"Tore, Türme, Schlösser" - Mit dem Fahrrad

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"Tore, Türme, Schlösser" - Mit dem Fahrrad
"Tore, Türme, Schlösser" - Mit dem Fahrrad unterwegs im
Fränkischen Seenland
Familienausflug in die Geschichte
Ornbau
Wissenswertes zum Weg
Elf Städte, Märkte und Dörfer verbindet der Radwanderweg „Tore, Türme,
Schlösser“ nördlich des Altmühlsees. Sie alle können auf eine bedeutende
geschichtliche Vergangenheit zurückblicken. Sie hat zahlreiche großartige Bauwerke
hinterlassen hat, welche die Ortsbilder bis heute entscheidend prägen:
Ortsbefestigungen mit wehrhaften Mauern, Toren und Türmen, mächtige Schlösser
und Gotteshäuser mit ihren Türmen – zwar aus verschiedenen Epochen, aber alle
künstlerisch wertvoll.
Bei dem Gebiet, das der Radweg erschließt, handelt es sich aber keineswegs um
ein in der Vergangenheit politische Einheit, sondern um eine Vielzahl und Vielfalt
früherer Herrschaftsbereiche: Gebiete der Ansbacher Markgrafen, der Eichstätter
Fürstbischöfe, des Deutschen Ordens, des Klosters Heilsbronn und Besitzungen von
Adelsgeschlechtern griffen hier ineinander und bildeten einen „Fleckerlteppich“, der
erst 1806 politisch „vereint“ wurde. Die Konfessionsunterschiede in diesem Gebiet,
Folge der politischen Zugehörigkeit in der Zeit der Reformation, sind freilich bis heute
geblieben und bei näherem Hinsehen auch äußerlich sichtbar.
Die Gesamtstrecke des Tore-Türme-Schlösser-Radrundweges beträgt 86 km. Hier
wird eine verkürzte Tour vorgeschlagen, die auf einer Weglänge von etwa 50 km die
interessanten Orte im mittleren Teil des Weges verbindet, meist eben verläuft bzw.
nur kleinere Steigungen aufweist und deshalb auch geeignet ist für Familien mit
Kindern. Trotzdem ist der Weg auch landschaftlich sehr abwechslungsreich. Das
Nordufer des Altmühlsees mit der Vogelinsel zur linken und dem Vogelschutzgebiet
„Wiesmeth“ auf der rechten Seite, der Altmühlgrund mit dem unberührten, oft
ausufernden Fluss oberhalb von Ornbau, der Wechsel von offener Landschaft und
kleinen Wäldern, die ausgedehnten Alleen von Triesdorf, und – auf dem größten Teil
des Weges - weite Blicke in die Landschaft machen in Verbindung mit den
historischen Ortsbildern seinen besonderen Reiz aus. Zum Schluss führt er ein
langes Stück durch den ausgedehnten und botanisch abwechslungsreichen
„Mönchswald“, der seinen Namen von seinem einstigen Besitzer hat, dem
Zisterzienserkloster Heilsbronn.
Durchfahren werden Ornbau, Sommersdorf, Weidenbach, Triesdorf, Merkendorf,
Wolframs-Eschenbach und Muhr am See, während die Erkundung der „Randgebiete“
des Weges um Arberg, Bechhofen, Burgoberbach auf der einen und Windsbach auf
der anderen Seite der eigenen Initiative vorbehalten bleiben müssen.
Merkendorf - Stadtmauer
Merkendorf - Marktplatz
Ornbau
Sommersdorf - Schloss
Triesdorf - Allee und Reithaus
Triesdorf - Das Sommer- und Jagdschloss der
Ansbacher Markgrafen
Informationen zum Wegverlauf
Der Weg weist nur geringe Steigungen auf Waldeck. Hier rechts in den Wald und weiter
zum Bahnhof Triesdorf/West. Hier durch die
und ist auch für Familien mit Kindern
neue Bahnunterführung,, geradeaus weiter zur
geeignet.
B 13, diese überqueren und auf dem sog.
Ausgangspunkt Gern, Ortsteil von Ornbau „Bahnhofsweg“ nach Merkendorf.
(2 km südlich). Dort Parkplätze am
Altmühlzuleiter.
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Etappe 1: Gern – Ornbau – Sommersdorf.12 km.
Markierungen: Bis Thann „Altmühlradweg, von Thann bis Sommersdorf „Tore,
Türme, Schlösser“(TTS)
Verlauf: Von Gern Ornbau.. Unmittelbar
nach dem Oberen(!) Tor links in die
Oberndorfer Straße, rechts in die Straße am
Kalkofen. Geradeaus bis Haag. Am Ort
vorbei, dann links über die Altmühl nach
Mörlach. Dort rechts nach Thann, hier über
die Altmühl, rechts nach Winkel und weiter
nach Sommersdorf.
Etappe 4: Merkendorf – WolframsEschenbach - 3 km.
Markierung „Tore, Türme Schlösser“
Verlauf: Am Oberen Tor auf den gegenüber
liegenden Radweg, der über Gerbersdorf nach
Wolfram-Eschenbach führt.
Etappe 5: Wolframs – Eschenbach – Muhr am
See.- 9 km. Markierung 9
Verlauf: Der verlässliche markierte Weg
beginnt am Unteren Tor mit 9 ortsauswärts und
führt in den Mönchswald und, vorbei an den „3
Buchen“, nach Muhr.
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Etappe 2: Sommersdorf – Weidenbach,
Triesdorf - 5 km.
Markierung: Tore-Türme-Schlösser
Verlauf: Zunächst in Richtung Großenried,
aber schon am Ortsende links und über
Esbach nach Weidenbach und Triesdorf.
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Etappe 6: Muhr – Gern (Ornbau) 6 km.
Markierung: Bis zum Altmühlsee 9 und andere
Markierungen, ab dort Altmühl-Radweg.
Verlauf: Mit einer der Markierungen zum
Ostufer des Altmühlsees, dort auf dem AltmühlRadweg zum Nordufer und zwischen der
Vogelinsel und dem Vogelbrütergebiet
Wiesmeth zum Altmühlzuleiter. An ihm entlang
zurück nach Gern.
Etappe 3: Triesdorf – Merkendorf - 4 km
Verschiedene Markierungen.
Verlauf: Von Triesdorf geradeaus (Radweg
neben der Straße) bis zum Gasthaus
Steckbrief der Orte am Weg: Geschichte und Sehenswürdigkeiten
Ornbau
Einzelne Eichstätter Besitzungen in Ornbau schon seit 888, in Fürstbischöflicheichstättischem Gesamtbesitz von 1310 bis 1803, Mittelalterliche Ortsbefestigung mit Oberem
und Unterem Tor, Zwinger, Graben, Türmen, burgartigen Anbauten und Basteien –
Steinbogenbrücke über die Altmühl – Pfarrkirche St. Jakobus, Neubau 1967 unter
Einbeziehung des Turms aus dem 14. und 16.sowie des Chors aus dem 15. Jahrhundert Fachwerkhäuser und Barockbauten
Schloss Sommersdorf
Mächtiges Wasserschloss, um 1400 von Ludwig von Eyb erbaut, 1468 wehrhafte Vorwerke.
Wohnbau mit zwei Flügeln, die einen geschlossenen Innenhof umgeben, quadratischer
Zwinger mit einst vier, heute nur noch drei Ecktürmen. Hoch aufragender runder Bergfried
an der Ostseite. Vorgelagerter Wirtschaftshof (öffentlich zugänglich) mit barockem Tor,
ehemaligem Kastenamt, Pfarrhaus, Zehentscheune und Schlosskapelle (die beiden letzteren
heute evangelische Pfarrkirche bzw. Pfarrsaal).
Triesdorf und Weidenbach
Gegend ab 1600 im Besitz der Markgrafen von Ansbach, bald ihr bevorzugtes Jagdrevier.
Nach und nach zur barocken Sommerresidenz ausgebaut. Im 18. Jahrhundert besonders
beliebtes Gebiet für die Falkenjagd. 1723 mit der sog. Roten Mauer umschlossen. Zahlreiche
Gebäuden sind noch erhalten, z. B. das Weiße Schloss (1682), die Kavaliershäuschen, das
Rote Schloss (erbaut 1732 als Kaserne für das 50 Mann starke Falknercorps), Reithaus,
Marstall, Jägerhaus, Forsthaus, Hofgärtnerhaus und Menagerie, Villa Sandrina (1785) mit
Gartenpavillon, zahlreiche Alleen. Heute ist in den Gebäuden ein „Landwirtschaftliches
Bildungszentrum“ untergebracht.
Auch die 1735 bis 1736 von Leopold Retty erbaute evangelische Pfarrkirche in Weidenbach
war Teil der Triesdorfer Sommerresidenz.
Merkendorf
Ab etwa 1400 ganz im Besitz des Klosters Heilsbronn, im 15. Jahrhundert mit Mauern und
Türmen befestigt, kleinste Stadt im Fürstentum Ansbach. Im 30-jährigen Krieg 1648
niedergebrannt. Im April 1945 schwer umkämpft, große Schäden. Sehenswerte Gebäude:
Altes Rathaus (15./16. Jh.) mit Fachwerk-Obergeschoß und Steinrelief, das den Besuch von
Kaiser Maximilian im Merkendorf des Jahres 1506 darstellt, Krautbrunnen, ehemaliges
Vogtamtshaus und Getreidespeicher (spätes 16. Jahrhundert, heute Heimatmuseum), Altes
Pfarrhaus (1742/42).
Wolframs-Eschenbach
Stadtbefestigung mit Toren noch fast vollständig erhalten. Von 13. Jahrhundert bis 1796 im
Besitz des Deutschen Ordens. Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (frühes 13. Jahrhundert) mit
guter Ausstattung, u. a. Rosenkranzaltar (um 1520) und Flügelaltar mit den 14 Nothelfern in
der Predella (1490). Deutschordensschloss (1623), heute Rathaus, AlteVogtei (2. Hälfte des
15. Jh.), ehemalige Fürstenherberge mit Sgraffito-Fassade (1609), in der Hauptstraße und
Färberstraße weitere stattliche Fachwerkhäuser und Sandsteinbauten. Auf dem Marktplatz
Wolframsdenkmal (1861), im spätgotischen Alten Rathaus seit 1995 Wolfram-vonEschenbach-Museum.
Muhr am See
1970 durch Zusammenschluss von Altenmuhr und Neuenmuhr entstanden. Wasserschloss der
ehemaligen Herren von Lentersheim, im Kern spätes 12. Jahrhundert, später mehrmals
erweitert und umgebaut, im 19. Jahrhundert Wassergraben verfüllt und Zwingermauern
abgetragen. Mächtiger fünfgeschossiger Bergfried. Unweit davon evangelische Pfarrkirche
St. Georg, 1467 unter Verwendung älterer Bauteile erbaut, Grablege der Herren von
Lentersheim mit zahlreiche qualitätvollen Grabsteinen, darunter auch von Loy Hering bzw.
aus seiner Werkstatt. Torhaus aus dem 18. Jh., zusammen mit dem von Störchen besiedelten
Turm der Kirche von Neuenmuhr Wahrzeichen des Ortes. Am Beginn der Schlossstraße liegt
das neue „Informationszentrum Muhr am See“.
Wolframs-Eschenbach - Deutschordensschloss und Alte Vogtei
Deutschordensschloss
Wolframs-Eschenbach
Wolframs-Eschenbach - Wehrmauer