jetzt wirklich - Interfakultärer Studiengang Religionswissenschaft

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jetzt wirklich - Interfakultärer Studiengang Religionswissenschaft
Kommentiertes
Vorlesungsverzeichnis
des Interfakultären Studiengangs
Religionswissenschaft
Sommersemester 2009
1. Geleitwort von Prof. Dr. Michael von Brück
3
2. Allgemeine Hinweise
4
3. Die Institute stellen sich vor
7
4. Studium der Religionswissenschaft
8
4.1 Zur Struktur des Lehrangebots – zugleich inhaltliche Empfehlungen zum
Studienaufbau
4.2 Formale Anforderungen
4.3. Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens
4.4 Studiengang Religionswissenschaft (M.A., Dr. phil.)
4.4.1 Hauptfach
4.3.2 Nebenfach
4.3.3 Religionswissenschaftliche Pflichtveranstaltungen
4.3.4. Vorbereitungskurs für Prüfungen von Neben- und Hauptfachstudenten
5. Überblick Lehrangebote Sommersemester 2009
5.1 Vorlesungen
5.2 Proseminare
5.3 Hauptseminare
5.3 Oberseminar
5.4 Übungen
5.5 Colloquien und Repetitorien
8
8
9
9
10
10
12
13
13
14
14
15
17
18
18
18
6. Erläuterungen zu den Lehrveranstaltungen
6.1 Vorlesungen
6.2 Proseminare
6.3 Hauptseminare
6.4. Oberseminar
6.5 Übungen
6.5 Colloquien und Repetitorien
19
20
29
46
54
54
57
www.religionswissenschaft.lmu.de
7. Dozenten-Biographien
59
Literaturempfehlungen
63
Fachschaft Religionswissenschaft
63
2
1. Geleitwort von Prof. Dr. Michael von Brück
Die Pluralität der Werte- und Lebensmuster in modernen Gesellschaften kann nicht
verstanden werden ohne die Rolle der Religionen, die heute in noch nie dagewesener Weise
in Dialog und Polemik miteinander vernetzt sind. Um überhaupt zu begreifen, genügt es
nicht, nur eine Religion zu studieren, weil erst durch die Kenntnis des anderen zweierlei
wirklich bewusst wird: erstens die Tatsache, dass es sehr andere Kultur- und
Religionsformen als die eigene gibt, zweitens der Erkenntnisgewinn, der dann entsteht,
wenn man gleichsam mit den Augen des anderen die eigene Traditionsgestalt betrachtet.
Die Religionswissenschaft ist ein kulturwissenschaftliches Fachgebiet, das gesellschaftliche
Zusammenhänge erforscht, die sich durch bestimmte Glaubens- und Wertvorstellungen,
Riten und Normen definieren. Dabei geht es um das Verstehen historischer Zusammenhänge
ebenso wie um die Erarbeitung von Methoden. Die Einheit der Religionswissenschaft ergibt
sich aus vergleichenden Beobachtungen und verallgemeinerungsfähigen Mustern, die beim
Studium der einzelnen Religionen gewonnen werden. Sie bedürfen gründlicher
methodischer Reflexion und stetiger Überprüfung an Hand historischer und aktueller Daten.
Schwerpunktmäßig wird mit den unterschiedlichen Methoden der Historischen
Hermeneutik und der Religionsästhetik gearbeitet. Was darunter zu verstehen ist und wie
beide Methoden aufeinander bezogen werden können, ist einer der Eckpfeiler unserer
gegenwärtigen Arbeit. Verglichen werden nicht einzelne abstrahierte Erscheinungen von
„Religion“ (das war die alte Phänomenologie), sondern systemische Kommunikationsfelder
in ihren historischen Darstellungsformen und Translationen. Dieselben sind in ganz
verschiedenen Medien greifbar, weshalb die RW mit Methoden arbeitet, die auch anderen
kulturwissenschaftlichen
Perspektiven
eigen
sind,
z.B.
Philologie
und
sozialwissenschaftliche Methoden. Den Philologien kommt ein besonderes Schwergewicht
zu, da die Religionengeschichte der letzten Jahrtausende prominent (aber keineswegs
ausschließlich) in literarischen Traditionen greifbar ist.
Hieraus ergibt sich eine intensive Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen (Ethnologie,
Regionalwissenschaften wie z.B. Indologie, Sinologie, Turkologie, Japanologie und
Theologie). Da der Gegenstandsbereich der Religionswissenschaft sehr unterschiedliche
Kulturräume mit ihren Sprachen, Ethnien und Historien umfasst, ist es unerlässlich, die
Kapazitäten zu bündeln, Schwerpunkte zu setzen, die Arbeitsgebiete des in München
verfügbaren Personals zu nutzen und durch Lehraufträge ergänzend zusätzliche Kompetenz
an die Institute zu binden. So haben wir neben der Theorie und Methodik der
Religionswissenschaft und dem Religionenvergleich Schwerpunkte in Hinduismus und
Buddhismus, in der Religionsästhetik und –ökonomie aufgebaut und kooperieren mit
weiteren sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen.
Das Studium der Religionswissenschaft soll die Studierenden befähigen, die Werte- und
Lebensmuster anderer Kulturen kompetent wahrzunehmen sowie die gegenwärtige
Dynamik der Begegnung von Religionen und Kulturen zu verstehen. Diese Kompetenz wird
im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und pädagogischen Bereich noch weiter an
Bedeutung gewinnen, weil sich die Möglichkeiten kultureller Entwicklungen und Konflikte
genau an den Schnittstellen ergeben, die entstehen, wenn kreative kulturelle Prozesse aus
der Begegnung und dem Zusammenprall von verschiedenen Lebens- und Kulturmustern
(Religionen) erwachsen. Und genau dies ist auf nationaler, europäischer und weltweiter
Ebene zunehmend der Fall. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass wir den Studierenden
empfehlen, das entsprechende Lehrangebot gemäß der eigenen Interessenlage so genau wie
möglich aufeinander abzustimmen. Die Mitarbeiter der Institute stehen gern zur Beratung
zur Verfügung.
3
2. Allgemeine Hinweise
Wir möchten alle darauf aufmerksam machen, dass eine Anschlagtafel im Institut für
Religionswissenschaft ständig aktuelle Informationen bietet sowie auf die Studienangebote
in der Religionswissenschaft und auf Kongresse, Gastvorträge usw. hinweist (Ort:
Ludwigstr.
31/II).
Weitere
Informationen
und
Aktuelles
unter
www.religionswissenschaft.lmu.de.
Mit Fragen zu dem Hauptfach-Studiengang Religionswissenschaft (Magister M.A. und Dr.
phil.) und der Umstellung auf den BA/MA-Studiengang wenden Sie sich bitte an die
Studienberatung.
Semester
Semesterbeginn: Montag, 20.04.2009
Semesterende: Samstag, 25.07.2009
Alle Veranstaltungen beginnen mit dem Semesterbeginn und enden zum vorgegebenen
Semesterende, außer es stehen andere Daten bei den Veranstaltungen.
Einführungsveranstaltung
Dienstag, 21.04.2009, 10-13 Uhr in R 227, Schellingstr. 3
Vorbesprechung Zwischenprüfung SoSe 2009
Vorbesprechung für alle, die ihre Zwischenprüfung RW im SoSe 2009 machen: Do, 28. Mai
2009, 15 s.t., Ludwigstr.31/II Raum 225, (Prüferinnen u. Prüfer: Dr. A . Grieser/ N. Heyer
M.A., J. Kugele, M.A.). Die Vorbesprechung stellt das Procedere der Anmeldung vor, Tipps
zur Prüfungsvorbereitung sowie formal die Prüfungsinhalte, Literatur für den Teil „Theorie
und Methodik der RW“ und den Erwartungshorizont der Prüfer und Prüferinnen. Prüflinge
sollen ihre Schwerpunkthemen-Wünsche für den religionsgeschichtlichen Teil der Prüfung
bereits mitbringen und besprechen. Durch die Vorbesprechung können sich die
Studierenden auch kennenlernen und Lerngruppen bilden. Beachten Sie auch den neuen
Infozettel Zwischenprüfung auf unserer Homepage!
Studienberatung
Nicole Heyer M.A.
Ort: Ludwigstraße 31/II, Zimmer 226
Mittwoch 9-12 Uhr und n.V.; Anmeldung [email protected] oder 089/21802142
4
Studium International
Für Studierende der Religionswissenschaft wird ein Auslandsstudium sehr empfohlen.
Erste Informationen rund um Studiensemester im Ausland finden Sie auf der LMU-Seite
unter
Startseite > Studium > Studium International
Unterstützung bei Bewerbungen für Auslandsaufenthalte erhalten Sie in der
Fachstudienberatung.
Eine gute Möglichkeit, außerhalb Deutschlands zu studieren, bietet das ERASMUSProgramm, das 1987 von der EU ins Leben gerufen wurde, um die Mobilität der
Studierenden innerhalb Europas zu fördern. Inzwischen ist auch unser Institut in das
Netzwerk eingebunden. Bisher gibt es Austauschprogramme mit zwei Partnerinstituten mit
Zürich und Rom. Auf Anregung können noch weitere ERASMUS-Kooperationen aufgebaut
werden.
Partnerschaften:
University of Rom 1
Facolta die folosfia-lettere e filosofia
Dipartimento die studie Storica-religiosi
Università La Sapienza die Roma
Hinweise zum neuen Online-Vorlesungsverzeichnis und der Möglichkeit dort Kurse zu
belegen
Mit dem Sommersemester 2009 führt die LMU ein neues Online-Portal für Studierende ein:
LSF – Lehre, Studium, Forschung. Als Studieninformations-, -beratungs- und
Planungssystem unterstützt es Studierende und Lehrpersonal bei spezifischen Planungen.
LSF
stellt
Informationen
zu
Veranstaltungen
der
Hochschule,
besonders
über
Lehrveranstaltungen, bereit
ermöglicht Studierenden, sich ihren Stundenplan zusammenzustellen
verfügt über Funktionen zur Belegung von Veranstaltungen (insbesondere auch
teilnahmebeschränkter Veranstaltungen) durch die Studierenden selbst
bietet Informationen über Studiengänge und Veranstaltungen, über den Aufbau von
Hochschule, Organisationseinheiten und über Dozenten
Universität Zürich
Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie
Koordinatorin Internationale Austauschprogramme: Dr. Ulrike Langbein
Spalenvorstadt 2
CH-4003 Basel
Mit dem Bachelor wird es (auch für Magisterstudierende) notwendig, sich vor
Semesterbeginn in Lehrveranstaltungen einzuschreiben (hier belegen genannt).
Damit dies ab dem nächsten Semester reibungslos funktioniert, werden wir das bereits in
diesem Semester mit einigen Veranstaltungen üben.
Im Online-Vorlesungsverzeichnis LSF sind solche Lehrveranstaltungen mit dem Hinweis
„Platzvergabe“ gekennzeichnet.
Hier im Kommentierten Vorlesungsverzeichnis findet sich ein Hinweis bei den
Kommentaren.
Eine detaillierte Anleitung zu den Funktionsweisen von LSF stellen wir Ihnen auf der
Website bereit.
Bitte beachten Sie unbedingt die Hinweise zu Ablauf, Form und Fristen der
Bewerbungen, die von der zentralen Erasmus-Koordination der LMU gegeben werden.
Startseite > Studium > Studium International > Studium im Ausland >
Austauschmöglichkeiten der LMU > ERASMUS-Programm
Die Belegfrist für das Sommersemester 2009 ist von 01.04.2009-16.04.2009.
Nur innerhalb dieses Zeitraumes ist eine Belegung, d.h. Anmeldung bzw. Einschreibung, in
die betreffenden Lehrveranstaltungen möglich. Wann, innerhalb dieses Zeitraumes, Sie die
Belegung vornehmen ist bedeutungslos.
Erasmus-Beauftragte des Interfakultären Studiengangs Religionswissenschaft ist Nicole
Heyer.
Bei Problemen mit der Belegung von Lehrveranstaltungen wenden Sie sich bitte an die
Studiengangskoordinatorin Nicole Heyer.
5
6
3. Die Institute stellen sich vor
4. Studium der Religionswissenschaft
Lehrstuhl Religionswissenschaft (Ludwigstr. 31/II)
Leitung
Prof. Dr. Michael von Brück (Zimmer 232)
[email protected]; Sprechstunde: Mi 13-14 Uhr, Anmeldung im
Sekretariat
Sekretariat
Barbara Pöhlmann (Zimmer 227), Öffnungszeiten: 9.30 - 12.00 Uhr
Tel: (089) 2180-3484, Fax: (089) 2180-2835; [email protected]
Assistent
Jens Kugele M.A. (Zimmer 226), Tel. (089) 2180-2142, [email protected], Sprechstunde
n.V.
Lehrbeauftragte
Dr. Michael Brinkschröder: Tel. (089) 2180-3484, [email protected]
Dr. Stefan Eisenhofer, Tel: (089) 210136-138, Sprechstunde n.V.
Dr. theol. Hans-Peter Müller: Tel: (08081) 3593, Sprechstunde n.V.
4.1 Zur Struktur des Lehrangebots – zugleich inhaltliche Empfehlungen zum
Studienaufbau
Seminar für Religionswissenschaft und Philosophie der Religionen Europas (Ludwigstr.
31/II)
Religionswissenschaft
Leitung
Prof.’in Dr. Anne Koch (i. V.) (Zimmer 223), Tel: (089) 2180-5772; [email protected]
Sprechstunde: Mi 16-17 Uhr und n. V. , Anmeldung im Sekretariat
Sekretariat
Mechthilde Dreier (Zimmer 230), Öffnungszeiten: Mo-Fr, 9-12 Uhr;
Tel: (089) 2180-3282, Fax: (089) 2180-2152; [email protected]
Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Studiengangskoordinatorin
Dr. Alexandra Grieser (Zimmer 228), Tel: (089) 2180-2168;
[email protected] , Sprechstunde: Do 14-15 Uhr und n.V.
Nicole Heyer M.A. (Zimmer 226), Tel. (089) 2180-2142
[email protected], Sprechstunde: Mi 9-12 Uhr, Anmeldung per Mail oder
Tel.
Hilfskräfte: [email protected]
Tutoren: Stefan Binder und Susanne Framberger (Grundkurs)
Aufgrund der (augenscheinlichen) Fremdheit vieler unserer Themen bedarf die Struktur des
Lehrangebots der Erläuterung: Wir haben es mit einer Weite von Inhalten und Traditionen
zu tun, die historisch, systematisch und im Blick auf ihre Grundüberzeugungen zunächst
nur wenig miteinander verknüpft sind. Die prinzipielle Zuständigkeit des Fachs reicht –
neben methodischen Fragen – von afrikanischen indigenen Religionen über den
pakistanischen Islam und den japanischen Buddhismus bis zur Europäischen
Religionsgeschichte und zu neuen religiösen Bewegungen.
Als unsere besondere Aufgabe sehen wir die methodisch reflektierte Zusammenschau der zahlreichen
möglichen wissenschaftlichen Umgangsweisen mit dem Thema „Religion“.
Die Veranstaltungen der beiden Institute können aber keinen Gesamtüberblick über dieses
Feld geben. Für einen ersten Überblick über die philosophischen Voraussetzungen,
Methoden, Quellen und Problemstellungen der Religionswissenschaft ist die Teilnahme am
Grundkurs Religionswissenschaft für alle Studienanfänger der Religionswissenschaft Pflicht
und wird die Grundlage für ein sinnvolles methodisches Arbeiten in den Seminaren legen.
Ziel der Lehrveranstaltungen ist eine methodisch reflektierte und möglichst vorurteilsfreie
Annäherung an das „Fremde“ – sei es Hinduismus in Indien, Buddhismus an der
Seidenstraße oder Islam in deutschen Gastarbeiterwohnungen.
Wir wählen Einzelaspekte aus der Fülle unseres Fachs aus und ermuntern die Teilnehmer
und Teilnehmerinnen, sich am jeweiligen Thema beispielhaft in die Beschäftigung mit dem
„Fremden“ einzuarbeiten. Gleichzeitig bemühen wir uns jedoch, über die jeweilige Thematik
hinaus Leitlinien und Ausblicke zu geben. Daher sind unsere Veranstaltungen durchaus
nicht so „speziell“, wie es zunächst scheinen mag.
Wir sind im Übrigen davon überzeugt, dass solche exemplarischen Studien die Teilnehmer
und Teilnehmerinnen befähigen, sich bei Bedarf auch in ganz anderen Bereichen der
Religionen selbständig die nötigen Kenntnisse zu verschaffen.
Philosophie der Religionen Europas
Leitung
Prof. Dr. Rémi Brague (Zimmer 231), nur im Sommersemester
Sprechstunde: Mi 15-16 Uhr, Anmeldung im Sekretariat Frau Dreier
Assistent (Prof. Brague)
Dr. phil. Hans Otto Seitschek (Zimmer 221), Tel: (089) 2180-2906;
[email protected], Sprechstunde: Mo 11-13 Uhr
Lehrbeauftragte
Dr. Rocio Daga Portillo, Tel.: (089) 2180-3282, Sprechstunde n.V.
Dr. Michael Heinzmann, [email protected], Sprechstunde n. Veranstaltung
Adrian Hermann M.A. , [email protected], Sprechstunde n. Veranstaltung
Dr. Katharina Wilkens, [email protected], Sprechstunde n. Veranstaltung
7
8
4.2 Formale Anforderungen
4.4 Studiengang Religionswissenschaft (M.A., Dr. phil.)
Für einen laut Studienordnung geforderten Schein im Studiengang Religionswissenschaft
müssen folgende Leistungen erbracht werden:
4.4.1 Hauptfach
- Regelmäßige Teilnahme
- Aktive mündliche Mitarbeit im Seminar
- teilweise ein Referat (je nach Ankündigung des Dozenten/der Dozentin)
- benotete Hausarbeit (Proseminar 10-15 Seiten; Hauptseminar 20-30 Seiten;
Abgabe nach dem ersten Vorlesungstag des Folgesemesters nur nach Rücksprache),
- benotete Scheine aufgrund einer Klausur oder mündlichen Prüfung werden nicht
anerkannt!
Empfehlung
für Semester
Es werden nur Scheinvordrucke des Studiengangs Religionswissenschaft anerkannt. Für ein
solides Grundlagenwissen sind mehr Veranstaltungen als die formal geforderten dringend
empfohlen.
Der Schein muss von dem Institut abgestempelt werden, an dem er erworben wurde, und
zur Anerkennung im Studiengang Religionswissenschaft zusätzlich in einem der RWSekretariate mit dem Studiengangsstempel.
Ob es sich um einen historischen oder systematischen Schein handelt, richtet sich nach der
mit dem Dozenten vereinbarten Ausrichtung der schriftlichen Seminararbeit.
Veranstaltungsart
Pflicht/
Wahlpflicht
Grundkurs Religionswissenschaft
6
GK
P
1
Vorlesung/Übung zur Hist.
Religionswissenschaft
Proseminar I zur Hist. bzw. Syst. Religionswissenschaft je nach Lehrangebot,
Voraussetzung: Schein über erfolgreiche
Teilnahme des GK
2
V/Ü
WP
2
PS
P
Überblicksvorlesung zur Syst.
Religionswissenschaft
Vorlesung/Übung zur Hist.
Religionswissenschaft
Sprachkurs für Anfänger in einer
außereuropäischen Quellensprache
2
V
WP
2
V/Ü
WP
2
SK
P
3
Proseminar II zu dem nicht mit dem
Proseminar I abgedeckten Bereich der
Religionswissenschaft; Voraussetzung: Schein
über erfolgreiche Teilnahme des GK
2
PS
P
3
Vorlesung/Übung zur Syst.
Religionswissenschaft
Vorlesung/Übung zur Hist.
Religionswissenschaft
Sprachkurs in einer außereuropäischen
Quellensprache (mit Leistungsnachweis)
2
V/Ü
WP
2
V/Ü
WP
2
SK
P
Überblicksvorlesung mit Tutorium:
Grundwissen Religionswissenschaft
4
V
P
Veranstaltungen aus den Bereichen Syst. und
Hist. Religionswissenschaft und/oder weitere
Sprachkurse
Pflichtveranstaltungen
Wahlpflichtveranstaltungen
Im Grundstudium SWS insgesamt
6
V/Ü/PS/
SK
WP
2
2
2
3
3
4
4
1-4
9
SWS
1
4.3. Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens
Wie bereitet man sich am besten auf ein Referat vor? Wo finde ich aktuelle Literatur? Wie
erschließt man sich schwierige wissenschaftliche Texte? Welche Regeln gibt es für das
Zitieren und das Erstellen eines Literaturverzeichnisses? Welche Form hat eine
wissenschaftliche Hausarbeit?
Auf der Homepage des Studiengangs Religionswissenschaft finden sich Anleitungen und
Hinweise im pdf-Format zu grundlegenden Techniken und Formen wissenschaftlichen
Arbeitens. Den Studierenden wird empfohlen, sich mit diesen Arbeitstechniken vertraut zu
machen und sich bei der Erstellung von Referaten und Hausarbeiten an diesen Vorgaben zu
orientieren.
www.religionswissenschaft.lmu.de
> Studium und Lehre > Studienhilfen >Wissenschaftliches Arbeiten
Lehrveranstaltungen
im Grundstudium (1. bis 4. Fachsemester)
10
16
18
34
P
WP
4.3.2 Nebenfach
Empfehlung
für Semester
Lehrveranstaltungen
im Hauptstudium (5. bis 8. Fachsemester)
SWS
5-8
Hauptseminar aus dem als „Erster
Schwerpunkt“ ausgewählten Teilbereich der
Hist. Religionswissenschaft
(Zugangsvoraussetzungen: Nachweis über die
erfolgreiche Teilnahme an einer Sprachveranstaltung für Fortgeschrittene in
der Quellensprache, Proseminarschein in dem
Teilbereich, dem das Hauptseminar zugehört)
2
Veranstaltungen aus dem als „Erster
Schwerpunkt“ ausgewählten Teilbereich der
Hist. Religionswissenschaft
6
Hauptseminar aus dem als „Zweiter
Schwerpunkt“ ausgewählten Teilbereich der
Syst.
oder
Hist.
Religionswissenschaft
(Zugangsvoraussetzungen: Nachweis über die
erfolgreiche Teilnahme an einer Sprachveranstaltung für Fortgeschrittene in der
Quellensprache, Proseminarschein in dem
Teilbereich, dem das Hauptseminar zugehört)
2
5-8
Veranstaltungen aus dem als „Zweiter
Schwerpunkt“ ausgewählten Teilbereich
6
V/Ü/PS/
HS
WP
5-8
Veranstaltungen nach freier Wahl
10
WP
7 bzw. 8
Repetitorium zur Hist. Religionswissenschaft
(je nach Lehrangebot)
2
V/Ü/PS/
HS
Ü
7 bzw. 8
Repetitorium zur Syst. Religionswissenschaft
(je nach Lehrangebot)
2
Ü
WP
Pflichtveranstaltungen
Wahlpflichtveranstaltungen
Im Hauptstudium SWS insgesamt
4
26
30
5-8
5-8
11
Veranstal- Pflicht/
tungsart Wahlpflicht
HS
V/Ü/PS/
HS
HS
P
WP
Empfehlung
für Semester
Zahl
der SWS
Veranstaltungsart
Pflicht/
Wahlpflicht
1
Grundkurs Religionswissenschaft
6
GK
P
2
Proseminar I zur Hist. bzw. Syst.
Religionswissenschaft
je nach Lehrangebot,
Voraussetzung: Schein über
erfolgreiche Teilnahme am GK
2
PS
P
2
Vorlesung/Übung zur Hist.
Religionswissenschaft
2
V/Ü
WP
3
Proseminar II aus dem nicht mit dem
Proseminar I abgedeckten Bereich der
Religionswissenschaft;
Voraussetzung: erfolgreiche
Teilnahme am GK
2
PS
P
4
Vorlesung/Übung zur Syst.
Religionswissenschaft
2
V
WP
5-8
Hauptseminar (Voraussetzung:
Nachweis über die erfolgreiche
Teilnahme an jeweils einem
Proseminar aus dem Bereich der Hist.
und der Syst. Religionswissenschaft)
2
HS
P
1-8
Veranstaltungen aus den Bereichen
Hist. und der Syst. Religionswissenschaft nach Wahl
16
V/Ü/SK/P
S/HS
WP
Pflichtveranstaltungen
Wahlpflichtveranstaltungen
Im Grundstudium SWS insgesamt
12
20
32
P
WP
Lehrveranstaltungen
P
WP
12
P
WP
4.3.3 Religionswissenschaftliche Pflichtveranstaltungen
3-semestriger Turnus für die kommenden Semester
SoSe 2009
WiSe 2009/10
Historisches Repetitorium
(2 SWS)
Vorlesung Grundwissen RW
(4 SWS + 2 SWS Tut.)
SoSe 2010
Systematisches Repetitorium
(2 SWS)
4.3.4. Vorbereitungskurs für Prüfungen von Neben- und Hauptfachstudenten
Nebenfachstudenten und -studentinnen: Magisterprüfung
Hauptfachstudenten und –studentinnen: Zwischenprüfung
Termine:
Samstag, 25.04., 09.05. und 06.06.2009 jeweils von 9 – 13 Uhr in Ludwigstr. 31, 021.
Anmeldung bis spätestens 19.04.09 per Mail an [email protected].
5. Überblick Lehrangebote Sommersemester 2009
Der folgende Überblick ist zugleich eine Zusammenstellung aller Veranstaltungen, die im
Rahmen des Magisterstudiengangs Religionswissenschaft anerkannt werden können. Hierzu
ist ein Stempel des interfakultären Studiengangs nötig. Wir haben versucht, für alle
Veranstaltungen zu klären, in welchen Räumen diese stattfinden. Sollte kein Raum
angegeben sein, wenden Sie sich bitte an das entsprechende Institut, an dem der Dozent /die
Dozentin tätig ist.
Grundkurs Religionswissenschaft
Di 10-13 Uhr und Fr 10-13 Uhr in R 227, Schellingstr. 3
Beginn 21.04.09, zugleich Einführungsveranstaltung
Tutorien zum Grundkurs Religionswissenschaft
2-stündig, Mi 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225
2-stündig, Do 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225
Binder/Framberger
5.1 Vorlesungen
Emanzipation der Juden im europäischen Vergleich
2-stündig, Do 10 -12 Uhr, Schellingstr. 3, E001
Die Yoga Sutras des Patanjali, Teil II
4-stündig, Do 8-12 Uhr, HGB A 240
Brenner
von Brück
Juden im Mittelalter (7.-16. Jahrhundert)
2-stündig, Mo 14-16 Uhr, Schellingstr. 3, E001
Haverkamp
Twentieth Century Islamic Thought in the Balkans
2-stündig, Mo 14-16 Uhr, HGB M 014 Uhr
Karić
Die Werke von H.G. Kippenberg und B. Gladigow im Kontext der
Religionswissenschaft der letzten Jahrzehnte
2-stündig, Do 8-10 Uhr, HGB-A 016
Koch
Geschichte des antiken Christentums III
2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HS B 106
König
Kirchengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
4-stündig; Mi und Fr 10-12 Uhr, HGB A 014
Koschorke
Der Mahâyâna-Buddhismus II: Seine Vielfalt und seine Quellen
1-stündig, Do 15-16 Uhr, HGB A 213
Legittimo
The Ottoman Empire from the Tanzimat to the First World War
2-stündig, Mi 10–12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 101
Neumann
Kirche und Christentum im Zeitalter der Reformation
4-stündig; Mi und Fr 10-12 Uhr, HGB A 014
13
Grieser/Kugele
14
Oelke
Geschichte der Heiligkeit im Mittelalter
2-stündig, Di 16-18 Uhr, HGB M 014
Schilling
Die Geburt der islamischen Kunst im Spannungsfeld der Religionen
2-stündig, Mo 16-18 Uhr, HGB D 209
Religion und Wissenschaft – Facetten und Geschichte ihrer Beziehungen
2-stündig, Mi 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
Grieser
Der Arabisch-Israelische Konflikt von 1948 bis 1995
Hamed
Shalem
4-stündig, Mo 10-13 Uhr, Historicum 201
Indische Religionen. Vorlesung IV: "Der Shivaismus. Götter, Kult und
Tempel"
2-stündig, Fr 10-12 Uhr, Theresienstr. 39, B 139
Syed
Einführung in die buddhistischen Traditionen Asiens
2-stündig, Mi 16-18Uhr, HGB A 214
Triplett
Einführung in die Geschichte Japans II (ca. 1400-1800)
2-stündig, Do12-14 Uhr, Oettingenstr. 67, Oe 0.05,
Vollmer
Grundzüge der Dogmatik
2stündig, Di 8-10 Uhr, Gschw.-Scholl-Pl. 1, M 109
Wenz
5.2 Proseminare
Grundzüge iranischer Religionen I
2-stündig, Fr 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
Abka’i Khavari
Martin Heidegger, Brief über den Humanismus
2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HGB A 213
Religionen in München - Stadtsoziologische Perspektiven
2-stündig, Mo 18 -20 Uhr
Die Kreuzzüge. Voraussetzungen, Verlauf, Wirkungen
3-stündig, Do 16-18.30 Uhr, Prof. Huber-Platz, Vestibuel, 050
Einführung in das islamische Gesetz
2-stündig, Di 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
Brague
Brinkschröder
Burlacioiu
Daga Portillo
Kunst und Religion in Zentralafrika - Praxisseminar im Museum für
Völkerkunde München
Blockseminar:
Do 23.04., 30.04., 25.06., 02.07. und 09.07.09 jeweils von 13-18 Uhr im
Staatlichen Museum für Völkerkunde München, Maximilianstr. 42
Buddhistische Erzähltradierung im Wandel: Die früheren Inkarnationen
des Gotama Buddha
2-stündig, Di 8-10 Uhr, Ludwigstr. 31/IV, R 427
Die Haltung der bayerischen Landeskirche zur sogenannten Judenfrage
1918 bis 1945
2-stündig, Mo 16-18 Uhr
15
Eisenhofer
Einleitung in Talmud, Midrasch und rabbinische Hermeneutik
2-stündig, Mi 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31, R 021
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
Heinzmann
Grundlagen zum Judentum
3-stündig, Mo 18-21 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
Heinzmann
Theorien der Globalisierung und globale Religionsgeschichte
2-stündig, Do 14-16 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225
(virtuelles) Proseminar "Orientierungswissen Religionen"
4-stündig, Einführungsveranstaltung zum Seminar: Samstag, 18.04.09 10-12
Uhr, Abschlusssitzung: Samstag 25.07.09 10-12 Uhr, Ludwigstr. 28, RG 026
Heyer
Christlich-muslimischer Dialog in Deutschland – religionswissenschaftliche Analyse eines spezifischen Formates der Interreligiosität
2-stündig, Do 12-14 Uhr, Ludwigstr. 31, R 0.21
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
Koch
„Sie sollen schweigen?“ – Frauen in der frühen Kirche
2-stündig, Do 8-10 Uhr, Schellingstr. 9, Zi. 108
Die Anfänge der Religionswissenschaft im Spiegel ihrer Zeit
Fix
König
Kugele
Freitag, 1. Mai 2009, 13:30 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
Vorauss. am 06.06./07.06.09 oder 20.06./21.06.09 u. vorauss. am
04.07./05.07.09
Lebensbegleitende Riten im Christentum und in den Religionen
2-stündig, Mo 12-14 Uhr
Müller
Der Mensch und sein Tod – Menschenbilder und Todesdeutungen in den
Religionen
2-stündig, Mo 14-16 Uhr
Müller
Introduction to western esotericism
Blockveranstaltung/Sommerkurs: 21.09.-25.09.09
Fischer
Hermann
Augustiuns als Denker des Religiösen
2-stündig, Di 10-12 Uhr, HGB E 206
Pijnenburg
Seitschek
Von der französischen Revolution zum Zweiten Weltkrieg: Einführung in
die neuere Geschichte der Juden in Europa
4-stündig, Mi 8-11 Uhr, Historicum 201
16
Triendl-Zadoff
Lebende Bilder: Einführung in die Ikonographie des japanischen
Buddhismus
2-stündig, Do 10-12 Uhr, Oettingenstr. 67, Oe. 0.41
Triplett
Feldforschung in der Religionswissenschaft
2-stündig, Mo 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225
Wilkens
Zen-Buddhismus und Nationalismus
2-stündig, Mi 14-16 Uhr, Oettingenstr. 67, Oe. 1.13
Triplett
Mythen und Mythentheorien
Blockveranstaltung: Vorbesprechung: 08.05.09
29./30.05., 19./20.06. und 10./11.07.09
Triplett
5.3 Oberseminar
5.3 Hauptseminare
Bäderantisemistismus und jüdisches Freizeitverhalten in Europa
Brenner
Doktorandencolloquium
1-stündig, 14-tägig, Di 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 232
von Brück
3-stündig, Mi 8-11 Uhr, Historicum 327
Strukturen des Mythos - Mythos der Struktur
2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HGB D Z001
von Brück
Gelebter Islam und muslimische Alltagskultur. Einführung in die
Ethnologie Pakistans
Fr 22.05. u. Sa 23.05.09 im Staatl. Museum für Völkerkunde
Frembgen
Jüdische Gemeinschaften im christlichen Umfeld während des Mittelalters
3-stündig, Di 10-13 Uhr, Historicum R 507
Haverkamp
5.4 Übungen
Twentieth Century Islamic Thought in the Balkans
2-stündig, Di 10–12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 102
Karić
Diskurstheorie und –analyse in der Religionswissenschaft. Grundlagen
und Einüben an Anwendungsbeispielen
2-stündig, Mi 14-16 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
Koch
Kirchenkritik und kommunitäre Gemeinschaft. Basilius von Caesarea (4.
Jh.), Franz von Assisi (13. Jh.) und Dietrich Bonhoeffer (20. Jh.)
2-stündig, Do 16-18 Uhr
Koschorke
Mittel- und Ostanatolien in osmanischer Zeit
2-stündig, Di 10-12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 102
Neumann
Protestantismus und gesellschaftlicher Wandel in den 1960er und 70er
Jahren
2-stündig; Do 14-16 Uhr
Oelke
17
von Brück
Lektürekurs „Religion und Wissenschaft – Texte von der Antike bis in die
Gegenwart“
2-stündig, Di 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31/II R 225
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
Grieser
"Prüfungsvorbereitungskurs Magister-Nebenfach-Prüfung und Zwischenprüfung Religionswissenschaft "
Sa 25.04., 09.05. und 06.06. von 9-13 Uhr, Ludwigstr. 31, R 0.21
Heyer
Hinduismus in Deutschland – Einführung und Exkursion zum Tempelfest
in Hamm
Workshop: Sa./So. 09./10.05.09, 10-16 Uhr
Exkursion: Sa/So 06./7. 06.09
Luchesi
„Sozialwissenschaftliche Methoden für Studierende der Religionswissenschaft – Am Beispiel Islam“
Sa/So 16.05./17.05.09, 10-18 Uhr
Sariönder
5.5 Colloquien und Repetitorien
Magistranden- und Doktorandencolloquium
„…wie mit erstaunten Kinderaugen“? Die Weltausstellungen und der Shalem, Troelenberg
westliche Blick auf islamische Kunst.
3-stündig, Do 9– 12 Uhr, Zentnerstr. 31, Raum 510
Der Jakobsweg
Fr 24.04. u. 26.06. 16-19 Uhr, Blocktage: 6.6. 9.30-17.30; 12.06. 15-18.30 Uhr.
13.06.09 ganztags Exkursion
Theorie und Praxis der Zen-Meditation
2-stündig, Mi 16-18 Uhr, Ludwigstr. 25
Spliesgart
Koch
Blockveranstaltung, Termine n.V.
Koch, Grieser
Religionswissenschaftliches Colloquium
Mi 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225
Colloquium für Hauptfachstudent i n n e n aller Semester in den Fächern
Philosophie und Religionswissenschaft
vierten u. vorletzten Di der Vorlesungszeit von 18-20 Uhr,12. 05.09 u. am
14.07.09
18
SchönwälderKuntze, Grieser
6. Erläuterungen zu den Lehrveranstaltungen
6.1 Vorlesungen
I: Inhalt, L: Literatur, V: Vorkenntnisse, S: Scheinerwerb und Kategorie hist. oder syst., Z:
Zeit
Grundkurs Religionswissenschaft
Dr. Alexandra Grieser / Jens Kugele M.A.
Religionswissenschaft (Fak. 10)
EMANZIPATION DER JUDEN IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH
Prof. Dr. Michael Brenner
Jüdische Geschichte (Fak. 09)
I
Das Zeitalter der Emanzipation und Assimilation für die Juden West- und Mitteleuropas
zwischen 1789 und 1918 steht im Mittelpunkt dieser Vorlesung, die sich allerdings auch der
jüdischen Geschichte Osteuropas, des Nahen Ostens und Amerikas annehmen wird. Dabei
sollen sowohl Themen der Religionsgeschichte wie auch der Sozial- und Geistesgeschichte,
die Integration der Juden, aber auch der beginnende jüdische Nationalismus in Form des
Zionismus und Vorstellungen der nationalen Autonomie behandelt werden.
S
Syst. RW
I
Im Grundkurs werden religionswissenschaftliche Grundlagenkenntnisse erarbeitet, die
den Studienanfängern und -anfängerinnen einen Überblick über die spezifisch
religionswissenschaftliche Zugangsweise zu dem Gegenstand Religion vermitteln. Die
Geschichte des Religionsbegriffs, die Entstehung der Religionswissenschaft und ihrer
Teildisziplinen und die philosophischen Grundlagen der Methodendiskussion gehören
zu dem Basiswissen, das den weiteren Studienverlauf begleiten wird und eine sinnvolle
Studienplanung erlauben soll. Ein Überblick zur Forschungsliteratur, zu
Fachzeitschriften, Bibliotheken, Hilfsmitteln sowie eine Einführung in wissenschaftliches
Arbeiten (Methodenkenntnisse), in die Quellen und deren methodischer Erschließung
runden den Kurs ab.
Der Grundkurs ist Voraussetzung für die Teilnahme an Proseminaren.
L Reader mit Texten
KIPPENBERG, Hans G.: Die Entdeckung der Religionsgeschichte: Religionswissenschaft und
Moderne, München: Beck 1997.
MICHAELS, Axel (Hg.): Klassiker der Religionswissenschaft, München: Beck 1997.
STOLZ, Fritz: Grundzüge der Religionswissenschaft, 2. überarbeitete Aufl., Göttingen:
Vandenhoeck und Ruprecht 1997, UTB 1980 (zur Anschaffung empfohlen).
DERS.: Weltbilder der Religionen: Kultur und Natur – Diesseits und Jenseits – Kontrollierbares
und Unkontrollierbares, Zürich: Evangelische Verlagsanstalt 2001.
HOCK, Klaus (Hg.): Einführung in die Religionswissenschaft, Darmstadt: Wissenschaftliche
Buchgesellschaft 2002.
S Grundkursschein aufgrund aktiver Teilnahme und bestandener Prüfung (Klausuren,
Referat, Hausarbeit)
Z 6-stündig, Di 10-13 und Fr 10-13 Uhr in R 227 (Schellingstr. 3), Beginn 14.10.2008,
zugleich Einführungsveranstaltung
Z 2-stündig, Do 10-12 Uhr, Schellingstr. 3, E001
"DIE YOGA-SUTRAS DES PATANJALI" (TEIL II)
Prof. Dr. Michael von Brück
Religionswissenschaft (Fak. 02)
I
Die Vorlesung wird den zweiten Teil der Yoga Sutras des Patanjali behandeln. Dabei werden
die Ausblicke auf die sogenannten Cakra-Theorien, die Lehren von den subtilen Körpern, der
Anschluss an die indische Medizin und die esoterischen Wissensgebiete erörtert werden.
Yoga wird als Übung des Lebens im weitesten Sinne beschrieben. Auch die Frage nach der
Relevanz der hier vorgestellten Theorien und Übungssysteme für Menschen der Gegenwart
wird behandelt werden.
L
B. Bäumer, Die Wurzeln des Yoga, Weilheim: O.W.Barth 41982;
Hariharananda, Yoga-Philosophy of Patanjali, Albany: SUNY 1983;
M. Eliade, Yoga. Immortality and Freedom, Princeton Univ. Press: Bollingen Series LVI 1970;
S. Dasgupta, Yoga as Philosophy and Religion, Delhi: Motilal Banarsidass 31978;
J.W. Hauer, Der Yoga als Heilsweg, Stuttgart: Kohlhammer 21958
P. Schreiner (Hg.), Yoga. Grundlagen, Methoden, Ziele. Ein bibliographischer Überblick, Köln
1979.
TUTORIUM ZUM GRUNDKURS RELIGIONSWISSENSCHAFT
I
Das Tutorium versteht sich als Ergänzung des Grundkurses Religionswissenschaft. Es
bietet in verschiedener Hinsicht den Teilnehmern des Grundkurses Orientierung und
Unterstützung. In erster Linie werden Fragen und Probleme der Teilnehmer, die aus dem
(Un-)Verständnis der philosophischen und religionswissenschaftlichen Texte
hervorgehen, geklärt. Das Lernziel besteht darin, Fragestellungen, Methoden und
Probleme der Religionswissenschaft, verschiedene Positionen der Forschungsgeschichte,
insbesondere deren Thesen und Argumente, in eigenen Worten klar wiedergeben zu
können und geübter im wissenschaftlichen Arbeiten und im Bibliotheksbestand sowie
bei Literaturrecherchen zu werden.
Z 2-stündig, Mi 16-18 Uhr oder Do 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225
19
S
Syst. RW
Z
4-stündig, Do 8-12 Uhr, HGB A 240
JUDEN IM MITTELALTER (7.-16.JAHRHUNDERT)
Prof. Dr. Eva Haverkamp
Jüdische Geschichte (Fak. 09)
I
Mittelalterliche jüdische und allgemeine Geschichte werden häufig als getrennte Bereiche
betrachtet, obwohl diese Geschichten eng miteinander verbunden sind. Die jüdischen,
20
christlichen und muslimischen Gemeinschaften haben in unterschiedlichen Beziehungen
zueinander gelebt und sich gegenseitig beeinflusst. Diese Vorlesung behandelt in einem
Őberblick jüdische Gemeinden und deren Beziehungen zur nichtjüdischen Welt von Baghdad
und Russland bis Portugal und England, vom Aufstieg des Islam bis zu den Auswirkungen
der Vertreibung der Juden aus Spanien. Verschiedene Themenbereiche werden
angesprochen: Siedlung und Demographie, wirtschaftliche Bedingungen und Entwicklungen,
rechtlicher Status, Gemeindeorganisationen, Gemeinde- und Familienleben, soziale
Gruppierungen und Spannungen, Religiosität, intellektuelle Errungenschaften, Verfolgungen
und die Bandbreite der Beziehungen zwischen Juden, Christen und Moslems, deren
Vorstellungen über den anderen.
S
emeritierten Religionswissenschaftler H.G. Kippenberg (ehemals Bremen) und B. Gladigow
(ehemals Tübingen) haben die Religionswissenschaft in dieser Zeit wesentlich mitentwickelt.
Sie sind an der kulturwissenschaftlichen Wende und der handlungstheoretischen
Ausrichtung der Religionswissenschaft in Rezeption von Max Weber maßgeblich beteiligt.
Die Vorlesung rekonstruiert anhand ihres Werkes die religionswissenschaftliche
Fachgeschichte seit 1970. Durch ihre Mitgliedschaften an Forschungseinrichtungen wie dem
Max-Weber-Kolleg, dem Kulturinstitut Essen u.a. haben sie Querverbindungen in andere
Disziplinen geschaffen. Über die Einflüsse von Kollegen und Kolleginnen kommt ein reicher
Austausch mit angrenzenden Wissensordnungen wie der Soziologie, Altphilologie und
Geschichtswissenschaft und Debatten um Postmoderne, Writing Culture, Fundamentalismus,
sozialwissenschaftliche Quantifizierung versus Dekonstruktion usw. ins Spiel.
Hist. RW
Europäische Religionsgeschichte, Religionsproduktivität, Handlungssinn, diskursive
Religionswissenschaft, Lesbarkeit von Religion, Religion als Zeichen- und Handlungssystem,
Säkularisierung, Sinnpluralisierung und vieles mehr sind wichtige Konzepte, an denen
Religionsgeschichte von der Antike bis in die Gegenwart systematisch entfaltet wird. Die
Vorlesung entfaltet diese religionswissenschaftlichen Grundbegriffe. Beide Denker stellen
Überlegungen zur gegenwärtigen Aufgabe der Religionswissenschaft und zur Diagnose der
religiösen Gegenwartskulturen an, in die die Vorlesung einführt.
Z 2-stündig, Mo 14-16 Uhr Schellingstr. 3, E001
TWENTIETH CENTURY ISLAMIC THOUGHT IN THE BALKANS (IN ENGLISH)
Prof. Dr. Enes Karić :Allianz-Gastprofessor für Islamstudien Universität Sarajevo
Naher und Mittlerer Osten (Fak. 12)
I
The Islamic thought in Balkans throughout the 19th and 20th centuries is going through
tremendous transformations. With the decline of the Ottoman Empire comes the
modernisation and europeizing of the Balkans. The Muslims of the Balkans, first of all the
Bosniaks and Albanians, found themselves in the new geopolitical orbit, and their Muslim
theologians and alims/ulama gave some very interesting answers about the interpretation of
islam and the Qur'an during the second half of 19th and in the 20th century.
Their islamic thought mainly revolved around the promotion of the modernistic and
reformistic ideas coming from the islamic East, and also from the West.
Which educational institutions to form, how to engage in the modern scientific streams, how
to bring muslim women into the participation in society, should the Qur'an be translated into
the national languages, how to initiate islamic magazines, how to reform the pious
endowments, has the caliphate been abolished for good, how should the waqf system be
organized, may a Muslim Women be involved in political issues, should there be modern
schools, etc. - all these were questions of vital interest for the Muslims of the Balkans during
the 19th and 20th centuries. The most important question was how to reconcile the traditional
islamic communities of the Balkans and the arrival of european and secular ideas.
S
Hist. RW
L
Auffarth, C., Rüpke J. (Hg.), Burkhard Gladigow. Religionswissenschaft als Kulturwissenschaft, Stuttgart 2005. (gesammelte Aufsätze 1976-2000)
Gladigow B./Kippenberg, H.G. (Hr.), Neue Ansätze in der Religionswissenschaft, München
1983
Kippenberg,
H.G.,
„Diskursive
Religionswissenschaft.
Gedanken
zu
einer
Religionswissenschaft, die weder auf einer allgemein gültigen Definition von Religion noch
auf einer Überlegenheit von Wissenschaft basiert“, in: B. Gladigow, ders. (Hg.) Neue Ansätze
in der Religionswissenschaft, München 1983.
Kippenberg, H.G., „Religionssoziologie ohne Säkularisierungsthese: E. Durkheim und M.
Weber aus der Sicht der Symboltheorie“, in: Hubbeling/Kippenberg (Hg.), On Symbolic
Representation of Religion, Berlin 1986.
Kippenberg, H.G., „Was sucht die Religionswissenschaft unter den Kulturwissenschaften?“,
in: H. Appelsmeyer/E. Billmann-Mahecha (Hg.), Kulturwissenschaft, 2001.
Kippenberg, H.G., Die Entdeckung der Religionsgeschichte, München
Kippenberg, H.G., Religiöse Gewalt. Religionskriege im Zeitalter der Globalisierung,
München: Beck 2008.
Luchesi, B., Stuckrad, K. von (Hg.), Religion im kulturellen Diskurs (Festschrift für H.G.
Kippenberg), Berlin, New York 2004
Nünning, A. (Hg.), Metzler Lexikon der Literatur- und Kulturtheorie, Stuttgart, Weimar 2001.
Stuckrad, K. von "From Ancient Religions to Modern Scholarship: The Work of Hans G.
Kippenberg". In: Religious Studies Review 29 (2003) S.261-266.
Symposium on Hans G. Kippenberg, "Discovering Religious History in the Modern Age". In:
Journal of the American Academy of Religion 71 Heft 4 (2003).
Tschopp, S.S., Weber, W.E.J., Grundfragen der Kulturgeschichte, Darmstadt 2007.
S
Syst. u. Hist. RW
Z 2-stündig, Mo 14-16 Uhr, HGB M 014
DIE WERKE VON H.G. KIPPENBERG UND B. GLADIGOW IM KONTEXT DER
RELIGIONSWISSENSCHAFT DER LETZTEN JAHRZEHNTE
Prof.’in Dr. Anne Koch
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
Z 2-stündig, Do 8-10 Uhr, HGB A 016
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
In dieser Vorlesung wird die Entwicklung der Religionswissenschaft im Kontext der
mitteleuropäischen Wissenschaftsgeschichte der letzten Jahrzehnte verortet. Die mittlerweile
21
22
GESCHICHTE DES ANTIKEN CHRISTENTUMS III
Prof.’in Dr. Hildegard König
Kirchengeschichte (Fak. 01)
I
Die Vorlesung handelt vom Christentum des fünften und sechsten Jahrhunderts und schließt
den dreiteiligen Vorlesungszyklus der Alten Kirchengeschichte ab. Im Mittelpunkt stehen
einerseits die Debatten um das richtige Verständnis der Christologie, die zu den Konzilien
von Ephesus 431 und Chalcedon 451 geführt haben, andererseits Leben, Werk und Wirkung
Augustins, des größten lateinischen Kirchenvaters. Die Entfaltung des Christentums in
zunehmend selbständige Kirchen in Ost und West, die Geschichte des Papsttums bis zu
Gregor dem Großen und weitere Themen werden ebenfalls zur Sprache kommen.
L
E. Dassmann, Kirchengeschichte, Bde. II/1-2, Stuttgart u.a. 1996-99.
S
Hist. RW
Z
2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HS B 106, Beginn: 22.04.09
L
S
I
Die Vorlesung will den Hörern einen Überblick über die Vielfalt des Grossen Fahrzeugs des
Buddhismus und seinen Quellen geben. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung seiner
Entwicklung und die Erörterung seiner Lehren. Ein weiteres Ziel ist, den Teilnehmern die
moderne Forschung bezüglich der Lehren des Grossen Fahrzeuges vorzustellen. Diese
buddhismuskundliche Veranstaltung eignet sich sowohl für Studierende der Indologie,
Tibetologie, Sinologie und Japanologie, als auch für Studierende der Religionswissenschaft.
S
Syst. RW
Z 1-stündig, Do 15-16 Uhr, HGB A 213
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
KIRCHENGESCHICHTE DES 19. UND 20. HAHRHUNDERTS
Prof. Dr. Klaus Koschorke
Fundamentaltheologie (Fak. 02)
I
DER MAHÂYÂNA-BUDHISMUS II : SEINE VIELFALT UND SEINE QUELLEN
Dr. Elsa Legittimo
Indologie und Tibetologie (Fak. 12)
Wie kann man in einem kurzen Sommersemester 200 Jahre Christentumsgeschichte
darstellen, ohne in der Stofffülle unterzugehen? Die Vorlesung wird sich auf bestimmte
Schlüsseljahre – 1815 / 1848 / 1870 / 1910 / 1933 / 1948 / 1990 – beschränken und dabei
zentrale Daten der deutschen und europäischen Kirchengeschichte beschreiben, jeweils mit
Ausblick auf internationale Entwicklungen. Die Vorlesung setzt ein beim Wiener Kongress
1815 – Ausgangspunkt der kirchlichen und politischen Neuordnung Deutschlands und
Europas nach den Wirren der napoleonischen Kriege – und endet im Epochenjahr 1989/90,
das den Fall der Berliner Mauer, die deutsche Wiedervereinigung, den Kollaps des
Sowjetimperiums und das Ende des Kalten Krieges sah. Es markierte eine tiefgreifende Zäsur
nicht nur für die Kirchen und Christen Osteuropas, sondern auch in weltkirchlicher
Perspektive.
- Kurt Nowak, Geschichte des Christentums in Deutschland, München 1995.
- Martin Greschat, Christentumsgeschichte II. Von der Reformation bis zur Gegenwart,
Stuttgart/Berlin/Köln 1997.
- Hugh McLeod (Ed.), World Christianities c. 1914–c.2000, Cambridge 200
Quellen:
- Martin Greschat /Hans-Walter Krumwiede (Hg. ), Das Zeitalter der Weltkriege und
Revolutionen, Neunkirchen-Vluyn 1999 (KTG Bd. 5).
- K. Koschorke u.a. (Hg.), Außereuropäische Christentumsgeschichte 1450-1990,
Neunkirchen-Vluyn 2006 (KTG Bd. 6).
Hist. RW
Z 4-stündig; Mi und Fr 10 - 12 Uhr, HGB A 014
THE OTTOMAN EMPIRE FROM THE TANZIMAT TO THE FIRST WORLD WAR
Prof. Dr. Christoph K. Neumann
Turkologie (Fak. 12)
I
The lecture completes the overview over Ottoman History. In dealing what one author has
called “the longest century of the empire” it gives a record of the history of a society that built
up its own modernities, while struggling with the power modernity had given to European
powers and the consequences of this power on Ottoman society. Topics include not only
political and military history, but also social and cultural history alongside with the economy.
S
Hist. RW
Z
2-stündig, Mi 10-12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 101
KIRCHE UND CHRISTENTUM IM ZEITALTER DER REFORMATION
Prof. Dr. Harry Oelke
Kirchengeschichte (Fak. 02)
I
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Kirchen- und Christentumsgeschichte der Reformation, sie darf gewissermaßen als der „Klassiker“ aus dem Zyklus der kirchengeschichtlichen Hauptvorlesungen evangelischer Provenienz gelten. Die Vorlesung zielt im engeren
Sinn auf die Kernzeit der Reformation von der Öffentlichmachung der 95 Thesen Luthers
1517 bis zum Augsburger Religionsfrieden 1555 ab. Dabei werden die zeitlich vorausgehenden Krisensymptome und Reformansätze der spätmittelalterlichen Kirchen-, Christentumsund Kulturgeschichte ebenso berücksichtigt wie das sich anschließende Konfessionelle Zeitalter mit der Herausbildung der großen neuzeitlichen Konfessionskirchen bis zum Westfälischen Frieden 1648. Im Blickpunkt des Interesses stehen dabei die zentralen Themen, Ereignisse und Gestalten der Reformationsepoche, die zum Ausgangspunkt für eine unvergleichlich prägende Wirkungsgeschichte bis in die gegenwärtige Theologie, Kirche und Kultur geworden sind.
Arbeitsform: Vorlesung; gemeinsames Studium von Bild- und Textquellen (Fr 11-12 Uhr)
23
24
L
(zur Vorbereitung):
- G. Seebaß, Geschichte des Christentums III: Spätmittelalter, Reformation, Konfessionalisierung, Stuttgart 2006
- U. Köpf, Art. Reformation, in: RGG4 7 (2004), Sp. 145-159
- B. Moeller, Deutschland im Zeitalter der Reformation, Göttingen 41999 (Dt. Gesch., 4)
- P. Blickle, Die Reformation im Reich, Stuttgart 21992
Quellen: V. Leppin (Hg.), Die Kirche im Zeitalter der Reformation, Neukirchen-Vluyn 52004
(KTGQ, 3)
S
Hist. RW
Z
4-stündig; Mi und Fr 10-12 Uhr, HGB A 014
Hochmittelalter (Vorträge und Forschungen 42, 1994) ; Dieter von der NAHMER, Die
lateinische Heiligenvita. Eine Einführung in die lateinische Hagiographie (1994); Guy
PHILIPPART (Hg.), Hagiographies. Histoire internationale de la littérature hagiographique
latine et vernaculaire en occident des origines à 1550 (Corpus christianorum), bisher 4 Bde,
1009-2006; Thomas WETZSTEIN, Heilige vor Gericht. Das Kanonisationsverfahren im
europäischen Spätmittelalter (2004); Otfried KRAFFT, Papsturkunde und Heiligsprechung. Die
päpstlichen Kanonisationen vom Mittelalter bis zur Reformation (Archiv für Diplomatik:
Beihefte 9, 2005); Roberto PACIOCCO, Canonizzazioni e culto dei santi nella christianitas
(1198-1302) (Medioevo Francescano 11, 2006).
S
Hist. RW
Z
2-stündig, Di 16-18 Uhr, HGB M 014
GESCHICHTE DER HEILIGKEIT IM MITTELALTER
Dr. Beate Schilling
Kirchengeschichte (Fak. 01)
I
L
Die Vorlesung wird sich einem schillernden Begriff annähern, indem sie die Wandlungen
nachzeichnet, die seine Inhalte, seine Funktionen und Ausdrucksformen im Laufe der
„mittelalterlichen“ Jahrhunderte in Abhängigkeit von gesellschaftlichen, politischen und
religionsgeschichtlichen Veränderungen erlebte: Der vielleicht entscheidende Wandel vollzog
sich schon am Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter, als der Kreis potentieller
„Heiliger“ erweitert wurde: Neben dem Märtyrer, der durch seinen Tod für den Glauben
Zeugnis ablegte, galt fortan auch der confessor, der durch sein vorbildliches Leben höchste
Vollkommenheit erlangte, als „heilig“. Die Adelsgesellschaft des Frühmittelalters brachte
dann den „Adelsheiligen“ hervor, dem in der Gestalt des heiligen Bischofs bis zur Wende
zum 12. Jahrhundert, in der Gestalt des heiligen Königs sogar darüber hinaus eine lange
Karriere beschieden war. Schon in den Jahrzehnten vor dem großen Umbruch des Investiturund Reformzeitalters war das Ideal des heiligen Bischofs durch eine stärker monastischspirituelle Prägung fortentwickelt und seine Unvereinbarkeit mit manchen bischöflichen
Aktivitäten des „ottonisch-salischen Reichskirchensystems“ bewusst geworden. Aber erst der
Konflikt zwischen Kaiser und Papst machte, indem man dem König von kirchlicher Seite
jeden sakralen Charakter absprach und mit Gregor VII. überspitzt den Papst schon von Amts
wegen für heilig erklärte, paradoxerweise den Weg frei auch für laikale Heilige. Neben
identitätsstiftende Heilige traten „widerständige“ Heilige, die die gewohnten Ordnungen in
Frage stellten und sich oft an der Grenze zur Häresie bewegten. Ebenfalls im Gefolge der
Kirchenreform und der mit ihr einhergehenden Verrechtlichung wurde die Aufnahme in den
Stand der Heiligen zum päpstlichen Reservatrecht gemacht und an strenge prozessrechtliche
Formen gebunden. Die „klassische“ lateinische Heiligenvita der früheren Jahrhunderte
wurde abgelöst von Kanonisationsurkunden und -akten. Parallel zu diesem Wandel bei den
schriftlichen Quellen sind mit dem Wunderwesen und der Reliquienverehrung weitere
Erscheinungsformen mittelalterlicher Heiligkeit im Blick zu behalten.
Peter BROWN, Die Heiligenverehrung. Ihre Entstehung und Funktion in der Christenheit
(1981; dt. 1991); Regine PERNOUD, Die Heiligen im Mittelalter. Frauen und Männer, die ein
Jahrtausend prägten (1984; dt. 1988); André VAUCHEZ, La sainteté en occident aux derniers
siècles du moyen âge d’après les procès de canonisation et les documents hagiographiques
(Bibliothèque des Ecoles Françaises d’Athènes et de Rome 241, 1988²); Arnold ANGENENDT,
Heilige und Reliquien. Die Geschichte ihres Kultes vom frühen Christentum bis zur
Gegenwart (1997²); Jürgen PETERSOHN (Hg.), Politik und Heiligenverehrung im
25
DIE GEBURT DER ISLAMISCHEN KUNST IM SPANNUNGSFELD DER RELIGIONEN
Prof. Dr. Avinoam Shalem
Kunstgeschichte (Fak. 09)
S
Hist. RW
Z 2-stündig, Mo 16-18 Uhr, HGB D 209
INDISCHE RELIGIONEN. VORLESUNG IV:
"DER SHIVAISMUS. GÖTTER, KULT UND TEMPEL“
Dr. phil. habil. Renate Syed
Indologie und Iranistik (Fak. 12)
I
Erarbeitung der vedischen Religion und des upanischadischen Denkens behandelt die
Vorlesung die Entstehung und Entwicklung des Shivaismus, seiner Mythologie, seiner
philologischen Grundlagen, seines Kultes und seiner Tempel. Auch die zeitgenössische
Shiva-Religion und seine Stätten werden erläutert.
S
Syst. RW
Z
2-stündig, Fr 10-12 Uhr, Theresienstr. 39, Raum B 39
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
EINFÜHRUNG IN DIE BUDDHISTISCHEN TRADITIONEN ASIENS
Dr. Katja Triplett
Japan-Zentrum (Fak. 12)
I
Die Ursprünge der verschiedenen Traditionen des Buddhismus sind in einer Region zu
suchen, die heute Nordindien zugerechnet wird. Von dort aus gelangten maßgebliche
religiöse, rituelle und philosophische Impulse in andere Regionen des indischen
Subkontinents, nach Südostasien und über Zentralasien nach China, Korea und Japan. Die
26
christlicher Dogmatik in Form von Traktaten mit folgender Themensequenz:
1. Religion. Aspekte ihres Begriffs und ihrer Theorie in der Moderne
2. Offenbarung. Problemhorizonte neuzeitlicher Theologiegeschichte
3. Kirche. Grundzüge der Ekklesiologie in ökumenischer Absicht
4. Theologie. Wissenschaftstheorie und Enzyklopädie
5. Der dreieinige Gott. Grundzüge der Trinitätslehre
6. Der auferstandene Gekreuzigte. Grundzüge der Christologie
7. Der Geist des Lebens und der Liebe. Grundzüge der Pneumatologie
8. Schöpfung. Die Bestimmung des Menschen im Zusammenhang der Kreaturen
9. Sünde. Die Übel der Welt und die Verkehrtheit des Bösen
10. Versöhnung. Die Rechtfertigung des Sünders und die Erlösung der Kreatur
11. Vollendung. Die Zukunft des Gekommenen
12. Dogmatik zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Überlieferung buddhistischen Gedankenguts von der Zeit des historischen Buddha an (5. Jh.
v.u.Z.) erlebte vielfältige Entwicklungen und wirkte prägend sowohl im kulturellen, als auch
im gesellschaftlichen und politischen Bereich. Buddhistische Lehren und Rituale stellen
weiterhin bedeutende Faktoren im täglichen Leben der Menschen in zahlreichen Ländern
Asiens dar. Die Vorlesung soll einen ersten Einblick in zentrale Lehrinhalte und bedeutende
Rituale der unterschiedlichen buddhistischen Traditionen verschiedener Zeitepochen und
Regionen Asiens geben.
L
Bechert, Heinz (2002). Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart. 2. Aufl. (dieser Ausg.),
Beck'sche Reihe, 1338. München: Beck.
Hutter, Manfred (2001), Das ewige Rad. Religion und Kultur des Buddhismus, Wien u.a.:
Styria.
Keown, Damien (2001), Der Buddhismus: eine kurze Einführung, Ditzingen: Reclam.
Schmidt-Glintzer, Helwig (2007). Der Buddhismus. 2., durchges. Aufl. der Orig.-Ausg.,
Beck'sche Reihe, 2367. München: Beck.
S
Syst. RW
Z
2-stündig, Mi 16-18 Uhr, HGB A 214
L
F. Wagner, Was ist Religion? Studien zu ihrem Begriff und Thema in Geschichte und
Gegenwart, Gütersloh 1986; G. Wenz, Religion. Aspekte ihres Begriffs und ihrer Theorie in
der Neuzeit, Göttingen 2005.
P. Eicher, Offenbarung. Prinzip neuzeitlicher Theologie, München 1977; G. Wenz,
Offenbarung. Problemhorizonte moderner evangelischer Theologie, Göttingen 2005.
J. Werbick, Kirche. Ein ekklesiologischer Entwurf für Studium und Praxis,
Freiburg/Basel/Wien 1994; G. Wenz, Kirche. Perspektiven reformatorischer Ekklesiologie in
ökumenischer Absicht, Göttingen 2005.
J. Schmidt, Philosophische Theologie, Stuttgart 2003.
G. Wenz, Gott. Implizite Voraussetzungen christlicher Theologie, Göttingen 2007.
W. Pannenberg, Grundzüge der Christologie, Gütersloh 1964.
Chr. Henning, Die evangelische Lehre vom Heiligen Geist und seiner Person. Studien zur
Architektur protestantischer Pneumatologie im 20. Jahrhundert, Gütersloh 2000.
Chr. Link, Schöpfung. Schöpfungstheologie in reformatorischer Tradition, Gütersloh 1991.
Chr. Gestrich, Die Wiederkehr des Glanzes in der Welt. Die christliche Lehre von der Sünde
und ihrer Vergebung in gegenwärtiger Verantwortung, Tübingen 1989.
E. Jüngel, Das Evangelium von der Rechtfertigung des Gottlosen als Zentrum des christlichen
Glaubens. Eine theologische Studie in ökumenischer Absicht, Tübingen 1998.
Chr. Walther, Eschatologie als Theorie der Freiheit. Einführung in neuzeitliche Gestalten
eschatologischen Denkens, Berlin/New York 1991
S
Syst. RW
Z
2stündig, Di 8-10 Uhr, HGB M 109
EINFÜHRUNG IN DIE GESCHICHTE JAPANS II (CA. 1400-1800)
Prof. Dr. Klaus Vollmer
Japan-Zentrum (Fak. 12)
I
Diese Veranstaltung ist Teil einer auf drei Semester angelegten Vorlesung, die in
Grundstrukturen und Probleme der japanischen Geschichte von den Anfängen bis zur
Gegenwart einführen möchte. Fragen der politischen Organisation und Sozialgeschichte
kommen dabei ebenso zur Sprache wie solche der Kulturgeschichte. Auch Aspekte der
Geistes- und Ideengeschichte werden mit einbezogen. Weitere Themen sind die
Periodisierung und Bedeutung der einzelnen Epochen für die Interpretation und das Bild der
japanischen Geschichte in der Historiographie und in modernen Repräsentationen von
Kultur und Geschichte Japans.
L
Hall, John Whitney: Das Japanische Kaiserreich. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag
(zahlreiche Auflagen). S. 8-129. Hane Mikiso: Premodern Japan. A Historical Survey. Boulder:
Westview Press, 1991.Sansom, George: A History of Japan. To 1334. Folkestone: Dawson 1978
(Reprint von 1958). Totman, Conrad: A History of Japan. Oxford (u.a.): Blackwell 2000, S. 1138
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Hist. RW
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2-stündig, Do 12-14 Uhr, Oettingenstr. 67, Oe 0.05,
GRUNDZÜGE DER DOGMATIK
Prof. Dr. Gunther Wenz
Fundamentaltheologie (Fak. 02)
I
Unter der Überschrift “Geist des Christentums” entfaltet die Vorlesung Grundbestände
27
28
6.2 Proseminare
GRUNDZÜGE IRANISCHER RELIGIONEN I
Dr. Manijeh Abka’i Khavari
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
Die iranische Geisteswelt hat einen wichtigen Beitrag zu den religiösen Vorstellungen vieler
Völker geleistet. Im Einflussbereich iranischer Kultur, der vom 6. Jh. v. Chr. bis zur
Islamisierung im 7. Jh. von Mittelasien bis zum Mittelmeer reichte, haben die religiösen
Vorstellungen der Iraner und ihre Mythen starke Verbreitung und Aufnahme gefunden.
Gleichwohl haben sich in dem von vielen Völkern bewohnten Reich der persischen
Großkönige unterschiedliche Religionen und Götterglauben mit ihren spezifischen Riten und
Kulten verbreitet und sind miteinander interessante Symbiosen eingegangen.
In diesem Seminar werden die iranischen Gottheiten Ahura-Mazda, Mitra und Anahita und
die Amesha Spentas vorgestellt. Die ursprünglichen Gestalten dieser Gottheiten sollen in der
gemeinsamen religiösen Tradition der Inder und Iraner gesucht und ihre Weiterentwicklung
nach den Reformen Zarathustras behandelt werden. Die archäologische Hinterlassenschaft
altiranischer Dynastien soll nach Tempeln, Kulteinrichtungen und Bildnissen dieser Götter
hinterfragt werden. Da kaum eine Frage der iranischen Religionsgeschichte bis heute so
kontrovers behandelt wird wie die um die Person Zarathustras und seine Lehre, kommen die
unterschiedlichen Theorien über sein Auftreten und das Ausmaß seiner Wirkung zur
Sprache.
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung bekommen die Studienanfänger eine Einführung in die
iranische Kultur und Geistesgeschichte. Sie können die Quellen zur iranischen
Geistesgeschichte (in Übersetzung) kennenlernen, und sich mit den unterschiedlichen
Richtungen und Theorien in der Interpretation dieser Überlieferungen vertraut machen.
L
H. S. Nyberg, Die Religionen des alten Iran (1938) (1966)2W. Hinz, Zarathustra (1961)
G. Widengren, Iranische Geisteswelt von den Anfängen bis zum Islam (1961)R. C. Zaehner,
The Teachings of the Magi, London 1966B. Schlerath (Hrsg.), Zarathustra (1970) = Wege der
Forschung 169 M. Stausberg, Die Religion Zarathustras, Geschichte - Gegenwart - Rituale, 13, Stuttgart 2002-2004.
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Syst. RW
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2-stündig, Fr 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
L
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Syst. RW
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2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HGB A 213
RELIGIONEN IN MÜNCHEN - STADTSOZIOLOGISCHE PERSPEKTIVEN
Dr. Michael Brinkschröder
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
L
MARTIN HEIDEGGER, BRIEF ÜBER DEN HUMANISMUS
Prof. Dr. Rémi Brague
Religionsphilosophie (Fak. 10)
I
Gleich nach dem Ende des II. Weltkriegs meldete sich der während der Kriegszeit so gut wie
stumm gebliebene Martin Heidegger wieder zu Wort. Im „Brief über den Humanismus“
(1946) lässt sich der deutsche Philosoph auf ein öffentliches Gespräch mit seinem
französischen Briefpartner und künftigen Vermittler Jean Beaufret ein. Parallel dazu setzt er
sich auch mit Jean-Paul Sartre auseinander. Der „Humanismus“ in seinen verschiedenen
Formen, die in den Sartre’schen „Existenzialismus“ münden, sei nicht um jeden Preis zu
verteidigen. Er überschätze nämlich die Stellung des Menschen im Kosmos, bedenke dagegen
zugleich das Wesen des Menschlichen ungenügend und greife folglich zu kurz. Heidegger
entwirft eine Besinnung über die Folgen seines in „Sein und Zeit“ (1927) angebahnten
29
Umdenkens dieses Wesens als „Dasein“. Dabei wird der Mensch von seinem Verhältnis zum
Sein her gedacht. Vorläufig ausgesprochen: Die Anthropologie muss sich auf einer Ontologie
gründen.
Ziel des Seminars ist, sich den Inhalt des Werks durch eine fortlaufende Interpretation
anzueignen im Hinblick auf die heutzutage „brenzlige“ Problematik der sogenannten Anti-,
Nach-, Post- oder Transhumanismen.
M. Heidegger, Über den Humanismus, 10. erg. Aufl., Klostermann, 2000, 56S.
P. Sloterdijk, Regeln für den Menschenpark: Ein Antwortschreiben zu Heideggers Brief über
den Humanismus, Suhrkamp, 2006, 60S.
S
Z
Dieses Proseminar erkundet, welche theoretischen Kategorien die Stadtsoziologie für die
Erforschung der Religionen in München bereithält und setzt dieses Theorieangebot kritisch in
Beziehung zu empirischem Material, das im Rahmen des Projekts „Religionen in München“
erhoben wird. Dabei vergleichen wir die Verteilung von Religionsgemeinschaften und
Klientenreligionen in unterschiedlichen Stadtteilen und analysieren sie vor dem Hintergrund
der sozialen Strukturen dieser Quartiere. Außerdem untersuchen wir, ob sich nach dem
Zerbröseln der traditionellen Hegemonie der katholischen Kirche bereits die Konturen einer
neuen Kultur urbaner Religiosität, eines neuen „Munich way of religion“ abzeichnen.
Erkennbar – so die zu überprüfende Hypothese – sind einerseits das energische Bemühen der
städtischen Elite um Integration und Kooperation der großen Religionsgemeinschaften,
neben denen andererseits ein breitgefächertes Angebot esoterischer Heilerinnen und Heiler
steht.
Das Proseminar findet in Zusammenhang mit dem Schulprojekt „Religionen in München“
statt. Von den Teilnehmern/-innen wird erwartet, dass sie eigenständig ein Stadtgebiet
kartieren und als „Scout“ eine Gruppe von Schülern/-innen bei ihrer Feldforschung
begleiten. Das Schulprojekt bietet die Möglichkeit, eigene Unterrichtserfahrungen zu
sammeln.
Martina Löw; Silke Steets; Sergej Stoetzer: Einführung in die Stadt- und Raumsoziologie,
Opladen 2007.
Hartmut Häußermann; Walter Siebel: Stadtsoziologie - Eine Einführung, Campus, Frankfurt
am Main/New York 2004.
Syst. RW
2-stündig, Mo 18-20 Uhr
DIE KREUZZÜGE. VORAUSSETZUNGEN, VERLAUF, WIRKUNGEN
Dr. Ciprian Burlacioiu
Kirchengeschichte (Fak. 02)
I
Die „Kreuzzüge“ sind eines der zentralen und bis heute nachwirkenden Ereignisse des
Mittelalters. Mit dem relativ jungen Begriff werden unterschiedliche Vorgänge bezeichnet:
30
die militärischen Aktionen der lateinischen Christenheit für die „Rückeroberung“ des
heiligen Landes; die harte Hervorgehensweise gegen Häretiker und Schismatiker im eigenen
Land, aber auch gegen andere von Rom geschiedene christliche Kirchen; die
Zurückdrängung des Heidentums im Zuge der Christianisierung Europas; sowie in jüngster
Vergangenheit als „Kampf gegen das Böse“, der freilich geografisch verortet ist. All diesen
Phänomenen ist gemeinsam, dass sie religiös motiviert waren und nicht vor der Anwendung
grausamer Gewalt zurückschreckten. Auf der anderen Seite haben die Expeditionen ins
Heilige Land auch vielfältige Kontakte mit der orientalischen Welt ermöglicht. Diese
Kontakte haben sich u.a. in Religionsgesprächen und der Übernahme intellektueller Werte
niedergeschlagen. Sie führten aber auch zur Formung starrer Feindbilder, die bis heute als
Argumentationsmuster in den Diskursen bestimmten Gruppen dienen.
In der Veranstaltung werden primär die lateinischen Expeditionen zur Eroberung des
heiligen Landes, aber auch der innerchristliche „Kreuzzug“ gegen Albigenser und Katharer
behandelt. Zentral ist die Frage nach den Akteuren, ihren Motiven und der offizielle
Kreuzzugsideologie. Zugleich sollen zeitgenössische Entwicklungen in der Beziehung
zwischen Christentum und Islam erörtert werden.
H. E. Mayer, Geschichte der Kreuzzüge, 102005. N. Jaspert, Die Kreuzzüge, 42008.
F. Gabrielli (Hg.), Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, 2000. S. Eidelberg (Hg.), The Jews and
the Crusaders, 1996.
Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben
S
Syst. RW
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2-stündig, Di 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
KUNST UND RELIGION IN ZENTRALAFRIKA - PRAXISSEMINAR IM MUSEUM FÜR
VÖLKERKUNDE MÜNCHEN
Dr. Stefan Eisenhofer
Religionswissenschaft (Fak. 02)
I
Blockseminar:
Im Mittelpunkt des Seminars stehen die sogenannten traditionellen Weltbilder und
Religionen Zentralafrikas. An ausgewählten Skulpturen und Masken aus dem Museum für
Völkerkunde München soll grundlegenden Fragen über damit verknüpfte religiöse
Vorstellungen und rituelle Praktiken nachgegangen werden. Ein besonderes Augenmerk
richtet sich auf die Interaktion dieser Religionen mit dem Christentum, das in einigen
Regionen Zentralafrikas bereits seit dem späten 15. Jahrhundert seine Spuren hinterlassen
hat. Zudem sollen auch heutige Entwicklungen betrachtet werden.
V Lateinkenntnisse
V Teilnehmerbeschränkung auf 15 Personen!
Persönliche Anmeldung erforderlich unter [email protected]
S Syst. RW
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Hist. RW
Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines Referats und Proseminararbeit
Z
Z
3-stündig, Do 16-18.30 Uhr, Prof. Huber-Platz, Vestibuel, 050
BUDDHISTISCHE ERZÄHLTRADIERUNG IM WANDEL: DIE FRÜHEREN INKARNATIONEN DES
GOTAMA BUDDHA
Silke Yasmin Fischer, M.A.
Indologie und Tibetologie (Fak. 12)
EINFÜHRUNG IN DAS ISLAMISCHE GESETZ
Dr. Rocio Daga Portillo
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
L
Die Schari´a ist die Grundlage der Religion des Islams. Durch Lektüre von Quellen und
Handbücher des islamischen Gesetzes werden wir das Gesetz kennenlernen, die Bedeutung
und Rolle der Schari´a in der islamischen Gesellschaft untersuchen und gleichzeitig einen
Blick auf die Religion des Islams werfen, um sie besser zu verstehen.
Die folgenden Themen werden behandelt:
1. Schari´a als Offenbarung/Schari´a als Naturrecht. Gottesrechte und Menschenrechte.
2. Geschichte und Entwicklung des Rechtes. Schari´a und Fiqh.
3. Die Rechtsprechung.
4. Aufteilung und Gebiete des islamischen Rechtes: Religiöse Pflichten. Ehe. Erbe und Besitz.
Strafgesetz. Handel und Wirtschaft. Beziehung mit den Nicht-Muslimen (als Schwerpunkt).
Do 23.04., 30.04., 25.06., 02.07. und 09.07.09 jeweils von 13-18 Uhr im Staatlichen Museum für
Völkerkunde München, Maximilianstr. 42
I
Erzählungen über die früheren Inkarnationen des Gotama Buddha werden im
buddhistischen Kulturraum seit über 2000 Jahren überliefert. Wir untersuchen in dem
Seminar die Veränderung der srilankischen Erzähltradierung zwischen dem 5. und 20.
Jahrhundert. Als Textgrundlage dienen deutsche und englische Übersetzungen von
buddhistischen Quellentexten; die moderne Textschicht entstammt Schulbüchern, die an
staatlichen Grundschulen Sri Lankas für den Buddhismus-Religionsunterricht verwendet
werden. Ziel des Seminars ist es, herauszuarbeiten, inwiefern die ältere Textschicht verändert
worden ist, welchem Zweck diese Veränderungen dienen und welche Einflussfaktoren dafür
verantwortlich sein könnten.
Voraussetzungen: Die Lektüren werden auf Deutsch und Englisch ausgeführt. Kenntnis in
Arabischer Sprache erwünscht aber nicht erforderlich.
V Die Anmeldung zum Proseminar erfolgt in der ersten Seminarsitzung. Regelmäßige
Teilnahme, die Bearbeitung schriftlicher und mündlicher Aufgabenstellungen sowie die
Übernahme eines Referates sind Teilnahmevoraussetzung. Es kann ein Proseminarschein
erworben
werden
für
Indologie,
Tibetologie
oder
Religionswissenschaft.
NAGEL, T.: Das Islamische Recht, Westhofen, 2001. IBN HALLAQ, W.: Islamic Legal
Theories, Cambridge, 1997. BADERIN, M.A.: International Human Rights and Islamic Law.
Oxford, 2003.
S
31
Syst. RW
32
Z
2-stündig, Di 8-10 Uhr, Ludwigstr. 31/IV, R 427
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
intensive Textlektüre wissenschaftlicher, populärwissenschaftlicher und religiöser Texten
sein wird.
L
Clayton, Philip/ Simpson, Zachary (Hg.): The Oxford Handbook of Religion and Science,
Oxford 2006.
Dürr, Hans-Peter: Auch die Wissenschaft spricht nur in Gleichnissen. Die neue Beziehung
zwischen Religion und Naturwissenschaften. Ausgewählte Vorträge, heraus-gegeben von
Marianne Oesterreicher, Freiburg Basel Wien 2004.
Faivre, Antoine/Hanegraaff, Wouter J. (Hg.): Western Esotericism and the Science of
Religion, Leuven 1998.
Fleck, Ludwik: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache: Einführung
in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv, Frankfurt/M.1980 (1935).
Fyfe, Aileen: Science and Salvation. Evangelical Popular Science Publishing in Victorian
Britain, Chicago/London 2004.
Hakl, Hans Thomas: Der verborgene Geist von Eranos. Unbekannte Begegnungen von
Wissenschaft und Esoterik. Eine alternative Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts, Bretten
2001 (Verlag Scientia Nova)
Krech, Volkhard: Wissenschaft und Religion. Studien zur Geschichte der Religionsforschung
in Deutschland 1871-1933, Tübingen 2002.
Pfister, Friedrich: Religion und Wissenschaft. Ihr Verhältnis von den Anfängen bis zur
Gegenwart, Bern/München 1972.
Schechner Genuth, Sara: Comets, Popular Culture, and the Birth of Modern Cosmology,
Princeton 1997.
S
Syst. RW
Z
2-stündig, Mi 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
DIE HALTUNG DER BAYERISCHEN LANDESKIRCHE ZUR SOGENANNTEN JUDENFRAGE 1918 BIS
1945
Dr. Karl-Heinz Fix
Kirchengeschichte (Fak. 02)
I
Die „Judenfrage“ war spätestens seit der Niederlage im I. Weltkrieg und der
Novemberrevolution 1918 ein von Theologen viel behandeltes Thema. Offen diskutierte man
über den „zersetzenden“ und glaubensgefährdenden Einfluss jüdischer Intellektueller, über
Möglichkeiten der gesellschaftlichen Ausgrenzung einer in Wirklichkeit verschwindend
kleinen Bevölkerungsgruppe. Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung und der sofort
einsetzenden Ausgrenzung und späteren Verfolgung der jüdischen Mitbürger bis hin zur
massenhaften physischen Vernichtung wurde die „Judenfrage“ für die Kirche zur
Bewährungsprobe ihrer Predigt der Nächstenliebe.
Im PS sollen Texte aus dem Bereich der bayerischen Landeskirche seit den frühen 1920er
Jahren gelesen werden, um der Frage nachzugehen, wie Protestanten mit Ausgrenzung und
Rassismus umgegangen sind, ob sie den Opfern geholfen haben und wie sie ihr Schweigen
bzw. ihren Widerspruch gegen die NS-Rassenpolitik formuliert und begründet haben.
L
Baier, Hartmut: Die Bayerische Landeskirche und ihr Verhältnis zu den Juden in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts, in: Wolfgang Kraus (Hg.): Auf dem Weg zu einem Neuanfang,
München 1999, S. 79–104
S
Hist. RW
Scheinerwerb: regelmäßige Mitarbeit und schriftliche Hausarbeit (verbindliche Abgabe der
PS-Arbeit bis 14. Oktober 2009!)
Z
2-stündig, Mo 16-18 Uhr
DER ARABISCH-ISRAELISCHE KONFLIKT VON 1948 BIS 1995
Dr. Abdel-Samad Hamed
Jüdische Geschichte (Fak. 09)
RELIGION UND WISSENSCHAFT – FACETTEN UND GESCHICHTE IHRER BEZIEHUNGEN
Dr. Alexandra Grieser
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
Religion und Wissenschaft sind keine universellen Größen, sondern Konzepte, die sich im
Laufe der zunächst abendländischen Geschichte entwickelt haben, und dies vor allem in
Polemik, Abstoßung und Annäherung aneinander. Jede Epoche gestaltet das Verhältnis von
Religion und Wissenschaft vor anderen Hintergründen und mit anderen Interessen. Vor
allem für die Europäische Religionsgeschichte der Moderne scheinen Religion und
Wissenschaft als Gegensätze zu existieren, deren Überwindung wiederum neue religiöse
Muster schafft. Das Seminar thematisiert den historischen Wandel dieser Beziehungen,
angefangen von der Antike über die artes liberales des Mittelalters, die Entstehung
„Moderner Wissenschaft“ in Konkurrenz zur Religion und zu Neuformulierungen wie
Intelligent Design oder einer aktuell religiös gedeuteten Astrophysik. Zu einem guten Teil
werden sich die systematischen Fragen an das Seminar vom WS zur Popularisierung von
Religion und RW anschließen, die Teilnahme ist jedoch unabhängig davon möglich. Sinnvoll
ist die Ergänzung durch die Übung „Lektürekurs Religion und Wissenschaft“, in der Zeit für
33
I
Die Ausrufung des Staates Israel bedeutete die Rückkehr der als Minderheit in der Welt
zerstreuten und verfolgten Juden in eine Heimat. Eine Heimat, um die sich die
palästinensischen Araber betrogen fühlten. Der Krieg von 1948 galt als Unabhängigkeitskrieg
für die Israelis, und als Nakba (arabisch; Katastrophe) für die Araber. Die Ergebnisse dieses
ersten arabisch-israelischen Krieges veränderten die nahöstliche Landkarte grundlegend, und
sie bestimmen bis heute die Konturen des Friedensprozesses. Die Gründung Israels war der
Auslöser mehrerer Kriege im Nahen Osten und Konflikte, die bis heute andauern. Das
Proseminar untersucht die historischen Wurzeln des Nahostkonfliktes sowie die
Entwicklungen seit der Gründung des Staates Israel bis zur Ermordung von Izchak Rabin bei
einer Friedensdemonstration im Jahre 1995. Die Umstände der Gründung Israels, die SuezKrise, der Sechs-Tage-Krieg, die Erdölkrise, der Yom-Kippur-Krieg und das OsloFriedensabkommen sind einige Stationen, die Gegenstand der Untersuchung sind.
Im Proseminar werden Methoden und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens auf dem
Gebiet der neueren und neuesten Geschichte vermittelt. Als Voraussetzungen für den
Scheinerwerb gelten regelmäßige Mitarbeit, Lektüre, Referat, Abschlussklausur und
Seminararbeit.
34
L
Krämer, G.: Geschichte Palästinas, München, 4. Aufl. 2003; Johannsen, M.: Der NahostKonflikt. Lehrbuch, Wiesbaden 2006
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Hist. RW
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4-stündig, Mo 10-13 Uhr, Historicum 201
GRUNDLAGEN ZUM JUDENTUM
Dr. Michael Heinzmann
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
Der Begriff „Religion“ ist auf Judentum nicht anzuwenden. So hat das Hebräische kein Wort
für „Religion“. Das heute verwendete „dat“ ist ein Lehnwort aus dem Persischen und
bedeutet ‚Anordnung, Gesetz‘. Dennoch bleibt nichts anderes übrig, als dieses Wort
„Religion“ zu verwenden. Das Leben, in einen sakralen und profanen Bereich nicht
aufgeteilt, sondern beide ineinander verwoben, mit dem jüdischen Volk unlöslich verbunden,
ist Religion: das Aufwachsen in einem jüdischen Haus, das Lernen des hebräischen
Alphabets, die Sprache der Hebräischen Bibel und damit die Verständigung Gottes mit
seinem Volk, die Auslegungsregeln der rabbinischen Hermeneutik, das Suchen nach dem
„Sinn“ der Geschichte, aber auch wie man sich kleidet, was man isst, Gebet und Gottesdienst.
Die Geschichtserfahrung von der Schöpfung über die Zeit am Sinai bis hin zur Schoa, die
Ereignisse der Gegenwart, die Erfahrung der Gemeinschaft, das Eingebundensein im Volk
Gottes als konkrete Alltagserfahrung - Gemeinde, Volk, Nation, Land, Staat Israel und
Geschichte - sind Teil dieser religiösen Wirklichkeit. Daraus ergibt sich, dass es „das“
Judentum nicht gibt. Es ist keine erstarrte Form biblischer Religion, sondern hat sich auf der
Grundlage der Hebräischen Bibel und des Talmud über Jahrtausende hin entwickelt und
verschiedene Gruppierungen herausgebildet.
L
Becher, M.; Gateway to Judaism, New York 2005; Katz, J.; Tradition und Krise. Der Weg der
jüdischen Gesellschaft in die Moderne, München 2002; Landesmann, P.; Die Juden und ihr
Glaube, München 1987; Magonet, J.; Einführung ins Judentum, Berlin 2003; Nave Levinson,
P.; Einblicke in das Judentum, Paderborn 1991; Nouwen, H.J.M.; Du bist der geliebte Mensch.
Religiöses Leben in einer säkulären Welt, Freiburg 1994; Strenger, G. [Übersetzer]; Rabbi
Aharon HaLevi von Barcelona: Sefer HaChinuch. Der punktierte hebräische Text basiert auf
der ersten Ausgabe (Venedig 1523) nach Vergleich mit vier alten Handschriften; 5 Bde., Basel
1998-2003; Urbach, E.E.; The Sages. The World and Wisdom of the Rabbis of the Talmud.
Cambridge (Mass.), London 1987; Yerushalmi, Y.H.; Zachor: Erinnere Dich! Jüdische
Geschichte und jüdisches Gedächtnis, Berlin 1996; Zweig, A.; Herkunft und Zukunft. Zwei
Essays zum Schicksal eines Volkes, Wien 1929.
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Syst. RW
Z
3-stündig, Mo 18-21 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
EINLEITUNG IN TALMUD, MIDRASCH UND RABBINISCHE HERMENEUTIK
Dr. Michael Heinzmann
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
L
Talmud ist die Bezeichnung für die beiden großen Textsammlungen, die zwischen dem 3.
und 6. Jahrhundert u.Z. in den jüdischen Lehrhäusern in Babylonien und Palästina
entstehen. Diese beiden richtungsweisenden Sammlungen sind das Ergebnis einer
Verschriftlichung der ursprünglichen mündlichen Lehre, die in zwei Schritten - „Mischna“
und „Gemara“ - vollzogen wurde. Als Grundbestand jüdischer Lehre ist die Mischna in
beiden Talmudausgaben identisch; die Gemara ist im bT eine andere als im jT. Maßgeblich
für das Verstehen der Hebräischen Bibel ist die mündliche Lehre . Nach rabbinischem
Verständnis wurde Moses die Tora zuerst in mündlicher Form von Gott „gelehrt“ und
danach dem Volk als Vermächtnis übermittelt. Dieses Vermächtnis umfasst Schrift und
gesprochenes Wort und lässt sich nicht auf die fünf Bücher Mose beschränken. Aus dieser
hermeneutischen Gleichursprünglichkeit und -zeitlichkeit des Textes mit der Geschichte
seiner Auslegung in der einen Offenbarung Gottes wird die Bedeutung des Lernens deutlich:
ohne Talmud bleibt der Sinn der schriftlichen Tora verborgen. In dieser Lehrveranstaltung
werden formaler Aufbau des Talmuds, die 'Geographie' der Talmudseite erläutert, Auszüge
aus talmudischer Literatur in Orginal und Übersetzungen gelesen sowie die wichtigste
Sekundärliteratur dazu ausführlich besprochen. (Hebräisch- oder Aramäischkenntnisse sind
wünschenswert, aber keine Voraussetzung)
Literatur in Auswahl:
Brody, Robert, The Geonim of Babylonia and the Shaping of Medieval Jewish Culture. New
Haven, Conn. 1998;
Chernik, Michael (Hg.), Essential Papers on the Talmud. New York 1994;
Neusner, Jacob, A History of the Jews in Babylonia. Bd. I-V. Leiden 1965-1970 [ND 1999].
Neusner, Jacob, The Reader’s Guide to the Talmud. Leiden 2001;
Stemberger, Günter, Midrasch. Vom Umgang der Rabbinen mit der Bibel. Einführungen Texte - Erläuterungen. München 1989;
Stemberger, Günter, Einleitung in Talmud und Midrasch. München (8)1992 [Aufl. 1-6 von
Hermann L. Strack];
Stemberger, Günter, Der Talmud. Einführungen - Texte - Erläuterungen. München (3)1994;
Urbach, Ephraim E., The Sages. Their Concepts and Beliefs. Cambridge, Mass. 1975.
S
Syst. RW
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2-stündig, Mi 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31, R 021
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
35
THEORIEN DER GLOBALISIERUNG UND GLOBALE RELIGIONSGESCHICHTE
Adrian Hermann M.A.
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
PROSEMINAR - finanziert aus Studienbeiträgen zur Verbesserung der Lehre durch
Veranstaltungen zu unterrepräsentierten Themen
Seit dem Ende der 1980er Jahre ist der Begriff der „Globalisierung“ zu einer zentralen
Interpretationskategorie der aktuellen Weltlage geworden und erfreut sich auch in religionswissenschaftlichen Debatten großer Beliebtheit. Das Seminar führt daher zunächst in die
wichtigsten Globalisierungstheorien ein und fragt nach der Bedeutung, die Religion in diesen
beigemessen wird. Im Anschluss werden u.a. die Thesen des Religionssoziologen Peter Beyer
behandelt, der in seinem neusten Buch Religions in Global Society (2006) Religion im
36
Anschluss an Niklas Luhmann als weltgesellschaftliches Funktionssystem beschrieben hat.
Eine globale Perspektive auf die Religiongeschichte besonders der letzten beiden
Jahrhunderte lässt im Weiteren die Frage nach Entstehung, Verbreitung und Durchsetzung
westlich inspirierter Konzepte von „Religion“ aufkommen. Neben der Frage nach den
Zusammenhängen von Religion, Globalisierung und Gewalt sollen dabei Beispiele globaler
Religionsgeschichte aus dem christlichen und buddhistischen Kontext untersucht werden,
wie z.B. das Phänomen des „buddhistischen Modernismus“ im Sri Lanka des 19.
Jahrhunderts oder die in den letzten Jahrzehnten immer schnellere weltweite Verbreitung
pentekostaler Formen des Christentums.
L
S
Osterhammel, Jürgen / Petersson, Niels P.: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen,
Prozesse, Epochen, München, C.H.Beck, 2003.
Dürrschmidt, Jörg: Globalisierung, Bielefeld, transcript, 2002.
Bayly, Christopher: Die Geburt der modernen Welt. Eine Globalgeschichte 1780-1914,
Frankfurt am Main, Campus Verlag, 2006 (Kapitel: „Weltreiche der Religion“).
Beyer, Peter: Religions in Global Society, Routledge, 2006.
Dubuisson, Daniel: „Exporting the Local: Recent Perspectives on 'Religion' as a Cultural
Category“, in: Religion Compass 1, 6, 2007, S. 787–800.
Fitzgerald, Timothy: Discourse on Civility and Barbarity. A Critical History of Religion and
Related Categories, New York, Oxford Univ. Press, 2007.
Juergensmeyer, Mark (Hrsg.): Global Religions. An Introduction, New York, Oxford Univ.
Press, 2003.
Syst. u. Hist. RW
Z
2-stündig, Do 14-16 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225
- Anwendung von Lern-, Strukturierungs- und Archivierungsmethoden für Wissen und
Aufzeichnungen
-Erarbeiten und aktives Verwenden religionswissenschaftlicher Theorie- und
Deskriptionssprache
- effizientes kooperatives und virtuelles Lernen
Anmeldung: Bitte bis spätestens Freitag, 03.04.09 per Mail ([email protected]). Bitte geben Sie dabei Ihren vollen Namen, Ihre Emailadresse sowie Ihr
Hauptfach und Ihr Fachsemester an.
In der Woche nach der Anmeldung erhalten Sie die Zugangsinformationen zur Lernplattform
per Email.
V - Grundkurs Religionswissenschaft
- Campus-Kennung (für Hilfestellungen siehe http://helpdesk.campus.lmu.de)
- regelmäßigen Zugang zu einem PC mit Internetanschluss
- Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit
S
Scheinvoraussetzungen:
Bedingt durch die virtuelle Lernform, ist hier ausnahmsweise ein Scheinerwerb ohne eine
Hausarbeit möglich. Der Schein wird durch aktive Mitarbeit, Arbeiten und Tests im Laufe
des Seminars erworben.
Z
4-stündig, Einführungsveranstaltung zum Seminar: Samstag, 18.04.09 10-12 Uhr; Ludwigstr.
28, RG 026, Abschlusssitzung: Samstag 25 .07.09 10-12Uhr, Ludwigstr. 28, RG 026
CHRISTLICH-MUSLIMISCHER DIALOG IN DEUTSCHLAND - RELIGIONSWISSENSCHAFTLICHE
ANALYSE EINES SPEZIFISCHEN FORMATES DER INTERRELIGIOSITÄT
Prof.’in Anne Koch
Religionswissenschaft (Fak. 10)
(VIRTUELLES) PROSEMINAR "ORIENTIERUNGSWISSEN RELIGIONEN"
Nicole Heyer M.A.
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
Das Seminar „Historisches Orientierungswissen Religionen“ ist als virtuelles Seminar
konzipiert; nur die Einführungs- und die Abschlusssitzung sind Präsenzsitzungen. Das
Seminar vermittelt den Studierenden orientierendes Grundwissen über folgende Religionen:
- Hinduismus
- Buddhismus
- Judentum
- Christentum
- Islam.
Ein Ensemble aus verschiedenen Materialien und Aufgabenstellungen sowie das
Kennenlernen einschlägiger Literatur und das Training kooperativen Lernens gibt den
Studierenden eine Basis für das weitere Studium.
Lernziele:
- Kennen einschlägiger Lexika, Handbücher und Wörterbücher des Faches
- Einführung in weiterführende Literatur
- Vertiefung des im Grundkurs „Theorie und Methodik der Religionswissenschaft“
angelegten Problemwissens um Begriffe und Beschreibungsebenen
- Grundlegende Informationen über Inhalt und Entwicklung der im Hinblick auf Politik,
Ausbreitung und allg. geistesgeschichtlichen Einfluss bedeutendsten Religionen. Dieses
Wissen soll strukturiert als Anknüpfungspunkte für weiteres Selbststudium angelegt werden.
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I
„Selig sind die Belogenen“, so titelt Bassam Tibi seine Position zur Möglichkeit einer
aufrichtigen Auseinandersetzung von Christen und Muslimen. Im Gegenstandsbereich
Dialog werden viele, zum Teil polemische oder durch Superioritätsgefühle geprägte
Positionen vertreten. Das Seminar untersucht unter religionswissenschaftlicher Perspektive
Ausschnitte des theologischen und öffentlichen Diskurses zum Dialog insbesondere
zwischen Christen und Muslimen in Deutschland und das Verständnis von Dialog, das in
diesem Diskurs zum Vorschein kommt. Implizite Auffassungen über Verständigung,
Leitkultur, Integration, Wertepluralismus und ähnlich relevante Größen der
gesellschaftlichen Praxisform Dialog werden herausgearbeitet. In einigen Feldversuchen
werden Dialogveranstaltungen in teilnehmender Beobachtung besucht. Zum einen lernen
Religionswissenschaftler ihre Position zu festigen, und zum anderen werden in diesen
Besuchen Daten zur Diskursform Dialog erhoben.
L
(innenperspektivisch und religionswissenschaftlich)
Berger, P. L., Ein Marktmodell zur Analyse ökumenischer Prozesse, Internationales Jahrbuch
für Religionssoziologie I (1965) 235-249.
Bielefeldt, H.: Krise des christlich-islamischen Dialogs? Sammelrezension, in: Newsletter des
Forschungsnetzwerks ethnisch-kulturelle Konflikte, Rechtsextremismus und Gewalt, Nr.
10(2/98), S. 99-104.
Evangelische Kirche Deutschlands, „Zusammenleben mit Muslimen in Deutschland" (2000)
38
(http://www.ekd.de/download/ekd-islam.pdf) und „Klarheit und gute Nachbarschaft"
(2006) url: Homepage der EKD, http://www.ekd.de/download/ekd_texte_86.pdf
Höbsch, W., Die Sprache des Anderen. Überlegungen zu einer Theologie des Dialogs, in:
Hünseler, P. (Hg.), Im Dienst der Versöhnung. Für einen authentischen Dialog zwischen
Christen und Muslimen, Regensburg, 2008, S. 105-113
Marx, D.: Vom 'feministischen Schreckgespenst' zur gefragten Expertin - Alice Schwarzers
Islamismuskritik als Eintrittskarte in die Welt der Mainstream-Medien. In: Jäger, Magarete;
Link, Jürgen (Hg.): Macht, Religion, Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und
Mentalitäten, Münster: Unrast-Verlag 2006.
Pratt, D., Franke, N., Pluralität und Pluralismus: Zu Kontexten und Grundformen des
christlich–islamischen Dialogs in Deutschland, Marburg Journal of Religion 13.1 (May 2008).
Schmid, H., Anwälte, Vermittler oder Partner? Zur sozialen Rolle kirchlicher Akteure im
christlich-islamischen Dialog, in: Hünseler, P. (Hg.), Im Dienst der Versöhnung. Für einen
authentischen Dialog zwischen Christen und Muslimen, Regensburg, 2008, S. 115-145
Schreiner, S.: Die „Häresie der Ismaeliten“. Der Islam als politisches und theologisches
Problem der Christen und die Anfänge der christlich-antiislamischen Polemik, in: Schmid, H.
et al. (Hg.), Identität durch Differenz? Wechselseitige Abgrenzungen in Christentum und
Islam, Regensburg 2007.
Schwarzer, A. (Hg.): Die Gotteskrieger und die falsche Toleranz. München 2002.
Tibi, B., Selig sind die Belogenen. Der christlich-islamische Dialog beruht auf Täuschungen und fördert weltliches Wunschdenken, in: DIE ZEIT Nr. 23/2002, 31.05.2002, url:
http://homepages.compuserve.de/HeppyE/texte/0europa1.html
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Hist. o. Syst. RW
Z
2-stündig, Do 12-14 Uhr, Ludwigstr. 31, R 0.21
DIE ANFÄNGE DER RELIGIONSWISSENSCHAFT IM SPIEGEL IHRER ZEIT
Jens Kugele M.A.
Religionswissenschaft (Fak. 02)
I
Strukturell ist dieses Seminar als Kooperation zwischen den religionswissenschaftlichen
Instituten Heidelbergs (Johannes Quack) und Münchens (Jens Kugele) konzipiert und wird
nach einer separaten konstituierenden Sitzung an den respektiven Universitäten in Form
einer gemeinsamen Blockveranstaltung in Heidelberg und einer zweiten in München
abgehalten werden.
Thema dieses Seminars ist die Disziplingeschichte der Religionswissenschaft und die
Bedeutung sowie das Verständnis von aufklärerischen und romantischen Positionen als ihr
jeweiliger Ursprung. Zur Beleuchtung dieses Themenfelds werden wir gemeinsam das Feld
skizzieren, in dem sich das Fach konstituiert hat und uns die geistes- und
sozialgeschichtlichen Kontexte dieser Formationsphase exemplarisch erarbeiten. Im
Mittelpunkt werden zum einen Texte stehen, welche die Studierenden als "Klassiker" bereits
kennen gelernt haben, und zum anderen Texte, die repräsentative Einblicke in Diskurse des
Umfelds um 1900 ermöglichen. Besonderes Augenmerk wollen wir dabei auf die Reaktionen
und Antworten legen, die sich auf eine als "entzaubert" apostrophierte Moderne ablesen
lassen. Methodisch lässt sich diesbezüglich fragen, wie ein rezeptionsgeschichtlicher bzw.
diskursanalytischer Umgang mit diesem Themenkomplex aussehen könnte.
Zudem ist es ein zusätzliches Anliegen des Seminars, den Studierenden im direkten
Austausch die jeweiligen Institute und Schwerpunkte näher zu bringen.
Bei Rückfragen schreiben Sie mir bitte gern unter [email protected]
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
L
Berner, U. 1997. Religionswissenschaft und Religionsphilosophie. Zeitschrift für
Religionswissenschaft 2:149-178. Berner, U.. 2007. "Aufklärung als Ursprung und Aufgabe der
Religionswissenschaft," in Watchtower Religionswissenschaft: Standortbestimmungen im
wissenschaftlichen Feld. Edited by A. Koch, pp. 180-161. Marburg: Diagonal Verlag.
Kippenberg, Hans G.; Luchesi, Brigitte (Hg.), Religionswissenschaft und Kulturkritik, Marbug:
Diagonal-Verlag 1991, S. 13-28. Kippenberg, Hans G., Die Entdeckung der Religionsgeschichte.
Religionswissenschaft und Moderne, München 1997; Kippenberg, Hans G. (1983), "Diskursive
Religionswissenschaft - Gedanken zu einer Religionswissenschaft, die weder auf einer
allgemein gültigen Definition von Religion noch auf einer Überlegenheit von Wissenschaft
basiert", in Burkhard Gladigow and Hans G. Kippenberg (eds.), Neue Ansätze in der
Religionswissenschaft, München: Kösel, 9-28. Flasche, Rainer (1982), "Religionsmodelle und
Erkenntnisprinzipien der Religionswissenschaft in der Weimarer Zeit", in Hubert Cancik
(ed.), Religions- & Geistesgeschichte der Weimarer Republik, Düsseldorf: Patmos, 261-276.
Flasche, Rainer (1991), "Der Irrationalismus in der Religionswissenschaft und dessen
Begründung in der Zeit zwischen den Weltkriegen", in Luchesi Kippenberg (ed.),
Religionswissenschaft und Kulturkritik, Marburg, 243-257. Otto, R. 1917, 2004. Das Heilige - Über
das Irrationale in der Idee des Göttlichen und sein Verhältnis zum Rationalen. München: C. H. Beck.
Schleiermacher, F. 1799, 2004. Über die Religion - Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern.
Hamburg: Meiner.
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Syst. RW
Z
Erstes Treffen: Freitag, 1. Mai 2009, 13:30 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225
Erste Blockveranstaltung: vorauss. am 6./7. Juni oder 20./21. Juni
Zweite Blockveranstaltung: vorauss. am 4./5. Juli
„SIE SOLLEN SCHWEIGEN?“ – FRAUEN IN DER FRÜHEN KIRCHE
Prof. Dr. Hildegard König
Kirchengeschichte (Fak. 01)
I
Frauen in der frühen Kirche schweigen nicht, auch wenn diese Forderung seit Paulus
erhoben wird. Sie leben ihr Christsein, nicht nur im Haus und in der Familie, sondern auch in
der Gemeinde. Sie sind als Seelsorgerinnen und Lehrerinnen mit vielfältigen Aufgaben
befasst. Zugleich wird ihre Arbeit von manchem Mann der Kirche kritisiert und abgelehnt.
Der Blick in die einschlägigen Quellen lässt erkennen, welche Räume Frauen einnehmen
konnten, welche Grenzen ihnen die patriarchale Gesellschaft setzte und welche Mechanismen
zum Verschwinden der Frauen aus der historischen Wahrnehmung beitrugen.
L
Ross Sounders, Die Frauen im Neuen Testament. Darmstadt 1999.
König, H., „…eine Frau zum Dienste der Weiber“ – Seelsorge von Frauen an Frauen in
frühchristlicher Zeit. In: Pemsel-Maier, S. (ed.), Zwischen Alltag und Ausnahme:
Seelsorgerinnen. Geschichte, Theologie und gegenwärtige Praxis. Ostfildern 2001, 40-57.
S
Syst. RW
Z
2-stündig, Do 8-10 Uhr, Schellingstr. 9, R 108
39
40
LEBENSBEGLEITENDE RITEN IM CHRISTENTUM UND IN DEN RELIGIONEN
Dr. Hans-Peter Müller
Religionswissenschaft (Fak. 02)
I
Der Lebenslauf des Menschen ist durch zahlreiche Einschnitte, Abschiede, Übergänge und
Neuanfänge gekennzeichnet. In Verbindung mit derartigen biologisch oder kulturell
bedingten Veränderungen und/oder Krisensituationen wie z.B. Geburt, Pubertät, Heirat, Tod
bieten nahezu alle Religionen -wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung- Rituale an, die
diese Übergänge symbolisch vergegenwärtigen und mit Sinn ausstatten. - Im Seminar soll
eingangs nach dem Stellenwert von Riten und Ritualen im menschlichen Leben allgemein
gefragt werden. Dabei sollen klassische Ritualtheorien vorgestellt werden und die
unterschiedlichen wissenschaftlichen Zugänge und Interessen Berücksichtigung finden. Der
Hauptteil des Seminars widmet sich sodann jenen Ritualen, die an den lebensgeschichtlich
bedeutsamen Wendepunkten orientiert sind und allgemein als Übergangsriten (rites de
passage) bezeichnet werden. Dabei sollen repräsentative Beispiele aus den Religionen
vorgestellt und im Hinblick auf ihre Struktur, Funktion und Sinnvermittlung gedeutet
werden. Sie dienen zugleich als Grundlage für vergleichende Untersuchungen.
L
Biasio, E. und V. Münzer: Übergänge im menschlichen Leben. Zürich 1980.
Gennep, A. van: Übergangsriten. Frankfurt a.M. 1986.
Hauschildt, E.: Was ist ein Ritual? Versuch einer Definition und Typologie in konstruktivem
Anschluss an die Theorie des Alltags, in: Wege zum Menschen 45 (1993), S. 24-35.
Krieger, D. J. und A Belliger: Ritualtheorien. Wiesbaden 1998.
Lang, B.: Kleine Soziologie religiöser Rituale, in: H. Zinser (Hrsg.). Religionswissenschaft.
Eine Einführung. Berlin 1988, S. 73-95.
Luckmann, Th.: Riten als Bewältigung lebensweltlicher Grenzen, in: Schweizerische
Zeitschrift für Soziologie 3 (1985), S. 535-551.
Steck, W.: Transformation der Sinnlichkeit. Die Bedeutung der rituellen Erfahrung für die
neuzeitliche Frömmigkeit, in: Wege zum Menschen 39 (1987), S. 262-280.
Turner, V.: Das Ritual. Struktur und Anti-Struktur. Frankfurt a.M. 1989
S
Z
vergleichende Untersuchungen dienen. Diese werden einerseits von der Frage nach analogen
Strukturen und Elementen geleitet, andererseits von der Frage nach den spezifischen
Sinngebungen der jeweiligen Religionen.
L
V Grundkurs Religionswissenschaft
S
Hist. o. Syst. RW
Benoteter Proseminar-Schein aufgrund eines Kurzreferates und einer Hausarbeit
Z
2-stündig, Mo 14-16 Uhr
INTRODUCTION TO WESTERN ESOTERICISM
Joyce Pijnenburg M.A.
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
Syst. RW
EWS-Schein aufgrund eines schriftlich ausgearbeiteten Referats oder einer Klausur am
Semesterende
Benoteter Proseminar-Schein aufgrund eines Kurzreferates und einer Hausarbeit
2-stündig, Mo 12-14 Uhr
Das Proseminar dient der Einführung in Arbeitsweisen und Problemstellungen der
Vergleichenden Religionswissenschaft. Dies geschieht exemplarisch an der Todesthematik. In
den Sitzungen sollen zunächst anhand von Texten aus den Heiligen Schriften der Religionen
oder anhand von darstellenden Abhandlungen die Wahrnehmung der Sterblichkeit, die
Deutung des Todes, das menschliche Verhalten angesichts des Todes und das durch die
Todesthematik geprägte Bild vom Menschen und seinem nachtodlichen Geschick in
ausgewählten Religionen erarbeitet werden. Die Ergebnisse sollen sodann als Basis für
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Dieser Sommerkurs ist aus Studienbeiträgen finanziert
unterrepräsentierten und vielfach gewünschten Themen.
und
bietet
Lehre
zu
This summer course has two objectives. Firstly, it offers an outline of central themes in the
history of western esotericism, such as Hermetism; Platonism; Gnosticism; Kabbalah; claims
of higher knowledge or (personal) salvation; and the so-called occult sciences and (natural)
magic. Secondly, the course provides an introduction to the various scholarly approaches to
this area of study within religious and cultural studies.
The outlook will be thematic rather than chronological. All seminars will focus on one or two
topics, each of which will be set in the context of two varying periods in western history,
ranging from the late classical period to today.
DER MENSCH UND SEIN TOD – MENSCHBILDER UND TODESDEUTUNGEN IN DEN RELIGIONEN
Dr. Hans-Peter Müller
Religionswissenschaft (Fak. 02)
I
Beck, R. (Hrsg.): Der Tod. Ein Lesebuch von den letzten Dingen. München 1995.
Brück, M. von: Ewiges Leben oder Wiedergeburt? Sterben, Tod und Jenseitshoffnung in
europäischen und asiatischen Kulturen. Freiburg 2007.
Graf, F.-W. und H. Meier (Hrsg.): Der Tod im Leben. Ein Symposion. München 2004.
Kessler, H. (Hrsg.): Auferstehung der Toten. Ein Hoffnungsentwurf im Blick heutiger
Wissenschaften. Darmstadt 2004.
Hasenfratz, H.-P.: Sinngebung des Todes in säkularer und „postsäkularer“ Welt, in: GlLern 9
(1994), S. 50-59.
Klimkeit, H.- J. (Hrsg.): Tod und Jenseits im Glauben der Völker. Wiesbaden 1993.
Oberhammer, G.: (Hrsg.): Im Tode gewinnt der Mensch sein Selbst. Das Phänomen des Todes
in asiatischer und abendländischer Tradition. Wien 1995.
Thiel, J. F. (Hrsg.): Der Tod. Ende oder Tor zum Leben? Frankfurt a.M. 1990.
Anmeldung:
Die Vergabe der Themen und Literaturbesprechung findet im Voraus per Mail statt. Bitte
melden Sie sich bis 15. Juli bei Frau Pijnenburg an ([email protected]).
Vorbereitung von Referaten wird erwartet, Sie sollten Englisch verstehen, können Ihre
Referate aber in Deutsch halten.
L
Broek, Roelof van den. “Gnosticism I: Gnostic Religion”. In: Dictionary of gnosis and western
esotericism. Leiden 2005. 403-415.
“Hermes Trismegistus I: Antiquity”. In: Dictionary of gnosis and western esotericism. Leiden
2005. 474-478.
42
“Hermetism”. In: Dictionary of gnosis and western esotericism. Leiden 2005. 558-570.
Stuckrad, Kocku von. Was ist Esoterik? Kleine Geschichte des geheimen Wissens. München 2004.
Hanegraaff, Wouter J. “Beyond the Yates paradigm. The study of western esotericism
between counterculture and complexity.” Aries 1/1 (2001). 5-37.
S
Syst. RW
Z
Blockveranstaltung/ Sommerkurs, 21.09.– 25.09.09, ganztägig
Seminar ein wenig näher kommen. Dabei nehmen wir Augustinus als Religionsphilosophen,
als Denker des Religiösen in den Blick. Hier sind vor allem die Werke "Confessiones", "De
vera religione", "De trinitate" und "De doctrina christiana" von zentraler Bedeutung.
Ausgehend von seiner Religionsphilosophie soll im Seminar aber auch das ganze Oeuvre des
Augustinus - insbesondere auch sein Hauptwerk "De civitate Dei" - kritisch-analysierend
untersucht werden. So soll die Aktualität seines spätantik-frühchristlichen Denkens und
seiner Fragestellungen in bezug auf Probleme unserer Zeit deutlich werden. Darüber hinaus
werden speziell für Studienanfängerinnen und -anfänger grundsätzliche Hinweise zu
wissenschaftlichen Arbeitstechniken gegeben und diese eingeübt.
Ludwigstr. 31/II, R 225
Achtung, für Ihre Planung: Der Sommerkurs findet Ende September statt!!!
L
Augustinus-Lexikon [AL], hg. v. P. C. Mayer u.a. (5 Vols. gepl.), Basel: Schwabe 1986 ff. Vol.
I/Fasc. 1-8: Aaron-Conversio (1986-1994), Vol. II/Fasc. 1-8: Cor-Fides (1996-2002), Vol.
III/Fasc. 1-2: Figura(e)-Hieronymus (2004), Fasc. 3-4: Hieronymus-Institutio, institutum
(2006).
W. Beierwaltes, Platonismus im Christentum, Frankfurt am Main: Klostermann 1998, 2. Aufl.:
2001.
K. Flasch, Was ist Zeit? Augustinus von Hippo. Das XI. Buch der Confessiones. Text –
Übersetzung - Kommentar, Frankfurt a. M.: Klostermann 1993, 2. Aufl.: 2004.
W. Geerlings, Augustinus, Freiburg i. B. u.a.: Herder 1999.
Chr. Horn, Augustinus (= Beck'sche Reihe, Bd. 531/Denker), München: Beck 1995.
Ders. [Hg.], Augustinus: De civitate dei (= Klassiker auslegen, Bd. 11), Berlin: AkademieVerlag 1997.
E. v. Ivánka, Plato Christianus. Übernahme und Umgestaltung des Platonismus durch die
Väter, Einsiedeln: Johannes Verl. 1964.
R. Kany, Augustins Trinitätsdenken. Bilanz, Kritik und Weiterführung der modernen
Forschung zu "De trinitate", Tübingen: Mohr-Siebeck 2007.
Th. Kobusch / B. Mojsisch [Hg.], Platon in der abendländischen Geistesgeschichte. Neue
Forschungen zum Platonismus, Darmstadt: WBG 1997.
Chr. Schäfer, Unde malum. Die Frage nach dem Woher des Bösen bei Plotin, Augustinus und
Dionysius, Würzburg: Königshausen & Neumann 2002.
S
Syst. RW
Scheinerwerb: Übernahme eines Referats und Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit
Z
2-stündig, Di 10-12 Uhr, HGB E 206
LEBENDE BILDER: EINFÜHRUNG IN DIE IKONOGRAPHIE DES JAPANISCHEN BUDDHISMUS
Dr. Katja Triplett
Japan-Zentrum (Fak.1 12)
I
Verehrung von Bildwerken ist aus der buddhistischen Praxis Ostasiens – insbesondere auch
Japans – nicht wegzudenken. Dennoch wird die Bilderverehrung in zahlreichen aktuellen
Abhandlungen über ostasiatische buddhistische Traditionen kaum erwähnt, obwohl
Abbildungen von Buddha-Statuen und Porträts berühmter Meister diese Studien häufig als
Illustrationen schmücken. Sind die Buddha-Bilder tatsächlich als „Symbole“ für die Lehre
oder die Erleuchtung gedacht, wie viele der Abhandlungen behaupten? Dienen sie rein
didaktisch als „Meditationshilfen“? Ist die Bildproduktion wirklich Ausdruck „völkischen“
Kulthandelns? Neuere Ansätze in der Buddhismusforschung räumen den Bildwerken einen
zentraleren Stellenwert ein und nehmen die rituelle Funktion der Bilder verstärkt in den
Blick. Im Seminar sollen nicht nur konkret ikonographische Aspekte japanischbuddhistischer Bildwerke kennengelernt, sondern auch die neueren Forschungsansätze und
ihre Themen beleuchtet werden.
L
Horton, Sarah J. (2007). Living Buddhist statues in early medieval and modern Japan. New
York, NY [u.a.]: Palgrave Macmillan.
Sharf, Robert H., Hg. (2001). Living images: Japanese Buddhist icons in context. Stanford, CA:
Stanford University Press.
S
Syst. RW
Z
2-stündig, Do 10-12 Uhr, Oettingenstr., Oe. 0.41
AUGUSTIUNS ALS DENKER DES RELIGIÖSEN
Dr. Hans Otto Seitschek
Religionsphilosophie (Fak. 10)
I
Aurelius Augustinus steht geistesgeschichtlich am Ende der Antike und am Beginn des
Mittelalters. Er ist gewissermaßen das "Scharnier" zwischen antik-neuplatonischem und
christlichem Gedankengut, ja für manche sogar der erste (Vor-)Denker der Neuzeit.
Was und wie denkt Augustinus über Religion? Was macht ihn intellektuell so anziehend?
Warum ist er für uns heute noch so relevant? Den Antworten auf diese Fragen wollen wir im
43
VON DER FRANZÖSISCHEN REVOLUTION ZUM ZWEITEN WELTKRIEG: EINFÜHRUNG IN DIE
NEUERE GESCHICHTE DER JUDEN IN EUROPA
Dr. Mirijam Triendl-Zadoff
Jüdische Geschichte (Fak. 09)
I
Vor dem Hintergrund der europäischen Realität des 21. Jahrhunderts und zentralen Themen
wie Migration, Assimilation und multiple Identitäten erhält die jüdisch-europäische
Erfahrung eine exemplarische Dimension. Unsicherheit, Diskriminierung und Willkür
prägten das Leben der europäischen Juden, als gegen Ende des 18. Jahrhunderts unter dem
Eindruck der Aufklärung eine Politik der Toleranz ihre Anfänge nahm. Nicht überall ging es
so schnell wie in Frankreich, wo Juden im Zuge der Revolution 1790/91 die vollständigen
Staatsbürgerrechte erhielten, doch wurde ein Prozess der Emanzipation allerorten in Gang
gesetzt. So ambivalent dieses Angebot war, das sich an die Forderung nach – idealerweise –
absoluter Assimilation knüpfte, löste es doch eine Revolution in der jüdischen Welt aus:
44
Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden aus deutschen (französischen, österreichischen...)
Juden, die meist in einfachen Verhältnissen und ländlicher Umgebung lebten, Bürger, Städter
und nicht zuletzt jüdische Deutsche (Franzosen, Österreicher...). Im Kurs werden wir sowohl
auf die Geschichte der unterschiedlichen Regionen Europas eingehen, als auch auf politische,
kulturelle und religiöse Entwicklungen in innerjüdischem Kontext. Auf diese Weise werden
wir eine Vielzahl von Themen und Persönlichkeiten berühren, die die europäisch-jüdische
Welt im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ausmachten und zugleich integraler
Bestandteil einer allgemeinen Geschichte Europas sind. Darüber hinaus werden wir aktuelle
Bezüge sowie Theorien zu den Themen Assimilation, Migration, Säkularisierung und
religiöser Pluralisierung diskutieren.
Im Grundkurs werden Methoden und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens auf dem
Gebiet der neueren und neuesten Geschichte vermittelt. Zum Einlesen: Michael Brenner:
Kleine jüdische Geschichte. München 2008, S. 165-325.
S
Hist. RW
Als Voraussetzungen für den Scheinerwerb gelten regelmäßige Mitarbeit, Lektüre, Referat,
Abschlussklausur und Seminararbeit.
Z
4-stündig, Mi 8-11 Uhr, Historicum 201
6.3 Hauptseminare
BÄDERANTISEMITISMUS UND JÜDISCHES FREIZEITVERHALTEN IN EUROPA
Prof. Dr. Michael Brenner
Jüdische Geschichte (Fak. 09)
I
Am Beispiel des Antisemitismus in Kurorten und Sommerfrischen wird auf die sich
verschlechternde Lage der Juden in Mitteleuropa während des frühen 20. Jahrhunderts
eingegangen. Hierzu werden einige jüngst erschienene historische Darstellungen eingehend
diskutiert. Das Seminar ist verbunden mit Teilnahme an der einwöchigen Sommeruniversität
in Hohenems in Vorarlberg vom 12.-17. Juli, die sich auf einen ähnlichen Themenkreis
konzentriert.
S
Syst. RW
Vorbereitungstreffen und Anmeldung (dabei bitte gleich die erforderlichen Nachweise für
die Teilnahme an einem HS vorlegen: bestandene Zwischenprüfung bzw. entsprechende
Scheine für Nebenfach-Studenten): 5.2.09, 11-12 Uhr, Zimmer 130
Z
3-stündig, Mi 8-11 Uhr, Historicum 327
FELDFORSCHUNG IN DER RELIGIONSWISSENSCHAFT
Dr. Katharina Wilkens
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
PROSEMINAR - finanziert aus Studienbeiträgen zur Verbesserung der Lehre durch
Veranstaltungen zu unterrepräsentierten Themen
STRUKTUREN DES MYTHOS - MYTHOS DER STRUKTUR
Prof. Dr. Michael von Brück
Religionswissenschaft (Fak. 02)
I
Feldforschung ist eine zunehmend beliebte Methode in der gegenwartsorientierten,
qualitativen Religionsforschung. Migration, Heilung, Konversion sowie religionsbiographische Themen stehen bei entsprechenden Untersuchungen oft im Vordergrund. In
diesem Seminar werden zunächst grundlegende methodologische und ethische Fragen im
Zusammenhang mit Feldforschung erörtert. Danach sollen exemplarisch ausgewählte
Methoden der Feldforschung, z.B. teilnehmende Beobachtung, Auswertung von Ephemera,
verschiedene Interviewarten, u. a., ausprobiert werden. Dazu gehört auch die Entwicklung
relevanter Forschungsfragen sowie die Auswertung der gewonnen Daten nach anerkannten
Kriterien. Zum Abschluss werden die eigenen Erfahrung im Forschungsprozess reflektiert
und zugleich an die theoretische Debatte um eine Religionsdefinition angebunden, die in
einem engen Zusammenhang mit der jeweils erhobenen Datenlage steht.
L
Das Seminar führt ein in die Problematik der Interpretation der Mythen. Dabei werden die
Begriffe geklärt sowie Mythos-Theorien erörtert, die seit dem 19. Jh. in
den Kulturwissenschaften, besonders der Religionswissenschaft, aber auch den Theologien
bestimmend waren. Ein Schwergewicht des Seminars besteht in der Bestimmung des Mythos
zu den Ritualen, die individuell wie kollektiv Identität stiften so wie Raum und Zeit
strukturieren. Ist Mythos dem Logos entgegengesetzt? Ist mythisches Denken ein
vorwissenschaftliches Denken, oder folgt es einer eigenen, aber stringenten Logik? Können
Mythen interkulturell typisiert und interpretiert werden? Sind Mythen abgeschlossen, oder
ist die "Arbeit am Mythos" ein offenes Projekt, in dem Gesellschaften sich selbst
verständigen? Gibt es Mythisierungen auch in gegenwärtigen Gesellschaften?
Hans Blumenberg, Arbeit am Mythos Kurt Hübner, Wahrheit des Mythos
Jürgen Mohn, Mythostheorien Ernst Cassirer, Philosophie der symbolischen Formen
C.
Levi-Strauss
(zwei
Titel
zu
seiner
strukturalist.
Mytheninterpretation)
(Zum Thema Mythos und Ritus) Bellinger/Krieger, Ritualtheorien.
Knoblauch, Hubert (2003): Qualitative Religionsforschung. Religionsethnographie in der
eigenen Gesellschaft, Paderborn u.a.: Schöningh UTB.
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Syst. RW
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Syst. RW
Z
2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HGB D Z001
Z
2-stündig, Mo 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225
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GELEBTER ISLAM UND MUSLIMISCHE ALLTAGSKULTUR. EINFÜHRUNG IN DIE ETHNOLOGIE
PAKISTANS
PD Dr. Jürgen Wasim Frembgen
Institut für den Nahen und Mittleren Osten (Fak. 12)
I
L
Pakistan steht als zweitgrößtes muslimisches Land, als Atommacht und nicht zuletzt als
Frontstaat militärischer und terroristischer Konflikte im Brennpunkt des Weltgeschehens. Im
Rahmen dieser Übung werden nach einem Überblick über die ethnischen Gruppen und
Sprachen des Landes verschiedene kulturelle Felder vorgestellt und diskutiert: Dimensionen
des normativen Islam (Mulla, Moschee und Medrese), Reformislam und politischen Islam
(einschließlich des Aspektes der Gewalt), Sufismus (Welt- und Menschenbild,
Organisationsformen) und Volksislam (Heiligenverehrung, Pilgerfahrten, Netzwerke von
Devotees) sowie indigene Werte, Symbole, Formen körperlichen Ausdrucksverhaltens und
andere Facetten der Lebenswelt.
Zur Veranschaulichung werden neben Museumspräsentationen auch Filme, Dias,
Musikeinspielungen verwendet.
rechtlicher Status, Familie, soziale und wirtschaftliche Lage sowie religiöse Vorstellungen
und intellektuelle Leistungen behandelt.
L
Yitzchak Baer, The Origins of the Jewish Community of the Middle Ages, in: Binah 1 (1988),
pp. 59-82. Grossman, Avraham, From Father to Son: The Inheritance of Spiritual Leadership
in Jewish Communities of the Middle Ages, in: Kraemer, David (Hg.), The Jewish Family.
Metaphor and Memory (1989) S. 3-23; Kanarfogel, Ephraim, Unanimity, Majority, and
Communal Government in Ashkenaz during the High Middle Ages: A Reassessment, in:
PAAJR 58 (1992) S. 79-106. Yuval, Israel, Heilige Städte, heilige Gemeinden – Mainz als das
Jerusalem Deutschlands, in: Jütte, Robert und Kustermann, Abraham (Hg.), Jüdische
Gemeinden und Organisationsformen von der Antike bis zur Gegenwart (1996), S. 91-101
S
Hist. RW
Z
3-stündig, Di 10-13 Uhr, Historicum 507
J.W. Frembgen, Alltagsverhalten in Pakistan, Berlin 1987 (Express Edition); Akbar S. Ahmed,
Pakistan. The Social Sciences’ Perspective, Karachi 1990 (Oxford University Press); Tariq
Rahman, Language and Politics in Pakistan, Karachi 1996 (Oxford University Press); J.W.
Frembgen, Nahrung für die Seele. Welten des Islam, München 2003 (Staatl. Museum für
Völkerkunde) [Kap. 3: Punjab].
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Syst. RW
Kein Scheinerwerb
Z
Blockveranstaltung: Fr 22.05., 14-18 Uhr, Sa 23.05.09 10s.t.-17 Uhr, Staatl. Museum für
Völkerkunde, Maximilianstr. 42; 1. Stock Ost/ Unterrichtsraum „Werkstatt der Kulturen“;
Treffpunkt jeweils im Museumsfoyer
Teilnehmerzahl begrenzt auf 15 Personen!
Anmeldung bitte ab sofort per e-mail! [email protected]
TWENTIETH CENTURY ISLAMIC THOUGHT IN THE BALKANS (IN ENGLISH)
Prof. Dr. Enes Karić : Allianz-Gastprofessor für Islamstudien Universität Sarajevo
Naher und Mittlerer Osten (Fak. 12)
I
The Islamic thought in Balkans throughout the 19th and 20th centuries is going through
tremendous transformations. With the decline of the Ottoman Empire comes the modernisation and
europeizing of the Balkans. The Muslims of the Balkans, first of all the Bosniaks and Albanians,
found themselves in the new geopolitical orbit, and their Muslim theologians and alims/ulama
gave some very interesting answers about the interpretation of islam and the Qur'an during the
second half of 19th and in the 20th century.
Their islamic thought mainly revolved around the promotion of the modernistic and reformistic
ideas coming from the islamic East, and also from the West.
Which educational institutions to form, how to engage in the modern scientific streams, how to
bring muslim women into the participation in society, should the Qur'an be translated into the
national languages, how to initiate islamic magazines, how to reform the pious endowments, has
the caliphate been abolished for good, how should the waqf system be organized, may a Muslim
Women be involved in political issues, should there be modern schools, etc. - all these were
questions of vital interest for the Muslims of the Balkans during the 19th and 20th centuries. The
most important question was how to reconcile the traditional islamic communities of the Balkans
and the arrival of european and secular ideas.
S
Hist. RW
JÜDISCHE GEMEINSCHAFTEN IM CHRISTLICHEN UMFELD DES MITTELALTERS
Prof. Dr. Eva Haverkamp
Jüdische Geschichte (Fak. 09)
I
Vom achten Jahrhundert an zogen Juden vom Lande verstärkt in die Städte, und die jüdische
Kultur wurde erheblich urbanisiert. Jüdische und christliche Gemeinschaften einer Stadt
lebten im “christlichen” Europa in einer Koexistenz, die spannungsgeladen war und bis zu
Verfolgungen und Vertreibungen der Juden führen konnte. Andererseits haben in Städten,
die aus vielen beruflichen, politischen und sozialen Gemeinschaften bestanden, religiöse
Unterschiede insbesondere im täglichen Umgang nicht immer absondernd gewirkt. In dieser
Übung werden wir Unterschiede und Parallelen zwischen jüdischen und christlichen
Gemeinschaften herausarbeiten sowie den Beziehungen zwischen diesen Gemeinschaften
nachgehen. In wie weit haben sich diese Gemeinschaften gegenseitig beeinflusst? Wie eng
waren diese Beziehungen und welches Wissen über die jeweils “anderen” war vorhanden?
Welche Formen von städtischer Kultur können wir ausmachen, die die christlichen und
jüdischen Gemeinschaften gestalteten und prägten? Mit jeweils geographischer
Differenzierung werden die Themen Ansiedlung, Demographie, Gemeindeorganisation und
47
Z 2-stündig, Di 10–12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 102
48
DISKURSTHEORIE UND –ANALYSE IN DER RELIGIONSWISSENSCHAFT. GRUNDLAGEN UND
EINÜBEN AN ANWENDUNGSBEISPIELEN
Prof.’in Dr. Anne Koch
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
L
Diskurstheorien werden in den 1970er Jahren in mehren Disziplinen und Abwandlungen
greifbar. H.G. Kippenberg hat bereits in den 1980er Jahren eine „diskursive
Religionswissenschaft“ entworfen, die von Stuckrad 2003 revidiert. Für die
Religionswissenschaft ist weniger die linguistische und die transzendentalpragmatische als
vielmehr die poststrukturalistische Tradition der Diskursanalyse folgenreich. Von initialem
Einfluss ist das machtanalytische Werk M. Foucaults, der nach den Grundlagen des
modernen Bewusstseins und der modernen Humanwissenschaften fragt, sie
diskursanalytisch freilegt und einen distanzierten Blick, wenn auch in der Kritik als mehr
oder weniger gelungen beurteilt, auf die Prämissen und Regeln des eigenen europäischen
Diskurses wirft.
Das Hauptseminar führt in die Theorie der Diskursanalyse ein, klärt verschiedene
Bedeutungen des verbreiteten Begriffs und übt die Diskursanalyse als Methode an
ausgewählten religionsgeschichtlichen Beispielen über islamische Diskurse in Deutschland
ein.
Voraussetzung: ZP, Lektüre Michel Foucault, Ordnung des Diskurses I, bis Semesteranfang.
Zur Einführung empfohlen: Bublitz, Hannelore, Diskurs, Bielefeld 2003
Foucault, Michel, Die Ordnung des Diskurses, Frankfurt 1993.
Foucault, Michel, Archäologie des Wissens, Frankfurt 1981.
Kippenberg,
H.G.
„Diskursive
Religionswissenschaft.
Gedanken
zu
einer
Religionswissenschaft, die weder auf einer allgemein gültigen Definition von Religion noch
auf einer Überlegenheit von Wissenschaft basiert“, in: B. Gladigow, ders. (Hg.) Neue Ansätze
in der Religionswissenschaft, München 1983.
Stuckrad, K. von, „Discursive study of religion: From states of the mind to communication
and action”, Method & Theory in the Study of Religion 15 (2003) 255-271. Keller, R.,
Hirseland, A., Schneider von W. (Hg.), Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse Bd.
1: Theorien und Methoden I. Bd. II Forschungspraxis, Wiesbaden: VS Verlag 2004, 2006.
Bührmann, A.D., Schneider, W., Vom Diskurs zum Dispositiv, Bielefeld 2008
Islam (Auswahl):
Asad, T., The Idea of an Anthropology of Islam, 1986. Braun, C. von, Mathes, B., Verschleierte
Wirklichkeit. Die Frau, der Islam und der Westen, Berlin 2007.
Ceyhun, O. (Hg.), Politik im Namen Allahs. Der Islamismus - eine Herausforderung für
Europa, 2. Aufl. Sept. 2001. (Autoren: Seidel, E., Dantschke, C., Yildirim, A.), url:
http://www.ceyhun.de/download/politik_im_namen_allahs.pdf
Bielefeldt, H., Das Islambild in Deutschland. Zum öffentlichen Umgang mit der Angst vor
dem Islam, in: Deutsches Institut für Menschenrechte (Hg.), Essay Nr. 7, September 2007.
Nökel, S., Die Töchter der Gastarbeiter und der Islam. Zur Soziologie alltagsweltlicher
Anerkennungspolitiken. Eine Fallstudie, Bielefeld 2002.
Voraussetzung: ZP, Lektüre Michel Foucault, Ordnung des Diskurses I, bis Semesteranfang.
Zur Einführung empfohlen: Bublitz, Hannelore, Diskurs, Bielefeld 2003
S
Hist. RW u. Syst. RW
Z
2-stündig, Mi 14-16 Uhr
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
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KIRCHENKRITIK UND KOMMUNITÄRE GEMEINSCHAFT. BASILIUS VON CAESAREA (4. JH.),
FRANZ VON ASSISI (13. JH.) UND DIETRICH BONHOEFFER (20. JH.)
Prof. Dr. Klaus Koschorke
Abteilung für Kirchengeschichte Fak. (02)
I
Kritik und Unbehagen an der Kirche gibt es, seitdem es die Kirche gibt. Sie führte zu
zahlreichen Experimenten und unterschiedlichen Formen der Suche nach alternativen
Lebensformen. Eine wichtige Rolle spielte dabei das christliche Mönchtum. Es verstand sich
von Anfang an als Gegenmodell zu einer als verweltlicht kritisierten Kirche und als
Reformaufruf an die gesamte Christenheit – und beschränkte sich dabei keineswegs nur auf
den engen Kreis einiger asketischer Weltflüchtlinge. Dies ist sehr deutlich etwa im 4. Jh. bei
Basilius von Caesarea – der später als „Vater des griechischen Mönchtums“ gefeiert wurde –
oder im ganz anders gearteten soziokulturellen Kontext des 13. Jh.s bei Franz von Assisi und
seiner Bewegung, die sich immer wieder dem Korsett des traditionellen Ordenslebens zu
entziehen suchte. Aber auch Dietrich Bonhoeffer konnte sich die notwendige „Restauration
der Kirche“ nur vorstellen als „eine neue Art Mönchtums, das mit dem alten nur die
Kompromisslosigkeit eines Lebens nach der Bergpredigt gemeinsam hat“. Diesem Ziel diente
sowohl das (nie realisierte) Projekt einer Indienreise zu Gandhi wie die Einübung
„gemeinsamen Lebens“ im Predigerseminar Finkenwalde.
L
S
K. Koschorke, Kirchlicher Öffentlichkeitsanspruch und asketische Weltdistanz bei Basilius
von Caesarea, in: Philanthropia kai eusebeia. Fs. Albrecht Dihle (Hg. v. G. W. Most, H.
Petersmann u. A. M. Ritter), Göttingen 1993, 199–216.
H. Rüegger, Bruderschaftliche Existenz nach Dietrich Bonhoeffer (in: ThBeitr 13, 1982, 101–
120).
Syst. RW
Z
2-stündig, Do 16-18 Uhr
MITTEL- UND OSTANATOLIEN IN OSMANISCHER ZEIT
Prof. Dr. Christoph K. Neumann
Turkologie (Fak. 12)
I
Das Hauptseminar behandelt quellenorientiert verschiedene Themenkreise, die für die
Geschichte Zentral- und Ostanatoliens von Belang sind und in der Forschung diskutiert
werden: Demographie, das Gegen- und Miteinander verschiedener sozialer Gruppen, das
Wirtschaftsleben (auch im Zusammenspiel mit so verschiedenen externen Faktoren wie dem
osmanisch-safawidischen Verhältnis oder der Industrialisierung Europas), die Rolle lokaler
und regionaler Eliten. Da ein guter Teil der verfügbaren Forschungsliteratur auf Türkisch
vorliegt, sind gute Lesekenntnisse in dieser Sprache Voraussetzung für eine erfolgreiche
Teilnahme. Das Seminar steht im Zusammenhang mit der Exkursion im Mai.
S
Hist. RW
Z
2-stündig, Di 10-12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 101
50
PROTESTANTISMUS UND GESELLSCHAFTLICHER WANDEL IN DEN 1960ER UND 70ER JAHREN
Prof. Dr. Harry Oelke
Kirchengeschichte (Fak. 02)
I
Die Jahre zwischen 1960 und 1980 haben wie keine andere Zeitspanne nach dem zweiten
Weltkrieg die Bundesrepublik, bedingt auch die DDR, in gesellschaftlicher Hinsicht einem
epochalen Wandel ausgesetzt. Einen wesentlichen Impuls erhielt dieser Umbruch aus der
nachrückenden Generation, die das Bemühen kennzeichnete, die bis dahin gültigen kulturellen und soziokulturellen Werte des Nachkriegsdeutschlands durch neue Leitvorstellungen
zu überwinden. Auch die Kirchen waren von diesem Wandlungsprozess in fundamentaler
Weise betroffen. Während sich traditionelle Formen evangelischer Kirchlichkeit jetzt tendenziell auflösten und eine kirchliche Krise heraufführten, setzte gleichzeitig ein nachhaltiger
Umbruch im Bereich von Kirchen und Religion ein, der zu einer Pluralisierung und Politisierung, aber auch Polarisierung im evangelischen Christentum führte. Das Seminar möchte für
den Protestantismus diesen umfassenden Umbruch und die darin wirksam werdende soziale
Dynamik untersuchen. Dazu wird der Beitrag wichtiger sozialer Bewegungen (wie die Studenten-, Frauen- oder Dritte-Welt-Bewegung), zentraler Institutionen (wie der Deutsche Ev.
Kirchentag) und exponierter Leitpersonen (wie Helmut Gollwitzer) einer Analyse unterzogen. Kaum je zuvor hat sich der Protestantismus in einer vergleichbaren Frist so nachhaltig
verändert in dieser Zeitspanne. Eine gewichtige Rolle wird schließlich die Frage nach der
wirkungsgeschichtlichen Bedeutung des umfassenden gesellschaftlichen und kirchlichen
Wandlungsgeschehens für den Gegenwartsprotestantismus ausmachen.
L
Siegfried Hermle u.a. (Hg.), Umbrüche. Der deutsche Protestantismus und die sozialen
Bewegungen in den 1960er und 70er Jahren, Göttingen 2007 (AKiZ.B, 47)
W.-D. Hauschild, Evangelische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1961
und 1979, in: Hermle, Umbrüche (wie oben), S. 51-90
J.-C. Kaiser, Der Protestantismus von 1918-1989, in: H. Wolf (Hg.), Ökumenische Kirchengeschichte III, Darmstadt 2007, S. 251-270
D. Pollack, Der Protestantismus in Deutschland in den 1960er und 70er Jahren: Forschungsprogrammatische Überlegungen, in: Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte 24
(2006), 103-125
M. Görtenmaker, Kleine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2003 (= München
2002), S. 100-323
S
Hist. RW
Scheinerwerb: unbenoteter Schein durch regelmäßige Teilnahme und Kurzreferat für eine
Sitzung; benoteter Schein durch eine Seminararbeit
Z
2-stündig; Do 14-16 Uhr
„…WIE MIT ERSTAUNTEN KINDERAUGEN“? DIE WELTAUSSTELLUNGEN UND DER WESTLICHE
BLICK AUF ISLAMISCHE KUNST
Prof. Dr. Avinoam Shalem, Dr. Eva Troelenberg
Islamische Kunstgeschichte (Fak. 09)
„Als 1851 auf der Londoner Weltausstellung der Orient zum ersten Male in einiger
Übersichtlichkeit sich zeigte, war er eine ganz neue und eigentümliche Erscheinung. Das
Publikum verstand ihn nicht und betrachtete ihn als etwas ganz Fremdartiges wie mit
erstaunten Kinderaugen.“
51
So fasste Jakob von Falke die Orientrezeption der ersten Weltausstellung zusammen – im
Lauf der folgenden Jahrzehnte sollten sich auf diesem Gebiet wesentliche Entwicklungen
vollziehen. Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr die Wahrnehmung
islamischer Kunst in Europa neue Dimensionen: Einerseits war es die Blütezeit des
künstlerischen und architektonischen Orientalismus, andererseits kristallisierte sich mehr
und mehr das Bedürfnis nach einer theoretisch-wissenschaftlichen Durchdringung des Sujets
heraus. Ziel des Seminars ist es, zunächst einen repräsentativen Überblick über die
Erscheinungsformen der Orientrezeption im Kontext der Weltausstellungen bis zur
Jahrhundertwende zu erhalten. Darauf aufbauend soll die Frage gestellt werden, inwiefern
dadurch das wissenschaftliche Denken über islamische Kunst in diesem Zeitraum geprägt
und weiterentwickelt wurde.
1
Jacob Falke: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873
S
Syst. RW
Z
3-stündig, Do 9-12 Uhr, Zentnerstr. 31, Raum 510
DER JAKOBSWEG
PD Dr. Roland Spliesgart
Fundamentaltheologie (Fak. 02)
Die Pilgerschaft zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela – auch als
Jakobsweg (Camino de Santiago) bekannt – ist eine überaus dynamische religiöse Tradition.
Vor etwa 1000 Jahren entstanden mit einem Höhepunkt im späten Mittelalter verzeichnet sie
seit den 1990er Jahren wieder enormen Zulauf von Menschen aus den entferntesten Ländern.
So unterschiedlich ihre Motive auch sein mögen, sie alle lassen sich auf eine spirituelle Reise
ein, die einerseits Erfahrungen zur Selbstfindung befördert, andererseits an die Tradition der
mittelalterlichen Jakobspilgerschaft anknüpft. Weniger bekannt als der spanische Jakobsweg
(Camino de Santiago) sind dessen französische und deutsche Zubringerwege.
Das Blockseminar hat ein zweifaches Ziel: zum einen die Beschäftigung mit der historischen
Dimension des Jakobsweges, d.h. der Entstehung und Veränderung der Jakobstradition im
Wandel der politischen und religiösen Kontexte; zum anderen die praktische Erfahrung der
Pilgerschaft in einer ,wander-pädagogischen Exkursion‘ im süddeutschen Raum: neben der
kunsthistorischen Dimension soll hier v.a. der Frage nach der Bedeutung des Pilgerns
anhand der inflationär erscinenden Pilgerberichtsliteratur nachgegangen werden.
Voraussetzungen für die Seminarteilnahme sind die Bereitschaft zur Übernahme eines
Referates sowie zum Pilgern.
L
Klaus Herbers: Der Jakobsweg. Geschichte und Kultur einer Pilgerfahrt, München 2006.
Andreas Drouve: Mythos Jakobsweg. Fakten, Kurioses, Geheimnisse, Innsbruck Wien, 2004.
Klaus Herbers: „Wol auf sant Jacobs straßen!“ Pilgerfahrten und Zeugnisse des Jakobskults in
Süddeutschland, Ostfildern, 2002.
S
Hist. u. Syst. RW
Z
Fr 24.04. u. 26.06. 16-19 Uhr, Blocktage: 6.6. 9.30-17.30; 12.06. 15-18.30 Uhr. 13.06.09 ganztags
Exkursion
24.04.09 16-19 Uhr (konstituierende Sitzung)
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6.4. Oberseminar
ZEN-BUDDHISMUS UND NATIONALISMUS
Dr. Katja Triplett
Japan-Zentrum (Fak. 12)
I
L
Keine andere religiöse Tradition Japans ist in Deutschland so bekannt und gleichzeitig als
Inbegriff „ostasiatischer Weisheitslehren“ so romantisiert worden wie die Zen-buddhistische.
Die Gründe für die oft verzerrte Wahrnehmung liegen in der Überlieferungs- und
Rezeptionsgeschichte dieser religiösen Tradition. In dem Seminar sollen die geschichtlichen
und ideologischen Kontexte der Diskurse über „Zen“ und den japanischen Zen-Buddhismus
in den Blick genommen werden. Besonders sollen die religionsgeschichtlichen
Entwicklungen vor dem Hintergrund der so genannten Modernisierung beginnend mit der
frühen Meji-Zeit (1868) untersucht und Fragen nach der aktiven Teilnahme an den Kriegen
bis 1945 oder der heftigen Opposition gegen diese Kriege seitens Zen-buddhistischer Schulen
und Einzelpersonen diskutiert werden.
Sharf, Robert (1995). „The Zen of Nationalism.“ In Curators of the Buddha. The Study of
Buddhism under Colonialism, hg. von Donald S. Lopez, Chicago u. London: The University
of Chicago Press, S. 107-160.
Victoria, Brian (Daizen) A. (1999). Zen, Nationalismus und Krieg: Eine unheimliche Allianz.
Translated by Theo Kierdorf in Zus. mit Hildegard Höhr. Berlin: Theseus-Verlag.
S
Hist. RW
Z
2-stündig, Mi 14-16 Uhr, Oettingenstr., Oe. 1.13
DOKTORANDENCOLLOQUIUM
Prof. Dr. Michael von Brück
Religionswissenschaft (Fak. 02)
Z
1-stündig, 14-tägig, Di 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 232
6.5 Übungen
THEORIE UND PRAXIS DER ZEN-MEDITATION
Prof. Dr. Michael von Brück
Religionswissenschaft (Fak. 02)
I
Diese Übung verbindet die praktische Einführung in das Zazen mit Yoga-Übungen, die
leiblich seelische Verspannungen lösen helfen. Theoretische Erwägungen zum religionsgeschichtlichen Hintergrund des Zen sowie Reflexion der Praxis ergänzen die Übungen.
L
KAPELAU, Ph.: Die drei Pfeiler des Zen, Weilheim: Barth 1975.
BRÜCK, M. v.: Einheit der Wirklichkeit, München: Kaiser 1987, Kap. 11
Z 2-stündig, Mi 16-18 Uhr, Ludwigstr. 25 Raum D 4b
MYTHEN UND MYTHENTHEORIEN
Dr. Katja Triplett
Japan-Zentrum (Fak. 12)
I
Was sind Mythen, was ein Mythos? Die Definitionen, was ein Mythos sei, reichen von 'einer
Geschichte, mit der man denken kann' (C. Lévi-Strauss) bis zu 'eine Art Kommunikationssystem, das selbst eine Botschaft ist' (R. Barthes). Anhand von ausgewählten Beispielen - wie
Schöpfungs-, Endzeit- und Gründungsmythen aus verschiedenen Kulturen – wird im
Seminar in die Begrifflichkeit und die verschiedenen Mythentheorien eingeführt. Dabei liegt
der Schwerpunkt auf der Bedeutung der Mythenforschung für die wissenschaftliche
Beschäftigung mit Religionen.
L
„Mythos“ in: Cancik, Hubert und Karl-Heinz Kohl, Hg. (198x)
religionswissenschaftlicher Grundbegriffe. 5 Bde, Stuttgart [u.a.]: Kohlhammer.
S
Syst. RW
Z
Blockveranstaltung: Vorbesprechung Fr, 08.05.09 14-17 Uhr
Fr/Sa 29./30.05., 19./20.06. u. 10./11.07.09 jeweils Fr 14-19/Sa 10-18 Uhr
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LEKTÜREKURS „RELIGION UND WISSENSCHAFT – TEXTE VON DER ANTIKE BIS IN DIE
GEGENWART“
Dr. Alexandra Grieser
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
In dieser Übung werden historische Originaltexte in Übersetzung gemeinsam gelesen und
analysiert, die das Verhältnis von Religion und Wissenschaft in der abendländischen
Geschichte thematisieren. Die Auswahl reicht von religionskritischen antiken Texten früher
Wissenschaftsgeschichte über die Phase des frühen Christentums, der artes liberales, der
Renaissancewissenschaft, über Texte neuzeitlicher Wissenschaftler („Gott als Uhrmacher“:
Die Versöhnung von Wissenschaft und Religion), über die „Lösung der Welträtsel“ (Ernst
Haeckel) durch den Siegeszug der Wissenschaften im 19. Jahrhundert, bis hin zu aktuellen
Konkurrenz- und Kohärenzmodellen, die die Grenzen zwischen Religion und Wissenschaft
entweder beschwören oder aufheben wollen. Die Übung ergänzt das Proseminar „Religion
und Wissenschaft – Facetten und Geschichte ihrer Beziehungen“, Sie können aber auch
unabhängig davon teilnehmen. Eine Leseliste wird zu Beginn des Semesters herausgegeben.
Sie können bis dahin selbst recherchieren und Ihre Interessen und Ideen mit einbringen. Sie
qualifizieren sich, indem Sie kurze Essays über einzelne Texte verfassen. Diese Form des
wissenschaftlichen Schreibens zu üben, gehört zum Lernziel des Kurses.
L
Wird in Ergänzung zum Seminar „Religion und Wissenschaft – Facetten und Geschichte ihrer
Beziehungen“ zusammengestellt und zu Beginn des Semesters besprochen und bekannt
gegeben.
Handbuch
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S
Tempelwagen am 6. Juni, spezielle asketische Übungen von Gläubigen auf dem
Tempelgelände, freie Nahrungsversorgung, Tempelmarkt) stehen allen Besuchern offen und
eröffnen so die Möglichkeit zu vielseitiger teilnehmender Beobachtung. Darüber hinaus
bietet die Konstruktion des im südindischen Stil gehaltenen Tempels wie auch des
Tempelwagens Einblicke in südasiatische sakrale Architektur.
Hist. RW
Z 2-stündig, Di 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31/II R 225
Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen
In einem Workshop sollen Kenntnisse über tamilische Hindus aus Sri Lanka in Deutschland
erarbeitet werden, mit Schwerpunkt auf ihren Verehrungsorten und ihrer religiösen
Festkultur in der europäischen Diaspora. Es sollen dem Gegenstand angemessene Methoden
der empirischen Religionsforschung diskutiert und Beobachtungsfelder für den Aufenthalt
vor Ort entwickelt werden.
PRÜFUNGSVORBEREITUNGSKURS NEBENFACH-MAGISTERPRÜFUNG ZWISCHENPRÜFUNG
RELIGIONSWISSENSCHAFT
Nicole Heyer M.A.
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
Dieser Kurs ist als Hilfe zur Vorbereitung auf die Magister-Nebenfach-Prüfung oder die
Zwischenprüfung Religionswissenschaft gedacht.
Was wir machen:
- Wir vertiefen das im Grundkurs angelegte Wissen zu Theorie und Methodik der
Religionswissenschaft, das für alle Prüflinge Teil der Prüfung sein wird.
- Üben von Prüfungssituationen
- Wir diskutieren und klären gemeinsam offen geblieben Fragen.
- Weitere Anregungen der Teilnehmenden willkommen!
Was wir nicht machen:
- Klassischen Frontalunterricht.
- Eine Wiederholung des Grundkurses.
Anmeldung bis 15.April 2009 an [email protected]. Literaturliste und einführende
Texte werden danach zugänglich sein. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt.
Z
„SOZIALWISSENSCHAFTLICHE METHODEN FÜR STUDIERENDE DER RELIGIONSWISSENSCHAFT
– AM BEISPIEL ISLAM“
Refika Sariönder
Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie,
Bitte melden Sie sich bis 19. April 2009 verbindlich per Mail bei mir an
([email protected]).
Nennen Sie dabei bitte Ihren vollen Namen, ihre Fächerkombination und ihre Emailadresse.
Z
WORKSHOP – finanziert aus Studienbeiträgen zur Verbesserung der Lehre durch
Veranstaltungen zu unterrepräsentierten Themen:
Dieser Workshop führt in die qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung ein.
Besonderer Fokus wird neben dem Erlernen der Techniken der teilnehmenden Beobachtung
auf das Entwickeln von Interviews gelegt. Dabei werden die unterschiedlichen
Interviewtechniken (strukturierte, teilstruktierte, narrative, usw.) dargestellt and projekthaft
entworfen. Des weiteren wird auf die Methoden oral history und Biographieforschung
eingegangen. Anhand von Beispielen aus der gegenwärtigen Forschungspraxis über Muslime
werden wir diese Methoden in ihren Anwendungsmöglichkeiten und ihrer Reichweite
diskutieren, indem wir uns mit der Fragestellung, der Datenerhebung und deren
Interpretation auseinandersetzen. Hierbei wird eines der Lernziele darin bestehen, auch die
Aspekte des Religiösen in ihrem Bezug auf lokale wie translokale Prozesse hin zu
untersuchen.
Sa 25.04., 09.05. und 06.06. von 9-13 Uhr, Ludwigstr. 31, R 0.21
HINDUISMUS IN DEUTSCHLAND –
EINFÜHRUNG UND EXKURSION ZUM TEMPELFEST IN HAMM
Dr. Brigitte Luchesi
ehemals Universität Bremen
I
WORKSHOP u. EXKURSION – finanziert aus Studienbeiträgen zur Verbesserung der Lehre
durch Veranstaltungen zu unterrepräsentierten Themen:
2002 wurde der bislang größte Hindutempel Kontinentaleuropas in einem Vorort der
westfälischen Stadt Hamm fertig gestellt. Der Bau verdankt sich vor allem den Spenden
tamilischer Hindus aus Sri Lanka, die als Bürgerkriegsflüchtlinge in die Bundesrepublik
kamen. Der Tempel dient der täglichen Verehrung der Gottheiten, denen er geweiht ist, wie
auch der Feier zahlreicher religiöser Feste im Jahresverlauf. Herausragendes Ereignis ist das
zweiwöchige Tempelfest, zu dessen Haupttagen bislang mehr als 15.000 srilankische Tamilen
aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland anreisten.
Workshop: Sa 09.05./So 10.05.09, 10-16 Uhr
Exkursion: Sa 06.06./So 07.06.09
Anmeldung bis 15. April 2009, zu richten an [email protected]. Literaturliste und
Vorbereitungstexte werden nach erfolgter Anmeldung verteilt. Die Teilnehmerzahl ist
begrenzt auf 25 Personen.
S
Syst. RW
Z
Blockveranstaltung: Sa/So 16./17.05.09 , 10-18 Uhr
Der Besuch dieses Festes bietet Gelegenheit, südasiatische religiöse Festkultur mitten in
Europa kennen zu lernen. Sowohl die in diesen Tagen besonders elaborierten Götterdienste
im Tempelinneren wie auch die Aktivitäten draußen um den Tempel (Prozession mit großem
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6.5 Colloquien und Repetitorien
Wir laden alle Philosophie- und Religionswissenschaftstudentinnen herzlich zu unserem
Colloquium ein und freuen uns auf herz- und ernsthafte Diskussionen mit Ihnen !!!
Für die Anmeldung, Fragen und die Aufnahme in unseren Verteiler, durch den Sie den
Vorzug erhalten, gezielt auf Stellenausschreibungen, Vortragsreihen etc. hingewiesen zu
werden, schreiben Sie eine kurze Email an: [email protected]
MAGISTRANDEN- UND DOKTORANDENCOLLOQUIUM
Prof.’in Dr. Anne Koch
Religionswissenschaft (Fak. 10)
Z
Blockveranstaltung, Termine nach Vereinbarung
RELIGIONSWISSENSCHAFTLICHES COLLOQUIUM
Prof.’in Dr. Anne Koch, Dr. Alexandra Grieser
Religionswissenschaft (Fak. 10)
I
Tatjana Schönwälder-Kuntze (Ludwigstr. 31/E 032, Tel: 2180-2027,
[email protected])
Alexandra Grieser (Ludwigstr. 31/210a , Tel: 2180-2168,
[email protected])
Z
Di 12.05. und 14.07.09 jeweils von 18-20 Uhr
Das Religionswissenschaftliche Colloquium wendet sich an alle Interessierte „höheren“
Semesters sowie an Kolleginnen und Kollegen religionswissenschaftliche interessierter
Nachbardisziplinen, die sich über die aktuellen Diskurse in der Religionswissenschaft und in
ihren Teil- und Nachbardisziplinen informieren wollen. Neuerscheinungen sollen referiert
und diskutiert, theoretische und methodische Neuansätze geprüft und entwickelt und der
Dialog mit den Nachbardisziplinen aufgenommen und gepflegt werden. Das
Religionswissenschaftliche Colloquium ist als Diskussionsforum gedacht, in dem die aktuellen
Debatten über Religion/Religionen/Religiosität mitverfolgt und diskutiert werden können.
Es wird angestrebt, Referenten aus den Münchner Nachbardisziplinen und aus der
religionswissenschaftlichen ‚Szene’ zu Vortrag und Diskussion einzuladen.
Schwerpunkt ist in diesem Semester : Diskursanalyse in der Religionswissenschaft.
S
Hist. u. Syst. RW
Z
1-stündig, Mi 18-20 Uhr
Termine und Themen auf der Website
COLLOQUIUM FÜR HAUPTFACHSTUDENT I N N E N ALLER SEMESTER IN DEN FÄCHERN
PHILOSOPHIE UND RELIGIONSWISSENSCHAFT
Dr. Tatjana Schönwälder-Kuntze , Dr. Alexandra Grieser
(Frauenbeauftragte Fak. 10)
I
Mit Beginn dieses Wintersemesters 06/07 haben wir unsere 'losen Treffen' zwischen
Studentinnen und Dozentinnen aus der Fakultät 10 institutionalisiert. Dafür haben wir je
zwei feste Termine zu Beginn und gegen Ende des Semesters festgelegt: die Treffen werden
immer am vierten und vorletzten Dienstag der Vorlesungszeit von 18:00 - 20:00 Uhr
stattfinden, d.h. in diesem Wintersemester am 12. Mai 2009 und am 14.Juli 2009. Den zweiten
Termin nutzen wir noch traditionell zum 'geselligen' Semesterausklang. Das Colloquium
dient der Vernetzung der Frauen unserer Fakultät, und gibt den Magistrandinnen und
Doktorandinnen die Möglichkeit, ihre Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren und
Erfahrungen auszutauschen.
Ort ist in der Regel das MKE (M 210 im HG); Themen der Veranstaltung finden Sie
rechtzeitig auf der Homepage unserer Fakultät, an den Türen der Frauenbeauftragten oder
über den Emailverteiler.
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7. Dozenten-Biographien
DR. PHIL. MICHAEL BRINKSCHRÖDER
Dr. Michael Brinkschröder (*1967) lebt in München. Studium der Kath. Theologie, Soziologie,
Philosophie und Psychologie in Münster, Frankfurt/Main und Würzburg. 1993 Diplom in
Kath. Theologie in Münster. 1998–2001 Stipendiat des Graduiertenkollegs "Wahrnehmung
der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" an der Julius-MaximiliansUniversität Würzburg. 2003 Promotion in Soziologie mit einer Dissertation über "Sodom als
Symptom. Gleichgeschlechtliche Sexualität im christlichen Imaginären – eine
religionsgeschichtliche
Anamnese"
(Berlin/New
York
2006).
Soziologische
Lehrveranstaltungen in Münster und Würzburg über Geschlecht und Sexualität, Kultur- und
Religionssoziologie. Mitherausgeber der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift "Werkstatt
Schwule Theologie" und Autor von zahlreichen Aufsätzen zum Thema "Schwule Theologie".
PROF. DR. MICHAEL VON BRÜCK
Michael von Brück (*1949), Prof. für Religionswissenschaft an der Universität München,
Studium der Evangelischen Theologie, des Sanskrit und der Indischen Philosophie in
Rostock, Bangalore und Madras, 5-jährige Dozentur und Studium in Indien, Ausbildung
zum Zen- und Yoga-Lehrer in Indien und Japan (Kursleitung in Deutschland, USA und
Indien), mehrmals Gastprofessor in den USA, Mitglied unterschiedlicher wissenschaftlicher
Gremien weltweit, wiss. Beirat des Goethe-Instituts und des Suhrkamp Verlags: Edition
Weltreligionen. Zahlreiche Publikationen zum Buddhismus, Hinduismus, Interkulturellen
Dialog, z.B.: „Einheit der Wirklichkeit. Gott, Gotteserfahrung und Meditation im
Hinduistisch-Christlichen Dialog“ (1986), „Bhagavadgita“ (1993), „Die Welt des tibetischen
Buddhismus“ (1996), „Buddhismus und Christentum. Geschichte-Konfrontation-Dialog“
(1997), „Buddhismus. Grundlagen, Geschichte, Praxis (1998), „Wie können wir leben?
Religion und Spiritualität in einer Welt ohne Maß“ (2002), „Zen. Geschichte und Praxis“
(2004). “Ewiges Leben und Wiedergeburt“ (2007).
Dr. Stefan Eisenhofer (*1960), Ethnologe und Historiker ist seit 2001 Leiter der AfrikaAbteilung des Staatlichen Museums für Völkerkunde München. Mitbegründer und organisator u.a. der "Münchner EthnoFilmFest", der Konzertreihe "Urban African Sounds"
und des "Ethnologischen Salons" im Museum für Völkerkunde. Kurator zahlreicher
Ausstellungen, darunter "Kulte, Künstler, Könige. Tradition und Moderne in Südnigeria"
(1997) und "Spuren des Regenbogens Kunst und Leben im Südlichen Afrika" im Oberösterreichischen Landesmuseum Linz (2001).
Zuletzt in München "Genocide Monument" zusammen mit dem Afghanaischen Künstler
Kofi Setordji, "StillePost - Angelika Böck und Hans Himmelheber" über unterschiedliche
Wahrnehmungs- und Darstellungstraditionen in Europa und Westafrika sowie "Schwarze
Götter im Exil - Fotografien von Pierre Fatumbi Verger". Zahlreiche Publikationen zu
afrikanischer Kunst und Geschichte.
DR. ALEXANDRA GRIESER
Dr. Alexandra Grieser (*1965), Studium der Allg. u. Vergl. Religionswissenschaft, Allg.
Rhetorik und Germanistik in Tübingen (MA 1994). Bis 1997 tätig als freie Texterin und in der
Erwachsenenbildung. 1997-1999 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für
Religionswissenschaft Tübingen und am Institut für Religionswissenschaft Erfurt. 1999
Stipendiatin am Graduiertenkolleg „Der religiöse Erfahrungsbegriff in der europäischen
Religion und Religionstheorie“ an der LMU München. 2002-2004 Wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Studiengang Religionswissenschaft/Religionspädagogik Bremen,
Redaktion des „Wörterbuch der Religionen“, Kröner Verlag. 2005 Promotion in Tübingen:
Transformationen von Unsterblichkeit. Zum Wandel religiöser Plausibilitätsmuster in der
Moderne. München 2008. Seit 2004 wissenschaftliche Assistentin am Interfakultären
Studiengang Religionswissenschaft der LMU.
Forschungsschwerpunkte: Geschichte, Theorie und Methodik der Religionswissenschaft;
Religionsgeschichte der Moderne; Religionsästhetik, Religion und Schöne Literatur; Religion
und Rhetorik (Geschichte, Systematik, Methode), Interferenzen von Religions- und
Wissenschaftsgeschichte, Religion und Popularisierung.
DR. MICHAEL HEINZMANN
DR. ROCIO DAGA-PORTILLO
Dr. Rocio Daga Portillo (*1961), Studium in Arabische Philologie (1984), Universität Granada,
Spanien. Promotion in Islamwissenschaft (Recht), Forschung und Übersetzung von AlAhkam al-Kubra li-Ibn Sahl (1990). Postdoc an der Princeton University, U.S.A. (1991-3) über
"Das Islamische Recht in Bezug auf die Nicht-Muslime, insbesondere in Al-Andalus".
Während der Promotion 3 Jahre Aufenthalt in Kairo, Arbeit unter Prof. Ahmad Yusuf von
Dar al-Ulum/American University in Cairo. 1989-1990 Lehrtätigkeit am Instituto de Filología
Clásica y Oriental, Madrid. 1994-97 Lehraufträge an der FU Berlin über Islamisches Recht.
2004/05 Arbeit über Interreligiösen Dialog an Black Friars Hall, Oxford University. Ca. 10
Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschiften über das Thema Islamisches Recht,
Schwerpunkt al-Andalus, auf Spanisch.
Dr. Michael Heinzmann (*1965); Studium der Jüdischen Philosophie und Geistesgeschichte
an der „Hochschule für Jüdische Studien“ in Heidelberg, der hebräischen Sprache,
rabbinischen und talmudischen Literatur in Jerusalem sowie der Philosophie, Psychologie
und Erziehungswissenschaften in Heidelberg. 1999 Promotion am Institut für Judaistik in
Wien zu: „Delmedigos ,Behinat Ha-Dat‘. Die Problematik des Intellekts bei Maimonides, IbnRuschd und
Delmedigo. Die Gesetze des Denkens und die Prinzipien des jüdischen Glaubens.“ Seit 1997
Lehrbeauftragter in der „Abteilung für jüdische Geschichte und Kultur“ sowie
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Seminar für Religionswissenschaft und Philosophie der
Religionen Europas“ der LMU. Forschungsschwerpunkte: Jüdische Philosophie des
Mittelalters bis zur Neuzeit, Klassische und moderne jüdische Hermeneutik.
ADRIAN HERMANN M.A.
DR. STEFAN EISENHOFER
59
Adrian Hermann (*1981), Studium der Theaterwissenschaft, Religionswissenschaft und
Amerikanischen Literaturgeschichte an der LMU München. 2006 Magisterabschluss mit
60
einer Arbeit zu "Religiösen Theaterkonzeptionen in der Europäischen Religionsgeschichte
1900-1970". Seit 2006 Stipendiat am DFG Graduiertenkolleg "Weltgesellschaft" an der Univ.
Bielefeld mit einem Dissertationsprojekt zum Thema "Die verflochtene Globale
Religionsgeschichte und die Weltgesellschaft. Transformationen des thailändischen
Buddhismus
im
19.
Jahrhundert".
Forschungsschwerpunkte: Theorie- und Methodik; Religion und Globalisierung;
Außereuropäische Christentumsgeschichte.
NICOLE HEYER M.A.
Nicole Heyer, (*1981), studierte von 2002-2007 Religionswissenschaft, Politische
Wissenschaft und Pädagogik an der LMU. 2007 Magisterarbeit zum Thema „Natürlich
natürlich!
‚Natürlichkeit’
als
Sinnangebot
und
Orientierungsmuster:
Eine
religionswissenschaftliche Analyse des Verhältnisses von Mensch und Natur in der
zeitgenössischen Religionsgeschichte anhand rezenter Ratgeberliteratur“ ab.
Seit September 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interfakultären Studiengang
Religions-wissenschaft besonders für Studiengangskoordination und Fachstudienberatung.
Schwerpunkte: Didaktik der Religionswissenschaft und europäische Religionsgeschichte.
Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes; seit August 2005: PhD-Studium der
Literatur- und Kulturwissenschaft an der Georgetown University, Washington DC.
Forschungsinteressen: Literatur und Religion; Deutsch-jüdische Religions-, Kultur- und
Literatur-Geschichte; Memory Studies.
DR. THEOL. HANS-PETER MÜLLER
Dr. theol. Hans-Peter Müller (*1945); Studium der Germanistik, Philosophie,
Religionswissen-schaft und Evangelische Theologie in München und Bangalore (Indien).
Promotion mit einer religionswissenschaftlichen Studie über die Ramakrishna-Bewegung:
„Die
Ramakrishna-Bewegung“,
Gütersloh
1986.
Darüber
hinaus
zahlreiche
Veröffentlichungen zum Hinduismus und Buddhismus. Zurzeit Arbeit an einem
Habilitationsprojekt über die Idee der Wiedergeburt in den indischen Religionen und in den
modernen religiösen Strömungen des Westens. 1975-1987 wissenschaftlicher Assistent am
Institut für Missions- und Religionswissenschaft der Universität München. Heute
Lehrbeauftragter an diesem Institut.
DR. KATHARINA WILKENS
PROF.’IN DR. ANNE KOCH
Prof. Dr. Anne Koch (1971*) , Studium der Philosophie (Hochschule für Philosophie, M.A.
1995) und Theologie (LMU, Diplom 1998) in München, Paris und Jerusalem. 1996-1997
Aufbaustudium Erwachsenenbildung. 1998-2001 Wiss. Mitarbeiterin im Alten Testament an
der Kath.-Theologischen Fakultät der LMU. 1997-2001 Promotion in Philosophie an der LMU
mit einer Erkenntnistheorie für Kulturwissenschaften über das simulative Verstehen des
Fremden.
Seit
2001
Wiss.
Mitarbeiterin
im
Interfakultären
Studiengang
Religionswissenschaft, LMU. 2007 Habilitation in Religionswissenschaft mit der Arbeit:
„Körperwissen. Grundlegung einer Religionsaisthetik“. 2007/08 Vertretungsprofessur in
Religionswissenschaft, LMU München. Lehraufträge in Heidelberg, Westminster/US
Münster.
Forschungsschwerpunkte: Religionsästhetik. Forschungskooperation mit Gregory Alles
(USA) zur Religionsökonomie. Religionswissenschaftliche Wissenschaftstheorie. Religion,
Heilung und Medizin. Angewandte Religionswissenschaft.
Publikationen: Das Verstehen des Fremden. Eine Simulationstheorie im Anschluss an W.V.O.
Quine 2003. Multireligiös + Multikulturell. Kompetenz im religiösen Feld der Gegenwart. Ein
Praxishandbuch + CD-Rom mit drei Religions-Kompetenz-Trainings 2006. Herausgeberin von
Ästhetik – Kunst - Religion in der Münchener Theologischen Zeitung 2004 und Watchtower
Religionswissenschaft. Standortbestimmungen im wissenschaftlichen Feld 2007.
Dr. Katharina Wilkens (1977*), Studium der Religionswissenschaft, Ethnologie und
Islamwissenschaft mit Schwerpunkt Afrika in Bayreuth und Edinburgh (M.A. 2003). 2003-07
Promotion in Religionswissenschaft an der Universität Bayreuth mit der Arbeit „Religious
Healing in East Africa. A Case Study of the Marian Faith Healing Ministry“. 2003/04 und
2007/08 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Planung und Umsetzung der Umstellung des Studiengangs Religionswissenschaft auf
BA/MA. Ab 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interfakultären Studiengang
Religionswissenschaft an der LMU.
Forschungsschwerpunkte: Afrikanische Religionsgeschichte: Islam, Christentum, indigene
Religionen; Katholizismus, besonders Marienverehrung in Europa und Afrika; Besessenheitsrituale, Religion und Heilung, Religionsethnologie, Kognitive Religionswissenschaft;
Religionsästhetik.
JENS KUGELE M.A.
Jens Kugele (*1979) Studium der Religionswissenschaft, Politikwissenschaft und der
Jüdischen Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München von 2000 bis 2005;
August 2003 bis Mai 2004: Auslandsstudium der Religionswissenschaft und Arabistik an der
Georgetown University, Washington DC; Juli 2005: Magister Artium; 1998 bis Juni 2005:
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Literaturempfehlungen
EMPFEHLENSWERTE EINFÜHRUNGEN IN DIE RELIGIONSWISSENSCHAFT
HOCK, Klaus: Einführung in die Religionswissenschaft, Darmstadt 2002
KIPPENBERG, Hans G. u. STUCKRAD, Kocku von: Einführung in die Religionswissenschaft:
Gegenstände und Begriffe, München 2003.
STOLZ, F.: Grundzüge der Religionswissenschaft, Göttingen 1988.
Eine ausführliche Literaturliste mit einführender und grundlegender Literatur zur
Religionswissenschaft, ihrer Methodik, ihren Teildisziplinen sowie zu einzelnen Religionen
und Themen wird im Rahmen des Grundkurses zur Verfügung gestellt.
Fachschaft Religionswissenschaft
Die Fachschaft ist die uni-politische Vertretung der Studierenden. Wir kümmern uns also um
Aufgaben wie Beratung zum Studium, Vertretung der studentischen Belange, Vermittlung
zwischen Dozenten und Studenten etc.
Doch in erster Linie will die Fachschaft eine Plattform für den Austausch von Studierenden
untereinander sein. Im Sommersemester 07 haben wir daher einen Erstsemester-Brunch,
Stammtische und ein RW-Sommerfest organisiert. Im Wintersemester 07/08 kam es zu einer
Premiere - einer Erstsemesterfahrt, die erfolgreich auch im Sommersemester 08 wiederholt
wurde.
In den letzten Semestern hat sich die Besetzung der Fachschaft fast vollkommen erneuert.
Das hat viel frischen Wind gebracht. Dank Euch sind wir nun auch eine gewählte Fachschaft
und haben daher unabhängig von der Fachschaft Philosophie Anspruch auf Mitsprache und
Gelder. Die Wahl hat den Studierenden der Religionswissenschaft außerdem ein offizielles
Gesicht gegeben: Laura Reiher Eure gewählte Vertreterin und Anna Sarikaya als ihre
Stellvertreterin.
Jeder, der mitmachen will, ist herzlich willkommen. Wir treffen uns jeden 1. Mittwoch im
Monat. Achtet einfach auf unsere Mails.
Kontakt (neu!):
[email protected]
Schaut doch auch mal auf unsere Seite unter: www.religionswissenschaft.lmu.de
Impressum
Verantwortlich: Studiengang Religionswissenschaft
Layout: Mechthilde Dreier
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