1 Öltank raus, Sonne rein! Eine Altbausolarisierung in Niederbayern

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1 Öltank raus, Sonne rein! Eine Altbausolarisierung in Niederbayern
Öltank raus, Sonne rein! Eine Altbausolarisierung in Niederbayern
Wie Familie Rembeck ihren Heizölbedarf von 7.000 Liter auf Null reduzierte und ihr
Haus aus dem Jahr 1961 heute zur Hälfte solar beheizt
Büchlberg, x. März 2007. Dass ein Altbau aus den 1960er Jahren zu einem großen Teil solar
beheizt werden kann, ist für viele kaum vorstellbar. In Gangkofen bei Eggenfelden hat Franz
Rembeck nun vorgemacht, dass es geht. Bis zum vergangenen Jahr hat die dreiköpfige
Familie mit ihren zwei Mietern auf 360 m² Wohnfläche noch 6.000 bis 7.000 Liter Heizöl und
20 Ster Stückholz im Jahr verbraucht. Dann haben sie ihr Zweifamilienhaus saniert und eine
neue Solar-Holzheizung eingebaut. Durch einen Vollwärmeschutz und neue Fensterscheiben
haben sie ihren Heizenergiebedarf stark reduziert. Hiervon können sie nun rund die Hälfte mit
62 m² Sonnenkollektoren solar decken, und das, obwohl sie noch 90 m² Bürofläche angebaut
haben. Unterstützt hat sie dabei der Heizungs- und Solarfachbetrieb Schuster
Gebäudetechnik in Büchlberg bei Passau, der das Motto vertritt: „Für Solarkollektoren ist
immer Platz.“
„Der Ölpreis war ausschlaggebend. Und die KfW-Kredite“, begründet Franz Rembeck, der
das Haus aus dem Jahr 1961 von seinen Eltern übernommen hat, seine Entscheidung für
das ökologische Heizsystem. Bis zum Frühjahr 2006 vergab die KfW im Rahmen des CO2Gebäudesanierungsprogramms Kredite zum Zinssatz von 1%. „Das war geschenktes Geld“,
freut sich Rembeck noch heute. Zurzeit liegt der Zins im Bereich „Bauen, Wohnen,
Energiesparen“ je nach Programm und Maßnahme zwischen 2,10 und 4,55% (Stand
22.02.07). Darüber hinaus gibt es einen Teilschuldenerlass, wenn nach der Modernisierung
Neubaustandard nach der Energieeinsparverordnung (ENEV) erreicht wird.
Wärmedämmung zuerst
Franz Rembeck hat diese Chance genutzt. Hinzu kam, dass sich sein Unternehmen
Rembeck Massivbau neben Rohbau und schlüsselfertigem Bauen nun auch auf
Sonnenhaus-Neubauten und solare Altbausanierung spezialisiert hat und er zunächst eigene
Erfahrungen sammeln wollte, bevor er seinen Kunden dies anbietet. Als erstes haben die
Bauherren die ganze Außenfassade mit 10 cm Styropor gedämmt. Der Boden des
ungeheizten Speichers wurde mit 20 cm Mineralwolle gleich mitgedämmt. Bei der
Heizungserneuerung haben sie sich für eine Kombination aus Sonnenkollektoren und
Holzheizung entschieden. Erste Erfahrung mit Solarwärme hatten sie bereits gemacht. Seit
sechs Jahren sind auf dem Dach 8 m² Kollektoren installiert, die das Dusch- und Trinkwasser
in den Übergangszeiten und im Sommer erwärmt haben. Daraus sind nun 21 m² auf dem
Dach geworden und 41 m² auf der Gartenmauer. „Die ganze Anlage auf’s Dach: Das wollten
wir aus optischen Gründen nicht“, sagt Franz Rembeck.
Einfallsreich waren sie auch beim Solarspeicher. Mit seinen 1,80 m Durchmesser und 4,20
Meter Höhe konnte er nicht in einem Stück in den Heizungskeller getragen und dort
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aufgestellt werden. Also wurden erst einmal die vier 1.000-Liter-Öltanks aus dem Keller
entfernt. Dort, wo sie vorher standen, wurde durch die Decke ein Loch zum ehemaligen
Büroraum im Erdgeschoß gebrochen. Anschließend wurde der Stahltank in drei Teilen durch
die Terrassentür hinein getragen, mit einem Flaschenzug in die Grube befördert,
zusammengeschweißt, gedämmt und verkleidet. Jetzt reicht der 9.500-Liter-Tank vom Keller
bis in das Erdgeschoß. „Das war eine Aktion…“, gesteht Rembeck vielsagend ein. Dennoch
hat er die Entscheidung nicht bereut: „Wenn man den Schritt gewagt hat, möchte man nie
wieder Öl haben“, sagt er über seine 20 Jahre alte Ölheizung.
Nicht nur die steigenden Preise hatten ihn zunehmend gestört, sondern auch der Geruch von
Öl im Haus. Das war auch bei dem alten 40 kW-Stückholzkessel so, der im gleichen
Kellerraum stand, schon kräftig rauchte und ineffizient arbeitete. Dieser wurde durch einen
32,5 kW-Holzvergaserautomaten ausgetauscht. „Trotz der Erweiterung des Hauses reicht
nun eine geringere Leistung“, freut sich Andreas Schuster, der die Heizungs- und
Solaranlage geplant und installiert hat. Durch einen größeren Füllraum und Platz für 50 cm
lange Scheite im neuen Kessel brauchen sie heute in der sonnenarmen Winterzeit anstatt 5
Mal am Tag auch nur noch einmal täglich zu heizen. Als letzte Maßnahme wurden die alten
Fensterscheiben noch durch neue ersetzt. Nun ist das Sonnenhaus im Bestand perfekt.
Ihren ersten Winter mit der neuen Heizung haben die Bewohner gut überstanden. Dabei war
dieser mit seinen trüben, milden Wintertagen noch nicht einmal optimal. „Besser sind
sonnige, kalte Wintertage“, sagt Schuster, der bei der Planung von Heizungsanlagen die
klimatischen Besonderheiten der jeweiligen Region mitberücksichtigt. „An
sonnenverwöhnteren Standorten als in der Region um Passau lassen sich auch in Altbauten
höhere solare Deckungsgrade als wie hier 50% realisieren“, so der Fachmann.
Die Altbausanierung wurde nach dem Sonnenhaus-Konzept durchgeführt. Sonnenhäuser
zeichnen sich durch die aktive Nutzung der Solarenergie aus. Mindestens 50 bis hin zu 100%
des Energiebedarfs für die Heizung und Warmwasser werden solar gedeckt. Voraussetzung
hierfür ist eine gründliche Wärmedämmung. Durch große Kollektorflächen, die möglichst steil
geneigt und nach Süden ausgerichtet sein sollten, sowie einen entsprechenden
Solarspeicher kann ein hoher solarer Deckungsgrad erreicht werden.
Die Firma Schuster Gebäudetechnik ist Spezialist für Heizen mit Sonne und Holz und
Mitglied im Sonnenhaus-Institut e.V. mit Sitz in Straubing. Das Unternehmen Rembeck
Massivbau ist auf schlüsselfertiges Bauen, Rohbau, Altbausanierung und Verputzarbeiten
spezialisiert. Außerdem bietet Rembeck Sonnenhaus-Neubauten und Umbauten zu
weitgehend solar beheizten Häusern (Sonnenhäusern) an. Nähere Informationen gibt es
unter 0700 / 70 10 90 10 (12 ct./min.) oder im Internet unter www.sonnenhaus-institut.de und
www.rembeck-massivbau.de.
Für Presse-Rückfragen:
Sonnenhaus-Institut/ Schuster GmbH & Co. KG Gebäudetechnik, Andreas Schuster
Tel. 0 85 05 – 91 83 83 – 0, E-Mail: [email protected], Internet: www.solar-inside.com
Rembeck Massivbau, Franz Rembeck, Tel. 0 87 24 / 12 77
E-Mail: [email protected], Internet: www.rembeck-massivbau.de
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