ANTIGONESOPHIE_-_Linksammlung und Leseliste

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ANTIGONESOPHIE_-_Linksammlung und Leseliste
SPIELZEIT 2012/2013
Lesetipps und Linksammlung
ANTIGONE/SOPHIE
Stück von Michael Sommer
Uraufführung 09.03.2013, KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg
Zusammengestellt von
Daniel Grünauer
[email protected]
0731 / 161 4462
Liebe Leser,
siebzig Jahre nach der Hinrichtung der Geschwister Scholl verknüpft das eigens für das
Theater Ulm geschriebene Theaterstück ANTIGONE/SOPHIE die Schicksale zweier
junger Frauen, die für ihr Gewissen in den Tod gingen - Antigone und Sophie. Die beiden
jungen Frauen weisen in Einstellung und Handlungen viele Parallelen auf: Unter einer
Diktatur lebend, stoßen sie sich an der anmaßenden staatlichen Willkür. Sowohl religiöse
Motive und ihr Gewissen als auch politische Überzeugung bringen sie dazu, gegen die ungerechte staatliche Herrschaft zu handeln. Bei ihren Widerstandsakten werden sie gefasst
und zum Tode verurteilt.
Erzählt wird diese Geschichte aus der Perspektive einer dritten weiblichen Figur im Hier
und Heute. Diese hat sich intensiv mit ihren Vorbildern, der mythischen Figur Antigone
und der historischen Person Sophie Scholl, befasst und durchlebt in Traumsequenzen wichtige Momente ihrer Idole.
Wir zeigen die Uraufführung von ANTIGONE/SOPHIE als Kooperation mit dem
DZOK Ulm e.V. und der SWU sowie mit Unterstützung der Berhold Leibinger Stiftung
in der KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg. Der Ort diente von 1933 bis 1935 als Konzentrationslager. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung von Lesetipps und weiterführenden
Links zum Stück.
Daniel Grünauer
Schauspieldramaturg
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Linksammlung · ANTIGONE/SOPHIE · Theater Ulm · 2012/2013
1. Linktipps zu den Titelfiguren Antigone und Sophie
Analog zu den drei Figuren gliedert sich der inhaltliche Aufbau des Stückes in drei Teile.
Der erste Teil greift Sophokles‘ Geschichte von Antigone und deren Widerstand gegen das
Bestattungsverbot von Kreon, Thebens despotischem Herrscher, auf. Hier einige weiterführende Lesetipps.
Es ist gut, den Primärtext der Vorlage zu kennen. Sophokles‘ ANTIGONE gibt es in der
Übersetzung von Friedrich Hölderlin online auf Projekt-Gutenberg-de. Alternativ ist auch
die Übersetzung von Wilhelm Kuchenmüller, erschienen als Reclamheft, zu empfehlen:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/6244/1
http://www.reclam.de/detail/978-3-15-000659-7
Im zweiten Teil steht die Ulmerin Sophie Scholl und deren Widerstand als Mitglied der
Weißen Rose im Mittelpunkt des Geschehens. Was die historische Person Sophie Scholl und
die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ betrifft, finden sie hier die wichtigesten Informationen dazu:
http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/weisse-rose/
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SchollSophie/
http://www.weisse-rose-stiftung.de/fkt_standard2.php?aktion=ls&ma=cs&c_id=mam
ura&id=08723394&page=1&topic=013&mod=2
http://www.vh-ulm.de/cms/index.php?id=37
Weitere spannende Artikel zu Sophie Scholl:
http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article113806795/Der-GestapoMann-gab-Sophie-Scholl-eine-Chance.html
http://www.dw.de/vorbilder-bis-heute-sophie-und-hans-scholl/a-16601656
http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/langenfeld/nachrichten/der-mythossophie-scholl-ist-entlarvt-1.3235037
http://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/In-Erinnerung-an-Sophie-Schollid24015406.html
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Linksammlung · ANTIGONE/SOPHIE · Theater Ulm · 2012/2013
2. Weitere Linktipps zum Stück
Der dritte Teil des Stückes schlägt den Bogen von der Antike über den Nationalsozialismus
hin ins Jahr 2013. Im Zentrum steht eine junge Frau, die sich in einer psychiatrischen Klinik
in Behandlung befindet. Die namenlose Frau ist in einem Zustand zwischen Traum und Erinnerung – die Geschichten von Antigone, Sophie und ihr selbst fließen zusammen. In Form
von „Störungen“ bzw. „Splittern“ vermischen sich Mythos, Geschichte und Gegenwart und
stellen so die Frage nach Verantwortung für politisches Handeln und der Notwendigkeit
von Moral und Gewissen.
Ideengeber, Autor und Regisseur des Stückes ist Michael Sommer, Leitender Schauspieldramaturg am Theater Ulm. Hier finden Sie Informationen über seine Person:
http://theater.ulm.de/schauspiel/team-schauspiel/151-sommer-michael
Die Gewölbe im ersten Stock der KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg wurden bewusst als
Aufführungsort ausgesucht. Die ehemalige Kommandantur des frühen Konzentrationslagers ist ein historischer Ort, der die zentrale (historische) Geschichte des Theaterstücks,
nämlich diejenige der Verfolgung Sophie Scholls im Nationalsozialismus, kontextualisiert:
http://dzokulm.telebus.de/index1.html
Unter dem Titel „heldenBILDER“ gibt es eine Reihe von Begleitveranstaltungen, die
während der vier Monate Spieldauer von ANTIGONE/SOPHIE vorwiegend im Theater
Ulm stattfinden. Mehr dazu finden Sie unter:
http://theater.ulm.de/extras/specials/902-heldenbilder
Bei der Beschäftigung mit der dritten Figur kann die Frage aufkommen: Warum ist die
junge Frau in psychiatrischer Behandlung und ist sie das zurecht? Wenn man unser heutiges
politisches System, vertreten durch den Arzt als Gegner dieser Figur begreifen möchte, dann
kann man nur schwer glauben, dass in unserem Land jemand zu unrecht seiner Rechte
beraubt und in einer psychiatrischen Anstalt weggesperrt wird. Der Fall Gutl Mollath lässt
aber genau das vermuten:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/welche-schlampereien-sich-ein-gericht-leistete-fall-mollath-ein-urteil-voller-fehler-1.1598450
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Linksammlung · ANTIGONE/SOPHIE · Theater Ulm · 2012/2013
3. Weitere Sekundärliteratur zu Sophie Scholl
Hier ein Überblick von Sekundärliteratur zur zentralen Figur des Stückes – Sophie Scholl:
Bald, Detlef: Die Weiße Rose: Von der Front in den Widerstand. Aufbau Verlag, Berlin
2003.
Beuys, Barbara: Sophie Scholl. Carl Hanser Verlag, München 2010.
Ellermeier, Barbara: Hans Scholl: Biographie. Hoffmann und Campe, Hamburg 2012.
Hartnagel, Thomas (Hrsg.): Sophie Scholl und Fritz Hartnagel. Damit wir uns nicht verlieren: Briefwechsel1937-1943. S. Fischer, Frankfurt am Main 2005.
Jens, Inge (Hrsg.): Hans Scholl, Sophie Scholl: Briefe und Aufzeichnungen. S. Fischer,
Frankfurt am Main 1984.
Leisner, Barbara: Sophie Scholl. List, München 2000.
Vinke, Hermann: Das kurze Leben der Sophie Scholl. Otto Maier
Verlag, Ravensburg 1980.
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