Jugendalter und Pubertät: Was heißt hier „normal“? Dr. Dipl.
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Jugendalter und Pubertät: Was heißt hier „normal“? Dr. Dipl.
Jugendalter und Pubertät: Was heißt hier „normal“? Dr. Dipl.-Psych. Nina Spröber 04.05.2010 Ist das normal? Jugendliche sind anders Was fällt auf? Warum? Chancen Sprache: Bewunderung •vor 1900: famos, delicat, splendid •1900-1930: fabelhaft, knorke, fein •1960-1970: dufte, wonnig, flott •1970-1980: bombastisch, hip, toff •1980 – 1990: astrein, galaktisch, oberaffengeil •1990-2000: ultrakrass, verschärft, elefantös •nach 2000: fett, endgeil, verludert (Janetzko et al) Jugendliche sind anders Warum? Was zeichnet die heutige Jugend aus? Shell-Studie 2006 Chancen Werte: Leistungsorientierung, Engagement, Orientierung an konkreten und nahe liegenden Problemen, Wunsch nach befriedigenden Beziehungen Aber: die pragmatische, optimistische Jugend von 2002 steht zunehmend „unter Druck“ geringe Berufsaussichten/ Ausbildung; sehen etwas unsicherer in die Zukunft, weniger politisch (1984: 57%; 2006: 39%), Solidarität mit älterer Generation, Glaube an die Demokratie, wenige sind religiös, Angst vor Zuwanderern Jugendliche sind anders „Ach, die Jugendzeit…!“ Warum? Chancen „ach, das waren noch Zeiten!“ „den wilden Herzschlag spüren!“ „Sturm und Drang!“ „Krise!“ Jugendliche sind anders Warum? Chancen „Ach, die Jugendzeit…!“ Jugendliche sind anders Warum? Chancen Jugendliche sind anders Warum? Chancen Erleben der Jugendzeit Eltern: niedrige Lebenszufriedenheit, wie soll Fahrplan sein, sollen versus dürfen (Fend et al., 1990) Lehrer: negativ, Mädchen sind emotional verletzlich, Jungen eher aggressiv, haben Konzentrationsprobleme (Bischof et al., 1993) Jugendliche sind anders Warum? Chancen Schauen wir uns genau an, was da passiert! Jugendliche sind anders Warum? Chancen Was ist das überhaupt? Jugend Soziologen = historische Bedingtheit einer nach Alter sortierten Gruppe von Menschen; soziales Gruppenphänomen Adoleszenz Psychologen; Besonderheiten der psychischen Gestalt und des psychischen Erlebens im Rahmen eines Entwicklungsmodells Pubertät Biologische Veränderungen Jugendliche sind anders Abschied und Anfang Warum? Chancen Frühe Stufe der Welterklärung: „rites de passage“ Bemalung, Beschneidung, Tanz, Isolation, magische Beschwörungen Der alte Mensch stirbt (das Kind) der neue Mensch (der Erwachsene) wird geboren Übergang ins Erwachsenenalter ist damit kein rational erklärbarer Lern- und Entwicklungsprozess, sondern ein diskontinuierlicher Verwandlungsvorgang. Zweite Stufe der Welterklärung: Welt wird regiert von nachvollziehbarem handelnden Gott, der sein Handeln an den guten/ bösen Willen des Menschen bindet. Kind = unschuldig, in Jugend dann steigende moralische Verantwortungsfähigkeit (Zucht, Unterweisung, religiöse Übung) Sittliches Schicksal des Menschen spitzt sich zu, sexuelle Triebe versus moralische Bändigung = Kernpunkt sittliche Verwandlung Entwicklungstheorien (I) • Wissenschaftliche „Konstruktionen“ von Jugend beginnen im 20. •Strenge Zuchtpädagogik Jahrhundert •„Veredelung des Menschengeschlechts“; Darwin •Aber erste psychologische Modelle: • ErsteSeelische Zeitauch: der Jugendprobleme: Besonderheiten einer Entwicklungs- Industrialisierung, „lungern“Phase herum; (anknüpfen anentwickeln Rousseau und Darwin) „freies Leben, bürgerliche Jugendliche Protestbewegung Selbstbestimmung“; Jugendkriminalität; führt Onanie zu Rückenmarksschwund, Demenz,…?; Selbstmorde; Statistiken, die zeigen, viele Lügner, Haltlose, Erregbare zwischen 20 und 25 Jahren (Kreampelin, 1915) Entwicklungstheorien (II) • Stanley Hall (1904): „Die Jugendzeit ist eine dramatische Lebensphase, voll der Gegensätze von Euphorie und Niedergeschlagenheit, von Wohlverhalten und Fehlverhalten, von Einsamkeitssehnsucht und Gruppensüchtigkeit, von Empfänglichkeit und Verschlossenheit, von Enthusiasmus und Desinteresse, von Ernsthaftigkeit und Albernheit“ Wichtige EntwicklungspsychologInnen: Charlotte Bühler Eduard Spranger William Stern Sigmund Freud/ Anna Freud Thomas Ziehe und Luise Winterhager-Schmid („modern“) Entwicklungstheorien (III) • Piaget (1958): das Wachsen des logischen Denkens von der Kindheit bis zur Pubertät“; 4 Stadien der kognitiven Entwicklung; ab 12 Jahren: Erwerb der Fähigkeit zum logischen Denken und der Fähigkeit Operationen auf Operationen anzuwenden (kann über Gedanken nachdenken; abstraktes Denken, ziehen von Schlussfolgerungen) • Erickson (1973): „Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung“; Stufe 5: Pubertät und Adoleszenz; Identität vs. Identitätskonfusion; „ich bin, was ich bin“; Selbstbild formen, soziale Rolle finden Jugendliche sind anders Warum? Chancen Modernes Weltbild baut auf Rationalität auf Entwicklung des Menschen wird rational erklärt Entwicklung als kontinuierliche Funktionsreifung biologische Entwicklung und kognitive Entwicklung Jugendliche sind anders Warum? Chancen Wachstumsprozesse Metamorphose zwischen 11 und 16 Jahren Jugendliche sind anders Wachstumsprozesse (Mädchen) Warum? Chancen Haarwuchs: Mit Schamhaaren beginnen auch Achselhaare, Schweißaufnahme, bessere Verteilung Sexuallockstoffe Brust: ab ca. 11 Jahren lagert sich Fett im Brustgewebe ab, Brustdrüse wölbt sich, meist abgeschlossen mit 14 oder 15 Jahren Wachstum/ Proportionen: zwischen 10 und 14 Jahren steigt die Wachstumsgeschwindigkeit von ca. 6 auf rund 9 cm pro Jahr, an Hüfte, Oberschenkeln, Bauch lagert sich Fett an, Becken wirkt breiter, Verhältnis Muskeln zu Fettgewebe beträgt 5:4 am Ende Pubertät, Längenwachstum meist mit 16/ 17 Jahren beendet Geschlechtsorgane: mit 12 bis 13 Jahren vergrößern sich Vagina/ Uterus, Gebärmutterschleimhaut wird ausgebildet, zwischen dem 11. und 14. Lj Schamhaare, erste Menstruation meist mit 12 Jahren, wenn Körperfettanteil ca. 17% erreicht Insgesamt sind Mädchen früher in der Pubertät Jugendliche sind anders Wachstumsprozesse (Jungen) Warum? Chancen Stimme: Stimmbruch meist mit 15 Jahren, Testosteron lässt Kehlkopf wachsen, Adamsapfel tritt hervor, Stimme sinkt um eine Oktave, oft heiser Bartwuchs: beginnt zwischen dem 14. und 15. Lj. Achselhaare: beginnen etwa zwei Jahre nach der Schamhaarung (13. bis 16. Lj. ) zu wachsen Geschlechtsorgane: zwischen 11,5 und 15 Jahren wachsen Hoden, dann Penis, Schambehaarung entwickelt sich, zwischen dem 9. und 15. Lj kommt es zur ersten Ejakulation Wachstum und Proportionen: zwischen 12 und 16 Jahren verdoppelt sich die Wachstumsgeschwindigkeit bis auf ca. 10 cm pro Jahr, Brustumfang nimmt zu, Zahl der Muskelzellen verdoppeln sich (zw. 11. und 16. Lj), am Ende der Pubertät Muskeln: Fettgewebe 3:1, Körperkraft hat zugenommen, Längenwachstum ist mit 17 bis 19 Jahren abgeschlossen. Jugendliche sind anders Wachstumsprozesse (allgemein) Warum? Chancen Atmung: Lungengröße, Effizienz Sauerstoffaustausch nehmen zu – erhöhte Leistungsfähigkeit der Atmung Herz-Kreislauf-System: Leistung des Herz-Kreislauf-Systems steigt Veränderungen im Gehirn… Jugendliche sind anders Das Gehirn wird „umgebaut“ Warum? Chancen Jugendliche wirken oft trotzig, kommen morgens spät raus… auch eine Frage des Gehirns? Jugendliche sind anders Das Gehirn wird „umgebaut“ Warum? Chancen Volumenzunahme der grauen Substanz des Gehirns/ Großhirnrinde hat Wachstumsschub frische Verzweigungen an Nervenzellen, neue Verschaltungen, mit denen Informationen verarbeitet und gespeichert werden „Neuronaler Darwinismus“ (Edelmann) = beanspruchte Verknüpfungen bleiben, andere verkümmern wieder in Adoleszenz werden die Wege, auf denen ein Mensch Informationen und Emotionen transportiert neu justiert, Das Hirn reift zu effizienter Denk- und Kontrollmaschine, weniger, aber schnellere Verbindungen sugendliche Sind anders Warum? Chancen „Umbauarbeiten“ Wahrnehmung und Bewegungssteuerung sind bald wieder geschlossen, aber Sprache, räumliche Orientierung dauert länger Zirbeldrüse produziert Melatonin mit 1 bis 2 Stunden Verspätung (macht müde), folglich: Phasenverzögerung Letzte Umbauarbeiten im Präfrontalkortex (Entscheidungen fällen!), Welt und Signale werden anders bewertet Zwischen dem 12. und 18. Lj: Geschwindigkeit der Gefühlserkennung anderer geht um 20% zurück, vor allem Amygdala aktiviert bei Jugendlichen (Bauchentscheidungen, impulsiver, weniger auf Konsequenzen bedacht) unreifer nucleus accumbens (an Steuerung Streben nach Belohnung beteiligt) ist träger als bei Erwachsenen, deshalb mehr „Kick“ notwendig für Belohnungsschub (Risiko!), aber das Einschätzen der Risiken fällt schwer sugendliche Sind anders Warum? Chancen Wann geht das los? Hypothalamus sendet chemische Signale an Hypophyse Drüse schüttet Botenstoffe aus (luteinisierendes Hormon, follikelstimulierendes Hormon), Eierstöcke/ Hoden produzieren Sexualhormone (Östrogen/ Testosteron) Bei Mädchen beginnen diese „Vorarbeiten“ mit 8 Jahren, bei Jungen mit 10 Jahren Andere Hormonspiegel steigen auch, z.B. aus Nebennierenrinde, Pickel sprießen sugendliche Sind anders Warum? Chancen Körper ist anders! Sexualität wird wichtig Das Denken verändert sich! • Hypothetisches Denken • Perspektivenübernahme • unterscheiden zwischen dem, was man ist und was man sein könnte • Noch nicht ganz ausgereift, in abstrakten Begriffen zu denken, es kann deshalb zu Übergeneralisierungen kommen •kultureller Druck Entwicklungsaufgaben (I) Wünsche und Werte •individuelle •körperliche Veränderungsprozesse „Aufgabe, die in oder zumindest ungefähr zu einem bestimmten Lebensabschnitt des Individuums entsteht, deren erfolgreiche Bewältigung zu dessen Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben führt, während ein Misslingen zu Unglücklichsein, zu Missbilligung durch die Gesellschaft und zu Schwierigkeiten mit späteren aufgaben führt“ Dreher u. Dreher, 1985; Havinghurst, 1956 sugendliche Sind anders Warum? Chancen Entwicklungsaufgaben (II) Den Körper bewohnen lernen Abhängig von … Umgang•Geschlecht mit Sexualität lernen •Sozialem Status Umbau der sozialen Beziehungen •Familiensituation Emotionale Unabhängigkeit von den Eltern •Wert ein der Familie (Botschaft des Namens…?) Umbau der Leistungsbereitschaft Sie können also normativ/ eingeschränkt normativ/ Berufswahl, Bildung, Identitätsarbeit, sozial verantwortlich individuell sein ökonom. Unabhängigkeit) (1952 noch: Ehevorbereitung, Wie reagieren andere darauf, dass ich kein Kind mehr bin? Wie finde ich das? Mädchen finden das „doof“ (keine Fotomodell-Maße), Jungs nähern sich durch die Pubertät dem männlichen Schönheitsideal Körper – Psyche - Erfahrungen im Austausch sugendliche Sind anders Warum? Chancen Und dann? Seiffge-Krenke (1995): was kam vor in den letzten zwei Wochen? 1. Schlechte Noten 2. Sich verliebt haben 3. Sich einsam fühlen 4. Streit mit Lehrern haben 5. Politische Ereignisse, die die eigene Zukunft berühren 6. Erniedrigung ertragen 7. Mit dem Aussehen unzufrieden sein 8. Streit mit Eltern haben 9. Streit mit Freunden/ Freundin 10. Anderes dramatisches singuläres Ereignis Was fanden sie am schwierigsten? Vor allem Erniedrigungen, alles gekoppelt mit negative Gefühlen bis auf „sich verlieben“; Stressoren im Zusammenhang mit Schule, Probleme, Gefühle zu kontrollieren, Probleme mit Gleichaltrigen. sugendliche Sind anders Warum? Chancen Jugendalter: Risiko und Chance „normales“ und krisenhaftes Verhalten in der Adoleszenz (vgl. Streeck-Fischer, Fegert, Freyberger, 2009) normal krisenhaft Gelegentliche Experimente mit Drogen Gebrauch/ Missbrauch von Drogen Sex. Experimente mit Peers, Schüchternheit/ Unsicherheit Promiskuitive sex. Beziehungen/ Mangel an Beziehungen Geringe Fluktuation v. Interessen Schulverweigerung, keine Interessen mehr Auseinandersetzungen über Musik, …; Eltern provozieren durch überzogenes Verhalten Eltern hassen, basale gesellsch. Werte bekämpfen, ungeordnetes Denken, Suizidgedanken Unzufriedenheit, Langeweile Angst, unfähig, Leben zu genießen, depressiv Bedeutung für Identität, Emotionsregulation „Normal“? Abhängig von… Abweichung vom statistischen Durchschnitt Unerwartet Andauernd Leiden (selbst/ andere) Wichtige Ziele/Entwicklungsschritte können nicht verfolgt werden Kulturabhängig Inadäquat zur Entwicklung Entwicklungspsychopathologisches Modell der ADHS über die Lebensspanne (Schmidt & Petermann, 2008) Symptome ADHS nach (Wender-Utah): Unaufmerksamkeit Motor. Unruhe Impulsivität Desorganisation Affektlabilität Affektkontrolle Emotionale Überreagibilität Symptome ADHS nach ICD 10: Unaufmerksamkeit Hyperaktivität Impulsivität Komorbide Störungen Hyperkinet. St. d. SSV Soziale Defizite Ablehnung durch Peers/ Bezugspersonen neg. Interaktionen Geburt Kiga/ Vorschule Schwangerschaft: Rauchen, Alk, Stress, soziales Genetik Affektive Störungen Prüfungsängste Schulprobleme Hausaufgabenpr. Vermeidung Schulunlust Schuleintritt Substanzmissbr. Delinquenz Peer Probleme Lernresignation Verkehrsdelikte Borderline PLKst. Antisoziale Plk.st. Probleme im Job, Finanzen, Haushalt, Beziehungen Affektlabilität Übergang Erwachsenenalter Dysfunktionale fronto-stratiale Netzwerke; Neurotransmitter Lebensspanne 6-Monats-Prävalenzraten psychischer Auffälligkeiten nach ICD10 in der Kohorte der Mannheimer Kurpfalzstudie (Schmidt, 2004) 8 Jahre 18 Jahre 25 Jahre Wissenswertes zu der Studie: 13 Jahre •Stabilität der Störung 7 Jahre (n betrug = 216) über 5/ (n= 191) hinweg (n= ca. 181)50% (n=174) •Ca.Gesamt 50% Auffällige16,2 wechseln in 17,8 Gruppe der Gesunden 16,0 18,4 •Ca. 13% Gesunde wechseln in Gruppe der Auffälligen •87%Männlich der Gesunden Kinder bleiben gesund 22,2 22,0 14,8 20,2 •10-15% der Kinder, die mit 8 Jahren auffällig waren, sind das auch noch mit 25 Jahren Weiblich 10,2 Störungen 13,0 17,2 16,7 •Stabil: hyperkinetische und Störungen des Sozialverhaltens; weniger stabil: emotionale Störungen Schwere 4,2 4,5 3,9 6,3 Formen: Bei behandelten Patienten (stationär): gesamt •Positiv: kognitive VT, gutes Nachsorgesystem, FunktionsMännlich 8,3 6,0 6,8 8,4 niveau Familie gut •Zur Einschätzung Symptomkomplex wichtig (Blanzweiblich und Schmid, 2000) 0,0 3,0 1,1 4,4 Gelingendes Aufwachsen von Kindern • weitaus größter Teil der Kinder entwickelt sich positiv bzw. unauffällig aber • • Verunsicherung bei Eltern (Erziehungsgutachten des wiss. Beirats Familienfragen 2005) Shell Studie: 50% der befragten Eltern wissen nicht, woran sie sich in der Erziehung halten sollen (Deutsche Shell, 2000) • Zunahme von Verhaltens-/psychischen Störungen auf ca. 20% (KIGGS 2007) Kinder und Jugendliche: 18% bis 27% (Petermann et al., 2000) Kindergartenkinder: ca. 18% (Hahlweg, & Miller, 2001) unter Dreijährige: ca. 20% (Remschmidt,1998) rasche, schwer vorhersehbare Veränderungen von ökonomischen,sozialen und beruflichen Lebensbedingungen sugendliche Sind anders Coping! (nach Fend, 2005) Warum? Bewältigung von Entwicklungsaufgaben öffentlich wahrnehmbar? Wenn ja, dann Einfluss auf soziale Stellung (z.B. Diplom); erinnert an Riten Chancen Persönliche Ressourcen (soziokogn. Kompetenzen; Ich-Stärke) Bewältigung entwicklungsspezif. Aufgaben Leistungserfolge Soziale Erfolge Soziale Ressourcen (Fam. Stützsystem, Soz. Einbettung außerfamiliär) sugendliche Sind anders Was ist hilfreich? Warum? Chancen Soziokognitive Kompetenzen im Sinne von Analyse- und Urteilsfähigkeit Positives Verhältnis der Person zu sich selbst Geeignete Problemlösestrategien (aktives coping, internales coping, Vermeiden) Soziale Stützsysteme (gutes Auskommen mit Freunden, aber auch Familie!) In der Kinder- und Jugendpsychiatrie (I) • Kinder- und Jugendpsychiatrie versorgt Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr, in Ausnahmefällen z. B. bei chronischen Erkrankungen oder entwicklungsbedingten Besonderheiten bis zum 21. Lebensjahr. • Familienzentrierte Arbeitsweise vs. patientenzentrierte Arbeitsweise in der Erwachsenenpsychotherapie. • Epidemiologie psychischer Störungen: Die Hälfte der psychiatrischen Störungen beginnt in der Kindheit und Jugend, ¾ bis zur Mitte der 3. Lebensdekade, nur ¼ später. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie (II) • Verselbständigung, Schulabschluss, Eingliederung in das Berufsleben sind zentrale Entwicklungsaufgaben: Habilitation (Lempp) vs. Rehabilitation als zentrale sozialpsychiatrische Aufgabe. • Unterschiedliche Wirk- und Nebenwirkungsprofile von Medikamenten, z. B. Antidepressiva.Ungleiche Situation des off-label use in Erwachsenenpsychiatrie und Jugendpsychiatrie. • Unterschiedliche Suizidrisiken in verschiedenen Lebensaltern, überlappende Zuständigkeitsdefinitionen im Sozialrecht zwischen Jugendhilfe und Sozialhilfe, im Strafrecht etc. Was ist hilfreich? Erziehungssituation „Freiheit in Grenzen“ von Klaus A. Schneewind (2005); www.3c3c.de sugendliche Sind anders Tipps und Tricks allgemein/ in der Psychotherapie (1) Warum? Chancen Wissen: Verhalten und Gefühle klaffen oft auseinander! Gehirn hat hohe Plastizität Erfahrungen prägen! „gelassen, aber konsequent!“ Psychoedukation Gesunde Ernährung und Bewegung Verstärken Kurzfristige Belohnungen/ Konsequenzen Klare Rollen Auf das Wesentliche beschränken Frühes Erkennen von Schwierigkeiten, geeignete Hilfen sugendliche Sind anders Tipps und Tricks allgemein/ in der Psychotherapie (2) Warum? Chancen Motivation? („kommen reicht“) Kreative Methoden Nicht ständig Blickkontakt einfordern „Hände beschäftigen“ Abseitsstuhl hilfreich Interesse zeigen, zeigen lassen Werte verdeutlichen! Rollen klar! Briefe/ Karten schreiben Auf Beziehungsgestaltung achten Sprüche, Gedichte, Liedtexte… Authentisch sein! „ach, das waren noch Zeiten!“ „den wilden Herzschlag spüren!“ „Sturm und Drang!“ „Krise!“ [email protected]