STILL-POSTILLE

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STILL-POSTILLE
Still-Postille Nr.3 Februar 2009
STILL-POSTILLE
Liebe Kolleginnen,
das Jahr 2009 ist ja schon 2 Monate alt-und hier
kommt die erste Still-Postille des Jahres. Viel Spaß
beim Schmökern!
Ich freue mich auf unser Treffen im März und auf ein
spannendes Jahr voller guter Aktionen zum Thema
Stillen.
Es grüßt Euch alle ganz herzlich
Alice Semmler
Beauftragte
für
Stillen
und
Hebammenlandesverbandes NRW
Beningsfeld 9A
51427 Bergisch Gladbach
Telefon: 02204-201 227
E-Mail: [email protected]
Ernährung
Inhaltsverzeichnis:
Pressemitteilung des DHV
Zur Hölle mit der Disziplin
Stillen schützt vor Herzinfarkt
Salma Hayek stillt fremdes Kind
Probiotika schützen nicht vor Allergien
Abgespeist- ein netter Link
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Erstellt von Alice Semmler
des
Still-Postille Nr.3 Februar 2009
PRESSEMITTEILUNG DES DHV
Pressemeldung des Deutschen Hebammenverbandes für den 15.
Januar 2009
Französische
werden
Justizministerin
darf
nicht
zum
Vorbild
Fünf Tage nach einem Kaiserschnitt eilt die französische
Justizministerin an ihren Arbeitsplatz zurück und die
Bevölkerung zeigt sich irritiert. Zu Recht, denn nicht
ohne Grund existieren Mutterschaftsrichtlinien und ein
gesetzlich verankertes Arbeitsverbot, das Frauen acht
Wochen nach der Geburt eines Kindes von der Erwerbsarbeit
freistellt.
Der Deutsche Hebammenverband zeigt sich besorgt, dass das
Verhalten der französischen Justizministerin Schule macht
und bei Arbeitgebern Begehrlichkeiten wecken könnte. "Das
wäre fatal, denn ein Kind wird nicht so einfach nebenbei
geboren", meint Helga Albrecht, die Präsidentin des
Hebammenverbandes. "Ein Kind zu tragen, es zur Welt zu
bringen und nach der Geburt gut im Leben zu verankern ist
eine enorm wichtige Leistung, die Frauen für unsere
Gesellschaft erbringen. Dafür brauchen Frauen Zeit. Sie
brauchen diese Zeit auch, um sich körperlich wieder
regenerieren zu können", so die Präsidentin.
Im Hebammenverband sind sich alle einig, dass die
Gesellschaft dringend eine neue Wochenbettkultur braucht.
Frauen die geboren haben bedürfen nicht nur körperlicher
Schonung, sondern sie benötigen auch einen Rückzug, um
sich in Ruhe und Geborgenheit auf das Neugeborene
einzustimmen. Frauen brauchen Muße, um ihren Liebesfaden
zum Kind spinnen können, damit es Sicherheit und Vertrauen
entwickeln und eine sichere Bindung entstehen kann. Das
Motto des Hebammenverbandes: "Auf den Anfang kommt es an"
bezieht sich deshalb auch auf die Nachgeburtsphase.
"Damit der gemeinsame Anfang, eine gute Stillbeziehung und
das
Zusammenwachsen als Familie gelingen können, ist ein
vorrübergehender Rückzug aus Erwerbsverpflichtungen nötig
und zwar ohne wenn und aber", so die Hebammenpräsidentin
abschließend.
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Still-Postille Nr.3 Februar 2009
AUS DEM 1.VELB-NEWSLETTER 2009
1. VELB-Newsletter 2009
Stillen schützt Kinder vor Vernachlässigung und Missbrauch
durch die Mutter
Eine über einen Zeitraum von 15 Jahren durchgeführte
Studie in Australien zeigt, dass nicht gestillte Kinder
2,6 Mal häufiger von ihren Müttern misshandelt wurden als
gestillte Kinder. Besonders deutlich war der Zusammenhang
in Bezug auf Kindesvernachlässigung und Stilldauer: je
länger ein Kind gestillt wurde, umso seltener kam es zu
Fällen von Vernachlässigung.
Studie
unter:
http://pediatrics.aappublications.org/cgi/content/abstract
/123/2/483?ct=ct%20
Ausschließliches Stillen hilft der Mutter beim Abnehmen
der Schwangerschaftspfunde
Dänische Wissenschaftler haben jetzt bestätigt, dass
ausschließliches Stillen dazu beiträgt, dass Frauen
Gewicht abbauen und damit der Entstehung von langfristigem
Übergewicht vorbeugt.
Studie unter:
http://www.ajcn.org/cgi/content/abstract/88/6/1543?ct=ct
ZUR HÖLLE MIT DER DISZIPLIN
Kindererziehung: Zur Hölle mit der Disziplin
Ein
Gespräch
mit
dem
Familientherapeuten
Wolfgang
Bergmann, der mit den
Ansichten der Bestsellerautoren Michael Winterhoff und
Bernhard Bueb
abrechnet.
Den vollständigen Artikel können Sie sich unter dieser
Adresse anschauen:
http://www.sueddeutsche.de/leben/368/459014/text/
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Still-Postille Nr.3 Februar 2009
STILLEN SCHÜTZT VOR HERZINFARKT
Nachrichten >Newsletter
-Newsletter, 24.02.2009
Stillen schützt vor Herzinfarkt
Muttermilch
gilt
derzeit
als
optimale
Nahrung
für
Säuglinge. Doch auch der mütterlichen Gesundheit scheint
das Stillen zu dienen - zumindest, was kardiovaskuläre
Erkrankungen betrifft.
Wer länger stillt, reduziert sein Risiko für die koronare
Herzerkrankung
(KHK), so lautet das Fazit einer aktuellen Studie aus den
USA.
Wissenschaftler werteten die Daten von 89.326 Frauen aus.
Diese waren Teilnehmerinnen der Nurses' Health Study (NHS)
und hatten mindestens ein Kind geboren. Zu Beginn der
Studie im Jahr 1976 waren die Frauen zwischen 30 und 55
Jahre alt. Nach einer detaillierten Eingangsbefragung
beantworteten
sie
in
zweijährigem
Abstand
Fragebögen
zu
Gesundheitsfaktoren,
Lebensstil
und
medizinischen
Diagnosen. Die Forscher wollten nun klären, inwieweit sich
das Stillen auf das spätere Risiko für Myokardinfarkte
auswirken kann.
Sie fanden einen signifikanten Zusammenhang: Das Risiko
für eine koronare Herzkrankheit (KHK) war bei Müttern, die
mindestens zwei Jahre gestillt hatten, um 23% niedriger
als bei denen, die ihre Kinder ausschließlich mit der
Flasche ernährt hatten. Dieses Ergebnis war unabhängig von
den bekannten KHK-Risikofaktoren, wie z.B. Übergewicht,
Familienanamnese,
Rauchen,
sportliche
Aktivität
und
Ernährung.
Die genaue Begründung dieses Ergebnisses ist bisher nicht
vollständig
geklärt. Frühere Studien kamen bereits zu dem Ergebnis,
dass sich das
Stillen auf unterschiedliche Weise positiv auf den
Blutzucker- und
Lipidhaushalt auswirkt. Die während der Schwangerschaft
angelegten
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Still-Postille Nr.3 Februar 2009
Fettreserven werden bei stillenden Frauen schneller
abgebaut. Auch die in der Stillzeit verminderten autonomen
Stressreaktionen
könnten
sich
positiv
auf
das
kardiovaskuläre Risiko auswirken. Außerdem beeinflussen
diverse Faktoren, wie z.B. das persönliche Umfeld und das
betreuende medizinische Personal, die Stillfreudigkeit der
Frauen. Möglich ist auch, dass sich gerade gesündere und
sehr gesundheitsbewusste Mütter dazu entschließen, länger
zu stillen. Eine wichtige Frage sei außerdem, so Erica P.
Gunderson in ihrem Editorial, ob eine lange Stillzeit nach
ein oder zwei Schwangerschaften den gleichen Schutz
bewirkt wie mehrere kurze Laktationsperioden nach diversen
Schwangerschaften. (ib)
SALMA HAYEK STILLT FREMDES KIND
Großzügige Geste von Filmstar Salma Hayek: Beim Besuch
eines Krankenhauses im westafrikanischen Sierra Leone bot
sie einem fremden Baby kurzerhand Milch aus ihrer Brust
an. Der kleine Junge, dessen Mutter selbst keine Milch
produzieren kann, nahm die Nahrung dankbar an. „ Sie
hätten seine Augen sehen sollen. Er hörte sofort auf zu
weinen als ich anfing, ihn zu stillen“, sagte Hayek der
„New York Daily News“.
Ihre eigene Tochter Valentina, die 2007 geboren wurde, hat
die
42-jährige
Schauspielerin
inzwischen
abgestillt.
Trotzdem hat sie anscheinend noch genug Milch für andere
übrig.
Die
gebürtige
Mexikanerin
will
jetzt
die
Afrikanerinnen
zum
Stillen
ermutigen,
weil
es
das
Immunsystem der Kinder stärkt. „Es ist das beste, was man
für sein Baby tun kann“, sagte die Schauspielerin. „In
Afrika herrscht der Glaube, dass man in der Stillzeit kein
Sexualleben haben kann. Also animieren die Männer dieser
Frauen sie zum aufhören und machen es zu einem Tabuthema.“
cda
PROBIOTIKA SCHÜTZEN NICHT VOR ALLERGIEN
Asthma und Allergien
Probiotika senken Allergierisiko nicht
Die Behandlung mit "guten" Bakterien reduziert bei
allergiegefährdeten Kindern nicht das Risiko für Asthma,
Heuschnupfen und andere allergische Erkrankungen, so das
Ergebnis einer finnischen Studie.
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Erstellt von Alice Semmler
Still-Postille Nr.3 Februar 2009
Probiotika
sind
Präparate
oder
Nahrungsmittel
mit
Bakterien, die einen positiven Einfluss auf die Darmflora
haben sollen. Es wird vermutet, dass sie über eine
Stärkung
des
körpereigenen
Abwehrsystems
das
Allergierisiko
von
kleinen
Kindern
senken.
Frühere
Untersuchungen zu diesem Zusammenhang führten allerdings
zu widersprüchlichen Ergebnissen. Wissenschaftler eines
Allergiekrankenhauses in Helsinki überprüften die Theorie
daher nun erneut in einer Studie.
Dazu untersuchten sie knapp 900 Mütter mit allergischen
Erkrankungen
und
ihre
Kinder.
Während
des
letzten
Schwangerschaftsmonats
erhielten
die
Mütter
entweder
Probiotika
oder
ein
wirkstofffreies
Scheinmedikament
(Placebo). Die Behandlung wurde mit den Neugeborenen
analog fortgeführt bis diese sechs Monate alt waren. Fünf
Jahre darauf erfassten die Forscher alle allergischen
Erkrankungen, die bei den Kindern unterdessen aufgetreten
waren.
In
beiden
Untersuchungsgruppen
war
der
Anteil
der
Allergiker zu diesem Zeitpunkt in etwa gleich hoch. Ekzem,
Heuschnupfen oder Asthma kamen bei Kindern, die mit
Probiotika behandelt worden waren, und unbehandelten
Kindern ungefähr gleich häufig vor. Eine Ausnahme bildeten
hier jedoch die Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt
gekommen waren. Bei ihnen zeigte die Behandlung mit
Probiotika Wirkung: 24% der mit Probiotika behandelten
Kaiserschnitt-Kinder erkrankten an einer Allergie, während
es bei den unbehandelten mit 40% deutlich mehr waren.
Die Autoren der Studie sehen eine mögliche Erklärung für
diese Beobachtung darin, dass Kinder, die mit einem
Kaiserschnitt entbunden werden, während der Geburt nicht
mit schützenden mütterlichen Bakterien in Kontakt kommen ein Defizit, das die Probiotika anscheinend ausgleichen.
Ihrer Ansicht nach reicht jedoch die Behandlung mit
Probiotika einen Monat vor der Entbindung bis sechs Monate
nach der Geburt für eine langfristige Allergieprävention
nicht aus. Dies könnte aus ihrer Sicht der Grund dafür
gewesen sein, dass in dieser Studie der Schutzeffekt der
Probiotika nur bei Kaiserschnitt-Kindern zu beobachten
war.
(c) Current Medicine Group, Springer Science+Business
Media
Quelle: Nach Informationen von www.medwire-news.md
Autor: Annette Mende
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Erstellt von Alice Semmler
Still-Postille Nr.3 Februar 2009
Stand: 19-01-2009
AGBESPEIST
Hier ein Link zu einer Aktion von Foodwatch:
,,Essen sie nichts, wofür Werbung gemacht wird’’
http://www.abgespeist.de/alle_produkte/index_ger.html
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