Schaffermahlzeit mit Premiere

Transcrição

Schaffermahlzeit mit Premiere
11
Bremen
SONNABEND
14. FEBRUAR 2015
14.25 Uhr
14.38 Uhr
14.53 Uhr
15.00 Uhr
Der Verwaltende Vorsteher, Friedrich Lürßen, gibt
den Einlass durch Klopfen bekannt. Es erklingt der
„Einzug der Gäste“ aus der Oper „Tannhäuser“.
Suppe auffüllen und essen. Danach begrüßt der
Verwaltende Vorsteher, Friedrich Lürßen, die Gäste
im Namen der Stiftung Haus Seefahrt.
Die 1. Rede des Ersten Schaffers, Tim Nesemann,
enthält den Willkommensgruß an die rund 300 Anwesenden.
Die 1. Rede des Zweiten Schaffers, Klaus Meier,
beginnt. Das Thema „Auf Bundespräsident und
Vaterland“ ist vorgegeben.
Annegret Kramp-Karrenbauer,
Ministerpräsidentin im Saarland, nimmt die Schaffermahlzeit als Beleg dafür, dass Länder
wie Bremen eine „fantastische
Tradition“ haben. Dass sie beim
Brudermahl als Frau dabei sein
darf, begrüßt sie ausdrücklich.
„Wir sind aber nicht die ersten,
es gab weibliche Kapitäne, die
an der Schaffermahlzeit teilgenommen haben. Vor denen
ziehe ich meinen Hut.“
Wolfgang Porsche, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Porsche AG, ist begeistert vom
Bremer Marktplatz. „Wunderschön“, sagt er. „Eines stört
mich aber gewaltig“, fügt der
Unternehmer an. Er meint das
Gebäude der Bürgerschaft.
Porsche hat sich dazu Gedanken gemacht: „Ich habe mir
überlegt, ob man in dem Haus
nicht Asbest finden könnte, damit man es abreißen kann.“
Ulrich Nußbaum, Ex-Finanzsenator in Bremen und Berlin, ist
zum Routinier geworden. Das
14. Mal, erzählt er, dass er an
der Schaffermahlzeit teilnimmt.
Als früherer Schaffer darf er
das. „Es ist immer wieder neu“,
sagt Nußbaum, „die Veranstaltung spiegelt sich in den Gästen
wider.“ Gerade erst habe er mit
dem früheren Chef der Commerzbank zusammengesessen,
und der schwärme immer noch.
Andreas Wehlau, Jurist und
Partner der Kanzlei Gleiss Lutz
in München, ist in diesem Jahr
als persönlicher Gast des
Zweiten Schaffers, Klaus Meier
(wpd Windmanager GmbH &
Co. KG), bei der Schaffermahlzeit dabei. „In München weiß
kaum jemand etwas über die
Schaffermahlzeit in Bremen.
Aber mir ist bekannt, dass die
Einladung hierher eine große
Ehre bedeutet.“
AM RANDE
Eine Neuerung zieht die andere nach sich:
Mit dem Beschluss, weibliche Gäste an die
Tafel in der Oberen Halle einzuladen, hat
Haus Seefahrt auch die Kleiderordnung für
die Schaffermahlzeit ändern müssen. Bei
den Sitzungen der verschiedenen Gremien, die sich mit der umwälzenden Reform auseinandersetzten, soll das Thema
dem Vernehmen nach eine große Rolle gespielt haben. Wie sieht es aus, wenn zwischen den dunklen Fracks und Uniformen
ein gelbes Kostüm heraussticht? Die Sorge
um den Gesamteindruck hat schließlich zu
einer beruhigenden Vorgabe geführt. Für
Damen heißt es dort: Langes schwarzes
Abendkleid oder schwarzer Abendanzug,
wobei der Hinweis auf die Farbe extra gefettet ist. Für auswärtige männliche Gäste
gilt weiterhin: Frack mit weißer Weste und
weißer Fliege. Auch hier ist der Hinweis
auf die Farbe herausgehoben. Diese erweiterte Vorschrift ist Teil der Informationen,
die sämtlichen Einladungen an auswärtige
Gäste beigelegt wird.
Ausblick auf fünf Stunden mit sechs Gängen und zwölf Reden: Die festlich eingedeckte Obere Rathaushalle prägt die Atmosphäre der Schaffermahlzeit.
FOTOS: FRANK KOCH·CHRISTINA KUHAUPT
Schaffermahlzeit mit Premiere
Wenn sich an einem Freitag im Februar
ein Shanty-Chor am Rathaus einstimmt
und ein Stockwerk höher in der Oberen
Halle viele Fotos von auffällig festlich gekleideten Männern und Frauen gemacht
werden, ist das ein unverbrüchlicher Hinweis auf die Schaffermahlzeit. Die 471.
fand gestern in gewohnter Weise mit sechs
Gängen und zwölf Reden in fünf Stunden
statt – und war doch ein wenig anders.
V ON FRA UK E FIS C H ER
Bremen. Bestecke und silberne Schiffsaufsätze auf Hochglanz poliert, gestärkte Tafeldecken in blendendem Weiß, ordentlich
gestellte Stühle für 300 Menschen – in der
Oberen Halle des Rathauses war gestern
Mittag zur 471. Schaffermahlzeit fast alles
wie in den Jahren zuvor. Fast, denn die weißen Tischkarten, die die Plätze auswärtiger
Gäste markieren, trugen erstmals auch
weibliche Namen. Neben Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen
(CDU) als Ehrengast und der saarländischen
Ministerpräsidentin
Annegret
Kramp-Karrenbauer (CDU) nahmen die
Spitzenunternehmerinnen Nicola Leibinger-Kammüller und Isolde Liebherr ihre
Plätze beim Benefizessen ein.
„Ich freue mich, dass ich bei der Premiere dabei sein kann“, sagte Annegret
Kramp-Karrenbauer, als sie unter großer
Medienbegleitung mit Ursula von der Leyen, dem Verwaltenden Vorsteher von Haus
Seefahrt, Friedrich Lürßen, und dem Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) an ihren
Platz geleitet wurde. Auf fünf Stunden an
diesem Tisch, ein rustikales Essen mit
Frauen der Vorsteher, der diesjährigen
Stockfisch, Braunkohl und Rigaer Butt so- Schaffer, der Kapitänsschaffer und ihre
wie kürzere und längere Reden war sie ein- Gäste speisen sollten, war die Tafel mit Gegestellt. Die Bundesverteidigungsministe- decken, Blumensträußen und Silberrin auch, die in einem langen schwarzen
schmuck komplett. Über den Monitor konnRock und einer weißen Bluse mit langen Är- ten die Gäste dort den Tag über das Gemeln und goldenem Anstecker erschien.
schehen in der Oberen Halle verfolgen.
„Festlich und gleichzeitig bequem“ – so
Der Verwaltende Kapitän, Holger Janshabe sie ihre Garderobe ausgewählt, sagte
sen, hatte schon am frühen Morgen seine
von der Leyen. Schwarz war ihr dabei vor- erste Runde durch die Räume gedreht.
gegeben worden. Nach dem Beschluss,
„Nun ist der Dampfer abgefahren, und wir
nun auch weibliche Führungsperkönnen nur noch den Anker wegsönlichkeiten einzuladen, hatte
schmeißen“, sagte er später gut gedie Stiftung Haus Seefahrt als Verlaunt. Zum letzten Mal hat er die
anstalter des traditionsreichen
Rolle übernommen (siehe Bericht
Mahls auch die Kleiderordnung
auf Seite 14), 2016 wird Kapitän
entsprechend überarbeitet.
Klaus Thormählen darüber waFür die festliche Atmosphäre in
chen, dass alles klappt.
der von Sonne beschienenen HalAls Stefan Madaus zwei Stunle, in der sich Punkt 14.28 Uhr die
den vor Beginn des Benefizessens
Frauen beim
Gäste niederließen, hatten die gezum Probieren von Braunkohl und
Schaffermahl –
samte Woche über viele fleißige
Beilagen einlud, ermunterte der
Hände und gut organisierte Köpfe scannen Sie das Küchenchef die Schaffer und ihre
Bild und sehen
gesorgt. Frische Blumen schmückFrauen: „Sie müssen die Wahrheit
ten die eingedeckten Tische, Sie ein Video von sagen, wenn es nicht schmeckt.“
der Premiere.
große Kübel mit vorgezogenen blüTim und Annette Nesemann,
henden Kamelien und Azaleen in
Klaus Meier, seine LebensgefährWeiß, Rot und Rosa die Flure und das Foy- tin Vanessa Schippmann sowie Joachim
er. Dass alles gut vorbereitet worden war,
und Pamela Jürgens hatten indes nichts
überprüften die diesjährigen Schaffer, Tim
auszusetzen. Vorzüglich, hieß es. Gut abgeNesemann (Sparkasse Bremen), Klaus
schmeckt.
Meier (wpd Windmanager) und Joachim
Angesichts der vielen Stunden bis zum
Jürgens (Omnilab-Laborzentrum), im Bei- Essen hatte Jürgens, Dritter Schaffer, vorsein ihrer Frauen. Auch dabei: die sechs Ka- sorglich ein Käsebrot von daheim mitgepitänsschaffer Friedrich Wegener, Günter
bracht und verspeist. Auch auf einen evenMetzger, Thilo Natke, Stefan Bülow, Fritz
tuell rauen Hals zu den eigenen Redebeiträvon Borstel und Heiner Lübbers sowie ihre
gen hatte er sich vorbereitet. Bonbons,
Ehefrauen. Auch im Kaminsaal, in dem die
Halspastillen? „Ich habe alles dabei.“
Ursula von der Leyen trägt sich im Beisein von Jens Böhrnsen, Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Lürßen ins Goldene Buch ein.
Die Frauen, die im Kaminsaal speisen, nutzen den Blick von der Galerie auf das Treiben im Festsaal.
Auf eine gute Vorbereitung des gesamten Tages hatte auch Annette Nesemann
gesetzt. „Deshalb brauche ich heute nicht
mehr aufgeregt zu sein“, erzählte die Frau
des Ersten Schaffers, die später mit dem Küchenchef Walzer tanzen sollte. „Auch das
haben wir geprobt“, sagte sie. Weibliche
Gäste erstmals an der Tafel, während die
Frauen der Schaffer im Kaminsaal speisen
– Annette Nesemann hat sich zu der Neuerung eine Meinung gebildet. „Haus Seefahrt kann sich auf die Schulter klopfen,
dass es sich zu diesem Schritt entschieden
hat“, sagte sie. Die Schaffermahlzeit sei
eine wunderbare Tradition, „aber es ist
auch gut, dass herausragende weibliche
Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft
jetzt eingeladen sind“.
Andreas-Walther Jacobs sieht das ähnlich. Der Unternehmer aus der alteingesessenen Bremer Familie, dessen Großvater
und Vater schon an der Schaffermahlzeit
teilnahmen, wird 2017 die Benefizveranstaltung mit André Wedemeyer (Cordes &
Graefe)
und
Berend
J.
Erling
(Rolandmühle) ausrichten. „Es ist toll, ein
richtiger Schritt, weibliche Gäste einzuladen“, sagte er. Dieser Entschluss von Haus
Seefahrt verdiene Respekt. Traditionen
seien davon unberührt, denn sie seien an
Werte gebunden, nicht an Geschlecht. Mit
Blick auf seine Mit-Schaffer und die gemeinsame Vorbereitungszeit zeigte er sich
sicher: „Das wird sehr fröhlich.“ Als Berater globaler Unternehmen freue er sich,
dass auch Gäste aus anderen Ländern eingeladen würden, die sich für die Tradition
der Schaffermahlzeit begeistern könnten.
Gelegenheit für gute Gespräche bei gutem Wein.
Die Einladung weiblicher Gäste in die
Obere Halle wirkt sich auch auf die bislang
als Damen-Tafel bezeichnete Runde im Kaminsaal des Rathauses aus. Sie soll nun Kaminsaal-Tafel genannt werden, heißt es
aus Schafferkreisen. Bislang war die kleine
Runde den Frauen der Vorsteher, der ausrichtenden Schaffer und Kapitänsschaffer
sowie deren weiblichen Gästen vorbehalten. Das galt bislang auch automatisch für
die Ehefrauen der Ehrengäste. In diesem
Jahr hätte es sein können, dass Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen
ihren Ehemann mitbringt. Folgerichtig
wäre sein Platz im Kaminsaal gewesen.
Schon einmal hätte es vorkommen können,
dass ein männlicher Gast Einlass in die
Runde findet. Als Bundeskanzlerin Angela
Merkel 2007 als erster weiblicher Ehrengast in der Geschichte der Schaffermahlzeit anreiste, hätte ihr Mann sie begleiten
können. Er tat es aber nicht.
Wenn die Fliege oder der Frack nicht richtig sitzt, die Knöpfe am Frackhemd gefährlich locker sind oder anderes Ungemach
die perfekte Garderobe bedroht, müssen
Gäste der Schaffermahlzeit bekanntlich
nicht verzweifeln. In einem Büro im Rathaus hat Frackschneider Michael Voigts in
guter Tradition als Nachfolger seines Vaters Jürgen Voigts jedes Jahr ein ambulantes Atelier eingerichtet. Mit Knöpfen, Nadel, Faden, Ersatzeinstecktüchern,
auch
Hemden, Westen und
guten Worten sorgt er
im Notfall für die gute
Passform von Frack
und Uniform. Die weiblichen Gäste sollen sich
Frackschneider
ebenso gut aufgehoMichael Voigts.
ben fühlen. „Ich kann
sie nicht anziehen“,
sagt Voigts, der mittags dem Bürgermeister
in den Frack geholfen hatte. „Aber wenn
eine Naht am Kleid aufgeht oder ein Knopf
fehlt, kriegen wir das schon hin.“
Ein wichtiger Programmpunkt in der minutengenauen Zeitplanung des mehrstündigen Mahls nimmt verständlicherweise die
Sammlung zugunsten der Stiftung Haus
Seefahrt ein. Immerhin ist sie der eigentliche, der historische Zweck des großen Essens. Das Spendenaufkommen macht laut
Verwaltendem Kapitän 80 Prozent der Jahreseinnahmen aus. Von der Großzügigkeit
der Gäste hing von jeher ab, wie viele bedürftige seemännische Mitglieder des Sozialwerks und deren Angehörige in Not
unterstützt werden können. Um 17.04 Uhr
ist dafür die sogenannte Sammelrede des
Verwaltenden Vorstehers in der Oberen
Halle angesetzt. Anschließend gehen die
Sammelbüchsen, zum Teil historische Unikate, an der Tafel herum. Kein Gast soll dabei sehen, was der Nebenmann, die Nebenfrau, hineinlegt. Wie es von Haus Seefahrt
heißt, müssen das auch keine Geldscheine
sein. Die Angabe des Spendenbetrags auf
einer Visiten- oder Tischkarte gilt als
Selbstverpflichtung. Auf dieser Grundlage
wird der Gast dann im Nachhinein schriftlich gebeten, eine entsprechende Überweisung zu tätigen. Nach Eingang der Spende
erfolge „die Zuwendungsbestätigung für
die steuerliche Abzugsfähigkeit“, heißt es
in dem Informationsblatt, das allen auswärtigen Gästen mit der Einladung im Vorfeld
zugeht.
Dr. Klaus Meier
2. Schaffer
Dr. Tim Nesemann
1. Schaffer
Ste
fan
it än
Kap let z
e
K aw
Mes
rus
ht
ht K
ne c
rec
serk
A lb
e
Mic
hae
ore
f Th d
Ro l p e s t a
Rop
N
it än l e n
Kap o r m äh
h
us T
nge
K la
© WESER-KURIER · JUNG · FOTOS: FRANK THOMAS KOCH
tur m
her
nk S
e
a
t
r
s
Vor ussen
än F
la
apit
C
K
s
a
t thi
Ma
it än
K ap mm
u
r
us D
Juli
.
r
D
er
o ell
h
c
S
r ti n
Ma
er
teh
o r s ann
V
r
m
e
io
S e n s B u nn
it än a c h
a
Kap f U m b
n
e
i
r
r
d
e
l
t
n
Ro
inis e n
C. A
g
esm er Ley
d
r li n
n
J. E
B u vo n d
d
n
e
u la
B er
r
Ur s
is t e n
e
Dr.
m
nse
ge r
än
er
B ü r s B öhr
apit h S t e u
n
K
Je
c
ntin
Ulri
side auer
ä
r
p
yer
b
ter ar r en
me
s
e
i
d
n
e
Mi mp - K
éW
ra
it än
ndr
K
p
A
t
a
e
e
K r ev
egr
G
Ann
te r
e
P
t
n
ll e r
s
pit ä i m M ö
Er n
a
K
r
te
ch
aut
Joa
dS
r
a
er
rh
a lth
Eb e
r
r. eas -W
e
D
h
r
ste
And obs
Vor Hedde
c
a
r
J
eie
J. M
it än
p
Dr.
a
K ilb ig
nz H
i
e
H
l
Kar
her
s te
r
r
e
o
l
l
V
n
n Zo
der r ß e
ten ich Lü
te f a
l
S
a
.
w
r
Dr
Ver Fried
Dr.
ller
mü
m
r - Ka
G eo
eibi
aL
icol
dr e
An
Dr. phan e
s
t
S lver
Kau
ric
rie d
F
g
r
h
it än
Kap b o l d
n
Re i
r
is te e n
M in e r - J ü r g
Pet
Iso
Dr.
ld
as
n
p it ä
rka r
a f f e gen e
e
Sch
W
z
Frit
h
Koc
w ig
G er
nn
ma
it än un d
n
Kap hen G r
p it ä e r
rka
Jo c
af f e et z g
S c h ter M
it än b
Kap r K r i e
G ün
en
ns
e
e
au s
Pe t
ür g
ingh
st J
er n
Hor
B
n
än
l - G.
p it ä
apit
C ar
es
k
K
i
te l
h
rka
c
L ab
af fe B or s
iet s
r tu s
S c h z vo n
ld P
ub e
Ewa
isch
r. H
Frit
d
D
Wen
a
rick
rg
hon
Pat
kall
it än
nd
n
G e o r ensc
Dr.
Kap er Pe
B er g
t
Fah
e
i
ler
b er
l
e
D
ü
n
er
n
n
a
e lm
n
R
ling
ä
O
p it ä r s
B el
a p i t iu s
rka
it än
s
K
f an
af fe bb e
br o
Kap u c h
St e
Am
S c h ner Lü
Sch
s
Hei
r.
it än napp
nne
än
ke
a
t
d
l Ch
i
K
n
r
H
Kap
p
e
a
n
J
a
e
hae nn
r
K
e
E d u c ht
r ne
Mic esema
Jürg
Eng
r
We
N
lb r e
cke
oph
A
e
t
s
n
än
hris
iend
us
ber
ti n
C
p it ä
e
a
r
b
l
L
a
apit
u
s
K
e
r
K
rka
D
M
f
il d
Han
ülle
Dr.
t e in
Höf
af fe e
s
M
r
er W
n
a
S c h Natk
nd
n sg
ar te
o
B
A
s va
T hil
r s t bi
it än
it än
Kee
Obe s Kör
K ap u l z
Kap us
s
Jan
i
u
h
s
i
rea
C la
l Sc
Mal
And
Kar
Dr. au
iner
uhr
ng
än
t än
a
i
l
B
i
t
r
t
i
R
h
p
e
t
a
ö
m
K
We
Dr.
Kap r i c h d e
p in
sG
Am
rm
e
S cu
r
ter
Han
in
F
t
e
i
r
af fe
b au
n
D
örg
A
J
S c h p it ä n
s
Nuß
h
i t ä n man
nd ann
to p
ka ow
B er
K a p f K r og
rich
r. H
hr is e r
Dr. els
. Ul
ge l
D
h
r
C
Bül
t
s
e
l
.
i
D
s
r
Ral
a
S
e
D
fan
r
W
W
Ste
live
lm
O
.
ut
i lh e
im
r
it än
dM
elm
ach ülle
nar
Kap üller
ré W
o
s - H e er
J
B er p er
it än
And
us M
Han Kutz
Kap üller
er M
K la
Kem
ünt
l
G
n
n
e
r
e
tM
l
ä
t
ä
z
s
a
t
t
t
t
i
i
t
ü
i
eye
h
it än
Hor
Kap olf Tru
Kap s t S w
r
f fm
r Sc
Kap g
e
n
r
d
i
k
it ge
o
l
u
p
niel
r Ho
o
R
H
e
m
Her
V
chn
a
t Ju
Pe t
e lm
än
aßk
ber
im S
apit n
Her
W ilh
er H
ach
K
o
n
J
a
Pe t
o
s
n
iem
Dr.
inoj
red
Han
man
e
anf
nH
nz N
M
ung
Joa
unk
e l da
holz
Hei
ç o is
nk J
r en
S ev
r an i n c k
en L
Fra
ar l
Fah
st F
Jü r g
.
pe
r
r. K
ler ug u o n F
D
D
A
n
Mül
it än
it än H e m
on v
nse
K a p e c ht
er
B ar
K a p i s t ia n
nn
imo
Pet
r
en
n
ma
t än
i
ä
f
n
t
f
p
en S
C hr
i
e
mp
hr ß
o
a
a
ß
K
K a p r g Ro
W il k
Lür
us H
ch L
a
l
o
r
e
K
Ulri
t
it än
G
g
s
i
r de
ong
w it z
Kap un e
L ar t
B ir k
. Ha
Kra
ve H
ra
rd F
r U.
or s
Ste
lt e r
a
e
h
lf B
a
h
g
d
r
n
e
i
Wo
en
r. W
G
Hol
r
W
D
n
n
r
g
a
Har
it än
eye
t in
t z in
ldm
K a p r ath
lm s
c hä
. Fe
Mar
us M
. He
Dr.
C la
st E
nk S
Nah
C. S
Fra
Hor
öt z
o la s
än
cke
w G
er
t P.
Ni c
r ne
n
ado
apit
b er l
chn
z
ä
K
o
G
l
e
n
e
R
r
it än r - A
a p i t an F
chu
p i t ä vo n
emp
che
K
i
a
Kap M ü l l e
l
t
H
ht
K
e
dS
s
i
a
e
r
ama
h
f
pec
s
C hr
Dirk
nR
ann
Mi c
Man
g
ann
an S
man
ge m
isti
l we
r. H er
D
Her
Rog
Hol
C hr
mei
t
n
s
s
e
ch
it än
we
n
O
e
a
U
H
n
Kap e r
Jürg
rt Z
it än
u
K
pke
r äm
Kap him
. Po
ler
olf f
olf K
c
ch
O. E
m ül
- J oa de
el W
n
nk R
m
lbri
s
n
i
Jua
Fra
icha
nU
u
s Ka
Han B e n
a
M
i
h
s tia
i e la
i
k
M at
ann
Chr
c hm
Fun
än
Dr.
n
illm
nd S
apit l
än
üt t e
p it ä g e n
nH
r
K
a
a
B er
i
ü
t
K
J
rke
apit S c h
s
i
s
K
r
d
l
n
h
a
a
l Me
C
H
it än e l
e it z
en
b e le
hae
Ron
Kap d Ping
nS
ra
ob i
dA
Mic
r
te f a
. Gr
ian
f rie
Siko
e
t
S
A
G
s
W in
Dr.
rich
r it z
f Ba
n
F
Ro l
it än
Hei
ter
i
Kap s
it än
s Pe r g
b
lipp
s
e
u
Kap i s e n
Phi
r.
ac o
mu
K la ul e nb
ti n
ld J
Dr. h - Gro
f. D
nne
er o
P r o nn
Sch
c
M ar
rof.
G
o
h
a
P
Br e
K
p
e
ülsm
isto
Lisa
Uw
n
el
C h r Er ling
he
el H
tr a
o eb
p it ä us c
dler
n
it än
rof.
ans
icha
a
G
u
ä
K
P
H
er s
K
M
K a p lt e r
xD
apit lker
lker
s
e Bo
K
o
o
u
a
i
Ma
V
l
V
e
Hilk
ann
ko W
N i ls
Pric
lt m
Hei
el
ia n
g
it än r
en O
an d
r is t
e or
g
h
W
C
Kap Walke
r. G ppe
Jürg
at ti
ter
it än
H
i
i
e
p
f. D
i
f
a
a
e
D
e
K
K
s
P r o zu r L
d
el
o
J
n
z
u
b
G öb
P r in
tiu s
K la
t te
ner
r.
Cur
it än
mo
r ie d
Rai
en
f. D
y
t
r
K a p gl e r
W il f
P r o r a nt l
o La
ar s
Hen
u
Ott
P
r g C nr a d
t
ö
o
J
e hk
it än et z
C
r
iber
eye
an R
Kap ann M
n
n
r
Her
r
as ti
g
h
tr o m
pi t ä üt e
pit ä
n
o
i
r
a
J
S
a
l
ete
r
Seb
G
K
e
K
e
P
e
e
z
g
g
r
L
r
t
n
ake
Röt
Hei
G eo
n n ilh e l m
e
dem
mp
ang
lm a
W
Bol
än
o l fg
r La
Hoe
t
t
e
i
t
i ng W
ber
fer
Kap l d
Die
ö
s
s
it än a s s
Her
en
oba
rgh
Han
hu e
erk
Kap ar a M
The
r Be
h im
e
n
c
Ost
t
e
a
er G
e
ar b
h
i
o
B
J
D
Jan
k
f
Lü d
Jo c
au c
O la
Dr.
ann
nn
Dr.
G. N
rof.
atm
r
o
P
ma
it än
as s
s St
Her
u
H
Kap h ö n
K la
it än
c
Nils
t Sc
än
it än S l ob e
Kap lfgang
Kur
a pi t
Kap
o
t
o
n
t
K
t
r
t
n
e
a
r
W
e
a
ß
n
m
arle
k
che
Ren
Jan
Rie
nn
nB
Vol
r Pu
ot t e
erk
Jör n
pha
ema
am
ete
Fre
L
P
Ste
y
s
n Ils
r
pha
Han
Hen
o ch
it än
eve
Ste
s
J. K
Kap hot t
g gr
it än olau
e
n
Ral f
c
Bor
a et
K a p - Ni k
nS
p it ä
r ik
s
e
a
d
r s tr
K
ann
ter
l
Han
Jü rg
er
Hen
of.
e
e
m
n Ve
i
r
a
m
ü
i
P
D
h
e
c
Koe
s
i
h
ar d
ck
Sch
Dal
z - M ller
Hill
Han r s
bro
t
ü
e
ö
b
M
ph
ipp
G
it än
it än o s e
Ra l
Lüb
Phil
Kap r d
Kap nz B . R
Dr. her
e
rt
it än
n
i
t
t
icha
e
ä
e
H
Kap e s
G eu
ni e s
er R
s en
am b z
apit
s
K
t
L
i
K
n
r
erd
w
O li v
a
e
J
e
t
r
nz G
h
we
Die
oif f
Leis
it h e
Hei
to p
r. U
eg
c hr
s
i
S
D
Gre
o ll w
C hr p p
ae l
eas
it än
u
l
h
a
eH
n dr
K a p l au s
hae
Mic
Sch
- Uw
oA
Mic er s
Kai
l
rg C
Ott
Dr.
e t ze
B öm
G eo
s
el
i t ä n l ze
iel W
n
es
aine
cha
Kap . S c hu
D an
- M i ulz
eide
a nn
id H
t än
é
h
H
i
h
e
r
o
c
p
d
d
g
J
i
K. F
a
S
Dav
n
n
e
K
H
r. A
lfga
ann
der
än
Wo
er r
hr n D
h
it än
i
n
von
ge m
e
apit Wö
ä
t
K
i
Kap s e n
tr a n
d Fr nberg
al d
Kap gen
n
gS
har
e
R on
tian
n Je
e or
ha
eon zog
iss
r
G
L
e
e
hr is a nn
iste
Has
H
C
W
pm
Chr
Jan
von
n
c hi m
ner
Jan
Koo
it än
lz
Joa
obie
Lind
Kap h
c
gho
s
a
l
n
l Gr
r
a
e
e
Emi
H
icha
iner
al d
eier
nz G
w
g
a
M
u
R
l
Har
ül o
sM
Hei
er
p
Dr. senpf
än
nB
Jen
ach
P lu m
as
apit g vo
dm
K
H
n
i
n
G el
D ir k
el
Hen
Jan
Dr.
e
enz
ege
it än
lage
it än
r on
e nt
i t ä n ti n H
K ap e d M
Kap t z
ke
r
B
z
dK
f
t
Kap Mar
Grä
nar
gen
Bre
Man
r
f
ü
l
e it h
B er
ans
J
e in z
o
s
H
h
R
l
nR
.
r
ph
rich
Kar
D
n
pha
i
.
f
it än
isto
dl e r
Ste
it än
P r o - Uwe H
Kap m s
Chr
R. A
nn Kap hn
nn
ai
te r
oha
ü
W il l
K
J
K
oha
D ie
J
e
f fen
ier
t
Uw
s
Ste
Me
ar d
dt
än
r ck
s en
ckh
r
ls te
än
apit D i e
an s
e
t
J
r
i
K
e
m
p
e
er E
n
a
a
g
Mah
r
r
l
K
e is s
Pet
ias
ge
We
oK
- He
än
g
t
n
i
n
ph W
hn e
a
I
Tob
J
lrog
Kap önig
is to
. Kö
Dr.
r Oh
C hr
ch
ng G
fal
a lt e
a
f
a
W
dS
o l fg
dG
.
wa l
lanz
r
W
r
e
E
B
au e
f. D
Alfr
n
ian
ng
P r o t tl
lm B
t
pit ä ris t
n
ü
r
lfga
a
h
ä
e
H
t
K
i
k
i lh e
Wo
s- C
it än
d F.
K a p e r Pe u
r. W
Dr. sche
Han
Kap n e
har
t
f. D
än
r
t
h
e
i
o
e
P
i
P
Rein
Pro
Kap n
ler
it än
dK
n
r
b
a
a
n
ö
än
b e in
Kap kus
.
n
erh
ste
r dm
zD
u
r
t
r
o
G
a pi t r L a ng
i
r
N
K
as W
Tho ckenth
eve
Mo
e
T im
hom wig
us L
a
r
Pet
T
l
e
e
n
M
H
p
Jus t
nn e
Hem
el
l Vi
t
chs
ner
ur z
is t e
c en
. Fu
Wer
nW
C hr
V in i d l in
efa
co R
inz e
t
e
p
S
m
H
h
m
Mar
c
it ä n
e
S
tW
Kap n
it än r s
lm u
der
Hel
Ka p s Pete
e l dt
te n J a n s s e
it än
o ck
än
rs
t än
l
i
t
l
e
i
at t f
wa l
Kap i e f e r
Nie
Kap r e d B
K ap e
elch
Ver Holger
sM
s
f
r
rea
G an
er M
Man
S ch
And
der
and
ner
x
n
it än
Ale
Wer
lexa
t
A
f
r
o
p er
Kap
e
r
T
e
n
at e
öttj
H. P
øre
S
ax V
nd B
ut z
L
l-M
hr e
Car
- Be
ke
Ja n
n
ree
üt te
aya
nk D
Sch
Nar
Fra
l F.
Ram
nn
hae
ema
Mic
Linn
h
lke
än
dric
chim
t Ga
e
Joa
apit - D ie
K
tm u
ees
ann
Har
n Fr
Joh r
e
i s tia
Mey
C hr
n
nne
l Vi
Udo
Joachim Jürgens
3. Schaffer
it än
Kap M ai
s
rea
And
itän ke
Kap us R i c
K la
r
eide
n
Sch
r
her
eb
e Li
r en
Har
er
Pet
H ei
her
s te
Vor
er
e t tm
D
ner
SONNABEND
14. FEBRUAR 2015
471. Bremer Schaffermahlzeit
12
15.18 Uhr
15.23 Uhr
15.44 Uhr
15.57 Uhr
16.28 Uhr
17.09 Uhr
17.13 Uhr
18.22 Uhr
18.30 Uhr
Die dritte Strophe des Deutschlandliedes wird
direkt im Anschluss an die Rede und das „Hepp“
des Rufers Kapitän Klaus Thormählen gesungen.
Der Stockfisch und die Beilagen werden serviert.
Die Gäste haben für diesen Gang 16 Minuten
Zeit. Dann werden die Teller abgenommen.
Die 1. Rede des Dritten Schaffers, Joachim
Jürgens, darf 13 Minuten dauern: „Auf Bremen
und den Senat“. Danach wieder ein „Hepp“-Ruf.
Silberhumpen mit Seefahrtsbier gehen an der
dreiteiligen Tafel unter den Gästen herum, die
reihum daraus trinken.
Braunkohl mit sämtlichen Beilagen kommt auf
den Tisch. Die Gäste haben für diesen Gang nun
24 Minuten Zeit.
Nach der Sammelrede, in der der Verwaltende
Vorsteher um Spenden für Haus Seefahrt bittet,
gehen die Sammelbüchsen an der Tafel herum.
Der Kalbsbraten wird serviert. Es folgt um 17.33
Uhr die Rede des Kapitänsschaffers Stefan Bülow
auf die kaufmännischen Schaffer.
Kapitän Peter Langbein hält im Rathaus die Damenrede, für die allerdings nur wenige Minuten
vorgesehen sind.
Der Ehrengast, dieses Mal Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, hält seine Rede
und hat dafür 30 Minuten Zeit.
Schaffer, Kapitäne
und Gäste
14
Bremen
SONNABEND
14. FEBRUAR 2015
19.01 Uhr
19.20 Uhr
20.15 Uhr
21.45 Uhr
Tabak setzen, Pfeife rauchen: Für den Programmpunkt des traditionsreichen Mahls ist das Rauchverbot in der Oberen Halle aufgehoben.
Die Tafel wird aufgehoben. Der Verwaltende Vorsteher und der Dritte Schaffer geleiten den Ehrengast in
den Senatssaal zur Diskussion mit Jugendlichen.
Die Polonaise der 25 jugendlichen Paare im Festsaal
beginnt. Sie ist der Auftakt für den Seefahrtsball, mit
dem die Schaffermahlzeit im Rathaus endet.
Die 471. Schaffermahlzeit ist beendet. Ein Großteil
der Gäste fährt in Taxis zum Dorint Park Hotel, wo
sich eine inoffizielle Feier anschließt.
Frank Schätzing ist schon oft in
Bremen gewesen, erzählt der
Bestsellerautor. Er hat bei Wissenschaftlern für seinen Roman
„Der Schwarm“ recherchiert.
Auch war er mal Botschafter der
Seenotretter. Die Schaffermahlzeit – „eine große Ehre, dass ich
dabei sein darf“, sagt Schätzing. Die Teilnahme sei ja limitiert. „Dafür ziehe ich mir gerne
einen Frack an.“ Er hat sich das
gute Stück ausleihen müssen.
Nicola Leibinger-Kammüller,
Chefin des Werkzeugmaschinenherstellers Trumpf, war zunächst dagegen, dass Frauen
zur Schaffermahlzeit eingeladen werden. „Als ich danach gefragt wurde, habe ich gesagt,
dass die Herren ruhig unter sich
bleiben sollen.“ Als dann aber
die Einladung kam – „da bin ich
sofort umgefallen, und nun
freue ich mich auf die nächsten
Stunden“.
Seefahrtsball
mit Polonaise
V ON FRAU K E FIS C H ER
Bremen. Wenn die Tafel in der Oberen
Halle für die 300 Gäste aufgehoben wird,
kommt ihre große Stunde: 25 junge Paare
eröffnen dann mit einer Polonaise den Seefahrtsball im Festsaal gleich neben der Oberen Halle, der sich an das mehrstündige
Benefizessen anschließt. Sie beginnen mit
einem Walzer. Fester Bestandteil des Ablaufs ist auch der Ehrentanz der Gattin des
Ersten Schaffers, Annette Nesemann, mit
dem Küchenchef Stefan Madaus.
Zuständig für diesen Programmpunkt
mit den Debütanten ist traditionsgemäß
der Dritte Schaffer, in diesem Jahr somit
Joachim Jürgens. Er hatte die Proben unter
anderem in der Tanzschule SchipferHausa begleitet und freute sich schon
vorab über den Eifer der Jugendlichen. Sie
sind traditionsgemäß auch gehalten, dem
jeweiligen Ehrengast der Schaffermahlzeit
in einer kleinen Diskussionsrunde Fragen
zu stellen, die vorab gesammelt und in diesem Fall der Bundesverteidigungsministerin übermittelt wurden.
„Es ist gar nicht so einfach, die Jugendlichen zusammen zu bekommen“, sagte Jürgens. Umso schöner das Bild der festlich Gekleideten am Abend, um die die ohnehin
schon große Runde der Gäste bereichert
wurde.
Eine Herausforderung in diesem Jahr
hat sich – wie einige andere Änderungen –
auch aus der Wahl eines weiblichen Ehrengasts ergeben. Ein Jugendlicher musste
ausgeguckt werden, der die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen
zum Tanz auffordert.
Auch der Küchenchef tanzt: Seefahrtsball im
Festsaal des Rathauses, an dem sich außerdem 25 junge Paare beteiligen.
Hellmut Wempe, Chef des Uhrenherstellers Wempe, kommt
als Hamburger nach Bremen.
„So etwas Schönes wie das Rathaus haben wir nicht“, sagt der
Unternehmer. Die Schaffermahlzeit sei eine wunderbare
Sache, eigentlich ein Beispiel,
wie man es als Stadt machen
sollte, um für sich zu werben.
Ein Vorbild für Hamburg?
Wempe: „Tradition kann man
sich nicht abgucken.“
Lars Windhorst, Chef der Investmentgruppe Sapinda in London, bezeichnet die Schaffermahlzeit als eine der traditionsreichsten Veranstaltungen überhaupt. „Es ist eine große Ehre
für mich, daran teilzunehmen.“
Windhorst, der als Jugendlicher
sein erstes Unternehmen gründete und auch mal pleite ging,
beherzigt den Wahlspruch der
Bremer Kaufleute: „Wer nicht
wagt, kann nicht gewinnen.“
Sein letztes Mal
Es gibt den Vorsteher, und es gibt den Kapitän in der Verwaltung von Haus Seefahrt. Sie führen die Geschäfte, vor allem
der Kapitän, und das ist seit sieben Jahren
Holger Janssen. Nun gibt er sein Amt auf.
Gestern hat er das letzte Mal die Schaffermahlzeit organisiert. Blick zurück auf eine
Zeit, die für die Stiftung eine harte Belastungsprobe war.
V ON JÜ RG E N HI N RI C HS
Bremen. Er ist jetzt 72, und dass Holger
Janssen so alt geworden ist, dass er diese
schöne Zeit hatte und immer noch hat, er
kann bald jeden Tag sagen, dass es ein
Wunder ist. Mit 18 hätte er schon tot sein
können, es war sogar sehr wahrscheinlich,
wenn einer einen halben Tag im kalten Atlantik treibt und es kurz davor ist, dunkel
zu werden, was die Rettung unmöglich gemacht hätte. So aber kommt im letzten Moment doch noch ein Schiff vorbei und fischt
ihn aus dem Wasser. Lange her, mehr als
50 Jahre, doch Janssen träumt noch immer
davon, „dann höre ich wieder die Schiffs-
„Wir dürfen
unsere Einzigartigkeit
nicht aufgeben.“
Holger Janssen, verwaltender Kapitän
schraube schlagen“ – um ein Haar, sagt er,
und er wäre hineingeraten.
Holger Janssen ist ein Überlebender. Er
kennt die Not, in die Seeleute geraten können. Ein Grund dafür, sich bei Haus Seefahrt zu engagieren. Zuletzt als verwaltender Kapitän, als eigentlicher Chef der Stiftung. Damit ist jetzt Schluss.
Über Bord gegangen waren Janssen und
zwei seiner Kameraden, als sie auf der „Birkenstein“ des Norddeutschen Lloyd ein
Rettungsboot reparieren wollten und etwas
kaputt ging, was ihnen Halt gegeben hatte.
Sie waren auf dem Weg von Bremen nach
New York, als es passierte. Janssens
Glück: „Ich hatte doppelt und dreifach Kleidung an, weil es so kalt war.“ Das half,
nicht sofort durchzufrieren. Die beiden anderen hatten nicht so viel Glück, sie wurden zwar auch gerettet, kämpften danach
aber mit gesundheitlichen Problemen.
Die Geschichte erzählt Janssen, weil er
danach gefragt wird. Er trägt so etwas nicht
herum und ist überhaupt ein Mann, der
mehr im Hintergrund bleibt. Und doch sind
es genau solche Schicksale, die erst klar
machen, wofür Haus Seefahrt da ist: Den
Seeleuten und ihren Angehörigen beiseite
stehen, wenn es ihnen schlecht geht, „damit sie nicht nötig haben, auf der Straße zu
Holger Janssen, verwaltender Kapitän von Haus Seefahrt, hatte gestern noch einmal seinen großen Tag. In der Oberen Rathaushalle wachte
FOTOS: FRANK THOMAS KOCH·CHRISTINA KUHAUPT
er über den Ablauf der Schaffermahlzeit.
liegen oder vor den Türen zu betteln und
um Almosen zu bitten“, wie es in der Gründungsurkunde von 1545 heißt.
Tradition, für Janssen ist das ein großes
Thema. „Wie es in der Urkunde geschrieben steht“, sagt er, „fürderhin und bis in
ewigen Tagen, fest und unverbrüchlich.“
Und nun, was ist nun? Janssen holt tief
Luft, er will nichts Falsches sagen, aber das
mit den Frauen bei der Schaffermahlzeit,
dass sie nach langem Streit teilnehmen dürfen, für den Kapitän ist das mindestens eine
Nervenprobe gewesen. „Das hat mich während meiner gesamten Amtszeit begleitet,
es gab Anfeindungen, und nicht wenige.“
Was er davon hält, wie es am Ende ausgegangen ist, dass beim Brudermahl nun
auch Damen sitzen, darüber schweigt Janssen lieber. Nur so viel: „Wir dürfen unsere
Einzigartigkeit nicht aufgeben, sonst sind
wir eines Tages nur noch ein Event wie jedes andere.“
Holger Janssen sozusagen als Lordsiegelbewahrer, dabei ist er durchaus offen für
Veränderungen, wie er an einem anderen
Beispiel erzählt: „Wir haben uns sehr um
die jungen Leute bemüht und dafür sogar
unsere Verfassung geändert.“ Nautik-Studenten, die künftigen Kapitäne, können
Mitglied bei Haus Seefahrt werden, auch
wenn sie noch kein Patent haben. Frauen
wie Männer. Die Stiftung vergibt Stipendien und lädt die Studenten ein, auf ihrem
Seefahrtshof in Grohn eine der 36 Wohnungen zu beziehen, sofern etwas frei ist. Den
angehenden Seeleuten zu helfen, ist dabei
nur der eine Gedanke, der andere: „Haus
Seefahrt muss jünger werden.“
Janssen selbst rückt nach seiner Zeit als
verwaltender Kapitän nun auf in den Kreis
der Ältesten, vielleicht wird er irgendwann
sogar einer der Oberalten sein, was bei der
Stiftung eine Art Aufsichtsrat ist. Er ist
dann weiter dabei, in den höchsten Funktionen, muss sich aber nicht mehr ums Tagesgeschäft kümmern: Bücher führen, Bauarbeiten überwachen, Nachwuchs werben,
und was so anfällt, speziell in den Monaten
vor der Schaffermahlzeit. „Ein FulltimeJob“, sagt Janssen. Der aber ein Ehrenamt
ist.
Stattdessen hat er fortan mehr Zeit für
die Frau zu Hause in Bad Bederkesa. Fürs
gemeinsame Wandern in den Bergen. Fürs
Klavierspielen. Für den Hund. Doch zunächst musste der Kapitän erst einmal den
Freitag überstehen. Die Schaffermahlzeit,
seine siebte als Protokollchef, denn das ist
er ja auch. Die große Bühne, ein letztes
Mal.
Digitalisierung, Bürgersinn und gute Bildung – die Reden der Schaffer
V ON FRAU K E FIS C H ER
Bremen. Es geht um den Stellenwert der
Hansestadt in Deutschland und Europa,
um die Herausforderungen, die damit verbunden sind, aber auch um Errungenschaften, die es zu halten und weiter zu entwickeln gilt. Abgesehen von der abendlichen
Rede des Ehrengastes sind es die drei großen Reden der ausrichtenden Schaffer, die
im minutiösen Zeitplan Raum für solche
Themen, für Impulse und Appelle bekommen. Die Rahmen sind mit den vorgegebenen Überschriften festgelegt: „Auf „Bundespräsident und Vaterland“, „Auf Handel, Schifffahrt und Industrie“ sowie „Auf
Bremen und den Senat“.
Tim Nesemann, Erster Schaffer und Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Bremen AG, stellte in seiner 2. Rede, jener
„Auf Handel, Schifffahrt und Industrie“,
unter anderem heraus, wie wichtig der
deutsche Mittelstand sei. Dessen Leistungsfähigkeit gelte „als der wesentliche Grund
für die deutsche Wirtschaftskraft“, betonte
Nesemann. In Zusammenhang damit allerdings hob er auch die „einzigartige Struktur des deutschen Finanzsystems“ und die
Bedeutung „der dezentralen Bankenstruktur aus Sparkassen, Volksbanken und Regionalbanken“ hervor. Die deutsche Politik müsse Mittelstand und dezentrale Bankenstruktur „bestmöglich hüten und in
Europa viel wirkungsvoller als bisher ver-
teidigen“. Bürokratie-Abbau, politische
und rechtliche Rahmenbedingungen müssten den Bedürfnissen der Unternehmen
nach Schnelligkeit, Flexibilität und Innovation Rechnung tragen.
Nach Ansicht Nesemanns sind für den Erfolg von Unternehmen „gute und qualifizierte Mitarbeiter“ unverzichtbar. Sie trügen mit ihren Ideen zu besseren Arbeitsabläufen, besseren Produkten und kundenfreundlicheren Dienstleistungen bei. Um
sie in die Region locken oder hier halten zu
können, seien neben interessanten Arbeitsplätzen ein vielseitiges Kulturangebot,
„hervorragende Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen, aber auch ein angemessenes Netz an sozialen Einrichtungen“
wichtig.
In diesem Zusammenhang hob Nesemann die Bedeutung einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf „für die Attraktivität eines Standorts“ hervor. Nur so
könne es gelingen, „das dringend benötigte Potenzial qualifizierter Frauen“ auszuschöpfen. Seine Kritik: In keinem anderen
Bundesland müssten eine Exzellenzuniversität und „erstklassige private Bildungseinrichtungen mit einer geringeren staatlichen Unterstützung auskommen als in Bremen“. Auch müsste mehr getan werden,
um „junge Talente aus den ärmeren Bevölkerungsschichten“ zu fördern. Bildung
und Sicherheit seien wichtige Erfolgsfaktoren „und damit die Grundlage für einen
auch zukünftig prosperierenden Industriesektor“.
Eine besondere Herausforderung für die
Industrie, aber auch für die Gesellschaft ist
nach Ansicht von Klaus Meier, Zweiter
Schaffer und geschäftsführender Gesellschafter der wpd Windmanager GmbH &
Co. KG, die Digitalisierung. Sie werde „der
größte Umbruch seit 300 Jahren, und fast alles wird sich ändern, nicht zuletzt der
Mensch selbst“. Meier skizzierte anhand
von Beispielen des Alltags die Umwälzungen und Auswirkungen. „Digitalisierung
wandelt unser Verhalten, unser Denken
und unsere Sprache“, sagte der Jurist.
„Wer die Daten hat, hat die Macht“, führte
Meier weiter aus. Staatliche Regulierung
sei „eine notwendige Begleitung“. Das
europäische Kartellrecht müsse sich
ebenso anpassen wie das Steuer- und das
Arbeitsrecht, „ein einheitlicher europäischer Datenschutz“ und Schutz vor Cyberkriminalität seien notwendig.
Mit der Entwicklung sei auch eine Herausforderung verbunden. Meier: „Unsere
national größte Chance ist, die Digitalisierung der industriellen Prozesse durchzuführen.“ Deutschland verfüge über „eine robuste moderne Industrie – das ist international unser größter Wettbewerbsvorteil“.
Welche Standortvorteile Bremen unter
anderem als Forschungs- und Wissen-
Die drei Schaffer (von links): Klaus Meier, Tim Nesemann und Joachim Jürgens.
schaftsstandort, als weltoffene und integrative Stadt mit höchstem Bürgersinn habe
und weiter fördern solle, stellte Joachim
Jürgens, Dritter Schaffer und geschäftsführender Gesellschafter der Omnilab-Laborzentrum GmbH und Co. KG, heraus. „Die
Bruttowertschöpfung der Hochschulen
und wissenschaftlichen Einrichtungen in
Bremen beträgt fast 800 Millionen Euro“,
sagte Jürgens. „Informations- und Innovationstransfer von Wissenschaft und Wirtschaft“ seien in den Unternehmen und Instituten „gelebte Realität“.
Der Dritte Schaffer nutzte seine Rede indes auch für Kritik, beispielsweise an der
Entscheidung des Senats, die Stromversorgung der öffentlichen Ämter und Betriebe
an einen Versorger in Baden-Württemberg
zu geben. Und das, obwohl Bremen sich zuvor beim regionalen Energieversorger eingekauft habe.
Mit Blick auf die nahende Bürgerschaftswahl wünschte sich Joachim Jürgens mehr
Wettbewerb unter den Parteien. „Seit 69
Jahren gibt es in Bremen nur eine politische Führung.“ Und zu Jens Böhrnsen
(SPD) gewandt: „Ich bin mir sicher, dass
unser geschätzter Bürgermeister Böhrnsen
etwas Abwechslung und ernst zu nehmenden Wettbewerb schätzen würde.“
Letztlich warb Jürgens in Richtung der
auswärtigen Gäste um deren Investitionen
im Bundesland. „Die Bedingungen in Bremen sind ideal.“

Documentos relacionados