Asterix erobert (wieder einmal) Rom

Transcrição

Asterix erobert (wieder einmal) Rom
Raphael Seebacher
Matrikelnummer: 0760371
Schönaugasse 113, 8010 Graz
E-Mail: [email protected]
„Asterix erobert (wieder einmal) Rom“
(Ein „Live-Synchronsprech-Projekt“ von und mit Raphael Seebacher)
Schriftlicher Teil der künstlerischen Diplomarbeit
Abschlussarbeit an der Kunstuniversität Graz für Musik und Darstellende
Kunst, im Fach Schauspiel, Institut 9,
zur Erlangung des akademischen Grades Magister der Künste
Betreuerin des künstlerischen Teils:
Univ. Prof. R. Porsch
Betreuerin des schriftlichen Teils:
O. Univ. Prof. Dr. phil. E. Deutsch-Schreiner
II
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ................................................................................................................. 1
1.1 Thema der Diplomarbeit ................................................................................. 1
1.2 Definition und Ziele ......................................................................................... 1
2 Hauptteil ................................................................................................................... 3
2.1 Der Film .......................................................................................................... 3
2.1.1 Autor und Zeichner .................................................................................. 3
2.1.2 Handlung des Films in Anlehnung zum antiken Vorbilde ......................... 5
2.1.3 Haupt- und Nebenfiguren und ihre deutschen Synchronstimmen ......... 10
2.1.4 Vom Comicfilm zum Realfilm ................................................................. 13
2.2 Eigene live-Synchronisation ......................................................................... 14
2.3 Technische Umsetzung ................................................................................ 16
3 Arbeitsplanung ....................................................................................................... 19
4 Ergebnis ................................................................................................................. 20
Literaturverzeichnis ................................................................................................... 21
1
1 Einleitung
1.1
Thema der Diplomarbeit
Ein „Live-Synchronsprech-Projekt“. In meiner Diplomarbeit wird ein bekannter
Comicfilm („Asterix erobert Rom“) im Stummmodus abgespielt und live vertont. Das
bedeutet: Die Stimmen aller Figuren werden live von mir gesprochen, Musik wird
mittels CD – Player eingespielt und Hintergrundgeräusche werden von einem
Studienkollegen und mir live erzeugt.
Der Film welcher eine Originallaufzeit von ca. 78. Minuten hat, wird auf ca. 57
Minuten gekürzt. Die Handlung wie auch die Texte des Films bleiben abgesehen von
den Kürzungen welche am Film vorgenommen wurden unverändert. Die Geschichte
wird somit sinngemäß originalgetreu erzählt.
1.2
Definition und Ziele
Bereits als Kind habe ich gerne Szenen aus Filmen nachgespielt. Mein Publikum
waren Freunde und Familie. Das Interessante daran war, dass ich keinen
Spielpartner brauchte. Ich fing meistens an mit: „Hey, kennt ihr den Film…?“. War die
Antwort ja, fragte ich, ob sich jemand an jene Szene erinnern konnte, die ich
daraufhin nachspielte. War die Antwort nein, fuhr ich fort mit: „…da gibt es eine
derartig gute Szene, die geht so…!“ Ab dann stellte sich nur noch die Frage, wie
lange mein Publikum es aushalten würde, mir zuzuhören, da ich von selbst nie damit
aufgehört hätte. Auch in meiner Jugend, änderte sich nichts daran. Ob in der Kneipe
mit den Freunden oder bei Familienfeiern, wenn das richtige Thema angeschnitten
wurde, spielte ich die passende Szene. Mit der Zeit kam es dazu, dass ich
aufgefordert wurde, Figuren aus Filmen nachzuspielen, weil ich es „lustiger“ machen
würde als das Original. Dies war natürlich immer ein großes Kompliment für mich und
ich stellte mich gerne zur Verfügung.
Am 17. Mai 2010 war ich bei der Präsentation von der Diplomarbeit von Sebastian
Weiss als Zuschauer im Theater im Palais Meran Graz anwesend. Die Arbeit trug
den Titel „An die Nachgeborenen“. In einer Szene ließ Herr Weiss über ein Tonband,
die Stimme des österreichischen Dirigenten Herbert von Karajan
einspielen und
2
bewegte zu dem Text synchron die Lippen. Dies sollte den Anschein erwecken, dass
er der Sprecher ist. Ich fand diese Idee sehr witzig und interessant. Nach der
Präsentation, überlegte ich, ob es nicht auch möglich wäre das Prinzip, welches
Sebastian Weiss in diesem Fall angewendet hatte, umzudrehen. Auf der Leinwand
sprechen eine oder mehrere Figuren und sie alle tragen meine Stimme. Damit wurde
die Grundidee meiner Diplomarbeit geboren.
Ich habe überlegt, welcher Film sowohl passend wäre, der auch in der Umsetzung
möglich wäre. Es war schnell klar, dass ein Zeichentrickfilm sich gut eignen würde,
da die Figuren sich nicht so oft ins Wort fallen als bei einem Spielfilm.
Zeichentrickfilme sind einfach gestrickt, haben eine lineare Grundhandlung und sind
leicht verständlich. Aber es war mir auch wichtig, einen Film zu finden, in dem genug
Figuren vorkommen, damit es nicht langweilig würde.
Ich habe mich für den Film „Asterix erobert Rom“ entschieden, nicht nur weil es ein
sehr beliebter Film meiner Kindheit ist, sondern, weil er auch die vorhergenannten
Kriterien gut erfüllt.
Ziel ist es, den Zuschauer vergessen zu lassen, dass es eine einzige Person ist, die
alle in diesem Comic auftretenden Figuren spricht. Stellt sich dieses Gefühl nur für
kurze Zeit bei jedem Zuseher ein, habe ich mein Ziel erreicht. Ferner möchte ich
zeigen, was mit Sprache und Stimme möglich ist. Man kann die Stimme nicht nur
zum Sprechen, sondern auch um Geräusche und emotionale Stimmungen zu
erzeugen, verwenden.
Meine Diplomarbeit wird die Zuseher nicht zum Nachdenken bringen oder sie
kritischer werden lassen, aber vielleicht werden sie für eine kurze Zeit verzaubert und
gut unterhalten werden.
3
2 Hauptteil
2.1
Der Film
„Les Douze Travaux d´Asterix“, wörtlich übersetzt „Die zwölf Arbeiten des Asterix“
war der dritte Asterix-Comicfilm, welcher aus einer großen Anzahl von AsterixComicheften im Jahre 1976 hervorging. Allerdings entstammt der Film nicht der
üblichen Asterix-Comicreihe, sondern einer 27-seitigen Fassung welche parallel zum
Film von Marcel Uderzo gezeichnet wurde. Der Film ist im deutschsprachigen Raum
unter dem Titel „Asterix erobert Rom“ bekannt. Neben dem Original (französische
Fassung), gibt es auch eine deutsche, bayrische, englische, niederländische und
spanische Fassung. Für die deutsche Version war der Komponist, Musiker und
Synchronregisseur Heinrich Rietmüller verantwortlich, der auch die deutschen
Synchronbücher für Walt Disneys „Pinocchio“ „Dumbo“ und „Bambi“ verfasste.
2.1.1 Autor und Zeichner
Als Begründer der großen Asterix-Comicheft-Reihe gelten der Zeichner Albert
Uderzo, Marcel Uderzos Bruder und einer der bekanntesten Comicautoren des 20.
Jahrhunderts, René Goscinny.
Albert Uderzo wurde am 25. April 1927 in Fismes (Marne, Frankreich) als Sohn des
Schneiders
Silvio
Uderzo
geboren.
Die
Familie
lebte
im
Frankreich
der
Nachkriegszeit als italienische Immigranten. Sein Vater war als Geigenbauer tätig,
seine Mutter war Iria Crestini. Das von Geburt an farbenblinde Kind zeigte schon
sehr früh Ambitionen zum Zeichnen und brachte es sich selbst bei. Nach der Schule
absolvierte Albert Uderzo zwar eine Schreinerlehre, übte diesen Beruf aber nicht
weiter aus, sondern arbeitete sofort nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in den
Pariser Trickfilmstudios von Renan Devella. 1953 heiratete er Ada Milani mit der er
auch eine Tochter namens Sylvie hat, welche heute den hauseigenen Verlag „AlbertRené“ in Paris leitet. Im Oktober 1959 erscheint unter Albert Uderzo und René
Goscinny der erste Asterix-Comic, der nach Uderzos früheren Indianerhelden
„Oumpah- Pah“ nachgebildet wurde.
4
„Historischer Hintergrund der Comic-Serie, die sich als französische Erzählung
bewusst von den US-amerikanischen Vorbildern des Marktes abheben sollte, war der
gallische Widerstand gegen die römische Besatzungsmacht in der Antike. Dem durch
Goscinny geschaffenen Anti-Helden !Asterix! setzte Uderzo die Figur des
überstarken,
aber
kindlichen
!Obelix!
entgegen,
deren
gegensätzliches
Zusammenspiel Pointen geradezu unwillkürlich provoziert. 1961 wurde "Asterix, der
Gallier" publiziert, womit die Serie erstmals eine gesonderte Veröffentlichung
außerhalb
der Zeitschrift
erfuhr. Die
nachfolgenden "Asterix"-Hefte fanden
zunehmende Resonanz, so dass die Auflage 1965 bereits 1 Million Exemplare
erreichte. Die "Asterix"-Bände wurden in mehr als 45 Sprachen – darunter auch
Latein! – und in die Blindenschrift übersetzt.“1
Insgesamt wurden 31 Asterix-Comics allein durch Uderzo gezeichnet.
René Goscinny wurde am 14.08.1926 in Paris geboren. Der Vater, ein polnischer
Halbjude zieht mit der Familie aus arbeitstechnischen Gründen nach Argentinien.
Dort besucht er das Französische Gymnasium von Buenos Aires. 1943 beginnt er
ein Kunststudium, welches er aber nach dem Tod des Vaters abbrechen und sich
nach Arbeit umsehen musste. Da er oft die Arbeitsstelle wechselt und kaum Geld in
der Tasche hat, beschließt er 1945 den Militärdienst bei der französischen Armee
abzuleisten. Danach kehrt er allerdings auf Einladung eines Onkels in die USA
zurück. Goscinny schließt in New York Bekanntschaften mit den Zeichnern Jijé und
Morris. Der letztere der beiden, stellt ihm den Chef der World Press Georges
Troisfontaines und den Leiter der International Press Yvan Chéron vor. Kurze Zeit
später zieht Goscinny nach Paris, um mit beiden zu arbeiten.
„Eines schönen Morgens im Jahr 1951 wird Albert Uderzo, der für das Tandem World
Press/International Press arbeitet, die Ankunft eines neuen Kollegen namens
"Gossini" mitgeteilt.
Als er diesen Namen hört, regen sich seine italienischen Wurzeln. "Nein, sein Name
schreibt sich G O S C I N N Y. Er ist Franzose und kommt aus den USA". Zwischen
den beiden stimmt die Chemie sofort und so arbeiten sie an zahlreichen
gemeinsamen Projekten. Aus dieser Zusammenarbeit entstehen eine Reihe von
Figuren, darunter auch Umpah-Pah, in dem viele einen Vorläufer von Asterix
sehen.“2
1
http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1908&RID=1
http://www.asterix.com/lexikon/autoren/rene-goscinny.html
2
5
2.1.2 Handlung des Films in Anlehnung zum antiken Vorbilde
„Wir schreiben das Jahr 50 v. Chr.“3 Die Römer beherrschen unter Cäsar ganz
Gallien, bis auf ein kleines Dorf, das noch immer der römischen Besatzungsmacht
Wiederstand leistet. Dies verdanken die Gallier einem Zaubertrank, den ihr Druide
Miraculix zubereitet, der ihnen übermenschliche Kraft verleiht. Um dem Widerstand
gegen ein Ende zu setzen, reist Cäsar in das Dorf der Gallier und schlägt ihnen eine
Wette vor. Sollten sie alle zwölf Prüfungen, die ihnen Cäsar aufträgt, meistern, ist er
bereit, seine Herrschaft aufzugeben. Nur richtige Götter können diese Prüfungen
bestehen. Asterix, der Schlaueste und Obelix, der Stärkste aus dem Dorf, sollen
diese Prüfungen in Angriff nehmen. Gemeinsam schaffen sie alle zwölf Prüfungen
und gehen als Sieger hervor. Cäsar bleibt nichts übrig, als seine Herrschaft den
Galliern zu übertragen. Durch die Gnade der Gallier, darf er sich ins Exil
zurückziehen, wo er ein ruhiges Leben mit Königin Kleopatra führt.
Der Film „Asterix erobert Rom“ ist an den Mythos von den zwölf Heldentaten des
Herakles angelehnt.
Herakles (römisch=Herkules) ist der Sohn von Göttervater Zeus und der sterblichen
Frau Alkmene, also ein Halbgott. Hera die Gemahlin des Zeus, welche seit der
Geburt des Herakles eifersüchtig auf ihn ist, schickte ihm zwei Schlangen in die
Wiege, welche er aber durch seine übermenschliche Kraft erwürgte. Als er
erwachsen und verheiratet war, strafte ihn die Göttin mit Wahnsinn, dass er in einem
Rausch seine beiden Kinder erschlug. Um diese Schuld abzuarbeiten, musste er in
den Dienst des Eurystheus, des damaligen Königs von Mykene treten. Dieser ließ
ihn zwölf, für Menschen unmögliche Arbeiten verrichten, welche er aber alle mit
Bravour bestand.
1. Prüfung: Der Kampf mit dem nemeischen Löwen
Herakles würgt das Tier mit bloßen Händen, bis es sich nicht mehr rührt. Dann
häutet er das Tier mit seinen eigenen Krallen und trägt das Fell als Mantel.
2. Prüfung: Die Hydra von Lerna
Es geht um ein fürchterliches, schlangenähnliches Ungeheuer, mit neun
Köpfen. Schlägt man einen Kopf ab, wachsen zwei neue nach. Herakles
steckt das Untier in Brand. „In das giftige Blut der Schlange tauchte er die
3
Asterixerobert Rom, DVD, Kinowelt Home Entertainment GmbH © 1975 LES EDITIONS ALBERT RENE, 00:01:35
6
Spitzen seiner Pfeile und machte sie dadurch zu einer unwiderstehlichen
Waffe.“ 4
3. Prüfung: Die Hirschkuh
Er muss das Tier lebendig fangen, aber es ist viel zu schnell für ihn gewesen.
Es gab keine andere Möglichkeit als das Tier am Fuß mit einem Pfeil zu
verwunden. Gefesselt trägt er das Wild zu Eurystheus.
4. Prüfung: Der Eber von Erymanthos
Dieser Eber richtet in der Landschaft um den Berg Erymanthos großen
Schaden an. Darum soll dieses Tier lebendig gefangen werden. Als der Held
sich dem Eber nähert, zieht dieser sich in die Wälder zurück. Herakles aber
jagt ihn mit seinem Spieß über die Schneefelder vor dem Wald, bis der
Schnee so hoch steht, dass das Tier vor Erschöpfung zusammenbricht.
5. Prüfung: Der Augiasstall
König Augias hat riesige Rinderställe, die nie vom Mist der Tiere gereinigt
wurden. Eurysteus trägt Herakles auf, diese Ställe zu reinigen. Herakles reißt
die Tore zu den Ställen auf und leitet den naheliegenden Fluss Alpheios durch
diese. Der Mist wird von den Wasserfluten einfach weggespült.
6. Prüfung: Die Vögel vom Stymphalos See
Diese Vögel haben eiserne Klauen und Schnäbel und verstecken sich in den
Sümpfen des Stymphalos. Als Herakles sich ihnen nähert, fliehen sie in die
Wälder. Er hat von Hephaistos, dem Gott der Schmiedekunst, zwei eiserne
Klappern geschenkt bekommen. Mit diesen erschreckt er die Vögel, dass sie
hoch fliegen. Jetzt kann er einen nach dem andern mit seinen vergifteten
Pfeilen abschießen.
7. Prüfung: Der Stier der Insel Kreta
Diesen gilt es von Kreta nach Mykene zu bringen. Herakles bändigt den
wilden Stier, der von Zeus geschickt wurde, um auf Kreta Angst und
Schrecken zu verbreiten. Zum Schluss reitet er sogar auf dem Vieh nach
Mykene zurück.
8. Prüfung: Die wilden Stuten
Diomedes, ein Kind des Kriegsgottes Ares, und ein schrecklicher König,
besitzt ungezähmte, wilde Stuten, welche als Futter, einsame Wanderer
4
Richard Cartensen, Römische Sagen, 1978 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München, S.129
7
vorgesetzt bekommen, welche sich seines Königreiches nähern. Als
Diomeeds die Stuten nicht freiwillig frei geben will, verfüttert Herakles den
schrecklichen König selbst an die Pferde. Damit sind sie gezähmt und er
bringt die Tiere nach Mykene.
9. Prüfung: Der Gürtel der Amazonenkönigin
Hippolyte besitzt einen wunderschönen Gürtel, welchen der König Eurysteus
für seine Tochter begehrt. Herakles muss sich auf den Weg zu den Amazonen
machen, um ihn zu besorgen. Durch eine List von Hera kommt es zum Kampf.
Herakles besiegt sie alle Amazonen und gewinnt den Gürtel von Hippolyte.
10. Prüfung: Die Rinder des Geryones
Sie gelten als die schönsten Rinder und der König begehrt diese. Sie werden
vom Riesen Geryones bewacht, welchen Herakles mit Pfeilen tötet. Er erlebt
noch viele Abenteuer auf diesem Wege.
11. Prüfung: Die goldenen Äpfel der Hesperiden
Es ist Atlas selbst, der ihm diese Äpfel pflückt. Dafür muss Herakles in der
Zwischenzeit für Atlas „Die Last des Himmels“ tragen. Obwohl Atlas sich
weigert die Last wieder zu übernehmen, schafft es Herakles doch mit einer
List ihn dazu zu bringen.
12. Prüfung: Herakles in der Unterwelt
Er muss in die Unterwelt hinabsteigen und den dreiköpfigen Höllenhund
Kerberos herbeibringen. Über den Styx bringt ihn der Fährmann und dann
steht er der Bestie schon gegenüber. Der Schwanz des Ungeheuers ist ein
Drache, der Herakles heftig beißt, während er den Hund mit seinem Mantel
erwürgt. Als das Vieh sich nicht mehr rührt, bringt Herakles ihn nach Mykene.
Im Film werden den Galliern ebenfalls zwölf Prüfungen auferlegt:
1. Prüfung: Der Läufer Merinos
Asterix schlägt ihn mit Hilfe des Zaubertranks, problemlos im Laufen.
2. Prüfung: Der Speerwerfer Kermes, der Perse
„Sein Speer überquert die Meere und Ozeane.“ 5, beschreibt Gaius Pupus, der
die Aufgabe hat, die Prüfungen der Gallier zu überwachen. Sein Speer landet
5
Asterixerobert Rom, DVD, Kinowelt Home Entertainment GmbH © 1975 LES EDITIONS ALBERT RENE, 00:17:01
8
in einem weit entfernten Indianerdorf. Als Obelix den Speer schleudert, geht er
einmal um die ganze Welt herum und jagt Kermes dann sogar von hinten
nochmal weit über die Felder.
3. Prüfung: Der Judoka Bombastik, der Teutone
Obelix will sich ihm stellen, versagt aber kläglich, da er gegen die technischen
Fähigkeiten von Bombastik nicht ankommt. Durch die List des Asterix, erklärt
ihm sein Gegner, wie diese Kampftechnik funktioniert und setzt sich damit
selber schachmatt.
4. Prüfung: Die Priesterinnen auf der Insel der Freude
Es geht darum, mit einem Boot auf die andere Seite einer Insel zu fahren. Die
beiden Freunde werden von wunderschönen Frauen mit herrlichen Stimmen
empfangen und drohen dort festzustecken, würde nicht der Appetit und
Hunger Obelix überkommen. Da es auf der Insel keine Wildscheine gibt, seine
Lieblingsspeise, zerrt er seinen von Liebe verblendeten Freund von dort weg.
Diese Aufgabe erinnert eher an die Abenteuer des Odysseus, als er mit seiner
Gefolgschaft an der Insel der Sirenen vorbeisegelt.
5. Prüfung: Der ägyptische Zauberer Iris
Er verwandelt unter Hypnose, seine Patienten in Tiere. Als er versucht Asterix
in ein Wildschwein zu verwandeln, wird er schließlich selbst zum Wildschwein,
da sich Asterix nicht von seinem magischen Blick beeindrucken lässt.
6. Prüfung: Der Koch der Titanen Mannekenpix
Noch nie ist es einem Sterblichen gelungen, alle Mahlzeiten zu essen, die er
einem vorsetzt. „Endlich mal eine interessante Prüfung. Das erledige ich!“6,
sagt Obelix und spaziert mit Freude in das Restaurant. Am Ende hat er
wirklich alles aufgegessen, sodass die Lokalität geschlossen werden muss.
7. Prüfung: Die Höhle der Bestie
Jeder, der in diese Höhle geht, kommt nie wieder heraus. Asterix und Obelix
lassen sich nicht beeindrucken von ein paar komischen Geräuschen und
Geisterfratzen und spazieren entspannt durch die Höhle.
Diese Szene endet vermutlich mit der Begegnung der Bestie. Das Ende wird
aber offen stehen gelassen. Als die beiden dann wieder ihren Begleiter treffen,
6
Asterixerobert Rom, DVD, Kinowelt Home Entertainment GmbH © 1975 LES EDITIONS ALBERT RENE, 00:32:59
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fragt er sie, wie es denn nun bei der Bestie gewesen sei. In der deutschen
Übersetzung, antwortet Obelix auf diese Frage: „Ach nicht besonders.“
In der französischen Originalfassung, lautet die Antwort: „ Elle était bonne!“ zu
Deutsch: „Sehr schmackhaft!“ Dies soll eine Anspielung darauf sein, dass
Obelix die Bestie gegessen hat. Aus diesem Grund, auch der entsetzte Blick
des
Gaius
Pupus
und
die
Bestellung
von
Obelix
nach
einem
Verdauungsschnäpschen.
8. Prüfung: Das Haus das Verrückte macht
Sie müssen nur den Passierschein A-38 besorgen. Klingt leichter als es ist,
denn sie werden wortwörtlich von Pontius zu Pilatus gejagt. Immer mehr
Formulare brauchen sie für den Passierschein, bis Obelix einmal einen
Nervenzusammenbruch hat. Und wieder schlägt Asterix mit einer List seine
Gegner mit ihren eigenen Waffen. Er verbreitet das Gerücht, dass es einen
neuen Passierschein A-39 gibt, sorgt somit für Verwirrung und im Eifer des
Gefechts, rückt der Präfekt, ohne darauf zu achten, was er tut den richtigen
Passierschein raus.
9. Prüfung: Die heiligen Krokodile von Kleopatra
Die beiden müssen über einen Abgrund, auf einem unsichtbaren Seil
balancieren, um auf die andere Seite zu gelangen. Unter ihnen fließt ein
Fluss, der von Krokodilen wimmelt, welche ein Geschenk von Kleopatra an
Cäsar waren. Die zwei lassen sich fallen und besiegen die Krokodile mit Hilfe
des Zaubertranks.
10. Prüfung: Der Ehrwürdige des Gipfels
Asterix und Obelix müssen auf einen Berg klettern, wo ihnen der Ehrwürdige
des Gipfels ein Rätsel stellt. Asterix gibt die richtige Lösung und die Prüfung
ist bestanden.
10
11. Prüfung: Die Ebene der Toten
Ein verfluchtes Heer treibt seinen Spuk auf einer Ebene wo die zwei
übernachten müssen. Als die Geister auftauchen und die beiden erschrecken
wollen, beschimpft Asterix den Zenturio der Armee der Toten, dass er sie
gefälligst schlafen lassen solle. Er verschwindet.
12.Prüfung: Die Arena in Rom
Als unsere beiden Helden am nächsten Tag erwachen, liegen sie vor dem
Palast Julius Cäsars. Gleichzeitig treffen auch die restlichen Gallier aus dem
Dorf in Rom ein. Cäsar schickt sie alle in die Arena des Kolosseums. Dort
müssen sie gegen Gladiatoren und wilde Tiere kämpfen. Ein Kinderspiel für
die tapferen Gallier mit ihrem Zaubertrank. Somit haben sie auch die letzte
Prüfung bestanden.
2.1.3 Haupt- und Nebenfiguren und ihre deutschen Synchronstimmen
Asterix
Er ist der Titelheld und wird als listiger, kleiner Krieger beschrieben. Seine Größe
beträgt etwa 1,19 m. Sein Erkennungszeichen ist der Helm mit Flügeln, welche nach
seinen Gemütslagen die Stellung verändern. Sein Name setzt sich aus den
griechischen Bezeichnungen Asterikus (Sternchen) und Vercingetorix zusammen.
„Vercingetorix war ein historisch verbürgter, gallischer Arvernerhäuptling, der 52 vor
Christus viele gallische Völker vereinigte, um die Unabhängigkeit Galliens gegenüber
Julius Cäsar zu verteidigen.“7 Seine deutsche Synchronstimme ist Hans Hessling
(22.03.1903-24.02.1995), der unter anderem auch Charlie Chaplin synchronisierte.
Obelix
„Obelix ist neben Asterix der Hauptcharakter der Asterix-Reihe und gleichzeitig
dickste Freund von Asterix.“8 Er hat eine Schwäche für Wildschweine und wilde
Raufereien. Wenn Asterix ihn braucht, lässt er aber alles liegen und stehen. Obelix
ist als kleiner Säugling in den Kessel mit dem Zaubertrank gefallen und besitzt
seither übermenschliche Kräfte. Deshalb verwehrt ihm Miraculix immer den
7
http://www.comedix.de/lexikon/db/vercingetorix.php
http://www.comedix.de/lexikon/db/obelix.php
8
11
kräftespendenden Trank, da die Wirkung noch lange anhalten wird. Sein Name
stammt
von
dem
großen,
ägyptischen
Stein
Obelisk.
Seine
deutsche
Synchronstimme ist Edgar Ott (02.06.1929-13.02.1994) der unter anderem „Balu der
Bär“ in „Das Dschungelbuch“, „Benjamin Blümchen“ und „Earl“ aus der Serie „Die
Dinos“ synchronisierte.
Miraculix
Er ist der Druide des Dorfes, der den Zaubertrank für die Gallier zubereitet, welcher
ihnen übermenschliche Kräfte verleiht. Sein Name wandelt sich vom Wort „Mirakel“
(Wunderwerk) ab. Seine deutsche Synchronstimme ist Arnold Marquis (06.04.192124.11.1990). Er synchronisierte unter anderem John Wayne, Bud Spencer, Kirk
Douglas und Charles Bronson.
Majestix
Majestix ist der Häuptling des Dorfes. Sein Name stammt vom Wort Majestät ab. Er
wird beschrieben als majestätischer, mutiger, argwöhnischer alter Krieger. Von
seinen Leuten respektiert, von seinen Feinden gefürchtet. Das Einzige, was Majestix
fürchtet, ist, dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Er wird meistens von
zwei Männern auf einem Schild getragen, um seine hohe Position deutlich zu
machen. Seine deutsche Synchronstimme ist Wolfgang Völz (geboren am
16.08.1930).
Julius Cäsar
Er ist der große Gegenspieler der Gallier. Mit allen Mitteln versucht er sie zu
besiegen. Er ist bekannt für sein Zitat: „Veni, vidi, vici!“ (Ich kam, sah und siegte!) und
den immer tragenden Lorbeerkranz. Seine deutsche Synchronstimme ist Siegfried
Schürenberg (12.01.1900-31.08.1993), der unter anderem den verschlagenen Tiger
„Shir Khan“ in „Das Dschungelbuch“ synchronisierte.
Gaius Pupus
„Gaius Pupus hat den Befehl euch zu begleiten und die Prüfungen zu überwachen.
Er ist ein zuverlässiger Mann und absolut fair.“9, erklärt Cäsar, als es zum ersten
9
Asterixerobert Rom, DVD, Kinowelt Home Entertainment GmbH © 1975 LES EDITIONS ALBERT RENE, 00:12:10
12
Auftritt von Gaius Pupus kommt. Sein Aussehen gleicht einem Buchhalter. Er hat
eine bleistiftartige Nase und einen Gang mit wippendem Kopf, welcher an eine Ente
erinnert. Seine deutsche Synchronstimme ist Dieter Kursawe (03.11.193418.03.1996). Er synchronisierte unter anderem die Zeichentrickfigur Averell Dalton
aus “Luky Luke“.
Erzähler
Er ist die „Voice-Over“ Stimme in diesem Film und nie sichtbar. Zu Beginn des Films
erklärt er kurz die Lage und stellt dem Publikum die wichtigsten Dorfbewohner vor.
Seine deutsche Synchronstimme ist Joachim Cadenbach (11.03.1923-12.04.1992),
der dem deutschen Publikum als Entertainer bekannt war.
Bombastik, der Teutone
Er steht Asterix und Obelix in ihrer dritten Prüfung gegenüber (siehe Seite 4).
„Die Teutonen waren ein germanisches Volk, das erstmals vom griechischen
Seefahrer Pytheas um 325 v. Chr. erwähnt wurde. Judo (= wörtlich: sanfter (besser
übersetzt mit dem Wortsinn von engl.: gentle = sanft, edel, vornehm) Weg) ist eine
japanische Kampfsportart, deren Motto ‚Siegen durch Nachgeben‘ ist.“ 10 Seine
deutsche Synchronstimme ist Toni Herbert (1912-1990).
Die Hohepriesterin auf der Insel der Freude
Bei ihrer vierten Prüfung stoßen die Beiden auf die Priesterinnen auf der Insel der
Freude. Die Vorsitzende dieser eleganten Frauen hebt sich von den anderen deutlich
durch ihre schwarzen Haare und ihrem gelben Kleid ab. Ihre deutsche
Synchronstimme ist Beate Hasenau (15.04.1936-01.10.2003). Sie synchronisierte
unter anderem in Walt Disneys „Arielle, die Meerjungfrau“ die Meerhexe „Ursula“ und
in „101 Dalmatiner“ „Cruella De Vil“.
10
http://www.comedix.de/lexikon/db/bombastik.php
13
Mannekenpix, der Koch der Titanen
Sein Name ist eine Parodie auf die Statue in Brüssel welche Mannekenpis heißt.
(manneken niederländisch für Männchen…)11. In den Comicheften wird er als Belgier
dargestellt. Im Film jedoch hat er eher etwas von einem französischen Koch. Seine
Synchronstimme ist Erich Fiedler (15.03.1901-19.05.1981).
Außerdem treten auf: Idefix, Zenturio, Legionär 1, Legionär 2, Ratsmitglied 1,
Ratsmitglied 2, Ratsmitglied 3, Merinos, Kermes, Häuptling der Indianer, Iris, Stimme
in der Höhle der Bestie, Der Pförtner, Angestellte im Haus das verrückte macht, Der
Präfekt, Gladiatoren, Der Ehrwürdige des Gipfels, Jupiter, Venus, Mars, Minerva,
Merkur, Vulcano, Bachus, Der Zenturio der Armee der Toten, Ein römischer
Legionär, Trubadix und Ein römischer Wachposten
2.1.4 Vom Comicfilm zum Realfilm
Das Wort „Comic“ leitet sich vom englischen Wort „comicstrips“ ab und bedeutet
komische (Bild)streifen. Es ist eine in den USA entstandene Form der
Bildergeschichte, welche ihre Entstehungszeit um das 19. Jahrhundert hatte.
Anfangs waren die erklärenden Texte unter die Bildfolgen geschrieben, entwickelten
sich aber immer mehr und mehr zu Sprechblasen, welche direkt in die Zeichnungen
eingetragen
wurden.
jugendgefährdend
Zu
Beginn
bezeichnet,
wurden
wurden
Comics
dann
aber
noch
als
sogar
trivial
zum
und
Thema
wissenschaftlicher Analysen. Insgesamt lässt sich die Entstehung der Comics in drei
verschiedene Phasen unterteilen.
1. Phase:
Kennzeichen
sind
Übertreibung
und
Überspitzung.
verrückten Welt entspricht oft eine verrückte Sprache,…“
„…der
12
2. Phase: Das Verkaufsinteresse steht an erster Stelle. Es folgt die
Trivialisierung zum simplifizierten Märchen. Walt Disneys „Mickey Mouse“
und „Donald Duck“ treten Anfang der 30er Jahre auf. In den Wild-West-,
Kriminal-, Science Fiction- und Horror Comics, welche zwischen 1943 und
1958 auftauchen, werden Themen behandelt wie Verbrechen, Natur und
11
http://www.comedix.de/lexikon/db/mannekenpix.php
Metzler Literaturlexikon, 2. Auflage, Stuttgart 1990, S. 85
12
14
Tiere, Armee und Krieg, Liebe und Romanzen. Die neuen Titelhelden wie
„Tarzan“ und „Superman“ sind nicht mehr im Sinne der Karikatur zu
verstehen, sondern repräsentieren unterdrückte Wünsche. Die Autoren der
Comics werden von Verlagen unter Vertrag genommen und richten sich an
eine besondere Zielgruppe.
3. Phase: Die dritte Phase richtet sich gegen die heute noch bestehende,
marktbeherrschende zweite Phase. Die Vertreter sind vor allem aus der
Underground-Literatur. Man unterscheidet die zweite und dritte Phase in
konservative und progressive Comics.
Im Jahre 1999 kam es das erste Mal dazu, dass sich Asterix und Obelix als 3-DFiguren, verkörpert von echten Schauspielern, auf der Leinwand präsentieren
konnten. Der erste Realfilm „Astérix et Obélix contre César“ zu Deutsch „Asterix und
Obelix gegen Cäsar“ war eine Zusammenarbeit von Frankreich, Deutschland und
Italien. Der Film war Rene Goscinny gewidmet und Christian Clavier verkörperte den
tapferen Krieger Asterix. An seiner Seite Gérard Depardieu als kindlicher Obelix.
Gottfried John verkörpert die Rolle ihres Widersachers Cäsar. Regie führte Claude
Zidi.
Es folgten „Asterix & Obelix: Mission Kleopatra“ im Jahre 2002 und „Asterix bei den
Olympischen Spielen“ im Jahre 2008.
2.2
Eigene live-Synchronisation
In meiner Diplomarbeit geht es darum, über 40 Figuren mittels Sprache zu gestalten.
Darum werden sprachliche und nichtsprachliche, prosodische Mittel eingesetzt. Zu
den sprachlichen Mitteln zählt der Einsatz verschiedener Dialekte. Zu den
nichtsprachlichen (prosodischen) Mitteln gehören Intonation, Akzentuierung und
Dynamik. Oft wird der Terminus Prosodie auch synonym für „Suprasegmentalia“ oder
„Intonation“ gebraucht.
In der „Duden-Grammatik (2005)“ wird der Begriff „Intonation“ als „melodische
Gestalt
13
einer
Äußerung“13
definiert.
Tonhöhenverlauf,
Pausen,
Akzente,
Langenscheidt; Deutsch als Fremdsprache; Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für
Ausländer; Ursula Hirschfeld/Baldur Neuber S.10
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Sprechgeschwindigkeit,
Lautstärke
und
Rhythmus
werden
als
„prosodische
Gestaltungselemente“ erklärt.
„Prosodie als multiparametrischer Merkmalskomplex umfasst Sprechmelodie,
Lautheit,
Dauer,
Sprechgeschwindigkeit,
Sprechspannung,
Stimmqualität/Stimmausdruck und deren jeweilige Variation.“
Pausen
sowie
14
Die eben zitierten Stichwörter erklären sehr gut, was ich in meiner Arbeit
sprechsprachlich umsetzen möchte. Man hat einerseits eine Vorlage durch die
originalen deutschen Stimmen, andererseits interpretiere ich Figuren aus dem Film
auch selber neu. Zum Beispiel:
Die Figur des Asterix wird sehr an meine eigene Sprechstimmlage angeknüpft
werden. Obelix im Gegensatz dazu wird als naiver Bass dargestellt, kindlich, rund
und weich, wie auch sein Äußeres schon zeigt. Der Druide Miraculix, welcher in der
deutschen Synchronfassung sehr rau und tief spricht, wird als alter, weiser Mann,
eher hauchend gesprochen. Der lange, weiße Bart und die langen, weißen Haare
laden zu dieser Art der Stimmenverstellung ein. Majestix der Häuptling des Dorfes,
wird mit hohen Taschenfalten gesprochen. Er will souverän rüberkommen, wirkt aber
im Gegensatz zu seiner Frau Gutemine, ihr gegenüber untergeordnet. Sie wird mit
geschlossener Nasalität als zickige, nörgelnde Frau dargestellt. Cäsars Stimme wird
sehr eng und gepresst sein. Die Wörter und Sätze die er spricht klingen abgehackt.
Gaius Pupus, der Begleiter der zwei Titelhelden wird ebenfalls über geschlossene
Nasalität interpretiert. Im Gegensatz zu Gutenmine, die auch nasal spricht, spricht er
viel gleichförmiger in der Intonation und viel langsamer im Tempo. Die Hohepriesterin
und ihre Gespielinnen werden über behauchte Stimmführung (Stimmqualität)
dargestellt. Im Haus, das Verrückte macht (achte Prüfung), sprechen alle
Angestellten wie auch der Präfekt kärntnerische und wienerische Dialekte um die
österreichische Bürokratie zu karikieren. Für die Präsentation ergibt sich, dass durch
die Synchronsituation mit Mikrofon der Körper nicht schauspielerisch agieren kann,
dass nur kleine Gesten sparsam eingesetzt werden können. Alle Figuren müssen
sprechsprachlich gestaltet werden. Die Figuren agieren körperlich nur im Kopf.
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Langenscheidt; Deutsch als Fremdsprache; Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für
Ausländer; Ursula Hirschfeld/Baldur Neuber S.10
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2.3
Technische Umsetzung
Wie schon in der Einleitung erwähnt, habe ich mich sehr früh mit diesem Thema
beschäftigt.
Der erste Schritt war die Zählung der Figuren. Insgesamt kommen in „Asterix erobert
Rom“ 57 verschiedene Figuren vor, welche Text sprechen, und sei es auch nur ein
Wort oder Laut. (siehe erste Prüfung „Der Läufer Merinos“). In der geschnittenen
Filmfassung, welche präsentiert wird, sind es jedoch nur 46 Figuren, da manche
durch die Kürzung wegfallen.
Die Grundidee war es, den Film mit Programmen so zu bearbeiten, dass
Hintergrundgeräusche und Filmmusik erhalten bleiben, jedoch die Tonspur des
Textes rausgeschnitten wird, um sie live von mir zu ersetzen. Dies stellte sich jedoch
als sehr schwierig und kostenaufwendig heraus. So kam es, dass ich mich dazu
entschied, für die Hintergrundgeräusche und Musik einen Studienkollegen (Dominik
Jedryas) aus dem derzeitig zweiten Jahrgang, zur Hilfe zu ziehen. Er spielt Musik
vom Band ein und erzeugt mit Hilfe seiner eigenen Stimme, Musikinstrumenten und
weiteren Gegenständen die Hintergrundgeräusche wie Regen, der mit einer
Gießkanne und Eimer, oder das Fußstapfen, welches mit Hilfe eines Tischmikrofons
und Taschentüchern erzeugt wird.
Der nächste Schritt war es, das Script zu tippen. Dazu sah ich mich mir den Film
Abschnitt für Abschnitt an und transkribierte.
Des Weiteren galt es den Film, wie schon erwähnt, einzustreichen. Die Laufzeit des
Originals beträgt ca. 78 Minuten. Um die Dauer der Präsentation unter einer Stunde
zu halten, setzte ich mir das Ziel, den Film auf 55 bis 60 Minuten zu kürzen. Die
genaue Laufzeit beträgt nun 56 Minuten und 46 Sekunden (ohne Abspann). Ich habe
darauf geachtet, die Dramaturgie und Handlung des Films nicht zu verändern, damit
man der Geschichte, trotz Strichen problemlos folgen kann. Beim Schnitt unterstütze
mich ein alter Schulfreund, Nikolaus Hartlieb.
Es gab mehrere Möglichkeiten, das Projekt dem Publikum vorzuführen. Ich entschied
mich für Folgende: Die Probebühne T.i.P. in der Kunstuniversiät Graz wird schwarz
ausgehängt, um eine Kinoatmosphäre entstehen zu lassen. Das Publikum sitzt der
Länge nach mit dem Blick zur Leinwand, die von der Eingangstür aus rechts stehen
soll. Links von der Leinwand steht ein Pult, mit Mikrofon, dahinter ich. Rechts von der
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Leinwand ausgesehen, sitzt Dominik Jedryas an einem Tisch mit Laptop, CD-Player,
Trommeln, Mikrofonen etc. Wir beide haben einen Spot auf uns gerichtet. Wenn das
Saallicht ausgeht und der Film startet, starten auch die Spots. Somit sind wir neben
dem Film, ein weiteres Geschehen, welches der Zuschauer beobachten kann.
Ich habe diese Art der Präsentation gewählt, um mit dem Publikum in Kontakt treten
zu können. Der Kollege arbeitet mit dem Laptop, um die Einsätze der Geräusche und
Musik präzise abstimmen zu können. Ich hingegen trage Kopfhörer, über die ich eine
eigene aufgenommene Version meiner Texte hören kann. Dies ermöglicht mir, den
Blick Richtung Publikum zu halten, und trotzdem die Einsätze präzise durchführen zu
können und synchron mit den Figuren zu sein.
Eine weitere Möglichkeit, wie es im Synchronsprechen üblich ist, wäre den Blick auf
die Leinwand zu richten, jedoch wäre es schade, den Kontakt zum Publikum zu
verlieren. Außerdem werden bei Synchronaufnahmen im Studio immer nur
Abschnitte zwischen 4 und 20 Sekunden aufgenommen.
Nachdem dies geklärt war, begannen die ersten Proben. Teils wurde über
Improvisation zu den Geräuschen gefunden, teilweise auch mit Vorüberlegungen.
Wir tasteten uns Schritt für Schritt bis zum Ende des Films heran.
Für die Filmmusik überlegten wir uns gemeinsam Lieder, welche für gewisse
Situationen passen könnten. Die Originalsoundtracks sind: Der Opening Credit
(Asterix Main Theme), Erste Prüfung: Der Läufer Merinos und Vierte Prüfung: Auf der
Insel der Freude. Alle anderen Songs wurden von uns für die Situation passend
ausgesucht, von Vivaldi bis Willey DeVille.
Ein weiteres Thema waren die im Film vorkommenden Chöre. Dies sind Passagen
im Film (insgesamt sieben), wo mehrere Leute gleichzeitig sprechen und kaum noch
etwas verstanden werden kann. Dazu nahmen wir bei Fabian Schiffkorn, Student aus
dem derzeitig dritten Jahrgang, der uns auch die Musik geschnitten hat, mehrere
unterschiedliche Stimmen auf, legten diese übereinander und erzeugten somit einen
Chor.
Die eigentliche Synchronisationsarbeit, habe ich mir vor den Proben schon gründlich
überlegt. Auf den Proben galt es nur noch sie auszuführen. Die Probleme, welche
sich hier zeigten, waren das überlappende Sprechen. Wie schon in der Einleitung
erklärt, gibt es in diesem Film wenige überschneidende Sätze. Ein Fallbeispiel ist der
Aufmarsch von Cäsar vor dem gallischen Dorf.
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Bsp.:
00:09:56: Vor dem Gallischen Dorf
Obelix: Überlasst mir Cäsar! Mir juckt es so in den Fingern.
Asterix: Sei vernünftig Obelix! Majestix
Wird mit ihm sprechen.
Bei dem Wort „Fingern“ startet der Einsatz von Asterix mit „Sei vernünftig…“. Als
Einzelperson, ist es unmöglich beide, wie im Original zu sprechen, deshalb wird am
Text eine Veränderung vorgenommen, die dem Publikum nicht auffallen sollte.
Obelix: Überlasst mir Cäsar! Bitte, bitte!
Asterix: Sei vernünftig Obelix! Majestix wird mit ihm
Sprechen.
Die
Sätze
„Ü/ber/last/mir/Cä/sar/Mir/juckt/es/so/in/den/Fing/ern“
bestehen
aus
insgesamt 14 Silben. Ersetzt man den Satz „Mir juckt es so in den Fingern“ mit „Bitte,
bitte“ erhält man „Ü/ber/last/mir/Cä/sar/Bit/te/bit/te“. Nun fassen die zwei Sätze nur
noch zehn Silben und in dem Moment wo der Einsatz von Asterix startet, endet der
Satz von Obelix. Durch die Mundbewegungen der Zeichentrickfiguren, erkennt man
kaum, ob ein Wort ausgelassen wird oder nicht.
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3 Arbeitsplanung
Aufführungsdatum: 07.05.2012
Aufführungszeit: 19:00
Dauer: ca. 57 min
Aufführungsort: Probebühne T.i.P., Kunstuniversität Graz
Beteiligte des Projekts:
Sprecher: Raphael Seebacher
Geräusche/Musik/Ton/Licht: Dominik Jedryas
Film-Schnitt: Nikolaus Hartlieb
Ton-/Musik-Schnitt: Fabian Schiffkorn
Flyer: Claudia Kainberger
Fotos: Nora Steinbach
Technik: Stefan Kienreich, Jürgen Sukic, Rudi Aigner
Chor: Dominik Jedryas, Claudia Kainberger, Florian Pabst, Katharina Paul,
Christoph Radakovits, Luca Schaub, Fabian Schiffkorn, Lisa Schützenberger,
Raphael Seebacher
Technische Ausstattung: Leinwand, Beamer, Musikanlage, Pult, Laptop, Kopfhörer,
CD-Player, 3 Mikrofone, 1 Tischmikrofon, Mischpult, Trommeln, Metallophon, 2
Kazoos, 2 Rasseln, Kastagnetten , Maultrommel, diverse Gegenstände um einen
Klang
zu
erzeugen
(Taschentücher,
Münzen,
Papier
etc.)
20
4 Ergebnis
Das größte Problem für mich und Dominik Jedryas waren die Lautstärken der
unterschiedlichen Tonspuren. Wir hatten selten einen Blick von außen, der uns auf
Probleme wegen Lautstärke aufmerksam machen konnte.
Meine persönliche Hürde, war „Das Haus, das Verrückte macht“, da es sich in der
Schnelligkeit von den anderen Szenen übermäßig unterscheidet.
Sehr produktiv waren für uns die Osterferien, in denen wir jederzeit, in der SUK 21
Proben konnten.
Ich war mit der Arbeit von Dominik Jedryas, Nikolaus Hartlieb und Fabian Schiffkorn
sehr zufrieden und möchte herzlichst meinen Dank aussprechen. Ich möchte auch
allen Beteiligten für ihre Zeit und Mühe danken.
Ich wollte mit meiner Diplomarbeit etwas völlig Neues versuchen, was ich in diesem
Sinne noch nie auf der Bühne gesehen habe. Es wurden Elemente aus
Synchronsprechen, Film und Szenischer Lesung verwendet und alle in einer Arbeit
zusammengeführt.
An diesem Punkt möchte ich noch auf das Kabarett verweisen, welches im
deutschsprachigen Raum bekannt dafür ist, mit Stimmimitationen zu arbeiten. Dazu
sollten auch die österreichischen Künstler wie Karl Kraus, Elias Canetti und Helmut
Qualtinger erwähnt werden.
Ein „Live-Synchronsprech-Projekt“ war der Übertitel meiner Arbeit. Niemand wird
danach kritischer sein im Denken oder zum Nachdenken gebracht werden, aber
vielleicht vergessen die Zuschauer für einen kurzen Moment, dass es nur eine
Person ist, die alle im Film vorkommenden Figuren gestaltet.
21
Literaturverzeichnis
 Richard Cartensen, Römische Sagen, 1978 Deutscher Taschenbuch Verlag
GmbH & Co. KG, München, S.129
 http://www.comicradioshow.com/Article3737.html (17.042012)
 MetzlerLiteraturlexikon, 2. Auflage, Stuttgart 1990, S. 85
 Hirschfeld, U./Neuber, B.: Langenscheidt; Deutsch als Fremdsprache;
Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer
 Asterix erobert Rom, DVD, Kinowelt Home Entertainment GmbH © 1975, LES
EDITIONS ALBERT RENE
 http://www.zeit.de/2006/15/Traum_2fUderzo_15 (17.04.2012)
 http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1908&RID=1(17.04.2012)
 http://www.literaturzirkel.eu/junioredition/autoren_g/goscinny_r_aw.html
(18.04.2012)
 http://www.asterix.com/lexikon/autoren/rene-goscinny.html (18.04.2012)
 http://www.wasistwas.de/geschichte/alleartikel/artikel/link//e68f57a280/article/herakles-roemisch-herkules.html
(18.04.2012)
 http://www.comedix.de (18.04.2012)
 http://www.asterix-fan.de/wi/orignaln.htm (18.04.2012)
 http://www.filmzentrale.com/rezis2/asterixerobertromchh.htm (18.04.2012)
 https://www.synchronkartei.de/ (18.04.2012)
 http://www.imdb.com (19.04.2012)
 http://www.sueddeutsche.de/kultur/im-gespraech-albert-uderzo-asterix-hatniemanden-gerettet-1.368701 (19.04.2012)

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