Unternehmer und Unternehmen - Übung 1
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Unternehmer und Unternehmen - Übung 1
Unternehmer und Unternehmen Übungsunterlagen zu Übung 1 (Menschen und Unternehmen) Lehrstuhl für Unternehmensführung Wintersemester 2014/2015 Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 1 Unternehmer und Unternehmen – Übung 1 Gliederung der ersten Übungsveranstaltung 1. Einführung in die Übung 2. Menschen und Unternehmen 2.1 Unternehmensstrukturen 2.2 Führung und Motivation 3. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 2 In der Übung werden die Inhalte der Vorlesung vertieft und erweitert Aufbau von Vorlesung und Übung “Unternehmer und Unternehmen“ 2 1 Menschen und Unternehmen Vorlesung … Produkte und deren Vermarktung Vorlesung Übung 1 Übung 2 Übung 1 Übung 2 Übung UuU WS 2014-15 3 Eine gute Lerneinteilung zusammen mit kontinuierlichem Lernen ist die Voraussetzung für Erfolg Tipps zum effizienten Lernen an der Universität Effizientes Lernen Individuelle Einteilung eines Lerntages Leistung Lernen im Semester Klausurvorbereitung • • • • • • • Zeit • Kontinuität Aktives Mitarbeiten Mitschrift und Nacharbeit Lesen von Zusatzliteratur Arbeitsgruppen Nutzen von Sprechstunden Sitzplatzwahl • • • • Rechtzeitiges Erstellen eines Zeitplans Strukturieren des Stoffes (Schwerpunkte erkennen) Vertiefung durch Zusatzliteratur Alte Klausuren lösen Klausurtyp beachten Übung UuU WS 2014-15 4 Eine kontinuierliche Informationsversorgung aus vielen Quellen ist eine wichtige Voraussetzung Informationsquellen an der WiSo • • • • • • • • • • • Aushänge Büro für internationale Beziehungen Internet (z.B. StudOn, UnivIS) Kommilitonen Lehrstühle Prüfungsamt Rechenzentrum Sprachenzentrum Studentenservice Studentische Organisationen … Übung UuU WS 2014-15 5 Informationen zu "Unternehmer und Unternehmen" gibt es auf der Homepage des Lehrstuhls für Unternehmensführung www.management.wiso.uni-erlangen.de Link zu Unternehmer und Unternehmen Übung UuU WS 2014-15 6 Unternehmer und Unternehmen – Übung 1 Gliederung der ersten Übungsveranstaltung 1. Einführung in die Übung 2. Menschen und Unternehmen 2.1 Unternehmensstrukturen 2.2 Führung und Motivation 3. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 7 Mitarbeiter sollen im Unternehmen ihre Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft entfalten Einflussfaktoren auf die Leistung von Mitarbeitern I know Organisation und Personalmanagement • Organisation/ Hierarchie • Informationssystem • Schulungs-/Entwicklungsprogramme • Anreizsystem Information I can Training Führung und Führungsleitbild • • • • • Führungsstil Freiräume Förderung Partizipation Vorbilder I want Motivation Übung UuU WS 2014-15 8 Ein Unternehmen erfüllt verschiedene Funktionen, um Güter für Kunden zu erstellen Klassische Unternehmensfunktionen Unternehmensführung Lieferant Beschaffung Produktion Vertrieb Kunde Übung UuU WS 2014-15 9 Neben den eigentlichen Kernfunktionen besitzt ein Unternehmen auch Querschnittsfunktionen Kernfunktionsbereiche und Querschnittsbereiche Unternehmensführung Forschung und Entwicklung Beschaffung Produktion Absatz Kernfunktionsbereiche Logistik Qualitätssicherung Controlling Querschnittsbereiche Finanzen Personal Übung UuU WS 2014-15 10 Organigramme verdeutlichen die Einbindung der Funktionsbereiche in die Führungsstruktur Organigramm Audi AG Vorstand der Audi AG Vorstandsvorsitzender Vorstand Beschaffung Vorstand Technische Entwicklung Vorstand Produktion Vorstand Marketing & Vertrieb Vorstand Finanzen & Organisation Vorstand Personal & Sozialwesen Quelle: Audi AG Übung UuU WS 2014-15 11 Manchmal findet man in großen Aktiengesellschaften mehrere Unternehmen im Unternehmen Organigramm Volkswagen-Konzern Vorstandsvorsitzender Konzernvorstand der Volkswagen AG Vorstand China Vorstand Produktion Vorstand Beschaffung Vorstand Vertrieb & Marketing Vorstand Vorstand Personal & Finanzen & Organisation Controlling Vorstand Nutzfahrzeuge Vorstand Audi Quelle: Volkswagen AG Übung UuU WS 2014-15 12 Es gibt drei Gestaltungsparameter der Organisation Gestaltungsparameter und Idealtypen der Organisation Aufbauorganisation 1 Form der Aufgabenspezialisierung 2 Gestaltung der Weisungsbefugnisse 3 Verteilung der Entscheidungsaufgaben Idealtypen der Organisation Übung UuU WS 2014-15 13 Die funktionale Organisation ist durch eine Gliederung nach den zentralen Unternehmensfunktionen gekennzeichnet Funktionale Organisation bei BMW Aufgabenverteilung im Vorstand Entwicklung Einkauf & Lieferanten- Produktion netzwerk & Vertrieb & PersonalSozialMarketing wesen Finanzen Aftersales Quelle: BMW Group Übung UuU WS 2014-15 14 Bei der divisionalen Organisation dominiert oft eine Gliederung nach Produkten Divisionale Organisationsstruktur der Siemens AG im Jahr 2013 Vorstand und Aufsichtsrat Industry Energy Healthcare Infrastructure &Cities BT IA PG I&TS DT ES CP LV&MV CS PT Diagnostics M&L WP CS RS AS SG Cross-Sector Business FS GSS SRE Equity Investments (BSH, SEC) Regionale Einheiten Quelle: Siemens AG Übung UuU WS 2014-15 15 Die Matrixorganisation versucht, zwei Dimensionen der Organisation miteinander zu verbinden Matrixorganisation der SAP AG Prozessindustrie Finanzdienstleister … Verwaltung Finanzen Vertrieb Personal Forschung & Entwicklung Übung UuU WS 2014-15 16 Es können vier grundsätzliche Anforderungen an Organisationen unterschieden werden Anforderungen an Organisationen Marktorientierung Förderung der Kundennähe; Ausrichtung des Unternehmens auf Wettbewerber und Märkte Ressourceneffizienz Wirtschaftliche Nutzung technischer, personeller und finanzieller Ressourcen Qualifikation und Motivation Bereitstellung von Karrieremöglichkeiten und Motivationsanreizen Flexibilität Befähigung des Unternehmens zur Reaktion; Fähigkeit zur Anpassung an veränderte Bedingungen Übung UuU WS 2014-15 17 Die Idealtypen erfüllen grundsätzliche Anforderungen an Organisationen in unterschiedlicher Form Erfüllung von Anforderungen an Organisationen Funktional Divisional Matrix Marktorientierung Ressourceneffizienz Qualifikation und Motivation Flexibilität Übung UuU WS 2014-15 18 Welche Struktur ein Unternehmen benötigt, hängt letztlich von der gewählten Strategie ab Einfluss der Strategie auf die Organisationsstruktur Marktorientierung Wettbewerbsstrategien • Kostenführerstrategie • Differenzierungsstrategie Die Wettbewerbsstrategie beeinflusst das Gewicht der Bewertungskriterien Ressourceneffizienz Qualifikation und Motivation Organisationsstruktur • Funktional • Divisional • Matrix Flexibilität Übung UuU WS 2014-15 19 Menschen erbringen bestimmte Leistungen, wenn sie hierdurch ihre Motive erfüllen können Einfaches Verhaltensmodell Anreize Entwicklung Übung UuU WS 2014-15 20 Menschenbilder haben Einfluss auf die Art der Führung McGregors Theorie X/Y Typ X Typ Y Annahmen über Menschen in Unternehmen • Abneigung gegen Arbeit; vermeidet diese, wenn möglich • Geringer Ehrgeiz; tendiert zur Vermeidung von Verantwortung; will geführt werden • Suche nach Sicherheit • Kontrolle von außen • Anpassungsunfähig • Arbeit kann eine Quelle der Zufriedenheit sein • Zielorientierung, Selbstkontrolle • Suche nach Verantwortung; positiver Umgang mit Veränderungen • Einfallsreich und kreativ im Umgang mit unternehmerischen Problemen • Anpassungsfähig Konsequenzen für die Führung Einsatz von Zwangsmitteln, Kontrolle und Bestrafung (Management by Control) Übertragung von Verantwortung, Setzen von Zielen/Anreizen (Management by Motivation) Übung UuU WS 2014-15 21 Prof. Dr. Harald Hungenberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Betriebswirtschaftliches Institut Lange Gasse 20 90403 Nürnberg What Are Your Assumptions About People? Read the following ten pairs of statements. In each case, show the relative strength of your beliefs by assigning a weight from 0 to 10 to each statement. The points assigned to each pair must total ten. If you totally agree with one statement and totally disagree with the other, give the first one a 10 and the second a zero. If you like both statements equally, give each 5 points. 1. Most employees are fairly creative but often do not have the chance to employ this ingenuity on the job. ________(a) Most workers are not creative at all, but then again the job does not lend itself to creativity so nothing is lost. ________(b) 2. If you give people enough money, this will greatly offset their desire for interesting, challenging and/or meaningful work ________(c) If you give people interesting, challenging, and/or meaningful work, they are less likely to complain about the money and fringe benefits. ________(d) 3. Workers who are allowed to set their own goals and standards of performance tend to set them higher than management would. ________(e) Workers who are allowed to set their own goals and standards of performance tend to set them lower than management would. ________(f) 4. People want freedom to do work the way they believe is right. ________(g) People want to be told what to do; freedom actually makes them nervous. ________(h) Übung UuU WS 2014-15 22 5. The better an individual knows his or her own job, the more likely it is that the person will work only hard enough to produce the minimum amount acceptable to management ________(i) The better an individual knows his or her job, the more likely it is that the person will find satisfaction in the work and try to produce at least as much as the average worker in the organization. ________(j) 6. Most workers in a modern organization are not up to the intellectual challenge presented by their jobs. ________(k) Most workers in a modern organization have more than sufficient intellectual potential to do their jobs. ________(l) 7. 8. 9. Most people dislike work and, if given the chance, they will goof off. ________(m) Most people like work, especially if it is interesting and challenging. ________(n) Most employees work best under loose control. ________(o) Most employees work best under close control. ________(p) Above all else, workers want job security. ________(q) While workers want job security, it is only one of many things they want, and it does not rank first on all lists. ________(r) 10. It increases a supervisor’s prestige when he/she admits that a subordinate was right and he/she was wrong. ________(s) A manager is entitled to more respect than a subordinate, and it weakens the former’s prestige to admit that a subordinate was right and he/she was wrong. ________(t) Übung UuU WS 2014-15 23 Was ist Ihr Menschenbild? Auswertung des Fragebogens Ergebnis: Theorie X b) Ergebnis: Theorie Y a) c) d) f) e) h) g) i) j) k) l) m) n) p) o) q) r) t) s) Theorie Y 100 50 10 Theorie X 10 50 100 Übung UuU WS 2014-15 24 Motivation ist die treibende Kraft individuellen Verhaltens Definition von Motivation Motivation = Anstrengungen (quantitativ, qualitativ), die eine Person zeigt, um ein Ziel zu erreichen • Allgemein: Ziel ist es, ein Bedürfnis zu erfüllen (das Gefühl eines Mangels zu beseitigen) • Im Unternehmen: Motivation wird gemessen als Anstrengung, die Unternehmensziele zu erreichen (am besten, indem zugleich persönliche Bedürfnisse befriedigt werden können) Bedürfnis Mangelzustand Anstrengung Beseitigung Mangel/ Befriedigung Bedürfnis Zielerreichung Übung UuU WS 2014-15 25 Motivation kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden Überblick über Motivationstheorien Was erzeugt Motivation? Inhaltstheorien • Bedürfnispyramide (Maslow 1943/55) • Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg 1959/68) •… Prozesstheorien • Gleichgewichtstheorie (Adams 1963) • Erwartungstheorie (Vroom 1964) •… Motivationstheorien Wie beeinflusst Motivation das Verhalten? Übung UuU WS 2014-15 26 Maslows Bedürfnispyramide ist eine der bekanntesten Motivationstheorien Grundstruktur der Bedürfnispyramide Selbstverwirklichung Wertschätzung • Bedürfnis nach Entfaltung der eigenen Persönlichkeit • Bedürfnis, von anderen akzeptiert zu werden • Selbstachtung • Streben nach höherem Ansehen Soziale Bedürfnisse • Bedürfnis nach Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit • Bedürfnis nach sozialer Anerkennung Sicherheitsbedürfnisse • Bedürfnis nach Sicherheit, Stabilität, Geborgenheit, Schutz, Angstfreiheit Physiologische Bedürfnisse • Grundbedürfnisse, z.B. Hunger, Durst, Ruhebedürfnis Übung UuU WS 2014-15 27 Unternehmer und Unternehmen - Übung 1 Gliederung der ersten Übungsveranstaltung 1. Einführung in die Übung 2. Menschen und Unternehmen 2.1 Unternehmensstrukturen 2.2 Führung und Motivation 3. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 28 Jedes Team besteht aus maximal sechs Studierenden und muss eine Präsentation im Semester halten Teamzusammensetzung Übungsgruppe: Dozentin/Dozent: Teamnummer: Präsentationstermin: Name, Vorname Email-Adresse Telefonnummer Übung UuU WS 2014-15 29 In der nächsten Übung werden zwei Gruppen präsentieren, und alle anderen Teilnehmer sind ebenfalls aktiv Ablauf der Gruppenpräsentationen Präsentation der Gruppe Referierende Studenten Dozent Zuhörende Studenten Fragen und Antworten Selbstreflexion Vortrag Zuhören und Verstehen Feedback Diskussion und inhaltliche Vertiefung Feedback an die Referenten Übung UuU WS 2014-15 30 Bei einer Präsentation müssen zahlreiche Komponenten berücksichtigt werden Präsentationscheckliste Struktur/Aufbau • Aufbau aus drei Bestandteilen (Einleitung, Inhalte, Abschluss) Layout • Arbeit mit Schaubildern • Geeigneter Aufbau von Schaubildern Vorbereitung • Konsequentes Üben der Präsentation • Technik-Check (Beamer, Laptop, USB) Vortrag • Richtiger Umgang mit Schaubildern • Richtiger Umgang mit Fragen • Auftreten als Team Übung UuU WS 2014-15 31 Eine Präsentation besteht aus Einleitung, Inhalten und Abschluss Übersicht über die drei Schritte in einem Vortrag Einleitung Inhalte Abschluss Zuhörer aufrütteln, Interesse wecken, auf Verlauf der Präsentation neugierig machen Wichtig, da die Zuhörer bei Einleitung und Schluss am aufmerksamsten sind • Ziel der Präsentation darlegen („Warum ist der Zuhörer anwesend“) • Bedeutung der Präsentation herausstellen • Vorschau auf den Ablauf geben/Gliederung vorstellen • Wesentliche Erkenntnisse zusammenfassen • Schlüsse ableiten • Offene Punkte und ggf. nächste Schritte darstellen Übung UuU WS 2014-15 32 Ein gutes Schaubildpaket ist ein wirkungsvolles Kommunikationsinstrument Vorteile von Schaubildern Werbeausgaben sind insgesamt gefallen Marktanteil der Produkte ist zurückgegangen Vorteile von Schaubildern 2007 2008 2009 2010 Absatz reagiert empfindlich auf Preisbewegungen Delta market share Delta price 2007 ... 2008 2009 2010 • Wecken das Interesse des Betrachters • Fördern das Verständnis von Zusammenhängen • Fördern die Konzentration der Empfänger • Geben dem Präsentator die Möglichkeit, zu führen • Unterhalten Übung UuU WS 2014-15 33 Ein gutes Schaubild zeichnet sich durch charakteristische Merkmale aus Richtlinien für den Aufbau eines Schaubilds Action-Title nennt die Botschaft Einheitliches Format Subtitle beschreibt den Inhalt Different measures can be taken in order to significantly improve the profit situation Current profit situation and planned improvements – in Euro Profit situation Struktur oder Prozess darstellen 70 -30 130 90 GF 1 Planned improvements GF 2 GF 3 Total Reduction of personnel at GF 1 Productivity increase in manufacturing Listen den gleichen Satzaufbau geben ... Argumentationsfluss folgt Lesefluss Kommunikation / Dokumentation? Wenig Formen und Farben Inhalt bestimmt Animation Übung UuU WS 2014-15 34 Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist das gründliche Üben der Präsentation Verbesserung durch Üben der Präsentation Warum? Wie? • Übung des Vortrags erleichtert es, inhaltliche und strukturelle Fehler vor der Präsentation aufzudecken • Übung stellt sicher, dass Inhalt und Struktur bekannt sind • Übung führt dazu, dass die Zuhörer eine runde Präsentation erleben • Am Schreibtisch simulieren • Im Spiegel beobachten • Testpublikum nutzen Übung UuU WS 2014-15 35 Inhalt und Aussage von Schaubildern müssen den Zuhörern im Vortrag vorgestellt werden Hinweise zum Umgang mit Schaubildern 1 Zuhörer durch das Schaubild führen • • • • • • 2 Zuhörer schrittweise durch das Schaubild führen Aufbau und Inhalt des Schaubilds erklären Aussage des Schaubilds aufzeigen Auf das gerade Besprochene zeigen Schlussfolgerung aus dem Schaubild ziehen Überleiten zum nächsten Schaubild Überleitung vor dem Schaubildwechsel 1 2 • Ende des aktuellen Schaubilds • Blickkontakt zu den Zuhörern aufnehmen • Überleitung zu Inhalt und Aussage des nächsten Schaubilds mit Blickkontakt durchführen • Beim Schaubildwechsel schweigen • Nach kurzer Prüfung des neuen Schaubilds wieder Blickkontakt aufnehmen und Zuhörer durch das Schaubild führen Übung UuU WS 2014-15 36 Zu einer guten Präsentation gehört ein professioneller Umgang mit Fragen Verbesserung des Umgangs mit Fragen Fragen aufnehmen Antwort • Wenn eine Frage gestellt wird: Zuhören, was gefragt wird • Erfassen, was nicht gemeint wird; fühlen, was hinter der Frage steht • Jede Frage ernst nehmen (nicht Folien sortieren, trinken, Nase putzen) • Auf den Fragenden zu bewegen und ihn anschauen • Sich Zeit für die Antworten lassen (Hören, Denken, Reden) • "Ich weiß es nicht" ist eine zulässige Antwort • Frager nicht mit der Antwort attackieren/lächerlich machen: das Publikum identifiziert sich mit jedem Frager • Für dumme Fragen/Fragen, die auf Missverständnissen oder schlechtem Zuhören basieren, die Schuld auf sich selber nehmen Übung UuU WS 2014-15 37 Durch Beachten bzw. Vermeiden bestimmter Formulierungen ist das Feedback konstruktiv und nicht verletzend Ausgewählte Beispiele für Feedbackregeln Don´t Do Über konkretes Verhalten, "Daniel, Du bist faul und nicht Persönlichkeitstust nie, was man Dir sagt" merkmale sprechen Daniel aufzeigen, welche Aufgaben genau er nicht ausgeführt hat, bzw. durch welches Verhalten er "faul" erscheint Kritikpunkte subjektiv formulieren ("Ich finde", nicht: "man", "alle") "Es ist falsch, keine hierarchische Struktur zu verwenden" "Ich habe Probleme gehabt, Dir zu folgen. Vielleicht würde eine hierarchische Struktur Deinen Vortrag besser verständlich machen" 3 Ansatzpunkte für Verbesserungen zeigen Die Stimmlage einer Person zu kritisieren - dies kann nicht verändert werden und frustriert lediglich "Wenn Du etwas lauter sprichst, dann klingst Du gleich überzeugender" 4 Auf zwei oder drei Punkte konzentrieren Den Empfänger mit zu vielen Die wichtigsten Ansatzpunkte für Empfehlungen überfordern Verbesserungen aufzeigen 1 2 Übung UuU WS 2014-15 38 Unternehmer und Unternehmen Übungsunterlagen zu Übung 2 (Produkte und deren Vermarktung) Lehrstuhl für Unternehmensführung Wintersemester 2014 / 2015 Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 39 Unternehmer und Unternehmen – Übung 2 Gliederung der zweiten Übungsveranstaltung 1. Produkte und deren Vermarktung 1.1 4 P-Konzept des Marketings 1.2 Fallstudie: Entwicklung eines Vermarktungskonzepts 2. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 40 Das zentrale Konzept des Marketings besteht aus vier Elementen 4 P Konzept des Marketings Produkt (Product) • Welche Produkte verkaufe ich? • Wie gestalte ich mein Produktsortiment? • Wie gestalte ich den Service rund um die Produkte? Preis (Price) • Welchen Preis soll mein Produkt haben? • Gewähre ich Rabatte oder Kredite? • Wie gestalte ich Lieferungs- und Zahlungsbedingungen? Distribution (Placement) • Über welche Kanäle verkaufe ich meine Produkte? Kommunikation (Promotion) • Wie werbe ich für meine Produkte? • Wie kann ich den Verkauf fördern? • Wie kommuniziere ich mit meinen Kunden? Übung UuU WS 2014-15 41 Alle Entscheidungen bezüglich des Marketing-Mix sollen am Ende zum Erfolg des Unternehmens beitragen Zielsystem des Marketing-Mix Preis x Produkt Promotion Placement Übung UuU WS 2014-15 42 Der Marketing-Mix wird im Spannungsfeld zwischen Kunde, Unternehmen und Wettbewerb gestaltet Grundfragen für die Gestaltung des Marketing-Mixes Kunde Eigenes Unternehmen • Welche Ressourcen haben wir (Mitarbeiter, Anlagen, Material, Kapital, Information und Know-How)? • Was kosten / was ersparen uns die jeweiligen Maßnahmen? • Wer sind unsere Kunden? • Welche Eigenschaften und Bedürfnisse haben diese? • Wie groß ist die Zahlungsbereitschaft wie vieler Kunden? Wettbewerb • Was bietet der Wettbewerb zu welchem Preis an? • Wie wird der Wettbewerb auf unser Handeln reagieren? Übung UuU WS 2014-15 43 Der richtige Produkt-Mix ist eine Basis für nachhaltigen Unternehmenserfolg Grundfragen bei der Gestaltung des Produkt-Mix Produktpolitik • Produktgestaltung (Produktkern, Design, Image, Verpackung, Markierung) • Entscheidungen über die Marktpräsenz (einheitliche oder differenzierte Produkte?) Programm-/ Sortimentspolitik • Art (einheitlich, diversifiziert?) • Umfang (Breite und Tiefe?) • Abstimmung (Produktlinien, Dachmarken, Preislagen?) Garantie- und Servicepolitik • Pre-sale (technisch, kaufmännisch?) • After-sale (technisch, kaufmännisch?) Produkt-Mix Übung UuU WS 2014-15 44 Die Gestaltung des Preis-Mix beinhaltet vielfältige Einzelfragen Beispielhafte Grundfragen bei der Gestaltung des Preis-Mix • Wollen wir tendenziell höhere oder niedrigere Preise haben als der Wettbewerb? • Sollen wir bei jedem Kunden dasselbe verlangen? Preis-Mix • Sollen wir unsere Preise über die Zeit immer stabil halten? • Welche Marge wollen wir dem Händler zahlen? • Welche Preisoberund -unterbegrenzung soll unser Sortiment haben? • Sollen wir unsere Preise aggressiv oder defensiv durchsetzen? Übung UuU WS 2014-15 45 Ein erfolgreicher Marketing-Mix beinhaltet immer eine effiziente und effektive Gestaltung des Vertriebs Wichtige Gestaltungsparameter des Distributions-Mixes Verkaufskanäle • Direkt (z.B. Dell) • Indirekt (z.B. Kaufhof) Verkaufsorgane • Intern (eigener Vertrieb) • Extern (jemand anders für mich) Verkaufspolitik • Persönlicher Verkauf (Buchladen) • Automatisierter Verkauf (Amazon) Übung UuU WS 2014-15 46 Mit Hilfe des Kommunikations-Mix sollen Bedürfnisse geweckt und partiell befriedigt werden Beispielhafte Kommunikationsinstrumente Werbung Below-the-Line Sonstige Kanäle Beispiele • • • • • • • • Klassische Werbung Direktwerbung Außenwerbung Internetwerbung Zeitung, Fernsehen Personalisierte Briefe Großplakate Banner • Sponsoring • Events • Product Placement • Kultur-, Sportsponsoring • Harley-Davidson Treffen • IKEA bei „Einsatz in vier Wänden“ • • • • • • • • Verkaufsförderung Personal Selling Verpackung … Schnupperangebote Ansprache in Fußgängerzone Parfums, Apple Computer … Übung UuU WS 2014-15 47 Entwickeln Sie ein Vermarktungskonzept für den YES! Roadster Aufgabenstellung YES! ist ein junger, aufstrebender Automobilhersteller, der gerade den Prototypen eines neuen Roadsters entwickelt hat. Das Unternehmen beabsichtigt, dieses Modell bald zu vermarkten und beauftragt Sie, einen Marketing-Mix für das neue Produkt zu entwickeln. Schauen Sie sich das Photo des neuen Roadsters an. Ihr Vorschlag für ein Vermarktungskonzept sollte Antworten zu den folgenden Fragen enthalten (nutzen Sie dabei die Schaubilder dieser Veranstaltung): 1. 2. 3. 4. Der Roadster ist erst ein Prototyp. Welche Produkteigenschaften würden Sie besonders weiterentwickeln und wie würden Sie das Produkt am ehesten gestalten? Warum würden Sie so handeln? Welche Preissetzung schlagen Sie für das Produkt vor? Warum? Wo würden Sie Ihr Produkt verkaufen? Warum gerade dort? Welche Form der Kommunikation würden Sie für Ihr Produkt wählen? Warum gerade diese? Begründen Sie Ihre Entscheidungen, indem Sie jeweils erläutern, wie sich diese auf den Erfolg des Unternehmens auswirken würden. Übung UuU WS 2014-15 48 Wie lässt sich der YES! Roadster am besten vermarkten? Der YES! Roadster Übung UuU WS 2014-15 49 Unternehmer und Unternehmen – Übung 2 Gliederung der zweiten Übungsveranstaltung 1. Produkte und deren Vermarktung 1.1 4 P-Konzept des Marketings 1.2 Fallstudie: Entwicklung eines Vermarktungskonzepts 2. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 50 Unternehmer und Unternehmen Übungsunterlagen zu Übung 3 (Ziele und Wachstumswege) Lehrstuhl für Unternehmensführung Wintersemester 2014 / 2015 Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 51 Unternehmer und Unternehmen – Übung 3 Gliederung der dritten Übungsveranstaltung 1. Ziele und Wachstumswege 1.1 Vision, Mission, Ziele 1.2 Beeinflussende Faktoren 1.3 Wachstumswege 2. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 52 Erfolg kann in den verschiedensten Bereichen auftreten Arten von Erfolg Erfolgsdimensionen Beispiele • Wirtschaftlich • Umsatzsteigerung • Gewinnsteigerung • Persönlich • Erfüllen eines Traums • Bestehen einer Klausur • Sportlich • Sieger im Wettbewerb • Eigene Bestleistung Übung UuU WS 2014-15 53 Erfolg entsteht dann, wenn die verfolgten Ziele erreicht werden Zusammenhang von Zielen und Erfolg Ziele formulieren • Ein Ziel ist ein zukünftiger Sollzustand • Was will ich zukünftig erreichen? Erfolg / Misserfolg • Erfolg / Misserfolg wird anhand der Zielerreichung bestimmt • Soll-/Ist-Vergleich • Habe ich meine Ziele erreicht? Maßnahmen durchführen • Maßnahmen schaffen einen Istzustand • Was habe ich erreicht? Übung UuU WS 2014-15 54 In Unternehmen werden Ziele auf der Basis von Vision und Mission entwickelt Vision, Mission und Ziele Ziele Mission Vision Angestrebtes Zukunftsbild Schriftliche Formulierung von Werten und Normen auf Basis der Vision Klar definierte, messbare Vorgaben, anhand derer die Leistung des Unternehmens beurteilt werden kann Übung UuU WS 2014-15 55 Erfolgreiche Visionen sind richtungsweisend, Ansporn gebend, plausibel und prägnant Kriterien für die Formulierung von Visionen und Beispiele Richtungsweisend • Zukunftsorientiert • Verbindlich General Electric "Number one or two in every industry we serve" (1984) Ansporn gebend • Fordernd • Enthusiasmus erzeugend Wal*Mart "Become a US $ 125 billion company by the year 2000" (1990) Plausibel • Ambitioniert, aber erreichbar • Marktverständnis basiert Boeing "Bringing the world into the jet age" (1958) Prägnant • Einfache Leitbilder • Kommunizierbar Nike "Crush Adidas" (1968) Übung UuU WS 2014-15 56 Anhand der Vision und Mission müssen messbare, operationale Ziele entwickelt werden Entwicklung von Zielen aus Vision und Mission Gewünschte finanzielle Ergebnisse (z.B. Umsatz, Gewinn) Vision Mission Ziele Gewünschte Ergebnisse bzgl. Produkte und Leistungen (z.B. Kundenloyalität) Gewünschte Ergebnisse bzgl. Mitarbeiter und Umfeld (z.B. Mitarbeiterzufriedenheit) Übung UuU WS 2014-15 57 Die Ziele eines Unternehmens leiten sich aus den Interessen seiner Anspruchsgruppen ab Koalitionstheoretische Sicht des Unternehmens Eigenkapitalgeber Fremdkapitalgeber Konsumenten Lieferanten Unternehmen Unternehmen Mitarbeiter Staat Gesellschaft Übung UuU WS 2014-15 58 In der Balanced Scorecard werden Ziele und Maßnahmen aus vier Perspektiven zusammengefasst Die vier Perspektiven der Balanced Scorecard Finanzen "Was wollen unsere Anteilseigner erreichen?" Kunden "Welche Leistungen wollen wir unseren Kunden bieten?" Vision Mission Interne Prozesse "Welche Prozesse sind für unseren Erfolg wichtig?" Personal / Innovation "Wie sichern wir den langfristigen Erfolg des Unternehmens?" Übung UuU WS 2014-15 59 Für jede der vier Perspektiven in der Balanced Scorecard müssen folgende Punkte ausgearbeitet werden Auszuarbeitende Kriterien Ziele In der jeweiligen Dimension angestrebte zukünftige Zustände Messgrößen Indikatoren, anhand derer man messen kann, ob bzw. wieweit das betrachtete Ziel erreicht worden ist (Zielerreichungsgrad) Angestrebte Leistungen Konkrete Ausprägungen der Messgrößen, die das angestrebte Zielniveau kenntlich machen Initiativen Konkrete Maßnahmen und Initiativen, die dazu geeignet sind, die Ziele (in ihren jeweiligen Ausprägungen) zu erreichen Übung UuU WS 2014-15 60 Externe und interne Faktoren beeinflussen die individuelle Situation und wirken somit auf die Zielerreichung ein Externe und interne Faktoren Branchen- und Makroumwelt Ziele Externe Faktoren Individuelle Situation des Unternehmens Zielerreichung Interne Faktoren Kernkompetenzen Übung UuU WS 2014-15 61 Branchen- und Makroumwelt wirken auf das Unternehmen ein Umweltveränderungen am Beispiel der Automobilbranche Beispiele • • • • • • • • • • • • • • • • Übung UuU WS 2014-15 62 Was sind die besonderen Ressourcen und Fähigkeiten dieser Unternehmen? Beispiele für Kernkompetenzen Ressourcen Fähigkeiten Coca Cola Microsoft Deutsche Telekom BMW Übung UuU WS 2014-15 63 Die SWOT-Analyse bringt die interne und externe Perspektive zusammen SWOT-Analyse Umweltanalyse • Branche (Kunden, Wettbewerber, etc.) • Makroumwelt Chancen Unternehmensanalyse • Produkte, Kundenbasis Stärken • Wertschöpfungsprozess • Führung, Organisation, Personal • Kostensituation Schwächen Risiken • Haben wir die Stärken, um Chancen zu nutzen? • Haben wir die Stärken, um Risiken zu bewältigen? • Welche Chancen verpassen wir wegen unserer Schwächen? • Welchen Risiken sind wir wegen unserer Schwächen ausgesetzt? ... Übung UuU WS 2014-15 64 Unternehmen können auf ganz unterschiedlichen Wegen wachsen Wachstumswege von Unternehmen Bisherige Märkte Neue Märkte Bisherige Produkte Neue Produkte Übung UuU WS 2014-15 65 Kooperationen reichen von der vertragslosen Zusammenarbeit bis zum eigenständigen Joint Venture Arten der Zusammenarbeit Vertragslose Zusammenarbeit • Zusammenarbeit nur mittels Absprache • Abwicklung innerhalb der beteiligten Unternehmen • Einfachste, aber wenig stabile Form Vertragliche Zusammenarbeit • Kooperationsziel und -maßnahmen werden vertraglich vereinbart • Abwicklung innerhalb der beteiligten Unternehmen • Relativ stabil Kapitalbeteiligungen Joint Ventures • Unternehmen beteiligen sich aneinander • Ein- oder wechselseitige Beteiligungen • Einfluss auf Kooperationspartner durch Eigentümerschaft • Ausgliederung der Kooperationsaktivität in ein eigenständiges Unternehmen (meist zu gleichen Anteilen) • Sehr stabil Übung UuU WS 2014-15 66 Durch die Kooperation "Star Alliance" können Airlines kostengünstig ihre Angebotspalette erweitern Wachstum durch Kooperation Star Alliance • Durchführung gemeinsamer Flüge, obwohl Buchung bei einer Fluggesellschaft (code sharing) • Kooperation in der Ausrüstung, bei Ersatzteilen, Wartung, im Abfertigungsprozess etc. • Größeres Angebot an bedienten Strecken Übung UuU WS 2014-15 67 Unternehmer und Unternehmen – Übung 3 Gliederung der dritten Übungsveranstaltung 1. Ziele und Wachstumswege 1.1 Vision, Mission, Ziele 1.2 Beeinflussende Faktoren 1.3 Wachstumswege 2. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 68 Unternehmer und Unternehmen Übungsunterlagen zu Übung 4 (Welt der Zahlen) Lehrstuhl für Unternehmensführung Wintersemester 2014 / 2015 Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 69 Unternehmer und Unternehmen – Übung 4 Gliederung der vierten Übungsveranstaltung 1. Welt der Zahlen 2. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 70 Um die "Zahlenwelt" eines Unternehmens zu verstehen, müssen zunächst die Begriffe geklärt werden Grundbegriffe des Rechnungs- und Finanzwesen Liquiditätsrechnung Einzahlung Finanzierungsrechnung Zahlungsmittelbestand Einnahme GuV, Bilanz Kosten- und Leistungsrechnung Auszahlung Geldvermögen Ertrag Leistung Δ Kreditvorgänge Ausgabe Gesamtvermögen bzw. Reinvermögen Betriebsnotwendiges Vermögen Stromgrößen Bestandsgrößen (€ pro Periode) (€ pro Zeitpunkt) Δ Lagervorgänge Aufwand Kosten Ansatz- und Δ Bewertungsunterschiede Stromgrößen (€ pro Periode) Übung UuU WS 2014-15 71 Nach außen wird zunächst über den finanziellen Erfolg eines Unternehmens berichtet Struktur der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) Umsatzerlöse - Umsatzkosten = Bruttoergebnis - Vertriebs- und Verwaltungskosten - Forschungs- und Entwicklungskosten +/- Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen = Betriebsergebnis/EBIT +/- Finanzergebnis = Ergebnis vor Steuern - Ertragsteuern = Jahresüberschuss Übung UuU WS 2014-15 72 Der Cash-flow ist eine wichtige Information über die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens Cash-flow-Berechnung Erträge - Aufwendungen = Jahresüberschuss + Abschreibungen +/- Veränderungen der Rückstellungen = Cash-flow +/- Zahlungsüberschuss aus Investition +/- Zahlungsüberschuss aus Finanzierung = Warum erfolgen diese Korrekturen? • Es gibt Aufwand (Ertrag), der nicht in den Perioden seiner Verrechnung zu Auszahlungen (Einzahlungen) führt • Abschreibungen (z.B.) führen in den Perioden, in denen ein Vermögensgegenstand genutzt wird, zu Aufwand, aber nicht zu einer Auszahlung • Als Aufwand mindern sie den Jahresüberschuss und werden deswegen wieder addiert, um den Cash-flow zu errechnen Veränderungen der liquiden Mittel Übung UuU WS 2014-15 73 Überschuldung würde sich in der Bilanz des Unternehmens ausdrücken Struktur der Bilanz Vermögen/Aktiva Mittelverwendung Kapital/Passiva Anlagevermögen - Immaterielles Vermögen - Sachanlagen - Finanzanlagen Eigenkapital - Gezeichnetes Kapital - Kapitalrücklage - Gewinnrücklage Umlaufvermögen - Forderungen aus Lieferung und Leistung - Übrige Forderungen - Wertpapiere - Flüssige Mittel Fremdkapital - Pensionsrückstellungen - Sonstige Rückstellungen - Verbindlichkeiten bei Kreditinstitutionen - Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung - Übrige Verbindlichkeiten Mittelherkunft Übung UuU WS 2014-15 74 Für ein vertieftes Verständnis der finanziellen Situation werden betriebswirtschaftliche Kennzahlen betrachtet Dimensionen und Grundlagen der Kennzahlenanalyse Kennzahlenanalyse Vermögensanalyse Kapitalanalyse • Relative Zahlen/Quotienten sind aussagekräftiger als absolute Zahlen • Die Analyse basiert immer auf einem Vergleich (Zeit, Soll/Ist, Wettbewerber) • Die Ergebnisse müssen interpretiert werden Liquiditätsanalyse Investitionsanalyse Ergebnisanalyse Übung UuU WS 2014-15 75 Für ein vertieftes Verständnis der finanziellen Situation werden betriebswirtschaftliche Kennzahlen betrachtet Wichtige Kennzahlen zur Beurteilung der Ergebnissituation Kennzahl Berechnung Interpretation Umsatzrendite Eigenkapitalrentabilität Gesamtkapitalrentabilität Übung UuU WS 2014-15 76 Für ein vertieftes Verständnis der finanziellen Situation werden betriebswirtschaftliche Kennzahlen betrachtet Wichtige Kennzahlen zur Beurteilung der Kapitalsituation Kennzahl Berechnung Interpretation Eigenkapitalquote Anlagendeckungsgrad Übung UuU WS 2014-15 77 Für ein vertieftes Verständnis der finanziellen Situation werden betriebswirtschaftliche Kennzahlen betrachtet Wichtige Kennzahlen zur Beurteilung der Vermögenssituation Kennzahl Berechnung Interpretation Anlagenintensität Vorratsintensität Vorratsumschlagsdauer Übung UuU WS 2014-15 78 Für ein vertieftes Verständnis der finanziellen Situation werden betriebswirtschaftliche Kennzahlen betrachtet Wichtige Kennzahlen zur Beurteilung der Liquiditätssituation Kennzahl Berechnung Interpretation Liquidität (1. Grades) Schuldentilgungsdauer Übung UuU WS 2014-15 79 Für ein vertieftes Verständnis der finanziellen Situation werden betriebswirtschaftliche Kennzahlen betrachtet Wichtige Kennzahlen zur Beurteilung der Investitionssituation Kennzahl Berechnung Interpretation Innenfinanzierungskraft Nachhaltigkeit Übung UuU WS 2014-15 80 Unternehmer und Unternehmen – Übung 4 Gliederung der vierten Übungsveranstaltung 1. Welt der Zahlen 2. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 81 Unternehmer und Unternehmen Übungsunterlagen zu Übung 5 (Internationalisierung) Lehrstuhl für Unternehmensführung Wintersemester 2014 / 2015 Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 82 Unternehmer und Unternehmen – Übung 5 Gliederung der fünften Übungsveranstaltung 1. Management der Internationalisierung 1.1 Markt- und Standortwahl 1.2 Theorien der Internationalisierung 1.3 Formen und Strategien der Internationalisierung 2. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 83 Warum sind manche Branchen stärker internationalisiert als andere? Internationale Vernetzung verschiedener Branchen in Deutschland (Jahr 2008) Importquote 100 (in %) Büromaschinen, EDV Bekleidung • • 80 60 40 20 Textilien •Chemie • • Feinmechanik, Optik Elektrizität Maschinen Kraftwagen, Glas, Keramik, • • • Kraftwagenteile Ernäh- Stein, Erde rung • •• Metallerzeugnisse • Verlag, Druck 20 40 60 80 100 Exportquote (in %) Quelle: Kutschker/Schmid 2011 Übung UuU WS 2014-15 84 Der Grad der Internationalisierungsaktivitäten von Volkswirtschaften und Unternehmen ist messbar Indikatoren der Internationalisierung Gesamtwirtschaftliche Indikatoren Einzelwirtschaftliche Indikatoren Statisch • Ex- und Importe von Gütern und Dienstleistungen bezogen auf BIP • Anteil ausländischer Arbeitnehmer an der Gesamtbeschäftigtenzahl deutscher Unternehmen • Anzahl der Direktinvestitionen im Ausland Dynamisch • Wachstum Außenhandel im Vergleich zum Inlandshandel • Entwicklung grenzüberschreitender Unternehmenszusammenschlüsse • Ausländischer Anteil am Eigenkapital • Anteil Auslandsumsatz am Gesamtumsatz • Entwicklung Anteil Auslandsumsatz am Gesamtumsatz • Entwicklung der Auslandsproduktionsquote Übung UuU WS 2014-15 85 Mit Hilfe der Portfolioanalyse können potenzielle Märkte identifiziert werden Portfolioanalyse Marktattraktivität Hoch Niedrig Kernmärkte Hoffnungsmärkte Peripherer-/ Gelegenheitsmarkt Abstinenzmärkte Niedrig Hoch Marktbarrieren Quelle: Welge / Holtbrügge 2006, S. 98-104 Übung UuU WS 2014-15 86 „Bottom of the Pyramid“-Märkte bieten Unternehmen neue Wachstumspotenziale Definition von „Bottom of the Pyramid“-Märkten Paritätische Kaufkraft in US-Dollar Bevölkerung in Mio. > 20.000 Oberes Marktsegment 75 – 100 1.500 – 20.000 Mittleres Marktsegment 1.500 – 1.750 < 1.500 „Bottom of the Pyramid“Marktsegment 4.000 Quelle: Holtbrügge / Schuster 2009, S. 1337-1341 Übung UuU WS 2014-15 87 Unternehmen müssen ihre Strategie in BOP-Märkten an die dort herrschenden Umweltbedingungen anpassen Umweltbedingungen und Strategie in „Bottom of the Pyramid“-Märkten Umweltbedingungen Strategie • Kooperation mit nicht-traditionellen Stakeholdern • Hybride Produktentwicklung • Lokale Leistungsfähigkeit Quelle: Holtbrügge / Schuster 2009, S. 1337-1341 Übung UuU WS 2014-15 88 Internationalisierungstheorien untersuchen unterschiedliche Aspekte der weltweiten Betätigung von Unternehmen Theorien der Internationalisierung – Überblick und Beispiele Außenhandelstheorien UnterWelche Vorteile entsuchungs- stehen durch länderobjekt überschreitenden Güteraustausch? Beispiel Theorie der komparativen Kostenvorteile nach Ricardo (1816) Theorien der internationalen Direktinvestition Theorien der multinationalen Unternehmung Unter welchen Bedingungen verlagern Unternehmen Ressourcen ins Ausland? Welche Faktoren beeinflussen die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen? Lerntheorie der Internationalisierung von Johanson/Vahlne (1977, 1990, 2003) Diamant-Ansatz nach Porter (1990) Übung UuU WS 2014-15 89 Unternehmen wählen bei zunehmender Erfahrung im Ausland risikoreichere Formen der Internationalisierung Lerntheorie der Internationalisierung von Johanson/Vahlne Marktbindung Marktbearbeitungsentscheidungen Organisatorische Lernprozesse als Mittelpunkt der Theorie "Establishment chain" = Wahl von Engagements mit größerer Marktbindung bei mehr Auslandserfahrung Laufende Aktivitäten Marktwissen Statische Aspekte Dynamische Aspekte "Psychic distance chain" = Wahl von Engagements mit höherer kultureller Distanz bei mehr Auslandserfahrung Internationalisierungsprozess Übung UuU WS 2014-15 90 Was ermöglicht es einer Nation, in einer bestimmten Branche weltweit führende Unternehmen zu entwickeln? Porters Diamant-Ansatz der nationalen Wettbewerbsvorteile Regierung Strategien/ Wettbewerb Heimatmarkt Nachfrage auf dem Heimatmarkt Faktorbedingungen Verwandte/ unterstützende Branchen Quelle: Porter 1995 Übung UuU WS 2014-15 91 Die Internationalisierung bezieht sich auf verschiedene Entscheidungsbereiche Entscheidungsbereiche der Internationalisierung Internationalisierungsform ProduktMarktStrategie Internationalisierungstiming Wie werden die Unternehmensleistungen im Ausland angeboten? Wertschöpfungsstrategie Wo sollen die Wertschöpfungsaktivitäten angesiedelt werden? Organisation Wie sollen die Aktivitäten in den Regionen koordiniert werden? Übung UuU WS 2014-15 92 Die Wahl der Internationalisierungsform ist eine andere wichtige Entscheidung Internationalisierungsformen Hoch "Greenfield Investment" Akquisition Besitzanteil am Auslandsengagement Joint Venture Franchising Lizenzvergabe Niedrig Export Früh Typischer Zeitpunkt im Rahmen des Auslandsengagements Spät Übung UuU WS 2014-15 93 Durch Export werden die im Inland produzierten Güter an ausländische Abnehmer vertrieben Möglichkeiten des Exports Grenze Inland Indirekter Export Direkter Export Hersteller Ausland Inländischer Exporteur Ausländischer Importeur Kunden Hersteller Übung UuU WS 2014-15 94 Die Lizenzvergabe erfolgt oft in F&E-intensiven Branchen und ist nicht ohne Risiken Lizenzvergabe zwischen Genta und Aventis 2002 Synergien zwischen Biotech und Pharma „Genasense“ als Produktinnovation braucht Finanzgeber Starker Marketing- und Vertriebspartner, insb. im Bereich der Onkologie; finanzkräftig Lizenzpartner trennten sich nach kurzer Zeit ohne Erfolg aus der Zusammenarbeit Quelle: Schmid et al. 2006, S. 293-315 Übung UuU WS 2014-15 95 Mit Hilfe eines Franchising können Handel- und Dienstleistungsunternehmen expandieren Franchisingkonzept Body Shop Starke Werte – starke Marke – weltweit Unternehmenskultur und Werte Franchisenehmer im regionalen Wettbewerb In den USA funktionierte das Konzept des Franchising schlecht Übung UuU WS 2014-15 96 Eine beliebte Form der Auslandsaktivität ist ein Joint Venture mit einem ortskundigen Partner Joint Venture von BMW und BCA in China BMW Brilliance Automotive BMW TechnologieKnow-how Brilliance China Automotive Holding Ltd. Markt-Know-how Produktion des 3er und 5er in China Übung UuU WS 2014-15 97 Die Akquisition ist eine Möglichkeit international zu expandieren Akquisition von Procter & Gamble und Wella Konsumgüterhersteller mit Wachstumsstrategie Synergiepotenziale im Umfang von 300 Mio. € Schönheitspflege, insbesondere rund ums Haar Stärkung des Kernbereichs und Verwirklichung von Synergien Übung UuU WS 2014-15 98 Der Aufbau von Tochtergesellschaften ermöglicht Aldi, sein in Deutschland bewährtes Konzept auch im Ausland umzusetzen Aldi in Australien • 2001 erste Aldi-Filiale als "greenfield investment" • Philosophie: "groceries of highest quality at very low prices" • Bereits 280 Filialen in Australien • Im Wesentlichen gleiches Konzept wie in Deutschland Übung UuU WS 2014-15 99 Wo liegen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Internationalisierungsformen? Vor- und Nachteile der Internationalisierungsformen Export Lizenzvergabe Franchising Joint Venture „GreenAkquisition field Investment" Vorteile Nachteile Übung UuU WS 2014-15 100 Die Wasserfall-Strategie zeigt das klassische, schrittweise Vorgehen vieler Unternehmen Wasserfall-Strategie des Internationalisierungstimings Einstieg Land A Land B Land C Land D Land E Land F 1 2 3 4 5 6 Jahre Realisieren von Lern- und Erfahrungseffekten (Lerntheorie von Johanson/Vahlne) Übung UuU WS 2014-15 101 Die Sprinkler-Strategie sieht einen simultanen Markteintritt in mehreren Ländern vor Sprinkler-Strategie des Internationalisierungstimings Einstieg Land A Land B Land C Land D Land E Land F Jahre 1 Jahr • Verzicht auf Lern- und Erfahrungseffekte • Schneller Aufbau von Größen- und Verbundvorteilen • Hohe finanzielle, sachliche und personelle Ressourcen erforderlich Übung UuU WS 2014-15 102 Die Charakteristika der Märkte bestimmen, welche Internationalisierungsstrategie sinnvoll ist Strategien für internationale Märkte Globalisierungsvorteile • Homogene Bedürfnisse • Weltweite Marke • Einheitliche Produkttechnologie • Skalen- und Erfahrungseffekte Globale Strategie Transnationale Strategie Internationale Strategie Multinationale Strategie Lokalisierungsvorteile • Differenzierte Bedürfnisse/Geschmack • Nationaler Wettbewerb • Politisch-rechtliche Beschränkungen • Transportkosten Übung UuU WS 2014-15 103 Abhängig von Funktion und Geschäft ist die Wertschöpfungsstrategie festzulegen Alternative Wertschöpfungsstrategien Globale Konzentration FuE ... Service Autarke Wertschöpfung FuE ... Service Land 1 Land 2 Land 3 ... Land x Globales Geschäft Lokales Geschäft Übung UuU WS 2014-15 104 International tätige Unternehmen haben die Möglichkeit, ein weltweites Wertschöpfungsnetzwerk aufzubauen Aufbau eines Wertschöpfungsnetzwerkes F&E Beschaffung Produktion Vertrieb Land A Land B Land C Land D Land E Wertschöpfungsnetzwerke Quelle: Welge/Holtbrügge 2003 Übung UuU WS 2014-15 105 Wertschöpfungsnetzwerke verteilen Funktionen nach der Art der Geschäfte und Regionen Wertschöpfungsverantwortung am Beispiel Siemens Bereich COM Produktmanagement EntBeProdukwicklung schaffung tion Vertrieb/ Service Deutschland Länderübergreifende Verantwortung in Regionen Westeuropa USA Restamerika * Japan Große Märkte im Direktgeschäft Neue regionale Märkte mit Vertriebspartnern Süd-Ost Asien China Rest der Welt * * Local Content Standorte Quelle: Siemens AG Übung UuU WS 2014-15 106 In internationalen Unternehmen entstehen oft "Hybride" Organisationstrukturen Hybride Struktur der internationalen Tätigkeit Konzernführung Stammland Division 1 FuE Produktion Division 3 Division 2 Mar- FuE Pro- Verketing duk- kauf tion Inland Land A FuE Division 4 Produktgruppe 4b Pro- Mar- Produktduk- keting gruppe tion 4a Land B Land … Regionen Vertrieb Pro- Ver- Produktduk- trieb gruppe tion 4a Produktion Vertrieb Quelle: Rall 1989 Übung UuU WS 2014-15 107 Unternehmer und Unternehmen – Übung 5 Gliederung der fünften Übungsveranstaltung 1. Management der Internationalisierung 1.1 Theorien der Internationalisierung 1.2 Markt- und Standortwahl 1.3 Formen und Strategien der Internationalisierung 2. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 108 Unternehmer und Unternehmen Übungsunterlagen zu Übung 6 (Innovation) Lehrstuhl für Unternehmensführung Wintersemester 2014 / 2015 Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 109 Unternehmer und Unternehmen – Übung 6 Gliederung der sechsten Übungsveranstaltung 1. Innovation und Innovationsmanagement 1.1 Innovationen und der Lebenszyklus 1.2 Kreativitätstechniken in Innovationsprozessen 2. Weiteres Studium an der ReWi 3. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 110 Warum hat sich dieses Produkt nie im Markt etabliert? Innovationsbeispiel Dodge La Femme, 1955 Übung UuU WS 2014-15 111 Um Innovationen erfolgreich im Markt zu etablieren, sind vor allem vier Anforderungen zu erfüllen Erfolgsvoraussetzungen einer Innovation 1 4 Lässt sich die Idee ökonomisch sinnvoll realisieren? Stiftet das Produkt neue Werte für den Kunden? Kundennutzen Machbarkeit Marktgröße Innovationsgrad 3 2 Ist ein ausreichend großer Markt vorhanden? Liegt ein ausreichender / schützbarer Neuigkeitsgrad vor? Übung UuU WS 2014-15 112 Nach einer gewissen Zeit sind auch anfangs innovative Produkte nicht mehr attraktiv für den Kunden Opel Omega B • Produziert von 1994 bis 2003 • Anfänglich hohe Produktnachfrage • Im letzen Produktionsjahr weniger als 5.000 Stück verkauft • Kein Nachfolger Übung UuU WS 2014-15 113 Jedes Produkt unterliegt einem Lebenszyklus Die 6-Phasen des Produktlebens Umsatz/ Gewinn Umsatz Gewinn t Übung UuU WS 2014-15 114 Innovationen bei bestehenden Produkten können den Lebenszyklus verändern Die sechs Generationen des 3er BMW 1975 1983 1983 1994 1990 2000 1998 2006 2005 2012 2012 offen Übung UuU WS 2014-15 115 Durch die neue Produktgeneration soll der Gesamtumsatz gehalten oder gesteigert werden Lebenszyklus bei zwei Produktgenerationen Umsatz Ø-Umsatz UmsatzP1 UmsatzP2 t Übung UuU WS 2014-15 116 Innovationen durch technologische Veränderungen können den Lebenszyklus bestehender Produkte verändern Fernsehgeräte im Laufe der Zeit Farbfernseher mit flacher Bildröhre LED-backlight TV und 3-D-TV t Schwarz-Weiß Röhrenfernseher LCD Farbfernseher "HD-ready und Full-HD„ OLED- Ferneseher Übung UuU WS 2014-15 117 Die S-Kurve beschreibt die voraussichtliche Entwicklung von Technologien Konzept der Technologie-S-Kurve Leistungsfähigkeit der Technologie Grenze neuer Technologie Technisches Potenzial Grenze alter Technologie Heutiger Stand Kumulierter F&E Aufwand Übung UuU WS 2014-15 118 Strategische Innovationen haben das Potenzial, den Wettbewerbsvorteil etablierter Spieler zu zerstören Modell der strategischen / disruptiven Innovation Leistung Angebot der etablierten Unternehmen Erhaltende Innovation Neues Angebot Vom durchschnittlichen Nutzer gebrauchte Leistung Disruptive Innovation Zeit Quelle: Christensen, The Innovators Dilemma, 1997 Übung UuU WS 2014-15 119 Veränderte Produktmerkmale und ein neues Geschäftsmodell kennzeichnen strategische Innovationen Definition und Beispiele für disruptive strategische Innovationen Etablierte Airlines Strategische Innovation 1 • Service • Zuverlässigkeit • (Globale) Reichweite "Neu" Betont neue Produkt-/ • Preis Serviceattribute, die sich • Einfachheit von den traditionellen • Pünktlichkeit unterscheiden 2 • Serviceführerschaft • Streckennetz • Vertriebsinfrastruktur "No-Frills" Airlines "Konflikt" Schafft ein neues Geschäftsmodell, das Fähigkeiten erfordert, die mit den bestehenden in Konflikt stehen • Kostenführerschaft • Punkt-zu-Punkt-Verbindung • Internetvertrieb Übung UuU WS 2014-15 120 Außer am Produkt können Innovationen auch am Prozess ansetzen Arten von Innovationen und Innovationsstrategien substanzielle Innovation Neues Produkt Produktinnovation inkrementelle Innovation Nächste Generation Verbesserung Unverändert Unverändert VerbesNächste Neuer serung Generation Geschäftsprozess Prozessinnovation Übung UuU WS 2014-15 121 Durch innovative Techniken lässt sich der Produktionsprozess unterstützen (I) 3D-Simulation von Produktionsstätten F&E Beschaffung Produktion Vertrieb Marketing Situation: Produktionsprozesse werden komplexer Problem: Umfangreiche Planung notwendig Lösung: 3D Simulation von Abläufen Übung UuU WS 2014-15 122 Durch innovative Techniken lässt sich der Produktionsprozess unterstützen (II) Roboterfertigung in der Automobilindustrie F&E Beschaffung Produktion Vertrieb Marketing Situation: Produktionsprozesse werden komplexer Problem: Menschen können diese nicht bewältigen Lösung: Hochkomplexe Fertigungsroboter Übung UuU WS 2014-15 123 Innovationen im Vertriebsprozess eröffnen neue Absatzpotenziale PKW-Vertrieb im Onlineshop des Discounters Plus F&E Beschaffung Produktion Vertrieb Marketing Situation: Autovertrieb erfolgt über lokale Händlernetze Problem: Hohe Fixkosten, beschränkte Kundengruppe Lösung: Vertrieb über Internet Übung UuU WS 2014-15 124 Innovationen entstehen nicht nur im Unternehmen – sie können auch von außen gefordert werden Umfelder des Unternehmens als Treiber von Innovation K U W L Impulse für Innovation Beispiele: • Umweltauflagen Katalysatorentwicklung • LCD –Technologie Flachbildschirme • Wunsch nach Erreichbarkeit Mobiltelefon Übung UuU WS 2014-15 125 Beim Brainstorming entwickelt ein moderiertes Team in der Interaktion neue Ideen Kreativitätstechnik Brainstorming Ziel Durch gegenseitige Anregung der Teilnehmer, Zeitdruck und "Verbot" kommentierender und bewertender Äußerungen wird eine Vielzahl ungewöhnlicher Ideen erarbeitet. Beschreibung der Methode Zu einer spezifischen Fragestellung äußern die Teilnehmer auf Zuruf ihre Ideen. Diese werden auf Flipchartbögen oder auf Metaplankarten festgehalten. Zeit • Brainstorming (Sammelphase) 20-30 Minuten Sitzung abbrechen, wenn keine neuen Ideen mehr produziert werden • Strukturierungs- und Klärungsphase 30 Minuten • Bewertungsphase und Umsetzungsplanung 30-45 Minuten Material Stellwand (Metaplanwand), Moderationskarten und Filzstifte Gruppengröße 4 - 8 Teilnehmer Übung UuU WS 2014-15 126 Bei der Kartenabfragetechnik werden die Ideen zunächst in Einzelarbeit entwickelt und danach gemeinsam diskutiert Kreativitätstechnik Kartenabfrage Ziel Durch schriftliches Sammeln der Ideen auf Metaplankarten und in Einzelarbeit soll zunächst das kreative Potenzial des Einzelnen erfasst werden, um Störeinflüsse anderer Gruppenteilnehmer auszuschließen. Ideensortierung als Gruppenprozess fördert Akzeptanz des Ergebnisses. Beschreibung der Methode Ideen werden zunächst in Einzelarbeit entwickelt, um nicht gewünschte Beeinflussung (z. B. durch dominante Teilnehmer) zu verhindern. Dann werden mit voller Aufmerksamkeit der Gruppe alle Ideen bewusst angeschaut und sortiert. Der Ideenurheber kann aber anonym bleiben. Auch beim Sortieren sind Ergänzungen möglich. Zeit • Sammelphase/Ideengenerierung 30 Minuten • Strukturierungs- und Klärungsphase 30 Minuten • Bewertungsphase und Umsetzungsplanung 30 - 45 Minuten Material Metaplankarten, Metaplanwände und Filzstifte Gruppengröße 4 - 8 Teilnehmer Übung UuU WS 2014-15 127 Bei der 6-3-5 Methode entwickeln sechs Teilnehmer jeweils drei Ideen in fünf Minuten Kreativitätstechnik 6-3-5 Methode Ziel Durch Nutzung eines Formblatts wird die gegenseitige Anregung bei der Ideenfindung der Teilnehmer quasi „erzwungen“. Beschreibung der Methode 6 Teilnehmer entwickeln jeweils 3 Ideen in 5 Minuten. Insgesamt finden sechs Runden der Ideenfindung statt. Dabei wird ein Formblatt eingesetzt, d. h. die Ideen werden schriftlich erfasst. Die Teilnehmer können ihre Ideen nicht diskutieren. Es entstehen 3 x 6 x 6 = 108 Ideen (praktisch ca. 60-80 neue Ideen). Zeit • Ideengenerierung 30 Minuten • Strukturierungs- und Klärungsphase 30 Minuten • Bewertungsphase und Umsetzungsplanung 30-45 Minuten Material Formblätter und Stifte (alternativ können anstelle von Formblättern auch 6 Flipcharts im Kreis aufgestellt werden, um die die Teilnehmer wechseln) Gruppengröße 6 Teilnehmer Übung UuU WS 2014-15 128 Unternehmer und Unternehmen – Übung 6 Gliederung der sechsten Übungsveranstaltung 1. Innovation und Innovationsmanagement 1.1 Innovationen und der Lebenszyklus 1.2 Kreativitätstechniken in Innovationsprozessen 2. Weiteres Studium an der ReWi 3. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 129 Der betriebswirtschaftliche Bereich bietet dabei eine enorme Vielzahl unterschiedlicher Spezialisierungsmöglichkeiten Betriebswirtschaftliche Lehrstühle Prof. Dr. Scholz Banken und Finanzierung Prof. Dr. Hartmann Logistik Prof. Dr. Schöffski Gesundheitsmanagement Prof. Dr. Fürst Marketing Prof. Dr. Fischer Rechnungswesen und Controlling Prof. Dr. Bodendorf Wirtschaftsinformatik II Prof. Dr. Moser Wirtschafts- und Sozialpsychologie Prof. Dr. Scheffler Steuerlehre Prof. Dr. Amberg Wirtschaftsinformatik III Prof. Dr. Braun Entrepreneurial Finance Prof. Dr. Beckmann Corporate Sustainability Management Prof. Dr. Voigt Prof. Dr. Koschate-Fischer Industriebetriebslehre Marketing Intelligence Prof. Dr. Hungenberg Unternehmensführung Prof. Dr. Gatzert Versicherungswirtschaft Prof. Dr. Holtbrügge Internationales Management Prof. Dr. Möslein Wirtschaftsinformatik I Prof. Dr. Steul-Fischer Versicherungsmarketing Prof. Dr. Henselmann Rechnungs- und Prüfungswesen Übung UuU WS 2014-15 130 Unternehmer und Unternehmen – Übung 6 Gliederung der sechsten Übungsveranstaltung 1. Innovation und Innovationsmanagement 1.1 Innovationen und der Lebenszyklus 1.2 Kreativitätstechniken in Innovationsprozessen 2. Weiteres Studium an der ReWi 3. Referatsthemen und Präsentation Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Lehrstuhl für Unternehmensführung Übung UuU WS 2014-15 131