstützer des IB: Öffentliche Hand: Bundesagentur für Arbeit Bundesministerium für Arbeit und Soziales Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Bundesministerium für Bildung und Forschung Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Bundeszentrale für politische Bildung Gerichte und Staatsanwaltschaften Kooptierende Kommunen Landesministerien und -behörden Landeswohlfahrtsverband Hessen Europäische Förderer: Europäischer Sozialfonds EuropeAid Stiftungen: Siemens-Stiftung Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft Stiftung Haus der kleinen Forscher 46 Unternehmen: Allianz Bank für Sozialwirtschaft Commerzbank Deutsche Bank EON edis Fachverband Außenwerbung Lotto Hessen PriceWaterhouseCoopers RICOH Deutschland Telekom Soziallotterie: Aktion Mensch Weitere Förderer: ConAct (Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch) Deutsch-Französisches Jugendwerk Deutsch-Polnisches Jugendwerk Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement EFQM GUTcert Südwestrundfunk Tandem (Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch) EUROPEAID Der Internationale Bund (IB) ist mit seinem eingetragenen Verein, seinen Gesellschaften und Beteiligungen einer der großen Dienstleister in den Bereichen Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland. Präsident des IB e.V. ist Bruno W. Köbele, Senator e.h. Die IB-Gruppe ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig. Bundesweit helfen mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 700 Einrichtungen und Zweigstellen an 300 Orten jährlich rund 350.000 Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren bei der beruflichen und persönlichen Lebensplanung. Die Übernahme sozialer Verantwortung und gesellschaftliches Engagement sind feste Bestandteile des unternehmerischen Handelns des IB seit seiner Gründung im Jahr 1949. Wenn im In- und Ausland moderne Aus- und Weiterbildung sowie berufliche Qualifikation vermittelt werden sollen oder das fachkundige Management sozialer Dienste gefragt ist: Der IB hilft weiter! Sitz des Internationalen Bundes ist Frankfurt am Main. Internationaler Bund Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. Vorstand/Hauptstadtbüro Hannoversche Straße 19 a 10115 Berlin Telefon 0 30/21 40 96 0 Fax 0 30/21 40 96 22 [email protected] Redaktion: Günter Haake, Angelika Brecht-Levy, Dirk Altbürger Fotoredaktion: Jennifer Clemenz Fotos: IB, Fotolia, Grams, Hamma, Rumpenhorst, Scherhaufer Gestaltung: Claudia Ochsenbauer Druck: Zarbock, Frankfurt am Main www.internationaler-bund.de Mit Ihrer Hilfe können wir helfen. Unsere Arbeit ist als gemeinnützig und förderungswürdig anerkannt. Spenden und Förderbeiträge sind steuerabzugsfähig. Spendenkonto: Commerzbank AG, Frankfurt am Main, Kto.-Nr. 932 498 (BLZ 500 800 00) Zur Erreichung größerer Transparenz und damit zur Gewährleistung einer erhöhten Sicherheit beim Spenden verpflichten sich die Mitglieder des Deutschen Spendenrates e.V. zur Einhaltung des geltenden Rechts und darüber hinaus zur Beachtung der in der Selbstverpflichtung des Deutschen Spendenrates e.V. benannten Regeln. Dazu gehören u.a. die Vermeidung von Werbung, die gegen die guten Sitten verstößt, und der Verkauf von Spendenadressen. Ukomm 05/13-240-99-A-6-7.000 Sitz: Frankfurt am Main · Vereinsregister Nr. 5259 Vorsitzender des Vorstandes: Thiemo Fojkar Valentin-Senger-Straße 5 60389 Frankfurt am Main Telefon 0 69/9 45 45-0 Fax 0 69/9 45 45-280 [email protected]