Inhalt Vorwort 1. Jean Anouilh: Leben und Werk 1.1 Biografie 1.2
Transcrição
Inhalt Vorwort 1. Jean Anouilh: Leben und Werk 1.1 Biografie 1.2
Inhalt 4 Vorwort 6 1. Jean Anouilh: Leben und Werk 8 1.1 Biografie 8 1.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund 11 1.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken 16 2. Textanalyse und -interpretation 27 2.1 Entstehung und Quellen 27 2.2 Inhaltsangabe 33 2.3 Der Aufbau 45 2.4 Personenkonstellation und Charakteristiken 51 2.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen – Vokabeln zur Interpretation von 67 Antigone (Französisch – Deutsch) 2.6 Stil und Sprache 73 2.7 Interpretationsansätze 77 3. Themen und Aufgaben ( Compréhension, Analyse, Commentaire et 83 travail en groupe) Thèmes généraux/ travaux en groupe/ projets 88 4. Rezeptionsgeschichte 89 5. Materialien 94 Literatur 101 2.2 Inhaltsangabe (S. 32) Der Prolog S. 5–9 „Prolog" bedeutet Vorwort. Die so genannte Theaterperson spricht also das Vorwort zur Tragödie, sie vermittelt die Vorgeschichte und den Handlungsrahmen. Der tragische Konflikt wird unabhängig von historischer Zeit und historischem Raum ohne Unterbrechung ablaufen. Da der Konflikt in der Person der Antigone gegenüber ihrer Welt liegt, handelt das folgende Stück von Begegnungen Antigones mit dieser Welt und ihren Antworten darauf. Alle haben darin eine festgelegte Rolle zu spielen: Da ist Antigone, die kleine Dunkelhaarige, die bald gegen das Gebot ihres Onkels Créon handeln und deshalb den Tod finden wird. Da ist Ismène, Antigones Schwester, die schöne Blonde, die Antigone zu überstrahlen scheint. Da ist Hémon, Créons Sohn, der zum Erstaunen aller Antigone der schönen Schwester vorgezogen und zu seiner Verlobten gemacht hat. Da ist Créon, der die Regierungsgeschäfte nach dem Tod der beiden Söhne des Oedipe übernommen hat. Er ist müde und denkt mit Bedauern an frühere Mußestunden. Da ist Eurydice, seine Frau und Hémons Mutter, die während des gesamten Stückes strickt und schweigend im Hintergrund bleibt. Da sind die drei Vertreter der Wache, die sich die Zeit bis zu ihrem Auftritt mit Kartenspielen vertreiben. Antigone und die Amme S. 10–15 Antigone kommt früh morgens zurück ins Haus und wird von der Amme überrascht, die ihre Sorge hinter heftigen Vorhaltungen verbirgt. Sie vermutet einen Geliebten als Grund für Antigones heimliche Abwesenheit. Seit dem Tod der Mutter fühlt sie sich verantwortlich für das Wohlergehen der beiden Töchter: Sie ist ihnen aber nicht mehr gewachsen, da vor allem Antigones Persönlichkeit ihr gänzlich verschlossen bleibt. So unterstreicht diese Eingangsszene die Verbundenheit der beiden Frauen und zugleich das Unverständnis, dem Antigone selbst bei dieser Vertrauten begegnet. Diese Amme ist keine Vertraute im Sinn der klassischen Tragödie, die Anteil nimmt an dem seelischen Konflikt der Hauptfigur. Sie ist vielmehr die Vertreterin der angepassten „normalen" Elterngeneration. Antigone und Ismène S. 15–21 Ismène ahnt den Grund für Antigones Abwesenheit und ist in Panik. Wieder wird Antigone mit Vorwürfen konfrontiert. Sie zielen direkt auf Antigones Übertretung des Gebotes, dass der Bruder bei Todesstrafe nicht beerdigt werde dürfe. Ismène stellt sich als die kluge Schwester dar, die ihrer rebellischen Schwester ihre sträfliche Unbesonnenheit vorhält. Wieder wird eine lange Verbundenheit zwischen den Sprechenden deutlich, aber erneut begegnet Antigone dem Unverständnis und der Kritik einer ihr nahe stehenden. Anhänglichkeit, Rivalität und Fürsorge zeigen die Beziehung als emotional ambivalent. Ismène versucht, Antigone von der Fortsetzung ihres gefährlichen Tuns abzubringen. Antigone begegnet jedoch auch ihr, wie zuvor der Amme, mit der Autorität einer innerlich Entrückten. Ismène ahnt, was sie nicht wahrhaben will: Antigone ist für sie unerreichbar geworden. Antigone und die Amme S. 21–24 Nach dem Streit mit Ismène ist Antigones Bedürfnis nach einem gütigen Menschen größer als zuvor. Sie braucht die Liebe der Amme. Ihr vertraut sie ihre Hündin an. Sie bereitet ihren Abschied aus der Welt vor. Erneut zeigt sich die Diskrepanz zwischen der tragischen Entschlossenheit Antigones und der wohlmeinenden, aber ahnungslosen Reaktion der Amme.