Teil 1
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Teil 1
SERIE Sinnvolle Wohnraumsanierungsempfehlungen bei Hausstaubmilben-, Tier- und Schimmelpilzallergie (Teil 1) Stellungnahme der Dokumentations- und Informationsstelle für Allergiefragen im Kindes- und Jugendalter (DISA) S. Schmidt Schriftleitung der DISA in Zusammenarbeit und Abstimmung mit Experten aus dem wissenschaftlichen Forum der DISA: C.P. Bauer, Gaißach; K.-Ch. Bergmann, Bad Lippspringe; J. Forster, Freiburg; Th. Lob-Corzilius, Osnabrück; K.E. von Mühlendahl, Osnabrück; B. Niggemann, Berlin; W. Rebien, Hamburg; J. Ring, München; E. Rietschel, Köln; G. Schultze-Werninghaus, Bochum; J. Seidenberg, Oldenburg; R. Szczepanski, Osnabrück * Die Teile 2 und 3 erscheinen im Allergo Journal Nr. 4 / 1998. Korrespondenzadresse: Dr. med. S. Schmidt, Iburger Str. 200, D-49082 Osnabrück. 156 Einleitung Die Häufigkeit von Asthma und Allergien steigt weltweit an (97). Eine mögliche Ursache dafür könnte die stärkere Belastung der Wohnungen mit Hausstaubmilben-, Schimmelpilz- und Tierallergenen und Luftschadstoffen sein durch die zunehmende Ausstattung unserer Wohnungen mit Teppichböden, eine stärkere Isolierung der Wohnungen mit einem geringeren Luftwechsel und einem nicht ausreichenden Lüftungsverhalten (4, 10, 62, 75, 86, 93). Es ist inzwischen nachgewiesen, daß eine frühe und hohe Allergenbelastung das Risiko für die Entwicklung einer Allergie und eines Asthma bronchiale erhöht (1, 2, 11, 29, 50, 58, 74, 80, 87), obwohl andererseits in Longitudinalstudien noch nicht gezeigt werden konnte, daß niedrige Innenraumallergenkonzentrationen als Primärpräventionsmaßnahme auch wirklich zu einer geringeren Asthmaprävalenz führen können. Bei atopisch belasteten Personen sind allerdings schon sehr niedrige Allergenkonzentrationen ausreichend, um zu einer Sensibilisierung zu führen (89). Für die Sekundär- und Tertiärprävention ist die Allergenkarenz ein wichtiger, manchmal schon der entscheidende Therapieschritt nach Diagnose einer Hausstaubmilben-, Tier- oder Schimmelpilzsensibilisierung und -allergie. Eine völlige Allergenkarenz wäre hier wünschenswert, ist aber in der Realität nicht zu erreichen. Trotzdem ist die Allergenmenge durch geeignete Vermeidungs- und Sanierungsmaßnahmen deutlich zu reduzieren, so daß die Sensibilisierungshäufigkeit (36), Krankheitssymptome und damit auch der Medikamentenbedarf reduziert werden können (48, 53, 85). Die meiste Zeit des Tages halten wir uns in Innenräumen auf, deshalb liegt der Schwer- punkt sinnvoller Sanierungsmaßnahmen auf der Gestaltung der Innenräume und hier – durch die besseren Möglichkeiten der Intervention – auf der Veränderung der eigenen Wohnung. Je nach Manifestation der Allergie kommen medikamentöse Maßnahmen hinzu (7, 32). Das Angebot an Geräten, Hilfsmitteln und Informationen zur Allergenreduktion in Wohnungen ist für die Betroffenen oft unüberschaubar und verwirrend geworden. Viele Produkte versprechen mehr, als sie zu halten vermögen, und sind dabei oft kostspielig. Der folgende Text stellt eine Zusammenstellung der nach der Literatur sinnvollen Sanierungsmaßnahmen dar, geht dabei aber auch kritisch auf Methoden ein, die nicht empfehlenswert sind. Die Arbeit soll für die beratenden Mediziner eine Hilfestellung bieten, denn oft wird im Alltag von den Patienten gerade nach den Produkten und Maßnahmen gefragt, die in der Presse und Werbung hervorgehoben werden, aber nicht den gängigen Sanierungsempfehlungen entsprechen (z.B. in [5]). In manchen Fällen gilt es auch, mit den Patienten Kompromisse zwischen den allergologisch sinnvollen, in der Praxis aber nicht immer realisierbaren Maßnahmen zu finden. Auch hierfür soll der Text Anregungen bieten. Die Sanierungsempfehlungen werden nach den Allergenen getrennt dargestellt, auch wenn einige Maßnahmen auf mehrere Bereiche Auswirkungen haben können. Teil 1 befaßt sich mit Hausstaubmilbenallergenen und entsprechenden Sanierungsmaßnahmen. In den folgenden Teilen 2 und 3* werden sinnvolle Sanierungsempfehlungen bei Tier- und Schimmelpilzallergie dargestellt. ALLERGO J. Vol. 7 3/98 © MMV Medizin Verlag GmbH München SERIE Teil 1: Sinnvolle Sanierungsmaßnahmen gegen Hausstaubmilbenallergene Lebensbedingungen, Allergene Hausstaubmilben und insbesondere ihre Exkremente enthalten bedeutende Innenraumallergene. Die Majorallergene der wichtigsten Vertreter der Hausstaubmilben in unseren Breiten (Dermatophagoides pteronyssinus [Der p1] und farinae [Der f1]) sind genau identifiziert, die DNA-Sequenz ist bekannt, und rekombinante Allergene konnten bereits hergestellt werden (17). Außerdem sind bis jetzt z.B. von Dermatophagoides pteronyssinus mindestens weitere 7 Minorallergene identifiziert worden (52). Neben den Hausstaubmilben wird die Bedeutung der Vorratsmilben für die Auslösung allergischer Symptome insbesondere in ländlichen Gebieten und bei beruflich Exponierten immer bekannter (57, 79). Zur Bestimmung der Allergenmenge in Wohnungen wird meist die Konzentration herangezogen, die in der durch Absaugen einer festgelegten Fläche Fußboden, Matratze oder Polstermöbelstück gefundenen Menge Staub gemessen wird (Menge Allergen pro Gramm Staub) (22, 91). Damit ist zwar nicht gesagt, welche für die Auslösung respiratorischer Symptome bedeutsame Allergenmenge als einatembarer Anteil in der Innenraumluft vorhanden ist, aber es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen im Staub gefundener Allergenmenge und der Symptomhäufigkeit bei hausstauballergischen Asthmatikern: 1–2 µg Der p1 pro Gramm Staub (das entspricht 100 Milben pro Gramm Staub) stellen z.B. die Schwellenkonzentration an Hausstaubmilben-Majorallergen dar, die bei Prädisponierten das Risiko für die Entwicklung eines Asthmas deutlich erhöhen (64). Sanierungsmaßnahmen müssen, wenn akute Symptome verhindert werden sollen, Allergenkonzentrationen von unter 10 µg/g Staub erreichen. Soll das Sensibilisierungsrisiko effektiv verringert werden, muß die Allergenmenge unter 2 µg/g Staub liegen (62). Allerdings haben Untersuchungen der Allergenbelastung asthmakranker Kinder mit Hausstaubmilbenallergie auch gezeigt, daß es keine für alle gültige Allergenschwellenkonzentration gibt, unterhalb der keine Symptome mehr ausgelöst oder Sensibilisierungen sicher verhindert werden können. Die individuelle Empfindlichkeit des Patienten spielt dabei eine entscheidende Rolle (54, 89). Optimale Lebensbedingungen der Milben liegen bei Temperaturen zwischen 25 und ALLERGO J. Vol. 7 3/98 © MMV Medizin Verlag GmbH München 30°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65–80%. Die Angaben für die optimale Luftfeuchtigkeit schwanken in der Literatur. Entscheidend ist, daß die Milben mit steigender Umgebungstemperatur höhere Feuchtigkeit benötigen und auch bei schwankenden Feuchtigkeits- und Temperaturwerten überleben können, wenn zumindest für einige Stunden am Tag ausreichende Feuchtigkeit zur Verfügung steht. Milben sind auch in einem weiten Bereich außerhalb ihrer optimalen Umgebungsbedingungen überlebensfähig; allerdings ist dann ihre Reproduktionsfähigkeit eingeschränkt (25). Im Rahmen internationaler Untersuchungen schwanken die gefundenen Milbenarten und -allergenkonzentrationen von Land zu Land stark (26, 65, 79), sind aber auch von Wohnung zu Wohnung innerhalb einer Bevölkerung sehr variabel (16), abhängig von klimatischen Faktoren (Höhe, Nähe zu Wald oder See, Nebelgebiet, Hochhauswohnung) (25). Da allgemein die Luftfeuchtigkeit in Gebirgslagen niedriger ist, läßt sich eine abnehmende Milbenzahl in höher gelegenen Wohnungen feststellen (18, 38). In Mitteleuropa ist in Hochgebirgslagen über 1500 m die Hausstaubmilbendichte signifikant erniedrigt (69, 70). Allerdings können, wie in einer Untersuchung aus Südamerika, auch in Höhen > 2000 m noch relevante Milbenmengen festgestellt werden, da in tropischen Breiten trotz der Höhe eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit besteht (72). An gleichen Meßorten einer Wohnung treten natürliche Allergenkonzentrationsschwankungen durch jahreszeitliche Variationen von Temperatur und Feuchtigkeit auf. Innerhalb einer Wohnung können dann wiederum, abhängig von Einrichtung, Fußbodenbelag und Mikroklima, ebenfalls große Unterschiede der meßbaren Allergenmengen gefunden werden (25). Durch ihre Ausstattung mit Saugfüßen können Milben sich an groben und faserreichen Materialien gut fixieren und widersetzen sich so manchen Reinigungsprozeduren (25, 41). Hausstaubmilben haben ähnliche Ansprüche an ihren Lebensraum wie Schimmelpilze. Sie ernähren sich zum Teil auch von ihnen, so daß eine Verschlechterung der Lebensbedingungen für Schimmelpilze auch den Milben schadet und umgekehrt (15). Das Halten von Tieren ist nicht nur für Tierallergiker, sondern auch für Milbenallergi- 157 SERIE ker ein Problem. Tierhaltung verbessert die Lebensbedingungen der Hausstaubmilben (zusätzliche Feuchtigkeit, Futter). Somit sollten Hausstaubmilbenallergiker das Halten von Tieren in der Wohnung ebenso vermeiden wie die gegen Tiere sensibilierten Personen (25). Auch Topfblumen können sich durch ihre Feuchtigkeitsabgabe und die Besiedlung der Erde mit Schimmelpilzen negativ auf die Allergenbelastung der Wohnung auswirken (25). Innerhalb der Wohnung ist die Matratze das bedeutendste Milbenreservoir. Dort finden Milben ausreichend Nahrung, Feuchtigkeit und Wärme und haben Rückzugsgebiete, wenn sich das Mikroklima ändert (13, 21). Dadurch wird verständlich, warum gerade die optimale Sanierung der Matratze sich als die entscheidende Maßnahme zur Allergenreduktion in untersuchten Wohnungen erwies (48). Sanierungsempfehlungen sollten sich zunächst auf die Sanierung des Bettes, dann des ganzen Schlafraums und in zweiter Linie auf weitere Räume der Wohnung konzentrieren. Diskussion der Hausstaubmilbensanierungsmaßnahmen 1. Bett Encasing-Bezüge haben sich als die effektivste Methode zur Reduktion der Allergenbelastung der Matratzenoberfläche erwiesen (6, 28, 46, 48, 77, 92). Nicht nur die Reduktion der Allergenmenge im Staub wurde erreicht, sondern es war auch eine klinische Symptomverbesserung bei Erwachsenen und Kindern mit Asthma (24, 35, 37) und bei Kindern mit atopischer Dermatitis (48, 60, 82) zu erzielen. Bei den Encasing-Bezügen gibt es Unterschiede in der Partikel- und der Wasserdurchlässigkeit und damit im Allergenrückhaltevermögen und im Liegekomfort (42). Qualitätskriterien für Encasing-Bettbezüge ■ Sie dürfen nicht für die Milbenallergene durchlässig sein; dafür ist eine Porengröße von ≤ 0,5 µm erforderlich. ■ Sie müssen für Wasserdampf durchlässig sein. ■ Die vorhandenen Nähte müssen verschweißt oder so vernäht sein, daß die Porengröße von 0,5 µm nicht überschritten wird. ■ Sie müssen die Matratze völlig umschließen. ■ Sie müssen waschbar sein und trotzdem ihre Eigenschaften der Milbendichtigkeit behalten, da die Überzüge circa alle drei Monate gewaschen werden sollten. ■ Sie sollten aus recycelbarem Material bestehen. 158 Es gibt eine Reihe guter Produkte auf dem Markt, und die Angebote werden weiter zunehmen. Schadstoffe werden von hochwertigen Encasings nicht freigesetzt (30). Welche Kriterien die Umhüllungen erfüllen sollten (6), ist im Kasten zusammengefaßt. Die Krankenkassen übernehmen bei nachgewiesener relevanter Hausstaubmilbenallergie die Kosten für das Encasing der Matratzen (6). Neue Matratzen sind, zumindest wenn sie in Plastikfolie eingeschweißt sind, meist milbenfrei. Allerdings werden sie schnell besiedelt (20), da aerogen von besiedelten Flächen oder durch den direkten Kontakt mit Bettzeug oder Kleidung (78) Allergene und Milben eingeschleppt werden. Dies geht um so schneller, je belasteter die Umgebung ist. Die Kontamination mit Allergenen erfolgt auch auf dem Encasing; daher die Empfehlung des Waschens alle drei Monate (40). Um mit dem Waschen von Kleidung, Bettzeug und anderen Textilien auch bei niedrigeren Temperaturen (< 60°C) die Milben ausreichend abzutöten, kann der Zusatz von akariziden Substanzen (z.B. Benzylbenzoat, ätherische Öle) die Wirkung des Waschens noch erhöhen (9, 39, 83). Für das Bett sind allerdings Textilien zu bevorzugen, die bei Temperaturen > 60°C gewaschen werden können. Bettbezüge aus Baumwolle bieten sich an, da sie eine glatte Oberfläche aufweisen und ausreichend heiß gewaschen werden können. Heißes Waschen ist dabei effektiver als die chemische Reinigung (90). Häufiges Wechseln des Bettbezugs und des Lakens ist eine zusätzliche hilfreiche Maßnahme. Matratzenmaterial: Wird die Matratze umhüllt, so ist der Aufbau der Matratze weniger bedeutsam. Beim Kauf sollte allerdings darauf geachtet werden, daß in ihr kein Roßhaar enthalten ist. Schaumstoffmatratzen führen die Feuchtigkeit schlecht ab und stellen somit einen guten Nährboden für Schimmelpilze dar (25). Latexmatratzen oder Wasserbetten sind dem Encasing ebenfalls deutlich unterlegen (37). Eindeutige Hinweise, daß Latexmatratzen zu Sensibilisierungen gegen Latex führen, gibt es bisher nicht. Eine neuere Studie ergab, daß in Synthetikkopfkissen und -oberbetten höhere Milben- und Allergenkonzentrationen zu finden waren als in Bettzeug mit Federfüllung (44). Daraus den Schluß zu ziehen, Federbetten ALLERGO J. Vol. 7 3/98 © MMV Medizin Verlag GmbH München SERIE seien geeigneter als Synthetikkissen, ist allerdings falsch. Entscheidend ist, daß Synthetikmaterialien bei 60°C gewaschen und daß damit die Milben und ihre Exkremente daraus entfernt werden können. Das Waschen muß allerdings auch tatsächlich und häufig genug durchgeführt werden. Nur bei gleichzeitiger Sanierung auch von Matratze, Kopfkissen und Oberbett ist eine optimale Reduktion der Hausstaubmilbenallergenmenge im Bett zu erreichen. Alternativ bieten sich Encasing-Bezüge auch für Kopfkissen und Oberbett an, allerdings sind hierbei die Kosten zu bedenken. Ein Vorteil der Encasings ist, daß die Mitnahme in den Urlaub wesentlich einfacher ist als die des gesamten Bettzeugs. Das Bettgestell sollte die Luftzirkulation unter der Matratze erlauben, um auch hier eine gute Abfuhr der Feuchtigkeit zu ermöglichen, dies verringert zusätzlich das Risiko der Schimmelpilzbesiedlung des Bettes. Ein gepolstertes Bettgestell reduziert den Effekt des Matratzen-Encasing vollständig (61). In Kuscheltieren konnten ebenfalls relevante Hausstaubmilbenallergenmengen gefunden werden. Die Allergenbelastung in einem solchen Tier steigt in einem Jahr von 0,1 µg/g Staub auf 9,0 und nach 3 Jahren auf 22 µg/g Staub an (59). Ihre Zahl sollte deshalb reduziert und ihre Milbenbesiedlung mit Maßnahmen wie regelmäßigem Waschen und Behandlungen im Wäschetrockner und/oder Tiefkühler reduziert werden. Das Absaugen der Tiere reicht nicht aus (59). Mittlerweile sind von einem Hersteller Kuscheltiere aus Encasing-Stoffen auf dem Markt. Nach den Firmenangaben und nach eigener Einschätzung sind diese Kuscheltiere als sicher und für Kinder geeignet anzusehen (23). Eine Besiedlung mit Milben ist, nach den Erfahrungen mit Encasing-Bezügen, sehr wahrscheinlich hinauszuzögern (6). Bisher wurde durch den Hersteller aber nicht untersucht, ob zwischen der Allergenbelastung der neuen und der herkömmlichen, entsprechend gewaschenen und behandelten Kuscheltiere ein relevanter Unterschied besteht. Solche Untersuchungen liegen zur Effektivität von Matratzen-Encasing vor. Bevor es nicht Entsprechendes für die Kuscheltiere gibt, haben die neuen gegenüber herkömmlichen waschbaren Kuscheltieren nur einen theoretischen Vorteil bei der Allergenreduktion. ALLERGO J. Vol. 7 3/98 © MMV Medizin Verlag GmbH München Schlafen mehrere Personen in einem Zimmer, müssen alle Betten dieses Raums entsprechend behandelt werden, insbesondere Doppelbetten. 2. Schlafzimmer Wenn zwar das Bett saniert ist, aber im Raum noch optimale Lebensbedingungen für Milben herrschen, dann kommt es, wie bereits erwähnt, zu einer schnellen erneuten Kontamination des sanierten Bettes (20, 40). Um dies zu verhindern, sollte, wenn möglich, auch der Schlafraum umgestaltet werden. Wichtig ist es, die Luftfeuchtigkeit des Raums gering zu halten (12), denn kontinuierlich trockene Luft stört Milben empfindlich. Wenn der Schlafraum so wenig Möbel wie möglich und zusätzlich wenige „Staubfänger“ enthält, kann das tägliche Staubwischen erleichtert werden. Außerdem wird der Lebensraum der Milben eingeengt. Ventilatoren haben keinen Effekt. Sie reduzieren die Luftfeuchtigkeit nicht ausreichend, um Milben und Milbenallergene zu reduzieren (27). Ein weiteres wichtiges Milbenreservoir sind Teppichböden. Es konnte eindeutig in Untersuchungen gezeigt werden, daß Teppichböden eine höhere Allergenmenge aufweisen als wischbare Böden. Diese müssen dann allerdings auch regelmäßig abgesaugt und gewischt werden (55, 88, 94, 100), da sonst von glatten Böden erhebliche Mengen an Staub aufgewirbelt werden können. Milben können sich in den Teppichfasern sehr gut fixieren und lassen sich durch Staubsaugen nicht in ausreichendem Maße und dauerhaft entfernen. Daran können auch synthetische Teppichfasern, Hightech-Staubsauger, Dampfstrahlreiniger und akarizide Zusätze nichts ändern, da sie meist nur kurzfristige Effekte erzielen. Nur wenn die Entfernung von Teppichböden überhaupt nicht zumutbar erscheint, sollte über solche Alternativen nachgedacht werden (s. u.). Welche wischbaren Materialien für den Fußbodenbelag verwendet werden, hängt vom Geschmack und auch den finanziellen Möglichkeiten ab. Fliesen sind in der Pflege und Haltbarkeit am günstigsten. Es können aber auch Parkett, Laminat, versiegelter Kork oder Kunststoffbodenbeläge verwendet werden. Je nach Qualität, Herkunft und Preis haben diese Bodenbeläge ihre Vor- und Nachteile, insbesondere was die Haltbarkeit und 159 SERIE mögliche Schadstofffreisetzung der Beläge selbst oder der verwendeten Kleber betrifft. Möchte man auf diesen Böden nicht auf Teppiche verzichten, sollten zumindest kleine, leicht waschbare Teppiche gewählt werden. Herkömmliche Staubsauger geben die angesaugte Luft über einen Filter direkt wieder ab. Je nach Qualität der Filter gelangen auf diese Weise kleine Staubpartikel, die Allergene enthalten, wieder in die Raumluft. Gute Filter sollen eine Filterleistung von mindestens 99,97% aufweisen und ein Staubrückhaltevermögen von mehr als 0,05 mg/m3 haben. Diese Werte werden von den Staubsaugern trotz der Filter im normalen Haushaltsbetrieb nicht erreicht (25). Die beste Lösung, um das Verteilen von Staub und Allergenen in die Luft zu vermeiden, sind Staubsauger, bei denen außerhalb der Wohnung der Unterdruck erzeugt und die Abluft nach draußen geleitet wird. Über ein Rohrsystem in den Wänden kann in den verschiedenen Räumen ein Schlauch mit Saugrohr angeschlossen werden. Dieses System kann nachträglich in Wohnungen eingebaut werden. Die Maßnahme ist aber teuer. Die Berücksichtigung einer entsprechenden Anlage wäre bei der Planung eines Neubaus allerdings sinnvoll und günstig (25, 41). Die relevante Saugleistung der Staubsauger stellt nicht die Nennleistung der Geräte, die meist wesentlich höher liegt, dar, sondern die Luftleistung. Sie besagt, mit welcher Leistung Staub und Fremdstoffe vom Boden abgesaugt werden. Die maximale Luftleistung liegt bei Qualitätsstaubsaugern zwischen 140 und 300 Watt. Für den Erhalt einer optimalen Saugleistung ist es wichtig, den Staubsaugerbeutel häufig zu wechseln (25). Es werden nun spezielle Saugsysteme angeboten, die keinen Festfilter haben. Ihr Funktionsprinzip ist, daß die angesaugte Luft mit einer Zentrifuge durch ein Wasserbad geleitet wird. Die ausgeblasene Luft soll dadurch von Staubpartikeln gereinigt und gleichzeitig auch von chemischen Stoffen befreit werden; zusätzlich wird sie dabei angefeuchtet. Die Preise für das Gerät und Zubehör belaufen sich auf über 3000 DM. Wenn angesaugte Luft durch Wasser geleitet wird, dann kann das zu einer Reduktion von Partikeln und auch von chemischen Substanzen führen. Ehrnsberger (25) berichtet von Untersuchungen zu entsprechenden Saugsystemen: Auch bei diesen Saugern werden noch Teilchen in einer Größe von 0,7–15 µm emittiert; größere Partikel wie Pollenkörner, Pilzsporen und Haus- 160 staubmilben können zurückgehalten werden, ebenso Formaldehyd und andere wasserlösliche oder sehr reaktive chemische Substanzen. Inwieweit durch solche Staubsauger allerdings die Allergenbelastung von Wohnungen wirklich reduziert werden kann, ist nach den vorliegenden Ergebnissen nicht eindeutig abzuschätzen und fraglich, da Hausstaubmilbenallergene an Teilchen zwischen 2 und 10 µm binden und somit nicht genügend entfernt werden. Ein Vergleich von drei Saugsystemen zur Reduktion von Milbenallergenen aus Matratzen (herkömmlicher Sauger, Staubsauger mit Wasserfalle und zentrale Sauganlage) ergab keine Leistungsunterschiede (95). Daß von den Firmen zusätzlich zum Gerät akarizide Präparate vertrieben und empfohlen werden, läßt darauf schließen, daß nur in dieser Kombination eine ausreichende Allergenreduktion erreicht werden kann. Unklar bleibt auch, inwieweit die regelmäßige Anwendung des Gerätes und insbesondere die Anwendung als Feuchtreiniger oder Luftreinigungsgerät über eine längere Zeit zu einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit führt und so möglicherweise die Wachstumsbedingungen für Milben und Schimmelpilze noch verbessern kann. Außerdem besteht wegen des stehenden Wasserreservoirs die Gefahr der Schimmelpilzbesiedlung des Gerätes selbst (5). Eine etwas bessere milbenabtötende Wirkung scheinen Dampfstrahlreiniger zu besitzen (19), möglicherweise durch die zusätzliche Hitzewirkung. Untersuchungen an Teppichstücken, die nur feucht gereinigt wurden, zeigten allerdings nach 3 Monaten wieder eine so starke Besiedlung wie vor der Reinigung (13). Waschen von Teppichen bei niedrigen Temperaturen erfordert akarizide Zusätze, um eine ausreichende Milbenreduktion zu erreichen (9). In einer aktuellen Untersuchung der Effektivität von Luftreinigungsgeräten von van der Heide et al. (35) konnte gezeigt werden, daß Luftreinigungsgeräte trotz ihrer gesicherten Fähigkeit, Staubpartikel und Allergene abzufangen, an der Symptomatik der Patienten nur minimal, wenn überhaupt, etwas ändern. Obwohl deren Vermeidung zu den allgemein akzeptierten Hausstaubsanierungsmaßnahmen gehört, hatte ein Drittel der untersuchten Patienten noch Tiere in der Wohnung. In einem Drittel der Wohnungen wurde noch geraucht, circa zwei Drittel hatten noch Teppichböden – auch in den Schlafzimmern. ALLERGO J. Vol. 7 3/98 © MMV Medizin Verlag GmbH München SERIE Führt der Einsatz von Luftfiltergeräten dazu, daß die Patienten auf weitergehende Allergenreduktionsmaßnahmen in den Wohnungen verzichten, wird dies mit einer unveränderten oder sogar verschlechterten bronchialen Hyperreagibilität und Asthmasymptomatik erkauft. Nur das Zusammenwirken umfassender Sanierungsmaßnahmen führt zu einer klinischen Besserung; zu diesem Schluß kommen auch die Autoren. Der Einsatz von Luftfiltergeräten gehört sicher nicht zu den entscheidenden und ersten Schritten einer Hausstaubsanierung. Benzylbenzoathaltige akarizide Präparate haben eine milbenabtötende Wirkung (3, 8, 34). Durch die Anwendung dieser Produkte in Kombination mit den damit verbundenen Reinigungsmaßnahmen ist eine Reduktion der Allergenmenge zu erreichen (45, 96). Widersprüchlich sind Studien zur Wirksamkeit in der praktischen Anwendung im Vergleich zu Plazebo (40, 45, 47, 49, 76, 99). Für Matratzen ist die Wirksamkeit nicht belegt (49, 50), so daß die Hersteller vor der Anwendung der Akarizide zu einer neuen Matratze raten. Benzylbenzoat war nicht wirksamer als Plazebo (68). Benzylbenzoat hat bei sachgemäßer Anwendung keine akut toxischen Wirkungen auf den Menschen (31, 67, 84). Es sind haut- und schleimhautreizende Wirkungen des Benzylbenzoats bekannt. In den Konzentrationen, in denen es als Akarizid verwendet wird, ist diese Reizwirkung aber deutlich geringer als in der Anwendung als Antiscabioid oder des reinen Stoffs (3–5% gegenüber 10–25% oder 100%) (33, 51, 56). Kontaktallergische Reaktionen sind aus der Literatur bekannt, wenn auch sehr selten. Im Informationsverbund dermatologischer Kliniken (IVDK) wurden zwischen 1993 und 1995 bei einer Gesamtfallzahl von 28 572 lediglich 6 Patienten auf Benzylbenzoat getestet, mit negativem Ergebnis (mündliche Mitteilung Dr. A. Schnuch, IVDK, 1996). Ein Sensibilisierungsrisiko ist somit als gering anzusehen. Da die Anwendung für Haushalte von Hausstaubmilbenallergikern vorgesehen ist, ist eine Gruppe von besonders disponierten, empfindlichen Personen betroffen. Das Risiko der bronchialen Reizung oder einer Hautreizung nach Exposition auf ekzematöser Haut ist größer. Unter diesem Aspekt sind die Empfehlungen der Hersteller zu sehen, die die Anwendung durch die allergischen Personen nicht empfehlen und zum Tragen von Handschuhen beim Auftragen bzw. zum anschlie- ALLERGO J. Vol. 7 3/98 © MMV Medizin Verlag GmbH München ßenden Waschen der Hände raten. Allerdings ist ein Fallbericht, bei dem nach Verwendung von benzylbenzoathaltigem Teppichreinigungspulver stark unangenehmer Geruch aufgetreten ist und auch Asthmasymptome bei einem Patienten ausgelöst wurden (98), ein Einzelfall; auch konnten die ursächlichen Zusammenhänge nicht eindeutig geklärt werden. Somit ist von einer sehr guten Verträglichkeit auszugehen, auch nach Anwendung durch empfindliche Personen. In der Bewertung der auf dem Markt befindlichen benzylbenzoathaltigen akariziden Substanzen müssen die weiteren Inhaltsstoffe der Präparate ebenfalls berücksichtigt werden. Im Falle der Tanninsäure ist eine Reizwirkung an nicht intakter Haut auch in Anwendungskonzentrationen vorhanden (39). Wenn die Entfernung von Teppichböden nicht möglich ist, könnte die Anwendung von Akariziden eine Alternative darstellen. Die Präparate haben allerdings nur eine begrenzte Wirkung, es wandern neue Milbenpopulationen ein (20), von einer 2- bis 4maligen Anwendung pro Jahr ist deshalb auszugehen (47, 81). Luftbefeuchtergeräte können sinnvoll sein, wenn die Luftfeuchtigkeit in einem Raum tatsächlich längerfristig 30% oder weniger beträgt. In der Heizperiode könnte dies der Fall sein (88). In unseren Breiten ist es ansonsten eher schwierig, die Luftfeuchtigkeit in den Wohnungen gering genug zu halten, damit dem Wachstum von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben kein Vorschub geleistet wird. Durch das stehende Wasser in den Befeuchtern besteht zusätzlich das Risiko einer Schimmelpilzbesiedlung und einer Verteilung der Sporen bei der Feuchtigkeitsabgabe. Dies ist, wenn überhaupt, nur bei ganz regelmäßiger Reinigung zu vermeiden. Für Ekzematiker, die unter trockener Luft stärker als Asthmatiker leiden und mit einer Exazerbation ihres atopischen Ekzems reagieren könnten, sollte versucht werden, die Luftfeuchtigkeit im Bereich von 45–55% zu halten (69). Eine generelle Empfehlung von Luftbefeuchtern ergibt sich daraus allerdings nicht. Zuvor wäre zu prüfen, ob nicht gezieltes Lüften als Stoßlüften zu ausreichenden Feuchtigkeitswerten führt (25, 41). Auch wenn Rauchen keinen direkten Einfluß auf die Hausstaubmilbenallergenmenge hat, führt es in Wohnungen zu einer sehr hohen Schadstoffbelastung, schädigt die Atemwege und kann bei Passivrauch- 161 Zusammenfassung sinnvoller Hausstaubmilbensanierungsempfehlungen Für das Bett: ■ Neue Matratze, ohne Roßhaar, die gleich mit einem milbenallergendichten Überzug, der die Anforderungen an ein gutes Encasing erfüllt, versehen wird ■ Kann keine neue Matratze angeschafft werden, ist auch hier das Encasing die wichtigste und effektivste Maßnahme ■ Bei 60 °C waschbares Kopfkissen und Oberbett, die dann auch regelmäßig, d.h. mindestens alle 3 Monate, gewaschen werden, oder besser Encasing-Bezug für Kopfkissen und Oberbett ■ Bettgestell mit Füßen, ohne Bettkasten unter der Matratze ■ Wöchentliches Wechseln der Bettbezüge aus Baumwolle ■ Bei Kindern: Kuscheltiere im Bett auf Minimum beschränken und solche verwenden, die waschbar und hitzebeständig sind (am besten bei 60°C) ■ Alle Betten im Schlafraum des Betroffenen sanieren Für den Schlafraum: ■ 3- bis 4mal täglich 5–10 Minuten Stoßlüftung ■ Luftfeuchtigkeit bei 45–55% halten, auch im Schlafzimmer heizen (18–20°C Zimmertemperatur) ■ Kein Teppichboden, wischbarer Fußbodenbelag; dann tägliches Staubsaugen und Wischen ■ Staubsauger mit hoher Luftleistung und Feinporenfilter verwenden, Staubsaugerbeutel häufig wechseln ■ Heizkörper vor der Heizperiode gründlich reinigen; tägliches Staubwischen mit leicht feuchtem Tuch; so wenige Möbelstücke und Staubfänger wie möglich im Raum ■ Keine Blumen im Schlafzimmer ■ Keine Tiere im Schlafzimmer ■ Kein Rauchen im Schlafzimmer Zusätzlich für die Wohnung: ■ Ausweitung der im Schlafraum empfohlenen Maßnahmen auf die Wohnräume ■ Polstermöbel mit abwischbaren Bezügen ■ Keine Gardinen oder nur Gardinen, die leicht gewaschen werden können (alle 6 Monate) exponierten Sensibilisierungen Vorschub leisten; deshalb sollte in der Wohnung und insbesondere in den Schlafräumen nicht geraucht werden (14, 71, 73). 3. Wohnung Muß bei hochgradiger allergischer Symptomatik auch eine Sanierung der gesamten Wohnung in Betracht gezogen werden, dann wäre eine Ausweitung der für den Schlafraum ausgesprochenen Empfehlungen auf die Wohnung sinnvoll. Die Sitzmöbel in den Wohnräumen sollten abwischbar, die Polstermöbel am besten mit Leder oder entsprechend abwischbaren Bezügen versehen sein. Neben den genannten Maßnahmen rückt die Bedeutung der verwendeten Heizungsart, Tapete und der weiteren Möbel in den Hintergrund. Wenn auch dies berücksichtigt werden soll und kann, wäre die Verwendung Literatur 1. Åberg N, Engström I, Lindberg U. Allergic diseases in Swedish schoolchildren. Acta pediatr Scand 1989; 78: 246–52. 2. Arshad SH, Stevens M, Hide DW. The effect of genetic and environmental factors on the prevalence of allergic disorders at the age of two years. Clin Exp Allergy 1993; 23: 504–11. 3. AstaPharma Basisdokumentation Acarosan Schaum und Feuchtpulver. 4. Berdel D. Atemwegsallergien-Prophylaxe im Kindesalter. Atemw-Lungenkrkh 1995; 21: 235–9. 5. Berdel D. „Big Power“ nicht empfehlenswert. Päd prax 1998; 53: 760. 6. Bergmann K-Ch. Sind Milbenbezüge sinnvoll? Allergo J 1994; 3: 127–30. 162 von Strahlungsheizungen, wie sie Fußbodenheizungen, Wand- und Fußleistenheizungen darstellen, empfehlenswert. Bei den Fußbodenheizungen kann es allerdings auch durch die manchmal notwendige Aufheizung der Fußbodenoberfläche auf über 23°C zu stärkeren Luft- und damit auch Allergenaufwirbelungen kommen. Nachtspeicheröfen sollten nicht eingesetzt werden, da sie mit ihrem Gebläse ebenfalls große Allergenmengen aufwirbeln und verteilen konnen. Bei Tapeten ist die Verwendung von glatten, strukturlosen Papiertapeten sinnvoll (41). Beim Kauf neuer Möbel sollte auf die Formaldehydemissionsklassen geachtet werden (E1) (66). Daneben sollte beim Kauf von neuen Massivholzmöbeln bedacht werden, daß Kiefern- und Fichtenholzmöbel starke Emissionen von Terpenen aufweisen können, die bei sehr Empfindlichen zu Reizungen der Schleimhäute führen können (43). 7. Bergmann RL, Bergmann KE, Forster Z et al. Atopische Erkrankungen im Kindesalter. Allergo J 1994; 3: 437–41. 8. Bischoff ERC, Blank, K-U, Kniest FM. Anwendung des Acarosan-Prinzips in verschiedenen Formulierungstypen und Überprüfung der Wirksamkeit. Allergologie 1995; 18, 12, 575–8. 9. Bischoff ERC, Fischer A, Liebenberg B. Mite control with low temperatur washing. I. Elimination of living mites on carpet pieces. Clin Exp Allergy 1996; 26: 945–52. 10. Björksten B, Kjellmann N-I. Perinatal environmental factors influencing the development of allergy. Clin Exp Allergy 1990; 20: 3–8. ALLERGO J. Vol. 7 3/98 © MMV Medizin Verlag GmbH München SERIE 11. Bjornsson E, Norback D, Janson C et al. 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