Reichsbankauktion 4

Transcrição

Reichsbankauktion 4
Los 5
Nr.-1-Stücke
Neben vielen Überraschungen
barg der Reichsbank-Schatz auch
einige Besonderheiten, mit denen
zu rechnen war: Dazu gehört eine
in dieser Form einmalige Häufung
von Wertpapieren mit der Stückenummer 001. Für die Sammler
dieser per se einzigartigen Spezies
ist es also jetzt die Gelegenheit,
wie sie so nie wieder kommen
wird: Insgesamt 34 Nr.-1-Stücke
stellen wir Ihnen hier in einem
Sonderteil vor.
Ein kleiner Hinweis in eigener
Sache: Wegen der Verwendung
von Archivbildern ist nicht in
jedem Fall auch das Nr.-1-Stück
abgebildet. Aber die Lose bis 34
sind definitiv alles Nr.-1-Stücke.
Schätzwert 600-750 €
Berlin, Aktie 1.200 Mark 17.7.1916.
Gründeraktie (Auflage nur 8 Stück, R 9) VF
Cossebaude, VZ-Aktie 1.000 Mark
25.2.1921 (Auflage 250, R 6) VF
Am 28.11.1924 handschriftlich umgestellt auf
7.500 Goldmark.
Gegründet am 17.7.1916 zum Erwerb und zur
Verwertung und Verwaltung von Grundstücken in
Berlin-Heinersdorf. Das Kapital in Höhe von 9.600
Mark, eingeteilt in 8 Aktien à 1.200 Mark wurde
von den Gründern übernommen. 1937 aufgelöst.
Nur 7 Stück dieser bis dahin völlig unbekannten Aktie lagen im Reichsbankschatz. Kleiner
Rostfleck im Druckbild.
Großformatig, schöne Umrahmung im Historismus-Stil.
Gründung 1909. Herstellung und Vertrieb von
Gaskoch-, Brat-, Back-, Bügel- und Heizapparaten, kombinierten Gas- und Kohleherden,
Tutti-Frutti-Fruchtpressen, Albeco-Feuerlöschern. 1949 verlagert nach Hamburg, 1951
nach Fusion umfirmiert in Haller-Meurer-Werke
AG, 1986 Konkurs.
Brenninkmeyer (C. & A. Brenninkmeyer) im Verein mit holländischen Geschäftspartnern
zwecks Anlage und Verwaltung eigener Kapitalien durch Erwerb von Immobilien und Wertpapieren. Sitzverlegung 1947 nach Mettingen
(Westf.) und 1951 nach Düsseldorf. 1958 auf
die C. & A. Brenninkmeyer GmbH verschmolzen.
Kupons ab 1945 anhängend.
Los 9
Schätzwert 75-175 €
Deutsche Feuerungs-Anlagenu. Roststab-Industrie GmbH
Berlin, Antheilschein I 1.000 Mark
8.3.1901 (ausgestellt auf Hugo Dressler,
Auflage nur 60 Stück, R 7) EF+
Schätzwert 75-150 €
AG für Hypotheken und Grundbesitz
Dresden, Aktie 1.000 RM Aug. 1933
(Auflage nur 80 Stück, R 6) EF-VF
Gründung 1930 als “Deutsch-Schweizerische
AG für Vermittlung von Hypotheken und Grundbesitz”, 1931 umbenannt wie oben. Die auf
dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise gegründete AG versuchte dem eklatanten Kapitalmangel in Deutschland durch Vermittlung
Schweizer Kapitals abzuhelfen durch Beschaffung von Betriebsmitteln für sämtliche Wirtschaftszweige durch Aufnahme und Vermittlung von Anleihen auf hypothekarischer Grundlage im In- und Auslande. Außerdem Erwerb
und Veräußerung von Grundstücken. 1935 in
Liquidation.
Kpl. Kuponbogen anhängend.
Los 2
Schätzwert 100-175 €
AG zur Verwertung
industriellen Grundbesitzes
Berlin, Aktie 1.000 RM 24.11.1926.
Gründeraktie (Auflage nur 50 Stück, R 7) VF
Originalunterschriften.
Gründung im Nov. 1926 zum Erwerb und zur
Verwertung von Industriegrundstücken und industriellen Unternehmungen. Bereits 1929
wurde die Gesellschaft wieder aufgelöst.
Zuvor völlig unbekannt gewesen!
Los 3
Schätzwert 75-125 €
Allgemeine Kapitalanlage AG
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 50.000 RM
31.12.1938 (Auflage nur 30 Stück, R 8) VF
Originalunterschriften.
Gründung 1936 durch die Kaufleute Alfons, Willibordus, Arnold, Bernard, Leo und Friedrich
2
Schätzwert 150-250 €
Eisenwerk G. Meurer AG
Los 6
Los 1
Los 8
Boden-AG Berlin-Heinersdorf
Los 4
Schätzwert 175-300 €
Hübsche Umrahmung im Mäander-Stil.
Gegründet 1901 mit einem Kapital von
150.000 M, das zu je 40 % die Herren Hugo
und Max Dressler besaßen und zu 20 % Herr
Georg Tolzmann. Für die drei Gesellschafter
wurden separate Serien Anteilscheine (I, II und
III) ausgegeben. Die Firma stellte FeuerungsAnlagen und Roststäbe vor allem für Dampflokomotiven her und war ein Zulieferer der damals bedeutenden Lokomotivbau-Industrie in
Berlin (Borsig, Schwarzkopff usw.)
Aufsicht Revisions-AG
Berlin, Namensaktie 1.000 Mark
2.1.1916. Gründeraktie (Auflage 200, ab
1924 nach Umstellung auf 50 RM nur
noch 100 Stück, R 6), ausgestellt auf Herr
Geheimer Kommerzienrat Hermann
Weber VF
Dekorativ, farbiges Siegel mit Adler über Büchern. Mit Original-Unterschrift des Mitbegründers und AR-Vorsitzenden Albrecht Graf zu
Stolberg-Wernigerode.
Gründung 1915. Eines der ersten Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen als AG. 1926 umbenannt in “Treuhandgesellschaft für Kommunale
Unternehmungen AG”, gleichzeitig übernahm
die Deutsche Landesbankenzentrale AG (ein
Vorläufer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes) die Aktienmehrheit, anschließend
war die Deutsche Revisions- und Treuhand-AG
Alleinaktionär. Geprüft wurden vorzugsweise
Unternehmen und Betriebe der Kommunen sowie anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften. Kapital auf DM umgestellt, aber seit Ende
des 2. Weltkrieges inaktiv.
Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 7
Schätzwert 125-250 €
Schätzwert 200-250 €
Energie AG Leipzig
Oetzsch-Markkleeberg, Aktie 1.000 RM
4.2.1928 (Auflage 2500 ganz
überwiegend in Sammelurkunden, einzeln
ausgedruck nur 26 Stück, R 7) EF-VF
Gründung 1923 zur Betriebsführung einer Reihe
von Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerken aus
kommunalem Besitz. Aktionäre waren der Elektrizitätsverband Nordwestsachen (62,9 %), die Thüringer Gas-Gesellschaft (28,3 %), die Gaswerk
Engelsdorf GmbH (2,3 %), die Landkraftwerke
Leipzig AG (1,4 %) sowie mit den restlichen 5,1 %
diverse Städte und Gemeinden. In den Orten, die
die ENAG mit der Betriebsführung ihrer Werke betrauten und deren Kreis sich bis 1941 ständig erweiterte, übernahm die ENAG für Bevölkerung
und Wirtschaft auch die Rolle des örtlichen Versorgungsunternehmens. Beteiligungen bestanden
bei der Landesgasversorgung Sachsen AG, der
Ueberlandwerk Glauchau AG, der Gas- und Elektrizitätswerke Hainichen GmbH, der Ferngaswerk
Rochlitz GmbH, der Gasversorgung Obervogtland
GmbH, der Gaswerk Brand-Erbisdorf AG, der AG
für Licht- und Kraftversorgung in München (1929
an die ThüGa verkauft) und der Leipziger Außenbahn AG (1930 an den Eltverband Nordwestsachsen verkauft). Die Aktiengesellschaft wurde 1964
zur Abwicklung nach Köln verlagert, 1966 wurde
über das Westvermögen das Konkursverfahren
eröffnet, 1973 als vermögenslose Gesellschaft
von Amts wegen gelöscht. Die Betriebsanlagen
gingen zu DDR-Zeiten im Energiekombinat des
Bezirks Leipzig auf, nach der Wende entstand in
Markkleeberg die Westsächsische Energie-AG
(Wesag), deren Anteile die Treuhandanstalt zu 51
% dem RWE verkaufte.
Die gesamte Auflage von lediglich 26 Stück lag
im Reichsbankschatz.
Deutsche Holz-Gesellschaft für Ostafrika
Berlin, Anteilschein 1.000 Mark 1.1.1909.
Gründeranteil (Auflage 925, R 5) VF
Gründung 1908 zwecks Gewinnung und Verwertung von Nutzholz in Deutsch-Ostafrika,
insbesondere in Ost-Usambara, sowie Nutzbarmachung der durch Abholzung gewonnenen
Landflächen. Die Ges. besaß die 3.000 ha große Plantage Sigi (bei Amani) sowie die SigiBahn und ein Sägewerk. Nach dem Verlust der
Besitzungen im 1. Weltkrieg ab 1914 nur noch
Holdinggesellschaft für Beteiligungen an zwei
Pflanzungsgesellschaften. Gehörte zum Einflußbereich der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG). 1939 aufgelöst.
Bis dahin vollkommen unbekannt gewesener
Kolonialwert.
Los 10
Schätzwert 300-400 €
Gemeinnützige Baugenossenschaft
Markranstädt eGmbH
Markranstädt, Anteilschein 300 RM
28.12.1939 (R 12), ausgestellt auf Assessor
Georg Walther, Markranstädt UNC-EF
Kuriose Gestaltung mit vielen kleinen Karos, offensichtlich gedacht für die Ansparung des An-
teils in Kleinstbeträgen und entsprechende Vermerke. Originalunterschriften.
Gegründet 1919 auf Initiative des Sozialpolitischen Vereins. Die Stadt stellte der Genossenschaft verbilligtes Bauland zur Verfügung.
Ein Unikat.
guts Franzberg im Kreis Hannover-Linden. Förderung von Sylvinit, Hart- und Steinsalz. 1914
boten die Alkaliwerke Ronnenberg 3 eigene Aktien im Tausch gegen einen Deutschland-Kux
und übernahmen so die Mehrheit.
Als obenauf liegendes Stück etwas angeschmutzt, kleinere Randschäden fachgerecht
restauriert.
Förderturm eines Bergwerkes
Los 11
stets ein Ungar) zwecks Erwerb und Bewirtschaftung des Grundstücks Berlin, Wiclefstr. 26
(in Tiergarten zwischen der Beusselstraße und
der Wilhelmshavener Straße, benannt nach
dem 1320-84 gelebt habenden englischen
Theologen John Wiclef). Gewinne oder Dividenden wurden nie erwirtschaftet. 1938 aufgelöst,
weil die ungarischen Aktionäre jüdischen Glaubens waren. Das Mietshaus wird heute von einer illustren Mischung vom Rockmusiker bis
zum Langhaarteckelzüchter bewohnt.
Nur 10 Stück dieser bei Peus versehentlich gar
nicht katalogisiert gewesenen Aktie lagen im
Reichsbankschatz; dieses ist jetzt das letzte für
den Markt überhaupt noch verfügbare Exemplar.
Schätzwert 100-175 €
Gemeinnützige Wohnungsbau-AG
(Gewobag)
Dresden, Namensaktie 1.000 RM
31.3.1931 (Auflage 600, R 7) EF+
Gründung 1928, seit 1931 führte die Firma den
Zusatz “Gewobag”. Bau von Kleinwohnungen
im eigenen Namen. Größtes Bauvorhaben war
die Errichtung der Großsiedlung Dresden-Trachau. Großaktionär war die Stadt Dresden, die
2006 Schlagzeilen machte, als sie ihre 48.000
kommunalen Wohnungen für 1,7 Mrd. Euro an
den US-Finanzinvestor Fortress verkaufte und
damit auf einen Schlag schuldenfrei wurde.
Los 12
Los 14
Schätzwert 75-175 €
Gewerkschaft Einigkeit
Ehmen bei Fallersleben, Kuxschein
1/1000 9.1.1904 (Auflage 1000, R 3),
ausgestellt auf die Virginia Carolina
Chemical Co. in Richmond VF
1898 schloß die Gemeinde Ehmen (heute
Stadtteil von Wolfsburg) mit den Herren Herz
und dem Bergwerksunternehmer Tölle in
Braunschweig den Kalisalzvertrag ab, der die
Ausbeutung der Salzlagerstätten und die Mitbeteiligung an den Gemeindeaufgaben regelte. Als
Gewerkschaft gegründet 1899, Förderung seit
1901. Gerechtsame etwa 6000 hannoversche
Morgen (1 hannoverscher Morgen = 2621 qm).
Es wurden Carnallit, Sylvinit und Steinsalz gefördert. 1912 Umbenennung in Gewerkschaft
Einigkeit I. Gehörte zum Einigkeits-Konzern (Einigkeit I, II und III). 1917 forderten Giftgase nach
einer Explosion in der Grube 31 Menschenleben. Als 1925 erneut brennbare Gase aus dem
Schacht strömten, wurde das Bergwerk stillgelegt. Die Kuxen-Mehrheit ging in den 1930er
Jahren auf die Kaliwerke Salzdetfurth AG über.
Als obenauf liegendes Stück etwas angeschmutzt, Randschäden fachgerecht restauriert.
Schätzwert 400-500 €
Gewerkschaft der
Enscheder Steinkohlenwerke
Essen a/d Ruhr, Kuxschein über 34 (von
100) Kuxe 23.1.1906 (R 12) VF
Vollständig handschriftliche Ausführung mit
Stempelsteuermarke.
Ende des 19. Jh. entwickelte sich im niederländischen Enschede eine riesige Textilindustrie, die für ihre Betriebe Unmengen Steinkohle brauchte. Möglicher Weise hoffte man, daß
sich die Kohlevorkommen des Ruhrgebietes
westlich des Rheins fortsetzen würden und
dann gleich vor Ort zu fördern wären - was
aber tatsächlich nicht der Fall war.
Ein Unikat. Fehlstellen fachgerecht restauriert.
Los 15
Los 16
Schätzwert 150-250 €
Gewerkschaft Leonhardt
Köln am Rhein, Kuxschein 22.2.1910
(Auflage 1000, R 7), ausgestellt auf die
Deutsche Nationalbank KGaA, Zwndl.
Mülheim a.d.Ruhr VF
1830 läßt Heinrich von Helldorf in Bedra (heute
Braunsbedra) in Neumark eine Zuckersiederei in
Betrieb gehen. Die Braunkohlenvorkommen der
Gegend sind die Lösung für den Energiebedarf
der Zuckersiederei: 1832 läßt von Helldorf auf
dem Petzkendorfer Feld einen Kohleschacht anlegen. Später entsteht das Braunkohlenwerk “Pfännerhall”. 1910 beginnt im Merseburger Revier in
großem Stil der Braunkohlen-Tagebau durch den
Michel-Konzern, dessen gesellschaftsrechtliche
Grundlage mehrere ursprünglich in Köln domizilierende bergrechtliche Gewerkschaften sind (neben der Gewerkschaft Leonhardt, die ursprünglich
auf dem Dachschieferbergwerk zu Lützendorf,
Lkr. Limburg-Weilburg, verliehen war, u.a. die Gewerkschaften Michel, Vesta, Gute Hoffnung Halle,
Prinzessin Victoria). Gegen Ende des 1. Weltkriegs
(wohl auch den Verlust der Kohlebasis im Ruhrgebiet fürchtend) sichert sich August Thyssen die
Kuxenmehrheit. Die Gewerkschaft Leonhardt,Verwaltungssitz Großkayna, betreibt einen 327 ha
großen Tagebau in Neumark bei Merseburg.
1949 werden die Gewerkschaft Leonhardt und
die Gruben Tannenberg und Otto zum VEB Braunkohlenwerk Neumark vereinigt. 1960 Zusammenschluß mit dem Braunkohlenwerk Pfännerhall zum VEB Braunkohlenwerk Geiseltal-Mitte. 1995 Stilllegung der Brikettfabrik “Pfännerhall”, 1998 werden “300 Jahre Braunkohleabbau
im Geiseltal” gefeiert. Am 30.6.2003 beginnt die
Flutung des Tagebau-Restloches Mücheln/Geiseltal, bis 2010 entsteht hier das mit 1.842 ha Fläche größte künstliche Gewässer Deutschlands.
Inwendig 11 Übertragungen, zuletzt 1934 auf
Hans Thyssen, Mülheim-Ruhr.
Los 18
Schätzwert 50-100 €
Handwerksbau AG Thüringen
Weimar, Aktie Ser. 3 200 RM Nov. 1944
(Auflage 2500, R 4), ausgestellt auf die
Mitteldeutsche Landesbank Girozentrale
für die Provinz Sachsen, Thüringen und
Anhalt, Magdeburg EFGründung 1936 als Wohnungsbaugesellschaft
des thüringischen Handwerks. Die Handwerksbau AG Thüringen, Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft, Weimar wurde bis 1990 nicht verlagert. 1992 Fortsetzung der Gesellschaft als
Handwerksbau AG Thüringen Wohnungsgesellschaft, Weimar.
Schätzwert 400-500 €
Gewerkschaft Humboldt
München, Verwaltungssitz Alsenz (Pfalz),
Kuxschein über 100 (von 100) Kuxe
1.12.1921 (R12), ausgestellt auf die
Gewerkschaft der Eisen- und Manganerzgrube “Therese” in Bad Nauheim VF
Los 13
Schätzwert 50-125 €
Gewerkschaft Deutschland
Hannover, Kuxschein 1/1000 7.4.1898.
Gründerstück (Auflage 1000, R 3) VF
Das Kalibergwerk (später zum Wintershall-Konzern gehörig) lag in der Gemarkung des Ritter-
Hübsche Umrahmung, Originalunterschrift.
Steinkohlenbergwerk in den Gemeinden Sitters, Unkenbach, Obermoschel, Schiersfeld,
Finkenbach und Callbach in der damals noch
bayerischen Pfalz, weshalb für dieses Bergwerk auch das Oberbergamt München zuständig war.
Per se ein Unikat, da dieser Kux-Schein alle
100 Kuxe des Bergwerks verbrieft. Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 17
Schätzwert 225-350 €
Grundstücks AG Wiclefstrasse 26
Berlin, Sammelaktie 5 x 100 Goldmark
30.7.1924 (Datum des GoldmarkUmstellunsbeschlusses; ausgestellt, aber
Datum versehentlich nicht eingetragen),
Auflage nur max. 20 Stück, R 9 EF-VF
Gegründet am 1.12.1922 durch Investoren aus
Budapest (Vorstand und AR-Vorsitzender waren
Los 19
Schätzwert 200-250 €
Hotel-AG Glauchau
Glauchau, VZ-Aktie 200 RM 10.12.1925
(Auflage nur 100 Stück, R 8) VF
1932 herabgesetzt auf 100 RM.
Gegründet am 27.3.1924. Bau und Betrieb eines Hotels in Glauchau, am Bahnhof gelegen.
Ein für seine Zeit hochmodernes Hotel mit
Schwimmbad, Bäckerei usw. Seit 1945 dient
das Gebäude als Polizeirevier.
3
Los 20
Schätzwert 75-150 €
Internationale Handelsbank KGaA
Berlin, Aktie 100 RM Febr. 1925 (Auflage
3000, R 6) VF
Gründung 1912 als Bankfirma Salomon Marx,
1920 geändert in S. Marx & Co., 1921 Umwandlung in die Internationale Handelsbank
KGaA. 1928 Übernahme der Nordischen Bank in
Berlin durch Fusion. 1937 umbenannt in Grundbesitz- und Handelsbank KGaA. 1939 aufgelöst.
Tätigkeit der “Wassernutzung AG” ergibt sich
auf Umwegen in den umfangreichen Archivalien über den deutsch-amerikanischen Raketenpionier Wernher von Braun. Dort ist belegt,
daß Wernher von Braun im Jan. 1945 nahe der
unterirdischen Raketenfabrik Mittelbau Dora
bei Nordhausen mit dem dort tätigen Prof. Dr.
Alfred Buch dienstlich zusammentraf. Und dieser am Bau der V2-Rakete beteiligte Prof. Buch
war zugleich auch eines der beiden nicht der
Ministerialbürokratie angehörenden Aufsichtsratsmitglied der “Wassernutzung AG”. Daß diese AG 1941 wie beschrieben “umetikettiert”
wurde, während am 3.10.1942 in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde der erste erfolgreiche Start einer A4 (V2)-Rakete erfolgte, ist
also kein Zufall. Tatsächlich nutzten die Nazis
hier den Mantel einer jahrzehntelang ganz unauffällig tätig gewesenen Industrie-Vertretung
und einen gerade unfreiwillig wieder in
Deutschland gestrandeten regimetreuen Geschäftsmann mit internationaler Erfahrung, um
unter dem Deckmantel der Arbeiten an einem
gar nicht existierenden “Hochdruckzersetzer
zur Speicherung elektrischer Energie insbesondere aus Wasserkraft” möglichst unauffällig die
wesentlichen Komponenten für die in Peenemünde unter größter Geheimhaltung entwikkelte V2-Rakete zu beschaffen. U.a. mit solchen Tarnmaßnahmen funktionierte die Geheimhaltung und Verschleierung so perfekt,
daß die Alliierten erst knapp ein Jahr nach dem
erfolgreichen V2-Erststart auf Peenemünde
aufmerksam wurden. Erst am 17./18.8.1943
flog die Royal Air Force einen Großangriff auf
das Raketen-Entwicklungszentrum.
erst 1919 wieder freigegeben. Der Leipziger
Luftschiffhafen wurde zum größten der Welt.
Ein Teil der verfügbaren Schuppen war später
an die Germania-Flugzeugwerke GmbH verpachtet. 1924 übernahm die Stadt Leipzig die
Aktienmehrheit und reichte einen Teil der Beteiligung über die Sächsische Flughäfen-Betriebs-GmbH an den Freistaat Sachsen weiter,
Mitte der 1930er Jahre besaß die Stadt dann
wieder 93 % der Aktien. Die Anlage besteht
noch heute als Flughafen Leipzig-Mockau.
Alle 860 Aktien zu 500 RM waren in 5 unterschiedlich gestückelten Sammelurkunden für
die Stadt Leipzig verbrieft, die alle 5 im Reichsbankschatz gefunden wurden, jede für sich somit ein Unikat.
Der von Karl d. Gr. unterworfene Sachsenstamm erhielt im 9. Jh. eine stammeseigene
Leitung. Die sächsischen Herzöge (die Ottonen)
brachten es 919-1024 bis an die Spitze des
Reiches. Über Markgrafschaft, Kurfürstentum
und Königreich wurde Sachsen schließlich
1918, nach dem Thronverzicht von König Friedrich August III., Freistaat. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Sachsen bis zur Aufteilung in Bezirke (1952) schon einmal Bundesland, wie
dann nach der Wiedervereinigung erneut.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 25
Los 26
Schätzwert 150-300 €
Maschinenfabrik vorm. Georg Dorst
Oberlind-Sonneberg, Aktie 1.000 Mark
10.2.1892. Gründeraktie (Auflage 210,
R 5) Einrisse fachgerecht restauriert. VF
Gegründet 1891 (Schmiede bereits 1867) durch
die Familie des bekannten Dramatikers Tankred
Dorst. Herstellung von Maschinen für die feinkeramische, chemische, Farben-, Bleistift und
Glasindustrie. Ab 1948 VEB Thuringia Sonneberg.
Schätzwert 800-1000 €
Leipziger Luftschiffhafen
und Flugplatz AG
Leipzig, Interimsschein über 160 Aktien
zu 500 RM 28.2.1935 (entsprach über 14
% des Kapitals, R 12) EF
Los 21
Schätzwert 150-250 €
Internationale Industriebedarfs AG
Berlin, Aktie 10.000 Mark 15.11.1922
(Auflage 5000, nach diversen
Kapitalmaßnahmen 1928/1933 noch 150
Stück, R 6) VF
Gründung 1922 als Finanzierungsgesellschaft
für Industrie und Handel. Umbenannt 1935 in
“Industriebedarfs-Finanzierung AG” und 1941
in “Wassernutzung AG”. Gesellschaftszweck
war fortan “die Einführung des Hochdruckzersetzers, vor allem zur Speicherung elektrischer
Energie, insbesondere der aus Wasserkraft
stammenden”, die Entwicklung aller für die
Verwertung der Zersetzungsprodukte notwendigen Apparate und Maschinen, ferner die Planung für Wasserkraftnutzung, Hochwasserschutz, Grundwasserregulierung und Wasserstraßen sowie die Überwachung und auch eigene Durchführung des Baues der zum Geschäftskreis der Gesellschaft gehörenden Anlagen. Zugleich zog die Gesellschaft mitten in
das “offizielle” Berlin um in das Gebäude Hermann-Göring-Str. 1 (zuvor und heute Ebertstraße, umbenannt 1933, als Göring Reichsluftfahrtminister wurde) an der Schnittstelle zwischen Mitte und Tiergarten. 1953 von Amts
wegen gelöscht. Das wäre die (harmlose) offizielle Beschreibung, wie sie sich aus den Börsenhandbüchern ergibt. Nun stellen sich aber
folgende Fragen: Was ist ein Hochdruckzersetzer? In keiner technischen Literatur ist dieser
Begriff zu finden. Was machen in einer so nebulösen AG mit einem schamhaft niedrigen Kapital von 100.000 RM der Reichsbankvizepräsident Kurt Lange und eine Handvoll Ministerialdirigenten im Aufsichtsrat? Und warum fungiert mit Prof. Maximilian Esterer ein führender
Mitarbeiter des Reichswirtschaftsministeriums
als Vorstand? Hauptaufgabe von Prof. Esterer
in der Grundsatzabteilung des Ministeriums
war übrigens der Entwurf einer deutschen Wirtschaftsordnung nach dem Krieg. Wie er sich
das wohl vorgestellt hatte? Zweiter Vorstand
war Konsul Wilhelm Wirtz, ein erfolgreicher
auslandsdeutscher Geschäftsmann. Er lebte
bis 1940 in der mexikanischen Provinzhauptstadt Puebla, konnte dorthin aber nach einer
Deutschlandreise nicht zurückkehren wegen
der Annäherung von Präsident Camachos
(1940-46) an die USA, die 1942 mit dem
Kriegseintritt Mexikos auf Seiten der Alliierten
endete. Wirtz, ein überzeugter Nationalsozialist,
gehörte schon 1931 zu den Gründern der Ortsgruppe Mexiko der Auslandsorganisation (AO)
der NSDAP und war Vorsitzender der Landesgruppe der AO. Alle diese Fakten erscheinen
äußerst ungewöhnlich. Die Wahrheit über die
4
Los 22
Schätzwert 175-300 €
Kinobau AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1921
(Auflage nur 30 Stück, R 7) VF+
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften von Bürgermeister Haake für
den AR und Ing. Aug. Otto Paul Reinsberg als
Vorstand.
Zur Errichtung eines Luftschiffhafens mit Luftschiffhalle wurde der Gesellschaft von der
Stadt Leipzig ein großes Areal in Mockau überlassen. Die feierliche Eröffnung fand am
22.6.1913 mit einem Eröffnungsflug des Luftschiffs „Sachsen“ statt, bei dem auch der König von Sachsen an Bord war. Im 1. Weltkrieg
wurde der Flugplatz vom Militär genutzt und
Los 27
Heidenau, VZ-Aktie 1.000 Mark Nov. 1923.
Gründeraktie (Auflage nur 40 Stück, R 7) EFGründung 1917 als GmbH, AG seit 1923. In
dem Betrieb in der Bismarckstr. 21 wurden
Postkarten, Gratulationskarten, Plakate, Etiketten und Reklameartikel in Stein- und Buch-
Gegründet im Jan. 1920 als “Baugesellschaft
Wannseebahnhof AG” u.a. durch den Baumeister
Flatow zwecks Bebauung von Grundstücken am
Berliner Wannseebahnhof. Umbenannt 1925 in
“Kinobau AG” und 1934 (da die AG jetzt nur noch
dieses Grundstück besaß) in ”Grundstücksgesellschaft Nollendorfplatz 4 AG”. 1941 in Abwicklun
getreten, 1942 erloschen.
Minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 23
Schätzwert 150-200 €
Kochstraße 33/34 Grundstücks-AG
Berlin, Aktie 10.000 Mark 29.12.1922.
Gründeraktie (Auflage nur 50 Stück, R 7) VF
Gründung 1922. 1932 trat die AG in Liquidation. Die Kochstraße ist übrigens die erste
Querstraße der Friedrichstraße im ehemaligen
Westberlin, gleich hinter dem Checkpoint Charlie, wo sich auch das Verlagshaus Axel Springer
und das Mauermuseum befindet.
Los 24
Schätzwert 200-250 €
Land Sachsen
Dresden, 5 % Schatzanweisung Lit. B
12.000 RM 10.6.1936 (R 11) VF+
Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften.
Schätzwert 125-200 €
Mitteldeutsche Kunstanstalt AG
Nr. 25
Los 34
Schätzwert 100-175 €
Zuckerkreditbank-AG
Berlin, Aktie 1.000 Goldmark Sept. 1924
(Auflage 2000, R 6) VF
Gründung 1923 durch die mitteldeutschen
Raffinerien (Halle, Rositz und Holland) und Rohzuckerfabriken für Bankgeschäfte im Interesse
der rübenbauenden Landwirtschaft und der
deutschen Zuckerindustrie. Filialen in Halle
a.S., Cöthen und Bernburg. Ab 1926 Interessengemeinschaft mit der Ersten ländlichen
Spar- und Darlehns-Kasse Cöthen eGmbH.
Nr. 28
Nr. 26
druck hergestellt. In den 30er Jahren spezialisierte sich der graphische Großbetrieb auf Zigarettenpackungen und wurde damit Marktführer in Europa. Ab 1950 VEB Mitteldeutsche
Kunstanstalt Heidenau.
Deutschland
Los 30
Die noch erhalten gebliebenen Gebäude der
Fabrik R. Kindler
Los 28
Schätzwert 400-500 €
Schätzwert 60-75 €
Los 32
Schätzwert 100-125 €
Stadt Königsberg i.Pr.
Provinzialverband
der Provinz Brandenburg
Berlin, Schuldv. 25 RM 1.9.1930 (R 10) VF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Pabianicer Textilwerke
vormals R. Kindler AG
Königsberg i.Pr., 8 % Schuldv. Lit. B
5.000 RM 31.3.1928 (R 7) VF
Aus dem Reichsbankschatz, aber nicht lochentwertet. Zwei Rostflecken.
Pabianice, Sammelaktie 10 x 1.000 RM
Apr. 1942 (R 12) VF
Los 35
Schätzwert 150-250 €
A. Erlenwein & Cremer AG
Uerdingen, Aktie 1.000 RM 28.6.1929
(Auflage nur 91 Stück, R 6) EF
Gründung 1922 als Uerdinger Likörfabrik und
Weinbrennerei AG. Die heute in Düsseldorf ansässige Fa. ist mit der Verwaltung des vorhandenen Grundvermögens und Immobiliengeschäften befasst.
Uraltes, bereits 1848 gegründetes Textilunternehmen. Herstellung von Gespinsten und Geweben aus Baumwolle, Zellwolle und Kunstseide. Hauptsächlich wurden Futterstoffe fabriziert.
1942 Anpassung der Satzung an das deutsche
Aktiengesetz, der Ortsname Pabianice war zuvor mit Burgstadt eingedeutscht worden.
Vorher völlig unbekannt gewesen, ein Unikat
aus dem Reichsbankschatz!
Los 31
Schätzwert 40-75 €
Sparer-Haus- und Wohnungsgenossenschaft Magdeburg eGmbH
(Sparer-Schutzkasse)
Los 29
Schätzwert 150-250 €
Pilsner Urquell
Biervertriebsgesellschaft mbH
Berlin, Sammel-Genuss-Schein 9.3.1916
(R 8) VF
Großes Hochformat, Originalunterschriften.
Im tschechischen Pilsen wird seit 1842 das
Bier gebraut, das als das erste nach Pilsner Art
hergestellte Bier gilt. Entwickelt hat das intensiv herbe, mit leichter karamelisierter Süße versetzte Bier der bayrische Braumeister Josef
Groll. Das im Bürgerlichen Brauhaus Pilsen gebraute “Pilsner Urquell” war seinerzeit eine der
ersten ganz großen international vertriebenen
Biermarken und bereits seit 1898 als Marke
geschützt. Schon 1913/14 überschritt die Jahresproduktion 1 Mio. Hektoliter, eine damals
schier unglaubliche Zahl. Nach 1945 wurde
das Bürgerliche Brauhaus Pilsen verstaatlicht
und mit der 1869 gegründeten Erste Pilsener
Aktienbrauerei (Marke Gambrinus) zusammengeschlossen. 1992-94 als Plzensky Prazdroj
a.s. (deutsch: Pilsner Urquell AG) reprivatisiert,
1999 vom Konzern South African Breweries
übernommen worden (seit 2004 als SAB Miller
der weltgrößte Brauereikonzern).
Los 33
Schätzwert 150-250 €
Magdeburg, 5 % Namens-Teilschuldv. 100 RM
1.4.1941 (Auflage 460, R 7). Anleihe im
Gesamtbetrag von 46.000 RM, hypothekarisch
abgesichert auf dem Grundstück MagdeburgNeustadt, Hohepfortestr. 54/55 EF
Überlandzentrale Grenzmark AG
Die 1936 gegründete Wohnungsgenossenschaft besaß Wohnhäuser in Magdeburg (Ottovon-Guericke-Straße, Himmelreichstraße und
Lüneburgerstraße), MD-Neustadt (Wittenbergerstraße und Hohepfortestraße), MD-Buckau
(Schönebeckerstraße) und Burg bei Magdeburg
(Clausewitzstraße). Sie finanzierte sich im wesentlichen durch auf dem Grundbesitz abgesicherte Anleihen, die bei Kleinsparern platziert
wurden. 1943 durch Verschmelzung auf die
Volksbank Magdeburg eGmbH übergegangen.
Großes Hochformat, sehr dekorative Umrahmung im Art-Deco-Stil.
Gründung 1909 als Überlandzentrale Flatow
eGmbH, 1922 in eine AG umgewandelt. Die
ÜZG versorgte die westpreußischen Kreise Flatow und Zempelburg sowie Teile des Kreises
Schlochau mit elektrischer Energie. Die Aktienmehrheit (75 %) lag bei der AG für Energiewirtschaft in Berlin, deren größter Aktionär wiederum das RWE war.
Ansonsten völlig unbekannt gewesene Emission.
Nr. 35
Flatow i. Westpr., Namensaktie Ausg. A
10.000 Mark 6.1.1923. Gründeraktie
(Auflage 320, R 6), ausgestellt auf die
Überlandzentrale Flatow eGmbH VF
Los 36
Schätzwert 30-75 €
A. Frohmuth Holzwarenund Holzstoff-Fabrik AG
Mellenbach, Aktie 1.000 Mark 15.12.1923.
Gründeraktie (Auflage 10000, R 5) EF
Gegründet zur Weiterführung der Fabrik der Fa.
Alfred Frohmuth. Nach der Inflation kam die Firma
in’s Straucheln: 1926 verschaffte ein Zwangsvergleich noch einmal kurz Luft, aber schon 1929
ließ sich der Konkurs doch nicht mehr vermeiden.
Los 37
Schätzwert 20-60 €
A. Glaser Nachfl. AG
Penig, Aktie 100 RM 1.6.1932 (Auflage
1920, R 2) EF
Gründung bereits 1832. Ab 1871 A. Glaser und
seit 1922 AG unter dem Namen A. Glaser
Nr. 38
5
Rheinstahl (rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von
Halle (Saale) nach Frankfurt (Main),
Nur 3 Stück waren im Reichsbankschatz gefunden worden, dieses ist jetzt das letzte noch
verfügbare.
Los 39
Schätzwert 300-400 €
A. Riebeck’sche Montanwerke AG
Halle a.S., 4,5 % Schuldv. 1.000 Mark
Okt. 1920 (Auflage 20000, R 10) VF.
Nachf. AG. Zweck war die Fabrikation und der
Betrieb bedruckter u. gefärbter Gewebe. Großaktionär war die Dresdner Gardinen- u. Spitzenfabrik AG in Dresden-Dobritz. Nach 1949
volkseigener Betrieb.
Los 38
Hammer und Schlegel in der Umrahmung, Originalunterschriften.
Die Riebeck-Anleihe war bis dato völlig unbekannt! Abheftlochungen.
Gründung 1880 als Aachener und Burtscheider
Pferdeeisenbahn, Dampfbetrieb ab 1884, elektrischer Betrieb ab 1895. Zeitweise über 200
km Betriebslänge. 1894 Umfirmierung in Aachener Kleinbahn, seit 1942 (die bis heute börsennotierte) Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs-AG. Großaktionäre sind seit
langer Zeit Stadt und Landkreis Aachen.
A. Riebeck’sche Montanwerke AG
Halle a/S., Aktie 1.000 Mark April 1911
(Auflage 7000, R 10) VF.
Nr. 39
6
Schätzwert 100-250 €
Berlin, Aktie 500 Mark 1.10.1880.
Gründeraktie (Auflage 2600, R 3) VF
Schätzwert 600-750 €
Der größte Teil dieser Aktien diente der Abfindung der Aktionäre der durch Verschmelzung
aufgenommenen „Sächsisch-Thüringischen
AG für Braunkohlenverwertung“ zu Halle a/S.
und der „Naumburger Baunkohlen-AG“ zu
Naumburg a/S. Schöner G&D-Druck mit einer
drucktechnischen Besonderheit: Für den Vorstand trägt die Aktie eine Faksimile- und eine
Original-Unterschrift.
Das von Kommerzienrat Riebeck begründete
Unternehmen wurde 1883 im Zuge der Auseinandersetzung unter seinen Erben eine AG,
1888 übernahm ein Bankenkonsortium alle Aktien. Grundlage des Unternehmens waren Dutzende von Braunkohlengruben (teils Tiefbau,
teils Tagebau) im Oberröblinger, Zeitz-Weissenfelser und im Halle’schen Bezirk. Ein weiterer
wichtiger Geschäftszweig war die Verarbeitung
des in Schwelereien gewonnenen Teers auf Mineralöle und Paraffin. Im Laufe der Jahre wurden eine Reihe benachbarter Bergwerksunternehmen übernommen. 1923 weitere Ausdehnung des Bergwerksbesitzes mit dem Erwerb
der Gewerkschaft Messel bei Darmstadt (1954
als “Paraffin- und Mineralölwerk Messel” ausgegliedert, 1959 an die schwedische Ytong AB
verkauft; der ehemalige Braunkohlentagebau
Grube Messel gehört heute übrigens als überragender Fossilien-Fundort zum Weltkulturerbe). Ebenfalls 1923 Übernahme wesentlicher
Mineralöl-Interessen aus dem Stinnes-Einflussbereich, in diesem Zusammenhang für
kurze Zeit Umfirmierung in „Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG“. 1926 Abschluss eines Interessenvertrages mit der I.G.
Farbenindustrie AG, wonach jeder Aktionär seine Aktien 2:1 in I.G. Farben-Aktien tauschen
konnte (diese Klausel war übrigens noch bis
Ende der 80er Jahre Gegenstand vielbeachteter Prozesse zwischen beiden Gesellschaften).
1931 übernahmen die Rheinischen Stahlwerke
ein großes Paket Riebeck-Aktien von der I. G.
Farben und waren dann mit 87 % Mehrheitsaktionär. 1945 zu Gunsten des Landes Sachsen-Anhalt enteignet. Nach dem Krieg lagen
neben geringfügigem Streubesitz die RiebeckAktien wieder bei I. G. Farben (rd. 50 %) und
Los 43
Aachener und Burtscheider
Pferdeeisenbahn-Gesellschaft
Los 40
Schätzwert 75-150 €
Los 46
A. Zalewski AG
Plauen b. Dresden, Genussschein B zu einer
Actie 24.4.1896 (Auflage 2500, R 7) VF
Los 44
Schätzwert 50-150 €
Aachener Kleinbahn-Gesellschaft
Los 41
Schätzwert 225-300 €
A. Zalewski AG
Honnef am Rhein, Aktie Lit. C 100 RM
30.9.1940 (Auflage 260, R 9) EF+
Schätzwert 175-275 €
Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz
Honnef am Rhein, Aktie Lit. A 100 RM
3.12.1925 (Auflage 1700, R 7) EF
Gründung 1923. Herstellung und Vertrieb chemisch-pharmazeutischer Erzeugnisse. Spezialität:
Erzeugung von Lebertran-Emulsion für humanarzneiliche Zwecke (“Zalewski” Marke Dorschkopf) und Trenn-Emulsion für das Brot- und Bakkgewerbe. 1953 Umwandlung in eine GmbH.
Beide Zalewski-Emissionen waren vorher völlig
unbekannt!
Kaiser Wilhelm I. persönlich eröffnete die
1870-73 errichtete „Kaisergalerie“ zwischen
dem Pracht-Boulevard Unter den Linden und
der Friedrichstraße an seinem Geburtstag am
22.3.1873 (der Kaiser war auch Mitglied des
ersten Aufsichtsrates). Erbaut im RenaissanceStil mit Türmchen und Giebeln, 127 m lang, 8
m breit und 15 m hoch, war die Kaisergalerie
„die“ Besucher-Attraktion in Berlin. Wirtschaftlich war ihr zunächst nur mäßiger Erfolg beschieden: Imense Leerstände der Läden in der
Passage und glücklose Ausflüge ins Hotel- und
Restaurant-Geschäft brachten sie mehrfach an
den Rand des Ruins - trotzdem sogar das Panoptikum und das Wachsfiguren-Kabinett der
Brüder Castan als Mieter gewonnen werden
konnten. Da die Gesellschaft bei Kriegsende einen schwedischen Großaktionär hatte (Svenska
Tändsticks AB), überlebte sie sogar mehr oder
weniger unbeschadet die DDR-Zeit und wurde
1991 wieder reaktiviert. Die meisten der alten
Aktien wurden in DM-Aktien umgetauscht. Bis
heute wird um die Rückgabe der wertvollen
Grundstücke an der Friedrichstraße gestritten:
Heute steht dort das Grand Hotel, einst das
Flaggschiff der DDR-Interhotel-Gruppe, heute
das „Westin Grand“.
Die 1889er Emission ist das mit Abstand seltenste Stück der “Passage”.
Aachen, Aktie 2.000 Mark 4.6.1907
(Auflage 1000, R 3) EF
Geschichte sieh voriges Los.
Originalunterschriften des Vorstands. Äußerst
dekorativer Druck von G&D mit Abb. der Brauerei.
Gründung 1868. Neben der Brauerei auf dem
Areal des Vorwerks Reisewitz besaß die Gesellschaft diverse Bauareale in den Dresdner Vorstädten Löbtau und Nausslitz sowie in Döltschen. 1907 wurde gemeinsam mit der Ersten
Kulmbacher Aktien-Exportbierbrauerei in der
Zwangsversteigerung das Lincke’sche Bad
(Konzert- und Ball-Etablissement) erworben.
Bis zum 1. Weltkrieg stieg der Bierabsatz auf
über 100.000 hl jährlich. Seit 1921 Interessengemeinschaft mit der Brauerei zum Felsenkeller in Dresden, die vor der Enteignung nach
1945 auch die Aktienmehrheit hielt. Bis 1934
in Dresden börsennotiert. Vor der Machtübernahme durch die Nazis saßen im Aufsichtsrat
auch Vater und Sohn von Klemperer - weitläufig verwandt mit der Familie des Romanisten
Victor Klemperer.
Los 47
Schätzwert 75-200 €
Actien-Bierbrauerei zum
Plauenschen Lagerkeller
Los 42
Dresden, Actie 100 Thaler 15.4.1875
(Auflage 1000, R 3) VF
Schätzwert 30-75 €
Aachener Lederfabrik AG
Aachen, Aktie 200 RM 3.6.1929 (Auflage
1740, R 5) EF
Gründung 1898 als „AG für Lederfabrikation de
Hesselle & Cie.“. Ab 1904 Aachener Lederfabrik AG. Wegen Ausbleibens von Rohware ruhte der Betrieb seit 1940. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. Hauptaktionär seit 1929 war
die Tanneries van Cutsem, Soignies bei Brüssel. Im Dez. 1952 wurde die Liquidation beschlossen.
Nr. 41
Los 45
Schätzwert 175-350 €
Actien-Bauverein Passage
Berlin, Actie 1.500 Mark 1.7.1889
(Auflage 400, R 5) VF.
Ausgegeben zum Erwerb des Panoptikums in
der Passage. Originalsignaturen.
Gründung 1872. Der Plauensche Lagerkeller in
der Chemnitzer Straße lieferte Biersorten wie
Pilsperle, Kernbräu und Lagerkeller Kulm. Ab
1911 auch kgl. sächsischer Hoflieferant. 1919
Umfirmierung in “Aktien-Bierbrauerei zum Lagerkeller”. 1920 wurde der Betrieb für 15 Jahre an die Schloßbrauerei Niederporytz eGmbH
verpachtet. Wegen unzureichender Erträge
führten beide Brauereien danach lange Prozesse, die Vertragskündigung 1938 zog einen erneuten Prozeß nach sich. Später firmierte die
Brauerei als “Falkenbrauerei GmbH” (Marke
Bärenbräu). 1980 nach Fertigstellung der neu-
Nr. 46
Bad Salzschlirf Bonifaziusbrunnen
en Großbrauerei in Dresden-Coschütz endgültig stillgelegt.
Los 48
der Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in
Nienburg. 1931/32 Umwandlung einer großen
Forderung an die Bierbrauerei Gebr. Müser AG in
Bochum-Langendreer in eine maßgebliche Beteiligung. Börsennotiz in Halle (Saale), seit 1934
im Freiverkehr Leipzig. Der Betrieb in der Köthener Str. 2-3 wurde nach 1945 enteignet.
Schätzwert 150-250 €
Aktien-Bierbrauerei zum Lagerkeller
Dresden, VZ-Aktie 1.000 Mark Sept. 1921
(Auflage 150, R 6) EF
Geschichte siehe voriges Los.
Los 51
Schätzwert 100-200 €
Actien-Malzfabrik Sangerhausen
Sangerhausen, Aktie 1.500 Mark Nov.
1920 (Auflage 380, R 5) EF
Gründung 1872. Die guten Dividenden von über
10 % der hochrentablen Gesellschaft fanden ein
jähes Ende, als die Fabrik 1911 völlig abbrannte.
Sie wurde aber wiederaufgebaut. 1952 Zusammenschluss mit der Mammut-Bräu zur Brauerei- und Malzfabrik Sangerhausen, heute immer
noch als Mammut Getränke GmbH existent.
Los 52
Schätzwert 225-300 €
Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG
Frankfurt a.M., Aktie 100 RM Sept. 1942
(Auflage 1110, R 9) UNC-EF
Los 49
Schätzwert 75-150 €
Actien-Brauerei Ohligs
Ohligs, 6 % Teilschuldv. 1.000 Goldmark
20.5.1926 (Auflage 1000, R 5) VF+
Gründung 1899 durch die Brauerei C. Bekkmann in Solingen, die für die ersten 10 Jahre
auch eine Dividendengarantie abgab. Neben
der Brauerei und Mälzerei auch Eisfabrikation,
außerdem Wirtschaftsanwesen in Köln, Düsseldorf und Solingen-Ohligs. 1972 Fusion mit der
schon 1753 gegründeten Brauerei Beckmann
AG in Solingen, 1973 Umfirmierung in AktienBrauerei Beckmann AG. 1991 Einstellung des
Braubetriebes und erneute Umfirmierung in
Beckmann Beteiligungs-AG, 1996 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Zuletzt an etwa 10 Autohäusern in Bielefeld, Oberhausen, Duisburg,
Ansbach, Gera sowie in Frankreich beteiligt.
Los 50
Gegründet 1880 als Maschinen- und Velociped-Handlung von Kommerzienrat Dr.-Ing. h.c.
Heinrich Kleyer, AG seit 1895. Die ab 1896 von
Kleyer produzierten Schreibmaschinen waren
gegenüber den bis dahin erhältlichen amerikanischen Modellen so weit verbessert, daß sie
die Büros im Sturm eroberten. 1900 wurde mit
dem Bau von Automobilen begonnen. Auch hier
sind die Adlerwerke so erfolgreich, daß am Vorabend des 1. Weltkrieges jeder fünfte Motorwagen in Deutschland ein Adler war. In den
30er Jahren waren die Adlerwerke Pionier bei
der Entwicklung strömungsgünstiger Karosserien (lange bevor es den cw-Wert gab). Noch in
den 50er Jahren, als Adler groß in den Motor-
radbau eingestiegen war, gelangen Konstruktionen von solcher Qualität und Reife, daß sie
von den Japanern noch 10 Jahre später detailgetreu kopiert wurden. 1980 Unternehmenspachtvertrag mit der Triumph Werke Nürnberg
AG (die dabei in TRIUMPH-ADLER AG für Büround Informationstechnik umfirmierte; sie war
1896 als “Deutsche Triumph-Fahrradwerke”
durch die englische Triumph Cycle Company
Ltd. in Coventry gegründet worden, 1957 verkaufte die Dresdner Bank ihre Triumph-Aktienmehrheit an Max Grundig, seit 1985 TA Triumph-Adler AG, später eine reine Beteiligungsholding mit dem Puppenhersteller Zapf Creation AG als bekanntester Tochter). Die immer
noch börsennotierte Adlerwerke vorm. Heinrich
Kleyer AG, deren Großaktionäre erst zu über 90
% die Philipp Holzmann AG und später die
HBAG Real Estate AG in Hamburg (heute nach
Verschmelzung AGIV Real Estate AG; 50,29 %)
und der schillernde Heidelberger Immobilienunternehmer Roland Ernst (48 %) waren, wurde 1999 umbenannt in “Adler Real Estate AG”.
Aus dem stillgelegten Werk auf dem fast
200.000 qm großen Areal neben dem Frankfurter Hauptbahnhof wurde ein Gewerbepark.
Los 53
Los 54
Schätzwert 300-400 €
AG Bad Salzschlirf
Salzschlirf, Aktie 1.000 Mark Jan. 1900.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 8) VF
Dekorative Jugendstil-Gestaltung, mit Abbildung des Hl. Bonifazius.
Die 1900 gegründete AG übernahm das seit
1838 bestehende Bad Salzschlirf mit Quellen
und Bergwerksgerechtsamen (Kur- und Hotelbetrieb mit Theaterhalle und Musiktempel, Abfüllung des Wassers aus dem Bonifaziusbrunnen). Die drei gesellschaftseigenen Hotels Badehof, Kurhaus und Großes Gartenhaus wurden
1939 für Lazarettzwecke beschlagnahmt und
erst ab 1949/50 zu den alten Zwecken wieder
eröffnet. Die Krise des deutschen Gesundheitswesens zwang die im Frankfurter Telefonverkehr notierte AG 2002 in die Knie, aus dem Börsenmantel wurde die heute im Unternehmenssanierungsgeschäft erfolgreiche Arques AG.
Schätzwert 225-300 €
Adolph Ihle AG
Wittgensdorf bei Chemnitz, Aktie 1.000
RM 19.3.1927 (Auflage 300, R 10) EF+
Schon 1800 begann die Entwicklung von Wittgensdorf (heute ein Stadtteil von Chemnitz)
zum großen Fabrikdorf, wobei die Herstellung
von Trikotagen, Seidenwäsche, Strümpfen und
Handschuhen dominierte. In diesem Zusammenhang siedelten sich auch mehrere
Bleichereien und Färbereien an. Gründung dieser AG 1927 zur Übernahme und Weiterführung der unter der Firma Adolph Ihle in Wittgensdorf betriebenen Färberei, Bleicherei und
Mercerisieranstalt. Eine reine Familien-AG, die
nur wenige Jahre Bestand hatte: Bereits Mitte
1937 wurde das Vermögen unter Ausschluß
der Abwicklung auf den Hauptaktionär, den
Kaufmann Arthur Schmiedgen in Wittgensdorf
übertragen, die AG wurde Anfang 1938 im
Handelsregister wieder gelöscht. Die Wittgensdorfer Textilbetriebe wurden nach dem Krieg
enteignet und im VEB Trikotex zusammengefasst, dem größte Trikotagenhersteller der DDR,
nach der Wende von der Schiesser AG übernommen, 1999 stillgelegt.
Vorher völlig unbekannt gewesener sächsischer Textilwert.
Los 55
Schätzwert 300-400 €
AG Bad Salzschlirf
Salzschlirf, Aktie 1.000 Mark 22.2.1907
(Auflage 500, R 9) VF
Dekorative Jugendstil-Gestaltung, mit Abbildung des Hl. Bonifazius.
Vorher völlig unbekannt gewesene Emission!
Schätzwert 150-250 €
Actien-Malzfabrik Cönnern
Könnern, Actie 200 Thaler 1.10.1872.
Gründeraktie (Auflage 500, R 5) VF
Gründung 1872. Fabrikation von Malz, Schwingflachs und Nebenprodukten sowie Gerstenhandel. 1917 kaufte die Gesellschaft die Eisengiesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die AktienMalzfabrik Niemberg und erwarb 1918 sämtliche
Hausgrundstücke, Fabrikanlagen und Inventar
Nr. 52
Nr. 53
7
Los 60
Schätzwert 600-750 €
AG der vereinigten Kleinbahnen
der Kreise Köslin-Bublitz-Belgard
Köslin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1909
(Auflage nur 28 Stück, R 8) VF.
Mit Originalunterschriften.
Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 61
Schätzwert 75-200 €
AG Eintracht Braunkohlenwerke
und Briketfabriken
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.4.1892
(Auflage 700, R 4) VF
Nr. 60
Nr. 54
Los 56
Schätzwert 200-250 €
AG Bad Salzschlirf
Salzschlirf, Aktie 1.000 Mark 26.8.1920
(Auflage 300, R 9) EF-VF.
Dekorative Jugendstil-Gestaltung, mit Abbildung des Hl. Bonifazius.
Los 57
Schätzwert 100-175 €
AG Bad Salzschlirf
Salzschlirf, Aktie 1.000 Mark 1.1.1923
(Auflage 1550, R 6) EF
Vorher ebenfalls unbekannt gewesene Emission.
Los 58
Schätzwert 100-200 €
AG Breslauer Zoologischer Garten
Breslau, Aktie 1.000 RM Juli 1938
(Auflage 202, R 5) EF
Kleiner Tigerkopf im Unterdruck.
Nach dem großen Erfolg bei der Gründung des
Berliner Zoos kam 1858 auch in Breslau der
8
Wunsch nach einem eigenen Tiergarten auf. Unter Führung des damaligen Oberbürgermeisters
Geheimrat Dr. Elwanger nahm eine Gruppe von
Interessenten im Febr. 1863 die ersten Vorarbeiten zu ihrem Vorhaben auf. Nachdem ein Grundkapital von 30.000 Thalern, eingeteilt in 600 Aktien à 50 Thaler gezeichnet wurde, konstituierte
sich die AG Breslauere Zoologischer Garten am
10.Juli 1865. Der Zoo war sehr beliebt, die Besucherzahler waren hoch (an einem verbilligten
Sonntag kamen 6000 Personen). Auf Grund der
Folgen des Ersten Weltkrieges mußte der Zoo im
Jahr 1921 für mehrere Jahre geschlossen werden. Bis 1927 wurde er als Konzertgarten geführt. Durch finanziele Unterstützungen konnte
der Tierbestand 1927 stark erweitert werden, so
daß bei Wiedereröffnung ca. 1850 Tiere in 480
Arten gezeigt werden konnten. Bei der Sanierung im Jahr 1937 zeichneten die Stadt Breslau
und die Provinz Schlesien den größten Teil einer
Kapitalerhöhung, mit der der Zoo sogar erweitert
und mit einer Robben- und Bären sowie einer
Pavian-Freianlage ausgebaut werden konnte.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden zahlreiche Tiere aus anderen deutschen Zoos nach
Breslau evakuiert. In den letzten Monaten des
Krieges litt Breslau unter den Folgen der Bombenangriffe. Nur 70% des Tierbestandes überlebte den Krieg. Anfang Juni 1945 erhielt der
damalige Direktor Dr. Schlött die Anweisung, alle noch im Zoo befindlichen Tiere nach Polen in
die Städte Lodz, Posen, Warschau und Krakau
zu transportieren. 1948 wurde der Zoo wiedereröffnet als Miejski Ogrod Zoologiczny, Wroclaw.
Seit 1952 ist der Zoo in der Hand der Stadt, die
ihn mit staatlicher Unterstützung betreibt.
Los 59
Schätzwert 400-500 €
AG der vereinigten Kleinbahnen
der Kreise Köslin-Bublitz-Belgard
Köslin, Aktie 1.000 Mark 25.3.1907
(Auflage 336, R 8) VF.
Mit Originalunterschriften.
Bereits seit 1859 waren die beiden hinterpommerschen Kreisstädte Belgard und Köslin
untereinander sowie mit der Provinzhauptstadt
Stettin durch die Strecke Stargard-Danzig der
Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft verbunden. Der Nachbarkreis Bublitz dagegen erhielt erst 1896 Anschluß an die Preußische
Staatsbahn, und in der Fläche mangelte es
weiterhin an Eisenbahnverbindungen So gründete man 1898 die “AG Kleinbahn KöslinNatzlaff” zum Bau der noch im gleichen Jahr
eröffneten 32 km langen 750-mm-Schmalspurbahn Köslin-Manow-Viverow-Natzlaff. Generalbauunternehmer war die Lokomotivfabrik
Krauss aus München. 1904 Erweiterung des
Unternehmens durch den Bau der Kleinbahnen
Manow-Bublitz (34 km), Schwellin-Belgard (32
km) sowie 1908/09 Belgard-Rarfin (20 km).
1905 wurde die AG wie oben umbenannt, um
das erweiterte Tätigkeitsgebiet zum Ausdruck
zu bringen. Einschließlich der von der Kreiseisenbahn Schlawe gepachteten Strecke Natzlaff-Jatzingen-Pollnow (12 km) betrug die Betriebslänge aller Strecken nun 130 km. Außerdem betrieb die Ges. die von Köslin ausgehenden Kraftomnibuslinien nach Pollnow (37 km),
Bublitz (40 km), Warnin (30 km) und Jamund
(7 km). 1932 erneute Umfirmierung in “KöslinBublitz, Belgarder Kleinbahn AG”. Ab 1937 Betriebsführung durch die Landesbahndirektion
Pommern, 1940 verlor die AG ihre Selbständigkeit und wurde Teil der Pommerschen Landesbahnen. Nach Kriegsende wurden die
Strecken der Polnischen Staatsbahn PKP
unterstellt, aber noch 1945 wurde das gesamte Oberbaumaterial von den Sowjets abgebaut
und abtransportiert. Die PKP baute die Strekken danach in Meterspur wieder auf und nahm
sie ab 1948 schrittweise wieder in Betrieb. Zugleich entstand in Köslin das dritte Bahnbetriebswerk des pommerschen Schmalspurnetzes. Wie alle anderen öffentlichen Schmalspurbahnen in Polen auch wurde auch das
pommersche Netz von der PKP 2001 stillgelegt. Seit 2005 bemüht sich der “Verein der
Freunde der Koszaliner Schmalspurbahn” um
eine Wiederinbetriebnahme.
Beide Ausgaben dieser Bahn waren vorher völlig unbekannt. Fachgerecht restauriert.
Großformatiges Papier, recht dekorativ gestaltet.
Gründung 1887 unter Übernahme der früheren
Gewerkschaft Eintracht I (letztere gegründet
1881 auf dem verliehenen Bergwerk Gustav
Ferdinand bei Bennfeld im Mansfelder Seekreis).
Zunächst Erwerb der Grube Louise bei Domsdorf
(Kreis Liebenwerda), hinzu kamen 1883 die Grube Emilie in Hennersdorf und 1886 die Grube
Henriette in Sallgast. 1887 Umwandlung in eine
AG, danach 1892 Erwerb der Kohlenfelder in
Welzow und Aufschluß der Grube Clara-Welzow.
Hier entstanden die Hauptbetriebe, deshalb
1905 Sitzverlegung nach Neu-Welzow, N.-L. Zuletzt waren mit über 3.000 Mann Belegschaft in
Betrieb in der Niederlausitz die Gruben Clara in
Welzow (Kr. Spremberg), Henriette (1932 wegen
Erschöpfung der Vorräte stillgelegt) und Louise
in Domsdorf b. Beutersitz sowie in der Oberlausitz die Grube Werminghoff (Kreis Hoyerswerda)
und Clara III bei Zeißholz (1934 wegen Erschöpfung der Vorräte stillgelegt). Außerdem Betrieb
von 9 Brikettfabriken. Die zuletzt zum tschechischen Petschek-Konzern gehörende Gesellschaft wurde 1939 auf Beschluß des Treuhänders des Reichswirtschaftsministers aufgelöst,
den Aktionären wurde von Bankseite ein Ankaufsangebot zu 185% gemacht (Börsennotiz
bis dahin Berlin und Leipzig).
Los 62
Schätzwert 50-175 €
AG Eintracht Braunkohlenwerke
und Briketfabriken
Neu-Welzow N.-L., Aktie 1.000 Mark
30.11.1905 (Auflage 1000, R 3) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 63
Schätzwert 275-350 €
AG Elektricitätswerke
(vorm. O. L. Kummer & Co.)
Dresden, Actie 1.000 Mark 17.7.1894.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 9) VF.
Gründung 1894 zur Übernahme der Kummer’schen Fabrik für Elektrotechnik, Mechanik und
Maschinenbau in Niedersedlitz. Außerdem baute und betrieb die Gesellschaft die normalspurigen elektrischen Bahnen Murnau-Oberammergau und Aibling-Jenbach-Wendelstein (Eröffnung 1897), jeweils an die Kgl. Bayr. Staatsbahn anschließend. Kurz nach der Jahrhundertwende ging die AG spektakulär pleite. Als
Auffanggesellschaft gründeten die Gläubigerbanken die Sachsenwerk Licht- und Kraft-AG,
die sich zu einem sehr bedeutenden, elektrotechnischen Betrieb entwickelte und später Teil
des AEG-Konzerns wurde.
sungsbeschluß, 1952 Vergleich, 1956 Fortsetzungsbeschluß. Sitzverlegungen 1959 nach
Hamburg und 1975 nach Köln. Ebenfalls 1975
Produktionseinstellung, fortan nur noch Verwaltung des Fabrikareals in Hamburg sowie von Gewerbeimmobilien in Köln, Berlin und Wuppertal.
Seit 1990 fokussierte sich die immer noch börsennotierte Jeserich AG auf Logistikimmobilien
und Gewerbeparks. Nach größeren Mietausfällen 2004 insolvent geworden.
Los 66
Schätzwert 300-400 €
AG Johannes Jeserich
Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark
5.10.1922 (Auflage 3000, R 10) VF
Nur 5 Stücke lagen im Reichsbanktresor.
Los 67
Halle a.S., Hamburg, Königsberg, Leipzig, Breslau und Stettin. Der über 5 ha große Bauhof befand sich in Spandau-Hakenfelde am Teufelsseekanal. Börsennotiz Berlin.
Schätzwert 175-225 €
nierungen mit Kapitalherabsetzungen notwendig. Vor der Enteignung nach dem 2. Weltkrieg
Werke in Dresden, Arnstadt, Penzig O.-L. und
Weißwasser O.-L. (Wellpappen) sowie Lübeck
und Meißen (Blechpackungen). Großaktionär
war die Dresdner Bank, Börsennotiz in Berlin
und Dresden, später Leipzig (ab 1952 Hamburg). Die Ostbetriebe wurden enteignet und
demontiert, deshalb Sitzverlegung 1949 nach
Hamburg und 1951 nach Lübeck, wo in Schlutup zusätzlich zum Blechverpackungswerk
auch eine Wellpappenfabrik ihren Betrieb aufnimmt. 1959 Fusion mit der J. A. Schmalbach
AG in Braunschweig (später Schmalbach-Lubeca AG), für die Lübeck damit ein wichtiger
Produktionsstandort wird.
Vorher ganz unbekannt gewesene Ausgabe,
nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies
ist das letzte noch verfügbare.
AG Johannes Jeserich
Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark
30.1.1923 (Auflage 12000, R 8) VF+
Los 64
Schätzwert 225-300 €
AG Elektricitätswerke
(vorm. O. L. Kummer & Co.)
Dresden, Actie 1.000 Mark 14.6.1899
(Auflage 2500, R 10) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 68
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
AG Johannes Jeserich
Los 71
Schätzwert 200-250 €
Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark
15.11.1923 (Auflage 25000, R 10) VFNur 5 Stück lagen im Reichsbanktresor.
Schätzwert 150-250 €
AG für bergbauliche Arbeiten
Aachen, Aktie 1.000 Mark 12.7.1907
(Auflage 900, R 6) EF
Schöne Umrandung im Historismus-Stil.
Gründung 1905. Sitz bis März 1911 in Aachen,
dann in Bütgenbach, seit 16.1.1919 in Berlin.
Erwerb, Betrieb und Verwertung von Erdöl- und
sonstigen Bergwerksgerechtsamen. Kürzlich
zur Realisierung noch vorhandenen Ostvermögens reaktiviert.
Los 72
Schätzwert 225-300 €
AG für Cartonnagenindustrie
Loschwitz bei Dresden, Aktie 1.000 Mark
1.2.1921 (Auflage 4500, R 10) VF.
Los 65
Schätzwert 250-350 €
AG für Asphaltirung und Dachbedeckung vormals Johannes Jeserich
Los 69
Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.6.1902
(Auflage 1000, R 8) VF
AG Johannes Jeserich
Gründung 1862, Umwandlung 1888 in die “AG
für Asphaltierung und Dachbedeckung vorm. Johannes Jeserich”, 1913 Umfirmierung in AG Johannes Jeserich. Straßen- und Straßendeckenbau (Niederlassungen in Berlin-Charlottenburg,
Königsberg i.Pr., Breslau, Stettin und Posen),
Herstellung von Rostschutz- und Anstrichfarben,
Dichtungsmitteln und Dachpappen (Werk HH-Eidelstedt, Ottensener Str. 2-4) sowie von Nähr-,
Stärkungs- und Entfettungsmitteln, insbesondere Kindernährzucker in der Nährmittelfabrik
München GmbH, Berlin-Spandau. 1951 Auflö-
Nr. 66
Schätzwert 20-60 €
Berlin-Charlottenburg, Aktie 100 RM Okt.
1936 (Auflage 3000, R 3, kpl. AktienNeudruck) UNC-EF
Los 70
Schätzwert 75-150 €
AG für Bauausführungen
Berlin, Aktie 20 RM 29.12.1924 (R 6) EF
Gründung 1872. Bauunternehmen mit eigener
Holzbearbeitungs-Fabrik und zuletzt 4.000 Beschäftigten. Zweigniederlassungen in Gleiwitz,
Großformatiger G&D-Druck, Originalunterschriften.
Gründung 1888. Herstellung von Wellpappen,
Kartonagen, Blechpackungen. 1919/22 größerer Ausbau der Meißener Maschinenbau-Abteilung, Errichtung einer Kartonnagen- und Wellpappenfabrik in München, Erwerb größerer Aktienpakete der Vereinigte Eschebachsche Werke AG (1935 wieder verkauft), der Freiberger
Papierfabrik AG Weißenborn (1926 wieder verkauft) und der Danziger Verpackungsindustrie
AG (1936 wieder verkauft), außerdem Ankauf
der Hanauer Blechwarenfabrik Eduard Weiß.
1925 Errichtung einer neuen Fabrik zur Herstellung von Fischdosen in Cuxhaven. 1928
Verlegung des Dresdner Betriebes von Loschwitz nach Dresden-Albertstadt und Auflösung des Münchener Werkes. 1932/33 wurden
als Spätfolge der Weltwirtschaftskrise zwei Sa-
Nr. 72
Los 73
Schätzwert 75-200 €
AG für chemische Industrie
Gelsenkirchen, Aktie 1.000 Mark
10.5.1911 (Auflage 500, R 5) EF-VF
Faksimile-Unterschrift des Bankiers Eltzbacher.
Dekoratives Papier.
Gründung 1872 in Köln. Zu den Gründern gehörten u.a. Friedrich Grillo, der A. Schaafhausen’sche Bankverein, Rudolph Poensgen und J.L.
Eltzbacher. 1876 Sitzverlegung nach Gelsenkirchen-Schalke. Herstellung von Salzsäure,
Schwefelsäure, Sulfat. 1970 wurde die Auflösung und 1976 die Fortsetzung der Gesellschaft beschlossen. Tätigkeitsgebiet ist nunmehr Erwerb und Verwaltung von Beteiligungen
an Unternehmen, insbesondere aus der Chemie, Bio- und Genforschung, Kosmetik,
Elektronik und Kommunikation. Verwaltung des
eigenen Vermögens, Erwerb und Veräußerung
bzw. Verpachtung von Grundstücken und Gebäuden. 1983 Sitzverlegung nach Saarlouis
und 1991 nach Hameln. Bis heute börsennotierte Gesellschaft, zuletzt eher ein Objekt aller
möglichen Spekulationen.
Los 74
Schätzwert 225-300 €
AG für chemische Produkte
vormals H. Scheidemandel
Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1923
(Auflage 75000, R 10) VF+.
Unternehmer aus Landshut (Bayern) und Frankfurt (Main) brachten bei der Gründung der “AG
für chemische Produkte vormals H. Scheidemandel” mit Sitz in Landshut drei süddeutsche Fabriken ein, von denen die Scheidelmann’sche
Kunstdünger- und chem. Produktenfabrik in
Landshut die bedeutendste war. Hergestellt wurden vor allem tierische Leime, Futter- und Düngemittel. Nach Erwerb weiterer Fabriken in
Norddeutschland 1904 Sitzverlegung nach Berlin. 1937 Verschmelzung zur ScheidemandelMotard-Werke AG. Nach 1945 verblieben die
Werke Lüneburg, Minden und Wiesbaden (Leimsektor) sowie Berlin, Mannheim, Neuss und Offenbach (Fettsektor). 1970 Umfirmierung in
Scheidemandel AG, 1980 Sitzverlegung nach
Wiesbaden und Beherrschungsvertrag mit der
Deutsche Gelatine-Fabriken Stoess & Co.; 1987
Sitzverlegung nach Eberbach/Baden, 1999
komplett in die Stoess-Gruppe eingegliedert.
Vorher völlig unbekannt gewesene frühe Emission.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
9
Los 75
Schätzwert 20-60 €
AG für Energiewirtschaft
Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1937 (Auflage
7500, R 1) EF
Gründung 1898 in Bremen als „Allgemeine
Gas- und Electrizitäts-Gesellschaft“ zwecks Errichtung einer großen Zahl lokaler Gas- und
Elektrizitätswerke. Mit Ende des 1. Weltkriegs
gingen fünf Werke in Lothringen sowie je ein
Werk in Polen und Holland verloren. 1926/27
Erwerb der Gaskonzession für die Stadt Westerland auf Sylt, weitere wichtige Konzessionen
waren Arolsen, Borkum, Brake-Elsfleth, Gifhorn
und Oettingen (Bay.), außerdem Betriebsführung der Isergebirgsbahn, der Kleinbahn Bielstein-Waldbröl und der Butjadinger Bahn.
1930/36 Übernahme der AG für Energiewirtschaft, Berlin, deren Firmenname zugleich angenommen wurde - Großaktionäre waren nun
das RWE und Lahmeyer. 1947 gingen die Betriebsabteilungen Groß Ottersleben bei Magdeburg und Großräschen N.-L. durch Enteignung
ebenso verloren wie die Beteiligungen an der
Isergebirgsbahn AG, der Kleinbahn AG Wallwitz-Wettin und der Spreewaldbahn AG, außerdem die schlesischen und westpreußischen
Betriebe. 1950 Sitzverlegung nach Mannheim,
neue Börsennotiz in Frankfurt/Main (1967 eingestellt). Letzte wesentliche Beteiligungen waren die Pfalzwerke AG in Ludwigshafen, die
Kraftversorgung Rhein-Wied AG in Neuwied,
die Würzburger Straßenbahn GmbH und die
Starkstromanlagen-Gemeinschaft GmbH in
Frankfurt/Main. 1986 auf die RWE-Tochter
Lahmeyer AG in Frankfurt/Main verschmolzen.
Nr. 74
Gründung 1921 zwecks Herstellung, Bearbeitung und Vertrieb von Gegenständen der Filmindustrie sowie Erwerb von Schutzrechten. Großaktionär war die Ufa. Im Ufa-Konzern spielte die
Afifa eine bedeutende Rolle vor allem als Produktionsfirma der WOCHENSCHAU, bis weit in
die Nachkriegszeit Pflicht im Vorprogramm eines jeden Kinofilms (die letzte Ufa-Wochenschau wurde 1977 produziert, dann hatte das
Fernsehen dieses Informationsmedium verdrängt). Noch 1940 ließ die Afifa in Berlin im Stil
der damaligen Zeit von dem renommierten Architekten Otto Kohtz ein neues “Wochenschaugebäude” projektieren, nachdem die bis dahin
vier privatwirtschaftlich produzierten konkurrierenden Wochenschauen von den Nazis zusammengelegt und gleichgeschaltet worden
waren. Sitzverlegungen 1949 nach Wiesbaden,
1959 nach Düsseldorf und 1963 nach Frankfurt. Bereits seit 1953 in Liquidation aufgrund
des im gleichen Jahr nach Vorgaben der Alliierten in Kraft getretenen “Gesetz zur Abwicklung
und Entflechtung des ehemaligen reichseigenen Filmvermögens”. Im Zuge der Entflechtung
wurde der größte Teil des Ufa-Konzerns dann an
eine Bankengruppe unter Führung der Nachfolgeinstitute der Deutschen Bank verkauft - die
nach einer damals sehr hitzig geführten Debatte angeblich nur als Strohmann der Bundesregierung auftrat, die sich damit wieder den Medien-Einfluß sichern wollte.
Nr. 78
Los 79
Schätzwert 40-100 €
AG für Gas und Elektrizität
Breslau, Aktie 1.000 RM März 1940
(Auflage 600, R 4) EF
rd. 1.000 Beschäftigten wurden auf dem über
330.000 qm großen Werksgelände in der
Oberlausitz neben Flach- und Hohlglas seit
1913 auch Glasbausteine produziert. Bis 1931
in Dresden auch börsennotiert. 1941 Umfirmierung in Ankerglas Bernsdorf O./L. AG.
Haupterzeugnisse waren zuletzt Konservengläser, Hafen und Geleegläser, Lampenzylinder
und Sturmlaternengläser. In der DDR bestand
die Glashütte unter gleichem Namen weiter,
wurde nach der Wende wieder die Ankerglas
Bernsdorf AG und produziert heute als Werk
der “BSN glass pack” mit ca. 100 Mitarbeitern
genausoviel wie früher mit der zehnfachen Mitarbeiterzahl (BSN ist der größte europäische
Hohlglashersteller).
Gasversorger, gegründet 1887 in Solingen, Sitz
zeitweilig in Köln, Breslau, ab 1943 Berlin.
1961 verlagert nach Bad Oeynhausen, 1972
erloschen.
Los 81
Los 76
Leipzig, Namensaktie Reihe B 100 RM
2.1.1925 (R 5) EF
Schätzwert 100-175 €
AG für Federstahl-Industrie
vormals A. Hirsch & Co.
Los 78
Schätzwert 450-600 €
AG für Filmfabrikation
Schätzwert 30-75 €
AG für Haus- und Grundbesitz
Architektenzeichnung vom Projekt
"Wochenschaugebäude"
Los 80
Schätzwert 50-125 €
Kassel, Aktie 600 RM 30.11.1929
(Auflage 1440, R 7) EF
Berlin, Aktie 1.000 Mark 21.6.1922
(Auflage 6000, R 12) VF+
AG für Glasfabrikation
vorm. Gebrüder Hoffmann
Gegründet 1886 unter Übernahme der seit
1859 bestehenden Firma Corsettfabrik A.
Hirsch & Co. als AG für Federstahl-Industrie
vormals A. Hirsch & Co., ab 1930 Federstahl
AG. Erzeugnisse: Federbandstahl, Bandeisen,
elektrotechnisches Installationsmaterial, Federn, Fahrradzubehörteile, Stanz- und Ziehteile
u.v.m. Großaktionär: Hoesch AG.
Großformatig, prachtvolle Umrahmung, großes
Firmensignet im Unterdruck.
Diese Ausgabe war vorher völlig unbekannt,
das Stück aus dem Reichsbankschatz ist ein
Unikat.
Bernsdorf O.-L., VZ-Aktie 1.000 Mark
20.6.1923 (Auflage 500, R 4, später
umgestellt auf 5 RM) EF+
Gegründet 1872 als Gebr. Hoffmann Glashüttenwerke, 1889 Umwandlung in eine AG. Mit
Die 1922 gegründete AG stand dem jüdischen
Privatbankhaus Kroch nahe. Größtes Projekt
war 1930 der Bau der (nach der Wende rükkübertragenen) Wohnstadt Neu-Gohlis mit
1019 Wohnungen. Der Druck des Nazi-Regimes auf das Bankhaus Kroch wirkte auch auf
diese im Freiverkehr Leipzig börsennotierte Gesellschaft: 1938 wurde die Liquidation beschlossen. 1965 Sitzverlegung von Leipzig
nach Berlin, 1967 Aufhebung des Liquidationsbeschlusses. Die noch heute bestehende AG
besaß zunächst sehr wertvollen Grundbesitz im
Herzen Berlins, nach der Wende bekam sie
auch ihren Leipziger Grundbesitz zurück.
Los 82
Schätzwert 225-350 €
AG für Industrie und Grunderwerb
Breslau, Aktie 1.000 Mark Dez. 1903.
Gründeraktie (Auflage 200, R 7) UNC-EF
Los 77
Schätzwert 25-100 €
AG für Filmfabrikation
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.4.1921
(Auflage 11880, R 2) UNC
Großformatig, prachtvolle Umrahmung, großes
Firmensignet im Unterdruck.
10
Erstes deutsches Wochenschau-Kino, Berlin 1931
Gründung 1903 in Breslau, Sitzverlegungen
1906 nach Schmolzhof, 1913 nach Rosenau
(Kr. Liegnitz) und 1920 wieder zurück nach
Breslau. Die Ges. hatte land- und forstwirtschaftlichen Besitz sowie Bebauungsgelände.
Alleinaktionär war die Fürstl. Blücher’sche Familie, Nachfahren des 1773 nach Schlesien
gegangenen berühmten preußischen Generalfeldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher
(1742-1819), der gemeinsam mit Wellington in
der berühmten Schlacht von Waterloo die
Niederlage Napoleons herbeiführte, was die
beiden zu den damals polulärsten Kriegshelden
der Befreiungskriege machte.
Sehr interessantes Stück aus dem Reichsbankschatz, zuvor gänzlich unbekannt gewesen.
fert. Der Berieb in der Orleansstr. 34 wurde im
Okt. 1943 bei einem Fliegerangriff vollständig
zerstört, ein Teil der Druckerei wurde daraufhin
nach Hann. Münden ausgelagert. Ab 1946 wurde der Betrieb in der Hegelsbergstr. 21 völlig neu
aufgebaut. Die bis dahin in Berlin börsennotierte
AG wurde 1974 in die “Druckhaus Wenderoth
GmbH” umgewandelt.
Los 83
Schätzwert 100-175 €
AG für Industrie und Landwirtschaft
(Agil)
Berlin, Aktie Serie A 5.000 Mark April
1923 (R 8) EF
Gründung 1921 durch den Potsdamer Oberbürgermeister Vosberg zusammen mit mehreren
Fabrik- und Rittergutsbesitzern. Zweck: Förderung jeglicher Industrie und Landwirtschaft, indem neue Unternehmungen initiiert werden.
1931 Sitzverlegung nach Berlin. 1951 Kapitalumstellung auf DM, danach nur noch Verwaltung der Grundstücke Potsdam, Wilhelm-PieckStraße und Berlin, Kurfürstenstraße 148.
Los 91
Schätzwert 40-100 €
AG für Waggonbau-Werte
Berlin, Aktie 100 RM Juli 1934 (Auflage
2195, R 4) UNC-EF
Gründung 1871 als „Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau“, bis 1934 als Linke-Hofmann-Busch-Werke AG firmierend. In den Werken Breslau (Linke-Werk und Hofmann-Werk),
Köln-Ehrendfeld und Köln-Müngersdorf (Herbrandwerk) sowie Bautzen (Busch-Werke) wurden Güter-, Personen- und Straßenbahnwagen, Triebwagen, Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven, Dieselmotoren und Dampfkesselanlagen hergestellt, im (1934 verkauften) Werk
Warmbrunn bei Hirschberg (Füllnerwerk) Maschinen für Papierherstellung und -verarbeitung. 1934 wurde das operative Geschäft in die
neugegründete Linke-Hofmann-Werke AG ausgegliedert (nach 1945 nach Salzgitter verlagert, heute Alsthom), die AG für WaggonbauWerte wurde nach Verwertung des Restvermögens 1943 gelöscht.
Nr. 85
Los 88
Schätzwert 300-400 €
AG für Verwertung
von Kartoffelfabrikaten
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.3.1913.
Gründeraktie (Auflage 2500, R 9) VF.
Los 86
Los 84
Schätzwert 60-100 €
AG für Lithoponefabrikation
Triebes, Aktie 100 RM Juli 1926 (Auflage
4700, R 5) EF
Schätzwert 50-125 €
AG für Metallindustrie
vormals Gustav Richter
Pforzheim, Aktie 1.000 Mark 15.4.1920
(Auflage 800, R 6) VF
Gründung 1901 als „Triebeser Farbenwerke“
zur Weiterführung einer gleichnamigen GmbH
mit Werken in Triebes und Wünschendorf,
1905 Umfirmierung wie oben. Herstellung von
Lithopone (das weiß deckende Pigment Zinksulfidweiß) und als Nebenprodukte Blanc-fixe
und Glaubersalz. Der als Grundstoff benötigte
Schwerspat wurde in einer eigenen Grube in
Rothenkirchen gewonnen. Ab 1925 Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Sachtleben. Nachdem die I.G. Farbenindustrie die Aktienmehrheit erworben hatte, wurde die Notiz
an den Börsen Berlin und München 1926 eingestellt. 1947 enteignet und als landeseigener
Betrieb fortgeführt.
Los 89
Schätzwert 150-250 €
Schätzwert 50-125 €
AG für pharmazeutische Bedarfsartikel
vormals Georg Wenderoth
Kassel, Aktie 1.000 RM März 1933
(Auflage 270, R 5) EF
AG für Metallindustrie
vormals Gustav Richter
Pforzheim, Aktie 1.000 Mark 17.10.1899.
Gründeraktie (Auflage 400, R 6) EF
Gründung 1899 in Pforzheim zwecks Fortführung des Betriebes der Fa. Gustav Richter Tubenfabrik. Herstellung von Tuben, Tubenhütchen, Spritzkorken und Dosen. 1920 Sitzverlegung nach Karlsruhe.
Nr. 82
Schätzwert 600-750 €
AG für Verwertung
von Kartoffelfabrikaten
Los 87
Los 85
Gründung 1912 zwecks Übernahme und Fortführung der Geschäftsbetriebe der “Verwertungsstelle für Kartoffelfabrikate mbH” in Berlin
und der “Fabriken für Kartoffelfabrikate Frankfurt a.O. und Wronke GmbH i.L.”. Herstellung
und Verwertung von Kartoffelmehl, Stärke, Sirup, Bonbonzucker, Dextrin und anderen Kartoffelfabrikaten. Fabriken zuletzt in Frankfurt
a.O., Zörbig und Rosenig, während die Fabriken in Wronke, Bronislaw und Birnbaum als
Folge des 1. Weltkrieges 1919/20 an eine zu
diesem Zweck neu gegründete poln. AG abgegeben werden mussten. Ab 1921 in Berlin börsennotiert. Ende 1925 nach erheblichen Verlusten in Liquidation gegangen.
Diese wie auch die folgende Emission waren
vorher vollkommen unbekannt. Kleinere Randschäden fachgerecht restauriert.
Gründung 1896 unter Übernahme der seit 1868
bestehenden Firma Georg Wenderoth. Erzeugnisse: Kartonnagen, Falt- und Blechschachteln,
Papierbeutel, Zelluloiddeckel, Herstellung sämtlicher Drucksachen, Porzellan- und Glasmalerei
sowie Holzdreherei. Als Spezialität wurden auch
komplette Apotheken-Einrichtungen von der einfachen bis zur aufwendigsten Ausführung gelie-
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.8.1918
(Auflage 500, R 11) VF.
Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden! Kleinere Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 92
Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1934 (Auflage
900, R 6) EF
Gestaltung wie voriger Titel.
Los 93
Schätzwert 100-125 €
Schätzwert 30-80 €
AG für Webwaren und Bekleidung
Breslau, Aktie 1.000 RM Juli 1940
(Auflage 800, R 3) UNC-EF
Gegründet 1921. Hergestellt und verkauft wurde Herrenoberbekleidung. 1947 verlagert nach
Herford, 1952 erloschen.
Los 94
Los 90
Schätzwert 75-150 €
AG für Waggonbau-Werte
Schätzwert 150-300 €
AG Gaswerk Bensheim
AG für Verwertung
von Kartoffelfabrikaten
Bensheim, Aktie 1.000 Mark Juni 1887.
Gründeraktie (Auflage 180, R 5) EF-.
Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1922
(Auflage 6000, R 8) VF.
Gegründet 1886 als “Gaswerk Bensheim AG”,
umfirmiert 1909 nach Anschluß auch der Gemeinden Auerbach, Zwingenberg, Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in “Grup-
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Nr. 98
11
pengaswerk Bergstraße AG” und nach Aufnahme auch der Stromversorgung 1914 in ”Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße
AG”. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %)
und Zwingenberg (13,3 %) und die Gemeinden
Alsbach (5,8 %), Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), Seeheim (1,0 %) und Hähnlein
(3,9 %). In dieser Struktur besteht das GGEW
noch heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd.
160 Mio. € Jahresumsatz und beliefert rd.
140.000 Kunden. Der Strom wird von der Heag bezogen, Ferngas von der Südhessischen
Gas- und Wasser AG in Darmstadt.
im Bereich der Tiefkühllogistik. Neben der Zentrale im Norden von München gibt es heute 26
MUK-Niederlassungen.
Los 96
Schätzwert 50-150 €
AG Ges. für Markt- & Kühlhallen
Hamburg, Aktie 1.000 Mark 16.8.1909
(Auflage 1500, R 3) EF+
Faksimile-Signatur Dr. Carl von Linde. Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Schätzwert 20-60 €
AG Ges. für Markt- & Kühlhallen
Hamburg, Aktie 1.000 Mark 1.6.1923
(Auflage 18000, R 1) EF
Faksimile-Unterschrift Dr. Carl von Linde als
AR-Vorsitzender.
Los 98
Schätzwert 150-300 €
AG Glashüttenwerke „Adlerhütten“
Schätzwert 150-300 €
AG Ges. für Markt- & Kühlhallen
München, Actie 1.000 Mark 7.6.1898
(Auflage 500, R 5), mit
Originalunterschrift als AR-Vorsitzender
Dr. Carl von Linde (*1842 in
Berndorf/Oberfranken, +1934 in München).
Linde entwickelte 1873-76 die AmmoniakKompressionskältemaschine und gründete
1879 die „Gesellschaft für Linde’s
Eismaschinen“, die heutige Linde AG. 1895
gelang es ihm, Luft in kontinuierlichem
Betrieb zu verflüssigen, woraus die weitere
bedeutende Sparte „Technische Gase“
seiner Firma entstand VF
Ein bedeutender Industrie-Autograph.
Gründung 1890 in Berlin, dann 1895-1909 in
München ansässig, 1909 Sitzverlegung nach
Hamburg. An der Gründung war Dr. Carl von
Linde maßgeblich beteiligt. Die Gesellschaft
besaß zunächst Kühlhäuser und Eisfabriken in
Hamburg und Berlin, heute ist sie der größte
deutsche Kühlhausbetreiber und Marktführer
Los 102
Nr. 99
Los 97
Los 95
Kötzting in der Oberpfalz nach Lam (kurz vor
der Grenze zur Tschechei). Großaktionär war
zuletzt das Bankgeschäft Karl Schmidt in Hof.
1973 verschmolzen mit der Regentalbahn AG,
einem der nach der Reprivatisierung heute erfolgreichsten privaten Nahverkehrsunternehmen in Deutschland.
Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark
1.6.1900 (Auflage 1000, R 5) VF
Sehr großformatig, mit prächtiger Umrahmung
in kräftigen Farben. Originalunterschriften.
Gründung 1896. Herstellung von Glaswaren für
pharmazeutischen, chemischen, technischen
und elektrotechnischen Bedarf, Hohlglas, Glasbausteinen, Oberlichtplatten und Prismen. Börsennotiz Berlin und Breslau. Beteiligt an der
Deutschen Luxor Prismen Ges. mbH, BerlinWeisensee und der Adler Glashüttenwerke Verkaufsgesellschaft in Oeflingen (Baden). 1949
Sitzverlegung nach Fürstenhagen bei Kassel.
1951 Umwandlung in GmbH. 1958 in der Fa. J.
Weck u. Co. KG (bekannt durch die Einmachgläser) aufgegangen.
Los 99
Schätzwert 20-75 €
AG Glashüttenwerke „Adlerhütten“
Penzig bei Görlitz, Aktie 1.000 Mark Dez.
1920 (Auflage 1750, R 4) VF+
Schöne Umrandung im Historismusstil. Mit
Wappenabb.
Los 100
Schätzwert 75-150 €
AG J. G. Leistner
Schätzwert 450-750 €
AG Norddeutsche Steingutfabrik
Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark
Mai 1899 (Auflage nur 40 Stück, R 8) VF
Gründung 1869 in Lesum. Auf dem 120.000
qm großen Werksgelände zwischen dem Bahnhof Grohn-Vegesack und der Lesummündung
werden glasierte Wand- und Bodenfliesen hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr.
1920 Übernahme der benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG in Farge und
Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen,
Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch
heute eines der erfolgreichsten Unternehmen
seiner Branche.
Vorher völlig unbekannt gewesene Emission,
ältestes bekanntes Stück dieser Firma.
Chemnitz, Aktie 100 RM März 1933 (kpl.
Aktienneudruck wegen Umfirmierung,
Auflage nur 100 Stück, R 8) EF
Uralte, bereits 1837 gegründete Firma, die auf
das Sägewerk von Johann Georg Leistner zurückgeht. 1921 Umwandlung in die “Holzwarenfabrik J.G. Leistner AG”, 1932 umbenannt
wie oben. Werksanlagen in Chemnitz (in der
Herrenstraße, später Sonnenstr. 64) und Hennersdorf. Die Firma fertigte auch außergewöhnliche Möbelstücke z.B. für Theaterzwekke, die in die ganze Welt exportiert wurden.
Los 103
Schätzwert 40-100 €
AG Norddeutsche Steingutfabrik
Grohn bei Bremen, Aktie 1.000 Mark Juni
1920 (Auflage 2375, R 3) EF
Los 101
Schätzwert 150-250 €
AG Lokalbahn Lam-Kötzting
Kapitalerhöhung zur Übernahme der Steingutfabrik Witteberg AG und der Grohner Wandplattenfabrik AG.
Lam, Aktie 500 RM 23.6.1928 (Auflage
1200, R 6) EF
Gründung 1891 zum Bau und Betrieb der normalspurigen 18 km langen Eisenbahn von
Los 104
Schätzwert 150-250 €
AG Portland-Cementwerk Berka a. Ilm
Bad Berka, 5,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
2.1.1918 (Auflage 600, R 7) EF
1926 aufgewertet auf 120 RM.
Gründung 1901. Neben dem Portland-Zementwerk nahe dem Haltepunkt Schloßberg der
Thüringischen Eisenbahn-AG betrieb die Ges.
auch eine Ueberlandzentrale und versorgte den
bekannten Kurort Bad Berka bei Weimar mit
elektrischer Energie. Zu DDR-Zeiten war in den
Fabrikanlagen zuletzt ein Dämmstoffwerk.
Nr. 89
12
Nr. 102
Los 105
Schätzwert 100-125 €
AG Portland-Cementwerk Berka a. Ilm
Nr. 108
Bad Berka, 9 % Teilschuldv. 500
Goldmark 1.7.1928 (Auflage 300, R 8) EF
Stahlhochkonjunktur eingebunden, entsprechend hatten sie an der technischen Obergrenze gefördert. Später, als sich der Absatz an die
angeschlossenen Hütten normalisierte, musste
das Syndikat den Hüttenzechen die Überproduktion zu den festgesetzen Preisen abnehmen. Nach dem Ruhrkampf 1924 Neuorganisation als „Vereinigung für die Verteilung und
den Verkauf von Ruhrkohle AG“. Bei übergreifender Betrachtung die interessante und wichtigste AG des Ruhrbergbaus.
Los 107
Nr. 109
eingerichteten Geschäftszweigen entwickelte
sich nur die Kino-Abteilung einigermaßen gut.
Dermaßen geschwächt ging die 1918 in “AG
vorm. J. C. Spinn & Sohn” umfirmierte Ges.
1926 schließlich in Konkurs.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Liebe-Harkort GmbH in Oberkassel (gegr. 1899),
deren Name unter gleichzeitiger Sitzverlegung
nach Düsseldorf angenommen wurde. Produktion in Oberkassel: Großhebezeuge, Verladeanlagen, Scheren und Pressen. 1958 (die Produktion
war inzwischen eingestellt) übernahm die an den
Werksanlagen in der Hansa-Allee interessierte
SCHIESS AG in Düsseldorf die Aktienmehrheit,
1959 Umwandlung in eine GmbH.
Schätzwert 300-400 €
AG Thonwerke Kandern
Kandern, Namens-Actie 1.000 Mark
10.2.1889. Gründeraktie (Auflage 238, R 8) EF.
Los 106
Schätzwert 75-150 €
AG Rheinisch-Westfälisches
Kohlen-Syndikat
Essen-Ruhr, Namensaktie 300 Mark
10.1.1918 (Auflage 17000, R 3) EF
Gründung 1893 als Verkaufsgesellschaft der
großen Zechen des Ruhrgebiets. Anlass für die
Errichtung dieses Gemeinschaftsunternehmens war ein ruinöser Preiswettbewerb unter
den Bergwerksgesellschaften, der die Erzielung
kostendeckender Preise oft verhinderte. Nunmehr waren die Zechen im Rahmen von festgelegten Beteiligungsziffern verpflichtet, ihre
gesamte Erzeugung an Kohlen, Koks und Briketts dem Syndikat zum Verkauf zur Verfügung
zu stellen. Doch das Ziel der Marktregulierung
erreichte das Syndikat zunächst nicht, denn die
größten Abnehmer, die Hütten und Stahlwerke,
hatten überwiegend eigene Bergwerke, deren
Fördermengen am Syndikat vorbeiflossen. Erst
als es 1907 unter weitreichenden Zugeständnissen gelang, die Hüttenzechen in das Syndikat einzubinden, fing die Sache an zu funktionieren. Die Opfer waren aber hoch: die Hüttenzechen hatte man zu einer Zeit der Eisen- und
Umrahmung im Historismus-Stil, sehr schöne
Kapitälchen.
Gründung 1889, hervorgegangen aus der Firma Wolman, Dewitz & Co. Herstellung von Falzziegeln und Tonwaren aller Art. Großaktionär
1942: Badische Bank Karlsruhe. 1954 Umwandlung in die Tonwerke Kandern Georg Gott
GmbH, Kandern. 1998 Schließung.
Los 108
Schätzwert 275-350 €
AG vorm. H. Gladenbeck & Sohn
Bildgießerei
Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1921
(Auflage 700, R 11) VF
Gründung 1888 unter Übernahme der Bildgießerei H. Gladenbeck & Sohn in Friedrichshagen und
deren Bronce- und Zinkgußwarenfabrik sowie
des Geschäfts der Firma Alfred Gladenbeck in
Berlin. Herstellung von Denkmälern, monumentalen Guss- und Treibarbeiten für Bauten und von
Plastiken aus Bronze und Marmor. 1926 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1932 von Amts
wegen gelöscht. Aus der Bronzegießerei Gladenbecks stammen zahlreiche bedeutende Standbilder und Denkmale, so das von Christian Daniel
Rauch entworfene Denkmal des Immanuel Kant
für Königsberg oder die Viktoria der Berliner Siegessäule nach dem Entwurf von Friedrich Drake.
Vorher unbekannt gewesene Ausgabe, nur 2
Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden,
dies ist das letzte noch verfügbare. Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 109
Los 110
Schätzwert 100-250 €
AG Vulkan
Köln, Aktie 1.000 Mark 31.7.1909.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 4, nach Kapitalherabsetzung 1912 2000, nach Kapitalumstellung auf RM 1924 nur noch 500) EF
Gegründet 1909. Fabrik in Köln-Ehrenfeld, Gutenbergstr. 27. Maschinenfabrik, Produktion von GasStraßenlaternen, Großraumöfen, Aufzügen, kompletten Eisenkonstruktionen u.s.w. 1928 erhielt die
Gesellschaft den Auftrag, die gesamte Skyline von
Köln anlässlich der “Pressa” zu erleuchten, organisiert von dem damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer. 1954 Umwandlung in Vulkan
GmbH. 2001 Sitzverlegung nach Laatzen und Herstellung lichttechnischer Produkte.
Los 112
Schätzwert 150-200 €
Agricola Getreide und Futtermittel
Import und Handels-AG (3 Stücke)
Berlin, Aktie 10.000 Mark (R 11), 100.000
Mark (R 8), 1 Mio. Mark (R 10) Okt. 1923 EF
Gründung im Aug. 1923 mit Sitz in Berlin SW,
Tempelhofer Ufer 19, im Sept. bereits Kapitalerhöhung, im Juni 1924 Auflösung und Liquidation.
Letzter kompletter Satz.
Schätzwert 150-200 €
AG vorm. J. C. Spinn & Sohn
Berlin, Aktie Lit. A 1.200 Mark
15.10.1921 (Auflage 850, R 10) VF
Nr. 107
Gründung 1872 zur Fabrikation von Broncewaren und Gegenständen für Gas- und elektrische
Beleuchtung sowie Gasglühlichtbrennern.
1894 übernahm die Gesellschaft von der AEG
deren Abteilung für Beleuchtungs-Gegenstände. Nach erneuter Umstellung auf Friedensproduktion nach dem 1. Weltkrieg produzierte die
Fabrik Berlin S 42, Wasserthorstr. 9 mit 200300 Mitarbeitern nach eigenen Patenten Isolierflaschen, Spargaskocher “Expressato”,
Automobilteile und Automobilkühler (SpinnKühler), Filmspulen für die Kino-Industrie und
Luxus-Metallwaren wie Toiletten- und Rauchartikel. Eine Fabrik in Weisswasser O.-L. zur Produktion der Glasinnenflaschen für die Isolierflaschen wurde 1921 noch hinzuerworben. Doch
die Friedensproduktion hatte nicht den gewünschten Erfolg: Die Fabrikation kunstgewerblicher Gegenstände war immer unrentabler und wurde zurückgefahren, von den neu
Los 111
Schätzwert 150-250 €
AG Wilh. Tillmanns’sche
Wellblech-Fabrik u. Verzinkerei
Remscheid, Aktie 1.000 Mark 20.5.1897
(Auflage 354, R 7) VF
Mit Umstempelungen: Tillmanns’sche Eisenbau-AG, Schenck & Liebe-Harkort-AG.
Gründung 1894 zur Übernahme der seit 1856
bestehenden Tillmanns’schen Werke in Remscheid (Werksgelände 1,78 ha, Produktion: Eisenhoch- und Brückenbau, Wellbleche, Roll- und
Schiebetore sowie Schlittschuhe). 1900 Umfirmierung in Tillmanns’sche Eisenbau-AG, im gleichen Jahr Erwerb eines 3,51 ha großen Grundstücks in Düsseldorf-Oberkassel zum Bau eines
neuen Werkes. 1913 Übernahme der Schenck &
Los 113
Schätzwert 20-60 €
Ahag Allgemeine Häuserund Industriebau-AG
Berlin, VZ-Aktie 1.000 RM Aug. 1941
(Auflage 700, R 4) UNC-EF
Gründung 1872 als Allgemeine Häuserbau-AG.
Neben Hochbau und Parzellierung auch große
Tischler- und Zimmerer-Betriebe. 1929 wurde
für das Zehlendorfer Schnellbahnbau-Konsortium die U-Bahnstrecke vom Thielplatz nach Zehlendorf-West gebaut mit den drei Bahnhöfen
Oskar-Helene-Heim, Onkel Toms Hütte und
Krumme Lanke. Das Gebiet um den Bahnhof On13
kel Toms Hütte war danach das bevorzugte Betätigungsfeld der Ahag, hier wurden mehrere Ladenzeilen und hunderte von Wohnungen (teils für
die Gagfah) gebaut. Zweigbetrieb in Schneidemühl. An den Folgen des 2. Weltkriegs zerbrach
die inzwischen in “Bau- und Holzindustrie Verwaltungs-AG” umfirmierte Gesellschaft: 1952 Eröffnung des Anschlußkonkursverfahrens.
werke Motoren- und Dampfkesselfabrik AG in
Duisburg. 1937/38 Erweiterung bzw. Errichtung
von Filialen in Elbing und Nürnberg. Börsennotiz
Berlin und Halle, später Leipzig. Zu DDR-Zeiten
war die Kyffhäuserhütte der größte Hersteller
von Molkereimaschinen. Nach der Wende von
der Treuhandanstalt privatisiert, bald darauf
stillgelegt: 2200 Menschen wurden arbeitslos.
rei Gohlis. Zu DDR-Zeiten ein recht beliebtes
Bier, außerdem wurde hier die Lipsona-Limonade hergestellt. 1980 Betriebsstillegung. Erhalten geblieben ist das unter Denkmalschutz
stehende Brauereigebäude und das Bräustübl.
Los 120
Schätzwert 125-250 €
Das Albert-Theater am Albertplatz in Dresden
um 1875
Aktienbierbrauerei Wittenberg AG
Wittenberg, Namensaktie 200 RM
24.8.1928 (Auflage 1000, R 5) EF
Los 114
Gründung 1902 als Nachfolgegesellschaft der
1875 gegründeten Dominialbrauerei Rothemark, Gustav Kehl. Produktion untergäriger Lagerbiere sowie obergäriges Malz- und Weißbier, Eis und alkoholfreie Getränke. Firma nicht
verlagert, aber enteignet, als VEB Brauerei Rothemark weitergeführt. 1959 geschlossen.
Schätzwert 100-150 €
Akademischer Sportplatz-Verein (e.V.)
Dresden, 6 % Darlehensschein 100 RM
15.3.1927 (R 9) EF
Klubhaus, Sportplätze sowie Geschäftsstelle
befanden sich in der Godeffroystraße 3, heute
Leonhard-Frank-Straße.
Los 117
Schätzwert 125-250 €
Aktien-Ziegelei Langensalza AG
Langensalza, Aktie 1.000 Mark 29.1.1891
(überdruckt 4.6.1923; Auflage 387, R 5) EF
Über ein halbes Jahrhundert lang backte der
Betrieb im Tal der Unstrut (knapp 30 km nordwestlich von Erfurt) tagein, tagaus nichts als
Ziegel. Besonderen Ehrgeiz kann der Chronist
dem Vorstand Kurt Petersilie nicht bescheinigen: 100.000 Mark Jahresumsatz durfte man
schon als Spitzenwert betrachten. Meist reichte es dennoch zu einer Dividende. Nach 1945
dann enteignet.
Los 115
Die 1883 gegründete AG übernahm die schon
seit 1847 betriebene Brauerei der Gebr. Stöckius
Neben Erzeugung von ober- und untergärigen
Bieren auch Betrieb einer Mineralwasserfabrik.
Letzter Großaktionär: Riebeck-Brauerei, Leipzig.
Aktien-Bierbrauerei Mittweida
Mittweida, Aktie 1.000 RM 7.5.1930
(Auflage 300, R 6) UNC-EF
Los 116
Schätzwert 20-60 €
Aktien-Maschinenfabrik
„Kyffhäuserhütte“ vormals Paul Reuß
Artern, Aktie 100 RM 20.9.1941 (Auflage
1300, R 3) EF
Gründung 1881, AG seit 1897. Die Gesellschaft
stellte landwirtschaftliche Maschinen her
(Milch-Separatoren, Dämpfapparate, LupinenEntbitterungs-Anlagen, Kartoffel-Waschmaschinen, Schrotmühlen, Jaucheschleudern und pumpen). 1910 Aufnahme der Produktion von
Motoren durch Fusion mit der Ergon-Kosmos
AG in Karlsruhe. 1912 Angliederung der Ruhr-
14
Schätzwert 50-125 €
Aktienbrauerei Greussen
Greussen i.Th., Aktie 100 RM 4.6.1929
(Auflage 600, R 4) UNC-EF
Schätzwert 100-125 €
Im Unterdruck Ansicht einer Oase mit zwei Löwen an der Tränke.
Gründung 1900 unter Übernahme der 1874 errichteten Brauerei von Keilhauer & Liebers in der
Bahnhofstr. 15; eine Niederlage bestand in
Chemnitz. Der kleine Betrieb (mit ca. 50 Mitarbeitern wurden knapp 40.000 hl jährlich gebraut) war mit oft zweistelligen Dividenden hochrentabel. 1953 verstaatlicht und als “VEB Mittweidaer Löwenbräu” fortgeführt, 1968 Anschluß
an das Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt. Dem
Mittweidaer Betrieb zugeordnet wurden 1981
auch die Brauereien Penig und Hartmannsdorf
sowie die Erfrischungsgetränke Burgstadt. 1994
wurde die inzwischen unter Denkmalschutz stehende Mittweidaer Löwenbräu GmbH als letzte
sächsische Brauerei wieder privatisiert.
Los 121
wurde das Schauspielhaus Dresden an der Ostraallee eröffnet) war das Albert-Theater an den
königlichen Hof verpachtet. Dann ging es an eine
1911 neu gegründete AG über, die das Theater
modernisieren und umbauen ließ. 1913 wurde
das Albert-Theater wieder eröffnet. Es spielte nun
sowohl moderne progressive Stücke z.B. von
Gerhart Hauptmann und Maxim Gorki wie auch
Volkstümliches. Premierenfeiern fanden oft in der
benachbarten Vila Eschebach statt. In der Zeit
wirkten bekannte Schauspieler und Künstler wie
z.B. Sarah Bernhardt und Heinrich George am Albert-Theater, das 1921 umbenannt wurde in
“Neustädter Schauspielhaus”. Ab 1936 wurde es
durch die Stadt Dresden verwaltet, im Programm
den Zeitströmungen gleichgeschaltet und hieß
zuletzt “Theater des Volkes”. Beim großen Luftangriff auf Dresden am 13.2.1945 brannte das
Theater aus. Obwohl die Außenmauern gut erhalten geblieben waren und die Dresdner Theaterkünstler eine Wiederherstellung befürworteten
wurden Bühnenhaus und Zuschauerraum im
Sept. 1950 von der Stadt Dresden abgebrochen.
Nur 6 Stück dieses bis dahin ganz unbekannten Titels lagen im Reichsbankschatz. Minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 122
Schätzwert 1000-1250 €
Albert-Theater-AG
Dresden, Aktie 1.000 Mark 30.12.1911.
Gründeraktie (Auflage 800, R 9) VF+.
Los 118
Schätzwert 75-150 €
Aktien-Ziegelei Langensalza AG
Langensalza, Aktie 1.000 Mark 4.6.1923
(Auflage 387, R 6) EF
IÄhnliche Gestaltung wie voriger Titel.
Los 119
Das Albert-Theater am Albertplatz, benannt nach
dem sächischen König Albert, gehörte neben
dem Residenztheater und der Semperoper zu
den repräsentativen Bauten des alten Dresden.
Auf einem von der Stadt Dresden unentgeltlich
zur Verfügung gestellten Grundstück wurde es
1871-73 erbaut von Bernhard Schreiber im frühen Neorenaissance-Stil der Semper-NicolaiSchule für eine Aktiengesellschaft Neustädter
Bürger und am 20.9.1873 mit Goethes “Iphigenie auf Tauris” eröffnet. Bis 1910 (in dem Jahr
Los 123
Schönebeck-Elbe, Aktie 1.000 Mark Juni
1923 (Auflage 21000, R 6) EF
Gründung 1923 unter Übernahme und Fortführung des von der oHG Albingia-Keks-Werke
Bolle & Heinrich betriebenen Handelsgeschäftes. 1925 bereits Konkurs.
Schätzwert 10-50 €
Aktienbierbrauerei Gohlis
Leipzig-Gohlis, Aktie 400 RM 20.8.1925
(Auflage 2625, R 2) EF
Gründung 1871. Brauerei an der Breitenfelder
Straße, außerdem eigene Malzfabrikation. Die
jährlich erzeugten ca. 30.000 hl Bier wurden
überwiegend in 9 eigenen Gastwirtschaften
ausgeschenkt (u.a. Kaiser Friedrich, Schillerschlößchen, Goldener Anker, Dorotheengarten).
Börsennotiz Leipzig, letzter Großaktionär war
die Riebeck-Brauerei. 1950 Umfirmierung in
Aktienbrauerei Gohlis und 1952 in VEB Braue-
Schätzwert 40-75 €
Albingia-Keks-Werke
Bolle & Heinrich AG
Nr. 122
Los 133
Schätzwert 100-250 €
Allgemeine Lokal- und
Strassenbahn-Gesellschaft
Nr. 124
Los 124
Schätzwert 225-300 €
Alex Zink Filzfabrik AG
Roth b. Nürnberg, Aktie 100 RM 4.3.1942
(Auflage 195, R 10) EF
Gründung 1878 als offene Handelsgesellschaft, AG seit 1923. Hergestellt wurden in der
Fabrik in Roth (Münchener Str. 35-37) Haarfilze, Sohlenfilze, technische Filze und Teppichunterlagsfilze. Noch 1965 Eröffnung eines weiteren Werkes in Roth, 1973 Anschlußkonkurs.
Nur 2 Stücke lagen im Reichsbankschatz.
Los 125
Berlin, Aktie 1.000 Mark 2.1.1893
(Auflage 500, R 5) VF
Nr. 125
sellschaft) und übernahm das Personal sowie
den gesamten Bestand an Bauaufträgen der
Lenz & Co GmbH. 1947 Umwandlung in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. AG. 1948
Sitzverlegung nach Hamburg. 1952 Umbenennung in Lenz-Bau AG. 1976 in Konkurs.
ren. 1901 wurde die Transportversicherung,
1902 und 1903 die Unfall- und Haftpflicht und
1909 die Versicherung gegen Einbruchdiebstahl und die Versicherung von Renn-, Luxus-
Schätzwert 300-400 €
Allerthal-Werke AG
Grasleben, VZ-Aktie 100 RM Jan. 1933
(Auflage nur 60 Stück, R 10) EFGründung 1899 als „Brauerei Allerthal AG“.
1921 wurde dem Brauereibetrieb eine Gummiwarenfabrik angegliedert. Bierniederlagen in
Helmstedt, Hötensleben, Vorsfelde. 1950 Stilllegung der Brauerei. Heute Zulieferer von technischen Schläuchen und Formartikeln für die
Automobilindustrie.
Vorher ganz unbekannte Emission, nur 3 Stück
wurden im Reichsbankschatz gefunden, dieses
ist das letzte noch verfügbare.
Los 128
Schätzwert 40-100 €
Allgemeine Baugesellschaft
Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft)
Berlin, Anteil 1.000 RM Nov. 1940
(Auflage 2000, R 3) UNC
und höherwertigen Pferden aufgenommen. Ab
1921 Anglo-Elementar-Versicherungs-AG, ab
1939 Allgemeine Elementar Versicherungs-AG,
seit 1946 wie vorher. 1997 endgültige Eingliederung in den Allianz-Konzern (Allianz Elementar Versicherungs-AG, Wien).
Originalsignaturen, u.a. Justizrat M. Winterfeldt
als Aufsichtsratspräsident.
Der 1880 gegründeten „Deutsche Lokal- und
Strassenbahn-Gesellschaft“ gelang ein atemberaubender Aufstieg: Alles begann mit der gerade einmal 6 km langen Pferdebahn Mönchengladbach-Rheydt, am Ende war die 1890
in „Allgemeine Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft“ umbenannte Firma der größte deutsche Straßenbahn-Konzern. Die Beteiligungen
reichten von der Zugspitzbahn bis zu den Verkehrsbetrieben Danzig-Gotenhafen. 1890
übernahm die AEG die Mehrheit, um sich bei
der Umstellung der bis dahin pferde- oder
dampfbetriebenen Bahnen auf elektrischen Antrieb einen bedeutenden Absatz der eigenen
Produkte zu sichern. 1923 Umfirmierung in Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke AG. Sitzverlegungen 1949 nach Hannover und 1954
nach Frankfurt/Main. 1974 Aufnahme der AG
für Verkehrswesen und Verschmelzung zur
AGIV, einer Verkehrs-, Bau- und Maschinenbau-Holding, die bis zu ihrer Zerschlagung
2002 mehrheitlich der BHF-Bank gehörte.
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 131
Schätzwert 30-75 €
Allgemeine Hochund Ingenieurbau-AG
Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Dez. 1937
(Auflage 620, R 4) EF
Los 129
Los 126
Schätzwert 30-75 €
Allerthal-Werke AG
Grasleben, Aktie 1.000 RM Sept. 1941
(Auflage 444, R 5) EF+
Los 127
Schätzwert 30-75 €
Allgemeine Baugesellschaft
Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft)
Berlin, Anteil 1.000 RM Jan. 1933
(Auflage 1800, R 3) UNC
1881 Gründung der Baufirma Friedrich Lenz.
Ausführung von Hoch- und Tiefbauarbeiten, insbesondere Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes, vor allem in Pommern und Mecklenburg. 1892 Umwandlung in Lenz & Co. GmbH.
1901 Gründung der AG für Verkehrswesen in
Berlin als Finanzierungsgesellschaft der Firma
Lenz & Co. GmbH, gleichzeitig Sitzverlegung
von Stettin nach Berlin. Als 1904 große Tiefbauten, vorwiegend Eisenbahnbauten in den
deutschen Kolonien in Afrika, begonnen wurden, gründete die AG für Verkehrswesen 1905
die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft. Diese teilte sich mit der Lenz
& Co. GmbH die Tätigkeit in den Kolonien. Von
den insgesamt 4.348 km fertiggestellten afrikanischen Bahnen wurden allein 1.702 km von
diesen beiden Gesellschaften erstellt. Mit dem
Ende der Kolonialtätigkeit durch den 1. Weltkrieg verlagerten sich die Interessen wieder
nach Deutschland. 1927 änderte die Deutsche
Kolonial-Eisenbahnbau ihren Namen in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. (Kolonial-Ge-
Schätzwert 125-200 €
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt
Leipzig, Aktie 20 RM 19.10.1933
(Blankette, R 6) EF
Die ADCA entstand 1858 nach dem Vorbild des
französischen Credit Mobilier auf Initiative seinerzeit maßgeblicher Kaufleute und Politiker
wie Gustav Harkort und A. Dufour-Feronce. Sie
war die erste Aktienbank moderner Prägung in
ganz Deutschland. Anfangs stand das Gründungs- und Beteiligungsgeschäft im Vordergrund. So gehörte die ADCA z.B. zu den Mitgründern der Lübecker Handelsbank (heute
Deutsche Bank Lübeck) und der Schweizerischen Creditanstalt in Zürich. Bis nach der
Jahrhundertwende dehnte sie sich durch stetige Übernahme anderer Institute soweit aus,
dass sie zu den Großbanken gezählt wurde.
Nach 1945 wurde der ADCA ihre schwerpunktmäßige Betätigung in Mitteldeutschland zum
Verhängnis. Erst 1964 konnte, aufbauend auf
der einzig verbliebenen Berliner Niederlassung,
ein Neuanfang versucht werden. Nach glückloser Entwicklung und mehrfachem Aktionärswechsel (u.a. Wells Fargo und die NORD/LB)
wurde die ADCA schließlich Anfang der 1990er
Jahre von der niederländischen Rabobank
übernommen und entsprechend umbenannt.
Los 130
Gründung 1904 als “Allgemeine HochbauGmbH”, seit 1921 AG. 1933 Umbenennung in
Allgemeine Hoch- und Tiefbau AG, 1935 in Allgemeine Hoch- und Ingenieurbau-AG, ab 1953
A.H.I.-BAU Allgemeine Hoch- und Ingenieurbau-AG. Am Ausbau der Häfen von Montevideo
(Uruguay) und Rotterdam hatte die AHI schon
vor Beginn des 1. Weltkrieges großen Anteil.
Niederlassungen bestanden in Köln, Hamburg,
Halle/Saale (1945 enteignet) und Den Haag,
später auch in Berlin, Mannheim und Wien
(1945 unter Sequester gestellt). 1951 wurde
eine schwedische Lizenz für ein neuartiges
Gleitschnellbauverfahren für Silos, Bunker,
Fernsehtürme und Hochhäuser erworben.
Niederlassungen gab es wegen der erfolgreichen Entwicklung nun in Berlin, Bochum,
Braunschweig, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt
(Main), Hamburg, Hannover, Köln, Mainz,
Mannheim, München, Saarbrücken und Siegen. In Düsseldorf und Berlin börsennotiert.
1969 Abschluss eines Beherrschungsvertrages
mit der Strabag Bau-AG, die inzwischen über
90 % der Aktien besaß.
Schätzwert 150-200 €
Allgemeine Wohnungs- und Spargenossenschaft zu Kassel eGmbH
Kassel, 6 % Schuldv. Reihe A 1.000 RM
1.1.1928 (R 10) Randschäden
fachgerecht restauriert. VF
Gründung 1902. Aufgegangen in der Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 135
Schätzwert 30-75 €
Alpine Montan AG „Hermann Göring“
Linz, Aktie 100 RM Nov. 1939 (Auflage
400000, R 1) EF-VF
Schätzwert 75-150 €
Allgemeine Elementar-Versicherungs-AG
Los 134
Wien, Aktie 300 RM Sept. 1940 (Auflage
20000, R 6) EF
Los 132
Schätzwert 75-150 €
Gründung 1898 zum Zwecke, dem 1896 gegründeten Versicherungsverband österr. und
ung. Industrieller Rückendeckung zu gewäh-
Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Juli 1935
(Auflage 435, R 5) EF
Allgemeine Hoch- und Tiefbau-AG
Gestaltet wie voriges Los.
Im Unterdruck große Abb. des aus reinem Eisenerz bestehenden “Erzberges” in der Steiermark mit dem Tagebau.
Die Alpine Montan-AG entstand 1881 aus der
Fusion von zehn Eisenwerken. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie lieferten sich
1919 zwei italienische Gruppen eine erbitterte
Übernahmeschlacht: FIAT und Castiglioni.
1921 ging das FIAT-Paket an Stinnes, die im
15
Pool mit Castiglioni die Mehrheit erreichten.
1939 Zusammenlegung mit der Reichswerke
AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann
Göring“. Die entsprechende Umfirmierung wurde 1945 rückgängig gemacht. 1946 verstaatlicht. Heute die VÖEST-Alpine.
Los 136
lungsanlagen der Elektrizitätsgenossenschaft
Langenleuba-Altenburg, gleich darauf auch die
Ortsnetze von Meuselwitz (mit dem Thalacker’schen Elektrizitätswerk) und Rositz sowie 1913
das Elektrizitätswerk Lucka. Das Versorgungsgebiet umfaßte damit den Ostkreis des ehemaligen Herzogtums Altenburg nach der Eisenbahn Leipzig-Hof zu mit 102 Städten und Gemeinden. 1931 Fusion mit der schon zuvor in
Personalunion geführten Stromversorgung Altenburg AG (gegr. 1923 als Strassenbahn und
Elektrizitätswerk Altenburg AG). 1939/40 Übernahme der Versorgung der Gemeinden Prößdorf, Bünaurode und Falkenhain von der
Reichswerke AG „Hermann Göring“ Abt. Braunkohlenwerk Phönix. Großaktionär war die Thüringer Gasgesellschaft, Börsennotiz Leipzig.
lung von Schamotte, Porzellan und Steingut für
sanitäre Spülwaren, Steinzeugtöpfe und -röhren, Dachziegeln, Klinkern und Leichtbauplatten. Börsennotiz Leipzig, Berlin und Frankfurt.
Großaktionär: Deutsche Steinzeug, MannheimFriedrichsfeld (heute Friatec). Nicht ohne Ironie
ist eine Meldung im Jahr 1939: „Ein Teil der
Fabrik für feuerfeste Erzeugnisse (ausgerechnet!) durch Brandunglück vernichtet.“
Los 142
Schätzwert 75-125 €
Angerer, Koch & Co. AG
Wülfrath, Aktie 300 RM 30.7.1928 (R 6) EF
Mit dem Firmenlogo: ANKO.
Gründung 1921 nach Zusammenschluss der
Firmen C. J. Angerer, Wülfrath und Otto Koch &
Co., Berlin, eingetragen in Mettmann. Herstellung und Vertrieb von Leder, Lederwaren und
Gamaschen. 1930 Stilllegung der Fabrik in
Wülfrath und Sitzverlegung nach Berlin. 1932
Eröffnung des Vergleichsverfahrens.
Los 146
Schätzwert 50-100 €
ANNAWERK Schamotte- und Tonwarenfabrik AG vormals J. R. Geith
Oeslau bei Coburg, Aktie Lit. A 1.000 RM
3.10.1941 (Auflage 500, R 5) UNC-EF
Schätzwert 100-200 €
Alsterthal-Terrain-AG
Wellingsbüttel, Aktie 1.000 Mark 15.11.1912.
Gründeraktie (Auflage 4000, R 5) EFAparte Gestaltung, viele Liquidationsstempel
der Vereinsbank in Hamburg.
Die Gesellschaft besaß in Wellingsbüttel, Poppenbüttel und Sasel fast 4 Mio. qm Land mit 3,2 km
Frontlänge zur Alster. Zur besseren Erschließung
ihrer Terrains ließ die Gesellschaft die preußische
Staatsbahn Blankenese-Altona-Hamburg auf eigene Kosten bis nach Poppenbüttel verlängern.
Los 139
Nürnberg, Aktie 100 RM 27.11.1941
(Auflage 2455, R 2) EF
Gründung 1889 zur Übernahme der seit 1857
bestehenden Fa. J. A. Hilpert in Nürnberg als
“Armaturen- und Maschinenfabrik AG vorm. J.
A. Hilpert”, 1939 Umfirmierung wie oben. 1891
Errichtung einer Gießerei in Pegnitz, 1896 Ankauf der Kelsenschen Armaturenfabriken in
Wien und Pest (1918 mit der Wiener Niederlassung der Fa. Bopp & Reuther, Mannheim, in einer eigenen AG verselbständigt). Produziert
wurden im Werk Nürnberg Kreiselpumpen, Säurepumpen und Säurearmaturen, im Werk Pegnitz Armaturen aller Art. 1959 Umwandlung auf
die Großaktionärin Klein, Schanzlin & Becker AG
in Frankenthal (KSB).
Los 140
Los 137
Schätzwert 100-175 €
Altenaer gemeinnützige Baugesellschaft
Altena, Namens-Aktie 1.000 RM
8.12.1941 (Auflage 275, R 6) UNC-EF
Gründung am 14.2.1870 als Altenaer Baugesellschaft mit einem Kapital von 20.000 Thalern, eingetragen am 25.3.1871. Später als Altenaer gemeinnützige Baugesellschaft AG firmierend. 1941 wurden im Zuge der Neuorganisation der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen die Spar- und Bauverein GmbH sowie
die Gemeinnützige Baugesellschaft NachrodtWiblingwerde GmbH übernommen. Bis 1942
baute die Gesellschaft 364 Häuser mit 1.320
Wohnungen. 1990 Umbenennung in Altenaer
Baugesellschaft AG. Großaktionär ist die Stadt
Altena mit 40,5 %, 12 Industriebetriebe und 2
Kreditinstitute halten zusammen 59,5 %.
Ausgestellt auf die Stadt Altena.
Schätzwert 20-75 €
Amag-Hilpert-Pegnitzhütte AG
Schätzwert 200-250 €
AMSTEA American Steel Engineering
and Automotive Products AG
Los 143
Schätzwert 75-150 €
Anhaltische Kohlenwerke
Halle (Saale), Aktie 300 RM Aug. 1928
(Auflage 70500, R 6) EF-VF
1867 wurden die Abbaurechte für die Froser Kohlenfelder durch das Bergamt zu Bernburg verliehen, es folgte die Gründung der Froser Braunkohlen-Bergbau AG mit der Braunkohlengrube Ludwig (später Umwandlung in Zeche Anhalt). 1881
Umwandlung der Gewerkschaft Zeche Anhalt in
eine AG (Anhaltische Kohlenwerke). 1908 Sitzverlegung von Frose nach Halle a.S. und 1940 nach
Berlin. Die Betriebe in der Sowjetzone wurden
nach 1945 entschädigungslos enteignet. 1950
verlagert nach Berlin (West), 1983 umgewandelt
in AK-Vermögensverwaltungs-GmbH, Berlin
(West), heute mit Geschäftssitz in Düsseldorf.
Berlin, Namensaktie 500 RM 18.12.1924
(Auflage 400, R 8) VF+
Los 147
Schätzwert 40-100 €
APAG Apollowerk AG
Gößnitz (Kr. Altenburg), Aktie 1.000 RM
2.1.1939 (Auflage 330, R 5) UNC-EF
Die Fabrik besteht bereits seit 1863. Hergestellt werden Pumpen und Kompressoren sowie Gußerzeugnisse aller Art. 1922 Umwandlung der GmbH in die APAG Apollo-Plantectorwerk AG, ab 1938 APAG Apollowerk AG. Nach
dem 2. Weltkrieg enteignet, 1993 als Apollowerk Gößnitz GmbH reprivatisiert.
Gründung im Jan. 1920 in Berlin (Bellevuestr.
14), ab 1929 in Düsseldorf. Einfuhr von Rohmaterialien, Halb- und Ganzfabrikaten und Waren aller Art der Stahl-, Automobil- und Maschinenindustrie (Werkzeuge, Bestecke usw.)
aus dem Ausland, vor allem aus den USA.
1933 von Amts wegen gelöscht.
Los 144
Schätzwert 75-125 €
Annaburger Steingutfabrik AG
Annaburg, Aktie 1.000 RM Jan. 1939
(Auflage 805, R 6) EF
Gründung 1895, das Werk im Kreis Torgau
stellte Steingutgeschirr, Kunsttöpfereien und
Plastiken her. Börsennotiz Berlin.
Los 148
Schätzwert 75-125 €
Apollo Lichtspieltheater AG
Berlin / Leipzig, Aktie 20 RM 31.5.1926
(Auflage 3000, R 6) EF-
Los 138
Schätzwert 30-75 €
Altenburger Land-Kraftwerke AG
Altenburg, Thür., Aktie Lit. A 1.000 RM
21.4.1925 (Auflage 600, R 4) EF
Gedruckt von der Spielkartenfabrik AG Altenburg.
Die Gesellschaft übernahm 1912 bei ihrer
Gründung das Kraftwerk Rositz der Rositzer
Braunkohlenwerke AG und die Stromvertei16
Los 141
Gründung 1919 als AG Bau für Volkskunst, ab
1922 Apollo Lichtspieltheater AG (Sitz: Bayersche Str. 8). Bau, Vermietung und Betrieb von
Theatern, Varietes, Lichtspiel- und Restaurationsunternehmen. Börsennotiz im Freiverkehr
Leipzig. 1939 wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Schätzwert 200-275 €
Andreas Haassengier GmbH
Armaturen-Fabrik und Eisengiesserei
Halle, Geschäftsanteilschein 1.000 Mark
3.7.1923 (R 9) Randschäden fachgerecht
restauriert. VF
Die 1841 gegründete Armaturen-Fabrik und
Metallgießerei firmierte in der Hordorfer Straße
in Halle.
Los 145
Schätzwert 50-100 €
ANNAWERK Schamotte- und Tonwarenfabrik AG vormals J. R. Geith
Los 149
Schätzwert 100-150 €
Arca-Regler AG
Oeslau bei Coburg, Aktie Lit. B 100 RM
Juni 1935 (Auflage unter 500, R 5) EF
Berlin, Aktie (Zwischenschein) 90 x 200
RM 8.5.1943 (R 10) VF+
Gründung 1899 unter Übernahme der seit
1857 bestehenden Firma J.R. Geith. Herstel-
Maschinenschriftliche Ausfertigung. Originalunterschrift des Vorstandes: Regierungsbaurat
a.D. Erwin Koehnhorn, Berlin-Steglitz.
tia“ Umfirmierung in „Deutsche Lebensversicherungsbank Arminia“. 1922 Übernahme der
„Allianz Lebensversicherungsbank AG“ und
Sitzverlegung nach Berlin. 1927 Fusion mit der
„Bayerischen Lebens- und Unfallversicherung“,
der „Stuttgarter Lebensversicherung“ und der
„Stuttgart-Lübeck
Lebensversicherung“,
gleichzeitig Sitzverlegung nach Stuttgart. 1929
Übernahme der „Frankfurter Lebensversicherung“. 1940 Annahme des heutigen Firmennamens: ALLIANZ Lebensversicherungs-AG.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
1917 entwickelt RagnAR CArlstedt das Ursprungspatent für das Düse-Prallplatte-System
in Schweden. Ein Jahr später Gründung der
Firma in Schweden, 1922 in Berlin. Großaktionär 1942 waren die Mannesmannröhren-Werke AG mit 33%. Nach dem Krieg 1949 als ARCA Regler GmbH in Tönisvorst am Niederrhein
von Dr. Ing. Ludwig Kaspers und Adolf Paulsen
neugegründet. Heute ein Familienunternehmen
von Weltruf mit ca. 500 Mitarbeitern. Einsatzgebiete sind Kraftwerke, Chemieanlagen, Pharmazie- und Lebensmittelproduktionen sowie
Stahlwerke.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Ausgestellt auf die Commerzbank in Berlin.
Los 154
Aschersleben, Anteilschein (Unterdruck
gelb) 2.500 Mark 28.3.1905 (R 10,
entsprach 1 % des Kapitals), ausgestellt
auf die Ascherslebener Bank, Gerson,
Kohen & Co. KG. VF
Los 152
Schätzwert 100-175 €
Arthur Trägner & Co.
Maschinenbau-AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 19.12.1922
(Auflage 6000, R 7) EF
Gründung als AG 1921 zur Fortführung der
Werkzeugmaschinenfabrik der Firma Trägner &
Co.; Interessengemeinschaft mit der Werkzeugmaschinenfabrik Union (vorm. Diehl).
1925 in Liquidation.
Los 150
Schätzwert 30-75 €
Armaturen- und Maschinenfabrik AG
vormals J. A. Hilpert
Nürnberg, Aktie 1.000 RM 4.7.1935
(Auflage 1100, R 3) UNC-EF
Gründung 1889 zur Übernahme der seit 1857
bestehenden Fa. J. A. Hilpert in Nürnberg
(1939 Umfirmierung in Amag-Hilpert-Pegnitzhütte AG). 1891 Errichtung einer Gießerei in
Pegnitz, 1896 Ankauf der Kelsenschen Armaturenfabriken in Wien und Pest (1918 mit der
Wiener Niederlassung der Fa. Bopp & Reuther,
Mannheim, in einer eigenen AG verselbständigt). Produziert wurden im Werk Nürnberg
Kreiselpumpen, Säurepumpen und Säurearmaturen, im Werk Pegnitz Armaturen aller Art.
1959 Umwandlung auf die Großaktionärin
Klein, Schanzlin & Becker AG in Frankenthal.
Los 151
Schätzwert 450-600 €
“ARMINIA” MilitärdienstkostenVersicherungs-AG
München, Interims-Schein zur
Gründeraktie 1.000 Mark 17.4.1889
(Auflage 2400, R 7) VF
Gründung 1889 in München als „Arminia“ Lebens-, Aussteuer- und Militärdienstkosten-Versicherungs-AG. 1903 nach Übernahme der
„Hannovera“, der „Augusta“ und der „Pruden-
Schätzwert 225-300 €
Ascherslebener
Bergwerksgesellschaft mbH
Los 153
Dekorative Umrahmung aus Laubgirlanden,
Originalunterschriften.
Die Gründung initiierte 1904 die seinerzeit in der
Branche sehr bekannte Heinrich Lapp AG für Tiefbohrungen,Aschersleben, im Verein mit der Ascherslebener Bank, Gerson, Kohen & Co. KG. Gründungskapital 250.000 M (Lit.A), 1905 auf 500.000 M verdoppelt (Lit. B). Schon 1865 hatte mit der Eröffnung
der Bahnstrecke Dessau-Aschersleben-Halberstadt
der Kali- und Salzbergbau sowie der Braunkohlenbergbau (vor allem im benachbarten Nachterstedt) einen großen Aufschwung genommen. Wer aber annimmt, diese Ges. habe sich mit den direkt vor ihrer
Haustür liegenden Möglichkeiten begnügt, der irrt:
Man nutzte nur das hier vorhandene bergbauliche
Know-How und Kapital, aber Unternehmenszweck
waren Petrol-, Kali- und Steinkohlenbohrungen bei
Targowiska und Lezany im fernen Galizien. Mit dem
für die Achsenmächte verlorenen 1.Weltkrieg endete
mit dem Zerfall der Donaumonarchie auch dieses
Abenteuer in deren vormals östlichstem Zipfel.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Kleine
Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 156
Schätzwert 40-100 €
Asphaltwerke R. Tagmann AG
Leipzig, Aktie 100 RM Febr. 1933 (Auflage
450, R 4) UNC.
Gründung 1885 als Leipziger Asphaltwerk R.
Tagmann, seit 1923 AG als Asphaltwerke R.
Tagmann AG. 1934 umfirmiert in R. Tagmann
Straßenbau-AG. Überregional tätiger Straßenbaubetrieb mit Filialen in Berlin, Breslau, Erfurt,
Kiel, Königsberg i.Pr., München, Nürnberg, Rostock, Schneidemühl und Weimar.
Schätzwert 60-80 €
Asbest- und Gummiwerke
Alfred Calmon AG
Hamburg, Sammel-Aktie 5 x 1.000 Mark
Okt. 1923 (R 8) VF-F
Gründung 1896, Herstellung von Treibriemen,
Gummischuhen, Auto-, Fahrrad- und MotorradReifen. 1905 Errichtung einer Spezialfabrik für
Asbest-Dach- und Wandschiefer Marke ETERNIT (Produktion 1929 auf die Tochterfirma
Deutsche Asbestzement-AG in Berlin-Rudow
übertragen). Ebenfalls 1929 wurde die Autoreifenfabrikation aufgegeben. 1932 übernahm die
schwedische Helsinborgs Gummifabriks-AB die
Aktienmehrheit der in Berlin und Hamburg börennotierten AG. Umfirmiert 1933 in “Tretorn
und Calmon Gummiwerke AG”, 1938 in “Tretorn Gummi- und Asbestwerke AG”. 1958 in eine GmbH umgewandelt.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
last-Hotels und 1924 der Mehrheit des Grundkapitals der Geka, Geschäfts- und Kontorhaus
AG (Besitzerin des Pschorrhauses, gegenüber
der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche). Im gleichen Jahr erwarb die Ges. die Mehrheit des
Grundkapitals der Berliner Hotel-Gesellschaft
(Kaiserhof und Baltic) und im Jahr 1926 der Hotelbetriebs-AG (Bristol und Centralhotel). Traditionsreiches Gaststätten- und Hotel-Unternehmen. Aschinger war die bekannteste und größte
Fa. in der Berliner Gastronomie und erlangte
später vor allem durch die kostenlosen Schrippen Berühmtheit. 1947 übernimmt die Deutsche
Treuhandstelle die im sowjetischen Sektor liegende Zentrale sowie die dazugehörenden Gaststätten. Die Teilgesellschaft West: 1950 Berliner
Wertpapierbereinigung. 1971 Umwandlung in
die noch heute existierende Einzelfirma Aschinger Gasthausbrauerei am Kurfürstendamm.
Los 155
Schätzwert 20-60 €
Aschinger AG
Berlin, Genuss-Schein über 15 % von
1.000 RM Okt. 1938 (R 2) EF
Die Ausgabe dieser Genuss-Scheine erfolgte
an Gläubiger einer 1926er Anleihe wegen eines bedingten Zinsverzichts.
1892 gegründet, ab 1900 AG. 1904 erwarb die
Ges. die ersten Grundstücke, auf denen 1905
das Hotel Fürstenhof und das Weinhaus Reingold begonnen wurden. 1913 Erwerb des Pa-
Los 157
Schätzwert 225-300 €
R. Tagmann Strassenbau AG
Leipzig, Zwischenschein 100 RM
1.6.1939 (R 10) VF.
Nr. 140
Nr. 151
Maschinenschriftliche Ausführung auf Geschäftsbriefbogen der Ges., Originalunterschriften von Vorstand und Aufsichtsrat, mehrere Dividendenzahlungsvermerke der Dresdner Bank in Leipzig.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
17
Lithographie der AKS 19. Jh.
Los 158
Schätzwert 75-150 €
Assecuranz Union von 1865
Hamburg, Namensaktie 1.000 Mark Juni
1916 (Auflage 4000, R 5) EF
Los 162
Schätzwert 75-150 €
Astrawerke AG
Chemnitz, VZ-Aktie 1.000 RM 23.10.1941
(Auflage 150, R 5) UNC-EF
Gründung 1865, Übernahme von Assekuranzen gegen jede Art von See-, Fluss-, Revier-,
Hafen- und Landtransportgefahr sowie FeuerRückversicherung. Die Gesellschaft stand der
“Janus” Hamburger Versicherungs-AG und der
Neptunus Assecuranz Compagnie nahe. 1931
Konkurs. Börsennotiz: Berlin und Freiverkehr
Hamburg.
Los 159
Schätzwert 50-100 €
Ursprünglich betrieb der Kaufmann J. Fr. Merz in
Nürnberg eine Schafwollgroßhandlung, aus der
eine Kammgarnspinnerei mit Pferdebetrieb hervorging. Wegen der viel günstigeren Wasserkraft
ging Merz 1836 nach Augsburg und errichtete
hier an der Schäfflerbachstraße die mit 3.000
Spindeln damals größte Kammgarn-Spinnerei
im Gebiet des Deutschen Zollvereins. 1845 Umwandlung in eine AG. 1925 Übernahme der Werdener Feintuchwerke AG in Essen-Werden
(1963 wieder abgestoßen). Die größte deutsche
Kammgarnspinnerei kämpfte sehr lange, wurde
aber Ende 2001 dann doch eines der letzten
Opfer der Krise der deutschen Textilindustrie.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Assecuranz Union von 1865
Los 167
Hamburg, Namensaktie 1.000 Mark Juli
1921 (Auflage 12000, R 5) EF
Schätzwert 75-125 €
August Enders AG
Oberrahmede i.W., VZ-Aktie Lit. B 1.000
RM 17.12.1929 (Auflage 120, R 6) EF
Gestaltet wie voriges Los.
Gegründet bereits 1883 als GmbH, 1923 Umwandlung in eine AG. Firmenzweck war die umformende Verarbeitung von Eisen, Metall und
anderen Werkstoffen. 2004 Verschmelzung mit
der Colsmann & Co GmbH in Werdohl zur Enders Colsmann AG. Unter der Marke “Enders”
werden heute Terrassenheizstrahler, Grillgeräte,
Campingkocher und Alu-Boxen produziert.
Los 163
Schätzwert 225-300 €
Atlas Rückversicherungs-AG
Los 160
Schätzwert 150-200 €
Assekuranz-Vermittlungs-AG
Hamburg, Aktie 100 RM Aug. 1938
(Auflage NUR 100 Stück, R 8) EFGründung im Mai 1923 als Ceres-AssekuranzAG in Berlin. Von 1937 bis 1941: AssekuranzVermittlungs-AG, danach Hanseatische Assekuranz-Vermittlungs-AG. Zweigstellen in Berlin,
Braunschweig, Breslau, Frankfurt/M., Köln,
Mannheim, Leipzig und München.
Berlin-Schöneberg, Namensaktie 1.000
Mark 11.11.1921 (Auflage 4000, R 8) EF
1924 in einer Inhaberaktie umgewandelt.
Gründung im März 1920. Zweck der Gesellschaft
waren Rückversicherungen im In- und Ausland.
1928 von Amts wegen gelöscht. Das Grundstück
der Gesellschaft fand sich 1932 im Besitz der
Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG, zu der
eine entsprechende Verbindung bestand.
Los 166
Schätzwert 200-250 €
Augsburger Kammgarn-Spinnerei
Augsburg, Aktie (interim) 500 RM
16.6.1941 (R 9) EF-VF
Los 168
Die erste Einzahlung von 200 RM ist geleistet
worden. Vorliegender Zwischenschein ist ausgegeben worden anstelle des vernichteten
Zwischenscheins über eine Aktie mit gleicher
Nummer vom März 1934.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 164
Los 161
Schätzwert 20-75 €
Astrawerke AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 23.10.1941
(Auflage 2770, R 2) UNC-EF
Gründung 1921. Hergestellt wurden Präzisionsmaschinen, vor allem Addier-, Buchungs-, Rechen- und Schreibmaschinen. Börsennotiz im
Freiverkehr Leipzig. Nach 1945 wurde das Werk
von den Sowjets vollständig demontiert. Leitende
Angestellte gründeten daraufhin in Köln die Exacta Büromaschinen GmbH (später Exacta-Continental GmbH), die 1960 von der Wanderer Werke AG übernommen wurde. 1968 Verkauf an den
Paderborner Unternehmer Heinz Nixdorf, der aus
der Firma die NIXDORF COMPUTER AG formte.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
18
Berlin, Aktie 1.000 RM 13.12.1927
(Auflage 300, R 5) EF
Nennwert auf 1.800 RM heraufgesetzt.
Schätzwert 50-125 €
Aug. Nowack AG
Bautzen, Aktie 100 RM Mai 1929 (Auflage
3000, R 4) EFDie bereits 1863 gegründete Firma wurde
1922 in die “Aug. Nowack Karosseriewerk AG”
umgewandelt (seit 1924 Name wie oben). In
der Fabrik in der Wilthener Str. 32 wurden Karosserien, Wagen und Transport-Geräte, außerdem Kunstharze und Lacke hergestellt. Börsennotiert im Freiverkehr Dresden. Nach 1949
als Karosseriewerk Teil des VEB Robur in Zittau.
Los 165
Schätzwert 30-75 €
August Schmits
Kohlengroßhandlung AG
Schätzwert 800-1000 €
Augsburger Kammgarn-Spinnerei
Augsburg, Namensaktie 8.571,43 Mark =
5.000 Gulden 4.2.1910 (Auflage nur 56
Stück, R 12) VF
Ein Stück aus der Kapitalerhöhung um
480.000 Mark auf 2.880.000 Mark.
Nr. 165
Gegründet 1923 unter Übernahme der Beußeleck Grundstücks-AG. Vertrieb von Brennstoffen
aller Art und deren Nebenerzeugnissen, hauptsächlich Handel mit Braunkohle und Briketts.
Großaktionär (1943): Ilse, Bergbau AG. 1952
als vermögenslose Gesellschaft von Amts
wegen gelöscht.
Los 169
Schätzwert 20-50 €
Austria Vereinigte Emaillierwerke,
Lampen- u. Metallwarenfabriken AG
1914 als „Kalker Maschinenfabrik AG“ mit Sitz
in Köln-Kalk. 1925/26 erhebliche Verluste
wegen unerlaubter Kredit-Manipulationen des
Vorstands, 1929 Stilllegung der Fabrik, danach
nur noch Vermietung des Grundbesitzes. 1930
Verschmelzung mit der „AWG Allgemeine
Werkzeugmaschinen-Gesellschaft AG“ und
Sitzverlegung nach Berlin. 1934 Verlegung des
Betriebes von Reinickendorf nach Weißensee
(An der Industriebahn 20-27), 1935 Aufnahme
der Produktion von Gleichlauf-Fräsmaschinen.
1936 Erwerb des Fabrikationsprogramms der
Tochterfirma Dinse-Maschinenbau-AG (Schaltgewichts- und Schaltneigungswaagen). Das
Werk in Weißensee wurde 1946 demontiert,
erhalten blieb ein kleineres Reparatur-Werk in
Mannheim, wo auch der Handel mit gebrauchten Werkzeugmaschinen betrieben wurde. Sitzverlegungen nach Berlin-Reinickendorf (1949)
und Mannheim (1954). 1968 wurde die AG
aufgelöst und 1969 im Handelsregister gelöscht, zwecks Geltendmachung von Restitutionsansprüchen seit 1992 wieder in Nachtragsabwicklung.
Wien, Aktie 1.000 RM Juli 1940 (Auflage
2500, R 2) UNC-EF
Gründung 1855 als „Priv. österr.-ungarische
Staats-Eisenbahngesellschaft“. Zwischen 1891
und 1908 wurden alle Linien der Gesellschaft
verstaatlicht. Nach dem Zerfall der Monarchie
1918 wurden dann Lokomotiven gebaut. Später
Spezialisierung auf Emaille- und Metallwaren.
1943 umbenannt wie oben. 1972 Umbenennung in Austria Email. 1980/81 Fusion mit der
Elin-Tochter EHT zur Austria Email - EHT AG.
1992 Aufgliederung der Geschäftsfelder, heute
Spezialist in Sachen Wärmetechnik.
Los 170
Schätzwert 150-250 €
Autogen Gasaccumulator AG
Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1941 (R 8) EF
Schöne kleine Vignette mit Leuchtturm.
Gründung 1915. Herstellung und Vertrieb von
autogenen Schweiss- und Schneidanlagen,
Acetylen-Stahlflaschen. Besonderheiten: Automobil-, Waggon-, Signal- und See-Beleuchtung. Fabrikbetriebe in Berlin, Johanniterstr. 6,
Berlin-Adlershof, Rothenstein bei Königsberg,
Oberlichtenau bei Chemnitz, Gross-Mochbern
bei Breslau und Gelsenkirchen. Zweigniederlassungen (Veraufsbüros) in Breslau, Dresden,
Düsseldorf, Hannover, Hamburg, Königsberg
und Nürnberg.
Los 172
Schätzwert 50-125 €
AWG Allgemeine
Werkzeugmaschinen-AG
Berlin-Weissensee, Aktie Lit. B 1.000 RM
April 1941 (Auflage 250, R 5) EF-VF
Gründung 1900 als „Kalker Werkzeugmaschinenfabrik Breuer, Schumacher & Co.“, AG seit
Schätzwert 100-125 €
Karlsruhe, Anteil 75 RM 31.12.1934 (R 9) VF
Los 174
Schätzwert 30-60 €
Bad Mergentheim AG
Bad Mergentheim, VZ-Aktie Lit. C 100 RM
Juli 1927 (Auflage 2000, R 6) EF
Gründung 1906 als Karlsbad Mergentheim, ab
1907 Bad Mergentheim AG. Betrieb der Heilquellen in Bad Mergentheim (die bereits 1826
entdeckt wurden) und der damit zusammenhängenden Hotels und Kuranstalten. 1934 war
die AG in Konkurs.
Die Badische Beamten-Genossenschaftsbank
wurde am 12.11.1921 als Selbsthilfeeinrichtung für Beamte gegründet und nahm zum
1.1.1922 ihren Geschäftsbetrieb auf. Umbenannt 1934 in “Badische Beamtenbank
eGmbH” und 1999 in “BBBank eG”. Die Bank
hat heute über 330.000 Mitglieder, rd. 1.400
Mitarbeiter und 93 Filialen in acht Bundesländern.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Ausgestellt auf Herrn Manfred Weis, Baurat.
Schätzwert 30-80 €
Bachmann & Co. AG
Chemnitz, Aktie 100 RM Mai 1941
(Auflage 1430, kpl. Aktienneudruck nach
der “Arisierung”, R 3) UNC
Kleine Vignette mit Krone in der Umrahmung.
Gründung 1894 als Bachmann & Ladewig KG
(Teppichweberei, Druckerei und Färberei), AG
seit 1912. Seit 1916 auch Fabrikation von Papiergarnen und Papiergeweben in der erst gepachteten, später angekauften Zwirnerei von
Rösch & Müller in Zschopau. 1918 Erwerb der
Holzbearbeitungsmaschinenfabrik Paul Maekke in Limbach (Sachs.). 1920 Erwerb der Kettendruckerei Paul Salomon in Oberschöneweide und Überführung der Anlage nach Chemnitz, gleichzeitig Verkauf der Zwirnerei in
Zschopau nach Italien und statt dessen dort
Aufstellung einer Wollgarnspinnerei. 1938 Konzentration der Textilproduktion im Chemnitzer
Hauptwerk (Straßburger Straße 32). Nach
1938 arisiert, Im Mai 1941 umbenannt in
Bachmann & Co. AG. 1943 kriegsbedingte Einstellung der Produktion von Holzbearbeitungsmaschinen. Börsennotiz
Berlin
und
Chemnitz/Leipzig. Nach 1945 bestand die Firma zunächst noch einige Jahre weiter.
Los 173
Los 171
Los 176
Badische Beamten-Bank eGmbH
Schätzwert 400-500 €
Bachmann & Ladewig AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 13.7.1923
(Auflage 12200, R 10) VF.
Herrliche Eichenlaub-Umrahmung.
Geschichte siehe voriges Los. Vorher vollkommen unbekannt gewesene frühe Ausgabe, nur
3 Stücke wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden, dies ist das letzte noch verfügbare.
Los 177
Schätzwert 50-125 €
Badische Gas- und
Elektrizitätsversorgung AG
Lörrach, Aktie 1.000 RM 5.12.1933
(Auflage 1680, R 4) EF
Gegründet 1923. Gas- und Stromversorger für
den Raum Lörrach. Jüngst schloss sich die Gesellschaft mit anderen südbadischen Energieversorgern zu badenova AG & Co. KG mit Sitz in
Freiburg zusammen.
Los 175
Schätzwert 150-300 €
Bad-Wildunger
Heilquellen-AG Königsquelle
Bad Wildungen, Aktie 1.000 Mark
1.1.1912 (Auflage 300, R 5) EFDie Gesellschaft geht zurück auf die 1869 von
dem Wildunger Arzt Dr. Carl Rörig entdeckte
Königsquelle. Rörig vermarktete seine Entdekkung und begründete so den Kurort Bad Wildungen. Er baute ein Sanatorium und zog einen
Flaschenversand des Heilwassers auf. 1907
gingen Bauten und Betrieb an die neu gegründete AG über. Im 2. Weltkrieg war das Sanatorium Lazarett, nach der Besetzung wurde es
von der amerikanischen Militärpolizei genutzt.
1953 Übernahme durch das Staatsbad. 1962
Einstellung des Flaschenversands, 1968 blieb
nur noch das Sanatorium stehen, das aber
2006 der Landesgartenschau weichen mußte
und dann auch abgerissen wurde.
Los 178
Schätzwert 100-250 €
Badische Maschinenfabrik und
Eisengießerei vormals G. Sebold etc.
Durlach, Aktie 1.000 Mark Dez. 1885.
Gründeraktie (Auflage 550, R 4) VF
Nr. 170
Großformatiges Papier, dekorativ im Historismusstil gestaltet, mittig Unterdruckabb. mit
Darstellung von Maschinen und Maschinenteilen. Originalsignaturen.
Gründung 1885. Spezialität: Maschinen und
Einrichtungen für Eisen-, Stahl-, Temper- und
Metallgiessereien, Sandstrahlgebläse für verschiedene Zwecke, Maschinen und Einrichtungen für Zündholzfabriken, Gerbereien und Lederfabriken. Mit eigenem Eisenbahnanschluss.
Ab 1949 Badische Maschinenfabrik AG Seboldwerke, Karlsruhe. Die BMD Badische Maschinenfabrik Durlach GmbH stellte 2002 ihre
Produktion ein.
Nr. 173
19
Los 179
Durlach, Na.-VZ-Aktie 35 RM April 1932
(Auflage 600, R 5) EF
Andere Gestaltung als voriger Titel
Nr. 188
Nr. 185
Schätzwert 50-100 €
Badische Maschinenfabrik und
Eisengießerei vormals G. Sebold etc.
Gründung 1924 durch Umwandlung der 1923
gegründeten Kapitalverwertungsges. mbH als
gewerkschaftsnahes Kreditinstitut. 1928 erwarb die Ges. eine massgeblicher Beteiligung
an der Hannoverschen Bodenkredit-Bank AG in
Hildesheim. 1933 Übernahme des gesamten
Aktienkapitals durch die Deutsche Arbeitsfront
und Umbennenung in “Bank der Deutschen Arbeit AG”. Niederlassungen bestanden 1943 in
den meisten größeren Städten Deutschlands.
1945 von der russischen Militärregierung durch
SMAD-Beschluss geschlossen und durch die
Sächsischen Landesbank abgewickelt.
Los 187
Schätzwert 30-75 €
Bank für Realbesitz AG
Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1937 (Auflage
10000, R 3) EF
Los 184
Schätzwert 125-200 €
Gründung 1909 als „Neufinkenkrug AG“, 1923
Umfirmierung in “Neue Realbesitz AG”. Die eigenen Terrains wurden 1922/23 verkauft, danach Verwaltung der 37 Berliner Grundstücke
der Deutsche Immobilien-Verkehrs-AG nebst
Tochterfirmen (1931 wurde dieser Grundbesitz
fusionsweise direkt der Bank für Realbesitz
übertragen). Ebenfalls 1931 Verschmelzung
mit der Leipziger Central-Theater AG (diese gegründet 1900; auf dem 4.386 qm großen Are-
Bank für Kommunalwirtschaft AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1931 (Auflage
400, R 7) EF
Los 180
Gründung 1924 in Berlin. Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Ab 1934 Universum-Bank
AG, Sitz bis 1935 in Münster, dann wieder in
Berlin. 1931 erweiterte die Bank ihr Geschäftsfeld, sie widmete sich verstärkt dem Geld- und
Kreditverkehr katholischer Orden und Genossenschaften und katholisch-kirchlicher Institute. 1937 in Liquidation.
Schätzwert 100-150 €
Badische Motor-Lokomotivwerke AG
Mosbach, Aktie 1.000 Mark 1.10.1921
(Auflage 10000, R 9) VF+
Ursprung ist eine 1913 in Mosbach als Steinmetz & Gmeinder KG begründete Fabrik (ab
1916 Anton Gmeinder & Cie.), die bereits 1919
die ersten Lokomotiven mit Benzol-Motor auslieferte. Hergestellt wurden ferner Motorfahrzeuge
und Eisenbahnmaterial aller Art. 1921 Einbringung der Aktivitäten in die neu gegründete Badische Motor-Lokomotivwerke AG. Gemeinsam
mit der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe
und der Motorenwerke Mannheim kommt es zur
Gründung der MBG Motor-Lokomotiv-VerkaufsGes. Baden mbH. 1925 geht die AG in Konkurs.
Nachfolger wird die Gmeinder & Co. GmbH, die
Anton Gmeinder mit Unterstützung von Carl und
Hermann Kaelble gründet. Die Fertigung von
Feldbahn- und Normalspur-Lokomotiven sowie
Grubenlokomotiven wird weiter ausgebaut.
1932 wird Gmeinder zum Hauptlieferanten der
Standard-Rangierlokomotiven der Deutschen
Reichsbahn. Später werden für die Deutsche
Bundesbahn Rangierlokomotiven der Baureihe V
60 gebaut, außerdem einige Dieseltriebwagen
wie der WEG T 23 und 24. 1996 Neugründung
als “Gmeinder Lokomotiven- und Maschinenfabrik GmbH”, 2004 Ausgliederung des Lokomotivenbaus in Mosbach an die “Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH”, deren alleiniger Gesellschafter heute die LBBW Venture Capital GmbH ist.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 185
Schätzwert 225-300 €
Bank für Landwirtschaft AG
Berlin, Aktie 20 RM 18.2.1925 (R 10) EF-VF
Los 182
Schätzwert 100-175 €
Bank für Brau-Industrie
Berlin-Dresden, 6,5 % Teilschuldv. 2.000
RM 9.7.1928 (Auflage 400, R 7) EF-VF
Gründung 1899. Beteiligungen u.a. an der
Dortmunder Ritterbrauerei, der Berliner Engelhardt-Brauerei, der Radeberger Exportbierbrauerei und der Schöfferhof-Binding-Brauerei.
Ende 1950 Sitzverlegung nach Frankfurt/Main.
Gehörte dann als „Frankfurter Bankgesellschaft
gegr. 1899 AG“ zum Oetker-Konzern, schließlich mit der ebenfalls Oetker gehörenden Bielefelder Lampe-Bank fusioniert.
Los 183
Schöne Umrahmung im späten Jugendstil, Vignette mit drei Ähren.
Gründung 1908 als Kaliwerke UmmendorfEilsleben AG, 1923 komplette Umstrukturierung und Umfirmierung wie oben. 1924 dann
Übernahme der Potsdamer Creditbank. 1925
wurden 24 Zweigniederlassungen unterhalten.
1950 Neugründung als Westdeutsche Bank für
Landwirtschaft AG in Köln (der Zusatz “Westdeutsche” fällt 1958 wieder fort). Nach Fusionen mit der Getreide-Kreditbank AG in Hamburg (1961) und der Kreditbank für Gartenbau
und Landwirtschaft KGaA (1963) dann 1970
Umfirmierung in Handels- und Privatbank AG
mit Sitz in Köln. 1981 steigt die AmsterdamRotterdam Bank N.V. als Aktionär ein, 1986
Umfirmierung in Amro Handelsbank AG (heute
ABN-AMRO Bank AG).
Beim Aktienneudruck 1938 nicht umgetauscht
worden, deshalb per se extrem selten. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-125 €
Bank für Handel und Filmindustrie AG
München, Aktie Lit. B 5.000 Mark
29.3.1923. Gründeraktie (R 9) VFLos 181
Schätzwert 30-60 €
Bank der Arbeiter,
Angestellten und Beamten AG
Berlin, Namensaktie 1.000 RM 5.11.1926
(Auflage 3250, R 2) EF
Sehr schöner Druck im Art Deco.
20
Gründung im März 1923, im Januar 1925 in
Liquidation. Zweck: Beleihung und Bevorschussung von Waren, Beteiligungen an Geschäften und Unternehmungen, Förderung des
Ex- und Imports, Kreditgewährung an die Filmindustrie.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 186
Schätzwert 20-60 €
Bank für Landwirtschaft AG
Berlin, Aktie 10 x 100 RM 15.6.1938
(Auflage ca. 1500, R 3, kpl.
Aktienneudruck) UNC-EF
Getreidegarbe im Unterdruck.
al Thomasring/Bosestraße/Gottschedstraße
wurde ein prachtvolles Theater mit grossen Sälen, Gesellschafts- und Restaurationsräumen
sowie Läden im Erdgeschoß erbaut und 1902
eröffnet. Der Wirtschafts- und Theaterbetrieb
war verpachtet, die Läden im Erdgeschoß wurden vermietet. Mitglied des Aufsichtsrates war
später u.a. der sächsische Finanzminister Dr.
Dehne). In diesem Zusammenhang Umfirmierung in Bank für Realbesitz AG. 1932 Mitgründung der “Leipziger Neues Operetten-Theater
GmbH”. Ein weiteres Juwel im Portfolio war die
Maschinenfabrik Kießling AG: Nicht so sehr
wegen des kränkelnden Holzbearbeitungsmaschinenbaus, sondern als Eigentümer des großen, immens wertvollen KAUFMANNSHAUS in
HAMBURG (1937 dann auch in “Kaufmannshaus” Hamburg Grundstücks-AG umfirmiert).
1948 Umfirmierung in Neue Realbesitz AG und
1951 Sitzverlegung von Berlin nach Hamburg.
Los 188
Schätzwert 200-250 €
Bank für Textilindustrie AG
Berlin, Sammel-Aktie 20 x 50 RM
31.1.1925 (Auflage 3750, wovon nach
Kapitalschnitt 1932 noch genau die 20
Stück übrig blieben, die dann im Reichsbankschatz gefunden wurden; R 8) EF
Gegründet 1919 durch den Blumenberg-Konzern als “Textilverwaltung AG”, 1921 umbenannt in Bank für Textilindustrie, Sitz war Berlin
W 9, Vosstr. 11. Die im Freiverkehr Mannheim
börsennotierte Bank, deren AR in besseren Zeiten auch der Deutsche-Bank-Vorstand Paul
Millington-Herrmann angehörte, nahm 1926 in
London eine Anleihe von 1 Mio. £ auf und
reichte diese an die 11 über die Bank vom Blumenberg-Konzern beherrschten Textilfirmen
weiter (u.a. Ges. für Spinnerei und Weberei in
Ettlingen, Spinnerei Lauffenmühle in Tiengen,
Viersener AG für Spinnerei und Weberei, Ver.
Vigogne-Spinnereien AG in Chemnitz). Als in
der Weltwirtschaftskrise der Blumenberg-Konzern kippte, kam auch die Bank für Textilindustrie in Schwierigkeiten, stellte im Sept. 1931
die Bedienung der £-Anleihe ein und ging
1933 in Liquidation. Ein deutsches Bankenkonsortium fand die englischen Anleihegläubiger
zu 25 % ab.
Los 189
Schätzwert 40-100 €
Bankverein Artern
Spröngerts, Büchner & Co. KGaA
Artern, Aktie 100 RM 31.5.1925 (R 3)
EF-VF
Gründung 1862 als Arterner Darlehns-Verein,
ab 1895 Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. KGaA. Abteilungen in Rossleben a.U.,
Rossla a.Harz, Nebra a.Unstrut, Allstedt i.Thür.
und Sangerhausen. 1940 wurde die bisherige
KGaA in eine reine AG umgewandelt. 19501986 treuhändische Verwaltung und Abwikklung des Westvermögens in Mülheim a.d.R.
Los 190
Schätzwert 75-150 €
Bankverein Artern
Spröngerts, Büchner & Co. AG
Artern, Aktie 100 RM Juni 1940 (Auflage
3000, R 5) EF
Nr. 195
Nr. 193
Gründung 1855, AG seit 1896 als „Preßhefenund Spiritusfabrik AG vorm. J. M. Bast” mit Sitz
in Buch. Fusioniert 1901 mit der Nürnberger
Spritfabrik und 1908 mit weiteren Wettbewerbern in Berlin-Lichtenberg und Breslau zur
“Vereinigte Nord- und Süddeutsche Spritwerke
und Preßhefefabrik AG”, seit 1922 dann kurz
“Bast AG”. 1937/38 Bau moderner Werkstätten, einer Werksiedlung, eines Schwimmbades
und eines Sportplatzes, deshalb ab 1938 fünf
Jahre in Folge als “nationalsozialistischer Musterbetrieb” ausgezeichnet. Bis 1941 in Berlin,
dann in München börsennotiert. Das Werk
Nürnberg-Buch erlitt nur geringe Kriegsschäden und konnte nach nur wenigen Wochen
Stillstand im April 1945 die Produktion von
Preßhefe und Spiritus wieder aufnehmen.
1965 in die “Bast Hefe- und Spirituswerke
GmbH” umgewandelt.
Los 193
Schreibmaschine "Monica" von 1924
Diese bisher ganz unbekannte Ausgabe ist ein
Unikat aus dem Reichsbankschatz. Kleine
Fehlstelle rechts unten.
Schätzwert 100-125 €
Dresden, Namens-Anteilschein o.N.
24.10.1935 (R 8) EF
Schätzwert 400-500 €
Bau- und Wirtschafts AG
Bausparkasse Mainz
Mainz, Aktie 1.000 RM o.D. (ca. Aug.
1932, Auflage 150, R 9) VF+
Sehr schöne Art-Deko-Umrahmung.
Bei der Gründung 1930 wurde der Vertragsbestand von sieben älteren Bausparkassen übernommen. Der neue Firmenname „Bausparkasse Mainz AG“ wurde 1934 angenommen. Noch
heute als AG bestehende Bausparkasse.
In ausgestellter Form vorher völlig unbekannt
gewesen.
Los 198
Baugenossenschaft
Dresden-Land eGmbH
Los 196
Schätzwert 100-175 €
Als eines der ersten Projekte erschloß die Genossenschaft mit nach einheitlichem Konzept
errichteten Reihen- und Doppelhäusern in
Niedersedlitz den Rosenweg im Zusammenhang mit dem Bau der sog. “Blumensiedlung”,
womit an die einst in den östlichen Dresdner
Vororten zahlreich ansässigen Gärtnereien erinnert werden sollte. Ein weiteres großes Vorhaben war 1919/20 die Wohnsiedlung in der
Talstraße in Dresden-Cossebaude. Der teilweise wegweisende Baustil dieser Genossenschaft ist auch in einigen Architekturzeitschriften besprochen.
Baufinanzierung AG
Berlin, Aktie 1.000 RM März 1927
(Auflage 115, R 8) EF-VF
Los 191
Gründung 1925. Umfirmierung 1935 in Fehrbelliner Platz Grundstücks AG. Der Gesellschaft
gehörten zuletzt 21 Wohnhäuser mit 391 Wohnungen, 4 Läden und 19 Garagen.
Schätzwert 30-75 €
Bartsch, Quilitz & Co. AG
Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1926 (Auflage
8400, R 4) EF
Gegründet 1919, AG seit 1921. Herstellung
von Flaschen und Gläsern aller Art für pharmazeutische und chemische Zwecke, Apotheken,
Krankenhaus- und Sanitätsbedarf, von Laboratoriums-Apparaten und Geräten aller Art für
chemische Fabriken, Wissenschaft und Untersuchungszwecke. Ab 1952 GmbH.
Los 194
Schätzwert 50-125 €
Bau-Kredit-AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1931 (Auflage
500, R 5) EF
Gründung 1928 zwecks Gewährung von Baukrediten. Sitz: Unter den Linden 16. Großaktionäre waren die Deutsche Bau- und BodenBank AG, das Bankhaus Hardy & Co. (beide
Berlin) sowie das Bankhaus Eichborn & Co. in
Breslau. 1983 nach Abwicklung erloschen.
Los 195
Schätzwert 400-500 €
Los 199
Bauchwitz-Pscherer AG
Los 192
Schätzwert 150-250 €
Bast AG
Nürnberg, VZ-Aktie 1.000 Mark
23.2.1922 (Auflage 1000, R 7) EF
Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert.
Gründung 1921. Herstellung von Prämafixmaschinen, Schreibmaschinen und Schraubenautomaten. So wurde von Ernst Pscherer die Schreibmaschine “Monica” als erste deutsche Typenhebel-Kleinschreibmaschine mit vierreihiger Tastatur und einfacher Umschaltung konstruiert. Das
1925 eröffnete Konkursverfahren wurde 1928
mangels Masse eingestellt. Die Fabrikation der
Schreibmaschine “Monica” wurde von der Firma
Olympia (später Triumph-Adler) fortgeführt, sie
war ein bis weit in die Nachkriegszeit hinein bekanntes und beliebtes Modell.
Schätzwert 100-250 €
Baumwollspinnerei Erlangen
Leipzig, Aktie 20 RM April 1925 (Auflage
7500, R 10) EF-VF
Erlangen, Aktie 1.000 Mark März 1899
(Auflage 800, R 4) VF+
Los 197
Schätzwert 100-150 €
Baugenossenschaft des
Leipziger Mietervereins eGmbH
Leipzig, 4,5 % Na.-Teilschuldv. 100 RM
1.7.1940 (R 9) EF
Originalunterschriften für den Vorstand.
Gegründet 1899. Gehört heute zur Baugenossenschaft Leipzig eG.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1880 als „Spinnerei und Weberei Erlangen“. Herstellung von Garnen, Zwirnen und
Geweben aus Baumwolle, Zellwolle und Kunstseide. 1927 Fusion mit der „Oberfränkisches
Textilwerk AG“ und der „Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bamberg AG“ zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit
Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außerdem
Webereien in Schwarzenbach (Saale) und Zeil
(Main). Zuletzt als ERBA firmierend und erst vor
wenigen Jahren in Konkurs gegangen.
21
ne Kriegsproduktion der Lorenzwerke AG Berlin
(Funkgeräte) eingerichtet. In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 als VEB Baumwollspinnerei
weitergeführt, angegliedert wurden 1951
Weißthaler Spinnerei als Werk 2 und 1964 die
Baumwollspinnerei Riesa als Werk 3. Zur Wende waren etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.
1995 als Sächsische Baumwollspinnerei GmbH
reprivatisiert, mit Werken in Mittweida, Venusberg und Hohenfichte einer der letzten heute
noch produzierenden Textilbetriebe der Region.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher nicht bekannt gewesener Jahrgang.
Los 200
Gründung 1886 als Bayerische BierbrauereiGesellschaft vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914
fusionsweise Übernahme der Brauerei zum
Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei
Schwartz-Storchen AG”. Die beiden Braustätten wurden daraufhin durch einen unterirdischen Gang verbunden. 1922 Fusion mit der
Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz
(diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm. Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler übernommen).
Börsennotiz Mannheim und Frankfurt. 1970
wird die Brauerei stillgelegt und die Produktion
der weiter vertriebenen Marke “Storchen” in
drei Braustätten der Eichbaum-Gruppe verlagert. 1971 durch Fusion in der Eichbaum-Werger-Brauereien AG aufgegangen.
Schätzwert 30-100 €
Baumwollspinnerei Erlangen
Erlangen, Aktie 1.000 Mark Jan. 1921
(Auflage 6000, R 2) EF
Feine Zierumrandung.
Los 204
Schätzwert 50-125 €
Bautzner Industriewerk AG
Bautzen, Aktie 1.000 Mark 7.7.1920
(Auflage 1000, R 4) EF
Gründung 1896, seit 1914 AG. 1924/38 Umfirmierung in „Johne-Werk Grafische MaschinenAG“. Herstellung von Schnellschneidemaschinen für Papier, Holz, Gummi, Metallfolien sowie
Dreischneider für Bücher und Broschüren. Nach
1945 wurde das Werk enteignet, die AG verlegte ihren Sitz nach Oberalting/Seefeld am Pilsensee (Obb.) und wurde dort abgewickelt.
Los 201
Schätzwert 20-80 €
Baumwollspinnerei Erlangen
Erlangen, Aktie 5.000 Mark Jan. 1923
(Auflage 3200, R 2) EF
Los 205
Los 207
Schätzwert 125-200 €
Bayerische Aktien-Bierbrauerei
Los 209
Aschaffenburg, Aktie 100 RM Febr. 1942
(Auflage 500, R 6) UNC-EF
Bayerische Elektricitäts-Werke
Gründung 1867. Durch Übernahme der Aschaffenburger Gesellschaftsbrauerei, der Aktienbrauerei “Zum Hopfengarten” und der Brauerei “Zum
Wurstbendel” entstand 1899 die bedeutendste
der unterfränkischen Großbrauereien. Dazu kamen die Brauerei “Zur Rose” (1900), die Löwenbrauerei Josef Stenger in Goldbach (1908), ferner übernahm man die Kundschaft der Brauerei
Dörr in Hanau (1910) und der Brauerei Felsenkeller in Wiesbaden (1963). Ihre schon vor Kriegsende bestehende Schachtelbeteiligung baute
die zum Oetker-Konzern gehörende Bank für
Brau-Industrie in Frankfurt (früher Berlin) nach
und nach auf über 75 % aus. 1970 mit der
Frankfurter Binding-Brauerei verschmolzen.
Schätzwert 50-100 €
München, Aktie 1.000 RM Nov. 1928
(Auflage 3000, R 4) EF
Gründung 1898. Die Gesellschaft übernahm
die der AG für Elektricitäts-Anlagen in Köln erteilten Konzessionen und die bereits errichteten
Anlagen für die Versorgung mit elektrischer
Energie in einem Teil des Bezirksverbandes
Schwaben und Neuburg. 1899 wurde die Konzession zur Versorgung der Stadt Neu-Ulm (Donau) erworben und ein Kraftwerk an der Iller errichtet. 1902 übernahm dei Gesellschaft das
Vermögen der Bayerischen Elektricitäts-Gesellschaft Helios. Die Städte Freising, Tauberbischofsheim, Ochsenfurt wurden versorgt.
Außerdem Grundbesitz in Landshut, wo zeitweilig das Zentralbüro war. Großaktionär 1943:
Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Berlin.
Börsennotiz Berlin und München.
Schätzwert 200-250 €
Bauverein Cöthen eGmbH
Los 202
Schätzwert 150-300 €
Cöthen i. Anh., Namens-Anteil 200 RM
30.6.1928 (R 12) EF-VF
Los 210
Einzahlung auf 4 Geschäftsanteile in Höhe von
200 Mark. Drei Originalunterschriften für den
Vorstand.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
München, Aktie 1.000 RM April 1938
(Auflage 3937, R 5) UNC-EF
Los 206
Schätzwert 40-75 €
Schätzwert 75-150 €
Bayerische Elektricitäts-Werke
Los 208
Schätzwert 150-300 €
Bayerische BierbrauereiGesellschaft, vormals H. Schwartz
Los 211
Schätzwert 125-175 €
Bayerische Holzkreditbank AG
Baumwollspinnerei Germania
Bayer. Landeshauptstadt München
Epe i. Westfalen, Aktie 1.000 Mark
1.6.1898. Gründeraktie (Auflage 1200,
R 4) EF-VF
München, 6 % Schuldv. Lit. C 1.000 RM
17.1.1928/21.5.1930 (Auflage 1750, R 6) EF
Speyer, Aktie 1.000 Mark 27.9.1888
(Auflage 400, R 5) EF-VF
München, Aktie 1. Emission 20.000 Mark
2.8.1923 (R 8) EF
Mit Münchner Kindl im Wappen.
Großformatig, sehr dekorativ verziert mit Wappen und kalligraphierten Initialbuchstaben.
Beteiligung an Geschäften des Holzhandels
durch Gewähr von Krediten, Beleihung von
Gründung 1897 unter der Firma Baumwollspinnerei Germania. Vollstufiger Betrieb, neben
zwei Baumwollspinnereien waren auch Zwirnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei und Schlichterei vorhanden. 1992 Einstellung des operativen Geschäftes, noch heute als Germania-Epe
AG börsennotiert (ab 1993 Vermögensverwaltung).
Los 203
Schätzwert 200-275 €
Baumwollspinnerei Mittweida
Mittweida, Aktie 2.000 Mark 23.5.1923
(Auflage 1500, R 8) VF+
Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesellschaft
5 Spinnereien mit etwa 160.000 Spinn- und
Zwirnspindeln, 3 Wasserkraftturbinen und
Dampfanlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der Baumwollweberei Mittweida. Im 2.
Weltkrieg wurde die Hälfte des Werkes demontiert, auf der freigewordenen Fläche wurde ei-
22
Nr. 203
Nr. 213
Los 213
Schätzwert 300-400 €
Bayerische Landesproduktenbank AG
München, Aktie 100 RM März 1926
(Auflage 1700, R 10) VF+.
Holzlagerbeständen, Erwerb und Verwertung
von Waldgrundstücken. 1925 aufgrund der
Verordnung über Goldbilanzen von 1923 für
nichtig erklärt.
Nur 19 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1923 im Einvernehmen mit der
Bayerischen Staatsregierung durch die Vereinigung der Bayer. Kartoffelinteressenten e.V., den
Verband der Bayer. Kunstdüngerhändler e.V.
und den Verband der Bayer. Rauhfutterhändler
e.V. zur Förderung der Interessen ihrer Mitglieder durch Erleichterung der Geldbeschaffung.
Neben der Hauptstelle in der Rumfordstraße 2
unterhielt die Bank auch eine Depositenkasse
in der Großmarkthalle. Ende 1929 geriet die
Bank in Zahlungsschwierigkeiten, im Mai 1930
zur Abwendung des Konkurses Zwangsvergleich mit den Gläubigern. Seit Juni 1930 in Liquidation. Der Zusammenbruch der Bank war
nicht ganz ohne Nebengeräusche: Im April
1930 gründete sich eine Schutzvereinigung
der Aktionäre, und der von einer Regressklage
bedrohte Aufsichtsrat fand sich später zu einer
Leistung von 40.000 RM an die Masse bereit.
Aktien dieser Bank waren vorher völlig unbekannt!
Los 214
Schätzwert 650-1000 €
Bayerische Motoren Werke AG
München, Sammelaktie 1.000 x 1.000
RM Dez. 1943 (Auflage nur 30 Stück,
R 7) UNC-EF.
Los 212
Schätzwert 75-150 €
Bayerische Hypothekenund Wechsel-Bank
München, Aktie 1.000 RM 3.5.1929
(Auflage 22060, R 6) EF
Gründung 1835, wobei hier die seltene Kombination von Hypotheken- und Geschäfts-Bank
zugelassen war. Auch Versicherungs-Geschäfte
wurden zunächst auf eigene Rechnung betrieben (1905 in die „Bayerische Versicherungsbank AG“ ausgegliedert, 1923 an Münchener
Rück und Allianz verkauft). 1896 Ausdehnung
des Geschäftsbereiches über Bayern hinaus
auf das ganze Deutsche Reich. 1905 Gründung
der Bayer. Disconto- und Wechsel-Bank AG in
Nürnberg (deren laufendes Geschäft 1923
übernommen wurde). 1915-20 Übernahme einer Reihe kleinerer Bankgeschäfte. In Österreich aktiv mit der Gründung der Salzburger
Kredit- und Wechsel-Bank (1921) und der
Kärntner Kredit- und Wechselbank Ehrfeld &
Co., Klagenfurt (1922, später die Bank für
Kärnten) sowie Beteiligung bei Scherbaum &
Co. in Wien (1924). 1998 mit dem früheren
Erz-Konkurrenten Bayerische Vereinsbank zur
heutigen Bayerischen Hypo- und Vereinsbank
AG fusioniert.
Ein sehr pikantes Detail am Rande: Uns kamen
im Laufe der Jahre öfters auch Einzelurkunden
vor, deren Nummern innerhalb der Nummernkreise dieser Sammelurkunden lagen. Wem
mag es wohl genützt haben, daß die damals
ungeheure Summe von nom. 30 Mio. RM Aktien scheinbar doppelt im Umlauf war? Mit
BMW-Emblem im Trockensiegel.
Ursprung sind die “Gustav Otto Flugmaschinenwerke”, deren Gründer ein Sohn des Erfinders des Viertaktmotors Nicolaus August Otto
war. Seit 1916 AG als „Bayerische Flugmotorenwerke AG“. Nach dem verlorenen Weltkrieg
gab es keine Nachfrage nach Flugmotoren
mehr, weshalb die BFM anderweitige Betätigung suchten: 1922 Erwerb der MotorenbauSparte von der Firma Knorr-Brremse und Umfirmierung in „Bayerische Motoren Werke AG“.
1925/1926 gehörte BMW zu den Gründern der
Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW von
der Gothaer Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik
Eisenach (Dixi-Werke, gebaut wurde der 3/15PS-Dixi-Wagen nach einer Lizenz der Austin
Motor Co.) Der im 2. Weltkrieg erneut boomende Bau von Flugmotoren brachte die Auto- und
Motorrad-Sparte ins Hintertreffen, mit andau-
ernden Folgen nach dem Krieg: 1959 stand
BMW vor der Pleite, der Konkurrent DaimlerBenz legte ein Übernahmeangebot vor. Als
“Weißer Ritter” stieg damals die Industriellenfamilie Quandt ein. In den folgenden Jahrzehnten
blühte BMW zu einem weltweit führenden Premium-Hersteller auf.
Los 218
Bedburg-Erft, Aktie 100 RM Juni 1937
(Auflage 400, R 5) EF
Los 215
Schätzwert 50-125 €
Bayerische Stickstoff-Werke AG
München, Aktie 1.000 Mark Juni 1918
(Auflage 4000, R 2) EF
Gründung 1908. Angegliedert wurde 1933 die
Mitteldeutsche Stickstoffwerke AG und 1941
die Braunschweigische Harzkalkwerke GmbH.
1978 Umfirmierung in SKW Trostberg AG mit
der VIAG als Großaktionär. Nach der Fusion der
SKW Trostberg AG mit der Degussa-Hüls im
Febr. 2001 ist Trostberg heute ein bedeutender
Forschungs- und Produktionsstandort im Degussa-Konzern.
Gründung 1875 als Bedburger Wollspinnerei KG
A. Silverberg & Cie., seit 1891 AG. Fabrikation
von Streichgarnen mittlerer und besserer Qualität, Lieferungstuch, Herren- und Damen-Oberbekleidungsstoffen, Autopolsterstoffen. In der
Weltwirtschaftskrise wurde die Produktion
1930 stillgelegt und erst 1935 wieder aufgenommen, 1937 nochmalige Sanierung. Im Februar 1945 wurde das Werk kriegsbedingt vollständig zerstört, nach Abschluß des Wiederaufbaus wurde 1951 wieder die volle Kapazität erreicht. 1966 wurde der Betrieb stillgelegt, 1970
Sitzverlegung nach Aachen. Beteiligungen bestanden an der Wollmanufaktur Aachen GmbH
& Co. KG, Stolberg-Buschmühle (100 %), der
Kammgarnspinnerei B. Th. Vonachten Nachf.,
Berlin-Spandau (90 %), der Tuchfabrik Peter Irmen, Korschenbroich (46 %) und der Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG, Rheydt-Odenkirchen (Schachtel). 1974 durch Verschmelzung in
der Stöhr & Co. AG aufgegangen.
Los 219
Schätzwert 50-125 €
Bellevue-Immobilien AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage
1500, R 3) UNC-EF
Los 216
Schätzwert 100-150 €
Beamten-Wohnungs-Verein
zu Berlin eGmbH
Berlin, 4 % Namens-Schuldv. 100 Mark
2.1.1907 (Auflage 1000, R 9) VF
Gegründet 1900. 1905 hatte die Genossenschaft bereits 10.400 Mitglieder und war damit
die mitgliederstärkste Wohnungsgenossenschaft Deutschlands. Heute verwaltet sie nahezu 7.400 Mieteinheiten.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Die BMW R68 von 1954
Los 217
Schätzwert 40-100 €
Bebitz Mitteldeutsche
Flanschenfabrik AG
Nr. 214
Schätzwert 50-125 €
Bedburger Wollindustrie AG
Gründung 1926 als “Canada Land Comp. AG”,
1928 Umfirmierung wie oben. Trotz Weltwirtschaftskrise gelang es 1930, die Baufinanzierungsmittel für das neunstöckige “Columbushaus” am Potsdamer Platz zu beschaffen. Die
Fertigstellung dieses nach modernsten Grundsätzen erbauten Bürohochhauses erfolgte im
Frühjahr 1932. Wegen Bombenschäden wurde
das Columbushaus, das sich nunmehr im Ostsektor der Stadt befand, 1945 abgerissen. Das
1.900 m◊ große Grundstück am Potsdamer
Platz befand sich fortan im Niemandsland der
Berliner Mauer. 1974 wurde die Bellevue-Immobilien-AG im Handelsregister gelöscht, aber
dann 1991 nach der Wiedervereinigung reaktiviert, nachdem das Grundstück plötzlich immens wertvoll geworden war (heute steht darauf ein 16-geschossiges Bürogebäude). Zurückgekommen war der Zipfel Land übrigens
schon in den 80er Jahren als Teil eines Grundstücks-Deals mit der DDR, damit man entlang
der Mauer auf westlichem Gebiet eine neue
Straße bauen konnte. Großaktionär war die
seinerzeit noch zu Delbrück & Co. Privatbankiers gehörende “Berliner AG für Industriebeteiligungen”.
Los 220
Schätzwert 225-300 €
Benno Schilde Maschinenbau-AG
Lebendorf (Saalkreis), Aktie 100 RM
1.10.1938 (Auflage 900, R 5) EF+
Hersfeld, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 1600, R 9) VF+
Gründung 1911, Sitz bis 1918 in Unterpeissen.
Haupterzeugnisse: Flanschen, Gesenkschmiedestücke, Stanz-, Preß- und Ziehteile. Die Firma wurde nach dem Krieg nicht verlagert,
1946 enteignet und als Industriewerke Sachsen-Anhalt, Flanschenfabrik weitergeführt.
1992 als Flanschenwerk Bebitz GmbH privatisiert, 2002 Insolvenz (INSO Flanschenwerk Bebitz GmbH), 2004 Neugründung als Flanschenwerk Bebitz GmbH.
Die Gesellschaft ging aus der 1874 gegründeten Maschinen- und Apparatebauanstalt von
Benno Schilde hervor, die sich bis zum Ableben
des Begründers in dessen Privatbesitz befand
und dann als Familien-GmbH weitergeführt
wurde. Am 12.4.1922 erfolgte die Gründung
der AG. Fabrikation von Ventilatoren, Schlakkenaufbereitungsanlagen, Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Waschmaschinen, Lakkieranlagen und Industrieöfen. Übernommen
23
Los 226
Schätzwert 40-75 €
Bergbau-AG Fichtelgold
bei Goldkronach, Aktie 1.000 Mark Nov.
1922 (Auflage 74000, R 6) EF
1924 umgestellt auf 20 Gold-Mark.
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Nr. 221
Nr. 220
wurden 1922 die Maschinenfabrik Imperial in
Meissen, die Imperial-Förster-Werke in Magdeburg sowie Gelände und Anlagen der Reichsflugzeugwerke Schwerin-Görries. 1969 verschmolzen mit der Friedrich Haas GmbH und
der Rheinische Dampfkesselfabrik Büttner &
Cie. in Krefeld zur Büttner-Schilde-Haas AG
(BSH). Ab 1977: Babcock-BSH AG, ab 1995
Turbo Lufttechnik. Anfang 2003 Übernahme
durch den Frankenthaler Maschinenbaukonzern AG Kühnle, Kopp & Kausch. Firmierung als
eigenständge Gesellschaft unter dem Namen
TLT-Turbo GmbH, Zweibrücken.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 221
Gründung 1937, zunächst konzessioniert für
die Seilschwebebahn von St. Anton am Arlberg
auf den Galzig. Die Seilbahn wurde nach dem
System Zuegg-Bleichert erbaut und am
19.12.1937 eröffnet. Die Zahl der Fahrgäste
stieg beständig von rd. 100.000 in den Jahren
nach der Eröffnung bis knapp 300.000 in den
1960er Jahren. 1953-60 Errichtung von vier
Skiliften in St. Christoph sowie vom Feldherrnhügel auf den Galzig. 1962 Verleihung der eisenbahnrechtlichen Konzession für die Gampbergbahn (Seilbahn von St. Anton a.A. auf den
Gampberg). Zu den Beteiligungen gehört auch
ein Anteil von 26 % an der Zugspitzbahn AG,
Ehrwald.
Los 227
Bochum, Genußschein 500 RM Jan. 1934
(Auflage 2000, R 4) EF
Schätzwert 200-250 €
Berg- und Hüttenprodukte AG
Berlin, Sammelaktie 25 x 20 RM
18.1.1925 (R 10) EF-VF
Gründung Okt. 1923. Handel mit Berg- und
Hüttenprodukten aller Art. Sitz war in Berlin in
der Kanonierstr. 37. 1929 gelöscht.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 225
Schätzwert 100-150 €
Bergbau-AG Fichtelgold
Los 222
Brandholz, Aktie 1.000 Mark Nov. 1921
(Auflage 3400, R 10) EF
Schätzwert 400-500 €
Bergbahn AG Kitzbühel
Kitzbühel, Aktie 1.000 RM 31.8.1939
(Auflage 500, R 10) EF-.
Stadtwappen von Kitzbühel im Unterdruck.
Gegründet 1928 mit der Stadt Kitzbühel (Tirol)
als Großaktionär zum Bau und Betrieb einer 2,4
km langen Personen- und Güter-Seilschwebebahn auf den durch das gleichnamige Skirennen bis heute weltbekannten Hahnenkamm.
1935 Inbetriebnahme eines Schlittenaufzuges
auf der Skiübungswiese von Kitzbühel. 1948
wurde am Hahnenkamm der erste “Skizirkus”
der Welt eröffnet. Weiter eröffnet wurden 1952
der Schräglift Hochegg, 1953 der Sessellift
vom Ehrenbachgraben auf den Steinbergkogel,
1955 die 4 km lange Seilschwebebahn von
Kitzbühel über die Pletzeralm auf den Gipfel
des Kitzbüheler Horns, 1957 der Trattalmlift
und 1959 die Seilschwebebahn Pletzeralm-Alpenhaus. 1964 wurden erstmals über 1 Mio.
Personen jährlich befördert.
Los 223
Schätzwert 150-250 €
Bergbahn AG St. Anton am Arlberg
Innsbruck, Sammelaktie 10 x 100 RM
Sept. 1940 (Auflage 1000, R 7) UNC-EF
Das Kapital wurde 1939/40 von Schilling auf
RM und dann 1956 wieder 1:4 auf Schilling
umgestellt.
Los 224
Schätzwert 50-150 €
Bergbau- und Hütten-AG
FRIEDRICHSHÜTTE
Neunkirchen, R.-B. Arnsberg, Actie 1.000
Mark 21.3.1900 (Auflage 1520, R 2) EF-VF
Großformatig. Dekorativer Unterdruck mit Hammerschlegel.
Übernahme der Hochofenanlage „Friedrichshütte“ von den Erben des Kommerzienrats
Schneider. 1906 Sitzverlegung nach Herdorf.
Betrieben wurde die Eisensteingrube San Fernando im Siegerland, Hochofenwerke, ein Siemens-Martin-Stahlwerk und ein Blechwalzwerk. 1930 Abschluss eines Gewinn-Gemeinschaftsvertrages mit dem Großaktionär Vereinigte Stahlwerke AG. Börsennotiz Berlin und
Frankfurt. 1955 Auflösung der Fa.
Schätzwert 30-75 €
Bergbau-AG Lothringen
1924 umgestellt auf 20 Gold-Mark.
Gründung 1920 zur Ausbeutung von Gold-, Silber-, Antimon-, Arsen- u. Schwefelkiesgruben
im Fichtelgebirge, wobei Dir. Otto Heer in Steinach die ihm gehörenden sämtlichen Kuxe der
Gewerkschaften “Fürstenzeche”, “Schickung
Gottes” sowie die sechs Bergwerke der “Gew.
für Antimon- und Goldgewinnung im Fichtelgebirge” einbrachte. Nachweislich bereits im 6.
Jh. wurde im Weißmaintal bei Bad Berneck
Waschgold gefunden. Beim Verfolgen des
Waschgoldes im Fluß entdeckten die Bergleute
schließlich die Erzgänge des “Goldberges” bei
Goldkronach. Der Bergbau gelangte dort zu einer solchen Blüte, daß Kaiser Otto der Große
968 einen Stamm fränkischer Bergleute nach
Goslar verpflanzen konnte, wo sie das später
1000 Jahre lang betriebene Bergwerk im Rammelsberg gründeten. Im Juli 1923 verließen die
ersten Goldbarren das Bergwerk. Der 2. Weltkrieg setzte dem Bergbau im Fichtelgebirge ein
endgültiges Ende. Der 1981 unternommene
Versuch einer Nürnberger Explorationsfirma,
die Förderung der Erze mit einem Goldgehalt
von 11 Gramm pro Tonne wieder aufzunehmen, scheiterte. Aber noch heute finden in
Goldkronach jährliche Goldsuchertreffen statt
und die “Deutsche Goldsuchervereinigung e.V.”
hat hier ihren Sitz.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1872 als Gewerkschaft der Zeche
Lothringen u.a. durch Friedrich Funke und Carl
und Friedrich Wilhelm Waldthausen. 1880 Aufnahme der Förderung. 1912 bedeutende Ausdehnung durch Erwerb der Kuxenmehrheit der
Gewerkschaft Freie Vogel und Unverhofft (1923
dann verschmolzen). 1920 Umwandlung der
Gewerkschaft in die Bergbau-AG Lothringen.
Ein sehr interessanter Aspekt ist die „Flucht“
der Gesellschaft vor der französischen Ruhrbesetzung und der Versuch, die Geschäftsschwerpunkte weiter nach Osten zu verlegen:
Der Firmensitz wurde 1923 (bis 1932) nach
Hannover verlegt. 1924 Beteiligung an der
Hannoversche Maschinenbau-AG (Hanomag)
und der Lindener Eisen- und Stahlwerke AG.
1925 Erwerb der Mathildenhütte AG in Bad
Harzburg, der Eisenerzgruben Friedrike bei
Harzburg und Hansa bei Harlingerode (alle drei
1937 an ein Konsortium aus Krupp und Hoesch
verkauft) sowie einer Flußspatgrube bei Rottleberode (Südharz). Außerdem Gießereibetriebe
und Erzgruben in Blankenburg und Zorge im
Harz, schließlich auch an der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-AG beteiligt. 1933 Sanierung durch Kapitalzusammenlegung 12:1,
im Jahr 1936 verkaufte der Großaktionär Deutsche Bank seine Beteiligung an den Wintershall-Konzern, 1956 weiterverkauft an die ARBED-Tochter Eschweiler Bergwerksverein.
Los 228
Schätzwert 50-100 €
Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-AG
Hamburg, Genußschein Lit. A o. N.
2.5.1931 (Auflage 5400, R 5) UNC-EF
Gründung 1905. Strecken (zus. 65 km): Bergedorf-Geesthacht, Bergedorf-Zollerspieker (Vierländer Eisenbahn), Geesthacht-Billwerder
Moorfleet (Hamburger Marschbahn, 1928 eröffnet). 1921 Übernahme der Billwärder Industriebahn (eröffnet 1907). 1954 Fusion mit den
Nr. 222
24
Nr. 223
3S-Bahn - die spektakulärste
Dreiseil-Umlaufbahn der Welt
“Verkehrsbetrieben des Kreises Storman” zur
Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG” (VHH).
1965 schließen sich VHH, HHA und die DB zum
Hamburger Verkehrsverband (HVV) zusammen.
2000 Zusammenschluß mit der “Pinneberger
Verkehrsgesellschaft mbH”.
Los 232
Los 229
Schätzwert 50-125 €
Schätzwert 200-250 €
Bergwerksgesellschaft
Diergardt-Mevissen mbH
Bergedorfer Eisenwerk AG
Astra-Werke
Rheinhausen, 4,5 % Teilschuldv. 1.240 Fr.
2.1.1938 (Auflage 663, R 9) EF
Lohbrügge/Bergedorf, VZ-Aktie 20.000
RM Sept. 1936 (Auflage 300, R 5) EF
Gründung 1903 als Gewerkschaft Wilhelmine
Mevissen von den Erben Königs und Mevissen.
1912 begann man den Schacht abzuteufen,
seit 1914 in Förderung. 1924 wurden die Kuxe
der Gewerkschaft Fritz erworben (die 1903 von
Berta Krupp von Bohlen und Halbach gegründet worden war). 1927 Umbenennung in Gewerkschaft Diergardt-Mevissen III. 1938 Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Mathias Stinnes und dem Mülheimer BergwerksVerein. 1943 wurde zwecks Aufnahme von
Diergardt-Mevissen I und II die Zahl der Kuxe
von 1000 auf 3000 erhöht; infolge der Kriegsereignisse kam die Umwandlung aber tatsächlich nicht mehr zustande und fand erst
1952 statt mit der Gründung der DiergardtMevissen Bergbau-AG.
Gegründet 1859, AG seit 1907. Spezialmaschinenbau: Astra-Molkerei-Maschinen, AlfaMilchseparatoren, Kältemaschinen für Industrie
und Gewerbe, Kühlanlagen, industrielle Separatoren. 1967 umfirmiert in Alfa-Laval Bergedorfer Eisenwerke GmbH, seit 1974 Alfa-Laval
GmbH, 1991 durch Tetra Pak aufgekauft.
Los 230
Schätzwert 200-275 €
Bergmann-Elektricitäts-Werke AG
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark Okt.
1920 (Auflage 2500, R 9) Linker Rand
durch Feuchtigkeit beschädigt. VF
Gründung 1893/97 als Bergmann Elektromotoren- und Dynamo-Werke AG in Berlin. 1900
fusionsbedingte Umfirmierung wie oben. Beteiligungen u.a. auch an der Osram GmbH. Neben
der Draht- und Kabelfabrikation sowie Metallverarbeitung wurden von 1907 bis 1922 auch
Automobile (Marke Bergmann) produziert, danach nur noch Elektrofahrzeuge. Noch heute
bestehendes Unternehmen, 1988 von Siemens
an Gebr. Röchling verkauft (und dann mit DeTeWe zusammengelegt). 2005 Übernahme durch
die kanadische Aastra Technologies Ltd.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 233
Pels Maschinen-AG umgewandelt und 1926
umbenannt in Berlin-Erfurter Maschinenfabrik
Henry Pels & Co. AG. Hergestellt wurden Blechbearbeitungs-Maschinen für die spanlose Umformung von gewalzten Stahlblechen. Pels, der
dutzende von Patenten besaß, wurde damit
zum Vorreiter der Umformtechnik und begründete einen neuen Industriezweig. Seine Firma
hatte Zweigniederlassungen in Erfurt und Düsseldorf sowie ausländische Niederlassungen in
Brüssel, London, Mailand, New York, Paris,
Stockholm und Buenos Aires. Mit der Lieferung
von Lastwagen nach der Konstruktion von Joseph Vollmer im 1. Weltkrieg kam Pels mit der
noch jungen Automobilindustrie in Berührung,
die dann ab 1924 seine Hauptabnehmer-Branche wurde. Auch Großaufträge aus der jungen
Sowjetunion bekam Pels und wurde Vorsitzender einer deutsch-russischen Gesellschaft der
Maschinenbauindustrie. Henry Pels starb
1931. Seine Firmenanteile übernahm seine
Tochter, die dann zusammen mit ihrem Ehemann Fritz Heine mit dem zweiten Berliner Judentransport vom Bahnhof Grunewald nach
Lodz verschleppt und dort offenbar von den
Nazis
ermordet wurde.
1936
wurden die
Aktien der Familie als “jüdisches Eigentum” durch
das Deutsche
Reich eingezogen. Das
“arisierte”
Werk wurde
der
zur
Quandt-Gruppe gehörenden Deutsche
Waffen- und
MunitionsfaGünther Quandt (1881-1954),
AG
deutscher Industrieller aus der briken
übertragen
Familie Quandt
und beteiligte
sich an der Kriegsproduktion. Da der Enkel von
Henry Pels überlebt hatte, weil er rechtzeitig
nach England hatte fliehen können, traute sich
die junge DDR nicht gleich, den Betrieb in
Volkseigentum zu überführen. Dies geschah
erst 1954, später firmierte das Werk als “VEB
Umformtechnik Erfurt”. Es gehörte zu den be-
Umformtechnik Erfurt
deutendsten Industriebetrieben in Thüringen
und belieferte auch Automobilhersteller wie VW
in Westdeutschland. Nach der Wende wurde
das Kombinat im Juli 1990 in die Umformtechnik Erfurt GmbH umgewandelt und 1994 an die
Skoda-AG in Pilsen verkauft. 2001 Übernahme
durch den Pressenhersteller Müller-Weingarten
AG in Weingarten, der sechs Jahre später vom
Konkurrenten Schuler AG übernommen wurde.
Heute ist das Werk in Erfurt einer der zentralen
Produktions- und Servicestandorte des Schuler-Konzerns in Europa.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Minimal stockfleckig.
Schätzwert 50-125 €
Berlin-Borsigwalder
Metallwerke Löwenberg AG
Berlin-Borsigwalde, Aktie 1.000 Mark
30.11.1921 (Auflage 11000, R 5) EF
Gründung 1916. Herstellung und Verkauf von
Kupfer- und Messingfabrikaten, u.a. für Schiffund Lokomotivbau. 1925 Vergleich, Liquidation
bis Anfang der 30er Jahre.
Los 234
Schätzwert 2000-2500 €
Berlin-Erfurter Maschinenfabrik AG
Berlin, Interimsschein 1.900.000 RM
31.7.1942 (verbriefte die komplette
1942er Kapitalberichtigung, R 12),
ausgestellt auf die Deutsche Waffen- und
Munitionsfabriken AG, mit
Originalunterschrift von Günther
Quandt als AR-Vorsitzender VF+
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.
Los 231
Schätzwert 40-100 €
Bergmann-Elektricitäts-Werke AG
Berlin, Aktie 100 RM Mai 1938 (Auflage
1500, R 3) EF
Sicherheitsdruck von G&D.
Ursprung des Unternehmens ist ein 1892 in
Hamburg gegründeter Werkzeugmaschinenhandel des jüdischen Kaufmanns Henry Pels,
der schon 1894 nach Berlin verlegt wurde.
Nachdem Pels fortan auch selbst produzierte,
wurde das Unternehmen 1902 in die Henry
Nr. 234
25
den Betrieb von Straßenbahnen, Dampfer- und
Omnibus-Linien. Außerdem Beteiligung an der
Carolinenhof Terrain- und Baugesellschaft
mbH. Zuletzt Ende der 20er Jahre größere Parzellierungsvorhaben in Carolinenhof (Gem.
Schmöckwitz). Seit 1932 in Liquidation.
Los 235
Schätzwert 20-75 €
Berlin-Gubener Hutfabrik AG
vormals A. Cohn
Guben, Aktie 500 RM Mai 1928 (Auflage
2000, R 2) EF
Faksimile-Unterschrift des Deutsche-BankVorstands Paul Millington-Herrmann als ARVorsitzender.
Gründung 1888 unter Übernahme der von Apelius Cohn und Herm. Lewin in Berlin (1859) und
Guben an der Neisse (1876) begründeten Hutfabrikationsgeschäftes. Seit Gründung an der
Berliner Börse notiert. 1907 Ankauf der Berthold Lissner’schen Wollhut- und Haarhutfabriken in Guben. Auch nach Stillegung zweier Fabriken in der Weltwirtschaftkrise beschäftige
die Ges. Anfang der 30er Jahre in ihren Werken
noch über 3.500 Arbeiter. Großaktionäre waren
zu der Zeit das Bankhaus Jarislowsky & Co.,
die Darmstädter und Nationalbank sowie die
Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft.
Nach 1945 enteignet. 1949 nach Kassel verlagert, 1959 nach Recklinghausen. 1965 umgewandelt in Hutfabrik Recklinghausen GmbH.
Los 241
Los 239
Schätzwert 75-150 €
Berliner Düngerhandel AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1931 (Auflage
140, R 6) UNC-EF
Gründung im Mai 1931 durch Zusammenschluß der Firmen Sarbok & Witzleb, Berlin und
der Dungabteilung der Ein- und Verkaufsgenossenschaft Berliner Melkerei-Besitzer, Berlin.
Zweck: Ein- und Verkauf von Dünger der Berliner Tierhaltungen und alle hiermit zusammenhängenden Geschäfte. 1943 besaß das Unternehmen einen Fuhrpark mit 45 Pferden, Umsatz jährlich etwa 2 Mill. Ztr. Dung aus Berliner
Tierhaltungen. 1951 in eine GmbH umgewandelt, die AG ist erloschen.
Los 240
Schätzwert 10-50 €
Berliner Kraft- und Licht-AG
Los 236
Schätzwert 50-150 €
Berlin-Neuroder Kunstanstalten AG
Berlin, VZ-Actie 1.000 Mark 15.4.1907
(Auflage 2000, R 3) VF+
Gründung 1888 im schlesischen Neurode als
„Neuroder Kunstanstalten AG vorm. Treutler,
Conrad & Taube“. 1900 Übernahme der Berliner Kunstdruck- und Verlagsanstalt. Betriebe in
Berlin, Brandenburg (Havel), Braunau (Böhmen)
und Neurode in Schlesien. Herstellung von Reliefs, Emulsion für Fotopapiere und von Offseterzeugnissen. 1947/48 Sitzverlegung nach
München, die Werke in Schlesien und der ehemaligen Ostzone wurden enteignet.
Los 237
terten politischen Auseinandersetzungen wurde die Bewag schließlich 1931 für 560 Mio.
RM an die neugegründete Berliner Kraft- und
Licht-AG (Bekula) verkauft. Deren A-Aktien (2/3
des Kapitals) übernahm ein internationales Investoren-Konsortium mit deutscher, belgischer,
amerikanischer, englischer, schweizer, holländischer, skandinavischer und italienischer Beteiligung. Die B-Aktien lagen zu knapp 48 % bei
der Stadt Berlin, je 26 % bekamen die ElektroWerke und die (dann zum VEBA-Konzern gehörende) Preußenelektra. Letzter Bewag-Mehrheitsaktionär war deren Rechtsnachfolger E.ON
AG. 2001/02 verkauft an den schwedischen
Vattenfall-Konzern und zusammen mit den
HEW, der VEAG und der LAUBAG zur heutigen
Vattenfall Europe AG zusammengeführt.
Berlin, Aktie Gruppe A 500 RM Juni 1931
(Auflage 320000, R 1) EF
Ursprünglich 1884 gegründet als “Städtische
Elektricitäts-Werke AG” durch die Deutsche
Edison Gesellschaft für angewandte Elektricität
(später in AEG umbenannt). Seit 1923 die
stadteigene “Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG” (Bewag). Während der Weltwirtschaftskrise befand sich das ohnehin finanzschwache Berlin in einer nahezu ausweglosen
Lage und brauchte dringend Geld. Nach erbit-
trag auf Neuzulassung. 1961 Verlegung des
Verwaltungssitzes nach Frankfurt/Main und
Umfirmierung in “Lombardkasse AG”. Seitdem
stellt den Aufsichtsratsvorsitzenden die Deutsche Bank, die bis heute wie eh und je mit
17,32 % größter Aktionär ist. Gründung von
Niederlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin
und Hannover (1985) sowie München und
Stuttgart (1988). 1990 fusionsweise Übernahme der Liquidations-Casse in Hamburg AG.
Aktien dieses sehr interessanten Instituts waren
bisher völlig unbekannt, nur zwei Exemplare
dieser Stückelung lagen im Reichsbankschatz.
Abheftlochung, ganz leichte Sengspuren.
Schätzwert 300-400 €
Berliner Lombardkasse AG
Berlin, Aktie (Zwischenschein) 8 x 1.000
RM Aug. 1931 (R 11), ausgestellt auf das
Bankhaus A. E. Wassermann, Berlin VF
Hektographierte Ausfertigung auf hellblauem
Karton , rückseitig Dividendenstempel bis 1942
und Umschreibungen.
Gründung 1923 als Berliner Makler-Verein AG
durch Mitglieder der Vereinigung von Berliner
Banken und Bankiers (Stempelvereinigung)
und der Interessengemeinschaft der Berliner
Privatbankfirmen. Die Gründung erfolgte zunächst lediglich zum Zwecke des Namensschutzes, nachdem der “alte” 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank gegründete Berliner Makler-Verein 1923 in eine normale Geschäftsbank umgewandelt und in Berliner
Bankverein AG umbenannt worden war. Im Juli
1931 äußerte die Interessengemeinschaft der
Berliner Privatbankfirmen den Wunsch, eine
Lombardstelle zu schaffen, bei der ihre Mitglieder gegen Hinterlegung von Wertpapieren
Lombardkredit erhalten konnten. Damit sollte
der Abzug von Kundengeldern auf dem Höhepunkt der damaligen Bankenkrise kompensiert
werden können. Am 31.7.1931 beschloß eine
außerordentliche Hauptversammlung zu diesem Zweck die Erhöhung des Grundkapitals
von 6.000 RM auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt wie oben. Mit der technischen Durchführung der Geschäfte der Berliner Lombardkasse AG wurde zunächst die Bank des Berliner Kassen-Vereins, später die Liquidationskasse AG betraut. Ab 1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wieder durch Angestellte der
Bank des Berliner Kassen-Vereins (ab 1943:
Deutsche Reichsbank Wertpapiersammelbank)
in der Oberwallstraße. Damit im Ostsektor Berlins verblieben, wo nach Angaben der BankenKommission sämtliche Geschäftsunterlagen
abhanden kamen. 1951 wurde in Wilmersdorf
in der Privatwohnung des Vorstands Rudolf
Kastner eine Verwaltungsstelle eingerichtet.
1959 entsprach die Bankenaufsicht dem An-
Los 242
Berlin, Aktie (Interimsschein) 1.000 Mark
1.7.1922 (Auflage 1000, R 5) EF
Gründung 1907. Risiken-Rückversicherung in
allen Zweigen. 1926 wurde die Liquidation beschlossen.
Los 243
Berlin, Aktie (Lit. A) 1.200 Mark
20.8.1908 (Auflage 2500, R 3) EF-VF
Die Aktien Lit. A der 1908er Kapitalerhöhung finanzierten den Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile der Boswau & Knauer GmbH, in der die
Hochbauaktivitäten der Gesellschaft zusammengeführt wurden.
Bei der Gründung 1903 brachte die Allgemeine
Berliner Omnibus-AG vier Grundstücke (Kurfürsten-, Froben-, Bülowstraße und Kottbuser
Damm) als Sacheinlage ein. Mit der Parzellierung und Veräußerung von Grundstücken in Steglitz, Zehlendorf, Reinickendorf, Wittenau und
am Hohenzollerndamm war die Gesellschaft
nicht sonderlich erfolgreich und erlitt außerdem
große Forderungsverluste bei der PassageKaufhaus-AG. Es folgten 1912 und 1914 Sanierungsversuche, nach der Inflation konnte 1924
Schätzwert 20-60 €
Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.11.1921
(Auflage 1500, R 3) EF-VF
Ähnliche Gestaltung wie voriger Titel.
Schätzwert 25-125 €
Berlin-Oberspree
Terrain- & Baugesellschaft
Berlin, Actie 1.000 Mark 13.5.1899.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 2) EF
Mit sechs Liquidationsstempeln bis 1940.
Die Terrains der Gesellschaft lagen am Langen
See (Dahme), darüber hinaus bezweckte sie
26
Nr. 241
Schätzwert 50-125 €
Berliner Terrain und Bau AG
Berlin-Neuroder Kunstanstalten AG
Los 238
Schätzwert 75-150 €
Berliner Rück-Versicherungs-AG
Nr. 245
für Hotels und Gaststätten. Großaktionäre waren in den 50er Jahren das Hofbrauhaus Wolters AG (Braunschweig), die Brauerei Wulle AG
(Stuttgart) und die Schultheiss-Brauerei AG
(Berlin). 1976/78 Sitzverlegung nach Bad Soden i.Ts. Heute Anaconda Holding & Dienstleistungs AG mit Sitz in Frankfurt a.M. Im Jahre
2005 Insolvenz und Löschung der Gesellschaft.
Eingetragen auf die Riebeck-Partuschke-Brauerei oHG, Torgau.
Nr. 248
Nr. 244
Berliner Terrain- und Bau AG
gleich, denn der Ostmagistrat wollte die Gesellschaft enteignen und den alten wohlklingenden
Firmenmantel als Aushängeschild für eine staatliche Versicherungsanstalt missbrauchen. 1980
mit der Aachen-Leipziger Versicherungs-AG verschmolzen, seit 1987 firmiert das Unternehmen
als „Vereinte Versicherung AG“ und gehört heute zum Konzern der Allianz-Versicherung.
Berlin, Aktie 1.200 Mark Juli 1915
(Auflage 10000, R 7) EF
Los 248
das Kapital nur im extrem schlechten Verhältnis
60:1 umgestellt werden. 1936 wurde bei dieser
in Berlin börsennotierten AG die Eröffnung des
Konkursverfahrens mangels Masse abgewiesen.
Los 244
Schätzwert 175-300 €
Schätzwert 225-300 €
Gestaltet wie voriges Los.
Bernburger Motoren-Werk AG
Los 245
Bernburg, Aktie 1.000 Mark 2.11.1922.
Gründeraktie (Auflage 10000, R 9) VF.
Schätzwert 150-300 €
Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank
Berlin, Namensaktie 1.000 Mark 15.7.1893.
Gründeraktie (Auflage 600, R 5) VF.
Initiatoren waren führende Leute des Berliner
Fleischergewerbes. Neben dem insbesondere für
diese Berufsgruppe betriebenen Bankgeschäft
(in der Königstraße und auf dem Städt. Vieh- und
Schlachthof) besaß die Bank eine ViehagenturAbteilung, die 1922 als „Berliner ViehverkehrsBank AG“ verselbständigt wurde. 1919/1922
Umfirmierung in „Handelsbank AG in Berlin“.
Großaktionär war zuletzt die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank. 1932 Zahlungseinstellung, Zwangsvergleich und Auflösung.
Los 246
Gegründet 1922 zwecks Herstellung und Vertrieb von Elektromotoren und elektr. Bedarfsartikeln aller Art. 1924 Übernahme der elektrotechnischen Fabrik Braun & Braun (von der im
deutschsprachigen Raum verschiedene Rechtsnachfolger bis heute existieren). 1925 Konkurs.
Aktien dieser Ges. waren vorher unbekannt.
Los 250
Schätzwert 50-100 €
Bezugsvereinigung
Deutscher Brauereien AG
Berlin, Namensaktie 1.000 Mark
15.5.1902 (Auflage 500, R 5) EF-VF
Los 249
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Beton- und Monierbau AG
Schätzwert 20-60 €
Berlin, Aktie 1.000 RM Aug. 1941
(Auflage 2200, R 4) EF
Gründung 1889 als „AG für Monierbauten
vorm. G. A. Wayß & Co.“, 1895 Umbenennung
Los 251
Schätzwert 125-175 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, 4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark
31.12.1919 (Auflage 2250, R 10) VF
Schätzwert 150-300 €
Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank
Los 247
in AG für Beton- und Monierbau, ab 1925 Beton- und Monierbau AG. Ausführungen aller Arbeiten, insbesondere von Bauten nach dem System Monier (Eisengerippe mit Zementumhüllung) für Hoch-, Tief- und Bergbau, Fabrikation
von Bau-Materialien. Spektakuläre Projekte
waren der Bau des Mittellandkanals (ab 1926),
des Schiffshebewerks Niederfinow (1928) sowie der Söse- und der Odertalsperre im Harz
(1930/31), schließlich der Saaletalsperre bei
Hohenwarte (1935). BuM baute im Rahmen der
damaligen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
einen großen Teil der neuen Reichsautobahnen, die übrigens nach amerikanischem Vorbild
ausgeführt wurden. Nach 1945 verlegte der
Bau-Riese seinen Sitz nach Düsseldorf. In den
80er Jahren war BuM eine der spektakulärsten
deutschen Pleiten der Nachkriegszeit.
Berlin, Namensaktie 1.000 Mark Jan.
1925. Gründeraktie (Auflage 1200, R 5) EF
Bei der Gründung 1916/24 beteiligten sich fast
alle namhaften Brauereien Deutschlands an
dieser Zentral-Einkaufsgesellschaft für alle
Rohstoffe und Bedarfsgegenstände für die
Brauindustrie. Außerdem Handel mit Mobiliar
Gründung 1895 als „Nürnberger Metall- und
Lackierwarenfabrik AG“. 3 Fabriken in Nürnberg, 2 Fabriken in Grünhain/Sachsen. Erzeugt
wurden Haus- und Küchengeräte, Badeöfen,
Eisschränke, Korbmöbel, Porzellan, Schreibund Rechenmaschinen, optische, mechanische
und elektrische Spielwaren, Modelleisenbahnen sowie Kinderfilme. Bing geriet durch die
Wirren der Weltwirtschaftskrise in Zahlungsschwierigkeiten. 1932 kam es zu einem
Zwangsvergleichsverfahren. Um andere Firmenteile zu retten, wurde die Spielzeugproduktion eingestellt. Die Nürnberger Spielwarenhersteller Karl Bub und Kraus erwarben Maschinen, Werkzeuge und fertige Teile der Bing-Eisenbahn, die von 1932 bis 1937 als Karl Bub
Miniatur Eisenbahn weiter vertrieben wurde.
Andere Teile der Bing-Werke wurden von Fritz
Hintermayr erworben, der von 1932 bis 1945
Sättel, Werkzeugtaschen für Motorräder und
Gasboiler in den Bingwerken herstellen ließ.
Seit 1937 wird dort der Bing-Vergaser hergestellt. 1965 Umwandlung in eine GmbH. 2001
Schätzwert 30-75 €
Berlinische Feuer-Versicherungs-Anstalt
Berlin, Aktie 100 RM 2.5.1930 (Auflage
1500, R 3) EF
Faksimile als AR-Vorsitzender: Franz Urbig
(Deutsche-Bank-Vorstand).
Mit ihrer Gründung im Jahre 1812 eine der ältesten deutschen Versicherungen. Eine Gründung
der Bankiers W.C. Benecke, C.W. Brose, H. Hotho und F.G. von Halle. Bei ihrer Gründung war
die Berlinische Feuer die einzige Versicherungsgesellschaft in Preußen und sollte es auch lange
bleiben, denn in ihrem Privileg war ihr vom König zugesagt, dass auf 15 Jahre kein Konkurrenzunternehmen genehmigt werden sollte (dieses Privileg wurde bereits 1819 gebrochen). Insofern war es die Berlinische Feuer, die im Versicherungsgeschäft Usancen entwickelte und
Maßstäbe setzte, die später für alle anderen Versicherungen gelten sollten. Anlässlich ihres 150jährigen Bestehens im Jahr 1962 konnte die Gesellschaft mit Stolz feststellen, die älteste deutsche AG zu sein, die noch unter gleichem Namen wie zur Gründung existierte. Nach 1945
verlegte die Berlinische Feuer ihren Sitz nach
München. Die Sitzverlegung kam einer Flucht
Nr. 252
Nr. 253
27
sennotiz Dresden. 1947 Sitzverlegung nach
Hamburg-Eidelstedt und Umfirmierung in eine
GmbH. 2000 Fusion mit der über 100 Jahre alten Metallwerke Goslar und der Neue Apparatebau Goslar (vormals Bleiwerk Goslar) zur JL Goslar. Der dortige Geschäftsbereich Strahlenschutz
fertigt u.a. die weitbekannten Castor-Behälter.
Umfirmierung in “Bing Power Systems GmbH”.
Im gesamten Gebäudekomplex in der Stephanstraße befindet sich heute die Hauptverwaltung
der Firma Diehl. Gründersohn Stephan Bing
war später Mitbegründer der Modelleisenbahnfirma Trix.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 252
Los 260
Schätzwert 150-200 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922
(Auflage 100000, R 8) VF+
Freiberg, Aktie 1.000 Mark 12.4.1920
(Auflage 1500, R 4) EF
Faksimile Dr. Siegmund Bing (1878-1961) für
den Aufsichtsrat, Stephan Bing als Generaldirektor der Bingwerke für den Vorstand.
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Originalunterschrift Lindig. Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 255
Schätzwert 50-150 €
Bitterfelder Actien-Bierbrauerei
vormals A. Brömme
Bitterfeld, Aktie 1.000 Mark 10.12.1921
(Auflage 300, R 5) EF
Originalunterschriften von Vorstand (Dr. Brömme) und Aufsichtsrat.
Zuvor überhaupt nicht bekannt gewesene
Emission.
Los 253
Schätzwert 400-500 €
Bitterfelder Actien-Bierbrauerei
vormals A. Brömme
Bitterfeld, Actie 1.000 Mark 20.4.1891.
Gründeraktie (Auflage 400, R 10) VF+
Hübsche Ornament-Umrahmung, zwei Brömme-Originalunterschriften.
Gründung 1880 durch den Brauereibesitzer Albert Brömme, seit 1891 AG. Die Brauerei lag
an der Inn. Zörbiger Straße 25, auch eigene
Mälzerei. 1920 Erwerb der Uhlemann’schen
Dampfbierbrauerei in Delitzsch. Ab 1946 Aktienbrauerei, 1972 als Werk Brauerei Bitterfeld
zum VEB Getränkekombinat Dessau gekommen. 1990 als Brauerei Bitterfeld reprivatisiert,
aber ohne anhaltenden Erfolg: 1995 Einstellung der Produktion, wenig später wurde die
Brauerei abgerissen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 256
Schätzwert 150-300 €
Bitterfelder Louisen-Grube
Kohlenwerk- und Ziegelei-AG
Bitterfeld, Aktie 200 Taler 27.5.1873.
Gründeraktie (Auflage 250, R 5) EF-VF
gehörte auch die Wohnhaus-Kolonie der
Blancke-Werke in Merseburg.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 258
Schätzwert 150-300 €
Blechwaaren-Fabrik Fraulautern
Fraulautern bei Saarlouis Bhf.,
Namensaktie 500 Thaler = 1.500 Mark
1.7.1873 (Auflage 624, nach Kapitalherabsetzung 1904 nur noch 312, R 4) EF
Mehrere Originalsignaturen, u.a. des bedeutenden Bonner Fabrikanten Jacob Dahm als
Präsident. Gedruckt auf sehr festem, pappeähnlichem Papier.
Gegründet 1813 als Blechwaren-Fabrik Fraulautern, 1903 umbenannt in Eisenwerk Fraulautern AG. Hergestellt wurden emaillierte
Haus- und Küchengeräte, säurebeständigeemaillierte Geräte für die chemische Industrie.
1920 gingen die Aktien in französischen Besitz
über. Die Firma lautete bis zum Übergang in
deutschen Besitz 1936 “Emailleries de la Sarre”. Heute Press- und Stanzwerk Fraulautern
GmbH, eine Tochter der Koninklijke Nedschroef
Holding N.V. Das Dorf Fraulautern wurde 1936
der Stadt Saarlouis eingemeindet.
Hübsche Girlanden-Umrahmung.
Gründung 1873. Die Gesellschaft übernahm
von der Firma Keferstein, Köppen & Co. die auf
der Sandersdorfer Flur gelegenen Braunkohleund Tonfelder. Braunkohlenabbau auf den Gruben Louise und Karl Ferdinand, außerdem Betrieb einer Ziegelei, die zuletzt 3 Mio. Mauersteine jährlich produzierte. 1910 nahm die
Ges. 2,5 Mio. Mark in die Hand (das 4-fache
des Aktienkapitals zu dieser Zeit!) und erwarb
von Lehmann & Kühle in Bitterfeld die Grube
Vergißmeinnicht. Nach 1945 enteignet worden.
Los 259
Los 257
Schätzwert 150-200 €
Blancke-Werke GmbH
Berlin und Merseburg, 5 % Teilschuldv.
1.000 Mark 13.12.1921 (Auflage 10000,
R 9) EF
Gegründet bereits 1867. Fertigung von Maschinen- und Dampfkessel-Armaturen wie
Schlammpumpen, Kesselarmaturen, Filterpressen, Vakuumpumpen, Centrifugen für die Zukkerindustrie, Automobilzylinder. Zu den Werken
Los 254
Schätzwert 50-150 €
Bleiindustrie-AG
vormals Jung & Lindig
Freiberg, Aktie 1.000 Mark 1.2.1908
(Auflage 500, R 4) EF
Großformatiges Papier, original signiert von
Lindig.
Gegründet 1896. Hergestellt wurden mit rd. 250
Beschäftigten Walzblei, Bleirohre und Bleiapparate für die chemische Industrie. Zweigfabriken
im oberschlesischen Friedrichshütte, Eidelstedt
bei Hamburg und Klostergrab (Böhmen). Bör-
Los 261
Gotha, VZ-Aktie 1.000 RM Dez. 1932
(Auflage 200, R 5) UNC-EF
Gegründet am 16.3.1878 als oHG, 1922 umgewandelt in eine AG. Betrieb einer Gummiwarenfabrik und Hanfschlauchweberei. Haupterzeugnisse Wasser-, Bier-, Weinschläuche, Maschinenschläuche, Konservenringe, sämtliche
technische Gummiwaren in Natur- und Kunstkautschuk, außerdem Feuerwehrschläuche.
Nach 1945 neben mehreren anderen Firmen in
der VEB Gummiwerke (“Kowalit”) aufgegangen.
Nach 1990 von der Phoenix AG übernommen.
Los 262
Berlin, Aktie Lit. A 2.000 Mark 6.4.1905.
Gründeraktie (Auflage 1650, R 9) VF+
Bei der Gründung 1905 (mit Aktieneinführung an
der Berliner Börse) wurden die bis dahin der Immobilien-Verkehsbank zu Berlin gehörenden sog.
Wollankschen Grundstücke in Größe von
443.656 qm übernommen, belegen zwischen
den Bahnhöfen Niederschönhausen und Heinersdorf, eingegrenzt von der Berliner Straße, der
Prenzlauer Chaussee und der Berlin-Stettiner Eisenbahn. Auf einem nicht mitverkauften Baublock mitten in dem Areal war zuvor schon das
königl. Amtsgericht Pankow errichtet worden.
Zwei weitere Grundstücke trat die Ges. für den
Bau einer Schule und einer Kirche unentgeltlich
ab. Nach umfangreichen Grundstückstäuschen
mit der Gemeinde für Strassenbauzwecke wurde
die Straßen-Regulierung 1908 zum Abschluß gebracht. Wenige Jahre danach verschlechterte
sich die Lage am Grundstücksmarkt und es liefen immer höhere Verluste auf, die am Ende des
1. Weltkrieges 1918 zur Verhängung der Geschäftsaufsicht führten. Durch den Bau eines Industriegleisanschlusses an der Ostseite hoffte
man dann den größeren Teil des Areals in Industriegelände umwandeln zu können. 1924 waren
alle Grundstücke verkauft, die AG trat in Liquidation. 1927 wurde eine Resthypothek der Berliner
Bitterfeld, Aktie 1.000 Mark 10.12.1906
(Auflage 200, R 10) VF+
Originalunterschriften von Vorstand (Dr. Brömme) und Aufsichtsrat.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
28
Schätzwert 600-750 €
Boden-AG am Amtsgericht Pankow
Schätzwert 275-350 €
Nr. 258
Schätzwert 50-125 €
Blödner & Vierschrodt Gummiwarenfabrik u. Hanfschlauchweberei AG
Bitterfelder Actien-Bierbrauerei
vormals A. Brömme
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Schätzwert 50-125 €
Bleiindustrie-AG
vormals Jung & Lindig
Nr. 262
Hypothekenbank zu einem Bruchteil des Nennwertes abgelöst. 1928 nach Beendigung der Liquidation und Ausschüttung von 26 RM je VZAktie im Handelsregister gelöscht.
Nr. 266
Nr. 265
Los 263
Schätzwert 200-250 €
Boden-AG Steglitz
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1909
(Auflage 1200, R 8) EF-VF
1918 umgewandelt in Vorzugsaktie, 1924 herabgesetzt auf 100 RM.
Neben der Tätigkeit als Terraingesellschaft
auch Darlehns- und Diskont-Geschäft. Auf einem der ursprünglich von dieser Gesellschaft
erschlossenen Grundstücke steht heute übrigens die Hauptverwaltung der BfA. Die Gesellschaft besaß bei Kriegsende noch drei Häuser
in Neukölln und Pankow.
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 264
Schätzwert 1200-1500 €
Bodengesellschaft am
Hochbahnhof Schönhauser Allee AG
Berlin, Aktie Litt. A 1.000 Mark März
1906 (Auflage 3600, R 10) EF-VF
Sehr dekorative Gestaltung von dem bedeutenden Gebrauchsgrafiker, Kunstgewerbler und
Schriftsteller Ludwig Sütterlin (1865-1917).
Die 1906 gegründete Gesellschaft verwertete zwei
Grundstückskomplexe an der Bornholmer und
Wisbyer Straße, die von der Deutschen Bank in
auftragsloser Geschäftsführung für sie angekauft
wurden. Nach Verwertung des Grundbesitzes
1929 in Liquidation gegangen, auf der Aktie sind
dann rückseitig zwei Liquidationsraten vermerkt,
150 RM im Jahr 1930 und 30 RM im Jahr 1931.
Von dieser bis dahin unbekannten Berliner Terraingesellschaft wurden lediglich 4 Gründeraktien im Reichsbankschatz gefunden, dies ist
jetzt die letzte noch verfügbare.
Los 265
Schätzwert 225-300 €
Bodengesellschaft Machnow
Berlin, Aktie Lit. A 2.000 Mark Dez. 1909.
Gründeraktie (Auflage 500, R 8) UNC-EF
Theodor Fontane beschrieb Kleinmachnow in
seinen Wanderungen durch die Mark Branden-
burg als “reizend gelegen”, es werde aber “über
kurz oder lang vor die Tore Berlins gerückt sein”.
So kam es auch: Der Bau des Teltowkanals mit
der Kleinmachnower Schleuse (1901-06) beschleunigte die Siedlungstätigkeit, wobei noch
bis zur Zerstörung 1945 Gutshof, Schloss und
Burg den Mittelpunkt des Ortes bildeten. Die
Gutsherren, die Vettern Georg und Dietloff von
Hake (deren Familie seit 1400 hier saß) verkauften bereits 1895 gut 200 Morgen Land westlich
des Zehlendorfer Damms an den Kgl.-Preussischen Baurat Carl Gérard. 1903 erwarb die Zehlendorf-Kleinmachnower Terrain-AG weitere 264
Morgen auf der gegenüberliegenden Straßenseite und errichtete hier 21 Villen. Schließlich
lockte der Ort auch hohe Militairs und Bankiers
an, die die Bodengesellschaft Machnow gründeten. Doch illustre Namen unter den Gründern
waren keine Erfolgsgarantie: Es gelang der Gesellschaft für das erworbene 51 ha große
Grundstück des Ritterguts Machnow keine endgültige Finanzierung. Wegen der Zwangsversteigerung dieses Grundstücks geriet sie bereits
1911 in Konkurs. Lachender Dritter war der
Gutsherr Dietloff von Hake, der mit den Landverkäufen so reich geworden war, daß er sich auf
dem Seeberg die “Neue Hakeburg” erbauen lassen konnte. Diesen Prachtbau erwarb 1937 die
Reichspost, nach 1945 wurde er von der SED
genutzt, noch heute thront er als Wahrzeichen
der Gemeinde über dem Machnower See.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 266
und Me 262. Heute ist die Bohemia Bestandteil
der Firma Thun Karlsbader Porzellan AG.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 269
Schätzwert 100-150 €
Bohrgesellschaft Glückauf-Galizien
Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 4.7.1908
(Auflage 1000, R 9) EF-VF
Los 267
Schätzwert 100-150 €
Bohrgesellschaft Barbara
Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 23.7.1909
(Auflage 1000, R 9) EF
Gründung 1905. Die Bohrungen auf Kali wurden ab Nov. 1905 bei Höxter i.Westf. vorgenommen, blieben aber ohne Erfolg.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Die Bohrgesellschaft, errichtet auf Grund des
Statuts vom 27.3.1906, war in der österreichischen Provinz Galizien, nahe der Stadt Boryslaw, tätig. Nach 1919 gehörte das Gebiet zu
Polen, heute liegt es in der Ukraine.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 200-250 €
“BOHEMIA“ Keramische Werke AG
Neurohlau (bei Karlsbad), Aktie 1.000 RM
Jan. 1941 (Auflage 500, R 10) EF
Gegründet 1921, hervorgegangen aus der Bohemia, Karlsbader Keramische Werke GmbH.
Hergestellt wurden hochwertige Tafel-, Kaffeeund Teeservice aus Porzellan sowie Hotelgeschirr. 1939 wurde die Satzung dem deutschen
Aktiengesetz angepasst und neu gefasst. Während des 2. Weltkrieges entstand in Neu Rohlau ein Konzentrationslager. Dieses war bis
1943 ein Außenlager des KZ Ravensbrück und
danach des KZ Flossenbürg. Die Häftlinge
mussten in dem von der SS beschlagnahmten
Unternehmen Bohemia-Keramische Werkstätten AG arbeiten. Auch für die Messerschmidt
AG wurde gearbeitet u.a. für die Montage von
Elektroverteilern für die Jagdflugzeuge Me 109
U-Bahnhof Schönhauser Allee
Los 270
Schätzwert 125-200 €
Bohrgesellschaft Heinrichshall
Los 268
Schätzwert 100-200 €
Bohrgesellschaft Bergfrei
Berlin, Namens-Anteilschein 1 Anteil
9.1.1907 (Auflage 1000, R 5) EF
Gründung 1905. Bohrungen auf Kali bei Lauterbach in Hessen blieben ohne Erfolg.
[Berlin], Namens-Anteil 1/1.000
13.6.1906 (Auflage 1000, R 7) EF
Gründung 1905. Sitz in Magdeburg. Gerechtsame: 15000 Morgen in den Gemeinden Brome,
Zicherie, Croya und Voitze Provinz Hannover,
benachbart mit Bismarckhall und Centrum. Die
Bohrungen auf Kali in Brome (südl. Lüneburger
Heide bei Wittingen) blieben ohne Erfolg.
Nr. 264
29
Los 271
Schätzwert 125-200 €
Bohrgesellschaft Philippshall
Magdeburg, Namens-Anteil 1/1.000
25.8.1907 (Auflage 1000, R 6) EF
Großformatiges Papier. Sehr dekorative Umrandung, Hammer und Schlegel in allen vier Ecken.
Kalibohrgesellschaft, verliehene Konzession in
Bermuthshain (Vogelsberg) in Hessen. Die Bohrungen hatten aber keinen Erfolg.
Nr. 278
Nr. 277
notiz Berlin. 1949 verlagert nach Düsseldorf,
1983 erloschen nach Übertragung des Vermögens auf die THOSTI Bau-AG, Augsburg, anschließend umfirmiert in WTB Walter THOSTI
BOSWAU Bau-AG, 1991 umfirmiert in WALTER
BAU-AG, 2001 fusioniert mit DYWIDAG.
handlung (Preussische Staatsbank) erworben.
Sehr dekorativ mit Flügelrad.
Los 278
Schätzwert 450-750 €
Brandenburgische Städtebahn AG
Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 1.4.1904.
Gründeraktie (Auflage 8954, R 8) VF+
Sehr dekorativ mit Flügelrad.
Die Gründeraktien Lit. B waren vorher unbekannt gewesen!
Streckenplan der Brandenburgischen
Städtebahn
Los 275
Los 272
Schätzwert 125-200 €
Bohrgesellschaft Valesca
Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 15.9.1906
(Auflage 1000, R 6) EF
Gründung am 15.9.1906. Die Bohrgesellschaft
hatte ihre Konzession in Starasol (Galizien).
Los 273
Schätzwert 30-75 €
Brandenburgische Elektricitäts-,
Gas- und Wasserwerke AG
Berlin, Aktie 300 RM März 1929 (Auflage
800, R 4) EF
Gründung 1909 durch Fusion der Brandenburgischen Carbidwerk GmbH und der Ostdeutschen Wasserkraft-GmbH zur “Brandenburgische Carbid- und Elektricitätswerke AG”. 1929
Umfirmierung wie oben anläßlich der Fusion
mit der “Continentale Wasser- und Gaswerke
AG zu Berlin”. Betrieb von 7 E-Werken, 1 Gaswerk und 4 Wasserwerken. 1930 Verschmelzung mit der AG Körting’s Electricitäts-Werke.
Börsennotiz Berlin, letzter Großaktionär war die
Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, München
(auf sie 1964 übergegangen).
Schätzwert 75-150 €
Bohrisch Brauerei AG
Stettin, Aktie 1.000 RM März 1942
(Auflage 1696, R 5) EF
Gründung 1862, AG seit 1904 als „J. Bohrisch,
Bairische Bierbrauerei AG“. 1920 Fusion mit der
Wilh. Conrad AG für Brauerei und Kornbrennerei. 1922 Übernahme der Stettiner Union-Brauerei und Beteiligung bei der Vereinigten Grenzmark-Brauereien AG in Schneidemühl und der
Kösliner Aktien-Bierbrauerei. Börsennotiz Berlin,
Dresden/Leipzig, Stettin. Mehrheitsaktionär war
zuletzt der Rückforth-Konzern. 1948 verlagert
nach Kiel, ab 1957 GmbH.
Los 276
Schätzwert 75-125 €
Brandenburgische Holzindustrie AG
Berlin, Aktie 100 RM Aug. 1928 (Auflage
2500, R 7) EF
Gründung 1920 als „Brandenburgische Futtermittel und Holzindustrie AG“. Anfertigung von
Eisenbahnschwellen, Holzwolle, Kisten und
Dielen.
Nur 38 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 277
Die Bahn wurde bereits im 19. Jh. als Teil eines
aus militärstrategischen Gründen den Großraum Berlin großzügig umrundenden Eisenbahnringes konzipiert. Gegründet am 2.3.1901
in Berlin durch die Vereinigte Eisenbahnbauund Betriebs-Gesellschaft, den Königlich
Preussischen Fiskus, die Provinz Brandenburg,
die Kreise Zauch-Belzig, Westhavelland, Ruppin und die Stadtgemeinde Brandenburg. Sitz
ab 1914 in Brandenburg a.H., seit 1921 wieder
in Berlin. Normalspurige 125 km lange Nebenbahn von Treuenbrietzen über Belzig, Brandenburg, Rathenow nach Neustadt a.D., Betriebseröffnung am 1.4.1904. Betriebsführung zunächst durch die Vereinigte Eisenbahnbau- und
Betriebs-Gesellschaft, ab 1.4.1914 führte die
Gesellschaft den Betrieb selbst. Die Bahn verband die von Berlin ausgehenden Hauptstrekken nach Hamburg, Stendal, Magdeburg und
Dessau miteinander und war eine der bedeutendsten deutschen Privatbahnen. Obwohl sich
bei Ende des 2. Weltkrieges ohnehin über 95 %
der Aktien im Besitz der öffentlichen Hand befanden, wurde die Bahn enteignet und ging
1949 in die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn über. In den 1960er Jahren forderte die
UdSSR von der DDR einen weiteren Ausbau,
um der Tschechoslowakei für den Güterverkehr
einen Berlin umfahrenden Zugang zum Rostocker Hafen zu verschaffen. Ab 1998 wurde
die Bahn abschnittsweise stillgelegt, bis auf
den 37 km langen Abschnitt Brandenburg-Rathenow, der 2003-05 für 55 Mio. Euro aufwändig saniert wurde und heute von Regionalzügen
der Ostseeland Verkehr GmbH befahren wird.
Dabei kam es zu einem bemerkenswerten
Schildbürgerstreich der Bürokratie: Auch der
Abschnitt Rathenow-Neustadt wurde, einschließlich der Neubauten der Brücken, für zig
Millionen saniert, aber schon am 31.5.2006
nach nur 11-monatiger Betriebszeit wieder
stillgelegt. Die AG selbst war übrigens schon
1959 als vermögenslose Gesellschaft vom
Amtsgericht Berlin-Charlottenburg gelöscht
worden.
Schätzwert 175-300 €
Brandenburgische Städtebahn AG
Berlin, Aktie Lit. A 1.000 Mark 1.4.1904.
Gründeraktie (Auflage 4000, R 6) EF-VF
Los 274
Schätzwert 30-75 €
Boswau & Knauer AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1929 (Auflage
3200, R 3) UNC-EF
Gründung 1892, AG seit 1922. Ausführung von
Hoch-, Skelett- und Siedlungsbauten. Börsen30
Die A-Aktien erhielten vorweg 4 % Dividende
(ohne Nachzahlungsanspruch) und waren bei
einer eventuellen Liquidation bevorzugt. Sie
waren zunächst vollständig im Besitz der Vereinigten Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft und wurden 1904 von der Kgl. SeeBahnstrecke nordöstlich von Niemegk
Los 279
Schätzwert 25-125 €
Brandenburgische Städtebahn-AG
Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 18.6.1923
(Auflage 77724, R 2) UNC-EF
Auch diese Emission war zuvor nicht bekannt
gewesen.
Los 280
Schätzwert 50-125 €
Brauerei C. W. Naumann AG
Leipzig-Plagwitz, Aktie 1.000 RM
6.6.1941 (Auflage 600, R 4) EF
Gründung 1828 durch Carl Wilhelm Naumann,
AG seit 1899. Die Brauerei in Leipzig-Plagwitz
(Zschochersche Str. 79) hatte eine Produktionsfähigkeit von ca. 100.000 hl Bier im Jahr.
1917 Übernahme der Zwenkauer Brauerei und
Aufnahme der Herstellung alkoholfreier Getränke, 1921 Angliederung der Vereins-Bier-Brauerei AG. 1932 aufgrund von Forderungsausfällen Vergleich angemeldet. Nach Annahme des
Vergleichs 1933 Aufhebung des Vergleichsverfahrens. Nach 1945 enteignet und als VEB
“Westquell” in Volkseigentum überführt. Seit
1959 zum VEB Sachsenbräu gehörig, ab 1969
zum VEB Getränkekombinat Leipzig. Nach der
Privatisierung wurde der Betrieb 1992 endgültig geschlossen. Das Fabrikgelände zwischen
Zschochercher Straße und Erich-Zeigner-Allee
ist heute größtenteils beräumt, stattdessen befindet sich dort eine Lidl Filiale. Übrig sind noch
das Sudhaus sowie die Kellerräume in der Erich-Zeigner-Allee. Die “Kleine Funkenburg”,
Naumanns erstes Brauhaus, fiel der schlechten
Verkehrsplanung beim Ausbau der inneren
Jahnallee zum Opfer.
Von den Berlinern spöttisch als „Dividendenjauche“ betitelt,
brachte das Bier den Aktionären reichlich hohe Prozente...
Nr. 283
Nr. 281
Los 281
Los 283
Schätzwert 1200-1500 €
Schätzwert 1000-1250 €
Los 285
Schätzwert 600-750 €
Brauerei Ernst Engelhardt Nachf. AG
Engelhardt-Brauerei AG
Engelhardt-Brauerei AG
Pankow bei Berlin, Aktie 1.000 Mark
12.12.1907. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 11) VF+
Berlin, Aktie 1.000 Mark Sept. 1919
(Auflage 2000, R 10) VF
Berlin, Aktie 1.000 Mark 4.1.1921
(Auflage 5000, R 10) VF-
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies
ist jetzt das allerletzte noch verfügbare. Randschäden fachgerecht restauriert.
Ränder etwas fleckig, Randschäden fachgerecht restauriert.
G&D-Druck mit Originalunterschriften.
Gründung ca. 1860, AG seit 1907. Zunächst eine kleine Brauerei, die namentlich CaramelMalzbier herstellte. 1905 Errichtung einer großen neuen Brauerei in Pankow. 1910 Verschmelzung mit der Kaiserbrauerei AG in Charlottenburg. 1916/17 Übernahme der Berliner
Stadtbrauerei GmbH und der Gebhardt-Weißbierbrauerei GmbH. 1917 Fusion mit der Victoria-Brauerei AG in Stralau. Damit hatte Engelhardt drei Produktionsstätten in Groß-Berlin. In
der Folge wurden im ganzen Reich von Wuppertal über Dortmund und Hamburg bis Königsberg
i.Pr. dutzende weiterer Brauereien übernommen.
Die beiden Braustätten in Pankow (Thulestraße)
und Stralau (Krachtstraße) wurden 1949 enteignet. Die Brauerei in Charlottenburg (Danckelmannstraße) wurde 1983 stillgelegt und die Produktion in die Schultheiss-Brauerei in Kreuzberg
verlagert, zugleich Abschluß eines Lohnbrauver-
Los 286
Los 284
Schätzwert 50-150 €
Engelhardt-Brauerei AG
Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark Juni 1920
(Auflage 1000, R 3) UNC
Schätzwert 275-350 €
Engelhardt-Brauerei AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922
(Auflage 23000, R 8) VF
Randschäden fachgerecht restauriert.
Nr. 286
Los 282
Schätzwert 600-750 €
Engelhardt-Brauerei AG
Berlin-Pankow, Aktie 1.000 Mark Febr.
1918 (Auflage 650, R 9) VF+
Diese Ausgabe war, wie auch alle folgenden
Emissionen, vorher vollkommen unbekannt
gewesen.
Los 287
Schätzwert 600-750 €
Engelhardt-Brauerei AG
Berlin, 5 % Schuldv. 1.000 Mark März
1922 (Auflage 11000, R 10) VF
Nr. 282
trages mit dem Großaktionär Brau und Brunnen
AG. 1990 in eine GmbH umgewandelt.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, unentwertet war zuvor seit Jahrzehnten nur ein
einziges weiteres Stück bekannt.
Nr. 284
Nr. 285
Ansicht des Flaschenturms der Engelhardt Brauerei in Berlin-Stralau 2008
Originalunterschriften.
Nur 3 Stück hatten im Reichsbankschaft gelegen, dieses ist das letzte noch verfügbare.
Innenansicht des Berliner Flaschenturms
31
Los 290
Schätzwert 400-500 €
Brauerei zum Felsenkeller
Dresden-Plauen, Sammelaktie 100 x
1.000 RM Febr. 1943 (Auflage nur 40
Stück, R 9) EF-VF
Vorher vollkommen unbekannt gewesen!
1998 wurde die AG nach Frankfurt/Main verlegt und in net.IPO AG umbenannt. Die Geschäftsidee der Börsenplatzierungen über das
Internet ist leider inzwischen etwas aus der
Mode gekommen. Vom ursprünglichen Höchststand von 100 € hat der Kurs inzwischen fast
99 % verloren, aber die AG strampelt weiter vor
sich hin (inzwischen umfirmiert in Delta Beteiligungen AG bzw. Heidelberger Beteiligungsholding AG).
Los 293
Schätzwert 250-400 €
Brauhaus Amberg AG
vormals Aktien- und Fentschbräu
Amberg, Aktie 10.000 Mark Aug. 1923
(Auflage 700, R 8) EF
Ähnliche Gestaltung wie voriger Titel.
Los 288
Schätzwert 100-300 €
Brauerei Glück-Auf
Richard Hübsch GmbH
Los 296
Schätzwert 125-275 €
Braunkohlen-AG Vereinsglück
Meuselwitz, Aktie 100 Thaler 1.7.1871.
Gründeraktie (Auflage 540, R 4) EF-VF
Originalsignaturen, u.a. W. Berger. Berger vertrat bereits 1858 die Meinung, daß die Zeit gekommen sei, den Kohlenabbau um AltenburgMeuselwitz anzulegen. Er initiierte die Gründung der ersten AG im Bezirk, der Braunkohlenabbau-Ges. zum Fortschritt. 1861 regte
Berger die Gründung eines Vereins zur Hebung
und Förderung des Meuselwitzer Braunkohlenbergbaus an. Sehr dekorative ornamentale
Zierumrandung mit zwei kleinen Vignetten mit
uralten Dampfloks.
Gründung 1871. Betrieb des Braunkohlenbergbaus, Brikett- und Nasspresssteinfabrikation:
Henningsschacht und Tiefbauschacht. Ursprünglich mehrheitlich zum Petschek-Konzern
gehörig, war der Betrieb 1943 verpachtet an
die Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten “Hermann Göring”. Die Grube “Vereinsglück” I stellte bereits 1932 die Produktion ein.
Die letzte Braunkohleförderung im Raum Meuselwitz fand 1991 statt.
Gersdorf, Anteilschein 1.000 Mark
22.4.1914 (R 4) EF
Inwendig Originalunterschrift Hübsch bei der
Quittierung der Einzahlung. Wunderschöne
Abb. der Brauereigebäude.
Brauereibetrieb, gegründet 1880 durch Richard Hübsch, dem Sohn eines Gasthofbesitzers. Mit zunächst 6 Mitarbeitern wurde in einer ehemaligen Strumpffabrik pro Jahr 3.000
Hektoliter Bier gebraut. Mit der Eröffnung der
Straßenbahn Hohenstein-Ernstthal-Oelsnitz bestand auch eine Anbindung ans Schienennetz.
1924 wurde die Brauerei dem FelsenkellerKonzern angegliedert, dem sie bis zur Enteignung 1946 angehörte. 1949 VEB GlückaufBrauerei Gersdorf, 1972 Bestandteil des Getränkekombinats Karl-Marx-Stadt, 1991 privatisiert als Glückauf-Brauerei GmbH Gersdorf.
Los 289
Los 291
Schätzwert 225-300 €
Brauerei-Gesellschaft zur
Löwenburg vormals Karl Diehl
Zweibrücken, Actie 1.000 Mark
9.12.1897 (Auflage 300, R 9)
Randschäden fachgerecht restauriert. VF
Gründung 1887. 1906 Erwerb der Carl Mayer’schen Brauerei in Zweibrücken und sämtlicher
Aktien der Zweibrücker Exportbrauerei. Nach
der Jahrhundertwende konnte überhaupt nur in
drei Jahren eine magere Dividende von 2 % erwirtschaftet werden, ansonsten gab es nix.
Kein Wunder, daß man 1920 die Auflösung der
Gesellschaft beschloß.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-175 €
Los 294
Schätzwert 50-125 €
Braunkohlen- und Briket-Industrie AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1911
(Auflage 2000, R 3) VF
Vorliegende Kapitalerhöhung diente zum Aufbau des fünften Werks (Marie-Anne bei Kleinleipisch).
Gründung 1900. In kurzer Zeit entwickelte sich
die „Bubiag“ zu einem der bedeutendsten
Bergbaubetriebe der Niederlausitz. Großaktionär war die Schaffgotsch Bergwerksges. in
Gleiwitz. 1947 wurden die Tagebaue und Brikettfabriken Marie-Anne bei Kleinleipisch (heute ein Stadtteil von Lauchhammer) und Karl Büren entschädigungslos enteignet. Es verblieb
der Gesellschaft das Braunkohlenbergwerk der
1923 erworbenen Gewerkschaft Frielendorf im
Bezirk Kassel. 1947 Sitzverlegung nach München, Verwaltung in Hannoversch-Münden.
1951 wurde die Majorität an der traditionsreichen „Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG“
übernommen. 1970 Verschmelzung der Bubiag
mit der Elikraft.
Brauerei zum Felsenkeller b. Dresden
Dresden-Plauen, Aktie 100 RM Juni 1932
(Blankette, R 7) EF
Gründung 1857. Im Laufe der Jahre wurde die
Brauerei auf dem 300.000 qm großen Grundstück
in Dresden-Plauen vielfach erweitert und hatte
schließlich mit 400.000 hl die 6-fache Kapazität
wie bei der Gründung. 1905 Angliederung der
Malzfabrik Pirna. Mehrheitsbeteiligungen bestanden an der Schloß-Brauerei Chemnitz AG, der
Sächsische Union-Brauerei AG in Zwickau, der
Feldschlößchen-Brauerei AG in Chemnitz-Kappel,
der Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz, der Brauerei
zum Felsenkeller Pirna AG und der Brauerei “Glkckauf” Richard Hübsch GmbH (siehe Los 288) in
Gersdorf. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig.
1952 als “VEB Dresdener Felsenkellerbrauerei” in
Volkseigentum überführt, 1991 reprivatisiert
(Sächsische Brau Union AG Felsenkellerbrauerei).
Los 292
Los 297
Schätzwert 30-75 €
Braunkohlenbergwerk Luise AG
Altenweddingen, Aktie 1.000 Mark
28.10.1922 (Auflage 5800, R 5) EF-VF
Mit einem großen Brikett im Unterdruck.
Gegründet 1922. Das Bergwerk förderte
Braunkohle im Tiefbau (unter dem 25 m mächtigen Deckgebirge) aus der fiskalischen Braunkohlengrube „Pachtfeld Altenweddingen“ ca.
10 km südwestlich von Magdeburg. Am
15.8.1925 Eröffnung des Konkursverfahrens.
Schätzwert 175-300 €
Brauhaus Amberg AG
vormals Aktien- und Fentschbräu
Amberg, Aktie 1.000 Mark Aug. 1923
(Auflage 2500, R 8) UNCGründung 1896 als Amberger Bierbrauerei-AG
(1900-1916 mit dem Zusatz “Zum Franziskanerkloster”). 1922 Umfirmierung in Brauhaus
Amberg AG anlässlich der Fusion mit der seit
80 Jahren bestehenden Fentsch-Brauerei in
Sulzbach. Beide Brauereien wurden in der ältesten Braustätte Ambergs (seit 1564) zusammengelegt. Wirtschaftsanwesen in Amberg, Sulzbach, Schwandorf und Kastl, Bierniederlagen in Sulzbach und Schwandorf. Nach
Stilllegung der Brauerei fand der Aktienmantel
eine bemerkenswerte Weiterverwendung:
Los 295
Schätzwert 30-75 €
Braunkohlen- und Briket-Industrie AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1920
(Auflage 10000, R 3) VF+
Los 298
Etwas andere Gestaltung als voriger Titel.
Braunkohlenwerke Leonhard AG
Schätzwert 50-125 €
Wuitz, Aktie 1.000 Mark 22.4.1909
(Auflage 300, R 5) EF
Betrieb der Braunkohlenwerke Leonhard I zu
Wuitz, Leonhard II zu Spora und Fürst Bismarck
zu Zipsendorf. Die später zum Petschek-Konzern gehörende Gesellschaft wurde 1939 aufgelöst, die Anlagen übernahmen die HermannGöring-Werke. Börsennotiz seinerzeit in Berlin,
Frankfurt a.M. und Leipzig. Firmenanschrift
nach 1945: Berlin-Wilmersdorf, Helmstedter
Str. 31. Noch 1964 wurde im Westen der
Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Barz durch das
Registergericht zum Liquidator bestellt.
Nr. 290
32
Nr. 293
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Los 299
Nr. 301
Schätzwert 200-250 €
Braunschweigische
Landes-Eisenbahn-Gesellschaft
Braunschweig, 3,5 % Genußrechtsurkunde 50 RM Jan. 1926 (R 8) VF
Gründung 1884. Sukzessive Betriebseröffnung
ab 1886. Neben der erst in den letzten Jahren
sukzessive abgebauten Braunschweiger Ringbahn wurden die Strecken BraunschweigNord-Derneburg-Seesen (75 km), HohewegWolfenbüttel (4 km) und die Schuntertalbahn
Braunschweig-Gliesmarode-Flechtorf-Fallersleben (25 km) betrieben. Zur Finanzierung der
Schuntertalbahn erfolgte 1901 eine Kapitalerhöhung. Im Zuge des Aufbaus der Reichswerke
AG Hermann Göring (Salzgitter Stahlwerke)
wurde die Braunschweig. Landes-EB zum
1.1.1938 verstaatlicht, die Aktien wurden 1:1
in Reichsbahn-Schatzanweisungen getauscht.
Unentwertete Aktien (wie das vorliegende
Stück) wurden bei diesem Umtausch vergessen
und zählen deshalb zu den größten Raritäten
unter den deutschen Eisenbahn-Aktien.
Los 302
Schätzwert 50-150 €
Bremer Strassenbahn
Bremen, Aktie 1.000 Mark 3.5.1902
(Auflage 1000, R 3) EF
Sehr dekorative Jugendstil-Umrahmung mit
geflügelten Rädern.
Los 303
Schätzwert 20-60 €
Bremer Strassenbahn
Bremen, Aktie 1.000 Mark 29.8.1912
(Auflage 2200, R 2) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 300
Schätzwert 100-175 €
Bremer Papierund Wellpappen-Fabrik AG
Bremen, Aktie 1.000 Mark Aug. 1920
(Auflage 600, R 7) EF-VF
Umgestellt auf 100 RM.
Gründung im Mai 1907, hervorgegangen aus
der Papier-, Wellpappen- und FlaschenhülsenWerke GmbH. Herstellung von Papier, von einund doppelseitigen Wellpappen, Flaschenhülsen, Kartons in allen Größen, Starkwellpappkartons als Ersatz für Holzkisten. 1959 noch
existent.
Los 301
Schätzwert 400-500 €
Bremer Pferde-Bahn
Bremen, Actie 1.200 Mark 1.10.1889
(Auflage 166, R 9) EF-VF
Mit Abb. des Pferdebahnwagens No. 8 (auf
später ausgegebenen Aktien nach der Elektrifizierung dann durch eine “Elektrische” ersetzt).
Gründung 1876 (Neuausgabe der Aktien
1886). Eröffnet am 4.6.1876 als Pferdebahn,
elektrischer Betrieb ab 1.5.1892. Normalspurige Strecken von zus. 67 km Länge. Noch heute als Bremer Strassenbahn AG börsennotiert.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 304
Nr. 301
Senatsdirektor als Vorstandsvorsitzendem trotzdem oder gerade deswegen ein krachender Zusammenbruch mit Milliardenverlusten.
Auch die immensen Fördergelder für die nach
der Wende zusätzlich noch übernommenen
ostdeutschen Werften wurden in Bremen “verzockt”, doch glaubt man den Politikern und
dem Vorstand, kann niemand etwas dafür.
Wenn Politiker Milliarden vergeigen, geht noch
lange niemand ins Gefängnis, und Staatsanwälte gibt es in Bremen scheinbar gar nicht.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Vegesack um 1900
Schätzwert 125-200 €
Bremer Strassenbahn
Bremen, Aktie 700 RM Sept. 1928
(Auflage 14000, R 5) UNC
Flügelrad mit Blitzen in der Umrahmung.
Vorher ganz unbekannt gewesener Jahrgang!
Los 306
Schätzwert 50-175 €
Bremer Woll-Kämmerei
Los 305
Schätzwert 1200-1500 €
Bremer Vulkan
Schiffbau und Maschinenfabrik
Grohn, Actie 1.000 Mark März 1896
(Auflage 300, R 8) EF
Hübsche Umrahmung mit Rosetten und Spitzen.
Gründung 1893 unter Übernahme der Fa. Johann Lange in Grohn bei Vegesack. 1898 Verlegung der Werft auf ein 33 ha großes Gelände
am rechten Weserufer in den Bezirken Vegesack und Fähr-Lobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zur Jahrhundertwende erfolgte fast
jedes Jahr eine Kapitalerhöhung - zunächst ohne großen Effekt, doch später wurden Dividenden bis zu 20 % verdient. Der Glanz verblaßte
in der Werftenkrise der 70er Jahre: Zuletzt
wurde der Bremer Vulkan das Instrument der
Werftenpolitik des Bremer Senats unter der
hochqualifizierten Führung eines vormaligen
Bremen / Blumenthal, Aktie 1.000 Mark
1.1.1907 (R 3) EF-VF
Gründung 1883. Werk in Bremen-Blumenthal,
außerdem 1932 Übernahme einer 45-%-Beteiligung bei der Gründung der Hamburger
Wollkämmerei GmbH in Hamburg-Wilhelmsburg. Das Werk erlitt so gut wie keine Kriegsschäden, wurde allerdings nach dem Einmarsch der Alliierten größtenteils von der USBesatzung genutzt und erst im März 1947 wieder freigegeben. Nachdem im Laufe der Jahrzehnte alle deutschen Konkurrenten (Nordwolle, Bremer Wollwäscherei, Kämmerei Döhren)
aufgeben mussten, ist die noch heute börsennotierte Bremer Woll-Kämmerei das größe
Unternehmen seiner Branche in ganz Europa.
Kürzlich auch erhebliche Investitionen in Australien, mit denen man den Woll-Erzeugern
räumlich näherrückte - im Gegenzug beteiligte
sich ein australischer Wollkonzern mit einem
größeren Anteil an der Bremer Wolle.
Los 307
Schätzwert 150-200 €
Bremisch-Hannoversche Kleinbahn
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 Mark
13.6.1901 (Auflage 375, R 8) EF
Mit geflügeltem Rad im Unterdruck.
Gründung 1898 als Bremisch-Hannoversche
Kleinbahn, 1958 Umfirmierung in BremischHannoversche Eisenbahn-AG. Strecken: Huchting-Thedinghausen (26 km Normalspur, ab
1955 nur noch Güterverkehr) und BremenTarmstedt (26 km Schmalspur, 1954/56 stillgelegt und abgebrochen, Ersatz durch die Kraftomnibuslinie Bremen-Tarmstedt-Zeven). Betriebsführung durch die Deutsche EisenbahnGes. (später AGIV). Eine der letzten noch börsennotiert gewesenen Privatbahnen, 2001
nach Übernahme der Aktienmehrheit durch die
WCM in BHE Beteiliungs-AG umfirmiert.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
33
Los 308
Schätzwert 30-75 €
Brennabor-Werke AG
Brandenburg (Havel), Aktie 1.000 RM
April 1935 (Auflage 850, R 4) EF
Gründung 1871 als „Gebrüder Reichstein
Brennabor-Werke“, AG seit 1932. Automobilbau seit 1908, zunächst mit Fafnir-Motoren,
später wurden für den Export nach England
auch erfolgreiche Modelle mit Motoren von
904 ccm bis 3800 ccm produziert. Mit einer
Tagesproduktion von 120 Fahrzeugen war
Brennabor in den frühen 20er Jahren der größte deutsche Automobilhersteller, bevor Opel
später die Spitze übernahm. Brennabor baute
außerdem Rennwagen und unterhielt ein eigenes Werksfahrer-Team. Daneben Produktion
von Fahrrädern, Motorrädern, Kinderwagen:
Brennabor hielt sozusagen von der Wiege bis
zur Bahre den passenden fahrbaren Untersatz
bereit. 1945 wurde das Werk demontiert. 1946
wurden kurzzeitig noch Kinderwagen der Marke Brennabor in Brandenburg hergestellt, auf
Befehl der SMAD. Seit Ende der 1940er Jahre
gab es auch wieder Fahrräder, zeitweilig auch
Mopeds, unter der Marke aus westdeutscher
Produktion. In die nicht zerstörten Gebäude der
Bernnabor-Werke zogen nach dem Krieg die
Brandenburger Traktorenwerke ein, später das
Getriebewerk Brandenburg. Seit den 1990er
Jahren residieren hier eine Bekleidungsfirma,
ein Bildungsträger, Lehrlingsausbildung der
Zahnradfabrik Friedrichshafen und andere
Unternehmen. Ein erster Fabrikblock ist saniert,
er bietet Künstlern Platz für Ateliers und Ausstellungen. Mehr als 2 Mio. Euro hat die Europäische Union in den vergangenen Jahren in
die Sanierung der Gebäude fließen lassen.
2001 formierte sich die Interessengemeinschaft Brennabor (IGB), die Treffen organisieren
und eine eigene Brennabor-Ausstellung haben.
Los 309
Nr. 313
Nr. 310
Los 310
Schätzwert 400-500 €
Breslauer Actien-Malzfabrik
Breslau, Aktie 300 RM Dez. 1933 (Auflage
240, R 10) EFVorher völlig unbekannt gewesener Jahrgang.
Nur 3 Stücke lagen im Reichsbankschatz, dieses ist jetzt das letzte noch verfügbare.
Gründung 1895 zwecks Übernahme der Brieger Aktien-Dampfbrauerei Thiel, Güttler & Co.
1897 Kapazitätsverdoppelung durch Errichtung
einer völlig neuen Brauerei in Tichau/Oberschlesien. 1920 Umfirmierung in „Bürgerliches
Brauhaus AG“ und Sitzverlegung nach Tichau.
Los 313
Schätzwert 200-275 €
Brikettwerke Friedland AG
Friedland, Aktie 1.000 Mark 24.4.1922.
Gründeraktie (Auflage 10000, R 10)
Randschäden fachgerecht restauriert. VF
Gründung im April 1922 zur Errichtung und
zum Betrieb eines Brikettwerkes. 1927 aufgelöst und in Liquidation, 1931 gelöscht.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 311
Schätzwert 30-60 €
Briefumschlagfabrik Hansa AG
Danzig, Aktie 25 Danziger Gulden April
1925. Gründeraktie (Auflage 3072, R 3) EF
Herstellung von Briefumschlägen und Briefpapier aller Art sowie von Selbstklebe-Postkarten.
Laut HV vom 21.6.1941 wurde die Satzung
neu gefaßt.
Gründung 1731 in Lollar durch Johann Wilhelm
Buderus, AG seit 1884 als Buderus’sche Eisenwerke in Wetzlar unter Übernahme des gesamten Gruben- und Hüttenbesitzes. Auf der Basis
eigener Eisensteingruben entwickelte sich einer
der größten Betriebe der Eisen- und GießereiIndustrie. Ab 1914 auch Stahlerzeugung, die
1920 in das Gemeinschaftsunternehmen Röchling-Buderus AG eingebracht wurde (heute
Edelstahlwerke Buderus AG). 1926 mit dem Erwerb der Gewerkschaft Siebenplaneten Schaffung einer eigenen Steinkohlebasis. Zu dieser
Zeit erwarb auch der Flick-Konzern seine bis
lange in die Nachkriegszeit gehaltene BuderusAktienmehrheit. Neben Kundenguss aller Art
wurden vor allem Herde, Stahl-Radiatoren und
emaillierte Badewannen hergestellt. Das 1977
in Buderus AG umbenannte und bis heute börsennotierte Unternehmen, eine der ältesten Firmen der deutschen Eisenindustrie überhaupt,
ist in den Bereichen Heizungsprodukte, Gußund Edelstahlerzeugnisse (u.a. Teile für den
Flugzeugbau) tätig. 2003 unwillkomene Übernahme durch die vor allem an der Heizungstechnik interessierte Robert Bosch GmbH. Verkäufer war der letzte Großaktionär, der Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger AG.
Los 315
Schätzwert 50-125 €
Buderus’sche Eisenwerke
Wetzlar, Aktie Lit. C 1.000 Mark
15.5.1909 (Auflage 1500, R 2) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Schätzwert 125-250 €
Breslauer Actien-Malz-Fabrik
Breslau, Aktie 1.000 Mark Juli 1898
(Auflage 280, R 5) EF
Gründung 1872 zwecks Erwerb und Fortführung der Malzfabrik von Theodor Gaebel (Alte
Sandstr. 11). 1891 wurde eine große neue
Mälzerei an der Hundsfelder Chaussee errichtet. 1906/07 Aufnahme der Malzkaffeefabrikation. 1926 erwarb im Zuge einer Kapitalerhöhung die Kathreiners Malzkaffee-Fabriken
GmbH in Berlin eine Schachtelbeteiligung. Zuletzt befand sich das Aktienkapital (Börsennotiz
in Breslau 1934/35 eingestellt) fast vollständig
im Besitz der Berliner Schultheiss-Brauerei, die
den Breslauer Betrieb als Lohnmälzerei ausschließlich für den eigenen Bedarf führte.
Los 314
Schätzwert 100-250 €
Buderus’sche Eisenwerke AG
Los 312
Schätzwert 100-200 €
Brieger Stadtbrauerei AG
Brieg, Actie 1.000 Mark 30.9.1896
(Auflage 900, R 5) EF-VF
Mehrfache Umstellungsstempel auf zl dann auf RM.
Mainweserhütte b.Lollar, Namens-Actie
Lit. A 2.000 Mark 29.3.1884. Gründeraktie
(Auflage 5000, davon vernichtet 1000
Stück 1896 und 2000 Stück 1898,
blieben 2000, R 3) Ausgestellt auf Frau
Bergrath Georg Buderus Wwe, übertragen
auf Georg Buderus Main Weser Hütte. Ab
1896 Inhaberaktie. VF
Dekorativ. mit Faksimile-Unterschriften Georg
und Eugen Buderus.
Los 316
Schätzwert 125-175 €
Bühring & Co. AG
Magdeburg-Neustadt, Aktie 1.000 Mark
Okt. 1922 (Auflage 4000, R 9) VF+
Gründung im März 1922 zum Weiterbetrieb der
seit 1885 bestehenden oHG und späteren KG
Bühring & Co., Schuhfabrik in Magdeburg.
1932 Mitteilung gemäss § 240 HGB. Nov.
1932 in Liquidation.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 317
Schätzwert 175-300 €
Bürgerliches Brauhaus AG
Nordhausen, Namensaktie 200 Mark
1.4.1905. Gründeraktie (Auflage 750, R 7) VF+
Äußerst dekorativ, mit postkartengroßer Abb.
von Brauerei und Biergarten.
Nr. 296
34
Nr. 309
bing, Halle (Saale), Königsberg (Pr.), Mainz,
München, Nürnberg, Regenstauf (Bayern).
1950 Übernahme durch die Firma F. Joh. Kwizda Chemische Fabrik, Wien. Heute ist die Büsscher & Hoffmann GmbH mit Sitz in Enns
Marktführer in Österreich für Bitumen- und
Polymerbitumenbahnen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher
nicht bekannt gewesen.
Gründung 1904 zur Übernahme des Brauereiund Wirtschaftsbetriebes von Wilh. Loeschigk
in Nordhausen, Hallesche Str. 32. Außerdem
wurde 1919 die Brauerei Ziegler in Sondershausen angekauft und gleich darauf stillgelegt.
Knapp 20.000 hl Roland-Bräu und Diadem-Pilsener jährlich betrug der Ausstoß. Die Brauerei
am Taschenberg überlebte auch die DDR mit
“Nordquell” und “Roland Bräu” und rettete sich
nach der Wende in die Reprivatisierung (woran
wir allerdings ungute Erinnerungen haben,
denn die neuen Eigentümer ersteigerten vor
Jahren auf unserer Auktion eine Historische
Aktie vom Bürgerlichen Brauhaus; bezahlt haben sie die bis heute nicht). Im Jan. 2007
schloß sich ein Investoren-Konsortium für den
Abriß und kompletten Neubau der Brauerei am
traditionellen Standort zusammen, die Mitte
2008 als “Bürgerliches Brauhaus” ihren Betrieb dann wieder aufnehmen soll.
te AG machte bis zur Stilllegung der Brauerei
Ende 2000 mit ca. 70 Mitarbeitern rd. 10 Mio.
€ Jahresumsatz, davon fast 1/3 aus Vermietung und Verpachtung. Heute werden die meisten Umsätze mit der Aufstellung von Geldspiel- und Unterhaltungsgeräten sowie dem
Betrieb von Spielhallen erzielt.
Aktien dieser traditionsreichen Brauerei aus
der Vorkriegszeit waren zuvor völlig unbekannt!
Los 320
Schätzwert 225-300 €
Schätzwert 60-100 €
Coburg, Aktie 100 Goldmark 15.12.1924
(Auflage 2400, R 7) EF
1. bis 4. Liquidationsrate bezahlt.
Gründung 1923 zur Weiterführung der Forkel’schen mechanischen Buntweberei. In der Weltwirtschaftskrise geriet der Betrieb in die Verlustzone und ging schließlich 1937 in Liquidation.
Los 325
Schätzwert 60-75 €
Buttella-Werk AG
Hannover, Aktie 1.000 Mark 10.9.1923
(Auflage 26000, R 10) EF-VF
Gründung 1921. Herstellung von Pflanzenbutter und anderen Margarinefabrikaten (die Fabrik war in der Dreyerstr. 8-10). Bereits 1924
wieder in Konkurs gegangen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG
Ravensburg, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923
(Auflage 3300, R 8) VF+
Identische Gestaltung wie folgendes Los.
Los 321
Schätzwert 600-750 €
Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG
Ravensburg, Aktie 5.000 Mark Sept. 1923
(Auflage 800, R 10) VF
Von dieser Ausgabe lagen nur 4 Aktien im
Reichsbankschatz, dies ist die allerletzte noch
verfügbare.
Los 322
Schätzwert 200-250 €
Büsscher & Hoffmann AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 28.11.1924
(Auflage 600, R 10) EF-VF
Gegründet 1852 als oHG, 1895 umgewandelt
in eine GmbH, AG seit 1923. Hersteller von
Dachpappen, Asphalt und Asphaltplatten, Teer,
Teerprodukten, Rohpappe und anderen Baustoffen. 1943 bestanden Zweigniederlassungen in Berlin, Breslau, Eberswalde, Essen, ElLos 318
Los 323
Buntweberei J. P. M. Forkel AG
Strecke Bunzlau-Kittlitztreben-Modlau (33 km)
und Umfirmierung in „Bunzlauer Kleinbahn AG“.
Los 324
Schätzwert 150-250 €
Bunzlauer Kleinbahn-AG
Los 326
Schätzwert 30-80 €
Butzke-Werke AG
Bunzlau, Aktie 1.000 Mark 1.7.1921
(Auflage 2040, R 6) EF
Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1938 (Auflage
1400, R 3) EF+
Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Umgestempelt auf 500 Gold-Mark, 1943
auf 700 RM.
Strecke Bunzlau-Mittlau-Neudorf (25 km). Normalspurige, zuletzt 60 km lange Bahn in Niederschlesien östlich von Görlitz. 1921 Übernahme
der Kleinbahn-AG Bunzlau-Modlau mit der
Gründung 1873 als Metallwaren- und Lampenfabrik von F. Butzke & Co. in Berlin. 1888 Umwandlung in die F. Butzke & Co. AG für MetallIndustrie. 1977 Umfirmierung in AQUA ButzkeWerke AG. Hergestellt werden heute sanitäre
Spezialarmaturen, Labor- und Gartenarmaturen. 1997 Umwandlung in eine GmbH und Sitzverlegung nach Ludwigsfelde.
Schätzwert 40-100 €
Bürgerliches Brauhaus AG
Saalfeld (Saale), Aktie 1.000 RM Nov. 1925.
Gründeraktie (Auflage 2400, R 3) EF+
Gründung 1892 als Privatbrauerei mit Zweigbetrieb in Schmiedefeld, Kr. Schleusingen. Umgewandelt 1908 in eine GmbH und 1925 in eine AG. Letzter Großaktionär war die Leipziger
Riebeck-Brauerei. Heute die “Bürgerliches
Brauhaus Saalfeld GmbH”, an der u.a. die
Kulmbacher Brauerei AG eine Schachtelbeteiligung hält.
Los 319
Schätzwert 400-500 €
Bürgerliches Brauhaus Ravensburg AG
Ravensburg, Aktie 1.000 Mark Mai 1922
(Auflage 1200, R 9) VF
Gründung 1903 zum Erwerb und Fortbetrieb
der früher im Besitz der Firma Mogger & Ruile
in Ravensburg befindlich gewesenen Bierbrauerei. Hinzuerworben wurden die Brauerei des
Johann Schuler (1904), die Brauerei nebst
Mälzerei „Zur Räuberhöhle“ in Ravensburg
(1907), die Bergbrauerei bei Friedrichshafen
(1909), die Brauerei “Zum Schützen” in Meersburg (1927) und die Gambrinusbrauerei in
Weingarten (1930). Vom Mehrheitsaktionär Inselbrauerei Lindau AG wurde 1972 deren
Brauereibetrieb übernommen, zugleich Umfirmierung in “Bürgerliches Brauhaus Ravensburg-Lindau AG”. Die noch heute börsennotier-
Nr. 321
Nr. 331
35
Blattschreiber von 1932
Nr. 327
Nr. 322
Los 327
Schätzwert 225-300 €
Standard Elektrik Lorenz AG (SEL). Diese steigt
mit der Übernahme der Graetz KG 1961 auch
in die Fernsehgeräteproduktion ein. 1987 verkauf ITT die Beteiligung an die französische
Cie. Générale d’Electricité (CGE), die zusammen mit eigenen Telekommunikationsaktivitäten daraus die Alcatel N.V. formt. 1993 wird die
Standard Elektrik Lorenz AG umbenannt in Al-
Byk-Guldenwerke
Chemische Fabrik AG
Berlin, Aktie 100 RM 15.11.1928 (Auflage
11300, R 9) UNC
Die Chemischen Werke Dr. Heinrich Byk wurden 1873 gegründet. 1917 Fusion mit der
1901 gegründeten Farb- und Gerbstoffwerke
Paul Gulden & Co. AG, Piesteritz bei Wittenberg. Werke in Oranienburg, Berlin-Neukölln,
Niederstriegis (Sachsen), Frankfurt/Main, Piesteritz (verkauft 1926 an die VIAG für die
Reichsstickstoffwerke Piesteritz, danach VEB
Agrochemie, seit 1990 SKW Piesteritz) und
Langenberg/Rhld. (verkauft 1942). Hergestellt
wurden Pharmazeutika, technische Chemikalien, Molkereihilfsstoffe, Milchsäure und Kaltasphalt. 1941 Fusion mit der Berliner Ceresin-Fabrik Graab & Kranich GmbH. Seit 1951 ruhte
die Produktion der zuletzt über die VARTA zur
Quandt-Gruppe gehörenden AG; die Werke in
der Ostzone wurden enteignet, die Werke in
Neukölln und Frankfurt an die früheren Eigentümer zurückgegeben. Seit 1953 in Liquidation
(abgeschlossen 1957). Der Name lebte aber
weiter: Schon 1931 war in Konstanz die BykGulden-Lomberg Chemische Fabrik GmbH gegründet worden, die 1941 durch die Accumulatoren Fabrik AG (AFA) unter der Führung von
Günther Quandt die Mehrheit an der Firma
übernahm. 2002 erfolgte die Umbenennung in
Altana Pharma AG. Der Altana-Konzern gliederte sich bis 2007 in die Pharmasparte Altana
Pharma AG mit Sitz in Konstanz und in die Spezialchemiesparte Altana Chemie AG mit Sitz in
Wessel. Die Pharmasparte wurde im Dez. 2006
an die dänische Nycomed verkauft. Seit dem
gibt es keine Spartentrennung mehr, sondern
nur noch die Altana AG, welche ausschließlich
in der Spezialchemie operiert.
Schaub-Lorenz Fernseher von 1958
Los 329
Schätzwert 50-125 €
C. G. Hoffmann AG
Neugersdorf i.Sa., VZ-Aktie 1.000 Mark
21.9.1922. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 4) EF
Sehr schöne Art-Deko-Gestaltung.
Gründung bereits 1834 durch Carl Gottlieb Hoffmann als älteste Textilfabrik der Stadt.AG seit 1922.
Betrieb einer mechanischen Weberei mit Färberei,
Bleicherei, Zwirnerei, Appreturanstalt und Wirkerei.
Heute Weberei der Neue Erba Lautex GmbH.
Los 330
Schätzwert 40-100 €
C. J. Vogel Draht- u. Kabelwerke AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage
6200, R 3) EF
Gründung 1858 in Berlin als C. J. Vogel Telegraphendrahtfabrik. Seit 1897 AG (Fabrik isolierter
Drähte zu elektrischen Zwecken AG), 1899 Betriebsverlegung nach Adlershof. 1945/46 als
“VEB Kabelwerk Köpenick” in Volkseigentum
überführt. 1965 Verschmelzung mit der nunmehr
in Köln (vorher Apolda) ansässigen “Thüringische
Elektrizitäts- und Gaswerke AG”. Sitzverlegungen
1969 nach Köln, 1982 nach Hannover. 1998/99
Umfirmierung in C. J. Vogel AG für Beteiligungen
und weitere Sitzverlegung nach Hamburg. Einziges Aktivum der immer noch börsennotierten Gesellschaft ist heute eine indirekte Beteiligung am
Otto Versand in Hamburg, umgekehrt ist die Otto
AG für Beteiligungen mit über 96 % Großaktionär.
Los 328
Los 331
Schätzwert 400-500 €
C. Lorenz AG
Telephon- und Telegraphen-Werke
Eisenbahnsignal-Bauanstalt
Berlin, Aktie 10.000 Mark 7.12.1922
(Auflage 2000, R 8) VF+
1880 gründete Carl Lorenz in Berlin eine Telegraphenbauanstalt. Die Herstellung von Morseapparaten und Streckenläutwerken für die Eisenbahn wuchs bald rasant, doch nur 10 Jahre nach der Gründung starb Lorenz. Seine Witwe verkaufte das Unternehmen, das dann
1906 in die „C. Lorenz AG, Telephon- und Telegraphenwerke Eisenbahnsignal-Bauanstalt“
umgewandelt wurde. Ab 1908 werden auch
drahtlose Sendeanlagen für Marine und Heer
gebaut, 1909 richtet die Firma eine Versuchsfunkstelle in Eberswalde ein (aus der ab 1919
probeweise auch Rundfunk gesendet wird),
1917 wird der neue Firmenkomplex in Tempelhof bezogen. 1922 werden die ersten Rundfunksender und -Empfänger hergestellt, 1940
erfolgt zur Verstärkung dieses Bereiches die
Übernahme des Konkurrenten G. Schaub Apparatebau GmbH in Pfornheim. Schon 1930 hatte zuvor die International Telephone & Telegraph Corporation (ITT) in New York die Aktienmehrheit erworben und hielt schließlich 98 %.
1956-1958 verschmelzen die Standard Elektrizitäts-Gesellschaft AG, die C. Lorenz AG, die
Mix & Genest AG, die Telephonfabrik Berliner
Schaub-Lorenz Radioapparat von 1961
catel SEL AG. Nach der Fusion von Alcatel und
Lucent Technologies 2006 ermeute Umfirmierung in Alcatel-Lucent Deutschland AG. Der
Bereich Bahnsicherungstechnik, der über ein
Jahrhundert lang Stellwerke, Signale, Weichenantriebe und Zugbeeinflussungssysteme geliefert hatte, wird 2007 an den Thales-Konzern
verkauft, der zuvor 1996 auch schon die Bereiche Alcatel Air Navigation Systems und SEL
Verteidigungssysteme übernommen hatte.
Nur 11 Stück dieser vorher unbekannten ältesten verfügbaren Lorenz-Aktie lagen im
Reichsbankschatz.
Los 332
Berlin, Aktie 1.000 RM 20.9.1928 UNC-EF
Auch diese Emission war vorher völlig unbekannt!
Los 333
Fabrikansicht in Berlin-Tempelhof
AG, die Süddeutsche Apparate-Fabrik GmbH
und die G. Schaub Apparatebau-GmbH zur
Berlin, 4 % Teilschuldv. Lit. A 5.000 RM
März 1943 (Auflage 450, R 4) UNC-EF
G&D-Sicherheitsdruck.
Schätzwert 30-100 €
Velbert (Rhld.), Aktie 1.000 Mark Nov.
1921. Gründeraktie (Auflage 1500, R 2) EF
Großformatig. Schöne Zierumrandung.
Gründung 1921. Fortführung des seit 1840 unter der Fa. C. Ed. Schulte, Schloss- und Metallwarenfabrik in Velbert betriebenen Geschäfts.
Die Fa. lautete bis 6.8.1938 Schlossfabrik-Ag
vorm Wilh. Schulte. Noch heute börsennotiert.
36
Nr. 331
Schätzwert 30-75 €
C. Lorenz AG
C. Ed. Schulte AG Schlossund Metallwarenfabrik
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Schätzwert 300-400 €
C. Lorenz AG
Nr. 335
Los 341
Schätzwert 200-250 €
Gegründet bereits 1866 in Siegmar-Schönau,
AG seit 1904. Herstellung von Zwirnerei- und
Spinnerei-Maschinen. Sonderabteilung: vollständige Anlagen für die Kunstseide- und Zellwolle-Erzeugung. Zweigniederlassung in Arbon
(Schweiz), wohin dann nach 1945 die Familie
Hamel auch floh. Börsennotiz in Dresden/Leipzig. Die Sitzverlegungen 1949 nach Burgkunstadt und 1953 nach Münster (Westf.) dienten
der Aufrechterhaltung juristischer Ansprüche
wegen der Enteignung des Betriebes, die Produktion wurde in Westdeutschland nicht wieder
aufgenommen.
Carl Borg AG
Leipzig, Aktie 20 Goldmark 28.1.1925
(Auflage 2000, R 10) EF
Los 334
Schätzwert 100-150 €
C. Schlesinger-Trier & Co. KGaA
Berlin, Kommanditanteil 1.000 Mark Febr.
1923 (R 9) EF
Alteingesessenes, bereits 1878 gegründetes
Privatbankhaus, Sitz Mohrenstrasse 58/59. Bis
1922 Interessengemeinschaft mit dem Bankhaus C. H. Kretzschmar. Börsennotiz: Freiverkehr Berlin. 1928 mit dem Bankhaus Lazard
Speyer-Ellissen (vormals: Mainische Bank
KGaA) in Frankfurt/Main verschmolzen. Die Familie Speyer gehörte zu den bedeutendsten jüdischen Handels- und Bankiersfamilien der
Stadt, Lazard Speyer-Ellissen entstand aus dem
regen Nordamerika-Geschäft der Bank. Das
Berliner Haus wurde nach der Fusion als Zweitsitz weitergeführt, bis die Bank 1934 liquidierte.
Los 335
Schätzwert 300-400 €
C. Schlesinger-Trier & Co. KGaA
Berlin, Kommandit-Anteil 20 RM
18.3.1925 (Auflage 37500, R 11) EFVorher vollkommen unbekannt gewesene
Emission, nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 336
Los 338
Schätzwert 225-300 €
Calauer Mühlen- und
Futtermittelwerke AG
Calau N./L., Aktie 1.000 Mark 19.1.1922
(Auflage 6000, nach Umstellung auf 20
RM noch 3000, R 9) EF-.
Gegründet im Jan.1922 unter der Firma AG für
Isolierungs- und Hochspannungsmaterial, im
März 1922 geändert in Carl Borg AG. Sitz ab
1926 in Hannover. Herstellung und kaufmännische Verwertung von elektrotechnischem Material. 1927 Beschluß der Auflösung und Liquidation, 1928 gelöscht.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 344
Großes Hochformat, teppichartige Erscheinung.
Gründung 1922 zwecks Betrieb von Mühlen sowie Futtermittel- und Nährmittelwerken. Gesellschaftssitz war von Juni 1923 bis April 1925 vorübergehend Berlin. Seit Juli 1925 lag der Betrieb
still. 1933 war die AG offensichtlich sanft entschlafen und wurde von Amts wegen gelöscht.
Aktien dieser Ges. waren vorher unbekannt.
Los 339
Leipzig, Aktie 20 RM 13.5.1925 (Auflage
1350, R 6) EF
Gründung 1823 durch den Schlossermeister
Carl Kästner. Seit 1900 AG unter Übernahme
der „Lipsia-Fahrrad-Industrie-AG“. Die Fabrik
in der Berliner Str. 69 stellte Geldschränke und
Tresoranlagen her. Bis 1927 in Berlin und Leipzig amtlich notiert.
Schätzwert 300-400 €
Capito & Klein AG
Los 342
Benrath am Rhein, Aktie 1.000 Mark Mai
1920 EF
Carl Dürfeld AG
Gründung 1876 als oHG, seit 1906 AG. Betrieben wurde am Bahnhof Benrath ein Feinblechwalzwerk, das über fünf Blechstraßen verfügte.
Seinerzeit eines der bedeutendsten deutschen
Unternehmen dieser Branche. In Berlin börsennotiert. 1938 Betriebsüberlassungsvertrag mit
der Fried. Krupp AG (1953 wieder aufgelöst).
1962 Übertragung des Vermögens unter Ausschluss der Liquidation auf die Hauptgesellschafterin „Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG“. Die Feinblechfertigung im Walzwerk
I an der Benrather Telleringstraße wurde erst
1976 eingestellt. Erst im Juli 2010 fiel das
Walzwerk der Abrissbirne zum Opfer.
Schätzwert 75-125 €
Chemnitz, Aktie 1.000 RM März 1930
(Auflage 430, R 6) EF
Gründung 1907. Die Weberei speziell für Möbelstoffe in der Röslerstr. 27 besaß ca. 300 Webstühle und beschäftigte knapp 300 Leute. Börsennotiz
in Leipzig, Dresden und Chemnitz. Die Übernahme
des Betriebes der Chemnitzer Teppichfabrik Oscar
Kohorn & Co. im Jahr 1930 konnte die in der Weltwirtschaftskrise chronisch unterbeschäftigte Weberei nicht mehr retten: Nach Liquidation 1934 im
Handelsregister erloschen.
Nur 60 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-150 €
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 6.5.1922
(Blankette, R 9) EF
Los 340
Schätzwert 75-125 €
Düsseldorf-Benrath, Aktie 1.000 RM Juni
1940 (Auflage 2989, R 6) UNC
Los 337
Los 343
Schätzwert 50-125 €
Carl Hamel AG
Capito & Klein AG
Los 345
Schätzwert 40-100 €
Carl Lindström AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1935 (R 4)
UNC-EF
C. W. Emmrich Nachf.
& Franz Wiegand AG
Gründung 1921 als Maschinen- und Armaturenfabrik AG. Herstellung von Staufferbüchsen,
Maschinen und Armaturen sowie Holzbearbeitung. 1926 in Liquidation.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-150 €
Carl Kästner AG
Schönau bei Chemnitz, Aktie 1.000 Mark
17.1.1920 (Auflage 700, R 4) EF
Sehr dekorativ gestaltetet.
Gründung 1908 unter Übernahme der Carl
Lindström GmbH. Herstellung und Vertrieb von
Phonographen, Sprechmaschinen, Schallplatten, Rechenmaschinen und Kinematographen,
außerdem wesentliche Beteiligung an der Universum-Film-AG (UFA). 1910 Übernahme der
Beka-Rekord AG in Berlin. 1925 Abschluß eines Interessenvertrages mit der Columbia Graphophone Comp. in London, die auch Großaktionär war. 1936 wurde die Sprechmaschinenfabrikation auf die neugegründete 100 % Tochter Brandenburgische MetallverarbeitungsGmbH übertragen. Weitere Töchter: Odeon Musik-Haus GmbH, Kristall-Schallplatten-GmbH
und Frey Radio-GmbH (alle in Berlin). Bis 1935
in Berlin börsennotiert. Im Dritten Reich stand
die Gesellschaft wegen des britischen Großaktionärs unter Feindvermögensverwaltung,
hinterher übernahmen die Alliierten die Kontrol-
Schätzwert 30-75 €
C. W. Kemp Nachf. AG
Stettin, Aktie 1.000 RM Juni 1938
(Auflage 869, R 3) UNC-EF
Gründung 1917 unter Einbringung des gleichnamigen Handelsgeschäftes. Herstellung und
Vertrieb von Spiritus, Spirituosen, Weinen,
Fruchtsäften. 1951 Sitzverlegung von Stettin
nach Gütersloh (1954 erneute Sitzverlegung
nach Siegburg). Kapitalumstellung 200:1 von
1,3 Mio. RM auf 6.500 DM und Umwandlung in
eine GmbH.
Nr. 339
Nr. 348
37
le. Trotz starker Kriegsschäden konnte die im
amerikanischen Sektor (Berlin SO 36, Schlesische Str. 27) liegende Fabrik schon wenige
Monate nach Kriegsende die Produktion von
Schallplatten und Plattenspielern wieder aufnehmen. 1951 Umwandlung in eine GmbH,
1953 Sitzverlegung nach Köln-Braunsfeld.
Los 349
Schätzwert 50-125 €
Charlottenburger Wasserwerke
Berlin, Actie 1.000 Mark 24.1.1893
(Auflage 2000, R 3) VF-
Los 346
Schätzwert 60-100 €
Caro & Jellinek
Speditions- und Lagerhaus AG
Wien, Aktie 100 RM April 1940 (Auflage
15000, R 6) UNC-EF
Gründung 1921. Die Gesellschaft besaß Lagerhäuser in Wien, Bodenbach, Karlsbad und Zwittau. 1926 wurde im Zusammenhang mit der
Interessengemeinschaft mit der Rotterdamer
Speditionsfirma Lassen & Co. eine Reorganisation der Ges. durchgeführt. 1927 ist die Ges. in
engere Interessengemeinschaft mit den Firmen
“Intercontinentale” AG für Transport- und Verkehrswesen vorm. S. & W. Hoffmann, Jos. J.
Leinkauff AG, Central-Speditions-Bureau
GmbH, Th. Bindtner Nfg. GmbH de Brousse, getreten. 1941 umfirmiert in „‘Intercontionentale’
AG für Transport- & Verkehrswesen“.
Gedruckt auf Büttenpapier.
Gründung 1878 unter Übernahme des auf fiskalischem Gelände liegenden Wasserwerks
am Teufelssee. Später Errichtung der eigenen
Wasserwerke Beelitzhof (am Wannsee), Jungfernheide, Johannisthal und Tiefwerder. Die
Wasserwerke am Teufelssee und in der Jungfernheide wurden 1906 an die Stadt Charlottenburg verkauft. 1920 Umfirmierung in Charlottenburger Wasser- und Industriewerke AG.
Die Gesellschaft belieferte im Westen und Süden von Groß-Berlin etwa 20 % der Berliner
Gesamtbevölkerung mit Wasser. Die Konzessions-Verträge, vor der Bildung Groß-Berlins
vor allem mit den Umland-Gemeinden geschlossen, hatten eine Laufzeit teilweise bis
zum Jahr 2000. Immer wieder gab es aber
Streit wegen ständiger Versuche, die Wasserversorgung zu kommunalisieren, aber auch
wegen der Wasserpreise. Dieser Streit wurde
beendet durch Ablösung der insgesamt 23
Konzessions-Verträge, an deren Stelle ab
1.10.1935 der „Vertrag über die einheitliche
Bewirtschaftung der Wasserversorgung GroßBerlins“ trat, der auch eine Dividendengarantie
beinhaltete. Zwischen der Gesellschaft und
Gross-Berlin wurde am 31.12.1947 ein Übertragungsvertrag für sämtliche Aktiven und Passiven geschlossen. Die Aktionäre erhielten 60
% des RM-Aktiennennwertes per 1957 in DM
ausgezahlt. Für die Restansprüche, insbesondere hinsichtlich des Ostvermögens, wurden
(noch heute börsennotierte) Anteilscheine ausgegeben. Die Aktien der Gesellschaft waren an
den Börsen von Berlin und Amsterdam notiert.
Los 351
Schätzwert 20-60 €
Chemische Fabrik Helfenberg AG
vorm. Eugen Dieterich
Helfenberg bei Dresden, Aktie 200 RM
2.1.1928 (Auflage 4100, R 3) EF
Gründung 1869, AG seit 1898. Herstellung von
chemisch-pharmazeutischen Präparaten (u.a.
das Farnotän-Bandwurmmittel). Börsennotiz
Dresden/Leipzig. 1951 wurde das Werk in Helfenberg (Krs. Dresden) enteignet und in VEB
Chemische Fabrik Helfenberg umgewandelt
(umgangssprachlich als die Chemische bezeichnet). Ab 1955 Betriebsteil des VEB Pentacon, dem bedeutenden Fotokamerahersteller in
Dresden. 1953 Sitzverlegung nach Wevelinghoven (Bez. Düsseldorf), wo bereits seit 1915 die
100 %ige Tochter „Chemische Gesellschaft
Rhenania mbH“ ansässig war. 1974 ging die
Chemiefabrik in Wevelinghoven, das ein Jahr
später zu einem Stadtteil Grevenbroichs wurde,
durch einen Aktientausch der Varta AG in der
Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik GmbH,
Konstanz auf. 2002 erfolgte die Umbenennung
in Altana Pharma AG. Der Altana-Konzern gliederte sich bis 2007 in die Pharmasparte Altana
Pharma AG mit Sitz in Konstanz und in die Spezialchemiesparte Altana Chemie AG mit Sitz in
Wessel. Die Pharmasparte wurde im Dez. 2006
an die dänische Nycomed verkauft. Seit dem
gibt es keine Spartentrennung mehr, sondern
nur noch die Altana AG, welche ausschließlich in
der Spezialchemie operiert. Der Standort in Grevenbroich ist heute Teil des Altana-Konzerns.
Chemie für Medizin und Technik und bei der
(seit 1892 betriebenen) Herstellung von künstlichem Süßstoff (Saccharin). Börsennotiz Berlin
und Dresden/Leipzig. 1948 Sitzverlegung nach
München, 1969 GmbH. Das Stammwerk Radebeul wurde 1948 verstaatlicht, 1958 umbenannt in VEB Chemische Werke Radebeul,
1961 integriert in das Arzneimittelwerk Dresden (AWD). 1990 GmbH, 1991 aufgekauft
durch die ASTA Medica.
Los 354
Perleberg, Aktie 20 RM Jan. 1925
(Auflage 10000, R 9) VF+
Gründung 1921. Herstellung von chemischtechnischen Erzeugnissen, Erwerb und Verwertung einschlägiger Patente und Schutzrechte.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 355
Los 350
Los 347
Schätzwert 175-300 €
Central-Ausschuss für die Innere
Mission der Deutschen
Evangelischen Kirche (Protestant
Church in Germany Welfare Institut)
New York, 7 % Gold Bond 500 $
1.10.1926 (R 6) EF-VF
Um 1810 begann die soziale Arbeit der Inneren
Mission als Reaktion auf die Pauperisierung
(Massenarmut). Die Evangelische Kirche deutete die Märzrevolution von 1848 als “Gottlosigkeit”. Daher verfolgten die ersten Einrichtungen
der Inneren Mission neben sozialen Zielen auch
die Re-Christianisierung. 1849 konstituierte
sich der Central-Ausschuss der Inneren Mission, Vorgänger des Diakonischen Werkes.
Los 348
Schätzwert 150-200 €
Chemische Fabrik für
Hüttenprodukte AG
Los 352
Düsseldorf-Oberkassel, Aktie 20 RM Jan.
1925 (R 8) EF-VF
Chemische Fabrik
und Farbwerke Dr. Koll & Spitz AG
Gründung 1909 in Neuss. Das Fabrikgelände
besaß eigenen Bahnanschluß. Werk mit modernen Einrichtungen zur Herstellung von Sulfat, Salzsäure und Schwefelnatrium, Chlorzink
fest und in Lauge. Die Ges. lieferte ferner aus
ihren Phonolithbrüchen in Engeln, Station der
Brohltalbahn, Phonolith für die Glasfabrikation.
Die ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse
in 1925 zwangen die Gesellschaft den Gesamtbetrieb stillzulegen. Die Anlagen wurden
1927/28 abgestoßen.
Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Köln-Mülheim, Aktie 100 RM 2.6.1926
(Auflage 200, R 6) EF
Schätzwert 100-175 €
Gründung 1876, AG seit 1922. Erzeugt wurden
sämtliche Erd- und Buntfarben sowie Glaserkitt. 1957 in eine GmbH umgewandelt.
Los 353
Schätzwert 20-60 €
Chemische Fabrik von Heyden AG
Radebeul, Aktie 100 RM 30.6.1942
(Auflage 6500, R 3) UNC-EF
Gründung 1874 in Dresden, 1875 verlegt nach
Radebeul, AG seit 1899. Bahnbrechende Entwicklungen gelangen vor allem in der Kolloid-
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 22.10.1918
(Auflage 300, R 11) VF
Altes, bereits 1857 gegründetes Textilunternehmen, das in Alt-Chemnitz zwei Spinnereien neu
errichtete. Hergestellt wurden Garne und Zwirne, außerdem auf weiteren Verarbeitungsstufen
vorzugsweise Unterwäsche. Bereits 1913 wurde wegen aufgelaufener Verluste eine Sanierung mit einem Kapitalschnitt 5:1 erforderlich,
dessen Durchführung sich wegen kriegsbedingter Pausen bis 1919 hinzog. Eine ungezügelte
Beteiligungspolitik in den 1920er Jahren hatte
erneut hohe Verluste zur Folge und erzwang
schließlich 1929 die Liquidation dieser in Leipzig und Dresden börsennotierten AG.
Diese (nur zwei Stück lagen im Reichsbankschatz) wie auch die beiden folgenden Ausgaben waren vorher vollkommen unbekannt! Ein
paar Rostspuren am oberen Rand.
Schätzwert 225-300 €
Wassersleben, Aktie 1.000 Mark
15.10.1923 (Auflage 46000, R 10) EF-VF
38
Nr. 350
Schätzwert 600-750 €
Chemnitzer Actien-Spinnerei
Ceres Ziegelei AG
1924 umgestellt auf 20 Gold-Mark.
Gründung im Juli 1920, eingetragen im Sept.
1920 in Flensburg. Grundbesitz 7,5 ha. Bereits
1926 Liquidationsbeschluß und Eröffnung des
Konkursverfahrens.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 200-250 €
Chemische Werke Gebr. Schultz AG
Nr. 356
nien. Außerdem Betrieb der Standseilbahn Laubach-Rittersturz. 1939 Umfirmierung in „Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG“.
Heute werden 217 Stadt- und Landgemeinden
in der Stadt Koblenz, dem Landkreis MayenKoblenz und dem Westerwaldkreis mit Strom
versorgt. Großaktionäre sind das RWE (über 50
%) und die Stadt Koblenz (40 %).
Los 365
Schätzwert 30-100 €
Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft
Koblenz, Aktie 1.000 Mark 4.12.1920
(Auflage 7500, R 2) EF
Hübsche Umrahmung.
Nr. 360
Nr. 355
Los 356
Schätzwert 275-350 €
Chemnitzer Actien-Spinnerei
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 16.3.1920
(Auflage 2000, R 9) EF-VF
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
1924 erfolgte im unglaublich schlechten Verhältnis 2000:1 von 200 Mio. Mark auf nur noch
100.000 RM, die später auch noch auf 50.000
RM (1932) und 25.000 RM (1934) herabgesetzt werden mussten. Auf so schmaler Basis
war kein rentables Geschäft mehr zu betreiben:
1938 beschloß die HV die Auflösung.
Wie auch das folgende Los bisher völlig unbekannt gewesen! Nur 11 Stück wurden im
Reichsbankschatz gefunden.
Los 360
Chemnitz, Aktie 100 RM 31.12.1924
(Auflage 600, R 11) VF+
Schätzwert 150-200 €
Schöne kräftige Jugendstil-Umrahmung.
Von den lediglich zwei im Reichsbankschatz
gefundenen Stücken ist dies jetzt das letzte
verfügbare.
Schätzwert 100-175 €
Collet & Engelhard
Werkzeugmaschinenfabrik AG
Offenbach a. M., Aktie 1.000 RM Jan.
1930 (Auflage 2100, R 6) EF
Schätzwert 400-500 €
Chemnitzer Landbank AG
Los 357
Los 366
Christoph Walter GmbH, Mühlhausen (Thür.),
Dachrieden und Beyrode. Herstellung von
Hand- und Maschinenstrickgarnen. Im 2. Weltkrieg Einbeziehung in die Rüstungsproduktion.
Im Lager Dachrieden der Kammgarnspinnerei
befand sich eine Station für Säuglinge von
“Ostarbeiterinnen”. Firma nicht verlagert.
Gründung 1862 als eine der ersten deutschen
Werkzeugmaschinen-Fabriken, die Weltausstellung in Paris 1867 brachte ihr die Bronzemedaille. AG seit 1913. Ab 1936 war der Raketenpionier und Enkel Adam Opels, Fritz von
Opel, im Aufsichtsrat. 1971 Schließung des
Betriebes.
Chemnitzer Actien-Spinnerei
Los 367
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 2.5.1922
(Auflage 9700, R 8) EF-VF
Commerz- und Privat-Bank AG
Washington D.C., Namenskreditbrief 250
RM 11.7.1939 (R 10) VF
Nur 23 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Identische Gestaltung wie folgender Titel.
Los 358
Schätzwert 300-400 €
Chemnitzer Actien-Spinnerei
Chemnitz, Aktie 5.000 Mark 27.4.1923
(Auflage 2200, R 10) EF-VF
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 363
Schätzwert 100-175 €
Citogen AG für Metallbearbeitung
Düsseldorf, Aktie 500 RM 21.4.1932.
Gründeraktie (Auflage 100, R 8) EF
Los 361
Schätzwert 100-200 €
Chr. Prinzler & Söhne AG
Chemnitzer Landbank AG
Halle a.d.S.-Büschdorf, Aktie 1.000 Mark
1.5.1919. Gründeraktie (Auflage 300, R 4)
UNC-EF
Chemnitz, Aktie 20 RM 31.12.1924
(Auflage 2000, R 8) EF
Gründung 1889, AG seit 1918. Betrieb einer
Eisengießerei und Maschinenfabrik.
Los 359
Schätzwert 200-250 €
Schöne kräftige Jugendstil-Umrahmung.
Gründung 1890 als Actien-Vorschuss-Verein
Blankenau unter Übernahme des genossenschaftlichen Vorschuss-Vereins Blankenau-Glösa mit Niederlassungen in Wittgensdorf und
Chemnitz-Glösa (Langestr. 2). 1922 umfirmiert
wie oben. Die Hyper-Inflation 1923 zerstörte die
Grundfesten der Bank: Die Kapitalumstellung
Schätzwert 225-300 €
Los 362
Gründung im April 1932. Herstellung und Vertrieb von Einrichtungen und Zusatzmaterialien
jeglicher Art auf dem Gebiet des Schweissverfahrens und verwandter Gebiete, Ausführung
von elektrischen Schweissarbeiten. 1939
wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen
gelöscht.
Ausgestellt in Jamaica N.Y.
Gründung 1870 in Hamburg als „Commerzund Disconto-Bank“, 1920 Umfirmierung wie
oben wegen Fusion mit der Mitteldeutschen
Privatbank in Magdeburg. 1929 Angliederung
der Mitteldeutschen Creditbank in Berlin und
Frankfurt/Main. 1932 Übernahme des Barmer
Bank-Vereins. Die Bank besaß jetzt reichsweit
über 400 Geschäftsstellen. 1940 Abkürzung
der Firmierung auf “Commerzbank AG”. 1952
auf alliierte Anordnung in drei Nachfolgebanken
zerschlagen, die 1958 unter gleichzeitiger Sitzverlegung nach Düsseldorf wieder zusammengeführt wurden, weitere Hauptverwaltungen
verblieben in Frankfurt/Main und Hamburg.
Erst 1990 Verlegung des juristischen Sitzes
nach Frankfurt/Main. 1993 Fusion mit der bis
dahin getrennt geführten Berliner Commerzbank AG. Nach Übernahme des jahrzehntelangen Erzkonkurrenten Dresdner Bank seit 2008
die Nr. 2 im deutschen Bankgewerbe.
Schätzwert 50-125 €
Christoph Walter AG
Mühlhausen i. Thür., Aktie 1.000 Mark
9.12.1920 (Auflage 1200, R 4) EF
Gegründet 1916 unter Übernahme des seit
1830 bestehenden Spinnereiunternehmens
Los 368
Schätzwert 50-100 €
Concordia Elektrizitäts-AG
Dortmund, Aktie 1.000 RM Okt. 1941
(Auflage 750, R 4) UNC-EF
Los 364
Schätzwert 25-125 €
Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft
Koblenz, Aktie 1.000 Mark 1.7.1900
(Auflage 2375, R 2) VF
Die Chemnitzer Aktien-Spinnerei
Gründung 1886. Zunächst Pferdebahnbetrieb,
später 51 km elektrifizierte Strecken mit 11 Li-
Gründung 1906 in Köln als Vertretung der Berliner Bergmann-Elektrizitätswerke AG für Rheinland-Westfalen. Sitzverlegungen 1907 nach
Düsseldorf und 1931 nach Dortmund. 1913
übernahm die Accumulatoren-Fabrik AG
(Quandt/VARTA) die Aktienmehrheit. Nach
schweren Schlagwetterexplosionen forderte der
Bergbau Europas die Entwicklung einer sicheren
Grubenlampe. In einem offiziellen englischen
Preisausschreiben erhielt die CEAG-Lampe den
ersten Preis. Fortan spezialisierte man sich auf
die Produktion von explosions- und schlagwettergeschützen Leuchten, Ladeeinrichtungen für
39
Los 373
Schätzwert 125-200 €
Dachschiefer-Bergwerke
Charlottenburg-Blücher in Gotha
Bacharach, Kuxschein 1/1.000 9.10.1907
(Auflage 1000, R 7) EF
Nr. 367
Akkumulatoren, Feuerlöschgeräten (ab 1925)
sowie auf Reinraumtechnik (Luftfilter und Entstauber, ab 1938). 1965 wurde dem Firmennamen offiziell das Kürzel CEAG vorangestellt.
Großaktionär der im Freiverkehr Frankfurt notierten AG war bis zuletzt die VARTA.
Nr. 372
Los 370
Schätzwert 100-175 €
Corona Fahrradwerke
und Metallindustrie AG
Brandenburg a. H., Aktie 1.000 Mark Jan.
1922 (Auflage 1750, R 7) EF-VF
Die 1896 als Corona Fahrrad-Fabrik vormals
Ad. Schmidt AG gegründete Gesellschaft war
sowohl in der Fahrradproduktion tätig als auch
in der Herstellung von Fahrradteilen, MotorZweirädern und Automobilen. 1930 Interessengemeinschaftsvertrag mit der Brennabor-Werke AG in Brandburg a.H. 1931 traten hohe Verluste auf. Auch die Ausstellung eines Besserungsscheines seitens des Hauptgläubigers
konnte die Firma nicht mehr retten. Heute Verwendung des Markennamens Corona für die
Fahrräder durch Peugeot.
Los 369
tragte die Arbeiterschaft beim Spinner- und Fabrikanten-Verein Crimmitschau die Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit von 12 auf 10
Stunden. Als dies 1901/02 in Meerane und
Forst/Lausitz erreicht war, die Crimmitschauer
Fabrikanten aber weiter ablehnten, kam es zu
einem gewaltigen Arbeitskampf, der 1903 in
der Aufforderung des Fabrikantenverbandes an
seine Mitglieder gipfelte, sämtlichen Arbeitern
zu kündigen. Dies zu tun weigerte sich die Tricotagen-Fabrik, die ohnehin nur 10
Stunden/Tag arbeiten ließ, woraufhin ihr der
Verband eine Klage wegen nicht statutengerechten Verhaltens androhte. Im August/September werden 7.000 Arbeiter gekündigt, es
kommt zu Streiks und Massenaussperrungen,
Clara Zetkin ruft im Odeum zur (tatsächlich
dann europaweiten) Unterstützung der Streikenden auf. Am 10.12.1903 hält August Bebel
zum Crimmitschauer Streik und der Behörden-
Schätzwert 30-75 €
Concordia Spinnerei und Weberei
zu Marklissa und Bunzlau
Marklissa, Aktie 1.000 RM Juni 1938
(Auflage 2196, R 3) UNC-EF
Gründung 1888 unter Übernahme der Firma
Gebr. Woller in Marklissa und Bunzlau. In den
Werken Marklissa, Bunzlau und Friedersdorf
wurden Web-, Strick-, Handarbeits- und Fantasiegarne sowie Stoffe aus Kunstseide, Zellwolle und Wolle für Damen- und Herrenkleidung,
Futter und Wäsche hergestellt. Beteiligungen
bestanden u.a. an: Schlesische Zellwolle
Hirschberg, Thüringische Zellwolle Schwarza,
Zellwolle und Zellue Küstrin, Spinnstofffabrik
Zehlendorf Berlin, Wotirag Berlin. 1950 verlagert nach Wassenberg bei Aachen, 1995 nach
Berlin und umfirmiert in Concordia Industrie
Holding AG. Seit 2001 als Valarte Group AG tätig, Produktion von hochwertiger Damenmode
(ST. EMILE).
Los 371
Schätzwert 75-150 €
Crefelder Baumwoll-Spinnerei
Los 374
Schätzwert 20-60 €
Daimler-Benz AG
Stuttgart, Aktie 1.000 RM Mai 1939
(Auflage 12978, R 2) EF
Mercedes-Stern im Unterdruck.
Gottlieb Daimler errichtete 1882 eine kleine
Versuchswerkstatt in Cannstadt, erhielt 1883
das Patent für den ersten schnelllaufenden
Verbrennungsmotor und gründete 1890 die
„Daimler-Motoren-Gesellschaft“. Carl Benz
gründete 1883 in Mannheim die „Benz & Cie.
Rheinische Gasmotorenfabrik“. Trotz der räumlichen Nähe sind sich die beiden Auto-Pioniere
zeitlebens nie persönlich begegnet. Ihre Firmen, die beiden ältesten Automobilfabriken der
Welt, wurden 1926 zur Daimler-Benz AG verschmolzen. 1999 Fusion mit der Nr. 3 am USAutomobilmarkt zur DaimlerChrysler AG.
Krefeld, Aktie 1.000 Mark 1.1.1919
(Auflage 448, R 4) EF-VF
Gründung 1896. Einer der traditionsreichsten
Textilbetriebe in Krefeld. Erzeugt wurden Baumwoll- und Zellwoll-Garne sowie Zwirne bis zu
den feinsten Nummern. 1916/17 Bau einer
neuen Zwirnerei. Börsennotiz in Düsseldorf und
Hamburg, 1973 in eine GmbH umgewandelt.
Los 372
Schätzwert 450-600 €
Crimmitschauer
Tricotagen-Fabrik GmbH
Crimmitschau-Leitelshain, Anteil-Schein
16.000 Mark 22.3.1909 (R 12),
ausgestellt auf Hermann Kürzel,
Crimmitschau (repräsentierte 20 % einer
Kapitalerhöhung von 370.000 auf
450.000 M) VF.
Hochdekorative Umrahmung im HistorismusStil mit Putten, Originalunterschriften Block und
Fiedler.
Gegründet 1901 in Crimmitschau, damals mit
fast 100 Textilbetrieben eine der Hochburgen
der deutschen Textilindustrie. Denkwürdiges
spielte sich zu dieser Zeit hier ab: 1899 bean-
40
Im Laufe der Jahrhunderte hat es rund 1300
Schiefergruben in der Region auf dem Kauber
Schieferzug, der den Rhein zwischen Bacharach
und Oberwesel in westöstlicher Richtung durchzieht, gegeben. Mit dem Einzug des Kunstschiefers Mitte der 60er Jahre des 20. Jh. begann
der Niedergang der Schiefergruben.
August Bebel (1840-1913) - Begründer der
sozialdemokratischen Arbeiterbewegung
willkür eine große Rede im Reichstag. So hat
der Große Streik ungeahnte Folgen: Zwar brach
er am 17.1.1904 zusammen, doch im Ergebnis sah sich die Reichsregierung veranlaßt, die
Arbeitszeit gesetzlich zu regeln. Das entsprechende Gesetz trat am 1.1.1908 in Kraft. 1925
sind von 27.000 Einwohnern in Crimmitschau
immer noch 12.000 in der Textilindustrie beschäftigt. Ihr fortschrittliches Verhalten im
Streik nützte der Trikotagenfabrik (Betrieb: Leitelshain, Amselstr. 19) später nichts: Nach
1945 wie fast alle anderen Betriebe der Stadt
auch in Volkseigentum überführt.
Von diesem Jahrgang das einzige im Reichsbankschatz gefundene Stück.
Los 375
Schätzwert 50-125 €
Dampfschiffahrts-Ges. für den
Nieder- und Mittel-Rhein (Mainz)
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922
(Auflage 3250 für alle 5 Wahlbezirke
zusammen, R 4) EF
Raddampfer mit Burgenlandschaft im Unterdruck. Faksimile-Unterschrift des Sektfabrikanten Henckell.
Gründung 1839 durch namhafte Kaufleute und
Bankiers der Rheinanliegerstädte zwecks Personen- und Güterverkehr auf dem Rhein. Eine
1933: Crensitz-Crostitz (3,9 km, eröffnet
1902), Crostitz-Rackwitz (6,8 km, eröffnet
1915) und Rackwitz-Delitzsch (24 km, eröffnet
1929). Mit dem Einmarsch der Amerikaner am
20.4.1945 wurde der Kleinbahnbetrieb eingestellt, aber bereits am 12.5.1945 in Maßen
wieder aufgenommen. 1946 Unterstellung unter die direkte Aufsicht des Präsidenten der
Provinz Sachsen, später unter die Reichsbahn.
1972 Einstellung des Betriebes.
Los 385
Schätzwert 400-500 €
Dessauer Spar- und BauGenossenschaft eGmbH
Dessau, Anteil-Schein 200 Mark 2.3.1916
(R 9), ausgestellt auf die AnhaltDessauische Landesbank UNC-EF.
Nr. 382
Nr. 376
Los 382
Besonderheit dieser AG war, dass die Aktien auf
fünf verschiedene Wahlbezirke verteilt ausgegeben waren (Düsseldorf, Mainz, Coblenz, Wiesbaden und Elberfeld). Jede Gruppe wählte separat ihr Aufsichtsratsmitglied. Bis zur Wende
zum 20. Jh. wuchs die Flotte auf 16 Dampfer
nebst Kohlenschiffen. Schon ab 1853 Betriebsgemeinschaft mit dem vormaligen KonkurrenzUnternehmen „Preussisch-Rheinische Dampfschifffahrt“ in Köln. 1967 fusionierten beide Firmen zur noch heute börsennotierten Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG.
Los 376
Danziger Verpackungsindustrie AG
Danzig, Aktie 1.000 RM Juli 1942
(Auflage 234, R 10) EF
Lediglich 3 Stück wurden von der 1.000-RMAktie im Reichsbankschatz gefunden!
Schätzwert 300-400 €
Dampfziegelei Schmiedeberg AG
Los 379
Bad Schmiedeberg, Aktie 1.000 Mark
22.2.1922. Gründeraktie (Auflage 2000, R
10) VF+
Dampfziegelei Schmiedeberg AG
Großformatig, sehr schöne Umrahmung aus in
Blumenornamentik.
Gründung im Febr. 1922 zur Errichtung einer
Dampfziegelei auf dem Gelände der abgebrannten ehemaligen Schmiedeberger Verblendwerke vorm. Heymann & Co. in der Dübener Heide (zwischen Dessau und Torgau). Hergestellt wurden Mauerziegel und Dachziegel aller Art. 1926 umbenannt in “Schmiedeberger
Klinker- und Dachsteinwerke AG”. 1929 vollständige Erneuerung der Ziegeleimaschinenanlage. Das Kapital wurde nach diversen
Wandlungen schließlich 1931 eingeteilt in 750
Aktien zu 100 RM. Zu diesem Zweck wurden in
bunter Mischung Stücke der Emissionen
11/1922, 2/1923 und 3/1924 entsprechend
überstempelt. Die reine Familien-AG (vom Kapital hielten Ing. W. Eichberg und Marianne
Schmidt je 3/7 und Karl Schmidt 1/7) ging in
der DDR schließlich im VEB Steinzeugwerk Bad
Schmiedeberg auf (dem 1968 auch der VEB
Baustoffkombinat Bitterfeld angeschlossen
wurde). Nach der Wende stillgelegt. Das ehemalige Ziegeleigebäude wird heute als Ausstellungshalle genutzt.
Sämtliche Aktien dieser AG waren vorher völlig
unbekannt; von der Gründeraktie wurden nur 4
Stück im Reichsbankschatz gefunden.
Los 377
Schätzwert 400-500 €
Schätzwert 275-350 €
Dampfziegelei Schmiedeberg AG
Schätzwert 225-300 €
Bad Schmiedeberg, Aktie 1.000 Mark
16.2.1923 (Auflage 6500, R 9) VF
Großformatig, schöne kräftige Umrahmung.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 383
Schätzwert 20-60 €
David Grove AG
Berlin, Aktie 100 RM Juli 1932 (Auflage
1330, R 4) EF
Los 380
Schätzwert 150-250 €
Danziger Siedlungs-AG
Danzig, Aktie 50.000 RM Sept. 1941
(Auflage nur 40 Stück, R 7), ausgestellt
auf die Hansestadt Danzig UNC-EF
Gründung 1929 mit einem Kapital von
500.000 Danziger Gulden zwecks Bau und Betreuung von Kleinwohnungen im Sinne des
Wohnungsgemeinnüzigkeitsgesetzes. Alleinaktionär war die Hansestadt Danzig, deren Stadtbaurat traditionell Vorstandsmitglied und deren
OB Aufsichtsratsvorsitzender war. Kapital 1940
auf 350.000 RM umgestellt und 1941 auf 2
Mio. RM erhöht.
Bad Schmiedeberg, Aktie 1.000 Mark
15.11.1922 (Auflage 3000, R 10) VF
Gründung 1864 als Einzelfirma, Umwandlung
1912 in eine GmbH und 1920 in eine AG. Herstellung und Vertrieb von Zentral-Heizungs-,
Lüftungs-, Gas-, Wasserleitungs- und Badeanlagen. 1923 Erwerb eines Bürohauses in Breslau (Neue Taschenstr. 30) und der Aktienmehrheit der Bülowstr. 90 GrundstücksverwertungsAG in Berlin W 57. 1924/25 Erwerb der stillgelegten Dinos-Werke in Hohenschönhausen, das
Apparatebauwerk Charlottenburg wurde dorthin
verlagert und das Fabrikgelände verkauft. 1927
auch Verkauf des Fabrikareals in Spandau.
Nach Insolvenz eines großen Kunden und einem
12-wöchigen Streik geriet die AG 1929/30 in
Vergleich. Nach verlustreichem Verkauf der Fabrik in Hohenschönhausen und der Filialen
Breslau und Danzig (schon zuvor waren die Filialen in Dresden, Hamburg, Köln, Nürnberg und
Rostock aufgegeben worden) blieb nur noch die
Fabrik in Tempelhof (Ringbahnstr. 32/34). 1934
verkaufte die der Stadt Berlin nahestehende
Berliner Müllabfuhr AG die Aktienmehrheit an
ein privates Konsortium, dem u.a. die Bergmann-Elektrizitäts-Werke AG angehörten. Ende
1935 Errichtung einer Zweigniederlassung in
Königsberg (Pr.). 1949 in eine GmbH umgewandelt. Die Firma besteht noch heute.
Schöne Jugendstil-Kapitälchen, Originalunterschriften.
Gegründet im Jahr 1900. Nach Planungen von
Hannes Meyer entstand 1929-30 mit den fünf
Laubenganghäusern mit insgesamt 90 Wohnungen ein besonderes Ensemble als “echte” Bauhausbauten. Sie waren Teil der geplanten gemischten Bebauung, die Hannes Meyer für die
Erweiterung von Törten vorgesehen hatte. Zwischen mehrgeschossigen Laubenganghäusern
sollte eine eingeschossige Reihenhausbebauung
entstehen. Die in Teilen realisierte Bebauung
grenzte an die 1926-28 von Walter Gropius konzipierte halbländliche Reihenhaussiedlung. 1958
wurde die Spar- und Baugenossenschaft in
“Dessauer gem. Wohnungsbaugenossenschaft
eGmbH” (GWG) umbenannt. 1979 fusionierte
die GWG mit der Arbeiterwohnungsgenossenschaft (AWG) Einheit, die 1965 aus dem Zusammenschluß der AWG Waggonbau und der
AWG Elektromotorenwerk hervorgegangen war.
Zuletzt dann 2008 umbenannt in “Wohnungsgenossenschaft Dessau eG”. Diese setzte die Bauhaus-Tradition zuletzt fort mit 2010 fertiggestellten Exoerimentalbauten und modernen Mietwohnungen am Rande von Törten.
Vorher vollkommen unbekannt gewesen!
Los 386
Schätzwert 50-175 €
Dessauer Strassenbahn-Gesellschaft
Dessau, Actie 1.000 Mark 22.6.1900
(Auflage 1300, R 2) EF
Großformatiges, dekoratives Papier. Originalunterschriften.
Gründung 1894. Auf den 12,8 km langen normalspurigen Strecken beförderten 20 Triebwagen und knapp 40 Beiwagen bis zu 3 Mio.
Fahrgäste im Jahr. Offenbar als Referenz an
den Großaktionär (Deutsche Continental-GasGesellschaft) bis 1901 mit Gasmotorbetrieb,
erst danach elektrifiziert.
Identische Gestaltung wie vofolgender Titel.
Los 381
Schätzwert 275-350 €
Danziger Verpackungsindustrie AG
Los 378
Schätzwert 400-500 €
Dampfziegelei Schmiedeberg AG
Bad Schmiedeberg, Aktie 1.000 Mark
15.11.1922 (Auflage 3000, R 11), 1929
umgestellt auf 100 RM VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Von dieser Variante lagen lediglich 2 Stück im
Reichsbankschatz!
Danzig, Aktie 100 RM Juli 1942 (Auflage
nur 60 Stück, R 8) EF
Los 384
Schätzwert 75-175 €
Gründung 1922 zwecks Verarbeitung von Papier, Pappe und sonstigen Materialien zur Herstellung von Verpackungsmitteln. Haupterzeugnisse der Fabrik in der Weidengasse 35-38
waren Kartonnagen, Tüten und Beutel sowie
Wellpappe, die im Anilin-, Buch- oder Offsetdruck bedruckt werden konnten.
Beide Nennwerte waren vorher völlig unbekannt, nur 11 Stück wurden von der 100-RMAktie jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Delitzsch, Aktie 1.000 RM 25.2.1929
(Auflage 164, R 6, weitere 2808 waren in
vier Sammelurkunden verbrieft) EF
Delitzscher Kleinbahn-AG
Gründung 1911 als Neue Kleinbahn-AG Crensitz-Crostitz mit Sitz in Halle (Saale). Name
1914-1927 Crostitzer Kleinbahn AG mit Sitz in
Großerositz, umbenannt 1927 in Delitzscher
Kleinbahn-AG und 1942 in Delitzscher Eisenbahn-AG. Normalspurige Nebenbahn CrensitzCrostitz-Rackwitz-Delitzsch (35 km). Strecken
Los 387
Schätzwert 150-200 €
Deutsch Rumänische Petroleum AG
(DERUPAG)
Berlin, Aktie 1.000 Mark 26.7.1923
(Auflage 20000, R 8) EF-VF
Gründung 1922. Import und Großhandel mit
sämtlichen Naphtaprodukten, insbesondere
41
solcher rumänischer Provenienz. 1923 Erwerb
eines Geländes von 13.000 qm in Berlin-Lichtenberg zur Errichtung einer unterirdischen,
feuersicheren Tankanlage sowie massiver Lagergebäude und einer Fabrikationsanlage. Filiale in Hamburg.
Los 388
Nr. 394
Nr. 390
Schätzwert 200-250 €
Deutsch-Amerikanische
Schmirgelwerke AG
Berlin, Aktie 20 RM 23.12.1924 (Auflage
6000, R 8) EF-VF
Gründung am 23.11.1921. Herstellung und
Vertrieb aller der Schleif- und Malindustrie dienenden Erzeugnisse. Spezialgebiet war die
Herstellung zahnärztlicher Schleifartikel aus
grünem Carborundum (25% der Gesamtproduktion). 1928 in Liquidation.
Nur 18 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 393
Los 389
Schätzwert 200-250 €
Deutsch-Galizische
Rohölproductions-Gesellschaft
Grube „Charlotte“ in Boryslaw
Verwaltungssitz Leipzig, Anteil-Schein
15.10.1918 (Auflage 1000, R 9),
ausgestellt auf Frau Elisabeth Baumbach,
Niedertrebra i.Th EF.
Im ehemaligen Kronland Galizien der Donaumonarchie (heute die Westukraine) wurden
schon ab 1854 zahlreiche Schächte gegraben,
um daraus Erdöl zu schöpfen und Erdwachs
abzubauen. Durch diese leicht zu erschließenden Vorkommen war Österreich-Ungarn mit einer Jahresförderung von knapp 3 Mio. t zu Beginn des 1. Weltkrieges das drittgrößte Ölförderland der Erde. Dass man hier, wenige Tage
vor Ende des 1. Weltkrieges und bereits nach
dem Zusammenbruch der Donaumonarchie,
noch Anteile an einem galizischen Erdölunternehmen an gutgläubige Anleger verhökerte,
das ist schon ein ziemliches Husarenstück.
Vorher völlig unbekannt gewesen.
Los 390
Berlin, Aktie 1.000 Mark 30.9.1916
(Auflage 1500, R 5) EF
Los 391
Schätzwert 30-60 €
Deutsche Ansiedlungsbank
Berlin, Genüsse 50 RM April 1926 (R 6) EF
Gewinnberechtigt bis zum Höchstsatz von 4 %.
Gründung 1898 zur Parzellierung größerer landwirtschaftlicher Güter. Ab 1938 Ausdehnung des
Arbeitsgebietes auf die besetzten Gebiete. Ab
1940 Übernahme umfangreicher Taxationsarbeiten im Rahmen der Rücksiedlung “volksdeutscher” Bauern aus Russland, Estland, Lettland,
dem Generalgouvernement und Rumänien. Der
Aufsichtsrat der Gesellschaft war mit einigen
hochkarätigen SS-Führern besetzt. 1958 nach
Abwicklung vom Amts wegen gelöscht.
Schätzwert 400-500 €
Deutsch-Rumänische Meßhaus-AG
Leipzig, Aktie 100 RM 25.8.1925 (Auflage
450, R 12) EF.
Gründung 1923 zwecks Förderung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und
Rumänien und zur Einrichtung einer dauernden
Ausstellung deutscher und rumänischer Erzeugnisse durch die Produzenten in Leipzig in
dafür zu schaffenden Ausstellungsräumen. Als
man, trotz eines rumänischen Prinzen im Aufsichtsrat, die Aussichtslosigkeit des Vorhabens
konstatieren musste, ging die AG bereits 1925
wieder in Liquidation.
Ein Unikat.
Schätzwert 100-200 €
Deutsche Babcock
& Wilcox-Dampfkessel-Werke AG
Los 392
Schätzwert 75-125 €
Deutsche Asphalt-AG der
Limmer und Vorwohler Grubenfelder
Schöner G&D-Druck, Umrahmung mit Löwenzahnblättern und Pusteblumen im Sütterlin-Stil,
Vignette einer dampfgetriebenen Weltkugel.
Die Mutterfirma wurde bereits 1881 von den
Amerikanern George H. Babcock und Stephen
Wilcox gegründet. Sie erfanden 1867 den patentierten Hochdruck-Dampfkessel. Die Deutsche Babcock & Wilcox-Dampfkessel-Werke AG
wurde im Okt. 1898 durch Übernahme des Berliner Zweigwerks der Babcock & Wilcox Ltd.,
London gegründet. Die Gesellschaft erhielt das
Fabrikations- und Verkaufsrecht für das Deutsche Reich und dessen Kolonien. Wenig später
wurde in Oberhausen ein großes neues Werk errichtet. 1909 Übernahme der Oberschlesischen
Kesselwerke in Gleiwitz. Der bedeutendste europäische Hersteller auf dem Gebiet des konventionellen Dampferzeugerbaus erweiterte ab
1966 das Angebot auf 10 Produktlinien des Maschinen- und Industrieanlagenbaus einschließlich vieler Firmen-Übernahmen. Umfimiert 1976
in Deutsche Babcock AG, 2000 in Babcock Borsig AG. Zuletzt Holding für über 200 Tochtergesellschaften, darunter die weltbekannte U-BootWerft HDW. Nach deren umstrittenem Verkauf
kam Mitte 2002 die spektakuläre Insolvenz.
Los 394
Schätzwert 225-300 €
Deutsche Bank
Braunschweig, Aktie 100 RM Aug. 1937
(Auflage 200, R 7) EF
New York, 6 % Teilschuldv. (American
Participation Certificate) 1.000 $
1.9.1927 (R 8) VF
Gründung 1873, seither kontinuierlicher Aufkauf von Konkurrenz-Firmen. Asphalt-Gruben
bei Eschershausen und Hannover. Gehört über
die Braunschweig GmbH zur heutigen
NORD/LB (vorm. Braunschweigische Staatsbank).
Gründung 1870. Wie die anderen Großbanken
auch wuchs die Deutsche Bank nach der Wende zum 20. Jh. vor allem durch reihenweise
Übernahmen von Regional- und Privatbanken.
Der große Wurf gelang 1929 mit der Fusion mit
der traditionsreichen (bereits 1851 gegründe-
ten) “Direction der Disconto-Gesellschaft”. Dabei Umbenennung in „Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft“, ab 1937 wieder als
„Deutsche Bank“ firmierend. Nach dem 2. Weltkrieges wurde die Hauptniederlassung in Berlin
auf alliierte Anordnung stillgelegt, die Niederlassungen in der russischen Zone wurden enteignet. In Westdeutschland ordneten die Alliierten
die Zerschlagung der Deutschen Bank an, 1952
wurden aufgrund des Großbankengesetzes drei
Nachfolgeinstitute ausgegründet: Norddeutsche
Bank AG in Hamburg, Rheinisch-Westfälische
Bank AG (ab 1956 Deutsche Bank AG West) in
Düsseldorf und Süddeutsche Bank AG in München. Auf hartnäckiges Betreiben von Hermann
Josef Abs 1956 im Wege der Verschmelzung
wieder vereinigt. Nach der Wende 1990 auch
Verschmelzung mit der 100%igen Tochter
Deutsche Bank Berlin AG, 1999 Übernahme der
US-amerikanischen Bankers Trust und Übertragung des Teilbereiches Privat- und Geschäftskunden auf die Deutsche Bank 24 AG - was
aber bald wieder rückgängig gemacht wurde.
Los 395
Schätzwert 75-150 €
Deutsche Bau- und Bodenbank AG
Berlin, Sammel-Namensaktie Reihe B 10
x 1.000 RM März 1927 (R 5) EF
Gründung 1923 in Berlin als Deutsche Wohnstätten-Bank AG. 1926 umbenannt in Deutsche Bauund Bodenbank AG. Betrieb von Bankgeschäften
jeder Art unter besonderer Förderung der Bauwirtschaft und des Wohnungsbaues. 1949 Sitzverlegung nach Frankfurt a.M. 1979 übernahm
die Deutsche Pfandbriefanstalt (seit 1998/99
DePfa Deutsche Pfandbriefbank AG) eine Mehrheitsbeteiligung. Im Zuge von Umstrukturierungen
der DePfa wurden die gesamten Immobilienaktivitäten auf die Deutsche Bau- und Bodenbank AG
übertragen, die dauraufhin in „DePfa Bank AG“
(heute „Aareal Bank AG“) umfirmiert wurde.
Ausgestellt auf das Deutsche Reich, vertreten
durch den Herrn Reichsarbeitsminister.
Los 396
Schätzwert 150-250 €
Deutsche Bergin-AG für Holzhydrolyse
Heidelberg, Aktie 1.000 RM 29.10.1934
(Auflage 857, R 7) EF
Nr. 385
42
Nr. 389
Gründung 1920 in Berlin als Deutsche BerginAG für Kohle- und Erdölchemie. Ab 1924 Sitz in
Mannheim. Name ab 1932: Deutsche BerginAG für Holzhydrolyse. 1916 begannen unter
Friedrich Bergius, dem Forschungsleiter und
Vorstandsmitglied der Th. Goldschmidt AG groß
angelegte Versuche im Werk Mannheim-Rheinau zur Kohlehydrierung (Gewinnung von Benzin
aus Kohle). Die Versuche schlugen fehl, Bergius
verbrauchte rund 5 Mio. Goldmark. 1919 trennte sich Bergius von seinem ehemaligen Gönner
Karl Goldschmidt und gründete die Deutsche
Bergin AG, wo er seit 1924 mit der Zuckergewinnung aus Holz experimentiert. Erzeugnisse:
Holzzucker, Traubenzucker, Nähr- und Futterhefe
sowie Lignin. 1931 erhielt Bergius den Nobelpreis. Aber die Gesellschaft macht Verluste infolge des geringen Produktionsumsatzes. 1938
Sanierung durch Kapitalherabsetzung. Im Febr.
1945 erhebliche Schäden durch Fliegerangriffe,
aber im Dez. 1946 Aufnahme der Zellstoffverarbeitung und 1949 der Holzverarbeitung. 1956
wurde die Umwandlung der AG in eine GmbH
unter der Firma “Rheinauer Holzhydrolyse
GmbH” mit Sitz in Mannheim beschlossen.
Gründung 1899, Betrieb von neun Bahnen mit
165 km Betriebslänge in Baden, Württemberg,
Preußen und Braunschweig. Das Netz erfuhr
1932 eine bedeutende Erweiterung (132 km)
durch Übernahme der Strecken der Badischen
Lokaleisenbahnen. Die DEBG war der einzige
größere Eisenbahn-Konzern in Deutschland,
den die mächtige AG für Verkehrswesen (AGIV)
nie zu schlucken vermochte. 1958-67 dann
schrittweise Aufgabe aller Aktivitäten und Liquidation. Börsennotiz Berlin, Frankfurt und Leipzig. Großaktionäre waren Deutsche Bank, Commerzbank und Knorr-Bremse.
wurden separate Serien Anteilscheine (I, II und
III) ausgegeben. Die Firma stellte FeuerungsAnlagen und Roststäbe vor allem für Dampflokomotiven her und war ein Zulieferer der damals bedeutenden Lokomotivbau-Industrie in
Berlin (Borsig, Schwarzkopff usw.)
land errichtet. 1946 Sitzverlegung nach Düsseldorf, 1979 Umfirmierung in CONTIGAS
Deutsche Energie AG, eine noch heute börsennotierte Holding für vielfältige Beteiligungen an
Energieversorgungsunternehmen. 1988 Sitzverlegung nach München.
Los 400
Schätzwert 30-100 €
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft
Dessau, Aktie 5.000 Mark Dez. 1922
(Auflage 2400, R 3) EF
Identische Gestalt wie voriges Los.
Los 406
Los 397
Schätzwert 60-100 €
Los 403
Deutsche Chemische Werke AG
Berlin, Aktie 20 RM Sept. 1925 (Auflage
10000, R 6) EF+
Gründung 1921 zum Betrieb einer chemischen
Fabrik, einer Branntweinbrennerei und einer Likörfabrik im brandenburgischen Sommerfeld
(Die Crossener Oderberge mit den Städten
Crossen und Sommerfeld als damals richtigen
Weinorten waren schon seit der Einwanderung
rheinischer Kolonisten im Jahr 1154 die nördlichste Weinbaugegend Deutschlands. Da in
kalten und nassen Jahren die Trauben jedoch
nicht recht reiften, prägte man den Vers: “Märkischer Erde Weinerträge - gehn durch den Hals
wie eine Säge”). Außerdem in Berlin beteiligt an
der H. Seemann GmbH und der Apotheker Dr. A.
Uecker GmbH (Herstellung chemisch-pharmazeutischer Präparate). Die verschiedenen Berliner Betriebe der Ges. wurden 1924 in den Fabrikräumen der Noé & Sohn GmbH (Berlin,
Saarbrücker Straße 23/24) zusammengelegt,
während die Verwaltung jetzt in der oberschlesischen Stadt Ratibor (Polkoplatz 5) residierte.
1934 umbenannt in “Coho” Chemie-VertriebsAG. 1936 ist die AG erloschen, ohne daß sie jemals einen Pfennig Dividende gezahlt hätte.
Los 398
Mühlheim-Ruhr, 4,5 % Teilschuldv. 1.000
RM Dez. 1937 (Auflage 9000, R 10) EF
Los 401
Schätzwert 30-75 €
Deutsche Effectenund Wechsel-Bank
Frankfurt a.M., Aktie Lit. E 1.000 RM
15.5.1929 (Auflage 5000, R 5) EF
Hervorgegangen aus dem seit 1821 bestehenden Bankhaus L.A. Hahn. Seit 1872 AG als
Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank. 1929
Fusion mit der Deutschen Vereinsbank. 1969
Übertragung des Bankgeschäftes auf die neugegründete Effectenbank-Warburg AG und
Umfirmierung in Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG. 2000 Sitzverlegung nach Jena, heute als Tochtergesellschaft der von Lothar Späth geführten JENOPTIK eine Holdinggesellschaft für deren Beteiligungen an jungen Technologie-Firmen.
Schätzwert 400-500 €
Deutsche Chemische Werke AG
Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1925 (Auflage
400, R 12) EF-VF
Vorher völlig unbekannt gewesener Nennwert,
ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 399
Gründung 1933 durch die Vereinigte Stahlwerke AG, die Schwerter Profileisenwalzwerk AG,
die Westfälische Eisen- und Drahtwerke AG,
das Eisenwerk Kraft und die Rheinisch-Westfälische Stahl- und Walzwerke AG. Neben Hochöfen, Stahlwerken und Gießereien wurden auch
Zementwerke und Kokereien betrieben.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 404
Schätzwert 200-275 €
Deutsche Evaporator-AG
Berlin-Wilmersdorf, Aktie 20 RM Nov.
1924 (Auflage 95000, R 9) VF
Gegründet 1857 unter der Firma Lüneburger Eisenwerk in Lüneburg, errichtet 1844 von A. Wellenkamp & Co. Herstellung und Vertrieb aller zur
Verbesserung wärmewirtschaftlich Wirkungsgrade erforderlichen Anlagen und Apparate. Betrieb einer Eisengießerei, Maschinenbauanstalt,
Kesselschmiede, Hüttenschloßerei und eines
Emailierwerkes in Lüneburg. 1917 umbenannt
in Deutsche Evaporator-AG. Zweigniederlassungen in Lüneburg und Torgelow. Dem Aufsichtsrat
der Ges. gehörten u.a. Dr. Hjalmar Schacht und
Dr. Gustav Stresemann an.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 405
Berlin, Zwischenschein zu einer
Namensaktie 300 RM 6.12.1943 (Auflage
619, R 10), ausgestellt auf Hermann
Israel Sommerfeld VF+
Originalunterschriften.
Gründung 1929 durch die Ein- und Verkaufsgenossenschaft der Großschlächter Chemnitz,
die Chemnitzer Fleischzentrale AG, den Bayrischen Großschlächter-Verband in Nürnberg,
die Genossenschaft der Schweinegroßschlächter von Hamburg-Altona, den Interessenverband der Großschlächtervereine Berlins, die
Ein- und Verkaufsgenossenschaft vereinigter
Großschlächter zu Leipzig, die Frankfurter
Fleisch- und Fettvertrieb GmbH und ca. 300
Großschlächter aus allen Teilen Deutschlands
zwecks Durchführung aller Geschäfte auf dem
Gebiet der Vieh- und Fleischwirtschaft. Die
Ges. war der wirtschaftliche Arm des Reichsverbandes der Deutschen Großschlächter und
wurde gegründet, um die Interessen der Großschlächter bei der künftigen polnischen
Schweineeinfuhr nach Deutschland gemeinsam zu vertreten. Auf dem Berliner Fleischgroßmarkt war die Ges. trotz Protestes des
Großschlächtergwerbes mit einem eigenen
Verkaufsstand vertreten. Dagegen mißlang die
Absicht, in Berlin eine vom Reich subventionierte Talg- und Fettschmelze einzurichten.
Vorher völlig unbekannt gewesen, nur 3 Stück
wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Schätzwert 125-250 €
Deutsche Feuerungs-Anlagenu. Roststab-Industrie GmbH
Schätzwert 50-150 €
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft
Los 402
Dessau, Actie 1.200 Mark 15.4.1906
(Auflage 2500, R 2) VF+
Deutsche EisenbahnBetriebs-Gesellschaft AG
Hochdekorative Umrandung.
Gründung 1855 als älteste Gasgesellschaft
Deutschlands. Seit 1886 auch in der Elektrizitätswirtschaft tätig. In Dessau wurde die nach
Berlin älteste Elektrizitäts-Zentrale in Deutsch-
Berlin, Aktie, Ser. I 1.000 Mark
20.4.1899. Gründeraktie (Auflage 1500,
R 3) EF-VF
Nr. 398
Schätzwert 100-150 €
Deutsche Eisenwerke AG
Schätzwert 225-300 €
Deutsche Fleischgrosshandels-AG
Schätzwert 50-175 €
Dekorativ, Dampflok im Unterdruck, in den Ecken
Vignetten mit Flügelrad.
Berlin, Antheilschein III 1.000 Mark
8.3.1901 (ausgestellt auf Georg
Tolzmann, Auflage nur 30 Stück, R 9) EF
Hübsche Umrahmung im Mäander-Stil. Originalunterschrift Hugo Dressler für den Vorstand.
Gegründet 1901 mit einem Kapital von
150.000 M, das zu je 40 % die Herren Hugo
und Max Dressler besaßen und zu 20 % Herr
Georg Tolzmann. Für die drei Gesellschafter
Nr. 404
Los 407
Schätzwert 600-750 €
Deutsche Fox Film AG
Berlin, Aktie 100 RM 15.11.1938 (Auflage
nur 10 Stück, R 9) EF
Gründung 1921 in Leipzig als “Deutsche Vereins-Film-AG”, 1923 Sitzverlegung nach Berlin, 1930 umfirmiert wie oben nach Übernahme
durch die US-amerikanische 20th Century Fox
Film Corp. Zweck war nun die Verwaltung der
der Firma gehörenden inländischen Filmlizenzrechte von Filmen der 20th Century Fox Film
Corporation und der Verleih von Fox-Filmen in
deutschen Lichtspielhäusern. Zu diesem
Zweck errichtete Fox-Film eines der ersten
Synchronisationsstudios in Deutschland. Der
Kriegseintritt der USA verbannte amerikanische
Filme von deutschen Leinwänden, die deutsche
Fox-Tochter wurde als Feindvermögen behandelt und nach Einstellung des operativen Geschäfts 1941 in “Deutsche Fox Film Vermögensverwaltung AG” umbenannt. 1952 in eine
GmbH umgewandelt.
43
von Berlin gingen der westliche (GASAG) und der
östliche (zuletzt Berliner Erdgas AG) Teil wieder
getrennte Wege, ehe sie nach der Wende 1993
erneut zusammengeführt wurden.
Die Anleihe des GASAG-Vorläufers war vorher
vollkommen unbekannt. Von diesem Nennwert
wurden lediglich 4 Stück im Reichsbankschatz
gefunden.
Los 411
Schätzwert 275-350 €
Deutsche Gasgesellschaft AG
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Juli
1919 (Auflage 13500, R 8) UNC-EF
Beide Nennwerte waren vorher vollkommen
unbekannt, von der 100-RM-Aktie mit ihrer ohnehin minimalen Auflage wurden lediglich 6
Stück im Reichsbankschatz gefunden.
Schöner Sicherheitsdruck mit Originalunterschriften.
Nr. 407
Nr. 405
dungsstelle für den gesamten deutschen Erwerbsgartenbau bestellt. In der Spitze hatte die
Bank über 60 Mitarbeiter. Mehrere interessante Beteiligungen, u.a. an der „Frühgemüsebau
Achern GmbH“ (Achern/Baden) und an der
„Deutsche Spargelhochzucht GmbH“ (Osterburg-Altmark).
Los 410
handelten) Konzessionsnehmer irreparabel gestört hatte. Aktionäre der Deutschen Gasgesellschaft waren die Kreise Teltow und Niederbarnim
sowie die Städte Schöneberg und Wilmersdorf,
die als industriellen Partner die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau, mit einem Minderheitsanteil mit an Bord nahmen. Zu den von
Los 412
Schätzwert 275-350 €
Deutsche Gasgesellschaft AG
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark Juli
1919 (Auflage 6750, R 8) UNC
Identische Gestaltung wie vorige Titel.
Schätzwert 500-650 €
Deutsche Gasgesellschaft AG
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark Juli
1919 (Auflage 4000, R 10) VF
Los 408
Schätzwert 125-200 €
Deutsche Fox Film AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 15.11.1938
(Auflage NUR 99 STÜCK, R 6) UNC
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 409
Schätzwert 100-175 €
Deutsche Gartenbau-Kredit AG
Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM
Dez. 1941 (Auflage 650, R 7) EF
Gründung 1925, vom Reichsministerium für
Ernährung und Landwirtschaft als Entschul-
Schöner Sicherheitsdruck mit Originalunterschriften.
Bereits 1825 erhielt die britische Imperial Continental Gas Association die Konzession, die Straßen der preußischen und später gesamtdeutschen Hauptstadt Berlin zu beleuchten. Nach Bau
der ersten Gaserleuchtungsanstalt in der Gitschiner Straße brannten 1826 erstmals Gaslaternen
in der Straße Unter den Linden bis zur Schlossbrücke. 1847 nahmen die Städtischen Gaswerke
die Produktion auf, da der Konzessionsvertrag
mit der ICGA der Stadt Berlin ab diesem Jahr das
Recht einräumte, die öffentliche Beleuchtung
selbst zu übernehmen. Daraus entstand 1912
die “Städtische Gaswerke AG”, damals der größte Gasversorger in ganz Europa (nach Gründung
von Gross-Berlin 1923 neu gegründet als Städtische Gaswerke AG - Gasag, 1937 in einen Eigenbetrieb der Stadt umgewandelt). In den Berlin
umgebenden Städten und Gemeinden (GrossBerlin entstand bekanntlich erst 1920) blieb die
ICGA aber weiter tätig. 1918 übernahm die
“Deutsche Gasgesellschaft AG” (gegründet 1899
als Gaswerk Grünau (Mark) AG und 1918 entsprechend umfirmiert) den größten Teil der
Grossberliner Gasversorgungsaktivitäten vom Liquidator der Imperial Continental Gas Ass. zum
Preis von 75,45 Mio. Mark, nachdem der 1. Weltkrieg das Verhältnis zum (als Feindvermögen be-
Städtische Gasanstalt am Stralauer Platz um 1900
der ICGA übernommenen Gaswerken Mariendorf, Schöneberg, Gitschiner Straße, Holzmarktstraße und Grünau wurde noch das Gaswerk Hohenschönhausen hinzuerworben. Auch nach
dem Entstehen von Gross-Berlin blieb die Deutsche Gasgesellschaft in ihrem Konzessionsgebiet
unabhängig von der Gasag weiter tätig. Das lag
auch daran, daß der Betrieb ihrer Gaswerke von
Anfang an mit einer Laufzeit bis 1969 der Gasbetriebsgesellschaft AG in Berlin-Mariendorf
übertragen war, deren Aktien zu 2/3 die Contigas
besaß. Nur die Aktionärsstruktur der Dt. Gasgesellschaft änderte sich: 45 % besaß jetzt die
Stadt Berlin, je rd. 27 % der Kreis Teltow und die
Contigas. Erst 1940 waren sämtliche Aktien auf
die Stadt Berlin übergegangen und die Deutsche
Gasgesellschaft wurde in den städtischen Eigenbetrieb Gasag eingegliedert. Nach der Teilung
Los 413
Schätzwert 400-500 €
Deutsche Gasgesellschaft AG
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 5.000 Mark Juli
1919 (Auflage 2500, R 9) UNC-EF
Nochmals gleiche Gestaltung, mit Originalunterschriften.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 414
Schätzwert 50-125 €
Deutsche Gasolin AG
Berlin, Aktie 100 RM 6.10.1942 (Auflage
22245, R 5) EF
Nr. 410
44
Nr. 416
Gründung 1920, die AG übernahm dabei die
Deutsche
Schmiermittel
GmbH
in
Frankfurt/Main. Bis 1922: Olea Mineralölwerke
AG, bis 1925 Oleawerke AG für Mineralöl-Industrie mit Sitz in Halle (Saale), dann bis 1926
Hugo Stinnes-Riebeck Oel-AG. Destillation und
Raffination von Mineralölen, Braun- und Steinkohlenteer und Fabrikation von Schmiermitteln.
Börsennotiz Frankfurt. Großaktionär war die
Hugo Stinnes - Riebeck Montan- und Oelwerke
AG. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung und
Übernahme durch die Aral AG.
dationsrate die Wahl, entweder ihre Aktien der
Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch
die Deutsche Bundesbank, gemäß deren Angebot gegen einen festen, sofort zahlbaren Preis
zu verkaufen oder das Ergebnis der mehrjährigen Liquidation abzuwarten.
Los 415
Deutsche Grammophon-AG
Los 418
Schätzwert 100-150 €
Deutsche Gesellschaft zur Förderung
des Wohnungsbaues gem. AG
Berlin, Aktie Lit. E 500 RM 1.7.1939 (R 8) EF
Am 25.4.1939 umgewandelt in Namensaktie.
Das 1924 gegründete Unternehmen verwaltete
1943 fast 7.000 Wohnungen und Läden. 2003
Beginn der Umstrukturierung der Gesellschaft
im Konzernverbund mit den Tochtergesellschaften KÖWOGE, WBG Marzahn und GEWOBE. Das Unternehmen hat Berliner Architekturgeschichte geschrieben, Wohnsiedlungen wie
das Märkische Viertel und die Gropiusstadt,
aber auch das Projekt Alexa am Alexanderplatz.
Los 416
Schätzwert 20-60 €
Leipzig-Wahren, Aktie 100 RM 20.3.1935
(Auflage 9000, R 3) UNC-EF
Gründung 1895 als Polyphon-Musikwerke AG.
1928 zusammen mit Siemens und der AEG
Gründung der Klangfilm GmbH. 1904-08
außerdem Automobilbau (Polymobil). 1937
Umfirmierung in „Grundstücksgesellschaft
Markgrafenstraße AG“. 1945 Geschäftsleitung
in Berlin, 1949 Deutsche Grammophon GmbH
verlagert von Berlin nach Hannover, 1957 nach
Hamburg (Muttergesellschaft Universal Music
International).
Schätzwert 225-300 €
Deutsche Girozentrale
-Deutsche KommunalbankBerlin, 4 % Sammel-Schuldv. 1.000 x
1.000 RM = 1.000.000 RM 1.7.1942
(Auflage nur 20 Stück, R 8) EF+
Gegründet wurde die Deutsche Girozentrale
1918 als Bankanstalt des Deutschen Zentralgiroverbandes für den zentralen Geldausgleich
und den Anschluss der Sparkassenorganisation
an den Geld- und Kapitalmarkt, zehn Jahre
nachdem bei den Sparkassen der Giroverkehr
Einzug gehalten hatte. 1919 übernahm die DGZ
auch die “Geldvermittlungsstelle der deutschen
Städte” und erhielt das Recht, zur Refinanzierung ihrer langfristigen Kommunalkredite die
“Deutschen Kommunal-Anleihen” aufzulegen.
Die Bezeichnung der Deutschen Girozentrale
wurde deshalb 1921 um den Zusatz “Deutsche
Kommunalbank” ergänzt. Im sowjetisch besetzten Sektor von Berlin liegend, wurde die DGZ
1945 zunächst geschlossen, 1947 mit Einschränkungen in Düsseldorf reaktiviert, 1954
nahm sie ihre volle Geschäftstätigkeit wieder
auf. 1965 Verlegung des Hauptsitzes nach
Frankfurt/Main, 1999 Fusion mit der DekaBank
GmbH zur “DekaBank Deutsche Girozentrale”.
Los 419
Schätzwert 30-100 €
Deutsche Grundcredit-Bank
Gotha, Communal-Schuldv. 20.000 Mark
1.6.1923 (R 10) EF-VF
Gründung 1867 mit Herzogl. Sachsen-CoburgGothaischer Landesherrlicher Bestätigung. 1921
Übernahme der Schwarzburgischen Hypothekenbank in Sondershausen. Die Pfandbriefe notierten an allen großen deutschen Börsen.
Los 422
Nr. 422
Los 424
Schätzwert 800-1000 €
Deutsche Länderbank AG
Berlin, Sammelaktie 5.000 x 1.000 RM
Okt. 1941 (R 12) EF
Berlin, Aktie 20 RM Apr. 1935 (Auflage
145000, R 12) EF
Ausführung im Wertpapierdruck, Originalunterschriften, Dividendenstempel 1941-1943.
Gründung 1896 zur Übernahme der Firma
Hirschmann & Co. in Rummelsburg. Herstellung elektrischer Kabel, isolierter Drähte aller
Art, Gummischläuche und sonstiger Gummiwaren in Berlin (Lichtenberg, Boxhagener Straße)
und Ketschendorf (bei Fürstenwalde). 1923
Mitgründung der Cyklon-Automobil-Werke AG
in Charlottenburg. Großaktionär mit 93 % des
Kapitals war vor Kriegsende die später ebenfalls zum AEG-Konzern gehörende Kabelwerk
Rheydt AG (die AEG selbst betrieb seit 1897
das nicht weit entfernt liegende Kabelwerk
Oberspree). 1967 wurden die Kabelwerke Meißen, Vacha, Plauen, Adlershof, Schönow und
Köpenick (vorm. C. J. Vogel AG) mit dem Kabelwerk Oberspree im neuen Kombinat VEB Kabelwerk Oberspree (KWO) zusammengeschlossen. 1990 zunächst KWO Kabel AG, dann KWO
Kabelwerke Oberspree GmbH. 1992, begleitet
von einem Besuch der Queen höchstpersönlich, verkauft an die British Insulated Callende’s Cables. 1998 wurde die Kabel-Großproduktion am Standort Oberschöneweide beendet
(der unter Denkmalschutz stehende Fabrikkomplex ist heute neuer Campus der Hochschule für Technik und Wirtschaft), die Spezialkabelproduktion wurde auf ein Gelände am
Groß-Berliner Damm ausgelagert.
Ein Unikat.
Lochentwertet (RB) und zusätzlich mit
Dreiecksausschnitt am unteren Rand (alt).
Gründung 1909 als Kolonialbank AG, 1922
umbenannt wie oben. Ihr Bankgebäude Unter
den Linden 82 besaß die Bank über ihre Tochtergesellschaft Fugger Grundstücks-AG. 1924
wurde die Badische Anilin- & Soda-Fabrik
(BASF) größter Aktionär und damit später der
I.G. Farben-Konzern. Das erklärt, warum die
außerordentliche verschwiegene Bank neben
der Deutschen Bank eine der beiden Hausbanken von I.G. Farben war. 1945 Schließung der
Bank durch die russische Besatzungsmacht.
1953 Errichtung eines zweiten Firmensitzes in
Frankfurt/Main und bis 1960 vorübergehend
als Westdeutsche Handelsbank AG firmierend.
Alleinaktionärin wird 1965 die Schweizerische
Bankgesellschaft, Zürich, nach Übernahme des
I.G. Farben-Ablegers Interhandel AG, Basel. Die
SBG gibt 1969 erst 75 % und 1980 auch den
Rest der Länderbank-Aktien an die Dresdner
Bank ab, die danach 1981 die traditionsreiche
Privatbank Hardy & Co. GmbH auf die Länderbank verschmilzt. Das Bäumchen-wechselDich-Spiel endet 1986, als die Länderbank an
die SBG zurückverkauft wird und in “Schweizerische Bankgesellschaft (Deutschland) AG” umfirmiert. Um aber die Verwirrung komplett zu
machen: Unter dem Namen “Deutsche Länderbank” betreibt die Dresdner Bank weiterhin einige Niederlassungen in Berlin.
Aktien dieser Bank vor 1945 waren vorher völlig unbekannt! Die 20-RM-Aktien wurden schon
1938 in 1.000-RM-Stücke umgetauscht. Dieses Stück wurde danach wohl lediglich als Belegexemplar archiviert. Ein Unikat.
Los 425
Los 420
Schätzwert 20-60 €
Los 417
Schätzwert 50-100 €
Deutsche Golddiskontbank
Berlin, Aktie Gruppe B 50 £ 7.4.1924
(R 3) EF-VF
1931 umgestellt auf 1.000 RM.
Gründung 1924. Zweck: Befriedigung der Kreditbedürfnisse der deutschen Wirtschaft namentlich auf dem Gebiet der Ausfuhrförderung.
1931 Umstellung des Kapitals von Pfund auf
RM. Ab 1931 auch Ausfuhrkreditversicherung.
1939 Angebot an ausländische Anteilseigner
der Deutschen Reichsbank, ihre Anteile in
Golddiskontbank-Aktien umzutauschen. 1962
hatten die privaten Aktionäre der Deutschen
Golddiskontbank bei Zahlung der ersten Liqui-
Gegründet 1872. Noch heute börsennotierte
(jetzt in Hannover ansässige) Hypothekenbank.
Großaktionär war bis 2004 die BHF-Bank.
Nach dem Verkauf der BHF-Bank an Sal. Oppenheim verblieb die Deutsche Hypothekenbank AG bei dem ehemaligen Großaktionär der
BHF-Bank, der ING. Der Vorgänger der BHFBank, die Berliner Handels-Gesellschaft, begleitete die Deutsche Hypothekenbank praktisch seit ihrer Gründung. Heute Tochtergesellschaft der NORD/LB, die mit 98,56 % an dem
Unternehmen beteiligt ist.
Los 421
Schätzwert 150-200 €
Deutsche Länderbank AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Nov. 1942
(Blankette, R 9) UNC
Deutsche Hypothekenbank (AG)
Berlin, Aktie 1.000 RM 24.3.1928
(Auflage 1500, R 4) EF
Schätzwert 600-750 €
Deutsche Kabelwerke AG
Los 423
Schätzwert 125-175 €
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Deutsche Konit-Werke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 19.9.1921.
Gründeraktie (Auflage 2500, R 8) EF
Gründung im Sept. 1921. Herstellung von, Vertrieb und Handel mit Bauartikeln und chemischen Erzeugnissen. Zweigniederlassung in
Hamburg. 1924 bereits Beschluß der Auflösung.
Schätzwert 75-125 €
Los 426
Deutsche Industrie-Bank AG
Gründung Mai 1923. Im Sept. 1924 sollte laut
Beschluss der Kammer für Handelssachen des
Landgerichts die Löschung der Firma von Amts
wegen angefordert werden.
Schätzwert 400-500 €
Deutsche Länderbank AG
Berlin, Aktie 10.000 Mark Juni 1923
(Auflage 9000, R 7) EF
Berlin, Sammelaktie 10 x 1.000 RM Nov.
1942 (Blankette, R 10) UNC-EF
Nr. 421
Von den Sammelaktien (siehe auch folgende
Lose) lagen nur jeweils 3 Stück im Reichsbankschatz.
45
Historisch hochbedeutendes Unikat aus dem
Reichsbankschatz. Fehlstelle links oben fachgerecht ergänzt.
Los 433
Schätzwert 50-175 €
Deutsche Steinindustrie AG
Reichenbach i.Odenw., Aktie 10.000 Mark
1.8.1923 (Auflage 540, R 4) EF
Nr. 424
Los 427
Schätzwert 400-500 €
Deutsche Länderbank AG
Berlin, Sammelaktie 50 x 1.000 RM Nov.
1942 (Blankette, R 10) UNC
Los 428
Nr. 427
triebseinrichtungen und Patente wurden an die
Brunsviga Maschinenwerke Grimme, Nathalis
& Co. in Braunschweig verkauft.
Unentwertet.
Schätzwert 400-500 €
Deutsche Länderbank AG
Los 432
Berlin, Sammel-Aktie 100 x 1.000 RM
Nov. 1942 (Blankette, R 10) UNC-EF
Deutsche Reichsbank
Identische Gestaltung wie vorige Titel.
Los 429
Schätzwert 30-60 €
Deutsche Merkantilbank AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 31.3.1923
(Auflage 15000, R 8) VFGründung Juli 1919 zur Fortführung der Oberhauser Volksbank AG. Die Aktienmehrheit hielt
das Bankhaus E. v. Stein & Co., Berlin-Breslau,
das in Konkurs ging. Im April 1925 in Liquidation.
Los 430
Schätzwert 50-125 €
Deutsche Post- und EisenbahnVerkehrswesen AG (Dapag-Efubag)
Staaken, Aktie 100 RM 24.6.1933
(Auflage 3700, R 3) EF
Gründung 1909 durch Zusammenschluß der
Deutsche Abel-Postwertzeichen-Automaten
GmbH (Dapag) und der Eisenbahn-Fahrkartenund Billet-Automaten-GmbH (Efubag). Die Firma besaß keinen einzigen Meter Gleis, und
doch bewegte sich ohne sie nichts auf deutschen Schienen: Sie produzierte u.a. jene ratternden Ungetüme hinter dem Bahnschalter,
die nach Einstellung von Zielort, Klasse u.a.m.
die jedem über 40-jährigen noch bekannten
Fahrkarten auf dicker brauner Pappe ausspuckten. Daneben wurde die Porto-Kontrollund Frankiermaschine “Poko” sowie Billet-Registrier-Kassen “Bireka” gebaut, seit 1923
auch Rotations-Büro-Druckmaschinen. Das
Werk in Staaken unweit der Bahnstation mit
200 Mitarbeitern wurde 1940 kriegsbedingt
stillgelegt.
Los 431
Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet, verschiedene Motive im Unterdruck, u.a.
geflügeltes Rad.
Gründung 1889 in Ludwigshafen (Rhein) mit
Betrieben in Ludwigshafen und Reichenbach
(Odw.). 1899 Umwandlung in die “AG für Steinindustrie” mit Sitz in Mannheim. 1900 Umfirmierung in “Deutsche Steinindustrie AG” und
Sitzverlegung nach Berlin, 1910 Sitzverlegung
Schätzwert 1000-1250 €
Berlin, Sammelanteilschein
(Gesamturkunde) 900 x 100 RM
12.5.1944, ausgegeben an die Deutsche
Golddiskontbank, Berlin VF-F.
Maschinenschriftliche Ausführung auf Sicherheitsunterdruck, gedruckt auf dem bekannten
Reichsbank-Sicherheitspapier mit der (beabsichtigten) dunklen Einfärbung links. Originalunterschriften des Reichsbankpräsidenten Walther Funk (1890-1960, bis 1939
Reichswirtschaftsminister und als Reichsbankpräsident Nachfolger von Hjalmar Schacht, gehörte 1946 im Nürnberger Prozess zu den 24
angeklagten Hauptkriegsverbrechern und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt) und des
Reichsbankvizepräsidenten EMIL PUHL (18891962, wegen seiner herausragenden Rolle bei
der Verwertung des SS-Raubgoldes 1947 im
Wilhelmstraßen-Prozeß zu 5 Jahren Haft verurteilt, 1949 vorzeitig entlassen, danach Leiter
der Auslandsabteilung bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel und Vorstandsmitglied der Hamburger Kreditbank, einem der Nachfolgeinstitute der Dresdner Bank,
1952-57 Mitglied des Zentralbeirats der
Dresdner Bank).
Die Deutsche Reichsbank, geschaffen durch
das Bankgesetz vom 14.3.1875, ging aus der
Preußischen Bank hervor, die ursprünglich unter dem Namen Königliche Giro- und Lehnbank
in Berlin im Jahre 1765 von Friedrich dem Großen gegründet worden war. Zunächst war die
Reichsbank keine Staatsanstalt und ausschließlich im Besitz von Privatkapital. Dennoch
war sie keine gewöhnliche Aktiengesellschaft:
Sie war nicht im Handelsregister eingetragen,
sondern durch Gesetz gegründet, die Befugnisse der Generalversammlung waren eingeschränkt. Die Anteilseigner wählten einen Zentralausschuss, der wiederum drei Deputierte
bestimmte, die eine fortlaufende Kontrolle über
die Verwaltung der Bank zu führen hatten. Leitung und Aufsicht der Bank übte das Reich aus.
Diese Funktion beschränkte das Gesetz über
die Autonomie der Reichsbank vom 26.5.1922
auf das reine Aufsichtsrecht. Die Leitung stand
von da an ausschließlich dem Reichsbankdirektorium zu, dessen Präsident auf Vorschlag
des Reichsrats vom Reichspräsidenten auf Le-
Nr. 432
benszeit ernannt wurde. Diese Autonomie hörnach Reichenbach (Odw.). Gewinnung und Bete de facto schon vorher, de jure am 30.1.1937
arbeitung von Granit, Syenit, Diabas und Marauf, als sich Hitler das Reichsbankdirektorium
mor, speziell Herstellung aller Arten von Grabdirekt unterstellte. Bis zuletzt hatte die Bank
malen aus Hartgestein, außerdem Großimporaber private Anteilseigner. Nach 1945 wurden
teur für Granit-Rohblöcke aus Südafrika, Skandie Reichsbank-Anteilscheine in Bundesbankdinavien, Indien und Brasilien.
Genussscheine umgetauscht.
Schätzwert 225-300 €
Deutsche Rechenmaschinen-Werke AG
Leipzig, Aktie Lit. A 200 RM 2.2.1925
(Auflage 2950, R 8) EF
Gründung 1921, die Generalversammlung von
1928 beschloß Auflösung der Gesellschaft. Be-
46
Nr. 431
Nr. 445
Los 436
als “Deutsche Metallpatronenfabrik”, 1896 Umfirmierung in “Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken”. Werke in Karlsruhe, Wittenau, Lübeck
und Warthegau. Neben Waffen und Munition
wurden Werkzeugmaschinen, Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Kessel, chemische Großapparate und Eisenkonstruktionen hergestellt. Das
Unternehmen beherrschte zu der Zeit der Großindustrielle Günther Quandt. 1949/54 Umfirmierung in Industrie-Werke Karlsruhe AG (IWKA), 2005/06 nach Konzentration auf das
Hauptgeschäft Industrieroboter umbenannt in
KUKA AG. Noch heute börsennotiert.
Ein Unikat.
Schätzwert 30-80 €
Deutsche Telephonwerke
und Kabelindustrie AG
Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1929 (Auflage
6857, R 3) UNC-EF
Nr. 433
Gründung 1897 als „AG für Elektrizitätsanlagen“. 1922 Umfirmierung wie oben anläßlich
der Übernahme der Deutsche Telephonwerke
GmbH und der Deutsche Kabelindustrie GmbH.
1990 verschmolzen auf die Bergmann-Elektricitäts-Werke AG, Tochter der Gebr. Röchling
KG, Mannheim zur: DeTeWe - Deutsche Telephonwerke AG & Co. KG, Berlin.
Los 439
Schätzwert 20-60 €
Deutsche Togogesellschaft
Berlin, Anteilschein 10.000 Mark Juni
1923 (R 5) EF-VF
Los 443
Schätzwert 50-175 €
Deutsche Waggon-Leihanstalt AG
Berlin, Aktie Ser. VI 1.000 Mark April 1917
(Auflage 500, R 4) VF+
Los 434
Schätzwert 40-100 €
Deutsche Steinindustrie AG
Los 440
Reichenbach i.Odenw., Aktie 100 RM Nov.
1929 (Auflage 480, R 4) EF
Berlin, Sammelaktie 10 x 100 RM April
1929 (Blankette, R 9) EF-VF
Los 437
Schätzwert 75-175 €
Deutsche Textilvereinigung AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 6.6.1918.
Gründeraktie (Auflage 300, R 5) UNC-EF
Los 435
Schätzwert 20-80 €
Schätzwert 100-150 €
Deutsche Unionbank AG
Gegründet 1888, bis 1924 Credit- und Sparbank AG. Hervorgegangen aus dem Vorschußund Sparverein E.G. Langewiesen. 1922 wurde
die Privatbankfirma Veit, Selberg & Cie. aufgenommen. Die Mehrheit des Aktienkapitals befand sich 1942 in schwedischen Händen.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1897 als „Deutsche Waggon-Leihanstalt GmbH“ (AG seit 1899), Umfirmierung in
“Eva” im Jahr 1917 anläßlich der Verschmelzung mit der Wagenbau-AG Wismar. Neben
dem riesigen Fuhrpark an Kesselwagen und
(gemeinsam mit der Kühltransit AG) Wärmeschutzwagen besaß die “Eva” eine Waggonfabrik in Wismar und ein Waggonreparaturwerk in
Berzdorf bei Köln-Brühl. Ferner Beteiligungen
von 99,9 bzw. 100% an der Waggon-Fabrik AG
Uerdingen und der Waggonfabrik Quedlinburg
GmbH. Der jahrzehntelang börsennotierte Waggon-Vermieter wurde in den 90er Jahren von
australischen Investoren übernommen. Die
EVA-Kesselwagen sieht noch heute jeder Bahnreisende auf den Nachbargleisen.
Gründung 1918. Fabrikation von Säcken und
Planen. Großhandel in Jute- und Mischgeweben und Papiersäcken. Seit 1924 Deutsche
Textilvereinigung AG Detag, seit 1959 GmbH.
Deutsche Tafelglas AG (Detag)
Fürth (Bayern), Aktie 1.000 RM Nov. 1940
(Auflage 1500, R 2) EF
Firmensignet “DETAG” in der Umrandung.
Gründung 1899 unter Übernahme der Glasfabrik Weiden AG vorm. Ed. Kupfer, noch im gleichen Jahr Umfirmierung in “Tafel-, Salin- und
Spiegelglasfabriken AG”, Fürth (Bay.), 1932
Umfirmierung wie oben. 1927 im Werk Weiden
Errichtung einer modernen Ziehanlage System
“Fourcault” für Fensterglas. 1929 erlangte der
Verein Deutscher Spiegelglasfabriken in Köln
die Aktienmehrheit, scheinbar dadurch beeinflußt 1929/30 Verkauf der Glasfabrik Mitterteich an die Deutsche Spiegelglas AG, Grünenplan/Hann. 1932 Ankauf der Glasfabrik Crengeldanz AG in Witten (Ruhr) von der Gelsenkirchener Bergwerks-AG, welche 1932 ebenso
wie die Gewerkschaft Kunzendorfer Werke
(Niederlausitz) auf die Deutsche Tafelglas AG
verschmolzen wurde. Im gleichen Jahr auch
Übernahme der Vopelius’schen und Wentzel’schen Glashütten GmbH, Sulzbach (Saar).
1949 kam zu den drei Werken Fürth, Weiden
und Witten aus dem Besitz der SIGLA GmbH,
Wernberg (Opf.) eine Fabrik für Sicherheitsglas
hinzu. Peu á peu erwarb die ehemalige Bergwerksgesellschaft Dahlbusch in Gelsenkirchen
(heute Dahlbusch Verwaltungs-AG) die Aktienmehrheit, an Dahlbusch seinerseits erwarb die
britische Pilkington Brothers Ltd. die Majorität.
1970 Übernahme der Deutsche LibbeyOwens-Gesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG (DELOG) in Gelsenkirchen und Umfirmierung in “Flachglas AG DELOG-DETAG”.
Die Pilkington-Flachglas-Gruppe war nun mit
über 40.000 Beschäftigten der Welt größter
Glasproduzent. 2000 Umfirmierung in “Pilkington Deutschland AG” und Sitzverlegung nach
Gelsenkirchen. Das Spruchstellenverfahren zur
Abfindung der wenigen verbliebenen freien Aktionäre zieht sich inzwischen fast 20 Jahre hin.
Los 444
Schätzwert 20-75 €
Deutsche Werft AG
Los 441
Schätzwert 40-100 €
Deutsche Verkehrs-Kredit-Bank AG
Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1925 (Auflage
1000, R 3) EF+
Los 438
Schätzwert 75-150 €
Deutsche Togogesellschaft
Berlin, Anteilschein 1.000 Mark 1.2.1923
(Auflage 900, R 5) EF
Gründung am 29.12.1902. Eine der größten
deutschen Kolonialgesellschaften mit 25 Faktoreien in Togo und Kamerun sowie Beteiligungen an vier weiteren Pflanzungsgesellschaften,
die infolge des 1. Weltkrieges verloren gingen.
Aufkauf von Landesprodukten, insbesondere
Baumwolle, Palmkerne, Palmöl, Kakao, Erdnüssen und Kopra. Hauptsitz in Lomo. 1923 Verbindung mit der Moliwe-Pflanzungs-Gesellschaft, mit der sie 1942 die Togo-Ost GmbH
zur Betreibung von Handelsgeschäften in der
Ukraine gründete. 1921-28 wurde vorübergehend eine Handelsniederlassung in Kolumbien
betrieben. Mit dem Kriegsbeginn 1939 wurden
die Faktoreien in Togo beschlagnahmt und unter Zwangsverwaltung gestellt. 1975 wegen
Vermögenslosigkeit gelöscht.
Dekorative Gestaltung mit Flügelrädern.
Gründung 1918 als Pforzheimer Hypothekensicherungs-AG in Pforzheim. 1923 erwarb die
Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft die Aktienmehrheit, deshalb Umfirmierung wie oben und
Stzverlegung nach Berlin. Die Bank wickelte
den gesamten Geldverkehr der Reichsbahn ab
und war ab 1925 für das Frachtstundungsverfahren aller Kunden der Reichsbahn zuständig.
1928 wurde ihr auch der Abrechnungsverkehr
des Vereins Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen übertragen. 1949 Sitzverlegung
nach Frankfurt am Main, 1991 Verschmelzung
mit und Umfirmierung in Deutsche VerkehrsBank AG. Heute als “Reisebank” vor allem im
Sortengeschäft tätig.
Los 442
Schätzwert 600-800 €
Deutsche Waffen- und
Munitionsfabriken AG
Berlin, 4,75 % Schuldschein 100.000 RM
10.4.1940 (R 12), ausgefertigt für die
Versicherungsanstalt der sächsischen
Gewerbekammern a.G. in Dresden. Mit
der ungemein seltenen Urkunden-SteuerMarke über 100 RM! EF-VF.
Gründung 1872 in Karlsruhe als „Patronenhülsenfabrik Henry Ehrmann & Cie.“, AG seit 1889
Hamburg, Aktie 100 RM 21.5.1942
(Auflage 1500, R 3) EF
Gründung 1918, im gleichen Jahr Eröffnung
der Werft auf einem vom Hamburger Staat gemieteten Gelände auf der Elbinsel Finkenwerder. 1920 Übernahme der (1916 eröffneten)
“Hamburger Werft” auf dem Tollerorter Gelände
im inneren Hafen. Als die Stadt das Tollerorter
Terrain 1927 zurückverlangte, wurde ersatzweise die alte “Reiherstieg Schiffswerfte & Maschinenfabrik Wetzel & Freytag K.a.G” erworben und noch 1927 fusioniert. 1948/49 wurde
der Betrieb Reiherstieg restlos demontiert, vier
beschädigte und gesunkene Docks wurden
verschrottet, das fünfte und größte nach Piräus
in Griechenland verbracht. In Finkenwerder dagegen konnte schon 1947 in kleinem Rahmen
der Schiffsneubau wieder aufgenommen werden. 1966/68 - Großaktionäre waren zuletzt
die Gutehoffnungshütte und die AEG - Zusammenschluß mit der Kieler Howaldtswerke
AG und der Howaldtswerke Hamburg AG zur
Howaldtswerke-Deutsche Werft AG Hamburg
und Kiel (HDW).
Los 445
Schätzwert 150-250 €
Deutsche Wirtschaftsbank AG
Berlin, Sammelaktie Lit. A 5 x 20 RM Nov.
1924 (Auflage 1000, R 8) VF
Gründung 1923 zum Betrieb von Bankgeschäften aller Art. 1935 umfirmiert in Zehlendorfer
Boden AG, seitdem nur noch Verwaltung der
der Gesellschaft gehörenden Grundstücke.
47
Wegen dieser politischen Vorbelastung 1947
Neugründung als “Neue Welt Lebensversicherungs-AG”, 1953 wurde wieder der vorherige
Name angenommen. Das Verwaltungsgebäude
am Holstenwall war damals das höchste Bürogebäude in Hamburg. 1960 übernahm Rudolf
August Oetker die Aktienmehrheit, heute ist
Hauptaktionär die Baloise Holding, Basel, über
die Basler Versicherungs-Beteiligungs-GmbH.
Identische Gestaltung wie folgendes Los.
Nr. 445
Nr. 451
Los 449
Schätzwert 150-200 €
1937 Verschmelzung auf den Hauptaktionär,
die Vermögensverwaltung der Deutschen Arbeitsfront GmbH in Berlin.
Deutscher Lyceum-Club e.V.
Los 446
Teil eines Gesamtdarlehens über 40.000 Mark.
Herrliche Jugendstilumrandung.
Niemand geringeres als Aristoteles lehrte in einem Gymnasium bei Lykeion, einem dem Apoll
Lykeios geheiligten Ort bei Athen. Schon die
Römer übernahmen den Begriff Lyceum, und
um 1900 wurden so, vor allem in Württemberg,
höhere Bildungsanstalten bezeichnet. Vor allem
aber wurden Anstalten “Lyceum” genannt, an
denen das katholisch-theologische Studium
nebst vorbereitendem philosophischem Studium betrieben wurde.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Berlin, 3 % Na.-Teilschuldv. 25 Mark
2.1.1909 (R 10) VF+
Schätzwert 100-175 €
Deutsche Wohnstätten-Bank AG
Berlin, Sammel-Aktie Reihe B 10 x 1.000
Goldmark Sept. 1924 (R 5), ausgestellt
auf die “Gagfah” Gemeinnützige AG für
Angestellten-Heimstätten, Berlin EF
Gründung 1923 in Berlin als Deutsche Wohnstätten-Bank AG. 1926 umbenannt in Deutsche Bau- und Bodenbank AG. Betrieb von
Bankgeschäften jeder Art unter besonderer
Förderung der Bauwirtschaft und des Wohnungsbaues. 1949 Sitzverlegung nach Frankfurt a.M. 1979 übernahm die Deutsche Pfandbriefanstalt (seit 1998/99 DePfa Deutsche
Pfandbriefbank AG) eine Mehrheitsbeteiligung.
Im Zuge von Umstrukturierungen der DePfa
wurden die gesamten Immobilienaktivitäten auf
die Deutsche Bau- und Bodenbank AG übertragen, die dauraufhin in „DePfa Bank AG“ (heute
„Aareal Bank AG“) umfirmiert wurde.
Los 447
Los 450
Schätzwert 30-75 €
Deutscher Ring
Lebensversicherungs-AG
Nr. 448
Los 448
Schätzwert 50-100 €
Deutsche Zentraldruckerei AG
Berlin, Na.-VZ-Aktie Lit. B 100 RM
10.4.1933 (Auflage 550, R 5) EF
Gründung 1894 als „Deutsche Tageszeitung,
Druckerei und Verlag AG“, 1933 Umfirmierung
wie oben. Hergestellt wurden etwa 70 Zeitungen und Zeitschriften. Buchdruck (5 Rotationen, 40 Pressen), Kunstanstalt, Kartographische Anstalt, Buchbinderei. 1950 Berliner
Wertpapierbereinigung, 1982 erloschen.
Hamburg, Namensaktie Lit. B 100 RM
1.10.1935 (Auflage 9400, R 2),
ausgestellt auf Heinrich Hackspiel,
München, EF
Identische Gestaltung wie folgendes Los.
Gründung 1913 als “Volksversicherungs-AG
des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes” (Vorläufer der Gewerkschaft DAG),
Umfirmierungen 1919 in “Deutschnationale
Versicherungs-AG” und 1929 in “Deutscher
Ring Lebensversicherungs-AG”. Das Unternehmen stand im III. Reich unter den Einfluß der
Deutschen Arbeitsfront und erhielt deswegen
die Bestände des Österreichen Phoenix sowie
der polnischen Vita-Kotwica eingegliedert.
Altes Verwaltungsgebäude des Deutschen Rings
um 1935 im Holstenwall, Hamburg
Los 451
Hamburg, Sammel-Namensaktie Lit. B
1.000 x 100 RM 1.10.1935 (Auflage nur
20 Stück, R 8), ausgestellt auf die
Treuhandges. für wirtschaftliche
Untermehmungen mbH, Berlin EF
Firmensignet im Unterdruck.
Los 452
Hamburg, Namensaktie Lit. A 100 RM
23.4.1938 (Auflage 200, R 5), ausgestellt
auf die Treuhandges. für wirtschaftliche
Unternehmungen nbH, Berlin UNC
Aus dem 1938 erfolgten Umtausch der 20RM-Aktien. Firmensignet im Unterdruck.
Los 453
Schätzwert 150-250 €
Deutscher Ring
Lebensversicherungs-AG
Hamburg, Sammel-Namensaktie Lit. A 10
x 100 RM 23.4.1938 (Auflage nur 40
Stück, R 7), ausgestellt auf die
Treuhandges. für wirtschaftliche
Unternehmungen mbH, Berlin UNC
Aus dem 1938 erfolgten Umtausch der 20RM-Aktien. Firmensignet im Unterdruck.
Schätzwert 100-175 €
Berlin, Namensaktie C 1.000 RM April
1931 (R 7) EF+
Gedruckt bei der Reichsdruckerei.
Gegründet am 15.11.1924 durch die Deutsche
Wohnstätten-Bank AG, Berlin (die spätere
Deutsche Bau- und Bodenbank AG) unter Mitwirkung der Preußischen Landespfandbriefanstalt, Berlin, der Württembergischen Wohnungskreditanstalt, Stuttgart, des Reichsverbandes deutscher Baugenossenschaften e.V.,
Berlin und des Hauptverbandes deutscher Baugenossenschaften e.V., Berlin. Gemeinnützige
Hypothekenbank zur Finanzierung von Wohnungen und den dazugehörigen Versorgungsanlagen.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
48
Schätzwert 75-150 €
Deutscher Ring
Lebensversicherungs-AG
Deutsche WohnstättenHypothekenbank AG
Nr. 442
Schätzwert 225-350 €
Deutscher Ring
Lebensversicherungs-AG
Nr. 449
Los 454
Nr. 453
Schätzwert 300-400 €
Deutscher Ring Transport- und
Fahrzeug-Versicherungs-AG
Hamburg, Sammel-Namensaktie 10 x
1.000 RM 1.10.1935 (Auflage nur 10
Stück, R 9), ausgestellt auf die
Treuhandges. für wirtschaftliche
Unternehmungen mbH, Berlin UNC
Gegründet 1923 als “Hamburg-Leipziger Lloyd,
Versicherungs-AG”, 1929 umbenannt wie oben.
Die Ges. stand in Interessengemeinschaft mit der
Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG und
der Deutscher Ring Krankenversicherung V.a.G.,
wurde mit diesen in Personalunion geführt, auch
bestand eine einheitliche Vertriebsorganisation.
Die Gruppe stand im III. Reich unter dem Einfluß
der Deutschen Arbeitsfront. 1947 wurden auf
Beschluß des Alliierten Kontrollrates die Deutscher Ring-Versicherungen geschlossen. Als Gesamtrechtsnachfolger entstand 1953/54 die
“Deutscher Ring Transport- und Rückversicherungs-AG”, deren Großaktionär nunmehr die Vermögensverwaltung der Deutschen AngestelltenGewerkschaft GmbH in Hamburg war.
Aktien dieser Versicherung waren vorher vollkommen unbekannt!
Los 455
Schätzwert 300-400 €
Deutscher Ring Transport- und
Fahrzeug-Versicherungs-AG
Hamburg, Sammel-Namensaktie 100 x
1.000 RM 1.10.1935 (Auflage nur 9
Stück, R 9), ausgestellt auf die
Treuhandges. für wirtschaftliche
Unternehmungen mbH, Berlin UNC
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 456
Schätzwert 200-275 €
Nr. 454
Donau übertragen. 1941 Erwerb des Hotels
“Berliner Hof” in Königswinter am Rhein. Das
Hotel in Wien wurde 1945 durch Kriegseinwirkung zerstört. Das Badegebäude wurde, da sich
eine Modernisierung als unrentabel erwies,
1965 abgerissen. Danach Umwandlung in die
“Dianazentrum Realitätengesellschaft mbH”,
Geschäftszweck ist seither Schaffung von Wohnungseigentum und Realitätengeschäfte.
Nr. 456
Los 460
Schätzwert 50-100 €
Dommitzscher Tonwerke AG
Dommitzsch a. Elbe, Aktie 200 RM Juni
1939 (Auflage 200, R 5) UNC-EF
Gegründet 1882 als Splauer Thonwerke AG,
1883 umbenannt in Vereinigte Splauer und
Dommitzscher Thonwerke AG, ab 1905 wie
oben. Hergestellt wurden Steinzeugröhren für
Kanalisationen und Abwässerungen sowie
Schamottesteine. Die Tonwerke wurden 1997
abgerissen.
Mio.-hl-Grenze beim Ausstoß, deshalb ab
1964 Bau einer komplett neuen zweiten Brauerei in Lütgendortmund. Nach dem Krieg war
lange Zeit die Dresdner Bank Mehrheitsaktionär. Diesen Anteil übernahm dann die Dortmunder Union-Schultheiss Brauerei AG (heute
Brau und Brunnen AG) und gliederte sich die
Ritterbrauerei 1994 komplett ein.
Los 463
Los 458
Schätzwert 75-150 €
Dinglerwerke AG
Zweibrücken, Aktie 1.000 RM Febr. 1936
(Auflage 1400, R 6) EF
Gründung 1827, AG seit 1897 als „Dingler’sche Maschinenfabrik AG“. Produktionsprogramm der Werke Zweibrücken und Bierbach:
Hüttenwerksausrüstungen, Armaturen, Tanks,
Kernreaktorgebäude, Straßenbaumaschinen.
Großaktionär war die (Mannesmann-)Demag,
Börsennotiz Frankfurt.
DIAMANT Gasglühlicht AG
Berlin, Aktie 100 RM 17.12.1929 (R 8) EF
Gegründet 1920 zwecks Herstellung und Vertrieb von Gegenständen der Glühlicht-Industrie
sowie Erwerb und Verwertung von gewerblichen Schutzrechten und Lizenzen auf dem
Gebiet der Glühlicht-Industrie. Seit 1926 auch
Vertrieb von Trockenbatterien. 1943 umgewandelt in eine GmbH.
Schätzwert 30-80 €
Dr. Cassirer & Co. AG
Los 461
Schätzwert 50-125 €
Dortmunder Hansa-Brauerei AG
Dortmund, Aktie 1.200 RM Okt. 1928
(Auflage 1000, R 3) Abheftlochung. EF-VF
Gründung 1901 als Nachfolger der zusammengebrochenen Borussiabrauerei. Angegliedert
wurden dann noch die Dortmunder Bergschlößchen-Brauerei Wencker & Co. (1915), die Linden-Brauerei Unna vorm. Rasche & Beckmann
AG (1918) und die Adler-Brauerei Unna (1922).
1929/30 Erwerb von 75 % der Aktien der Sinalco AG in Detmold, außerdem mit 25 % an
der Dortmunder Konzertsaal- und Theaterbetriebs-GmbH (gegr. 1921) beteiligt. 1969 wurde
die Hansa-Brauerei mehrheitlich durch die Dortmunder Actien-Brauerei (DAB) übernommen,
die wiederum zum Oetker-Bierkonzern gehört.
Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 RM
Okt. 1930 (Auflage 5000, R 3) EF+
Gegründet 1896 als OHG, AG seit 1919. Produktion elektrischer Kabel, von isolierten Leitungen
und Drähten. 1941 umbenannt in Märkische Kabelwerke AG, nach 1945 Lackdraht Union AG,
Sulingen, später GmbH, 1997 gelöscht. Heute
befindet sich der SUN-Park auf dem Gelände in
Sulingen, bereits 40 Betriebe haben sich in dem
Unternehmerpark angesiedelt.
Los 464
Schätzwert 75-150 €
Dr. Heinr. Abbes & Co. AG
Holzminden, Aktie 20 RM Dez. 1924
(Auflage 10000, R 7) EF
Los 459
Los 457
Schätzwert 75-125 €
Dianabad AG
Wien, Aktie 1.000 RM Nov. 1940 (Auflage
600, R 6) EF+
Eines der traditionsreichsten Unternehmen der
Monarchie: Gegründet bereits 1804, AG seit
1841! Ansässig in Wien, Obere Donaustr. 93.
Vorhanden waren, neben dem Betrieb einer
Schwimm-Anstalt, Wannenbäder im (prunkvollen) Dianabad und im (einfacheren) Volksbad,
Fuhrbäder, Dampf- und Douchebäder, außerdem wurde eine Wasserheilanstalt betrieben.
Umsatzrenditen von bis zu 30 % waren für dieses höchst erfolgreiche Unternehmen keine
Seltenheit. 1911 wurden für einen großen,
1916 fertiggestellten Neubau mit Bade- und
Kuranstalt sowie Hotel mehrere Nachbargrundstücke erworben. Dabei wurde eine der beiden
Schwimmhallen schon als Wellenbad gebaut!
Die andere hatte auch für sportliche Großveranstaltungen genügende Ausmaße. 1938 wurde
der Dianabad-AG zudem der Betrieb des (noch
heute bestehenden) Arbeiterstrandbades an der
Schätzwert 125-175 €
Dörentruper Sandund Thonwerke GmbH
Los 462
Schätzwert 25-125 €
Dörentrup (Lippe), 5 % Teilschuldv. 200
Goldmark Nov. 1923 (Auflage 1000, R 9) EF
Dortmund, Aktie 1.000 RM 9.2.1929
(Auflage 1600, R 2) EF-VF
Gegründet 1896/1901. Das Stammkapital betrug 600.000 RM, wurde im Dez. 1942 um 60
% auf 96.000 RM berichtigt. Der Abbau der
Grube endete 1970. Die Gesellschaft existiert
noch heute in Dörentrup in der Lemgoer Straße
als Dienstleister für Baubedarf und Ziegeleien.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1889 als „Dortmunder Brauerei-Gesellschaft vorm. Gebr. Meininghaus und
Bömcke AG“ durch Verschmelzung dieser beiden seit 1870 bestehenden Privatbrauereien.
Die Brauerei selbst gehörte der “Dortmund Breweries Company Ltd.” in London, die zugleich
Alleinaktionärin der Ritterbrauerei war und den
gesamten Betrieb an diese verpachtet hatte.
1917 wurde deren Anteil als Feindvermögen liquidiert. Später Fusion mit der Brauhaus Essen
AG (1919), der Dortmunder Bürgerbräu AG
(1920) und der Brauerei Westfalia GmbH in
Lütgendortmund (1921). 1923 Erwerb des
Kontingents der Quellenbrauerei GmbH in
Schüren. Mit einer Kapazität von 600.000 hl
nun eine der großen deutschen Brauereien. Ab
1928 Interessengemeinschaft mit der Glükkauf-Brauerei AG in Gelsenkirchen. 1952 Erwerb der Brauerei Westfalia Gebr. Hagedorn &
Co. in Münster. 1963 Überschreiten der 1-
Gründung 1921 zur Herstellung und zum Handel von Holzriemenscheiben und verwandten
Artikeln. Im Okt. 1925 in Konkurs.
Dortmunder Ritterbrauerei AG
Los 465
Schätzwert 20-60 €
Draht- & Kratzenstoffwerke AG
Mittweida, Aktie 200 RM 27.10.1928
(Auflage 2400, R 3) UNC-EF
Gründung 1916. Als Zulieferer der Textilindustrie stellte die Firma Kratzendrähte, Webelitzendrähte, Sägezahn- und Profildrähte, Bürstendrähte und Metallkämme her. Bis 1933 in
Leipzig börsennotiert.
49
Nr. 469
Nr. 467
Los 466
Schätzwert 75-150 €
Dresdener Nähmaschinenzwirn-Fabrik
Dresden, Namens-VZ-Aktie 1.000 Mark
28.2.1923 (Auflage 150, R 6), ausgestellt
auf den Bankdirektor a.D. Max Gentner,
Dresden, umgestellt in VZ-Aktie Lit. A zu
40 RM, später 200 RM UNC-EF
Los 470
Schätzwert 30-75 €
Dresdner Bau- und Industrie-AG
Dresden, Aktie 100 RM 1.7.1928 (Auflage
3000, R 3) EF
G&D-Druck.
Großes Hochformat, schöne Umrahmung mit
stilisierten Zwirnspulen.
Gründung 1872 durch Übernahme der Wilh. Eiselt’schen Fabrik. Zweigstellen in Herrnskretschen (Böhmen), Nenzingen und Stockach.
Nach 1949 nicht verlagert.
Los 467
Schätzwert 225-300 €
Dresdener Nähmaschinenzwirn-Fabrik
Dresden, Aktie 1.000 RM Juni 1933
(Auflage nur 40 Stück, R 10) EF-
Los 471
Schätzwert 200-250 €
Gründung 1872 durch Übernahme der Wilh. Eiselt’schen Fabrik. Zweigstellen in Herrnskretschen (Böhmen), Nenzingen und Stockach.
Nach 1949 nicht verlagert.
Vorher völlig unbekannt gewesener Nennwert,
nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies
ist jetzt das letzte noch verfügbare.
Dresdner Bau- und Industrie-AG
Los 468
Los 472
Schätzwert 400-500 €
Dresdener Papierfabrik
Dresden, Actie 100 Thaler 1.5.1860.
Gründeraktie (Auflage 2780, R 9) VF
Sehr hübsche Umrahmung, Originalunterschriften.
Zunächst florierte das Unternehmen einige
Jahrzehnte. Ausgerechnet nach der Aufstellung
einer neuen Papiermaschine im Jahr 1904/05
trat eine Verschlechterung der Kostensituation
ein, noch verschärft durch Wassermangel. Das
zwang die in Dresden börsennotierte Gesellschaft in die Liquidation. Die Schlussrate wurde 1915 ausgezahlt.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 469
Dresden, Sammel-VZ-Aktie 2 x 100 RM
27.6.1929 (Auflage nur 7 Stück, R 9) EF+
Handschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.
Auch die 1929er Vorzugsaktien waren vorher
völlig unbekannt.
Schätzwert 400-500 €
Dresdner Gardinen- und
Spitzen-Manufactur AG
Dresden, Aktie 1.000 Mark 17.9.1909
(Auflage 1350, R 9) VF+.
Die Dresdner Kaufleute Karl Siegel und Georg
Marwitz, die in Johannstadt bereits eine Bleiche-
rei- und Appretur-Anstalt betrieben, gründeten
1884 diese AG. Der Betrieb in Dresden-Johannstadt auf der Arnold-/Blumenstraße webte nicht
nur Gardinen, Spitzen, Tülle, Dekorations- und
Gobelinstoffe, sondern besaß auch eine Textildruckerei, Appretur und Färberei. Die Firma expandierte ständig, deshalb 1898 Bau einer neuen Fabrik in Groß-Dobritz an der Eisenbahn
Dresden-Pirna. Durch Übernahmen wurde das
Unternehmen später die größte Gardinenfabrik
des europäischen Kontinents. So kamen hinzu:
1898 eine Gardinenfabrik in Warschau; 1909 eine Spitzenfabrik in Norwalk (USA); 1905 die Fa.
Oertel & Co. Gardinen-, Spitzen- und Tüllweberei in Falkenstein i.V.; 1915 die Weißthaler Spinnerei AG in Mittweida; 1922 die AG für Gardinenfabrikation vorm. T. J. Birkin & Co. in Oelsnitz
i.V.; 1927 die Fa. Meinhold & Sohn in Plauen i.V.;
1927 die N.V. Vitrage-Weverij en Tricotfabriek
“Anglo-Holland” in Hilversum; 1929 die A. Glaser Nachf. AG in Penig. Beschäftigt waren zuletzt
rd. 2.500 Menschen, exportiert wurde in die
ganze Welt. Börsennotiert in Berlin und Dresden/Leipzig. Im 2. Weltkrieg überwiegend Produktion für Heereszwecke, deshalb schon 1945
auf SMAD-Befehl entschädigugslos enteignet.
Bei Wiederaufnahme der Friedensproduktion im
Jahr 1946 hatte die “Dregus” gerade noch 35
Beschäftigte, ein Jahr später bereits wieder über
1000. Bis Juli 1946 wurde der Betrieb dann von
den Russen bis auf die letzte Schraube demontiert. Mit herbeigeschafften Reservemaschinen
vogtländischer Textilbetriebe begann ein mühsamer Wiederaufbau. Zunächst landeseigener Betrieb, 1953 Zusammenlegung mit der Leipziger
Spitzenfabrik und der Tüllfabrik Flöha zum VEB
Tüllgardinen- und Spitzen-Werke Dresden VVB
Deko. 1970 im Großbetrieb VEB Plauener Spitze
aufgegangen. Ab 1990 von der Treuhandanstalt
als “Dresdener Spitzen GmbH” weitergeführt.Die
Mitarbeiterzahl schrumpfte beständig von 500
auf 70, der Liquidationsbeschluß war schon gefaßt, dann nahte Rettung: 1995 an einen Berliner Unternehmer privatisiert, heute die “Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur M. & S.
Schröder GmbH & Co. KG”.
Bisher völlig unbekannt gewesener Jahrgang.
Los 473
Dresden, Namensaktie Lit. B 1.000 Mark
1.10.1923 (R 6) EF
Gründung 1908 als Genossenschaftsbank. 1923
Umwandlung in eine AG. Seit 1925 Geschäftsaufsicht, Hauptgläubiger war die Girozentrale Sachsen.
Schätzwert 225-300 €
Dresdner Bau- und Industrie-AG
Dresden, Aktien-Anteilschein 5 RM
7.1.1925 (R 10) VF
Originalunterschriften.
Gründung 1871 als „Dresdner Bau-Gesellschaft“, 1921 umbenannt wie oben. Als Nebenbetriebe unterhielt die Ges. Sandsteinwerke und
Ziegeleien in Zschertnitz und Coschütz (letztere
1920 verkauft). Durch Schaffung ganzer Stadtteile und Erschließung mehrerer kleinerer Bezirke hatte die Ges. überragenden Einfluß auf die
bauliche Entwicklung der Stadt Dresden seit der
Reichsgründung. Börsennotiert in Berlin und
Dresden, Großaktionär war die Dresdner Bank.
Vorher unbekannt gewesen, nur 4 Stück lagen
im Reichsbank-Schatz.
Nr. 470
50
Nr. 468
Schätzwert 30-50 €
Dresdner Privat-Bank AG
Nr. 474
schen Betrieb, 1939 Umfirmierung in Dürener
Eisenbahn AG. 1963-65 stillgelegt, 1971 Umwandlung in eine GmbH.
Los 476
Schätzwert 600-800 €
Dürener Dampfstrassenbahn AG
Düren, Actie 1.000 Mark 1.1.1896
(Auflage nur 30 Stück, R 8) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel, mit Originalunterschriften.
Nur 11 Stück hatten im Reichsbankschatz gelegen.
Los 477
Schätzwert 250-400 €
Dürener Dampfstrassenbahn AG
Düren, Actie 1.000 Mark 1.7.1899
(Auflage nur 50 Stück, R 7) EF-VF
Nr. 483
Nr. 472
Los 474
Felix Heinrich Schoeller Papierfabrik in Düren,
später u.a. auch die Gaswerk Düren (1898), die
Dürener Metallwerke (1899) und die Isola Werke AG (1910). Aber auch die anfänglich gar
nicht vorgesehene Personenbeförderung wurde bald aufgenommen: Immerhin hatten nicht
wenige Arbeiter bis dahin tägliche Fußmärsche
von bis zu 2 1/2 Stunden zu ihrer Arbeitsstelle
zu bewältigen. 1913/14 Umstellung auf elektri-
Schätzwert 300-400 €
Drogen-Einkaufsvereinigung
in Dresden eGmbH
Dresden, Anteil-Schein 1.000 Mark
1.7.1918 (R 11). Gründerstück, ausgestellt
auf Johannes Schuster, Dresden EF-VF
Großes Hochformat, feines Wappen mit dem
Wahlspruch “viribus unitis”, wunderschöne Kapitälchen. Originalunterschriften.
Ein Schelm, wer bei dem Namen böses denkt!
Es war eine ganz harmlose Einkaufsgenossenschaft der Dresdner Drogeriebesitzer.
Älteste bekannte Ausgabe dieser Genossenschaft, nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 475
Identische Gestaltung wie vorige Titel, mit Originalunterschriften.
Los 478
Schätzwert 125-200 €
Dürener Dampfstrassenbahn AG
Düren, Actie 1.000 Mark 31.12.1900
(Auflage 220, R 5) UNCNochmals identisch Gestaltung.
Schätzwert 175-300 €
Dürener Dampfstrassenbahn AG
Düren, Actie 1.000 Mark 31.3.1892.
Gründeraktie (Auflage 200, R 6) VF+
Schöne Umrahmung mit Blumenrosetten, gedruckt auf eigenem Wasserzeichenpapier mit
dem Firmennamen als Wasserzeichen (der Initiator der Bahn war ja immerhin Papierfabrikant), mit Originalunterschriften.
Gründer der Bahn im Jahr 1892 waren 8 Privatpersonen, darunter die Papierfabrikanten
Felix Heinrich Schoeller und Walter Schüll als
Gründungsvorstände und die Fabrikanten Felix
Heinrich Schoeller und Jakob Bücklers als
Gründungsaufsichtsräte, ferner die Firmen Felix Heinrich Schoeller und Zellstofffabrik Hermann Maria Schoeller und die oHG Gebrüder
Schüll. Die meterspurige Dampfstraßenbahn
Düren-Birkesdorf-Merken-Pier-Inden (11,1 km
lang, abschnittweise 1893-1927 eröffnet) sollte vor allem den Industriebetrieben im Nordwesten der Stadt Düren Gleisanschlüsse verschaffen (angeschlossen wurden anfangs die
Gebr. Schüll Kunstwollfabrik und die Gebr.
Schoeller Teppichfabrik in Birkesdorf sowie die
Die Dürener Dampfstrassenbahn
Los 479
Schätzwert 75-175 €
Dürener Dampfstrassenbahn AG
Düren, Actie 1.000 Mark 31.12.1910
(Auflage 500, R 5) UNC
Identische Gestaltung, mit Originalunterschriften.
Los 480
Schätzwert 50-150 €
Dürener Dampfstrassenbahn AG
Düren, Aktie 1.000 Mark 1.9.1922
(Auflage 1500, R 3) EF+
Etwas andere Gestaltung, mit Originalunterschriften.
Nr. 476
Nr. 481
51
Los 481
Berliner Industriebank als Großaktionär,
Wiederaufbau mit ERP-Mitteln in Berlin SW,
Boppstr. 7. Neben der großen Briefumschlagfabrik war Schwerdtfeger nun der führende deutsche Glückwunschkartenhersteller. 1962 in eine GmbH umgewandelt.
Schätzwert 75-150 €
Dürener Dampfstrassenbahn AG
Düren, Aktie 300 RM 1.7.1927 (Auflage
500, R 5) EF+
Kapitalerhöhung zum Bau der Strecke Pier-Inden. Wieder etwas andere Gestaltung, mit Originalunterschriften.
stücksgesellschaft Berliner Straße 165, 167,
168 AG” und Verwaltung der der Gesellschaft
gehörenden Grundstücke (3 Wohnhäuser, 1 Fabrikgrundstück). 1939 Beschluß der Auflösung
der Gesellschaft.
Los 493
Schätzwert 50-125 €
Edmund Müller & Mann AG
Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 Mark Juli
1920 (Auflage 4000, R 3) EF
Nr. 485
Gestaltung wie voriger Titel.
Los 494
Schätzwert 800-1000 €
Eduard Lingel Schuhfabrik AG
Los 489
Schätzwert 20-60 €
E. A. Schwerdtfeger & Co. AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 4.11.1938
(Auflage 600, R 4) UNC-EF
Los 486
Erfurt, Aktie 1.000 Mark Dez. 1909
(Auflage 1000, R 11), 1925 umgestellt
auf 20 RM, 1933 eigentlich durch
Neudrucke ersetzt VF
Georg Michael Eduard Lingel (* 1849 in Königsberg in Bayern, + 1922 in Hamburg)
Schätzwert 75-150 €
Düsseldorfer Thonund Ziegelwerke AG
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 2.1.1900.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 5) EF
Gründung am 30.12.1899. Nach Betriebseinstellung der Ziegelei nur noch Verwaltung der
eigenen Mietwohnhäuser. Noch heute bestehende AG.
Los 490
Alte Werbeanzeige der Dürrwerke um 1900
Los 482
Bremen, Aktie 1.000 RM Aug. 1940
(Auflage 320, R 7) EF+
Schätzwert 75-125 €
Gründung im Mai 1923. Betrieb von Essig-,
Spirituosen- und Likörfabriken.1936 wurde
das in Wesermünde am Fischereihafen gelegene veraltete Fabrikgebäude verkauft. Der gesamte Betrieb wurde in der neuen Wulsdorfer
Fabrik zusammengefaßt.
Dürrwerke AG
Ratingen-Ost, Aktie 100 RM 15.2.1928
(Auflage 3200, R 6) EF
Gründung 1889 als Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik vormals Dürr & Co., 1924 umbenannt wie oben. Für den Bedarf des nahen
Ruhrgebiets typischer Maschinenbauer: Herstellung von Großdampfkesselanlagen, Spezialkesseln, Überhitzern, Kohlentransportanlagen.
Eine Zeit lang auch stark in der Produktion von
Schiffskesseln. Ab 1961 auch Fertigung von
Müllverbrennungsanlagen. Die Firma setzte
stets neue Maßstäbe im Kesselbau und lieferte
1965 den bis dahin größten Dampfkessel in
Deutschland ab. 1972 auf Betreiben des gemeinsamen Mehrheitsaktionärs (Deutsche
Babcock & Wilcox AG) Fusion mit der Balcke &
Co. zur Balcke-Dürr AG, Oberhausen. Produziert wurden zuletzt Windkraftanlagen, Gasturbinenanlagen, Industriekessel, Gebäudeausrüstungen aller Art, Rohrleistungssysteme sowie
Anlagen für die Oberflächentechnik. 2001 noch
mit der Muttergesellschaft zur Babcock Borsig
AG (neu) fusioniert. 2002 war das dann eine
der spektakulärsten Pleiten des Jahrzehnts.
Aktien der Dürrwerke waren zuvor vollkommen
unbekannt gewesen! Gestaltung wie folgendes
Los.
Los 483
Schätzwert 100-175 €
E. & M. Bollmann AG
Los 487
Schätzwert 75-150 €
Dyckerhoff Portland-Zementwerke AG
Mainz-Amöneburg, Aktie 100 RM Okt.
1937 (Auflage 1500, R 6) EF
Das Unternehmen entstand 1931 aus der Fusion der 1864 als oHG gegründeten Firma
„Dyckerhoff & Söhne“ mit der 1890 gegründeten „Wicking’sche Portland-Cement- und Wasserkalkwerke AG“ in Münster. Nach dem Krieg
zweitgrößter deutscher Zementproduzent. Ab
2001 übernahm der italienische Zementkonzern Buzzi Unicem Stück für Stück von den Familienaktionären die Aktienmehrheit.
Los 491
Schätzwert 75-100 €
Ebfa Ergang-Böckmann
Förderanlagen AG
Magdeburg, Aktie Lit. A 1.000 Mark
20.8.1923. Gründeraktie (Auflage 10000,
R 8) EF
Gründung im Aug. 1923. Herstellung und Vertrieb pneumatischer Förderanlagen sowie anderer Maschinen und Apparate. 1927 Beschluß
der Auflösung und Liquidation, 1931 gelöscht.
Schätzwert 400-500 €
Dürrwerke AG
Ratingen-Ost, Aktie 1.000 RM 15.2.1928
(Auflage 1000, R 12) EFEin Unikat! Kleiner Rostfleck.
Los 484
Schätzwert 40-100 €
Dürrwerke AG
Ratingen, Aktie 100 RM Dez. 1941
(Auflage 1400, R 4) UNC
Gestaltung wie folgendes Los.
Los 485
Schätzwert 225-300 €
Dürrwerke AG
Ratingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 700, R 8) EF
Von den 21 Stück im Reichsbankschatz waren
17 Blanketten. ausgestellt gibt es also nur 4
Stück!
52
Los 488
Schätzwert 50-125 €
E. A. Schwerdtfeger & Co. AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 22.9.1910.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 3) EF
Großformatig, dekorative Umrahmung. Faksimile Oppenheim für den Vorstand.
Gründung 1910 zur Fortführung der gleichnamigen, 1870 gegründeten Luxuspapierfabrik in
Berlin N 65, Reinickendorfer Str. 96. Herstellung von Gegenständen des Kunstverlages, des
Kunstdrucks und der Photografie, sogar für den
Stahlstich-Druck war die Firma ausgerüstet.
Neben Kunstdrucken waren eine Spezialität
hochwertige farbige Industrie- und Werbedrucke. Auch Wertpapiere wurden bei
Schwerdtfeger gedruckt (so z.B. die 1930er
Anleihe des Freistaats Mecklenburg-Strelitz).
1942 Übernahme der Berliner Briefumschlagfabrik Gebr. Knörck. Ab 1949, nunmehr mit der
Los 492
Schätzwert 50-150 €
Edmund Müller & Mann AG
Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 Mark April
1917 (Auflage 300, R 5) EF
Seit 1876 bestehende chemische Fabrik speziell für Lacke und Farben, AG seit 1906. Nach
Übernahme zweier Konkurrenz-Betriebe 1910
Neubau der Fabrik in Tempelhof. 1932 Produktionseinstellung und Umfirmierung in “Grund-
Eduard Lingel (1849-1922) um 1900
machte eine Kaufmannslehre in einem Barmer
Textilbetrieb, lernte drei Fremdsprachen und
beschloss im Alter von 23 Jahren, Unternehmer zu werden. Im Haus “Zum Krummen
Hecht” am Fischersand 9 in der Erfurter Altstadt nahm Lingel 1872 mit 5 Arbeitern die
Schuhproduktion auf. Ganze 36 Paar Zeugstiefel schaffte er damals am Tag. Nur zwei Jahre
später stellte Lingel statt Zeugstiefeln jetzt Lederstiefel her, beschäftigte bald 300 Arbeiter
und kaufte für den stark gewachsenen Betrieb
das Haus Herrmannsplatz 5. 1877/78 sandte
Lingel eine Delegation in die USA, um die dortigen Fertigungsmethoden zu studieren, anschließend stellte er seinen Betrieb von Handarbeit auf mechanische Schuhfabrikation um.
Bald gingen große Exportaufträge aus Schweden, Holland sowie Nord- und Südamerika ein.
1887 zerstörte ein Feuer die Fabrik, die aber
sofort mit einer Vergrößerung auf 50.000 qm
Produktionsfläche in der Landgrafenstr. 1 wieder aufgebaut wurde. Lingel war jetzt vor allem
bekannt für rahmengenähte Herrenschuhwaren, eine Spezialität waren Dr. Lahmanns Gesundheitsstiefel. 1898 wandelte Lingel die Firma in eine AG um und zog sich zu Beginn des
1. Weltkrieges aus der Leitung zurück, nachdem kriegsbedingt jede Kreativität verschwand
und die Fabrik statt dessen nur noch Militärstiefel produzierte. Nach Aufhebung der
Zwangswirtschaft 1919 ließ sich der Weltruf
der Lingel-Schuhe wieder herstellen, zudem
konnten 1920 auch noch die lokalen Wettbewerber Mella Schuhfabrik und Friedrich Metzler
übernommen werden. Dies begleitete Eduard
Lingel als AR-Vorsitzender noch bis zu seinem
Tod 1922. Mit 2000 Mitarbeitern produzierte
die Firma jetzt 2 Mio. Paar Schuhe im Jahr und
war eine der bedeutendsten Schuhfabriken in ganz Deutschland. 1929 Aufbau eines
eigenen Vertriebs mit 46 Verkaufsstellen im
ganzen Reich. Großaktionär der in Leipzig, bis
1933 auch in Berlin und Frankfurt/Main börsennotierten AG war inzwischen das Bankhaus
Adolf Stürcke in Erfurt. Im 2. Weltkrieg erneut
Umstellung auf Kriegsproduktion, u.a. wurden
beheizbare Flieferstiefel hergestellt. 1948 enteignet und zusammen mit der Schuhfabrik
Hess als “VEB Schuhfabrik Thuringia” weitergeführt, nach weiteren Zusammenschlüssen ab
1952 der “VEB Schuhfabrik Paul Schäfer”
Los 499
Nr. 494
Los 496
Schätzwert 400-500 €
(Schäfer war ein früherer Lingel-Beschäftigter
und KPD-Politiker). Nach 1970 wurde die überEduard
Lingel
Schuhfabrik
AG
alterte Bausubstanz modernisiert, nach 1980
Erfurt, Aktie 1.000 Mark Jan. 1920
verbesserte eine computergestützte Produktion
(Auflage 3500, R 10), 1925 umgestellt auf
Qualität und Angebot. Beliefert wurde nun u.a.
20 RM, 1933 eigentlich durch Neudrucke
der westdeutsche Hersteller “Salamander”. Bei
ersetzt VF
der Wende umfasste der Betrieb 12 Werke mit
28 Produktionsstandorten. 1990 als Lingel
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schuhfabrik GmbH reprivatisiert, doch eine Anpassung an die veränderte Zeit mißlang. 1992
Los 497
Schätzwert 225-300 €
ging der Traditionsbetrieb in Liquidation. Die historischen Fabrikgebäude an der Arnstädter
Eduard Lingel Schuhfabrik AG
Straße wurden 2000 komplett und die ehemaErfurt, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921
lige Fabrik an der Magdeburger Allee 2009
(Auflage 15500, R 8), 1925 umgestellt auf
zum Teil abgerissen.
20 RM, 1933 eigentlich durch Neudrucke
Alle Lingel-Emissionen bis 1923 waren (abgeersetzt VF
sehen von der Em. 1912, von der zwei unentRostspur von Büroklammer. Identische Gestalwertete Stücke existieren) vorher völlig unbetung wie voriger Titel.
kannt und sind schon deshalb Riesen-Raritäten, weil diese 1925 auf 20 RM umgestellten
Los 498
Schätzwert 400-500 €
Aktien an sich schon 1933 durch Neudrucke
ersetzt wurden. Randschäden fachgerecht reEduard Lingel Schuhfabrik AG
stauriert.
Erfurt, Aktie 1.000 Mark Mai 1922
(Auflage 20000, R 8), 1925 umgestellt auf
20 RM, 1933 eigentlich durch Neudrucke
ersetzt VF+
Sehr dekorativ, mit großer Fabrikabbildung mit
der Stadt Erfurt im Hintergrund.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 175-300 €
Los 503
Schätzwert 10-40 €
Eduard Lingel Schuhfabrik AG
Eduard Lingel Schuhfabrik AG
Erfurt, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923
(Auflage 50000, R 6) EF
Erfurt, Aktie 1.000 RM Nov. 1941 (Auflage
3020, R 3) UNC
Identisch wie voriges Los mit großer Fabrikabbildung mit der Stadt Erfurt im Hintergrund.
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 500
Los 504
Schätzwert 150-200 €
Schätzwert 50-100 €
Eduard Lingel Schuhfabrik AG
Eilenburger Kattun-Manufaktur AG
Erfurt, Aktie 20 RM 28.2.1933 (Auflage
1500, aber bereits 1938 in höhere
Nennwerte umgetauscht, R 9) EF-VF
Eilenburg, Aktie 100 RM März 1925
(Auflage 4000, R 5) EF-
Von den 17 Stück im Reichsbankschatz waren
8 Blanketten. es gibt also nur 9 ausgestellte
Stücke, die schon beim Umtausch 1938 offenbar vergessen wurden! Leichte Rostspur von
Büroklammer. Völlig neue Gestaltung.
Los 501
Schätzwert 10-40 €
Gründung 1872, hervorgegangen aus der Kattundruckerei der Firma Rob. Schwerdtfeger
vorm. Degenkolb. Fabrikation von Kattun und
ähnlichen Stoffen. Börsennotiz: Berlin. 1935
wurde der Betrieb stillgelegt, das Unternehmen
ging in der Zwangsversteigerung am
17.9.1935 in den Besitz der Firma Albert Heynemann in Dresden über. 1936 wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Eduard Lingel Schuhfabrik AG
Erfurt, Aktie 100 RM 28.2.1933 (Auflage
2200, zuletzt noch 1800, R 3) UNC
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 505
Los 502
Schätzwert 30-75 €
Eduard Lingel Schuhfabrik AG
Erfurt, Aktie 500 RM 28.2.1933 (Auflage
3300, wurden aber eigentlich 1941 in
1.000-RM-Stücke getauscht, R 4) UNC-EF
Schätzwert 60-100 €
Eisen- und Emaillierwerke AG
Sprottau, Aktie 1.000 RM April 1927
(Auflage 2020, R 6) EF
Gegründet 1830, AG seit 1934. Metallverarbeitung, Kesselschmiede, Apparatebau. 1927 Fusion mit dem Eisenwerk Marienhütte Kotzenau
und Mallmitz, Umbenennung in Eisen- & Emaillierwerke AG, 1932 zahlungsunfähig. 1934
wurde das Werk Wilhelmshütte aus der Liquidationsmasse von der neugegründeten Wilhelmshütte, Eisen- und Emaillierwerke AG
käuflich erworben.
Nr. 496
Los 495
Schätzwert 450-600 €
Eduard Lingel Schuhfabrik AG
Erfurt, Aktie 1.000 Mark Okt. 1912
(Auflage 2000, R 10), 1925 umgestellt auf
20 RM, 1933 eigentlich durch Neudrucke
ersetzt VF
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Abheftlochungen, Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 506
Schuhfabrikgelände von Eduard Lingel um 1900
Schätzwert 20-60 €
Eisen- und Hüttenwerke AG
Köln, Aktie 1.000 RM Juni 1940 (Auflage
17500, R 2) EF
Nr. 495
Nr. 498
Mit Firmensignet.
Gründung 1918 in Harburg als „Securitas-Werke AG für Schiffs- und Maschinenbau und
Sprengstofffabrikation“. 1919 Sitzverlegung
nach Bochum, 1921 Umfirmierung wie oben,
1940 Sitzverlegung nach Köln. 1940 Angliederung der Eisenhüttenwerk Thale AG (die nach
der Wende 1989 der frühere niedersächsische
Ministerpräsident Ernst Albrecht auf Vordermann brachte) und der Rasselsteiner Eisenwerksgesellschaft. Größte Beteiligungen sind
heute die Rasselstein GmbH in Neuwied (Erzeugung von Weiß- und Feinblech) und die
Stahlwerke Bochum AG. Gehörte lange zum Otto-Wolff-Konzern, später kam Thyssen als Aktionär dazu, heute besitzt die Thyssen Krupp
Steel AG 88 % der Aktien der noch immer börsennotierten AG.
53
Nr. 509
Nr. 508
Los 507
Schätzwert 200-250 €
Eisen- und Metallwerk AG
Lünen (Kreis Dortmund), Aktie Lit. B 1.000
Mark 1.1.1923 (Auflage 15000, R 9) EF-VF
Großes Hochformat, dekorative Zierumrahmung in kräftigen Farben mit Art-Deko-Andeutungen.
Gegründet 1921. Herstellung und Vertrieb von
Fertigfabrikaten und Konstruktionen aus Eisen
und Metallen. Schon 1923 lag das Werk still.
Los 508
Schätzwert 200-250 €
Eisen- und Röhrenhandel AG
Bahn Betriebs-GmbH). Die AG selbst firmiert
seit 1998 als TAG Tegernseebahn Immobilienund Beteiligungs-AG und ist bis heute börsennotiert.
Die Gründeraktie war zuvor ganz unbekannt,
nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies
ist das letzte jetzt noch verfügbare Stück.
Los 511
Schätzwert 125-200 €
Eisenbahn-Bank
Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.
1.000 Mark 5.1.1899 (R 6) EF-VF
Gründung 1898. Zweck war: „Erwerbung und
Belehnung von Schuldverschreibungen, Obli-
gationen und Prioritäts-Aktien solcher Eisenbahnen, welche in Deutschland oder der österreichisch-ungarischen Monarchie entweder
unter Staatsbetrieb oder im Betriebe einer vom
Staate garantierten Eisenbahn-Gesellschaft
stehen oder mit staatlicher Zinsgarantie ausgestattet sind.“ Bis zur Höhe des Belehnungswertes dieser Effekten konnten zur Refinanzierung
eigene Obligationen ausgegeben werden, die
aber das achtfache des Grundkapitals nicht
übersteigen durften. Diesem Grundgedanken
einer an sich soliden Finanzierung machten die
Folgen des 1. Weltkrieges einen dicken Strich
durch die Rechnung: die Engagements der Eisenbahn-Bank (Länge der Eisenbahnen zusammen 1764 km) befanden sich fast alle in
Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 RM Okt.
1940 (Auflage 150, R 8) VF-F
Gründung 1930 unter der Firma Eisenhandel
AG in Breslau, 1935 Sitzverlegung nach Berlin,
1936 umbenannt wie oben. Großhandel in
Röhren, Fittings, sanitären Einrichtungsgegenständen.
Los 509
Nr. 511
Ungarn und diese Einseitigkeit der Investments
war verhängnisvoll. Der Wertpapierbesitz wurde von der Deutschen Regierung beschlagnahmt, der Reparations-Kommission ausgeliefert und 1924 in Paris versteigert. Das Finanzierungsgebäude stürzte krachend zusammen
und erst im Jahr 1941 konnte für die umlaufenden Obligationen wieder ein fester Tilgungsplan bekanntgegeben werden.
Schätzwert 600-750 €
Eisen-Industrie
zu Menden und Schwerte AG
Schwerte, Aktie 1.000 Mark 1.7.1916
(Auflage 970, Kapitalerhöhung zum Erwerb
der Eisensteingrube Jakobskrone, R 12) VF
Gegründet 1872 nach Übernahme der Eisenwerke von Kissing & Schmöle in Schwerte und
in Rödinghausen bei Menden, ferner Betrieb
der Eisensteingrube Jakobskrone (1916 von
Menden und Schwerte erworben). Hergestellt
wurden Profileisen, Bandeisen, Walzdraht,
Drahtstifte und Stangeneisen. 1920 Anschluss
an den Stumm-Konzern. 1926 Verpachtung
der Betriebe der Gesellschaft an die Vereinigte
Stahlwerke AG. 1936 umbenannt in Schwerter
Profileisenwalzwerk AG, produziert wurden
hauptsächlich Fassoneisen und Sonderprofile
für Lokomotiven, Waggons und Automobile).
1945 Werkstilllegung nach Spreng- und
Brandbombenschäden, 1946 konnte die Produktion wieder anlaufen. 1969 kam die Ges.
zur Hoesch Werke Hohenlimburg-Schwerte AG.
1992 wurde Hoesch von Krupp übernommen,
anschließend ging KruppHoesch in ThyssenKrupp ein. 2005 wurde das Schwerter Werk an
die italienische Calvi-Gruppe verkauft. Seit
2006 Hoesch Schwerter Profile GmbH,
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Kleinere Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 510
Los 512
Frankfurt am Main, 4,5 % Namens-Obl.
200 Mark 1.8.1912 (R 9) VF+
Lok Nr. 14 der Tegernsee-Eisenbahn AG in Tegernsee
Schätzwert 2400-3000 €
Eisenbahn-AG
Schaftlach-Gmund am Tegernsee
München, Actie 500 Mark 15.8.1883.
Gründeraktie (Auflage 600, R 10) VF.
Sehr hübsche Kapitälchen, schöne Umrahmung aus Blumengirlanden, Originalunterschriften.
Gründung 1882 unter maßgeblicher Mitwirkung der Familie von Miller sowie der Münchener Bankiers Merck und Finck. Die 7,7 km lange Ursprungsstrecke Schaftlach-Gmund wurde
am 1.8.1883 eröffnet, die 4,7 km lange Verlängerung nach Tegernsee am 1.5.1902. Auch
der Betrieb der Dampfschifffahrt auf dem Tegernsee war geplant. 1912 Sitzverlegung nach
Tegernsee. 1942 Umbenennung in TegernseeBahn AG. Die 12,4 km lange normalspurige
Bahn ist noch heute in Betrieb (Konzessionsträgerin ist jetzt die 1983 gegründete Tegernsee
54
Schätzwert 125-175 €
Eisenbahn-Bank
Nr. 510
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 516
Nr. 512
Los 516
Nr. 525
Ein Unikat. Kleinere Randschäden fachgerecht restauriert.
Schätzwert 150-300 €
Eisenbahn-Gesellschaft
Stralsund-Tribsees
Stralsund, VZ-Aktie A 1.000 Mark 2.6.1900.
Gründeraktie (Auflage 234, R 5) EF
Los 513
Schätzwert 60-75 €
Eisenbahn-Bank
Frankfurt am Main, 4,5 % GenußrechtsUrkunde 100 RM Nov. 1930 (R 10) EF
Gegründet durch das Königreich Preußem, die
Provinz Pommern, den Landkreis Franzburg, die
Städte Stralsund und Richtenberg und die Eisenbahnbaugesellschaft Lenz & Co., die auch die
spätere Betriebsführung übernahm. Die insgesamt 34 km lange normalspurige Kleinbahn wurde am 23.12.1900 von Stralsund nach Franzburg und am 1.6.1901 bis Tribsees eröffnet. Mit
knapp 100.000 Fahrgästen jährlich lag die Bahn
an dritter Stelle der Kleinbahnen in Vorpommern.
In Tribsees bestand ein Gemeinschaftsbahnhof
mit der Großherzoglich Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn (Staatsbahn), der Eisenbahn-Gesellschaft Greifswald-Grimmen und der
Franzburger Südbahn. Letzter Großaktionär war
die AG für Verkehrswesen. Noch 1945 wurde die
Strecke für Reparationsleistungen an die Sowjetunion demontiert und dann nie wieder aufgebaut.
Los 520
Schätzwert 60-75 €
Eisenbahn-Renten-Bank
Frankfurt am Main, 4 % GenussrechtsUrkunde 100 RM Nov. 1930 (R 9) EF-VF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 523
Los 517
Los 514
Eisenbahn-Gesellschaft
Stralsund-Tribsees
Velbert, Aktie 1.000 Mark 26.10.1921
(Auflage 600, R 7) VF
Stralsund, Aktie A 1.000 Mark 2.6.1900.
Gründeraktie (Auflage 576, R 5) EF
Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet.
Gründung 1897 zur Übernahme der früheren
Fa. Gebr. Judick, die in ihrer mitten in der Stadt
liegenden Fabrik Schlösser und Schlüssel,
Temperguss sowie Fahrrad- und Automobilzubehör herstellte. 1938 umbenannt in Schloßfabrik-AG vorm. Wilh. Schulte, später “Schloßfabrik Schulte-Schlagbaum AG”. Noch heute bestehender erfolgreicher Betrieb, der Schließund Sicherheitssysteme produziert. Seinerzeit
in Berlin börsennotiert, heute gehören die gültigen Aktien unter den Nebenwertem zu den
gesuchten Raritäten.
Schätzwert 50-125 €
Eisenbahn-Gesellschaft
Altona-Kaltenkirchen-Neumünster
Altona, Aktie 100 RM Nov. 1928 (Auflage
2000, R 4) UNC-EF
1880 beantragt die Presstorf- und Torfkohlenfabrik in Altona eine Schmalspurbahn Altona-Eidelstedt-Quickborn-Kaltenkirchen. Der Magistrat
der Stadt Altona unterstützt den Plan, fordert
aber eine Normalspurbahn. 1883 unterzeichnet
Kaiser Wilhelm II. die Konzessionsurkunde. Im
gleichen Jahr wird unter Führung der Stadt Altona die Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn-Gesellschaft gegründet, die dann die 67 km lange normalspurige Bahn Altona-Kaltenkirchen-Bramstedt-Neumünster (eröffnet 1884-1916) bauen
wird. Ab 1956 gehen in der AKN alle privaten Eisenbahngesellschaften in und um Hamburg auf:
Die Alsternordbahn GmbH (Norderstedt-Ulzburg), die Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn AG, die Billwärder Industriebahn AG (Tiefstack-Billbrook), die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-AG und die Südoststormansche Kreisbahn (Billbrook-Glinde). 1994 umbenannt in
AKN Eisenbahn AG, je ca. 50 % der Aktien besitzen die Freie und Hansestadt Hamburg und
das Land Schleswig-Holstein. 2002 gewinnt die
AKN mit der Tochter Schleswig-Holstein-Bahn
GmbH die Ausschreibung für die Strecke Neumünster-Heide-Büsum.
Los 515
Schätzwert 150-300 €
Schätzwert 150-250 €
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Eisengiesserei & Schlossfabrik AG
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 518
Schätzwert 100-125 €
Eisenbahn-Renten-Bank
Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl. 200
Mark 1.8.1889 (R 10) VF-F
Faksimile L. von Erlanger. Älteste bekannte Anleihe dieser Bank.
Gründung 1887 auf Betreiben des Bankhauses
von Erlanger & Söhne zum Erwerb von Obligationen und Prioritäts-Aktien deutscher und
österreichisch-ungarischer Eisenbahngesellschaften. Der Besitz ging als Folge des 1. Weltkrieges verloren. 1942 Sitzverlegung nach München, Großaktionär war zu dieser Zeit August
Lenz & Co. Letzte größere Aktiva waren Beteiligungen an der Ver. Mosaik- und Wandplattenwerke AG Sinzig und der Maschinenfabrik Anton
Steinecker AG Freising. Von 1949 an firmierte
die Gesellschaft als AG für Industrie und Verwaltung. 1957 in August Lenz & Co. aufgegangen.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-150 €
Eisenbahn-Gesellschaft
Altona-Kaltenkirchen-Neumünster
Altona, Aktie 1.000 RM Nov. 1928
(Auflage 1600, R 4) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 521
Schätzwert 100-150 €
Eisengiesserei
& Maschinenfabrik J. Roth AG
Ludwigshafen am Rhein, Aktie 1.000 Mark
19.12.1922 (Auflage 3500, R 8) EF-VF
Großes Hochformat mit schöner barocker Umrahmung.
Eigentliche Gründung im Jahr 1918. Herstellung
von Spezialmaschinen für die keramische und
chemische Industrie und für die Landwirtschaft,
von Hebezeugen und Kränen, Feuerungsanlagen
und Holzbearbeitungsmaschinen. 1922/23 fusionsweise Übernahme der „Perleberger Maschinenfabrik und Eisengiesserei AG“, zugleich
Umstellung des Firmennamens in “J. Roth AG Eisengiessereien und Maschinenfabriken” sowie
Sitzverlegung nach Berlin-Tempelhof. Parallel
dazu wurde 1923 als Tochtergesellschaft die
“Eisengiesserei und Maschinenfabrik J. Roth
AG” mit Sitz in Ludwigshafen neu gegründet.
Notierte im Freiverkehr Berlin und Hamburg.
1924 unter den Einfluss des “Barmat-Konzerns”
gekommen. Mit diesem beschäftigte sich leider
die Berliner Staatsanwaltschaft. Der durch die
Ermittlungen bedingte Entzug der Barmittel trieb
diese AG 1925 in den Konkurs.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 522
Schätzwert 400-500 €
Eisengiesserei
& Maschinenfabrik J. Roth AG
Los 519
Schätzwert 125-175 €
Eisenbahn-Renten-Bank
Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.
1.000 Mark 1.10.1904 (R 12) VF
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Ludwigshafen am Rhein, Interimsschein
525.000 Goldmark 25.5.1925 (verbriefte
35 % des auf 1,5 Mio. GM umgestellten
Kapitals, R 12), ausgestellt auf die J. Roth
AG Eisengiessereien &
Maschinenfabriken, Berlin-Tempelhof VF
Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften.
Los 524
Schätzwert 100-175 €
Eisenmöbelfabrik Lämmle AG
Stuttgart-Zuffenhausen, Aktie 100 RM
Jan. 1941 (Auflage nur 80 Stück, R 7) EF+
Gründung 1922 als Nachfolgerin der schon seit
1904 bestehenden GmbH als Metall- und Holzwaren AG in Zuffenhausen. Bis Juni 1941: Eisenmöbelfabrik Lämmle AG, dann Eisenmöbelfabrik Zuffenhausen AG. Herstellung und Vertrieb von Metallbetten, Holzbetten, Krankenhausbedarf, Gartenmöbeln, Rodelschlitten.
Los 525
Schätzwert 400-500 €
Eisenwerke Gaggenau AG
Gaggenau, Aktie 1.000 Mark Juli 1922
(Auflage 8000, R 10) VF
Dekorativer Druck von G & D, mit gekreuzten
Pistolen oben in der Umrandung.
Bereits 1683 gründete Markgraf Ludwig Wilhelm
I von Baden-Baden (besser bekannt unter seinem Ehrennamen “Türkenlouis”) eine Hammer-
55
Aktien dieser ostpreußischen Textilfirma waren
bis dahin völlig unbekannt. Nur 3 Stück wurden
im Reichsbankschatz gefunden, dies ist jetzt
das letzte noch verfügbare. Kleine Fehlstelle
links oben.
Los 530
Schätzwert 100-175 €
Elbschloß-Verwaltungs-AG
Leitmeritz, Namensaktie 300 RM
1.1.1943 (Auflage 2400, R 7) EF
Ursprünglich 1858 gegründete Brauerei. 1939
wurde die Satzung dem deutschen Aktiengesetz angepasst, bis 1940 lautete ihr Name
Leitmeritzer Bierbrauereigesellschaft “Zum Elbschloß”. Die Gebäude wurden 1941 an die Sudetenkühlhaus-GmbH verkauft.
Nr. 528
Nr. 522
und Nagelschmiede in Gaggenau, die das im
Schwarzwald nur spärlich vorkommende Eisen
zu Schmiede- und Nageleisen sowie landwirtschaftlichen Gerätschaften verarbeitete. Im 19.
Jh. spezialisierte sich das Unternehmen auf
emaillierte Werbeschilder und besaß hier fast eine Monopolstellung. 1874 übernahm der aus
Frankfurt stammende Sozialreformer Michael
Flürschein das Unternehmen. Zu der Zeit wurden
Fahrräder, Badenia-Freilaufnaben, Gas- und Kohleherde sowie Holzbearbeitungsmaschinen aller
Art produziert. Als Teilhaber nahm Flürschein
1879 Theodor Bergmann mit in’s Unternehmen,
der ein Patent auf eine Luftdruckpistole besaß;
fortan auch Fertigung von Luftpistolen, die im
übrigen Vorbild für das Logo der Gesellschaft
wurden, die gekreuzten Pistolen. Die Pistolenfertigung wurde 1889 an Jakob Mayer in Rastatt
abgegeben, heute als “DIANA Mayer & Grammelspacher GmbH” firmierend. Mit Ausscheiden
des Inhabers Flürschein wurde das Unternehmen
1888 in eine AG umgewandelt, größter Aktionär
wurde Flürscheins vorheriger Kompagnon Theodor Bergmann. Er gründete 1894 zusätzlich die
“Bergmanns Industriewerke”, behielt aber auch
die Leitung der Eisenwerke Gaggenau AG. Mit
dem “Orient-Express” und dem “Liliput” bauten
Bergmanns Industriewerke 1895 die allerersten
deutschen Serienautomobile. Dazu kam die Fertigung von LKW (ab 1898) und von Omnibussen
(ab 1905). 1905 Ausgliederung der Automobilfertigung in die “Süddeutsche Automobilfabrik
GmbH”, die nach finanziellen Problemen 1912
von Benz & Cie. übernommen wurden, die als
“Benz-Gaggenau” hier die LKW-Fertigung konzentrierten. Die Eisenwerke Gaggenau AG erlangten zu Beginn des 20. Jh. eine starke Stellung bei
der Fertigung von Haushaltsgeräten (bekannt
waren vor allem die Kohlenherde mit emaillierten
Außenwänden, die bis in die 1970er Jahre gefertigt wurden). 1995 Umwandlung in eine
GmbH, heute Teil der Gruppe Bosch-Siemens
Hausgeräte. (Dank an Prof. Dr. Eckhardt Wanner
für die gelungene Recherche.)
Nur 3 Stück von dieser vorher völlig unbekannten Ausgabe lagen im Reichsbankschatz, dies
ist jetzt das letzte noch verfügbare. Einrisse
fachgerecht restauriert.
sitz der Kautschuk-Pflanzung “Meanja” in Kamerun. Außerdem Zementwarenfabrik in Crossen a.O. und Sperrholzfabrik in Böhlen in Thür.
1923 Umfirmierung in Ekona AG. Ihre nach
dem 1. Weltkrieg als Feindvermögen beschlagnahmten Besitzungen erwarb die Gesellschaft
1924 auf einer Versteigerung in London zurück. Die Last des Erwerbspreises und fallende
Rohstoffpreise führten 1930 zur Zahlungseinstellung mit anschließendem Konkurs.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 526
Schätzwert 225-300 €
Eisenwerke Gaggenau AG
Gaggenau, Aktie 1.000 Mark Juli 1923
(Auflage 2400, R 8) VF
Dekorativer Druck der Spielkartenfabrik Altenburg, mit gekreuzten Pistolen oben in der Umrandung.
Ränder ganz leicht wasserfleckig.
Los 528
Schätzwert 250-300 €
Elbe Speditions-AG
Hamburg, Aktie 1.000 Mark April 1922
(Auflage 1200, R 9) EF
Gründung im April 1921 zum Betrieb von Speditionsgeschäften. Laut G.V. vom 19.6.1924 ist
die Gesellschaft aufgelöst und trat in Liquidation, 1926 gelöscht.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 529
Schätzwert 800-1000 €
Elbinger AG für Leinen-Industrie
Gründung 1872. Fabrikation und Verwertung
von Leinengeweben sowie Betrieb einer Färberei und Bleicherei. 1906 Eröffnung des Konkursverfahren.
Heidenau Bez. Dresden, Aktie 1.000 RM
Mai 1936 (Auflage 100, R 6) EF-VF
Gründung 1921 zwecks Fortführung der Elbtalwerk Maschinenfabrik GmbH. Hergestellt wurden Elektromotoren, Generatoren, Installationsmaterial, Sirenen, Schleif- und Polier-Maschinen und Pumpen. Nach Enteignung des Heidenauer Werkes verlegte die AG 1951 ihren Sitz
nach Frankfurt/Main und startete dort neu mit
einer Elektro- und Rundfunkgroßhandlung.
1955 wurde in Wächtersbach eine Fabrik für
Trennmaschinen, Kreissägen, Werkbänke und
KFZ-Zubehörteile eingerichtet. Seit Anfang der
60er Jahre dann nur noch Verwaltung des
Grundstücks Frankfurt, Röderbergweg 21. Das
Werk selbst wurde in der DDR 1952 enteignet
und als VEB fortgeführt, ab 1995 Elbtalwerk
Heidenau GmbH.
Los 532
Bei der Gründung 1898 übernahm die Ges. eine der Elektrizitäts-Ges. Felix Singer & Co.,
Berlin verliehene Konzession für den Betrieb ei-
Schätzwert 80-100 €
Berlin, Aktie 1.000 RM Febr. 1929
(Auflage 600, R 9) EF-VF
Vorliegende Kapitalerhöhung finanzierte den
Erwerb der Kautschuk-Pflanzung „Meanja“ AG
in Kamerun.
Bei der Kakaoernte
Pistole Modell MF gefertigt zwischen 1881 und 1889
56
Schätzwert 20-75 €
Liegnitz, Aktie 300 RM 19.11.1927
(Auflage 2566, R 2) EF
Ekona AG
Gründung 1907 als Deutsche Kautschuk AG,
1923 Umfirmierung wie oben. Anbau von Kautschuk, Kakao, Kola, Planten und Ölpalmen, Betrieb von Fabriken und Kraftwerken sowie Be-
Schätzwert 75-150 €
Elbtalwerk Elektrizitäts-AG
Electricitäts-Werke Liegnitz
Elbing, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.6.1902
(Auflage 600, R 10) VF.
Los 527
Los 531
Nr. 529
bzw. Bayreuth (1966). 1975 Umwandlung in eine GmbH.
Diese ELG-Anleihe war vorher vollkommen unbekannt! Kleine Rostspur von Büroklammer.
Los 534
Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft in Berlin, die
auch die Mehrheit der in Leipzig und (merkwürdigerweise) Breslau börsennotierten Aktien
hielt. 1920 Sitzverlegung nach Halle a.S., 1922
Stilllegung des Bahnbetriebs. 1929 statt dessen gemeinsam mit der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn Gründung der Kraftverkehr
Mansfeld GmbH (Automobil-Omnibus-Betrieb,
1933 auf die Deutsche Reichspost übertragen).
1932 Übernahme der Ueberlandzentrale Mansfelder Seekreis AG in Amsdorf, 1941 Umfirmierung in “Elektrizitätsversorgung im Mansfelder
Bergrevier AG”. Letzte Großaktionäre waren das
Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt AG (59,9 %)
und der Provinzialverband Sachsen (38,6 %).
Schätzwert 100-250 €
Elektricitätswerk Eisenach AG
Eisenach, Aktie 1.000 Mark 10.4.1891.
Gründeraktie (Auflage 300, R 5) EF
ner Straßenbahn sowie einer Licht- und Kraftstation im schlesischen Liegnitz. Die 13 km
lange Straßenbahn mit 20 Motor- und 5 Anhängewagen hatte drei Linien (Ringlinie, Linie
nach dem Kirchhof und Linie nach der Jauerstraße bis Dornbusch). 1913 wurde aus Kapazitätsgründen ein neues größeres Kraftwerk am
Frauenhaag gebaut, anschließend wurden
auch die Kreise Lüben und Guhrau mit Strom
versorgt. Börsennotiz Berlin, Großaktionär war
die Elektrowerke AG.
Nennwert zuletzt auf 3.600 RM hochgestempelt. Schöner G&D-Druck mit Originalunterschriften.
Gegründet 1891 zur Ausführung des Anfang
1890 zwischen der Stadt Eisenach und der
A.E.G. geschlossenen Konzessionsvertrages.
Die Eigenstromerzegung blieb mit 10 % der
abgesetzten Menge unbedeutend, im wesentlichen kam der Strom später von der Thüringer
Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Gotha, aber
auch aus der Wasserkraft der Ölmühle H. A.
Maurer. Eigentlich wichtigerer Zweck der AG
war der Betrieb der elektrischen Straßenbahn
in Eisenach mit den Linien Oststadt-BahnhofWestbahnhof, Karlsplatz-Mariental und Georgenstraße-Krankenhaus. Später außerdem
auch Omnibusbetrieb. Großaktionär war die
Stadt Eisenach.
Los 535
Schätzwert 100-200 €
Elektricitätswerk Eisenach AG
Eisenach, Aktie Em. II 1.000 Mark
10.7.1901 (Auflage 200, R 5) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 533
Schätzwert 225-300 €
Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Mai
1910 (Auflage 5000, R 8) EF-VF
Mit Originalunterschriften.
Die ELG, damals eines der bedeutendsten
energiewirtschaftlichen Unternehmen überhaupt, wurde 1897 von der A.E.G. gegründet
zwecks Planung, Bau, Finanzierung und Betriebsführung von Elektrizitätswerken. Zuerst
wurden die noch von der AEG erbauten Zentralen für den Anhalter und Potsdamer Bahnhof in
Berlin und für das Freihafengebiet in Kopenhagen betrieben, weitere E-Werke folgten Schlag
auf Schlag. Auch am Aufbau von Überlandzentralen war die ELG maßgeblich beteiligt. 1945
besaß sie 7 Elektrizitätswerke und Beteiligungen an 13 Energieversorgern (u.a. der Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Ges. AG in Bayreuth,
der
Thüringer
ElektricitätsLieferungs.Ges. AG in Gotha, der Brandenburgische E-, Gas- und Wasserwerke AG in Berlin
und der Grube Leopold AG in Bitterfled). Die
Zahl der Orte, in denen die ELG die Stromversorgung aufgebaut hatte, belief sich schließlich
auf rund 2.000 mit rd. 4 Mio. Einwohnern! Auslandsaktivitäten in der Türkei, Finnland, Rumänien und Schweden. 1948 Sitzverlegung nach
Hannover, Großaktionäre waren zu dieser Zeit
die Deutsche Continental-Gas (61 %) und die
Elektrizitäts-AG vorm. Lahmeyer & Co. (25 %),
weitere Sitzverlegungen nach München (1958)
Los 536
Los 539
Schätzwert 100-300 €
Elektrische Kleinbahn
im Mansfelder Bergrevier AG
Gründung 1912 durch Vertrag zwischen der
Stadt Altona und der AEG unter Einbringung
des städtischen Elektrizitätswerkes in der
Funkstraße mit dem Verteilungsnetz in Altona.
1913 Bau des ersten Drehstromkraftwerks in
Neumühlen. 1925-28 Bau eines neuen Elektrizitätswerkes in Schulau an der Unterelbe. Finanziert wurden die Großinvestitionen durch eine Anleihe von 5 Mio. US-$, zu deren Sicherstellung von der Stadt Altona außerdem die
Gas- und Wasserwerke eingebracht wurden.
1927 Übernahme der Stromerzeugungsanlagen der nach Altona eingemeindeten Ortschaften Osdorf und Groß Flottbek. Aufgrund des
ebenfalls 1927 geschlossenen gegenseitigen
Unterstützungsvertrages mit der Ver. Großkraftwerke Schleswig-Holstein GmbH in Rendsburg
wurde die Überlandleitung Elmshorn-Itzehoe
gebaut (in Itzehoe waren sämtliche größeren
Elektrizitätswerke Schleswig-Holsteins zusammengeschaltet). Der zuvor mit den HEW
abgeschlossene Stromlieferungsvertrag lief
deshalb 1930 aus und wurde auf gegenseitige
Unterstützung in Störungsfällen reduziert. 1938
Abtretung der Überland-Versorgung (außer
dem Umspannwerk Elmshorn) an die Schleswag. 1940 Verpachtung des gesamten Betriebes an die HEW, die inzwischen auch alleiniger
Aktionär waren.
Schätzwert 200-250 €
Elektricitätswerk Südwest AG
Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark 16.2.1909
(Auflage 1000, R 3) EF
Mit Stempel: Elektrizitätsversorgung im Mansfelder Bergrevier.
Los 540
Schätzwert 50-125 €
Elektrizitäts-AG
vorm. W. Lahmeyer & Co.
Frankfurt a.M., Aktie Lit. B 100 RM Juli
1937 (zum Umtausch der bisherigen Lit. D
gleichen Nennwerts, Auflage 5000, R 5) EF
Gründung 1890 durch Frankfurter Privatbanken
und den Ingenieur Wilhelm Lahmeyer als „W.
Lahmeyer & Co. Commandit-Gesellschaft“.
1893 Fusion mit der „AG für Bau und Betrieb
elektrischer Anlagen“. Herstellung von Starkstrom-Maschinen und -Anlagen, Betrieb von
Elektrizitätsversorgungseinrichtungen. Seit 1905
reine Ingenieurgesellschaft und BeteiligungsHolding: Die Frankfurter Fabrik wurde an die
nunmehrige “Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke AG” verkauft. Nach der Jahrhundertwende gab es eine Übernahmeschlacht zwischen
der AEG und dem RWE, die die Essener für sich
entschieden: Seit 1910 als Zwischenholding für
Beteiligungen an Energieversorgungs-Unternehmen ein Teil des RWE-Konzerns.
Berlin, 4,5 % Genussrechtsurkunde 100
RM 31.3.1926 (R 12) VF+
Gründung 1899. Konzessionen zur Stromversorgung der Stadtgemeinden Schöneberg, Wilmersdorf und der Landgemeinde Schmargendorf.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 537
Schätzwert 125-175 €
Elektricitätswerk Unterelbe AG
Altona, 4,5 % Schuldv. Lit. B 1.500 RM
April 1934 (R 8) EF
Für diese Schuldv. wurde der 25 Year 6 % Sinking Fund Mortgage Gold Bond bei der Deutschen Golddiskontbank, Berlin treuhänderisch
hinterlegt.
Los 538
Schätzwert 100-300 €
Elektrische Kleinbahn
im Mansfelder Bergrevier AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 8.12.1898.
Gründeraktie (Auflage 4500, R 3, nach Kapitalherabsetzung 1904 noch 3000) EF-VF
Konzessioniert 1898 zum Bau einer schmalspurigen elektrischen Kleinbahn von der Eisenbahnstation Hettstedt über Mansfeld und Eisleben nach Helfta (32 km, eröffnet 1900). Eigene
Stromerzeugung, außerdem Betrieb von zwei
Stadtlinien zum Bahnhof und zum Friedhof in
Eisleben. Betriebsführung durch die Allgemeine
Los 541
Schätzwert 50-100 €
Elektrizitätsverband Weißenfels-Zeitz
Kretzschau, 4 % Schuld. Lit. B 2.000
Mark 24.4.1914 /R 5) EF-VF
Teil einer Anleihe in Höhe von 2 Mio. Mark.
Los 542
Schätzwert 20-80 €
Elektrizitätswerk Schlesien AG
Breslau, Aktie 10.000 Mark April 1923
(Auflage 4000, R 2) VF
Nr. 534
Nr. 539
Gründung 1909 als eine der größten Untergesellschaften der Gesfürel, erste Kraftwerke in
Kraftborn (früher Tschechnitz) und Mölke. 1927
Stromlieferungsvertrag mit der Elektrowerke
57
gen Sanierungsvorschläge und ein Fusions-Antrag (mit der Ver. Berliner Metallwarenfabriken
AG) vor. Am 6.11.1930 wurde der Konkurs eröffnet.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Forst (Lausitz). Betrieb einer Spinnerei und Weberei in Forst. Börsennotiz Berlin und Frankfurt.
1969 nach Abwicklung gelöscht.
AG und Verbindung des Mitteldeutschen
Braunkohlenreviers mit dem Niederschlesischen Steinkohlenrevier durch eine 100 kVFernleitung. 1922/31 Fusion mit der Niederschlesische Elektrizitäts- und Kleinbahn AG in
Waldenburg.
Los 550
Schätzwert 200-250 €
Eltax Elektro-AG
Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1929 (Auflage
250, R 8) EF
Los 545
Los 543
Schätzwert 20-60 €
Elektrizitätswerk Schlesien AG
Breslau, Aktie 10.000 RM Juli 1942
(Auflage 900, R 3) EF
Zuletzt wurden 1 Mio. Einwohner Mittelschlesiens in 654 Gemeinden versorgt (das Hochspannungsleitungsnetz war 2.500 km lang),
außerdem Betrieb der Straßenbahn in Waldenburg (3 Linien, 24 km Gesamtlänge, 40 Motorwagen).
Schätzwert 275-350 €
Elektrizitätswerke Görnau AG
Los 547
Görnau, Aktie (Zwischenschein) 1 x 1.000
und 4 x 100 RM 17.11.1944 für H. und A.
Schwarz, Litzmannstadt (R 10) EF-.
Elka-Werke AG (vorm. Lübeck & Co.)
Schätzwert 75-175 €
“Nach Neudruck der Reichsmarkaktien wird
gegen diesen Zwischenschein die obenerwähnte Aktienanzahl an den Inhaber ausgefolgt
werden.” Wenige Monate vor Kriegsende war
das im Warthegau wohl nur noch ein theoretisches Versprechen. Originalunterschrift.
Gründung des Elektrizitätswerkes im Jahr
1909, damals (wie heute wieder) hieß die Stadt
Zgierz und gehörte noch zu Rußland. 1914 Ende der russischen Herrschaft, nachdem Zgierz
von deutschen Truppen besetzt wird. 1918 Entwaffnung der deutschen Garnison. 1940 dem
sog. “Warthegau” zugeschlagen, 1943 in Görnau umbenannt.
In dieser Form ein Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Gründung 1924 zum Erwerb und Betrieb von
Maschinenfabriken, Herstellung von Maschinen, Maschinenteilen und Apparaten unter Benutzung des gesetzlich geschützten Warenzeichens “ELKA”. Haupterzeugnisse: Elektro-Mühlen für trockene Mahlprodukte, speziell Kaffeeund Gewürzmühlen.
Hamburg, Aktie 1.000 Goldmark März
1924. Gründeraktie (Auflage 500, R 5) EF
Los 551
Frankfurt a. M., Aktie Serie A 20 RM
24.1.1925 (Auflage 26200, R 9) EF
Schätzwert 175-300 €
Elmshorn-BarmstedtOldesloer Eisenbahn-AG
Elmshorn, Aktie B 1.000 Mark 9.6.1907
(Auflage 566, R 7) EF-.
Schätzwert 50-150 €
Elektrizitätswerk
und Strassenbahn Landsberg AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 16.6.1900.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 3, im Jahr
1903 herabgesetzt auf 1250) EF
Hübsche Girlanden-Umrahmung mit Blumen.
Lochentwertet.
Gegründet 1900 zum Betrieb der 8,1 km langen Straßenbahn und des Elektrizitätswerkes in
Landsberg (Warthe), wohin wenige Wochen
nach der Gründung auch der Firmensitz verlegt
wurde. Gründer war die Helios Elektricitäts-AG
in Köln. (Diese Gesellschaft baute und betrieb
Elektrizitätswerke im In- und Ausland. Im wesentlichen wurde das von der AEG so erfolgreich betriebene Geschäft kopiert: Man beteiligte sich an neu gegründeten E-Werken und
verpflichtete die Werke im Gegenzug zum Bezug der eigenen Maschinen und Anlagen.) Der
Kauf der „Bank für elektrische Industrie“ von
der Berliner Handels-Gesellschaft)kurz vor der
Jahrhundertwende wurde für den Helios zum
Verhängnis: Die damit erworbenen Beteiligungen erwiesen sich überwiegend als notleidend.
Nach dieser Ära erscheint in Landsberg dann
die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG,
Berlin als Großaktionär. Nach 1945 von Polen
enteignet.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
58
Los 546
Schätzwert 125-175 €
Elektromind AG für
elektromechanische Industrie
Berlin, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922
(Auflage 2500, R 10) EF-VF
Gründung im Juli 1922. Herstellung und Vertrieb von elektrischen Apparaten und Metallwaren. Die Gesellschaft besaß 1925 in Thale ein
Grundstück, auf welchem eine Holzwollefabrik
betrieben wurde. 1929 Zwangsvergleich. Es la-
Nr. 550
Schätzwert 125-175 €
EMAG Elektrizitäts-AG
Los 548
Los 544
Gegründet 1921 zwecks Fortführung des unter
der Firma Hermann Albert Bumke in Berlin betriebenen Unternehmens. Fabrikation und Handel mit Elektromaterial, Herstellung von Radioapparaten. Noch im Gründungsjahr wurde
eine Fabrik galvanischer Elemente angegliedert. 1930 zahlungsunfähig, 1932 liquidiert.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1904 vom Staat Preußen, den Kreisen Segeberg und Stormarn, den Städten Elmshorn, Barmstedt und Oldesloe sowie weiteren
47 am Bahnbau interessierten Mitgründern.
Vorgänger war die Elmshorn-Barmstedter Eisenbahn-AG mit der am 16.7.1896 eröffneten
10 km langen Strecke Elmshorn-Barmstedt.
Deren Aktionäre wurden mit 566 Stamm-Aktien
Lit. A der neugegründeten EBO abgefunden. Finanziert durch die Stämme Lit. B ging am
9.6.1907 die 42 km lange Verlängerung Barmstedt-Ulzburg-Oldesloe in Betrieb. Ab 1973
schrittweise stillgelegt, 1981 übertragen auf die
Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster.
Los 549
Schätzwert 20-60 €
Elsaessisch-Badische Wollfabriken AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 10.8.1927
(Auflage 900, R 4) EF-VF
Gründung 1899, Sitz bis 1903 in StraßburgRuprechtsau, bis 1917 in Kehl und bis 1923 in
Gründung 1920 zur Weiterführung der „EMAG
Elektrische Messinstrumente-, Apparate- und
Schalttafelbau GmbH“.
Los 552
Schätzwert 300-400 €
Emil Heinicke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 13.12.1920
(Auflage 3500, R 11) VF+.
Gründung 1911 zwecks Erwerb und Fortbetrieb des bisher unter der Firma Emil Heinicke
in Berlin betriebenen Spezial-Bau und Einrichtungs-Geschäfts. Spezialitäten: Laden- und
Fassaden-Bau, Geschäfts-Einrichtungen, Herstellung und Vertrieb von Holz- und Metallartikeln sowie Artikeln der chemischen und TextilIndustrie. Fabrik in Mariendorf. 1914/16 umfangreiche Kriegslieferungen, 1916/17 Errichtung einer Munitionsfabrik, ab 1919 auch Herstellung landwirtschaftlicher Artikel. 1924/25
umfangreiche Neubauten (Friedrichstr. 129, am
Kurfürstendamm das Lachmann-Mossesche
Gelände, Scheunenviertel in Berlin, PankowNiederschönhausen, Bellermannstr., Bahnhof
Witzleben u.a.). 1931 eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise geworden und in
Konkurs gegangen.
Aktien dieser bedeutenden Baufirma waren
bisher ganz unbekannt, von dieser Ausgabe lagen nur 2 Stück im Reichsbankschatz.
Nr. 558
Los 558
Nr. 557
Schätzwert 600-750 €
Energie AG Leipzig
Markkleeberg, Sammel-Namensaktie 224
x 1.000 RM Nov. 1943 (Unikat, R 12),
ausgestellt auf die Gaswerk Engelsdorf
GmbH in Engelsdorf EF+.
Nr. 552
Nr. 571
Los 555
Schätzwert 50-125 €
Emil Nöbel AG
Wechselburg, Aktie 200 RM 31.12.1924
(Auflage 720, R 5) EF
Gründung 1890, AG seit 1923. Betrieb von
Sandgruben, Herstellung von Zementwaren sowie Fabrikation und Handel mit Strumpfwaren
und anderen Textilien (im Handbuch von 1934
erwähnt, später Herstellung von Betonrohren).
Eine reine Familien-AG, 70 % des Kapitals hielt
die Familie Curt Augustin.
Bahnhof Witzleben in Berlin
Los 556
Schätzwert 75-175 €
Interessante Ausführung in fotomechanischer
Vervielfältigung eines Aktiensicherheitsdrucks
mit kalligraphischer Ergänzung der variablen
Daten sowie Originalunterschriften von AR-Vorsitzendem und Vorstand.
Gründung 1923 zur Betriebsführung einer Reihe
von Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerken aus
kommunalem Besitz. Aktionäre waren der Elektrizitätsverband Nordwestsachen (62,9 %), die
Thüringer Gas-Gesellschaft (28,3 %), die Gaswerk Engelsdorf GmbH (2,3 %), die Landkraftwerke Leipzig AG (1,4 %) sowie mit den restlichen 5,1 % diverse Städte und Gemeinden. In
den Orten, die die ENAG mit der Betriebsführung
ihrer Werke betrauten und deren Kreis sich bis
1941 ständig erweiterte, übernahm die ENAG
für Bevölkerung und Wirtschaft auch die Rolle
des örtlichen Versorgungsunternehmens. Beteiligungen bestanden bei der Landesgasversorgung Sachsen AG, der Ueberlandwerk Glauchau
AG, der Gas- und Elektrizitätswerke Hainichen
GmbH, der Ferngaswerk Rochlitz GmbH, der
Gasversorgung Obervogtland GmbH, der Gaswerk Brand-Erbisdorf AG, der AG für Licht- und
Kraftversorgung in München (1929 an die ThüGa verkauft) und der Leipziger Außenbahn AG
(1930 an den Eltverband Nordwestsachsen verkauft). Die Aktiengesellschaft wurde 1964 zur
Abwicklung nach Köln verlagert, 1966 wurde
über das Westvermögen das Konkursverfahren
eröffnet, 1973 als vermögenslose Gesellschaft
von Amts wegen gelöscht. Die Betriebsanlagen
gingen zu DDR-Zeiten im Energiekombinat des
Bezirks Leipzig auf, nach der Wende entstand in
Markkleeberg die Westsächsische Energie-AG
(Wesag), deren Anteile die Treuhandanstalt zu
51 % dem RWE verkaufte.
Emil Pinkau & Co. AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 17.5.1919
(Auflage 250, R 5) EF
Los 553
Schätzwert 20-60 €
Emil Herminghaus AG
Velbert, Aktie 200 RM 10.3.1927 (Auflage
3375, R 2) EF
Schöner floraler Unterdruck.
Gründung 1921 zur Fortführung der Firma Emil
Herminghaus Schloßfabrik und Eisengießerei
GmbH in Velbert (Kirchstr. 30/32, gegr. 1871)
und der Firma Herminghaus & Buchholz, Berlin
(gegr. 1885). Produziert wurden Möbel- und
Türschlösser, Beschläge sowie Temper- und
Grauguss. Börsennotiz seinerzeit in Frankfurt/M., Düsseldorf und Essen. 1958 in eine
GmbH umgewandelt.
Los 554
und anderen Textilien (im Handbuch von 1934
erwähnt, später Herstellung von Betonrohren).
Eine reine Familien-AG, 70 % des Kapitals hielt
die Familie Curt Augustin.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-125 €
Emil Nöbel AG
Wechselburg, VZ-Aktie 200 RM
31.12.1924 (Auflage NUR 30 Stück, R 9) EF
Gründung 1890, AG seit 1923. Betrieb von
Sandgruben, Herstellung von Zementwaren sowie Fabrikation und Handel mit Strumpfwaren
Nr. 555
Mit Fabrikansicht und Abbildung einer alten Kamera, oben weibliche Allegorie mit Medaillen.
Gründung 1873, AG seit 1903. Mit ca. 400 Arbeitern wurden in der Fabrik in der Wittenbergerstr. 15 graphische Erzeugnisse, photographische Papiere und Filme hergestellt. Bekannt
vor allem als Verlag für Kinderbücher und Hersteller von Postkarten. Börsennotiz Leipzig.
Nach dem Krieg nicht verlagert.
Los 557
Schätzwert 125-175 €
Los 559
Schätzwert 40-100 €
Emschergenossenschaft
Enzinger-Union-Werke AG
Essen, 4 % Schuldschein 100.000 RM
1.11.1941 (R 12) VF
Pfeddersheim, Aktie 100 RM Mai 1934
(Auflage 3100, R 3) EF
Die älteste deutsche Abwassergenossenschaft
wurde gegründet aufgrund des Gesetzes von
1904 zur Regelung der Vorflut und zur Abwasserreinigung im Emschergebiet. Mitglieder: Alle
Land- und Stadtkreise, die ganz oder teilweise
nach der Emscher und ihren Nebenläufen entwässern. Die Einleitungen der Abwässer der
Gemeinden, Bergwerke und Industriebetriebe
führten zu hygienischen Mißständen. Durch
Flußregulierung (1904-24) und später einer
künstlichen Entwässerung wurde eine Sanierung erreicht.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Gründung 1924 durch Fusion der EnzingerWerke AG in Worms (gegr. 1879) und der Unionwerke AG Maschinenfabriken, Mannheim
(gegr. 1885). Erzeugnisse: Fass- und Flaschenkellerei-Apparate sowie Spülapparate, Filter,
Rotations- und Kolben-Druckregler, Luft-Kompressoren uvm. Von 1915 bis 1922 wurden sogar Kraftwagen hergestellt. 1930 Stilllegung
des Werkes in Mannheim und Sitzverlegung
nach Pfeddersheim, 1936 wieder nach Mannheim. Seit 1969 Kooperation mit dem Mehrheitsaktionär Seitz-Werke GmbH, Bad Kreuznach.
59
ten. Ende 1923 besaß die Ges. etwa 120 Morgen Gerechtsame. Erst 1933 ist die Gesellschaft erloschen.
Los 560
1880 Petroleum erbohrt. Hunderte von Bohrtürmen standen bald dicht an dicht und der Anblick der Gegend unterschied sich nicht von
amerikanischen Ölfeldern. Wegen der geringen
Ergiebigkeit der Felder ließ der Boom bald
nach. Die Autarkiebestrebungen im 3. Reich
brachten der Aufsuchung heimischer Rohstoffe
neuen Auftrieb, so auch in der heute zu Peine
eingemeindeten Ortschaft Dungelbeck.
Schätzwert 40-100 €
Erdmannsdorfer AG für FlachsgarnMaschinen-Spinnerei und Weberei
Zillerthal-Erdmannsdorf, Aktie 1.000 RM
Febr. 1942 (Auflage 500, R 4) EF+
Gründung 1839 zur Beschäftigung der notleidenden Weber des Riesengebirges durch die
Königliche Seehandlungs-Societät (später:
Preußische Staatsbank) im Rahmen der Industrialisierungspolitik ihres berühmten Präsidenten Rother. Seit 1872 AG. 1882 Anschluß an
die neueröffnete Eisenbahn HirschbergSchmiedeberg. Der Mehrheitsaktionär (Blumenberg-Konzern) wurde in der Weltwirtschaftskrise schwach, woraufhin Commerzbank, Deutsche und Dresdner Bank die Mehrheit an der in Berlin und Breslau börsennotierten Ges. übernahmen. Im Betrieb waren zuletzt
aufgestellt 14.000 Flachsspindeln und 530
mech. Webstühle, außerdem wurde ein eigenes Hotel mit Gastwirtschaft unterhalten.
Los 563
Schätzwert 150-200 €
Erdölbohrgesellschaft “Eickenrode”
Burgdorf i. Hann., Anteilschein 1 Anteil
24.11.1930 (Auflage 6000, R 8) EF
Dekorative Art-Deko-Umrandung. Originalunterschriften.
1862 wurde in Oelheim bei Eickenrode die dritte Erdölbohrung Deutschlands niedergebracht.
1881 kam man bei einer Bohrung auf eine
Sandsteinschicht, bei der das Öl mit gewaltiger
Kraft weit über die Turmspitze hinaus schoss.
Oelheim geriet in Ölrausch und wurde zu “Neu
Pennsylvanien”.
Los 566
Schätzwert 75-125 €
Los 571
Schätzwert 400-500 €
Erfurter Elektrische Straßenbahn
Erfurt, Interimsschein für 1 Aktie à 1.000
RM 12.12.1929 (R 11), ausgestellt auf Kantor
Paul Lehmann, Wundersleben b/ Sömmerda.
Der eigentlich geplante Umtausch in eine
gedruckte Aktie fand nie statt, deshalb eine
Vielzahl Dividendenstempel bis 1942 VF
Gedruckte Ausführung mit hübscher Umrahmung, Originalunterschriften.
Gründung 1893 zur Übernahme der seit 1883
betriebenen Pferdebahn von der Union-Elektricitäts-Ges. zu Berlin. Ab 1894 elektrischer Betrieb auf den 4 meterspurigen Linien mit einer
Gesamtlänge von 18 km. Im Mai 1938 umbenannt in Erfurter Verkehrs-AG. Ab 1951 als VEB
Erfurter Verkehrsbetriebe (EVB) geführt, nach
der Wende ab April 1990 die Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG). Ende 1996 wurde die
EVAG in die Stadtwerke Erfurt eingegliedert.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Erdölgesellschaft Oelerse
Hannover, Namens-Anteil 1/7000
23.1.1932 (Auflage 7000, R 7) EF
Ortsnamen wie Oelerse und Oelheim (beides
Ortsteile von Edemissen, nördlich von Peine)
bezeugen noch heute einen gigantischen ÖlBoom, der vor 100 Jahren seinen Höhepunkt
erreichte.
Los 572
Schätzwert 75-175 €
Erfurter Elektrische Strassenbahn
Erfurt, Namensaktie 1.000 RM Febr. 1938
(Auflage 1500, R 5), überstempelt mit der
neuen Firmierung “Erfurter Verkehrs-AG” EF
Los 567
Los 561
Schätzwert 75-150 €
Erdöl- und Kohle-Verwertung AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 4.1.1919
(Auflage 750, R 3) EF
Gründung 1914 als Eröl-Verwertungs-AG. 1916
Sitzverlegung von Dresden nach Berlin. Die Gesellschaft war ursprünglich eine Forschungsgesellschaft, deren Aufgabe darin bestand, die Verfahren zur Gewinnung leichter Kohlenwasserstoffe aus schweren zu erproben und auszubilden. Auf diesem Gebiete begegneten sie den Arbeiten des Herrn Dr. Bergius, die den gleichen
Zwecken dienten (Bergin-Verfahren). Eine Vereinigung der Interessen führte zur Bildung des
Konsortiums für Kohlechemie, welches ein Kapital von 30 Mill. RM zur Erforschung der Verfahren und der damit verbundenen Hochdrucktechnik zur Verfügung stellte und die Durchführung
der Arbeiten und Verwertung der Erdöl- und
Kohle-Verwertung AG (Evag) übertrug. 1926
Übernahme durch die I.G. Farbenindustrie AG.
Schätzwert 60-100 €
Erdölwerke „Hannovera“ Wietze-Oberg
Hannover, Namens-Anteil 1/6000
8.6.1928 (Auflage 6000, R 7) EFLos 564
Schätzwert 200-275 €
Schöner Unterdruck.
Erdölbohrgesellschaft Großlafferde-Oberg
Oberg, Namens-Anteilschein 1 Anteil
5.2.1927 (Auflage 4000, R 10) VF1929 wurde die Bohrung Nr. 2 in Oberg im
Landkreis Peine in Angriff genommen. Die Gesellschaft meldete das Erreichen einer Teufe
von 530 m und erwartete bei ca. 590 m den
Oelhorizont erreichen zu können. Sie rechnete
mit einer Endteufe von 600 m. Jedoch waren
die Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt.
1931 geriet die Gesellschaft in eine finanzielle
Krise. Zwei Jahre konnte sie schon keine Anteilscheine mehr verkaufen, weshalb die Bohrungen unterbrochen werden mussten. Der Gesellschaft blieb nur die Hoffnung auf ausländische Investoren.
Los 573
Schätzwert 20-60 €
Ernst Gessner AG
Aue (Sachsen), Aktie 1.000 RM 1.1.1932
(Auflage 1600, R 3) EF
Gründung 1920. Herstellung von Textilmaschinen für Appretur und Spinnerei, Eisengießerei.
Nach der Enteignung 1945 in der DDR Teil des
Kombinats Textima, 1993 privatisiert. Hauptinvestor war ein Nachfahre Gessners. Nach dessen Tod 1994 Konkurs im Jahre 1995.
Los 568
Schätzwert 100-150 €
Erdölwerke Nienhagen-Wietze
Hannover, Namens-Anteilschein 1 Anteil
12.9.1929 (Auflage 6.000, R 10) EF-VF.
Werke ind Wietze-Steinförde und Nienhagen.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 569
Schätzwert 400-500 €
Erfordia Maschinenbau-AG
Meiningen, Aktie 1.000 Mark 19.6.1918.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 8) EF
Los 562
Schätzwert 125-175 €
Los 565
Schätzwert 200-250 €
Erdöl-AG Wojtowa
Erdölgesellschaft „Dungelbeck“
Berlin, Aktie 20 RM Juli 1925 (Auflage
13750, R 7) EF
Braunschweig, Anteilschein 7.7.1934
(Auflage 20000, R 8), eingetragen auf
Gewerkschaft “Hunsrück”, Braunschweig
Abheftlochung am Rand. EF
Gründung 1918 durch vermögende Privatinvestoren, u.a. den Infanteriegeneral Excellenz
Frhr. von der Goltz, zwecks Aufsuchung von Erdöl in Wojtowa (Westgalizien) und anderen Or-
60
In der Peiner Gegend, die man damals auch
“Preussisch Pennsylvania” nannte, wurde seit
Gründung 1918. Betrieb einer Maschinenfabrik, speziell Herstellung von Sägewerks- und
Holzbearbeitungs-Maschinen, Transmissionen,
Werkzeugen. 1931 Übernahme der Selp-Werke vorm. Stoll & Elschner AG Leipzig durch Fusion, was der Firma auf dem Höhepunkt der
Weltwirtschaftskrise nicht so gut bekam: Ende
1931 Zahlungseinstellung und Zwangsvergleich.
Los 570
Schätzwert 225-300 €
Erfordia Maschinenbau-AG
Meiningen, Aktie 1.000 Mark 9.7.1921
(Auflage 1000, R 8) EFGleiche Gestaltung wie die Gründeraktie von 1918.
Los 574
Schätzwert 60-100 €
Ernst Grumbach & Sohn AG
Freiberg i.Sa., Aktie 20 RM März 1925
(Auflage 9825, R 7) EF
Gründung 1921 zur Fortführung der schon seit
1868 bestehenden Landwirtschaftsmaschinenfabrik von Grumbach & Sohn in Freiberg
(Frauensteiner Str. 25) mit Filialen in Dresden
und Zschopau. Neben Maschinen wurden auch
Motoren hergestellt, außerdem Installation
elektrischer Anlagen. Schutzmarke: Ein von Ähren im Jugendstil umkränztes Altenburger
Stadtwappen mit Königskrone, flankiert von
Bergleuten in historischer Tracht. Als eines der
vielen Opfer der Weltwirtschaftskrise 1930 in
Vergleich und 1931 in Anschlußkonkurs gegangen.
Nr. 575
Nr. 569
Los 575
Schätzwert 225-300 €
Erste Allgemeine Unfall- und SchadensVersicherungs-Gesellschaft
Wien, Namensaktie 1.000 RM März 1941
(Auflage 10000, R 8), ausgestellt auf
Julius Kozma, Budapest EF.
Gründung 1882 als “Erste Oesterreichische Allgemeine Unfall-Versicherungs-Gesellschaft” durch die Assicurazioni Generali in Triest, die stets mehrheitlich an
der in Wien börsennotierten Versicherung beteiligt
blieb. Bei der Gründung wurde das gesamte österr.
Geschäft der Schweizerischen UnfallversicherungsAG in Winterthur übernommen. 1896 auch Zulassung zum Versicherungsbetrieb im Deutschen Reich.
1919 umbenannt wie oben. 1939 Übernahme des
gesamten österr. und deutschen Sachversicherungsgeschäfts der Assicurazioni Generali. Ab 1961 auch
Rechtsschutz- und Krankenversicherung.
Vorher völlig unbekannt gewesen!
Los 577
Schätzwert 200-250 €
Eschweiler Bank
Eschweiler, Aktie 20 RM Dez. 1925 (R 6)
VF+
Los 582
Gründung 1890. Betrieb des Bankgeschäfts in
allen Zweigen. Zweigstelle in Alsdorf (Rhl.) unter der Firma Alsdorfer Bank, ferner in Linnich
und Weiden. Ab Juni 1927 unter Geschäftsaufsicht.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Eutin, 4 % Prior.-Obl. Lit. C . 100 Mark
2.1.1882 (Auflage 2610, R 5) VF
der Espera Kontroll- und Schnellwaagenfabrik
H. Sporkhorst GmbH in Duisburg und Änderung
des Firmennamens in Espera Schnellwaagenwerke H. Sprokhorst AG. Heute Espera-Werke
GmbH, Duisburg.
Los 580
Schätzwert 275-350 €
Etamine-Weberei AG
Thurm bei Glauchau, Aktie 100 RM
11.3.1927 (Auflage nur 50 Stück, R 10) VF
Los 578
Los 576
Schätzwert 175-275 €
Eschebach-Werke AG
Radeberg, Aktie 1.000 RM Aug. 1937
(Auflage 1450, R 8) EF+
Die Werke in Dresden (Eschebach & Haussner,
gegr. 1867) und Radeberg (Radeberger Gussund Emaillierwerke Carl Eschebach & Comp.,
gegr. 1886) wurden 1890 in der “Vereinigte
Eschebach’sche Werke AG” vereint. Hergestellt
wurden: Badeöfen, Wannen, Armaturen, Klosetts;
Geräte für Konditoreien, Fleischereien, Molkereien; Eisschränke; Küchen-, Schlafzimmer- und
Gartenmöbel; Waschtische und Waschschränke
für Ärzte; Gaskocher, Herde, Gasheizöfen und
Heisswasserautomaten. In der Weltwirtschaftskrise 1931/32 Konzentration der Fertigung in Radeberg, das Dresdner Werk wurde verkauft. Gleichzeitig umbenannt wie oben. Börsennotiz Dresden/Leipzig, doch lagen zuletzt fast 100 % der
Aktien beim Wettbewerber Alexanderwerk AG,
Remscheid. Die AG selbst verlegte ihren Sitz 1950
nach Remscheid und wurde dann in eine GmbH
umgewandelt. Das in der DDR enteignete Werk in
Radeberg produzierte nach 1945 Küchenmöbel
und wurde 1972 dem VEB Möbelkombinat Hellerau angeschlossen. 1990 reprivatisiert, aber
schon im Jahr darauf insolvent geworden. Nach
häufigen Eigentümerwechseln kam nach der
zweiten Insolvenz 2004 die Produktionseinstellung. An den einstigen Traditionsbetrieb erinnert
nur noch das nach der Wende eingerichtete Küchenmuseum, das sich heute im Radeberger Heimatmuseum Schloß Klippenstein befindet.
Nr. 577
Schätzwert 125-200 €
Eschweiler-Ratinger Metallwerke AG
Ratingen, Aktie 1.000 Mark Juni 1921
(Auflage 9000, R 7) EF
Gründung 1900. Die Gesellschaft ging hervor
aus der Maschinenfabrik Englerth & Cünzer
und erwarb 1906 die oHG Ratinger Eisengiesserei u. Maschinenfabrik Koch & Wellenstein.
Durch Schwierigkeiten der Stahlwerke Becker
AG, mit der die Gesellschaft in enger Fühlung
stand, kam auch sie 1924 in finanzielle Bedrängnisse, die aber durch Kreditgewährung
der Guyzeller-Bank in Zürich sowie einer
durchgreifenden Sanierung als behoben galten. Die Aktien, die die Familie Becker hielten,
sind in andere Hände übergegangen.
Los 579
Schätzwert 40-80 €
Espera Schnellwaagenwerke
H. Sporkhorst AG
Duisburg, Aktie 1.000 RM März 1929
(Auflage 400, R 4) UNC-EF
Gründung 1928 als Westdeutsche Schnellwaagen AG in Düsseldorf. 1929 Verschmelzung mit
Nr. 580
Schätzwert 75-150 €
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
Gegründet 1923 in Auerhammer b. Aue, Erzgebirge. 1927 Sitzverlegung nach Thurm bei
Glauchau i.Sa. Die AG hatte ein Monopol bei
der Herstellung von Madramé-Gewebe, da sie
allein die dafür erforderlichen Webstuhlpatente
besaß; sie betrieb außerdem die Erzeugung
von Etamine, Crochet und ähnlichen Stoffen
sowie den Handel damit.
Los 581
Teil einer Anleihe von 2,861 Mio. M zur weiteren Finanzierung des Bahnbaus. FaksimileUnterschrift Ludwig von Erlanger (1836-1898)
vom Bankhaus Erlanger, das sich sehr aktiv in
der Ausgabe von privaten und staatlichen Anleihen beteiligte.
Gründung 1872. Normalspurige Eisenbahn Eutin-Schwartau-Lübeck (31 km, eröffnet 1873)
mit Abzweig Gleschendorf-Ahrensbök (8 km,
eröffnet 1886). In Lübeck wurde der Bahnhof
der Lübeck-Büchener Bahn mitbenutzt, in Eutin
der Preussische Staats-Bahnhof. Seit 1883 in
Berlin börsennotiert. Letzte Großaktionäre waren mit 26% der Staat Preußen und mit 44%
die Hansestadt Lübeck, 1941 wurde die Bahn
verstaatlicht und von der Reichsbahn übernommen (Bareinlösung der noch umlaufenden Aktien zu 105%).
Schätzwert 225-300 €
Ettlingen-Maxau
Papier- & Zellstoffwerke AG
Ettlingen i. Baden, Aktie 1.000 RM
23.4.1938 (Auflage 200, R 9) UNC-EF.
Gegründet 1928 als Karlsruher Papierfabrik AG
mit Sitz in Karlsruhe. Umbenannt am
16.10.1928 in Zellstoff- und Papierfabrik AG
und nur zwei Tage später am 18.10.1928 in
Vogel & Bernheimer Zellstoff- und Papierfabrik
AG, am 9.4.1938 schließlich wie oben. Großaktionär war ein Konsortium badisch-pfälzischer Papierfabriken unter Führung der Firma
Julius Glatz in Neidenfels, Pfalz. 1953 Übernahme durch die E. Holtzmann & Cie. AG. 1997
hat Enso Oyj (1998 zu Stora Enso fusioniert)
den mehrheitlichen Anteil der E. Holtzmann &
Cie. AG übernommen. Das Werk Maxau produziert jährlich 700.000 Tonnen Papier.
Vorher vollkommen unbekannt gewesen!
Los 583
Schätzwert 150-250 €
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
Eutin, Aktie Lit. B 1.200 Mark 1.1.1907
(Auflage nur 44 Stück, R 7) VF+
Solange die Ges. auf die A-Aktien nicht mind.
3,5 % Dividende verteilte (was nie der Fall war)
leisteten die Regierungen von Oldenburg und
Lübeck fast die Hälfte von Zinsen und Tilgung
der 1882er Anleihe und erhielten dafür jedes
Mal Aktien Lit. B. Von diesen wurde zu Anfang
ein Bestand à 200 Thaler ohne Datum gefertigt, spätere Jahre wurden mit der 1905er Ausgabe à 1.200 Mark abgegolten, ab 1906 wurden etwa 44 Aktien Lit. B jährlich ausgegeben
und aktuell datiert.
Nr. 581
61
Los 592
Schätzwert 300-400 €
Fabrik feuerfester
und säurefester Producte AG
Vallendar, Actie 1.000 Mark Jan. 1899
(Auflage 1000, R 8) EF-.
Los 584
Kreis Trier. Neben der Hoesch AG (27 %) gehörte
zu der Zeit der Familie Küppersbusch immer
noch ein größeres Aktienpaket. 1944 wurde das
Werk I in der Fürstinnenstraße bei einem Bombenangriff total zerstört, das Werk II stark beschädigt. Neben dem Wiederaufbau dann 1954
Übernahme der Ver. Herd- und Ofenfabriken C.
Woeste AG, Hamm i.W., 1956 war Küppersbusch
mit 3500 Beschäftigten die größte Herdfabrik der
Welt. Ab 1953 wurden auch Kühlschränke gebaut, ab 1961 Küchenmöbel und Spülen, später
zudem Wasch- und Geschirrspülmaschinen.
Gleichzeitig baute die AEG ihre Beteiligung immer
weiter aus und hielt Mitte der 70er Jahre über 95
% der Aktien. Während des Niedergangs der AEG
wurde 1982 auch Küppersbusch zahlungsunfähig. Ab 1986 übernahmen Mitglieder der Familie
Vaillant fast alle Aktien des bis heute erfolgreichen Herstellers von Wärmetechnik, Hausgeräten
und Großküchentechnik.
Schätzwert 30-75 €
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
Eutin, Genussrechtsurkunde Lit. B 50 RM
März 1926 (R 5) VF+
Gewinnberechtigt bis zum Höchstsatz von 4 %,
aus der Anleihe von 1882.
Gründung 1891 in Bad Nauheim unter Übernahme der Fabrik von E. Boeing für feuerfeste
und säurefeste chemisch-technische Produkte
sowie keramische Erzeugnisse. Sitzverlegungen 1897 nach Vallendar, 1904 nach Berlin.
1901 ging die in Berlin börsennotierte AG
spektakulär pleite. Es stellte sich heraus, daß
Generaldirektor Leo Otto Boeing jeden verfügbaren Pfennig in neue Fabrikgebäude investiert
hatte, diese zu weit überhöhten Werten bilanzierte und damit aus Scheingewinnen seine
Tantiemen und Dividenden zahlte. Die Bilanzfälschungen waren so dreist, daß Boeing anschließend wegen Untreue und Konkursvergehen zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Die
AG war nicht sanierungsfähig, die Werke wurden 1902 an die AG für Glasindustrie vorm.
Friedr. Siemens in Dresden verkauft.
Los 593
Schätzwert 40-100 €
Färberei Glauchau AG
Glauchau, Aktie 100 RM 1.4.1938
(Auflage 760, R 3) UNC-EF
Los 587
Schätzwert 75-150 €
F. A. Müller Bau-Industrie-AG
Los 585
Schätzwert 75-150 €
Excelsior Lebensversicherungs-AG
Berlin, Namensaktie 1.000 RM 15.1.1929
(Auflage 1500, R 5) EF
Gründung 1926, eingetragen 1927. Betrieb der
Lebensversicherung in allen ihren Arten. 1933
Fusion mit der Eos Deutscher Bestattungs- und
Lebensversicherungs-Verein AG und Umbenennung in Eos und Excelsior Deutsche Volksund Lebensversicherungs-AG mit Sitz in Düsseldorf. 1938 Übernahme der Lebensversicherungsgesellschaft Schwaben V.V. aG Stuttgart.
Zweigniederlassungen in Essen und Wuppertal.
1970 Sitzverlegung nach München. Ab 1974
kam sie zur Vereinigten Versicherungsgruppe,
die heute zum Allianz-Konzern gehört.
Leipzig, Aktie 100 RM 24.7.1925 (Auflage
200, R 6) EF
Gründung im Juli 1923 als Bauindustrie-AG, ab
Sept. 1923 F.A. Müller Bau-Industrie nach
Übernahme des Sägewerks, des Baugeschäftes, des Hobelwerkes, der Bautischlerei, der
Dampfziegelei der Firma F.A. Müller in Lützen.
Los 588
Los 590
Schätzwert 30-75 €
F. Reichelt AG
Breslau, Aktie 100 RM März 1938
(Auflage 1000, R 3) UNC-EF
Gegründet 1862 in Breslau durch den Apotheker F. Reichelt. Umwandlung 1922 in eine
GmbH mit Sitz in Beuthen und Kattowitz, seit
1922 AG. 1945 Sitzverlegung nach Hamburg.
Die bedeutende Pharma-Großhandlung verpachtete 1994 auf Veranlassung des gemeinsamen Mehrheitsgesellschafters Merckle
(Blaubeuren) das Pharma-Geschäft an die
Mannheimer Phoenix Pharmahandel AG & Co.
in Mannheim. Seitdem nur noch Finanzierung
und Verpachtung eigener Liegenschaften und
Vermögensverwaltung.
Schätzwert 60-80 €
Los 594
F. Harriefeld AG
Los 589
Schätzwert 30-100 €
F. Küppersbusch & Söhne AG
Los 586
Schätzwert 150-250 €
Excelsior-Fahrrad-Werke
Gebr. Conrad & Patz AG
Brandenburg, Aktie 1.000 Mark
30.5.1910 (Auflage 400, R 6) VF+
Gründung 1906. Die Fabrik in der Brandenburger Neustadt (Wilhelmsdorfer Landstr. 43) war
damals einer der größten Fahrrad-Hersteller
Deutschlands, auch Ersatzteile für die Automobilindustrie wurden produziert. Beschäftigt
wurden über 1400 Arbeiter und Beamte. Nach
andauernden Verlusten wurde die Fabrikation
1932 eingestellt, danach wurde die in Berlin
börsennotierte Gesellschaft abgewickelt.
62
Gelsenkirchen, Aktie 1.000 RM 1.8.1928
(Auflage erst 4400, nach
Kapitalherabsetzung 1933 noch 4000,
R 2) EF
Vier Vignetten mit Innen- und Außenansichten
des Werkes, Firmensignet in allen vier Ecken.
Gründung 1875 als kleine Herdfabrik und Eisengießerei. Schnell stiegen die Umsätze, das Fabrikationsprogramm wurde um Zimmerherde, Gasherde, Großkochanlagen sowie Zentralheizungen
und Elektroherde erweitert. Bei Umwandlung in
eine AG 1898 wurden in zwei Werken schon
1.200 Mitarbeiter beschäftigt. 1938 Beteiligung
an der schon 1722 gegründeten Carl Gottbill sel.
Erben GmbH Mariahütte, einer Herdfabrik im
Schätzwert 200-275 €
Fakta Industrie-,
Reise- und Handelsverkehr-AG
Hamburg, Aktie 100 RM April 1931 (R 10) VF+
Gründung 1921. Ausführung von Bauten und
baulichen Anlagen. Übernahme der Firma F.
Harriefeld, Wilhelmsburg. Zweigniederlassung
mit Gebäuden und Ziegeleien in Rositz. Im Dez.
1929 Einstellung aller Zahlungen, 1930 Vergleich, volle Befriedigung der Gläubiger bis zu
1.000 RM, übrige Gläubiger wurden mit der
Zeit aus den Erträgen der Ziegelei Wilhelmsburg bezahlt. 1932 Beschluß der Liquidation.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1889 als “Färberei Glauchau vorm.
Otto Seyfert”. Betriebe in Glauchau und Baiersdorf bei Erlangen (Färberei und Herstellung von
Handstrickgarn). Großaktionär war die Garn-AG
Nachf. W. Lüttgen KG, Bad Kissingen. 1944 verlagert nach Bad Kissingen, 1952 umbenannt in
Garn-AG, Bad Kissingen, seit 1963 GmbH.
Düsseldorf, Aktie 10.000 Mark 2.8.1923.
Gründeraktie (Auflage 600, R 9) EF-
Los 591
Schätzwert 50-125 €
F. Thörl’s Vereinigte Harburger
Oelfabriken AG
Dekorative Zierumrandung mit stilisierten Paradiesvögeln.
Gegründet 1923. Abschluß von Treuhandgeschäften aller Art für Industrie-, Reise- und
Handelsverkehr.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Hamburg-Harburg, Aktie 100 RM April
1940 (Auflage 367, R 5) EF
Gründung 1906 unter Übernahme der Harburger Oelfabrik F. Thörl (1883 vom Senator und
Kommerzienrat Friedrich Thörl gegründet), der
Palmkernölfabrik Rob. Francke (gegr. 1891)
und Friedr. Thörl’s Oelwerke „Elbe“ (gegr.
1899). Verarbeitung von und Handel mit Ölfrüchten, Ölen und Fetten. Die Fabriken in der
Schlossstr. 5-16 (Erzeugung von Leinöl und
Palmkernöl), am Lauenbrucher 25 (Kokosöl),
auf der Zitadelle Schlossbezirk 6 (Palmkernund Soyaöl sowie Benzinfabrik) haben alle
Wasserfront und ein Gesamtareal von 270.334
qm. In den 1930/40er Jahren die größte deutsche Ölfabrik. 1954 Verschmelzung mit der
Schwesterfirma Bremen-Besigheimer Oelfabriken. 1959 Übertragung des Vermögens unter
Ausschluss der Abwicklung auf die Hauptgesellschafterin „Margarine-Union GmbH“ in
Hamburg. Die AG erlosch.
Los 595
Schätzwert 50-100 €
Falkensteiner GardinenWeberei und Bleicherei
Falkenstein i.V., VZ-Aktie 1.000 Mark
8.4.1922 (Auflage 300, R 4) EF
Gründung 1889 mit einem Aktienkapital von 1
Mio M. Hersteller von Tüllgardinen, Stores, Dekken, Borden, Spannstoffen, Bettdecken. 1948
Sitzverlegung nach Heidelberg, begann eine zunächst glanzvolle und von der Wirtschaftspresse
bejubelte zweite Karriere im Bauträgergeschäft,
die dann aber 1985 im Konkurs endete.
Los 601
Schätzwert 200-250 €
Ferdinand Karnatzki AG
Wernigerode, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922.
Gründeraktie (Auflage 5000, R 9) VF
Herstellung von Schokolade, Kakao, Süßwaren
und Nährmitteln. 1922 Erwerb der Zuckerfabrik
Wulferstedt. Eine 1927 geplante Fusion mit der
„Frankonia Schokolade- und Konservenfabrik“
in Würzburg kam nicht zustande. 1928 Konkurs. Die Fabrik wurde vom Karstadt-Konzern
für eigene Produktionszwecke erworben.
Los 602
Schätzwert 450-600 €
Ferngasversorgung Provinz
Sachsen-Thüringen AG
Merseburg, Sammelaktie
(Zwischenschein) 110 x 1.000 RM
16.2.1940 (R 12), ausgestellt auf die Gasfernversorgung Thüringen AG, Erfurt VF.
Nr. 592
Sitzverlegung nach Neuss/Rhein, 1953 nach Mering bei Augsburg. 1974 Umwandlung in eine
GmbH. 1994 Insolvenzverfahren, 1995 Stilllegung.
Los 596
Nr. 602
lerei, Signal- und Tarnfarben sowie Lacke. 1945
Verstaatlichung der Farbenwerke Nerchau zur
Vereinigten Farben- und Lackfabrik Nerchau
(später nur Farbenfabrik Nerchau genannt), 1969
Eingliederung in den Betriebsverband Kali-Chemie Berlin innerhalb des Kombinats Lacke und
Farben. 1992 privatisiert an die Deutschen Amphibolinwerke als Werk der Lacufa AG.
Schätzwert 100-175 €
Faradit Rohr- und Walzwerk AG
Chemnitz, Aktie 100 RM 19.10.1938
(Auflage NUR 80 Stück, R 6) EFGründung 1912 als Faradit-Isolierrohrwerk Max
Haas AG, Chemnitz-Reichenhain. Herstellung
von Röhren, elektrotechnischen Installationsmaterialien, Walzwerkerzeugnissen, ferner Maschinenbau. 1934 unter Führung eines neuen
Großaktionärs (Tüllfabrik Flöha AG) in die Auffanggesellschaft „Faradit-Rohr- und Walzwerk
AG“ überführt. 1951 verlagert nach Haltern in
Westfalen, 1959 nach München, 1959 auf die
Laupheimer Werkzeugfabrik GmbH, Laupheim,
übergegangen, 1991 Firma geschlossen. Übrig
blieb der eigenständige Betriebsteil Famos
GmbH & Co. KG, Blaustein (bei Ulm).
Los 597
Los 598
Schätzwert 50-125 €
Felten & Guilleaume Carlswerk AG
Schätzwert 75-125 €
Wien, Aktie 100 RM Sept. 1939 (Auflage
7500, R 7) EF
Gründung 1893, nachdem die Brüder Guilleaume in Wien-Simmering die Kabelfabrik A. Jacottet & Co. und in Wien-Favoriten die Drahtseilfabrik Th. Obach erworben hatten. Beide Fabriken wurden auf dem bis heute genutzten
Werksgelände (Favoriten X, Gudrunstr. 11) zusammengelegt. 1901 Umwandlung in eine AG
und Erwerb der Eisen- und Stahlwerke Friedr.
Andrieu’s Söhne in Bruck a.d. Mur und Diemlach. 1906 Erwerb der Grazer Eisenwarenfabrik
der Oesterr. Alpine Montangesellschaft (Produktion später nach Bruck verlegt). Erzeugt
wurden in Wien Kabel und Seile aller Art, in
Diemlach Stahl aus zwei Siemens-Martin-Öfen
mit angeschlossener Grobstrecke und Drahtstraße sowie in Bruck Eisendrähte, Drahtstifte
und Baustahlgitter. In Wien börsennotiert.
Köln-Mülheim, Aktie 1.000 Mark
28.2.1922 (Auflage 50000, R 3) EF
Ursprüngliche Gründung 1826 in Köln als
Hanfseilerei. 1873 wurde für die Herstellung
von Draht, Drahtseilen und Kabeln in Mülheim
am Rhein eine Niederlassung errichtet. Dieses
Zweigwerk wurde 1899 in einer AG verselbständigt. 1905 Angliederung der Frankfurter Maschinenfabrik der „Elektrizitäts-AG vorm. W.
Lahmeyer & Co.“ und zwischenzeitliche Umfirmierung in “Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke AG”. Bereits 1910 wurde dieses Werk
wieder abgestoßen und die alte Firmenbezeichnung wieder angenommen. Großaktionär
war lange Zeit der Luxemburger Arbed-Konzern. 1979 erwarb der Philips-Konzern die
Mehrheit und firmierte das Unternehmen in PKI
Philips Kommunikations Industrie AG um. Unter
dem alten Namen wurde für das ursprüngliche
Geschäft die Felten & Guilleaume Energietechnik AG 1986 aus der PKI herausgelöst und an
die Börse gebracht.
Schätzwert 30-75 €
Farbenwerke Friedr. & Carl Hessel AG
Nerchau, Aktie 1.000 Mark 18.5.1922
(Auflage 2000, R 3) EF
Uraltes, bereits 1834 gegründetes Unternehmen;
1891 übertrug Rich. Hessel seine Farbenfabrik
an die zu diesem Zweck gegründete AG. Hergestellt wurden Farben für Buntpapier-, ZementLedertuch-, Spielwaren-, Tapeten-, Maschinenund Waggonfabriken, ferner Farben für Kunstma-
Los 599
Felten & Guilleaume Fabrik elektr.
Kabel, Stahl- und Kupferwerke AG
Nr. 599
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.
Gründung 1939 durch den Provinzialverband von
Sachsen, das Land Thüringen, die Deutsche
Continental Gas-Gesellschaft in Dessau, die Gasfernversorgung Thüringen AG in Erfurt und die
Gasfernversorgung Saale GmbH in Halle (Saale).
Die Betriebsführung erfolgte durch die Gasversorgung Magdeburg-Anhalt AG in Magdeburg.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 603
Schätzwert 225-300 €
Ferro-Metall und Pyrit AG
Berlin, Aktie 1.000 RM März 1932
(Auflage 130, R 10) EF
Gegründet 1922 unter der Firma Edda Patentverwertungs-AG, 1932 Firma geändert wie
oben. Zweck: Handel mit Metallen, Erzen und
Legierungen, insbesondere mit Ferrometallen
und Pyriten. Alle Mitglieder der Aufsichtsrates
hatten ihren Wohnsitz in Schweden. 1938 Auflösungsbeschluß, ab 1947 Fortsetzung der
Ges., ab 1952 GmbH.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 600
Schätzwert 20-60 €
Ferd. Rückforth Nachfolger AG
Stettin, Aktie 1.000 RM Sept. 1942
(Auflage 3000, R 2) EF
Bereits 1742 als oHG errichtet, 1912 in eine AG
umgewandelt. Ursprünglich nur eine Likörfabrik,
erlebte das Unternehmen schließlich eines der
schillerndsten Schicksale der jüngeren Wirtschaftsgeschichte. Erzeugt wurden im Werk Stettin-Oberwieck Liköre, Weinbrände, Rum, Arrak,
Branntweine und Fruchtsäfte. Außerdem war
Rückforth Großaktionär aller drei Regionalbrauereien in Stettin sowie bei sieben weiteren Brauereien in Ostpreußen und Schlesien. Börsennotiz
Berlin, Frankfurt a.M. und Stettin. 1945 ging fast
der gesamte Fabrik- und Beteiligungsbesitz im
Osten verloren. 1947 Sitzverlegung von Stettin
nach Uslar/Hann. und weiter 1950 nach Siegburg (Rhld.), wo in eigenen Räumen die Weinbrennerei und Likörfabrikation wieder aufgenommen wurde. 1970/78 wurde das angestammte
Geschäft ganz aufgegeben. Ab 1980, nach der
Nr. 604
63
Los 604
Schätzwert 300-400 €
Finanzierungsgesellschaft
für Landmaschinen AG
Berlin, Zwischenschein über 99 Aktien zu
1.000 RM 1.4.1938 (R 10), ausgestellt
auf die Deutsche Bank, Berlin VF.
Aus einer Kapitalerhöhung um 1200 Aktien zu
1.000 RM. Maschinenschriftliche Ausführung
mit Originalunterschriften, rückseitig Dividendenstempel 1937-1940.
Gegründet wurde die FIGELAG 1926. Mit rd.
100 Beschäftigten gewährte sie Kredite zur Anschaffung von landwirtschaftlichen Maschinen
und Geräten, anfangs stand insbesondere die
Mechanisierung der Landwirtschaft durch Finanzierung von Motorpflügen im Fokus. Die
Ges. wurde in Personalunion mit der Finanzierungs-Ges. für Industrielieferungen AG (Maschinenbank) in Berlin geführt. Aktionäre waren
die Deutsche Rentenbank-Kredit-Anstalt
(Landwirtschaftliche Zentralbank), die Deutsche Bank, die Dresdner Bank, die Commerzund Privatbank, die Deutsche Girozentrale Deutsche Kommunalbank, die Deutsche Zentralgenossenschaftskasse und die Reichs-Kredit-Gesellschaft. Als “ruhendes Kreditinstitut”
nach 1945 nicht wieder zum Geschäftsbetrieb
zugelassen. Deshalb wurde 1950 in Frankfurt/Main die Landmaschinen Finanzierung AG
“FIGELAG” neu gegründet, und zwar durch die
Landwirtschaftliche Rentenbank, die Deutsche
Genossenschaftskasse, den Hessischen Finanzminister für ein Konsortium von 11
Bundesländern, die Maschinenfabrik Fahr AG
stellvertretend für die Landmaschinen-Industrie
sowie Vertreter von Landmaschinenhandel und
Schmiedehandwerk. Finanzhistorisch interessant ist, daß die von den Alliierten zerschlagenen Großbanken nun außen vor blieben, bei der
Schwesterfirma “Maschinenbank” aber weiter
mit im Boot waren. 1958 Aufnahme des ehemaligen Berliner Instituts durch Fusion.
Vier dieser Zwischenscheine mit unterschiedlichen Nennwerten lagen im Reichsbankschatz,
jeder für sich ein Unikat.
Nr. 609
Los 606
Leipzig, Aktie 20 RM 10.2.1925 (Auflage
5000, R 11) EF+.
Gegründet 1923 zwecks Weiterführung der
Flachglas Grossvertriebs-GmbH in LeipzigGohlis, Breitenfelder Str. 30. Betrieb einer Glasgroßhandlung und der Vertrieb von Gläsern und
verwandten Erzeugnissen. Schon 1926 wieder
in Liquidation gegangen.
Vorher völlig unbekannt gewesen, nur 2 Stükke wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Schätzwert 300-500 €
Fischhausener Kreisbahn-AG
Königsberg i.Pr., Aktie 1.000 Mark
1.10.1899. Gründeraktie (Auflage 1011,
R 7) VF
Großformatiges Papier, hochwertiger G&DDruck. Faksimilesignatur Robert Graf von Keyserlingk als Aufsichtsratvorsitzender (Großgrundbesitzer, Oberpräsident von Ostpreußen,
Mitglied des preuß. Staatsrats).
Gründung 1899 durch den Staat Preußen, die
Provinz Ostpreußen, den Kreis Fischhausen
und Lenz & Co. GmbH zum Bau und Betrieb der
normalspurigen 18,6 km langen Kleinbahn Marienhof-Gaffken (etwa 25 km westlich der ostpreußischen Hauptstadt Könihsberg). In Marienhof Anschluß an die Strecke KönigsbergNeukuhren der Samlandbahn AG, mit der ein
gemeinschaftlicher Betrieb geführt wurde
durch die zur AG für Verkehrswesen gehörende
Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft. Über
Gaffken hinaus bis zur 5 km entfernten Kreisstadt Fischhausen wurde dann die von der Ostpreußischen Südbahn erbaute Strecke Palmnicken-Fischhausen mitbenutzt. Mit dem Einmarsch der Roten Armee Anfang 1945 endete
der Bahnbetrieb und wurde dann nicht wieder
aufgenommen.
Gründung 1941 durch 263 Textilunternehmen
zur Verarbeitung von Bastfasern. Hintergrund
war die verstärkte Nutzung einheimischer Rohstoffe in der Textilindustrie, nachdem kriegsbedingt kaum noch Baumwolle importiert werden
konnte. Die Fabrik lag gut 50 km südöstlich von
Posen.
Los 609
Schätzwert 225-300 €
Fleischmann & Bloedel
Nachf. J. Berlin AG
Fürth, Sammelaktie 5 x 20 RM Juli 1925
(Auflage 4000, R 10) EF-VF
Gründung 1922. Fabrikation von und Handel
mit Exportartikeln aller Art. Fabriken in Fürth
und Sonneberg. Ab 1926 in Vergleich. Börsennotiz München.
Vorher ganz unbekannt gewesene Stückelung,
nur drei Exemplare wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden, dies ist das letzte noch verfügbare. Rostflecke in der oberen Umrandung.
Los 611
Schätzwert 30-75 €
Flockenbast AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 10.8.1938.
Gründeraktie (Auflage 900, R 4) EF
Gründung 1938 durch 20 Spinnereien, die die
von der Flockenbast AG erzeugte Spinnfaser
aus deutschen Rohstoffen (Flachs, Hanf) im Verhältnis ihrer Kapitalanteile beziehen konnten.
Interessantes Unternehmen der Kriegs-Mangelwirtschaft. Nach dem Krieg nicht verlagert.
Los 612
Schätzwert 400-500 €
Flugverkehr Halle AG
Los 607
Los 605
Schätzwert 225-300 €
Flachglas-Großvertriebs-AG
Nr. 612
Schätzwert 30-75 €
Halle a. S., Interimsschein 2.000 RM
1.3.1926 (R 11), ausgestellt auf die
Landelektrizität GmbH, Halle a/S EF-VF
Flachsspinnerei Hainitz AG
Großpostwitz O.-L., Aktie 1.000 RM Juli
1942. Gründeraktie (Auflage 1500, R 3) EF
Gründung 1865, AG seit 1942. Zu den Haupterzeugnissen gehörten Leinengarne. Nach
1946 VEB Vereinigte Leinenindustrie Großpostwitz. Nach 1990 verschiedene Ausgründungen,
die bis auf die Ontex Hygieneartikel Deutschland GmbH nur kurz existierten.
Los 610
Schätzwert 175-300 €
Schöne Umrahmung aus Blütenknospen.
Gegründet 1925 durch private und institutionelle Interessenten aus der Region mit einem
Kapital von 160.000 RM zwecks Errichtung von
Flugplatzanlagen in Halle und Umgebung, Anund Verkauf von Flugzeugen, Betrieb von Luftverkehrslinien und Beförderung von Personen
und Gütern mit Flugzeugen, Vermietung von
Flugzeugen und Fluggerät. 1929 umbenannt in
Flugsport Halle AG und Änderung in ein gemeinnütziges Unternehmen, welches dem Betrieb des Sportflugplatzes Halle-Nietleben sowie der Förderung des Flugwesens und der
Leibesübungen dienen sollte. Nach dem 2. WK
setzte sich die flugsportliche Entwicklung am
Platz von 1952 bis 1968 fort.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Flensburger Walzenmühle
Los 608
Schätzwert 30-75 €
Flachswerke Wartheland AG
Wildschütz (Jarotschin), Namens-Aktie
500 RM Juli 1944 (Auflage 1500, R 5)
UNC-EF
Vignette mit Flachsgarben.
Flensburg, Aktie 1.000 Mark 24.4.1918
(Auflage 200, R 7) EF
Dekorative ornamentale Zierumrandung.
Gründung 1889. Weizen- und Roggenmühle in
Flensburg (Neustadt 16 / Kompagniestr. 11).
1972 Umwandlung in die “Flensburger Walzenmühle Silo- und Lagerhausges. mbH”. 1997
Stilllegung.
Los 613
Schätzwert 150-300 €
Förster’sche Maschinenund Armaturen-Fabrik AG
Essen, Aktie 1.000 Mark 12.10.1908.
Gründeraktie (Auflage 120, R 5) VF
Nr. 605
64
Nr. 606
Gründung 1908. Fabrikation und Verwertung
von Maschinen, Armaturen und Eisenkonstruk-
tionen jeder Art. Spezialität: Bergwerksmaschinen. Infolge Vereinbarung mit der “Flottmann
Treuhand” GmbH in Wiesbaden, welche an der
Gesellschaft mit 75 % des Kapitals beteiligt
war, hatte die Gesellschaft ihre Erzeugung so
umgestellt, daß sie nur noch einzelne lohnende
Sonderheiten in großen Serien herstellte.
Los 617
Schätzwert 30-75 €
Fr. Küttner AG
Pirna, Aktie 1.000 RM 3.11.1934 (Auflage
2000, R 3) UNC-EF
Los 614
Schätzwert 75-150 €
Fortuna Rückversicherungs-AG
Erfurt, Namensaktie 1.000 RM
20.11.1937 (Auflage 180, Umtausch der
20- und 100-RM-Aktien, R 5) UNC-EF
Heraufgestempelt auf 2.000 RM.
Gründung 1820, AG seit 1927. Erzeugt wurden
Viscose-Kunstseiden mit der Bezeichnung
Küttner Kasema, Kasumma und Kasultra und
Kupfer-Kunstseide Küttner Zellvag. 1953 verlagert nach Düsseldorf, ab 1967 GmbH, 1974
aufgelöst, 1977 erloschen. Das Pirnaer Werk
wurde zu VEB Kunstseidenwerk, Pirna/Elbe.
Insgesamt 13 Stück mit unterschiedlichen Ausgabedaten zwischen 1936 und 1943 lagen im
Reichsbankschatz. Abheftlochung.
Gründung 1920 durch die Thuringia-Versicherung in Erfurt, die ihrerseits mehrheitlich zur
Aachener und Münchener Feuer-Versicherung
gehörte. Die Fortuna wurde in Personalunion
mit der Thuringia geleitet, deren Sitz sich in der
Schillerstraße 6 befand. Verlagert 1946 erst
nach Hannover und dann nach HannoverschMünden, 1950 schließlich nach München.
1969 verschmolzen auf die Thuringia Versicherungs-AG in München (jetzt eine Tochter der
AMB Generali).
Los 618
Die 1930 gegründete Ges. errichtete bis 1937
insgesamt 15 Häuser mit 108 Wohnungen, einer Postzweigstelle und einem Kolonialwarengeschäft. Seitdem nur noch Verwaltung des bestehenden Wohnungsbesitzes. 1995 in eine
GmbH & Co. KG umgewandelt.
Ein Unikat. Angeschmutzt, kleinere Randschäden fachgerecht restauriert.
Schätzwert 40-75 €
Francke Werke AG
Bremen, Aktie 1.000 RM Aug. 1937
(Auflage 2000, R 6) EF
Gründung 1872 durch Carl Francke, 1875 Verlegung des Werkes in die Bachstraße. 1908 erneut Bau eines größeren Werkes am Seefelde.
Hergestellt wurden Maschinen, Apparate, Gasbehälter, Großtankanlagen, Transportanlagen,
Hebezeuge, Einrichtungen für Gaswerke, chemische Fabriken und die Mineralöl- und Fettindustrie, außerdem Projektierung von Gas- und
Wasserwerken, Kanalisations- und Kläranlagen
sowie Instandsetzung von Lokomotivkesseln.
Umgewandelt 1921 in eine KGaA, 1925 in eine
AG. Notiert im Freiverkehr Hamburg. In der
Spitze beschäftigten die Francke-Werke fast
2.000 Leute. 1955 Konkurs.
Los 615
Schätzwert 200-250 €
Fox-Automobil-Werke AG
vorm. Paul Rollmann
Los 620
Schätzwert 100-175 €
Los 623
Schätzwert 50-80 €
Frankfurter Elektrizitäts-Industrie-AG
Freie und Hansestadt Hamburg
Frankfurt a. O., Namensaktie 1.000
Goldmark Febr. 1924 (Auflage 100, R 6) EF
Hamburg, 4,5 % Schuldv. 2.000 Mark
Febr. 1919 (R 5) VF+
Gründung 1924. Vertrieb von Erzeugnissen der
Elektroindustrie, insbesondere der Großhandel
hierin.
Eingetragen auf den OB Dr. Paul Trautmann in
Frankfurt a.O.
Dekoratives Papier.
Köln-Dellbrück, Aktie 5.000 Mark
24.2.1923 (Auflage 13000, R 8) Mit kpl.
anh. Kuponbogen. EFDie AG übernahm die angebliche Automobilfabrik von Paul Rollmann, die sich leider als nicht
existent herausstellte. Bereits 1924 Konkurs.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 624
Los 621
Schätzwert 50-125 €
Fredebeul & Koenen AG
Essen, Namensaktie 1.000 RM Nov.
1934. Gründeraktie (Auflage 750, R 5) EF
Los 619
Schätzwert 400-500 €
Frankfurter Brauhaus eGmbH
Los 616
Schätzwert 75-150 €
Fr. Burberg & Co. AG
Mettmann, Aktie 1.000 RM Okt. 1928
(Auflage 300, R 7) EF+
Gründung 1920 zur Fortführung des seit 1880
bestehenden Burberg’schen Fabrikunternehmens (Schwarzbachstr. 21). Hergestellt wurden
Bestecke aller Art, Spezialität waren rostfreie
und versilberte Bestecke. 1960 in eine GmbH
umgewandelt.
Frankfurt a.M., Geschäftsanteil-Schein
130 RM 27.1.1942 (R 8), ausgestellt auf
Dr. Felix Eckhardt, Dortmund EF-VF
Datum maschinenschriftlich, Originalunterschriften.
Gegründet 1923 als Genossenschaft, im gleichen Jahr in eine AG umgewandelt, später
wieder in eine eGmbH zurückgewandelt, 1942
als GmbH unter Beteiligung der Dortmunder
Union-Brauerei AG erscheinend. Die Brauereiniederlage, zuletzt in der Hanauer Landstraße
ansässig, wurde 1987 geschlossen.
Gründung 1934 unter Übernahme der KG Fredebeul & Koenen. Ausführung von Druckaufträgen aller Art, Herstellung, Verlag und Vertieb
von Zeitschriften und Büchern. Großdruckerei
(Buchdruck, Offsetdruck, Ein- und MehrfarbenRotationsdruck), Klischeeanstalt, Buch- und
Schreibwarenhandlung. Heute IDAG Industriedruck AG, Essen.
Los 622
Schätzwert 400-500 €
Freiburger Wohnungsbau AG
Freiburg i. Br., Aktie 1.000 RM Juni 1931.
Gründeraktie (Auflage 160, R 12) VF-F.
Schöne Mäander-Umrahmung, Originalunterschriften.
Schätzwert 50-150 €
Freiherrlich
von Tucher’sche Brauerei AG
Nürnberg, Aktie 1.000 Mark 6.10.1898.
Gründeraktie (Auflage 3200, R 4) EFAls die Reichsstadt Nürnberg 1806 zu Bayern
kam, wurde aus dem 1672 erbauten Städtischen Weizenbräuhaus das „Königliche Brauhaus“. 1855 ging die königliche Brauerei in der
Langen Gasse 25-34 in den Besitz der Freiherren von Tucher über, die sie 1898 in eine zu
diesem Zweck gegründete AG einbrachten.
Hinzuerworben die Brauerei Erlwein & Schultheiß in Erlangen (1905), die Nürnberger Aktienbrauerei vorm. Heinrich & Henninger (1906)
sowie die Brauerei zum Schwabenbräu in Eichstädt und die Brauerei Gloßner Thalmässing
(1911/12). 1966 Verschmelzung mit der Brauhaus Nürnberg J. G. Reif AG zur BRAU-AG
Nürnberg. Großaktionär war nun die Gruppe
Henninger-Reemtsma. Schließlich 1985 umfirmiert in TUCHER BRÄU AG. Noch heute in Berlin, Frankfurt und München börsennotiert.
65
trale Sachsen - öffentliche Bankanstalt Zweigstelle Freital.
Aktien dieser Regionalbank waren zuvor ganz
unbekannt!
Los 625
Gründung 1908 als Friedeberg-Flinsberger
Kleinbahn-AG. Strecke Friedeberg a. Queis (heute Mirsk) - Flinsberg (heute Swieradów-Zdrój in
Schlesien, südöstlich von Görlitz). Streckenlänge
10,8 km. 1911 Umfirmierung in „Isergebirgsbahn AG“. 1945 ging die Bahn auf die Polnische
Staatsbahn PKP über. Güterverkehr bis 1995,
Passagierverkehr noch bis 1996.
Schätzwert 50-125 €
Freiherrlich
von Tucher’sche Brauerei AG
Nürnberg, Aktie 1.000 Mark 22.12.1920
(Auflage 1300, R 5) EF-VF
Los 632
Schätzwert 50-125 €
Friedrich Merk Telefonbau AG
München, Aktie 100 RM 10.7.1942
(Auflage 3025, R 4) UNC-EF
Los 629
Schätzwert 175-300 €
Freitaler Kredit-Bank AG
Freital, Aktie 20 RM Juni 1932 (1937
überdruckt mit 100 RM, Auflage nur 100
Stück R 8), ausgestellt auf die Girozentrale
Sachsen - öffentliche Bankanstalt Dresden EF+
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 626
Schätzwert 30-50 €
Freistaat Sachsen
(Kohlen- und Elektrizitätsanleihen)
Los 630
Dresden, 5 % Schuldv. Lit. C 5 Tonnen
Braunkohle 1.2.1923 (Blankette, R 6) EF
Frenzel & Lein AG
Gemäß Anleihegesetz vom 31.1.1923 begab
der Freistaat nur einen Tag später seine “Kohlen- und Elektrizitätsanleihen” in diversen Tranchen, lautend auf Mark, Strom oder Braunkohle. Bei den beiden letzteren war der Inhaber vor
weiterer Inflation geschützt und erhielt den aktuellen Geldwert der bezeichneten Menge
Strom bzw. Braunkohle ausbezahlt.
Los 627
Schätzwert 150-250 €
Dresden, Aktie 1.000 Mark 13.12.1922
(Auflage 1600, R 8) VF
Gründung im Aug. 1922. Herstellung und Vertrieb von Baumaterialien. 1932 Auflösung und
Liquidation.
Schätzwert 30-50 €
Freistaat Sachsen
(Kohlen- und Elektrizitätsanleihen)
Los 633
Dresden, 5 % Schuldv. Lit. B 10 Tonnen
Braunkohle 1.2.1923 (Blankette, R 7) EF
Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1920
(Auflage 393, R 5) EF-VF
Gründung 1864, AG ab 1871als Nähmaschinenfabrik vorm. Frister & Rossmann AG. Herstellung und Vertrieb von Näh- und Schreibmaschinen sowie von Fahrrädern. 1925 Übernahme durch Gritzner-Kayser. 1929 Auflösung der
Gesellschaft. Der Markenname wurde 1945
nach Großbritanien verkauft.
Schätzwert 50-100 €
Freitaler Kredit-Bank AG
Freital, Aktie 1.000 Goldmark Juli 1924.
Gründeraktie (Auflage 300, R 5), ausgestellt
auf die Stadtgemeinde Freital UNC
Großes Hochformat mit verzierter Umrahmung,
dreidimensional erscheinender KorbgeflechtUnterdruck.
Gründung 1924. Ausführung von Bankgeschäften aller Art zum Zwecke der Förderung der erwerbstätigen Bevölkerung des Plauenschen
Grundes, insbesondere die Übernahme von
Haftungen und Garantien für Dritte. Die Bank
stand in Arbeitsgemeinschaft mit der Girozen-
Schätzwert 75-175 €
Frister & Rossmann AG
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 628
Gründung 1922. Herstellung von Apparaten
und Einrichtungen des elektrischen Fernmeldewesens, insbesondere der Telephonie. Ein sehr
bedeutenden Telefonanlagen-Hersteller, wenn
auch heute kaum noch jemand den Namen
Merk kennt: AR-Vorsitzender war niemand geringeres als der Reichskanzler a.D. Dr. Cuno.
Anfang 1926 Abschluß eines Lieferungsvertrages mit der Nationale Telefon- und Telegraphenwerke GmbH in Frankfurt/Main (später Telefonbau & Normalzeit Lehner & Co. - Telenorma -, zuletzt BOSCH Telecom). Dieser Vertrag
blieb länger als ein halbes Jahrhundert in Kraft!
Neben dem Münchner Werk in der Warngauerstraße wurde 1961 ein Zweigwerk in
Erding/Obb. in Betrieb genommen. Börsennotiz: Freiverkehr München, Großaktionär war die
Telefonbau & Normalzeit.
Gründung 1878 als oHG. 1900 Umwandlung in
eine AG anläßlich der Fusion mit der Vereinigte
Neuburger Kreidewerke Schulz & Philipp in
Neuburg (Donau). Die Chemische Fabrik in
Leipzig in dem 1897 errichteten Globus-Werk in
Leipzig (Hardenbergstr. 11, heute Limburgerstr.
30, mit einer noch heute vorhandenen monumentalen Atlas-Plastik im Eingangsbereich)
stellte Putzmittel, Waschpulver, Schuhcreme,
Bohnerwachs, Autopolitur etc. unter den Marken Globus, Global, Palma usw. her, ferner Blechemballagen, Kartonnagen und Kisten. Der
Leipziger Betrieb wurde 1949 als Chemischtechnischer Betrieb VEB Globus-Werke Leipzig
verstaatlicht, nach diversen Zuständigkeitswechseln zuletzt Teil des VEB Otto Grotewohl
Böhlen, Betriebsteil Autopflegemittel Leipzig.
Nach der Wende reprivatisiert, wobei die Produktion bei der Sächsische Olefinwerke AG
Böhlen weitergeführt und der Betrieb der früheren Fritz Schulz jun. AG in Leipzig stillgelegt
wurde. Im Westen verblieb nach der deutschen
Teilung das Kieselkreidebergwerk an der Klause
in Neuburg (Donau), dessen Übernahme 1893
in der Gegend einen regelrechten Kreideboom
nach sich gezogen hatte. Der Neuburger Betrieb
wurde 1972 in die GLOBOL-Werke GmbH umgewandelt, 1986 an den BP-Konzern und 1992
an die englische JEYES Group plc veräußert.
2002 im Rahmen eines Management Buy-Out
zur Jeyes Deutschland GmbH geworden.
Los 631
Schätzwert 100-200 €
Friedeberg-Flinsberger Kleinbahn-AG
Friedeberg a. Queis, Aktie 1.000 Mark
1.11.1909. Gründeraktie (Auflage 1370,
R 5) EF
Prachtvoller Druck mit großflächiger Rankenumrandung.
Los 634
Los 635
Schätzwert 40-100 €
Fritz Schulz jun. AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 26.4.1920
(Auflage 5275, R 4) EF
Schätzwert 50-125 €
Fritz Schulz jun. AG
Leipzig , Aktie 1.000 Mark von 1900.
Gründeraktie (Auflage 5100, R 4) EF-VF
Interessante graphische Gestaltung. Unten mittig kreisrunde Vignette mit Schlange des Äskulap, dem Wappentier der Mediziner und Apotheker.
Los 636
Schätzwert 125-200 €
Fulag Film- und Lichtspiel-AG
Stuttgart, Aktie 1.000 Mark Febr. 1923
(Auflage 26000, R 7) EF
Nr. 622
66
Nr. 630
Gründung 1921 in Stuttgart, 1923 Sitzverlegung nach München (Prielmayerstr. 16 I). Filmverleih, Betrieb von Kinotheatern, Filmproduktion und -handel. Im AR saß u.a. der bekannte
Automobilfabrikant Walter Steiger, Burgrieden.
1926 aufgelöst.
ter Beibehaltung der Hauptverwaltung in Berlin
und Frankfurt/Main). Die GAGFAH verwaltet
heute über 70.000 eigene und über 30.000
fremde Wohnungen. Großaktionär ist mit 99,8
% die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA).
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 641
Schätzwert 40-60 €
GAGFAH Gemeinnützige AG
für Angestellten-Heimstätten
Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 500 RM
1.12.1929 (R 8) EF
Diese und alle anderen GAGFAH-Stücke haben
die gleiche Gestaltung.
Los 637
Schätzwert 100-125 €
G. Sauerbrey Maschinenfabrik AG
Staßfurt, 4,5 % Genussrechtsurkunde
100 RM Dez. 1925 (R 9) EF
Gründung 1907 unter Übernahme der schon
lange bestehenden Sauerbrey’schen Maschinenfabrik, zugleich wurde die Dampfkesselfabrik
und Apparatebauanstalt von A. Großpietsch in
Staßfurt übernommen. Herstellung maschineller
Einrichtungen für die chemische Großindustrie
und den Kalibergbau. Bis 1934 in Berlin börsennotiert. Ab 1945 zunächst Teil einer sowjetischen AG, 1946 in Landeseigentum überführt,
später als “VEB Chemieanlagenbau” weitergeführt, heute Chemieanlagenbau Stassfurt AG.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 642
Schätzwert 40-50 €
GAGFAH Gemeinnützige AG
für Angestellten-Heimstätten
Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 500 RM
1.12.1930 (R 8) EF
Los 643
Schätzwert 40-50 €
GAGFAH Gemeinnützige AG
für Angestellten-Heimstätten
Los 649
Schätzwert 75-150 €
Garbe, Lahmeyer & Co. AG
Aachen, Aktie 1.000 RM Aug. 1942
(Auflage 2875, R 5) UNC-EF
Gründung 1886, AG seit 1899. Firma bis 1938:
Deutsche Elektrizitäts-Werke zu Aachen, danach wie oben. Produktionsprogramm: Regelungstechnik, Hydraulik und Elektromaschinenbau, Autolicht- und Anlaßanlagen. Einstellung
der Produktion 1993. Heute ist die GL AG eine
Holding von Unternehmen für verschiedene
Produkte, u.a. Staubsauger, Hydrauliksysteme,
Industriefasern.
Los 650
Bremen, Aktie 1.000 RM Juli 1942
(Auflage 104, R 6) EF
Gründung 1898. Erwerb, Bau und Betrieb von
Gas- und Elektrizitätswerken. Großaktionär
Stadt Senftenberg. Nach dem 2. Weltkrieg von
der sowjetischen Besatzungsmacht beschlagnahmt.
Schätzwert 150-200 €
Leipzig-Gohlis, 6 % Anteilschein 50 RM
1.1.1933 (Auflage 1000, R 10) EF
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1917. 1989 wurde die Kleingartenanlage zum Naherholungsgebiet der Stadt
Leipzig erklärt und umfaßt 210 Kleingärten.
Schätzwert 20-30 €
Schätzwert 100-175 €
Gartenverein Seilbahn e.V.
Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 50 RM
27.11.1931 (R 9) EF
Los 644
Los 652
Gas- und ElektricitätsWerke Senftenberg AG
GAGFAH Gemeinnützige AG
für Angestellten-Heimstätten
Berlin, 3,5 % Namens-Schuldv. 200 RM
9.3.1936 (R 8) EF+
Los 645
Los 638
Schätzwert 30-75 €
G. Sauerbrey Maschinenfabrik AG
Staßfurt, Aktie 1.000 RM Febr. 1942
(Auflage 475, R 5) UNC-EF
Los 653
Schätzwert 40-75 €
Gas- und Elektricitäts-Werke
Wittenburg (Mecklb.) AG
Berlin, 3 % Namens-Schuldv. 200 RM
15.6.1936 (Auflage 500, R 7) EF
Bremen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1921
(Auflage nur 100 Stück, R 9) VF+.
Eingetragen auf die Firma Boswau & Knauer,
Berlin.
Gründung 1909 als Gaswerk Wittenburg (Mecklb.)
AG, firmierte 1912-38 wie oben, danach wieder unter dem ursprünglichen Namen. Bei der Gründung
wurde für 155.000 M das schon bestehende Gaswerk Wittenburg übernommen. 1946 enteignet und
im VEB Energieversorgung Schwerin aufgegangen,
1964 wurde das Gaswerk stillgelegt. Die de jure
schon immer im Westen ansässige AG wurde 1951
aufgelöst und 1980 nach Abwicklung gelöscht.
Aktien dieses Unternehmens waren zuvor völlig
unbekannt!
Los 646
Schätzwert 40-50 €
GAGFAH Gemeinnützige AG
für Angestellten-Heimstätten
Berlin, 3 % Namens-Schuldv. 500 RM
15.6.1936 (Auflage 200, R 9) EFNur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 647
Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 200 RM
22.7.1936 (R 8) EF+
Schätzwert 100-150 €
G. Vester AG
Halle a.S., Aktie 1.000 Mark 12.9.1923
(R 9) EF
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 648
Schätzwert 40-50 €
GAGFAH Gemeinnützige AG
für Angestellten-Heimstätten
Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 500 RM
22.7.1936 (R 9) EF+
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 640
Los 654
Schätzwert 40-50 €
GAGFAH Gemeinnützige AG
für Angestellten-Heimstätten
Los 639
Schätzwert 275-350 €
GAGFAH Gemeinnützige AG
für Angestellten-Heimstätten
Los 651
Schätzwert 40-75 €
Gartenvorstadt
Leipzig-Marienbrunn GmbH
Leipzig, 4 % Schuldschein 100 RM
10.3.1933 (R 8) EF
Datum handschriftlich eingetragen; mit Originalunterschriften.
Gründung 1911 anlässlich der Internationalen
Baufachausstellung (IBA) 1913 als Gegenentwurf zu den städtischen Mietskasernen. Die
Gesellschaft besteht heute noch und befindet
sich im Besitz der Stadt Leipzig.
Schätzwert 150-250 €
Gasfernversorgung Thüringen AG
Erfurt, Aktie 1.000 RM Dez. 1931 (R 8) EF
Gründung 1927 als Gasfernversorgung Erfurt
AG, ab 1930 Gasfernversorgung Thüringen AG.
Los 655
Schätzwert 400-500 €
Gasversorgung Magdeburg-Anhalt AG
Magdeburg, Interimsschein für 30 Aktien
á 5.000 RM 7.3.1932 (entsprach 3 % des
Hrundkapitals, R 11), ausgestellt für die
Landelektrizität GmbH Halle (Saale) VF.
Maschinenschriftlich mit Originalunterschriften.
Schätzwert 60-75 €
GAGFAH Gemeinnützige AG
für Angestellten-Heimstätten
Berlin, 5 % Namens-Schuldv. 50 RM
1.8.1928 (R 10) EF
Gründung 1918 in Berlin, Sitzverlegungen
1935 nach Weimar und 1949 nach Essen (un-
Nr. 650
Nr. 654
67
Gründung 1929 für den Bezug und Betrieb von
Gas und verwandter Kohlenprodukte, insbesondere innerhalb der Provinz Sachsen, der
Länder Anhalt und Thüringen sowie der angrenzender Gebiete. Aktionäre waren zuletzt
die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft in
Dessau (84%), die Magdeburger Versorgungsbetriebe AG (10%), die Provinz Sachsen (3%)
und die Landelektrizität GmbH Halle a.S. (3%).
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 662
Nr. 659
während die alten aufgehoben wurden. 1907 wurde die Gasanstalt in Betrieb gesetzt. Die Gaserzeugung erfolgte durch Vergasung von Steinkohle, die
bis 1945 aus dem Ruhrgebiet und danach aus
Zwickau, später aus Polen und der ehemaligen
UdSSR geliefert wurde. 1949 enteignet und dem
VEB Energieversorgungsbetrieb Cottbus zugeordnet. 1961 wurde nach dem Bau von Ferngasleitungen aus der UdSSR die eigene Gaserzeugung eingestellt, die Gasometer wurden 1968 verschrottet.
Die Gründeraktie war zuvor unbekannt!
Los 658
Los 659
Schätzwert 300-400 €
Bremen, Aktie 1.000 Mark Sept. 1911
(Auflage nur 41 Stück, R 8) EF
Bremen, Aktie 1.000 Mark April 1923
(Auflage 754, R 6) EF
Los 661
Schätzwert 50-125 €
Bremen, Aktie 1.000 Mark Okt. 1901
Gründeraktie (Auflage 140, R 7) VF+
Schätzwert 800-1000 €
Bremen, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922
(Auflage 500, R 4) VF+
Vorher ebenfalls ganz unbekannt gewesener
Jahrgang, nur 4 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
1924 umgestellt auf 400 Goldmark.
Gegründet am 5.8.1908, 1938 umbenannt in
Gaswerk Brand-Erbisdorf. Gasversorger. Sitz der
Gesellschaft bis 17.1.1939 in Bremen, danach
in Brand-Erbisdorf (Sachsen). Großaktionäre
(1943): Stadt Brand-Erbisdorf (51 %), Energie
AG Leipzig (Enag), Markkleeberg (38 %).
Los 657
Schätzwert 250-400 €
Gaswerk Weisswasser O.-L.
Bremen, Aktie 1.000 Mark Jan. 1909
(Auflage nur 25 Stück, R 10) EF-
Gaswerk Erbisdorf AG
Schätzwert 75-125 €
Gaswerk Neu-Petershain
und Neu-Welzow AG
Gaswerk Neu-Petershain
und Neu-Welzow AG
Los 656
Los 660
Gaswerk Neu-Petershain
und Neu-Welzow AG
Nr. 660
Jugendstil-Gestaltung, identisch gestaltet wie folgendes Los.
Gegründet am 16.9.1901, wenige Wochen
später im Jan. 1902 ging das Gaswerk in
Weißwasser in der Oberlausitz in Betrieb. Versorgt wurde das Gaswerk mit schlesischer
Steinkohle aus dem nahen Waldenburger Revier, die über die Bahnlinie Forst-Weißwasser
herantransportiert wurde. Die Aktienmehrheit
hielt zuletzt die Stadt Weißwasser. Nach 1945
Betriebsführung durch die Stadt Weisswasser,
ab 1949 “Kommunales Wirtschaftsunternehmen” (KWU), ab 1959 als “Gaswerk Weisswasser der Energieversorgung Cottbus, Meisterbereich Gas” geführt. Technikgeschichtlich interessant: Mitte der 1950er Jahre entwickelten
Rammler/Bilkenroth ein Verfahren zur Herstellung von hüttenfähigem Koks aus Braunkohle,
um die kostspieligen Steinkohleimporte aus
Polen und der UdSSR ersetzen zu können. Dieses Verfahren wurde im Gaswerk Weisswasser
getestet und zur Produktionsreife gebracht. Der
Beginn der Ferngasversorgung des Gaskombinates Schwarze Pumpe führte 1994 zur Stilllegung des Gaswerkes Weisswasser. Die 1992
neu gegründete Stadtwerke Weisswasser
GmbH übernahm 1993 auch das Anlagevermögen der Gasversorgung und stellte diese
von Stadtgas auf Erdgas um. Die de jure schon
Schätzwert 225-350 €
Gaswerk Neu-Petershain
und Neu-Welzow AG
Bremen, Aktie 1.000 Mark Juni 1906.
Gründeraktie (Auflage 160, R 7) EF
Gründung 1905 als Gaswerk Hellerthal durch die
Bremer Firma Carl Francke & Co. 1906 Neugründung als AG und Umbenennung wie oben aufgrund
der Ausdehnung der Gaskonzessionsverträge auf
die Gemeinden Neu-Petershain und Neu-Welzow,
68
Nr. 658
Der Steinkohlenschredder
an der Bahnlinie Forst-Weißwasser
immer im Westen ansässige AG wurde bereits
1953 vom Amtsgericht Bremen von Amts
wegen gelöscht.
Aktien dieses Unternehmens waren vorher völlig unbekannt! Ränder leicht fleckig.
Los 662
Schätzwert 350-600 €
Gaswerk Weisswasser O.-L.
Bremen, Aktie 1.000 Mark Mai 1908
(Auflage nur 60 Stück, R 8) VF+
Schöne Jugendstil-Gestaltung.
Ränder leicht fleckig.
Los 663
Schätzwert 50-125 €
Gaswerk Weisswasser O.-L. AG
Bremen, Aktie 1.000 Mark Dez. 1920
(Auflage 800, R 5) UNC
Faksimileunterschrift “Bürgermeister Lange”
als AR-Vorsitzender.
Los 664
Schätzwert 40-100 €
Nr. 669
Ernst Körting. Bei der Gründung übernahm ein
Syndikat unter Führung der Berliner HandelsGesellschaft, an dem die AEG mit über 25 %
beteiligt war, nom. 4 Mio. Mark Aktien. Herstellung von Zentralheizungsanlagen, Gasmaschinen, Strahlapparaten, Motoren von 5-1500 PS
und Benzinpumpen. Zweigniederlassungen in
Köln und Hamburg, Tochtergesellschaften in Argentinien und Mexico. Die elektrotechnische
Abteilung wurde als Gebr. Körting ElektricitätsGmbH verselbständigt und vollständig von der
AEG übernommen. 1918 Ankauf der Arbeiterkolonie Körtingsdorf mit 43 Wohnhäusern. Als
Spätfolge der Weltwirtschaftskrise kam die in
Berlin börsennotierte Körting Anfang der 30er
Jahre von zwei Seiten in die Bredouille: Außenstände in Südamerika wurden wegen dortiger
Inflation und Zahlungssperren uneinbringlich,
zugleich brach der Markt für ZentralheizungsAnlagen wegen der völligen Flaute im Baugewerbe zusammen. Im März 1932 Konkurs: “Der
Konkursverwalter hat in dem Bestreben, einem
halben Tausend Volksgenossen die Arbeitsstätte
zu erhalten ... die Betriebe nicht stillgelegt, sondern nach schärfsten Rationalisierungsmaßnahmen weitergeführt. Der Ruf des Namens
Körting und das Vertrauen der alten Kundschaft
hat sich während dieser konkursmäßigen Fortführung bewährt.” Im August 1932 Gründung
der Körting Heizungs-, Maschinen- und Apparate AG als Auffanggesellschaft. Umfirmiert 1955
in Körting AG, 1979 in Körting Hannover AG. Bis
heute ein führender Anbieter von Strahlpumpen
und Heiz- und Prozess-Wärmetechnik.
Gebr. Dickertmann Hebezeugfabrik AG
Bielefeld, Aktie 1.000 RM 3.6.1942
(Auflage 1090, R 3) EF
Gründung 1843 als oHG, seit 1922 AG. Hergestellt wurden Hebezeuge, Winden, Hebebühnen
und Krane. 1986 Vergleich (1987 wieder aufgehoben), im Zuge der Sanierung stieg der bekannte Gummersbacher Unternehmensberater Gerhard Kienbaum mit einer Schachtelbeteiligung ein
und übernahm den AR-Vorsitz. Geholfen hat’s
nicht: 1990 ging die Bude dann doch in Konkurs.
Schätzwert 30-75 €
Gebr. Krüger & Co. AG
Berlin, Aktie 1.000 RM April 1942
(Auflage 460, R 4) UNC-EF
Gründung 1873, AG seit 1900. In dem Werk in
Berlin-Köpenick (Mahlsdorfer Str. 107) wurden
Gas- und Wasserarmaturen, Bierarmaturen
und Ausschankanlagen hergestellt. 1917 Erwerb der Carl Schoening Eisengießerei und
Werkzeugmaschinenfabrik AG in Berlin-Reinickendorf. 1945 Demontage der Anlagen,
1949 Enteignung des Köpenicker Werkes und
Sitzverlegung nach Berlin-Reinickendorf, dort
1954 Wiederaufnahme der Produktion. Zum
angestammten Produktionsprogramm kamen
später noch Getränke- und Warenverkaufsautomaten. Börsennotiz Berlin, Großaktionär war
zunächst die Phönix Nähmaschinen-AG Baer &
Rempel, Bielefeld; in den 60er Jahren dann die
Keramische Industrie-Bedarfs-KG Paul Gatzke,
Berlin; in den 70er Jahren Verpachtung des Fabrikgebäudes an den neuen Großaktionär Lehmann-Werke KG. 1981/82 letztmalig im AGHandbuch erwähnt.
Los 669
Schätzwert 450-600 €
Gebrüder Adt AG
Los 670
Schätzwert 50-100 €
Gebrüder Adt AG
Wächtersbach (Hessen-Nassau), Aktie
100 RM Jan. 1933 (Auflage 862, R 5)
UNC-EF
Wächtersbach, Aktie 100 RM 19.12.1929
(Auflage 3062, R 12) EF
Los 666
Schätzwert 30-75 €
Gebr. Körting AG
Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark April
1922 (Auflage 10000, R 5) EF
Los 665
Los 668
Nr. 688
Kartonfabrik Marienau. 3) Die französische
Gruppe unter Leitung von Emile Adt (Sohn von
Peter Adt) bestand aus dem Werk Pont-àMousson und der Papier- und Kartonfabrik Blénod. Der Niedergang des ruhmreichen Konzerns begann mit dem 1. Weltkrieg. Die Gesellschaft kam nach dem Krieg unter französische
Zwangsverwaltung, deshalb 1919 Sitzverlegung nach Villingen, 1920 ins hessische Wächtersbach, wo die Kartonagen-Industrie Friedrich Christian GmbH übernommen wurde. Die
Firma erreichte jedoch niemals mehr die Stellung wie vor dem 1. Weltkrieg. 1970/71 Sitzverlegung nach Frankfurt a.M. und Einstieg in’s Bauträgergeschäft, außerdem Alleingesellschafter der Allibert GmbH (Badezimmerausstattungen etc.) und der Adt-Götze GmbH (Rolläden, Markisen). Mehrheitsaktionär war inzwischen die französische Sommer-Allibert S.A.
1985 Vergleich (später wieder aufgehoben),
das dafür ursächliche Bauträgergeschäft wurde abgestoßen.
Ein Unikat.
Schätzwert 100-200 €
Gebr. Körting AG
Linden bei Hannover, Aktie 1.000 Mark
21.9.1903. Gründeraktie (Auflage 16000,
R 5) VF+
Los 667
Sehr schöne Jugendstil-Gestaltung.
Gründung 1903 unter Übernahme der seit
1871 bestehenden Fabriken von Berthold und
Hannover-Linden, Genußrechtsurkunde
100 RM Jan. 1926 (R 6) EF
Schätzwert 30-50 €
Gebr. Körting AG
Ursprung sind die 1839-86 errichteten Hartpapier-Fabriken der Gebrüder Adt oHG in Ensheim
(Saar), Forbach (Lothr.), Schwarzenacker
(Saar), Pont-a-Mousson (Frankreich) und Marienau. Die Expansion verlief sehr erfolgreich,
bereits 1860 waren Absatzmärkte auf allen
Kontinenten erschlossen. Zum 50. Firmenjubiläum 1889 beschäftigte das Unternehmen
über 2500 Arbeiter, die über 6 Mio. Artikel pro
Jahr absetzten. Adt bot in seinen Katalogen
10000 verschiedene Artikel (u.a. 370 Artikel für
Raucher, 180 verschiedene Federkästen für
Schüler, 300 Teller- und Untertassenmuster für
die Haushälterin, 290 Toilettenartikel, 270 Artikel für die Wohnungsgestaltung, etc.) an und
war mit dieser Angebotsform weltweit einzigartig. In den Folgejahren wurde die Produktpalette noch erweitert: 1890 - Fabikation von Patronenhülsen aus Karton, 1892 - Herstellung erster Elektroartikel, 1902 - Fabrikation elektrischer Isolierungen, 1909 - Erzeugung autogen
geschweißter kaltgezogener Stahlrohre. 1901
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft als Gebrüder Adt AG mit Sitz in Forbach (Lothringen)
und bei der Gelegenheit auch Übernahme Anlagen sowie des Verteilernetzes der Elektrizitätswerke Bliesschweyen GmbH. Zu Beginn
des 20. Jh. kontrollierte die inzwischen schon
verzweigte Familie Adt drei Gruppen von Werken: 1) Die Pfälzer Gruppe unter Leitung von
Eduard Adt umfaßte das Stammwerk Ensheim,
die Papier- und Kartonfabrik Schwarzenacker
sowie das E-Werk Bliessweyen. 2) Die Forbacher Gruppe unter der Leitung von Johann
Baptist Adt uns seinem Sohn Gustav Adt umfaßte die Fabrik Forbach und die Papier- und
Los 671
Schätzwert 50-125 €
Gebrüder Adt AG
Wächtersbach, Aktie 400 RM Jan. 1933
(Auflage 2955, R 5) UNC-EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 672
Schätzwert 40-75 €
Gebrüder Elbers AG
Hagen i. W., Genußrechtsurkunde 100 RM
Jan. 1927 (R 9) EF
Uralter, bereits 1822 gegründeter Textilbetrieb.
1895 in eine AG umgewandelt. Vollstufiger Be-
69
trieb mit Spinnerei, Weberei, Bleicherei, Färberei und Stoffdruckerei. Fabrikation von Modegenres und Möbelstoffen. Mehrheitsaktionär
war über die Holdinggesellschaft Deutsche
Baumwoll AG der Osnabrücker HammersenTextilkonzern. Die Weltwirtschaftskrise
1930/31 brachte auch den Hammersen-Konzern in’s Taumeln. Am 3.8.1931 stellte Elbers
die Zahlungen ein, entließ fast die gesamte Belegschaft und ging in einen Liquidationsvergleich. Die gesamten Werksanlagen in Oberhagen, Dödterstr. 10 übernahm Ende 1931 die
Stadt Hagen, die sie an die neu gegründete Gesellschaft für Elbersdrucke GmbH verpachtete.
Mit dem alteingeführten Markennamen hielt
sich dieser Stoffdrucker dann jahrzehntelang
am Markt und mußte erst 1997 Konkurs anmelden. Als Handelsfirma für große Einzelhändler wie Otto und namhafte Baumärkte
wurde die Marke vom ehemaligen Verkaufsleiter, nunmehr in Iserlohn, weitergeführt, ging
erst an einen ausländischen Investor und 2002
an Rasch-Textil in Bramsche bei Osnabrück.
Mitte 2007 kehrte Elbersdrucke mit einem Fabrikverkauf an den alten Standort in Oberhagen, Dödterstr. 10 zurück, der im übrigen heute als “Elbersdrucke Industriehallen” u.a. mit
dem Cinestar eine bekannte Eventlocation ist.
Los 681
Köln, Na.-VZ-Aktie Lit. A 300 Goldmark
26.11.1924 (R 6) EF
Los 675
Faksimile-Unterschrift Adenauer, der ein großer
Förderer des Wohnungsbaus in Köln und Initiator der AG war.
Die 1913 gegründete und bis in unsere Tage in
Düsseldorf börsennotierte Wohnungsgesellschaft macht heute mit der Vermietung von
24.600 Wohnungen in 3.200 Häusern einen
Jahresumsatz von 180 Mio. €. 2001 umbenannt in GAG Immobilien AG.
Schätzwert 20-60 €
Gebrüder Kiefer AG
Duisburg, Aktie 1.000 RM 27.10.1941
(Auflage 1261, kpl. Aktienneudruck, R 3)
UNC-EF
Gegründet bereits 1867, AG seit 1928. Ausführung von Bauten aller Art, Herstellung von Baumaterialien sowie An- und Verkauf von Grundstücken. Das Unternehmen mit Sitz in der Plessingstr. 18 beschäftigte zeitweise mehr als
1.000 Mitarbeiter. 1973 in Konkurs gegangen.
Los 678
Schätzwert 40-75 €
Gemeinde Ilmenau
Ilmenau, 6 % Schuldv. I. Serie Lit. D. 20
Ztr. Koks Juni 1923 (R 6) EF
Schöne Wappenvignette.
Los 682
Los 676
Los 673
Schätzwert 30-75 €
Gebrüder Friese AG
Kirschau, Aktie 1.000 RM Juni 1942
(Auflage 600, R 4) UNC-EF
Gegründet 1845 unter August Friese, dann
1890 mit der Mechanischen Weberei August
Friese vereinigt. 1921 durch Ankauf in den Besitz der Mechanischen Weberei AG, Sohland,
übergegangen, die ihren Namen in Gebrüder
Friese änderte und ihren Sitz nach Kirschau
verlegte. 1992 Fortsetzung der Gesellschaft,
1994 aufgelöst, 1998 Gebrüder Friese AG i.A.,
Dresden.
Schätzwert 75-125 €
Köln-Nippes, Anteilschein 100 RM
2.1.1925 (R 10), ausgestellt auf Carl
Müller, Köln EF-VF.
GEDELAG Gemeinschaft Deutscher
Lebensmittel-Großhändler AG
Berlin, Namensaktie Lit. C 100 RM
6.6.1931 (Auflage 500, R 7) EF-VF
Faksimile-Unterschrift Georg Kaiser (Kaiser’s
Kaffeegeschäft) als AR-Vorsitzender.
Gründung 1923 durch Berliner Einzelhändler
als Einkaufs- und Produktionsgenossenschaft
des Lebensmittelhandels. Seit der Währungsreform 1948 wieder sehr aktiv, 1949-58 wurden Zweigstellen in Hildesheim, Düsseldorf,
Hannover, Göttingen/Braunschweig, Osnabrück, Dortmund sowie Oldenburg/Bremen errichtet, ferner 1950 in Hamburg eine ImportAbteilung. Eine besondere Rolle spielte die Gedelag nach dem Krieg im Rahmen der Bevorratungspolitik des Berliner Senats nach den Erfahrungen der Berlin-Blockade. Dabei bevorratete die Gedelag im Bereich Lebensmittel die
sog. “Senatsreserve”. Mit der Wiedervereinigung wurde diese Aufgabe hinfällig, 1992 deshalb Einstellung des operativen Geschäfts,
2006 erloschen. Colorandum causa: Mitglied
des letzten Aufsichtsrates war u.a. der Schauspieler Manfred Krug.
Schätzwert 20-60 €
Los 679
Schätzwert 100-150 €
Gemeinde Tambach-Dietharz (Thür.)
Tambach-Dietharz (Thür.), 32 % Schuldv.
Lit. C 5.000.000 Mark 1.10.1923 (Auflage
600, R 9) EF
Hübsche Umrahmung, fünf Originalunterschriften.
Die 1920 gegründete Genossenschaft besteht
noch heute und besitzt aktuell 2700 Wohnungen und 50 Gewerbeeinheiten.
Vorher unbekannt gewesen. Abheftlochung.
Kleinstadt im Landkreis Gotha in Thüringen.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 680
Gebrüder Goedhart AG
Gründung 1906 in Düsseldorf. Eingebracht
wurde die Firma Bauunternehmung Gebrüder
Goedhart GmbH in Düsseldorf mit Zweigniederlassungen in Wilhelmshaven, Danzig und Kiel.
Die Ges., die früher fast ausschließlich Baggerarbeiten auf See und in Flußmündungen im Inund Ausland sowohl im Interesse der Kriegsals auch der Handelsflotte durchführte, nahm
Ende 1918 auch den Schiffbaubetrieb auf und
dehnte 1919 ihr Betätigungsfeld auf die Herstellung und den Vertrieb von Torf aus, welcher
Betriebszweig aber nach kurzer Zeit wieder
aufgegeben wurde. Der Werftbetrieb wurde
1927 stillgelegt, die Grundstücke des Travewerks verkauft. 1940 Sitzverlegung nach Berlin. Großaktionär (1943): Schantung HandelsAG, Berlin. 1948 verlagert nach Lübeck, 1962
nach West-Berlin, 1965 nach München, 1970
aufgelöst, 1979 Fortsetzung der Gesellschaft,
1981 verlagert nach Hamburg. 1998 Gebrüder
Goedhart Beteiligungs- und Handels-AG, Hamburg.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
70
Schätzwert 150-250 €
Gemeinnützige AG
für Urbarmachung und Siedlung
Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 1900, R 3) EF
Bremen, Na.-VZ-Aktie 20 RM Jan. 1924
(Auflage 300, R 8) EF
Los 677
Schätzwert 40-80 €
Schätzwert 275-350 €
Gemeinnützige Baugenossenschaft
Köln-Nord eGmbH
Los 683
Los 674
Schätzwert 100-175 €
Gemeinnützige AG für Wohnungsbau
Tolle Eichenlaubumrandung.
Gründung 1923 zur Urbarmachung und Besiedlung von Heide und Moorflächen. Ab 1941
AG für Urbarmachung und Siedlung.
Schätzwert 75-175 €
Gemeinnütziger Bauverein
Dresden, Namens-Actie 200 Mark
1.8.1892 (Auflage 1000, R 3) EF
Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet.
Gründung 1886. Die Gesellschaft besaß in
Dresden 25 Wohnhäuser in der Friedrich-, Bünau-, Columbus-, Werner-, Riesaer und Krantzstraße. Noch zu DDR-Zeiten in den 50er Jahren
wurden Geschäftsberichte herausgegeben und
Hauptversammlungen abgehalten.
Gehag Gemeinnützige Heimstätten-AG
der Deutschen Arbeitsfront
Berlin, Namensaktie 100 RM Dez. 1941
(Auflage 3000, R 4) UNC-EF
Gründung 1924 als Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-AG, ab 1939 Gehag Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-AG.
1940 Übernahme der bisherigen Beteiligungsgesellschaft der “Einfa” Berliner Gesellschaft
zur Förderung des Einfamilienhauses gemeinnützige GmbH, Ende 1941 Übernahme der
“Heimat” Gemeinnützige Wohnungs- und Siedelungsgesellschaft der DAF AG, Berlin-Zehlendorf. Großaktionär 1943 war die Deutsche
Arbeitsfront. 1946 umfirmiert in Gehag Gemeinnützige Heimstätten-AG. 1950 Berliner
Wertpapierbereinigung, 1998 Gehag Gemeinnützige Heimstätten-AG, Berlin, heute GEHAG
GmbH.
Los 684
Schätzwert 30-60 €
Gemeinnütziger Bauverein AG
Dresden, Namens-Aktie 100 RM
31.12.1941 (Auflage 3000, R 3) EF
Nr. 681
Druck von Meinhold & Söhne GmbH, Dresden.
Los 687
GmbH, die Aktiven bestanden aus einer Granatenfabrik und einer Geschossdreherei. Die Ges.
hatte sich ein Patent auf Herstellung von
Schiffsketten gesichert, doch konnte der Ausbau der Kettenfabrik nicht stattfinden. Die Delmenhorster Kettenfabrik wurde verkauft. Es
wurde die Herstellung von Druckmaschinen für
die papierverarbeitende Industrie begonnen.
1926 ist die Gesellschaft aufgelöst und in Liquidation getreten.
Schätzwert 100-125 €
Genossenschaft der Franziskanerbrüder
(Genootchap van de Broeders
van den H. Franciscus)
Waldbreitbach, 8 % Obl. Lit. B 500 fl.
15.9.1925 (Auflage 100, R 10) VF
Keimzelle der Ordensgemeinschaft ist die
1694 erbaute Kreuzkapelle am Wiedufer, die
im 18. Jh. ein beliebter Wallfahrtsort wurde.
1862 begründete hier Peter Wirth die Gemeinschaft der Franziskanerbrüder vom Heiligen
Kreuz, die bis heute ihr Mutterhaus und verschiedene soziale Einrichtungen in Hausen
unterhält.
Los 688
Schätzwert 225-300 €
Genzsch & Heyse Schriftgießerei AG
Hamburg, Aktie 5.000 Mark Febr. 1923
(Auflage 640, R 9) EF-VF
Los 685
Schätzwert 200-250 €
Gemeinnütziger Wohnungsverein
zu Bochum eGmbH
Bochum, 6 % Schuldv. 500 RM
7.12.1929 (Auflage 100, R 9) F
Originalunterschriften.
Gründung der Wohnungsgenossenschaft
1902, heute GWV Gemeinnütziger Wohnungsverein zu Bochum eG.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung als oHG 1833, AG ab 1913. Herstellung und Vertrieb von Schriftgießerei- und
Buchdruckerei-Bedarfsgegenständen. 1930
Interessengemeinschaft mit H.Berthold Messinglinienfabrik und Schriftgießerei AG in Berlin, Schriftgießerei D. Stempel AG in Frankfurt/M. und Bauersche Gießerei in Frankfurt/M.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 689
Schätzwert 225-300 €
Los 691
Schätzwert 30-75 €
Geraer Strickgarnfabrik
Gebrüder Feistkorn AG
Gera (Reuss), Aktie 1.000 Mark
25.4.1921 (Auflage 1250, R 3) EF
Betrieb der im Jahr 1880 gegründeten Strikkgarnfabrik, AG seit 1910. Herstellung von Garnen aller Art, vor allem wollener Handstrickgarne und Maschinenstrickgarne. Börsennotiz:
Leipzig/Dresden. 1946 enteignet. 1951 Sitzverlegung nach München (Verwaltungssitz:
Niederreuth Post Dietramszell, Obb.), Börsennotiz danach im Freiverkehr Berlin. 1967 Auflösung der Beteiligungen an der KG Textilwerk
Kahnes in Kusel und der Geraer Strickgarnfabrik GmbH, Delmenhorst (aus denen immerhin
regelmäßig zweistellige Dividenden erwirtschaftet werden konnten), seit 1968 in Liquidation, 1973 erloschen.
Georg Grauert AG
Berlin-Stralau, Aktie 300 RM Juni 1930
(R 10) EF-VF
Gegründet 1910 zwecks Übernahme und Fortführung der von der oHG Georg Grauert in Stralau betriebenen Eisengießerei und Maschinenfabrik. 1932 Liquidationsbeschluß.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-150 €
Gegründet 1930. Kurzlebige Gesellschaft, da
bereits im Dezember 1931 die Zahlungen eingestellt und das Vergleichsverfahren eröffnet
wurde. Die unter der Marke Peri produzierten
Kinderschuhe waren ein Flop. Trotzdem gingen
die Aktionäre nicht leer aus, ca. 40% der Konkursmasse wurden bedient.
Berlin, Aktie 100 Goldmark 6.6.1924
(Auflage 1500, R 6) EF-VF
Gründung 1923 durch Berliner Einzelhändler
als Einkaufs- und Produktionsgenossenschaft
des Lebensmittelhandels. Seit der Währungsreform 1948 wieder sehr aktiv, 1949-58 wurden Zweigstellen in Hildesheim, Düsseldorf,
Hannover, Göttingen/Braunschweig, Osnabrück, Dortmund sowie Oldenburg/Bremen errichtet, ferner 1950 in Hamburg eine ImportAbteilung. Eine besondere Rolle spielte die Gedelag nach dem Krieg im Rahmen der Bevorratungspolitik des Berliner Senats nach den Erfahrungen der Berlin-Blockade. Dabei bevorratete die Gedelag im Bereich Lebensmittel die
sog. “Senatsreserve”. Mit der Wiedervereinigung wurde diese Aufgabe hinfällig, 1992 deshalb Einstellung des operativen Geschäfts,
2006 erloschen. Colorandum causa: Mitglied
des letzten Aufsichtsrates war u.a. der Schauspieler Manfred Krug.
Nr. 687
Los 690
Schätzwert 225-300 €
Gera-Greizer Kammgarnspinnerei
Gera, VZ-Aktie 1.000 RM 8.7.1942
(Auflage NUR 9 Stück, R 9) VF
Gründung 1890. Betrieb einer Kammgarnspinnerei in Gera-Zwötzen. Neben reinwollenen
Garnen wurden später auch reine Zellwoll- und
Zellwollmischgarne produziert. Börsennotiz:
Freiverkehr Leipzig. 1959 Sitzverlegung von
Gera nach Hamburg, Ende 1962 wurde die AG
aufgelöst.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 688
Schätzwert 1000-1250 €
Neuss, 5 % Actie 150 Mark 29.2.1876
(R 12), ausgestellt auf Herrn Joseph
Oepen, Neuss
Lössnitz i. Erzgeb., Aktie 100 RM
8.7.1930 (Auflage 6000, R 7) EF-VF
Schätzwert 40-75 €
Gründung 1871. Nach Erschöpfung der eigenen Lagerstätten 1937 Vertrag mit der Gewerkschaft Gottes Segen über den Abbau des
nördlichen Kohlenfeldes bei der benachbarten
Kaisergrube. Börsennotiz Leipzig und Zwickau.
Seit 1980 betreibt der gemeinnützige Verein
Segen Gottes aktive Denkmalspflege an dem
montanhistorischen Denkmal.
Gesellschaft Erholung
Gerber & Müller Schuhfabrik AG
Gemeinschaft Deutscher
Lebensmittel-Großhändler AG
Schätzwert 20-60 €
Gersdorf (Bez. Chemnitz), Aktie 100 RM
1.6.1933 (Auflage 5000, R 3) EF
Los 695
Los 692
Los 686
Los 694
Gersdorfer Steinkohlenbau-Verein
Los 693
Schätzwert 150-200 €
Germa-Werke AG
Hamburg, Aktie 20 RM 13.12.1924
(Auflage 1956, R 10) EFGründung 1916 als Munitionswerke Germania,
von 1919 bis 1920 Germania-Werke, dann
Germa-Werke. Die AG übernahm die gesamten
Geschäftsanteile der Munitionswerke Germania
Originalunterschriften von sechs Vorstandsmitgliedern.
Gegründet wurde die noch heute bestehende
“Gesellschaft Erholung” bereits 1801. Sie reiht
sich ein in eine Anzahl vergleichbarer in dieser
Zeit entstandener Gesellschaften, die vor allem
dem Zweck dienten, in einem geschlossenen
Kreis ungehört von den Spitzeln des napoleonischen Polizeiministers gesellschaftliche Unterhaltung pflegen zu können. Im Januar 1876 wurde
die Gesellschaft “durch Allerhöchste Cabinetsordre mit Corporationsrechten versehen”. Noch
heute ist das prächtige Gesellschaftsgebäude am
Johann-Peter-Boelling-Platz ein fester Treffpunkt
für weit über 100 Mitglieder der honorigen Gesellschaft, bis in die jüngste Vergangenheit übrigens ausschließlich Männer. Finanziert wurde die
Immobilie, indem die Mitglieder “Actien” zeichneten, die aber in Wahrheit Anleihecharakter hatten,
Zinsen trugen und durch Auslosung amortisiert
wurden. Hieß es im der ältesten erhaltenen Statut von 1850 noch: “Zweck der Gesellschaft ist
anständige und gesellige Unterhaltung.”, so hat
man sich später einen erweiterten kulturellen Anspruch gegeben, in der Satzung von 1962 heißt
es nun: “Zweck der Gesellschaft ist, ihren Mitgliedern Erholung im Rahmen geselliger und kultureller Veranstaltungen zu bieten.”
Beide hier angebotenen Lose befanden sich ursprünglich in einem schlechten Zustand (Verfärbungen, Papierverluste), sind aber jetzt nach
fachgerechter Restaurierung wieder absolut
sammelwürdig. Bei beiden Jahrgängen handelt
es sich jeweils um Unikate aus dem Reichsbankschatz.
Nr. 689
71
men mit der AG für Gas und Elektrizität Köln,
Sitz Dortmund, das Gaswerk Mödling bei Wien.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 696
Nr. 695
Los 696
Schätzwert 800-1000 €
Gesellschaft Erholung
Neuss, 4 % Actie 150 Mark 1.9.1912 (R
12), ausgestellt auf Herrn Rud. Oepen, Neuss
Originalunterschriften von sechs Vorstandsmitgliedern.
Gründung 1897. Die Hochbahngesellschaft
übernahm von Siemens & Halske die Bau- und
Betriebsrechte für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen gemäß Verträgen von 1895/96
mit den Städten Berlin, Schöneberg und Charlottenburg sowie dem Eisenbahnfiskus. Die ersten Linien waren: I. Wilhelmplatz - Potsdamer
Los 701
Schätzwert 25-125 €
Gesellschaft
für Linde’s Eismaschinen AG
Wiesbaden, Aktie 1.000 Mark 27.4.1922
(Auflage 25500, R 2) EF-VF
Los 699
Schätzwert 75-125 €
Gegründet 1879 als ältestes Unternehmen der
Welt auf dem Gebiet der Kältetechnik (Kälteerzeugung u. -verwendung), Gasverflüssigung u.
-zerlegung. Außerdem werden die Lindes’schen Patente u. Verfahren verwertet. 1965
Änderung des Firmennamens von “Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen AG” in “Linde
AG”. Heute mit den Arbeitsgebieten Anlagenbau, Fördertechnik, Kältetechnik und technische Gase einer der 30 großen DAX-Werte. Die
Fa. zählt einen Mitarbeiterstamm von über
45000.
Gesellschaft für Erzbergbau
Köln, Namens-Anteilschein 1 Anteil 27.2.1937
(Auflage 3500, R 6) EF
200-Jahr-Feier der Gesellschaft Erholung im Jahr 2001
Platz mit Anschlußlinie Gleisdreieck - Warschauer Brücke, II. Bismarckstraße - Stadion
im Grunewald (Westendlinie), III. Potsdamer
Platz - Nordring / Schönhauser Allee, IV. Wittenbergplatz - Nürnberger Platz und V. Wittenbergplatz - Kurfürstendamm. Befördert wurden
bis zu 200 Mio. Fahrgäste im Jahr. Die Konzessionen waren ursprünglich auf 90 Jahre erteilt,
doch am 1.1.1929 trat die Ges. in Liquidation.
Die Anlagen und der Betrieb der Bahn gingen
auf die Berliner Verkehrs-AG über, in der in
städtischer Hand Straßenbahn, Hoch- und
Untergrundbahn und Omnibuslinien vereinigt
wurden.
Originalsignaturen.
Dieser Anteilschein hat folgenden Hintergrund:
Der von Hermann Göring entworfene Vierjahresplan diente - wie die Historiker heute wissen
- der Vorbereitung des zweiten Weltkrieges. Einer der Schwerpunkte dieses Planes war die
Stärkung der deutschen Rohstoffbasis, die
schon für eine normale Friedenswirtschaft zur
damaligen Zeit längst nicht mehr ausreichte.
Vor diesem Hintergrund wurden ältere Lagerstätten neu untersucht und neue, auch im
Grunde minderwertige, erschlossen. Paradebeispiel war die Gründung der „Reichswerke
Hermann Göring“ in Salzgitter auf der Basis der
„sauren“ Erze mit nur 35 % Fe-Gehalt. Die Gesellschaft für Erzbergbau überprüfte im Zuge
der damaligen Autarkiebestrebungen im Westerwald, der Eifel, evtl. auch im Siegerland Erzlagerstätten auf ihre Abbauwürdigkeit.
Los 698
Schätzwert 60-100 €
Los 697
Schätzwert 75-125 €
Gesellschaft für elektrische Hochund Untergrundbahnen in Berlin
6,5 % Gold Bond 500 $ 1.10.1926 (R 2)
EF-VF
Orange/schwarzer Stahlstich, Mädchen mit Engelsflügeln, Laterne und Flügelrad in der Vignette.
72
6,5 % Gold Bond 1.000 $ 1.10.1926 (R 1)
EF-VF
Teil einer Amerika-Anleihe von insgesamt 25
Mio. $ (tatsächlich wurden nur 15 Mio. $ emittiert). Blau/schwarzer Stahlstich, identisch gestaltet wie voriger Titel.
Schätzwert 100-150 €
Gesellschaft
für Gasindustrie in Augsburg
Augsburg, 4,5 % Genußrechts-Urkunde
50 RM 2.1.1926 (R 9) VF
Die bereits 1864 gegründete Gesellschaft betrieb die Gaswerke Donauwörth, Kaufbeuren,
Nördlingen, Sigmaringen und Steyr. Der gesamte italienische Besitz der Gesellschaft ging
durch den Versailler Vertrag verloren. 1927 erwarb die Gesellschaft das Gaswerk Stuhlweissenburg in Ungarn, 1928 erwarb sie zusam-
Schätzwert 50-125 €
Gesellschaft
für Linde’s Eismaschinen AG
Wiesbaden, Aktie 1.000 RM Okt. 1941
(Auflage 30993, R 4) UNC-EF
Los 703
Los 700
Gesellschaft für elektrische Hochund Untergrundbahnen in Berlin
Los 702
Schätzwert 75-150 €
Gesellschaft
für Straßenbahnen im Saartal AG
Saarbrücken, 3,5 %
Genussrechtsurkunde 50 RM April 1936
(R 7) EF
Gründung 1892 zwecks Übernahme der von
der Firma Vering & Waechter erbauten Straßenbahn in 1.000-mm-Spur (die Straßenbahn
in Saarbrücken war am 4.11.1890 als Dampfbahn eröffnet worden, elektrischer Betrieb ab
8.2.1899). 1938 Übernahme der Saarbrücker
Klein- und Straßenbahn-AG. Damit besaß die
Gesellschaft ein über 70 km km langes Straßenbahnnetz in Saarbrücken und Umgebung
matras. 1927 Erwerb einer Ölpalmenpflanzung
in Westkamerun. Börsennotiz Hamburg und
Brüssel. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung.
Danach umfirmiert in SÜKA - Gesellschaft für
Vermögen, Handel, Industrie und Beteiligungen
- vormals Gesellschaft Süd-Kamerun. 1980
nach Abwicklung erloschen.
mit Außenlinien nach Völklingen und Neunkirchen (mit Anschluss an die dortigen Straßenbahnnetze) sowie nach Heusweiler und Ensheim/Ormesheim. 1962 Abschluss eines Beherrschungsvertrages mit der Versorgungsund Verkehrs-GmbH Saarbrücken. Am
22.5.1965 wurde die Straßenbahn stillgelegt.
Los 709
Los 706
Schätzwert 125-200 €
Gesellschaft
Westerwalder Basalt-Lava-Werke
Berlin / Gemeinde Salz, NamensAnteilschein 1 Anteil 21.6.1898 (Auflage
1000, R 6) EF
Schätzwert 60-80 €
Gewerkschaft Adelheid zu Gotha
Posen, Kuxschein 1 Kux von 1907
(Auflage 1000, R 8) VF
Braunkohlenbergwerke bei Jerka, Provinz Posen.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Essen-Bredeney, Kuxschein 1 Kux
2.1.1920 (Auflage 100, R 8) EF
Schätzwert 80-100 €
Gesellschaft Nordwest-Kamerun
Berlin, Anteilschein Serie B 25.11.1899.
Gründeranteil (Auflage 30000, R 8) EF+
Los 707
Die Gründung erfolgte 1899 auf maßgebliche
Initiative des Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen.
Das in Nordwest-Kamerun zu schaffende Kronland erhielt die Gesellschaft vom Deutschen
Reich als Eigentum verliehen. Da die Gesellschaft aber ihre Verpflichtungen zur Errichtung
der Verkehrs-Infrastruktur nicht erfüllte und
auch noch Raubbau betrieb, wurde die Konzession 1910 widerrufen. Ein Konzessionsgebiet
von 4 Mio. ha mit 20 Handelsniederlassungen
blieb schließlich erhalten, ging dann aber als
Folge des 1. Weltkrieges verloren. Danach erfolgte der Wiederaufbau durch Beteiligung an
ostafrikanischen Kolonialunternehmen unter
der DOAG, die zuletzt auch größter Teilhaber
der Gesellschaft Nordwest-Kamerun war. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
München, Aktie 20 Goldmark 15.8.1924
(Auflage 2000, R 6) EF
Schätzwert 100-175 €
Gesundheitswacht Verlagsgesellschaft
Gründung 1922 zur Förderung aller der Volksgesundheit dienenden Bestrebungen, und zwar
durch die Herausgabe von volkstümlichem Anschauungs- und Unterrichtsmaterial über Hygiene, Medizin, Sozialpolitik, Sport, Körperkultur, Heimatpflege. 1925 in Liquidation.
Los 710
Schätzwert 225-300 €
Gewerkschaft Adler I
Gotha und Berlin, Kuxschein Juni 1914
(Auflage 1000, R 10), ausgestellt auf und
als Grubenvorstand original
unterschrieben von Georg Kurzinsky VF.
Los 713
Sehr hübsche Spitzen-Umrahmung, im Unterdruck großer gekrönter Reichsadler im Lorbeerkranz.
Herne i. W., 5 % Teilschuldv. 2.000 RM
Sept. 1936 (Auflage 1400, R 12) EF
Originalunterschriften.
Eine der ganz großen Ruhrgebietszechen. Das
1872 gegründete Bergwerk gehörte bis
1934/35 der oberpfälzischen Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte und wurde dann an die
Harpener Bergbau-AG verkauft. 1939 weiterverkauft an die zum Krupp-Konzern gehörende Gewerkschaft Constantin der Große. 1973 Zusammenlegung mit der benachbarten Zeche
Friedrich der Große (Stahlwerke Peine-Salzgitter). 1978 wurde das Bergwerk stillgelegt.
Ein Unikat! Minimale Rostspuren von Büroklammern.
Schätzwert 50-125 €
Schätzwert 20-60 €
Hamburg, Antheil Ser. C 300 Mark
18.2.1910 (Auflage 5000, R 4) EF
Gründung 1898. Durch Erlass des Gouverneurs
von Kamerun erhielt die Gesellschaft 1905 ein
1,5 Mio. ha großes Gebiet als Eigentum übertragen, wo sie zahlreiche Handelsposten und
Faktoreien unterhielt. 1926 Errichtung einer
Gummiveredelungsfabrik an der Ostküste Su-
Schätzwert 125-250 €
Gewerkschaft des consolidirten
Salzbergwerks Neu-Stassfurt
Getreidebank Anhalt AG
Gesellschaft Süd-Kamerun
Schätzwert 225-300 €
Gewerkschaft
der Steinkohlenzeche Mont-Cenis
Los 714
Los 708
Los 705
Schätzwert 200-250 €
Die in Essen-Bredeney ansässige Gewerkschaft betrieb Eisenerzgruben in den Gemarkungen Knickhagen und Holzhausen in den
Kreisen Kassel und Veckerhagen des Regierungsbezirkes Kassel und im Oberbergamtsbezirk Clausthal.
Basaltabbau in der Gemeinde Salz, Kreis Westerburg. Verwaltungssitz: Berlin.
Los 704
Los 712
Gewerkschaft Breil
Cöthen-Anhalt, Aktie Ser. B 100.000 Mark
1.6.1923. Gründeraktie (R 4) VF
Los 711
Sehr dekorativ, zwei kleine Vignetten mit Götterboten Hermes, dritte Vignette mit Getreideähre.
Gründung durch eine Reihe anhaltinischer
Landhandelsfirmen zur Förderung und Finanzierung von Geschäften in landwirtschaftlichen
Erzeugnissen und Übernahme von Treuhandgeschäften für den Getreidehandel. Die Folgen
der Hyper-Inflation trafen die Bank mit voller
Wucht: Von dem Kapital von 1,515 Mrd. Papiermark blieben nach der Umstellung Anfang
1924 gerade noch 5.000 Goldmark. Eine neue
Geschäftsgrundlage ergab sich daraus nicht:
Ab 1924 in Liquidation, 1926 gelöscht.
Königslutter, Kuxschein
26.10.1923/24.11.1924 (Auflage 5000, R
8), original unterschrieben von Gerhard
Korte EF-VF
Schätzwert 30-100 €
Gewerkschaft Beienrode
Gerhard Korte (geb. 1858 in Celle, gest. 1945 in
Magdeburg), nach dem in Magdeburg zeitweise
eine Straße benannt war, gilt als die führende
Persönlichkeit der deutschen Kaliindustrie.
Gegründet 1889/90 als Bohrgesellschaft, seit
1894 bergrechtliche Gewerkschaft. 1924 ca.
600 Mann Belegschaft. Übertageanlagen:
Chlorkalium- und Bromfabrik, Kainitmühle und
7,6 km langer Eisenbahnanschluss nach Königslutter.
Loederburg bei Stassfurt, Kuxschein
1/1000 15.12.1876 (Auflage 1000, R 4) EF
1872 wurde der Bau des ersten Schachtes
“Agatheschacht” beschlossen. 1876 wurden
wertvolle Lagerstätten mit Steinsalz, Carnalit
und Kainit erschlossen. 1882 erbaute man die
Fabrik I (Chlorkalium). 1881 wurde der zweite
Neustaßfurter Schacht “Hammacher” in Angriff
genommen. 1885/86 entstand die Fabrik II
(Sulfat). Mit dem Abteufen eines dritten
Schachtes wurde 1888 begonnen. Im selben
Jahr baute man die Fabrik III (Chlorkalk). Die
Fabrik IV (Pottasch) entstand 1892. 1912 wurden die Schachtanlagen I-III wegen Absaufens
aufgegeben. 1921 Übernahme der Gewerkschaften Salzbergwerk Neu-Staßfurt I und II
durch die Kaliwerke Friedrichshall AG und Um-
73
firmierung in “Kaliwerke Neu-Stassfurt-Friedrichshall AG”. 1925 Erwerb der Gewerkschaft
Deutschland und Kaliwerkes Ronnenberg I.
1928 Verschmelzung mit der Rhenania-Kunheim Verein Chem. Fabriken AG und Umfirmierung in “Kali-Chemie AG”. Werke in Sehnde
und Ronnenburg (Kalibergwerke), Altona (Pharmazeutika), Brunsbüttelkoog (Rhenania-Phosphat), Heilbronn (Ammoniaksoda), Hönningen
(Bariumcarbonat und Superphosphat), Kanne in
Berlin-Niederschöneweide (Schwefelsäure),
Meggen a.d.Lenne (Schwerspatbergwerk für
Werk Hönningen), Oberhausen und Wohlgelegen bei Mannheim (Schwefelsäure), Stolberg
(Sulfat und Salzsäure) und Brohl (PhonolithSteinbrüche). 1928-31 Erwerb der Aktienmehrheit der Arienheller Sprudel AG in Arienheller-Rheinbrohl, der Peroxydwerk Siesel AG in
Köln-Dellbrück und der AG Georg Egestorffs
Salzwerke und Chemische Fabriken in Hannover. 1930 Erwerb aller Betriebe der in Konkurs
gegangenen Heyl-Beringer Farbenfabriken AG
mit Werken in Berlin-Charlottenburg, Düsseldorf, Rodenkirchen, Andernach, Zollhaus b.
Wiesbaden und Wunsiedel i. Bay. Hier ist also
eine geniale Strategie zu erkennen: Schwächen
der Konkurrenz in der Weltwirtschaftskrise
nutzte die Kali-Chemie AG ganz gezielt zum
Ausbau einer eigenen überragenden Position.
1937/38 Übernahme der Chemische Fabrik
Güstrow AG, der Krause-Medico GmbH in München und der Kohlensäure-Werk Deutschland
AG. Sitzverlegungen 1947 nach Sehnde und
1951 nach Hannover. 1960 Übernahme der
Rheinische Kohlensäure-Industrie in Bad Hönningen und der Saline Ludwigshalle AG in Bad
Wimpfen sowie Konzentration der Arzneimittelproduktion der Werke Altona und München im
neuen Werk Neustadt a. Rübenberge. Heute
zum belgischen Solvay-Konzern gehörig, seit
1990 besteht zwischen der Solvay Deutschland
GmbH und der in Hannover bis heute börsennotierten Kali-Chemie AG ein Beherrschungsund Ergebnisabführungsvertrag.
Ausgestellt auf den geheimen Commerzienrath
Hugo Haniel in Ruhrort, rückseitig überschrieben auf Franz Haniel und 1922 auf die Kaliwerke Friedrichshall.
Großes Steinkohlenbergwerk im Lugau-Oelsnitzer Revier. 6.000 Mann Belegschaft förderten um die 1 Mio. t Kohle im Jahr auf insgesamt 8 Schächten. 1871 erfolgte die Konstituierung der “AG Steinkohlenbauverein Deutschland” mit einem Aktienkapital von 550 000 Talern zur Ausbeute der erworbenen Kohlenfelder
von 112 ha als Stammwerk der späteren Gewerkschaft Deutschland. 1872 begann das Abteufen, doch man stieß auf erhebliche Schwierigkeiten: Grubenbrände und starker Gebirgsdruck, Schlagwetter. Ein Brand im Aug. 1888
nahm solchen Umfang an, daß der Schacht I
abgesperrt und abgedämmt werden mußte. Es
gelang nicht, des Feuers Herr zu werden, die
finanziellen Verhältnisse des Werkes waren
überfordert. 1889 wurde die AG deshalb in die
neue Gewerkschaft “Deutschland” überführt.
1919 vereinigt mit dem Steinkohlenbauverein
Hohndorf und der Oelsnitzer Bergbaugewerkschaft. Die Kuxenmehrheit lag zuletzt bei der
Stadt Leipzig. Das spätere VEB Steinkohlenwerk Deutschland wurde 1960 mit dem VEB
Steinkohlenwerk Karl Liebknecht vereinigt. Ende 1967 beschloß der Ministerrat der ehemaligen DDR die schrittweise Einstellung der Steinkohlenförderung im Lugau-Oelsnitzer Revier.
Los 716
Los 721
Schachtanlagen Hugo, Bergmannssegen und
Erichssegen lagen oberirdisch in Sichtweite zueinander und waren unterirdisch querschlägig
verbunden. Bereits 1909 hatte die Förderung
begonnen. Vom Einbruch der Kaliindustrie Ende
der 1920er Jahre schwer getroffen, gerieten die
Bergwerke in’s Visier der Wehrwirtschaftsführung, die in den Schächten ab 1935 eine Heeresnebenmunitionsanstalt einrichtete. Direkt neben den Obertageanlagen von Schacht Erichssegen wurde ein Arbeitslager errichtet, dessen
Gebäude als einziger Überrest des Bergwerks
noch heute stehen. Nach 1945 wurde die Kaliförderung von der späteren Kali + Salz AG wieder aufgenommen, wobei der Schacht Erichssegen aber ohne eigene Förderung nur noch der
Wetterführung diente. 1994 Förderungseinstellung, 1998 Beginn der Flutung des Bergwerks,
anschließend wurden die Übertageanlagen von
Erichssegen vollständig abgerissen.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 125-200 €
Gewerkschaft Glück auf Gamp
Berlin, Kuxschein von 1906 (Auflage
1000, R 7) EF
Mit riesiger Unterdruckabb. eines Männerkopfes mit Hammer und Fackel.
Schätzwert 50-100 €
Gewerkschaft Deutschland
Los 722
Oelsnitz im Erzgebirge, Kuxschein ohne
Nennwert von 1936 (R 5) EF
Schätzwert 125-200 €
Gewerkschaft Gottessegen zu Gotha
Berlin, Kuxschein über 1 Kux 21.5.1906
(R 6) VF+
Umrandung im Historismus-Stil.
Kalischürf- und Abbaugerechtsame in den Gemarkungen Bönnien und Bültum, Provinz Hannover. Stempelaufdruck, daß die Gruben Ella,
Milla und Maruschka in Tustanowice (Galizien)
1916 erworben wurden.
Los 719
Schätzwert 75-150 €
Gewerkschaft Friedrich
Hungen, Kuxschein 1/1000 27.4.1906
(Auflage 1000, R 3) EF
Sehr schöner Druck von Kornsand & Co.,
Frankfurt a.M.
Die Gewerkschaft lag in Trais-Horloff bei Hungen in der Hessischen Bergmeisterei, hatte 2
Schächte und 1 Brikettfabrik. 1922 förderte sie
mit 450 Mann Belegschaft täglich 600 t Kohle.
1943 war sie zu 100 % im Besitz der Preussenelektra.
Los 717
Schätzwert 225-300 €
Gewerkschaft Dortmund
Hannover, Kuxschein 31.12.1918 (Auflage
1000, R 9), ausgestellt auf Landwirt Fritz
Tanke, Isernhagen VF+.
Los 715
Schätzwert 75-150 €
Gewerkschaft Deutschland
Oelsnitz im Erzgebirge, Kuxschein 1 Kux
22.8.1911 (R 5) EF
Originalsignatur Dr. Wolf. Dr. jur. Karl Georg
Wolf war Aufsichtsratsmitglied des ZwickauOberhohndorfer Steinkohlenbau-Vereins (Vorsitzender), Vorsitzender des Grubenvorstandes
der Gewerkschaft Deutschland, Mitglied des
Aufsichtsrates der Gewerkschaft Gottes Segen,
Lugau, Vorsitzender des Aufsichtsrates der
Zwickauer Maschinenfabrik, Zwickau, Mitglied
des Aufsichtsrates der Dresdner Bank, Berlin.
74
Los 723
Originalunterschriften.
Gehörte zur Gewerkschaft Oberhof (GumpelKonzern), die ab Nov. 1911 ein Kalibergwerk in
den Gemarkungen Northeim, Sudheim, Bühle
und im Gräflich Hardenbergschen Besitz abteufte.
Stockheim, 4,5 % Teilschuldv. 200 Mark
11.7.1905 (Auflage 1000, R 8) EF
Braunkohlengrube bei Stockheim im Königreich Sachsen.
Los 724
Los 718
Schätzwert 200-250 €
Kalibergwerk südlich der Stadt Lehrte, gegründet als Gewerkschaft 1910 mit Sitz in Freudenberg (Kreis Siegen), zunächst zugehörig zum
Konzern von Dr. Wilhelm Sauer. Von den 1000
Kuxen besaß 251 die Kali-Gewerkschaft Hugo
zu Ilten bei Lehrte und 115 die Gewerkschaft
Hohenfels in Algermissen bei Hildesheim. Die
Schätzwert 300-400 €
Gewerkschaft Gundersheim
Gewerkschaft Erichssegen
Lehrte, Kuxschein 1 Kux 31.8.1928
(Auflage 1000, R 11) VF
Schätzwert 125-175 €
Gewerkschaft Graf Moltke
Los 720
Schätzwert 100-150 €
Gewerkschaft Frisch Glück
Hannover, 5 % Genussrechtsurkunde 100
RM 2.1.1926 (R 11) VF
Kalibergbau bei Eime in Landkreis Hildesheim
im Besitz der Burbach-Kaliwerke AG.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Berlin, Kuxschein 20.6.1909 (Auflage
1000, R 9), ausgestellt auf Herrn H.
Ludendorff, Gross-Lichterfelde-West VF.
Unter Ausnutzung des besonders liberalen
Bergrechts von Sachsen-Weimar mit juristischem Sitz in Gotha gegründet. Betätigungsobjekt war ein Kalksteinbruch im rheinhessischen
Gundersheim (Landkreis Alzey-Worms), der
später bis zur Stilllegung 1955 als “Gundersheimer Kalkwerke” durch die Südzucker AG
sie in den Kuxenhandbüchern aus den 20-er
Jahren nicht mehr erwähnt wird.
Los 729
Schätzwert 200-250 €
Gewerkschaft Landesvater in Ohrdruf
Berlin, Kuxschein 1/1.000 27.8.1925 (R
9) EF-VF
Kupfererzgrube in Ohrdruf, Thüringen.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 724
(Werk Offstein) betrieben wurde und der größte industrielle Arbeitgeber des Ortes war.
Vorher ganz unbekannt gewesen, nur 6 Stück
wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Nr. 727
Ältestes bekanntes Stück dieser wichtigen Gewerkschaft, mit diesem Datum ein Einzelstück
aus dem Reichsbankschatz.
Los 730
Schätzwert 75-150 €
Gewerkschaft Mechernicher Werke
Mechernich, Kuxschein 1.11.1918
(Auflage 1000, R 3) EF
Los 726
Der Bergbau im Bereich Mechernich ist vermutlich schon von den Kelten betrieben worden. Die ältesten urkundlichen Quellen über
den Metallerzbergbau im Raum MechernichKall stammen von 1394. 1794 besetzten die
französischen Revolutionstruppen das linke
Rheinufer. Der Mechernicher Bleiberg entwikkelte sich unter franz. Herrschaft in kurzer Zeit
zum ergiebigsten Bleierzbergbau des neuen
Kaiserreichs. 1861 wurde der Mechernicher
Bergwerks-Actien-Verein gegründet mit Haupterzeugnissen Blei und Silber, gewonnen in den
Gruben des Meinerzhagener Bleibergs und auf
den Feldern in den Kreisen Euskirchen und
Schleiden. 1908 wurde die Ges. aufgelöst,
1911 übernahm die eigens dafür gegründete
Gewerkschaft Mechernicher Werke (GMV) als
Auffanggesellschaft das Unternehmen. 1937
übernahm auf Betreiben der Nationalsozialisten
die PREUSSAG den Betrieb.
Schätzwert 75-150 €
Gewerkschaft Ilse
Los 725
Schätzwert 300-400 €
Gewerkschaft Halsbrücker Bergbau
Halsbrücke, Kuxschein über 1 Kux
1.2.1937 (Gesamtkuxzahl 4000, R 12),
ausgestellt auf die Sächsische
Staatsbank in Dresden VF+.
Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschrift.
Bedeutung hatte der Halsbrücker Bergbau im
Erzgebirge schon im Mittelalter. 1612 wurde
hier eine Schmelzhütte eingerichtet, deren
(noch heute stehende) 1888 erbaute “Alte Esse” mit 140 m Höhe einst die höchste Ziegelesse in ganz Europa war. Außerdem gab es
1791-1857 ein Amalgamierwerk zur Aufbereitung von Silbererzen, das 1815 mit der ersten
Gasbeleuchtung Europas ausgestattet wurde.
Die Gewerkschaft wurde 1935 gegründet zur
Aufsuchung von Blei-, Zink- und Silbererzen.
Erst 1969 wurden mit den Gruben “Beihilfe”
und “Ferdinandschacht” die letzten Bergwerke
des Freiberger Reviers geschlossen. Noch heute erinnern an den Bergbau viele technische
Denkmale, wie der parallel zur Freiberger Mulde verlaufende “Rote Graben” (so nach der Färbung durch Eisenoxide genannt), der beginnend am “Verträgliche Gesellschaft Stolln” Grubenwässer auch der “Himmelfahrt Fundgrube”
und der Grube “Alte Elisabeth” den Wasserkraftanlagen der Halsbrücker Bergbau- und
Verhüttungsbetriebe zuführte.
Essen, Kux-Schein 1 Kux 5.6.1906
(Auflage 1000, R 3) EF
Original signiert von Friedrich Springorum, Generaldirektor der Eisen- und Stahlwerke Hoesch
AG, Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Ferner Originalsignatur Funke als Vorstandsvorsitzender. Äußerst dekorative Jugendstil-Gestaltung.
Die Gewerkschaft beruht auf dem Braun- und
Eisensteinbergwerk Bismarck II am Breitenberg
im Ruhlaer Forstbezirk.
Los 727
Schätzwert 400-500 €
Gewerkschaft “Justus I”
Los 728
Cöln a. Rh., Kuxschein 14.1.1904
(Auflage 1000, R 11) VF.
Gewerkschaft Kohlmetzwerke
Die Angaben auf dem Kux (Bergwerk “Justus I”
in der Gemeinde Mudersbach, Kreis Altenkirchen) führen etwas in die Irre: Tatsächlich besaß die 1895 gegründete Gewerkschaft Kaligerechtsame in der Gemarkung Volpriehausen
und 20 weiteren Ortschaften des Kreises Uslar.
Die Bohrungen auf Kali- und Steinsalze wurden
fündig, 1901 ging das Bergwerk in Volpriehausen in Betrieb. 1902 über Tage Bau einer
Chlorkalium und einer Sulfatfabrik. 1905 Umwandlung in eine AG. Das Bergwerk wurde
1937 stillgelegt, statt dessen wurde unter Tage
dann eine Heeresmunitionsanstalt eingerichtet,
die am Ende des 2. Weltkrieges in die Luft flog.
Nur 2 Stück dieses frühen Jahrgangs lagen im
Reichsbankschatz.
Die Gewerkschaft gehörte zu den kleineren
Unternehmen des Braunkohlebergbaus östlich
der Elbe. Es handelte sich um ein Familienunternehmen; Grubenvorstand war ein Herr
Willy Kohlmetz. Die im Jahre 1909 begebene
Anleihe lautete über einen Gesamtbetrag von
500.000 Mark. Die Verlosung sollte 1918 beginnen und 1950 beendet sein. Die Anleihe war
auf den Bergwerkbesitz der Gesellschaft besichert, der sich in der Nähe der Stadt Guben befand. Das Vorhandensein ser Anleihestücke im
Bestand der Reichsbank lässt darauf schließen,
dass die Gewerkschaft von 1945 in die Insolvenz gegangen sein muss. Dies erklärt, dass
Schätzwert 50-125 €
Frankfurt a.O., 5 % Teilschuldv. 200 Mark
Juli 1909 (Auflage 500, R 5) EF
Los 731
Schätzwert 75-150 €
Gewerkschaft Mechernicher Werke
Mechernich, Kuxschein 25.8.1922
(Auflage 5000, R 3) EF
Dekorativ gestaltetet.
75
Los 734
Schätzwert 275-350 €
Los 740
Gewerkschaft “Trothashall”
Eisenstein-Grube und Petrol-Exploration
Jülich, Aktie Lit. A 1.000 RM 15.12.1941
(Auflage 1000, R 6) EF
Gotha, Kuxschein 3.4.1911 (Auflage 1000,
R 9), ausgestellt auf Graf Kospoth auf
Briese Kreis Oels VF.
Die traditionsreiche Papierfabrik wurde 1882 in
Jülich als oHG gegründet, ab 1924 AG unter
Übernahme des Aktienmantels der “Faga” Fabrikations- und Großhandels-AG, Berlin. 1987
beendete Gißler & Paß die Papierherstellung
und baute stattdessen das Kerngeschäft im
Bereich Wellpappenverpackung und Displays
weiter aus. 2004 erzielte die Firma mit 470
Mitarbeitern einen Umsatz von 82 Mio. Euro.
Unter Ausnutzung des liberalen Bergrechts von
Sachsen-Weimar wurde hier eine Eisensteingrube
bei Gotha als Mantel benutzt für Ölexplorationen im
rumänischen Surani. Die Ölsandvorkommen von
Surani beschäftigen wegen einiger geologischer
Abnormalitäten noch heute die Wissenschaft.
Los 732
Schätzwert 75-150 €
Gißler & Paß AG
Schätzwert 75-150 €
Gewerkschaft Morgenstern
Pöhlau b. Zwickau, Kuxschein 1 Kux
8.5.1925 (R 7) EF-VF
Steinkohlenbergwerk im Zwickauer Revier. Auf
sechs Tiefbauschächten förderte die Gewerkschaft im Durchschnitt 600.000 t Steinkohle im
Jahr mit einer Belegschaft von 4700 Mann.
1920 Erwerb des Zwickauer BrückenbergSteinkohlenbauverein und 1930 des Steinkohlenwerks Florentin Kästner. Diese wurden als
Betriebsabteilung Brückenberg bzw. Florentin
Kästner weitergeführt. Nach dem II. Weltkrieg
wurde die Betriebsabteilung Brückenberg als
Steinkohlenwerk Karl Marx, die Betriebsabteilungen Morgenstern und Florentin Kästner als
Steinkohlenwerk Martin Hoop geführt. 1952
Verselbständigung als VEB. 1968 wurde die
Kohlenförderung des VEB Steinkohlenwerk Karl
Marx in den VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop
integriert. 1977 Einstellung der Kohlenförderung im Zwickauer Revier und Auflösung des
VEB Steinkohlenwerks Martin Hoop.
Los 738
Schätzwert 225-300 €
Gewerkschaft Zum goldenen Grund
Camberg, Kuxschein 1 Kux 24.8.1899
(Auflage 1.000, R 8) VF
Los 735
Schätzwert 275-350 €
Gewerkschaft Wernershall
Braunschweig, Kux-Schein 1/1000
10.5.1906 (Auflage 1000, R 9), ausgestellt
auf Gustav Dietz und von ihm als Grubenvorstand original unterschrieben VF+
Datum (Juli 1899) handschriftlich geändert.
Original unterschrieben von dem Bankier Leo
Hanau, Mülheim-Ruhr, einem hochbedeutenden Bergbau-Finanzier. Die ganze Umrandung
und der Bergwerksname sind in goldener Farbe gedruckt.
Der “Goldene Grund” ist ein Landstrich, der etwa von Limburg an der Lahn bis Idstein am
Taunus reicht und heute von der A 3 KölnFrankfurt durchzogen wird. Bekannt sind in dieser Gegend vor allem die Kohlensäurequellen
von Selters. Außerdem standen in der Lahnmulde Blei-, Zink-, Silber- und Kupfererze an.
Nördlich des heutigen bad Camberg waren
zeitweilig vier Bergwerke in Betrieb.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Konstituiert auf dem im Ruhlaer Forstbezirk belegenen Braun- und Eisensteinbergwerk „Bismarck“. Kali-Gerechtsame in den Gemarkungen Eickhorst und Vordorf im Kreis Gifhorn, die
aber stets unverritzt blieben.
Los 733
Los 741
Schätzwert 150-250 €
Gladbacher Feuer-Versicherung
M.-Gladbach, Namens-Actie 1.000 Thaler
2.1.1873 (Eintragungs-Certificat, Auflage
1000, R 6) EF
Gedruckt auf Büttenpapier, dekorativ gestaltet.
Doppelblatt, inwendig Statuten und Übertragungen. Mehrere Originalunterschriften. Die hier
angebotene Aktie wurde von dem bedeutenden
Gladbacher Industriellen Wilhelm Prinzen für
den Vorstand eigenhändig signiert. Wilhelm
Prinzen war 1848 Deputierter der Natinalversammlung in der Frankfurter Pauluskirche.
Gründung 1861. Betrieb nahezu aller Zweige
der Erst- und Rückversicherung. Eine Spezialität
war die Filmhersteller-Betriebsunterbrechungsversicherung und die Filmausfallversicherung.
Börsennotiz Berlin und Köln/Düsseldorf. Großaktionäre waren die Aachener und Münchener
Feuer und die Colonia. 1970 (zusammen mit der
Schlesische Feuerversicherungs-Ges.) auf die
Colonia Versicherung AG verschmolzen. 2001
Umbenennung der Holding in AXA Konzern AG.
Schätzwert 200-275 €
Gewerkschaft Otter in Gotha
Los 739
Berlin, Kuxschein 1 Kux 1.10.1906
(Auflage 1000, R 8) EF
Gewerkschaften Diergardt-Mevissen I-III
Dekorative verziertes Papier. Ausgestellt auf
Walther Bauendahl, den Vorstandsvorsitzenden
der Gewerkschaft.
Kalibohrgesellschaft mit Bohrgerechtsamen in
Otter-Schillingsbostel nördlich von Soltau. Sitz
in Gotha, Verwaltungssitz in Berlin.
Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 736
Schätzwert 75-175 €
Gewerkschaft Zeche Freudenberg
Freudenberg, Kreis Siegen, Kuxschein
1/1000 10.1.1905 (Auflage 1000, R 4) EF
Die Gewerkschaft betrieb den Bergbau auf
Zink- und Bleierze. Ab 1908 ruhte der Betrieb.
Schätzwert 200-250 €
Rheinhausen, 4,5 % Teilschuldv. 1.240 Fr.
2.1.1943 (Auflage 497, R 9) EF
Gründung 1903 als Gewerkschaft Wilhelmine
Mevissen von den Erben Königs und Mevissen.
1912 begann man den Schacht abzuteufen,
seit 1914 in Förderung. 1924 wurden die Kuxe
der Gewerkschaft Fritz erworben (die 1903 von
Berta Krupp von Bohlen und Halbach gegründet worden war). 1927 Umbenennung in Gewerkschaft Diergardt-Mevissen III. 1938 Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Mathias Stinnes und dem Mülheimer BergwerksVerein. 1943 wurde zwecks Aufnahme von
Diergardt-Mevissen I und II die Zahl der Kuxe
von 1000 auf 3000 erhöht; infolge der Kriegsereignisse kam die Umwandlung aber tatsächlich nicht mehr zustande und fand erst
1952 statt mit der Gründung der DiergardtMevissen Bergbau-AG.
Los 742
Schätzwert 75-150 €
Gladbacher Lebensversicherung AG
M.-Gladbach, Aktie Gruppe A 100 RM
Sept. 1938 (Auflage 2580, R 5, kpl.
Aktienneudruck) EF
Gegründet 1923 als Schlesische Lebensversicherungs-AG zu Haynau (Schlesien) als Nachfolger eines gleichnamigen Versicherungsvereins a.G. 1925 umbenannt in Gladbacher Lebensversicherungsbank AG mit Sitz in Berlin,
seit 1931 dann Firma und Sitz wie oben. Großaktionäre waren die Gladbacher Feuer- und die
Gladbacher Rückversicherung. 1970 auf die
Colonia Versicherung AG verschmolzen, damit
heute ein Teil des AXA-Versicherungskonzerns.
Los 743
Schätzwert 75-250 €
Gladbacher Rückvers.-AG
Los 737
M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark
15.8.1877, gedruckt auf blaugrauem Papier.
Gründeraktie (Eintragungs-Certificat, Auflage
2000, R 5), zunächst mit 25 % eingezahlt,
1920/23 aus Gesellschaftsmitteln vollgezahlt,
beide Jahre abgestempelt EF-VF
Schätzwert 125-200 €
Gewerkschaft Zeus zu Gotha
Berlin, Kuxschein 1 Kux 8.9.1909
(Auflage 1000, R 5) EF
Nr. 734
76
Großformatiges Papier.
Sitz in Gotha, Verwaltungssitz in Berlin.
Nr. 740
Aparter Druck mit schöner Umrandung, Originalunterschriften. Die Gründeraktien gibt es sowohl auf blaugrauem wie auch auf weißem Papier. Der Grund dafür ist unbekannt, zumal der
Unterschied quer durch alle Nummernkreise
Los 746
Schätzwert 30-75 €
Gladbacher Wollindustrie AG
vorm. L. Josten
M.-Gladbach, Aktie 1.000 RM 30.11.1941
(Auflage 1350, R 3) EF
Mit Faksimile-Unterschrift Rob. Pferdmenges
als AR-Vorsitzender.
Los 750
Schätzwert 100-175 €
Gödecke & Co. Chemische Fabrik AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Nov. 1938 (Auflage
nur 71 Stück, R 8) VF+
geht. Einschlägige blaugraue Randverfärbungen an einigen sonst weißen Aktien lassen vermuten, daß der Grund chemische Reaktionen
im Papier waren. Weiterhin gibt es Unterschiede bei den Einzahlungsstempeln: Gar kein
Stempel, nur von 1920, nur von 1923 und beide Stempel 1920 + 1923 kommen vor, je
nachdem wann und wie oft die Aktie der Gesellschaft zur Umschreibung vorlag.
Gründung 1877. Großaktionär war die Gladbacher Feuerversicherungs-AG (bei der auch die
Aachener und Münchener Feuer engagiert war),
beide Gesellschaften wurden in Personalunion
geführt. 1970 auf die Colonia-Versicherung in
Köln verschmolzen (heute AXA-Colonia).
Los 744
Los 747
Schätzwert 125-175 €
Glanzstoff-Fabrik Lobositz AG
Lobositz, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 6979, R 8) VF+
Gründung 1921 als „Böhmische Glanzstoff-Fabrik System Elberfeld“. Lobositz (heute Lovosice) erlangte 1756 Bekanntheit durch eine
wichtige Schlacht im 7-jährigen Krieg zwischen
Österreich und Preußen.
Schätzwert 75-250 €
Gladbacher Rückvers,-AG
M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark
15.8.1877, gedruckt auf weißem Papier.
Gründeraktie (Eintragungs-Certificat,
Auflage 2000, R 5), zunächst mit 25 %
eingezahlt, 1920/23 aus Gesellschaftsmitteln
vollgezahlt, beide Jahre abgestempelt EF-VF
Gegründet 1923 von dem Chemiker Dr. Arthur
Horowitz, dem Apotheker Eugen Schäffer und
dem Fabrikanten Alexander Gödecke zwecks
Übernahme und Fortführung des von Herrn Alexander Gödecke betriebenen Firma Gödecke &
Co. in Berlin. Hergestellt wurden chemische und
chemisch-pharmazeutische Präparate und technische Chemikalien. Die Ursprünge der Firma datieren 1866 als Indigo- und Farbwarengeschäft in
Leipzig, ab 1898 Einstieg ins Pharmageschäft. Ab
1905 Zusammenarbeit mit dem überaus bedeutenden Chemischen Institut Dr. Horowitz in Berlin.
1923 fusionierte das Stammhaus in Leipzig mit
der Firma Apotheker Carl Weinreben GmbH,
Frankfurt zur Gödecke & Co. Chemische Fabrik
und Export AG. 1928 wurde der Berliner Zweig an
die amerikanische Gesellschaft William W. Warner
Co. verkauft, 1929 folgt auch das Leipziger
Stammhaus. 1955 Standortverlegung nach Freiburg i.Br. Heute Bestandteil des Pfizer-Konzerns.
Los 751
Schätzwert 100-200 €
Görlitzer Kreisbahn-AG
Görlitz, Aktie 1.000 Mark 1.11.1906.
Gründeraktie (Auflage 1700, R 4) EF-VF
Gründung 1903 zum Bau der normalspurigen
26 km langen Bahn Görlitz-Krischa (eröffnet
1905) mit Verlängerung nach Weissenberg
i.Sa. (eröffnet 1913). Großaktionäre waren die
Stadt Görlitz, der Preußische Staat und die AG
für Verkehrswesen.
Identische Gestaltung, Originalunterschriften.
Los 748
stadt. Betriebseröffnung der Strecke GöttingenRittmarshausen (19 km) Ende 1897, erst 10
Jahre später ging 1907 die Verlängerung bis
Duderstadt (17 km) in Betrieb. Bahnbau und
Betriebsführung übernahm die Firma Lenz &
Co. GmbH, Berlin. 1931 Stilllegung der Teilstrecke Rittmarshausen-Duderstadt, 1933
folgte der Abbruch. Der Abbrucherlös wurde für
die Instandsetzung der Reststrecke verwandt.
1938 übernahm das Niedersächsische Landeseisenbahnamt Hannover die Betriebsführung. 1946 Umfirmierung in Gartetalbahn AG.
1950 Einführung des Omnibuslinienverkehrs
Weißenborn-Rittmarshausen (9 km) und Rittmarshausen-Sattenhausen-Göttingen (23 km).
In den Folgejahren wurde das Omnibusnetz erweitert. 1957 Auflösung der AG, die Bahn wurde zunächst als Eigenbetrieb des Landkreises
Göttingen weitergeführt und dann 1959 endgültig stillgelegt.
Los 754
Schätzwert 100-200 €
Gontard & Henny AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 12.10.1915.
Gründeraktie (Auflage 200, R 5) VF
Gründung 1915. Herstellung und Vertrieb von
Seife und anderen chemischen und technischen Erzeugnissen, insbesondere die Übernahme und Fortführung der bisher unter der
Firma Gontard & Henny in Leipzig-Plagwitz betriebenen Seifenfabrik.
Schätzwert 150-200 €
Glashütte Neuwerk AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 18.8.1921.
Gründeraktie (Auflage 10000, R 9) EF
Los 745
Schätzwert 50-125 €
Gladbacher Wollindustrie AG
vorm. L. Josten
M.-Gladbach, Aktie 800 RM Dez. 1925
(Auflage 920, R 5) EF
400.000 RM dienten zur Übernahme der Gladbacher Textilwerke AG, 336.000 wurden von
einem Bankenkonsortium übernommen.
Gründung 1895 unter Übernahme der seit 1882
bestehenden Fa. L. Josten in M.Gladbach, Rudolfstraße (Werk I). Hergestellt wurden von wollene und halbwollene Stoffe für Herren-, Damenund Knabenkleidung, Uniformtuche und Wolldecken. 1925/26 Übernahme der Gladbacher
Textilwerke AG vorm. Schneider & Irmen zu
M.Gladbach, deren Betrieb in der Burkgrafenstraße als Werk II weitergeführt wurde. Nach dem
Krieg wurde die Produktion schließlich im Werk I
konzentriert und immer stärker auf textile Bodenbeläge ausgerichtet. Börsennotiz in Berlin und
Düsseldorf, Großaktionäre waren Dr. Hugo Henkel, Düsseldorf (40%) und später auch das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie. (25 %).
Den Aufsichtsratsvorsitz führte jahrzehntelang
der später als “Bankier Adenauers” bekannt gewordene Kölner Bankier Dr. Robert Pferdmenges.
1970 in eine GmbH umgewandelt.
Gründung 1921 durch Fusion der Glasfabrik
Neuwerk (bei Hannover) mit der Fa. Ludwig
Henn Hohlglas en gros und der Glasinstrumentenfabrik E. Geissler & Co. in Berlin. Herstellung
von Hohlglas und Glasinstrumenten für chemische, pharmazeutische und technische Zwekke. Notierte im Freiverkehr der Börsen Hannover und Magdeburg. 1928 Sitzverlegung nach
Schmiedefeld (Kreis Schleusingen), 1937
Übertragung des Gesellschaftsvermögens auf
den Hauptaktionär Adam Heinz Glashütte Friedrichswerk.
Die Gründeraktie war bisher unbekannt, nur 6
Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 755
Schätzwert 50-125 €
Gorkauer Societäts-Brauerei AG
Los 752
Schätzwert 175-300 €
Görlitzer Kreisbahn-AG
Görlitz, Aktie 1.000 RM 14.12.1912
(Auflage 434, Kapitalerhöhung für
Krischa-Weisssenberg, R 7) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Gorkau Kr. Schweidnitz, Aktie 1.000 Mark
1.8.1920 (Auflage 1490, R 4) EF
Gründung 1858 als KGaA, AG ab 1886. Brauerei, Mälzerei und Limonadenfabrik. Hinzuerworben wurde die Genossenschaftsbrauerei Croischwitz (1920), das Waldenburger Brauhaus,
die Stadtbrauerei Neurode und die Kastnersche
Lagerbierbrauerei Habelschwerdt (1921) sowie
das Braurecht des Frankensteiner Brauhauses
(1922). Braustätten dann in Gorkau, Waldenburg und Neurode, Bierniederlagen in ganz
Schlesien. Börsennotiz Breslau und Leipzig,
Großaktionär war die Bank für Brauindustrie,
Berlin-Dresden (heute Oetker-Konzern). Die
Betriebe lagen nach 1945 auf polnischem Gebiet, die AG wurde im Westen abgewickelt und
1971 aufgelöst.
Los 756
Schätzwert 225-300 €
Gorkauer Societäts-Brauerei AG
Zobten-Gorkau, Aktie 100 RM Juli 1938
(Auflage 168, R 8) VF
Andere Gestaltung als voriger Titel.
Los 757
Schätzwert 300-400 €
Gottfried Lindner AG
Ammendorf b. Halle a.S., Aktie 1.000
Mark 10.8.1920 (Auflage 3200, R 8) VF
Los 753
Los 749
Schätzwert 150-200 €
Glashütte Neuwerk AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 22.1.1923
(Auflage 30000, R 10) VF
Nr. 746
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 175-300 €
Göttinger Kleinbahn-AG
Göttingen, Aktie Lit. A 1.000 Mark
1.2.1918 (Auflage 1374, R 6) VF+
Gründung 1896 mit einer auf 99 Jahre befristeten Konzession für die 750-mm-Schmalspurbahn Göttingen-Rittmarshausen-Duder-
Großes Hochformat, breite Umrahmung.
Gründung 1823, AG seit 1905. Erzeugnisse:
Waggons, Straßenbahnwagen, Omnibusaufbauten, Lastanhänger, Flachsraufmaschinen.
Werke in Ammendorf, Berlin, Dresden, Gaggenau, Köln, Königsberg, Hamburg und Nürnberg.
Der Karosseriebau wurde 1928 an die AmbiBudd-Presswerke in Berlin verkauft. 1949 teil77
Nr. 760
Nr. 756
Los 760
Schätzwert 225-300 €
Gretschel & Ulbrich AG
te sich die Geschichte: In Nürnberg wurde der
zweite Hauptsitz angemeldet, die Werke Nürnberg, Gaggenau (Baden), Berlin-Tempelhof und
Köln gingen wieder in Betrieb. 1952 Abschluß
eines Pacht- und Lizenzvertrages mit der Waggonfabrik AG in Rastatt, dessen Kündigung
1956 wegen nicht ausreichender Rentabiliät
der Anfang vom Ende war: 1965 kam im Westen der Konkurs. Das Werk Ammendorf wurde
1949 entschädigungslos von einer sowjetischen Aktiengesellschaft in Besitz genommen.
Nach der Wende gehörte es zuletzt zur Daimler-Tochter Adtranz, die dann von Bombardier
übernommen wurde. 2004 kam trotz erbitterter
Gegenwehr von Belegschaft und Landesregierung das Aus auch für das traditionsreiche Ammendorfer Werk.
Nur 12 Stück von diesem bisher ganz unbekannten Jahrgang wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Dresden, Aktie 20 RM Mai 1925 (Auflage
8000, R 10) VF+
Gegründet 1922 zwecks Übernahme und Fortführung der seit 1898 in Dresden bestehenden
Kartonagenfabrik (Dresden-Neustadt, Katharinenstr. 11/13) mit einem Zweigwerk in Frankfurt a.M. (1924 für 90.000 RM verkauft). Auch
die Fabrik in Dresden wurde 1927 stillgelegt,
danach nur noch Verwaltung der früheren Fabrikgrundstücke.
Zuvor ganz unbekannt gewesen, nur 3 Stück
wurden im Reichsbankschatz gefunden, dies
ist das letzte noch verfügbare.
1935 Beteiligung an der Gründung der „Kurund Badehaus Wilhelmshöhe GmbH“. 1939 Umfirmierung in „Kasseler Verkehrs-Gesellschaft“.
1946 vom Land Hessen enteignet, heute sind
die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
und die Stadt Kassel Alleinaktionäre.
Los 762
Gründung 1921. Handel mit Getreide, Mühlenfabrikaten u. Futtermitteln sowie der Betrieb
von Mühlenwerken. 1931 Auflösung der AG.
Schätzwert 125-250 €
Grosse Leipziger Strassenbahn
Leipzig, Actie 1.000 Mark 15.11.1895.
Gründeraktie (Auflage 6000, R 5) EF-VF
Schöner G&D-Druck mit geflügeltem Rad,
identisch gestaltet wie folgendes Los.
Gründung 1895. Später wurden übernommen:
1896 die Leipziger Pferde-Eisenbahn-AG (gegr.
1872), 1916 die Leipziger Elektrische Straßenbahn und die Leipziger Allg. Kraft-Omnibus-Gesellschaft. 1920 ging der Betrieb in Eigenregie
der Stadt Leipzig über, die Aktionäre erhielten
eine Abfindung teils in bar, teils in Leipziger
Stadtanleihen.
Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
Los 763
Rostock, 3,5 % Schuldv. 1.000 Mark
15.2.1905 (R 3) EF
Schätzwert 175-300 €
Grosse Leipziger Strassenbahn
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 21.5.1900
(Auflage 2000, R 7) EF
Los 765
Schätzwert 30-80 €
Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918
Großherzogtum und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-Strelitz zum
Land Mecklenburg vereinigt.
Großformatiges Papier, dekorativ mit funkensprühenden geflügelten Rad.
Los 758
Schätzwert 75-250 €
Gottfried Lindner AG
Los 761
Ammendorf b. Halle a.S., Aktie 1.000 RM
Juni 1930 (Auflage 2100, R 8) EF
Große Casseler Straßenbahn AG
Los 759
Schätzwert 50-100 €
Graz-Köflacher Eisenbahnund Bergbau-Gesellschaft
Schätzwert 150-300 €
Kassel, Actie 1.000 Mark 21.1.1898
(Auflage 2000, R 5) VFÄußerst dekorativer Druck der Reichsdruckerei.
Mit Originalunterschriften.
Gründer waren die Schweizerische Ges. für elektrische Industrie sowie Siemens & Halske. Entstanden durch Übernahme des 1884 gegründeten Pferdebahnbetriebes „AG Casseler Stadteisenbahn“ und der „Casseler Straßenbahn-Gesellschaft“, letztere hatte 1877 mit der Strecke
Königsplatz-Schloss Wilhelmshöhe die erste
Dampfstraßenbahn Deutschlands eröffnet. 1927
Übernahme der Herkulesbahn von der Stadt
Kassel. Damit kam das Streckennetz auf 13 Linien mit 36 km Gesamtlänge. 1928 Gründung
der „Kasseler Omnibus-Gesellschaft mbH“,
Los 766
Fürth, Aktie 200 RM Dez. 1926 (Auflage
500, R 6) EF
Los 764
Schätzwert 40-100 €
Großhandels-AG
für Getreide und Mühlenfabrikate
Berlin-Charlottenburg, Aktie 1.000 Mark
März 1923 (Auflage 20000, R 4) EF
Erste und zweite Liquidationsrate 1932 bzw.
1938 bezahlt.
Gründung 1863, AG ab 1896 als Aktienbrauerei
Fürth vorm. Gebr. Grüner, ab 1926 Grüner-BräuAG. 1936 Übernahme der AG Brauerei Zirndorf
bei Nürnberg, 1939/40 der Nürnberger Eisfabriken Hans Fürsattel. 1969 erwarb die Schickedanz-Gruppe 25% der Aktienanteile, 1972 wurde die Brauerei in die Patrizier-Bräu integriert.
1977 Einstellung der Produktion. 1996 in die
Tucher Bräu KG eingebracht, jetzt INKA-AG für
Beteiligungen (Inselkammer-Gruppe).
Graz, Aktie 100 RM Dez. 1939 (Auflage
45439, R 4) EF
Letzte Aktienemission vor der Verstaatlichung
durch die Republik Österreich 1946.
Gründung 1855 durch die Voitsberg-KöflachLankowitzer Gewerkschaft. Bis 1900 wurden
eine große Zahl Kohlenbergwerke erworben,
außerdem ein Kalkwerk und eine Glasfabrik. An
Eisenbahnen besaß die Gesellschaft die
Strecken Graz-Köflach (40 km), Lieboch-Wies
(51 km) sowie 23 kleine Industriebahnen. Die
Betriebsführung auf den Hauptstrecken hatte
die Südbahn. Später von der ÖBB übernommen. Börsennotiz Wien und Frankfurt a.M.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
78
Nr. 763
Schätzwert 200-250 €
Grüner-Bräu AG
Nr. 773
Los 767
Schätzwert 200-275 €
Grünsteinwerke Rentzschmühle AG
Rentzschmühle, Aktie 1.000 Mark
15.4.1912. Gründeraktie (Auflage erst
400, nach Kapitalherabsetzung nur noch
104 Stück, R 7) VF+
Außergewöhnlich großes Format.
Gründung 1912 zur Übernahme des 1906 eröffneten Steinbruchbetriebs von Ing. Oskar Teuschler
bei Greiz im Vogtland (3,5 km südlich von Elsterberg) mit eigenem Bahnanschluß an die “untere
Bahn” zwischen Plauen und Greiz. “Grünstein”
oder “Grünporphyr” war die früher übliche Bezeichnung für grüngefärbte Eruptivgesteine wie Diabas und Diorit aus den selurisch-devonischen
Sedimentärschichten. Spezialität des Steinbruchs
waren Rentzschmühler Grünsteine für Haussockel
Brücken und Ehrenmale (verwendet u.a. beim Bau
des Zwickauer Bahnhofs und der Elstertalbrücke),
vor allem aber wurde Schotter für Eisenbahnbauten im Raum Zwickau und Gera geliefert. Mit 14
Beschäftigten nahm die Firma ohne jede Ausrüstung nach dem 2. Weltkrieg den Betrieb wieder
auf, wurde 1946 in Volkseigentum überführt (VEB
Grünsteinwerke Rentzschmühle). 1963 Betriebsstilllegung wegen völlig ungenügender technischer
Ausstattung, 1964-67 Neubau einer vollmechanisierten Splitt- und Schotteranlage. 1974 an den
VEB Zuschlagstoffe und Natursteine Gera angegliedert. Nach der Wende übernahm 1990 die
Neusser Firma Werhahn & Nauen (Basalt-ActienGesellschaft Linz) den Steinbruchbetrieb, der heute als einer von vier Produktionsstandorten zur
“Hartsteinwerke Bayern/Thüringen” gehört.
Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 770
Los 775
Hamburg, Aktie 1.000 RM 5.11.1929
(Auflage 800, R 3) EF
Gustav Tietze AG
Gegründet 1927 durch die Dresdner Bank (bis
1972 mit knapp 95 % Großaktionär) zwecks Erbauung grosser Lichtspieltheater und Geschäftshäuser.
Die Gesellschaft errichtete und betrieb die größten
Filmtheater in Hamburg, München, Ludwigshafen,
Nürnberg und Dresden. Als letztes Bauprojekt wurde 1930 auf einem 1928 erworbenen Grundstück
in der Hamburger Dammtorstraße das bekannte
“Deutschlandhaus” errichtet. 1944/45 Zerstörung
sämtlicher Filmtheater bei Luftangriffen, der verbliebene Grundbesitz in Hamburg wurde durch die britische Militärregierung beschlagnahmt. 1947/48
Einbau eines Behelfstheaters im erhalten gebliebenen Foyer des Filmtheaters in Nürnberg und erneuter Ausbau des großen Konzertkaffees im “Pfalzbau” in Ludwigshafen, 1949/50 Umbau des Vordergebäudes des großen Lichtspieltheaters in München (Sonnenstr. 8) zu Bürozwecken. Der Grundbesitz in München wurde 1956 und der “Pfalzbau” in
Ludwigshafen 1961 ( an die Stadt Ludwigshafen)
verkauft. Der verbleibende Grundbesitz in Nürnberg
sowie das “Deutschlandhaus” in Hamburg, Drehbahn 1 III gingen 1972 auf den Großaktionär Dresdner Bank AG über, auf den die Ges. am 31.10.1972
verschmolzen wurde.
Los 771
Los 768
Schätzwert 100-175 €
GRUNDERWA Grundstückserwerbs-AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 16.9.1925
(Auflage NUR 48 Stück, R 7) VF-F
Maschinenschriftliche Ausführung.
Gründung 1921 zu Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Büro- und Wohnhäusern im Berliner Westen. 1932 umbenannt in Grunderwa
Grundstücksverwaltungs-AG, 1934 aufgelöst.
Schätzwert 30-75 €
Grundwert AG
Schätzwert 200-250 €
Gruschwitz Textilwerke AG
Neusalz (Oder), 5 % Teilschuldv. 1.000
Mark Juli 1922 (Auflage 15000, R 9) EF
Gründung 1816 in Neusalz an der Oder (heute Nowa Sól in Polen) als oHG, AG seit 1906. Die Firma
war auf die Verarbeitung von Flachs, Hanf, Sisal
und Baumwolle spezialisiert mit Spinnerei und
Zwirnerei. 1930 Übernahme der Duncan’s LeinenIndustrie AG in Großschweidnitz, Sachsen. Zum
Ende des II. WK lagen alle Gruschwitz-Werke im
Einflußgebiet der Roten Armee und wurde als Sowjetische Aktiengesellschaft entschädigungslos
enteignet. Mit Mithilfe einiger weniger alter Mitarbeiter eröffnete Alexander Doherr Gruschwitz im
bayerischen Neu-Ulm eine kleine Zwirnproduktion.
2004 zog Gruschwitz von Neu-Ulm nach Leutkirch
im Allgäu, nachdem das Unternehmen zuvor andere Textilfirmen übernommen hatte. Das als Gruschwitz-GmbH Tech-Twists firmierende Unternehmen stellt heute Nähgarne und technische Zwirne
her. Das Unternehmen befindet sich heute zu 75
% im Besitz von Philipp Daniel Merckle, dem
zweitältesten Sohn des Unternehmers Adolf
Merckle und hat in Leutkirch ca. 155 Mitarbeiter.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 772
Schätzwert 30-75 €
Leipzig, Aktie Lit. A 100 RM 31.12.1924
(Auflage 5000, R 4) EF
Glockenklöppel). Mehrheitsaktionär war der
Rhein. Handels-Konzern. Im Juli 1923 durch
Verschmelzung aufgegangen in der Vereinigte
Eisenhütten- und Maschinenbau-AG in Barmen
(Vema, gegründet 1908 als Ver. Wuppertaler Eisenhütten Dr. Tenge-Spies AG). Letztere teilte
1928 mit, daß über die Hälfte des AK verloren
sei, Grundbesitz und Baulichkeiten in den Besitz
der Barmer Bergbahn AG übergegangen seien
und der Firmensitz nach Voerde verlegt sei.
Los 773
Gründung am 14.7.1923 zur Fortführung der
Firma Gustav Tietze. Herstellung von Schreibmaschinen (“Famos”), Stempelapparaten und
Motorenteilen sowie Spielzeugbaukästen (“Geniatus”). Die Aktien befanden sich in Familienbesitz. Am 30.6.1946 zu Gunsten des Landes
Sachsen enteignet.
Schätzwert 225-350 €
Gustav Genschow & Co. AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.10.1910
(Auflage 250, R 7) EF-VF
Gründung 1907 durch Fusion der Badische Munitionsfabrik GmbH mit Werken in Karlsruhe-Durlach und Wolfartsweier und der oHG in Firma Gustav Genschow & Co. in Berlin und Köln (gegr.
1888 als Waffengroßhandlung mit Ex- und Importgeschäft). Auf dem Gebiet der Jagd- und
Sportmunition wurde Genschow nach Übernahme
des Munitionsgeschäftes von Köln-Rottweil der
größte Konkurrent der Rheinisch-Westfälische
Sprengstoff AG in Köln (Gruppe Dynamit-Nobel /
I.G.Farben). Einen sonst unausweichlichen Kampf
vermied man durch Abschluß eines I.G.-Vertrages
1927, der 1931 auf die Dynamit-AG vorm. A. Nobel & Co. in Hamburg überging. Ab 1938 konnten
die in Berlin und Hamburg börsennotierten Genschow-Aktien 5:2 in I.G.-Farben-Aktien umgetauscht werden. Das gesamte Vermögen wurde
wegen Zugehörigkeit zum I.G.-Farben-Konzern
durch alliiertes Kontrollratsgesetz Nr. 9 vom
30.11.1945 beschlagnahmt. 1951 kamen die
Munitions- und Schrotfabrik Karlsruhe-Durlach
und die Lederwarenfabrik Altstadt-Hachenburg
wieder in Gang, 1953 Entlassung aus der alliierten Kontrolle und Auflösung des I.G.-Vertrages mit
der Dynamit-AG vorm. Alfred Nobel & Co. in Troisdorf, die aber mit zuletzt 94 % Hauptaktionär
blieb. 1960 Umwandlung in eine GmbH.
Zuvor völlig unbekannt gewesener Jahrgang.
Los 774
Schätzwert 75-150 €
Gustav Genschow & Co. AG
Los 776
Schätzwert 125-250 €
Gutehoffnungshütte Aktienverein
für Bergbau und Hüttenbetrieb
Oberhausen, Aktie Lit. A 1.000 Mark
1.1.1910 (Auflage 6000, R 5) EF
Gründung 1808/10 als Gewerkschaft, ab 1872
AG. Die Gesellschaft gilt als Keimzelle der
Schwerindustrie des Ruhrgebietes. Drei
1808/10 in der „Hüttengewerkschaft und
Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen“ in Sterkrade zusammengefasste Hütten waren der Ursprung: die 1758 zu Osterfeld vom Münsteraner Domkapitular Freiherr von der Wenge zu
Dieck errichtete St. Antony-Hütte zu Osterfeld,
1793 in den Besitz der Fürstäbtissin Maria Kunigunde von Essen übergegangen, 1799/1805
an den Hütteninspektor Gottlob Jacobi und seine Schwager Franz und Gerhard Haniel aus
Ruhrort verkauft; weiterhin die Hütte Gute Hoffnung in Sterkrade, zu deren Bau Friedrich der
Große 1781 die Erlaubnis erteilt hatte, die aber
wegen des Emporkommens der Anthony-Hütte
zahlungsunfähig wurde, in der Zwangsversteigerung von der Mutter Friedrich Krupps erworben und 1808 an Heinrich Huyssen aus Essen
und dessen Schwager Gottlob Jacobi und Gerhard und Franz Haniel weiterverkauft wurde;
schließlich die im Auftrag der Fürstäbtissin von
Essen 1791 durch Gottlob Julius Jacobi errichtete Eisenhütte Neu-Essen im Emschertal bei
Schloss Oberhausen, 1805 ebenfalls an den
Jacobi-Haniel-Clan verkauft. Durch ununterbrochene Firmenaufkäufe wuchs nach Gründung der AG ein riesiges Gebilde aus Bergwerken, Hütten- und Walzwerken und weiterverarbeitenden Betrieben. Heute als MAN/GHH einer
der bedeutendsten Maschinen- und Anlagenbau-Konzerne.
Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1922
(Auflage 2500, R 4) EF
Schätzwert 275-350 €
Gußstahlwerk Spannagel & Sievers AG
Los 769
Schätzwert 50-125 €
Grundstücksgesellschaft
Keithstrasse 6 AG
Berlin, Aktie 100 RM Nov. 1924 (Auflage
400, R 5) EF
Gründung im Dez. 1922. Ab 1937 als GbR
weitergeführt.
Voerde i.W., Aktie 1.000 Mark Jan. 1923
(Auflage 15000, R 8) EF
Dekorative Art-Deko-Umrahmung.
Das zuvor als GmbH betriebene Gußstahlwerk
Spannagel & Sievers wurde 1921 in eine AG
umgewandelt. Neben dem Betrieb der Gußstahlfabrik war eine Spezialität der Bau von Maschinen zur Herstellung von Klöppelspitzen (für
Ehemaliges Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte in Oberhausen
79
Textil- und Lederindustrie. Mit meist zweistelligen Dividenden ein hochrentables Unternehmen. Zweigniederlassung in Hamburg. 1950
Sitzverlegung nach Hamburg (Neuer Wall 1923), anschließend in eine GmbH umgewandelt.
Los 780
Schätzwert 50-125 €
H. Th. Böhme AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 29.6.1920
(Auflage 1200, R 4) VF
Los 777
Schätzwert 30-75 €
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
H. Berthold Messinglinienfabrik
und Schriftgiesserei AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 23.6.1932
(Auflage 333, R 5) EF
Gründung 1858, AG seit 1896. Erzeugnisse:
Schriften und Messinglinien für Buchdrukkzwecke, Bedarfsartikel für das graphische Gewerbe. Berthold expandierte rasch: Übernommen wurde 1897 die Schriftgießerei Bauer &
Co. in Stuttgart und Düsseldorf, 1899 Errichtung einer Fabrik in St. Petersburg, ferner übernommen 1905 J. H. Rust & Co. in Wien, 1917
Emil Gursch in Berlin, 1918 die Schriftgießereien Gottgried Böttger, F. A. Brockhaus, C. F.
Rühl in Leipzig und A. Kahle Söhne in Weimar,
1920 Julius Klinkhardt in Leipzig, 1922 C. Kloberg in Leipzig und 1928 die Schriftgießerei der
A.-G. für Schriftgießerei und Maschinenbau in
Offenbach/Main. In Riga bestand bei der H. Berthold Schriftgießerei H. Leunig & Co. eine 100
%ige Beteiligung, außerdem mit je 50 % bei der
Erste ungarische Schriftgießerei AG in Budapest
und der Haas’sche Schriftgießerei AG in Münchenstein bei Basel beteiligt. Mit dem Niedergang des Buchdrucks mußte das Produktionsprogramm ab Ende der 60er Jahre völlig umgestellt werden: Berthold wurde zum größten Hersteller von Fotosetzmaschinen in Europa. 1971
umfirmiert in H. Berthold AG, 1979 Umzug in die
vormalige Fabrik der Loewe Opta GmbH in Berlin-Steglitz. Die immensen Entwicklungskosten
der völlig neuen Fotosatz-Technologie (bei der
auch schon Lasertechnik zum Eisantz kam)
wurden aber nie wieder eingespielt: 1993 ging
die Traditionsfirma in Konkurs.
Los 778
Los 781
Schätzwert 50-150 €
Hafen- und Lagerhaus-AG
Aken a.d. Elbe, Aktie 1.000 Mark
23.9.1921 (Auflage 500, R 5) EF
Gründung 1889 zum Bau des Elbhafens Aken
(genau zwischen Magdeburg und Torgau) mit
Lagerhäusern, außerdem Betrieb eines Speditionsgeschäftes, Wasserumschlag, Lagerei und
Getreidekonservierung. Ab 1921 Interessengemeinschaft mit dem Speditions-Verein Mittelelbische Hafen- und Lagerhaus AG Wallwitzhafen
bei Dessau. Dieser Vertrag sah eine Gewinnteilung von 3/7 für Aken und 4/7 für Wallwitzhafen sowie eine wechselseitige Beteiligung von
nom. RM 500.000,- vor. Heute Hafenbetrieb
Aken GmbH. Fahrgastrundfahrten, Containerund Schwergutumschlag. Der Hafen wird noch
heute dreimal wöchentlich von der Elbe Container Linie ECL 2000 auf der Relation HamburgMagdeburg-Aken-Riesa-Dresden bedient.
Außerdem besteht eine Containerzugverbindung nach Bremerhaven.
Ab 1896 erbaute normalspurige Bahn für die
48 km lange Strecke Elbing-Cadinen-TolkemitFrauenburg-Braunsberg. Gründer waren die
Provinz Ostpreußen, die Bahnbaugesellschaft
Lenz & Co. und Interessenten aus der regionalen Wirtschaft. Im Gegensatz zur Preussischen
Ostbahn, die die Städte Elbing und Braunsberg
bereits seit 1852 verband, verläuft die Bahn
nicht im Landesinneren, sondern direkt an der
Küste des Frischen Haffs. In Elbing beginnt die
HUB am Ostbahnhof, der aber nur dem Übergangsgüterverkehr zur Staatsbahn diente. Die
Personenzüge begannen im Stadtbahnhof. Dieser lag 2,5 km vom Staatsbahnhof entfernt, so
daß Übergangsreisende auch noch ein Stück
mit der Städtischen Straßenbahn fahren mussten. Am 20.5.1899 wurde der Betrieb von Elbing zunächst bis Frauenburg eröffnet, ab
7.9.1999 fuhr die Bahn durchgehend bis
Braunsberg. Von Cadinen führte ein Anschlußgleis zur hohenzollerischen Herrschaft Cadinen
(der Sommerfrische von Kaiser Wilhelm II.) mit
dem berühmten Gestüt. Die Bahn war für die
Industrie (Anschluss der Ziegelindustrie bei Tolkemit und der Elbinger Schichauwerft an die
Staatsbahn) und für den Ausflugsverkehr an
das Frische Haff wichtig. 1939 bestand der
Fahrzeugpark aus 9 Dampflokomotiven sowie
26 Personen-, 3 Gepäck- und 111 Güterwagen. Großaktionäre waren zuletzt mit 41 % die
AG für Verkehrswesen und mit 34 % deren
Tochter Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft.
Gleich nach dem 2. WK wurde die Bahn von
Polen wieder in Betrieb genommen, nur ein
innerstädtisches Teilstück in Braunsberg war
wegen der zerstörten Brücke über die Passarge zunächst nicht wieder befahrbar. 1982 Neubau eines die Innenstadt von Elbing im Westen
umfahrenden Anschlusses an die Hauptbahn.
Der Stadtbahnhof (der schon 1958 für den Personenverkehr geschlossen worden war und nur
noch dem Güterverkehr diente) wurde stillgelegt. Zum 1.4.2006 stellte die Staatsbahn PKP
den Personenverkehr auf der HUB ein, gelegentliche Güterzüge verkehrten weiter. Neuerdings wird die Strecke aber wieder fahrplanmäßig befahren, wenn auch nur in der kurzen
Sommersaison vom 4.7. bis 25.8.: In dieser
Zeit führt der französische Eisenbahnkonzern
ARRIVA täglich zwei Zugpaare seiner Regionalverbindung Graudenz-Marienburg-ElbingBraunsberg über die alte, in einem desolaten
Zustand befindliche Trasse der Haffuferbahn,
ein weiterer Zug fährt sogar durchgehend ab
Thorn (Torun) über Elbing (Elblag) und dann die
HUB nach Braunsberg (Braniewo).
Los 785
Schätzwert 75-250 €
Halberstadt-Blankenburger
Eisenbahn-Gesellschaft
Braunschweig, Actie 200 Thaler 1.5.1870.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 2) VF
Dekorative Zierumrandung. Eisenbahnabb. im
Trockenprägesiegel.
Die Konzession für die Bahn erteilte die braunschweigische Regierung am 16.4.1870 und
die preußische Regierung am 8.7.1870. Die
wichtigsten Strecken waren: Halberstadt-Blankenburg (18,8 km, eröffnet 1873), Blankenburg-Tanne (kombinierte Adhäsions- und
Zahnradbahn mit 26,6 km, sukzessive eröffnet
bis 1886) sowie Blankenburg-Quedlinburg mit
Abzweig nach Thale (20,5 km, eröffnet 1907).
Die wegen ihrer Steigungen sehr anspruchsvollen Gebirgsstrecken wurden von namhaften
Lokomotivfabriken (u.a. Borsig) besonders gern
für Versuchsfahrten genutzt. Anschlüsse bestanden in Tanne an die Südharz-Eisenbahn
und in Drei-Annen-Hohne an die Harzquerbahn. Für die ständigen Erweiterungen der
Bahnanlagen hatte die Gesellschaft zwischen
1874 und 1920 insgesamt 10 Anleihen aufgelegt. Großaktionär der HBE war zuletzt die „Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke-AG“ (heute AGIV). Nachdem die HBE in der Ostzone
1946 entschädigungslos enteignet worden
war, wurde zur Rettung des Westvermögens
1949 der Sitz wieder nach Braunschweig verlegt, wo er bei der Gründung schon einmal war.
1975 Umwandlung in eine GmbH und Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Heute werden die
Strecken von der Connex Regiobahn GmbH betrieben.
Schätzwert 30-75 €
H. Fleschner AG für
Einbauapparate u. Kunstspielpianos
Berlin, Aktie 2.000 Mark 1.8.1923 (R 5) EF
Gründung 1921 unter der Firma Einfamilienhaus “Ungestört” AG, 1923 umbenannt. Sitz in
Berlin NO 18, Friedenstr. 41; fabrikmäßige Herstellung von Kunstspielpianos sowie An- und
Verkauf von Materialien, die zur Pianofabrikation benötigt werden. Firma 1927 erloschen.
Los 779
Los 782
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM
25.11.1926 (Auflage 600, R 4) EF
Gründung 1868 in Hausen als Mehl- und Brotfabrik der Firma May & Co., seit 1881 AG.
1908 Verkauf des Grundstückes in Hausen an
die Stadt Frankfurt, 1911 Betriebseröffnung
der neuen Mühle im Frankfurter Hafen und aus
diesem Anlass Umfirmierung in „Hafenmühle“.
Großaktionär war ein Konsortium um das Bankhaus Alwin Steffan. Börsennotiz Frankfurt.
Schätzwert 75-175 €
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 1.5.1909.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 5) VF-F
80
Los 783
Schätzwert 100-250 €
Haffuferbahn-AG
Elbing, Actie Litt. B 1.000 Mark 1.4.1899.
Gründeraktie (Auflage 657, R 4) EF
Umgestellt auf 500 RM. Dekorative Umrahmung im Historismus-Stil.
Schätzwert 100-250 €
Halberstadt-Blankenburger
Eisenbahn-Gesellschaft
Hafenmühle in Frankfurt am Main AG
H. Th. Böhme AG
Großformatig und dekorativ, zwei Vignetten mit
Ansichten der Fabriken in Chemnitz und Oberlichtenau.
Gründung 1881, AG seit 1909. Grosshandel
mit Drogen, Farben, Chemikalien, Vegetabilien
sowie Kräuterschneiderei. Außerdem Herstellung von Spezialseifen (hier wurde mit “Fewa”
das erste synthetische Waschmittel der Welt
entwickelt und produziert) und -ölen für die
Los 786
Schätzwert 40-50 €
Los 784
Schätzwert 75-150 €
Braunschweig, Actie Lit. B 1.000 Mark
9.5.1885 (Auflage 1000, R 3) VF
HAGEDA Handelsgesellschaft
Deutscher Apotheker AG
Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark
19.10.1922 (Auflage 57000, R 5) EF
Gründung 1902 als “Einkaufsgenossenschaft
der Apothekenbesitzer Berlins”. 1904 Umwandlung in die “Handelsgesellschaft deutscher Apotheker mbH”, seit 1921 AG. In rascher Folge wurden im ganzen Reich Zweigniederlassungen errichtet, so 1904 in München,
1905 in Köln, 1908 in Dresden, 1911 in Breslau und Hamburg, 1912 in Frankfurt (Main).
1906 Errichtung einer eigenen VerbandstoffFabrik, 1911 einer Fabrik für Ampullen. Gleichzeitig Ausbau der Abt. Reagenzien und der homöopathischen Abteilung. 1915 Bau einer Salbenfabrik. Ab 1922 auch Herstellung bakteriologischer Präparate. 1924 Errichtung einer Tabletten-, Dragier- und Pillenfabrik in Berlin-Reinickendorf. Für den riesigen Fuhrpark bestand
sogar ein eigener Karosseriebaubetrieb (die
1920 gegründete Brandenburgische Automobil-Reparaturwerkstatt GmbH). 1950 Sitzverlegung nach Köln. Die AG ist bis heute börsennotiert und gehört mit fast 5 Mrd. € Jahresumsatz
zu den führenden deutschen Pharmagroßhändlern. Großaktionär ist mit über 95 % die
Familie Merckle in Blaubeuren.
Los 787
Schätzwert 125-200 €
Hallenbau Land und Stadt AG
Magdeburg, Aktie Reihe A 1.000 RM
15.5.1939 (Auflage 135, R 8) EF
Gründung 1922 zum Bau und Betrieb einer
Halle um Ausstellungen und Versteigerungen
von Vieh, landwirtschaftlichen Maschinen, Geräten und Produkten zu veranstalten. Die Halle
wurde in einer Stahlbetonskelettkonstruktion
errichtet. Großaktionär war zuletzt die Stadt
Magdeburg. In den 50er Jahren als Sporthalle
benutzt. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz
Nr. 788
Los 788
Nr. 807
Los 795
Schätzwert 350-450 €
Schätzwert 150-250 €
Hallescher Bankverein von Kulisch,
Kaempf & Co. KGaA
Hamburg-Bremer FeuerVersicherungs-Gesellschaft
Halle a. S., Aktie 20 RM 16.12.1924
(Auflage 10000, R 10) EF-.
Hamburg, Namensaktie 1.000 RM Sept.
1929 / 10.7.1935 (Umtausch kleinerer
Nennwerte, Auflage nur 192 Stück, R 7) EF
Gründung 1866. 1895/96 prachtvoller Neubau
des Bankgebäudes in der Grossen Steinstr. 75
mit säulengerahmtem Rundbogenportal in Neorennaissanceformen (im 2. WK bis auf das Erdgeschoß zerstört, 1993/94 nach alten Plänen
rekonstruiert). 1908 Umwandlung in eine KGaA,
die Aktien notierten in Berlin und Leipzig, bis
1934 auch in Halle. 1907-1928 Ausdehnung
des Geschäfts auf ganz Mitteldeutschland durch
Übernahme des Weißenfelser Bankvereins, der
Gewerbebank in Gera, des Bankgeschäfts Gustav Heilbrun in Eisleben, des Creditvereins in
Könnern, des Bankgeschäfts Kiesche & Spindler
in Aschersleben, der Vorschußbank Schafstädt
AG, der Volksbank Helbra eGmbH, des Bankhauses Julius Ritter in Eilenburg und des Bankhauses Rudolf Müller & Co. in Naumburg a.S. sowie
Gründung von 13 weiteren Filialen von Ammendorf bis Staßfurt. 1945 wurde die Bank auf Anordnung der sowjetischen Besatzungsmacht geschlossen. 1964 Verlegung des Sitzes der KGaA
nach Berlin, wodurch die Bank den Status einer
“zur Zeit ruhenden Berliner Altbank” erhielt, Verwaltungssitz wurde Bad Godesberg.
Die älteste verfügbare Emission dieser bedeutenden mitteldeutschen Privatbank war vorher
völlig unbekannt, nur 3 Stücke wurden jetzt im
Reichsbankschatz gefunden.
Rückversicherung ausgegliedert (1889 durch
Vereinigung rückgängig gemacht, 1892 erneut
in eine eigenständige AG ausgegliedert). Von
Anfang an Ausrichtung auf das Auslandsgeschäft mit Geschäftsstellen in Kopenhagen, Oslo, St. Thomas (Westindien), San Francisco,
Hongkong, Habana, Mexico, London und Chicago. Durch die Erdbeben-Katastrophe in San
Francisco 1906 wurde die Gesellschaft empfindlich getroffen, die zu regulierenden Schäden überschritten das Grundkapital. 1968 fusionierte die zu diesem Zeitpunkt älteste noch
bestehende Hamburger Versicherung mit der
1857 gegr. Nord-Deutsche Versicherungs-AG
zur “Nord-Deutsche und Hamburg-Bremer Versicherungs-AG”. Aus dieser Gesellschaft wird
im Jahr 1975 die Hamburg-Mannheimer Sachversicherungs-AG. Heute ein Unternehmen der
ERGO Versicherungsgruppe.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 791
Schätzwert 30-75 €
Hamburg-Bremer FeuerVersicherungs-Gesellschaft
Hamburg, Namensaktie 1.000 RM Sept.
1929 (Auflage 510, R 3) EF+
Diese wie auch die folgenden identisch gestaltet.
Gegründet 1911 durch Siemens & Halske, AEG
und Emil Rathenau, bedeutender Mitinitiator
war der große Albert Ballin. 32 km Hochbahn
und 235 km Straßenbahn in Normalspur. Begonnen hatte die Geschichte der Straßenbahn
in Hamburg bereits 1866 als Pferdebahn,
Dampfbetrieb ab 1879, elektrischer Betrieb ab
1894, Eröffnung der Hochbahn 1912. Später
Übernahme mehrerer Vorortbahnen und der Alsterschifffahrt. Das größte Nahverkehrsunternehmen in Norddeutschland ist bis heute börsennotiert, Hauptaktionär ist indirekt der Hamburgische Staat.
Los 799
Hamburg, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM
Juni 1938 (Auflage 5500, R 4) EF
Los 796
Schätzwert 100-225 €
Hamburg-Bremer
Rückversicherungs-AG
Hamburg, Aktie (Interimsschein) 1.000
Mark 1.10.1908 (Auflage 1000, R 6) EF
Mit 8 Einzahlungsstempeln vesehen.
Gegründet 1906 von der Hamburg-Bremer
Feuer als Auffanggesellschaft für die „Hamburg-Bremer Allgemeine Rück“, die unter den
Folgen der Erdbebenkatastrophe in San Francisco 1906 zusammengebrochen war. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. 1980 verschmolzen
mit der HIR Hamburger Internationale Rückversicherungs-AG (Konzerntochter der früheren
Volksfürsorge Lebensversicherung AG); die HIR
wurde 1982-84 “zerlegt”, teilverkauft; der Restmantel ist heute als HIR eine Chilington-Tochter
und im run-off-Bereich tätig.
Los 800
Los 789
Schätzwert 200-250 €
Hallische Handelsbank AG
Halle (Saale), Namensaktie 1.200 Mark
12.5.1920 (Blankette, R 9) EF-VF
Gegründet 1907 unter der Firma Hallesche
Viehmarktsbank AG, 1920 umbenannt in Hallische Handelsbank AG, 1922 nach Vereinigung
mit der Gewerbebank eGmbH in Halle Weiterführung unter der Firma Gewerbe- und Handelsbank AG in Hall a.S. Im gleichen Jahr Übernahme der Hausbesitzerbank eGmbH.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 790
Schätzwert 125-175 €
Hamburg-Bremer FeuerVersicherungs-Gesellschaft
Hamburg, Namensaktie 100 RM Nov.
1925 (Auflage 15000, R 9) VFGründung 1854. Das Rückversicherungsgeschäft wurde 1868 in die Hamburg-Bremer
Schätzwert 60-80 €
Handels- und Verkehrsbank AG
Hamburg, Aktie 100 RM April 1925 (R 9) EF
Gründung 1897 als „Viehmarktsbank“, 1906
Umfirmierung wie oben. 1929 Übernahme der
Seehandelsbank AG, Altona, die als Filiale
weitergeführt wurde. 1951 Vergleich und dann
abgewickelt.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 801
Los 792
Schätzwert 20-60 €
Hamburger Hochbahn AG
Schätzwert 60-80 €
Handels- und Verkehrsbank AG
Schätzwert 100-150 €
Hamburg, Sammelaktie 5 x 100 RM April
1925 (R 8) EF-VF
Hamburg-Bremer FeuerVersicherungs-Gesellschaft
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Hamburg, Namensaktie 1.000 RM Sept.
1929 / 4.7.1933 (R 9) EF
1942 umgestellt auf 500 RM.
Los 793
Schätzwert 100-150 €
Los 797
Schätzwert 50-100 €
Hamburg-Bremer FeuerVersicherungs-Gesellschaft
Hamburg-Bremer
Rückversicherungs-AG
Hamburg, Namensaktie 1.000 RM Sept.
1929 / 3.7.1937 (R 9) EF
Hamburg, Zwischenschein 100 RM Juli
1926 (Auflage 5000, R 4) EF
1942 umgestellt auf 500 RM.
Mit 7 Einzahlungsstempeln versehen.
Los 794
Los 798
Schätzwert 100-150 €
Schätzwert 20-60 €
Hamburger Hochbahn AG
Los 802
Hamburg, Namensaktie 1.000 RM Sept.
1929 / 20.1.1938 (R 9) EF
Hamburg, A-Aktie Em. VI 1.000 Mark Juli
1923 (Auflage 100000, R 1, davon aber
rd. die Hälfte in 5er-Urkunden verbrieft) EF
Handels- und Verkehrsbank AG
1942 umgestellt auf 500 RM.
Großformatig. Breiter Ornamentrahmen.
Etwas andere Gestaltung.
Hamburg-Bremer FeuerVersicherungs-Gesellschaft
Schätzwert 100-125 €
Hamburg, Sammelaktie 10 x 100 RM Okt.
1940 (R 7) EF+
81
20. Jh. hat es dort, zeitgenössischen Fotos
nach zu urteilen, mit Bohrtürmen und Öltanks
ausgesehen wie auf den amerikanischen Ölfeldern, weshalb man den Landstrich damals
auch “Preussisch Pennsylvania” nannte.
Los 803
Schätzwert 30-60 €
Handelsbank AG
Berlin, Na.-VZ-Aktie 1.000 Mark 1.7.1923
(Auflage 16000, R 1) EF
Gründung 1893 als Berliner Viehcommissionsund Wechsel-Bank durch die führenden Berliner Fleischermeister. 1920 Umfirmierung wie
oben. 1922 wurde die Viehagentur-Abteilung
als “Berliner Viehverkehrs-Bank AG” ausgegründet. Letzter Großaktionär war die Bayer.
Hypotheken- & Wechselbank. 1932 im Sog der
Weltwirtschaftskrise
Zahlungseinstellung,
Zwangsvergleich mit 30 %iger Quotengarantie
der (zu dieser Zeit staatseigenen) Dresdner
Bank, anschließend in Liquidation.
Los 806
Schätzwert 50-125 €
Handelsgesellschaft für Grundbesitz
Berlin, Aktie 1.000 Mark 28.5.1900
(Auflage 1000, R 3) VF
Gründung 1898. Gehörte zum Einflussbereich
der Berliner Handels-Gesellschaft, bestand bis
1950. Besitztum: über 500.000 qm Grundstücke beiderseits des Hohenzollerndamms,
ferner eine große Zahl von einzelnen Hausgrundstücken und Beteiligungen an verwandten Unternehmen.
Los 807
Schätzwert 600-750 €
Handelsstätte Niederwallstrasse AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.2.1911
(Auflage nur 100 Stück, R 9) VF.
Sehr großformatig (42 x 31 cm), schöne Umrahmung im Historismus-Stil.
Gegründet 1910 u.a. durch die ImmobilienVerwertungs- und Hypotheken-Verkehrs-GmbH
zwecks Erwerb und Verwaltung der Grundstücke Niederwallstraße 18, 19 und 20. Der ursprüngliche Zweck der Verwaltung von Einzelhandelsimmobilien erfuhr 1919 eine gründliche Wandlung: Erst umbenannt in “PETRA Handelsstätte für Schwachstromtechnik AG”, wenige Wochen später in “Petra AG für Elektromechanik”. Nunmehr wurden kinotechnische Erzeugnisse hergestellt. 1928 von Amts wegen
gelöscht.
Interessanter, vorher völlig unbekannt gewesener Berliner Wert.
Los 804
Los 809
Schätzwert 30-75 €
Hanfwerke Füssen-Immenstadt AG
Füssen, Aktie 1.000 Mark 25.10.1921
(Auflage 10000, R 3) EF
Gründung 1861 als „Mechanische Seilerwarenfabrik Füssen“ auf der Basis der Wasserkräfte
des Lech. 1920 Umfirmierung in “Hanfwerke
Füssen-Immenstadt AG” anlässlich der Fusion
mit der 1855/57 gegründeten „Mechanischen
Bindfadenfabrik Immenstadt“, die auf den Wasserkräften des Großen und Kleinen Albsees basierte (beide Seen waren übrigens bis zur Übernahme durch den Freistaat Bayern in den
1950er Jahren Privatbesitz der HFI). Erzeugnisse: Garne, technische Schnüre, Bindfaden,
Erntebindegarne. Ein bedeutendes Unternehmen: Etwa die Hälfte der gesamten Produktion
der deutschen Hanfspinnereien und Bindfadenfabriken war hier vereinigt. Nach dem Krieg
wurde das Produktionsprogramm in Füssen um
PVC-ummantelte Leinen sowie Selbstklebebänder erweitert, in Immenstadt entstand 1961 ein
Kunsttoffwerk. Börsennotiz München und
Frankfurt, größter Aktionär mit über 25 % war
zuletzt die Hypobank. 1970 erwirbt der Augsburger Maurermeister Hans Glöggler die Aktienmehrheit, der dabei ist, die größte deutsche
Textilgruppe aufzubauen. Das hochspekulative
Kartenhaus Glögglers stürzte und endete 1976
im Konkurs der Glöggler-Gruppe, anschließend
verschwindet die HFI aus den Handbüchern.
Schätzwert 275-350 €
Los 811
Schätzwert 300-400 €
Hannoversche Gummiwerke
„Excelsior“ AG
Hannover-Limmer, Aktie 1.000 Mark
27.9.1920 (Auflage 6700, R 9) VF+.
Dekoratives Papier mit schöner Umrandung
und kalligraphischen Verzierungen.
Gegründet 1862, AG seit 1883 unter der Firma
Hannoversche Gummi-Kamm-Compagnie,
1912 umbenannt wie oben. Herstellung chirurg. und techn. Artikel, Kamm-, Kurz- und
Spielwaren aller Art aus Gummi und Guttapercha, besonders von Excelsior-Bereifung für
Fahrräder, Motorräder und Automobile, ferner
Massivreifen für Lastkraftwagen. Die Firma
hatte zuletzt 6000 Beschäftigte und ein eigenes Elektrizitätswerk. 1928 mit der Continental
Gummi-Werke AG, Hannover (heute Continental AG) fusioniert.
Handelsgesellschaft
Fleischerverband AG (Haflag)
Berlin, Namensaktie 1.000 Mark 1.7.1923
(Auflage 30000, R 11), ausgestellt auf die
Handelsbank AG Berlin VF
Gründung 1918. Betrieb von Geschäften jeder
Art, die zur Förderung der Fleischversorgung
geeignet waren. 1925 bestand eine Zweigniederlasssung in Hamburg. 1929 Verschmelzungsvertrag, wonach das Vermögen der Handelsgesellschaft als Ganzes auf die Habufema,
Handelsgesellschaft für Butter, Fette und Margarine mbH zu Hamburg überging.
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.
Los 812
Schätzwert 50-125 €
Hannoversche Kaliwerke AG
Los 808
Schätzwert 50-100 €
Handelsvereinigung
Dietz & Richter - Gebrüder Lodde AG
Leipzig, VZ-Aktie 100 RM 12.8.1925
(Auflage 200, R 5) EF
Los 805
Schätzwert 200-250 €
Handelsgesellschaft
Fleischerverband AG (Haflag)
Berlin, Namens-VZ-Aktie 5 RM
15.12.1925 (Auflage 600, R 10),
ausgestellt auf Georg Ohl, Würzburg EF+
82
Die Firma Dietz & Richter wurde bereits 1807
gegründet, 1920 Vereinigung mit der Drogengroßhandlung Gebr. Lodde. Großhandel in Drogen, Chemikalien und Pharmazeutika. 1922
Umwandlung in AG, zugleich Übernahme der
seit 1835 bestehenden Firma Frölich & Co. in
Münster (Westf.), die 1928 eine weitere
Niederlassung in Hagen errichtete. 1934 Übernahme der Firma C. F. Cyriax & Co. und Pharmagotha in Gotha. Börsennotiz im Freiverkehr
Leipzig. Nach Enteignung der mitteldeutschen
Betriebe 1953 Sitzverlegung nach Münster
(Westf.). Die Niederlassung Hagen wurde 1954
im Zuge der vermögensrechtlichen Auseinandersetzung der Familienaktionäre der Familie Lodde übertragen. Mehrheitsaktionär ist danach der Apotheker Wiljelm Flach, später die
Pharca GmbH in Essen, die am Ende fast 99 %
der Aktien besitzt (gehört zum Pharmagroßhändler Noweda eG). Die von rd. 100 Mitarbeitern erzielten Umsätze steigen rasant, wobei
vor allem 1983/84 ein Sprung von 60 auf 93
Mio. DM in’s Auge fällt. 1975 vollständig in die
Noweda eG eingegliedert.
Los 810
Schätzwert 225-300 €
Hannoversche Erdölund Terrain-Gesellschaft
Braunschweig, Namens-Anteilschein 1
Anteil 11.3.1927 (Auflage 6000, R 10) VF+
In der Gegend nördlich von Braunschweig wird
bis heute Erdöl gefördert. Um die Wende zum
Oedesse, Aktie 100 RM 8.5.1928 (Auflage
10500, R 5) EF
Gründung 1900, Firmensitz ab 1914 in Oedesse bei Peine. Betrieben wurden Kaligruben in
den Gemeinden Oedesse, Eddesse, Wendesse,
Edemissen und Dollbergen. Dem Aufsichtsrat
gehörte u.a. der bedeutende Bankier Dr. Arthur
Salomonsohn an. 1925 Übertragung der Kali-
Anlagen der Hannoverschen Kaliwerke in Oedesse um 1910
Los 822
Schätzwert 20-60 €
Harburger Gummiwaren-Fabrik
Phoenix AG
Hamburg-Harburg, Aktie 1.000 RM Jan.
1942 (Auflage 1300, R 2) EF
Nr. 813
Nr. 817
Los 819
quote auf den Aschersleben-Konzern. 1936
sind die Betriebsanlagen durch das Ersaufen
des Schachtes stillgelegt worden. 1937 auf Abbruch verkauft.
Aktien dieses Bergbauunternehmens waren
zuvor ganz unbekannt.
Los 813
Schätzwert 100-125 €
Hansa- und Gewerbebank AG
Magdeburg, Aktie 1.000 Mark Reihe A
Okt. 1923 (Auflage 25000, R 8) EF
Gründung durch den Bankier Wilhelm Klimpt im
Verein mit acht weiteren Magdeburgern zur
Übernahme des von ihm betriebenen Privatbankhauses. Schon 1926 wieder in Liquidation.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 300-400 €
Gründung 1872 durch Vereinigung der seit 1856
bestehenden Harburger Gummiwarenfabrik Menier und der 1811 gegründeten Gummiwarenfabrik J.N. Reithoffer in Wien (der ältesten Fabrik
ihrer Art des Kontinents) als “Vereinigte Gummiwaaren-Fabriken Harburg-Wien vormals MenierJ.N. Reithoffer”. 1922 Umfirmierung wie oben
nach Abtrennung des österreichischen Werkes.
Produkte: Reifen, Gummischuhe, technische Artikel, chirurgische Gummiwaren, Spiel- und Sportbälle, gummierte Gewebe für die Bekleidungsbranche. 1952 wurde der Firestone Tire & Rubber Co., Akron/Ohio, eine 25 %ige Beteiligung
eingeräumt, im Gegenzug durfte Phoenix alle Firestone-Patente uneingeschränkt nutzen. 1961
zwecks Expansion Übernahme des benachbarten
Geländes der Ver. Jute-Spinnereien und Webereien AG. 1978 Umfirmierung in Phoenix AG. Mit
Werken in HH-Harburg, Hildesheim, Reinsdorf
(bei Helmstedt), Sterbfritz (Oberhessen) Waltershausen (ehem. VEB Gummiwerke Thüringen) und
Sauzet (Frankreich) dann vor allem Zulieferer von
Formteilen für die Automobilindustrie. 2003 vom
Rivalen Continental-Gummiwerke aus Hannover
übernommen.
Hannoversche Kaliwerke AG
Oedesse, Aktie 1.000 RM 8.5.1928
(Auflage 1050, R 10) VF+
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies
ist das letzte noch verfügbare.
Nr. 815
Los 820
Schätzwert 150-200 €
Hanseatische Stuhlrohrfabriken
Rümcker & Ude AG
Bergedorf-Hamburg, Aktie 100 RM März
1937 (Auflage 200, R 8) VF
Los 816
Schätzwert 30-75 €
Hans Eitner AG
Leipzig, Aktie 100 RM Jan. 1934 (Auflage
1200, R 4) EF
Hannoversche Portland-Cementfabrik AG
Gründung 1866, AG seit 1922. Betrieb einer
Spedition mit eigenen Lagerhäusern sowie Möbeltransporte, außerdem Großhandel mit Landesprodukten, Saat- und Speisekartoffeln. Börsen-Notiz: Freiverkehr Leipzig.
Hannover, Aktie 1.000 Mark 27.6.1884.
Gründeraktie (Auflage 750, R 5) VF-
Los 817
Los 814
Schätzwert 125-250 €
Originalunterschriften der Firmengründer Friedrich Kuhlemann als Aufsichtsrath und Albert
Meyerstein als Vorstand.
1873 kauften Friedrich Kuhlemann und Albert
Meyerstein eine auf den reichen Misburger
Mergelvorkommen fußende Kalkbrennerei
nördlich der Güterbahn Hannover-Lehrte, 1877
begannen sie auf dem Gelände den Bau der
Hannoverschen Portland-Cementfabrik (HPC).
Es war die erste der später sechs Zementfabriken im Raum Misburg. 1884 Umwandlung in
eine AG. Die Zementfabrik, die durch einen eigenen Stichkanal an den Mittellandkanal angeschlossen war, produzierte mehr als ein Jahrhundert lang. 1988 wurde die Klinkerproduktion eingestellt, der Steinbruch wird seitdem
gemeinsam mit der Landeshauptstadt Hannover renaturiert, das Mahlwerk wurde an den
Großaktionär Teutonia Zementwerk AG verpachtet. Über Generationen im Familienbesitz,
2004 ging dann die Aktienmehrheit von Teutonia und damit auch von HPC an den HeidelbergCement-Konzern. Ende 2006 squeeze-out
der wenigen noch verbliebenen Kleinaktionäre.
Gründung 1860 in Bremen, AG seit 1912 durch
Übernahme der Firmen H.W. Rümcker und Rudolf Ude & Co. Sitzverlegung im Mai 1927 nach
Hamburg. Die Gesellschaft verarbeitete vor allem Peddig-Rohr und Malaccastöcke. 1963
wurde das Vermögen auf die KG Hamburg-Bergedorfer Stuhlrohrfabrik von Rud. Sieverts übertragen, die AG erlosch im selben Jahr.
Schätzwert 300-400 €
Hansa AG
Frankfurt a. M., Aktie 100 RM Juli 1942
(Auflage 520, R 11) EF+
Gründung 1921. Warenhäuser in Frankfurt a.M.
(Zeil 101/105 und Leipziger Str. 51), Mannheim
E 1, Hanau (Fahrstr. 36) und Pforzheim (Westl.
Karlfriedrichstr. 17). Börsennotiz Frankfurt. Nach
dem 2. Weltkrieg Wiederaufbau des bei Fliegerangriffen beschädigten Warenhauses in Frankfurt, Zeil 90-94, 1952 Verkauf an die Hertie
GmbH (später KarstadtQuelle bzw Arcandor).
Nur 2 Stück dieses Nennwertes wurden im
Reichsbankschatz gefunden, dies ist das letzte
verfügbare.
Los 818
Schätzwert 30-80 €
Hansa AG
Los 821
Los 823
Schätzwert 75-125 €
Harmonie-Gesellschaft
Magdeburg, Schuldv. 500 Mark
13.3.1907 (R 7) EF
Teil einer Anleihe zur Finanzierung des Gesellschaftshauses in der Kaiserstr. 64, das nach
Art eines englischen Clubs betrieben wurde.
Sehr schöne Jugendstilgestaltung.
Gründung bereits 1783. Die Harmonie-Gesellschaft bezweckte die Beförderung des geselligen Vergnügens, besonders durch Unterhaltung,
Lektüre, Spiele, Konzerte nd Bälle. 1907 erwarb
der Verein als neues Domizil die sogenannte Klusemannsche Villa in der Otto-von-Guericke-Str.
64. Die Gesellschaft hatte zu dieser Zeit 400 bis
500 Mitglieder und bestand bis zum Ende des 2.
Weltkrieges. Im April 1945 richtetn US-amerikanische Truppen hier ein Theater ein. Bis heute
erfolgt die Nutzung des Gebäudes als Spielstätte des “theater magdeburg”.
Schätzwert 30-75 €
Harburger Eisen- und Bronzewerke AG
Harburg-Wilhelmsburg, Aktie 100 RM
März 1938 (Auflage 537, R 4) EF
Gründung 1921 als G. u. R. Koeber´s Eisenund Bronzewerke (1856) und Maschinenfabrik
H. Eddelbüttel (1858). AG seit 1910. Herstellung von Anlagen für Oel-Verarbeitung, Speisefett- und Margarinefabriken und die Gummiindustrie. Börsennotiz Berlin und Hamburg, Großaktionär war die Friedr. Krupp Grusonwerk AG
Magdeburg.
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Juli 1942
(Auflage 548, R 4) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 824
Schätzwert 30-60 €
Harmonie-Gesellschaft e. V.
Mannheim, Schuldschein 100 RM
1.4.1926 (Auflage 1500, R 5) VF
Los 815
Schätzwert 75-150 €
Hannoversche Portland-Cementfabrik AG
Hannover, Aktie 1.000 Mark 15.11.1904
(Auflage 800, R 4) VF+
Etwas andere Gestaltung als voriger Titel.
Nr. 819
Nr. 822
1803 Gründung der Lesegesellschaft “Casino”
durch 134 Mannheimer Bürger und Adlige um in
geselliger Runde Literatur, Kunst und Musik zu
pflegen. 1813 Vereinigung mit der “MuseumsGesellschaft” unter dem bis heute bestehenden
Namen “Harmonie-Gesellschaft”. 1951/52
Wiederaufbau mit rund 90 Mitgliedern.
83
Verfahren zur Herstellung von Metallpulvern.
Die hierfür eingesetzten Wirbelschlagmühlen
führen aufgrund der erheblichen Lärmbelästigung zu großen Umweltproblemen und werden
deshalb zumindest in den westlichen Ländern
nicht mehr eingesetzt.
Nr. 829
Los 830
Schätzwert 75-150 €
Haus- und Grundstücksverwertungs-AG
Essen-Steele, Aktie 1.000 RM Jan. 1939
(Auflage nur 100 Stück, R 6) EF
Los 828
Schätzwert 60-75 €
Hauptstadt Breslau
Gründung 1921 als Westdeutsche IndustriebauAG (Wibag), 1929 umbenannt wie oben. Der Gesellschaft gehörten Basalt- und GrauwackeSteinbrüche sowie einige Arbeiterkolonien.
Breslau, 8 % Schuldv. 5.000 RM April
1928 (R 8) EF-VF
Anleihe über 6 Mio. RM zur Förderung des
Wohnungsbaues.
Nur 20 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 825
Nr. 825
Los 827
Schätzwert 800-1000 €
Los 829
Schätzwert 30-75 €
Schätzwert 125-175 €
Haus der Landwirte Altenburg
(rechtsfähiger Verein)
Hartsteinwerk Fuchsberg GmbH
Hartstoff-Metall AG (Hametag)
Buchwitz / Salzwedel, NamensGeschäfts-Anteilschein 500 Mark
1.1.1910 (R 11), ausgestellt auf Herrn
Heinrich Lenz, Gastwirt zu Buchwitz VF
Berlin-Cöpenick, Aktie 1.000 RM
28.6.1927 (Auflage 450, R 4) EF-VF
Altenburg (S.-A.), Namens-Anteilschein
500 Mark 1.10.1921 (R 7) EF-VF
Gegründet 1923 zwecks Fabrikation von Hartstoffen aus Metall- und anderen Pulvern. Hierbei wurden Metallspäne aus der spanabhebenden Fertigung als Ausgangsprodukt eingesetzt.
Das Hametag-Verfahren ist eines der ältesten
Hübsche Umrandung aus Äpfeln, Birnen und
Weintrauben. Originalunterschriften.
Sitz der Gesellschaft war Weibermarkt 15/16 in
Altenburg.
Große dekorative Abb. der Fabrik mit rauchendem Schornstein.
Die Betriebseröffnung der 20 km langen
Schmalspurbahn Salzwedel-Badel durch die
Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH im Jahr
1902 begünstigte die Ansiedlung von Industriebetrieben an der Bahnstrecke. So wurde 1909
beim Bahnhof Fuchsberg (6 km südöstlich von
Salzwedel) ein Hartsteinwerk eröffnet und sorgte für eine deutliche Steigerung des Güterverkehrs auf der Kleinbahnstrecke. Die spätere
Nutzung der Baulichkeiten kündigte sich 1935
an: In diesem Jahr wurde am Bahnhof Fuchsberg der Flugplatz Salzwedel entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrages zu einem
Luftwaffenstützpunkt ausgebaut. Nach dem 2.
Weltkrieg wurde die Liegenschaft des früheren
Hartsteinwerks dann ein Standort der DDRGrenztruppen, heute ist es ein Standort des
THW. In dem ehemaligen Steinbruch mitten in
einem Wasserschutzgebiet ist heute ein vor allem bei Anglern sehr beliebter See entstanden.
Vorher ganz unbekannt gewesene Gründeremission, nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Los 826
Los 831
Anderten bei Hannover, Aktie 500 RM
Juni 1933 (Auflage 1484, R 5) EF
Gründung 1857, AG seit 1859 (ab 1930 Namenszusatz „Heag“ Hannoversche Eisengieße-
Schätzwert 400-500 €
Hartstein- und Extraktionswerk
Fuchsberg GmbH
Salzwedel, Namens-Geschäfts-Anteilschein
2 x 500 Mark 25.7.1920 (R 11), ausgestellt
auf Herrn Wilhelm Gagelmann, Ackergutsbesitzer und Amtsvorsteher zu Lüge VF
Originalunterschriften.
Ebenfalls vorher unbekannt gewesen, nur 2
Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 826
84
Schätzwert 50-100 €
HEAG Hannoversche Eisengiesserei
und Maschinenfabrik AG
Nr. 834
Anlagen der Martin Kink & Co. Heinrichsthaler
Papierfabrik. Börsennotiz Wien. 1941 zusätzlich Inbetriebnahme einer Spritfabrik.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
rei und Maschinenfabrik AG). Drei Abteilungen:
Gießerei, Landmaschinenbau (Mäher, Heuwender, Kartoffelernter, Ackerwagen) und Rohrreinigung (reinigte nach patentierten Verfahren
Rohrleitungsnetze bis 1.000 mm Durchmesser). Börsennotiz Hannover. 1953 Vergleich,
1955 Anschlußkonkurs.
Los 836
Schätzwert 30-75 €
Heimat-Verlag
für Schule und Haus GmbH
Halle a.d. Saale, Anteilschein 50 Mark
1.2.1925 (R 5) EF
Los 843
Curt Mücke (1885-1940), deutscher Maler und
Grafiker aus Sondershausen arbeitete für den
Verlag als Illustrator.
Los 832
Crimmitschau, Namens-Aktie 1.000 RM
1.3.1926 (Auflage 405, R 6) VF-
Schätzwert 40-100 €
Hebezeug & Motorenfabrik AG
Karlsruhe-Bulach , Aktie 100 RM
15.12.1926 (Auflage 950, R 3) EF
Los 840
Gegründet 1921 als Labor Apparatebau AG mit
Sitz in Berlin-Tempelhof. Bau von Starkstromapparaten und Handel mit diesen. Beteiligt an der
Schindler Aufzügefabrik GmbH, Berlin (40%).
Heinsberg Rhld., Namens-Aktie 100 RM
1.6.1940 (Auflage 1740, R 10) VF-
Schätzwert 30-75 €
Heinrich Dietel AG
Wilkau, Aktie 1.000 RM 2.1.1928 (Auflage
3000, R 3) UNC-EF
Los 833
Schätzwert 150-200 €
Heckert & Co. AG
Halle a.d. Saale, Aktie 1.000 Mark Nov.
1921. Gründeraktie (Auflage 12000, R 8)
EF-VF
Gegründet 1921 mit Sitz in Berlin zwecks Herstellung und Großhandel sämtlicher Erzeugnissen der Glas- und Porzellanindustrie, insbesondere Pachtung sämtlicher Betriebe der Firma
Heckert & Co. Glasgroßhandlung, Halle
a.d.Saale. 1922 Sitzverlegung nach Halle
a.d.Saale und gleichzeitig Einrichtung einer Filiale in Königsberg i.Pr. Ebenfalls 1922 kam es
zu Differenzen in der Verwaltung, die in der Entlassung und kurz darauf Wiedereinstellung des
Vorstands Arno Heckert gipfelten. Entsprechend sackte der Kurs der in Halle a.S. und
Leipzig börsennotierten AG bis Ende 1923 auf
nur noch 1,7 % des Nennwertes ab. 1924 Konkurseröffnung.
Los 834
Schätzwert 400-500 €
Heegermühler Klinker-Werke AG
Eberswalde, Aktie 1.000 Mark
10.12.1910 (Auflage 450, R 8) UNC-EF
Originalunterschriften.
Gründung im Aug. 1910 zwecks Erwerb, Bau
und Betrieb von Ziegel- und Klinkerwerken. Bereits 1915 findet die Gesellschaft keine Erwähnung mehr in den Handbüchern.
Kupons ab 1912 anhängend.
Schätzwert 125-175 €
Heinsberger Volksbank
Los 837
Schätzwert 100-175 €
Hermann Gubelt AG
Tolle Art Déco-Gestaltung.
Gründung als AG im Okt. 1923 zur Übernahme
des 1868 gegründeten Unternehmens. Herstellung von Tuchen und verwandten Erzeugnissen. Eine reine Familien-AG, nach dem Krieg
nicht verlagert, existierte noch bis 1953.
Gründung 1874 als Genossenschaft, seit 1891
AG. 1940 erfolgte der Umtausch der bis dahin
auf 20 RM lautenden Aktien und in diesem Zusammenhang der komplette Neudruck der Aktienurkunden. Noch heute bestehende Bank.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies ist
das letzte noch verfügbare. Zwei rostbedingte
Fehlstellen, Schätzpreis deshalb halbiert.
1941 Nennwert umgestellt auf 1.500 RM.
Gegründet am 12.9.1927 unter Übernahme und
Fortführung der KG gleichen Namens. Betrieb einer Kammgarnspinnerei und Wollkämmerei. Firmenmantel: 1965 verlagert nach Stuttgart, seit
1969 GmbH. Betrieb: ab 1946 VEB Zwickauer
Kammgarnspinnerei Wilkau-Haßlau, Werk Silberstraße. Heute Zwickauer Kammgarn GmbH.
Los 844
Schätzwert 20-60 €
Hermann Herzog & Co. AG
Neugersdorf, Aktie 1.000 RM Juni 1934
(Auflage 1800, R 2) EF
G & D-Druck. Mit Firmensignet.
Bereits 1844 gründet Christian Friedrich Herzog als drittälteste in der Stadt seine Textilfabrik. AG seit 1911. Produktion u.a. von Verdeckstoffen, Futterstoffen u. Schonstoffen für
die Automobilindustrie, Regenmantel- und Tropenanzugsstoffen. Noch heute als “Heytex
Neugersdorf GmbH” bestehender Betrieb.
Los 841
Schätzwert 100-150 €
Heldburg AG
Hannover, 5 % Genussrechtsurkunde 100
RM 2.1.1926 (R 11) VF-F
Los 838
Schätzwert 75-150 €
Heinrich Kämper Motorenfabrik AG
Berlin-Marienfelde, Aktie 200 RM Juli
1934 (Auflage 300, R 5) EF
Gründung 1901, AG seit 1921. Schon kurz nach
der Jahrhundertwende baute Kämper Einbauaggregate für Boots- und Fahrzeugantrieb. 1905/06
baute Kämper auch komplette Automobile. Seine
Vierzylinder-Wagen wurden mit Vorliebe als Taxis
eingesetzt. Ab ca. 1910 hauptsächlich Herstellung und Vertrieb von Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge. Kämper belieferte u.a. den schwedischen
Automobilbauer Scania (später SAAB-Scania) mit
Motoren für einen kettenbetriebenen Lastwagen.
1936-1942 firmierte die Gesellschaft als Kämper
Motoren AG, bis 1948 als Demag Motorenwerke
AG, danach wieder Kämper Motoren AG, ab 1951
Kämper-Motoren GmbH, ab 1960 Kämper-Maschinenbau-GmbH, Berlin-West.
Gegründet 1902 von dem Komm.-Rat Jul. Ribbert, der das gesamte AK der Ges. übernahm. In
die AG wurden eingebracht das Kaliwerk Eime
(später Gew. Frisch Glück), die Gew. Wilhelmshall-Oelsburg und die Kali-Gew. Bernhardshall.
Die Ges. gehörte zum Gumpel-Konzern.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 845
Schätzwert 50-125 €
Hermann Köhler AG
Altenburg, Aktie 100 RM Nov. 1939
(Auflage 200, R 5) EF
Gründung 1921. Herstellung von Nähmaschinen. 1923 Angliederung der Möbelfabrik AG
Pößneck. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. 1945
Fusion der Firmen Hermann Köhler AG, Dietrich
& Co. und Winselmann zum Nähmaschinenwerk
Altenburg. Nach der Verstaatlichung in der DDR
VEB Nähmaschinenwerk Altenburg, nach der
Privatisierung 1990 ALTIN Nähtechnik GmbH.
Los 842
Schätzwert 30-75 €
Hermann Bergfeld AG
Elberfeld, Aktie (Kleinformat) 1.000 Mark
1.12.1922 (R 5) UNC-EF
Los 835
Schätzwert 30-75 €
Heidenauer Papierfabrik AG
Heidenau (Sachs.), Aktie 1.000 RM April
1938 (Auflage 1600, R 4) EF+
Los 839
Schätzwert 225-300 €
Gründung 1888 als Hasseröder Maschinenpapierfabrik AG. 1903 Ankauf der Papier- und
Cellulose-Fabriken AG in Heidenau (Sachsen),
1922 Umfirmierung und Sitzverlegung dorthin.
Heinrichsthal-Wüstseibersdorf, Aktie 100
RM April 1942 (Auflage 1500, R 8) EF-
Heinrichsthaler Papierfabrik AG
Gründung 1908 in Prag durch die CA-Bankverein und Leykam-Josefstal zur Übernahme der
Eingetragen am 25.6.1923.
Gründung am 19.4.1922 nach Übernahme der
Firma Hermann Bergfeld oHG, eingetragen am
20.6.1922. Firmenname bis 21.11.1922: Deutsche Metall- & Pfeifenindustrie AG. 1925 Sitzverlegung nach Ronsdorf. Durch betrügerische Wechseltransaktionen des Vorstandes Carl Becker jun.
kam die Gesellschaft in ernsthafte Schwierigkeiten, von denen sie sich nicht mehr erholen konnte
und mußte 1927 liquidiert werden.
Los 846
Schätzwert 100-125 €
Hermann Meyer AG
Köln, Aktie 3.000 Mark Dez. 1922
(Auflage 10000, R 7) VF
Gründung 1917. Herstellung von Tuch- und Textilwaren, Großhandel mit Waren der Tuchmanufaktur und Bekleidungsbranche. 1921 Übernahme der Herrentuchfabrik J. Weber Söhne in Eu85
1964 GmbH, 1967 aufgelöst. Das Werk in der
DDR ab 1946 als VEB WMW Hille weiter geführt, ab 1952 VEB Feinstmaschinenwerk,
1959 VEB MIKROMAT, 1990 Mikromat Werkzeugmaschinenfabrik GmbH.
skirchen. Zweigniederlassungen in Ober-Mylau
i.V. und Euskirchen Rhld. Notiz im Freiverkehr
Berlin, Frankfurt/M., Hamburg und Köln.
Los 850
Schätzwert 30-75 €
Hespoha AG für finanzielle Beteiligungen
Berlin, Aktie 1.000 Mark 23.1.1923.
Gründeraktie (Auflage 1800, R 3) EF
Los 847
Schätzwert 30-75 €
Hermann Schött AG
Rheydt, Aktie 1.000 RM Jan. 1939
(Auflage 731, R 4) UNC-EF
Eines der weltweit ältesten Unternehmen der
graphischen Industrie, gegründet bereits 1818,
AG seit 1899. Die Großdruckerei beschäftigte
zuletzt um die 400 Leute und war auf den Druck
von Zigarrenbanderolen, Zigarrenkistenetiketten, Schokoladeumschläge, Pralinenpackungen, Plakate, Wein- und Liköretiketten sowie
Faltschachteln aller Art spezialisiert. Börsennotiz: Freiverkehr Düsseldorf. 1982 Konkurs.
Gründung durch das jüdische Privatbankhaus
Herz, Sponholz & Co. (Berlin) 1923 in Glauchau, im gleichen Jahr Sitzverlegungen erst
nach Berlin und dann nach München, 1929
wieder zurück nach Berlin. Zweck: Finanzielle
Beteiligung an gewerblichen und Handelsunternehmungen jeder Art. 1942 Mitgründer
der Prolignit AG, die in Horrem (Bez. Köln) ein
Braunkohlenschwelwerk betrieb. 1956 von
Amts wegen gelöscht.
Los 851
Los 856
Los 853
Schätzwert 100-150 €
Heyligenstadt & Comp. Werkzeugmaschinenfabrik u. Eisengiesserei AG
Giessen, 4,5 % Genussrechtsurkunde 100
RM Aug. 1926 (R 10) VF
Die 1911 gegründete AG übernahm die Fabrik
der Firma Heyligenstaedt & Co. im Aulweg 51-55
mit über 300 Arbeitern. Mit Dividenden bis zu 20
% für die damalige Zeit ungewöhnlich rentabel.
Die Aktien waren in Frankfurt börsennotiert. In
der Weltwirtschaftskrise wurde der AG ein größerer Kredit gekündigt, eine Ersatzfinanzierung fand
sich nicht, deshalb 1930 in Konkurs gegangen.
Hernsheim & Co. AG
Hamburg, Aktie 300 RM 11.8.1934
(Auflage 330, R 5) UNC-EF.
Gegründet 1909. Die Kolonialgesellschaft besaß Niederlassungen auf den Admiralitäts-Inseln und dem Kaiser-Wilhelms-Land (Neuguinea), die aber nach dem 1. Weltkrieg von Australien beschlagnahmt wurden. Später Betrieb
der Oelpalmen-Pflanzung Edea in Kamerun.
Seit 1938 in Liquidation.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1922. Kommission, Spedition und
Lagerhausgeschäfte im Interesse der dem Landesverband des Hessischen Einzelhandels unmittelbar oder mittelbar angeschlossenen Firmen, Großhandel mit Kolonialwaren, Lebensmitteln und Feinkost. 1950 Vergleichsverfahren.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 852
Gründung 1906 in Muskau zur Übernahme der
Glasfabriken der oHG Hirsch, Janke & Co. und der
Malky, Müller & Co. GmbH in Weisswasser. Nach
1945 enteignet und der Betrieb in VEB Glasfabrik
Freiheit umbenannt. Nach einem Jahr stillgelegt.
Schätzwert 20-75 €
Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Febr. 1933
(Auflage 12500, R 2) EF
Darmstadt, Namensaktie 20 Goldmark
1.1.1924 (Auflage 1750, R 8) VF+
Schätzwert 40-60 €
Weißwasser O.-L., Aktie 5 x 20 RM Juni
1925 (R 4) EF
Los 857
Schätzwert 100-150 €
Hessenkauf AG
Los 848
Schätzwert 20-60 €
Hirsch, Janke & Co. AG
Los 854
Schätzwert 40-100 €
Hilgers AG
Rheinbrohl, Aktie 1.000 RM Juni 1942
(Auflage 400, R 4) UNC-EF
Gründung 1867 in Rheinbrohl, 1888 Umwandlung in die “AG für Verzinkerei und Eisenkonstruktion vorm. Jacob Hilgers”. Herstellung von
Stahlhoch- und Brückenbauten, Behältern und
Apparaten insbesondere für die Chemieindustrie, Tanks, Wellblechen, Stahlfenstern und toren, Transportanlagen, Kränen und Rührwerken. Außerdem Betrieb der Hilgers-Werft, auf
der bis zu den größten Abmessungen hunderte
von Rheinschiffen fertiggestellt wurden. 1911
Fusion mit der AG für Brückenbau, Tiefbohrung
und Eisenkonstruktionen, Neuwied (als Werk II
weitergeführt). 1921 Erwerb des Stanz- und
Emaillierwerkes “Moguntia” in Mainz-Kostheim
(schon 1922 wieder veräußert). 1927 Umfirmierung in Hilgers AG. Die börsennotierte Hilgers AG (über 98 % der Aktien hielt zuletzt die
DSD Dillinger Stahlbau GmbH, Saarlouis) wurde
2004 in die DSD Stahlbau GmbH umgewandelt
und gehört zur MAN-Ferrostaal Gruppe.
Abb. Hirsche als Firmensignet.
Gründung 1906 unter Übernahme des Kupferwerks in Ilsenburg am Harz und des Messingwerks bei Eberswalde von der oHG Aron Hirsch
& Sohn in Halberstadt. Das Ilsenburger Werk ist
heute eine Produktionsstätte für Grobbleche der
Salzgitter AG. Der wesentlich größere Teil des
Unternehmens, die Kupfer- und Messingwerke
Finow (Mark), wurde bei der Betriebsaufspaltung
1934 in die unter altem Namen neu gegründete
“Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG” eingebracht, deren Großaktionäre wurden die “alte”
Hirsch Kupfer (jetzt: Berlin-Ilsenburger Metallwerke AG) und die Otavi Minen- und EisenbahnGesellschaft, South West Africa. 1947 von der
AEG als „Hirsch“ Kupfer- und Messingwerke
GmbH in Hamburg, später Frankfurt/Main für
den Bereich Metallhandel neu gegründet.
Schätzwert 75-150 €
Hessische Eisenbahn-AG
Los 849
Schätzwert 100-200 €
Herzogliches Bad Liebenstein
Thüringer-Wald AG
Bad Liebenstein, Namensaktie 1.000
Mark März 1917. Gründeraktie (Auflage
1700, R 2) EF
Gründung 1917 durch Frau Gräfin Sophie von
Rüdiger, geb. Baronin von Krusenstjerna in Bad
Liebenstein, Seine Excellenz der Wirkliche Geheime Rat Fritz von Gans in Frankfurt/M., Oberförster Hans Kruse in Berlin-Friedenau, Dr. Ing.
Wilhelm Heller in Berlin-Johannisthal und Kaufmann Georg Keyser in Berlin. Ab 1937 Bad Liebenstein AG. 1947 enteignet. 1948 erhielt Liebenstein die Bezeichnung “Volksheilbad Liebenstein”. 1991 wird das im Besitz des Landes
befindliche Volksheilbad in zwei Teile gespalten: m+i Klinikgesellschaft und Dr. Lauterbach
Klinik GmbH. 1993 Neubau aller drei Kliniken.
2001 geht die ambulante Kur mit den Kutimmobilien in den Besitz der Stadt über.
86
Darmstadt, 6,5 % Obl. 1.000 Fr.
18.1.1929 (R 5) EF-VF
Los 858
Schätzwert 75-125 €
Teil einer von der Schweizerischen Kreditanstalt vermittelten Anleihe von 5 Mio. Sfr., schon
1936 in eine RM-Anleihe umgetauscht. Mit
Überstempelung “Hessische Elektrizitäts-AG”
Gründung 1912 durch die Stadt Darmstadt, die
Süddeutsche Eisenbahn-Ges. und Hugo Stinnes. Bei der Gründung übernommen wurden
die elektrische Straßenbahn in Darmstadt (13
km, eröffnet 1897, eingebracht von der Stadt
Darmstadt) und die Dampfstraßenbahnen
Darmstadt-Eberstadt, Darmstadt-GriesheimArheilgen (17 km, eingebracht von der Süddeutschen Eisenbahn-Ges.). 1941 Umfirmierung in Hessische Elektrizitäts-AG. 1942 Übernahme der Heppenheimer Stadtwerke. 1990
Ausgründung des ÖPNV in die HEAG VerkehrsGmbH. 2003 Fusion mit der Südhessische Gas
und Wasser AG zur HEAG Südhessische Energie AG (HSE).
Breslau, Namensaktie 1.000 RM Jan.
1942 (Auflage 850, R 7) EF
HOBAG Holzbau-AG
Gründung 1940. Holzhandel und Holzverarbeitung.
Los 855
Schätzwert 30-75 €
Hille-Werke AG
Los 859
Dresden, Aktie 1.000 RM Mai 1940
(Auflage 600, R 4) UNC-EF
Hofbrauhaus Hanau
vorm. G. Ph. Nicolay AG
Schätzwert 225-300 €
Gründung 1879, AG seit 1892 als „Dresdner
Gasmotoren-Fabrik vorm. Moritz Hille“. Neben
der Motorenherstellung im Jahr 1898 auch ein
Ausflug in den Automobilbau: Hille baute in Lizenz das DeDion-Dreirad mit einer luftgekühlten 1,25-PS-Maschine. Später auf die Herstellung von Bohr- und Fräsmaschinen spezialisiert. Börsennotiz Dresden/Leipzig und Berlin.
Das Werk Dresden-Reick wurde 1948 enteignet, 1951 Sitzverlegung nach Düsseldorf, ab
Hanau, Aktie 400 RM 23.1.1930 (Auflage
250, R 8) UNC-EF
Bei der Gründung wurde das seit 1814 bestehende G. Ph. Nicolay Hofbrauhaus Hanau übernommen. Brauerei, Mälzerei und Limonadenfabrik. Der jährliche Absatz lag ziemlich konstant
bei 60.000 hl. 1944/45 durch wiederholte
Luftangriffe schwer beschädigt, erst 1946
konnte der Brauereibetrieb wieder beginnen.
1962 Einstellung der Herstellung alkoholfreier
Los 866
Schätzwert 30-75 €
Hotzenplotzer Zuckerfabriks-AG
Oberglogau O/S, Aktie 100 RM 24.8.1939
(Auflage 2400, R 3) UNC-EF
Nr. 859
Nr. 860
Getränke. 1969 Verpachtung der Brauerei in
der Hauptbahnhofstr. 22/24 an den Großaktionär Binding. 1972 mit der Binding-Tochter
Mainzer Aktien-Bierbrauerei verschmolzen.
Bisher ganz unbekannt gewesener Jahrgang.
Los 860
Schätzwert 225-300 €
Hofbuchdruckerei Eisenach H. Kahle AG
Eisenach, Aktie 100 RM Sept. 1928
(Auflage 1200, R 8) EF
Gründung 1923. Druckereibetrieb (u.a. auch
Wertpapiere), Verlagsbuchhandel und Verlag
von Zeitschriften, insbesondere der Eisenacher
Zeitung. Nach Konkurseröffnung 1931 vom
Konkursverwalter an die neugegründete Hofbuchdruckerei Eisenach H. Kahle GmbH unter
Ausschluß der Aktiven und Passiven verkauft.
Diese führte die AG in der alten Form weiter.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 863
Schätzwert 50-125 €
Holzstoff- und LederpappenFabriken vormals Gebr. Fünfstück AG
gegenüber der Deutschen Oper. Das Hotel erlitt
im 2. Weltkrieg starke Bombenschäden und
war 1945-50 von den Besatzungstruppen beschlagnahmt. Anschließend von Steigenberger
übernommen und mehr als ein halbes Jahrhundert lang als “Steigenberger Hotel Duisburger Hof” geführt. Neben Steigenberger mit 95
% war die Stadt Duisburg mit 5 % Aktionär.
Zum 1.7.2009 ging das Hotel an die Berliner
Mark-Hotel-Gruppe über.
Nur 5 Stück dieser bis dahin völlig unbekannten Aktie waren im Reichsbankschatz gefunden
worden, dies ist jetzt die allerletzte noch verfügbare. Kpl. Kuponbogen anhängend.
Zoblitz, Namensaktie 1.000 Mark
8.8.1920 (Auflage 1000, R 4) EF
Von Namens-Aktie in Inhaberaktie gestempelt,
Nennwert umgestellt auf 500 Goldmark.
Fortbetrieb der 1873 gegründeten Fa. Gebr. Fünfstück mit Fabriken in Penzig, Nieder-Neundorf,
Zoblitz (Kreis Rothenburg O.-L.) und Holzkirch. AG
seit 1901. Herstellung aller Art von Waren aus
Holzstoff, Haupterzeugnis waren Maschinenlederpappen. 1896 Aufstellung der ersten Kartonmaschine der Welt. Die AG erwirtschaftete teils ungewöhnlich hohe Dividenden. 1907 auch Beteiligung an der Nebenbahn Horka-Rothenburg-Priebus.1923 Lieferung einer Dampfmaschine durch
die Maschinenbau-Ges. Marktredwitz, Flottmann.
Gründung 1858 in Hotzenplotz in Oberschlesien. Zweigwerke in Ober-Glogau und Zülz
(Preuß.-Schlesien). 1939 Anpassung der Satzung an das deutsche Aktienrecht und Kapitalumstellung von Kronen auf RM. Großaktionär
war damals die Südzucker in Mannheim.
Los 867
Schätzwert 200-250 €
Hürnerbräu AG
Ansbach, Aktie 100 RM 1.6.1929 (Auflage
700, R 8) EF
Gründung 1803 durch G. L. Hürner, bis 1920
im Besitz der Familie. Danach erst GmbH, seit
1921 AG. Erzeugt wurde Lagerbier hell und
dunkel, “Hürner-Pils” und Gumbertusbier (zusammen ca. 40.000 Hektoliter im Jahr). Bierniederlagen in Aalen, Rothenburg ob der Tauber
und Feuchtwangen. Börsennotiz München.
1972 Verschmelzung auf die Brau-AG Nürnberg (heute: Tucher-Bräu).
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 868
Schätzwert 275-350 €
Hürnerbräu AG
Ansbach, Aktie 1.000 RM 1.6.1929
(Auflage 670, R 10) EFEbenfalls nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Minimale Fehlstelle rechts unten. Ientische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 865
Schätzwert 50-125 €
Hôtelbetriebs-AG Conrad Uhl’s Hôtel
Bristol-Centralhôtel
Los 861
Berlin, Aktie 1.000 Mark 31.3.1911
(Auflage 2500, R 3) VF
Schätzwert 40-75 €
Hohburger Quarz-Porphyr-Werke AG
Leipzig, 4,5 % Teilschuldv. 200 RM Aug.
1942 (Auflage nur 75 Stück, R 6) EF
Gründung 1899 unter Übernahme der früher
vom Frhr. von Schönberg auf Thammenhain
betriebenen Quarzporphyrbrüche in den Hohburger Bergen bei Wurzen. Außerdem (von den
Bahnhöfen Collmen-Böhlitz und Seelingstädt
ausgehend) Betrieb einer normalspurigen Privateisenbahn für Personen- und Güterverkehr.
Los 862
Schätzwert 275-350 €
Holzindustrie AG
Gräfenhainichen, Bez. Halle a/S., Aktie
1.000 Mark 10.6.1923 (Auflage 2000,
R 9) EF-VF.
Großes Querformat, G&D-Druck.
Gegründet 1918 zur Übernahme der Fabriken
von Paul Zimmermann in Gräfenhainichen und
Radis. Hergestellt wurden Orgelharmoniums,
Klaviaturen und Resonanzböden. 1925 in Konkurs gegangen.
Vorher völlig unbekannt gewesen, nur 6 Stück
wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Holzstoff- und Lederpappenfabrik
Gebr. Fünfstück - Ansicht der Pappenfabrik
Los 864
Schätzwert 300-400 €
Hotel Duisburger Hof AG
Duisburg, Aktie 100 RM 1.3.1941.
Auflage nur 80 Stück (R 10) UNC-.
Gegründet 1921 zum Bau und Betrieb des
160-Betten-Hotels “Duisburger Hof” als erstes
Haus am Platze in der Duisburger Innenstadt
Nr. 862
Diese Kapitalerhöhung finanzierte den Erwerb
des Grand Hotel Bellevue, des Tiergartenhotels,
der Weinhandlung Metzger & Co. sowie den
Neubau des Restaurationslokals im Zoologischen Garten.
Gründung 1897 zum Erwerb des Centralhotels,
welches zuvor der Eisenbahn-Hotel-Gesellschaft
gehörte. 1904 Ankauf des Hotel Bristol. 1910
Übernahme des Café und Hotel Bauer. 1911 Erwerb des Grand Hotel Bellevue und des Tiergartenhotels, nebst Weingroßhandlung Emil Metzger. Dazu kamen die Kranzler’sche Konditorei,
das Hotel Kaiserhof und das Baltic. 1927 Umbenennung in Hotelbetriebs-AG (Bristol, Kaiserhof,
Bellevue, Baltic, Centralhotel). Noch heute als
Kempinski AG börsennotiert. Neben dem “Kempi” in Berlin wird u.a. das vornehme “Vier Jahreszeiten” in München bewirtschaftet, wo sich
heute auch der Verwaltungssitz befindet.
Los 869
Schätzwert 200-250 €
Hüttenwerk Vollgold AG
Torgelow, Aktie 1.000 Mark 1.10.1923
(Auflage 7500, R 8) EFDas Werk hat eine unglaubliche Tradition: 1753
ergeht eine Kabinettsorder Friedrich II. zum Bau
Nr. 868
87
eines “Königlich-Preußischen Eisenhüttenwerkes”, welches bereits 1756 in Betrieb geht.
1861 wird das Hüttenwerk an den Berliner
Gelbgießer Theodor Vollgold verkauft. Der Erfolg des Betriebes regte zur Nachahmung an:
Nachdem 1884 die Eisenbahnstrecke JatznickTorgelow in Betrieb ging, entstanden zwischen
1885 und 1905 weitere 13 Eisengießereien in
Torgelow (das zu dieser Zeit gerade einmal
5.800 Einwohner hatte). 1917 wird die Eisengießerei und Maschinenfabrik Theodor Vollgold
& Sohn in eine AG umgewandelt, wenig später
wird noch das Ueckermünder Eisen- und Stahlwerk Bobzin & Goldacker angegliedert. Nach
einer ersten Krise 1925/26 dann 1927 Fusion
mit der Vorpommerschen Eisengießerei Bähr &
Co. GmbH, Torgelow zur Vereinigte Hüttenwerke Volgold-Bähr AG (Fusion und Umfirmierung
bereits 1928 wieder rückgängig gemacht). Auf
dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise wird
der Betrieb 1931 im 175. Jahr des Bestehens
stillgelegt. Bis 1927 auch in Stettin börsennotiert gewesen. 1936 erlosch die AG nach Übertragung ihres Vermögens auf die oHG Wm.
Schlutow in Stettin.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
ten zwei Hauptwerke in Leipzig-Paunsdorf und
Berlin-Köpenick, außerdem Betriebsstätten in
Altenburg, Meuselwitz, Thermos-Langewiesen,
Glashütte Großbreitenbach, Schwachstromlampenfabriken Eisenach und Oberweißbach
(alle Thüringen) sowie Taucha bei Leipzig und
Rhönglashütte Dernbach. Börsennotiz Berlin
und Leipzig, Mehrheitsaktionär war zuletzt die
Dresdner Bank (weshalb die AG noch heute im
Verzeichnis des Anteilsbesitzes der Allianz-Versicherung mit 25,1 % aufgeführt ist).
Nr. 877
Nr. 874
Los 875
Los 872
Schätzwert 75-150 €
Huth & Richter Chemische Fabrik AG
Wörmlitz bei Halle a.S., Aktie 50 RM
15.1.1926 (Auflage 300, R 5) EF
Gründung als AG 1923 zur Fortführung der
1859 gegründeten oHG Huth & Richter. Erzeugung und Verarbeitung von Ölen und Fetten.
Los 870
Schätzwert 200-250 €
Hüttenwerke Siegerland AG
Los 873
Siegen, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM
Dez. 1937 (Auflage 9000, R 8) EF
Huth & Richter Chemische Fabrik AG
Gründung 1933 durch die Schwerter Profileisenwalzwerk AG, die Westfälische Eisen- und
Drahtwerke AG, das Eisenwerk Kraft, die Rheinisch-Westfälische Stahl- und Walzwerke AG
unter Fürhrung der Vereinigte Stahlwerke AG,
die auch Mehrheitsaktionär wurde. In Siegen
wurden Hochöfen, ein SM-Stahlwerk, Walz-,
Hammer- und Preßwerke, eine Stahlformgießerei, eine Hufeisenfabrik und Verzinkereien im
eigenen Namen, aber für Rechnung der Vereinigte Stahlwerke AG betrieben.
Los 871
Schätzwert 225-300 €
Hugo Schneider AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM Mai 1928
(Auflage 5000, R 8) EF
Gründung 1863, AG seit 1899. Die “Hasag”
war einer der ältesten Industriebetriebe in Leipzig. Der ehemals handwerkliche Betrieb, in
dem Lampen hergestellt wurden, entwickelte
sich in Leipzig-Paunsdorf zu einer riesigen Fabrik. 1898 wurde beim Bahnhof Schönefeld ein
eigenes Messingwalzwerk errichtet. Hergestellt
wurden Messing-, Kupfer- und Aluminiumerzeugnisse, Beleuchtungs-, Heiz- und Kochartikel, Emaillewaren und Isolierflaschen sowie
Autobeleuchtung. In den 40er Jahren arbeite-
Schätzwert 225-350 €
Ilmenauer Porzellan-Fabrik AG
Ilmenau, Actie 300 Mark 15.9.1879. Gründeremission (Auflage 450, R 7), umgestellt
1925 auf 200 RM. EF+
Originalunterschriften.
Gründung als “Ilmenauer Porzellan-Fabrik AG”
1871 zur Übernahme des schon seit 1777 bestehenden Unternehmens. Hauptfabrikate:
Haushalts- und Zierporzellan. 1935 umbenannt
in “Ilmenauer Porzellanfabrik “Graf von Henneberg” AG”. 1949 enteignet. Alle Ilmenauer Porzellanfabriken wurden 1973 zum “Neuen Porzellanwerk Ilmenau” (NPI) zusammengefasst,
das weiter unter dem Markennamen “Graf von
Henneberg” produzierte. Noch in den 1980er
Jahren arbeiteten im NPI etwa 6000 Ilmenauer
Menschen. 1990 reprivatisiert als “Graf von
Henneberg Porzellan GmbH”. 2002 musste die
Produktion eingestellt werden.
Aktien dieses bedeutenden Unternehmens waren zuvor völlig unbekannt!
Los 878
Schätzwert 100-150 €
Industrie- und Baubank AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 15.2.1923
(Auflage 318000, R 8) VF+
Gründung 1918 als Baubank AG, Filiale in
Dresden. Bankgeschäfte, Erwerb und Bebauung von Grundbesitz.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-125 €
Wörmlitz bei Halle a.S., Aktie 1.000 RM
15.1.1926 (Auflage 180, R 5) EF
Los 874
Schätzwert 150-200 €
Hypothekenbank in Hamburg (5 Stücke)
Anteilscheine 50 Goldmark, 500
Goldmark, 1.000 Goldmark, 2.000
Goldmark und 5.000 Goldmark
10.12.1926 EF-VF
Gründung 1871 durch Haller Söhne & Co., die
Vereinsbank in Hamburg, die Berliner HandelsGesellschaft und die Preußische Hypotheken
Versicherungs AG zu Berlin. 1971 übernommen durch die Dresdner Bank AG. Seit 1998 in
der Deutsche Hyp Deutsche Hypothekenbank
Frankfurt-Hamburg AG. Im August 2002 Verschmelzung der Eurohypo AG Europäische Hypothekenbank der Deutschen Bank und der
Rheinhyp Rheinische Hypothekenbank AG der
Commerzbank, auf die Deutsche Hyp Deutsche
Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG,
Frankfurt a.M., die daraufhin ihre Firma in Eurohyp AG geändert hat. 2006 Übernahme
durch die Commerzbank, Weiterführung als eigenständige Rechtspersönlichkeit mit einer eigenen Marke.
Los 879
Schätzwert 150-200 €
Industrie-Beteiligungs-AG
Los 876
Schätzwert 50-100 €
Ilmenauer Porzellan-Fabrik
Graf von Henneberg AG
Ilmenau, Aktie 1.000 RM von 1935
(Teilblankette o.D., R 5) UNC
Los 877
Schätzwert 80-100 €
INDAK Industrieunternehmungen AG
Hannover, Aktie 1.000 Mark 30.6.1923
(Auflage 20000, R 10) EF-VF
Gründung am 3.12.1921. Die AG betrieb
Unternehmungen aller Art. Im Geschäftsjahr
1922 wurden zwei Schuhfabriken und eine
Gummiwarenfabrik übernommen. 1924 in
Konkurs.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Berlin, Aktie 100 RM 7.6.1928 (Auflage
2151, R 11) VF
Gründung 1920 zwecks Beteiligung an industriellen und Handelsunternehmen der Metallindustrie, Maschinenbau, Elektrotechnik, Holzbearbeitung, Bergwerks- und chemischen Industrie. Die im Freiverkehr Berlin börsennotierte AG stand der Commerz- und Privatbank nahe. In der Weltwirtschaftskrise wurden fast alle
Beteiligungen notleidend. Als dann auch noch
der wichtigste Debitor ausfiel und die Ges. in
eine Reihe von Prozessen verwickelt wurde,
war 1935 die Liquidation unvermeidlich.
Vorher ganz unbekannt gewesen.
Los 880
Schätzwert 200-250 €
Industriebau AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1922
(Auflage 3000, R 8) VF
Nr. 871
88
Nr. 875
Gegründet 1911 unter der Firma Schlesische
Eisenbetonbau-AG nach Übernahme einer
gleichnamigen GmbH und der Schlesische Beton-Schleuderwerke GmbH, beide mit Sitz in
Kattowitz, 1918 umbenannt zu IndustriebauAG. 1921 Sitzverlegung von Kattowitz nach Berlin. Ausführung von Hoch- und Tiefbauten, Beton- und Eisenbetonbauten, Eisen- und Stahlwerksbauten, Kokereibauten. Zweigniederlassungen in Breslau, Gleiwitz, Görlitz, Grünberg,
Hamburg, Kattowitz und Waldenburg. Beschäftigt wurden 5000 Arbeiter und 200 Angestellte.
Im Jahr 1927 erwarb die finanziell schwache
Industriebau AG heimlich die Aktienmehrheit bei
Held & Francke (1872 von Otto Held und August
Francke in Berlin gegründete Bauunternehmung, AG seit 1906), noch im gleichen Jahr fusionieren beide Firmen. In der Weltwirtschaftskrise gerät die Firma 1929 an den Rand der Insolvenz, die 1930er Kapitalerhöhung schafft
nicht mehr genug Luft, 1931 lassen die Banken
das Berliner Stammhaus fallen und stützen nur
noch die süddeutsche Tochtergesellschaft. Die
Aktien der Süddeutsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft gehen aus der Konkursmasse
an die Maffei’sche Erbengemeinschaft. Das
Unternehmen etabliert sich am Markt so gut,
daß 1940 der Namenszusatz „Süddeutsche“
entfällt. 1950-65 dehnt sich die Held & Frankke AG deutschlandweit aus und baut ein starkes
Auslandsgeschäft auf. 1990 erwirbt die Philipp
Holzmann AG nahezu alle Aktien. Mit deren Insolvenz im Jahr 2002 ist auch das Schicksal
von H&F endgültig besiegelt.
Los 883
Schätzwert 200-250 €
Internationale Film-AG (IFA)
Berlin, Aktie 50 Goldmark 20.12.1924
(Auflage 12100, R 8) Mit anh.
Restkupons. VF
Mit Markenzeichen im Unterdruck (ein Löwe).
Gründung im Nov. 1921. Gegenstand des
Unternehmens war die Herstellung, der Vertrieb
und der Verleih von Filmen. Grundstück in der
Friedrichstr. 8 und Atelieranlagen im Schloß
Schönholz bei Pankow sowie eine Reihe von
Tochterunternehmungen. 1928 wurde über
das Vermögen das Konkursverfahren eröffnet.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1908 als Friedeberg-Flinsberger
Kleinbahn-AG. Strecke Friedeberg a. Queis (heute Mirsk) - Flinsberg (heute Swieradów-Zdrój in
Schlesien, südöstlich von Görlitz). Streckenlänge
10,8 km. 1911 Umfirmierung in „Isergebirgsbahn AG“. 1945 ging die Bahn auf die Polnische
Staatsbahn PKP über. Güterverkehr bis 1995,
Passagierverkehr noch bis 1996.
A. John AG” umgewandelt, seit 1911 nur noch
kurz als J. A. John AG firmierend. Grundlage des
Unternehmens waren die Schornsteinaufsätze
des genialen Ingenieurs John, bei denen sich die
Auslaßöffnung durch den Wind automatisch in
die windabgewandte Richtung dreht, es kann also niemals in den Schornstein regnen. Sie sind
noch heute in aller Welt zu finden (nur in
Deutschland nicht, da sind sie feuerpolizeilich
verboten, weil sie ja evtl. einrosten können und
sich dann nicht mehr drehen). Auch die Abteilung für Wäscherei-Maschinen, Heizungs- und
Lüftungs- sowie sonstige gesundheitstechnische Anlagen hat einen Höhepunkt zu bieten:
John war der Erfinder der Trommelwaschmaschine! Eine weitere Spezialität waren Anlagen
und Apparate für Kellereien. Zuletzt in Berlin (zuvor auch Dresden) börsennotiert, nach 1945
enteignet und als VEB weitergeführt, später einer
der größten Maschinenbaubetriebe der DDR.
Los 888
Schätzwert 30-75 €
J. A. John AG
Erfurt, Aktie 1.000 RM April 1927 (Auflage
500, R 5) EF-VF
Los 886
Schätzwert 40-100 €
Isola Werke AG
Düren, Aktie 100 RM Jan. 1935 (Auflage
550, R 4) EF
Los 881
Gegründet 1912 als Continentale Isola-Werke
AG, 1924 umbenannt wie oben, Herstellung
von Isolationsmaterialien der Elektrotechnik,
besonders Ölleinen, Ölseide, Ölpapier usw.
1954 Beteiligung der Rütgerswerke AG. Im
April 2004 Verkauf durch den Eigentümer Rütgers AG (RAG) an ein Konsortium aus Texas Pacific Group, einem führenden US-Finanzinvestor mit Sitz in Fort Worth, Texas.
Schätzwert 20-60 €
Industriewerke AG
Plauen i.V., VZ-Aktie 100 RM 30.6.1933
(Auflage 1120, R 3) EF+
Gründung 1910 als „Deutsche Gardinenfabrik
AG“. 1918 Umfirmierung wie oben, gleichzeitig
Errichtung einer Filiale in St. Gallen. Herstellung
von Tüll-Gardinen, Dekorations- und Möbelstoffen. Angekauft wurden 1920 die Ausrüstungs-AG in Plauen i.V. und die Carl Hesse
Kunstgewerbe-Werkstätten sowie 1923 die
Gardinen- und Tüllwerke in St. Gallen/Schweiz.
Auch der “Georgenhof” in Plauen, ein Hotel mit
großem Saalbau, gehörte der AG. Börsennotiz
Berlin und Dresden/Leipzig.
Los 884
Schätzwert 150-200 €
“Intvag” AG für Interessenvertretung
industrieller Unternehmungen
Berlin, Globalaktie 50 x 1.000 RM
15.9.1942 (R 10), ausgestellt auf Dr. Karl
F. Martini, Syndikus, Berlin VF.
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.
Gründung 1941 zwecks Interessenvertretung in
wirtschaftlichen Fragen vor allen deutschen Behörden. Es bestand eine Beteiligung an der Wasgau Hammerwerk und Transportgerätebau Gerhard W. Knust & Co. KG, Molsheim i. Elsass. 1952
als vermögenslos von Amts wegen gelöscht.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Rechter Rand etwas ausgefranst.
Los 885
Schätzwert 175-300 €
Isergebirgsbahn-AG
Bad Flinsberg, Aktie 700 RM 9.12.1924
(Auflage nur 60 Stück, R 6) EF
Großformatiges Papier.
Los 882
Schöne Umrandung im Historismusstil.
Los 889
Schätzwert 100-250 €
J. Banning AG
Hamm (Westf.), Aktie 1.000 Mark
6.4.1899. Gründeraktie (Auflage 1100,
R 3) VF-F
Im Jahre 1857 gründeten der Baumeister Karl
Keller und der Maschineningenieur Johannes
Banning die Firma Keller und Banning mit dem
Ziel, Dampfhämmer, Walzwerksanlagen,
Dampfmaschinen und Pumpen zu bauen.
Nachdem Keller 1870 verstarb, führte Banning
die Firma unter dem Namen Maschinenfabrik
J. Banning weiter. Ab 1899 AG. Im 2. Weltkrieg
stark zerstört, bis 1952 wiederaufgebaut und
modernisiert. Heute EUMUCO - Banning GmbH.
Los 890
Schätzwert 200-250 €
J. Brüning & Sohn AG (blanko)
Potsdam, Aktie 1.000 RM Okt. 1928
(Blankette, R 10) EF-
Los 887
Schätzwert 30-60 €
J. A. John AG
Erfurt-Ilversgehofen, Aktie 1.000 Mark
5.6.1912 (Auflage 350, R 5) EF-VF
Die schon länger bestehende Maschinen- und
Blechwarenfabrik J. A. John wurde 1902 in die
“Schornsteinaufsatz- und Blechwaren-Fabrik J.
Gegründet bereits 1848 in Langendiebach (etwas nordöstlich von Hanau). Betrieb einer Zigarrenkisten- und Zigarrenwickelformen-Fabrik.
1898 Umwandlung in eine AG, Sitzverlegungen
1918 nach Berlin (dort auch börsennotiert) und
1921 nach Potsdam. Die Bedeutung der Firma
ist schon aus der großen Zahl der Zweigwerke
zu erkennen: Herbolzheim, Ragnit (Ostpr.), Lüneburg, Langendiebach, Rehfelde, Leipzig, Hamburg, Herford, Mannheim, Feuerbach und Berlin.
1922 wurde von den Brüning-Aktionären in Den
Haag die Handelsgesellschaft “Cuba” gegründet,
die als Holding- und Finanzierungsgesellschaft
das gesamte Brüning-Kapital übernahm und
später auch sämtliche zur Verarbeitung notwendigen Rohstoffe lieferte. Alle Verträge mit der
Schätzwert 200-250 €
Industriewerke Sehnde AG
Hannover, Aktie 2.000 Mark Aug. 1923.
Gründeraktie (Auflage 70000, R 8) UNC-EF.
Die Gesellschaft war im Schornsteinbau tätig.
Werk I: Thieswerke, Zementsteinfabrikation,
Werk II: Norddeutscher Schornsteinbau. 1924
Konkurs.
Kpl. Kuponbogen anhängend.
Nr. 889
Nr. 890
89
Los 897
N.V. Cuba wurden 1927 wieder aufgehoben.
1932 wurde der Firmensitz letztmalig verlegt,
und zwar zum Hauptwerk Lüneburg. Neben Zigarrenkisten wurden nun insbesondere Sperrholz für Schiffsbau, Innenausstattung, Möbelbau
sowie Flugzeugplatten hergestellt. 1967 umgewandelt in die “Ibus-Werke GmbH”.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher
nicht bekannt gewesen.
Schätzwert 225-300 €
J. H. Roser AG
Esslingen a.N., Aktie 100 RM Dez. 1941
(Auflage 340, R 9) EF
Gründung 1806 durch den Stuttgarter Gerbermeister Jakob Heinrich Roser als Lederfabrik
J.H. Roser. Aus dieser ging 1875 als Nachfolger die Esslinger Lederfabrik und 1872 als
Neugründung die Feuerbacher Lederfabrik C.F.
Roser hervor. J.H. Roser AG wurde 1923 unter
Übernahme der seit 1875 bestehenden Lederfabrik gegründet. Haupterzeugnisse: Blankleder, technische Leder, Vaschetten. Die Feuerbacher Firma entwickelte sich zu einem führenden Unternehmen der Branche und produziert bis 1998.
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher nicht bekannt gewesen.
Los 894
Schätzwert 200-250 €
J. C. Richter AG
Leipzig, Globalurkunde über 3 VZ-Aktien á
100 RM 28.5.1943 (es gab insgesamt
100 VZ-Aktien, R 10) EFLos 891
Schätzwert 100-200 €
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
J. C. Lutter (Weingroßhandlung) AG
Berlin, Aktie 10.000 Mark Mai 1923
(Auflage 300, R 5) EF
Gründung 1919 als “Wohnstätte Kurfürstendamm AG”, 1921 Übernahme der J. C. Lutter
(Weingroßhandlung) GmbH und Umfirmierung
wie oben. Ursprung war die 1811 am Gendarmenmarkt eröffnete Weinstube Lutter und Wegener, Lutter wurde 1851 zum Hoflieferanten ernannt. Anfang der 20er Jahre übernahm das
Bankhaus Hardy & Co. die Aktienmehrheit. Dem
AR gehörte zu der Zeit u.a. auch der Oberbürgermeister a.D. Dr. Brünning an. 1929 Verkauf der
verlustträchtigen gastronomischen Betriebe,
1932 wurde der alte Name “Wohnstätte Kurfürstendamm AG” wieder angenommen. Letzte
Großaktionäre waren erst die Rosenhain GmbH
und dann Egon und Margot Fürstenberg; 1938
Auflösung der AG und Abwicklung durch die Berliner Revisions-AG (was eine sog. Arisierung vermuten läßt). Der Löschungsvermerk von 1941
wurde im Handelsregister zwecks Nachtragsabwicklung 1956 zurückgenommen. Das Weinhaus
Lutter und Wegener am Gendarmenmarkt, 1944
im Krieg zerstört, eröffnete 1997 neu.
Los 898
Los 895
Los 900
Schätzwert 50-125 €
Johne-Werk AG
Bautzen, Aktie 100 RM 1.7.1942 (Auflage
kleiner als 4500, R 5) UNC-EF
Kapitalerhöhung über 450.000 RM, eingeteilt
in 100 RM und Sammelaktien zu 1.000 RM.
Gründung 1896, AG seit 1914. Bis 1923: Bautzner Industriewerk, bis 1938: Johne-Werk Grafische Maschinen AG, danach Johne-Werk AG.
Herstellung von Schnellschneidemaschinen (Marke “Perfecta”) für Papier, Holz, Gummi, Metallfolien sowie Dreischneider für Bücher und Broschüren. Nach 1945 enteignet, die AG verlegte ihren
Sitz nach Oberalting/Seefeld am Pilsensee (Obb.)
und wurde dort abgewickelt. Der Betrieb in Bautzen: nach 1945 Neuaufbau eines Werkes, das
1972 dem damaligen Kombinat Polygraph angegliedert wurde. Heute ist die Perfecta Schneidmaschinenwerk GmbH über ein weltweites Vertreternetz in über 70 Ländern präsent.
Schätzwert 20-50 €
J. John Maschinenfabrik
und Eisengießerei AG
Los 901
Schätzwert 50-125 €
Litzmannstadt, Aktie 1.000 RM April 1942
(Auflage 4000, R 4) UNC-EF
Bautzen, Sammelaktie 1.000 RM
1.7.1942 (R 5) UNC-EF
Gründung 1866 als J. John Transmissionsbau,
Maschinenfabrik und Eisengießerei AG, seit
1941 Name wie oben. Produktion von Zahnradgetrieben, Drehbänken, Bohrmaschinen,
Hartgusswalzen, Strebelkesseln und Radiatoren von Zentralheizungen.
Kapitalerhöhung über 450.000 RM, eingeteilt
in 100 RM und Sammelaktien zu 1.000 RM.
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Johne-Werk AG
Schätzwert 25-125 €
J. E. Reinecker AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 1.7.1911.
Gründeraktie (Auflage 4000, R 2) EF
Gründung 1911 zur Übernahme der Werkzeugmaschinenfabrik von J. E. Reinecker in ChemnitzGablenz. Über 2.400 Mitarbeiter produzierten vor
allem Gewindeschneide- und Bohrwerkzeuge,
Fräs- und Schleifmaschinen, Drehbänke und Maschinen für Zahnräderfabrikation. Börsennotiz
Chemnitz und Berlin. 1949 verlagert nach München, 1969 aufgelöst und 1971 Sitzverlegung
nach Einsingen bei Ulm (Donau) und Fortsetzung
der Ges. Im selben Jahr noch erloschen.
Los 902
Schätzwert 30-80 €
Jul. Bernhardt & Co. AG
Thum (Erzgeb.), Aktie 10.000 Mark
23.6.1923. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 3) EF
Gründung am 9.6.1923. Fabrikation von Wirkwaren aller Art. Firma 1936 aufgelöst.
Los 899
Schätzwert 100-175 €
Jenaer Gemeinnützige
Wohnungsfürsorge AG
Los 892
Jena, Namensaktie 1.000 RM April 1935
(Auflage 110, R 6) EF
Schätzwert 75-175 €
J. C. Lutter (Weingroßhandlung) AG
Berlin, Aktie 400 RM Okt. 1928 (Auflage
500, R 5) EF+
Los 896
Schätzwert 20-60 €
J. E. Reinecker AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 29.6.1920
(Auflage 6000, R 2) EF
Feine Guillochenumrandung im G & D-Druck.
Los 893
Gegründet 1935 zwecks Bau und Betreuung von
Kleinwohnungen im eigenen Namen. In den Jahren 1935-1941 erbaute die Ges. genau 1.000
Wohnungen. Großaktionäre (1943): Stadt Jena
(50%), Carl Zeiss, Jena (32%), Schott u. Gen.,
Jena (18%). Heute die Ernst-Abbe-Siedlung
GmbH. Zusammen mit der Carl-Zeiss-Siedlung
GmbH werden über 1.100 Wohnungen und Gewerbeeinheiten in Jena und Saalfeld verwaltet.
Los 903
Großschönau , Aktie 100 RM 1.8.1933
(Auflage 325, R 5) EF
Gründung 1860 als oHG unter der Firma Jul. Lange, als AG ab 1913. Sitz bis 1933 in Waltersdorf
bei Zittau. Betrieb aller Zweige der Textilindustrie.
Schätzwert 30-75 €
J. C. Richter AG
Leipzig, Aktie 100 RM 2.1.1939 (Auflage
1700, R 3) UNC
Uralte, schon 1867 als oHG gegründete Firma,
1913 in eine AG umgewandelt. Die Fabrik in
Leipzig O 5, Eisenbahnstr. 78 produzierte Reise-, Schul- und Sportartikel, insbesondere
Schulranzen, Mappen, Rucksäcke, Einkaufstaschen und Papierkörbe. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig.
90
Nr. 897
Schätzwert 40-100 €
Julius Langes Leinen-Industrie AG
Nr. 912
Los 904
Schätzwert 30-75 €
Julius Meinl AG
Wien, Aktie 100 RM Juni 1941 (Auflage
8000, R 4) UNC-EF
Gründung 1919 zur Übernahme der 1862
gegr. Firma Julius Meinl, Kaffee-, Tee- und Kakao-Import. Eigene Kaffeeröstereien und Fabriken zur Produktion von Schokolade, Zuckerwaren, Essig, Senf, Teigwaren, Marmelade, Kompott und Fruchtsäften. Beteiligung an den selbständigen Tochtergesellschaften in Ungarn,
Tschechoslowakei, Italien, Rumänien, Polen
und Jugoslavien sowie an der Dänisch-Österreichischen Margarinewerke AG und der Coloniale Likörfabrik AG. Noch heute die bekannteste Einzelhandelsmarke in Österreich.
Die älteste verfügbare Ausgabe dieser AG war
vorher ganz unbekannt.
Nr. 907
Junkers-Werke in Dessau und Prof. Hugo Junkers, Flugzeugkonstrukteur
Los 905
Schätzwert 100-150 €
Julius Römpler AG
Zeulenroda, Aktie 100 RM März 1942
(Auflage 91, R 6) EF
Gründung 1870, AG seit 1911. Herstellung und
Vertrieb von gummielastischen und unelastischen Wirk-, Strick- und Webwaren, von Bandagen, Miedern und Verbandmitteln aller Art.
Verkaufsstelle in Wien, Zweigstelle in Schönlind
(Egerland). 1953 Enteignung, danach VEB elastic-mieder Zeulenroda, 1993 Fortsetzung der
Gesellschaft als Julius Römpler AG, Zeulenroda. 1994 Umwandlung in eine GmbH, 1997
Umfirmierung in EXCELLENT DESSOUS GmbH,
2000 Excellent Intimates GmbH.
Los 906
Schätzwert 80-100 €
Julius Sichel & Co. KGaA
Mainz, Aktie 1.000 Mark 28.12.1922
(Auflage 100000, R 8) VF
Gründung 1815, KGaA seit 1907. Beteiligung
an Unternehmen: 1. Handel in Eisen, Eisenwaren (Anteile an Eduard Laeis & Co. GmbH und
Oscar Scheider & Co. GmbH in Trier), 2. Eisenverbraucher (Eisenkonstruktion, Hoch- u.
Brückenbau, Waggonbau), 3. Fabrikation und
Handel in Chemikalien, 4. Rohstoffe (Aktien der
Hugo Stinnes-Riebeck-Montan AG), 5. Schifffahrt und Spedition und 6. Banken. 1926 Beschluß der Liquidation, 1932 von Amts wegen
gelöscht.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 907
Schätzwert 500-800 €
Junkers Flugzeugund Motorenwerke AG
Dessau, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM
Okt. 1937 (Auflage nur 30 Stück, R 7) UNC
Firmenname und Umrahmung vorgedruckt, Text
maschinenschriftlich, mit Originalunterschriften
des Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich Koppenberg (ein von den Nazis 1933 als Nachfolger für
Prof. Hugo Junkers geschickter grobschlächtiger Stahlmanager aus dem Flick-Konzern, der
es ab 1934 schaffte, in nur 10 Monaten Bauzeit
das neue riesige Junkerswerk hinter das alte
Werk zu klotzen) und der Vorstände Richard
Thiedemann und Hans Friesecke.
Gründung 1917 als Junkers Fokkerwerke AG.
Der geniale Luftfahrtpionier Prof. Hugo Junkers
arbeitete zuerst mit Anthony Herman Gerard
Fokker zusammen (Fokker bot bei Ausbruch des
I. Weltkrieges seine Dienste beiden Seiten an;
die Deutschen akzeptierten als erste). 1918
kehrte Fokker nach Holland zurück. 1919 Umfirmierung in Junkers Flugzeugwerk AG und
1936 in Junkers Flugzeug- und Motorenwerke
AG anläßlich der Übernahme der Junkers Motorenbau GmbH und der Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik GmbH. Die Nazis enteigneten
Prof. Junkers 1933 nicht nur, sondern erteilten
ihm in seiner Firma sogar Hausverbot. Die Junkers-Werke wurden im 2. WK dann der wichtigste Flugzeuglieferant für die deutsche Luftwaffe. Die Werke im Osten wurden nach dem Krieg
enteignet. 1958 Sitzverlegung von Dessau nach
München, wo Basisforschungen und Entwikklungen der Luft- und Raumfahrttechnologie
weiterbetrieben wurden. Alleinaktionär war nun
die Flugzeug-Union-Süd GmbH (die wiederum
zur Messerschmitt AG in Augsburg gehörte, einem indirekten Vorläufer von Airbus Industries
und damit auch der 2000 gegründeten EADS).
Ab 1967 GmbH. 1973 übernommen von der
Daimler-Benz Luft- und Raumfahrt Holding AG.
Nr. 908
Los 908
Schätzwert 30-75 €
Just & Co. AG
Geraberg i.Thür., Aktie 500 RM 2.9.1929
(Auflage 500, R 5) EF+
Gründung 1874 als oHG. 1879 wird die Bahnlinie Arnstadt-Ilmenau eröffnet, 1895 baut der
Fabrikbesitzer Just auf einem Grundstück mit
großem Waldbestand am Bahnhof Geraberg eine Kofferfabrik. 1909 Umwandlung in eine
GmbH, seit 1923 AG. Etwa 300 Mitarbeiter waren mit der Herstellung von Koffern, Taschen
und Lederwaren beschäftigt.
Los 911
Schätzwert 275-350 €
Kabelwerk Nassau AG
Haiger (Dillkreis), VZ-Aktie 1.000 Mark
8.9.1922 (Auflage 750, R 9) EF-VF
Großes Hochformat mit sehr schmuckvoller
Umrahmung.
Vorher ebenfalls unbekannt gewesene Emission, nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Rostfleck am linken Rand.
Los 912
Schätzwert 150-250 €
Kaffee- und LebensmittelVertriebs-AG Max Müller & Co.
Berlin, Aktie 20 RM 27.11.1924 (Auflage
14500, R 8) EF
Kabel- und Drahtwerke AG
Gründung 1914. Vertrieb von Kaffee, Lebensund Genussmitteln aller Art. Die Ges. besaß die
beiden Grundstücke Müllerstr. 166a und 167
sowie das Grundstück Schönhauser Str. 3.
1927 erwarb die Ges. die Masse der in Konkurs geratenen, seit über 30 Jahren bestehenden Firma Rauer & Co., nebst zwei Ladengeschäften. 1936 Konkurseröffnung.
Wien, Aktie 1.000 RM Dez. 1942 (Auflage
2000, R 5) UNC-EF
Los 913
Los 909
Schätzwert 30-75 €
Gündung 1897. Herstellung von Starkstromkabeln,Hochspannungs-, Schwachstromblei-,
Überland-Telephonkabeln, Drähten und Seilen
aus Kupfer, Bronze, Aluminium, Eisen und
Stahl. 1942 Fusion mit der Kabel- und Gummiwerk AG, Wuppertal.
Los 910
Schätzwert 100-175 €
Kabelwerk Nassau AG
Haiger (Dillkreis), Aktie 1.000 Mark
29.1.1921 (Auflage 900, R 7) UNC
Großes Hochformat mit sehr schmuckvoller
Umrahmung.
Gründung 1920, Herstellung von isolierten
Drähten und Kabeln aller Art. Ab Mitte der 20er
Jahre konnten die Löhne der 135 Mitarbeiter
schon nicht mehr regelmäßig gezahlt werden,
1928 Vergleich. Nach erfolgter Sanierung 1934
in Liquidation getreten und gleichzeitig in “Kabelwerk Walkenmühle AG i.L.” umfirmiert. Der
Betrieb selbst wurde mit dem Recht der Fortführung des ursprünglichen Namens an die Kabelwerk Reinshagen GmbH in Wuppertal-Ronsdorf verkauft.
Schätzwert 600-800 €
Kaiser-Brauerei
Ricklingen, VZ-Actie 1.000 Mark
1.7./1.10.1902 (Auflage 539, R 9) VF+
Originalunterschriften.
Gegründet 1888, jährlicher Bieraussstoß bis in
die 1950er Jahre (danach stieg die KaiserBrauerei zu den Großbrauereien auf) höchstens
einmal 40.000 hl. Um die Jahrhundertwende
mußte die Gesellschaft saniert werden. Den Inhabern der Stammaktien wurde angeboten,
diese gegen Zuzahlung von 350 M pro Aktie in
Vorzugsaktien zu tauschen. Von dieser Möglichkeit wurde bei 539 der 600 Stammaktien
Gebrauch gemacht. Die Lindener Actien-Brauerei, die sich zwischenzeitlich beteiligt hatte,
verkaufte 1934 ihre Anteile. Später lag die Aktienmehrheit der in Hannover börsennotierten
AG bei der Fritz-Behrens-Stiftung, die Commerzbank hielt über 40 %. Beide Großaktionäre verkauften in den 70er Jahren an die Holsten-Brauerei, die die Kaiser-Brauerei 1977
mit einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsbetrag an sich band und sie 1978 ganz
eingliederte. Die Bierherstellung und -abfüllung
91
Los 919
Schätzwert 800-1000 €
Kammerich-Werke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juli 1919
(Auflage 250, R 10) VF
Nr. 919
Nr. 913
wurde zur damals ebenfalls zur Holsten-Gruppe gehörenden Feldschlößchen-Brauerei in
Braunschweig verlagert.
Los 915
Schätzwert 125-250 €
Kaiserhof Hotel AG
Elberfeld, Aktie 1.000 Mark 1.10.1910.
Gründeraktie (Auflage 700, R 5) EF+
Gegründet 1910 zwecks Hotel- und Restaurationsbetrieb und Weinhandel. 1943 brannte
das Hotel nach einem Bombenangriff völlig
aus, ab 1948 wurde es Etage für Etage wieder
hergerichtet. Das Hotel gegenüber dem Wuppertaler Hauptbahnhof besteht noch heute als
InterCity Hotel Kaiserhof. Großaktionär war die
Stadtgemeinde Wuppertal, die das Aktienpaket
1960 an den Unternehmer Frithjof W. MüllerReppen verkaufte. Dieser brachte in den AGMantel durch Verschmelzung seine 1951 gegründete Baufirma Rhein-Ruhr-Bau GmbH ein,
gleichzeitig Umfirmierung in Rhein-Ruhr-Bau
AG und Sitzverlegung nach Düsseldorf. 1970
wieder in eine GmbH umgewandelt.
Schätzwert 600-750 €
Kaiser-Brauerei
Hannover-Ricklingen, Aktie 1.000 Mark
1.10.1921 (Auflage 300, R 10) VF
Nur vier Exemplare dieser bis dahin völlig unbekannt gewesenen Emission hatten im
Reichsbankschatz gelegen - dieses ist jetzt das
allerletzte noch verfügbare Stück.
Nr. 915
92
Los 917
Schätzwert 30-60 €
Kali-Chemie AG
Berlin, Aktie 1.500 RM Juli 1929 (Auflage
10000, R 2) EF+
Kaiserstr. 34
Grundstücks-Verwaltungs-AG
Gründung 1896 als Bohrgesellschaft, seit
1899 die „Kaliwerke Friedrichshall AG“ mit Sitz
in Hannover (1903-07 Sitz in Berlin, 1907-28
in Sehnde). Heute zum belgischen Solvay-Konzern gehörig, seit 1990 besteht zwischen der
Solvay Deutschland GmbH und der in Hannover
bis heute börsennotierten Kali-Chemie AG ein
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.
Berlin, Aktie 2.000 RM 23.10.1930
(Auflage nur 5 Stück, R 10) EF-VF.
Los 918
Los 916
Los 914
Großes Hochformat, schön verzierte Umrahmung.
Uraltes, bereits 1863 gegründetes Unternehmen. Herstellung von Röhren und sonstigen
Walzwerkerzeugnissen aller Art sowie von
Blech-, Preß-, Stanz- und Ziehteilen aus Eisen,
Stahl und Metall. Stammwerk in Berlin-Wittenau, Fennstr. 27. Dazu wurde schon 1899 ein
mitten in Bielefeld gelegenes großes Rohrwerk
erworben (1930 stillgelegt). Anläßlich der Übernahme der “Eisenwerk Schladern AG Kammerich” in Schladern a. d. Sieg 1896 Umwandlung
in eine AG zunächst als “Vereinigte Kammerich’
sche Werke”, umbenannt 1911 in “Vereinigte
Kammerich’ und Belter u. Schneevogl’sche
Werke AG”, 1919 dann wie oben. 1916/17
Neubau eines großen Röhrenwerkes in Brakkwede-Süd bei Bielefeld, nach dessen Inbetriebnahme wurde das Werk Wittenau stillgelegt und 1919 verkauft. Das Walz- und Preßwerk in Brackwede war mit der ersten vollautomatischen Vernickelungsanlage des Kontinents
ausgestattet und war ein wichtiger Zulieferer
für den Fahrzeugbau. 1938 auch Verlegung
des juristischen Firmensitzes nach Brackwede,
nachdem die seit 1926 mehrheitlich zur Hahnsche Werke AG in Berlin gehörenden Kammerich-Werke im Zuge einer “Arisierung” des
Hahn-Konzerns vom den Mannesmannröhrenwerken übernommen worden waren (im Zuge
des Restitutionsverfahrens erhielten die HahnErben nach dem Krieg zunächst 55 % der Firmenanteile zurück, die aber 1955 erneut an
Mannesmann verkauft wurden). Anläßlich des
90-jährigen Firmenjubiläums eröffneten die
Kammerich-Werke, die bereits wieder 1300
Beschäftigte hatten, 1954 einen Kindergarten,
der in Brackwede noch heute als “KammerichKita” bekannt ist. 1970 im Zuge der Arbeitsteilung Mannesmann/Thyssen Einbringung der
Produktionsanlagen in die Mannesmannröhren-Werke GmbH und Ausgliederung der Achsbrückenfertigung. Bei dieser Gelegenheit Verschmelzung der Kammerich-Werke AG auf die
Mannesmann AG.
Schätzwert 350-450 €
Großformatig, schöne Jugendstil-Umrahmung
in leuchtenden Pastelltönen. Originalunterschriften.
Gründung im Mai 1922 als “AG zur Verwertung
von Abfallprodukten”, im Dez. 1922 umbenannt wie oben. Das Kapital der Gesellschaft
betrug nur 10.000 RM, eingeteilt in lediglich 5
Aktien zu 2.000 RM. 1935 in Liquidation gegangen.
Alle 5 Aktien lagen im Reichsbankschatz, dies
ist die allerletzte noch verfügbare.
Nr. 916
Schätzwert 225-300 €
Kalkwerke-AG vorm. Hein & Stenger
Aschaffenburg, Aktie 1.000 RM
10.10.1928 (Auflage 365, R 9) EFGegründet 1896 durch Übernahme der 1864
gegründete Firma Hein & Stenger. Fabrikation
und Handel in Kalk, Ziegeleiprodukten, Zement
und Bauartikeln jeder Art. Die Ges. besaß Fabrikanlagen in Aschaffenburg, Damm, Hösbach, Sailauf, Rotenberg und Feldkahl. Heute
Kalkwerke vorm. Hein & Stenger GmbH.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Verwaltungsgebäude der
Mannesmann Röhrenwerke
Aktien dieser bedeutenden Firma waren bisher
völlig unbekannt! Nur 3 Stück dieses Jahrgangs lagen im Reichsbankschatz. Abdruck
von rostiger Büroklammer am linken Rand,
kleine Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 920
Schätzwert 400-500 €
Kammerich-Werke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1920
(Auflage 1250, R 9) VF+
Großes Hochformat, schön verzierte Umrahmung.
Nr. 918
bach, die Stöhr & Co. AG ist bis heute börsennotiert.
Unentwertet war seit Jahrzehnten nur ein einziges Stück aus der legendären GreissingerSammlung bekannt.
Los 926
Schätzwert 275-350 €
Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG
Leipzig, Aktie 20 RM 9.8.1932 (Auflage
7500, R 10) EF
Los 924
Schätzwert 20-60 €
Vorher völlig unbekannt gewesener Nennwert!
Kreuzentwertung (alt).
Kammgarnspinnerei Schedewitz AG
Silberstraße bei Wiesenburg , Aktie 1.000
RM Dez. 1941 (Auflage 1634, R 4) EF
Los 927
Schätzwert 0-25 €
gel AG, ab 1965 IWT Industriewerke Transportsysteme AG. Herstellung von Kränen, Transportanlagen, Getrieben, Walfanggeräten u.ä.
1968 Einstellung der Produktion. Die Werkshalle wird seitdem für kulturelle Veranstaltungen
genutzt. 1970 Umwandlung in eine GmbH.
Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG
Leipzig, Aktie 100 RM 9.8.1932 (Auflage
38500, R 1) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 921
Nr. 920
Schätzwert 225-300 €
Kammerich-Werke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1921
(Auflage 4000, R 7) VF+
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 925
Schätzwert 200-250 €
Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM 16.1.1929
(Auflage 3500, zur Fusion mit der Kammgarnspinnerei Gautzsch in Leipzig, R 9) UNC-EF
Los 922
Schätzwert 20-60 €
Kammgarn-Spinnerei
Düsseldorf, Aktie 500 RM März 1925
(Auflage 3000, R 2) EF
Gründung 1882 zur Übernahme der seit 1853
bestehenden Mechanischen Kämmerei und
Kammgarnspinnerei von Fr. Bockmühl Söhne.
1928 Erwerb der Kammgarnspinnerei Cranz &
Co. in Mönchen-Gladbach. Im 2. Weltkrieg wurden beide Werke zerstört, 1950 Abschluss des
Wiederaufbaus. 1968 Zusammenschluss mit
der Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei AG in Bremen, wodurch eine der
größten deutschen Kammgarnspinnereien entstand. 1969 Umfirmierung in Vereinigte Kammgarn-Spinnereien AG und Sitzverlegung nach
Bremen. 1980 Eröffnung des Vergleichsverfahrens. 1984 Fortsetzung als Bremer Beteiligungs- und Immobilien-AG, zu einer Eintragung
im Handelsregister kam es jedoch nicht mehr.
Gründung 1880 als KGaA, AG seit 1911. Eigene Werke in Plagwitz, Markkleeberg und Wüstegiersdorf. außerdem mit Mehrheit beteiligt
an: Leipziger Wollkämmerei AG; C.F. Solbrig
Söhne AG, Chemnitz; Elberfelder Textilwerke
AG; Ohligser Leinen- und Baumwollweberei
AG; Konkordia Spinnerei Stöhr & Co. KG, Politz
(Sudetengau); Vaterländische Kammgarnspinnerei und Weberei AG, Budapest; Corona
Kammgarnspinnerei R.A.G. Weidenbach (Rumänien). Bereits 1889 Gründung der Botany
Worsted Mills in New York, welche Kämmerei,
Kammgarn- und Streichgarnspinnerei sowie
Herren- und Damenstoffweberei umfasste und
sich zur größten Kammgarnspinnerei der USA
entwickelte. 1918 wurde diese Beteiligung von
den Amerikanern sequestiert, 1923 unbeschadet der Freigabeforderungen aus den Händen
der Alian Property Custodian zurückerworben.
Nach 1945 Sitzverlegung nach Mönchenglad-
Los 928
Schätzwert 50-125 €
Kammgarnwerke AG
Los 930
Eupen, Aktie 100 RM Mai 1942 (Auflage
54000, R 5) EF+
Kampnagel AG
(vormals Nagel & Kaemp)
Gründung 1906 zur Übernahme des Geschäftseigentums der Firma Gülcher & von
Grand Ry GmbH in Eupen. 1940 erneut eingetragen.
Hamburg, VZ-Aktie 100 RM Dez. 1941
(Auflage 200, R 8) EF-
Los 929
Schätzwert 150-200 €
Schätzwert 50-125 €
Kampnagel AG
(vormals Nagel & Kaemp)
Hamburg, Aktie 1.000 RM Febr. 1941
(Auflage 2560, R 4) UNC-EF
Gründung 1865 unter der Firma Nagel &
Kaemp, AG seit 1889 als Eisenwerk vorm. Nagel & Kaemp AG, 1934 umbenannt in Kampna-
Los 931
Schätzwert 100-200 €
Kaoko-Land- und Minen-Gesellschaft
Berlin, Anteilschein 200 Mark 20.9.1895.
Gründerstück (Auflage 50000, R 5) EF
Ganz im Gegensatz zur Größe der Besitztümer
steht die Größe des Anteilscheins: mit 10,5 x
6,5 cm ist er das kleinste bekannte deutsche
Wertpapier.
Bei ihrer Gründung 1895 übernahm die Gesellschaft von dem Bremer Kaufmann Lüderitz ein
etwa 100.000 qkm großes Gebiet in DeutschSüdwestafrika mit bedeutenden Erzvorkommen
(Eisenerz, Gold, Kupfer, Zink). Nach dem 1.
Weltkrieg Enteignung des Besitzes durch die
Republik Südafrika. Alle bis 1939 unternommenen Anstrengungen, eine Rückgabe zu erreichen, blieben erfolglos. Eine Entschädigung
zahlte das Deutsche Reich in diesem Fall nicht,
trotzdem hatte die Ges. ein ungewöhnlich zähes Leben: Noch 1976 beschloß eine HV die
Sitzverlegung nach München und die Umwandlung in eine GmbH.
Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG
Los 923
Schätzwert 60-100 €
Kammgarnspinnerei Schedewitz AG
Schedewitz, Aktie 10.000 Mark
21.6.1923 (Auflage 560, R 7) VF+
Gründung 1839, AG seit 1899. Aufgrund
schwerer Bergschäden durch unter der Fabrik
liegende Kohlenbergwerke wurde das Werk
1921 nach Silberstraße verlegt. Die Fabrikgebäude in Schedewitz wurden an die Hataz
Kleinautomobilwerke AG, Zwickau, verkauft.
1924 Neubau einer Wollkämmerei. 1929 Fusion mit der Kammgarnspinnerei Silberstraße.
Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1946 enteignet,
1954 Sitzverlegung nach Hamburg. Zuletzt nur
noch Verwaltung von Restvermögen, die HV
vom 10.8.1963 beschloss die Auflösung der
Gesellschaft.
Nr. 926
Nr. 936
93
Los 932
Schätzwert 40-100 €
Kaoko-Land- und Minen-Gesellschaft
Berlin, VZ-Anteilschein Ser. II 50 RM
12.9.1925 (R 3) EF
Zweisprachig deutsch/englisch.
karpathen. Zur Wahrnehmung der Interessen
vor Ort in der Tschechei wurde die Firma Max
Eichhorn in Neresnica errichtet und in das Handelsregister eingetragen. 1927 außerdem
Übernahme der Verkaufsrechte für einen benachbarten Marmorbruch, womit die Ges. in
der Tschechoslowakei sodann konkurrenzlos
dastand. Ab 1929 auch Aufschluß des Dolomitvorkommens, nachdem zuvor die Mehrheit am
Konkurrenten Dolomit GmbH erworben worden
war. 1931 Auflösung der AG und Einbringung
aller Aktiva in eine luxemburgische Holdinggesellschaft.
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.
Los 936
ne in Deutschland waren: Verein junger Kaufleute in Stettin (gegründet 1687), HandlungsdienerHilfskasse Nürnberg (1742), Kaufmännischer
Verein Union in Braunschweig (1818).
Schätzwert 275-350 €
Karpathia Marmorwerke AG
Los 942
Crimmitschau i. Sa., Aktie 500 RM
2.8.1927 (Auflage 145, R 10) VF+
Bad Nauheim, 7 % Obl. Lit. A 500 fl.
1.5.1929 (Auflage nur 50 Stück, R 9) VF
Großformatig, Umrahmung im Stil eines Bilderrahmens.
Los 939
Schätzwert 100-150 €
Kaufmannshaus AG in Hamburg
Hamburg, 4 % Genussrechtsurkunde 100
RM Sept. 1926 (R 6) EF
Gründung 1905 zum Erwerb des Geschäftshauses „Kaufmannshaus“ an der Grossen Bleichen und der Bleichenbrücke. Gehörte zum
Einflußbereich des Bankhauses Münchmeyer.
Börsennotiz Hamburg. 1929 Verschmelzung
mit der Maschinenfabrik Kiessling AG in Leipzig
als aufnehmender Gesellschaft.
Los 933
Teil einer Anleihe von insgesamt 80.000 hfl.
Zweisprachig niederländisch/deutsch.
Katholische Stiftung, benannt nach Wilhelm
Emanuel von Ketteler, der als der Begründer der
katholischen Soziallehre gilt, tätig als Bischof von
Mainz. Er wurde der Arbeiterbischof genannt.
Schätzwert 200-275 €
Kaolin AG
Los 940
Neckarsteinach, Aktie 1.000 Mark
25.2.1923 (R 8) EF-VF
Kell & Löser AG für Hoch- und Tiefbau
Gründung 1923. Eine Geschäfststelle befand
sich auch in Heidelberg, Wredeplatz 4.
Schätzwert 200-250 €
Leipzig, Aktie 20 RM 23.7.1925 (Auflage
2250, R 8) EF-VF
Los 937
Schätzwert 200-275 €
Kath. Kirchengemeinde „Herz-Jesu“
Paderborn, 8 % Pfandbrief Lit. A 500 fl.
1.2.1926 (Auflage nur 50 Stück, R 11)
EF-VF
Römisch-katholische Kirche, die der Verehrung
des heiligsten Herzens Jesu geweiht ist.
Schon länger als oHG bestehendes Bauunternehmen, seit 1903 AG. Zweigniederlassungen
in Berlin,. Dresden, Düsseldorf, Essen, Halle
a.S., Hamburg, Plauen, Bremen und Chemnitz.
Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig.Gedruckt bei
Brockhaus.
Los 943
Leipzig, VZ-Aktie (Zwischenschein) 1.000
Mark 26.1.1921 (Auflage 3000, R 2) EF
Gründung 1878 als „Deutsch-Amerikanische
Maschinenfabrik Ernst Kirchner & Co.“, seit
1897 AG. In dem Werk in Leipzig-Sellerhausen
wurden Sägewerks- und Holzbearbeitungsmaschinen hergestellt. Bis zum 2. Weltkrieg eigene Niederlassungen in Paris, London, Madrid,
Sidney, Moskau, Warschau, Budapest, Wien,
Mailand, Neapel, Zürich, Konstantinopel und
Brüssel. Börsennotiz Berlin und Leipzig. Nach
1945 enteignet.
Schätzwert 30-75 €
Hannover, Namens-Anteil 40 RM
1.1.1939 (R 8) Mit anh. Restkupons. EF
Saarbrücken, Aktie (Interimsschein) 1.000
RM 1.10.1939 (Auflage 250, R 5) EF
Los 935
Los 938
Die Gesellschaft befand sich in der Seilerstr.
8/9 und stellte 1965 den Betrieb ein.
Schätzwert 100-150 €
Kaufmännischer Verein
Chemnitz, Na.-Schuldv. Reihe III 100
Mark 1.10.1898 (R 6) EF
Los 941
Die kaufmännischen Vereine entstanden überall
in Deutschland als Vereinigung von Handlungsgehilfen zum Zwecke der Fortbildung, der Hebung kaufmännischen Wissens und der materiellen Förderung ihrer Mitglieder durch Stellenvermittlung, Unterstützung und Kranken- und Pensionskassen. Die ältesten Kaufmännischen Verei-
Keramische Industrie AG
Kleinbahn Cassel-Naumburg AG
Düben-Mulde, Aktie 2.000 Mark 1.9.1923
(R 8) EF
Kassel, Aktie Lit. B 1.000 Mark 29.2.1904
(Auflage 588, R 9) VF.
Sehr schöne Jugendstil-Gestaltung.
Gründung 1923. Handel mit keramischen Erzeugnissen und Herstellung solcher. 1925 Konkurseröffnung.
Gründung 1902. Die 33 km lange Strecke begann in Kassel im Bahnhof Wilhelmshöhe, heute als ICE-Bahnhof wieder sehr bedeutend.
1946 vom Land Hessen in Gemeineigentum
überführt. 1966 Beherrschungsvertrag mit der
Schätzwert 125-200 €
Los 945
Schätzwert 125-200 €
Karpathia Marmorwerke AG
Crimmitschau i. Sa., VZ-Aktie 500 RM
25.1.1927 (Auflage nur 55 Stück, R 7) EF
Großformatig, Umrahmung im Stil eines Bilderrahmens.
Gründung 1926 in Crimmitschau, Sitz ab Febr.
1927 in Dresden. Gewinnung von Marmor und
anderen mineralischen Produkten in den Süd94
Schätzwert 150-200 €
Klareisfabrik „Heuweg“ GmbH
Kardex AG für Büroartikel
Gründung 1922. Herstellung, Vertrieb von und
Handel mit Büroartikeln, insbesondere mit Waren, welche beim Patentamt mit dem Warenzeichen “Kardex” geschützt sind. Verkaufsagenturen in ganz Europa. Heute ist die Kardex Organisationssysteme GmbH, Kronberg einer der führenden Anbieter von automatischen Bereitstellungssystemen für Lager, Betrieb, Verwaltung.
Schätzwert 25-125 €
Kirchner & Co. AG
Los 944
Los 934
Schätzwert 50-175 €
Ketteler-Gesellschaft e.V.
Nr. 940
Nr. 955
Schätzwert 600-750 €
Los 947
Schätzwert 75-175 €
Kleinbahn-AG Burxdorf-Mühlberg
Mühlberg a. E., Namens-Aktie 1.000 RM
25.2.1929 (Auflage 770, R 5) EF
Nr. 944
Hessischen Landesbahn GmbH. Seit 1974
führt die Bundesbahn den Betrieb. Personenverkehr 1977 eingestellt, demgegenüber nahm
der Güterverkehr auf der Strecke einen bedeutenden Aufschwung. Heutzutage ist der Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe vom Personenverkehr durch die ICE Trasse wiederbelebt worden. Derzeit liegen nur noch 1,3 % des Kapitals
in Streubesitz.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
1908 gegründet. 7,4 km lange Stichbahn von
Burxdorf Richtung Elbe. 1961 Einstellung des
Personenverkehrs.
stellung des Personenverkehrs, 1999 letzte
Fahrt eines Personenzuges im Netz der ehemaligen Genthiner Kleinbahn.
Los 950
Los 948
Schätzwert 75-150 €
Kleinbahn-AG Erfurt-Nottleben
Erfurt, Aktie 1.000 RM 25.2.1929 (Auflage
272, weitere 2076 in vier Sammel-urkunden
für die öffentlichen Großaktionäre verbrieft,
R 4) EF+
Gründung 1924. Normalspurige Bahn ErfurtNord-Nottleben (21,3 km). 1949 Übernahme
durch die Deutsche Reichsbahn. Personenverkehr 1966 eingestellt, danach nur noch sporadischer Güterverkehr.
Los 946
Schätzwert 50-150 €
Kleinbahn
Horka-Rothenburg-Priebus AG
Los 949
Rothenburg O/L., Aktie 100 RM
13.6.1929 (Auflage 5965, R 3) EF
Genthin, Sammel-Namensaktie ... x 800
RM 25.4.1925 (Blankette, R 7) EF
Gründung am 24.1.1907, eingetragen am
30.3.1907. Firma ab 7.7.1939: Kleinbahn
Wehkirch-Rothenburg-Priebus. Streckenlänge
25,7 km (1933), Spurweite 1.435 mm, Bahnbetrieb ab 15.12.1907. Die Strecke wurde bis
zur Wiedervereinigung als militärische Umgehungsbahn durch NVA und die Sowjetarmee
genutzt.
Schätzwert 100-300 €
Kleinbahn-AG Heudeber-Mattierzoll
Schätzwert 150-250 €
Kleinbahn-AG Genthin-Ziesar
Gründung 1898. Bis 1923: Genthiner Kleinbahn-AG, dann nach Fusion 1930 mit der Ziesaer Kleinbahn AG “Kleinbahn AG Genthin-Ziesar”. Ab 1942 Genthiner Eisenbahn-AG. Gesamtbahnlänge ca. 154 km rund um Genthin
(50 km nordwestlich von Magdeburg). Aktionäre 1940 waren der Staat Preußen und die Provinz Sachsen. 1949 Übernahme durch die
Deutsche Reichsbahn, 1967 weitgehende Ein-
Halberstadt, Aktie Lit. A 1.000 Mark
1.5.1899. Gründeraktie (Auflage 565, R 4)
UNC-EF.
Das nördliche Harzvorland mit seinen Bodenschätzen (Kalk, Kali, Braunkohle) und fruchtbaren
Böden (Zuckerrüben, Getreide) war einst von einem dichten Schienennetz durchzogen, an dem
Staats- wie Privatbahnen gleichermaßen Anteil
hatten. Die KHM war eine normalspurige 20,3
km lange Nebenbahn von Heudeber über Mulmke-Zilly-Dardesheim-Deersaheim-Hessen-Veltheim nach Mattierzoll. Gründer waren der Staat
Preußen, die Provinz Sachsen, der Landkreis
Halberstadt, die Domäne Mulmke, die Actienzuckerfabrik Hessen und Lenz & Co. (letztere
führten den Bau aus und übernahmen nach Eröffnung der Bahn am 1.9.1898 zunächst die Betriebsführung). 30 Bedienstete ließen 3 Lokomotiven, 3 Personen- und 20 Güterwagen durch die
westlichen Ausläufer der Magdeburger Börde
zuckeln. Im Mattierzoll traf sich die “KHM” mit der
von Westen kommenden Strecke BS-Gliesmarode-Schapen-Rautheim-Hötzum-Salzdahlum-Ahlum-Groß Denkte-Wittmar-Remlingen-Semmenstedt-Winnigstedt-Mattierzoll der BraunschweigSchöninger Eisenbahn (im Volksmund “BimmelLutjen” genannt). Sitzverlegungen 1924 nach
Hessen (Kr. Wernigerode) und 1931 nach Merseburg (wo dann die Kleinbahnabteilung der Provinzialverwaltung von Sachsen die Vorstandsge-
schäfte führte). 1943 Umfirmierung in Eisenbahn-AG Heudeber-Mattierzoll. Laut Reichsbahn-Kursbuch 204 k von 1944 verkehrten auf
der Strecke Heudeber-Hessen vier Zugpaare täglich und auf der Strecke Hessen-Mattierzoll sogar
10 Zugpaare. Ein besonders eindrucksvolles
Lehrstück deutscher Nachkriegsgeschichte: Das
in die Westzone führende letzte Stück bis Mattierzoll wurde gleich 1945 stillgelegt, die Ostzonen-Teilstrecke Heudeber-Hessen 1969. Dennoch wurde 1977 der Oberbau bis Zilly vollständig erneuert, wo im Kriegsfall die vorhandenen
Rampen und die Ladestraße als Entladepunkt für
Militärfahrzeuge genutzt werden sollten. Erst einige Jahre nach der Wende wurde 1995 auch diese Reststrecke aufgelassen. Noch heute quert
die Bundesstraße von Wolfenbüttel nach Halberstadt die Bahngeleise in Mattierzoll kurz vor der
Stelle, wo während der Wende einer der ersten
neuen deutsch-deutschen Grenzübergänge entstand. Im Verkehrsmuseum Dresden lebt die
KHM bis heute weiter: Dorthin gelangte 1974 als
Museumslok die 1931 von der Reichsbahn (zuvor Königliche Eisenbahndirektion Berlin) übernommene und zuletzt 1961 zur Schlepptenderlok
umgebaute KHM “2” 89 6009, ursprünglich aus
der preußischen Tenderlokbaureihe T3 mit Achsfolge C n2 (gebaut ab 1882).
Los 951
Schätzwert 50-175 €
Kleinbahn-AG Jauer-Maltsch
Jauer, Aktie 1.000 Mark 8.11.1902.
Gründeraktie (Auflage 2100, R 5) EF
Dekorativer Druck von G & D, mit Originalunterschriften.
Gründung am 5.10.1901. Normalspurige, 30
km lange Strecke von Jauer nach Maltsch,
westlich von Breslau gelegen. Betriebseröffnung 1902. Den Betrieb führte die Lenz & Co.
GmbH in Berlin. Im AR saß u.a. Landrat a.D.
Freih. Ernst von Richthofen. Großaktionär war
mit 25% die AG für Verkehrswesen in Berlin.
Los 952
Schätzwert 75-175 €
Kleinbahn-AG Könnern-Rothenburg
Könnern (Saale), Aktie 500 RM 25.2.1929
(Auflage 234, weitere 466 in zwei
Sammelurkunden verbrieft, R 5) UNC-EF
Nr. 945
Nr. 985
Gründung 1915 in Könnern, ab 1943 Eisenbahn-AG Könnern-Rothenburg. Strecke Könnern-Rothenburg (5,4 km). 1949 Übernahme
durch die Reichsbahn.
95
gleichsverfahren. Gehört heute zum WCM-Konzern, geblieben sind dem früheren Montan-Riesen nur noch seine Maschinenbau-Aktivitäten
(Kunststoff-Maschinen und Getränkeabfüll-Maschinen).
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 953
Schätzwert 100-200 €
Kleinbahn-AG Lüben-Kotzenau
Lüben, Aktie 1.000 Mark 1.7.1921
(Auflage 1304, R 5) EF
Großformat.
Gründung 1914. Bau und Betrieb der normalspurigen Bahn Lüben-Kotzenau (28 km) nordwestlich von Breslau. 1945 Übernahme durch
die polnische Staatsbahn PKP.
Los 956
Schätzwert 100-150 €
Kleingärtnerverein zur Windmühle e.V.
Meerane, Anteilschein 50 RM 1.4.1939
(R 9) EF
Noch heute bestehende Kleingartenanlage.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 958
Los 957
Schätzwert 150-200 €
Klöckner-Werke AG
Berlin / Castrop-Rauxel, 5 % Teilschuldv.
150 RM Jan. 1927 (R 9) EF
Originalunterschriften.
Los 954
Schätzwert 150-250 €
Kleinbahn-AG
Osterburg-Deutsch-Pretzier
Osterburg, Na.-Aktie B 250 Mark
12.3.1913 (Blankette, R 8) EF
Normalspurige Bahn Osterburg-Klein RossauDeutsch Pretzier (39 km), in Kl. Rossau Kreuzung mit der Stendaler Kleinbahn. Im wesentlichen Abfuhr ländlicher Produkte (Kartoffeln,
Zuckerrüben) und Transport von Bau- und
Brennstoffen sowie von Düngemitteln. Name ab
1943: Eisenbahn-AG Osterburg-Pretzier. 1949
Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn.
Los 955
Schätzwert 225-300 €
Kleinbahn-AG Wolmirstedt-Colbitz
Wolmirstedt, Namens-Aktie 1.000 RM
25.2.1929 (Auflage 103, weitere 382 in
vier Sammelaktien verbrieft, R 7) VF+
Gründung 1909. Für den Betrieb der 8,5 km
langen Anschlußbahn wurden gerade einmal 9
Mann Personal gebraucht. Den Betrieb führte bis
1945/46 die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg. Dann ging die
Bahn über auf die Sächsischen Provinzbahnen
GmbH und am 1.4.1949 auf die Deutsche
Reichsbahn. Diese stellte den Gesamtverkehr
am 31.12.1965 ein und baute die Gleise ab.
Gründung 1897 als Lothringer Hüttenverein
Aumetz-Friede, 1903 Umbenennung in Lothringer Hütten- und Bergwerksverein. 1910
Schaffung einer eigenen Kohlebasis durch Erwerb der Zechen Victor-Ickern in Castrop-Rauxel. 1912 Interessengemeinschaft mit den
Mannstaedt-Werken in Troisdorf und der Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie AG, deren
Aktienmehrheit Peter Klöckner inzwischen erworben hatte. Die Werke und Erzgruben in
Lothringen gingen 1918 aufgrund des 1. Weltkrieges verloren. Die verbliebenen Unternehmen (Hüttenwerk Haspe, Verarbeitungsbetriebe
Troisdorf und Düsseldorf, Werk Quint bei Trier)
faßte Klöckner 1923 in einer einzigen Gesellschaft als “Klöckner-Werke AG” mit Sitz in Castrop-Rauxel zusammen, unter Einbeziehung
des 1920 erworbenen “Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins” in Osnabrück mit
der Zeche Werne. 1938 Sitzverlegung nach
Duisburg. 1945 wurde die alte Klöckner-Werke
AG auf alliierte Anordnung liquidiert, die Betriebe aber 1952 wieder zusammengefaßt in der
„Nordwestdeutsche Hütten- und Bergwerksverein AG“, die 1954 wieder den alten Namen
“Klöckner-Werke AG” annahm. Im gleichen
Jahr Erwerb der Norddeutsche Hütte AG in Bremen (1959 fusioniert), 1961/62 Errichtung eines neuen Betriebes in Kehl (Rhein). 1992 Ver-
Schätzwert 75-150 €
Klosterbrennerei, Erste Badische
Wein- u. Edelbranntweinbrennerei AG
ken und Kartoffelflockenfabriken befanden sich
in Schneidemühl, Fürstenwalde (mit Haferflockenfabrik), Wellmitz Kr. Guben (mit Sägewerk), Nechlau bei Guhrau (mit Flachsaufbereitung), Stolp und Loitz (Peene), schließlich
Braunkohlenbergwerk Grube Humboldt in
Spudlow. Börsennotiz Berlin. 1970 nach Berlin
(West) verlagert, 1976 erloschen. 1992 Fortsetzung der Gesellschaft und Nachtragsabwicklung.
Emmendingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1937
(Auflage 1000, R 5) EF
Gesellschafter der Marabu Brennerei GmbH und
der Klosterbrennerei GmbH in Emmendingen
war die jüdische Firma J. M. Wertheimer & Cie.
Im Zuge der Arisierung der Vermögenswerte dieser Firma wurden 1937 die Brennerei-GmbHAnteile auf die zu diesem Zweck neu gegründete AG übertragen. Die Firmen produzierten Weinbrände, Schwarzwälder Kirsch- und Zwetschenwasser, Himbeergeist und Liköre. Das Restitutionsverfahren wurde 1949 durch Vergleich mit
den jüdischen Alteigentümern abgeschlossen. In
den 60er Jahren erscheint Mercedes Bahlsen
(aus der Hannoveraner Keks-Dynastie) als Mehrheitsaktionärin. Mitte der 70er Jahre übernahm
die MAST-JÄGERMEISTER AG aus Wolfenbüttel
die Anteile, die Klosterbrennerei AG trat in Abwicklung, 1976 wurde der Firmensitz nach
Braunschweig verlegt. Die Produkte unter dem
Markennamen “Klosterbrennerei” werden noch
heute von der Fa. Schwarze im westfälischen
Oelde hergestellt.
Los 959
Schätzwert 100-200 €
Klosterbrennerei, Erste Badische
Wein- u. Edelbranntweinbrennerei AG
Emmendingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 200, R 7) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 960
Los 962
Schätzwert 40-100 €
Köllmann Werke AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM 1.1.1933
(Auflage 330, R 5) EF
Gründung 1904 in Leipzig durch Gustav Köllmann. Seit 1907 Zahnräderfabrik Köllmann
GmbH, 1912 in eine AG umgewandelt, 1928
Umfirmierung wie oben. In Leipzig börsennotiert.
Die Fabrik in der Torgauer Str. 74 produzierte mit
knapp 500 Mitarbeitern Zahnräder, Getriebe für
Eisenbahntriebwagen, Hinterachsen und Wechselgetriebe für die Automobilindustrie sowie
Langfräsmaschinen. 1946 Demontage und Enteignung des Leipziger Werkes, das in der DDR
als VEB Fahrzeuggetriebewerke Joliot Curio
weiterbestand, 1991 als Zahnradwerke Leipzig
GmbH reprivatisiert (seit 1999 Neue Zahnradwerk Leipzig GmbH). Die AG selbst verlegte ihren
Sitz 1949 nach Langenberg/Rhld. (wo schon seit
1911 die Tochter Köllmann Maschinenbau GmbH
ansässig war) und 1951 nach Düsseldorf. Einrichtung eines neuen Werkes in DüsseldorfHeerdt. 1955 Übernahme durch die Maschinenfabrik Ernst Thielenhaus, die die Produktion 1964
in einem neuen großen Werk in Wuppertal konzentrierte. Im Zuge der Neuorganisation der
Gruppe wurde die Zahnradfabrik Köllmann GmbH
2002 als Koellmann Airtec und Koellmann Gear
Teil der Thielenhaus Technologies GmbH.
Schätzwert 30-60 €
Koch & te Kock AG
Oelsnitz i.V., Genußschein 1.000 RM
14.3.1939 (Auflage 833, R 4) EF
Gründung 1938 mit Wirkung ab 1.1.1939
zwecks Fortführung des seit 1880 bestehenden Teppich-Fabrikations- und Handelsgeschäfts Koch & te Kock in Oelsnitz. Nach 1945
enteignet, 1953 zusammen geführt mit den
“Adoros”-Teppichwerken zum VEB Halbmond
Teppiche, bis 1989 größter Teppichproduzent
im mittel- bzw. osteuropäischen Raum. 1996
ging das privatisierte Unternehmen in der
Gruppe “Allied Textiles” auf.
Los 961
Schätzwert 20-60 €
Koehlmann-Werke AG
Frankfurt/Oder , Aktie 100 RM März 1939
(Auflage 1810, R 3) EF
Postkarte mit Bahnhof in Wolmirstedt (rechts unten)
96
Gründung 1860, AG seit 1871 unter der Firma
„Stärke-Zuckerfabrik AG vorm. C.A. Koehlmann
& Co.“. Im Werk Frankfurt (Oder) Herstellung
von Stärkesirup und Stärkezucker, Stärkefabri-
Los 963
Schätzwert 50-100 €
Köllmann Werke AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM 1.1.1941
(Auflage 200, R 5) EF
Los 964
Schätzwert 275-350 €
Köllner-Roloff-Werke AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 10.5.1923
(Format 27 x 36 cm, Auflage insgesamt
6010, R 9) VF+.
Gründung 1922 zur Weiterführung der Emil
Köllner-Wilh. Roloff-Werke mbH. Herstellung
von Dachpappen und Teerprodukten, Anlegung
und Ausbesserung von geräuschlosen Straßen,
Ausführung von Asphalt-, Pappbedachungsund Isolierungsarbeiten. 1927 Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses, wobei
die Aktionäre leer ausgingen.
Nr. 964
Aktien dieser Ges. waren vorher völlig unbekannt, nur 6 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 965
Schätzwert 100-150 €
Köllner-Roloff-Werke AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 10.5.1923
(Format 19 x 26 cm, Auflage insgesamt
6010, R 8) EF-.
Wir haben hier die kuriose Situation, daß Aktien
ein und dergleichen Ausgabe in zwei ganz
unterschiedlichen Ausführungsvarianten und
Formaten existieren!
Los 966
Nr. 968
mann, zu der neben dem 16 ha großen Brauereiareal direkt am Rhein auch das angrenzende
Weingut Königsbach gehört. 1900 Hinzuerwerb
der Prümm’schen Brauerei in Niedermendig.
1913 Ankauf der Nassauer Union-Brauerei
(1925 mit Ausnahme der Gastwirtschaft und
des Inventars an die Stadt Nassau verkauft),
außerdem Lohnbrauvertrag mit der Nassauer
Löwenbrauerei (1945 wenige Tage vor Kriegsende dem Erdboden gleichgemacht). 1937
Beteiligung an der J. Bubser Brauerei zur Nette in Weissenthurm (durch Bomben total zerstört). Hinzuerworben wurden die Brauerei
Gebr. Fuchs - Kirchberger Brauhaus, Kirchberg/Hunsrück (1965) und die Mehrheit an der
Hirschbrauerei AG Düsseldorf (1971). 1974 Inbetriebnahme der damals modernsten vollautomatischen Faßfüllanlage in Deutschland.
Noch heute bestehende AG.
Los 970
Schätzwert 30-75 €
Königshütter Gaswerk AG
Königshütte O.-S., Aktie 67,50 Zloty
31.5.1943 (Ersatzurkunde, R 3) EF
Das Kapital der Gesellschaft betrug 1943
270.000 RM = 540.000 zl. Mit Schreibmaschine ausgeführt.
Gasversorger der Stadt Königshütte (heute
Chorzów) im oberschlesischen Industrierevier,
gegründet 1920. Die Deutsche ContinentalGas-Gesellschaft, Dessau war an der AG beteiligt (1943).
Los 974
Los 968
Schätzwert 225-300 €
Schätzwert 20-60 €
Kommunales Elektrizitätswerk Mark AG
Königsberger Kühlhaus
und Kristall-Eis-Fabrik AG
Hagen, 5 % Teilschuldv. 500 RM Mai
1939 (Auflage 5400, R 3) EF
Königsberg i.Pr., Aktie 1.000 RM 2.4.1941
(Auflage 500, R 8) EF
Gründung 1906 durch die Stadt Hagen (36,3
%), die Accumulatoren-Werke (heute VARTA)
und die Städte Lüdenscheid und Iserlohn (je
8,5 %) sowie mit kleineren Anteilen die Stadt
Hohenlimburg, das Amt Lüdenscheid, Stadt
und Kreis Altena, die Dessauer Gas, das Amt
Halver, die Stadt Schwerte, den Ennepe-Ruhrkreis Schwelm, die Provinz Westfalen, die Stadt
Plettenberg, die Stadt Werdohl und 8 kleinere
Gemeinden. In Betrieb gingen die Kraftwerke
Herdecke (1908) und Elverlingsen (1911), zugleich Übernahme der Lenne-Elektrizitäts- und
Industriewerke AG mit dem Dampfkraftwerk
Siesel und der Wasserkraft der Ostertalsperre.
1922 wurde dem preußischen Staat das Steinkohlenbergwerk “Auguste” abgekauft. 1940
Übernahme eines Gründeranteils an der Hagener Flughafengesellschaft. Heute ist an der
ELEKTROMARK neben den Städten der Region
auch das RWE beteiligt.
Gegründet 1913. Die Eisfabrik und das Kühlhaus mit Gleisanschluss gingen im April 1914
in Betrieb. Börsennotiz im Freiverkehr Berlin.
Vorher völlig unbekannt gewesen, nur 11 Stück
wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 971
Schätzwert 75-200 €
Kohlen-Bahn-AG
Reichenau i.Sa., Aktie 1.000 Mark
10.1.1922 (Auflage 2380, R 4) EF
Gründung 1921 durch einen Bergwerksbesitzer und 5 Fabrikanten zum Bau der 4 km langen Kohlenbahn Reichenau-Seitendorf (30 km
südlich von Görlitz) in 750-mm-Spur. 8 Mann
Belegschaft bewegten drei Lokomotiven und
45 Kohlenwagen. Eine Dividende wurde bis
zum Ende des 2. Weltkriegs, in dessen Folge
die Gegend an Polen kam, nie erwirtschaftet.
Durch den Tagebau der Grube Turow hat sich
das Gebiet zwischen Reichenau und Seitendorf
inzwischen landschaftlich völlig verändert.
Schätzwert 30-75 €
Kölsch-Fölzer-Werke AG
Siegen, Aktie 300 RM März 1932 (Auflage
10125, R 3) EF
Entstanden durch Fusion der 1862 gegründeten
“Siegen-Lothringer Werke vorm. H. Fölzer &
Söhne AG”, der “Walzengießerei vorm. Kölsch &
Co. AG” in Siegen, der “Heinrich Stähler oHG” in
Weidenau (Sieg) und der “Eiserfelder Hütte AG”,
Eiserfeld (Sieg). 1921 noch Übernahme der
“Paul Schütze AG” in Ludwigshafen, die Anlagen
für die chemische Industrie und Molkereianlagen
baute. Hergestellt wurden zuletzt Hüttenwerksanlagen, Hochöfen, Wasseraufbereitungs- und
Abwasserreinigungsanlagen sowie OffshoreKomponenten für die Ölindustrie. 1983 Konkurs.
1761 als Handweberei, ab 1857 dann Maschinen-Betrieb. Das Bissinger Werk entstand
1897. Außerdem Zweigbetriebe in Urach und
Schlitz (Hessen). 1926 Fusion mit der Mech.
Flachsspinnerei Bayreuth AG, 1937/38 wurden
die Göppinger Betriebe der Firma A. Gutmann
& Co. GmbH übernommen. Die bis heute börsennotierte AG war lange einer der „weißen
Raben“ der krisengeschüttelten Textilindustrie.
Zuletzt von der Minninger-Gruppe zu einer Immobiliengesellschaft umstrukturiert.
Los 975
Schätzwert 200-250 €
Konditoreneinkauf AG
Hamburg, Aktie 100 RM Mai 1940
(Auflage NUR 40 Stück, R 10) VF
Los 969
Schätzwert 50-125 €
Königsbrücker Emaillierwerk
Gebrüder Reuter AG
Königsbrück/Sa., Aktie 1.000 Mark Juli
1923 (Auflage 5400, R 5) VF+
Gründung 1922 zur Weiterführung der gleichnamigen Firma mit Werken in Königsbrück und
Trems bei Lübeck.
Los 972
Schätzwert 125-175 €
Kohlensäurewerk Deutschland AG
Gründung 1916 als Genossenschaft, AG ab
Nov. 1923. Ein- und Verkauf sowie Herstellung
von Konditoreibedarfsartikeln. 1971 ist die Gesellschaft in eine GmbH unter der Firma
“Grundstücksgesellschaft Gerstäckerstraße
mbH” umgewandelt worden.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Hönningen a.Rh., VZ-Aktie 1.000 Mark
5.8.1920 (Auflage nur 75 Stück, R 6) EF
Umrandung im Historismus-Stil.
Gegründet 1912 von Bankier Jakob Grünewald, Generalagent Abraham Fröhlich, Kaufmann Otto Schaaf u.a. Gewinnung und Vertrieb
von Kohlensäure in jeder Form. Heute CARBO
Kohlensäurewerk GmbH & Co. KG.
Los 973
Los 967
Schätzwert 100-125 €
Königsbacher Brauerei AG
vorm. Jos. Thillmann
Koblenz, Aktie 1.000 RM Febr. 1925
(Auflage 1760, R 6) EF
Gründung 1900 zur Fortführung der schon seit
1689 bestehenden Bierbrauerei von Jos. Thill-
Schätzwert 100-150 €
Kolb & Schüle AG
Nr. 970
Kirchheim unter Teck, Aktie 100 RM Dez.
1942 (R 6) EF
Los 976
Schätzwert 40-100 €
Aktienkapital 2,6 Mio. RM in Aktien à 100 und
1.000 RM.
Gründung 1898 als „Mech. Buntweberei vorm.
Kolb & Schüle AG“, 1918 umfirmiert. Das
Kirchheimer Etablissement bestand bereits seit
Pfeddersheim bei Worms, Aktie Lit. B 100
RM Jan. 1933 (Auflage 2550, R 4) UNC-EF
Konservenfabrik Joh. Braun AG
Gründung 1907 unter Übernahme der seit
1871 bestehenden Firma Joh. Braun, Konserven und Marmeladefabrik, ursprünglich in Düs-
97
Los 985
seldorf von Johann Braun gegründet. Dessen
Sohn, Josef Braun, verlegte 1873 die Fabrik
nach Mombach bei Mainz, 1881 von da nach
Pfeddersheim bei Worms, wo eine Malzfabrik
erworben wurde. 1943 bestanden Werke in
Pfeddersheim und Volkach (Main). Die Produktion in Volkach wurde von der Konservenfabrik
Joh. Braun GmbH bis 1966 aufrecht erhalten.
Gera, Aktie (Interims-Schein) 127 x 1.000
RM 20.6.1937 für die AG Sächsische
Werke in Dresden (der ASW-Anteil von 66
% war in einer Urkunde mit 50 % sowie
6 “kleineren” Sammelurkunden verbrieft,
R 9) UNC-.
Los 980
Schätzwert 100-150 €
Korksteinfabrik-AG
vormals Kleiner & Bokmayer
Wien, Aktie 100 RM Dez. 1939 (Auflage
6000, R 8) EF
Los 977
Schätzwert 50-100 €
Konservenfabrik Seehausen-Altmark AG
Seehausen-Altmark, Aktie 100 RM März
1941 (Auflage 1000, R 5) EF+
Gründung 1924 durch Übernahme der Konservenfabrik Seehausen i. Altm. eGmbH. Nach
1948 Betrieb im VEB OGEMA, Obst- und Gemüseverarbeitung Magdeburg, ab 1975 VEB
OGEMA Stendal. 1990 stillgelegt.
Gegründet 1884 als AG für patentierte Korkstein-Fabrikation und Korksteinbauten vorm.
Kleiner & Bokmayer. Werk im niederösterreichischen Mödling an der Südbahn. Die Firma erhielt die Lizenzen für Österreich-Ungarn des
Dämmstoffherstellers Grünzweig & Hartmann
in Ludwigshafen a. Rh. Produziert wurden “Kabe”-Leichtbaumaterialien und die feuerfesten
Materialien “Thermalit” und “Diatherma”.
Los 981
Los 983
Nr. 982
Schätzwert 400-500 €
Kraftwagen AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark Juni 1923
(Auflage 1000, R 12) VF
Gegründet 1918 als “Lastkraftwagen AG”
zwecks Transport von Gütern aller Art mit Lastkraftwagen im Stadt- und Landverkehr, im besonderen in Leipzig und Umgebung. 1922 umbenannt wie oben. 1925 beschloss die Generalversammlung eine Umorganisation, die Ges.
sollte in eine Milchzentrale umgewandelt werden. Ende 1926 Betriebseinstellung und Vermietung des Betriebes im Plösnerweg 20 an
die Milchzentrale Leipzig und die Dampfmolkerei Mügeln eGmbH. Börsennotiz im Freiverkehr
Leipzig. 1929 in Liquidation gegangen.
Vorher völlig unbekannt gewesen, ein Unikat
aus dem Reichsbankschatz. Kleinere Randschäden fachgerecht restauriert.
Schätzwert 50-150 €
Kraftübertragungswerke Rheinfelden
Rheinfelden (Baden), Aktie 1.000 Mark
30.6.1908 (Auflage 4000, R 5) EF
Los 978
Schätzwert 100-250 €
Kontor-Haus AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juli 1909.
Gründeraktie (Auflage 500, R 4) EF
Gründung 1909. Immobiliengesellschaft, besaß
Kontorhäuser in Berlin: Schicklerstr. 5,6,7, und
Neue Friedrichstr. 2. Ein Grundstück in der
Charlottenstr. wurde 1918 verkauft. Großaktionär (1943): Norddeutsche Lederwerke AG, Berlin (90%). 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, ab 1952 GmbH.
Los 979
Schätzwert 50-150 €
Kontor-Haus AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1921
(Auflage 1000, R 3) EF-
Schätzwert 600-750 €
Kraftwerk und Straßenbahn Gera AG
Ausgegeben zur Finanzierung des neuen Wasserkraftwerks Augst-Wyhlen. Faksimile-Unterschrift des Bankiers Carl Fürstenberg für den AR.
Gründung 1897 zum Bau einer Wasserkraftanlage am Oberrhein. Die Gesellschaft erlangte großen Ruhm mit der ersten großtechnischen Verwirklichung der Stromübertragung über größere
Entfernungen. Die Aluminium-Industrie-AG in
Neuhausen kaufte der Gesellschaft für die ganze
Dauer der Konzession gleich die Hälfte ihrer Kapazität ab, weitere Großabnehmer der chemischen und Textilindustrie siedelten sich an, so
dass die gesamte Kapazität gleich nach Inbetriebnahme des Kraftwerks ausverkauft war. 1908
wurde zusammen mit der Stadt Basel das Kraftwerk Augst-Wyhlen gebaut. Beteiligungen 1926
am Rheinwasserkraftwerk Ryburg-Schwörstadt
und 1928 beim Schluchseewerk im Schwarzwald. 1942 Übernahme der Elektrizitätswerk Zell
AG. Weitere Beteiligungen 1965 beim Kernkraftwerk Obrigheim, 1969 an der Rheinkraftwerk
Säckingen AG und 1973 beim Kernkraftwerk
Leibstadt (Schweiz). Mehrheitsaktionär der bis
heute in Berlin, Frankfurt, Zürich und Basel börsennotierten AG ist die Elektro-Watt AG, Zürich.
Los 982
Schätzwert 50-80 €
Kraftübertragungswerke Rheinfelden
Rheinfelden (Baden), 5 % Obl. 1.000 Fr.
1.3.1927 (R 4) EF
Los 984
Schätzwert 20-60 €
Kraftwerk Thüringen AG
Gispersleben, Aktie 1.000 RM Nov. 1942
(Auflage 1300, R 2) UNC-EF
Gründung 1901 als Privatunternehmen durch
den aus Leipzig zugezogenen Ingenieur Max
Lange. Umwandlung 1907 in eine GmbH und
1909 in die „Elektrizitätswerk Gispersleben
AG“. 1915 Fusion mit der „Elektrizitätswerk
Oberweimar Ueberlandzentrale GmbH“, dabei
Umfirmierung wie oben. Neben dem Kohlekraftwerk (das 1918 einen eigenen Gleisanschluß
an die Eisenbahn Erfurt-Nordhausen erhielt) besaß die Ges. auch eine kleine Wasserkraftanlage. Über 1200 km Hochspannungsleitungen
wurden die Überlandzentrale Saaletal GmbH in
Saalfeld, die Städte Ilmenau, Arnstadt, Weimar
und Sömmerda und über 300 kleinerei Gemeinden mit Strom beliefert. Börsennotiz Berlin
und München; Großaktionär war bis in die 30er
Jahre die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert &
Co. in Nürnberg (Siemens-Konzern), später die
Thüringenwerk AG in Weimar (33,7 %), die Elikraft AG in Berlin (26,7 %) und die Thür. Elektrizitäts- und Gas-Werke AG in Apolda (27,5 %).
Einfacher Druck, mit Originalunterschriften.
Die 1892 in 1.000-mm-Spur eröffnete Geraer
Straßenbahn ist nach der Hallenser Straßenbahn die zweitälteste noch heute existierende
elektrische Straßenbahn in Deutschland. Gebaut und betrieben wurde sie ursprünglich von
der Geraer Straßenbahn-AG (seit 1911 Geraer
Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-AG), deren
Konzession von 1891 bis 1951 lief. Eine Kaufabsicht hatte nach der alten Konzession die
Stadt Gera innerhalb von 36 Jahren zu erklären,
was wohl der Grund ist, daß ausgerechnet
1927 die Konzession nebst E-Werk und Straßenbahn auf diese neue AG (gegründet 1925 in
Dresden als Gasversorgung Westsachsen AG)
überging. Aktionäre waren hier zu 64 % die landeseigene AG Sächsische Werke in Dresden
und zu 36 % die Stadt Gera. Die Straßenbahn
hatte anfangs 3 Linien, die sich in der Heinrichstraße trafen, bis heute die zentrale Umsteigestelle des Geraer Nahverkehrs. Bereits 1892
wurde über ein Gütergleis der Preußische
Bahnhof (heute der Hauptbahnhof) angeschlossen. Güterwagen wurden von hier auf Rollbökken zu den Fabriken in Gleisnähe gefahren, die
Traktion übernahmen Dampflokomotiven. 1896
folgte ein Gütergleis zum Sächsischen Bahnhof
(heute Südbahnhof). 1901 wurde im Süden der
Stadt bei Pforten der Bahnhof der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn-AG eröffnet und mit
dem Straßenbahndepot Lindenthal verbunden,
so daß fortan auch Braunkohle über die Straßenbahngeleise zu den Fabriken transportiert
wurde. Erst 1963 wurde der Güterverkehr vorläufig eingestellt, weil die letzte dafür noch vorhandene Lokomotive ihren Geist aufgab, und
1969 zerstörte ein schweres Unwetter nicht nur
die Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn, sondern auch die Gleisanlagen im Pfortener Bahnhof, die danach nicht wieder aufgebaut wurden.
Dennoch wurde für kurze Zeit 1982-85 der Güterverkehr der Geraer Straßenbahn noch einmal
aufgenommen. Ein nettes Detail am Rande: Als
1984 die letzte eingleisige Strecke auf der Sorge (der Hauptfußgängerzone) zwecks zweigleisigem Ausbau in die parallel verlaufende Straße
“Hinter der Mauer” verlegt wurde, benannte
man diese zur Vermeidung politischer Assoziationen um, sie hieß dann “Am Leumnitzer Tor”.
Nach der Wende wurde die Straßenbahn umfassend modernisiert und umgestaltet, aktuell
wird sogar der Bau einer vierten Linie geplant.
Nur 2 Stück dieses Nominals lagen im Reichsbankschatz.
Los 986
Schätzwert 20-60 €
Kramsta-Methner u. Frahne AG
Landeshut i. Schles., Aktie 1.000 RM Juli
1935. Gründeraktie (Auflage 2200, R 2) EF
Das Unternehmen ist hervorgegangen aus der
1797 gegründeten Kramsta-Gesellschaft (AG
seit 1871) und aus der 1852 gegründeten Textilwerke Methner & Frahne (AG seit 1907).
1931 erfolgte der Zusammenschluß beider Firmen zur Ostdeutsche Textilindustrie AG. Diese
trat 1933 in Liquidation und gründete zur Fortführung des Unternehmens die Kramsta-Methner & Frahne GmbH, die 1935 erneut in die AG
umgewandelt wurde. Werke in Merzdorf/Riesengeb. (Flachsfabrik und Grünflachsspinnerei),
Waldenburg (Leinenspinnerei), Landeshut (Leinen, Halbleinen- und Schwerweberei) und Bolkenhain (Roh- und Gebildweberei). Börsennotiz
Berlin und Breslau. 1948 Sitzverlegung nach
Bielefeld, 1963 Auflösung der Gesellschaft.
Nr. 975
98
Nr. 983
Los 987
Schätzwert 125-175 €
Krauss-Maffei AG
München, Aktie 100 RM Okt. 1942
(Auflage 4200, R 6) EF
Gründung 1866 als „Lokomotivfabrik Krauss &
Comp.“, AG seit 1887. 1920 Übernahme der
Gießerei Sugg & Comp. AG, München und
1921 der Bayerischen Stahlgießerei GmbH, Allach. 1931 Fusion mit dem Konkurrenten J. A.
Maffei AG (gegr. bereits 1838) zur “Lokomotivfabrik Krauss & Comp. - J. A. Maffei AG”. Produziert wurden Haupt- und Nebenbahnlokomotiven, Eisenbahnsicherungsanlagen und Werkzeugmaschinen im Werk München-Hauptbhf.,
Klein- und Industriebahnlokomotiven, und Torfgewinnungsanlagen im Werk MünchenSüdbhf., außerdem Stahl- und Tempergiesserei
in Allach bei München, wo zusätzlich ein ganz
neues Werk für Lokomotiven errichtet wurde.
1940 umbenannt in Krauß-Maffei AG. Im 2.
Weltkrieg mit der Deutschen Bank als Großaktionär komplette Umstellung auf Rüstungsproduktion, vor allem Panzer. Später gehörte
Krauß-Maffei, die inzwischen Konsortialführer
beim Bau des Leopard-Panzers geworden waren, über Buderus zum Flick-Konzern, 1989-96
dann stufenweise vom Mannesmann-Konzern
übernommen und mit der DEMAG 1999 zur
Mannesmann Demag Krauss Maffei AG fusioniert. Nach der Mannesmann-Übernahme
durch Vodafone dann kurzzeitig zum SiemensKonzern gekommen. Die Wehrtechnik wurde
1999 an die Rüstungsfirma Wegmann & Co. in
Kassel abgegeben (heute Krauss-Maffei Wegmann GmbH). Ebenfalls 1999 wurde die Lokomotivsparte in die Siemens AG eingegliedert.
Die dann noch verbleibende Kunststoffmaschinentechnik (etabliert 1957, weltweit führend
bei Spritzgießmaschinen) wurde 1998 in die
Mannesmann Plastic Machinery GmbH ausgegliedert und 2002 erst an den US-amerikanischen Finanzinvestor KKR und 2005 dann an
Madison Capital Partners verkauft.
Ebenso wie das folgende Los vorher völlig unbekannt gewesene Emission!
Los 988
Schätzwert 600-750 €
Krauss-Maffei AG
München, Aktie 1.000 RM Okt. 1942
(Auflage 2580, R 12) VF
Nr. 988
Nr. 993
Maffeische 2/6-Schnellzuglokomotive
Los 990
Kampfpanzer Leopard 1 von 1965
Schätzwert 600-750 €
Los 993
Schätzwert 300-400 €
Kreis Altenaer Eisenbahn-AG
Kreis-Hypothekenbank Lörrach
Lüdenscheid, Aktie 2.700 RM 1.3.1943 (R
12), ausgestellt auf das Amt Halver. In dieser
Urkunde waren folgende Aktien zusammengefaßt: 18 Lit. A, 3 Lit. B und 6 Lit. C VF
Lörrach, Baden, Sammelaktie 10 x 100 RM
15.12.1928 (Auflage 350, R 9) UNC-EF
Originalunterschriften.
Gründung 1886 in Altena, ab 1905 in Lüdenscheid
ansässig. Erste Strecke Altena-Lüdenscheid (14,5
km Schmalspur). Bis 1905 wuchs das Streckennetz im Kreis Lüdenscheid auf 41 km an, dazu kamen folgende Strecken: Lüdenscheid-Augustenthal-Werdohl; Schalksmühle-Halver; Verbindung
Lüdenscheid zum DR-Bahnhof. 1953 Vergleichsverfahren. Strecken von 1949 bis 1967 bis auf 700
m Restgleis sukzessive stillgelegt. 1976 Umfirmierung in Märkische Eisenbahngesellschaft.
In dieser Form ein Einzelstück aus dem
Reichsbankschatz.
Los 991
Schätzwert 600-750 €
Kreis Altenaer SchmalspurEisenbahn-Gesellschaft
Oberrahmede, Actie Lit. A 1.000 Mark
15.9.1887. Gründeraktie (Auflage 880,
davon aber 1943 etwa die Hälfte in
Sammelaktien verbrieft, R 8) VF
Vorher völlig unbekannt gewesener Jahrgang!
Los 994
Schätzwert 200-250 €
Kreis-Hypothekenbank Lörrach AG
Lörrach, Baden, 3,5 % NamensSchuldschein 250 RM 1.7.1936 (R 10) EF-
Los 992
Schätzwert 75-150 €
Kreis-Hypothekenbank Lörrach
Lörrach, Baden, Aktie 100 RM 1.8.1926
(Auflage 5680, R 5) EF
Uralte Regionalbank, gegründet bereits 1868
durch den Kreisausschuss des Kreises Lörrach.
Börsennotiz: Freiverkehr Mannheim. 1936 außerdem Übernahme eines Reisebüros in Lörrach. Eine Beteiligung bestand an der AG für Hypothekenverkehr, Basel. 1953 einer der ersten Bankzusammenbrüche der jungen Bundesrepublik.
Der Ausgabe dieser Schuldscheine lag ein ganz
komplizierter Sachverhalt zu Grunde: Nachdem
die badische Staatsregierung nach der HyperInflation die Auskehrung von Aufwertungsbeträgen an die Aktionäre in Form zusätzlicher Aktien
nicht genehmigt hatte, wählte die Bank einen
trickreichen Umweg: Sie gründete in Basel die
AG für Hypothekenverkehr, indem sie die Aufwertungsbeträge dort als Sacheinlage einbrachte, kehrte die neue Beteiligung dann als
Sachausschüttung an ihre Aktionäre wieder aus
und kaufte sie schließlich von ihren Aktionären
gegen Ausgabe dieser Schuldscheine wieder
zurück. Da die Schuldscheine im Freiverkehr
Mannheim zum Handel eingeführt wurden, sahen die Aktionäre, wenn sie wollten, schließlich
doch Bargeld. Originalunterschriften.
Der hohe Nennwert ist ein Unikat!
Los 989
Schätzwert 100-125 €
Kreditanstalt der Deutschen eGmbH
Reichenberg/Prag, Sammel-Na.-AnteilSchein 2 x 100 RM von 1940 (R 10) EF
Die 1911 mit Hauptsitz in Prag gegründete Anstalt entwickelte sich in der damaligen Tschechoslowakei zum bedeutendsten deutschen
Geldinstitut im böhmisch-mährischen Raum.
Mit der Angliederung des Sudetenlandes an
das Deutsche Reich 1928 wurde der Hauptsitz
nach Reichenberg verlegt. Das Institut unterhielt 85 Filialen im Sudetenland, in Böhmen
und Mähren (incl. Prag, Budweis, Brünn und
Pilsen) , den angrenzenden Gauen Bayreuth,
Nieder-Donau, Ober-Donau und Schlesien sowie in Zwickau und Zwittau.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 990
Nr. 991
99
Los 1003
Schätzwert 450-600 €
Kyffhäuser Kleinbahn-AG
Kelbra a. Kyffh., Aktie Lit. A 1.000 Mark
1.7.1915 (Blankette, R 10) EF
Los 1000
Schätzwert 30-75 €
Kunstanstalt Etzold & Kießling AG
Crimmitschau i.Sa., Aktie 100 RM
31.8.1942 (Auflage 1000, R 3) EF
Nr. 994
Nr. 997
Los 998
Los 995
Schätzwert 150-200 €
Kreishauptstadt Villingen
Villingen (Schwarzwald), Schuldv. 100 RM
31.3.1928 (R 10) VF
Anhängend Auslosungsschein.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1897 unter Übernahme der seit
1867 bestehenden chromolithographischen
Kunstanstalt gleichen Namens. Erzeugnisse:
Werbedrucke, Affichen, Stanzplakate, Markenpackungen, Serienbilder. Börsennotiz Berlin,
später Leipzig. 1945 wegen dringendem Bedarf zunehmend Faltschachtelproduktion für
die Nahrungsmittel- und Süßwarenindustrie.
1972 Verstaatlichung als Volkseigener Betrieb,
ausschließlich Massenproduktion von Faltschachteln. 1990 Umwandlung in eine GmbH,
1992 Privatisierung als Tochtergesellschaft der
Alfred Wall AG, Graz/Österr. 2001 wird der
amerikanische Konzern Westvaco alleiniger
Gesellschafter der Wall-Gruppe, masterpack ist
als Standort der Wall-Gruppe integriert. 2004
Übernahme der masterpack Crimmitschau
GmbH durch die sächsischen Mugler-Gruppe
mit Sitz in Hohenstein-Ernstthal.
Schätzwert 75-150 €
Gründung 1913 als Kyffhäuser Kleinbahn-AG,
ab 1943 Kyffhäuser Eisenbahn-AG. Die Bahn
mit einer Länge von knapp 30 km lag in Thüringen, 50 km nördlich von Erfurt und verband
die Orte Berga-Kelbra-Artern. Großaktionäre
1943 waren mit 33 % der Staat Preußen und
mit 33 % die Provinz Sachsen. 1949 Übernahme durch die Reichsbahn, 1966 fuhr der letzte
Personenzug.
Wie auch das folgende Los vorher vollkommen
unbekannt gewesene frühe Ausgabe!
Los 1004
Kelbra a. Kyffh., Aktie Lit. B 500 Mark
1.7.1915 (Blankette, R 10) EF-VF
Nicht entwertet.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies
ist das allerletzte noch verfügbare! Identische
Gestaltung wie voriges Los.
Los 1005
Kühn, Vierhaus & Cie. AG
Schätzwert 600-750 €
Kyffhäuser Kleinbahn-AG
Schätzwert 100-300 €
Kyffhäuser Kleinbahn-AG
Rheydt, Aktie 1.000 Mark 12.2.1923
(Auflage 2700, R 5) EF
Kelbra a. Kyffh., Namens-Aktie 400 RM
25.2.1929 (Blankette, R 12) EF-VF
Umgestellt auf 400 RM, 1933 auf 100 RM.
Gegründet 1884 als oHG, 1915 in eine AG umgewandelt. Betrieb einer Spinnerei und Zwirnerei, Herstellung und Vertrieb von Garnen. Großaktionäre (1943): Familie Vierhaus. 1983 Einstellung der Produktion, 1985 Konkursantrag.
Nur diese eine Blankette lag im Reichsbankschatz.
Los 1001
Schätzwert 20-60 €
Kunstanstalten May AG
Dresden, Aktie 200 RM 1.2.1942 (Auflage
1000, R 3) UNC-EF
Gründung 1845/1882, seit 1898 AG. Farbendruckbilder, Kunstblätter, Verlag von Bilderbüchern. 1914 Umfirmierung in „Kunstanstalten
May AG“. 1949 Sitzverlegung nach Fürth, später nach Aschaffenburg. Börsennotiz früher
Dresden/Leipzig. Noch heute bestehendes
Unternehmen.
Los 999
Schätzwert 100-150 €
Kultur- und Siedlungs-AG
deutscher Landwirte
Los 996
Schätzwert 125-175 €
Kreiskommunalverband Holzminden
Holzminden, 15 % Teilschuldv. 500.000
Mark 1.9.1923 (Auflage 1000, R 9) EF
Teil einer Anleihe in von 1 Mrd. Mark, genehmigt durch den Braunschweigischen Minister
des Innern.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 997
Schwerin i.M., Aktie 1.000 RM Okt. 1927
(Auflage 200, R 6) EF
Gründung 1923 als “Landwirtschaftliche Kultur- und Siedlungs-AG Deutscher Landwirte”
mit Sitz in Berlin, 1925 umbenannt wie oben
und verlegt nach Schwerin (bis 1937, danach
wieder Berlin). Besiedlung von Landbesitz auf
ausschließlich gemeinnütziger Grundlage in
ganz Deutschland.
Los 1002
Schätzwert 300-400 €
Kunstmühle Kinck AG
Godramstein, Aktie 1.000 RM Dez. 1929
(Auflage 375, R 10) EF
Gründung 1898. Auf dem 81.000 qm großen
Areal in Godramstein bei Landau (Pfalz) wurde
eine Weizen- und Roggenmühle betrieben mit
zuletzt noch knapp 40 Beschäftigten. Nach der
Mühlenkrise Mitte der 50er Jahre seit 1959 in
Liquidation.
Zuvor völlig unbekannt gewesen!
Los 1006
Wien, Aktie 100 RM Okt. 1939 (Auflage
5000, R 8) VF-F
Gründung 1880 als k.k. priv. Oesterreichische
Länderbank. Schnell erreichte die Bank eine bedeutende Position im inländischen wie auch (über
ihre Filialen in Paris und London) im internationalen Bankgeschäft. 1922 verlegte sie als “Zentraleuropäische Länderbank” ihren Firmensitz nach
Paris. Deren Wiener Repräsentanz wurde 1938
mit der Mercurbank und der Wiener Filiale der
Prager Zivnostenská Banka zur Länderbank Wien
AG vereinigt. Anlässlich der Verstaatlichung nahm
die Bank 1948 wieder ihren ursprünglichen Namen aus der Zeit der Gründung an. In den 1990er
Jahren mit der Zentralsparkasse zur Bank Austria
AG fusioniert, kurz danach wurde auch noch die
Schätzwert 125-175 €
Kreiskommunalverband Wolfenbüttel
Wolfenbüttel, 15 % Schuldv. 20.000 Mark
31.7.1923 (Auflage 1000, R 10) EF
Teil einer Anleihe von 500 Mio. M, vermittelt
durch die Braunschweigische Staatsbank. Den
rückseitigen Anleihebedingungen entnehmen
wir, dass es zu der Zeit in Wolfenbüttel noch
drei Privatbankhäuser gab: C. L. Seeliger (heute als einziges übriggeblieben), A. Fink sowie
Carl Fried. Meineke & Sohn GmbH.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
100
Nr. 1002
Schätzwert 200-250 €
Länderbank Wien AG
Nr. 1004
Creditanstalt-Bankverein aufgenommen. 2000
übernahm die Bayerische Hypo- und Vereinsbank
die Aktienmehrheit, die ihrerseits 2005 von der
italienischen UniCredit „geschluckt“ wurde und
ihre im Osteuropa-Geschäft überragend starke
Tochter Bank Austria dann gleich an die neue
Mutter verkaufen „durfte“.
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1011
Schätzwert 150-200 €
Landcredit-Bank Sachsen-Anhalt AG
Halle a.S., Aktie 1.000 Mark 21.2.1923
(Auflage 535, R 8) EF
Gründung 1922. Filialen in Stendal, Heiligenstadt, Beetzendorf, Magdeburg, Salzwedel und
Eisleben.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1017
Schätzwert 75-125 €
Landeshauptstadt Darmstadt
Darmstadt, Schuldv. 1.000 RM 1.5.1929
(R 7) EF
Los 1015
Schätzwert 75-150 €
Landeshauptstadt Darmstadt
Los 1007
Ablösungsanleihe, Auslosungsschein anhängend.
Darmstadt, 8 % Schuldv. 5.000 RM
1.4.1926 (Auflage 288, R 6) EF
Schätzwert 30-50 €
Land Braunschweig
Großformatiges Papier mit riesigem Wappen im
Unterdruck.
Braunschweig, Schuldv. 50 RM 1.11.1927
(R 5) EF-VF
Anh. Auslosungsschein.
Los 1012
Los 1008
Schätzwert 60-75 €
Land Mecklenburg-Schwerin
Schwerin i.M., 5 % Schuldv. (interim) 1/2
Ztr. Roggen 1.12.1922 (R 6) EF
Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918
Großherzogtum und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-Strelitz zum
Land Mecklenburg vereinigt.
Los 1009
Schätzwert 10-30 €
Land Mecklenburg-Schwerin
Schwerin i.M., Ablösungs-Schuldv. 100
RM 20.12.1926 (R 3) VF
Ablösungsanleihe, eine Verzinsung konnte erst
nach dem Erlöschen der Reparationsverpflichtungen gefordert werden. Mit anh. dekorativem
Auslosungsschein.
Kleinere Sengspuren.
Los 1018
Danzig, 4,5 % Pfandbrief 200 RM
25.1.1941 (R 4) UNC-EF
Landgemeinde Rosian
Vignette mit Krantor in Danzig.
Gründung 1924 als Danziger Hypothekenbank
AG. Im April 1925 fusionsweise Übernahme der
Danziger Roggenrentenbank AG. 1940 im Zuge
der Angliederung an das Deutsche Reich wurde die Gesellschaft in Landesbank und Girozentrale Danzig-Westpreußen umbenannt.
Los 1013
Schätzwert 30-60 €
Land Thüringen
Weimar, Schuldv. 200 RM 1.2.1928 (R 6) EF
Mit anh. Auslosungsschein.
Schätzwert 100-150 €
Rosian, 4,5 % Schuldv. 1.000 Mark
2.4.1921 (Auflage 150, R 11) EFLos 1016
Schätzwert 40-75 €
Landeshauptstadt Darmstadt
Darmstadt, 8 % Schuldv. 500 RM
1.7.1928 (Auflage 800, R 6) EF
Andere Gestaltung als voriger Titel.
Anleihe im Gesamtvolumen von 150.000 Mark,
aufgenommen für den Bau einer Chausseeverbindung vom Dorfe Rosian im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt nach der Coburg-Schweinitzer Kreis-Chaussee.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 20-60 €
Landesbank und Girozentrale
Westmark
Saarbrücken, 4 % Pfandbrief 200 RM
1.7.1942 (R 5) UNC-EF
Los 1014
Los 1010
Schätzwert 20-60 €
Landesbank und Girozentrale
Danzig-Westpreußen
Schätzwert 100-150 €
Landeshauptstadt Darmstadt
Darmstadt, 10-18 % Schuldv. 10.000
Mark 1.6.1923 (Auflage 8000, R 10) VF+
Verspielte Art-Deco-Umrahmung.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1020
101
Im Reichsbankschatz lagen sämtliche Global-Aktien, außer die Urkunde über die Stück 1860 Aktien
(11,6 %) die der Elektrowerke AG in Berlin gehörten.
Los 1024
Schätzwert 400-500 €
Landwirtschaftliche
Maschinenfabrik Eisenach AG
Eisenach, Aktie 1.000 Mark 18.8.1918.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 11) VF
Nr. 1021
Nr. 1019
Los 1019
Schätzwert 300-400 €
Landgesellschaft Eigene Scholle GmbH
Frankfurt a. O., Namens-Anteil 10.000 Mark
18.10.1912 (R 11), ausgestellt auf die
Provinzial-Genossenschaftskasse für die
Mark Brandenburg und die Niederlausitz in
Berlin (ab 1932 die Brandenburgische
Provinzial-Genossenschafts- und
Raiffeisenbank, ab 1934 die Landesgenossenschaftsbank Kurmark) EF-VF.
Originalunterschriften.
Bau und Verwaltung der Arbeiterwohnungen
der Grube Ilse bei Senftenberg (Niederlausitz) .
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher
nicht bekannt gewesen.
100 % übernommen worden war. Börsennotiz
Berlin, Dresden und Leipzig, größter Einzelaktionär war die AG Sächsische Werke (30,5 %).
Die alten, 1924 noch auf 100 RM umgestellten
Aktien wurden bei der Neustückelung des Kapitals 1941 komplett aus dem Verkehr gezogen
und vernichtet. Nur auf wundersame Weise haben die 2 nun im Reichsbankschatz gefundenen Stücke die Zeitläufe überdauert.
Los 1021
Die Anleihe war zum 1.1.1927 zwecks Barablösung gekündigt, schon dabei wurde dieses
Stück vergessen. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
Hübsche Umrahmung im Historismus-Stil.
Die oHG Scharfenberg & Hartwig in Gotha
brachte bei der Gründung 1918 ihre Fabrik für
Landwirtschaftsmaschinen am Eisenacher Güterbahnhof ein. 1924 Umfirmierung in Lamea
AG. Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1931 Eröffnung des Konkursverfahrens.
Los 1025
Eisenach, Aktie 1.000 Mark 13.11.1920
(Auflage 1500, R 10) VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Vorher völlig unbekannt gewesener Jahrgang!
Schätzwert 400-500 €
Landkraftwerke Leipzig AG
Kulkwitz bei Leipzig, 4,5 % Teilschuldv.
1.000 Mark 25.8.1919 (Auflage 5000, R
12) VF
Los 1026
Hübscher G&D-Druck, mit Originalunterschriften.
Schätzwert 10-30 €
Landkraftwerke Leipzig AG
Kulkwitz bei Leipzig, Aktie 100 RM
1.4.1941 (Auflage 7500, R 1) UNC
Eisenach, Aktie 1.000 Mark 12.11.1921
(Auflage 3000, R 9) VF
Ebenfalls identisch gestaltet.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1027
Los 1023
Schätzwert 600-750 €
Landkraftwerke Leipzig AG
Kulkwitz bei Leipzig, Global-Aktie 2284 x
1.000 RM 1.4.1941, verbriefte den 14,3
%-Anteil des Großaktionärs Landelektrizität
GmbH Halle/Saale (R 9) UNCMaschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften. Bei Neustückelung des Aktienkapitals 1941 wurden die 15250 Stück
1.000-RM-Aktien nicht einzeln gedruckt, sondern in 9 unterschiedlich großen Global-Aktien
verbrieft.
Tagebau in Kulkwitz
Eisenach, Aktie 1.000 Mark 1.5.1922
(Auflage 7000, R 9) VF
Nochmals identische Gestaltung.
Los 1028
Spandau, Aktie 5.000 Mark Jan. 1924.
Gründeraktie (Auflage zuletzt 55000, R 8) EF
Gründung im Nov. 1923. Betrieb von Bankgeschäften in Arbeitsgemeinschaft mit der Span-
Kulkwitz bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark
25.11.1912 (Auflage 2500, R 11) VF+
102
Schätzwert 200-250 €
Landwirtschafts- und Handelsbank AG
Schätzwert 1000-1250 €
Nr. 1024
Schätzwert 150-200 €
Landwirtschaftliche
Maschinenfabrik Eisenach AG
Landkraftwerke Leipzig AG
Schöner hochformatiger G&D-Druck.
Gründung 1910 zwecks Stromversorgung der
Leipziger Außenbahn-AG und der benachbarten
preußischen Ortschaften. Bald darauf wurden
auch die (sächsischen) Amtshauptmannschaften Leipzig, Borna, Grimma und Rochlitz sowie
die (preußischen) Kreise Delitzsch, Merseburg,
Torgau, Querfurt und Eckartsberga als Stromabnehmer gewonnen. Die im Kraftwerk Kulkwitz
verstromte Braunkohle gewann die Ges. im eigenen Tagebau (Carolaschacht, König-AlbertSchacht). Anfang der 1930er Jahre wurde die
Energie AG Leipzig (Enag) der Hauptstromabnehmer zur Weiterverteilung. 1937 Eingliederung der Leipziger Braunkohlenwerke AG in
Kulkwitz, nachdem deren AK schrittweise zu
Schätzwert 200-250 €
Landwirtschaftliche
Maschinenfabrik Eisenach AG
Los 1022
Los 1020
Schätzwert 225-300 €
Landwirtschaftliche
Maschinenfabrik Eisenach AG
Nr. 1028
dauer Lebensversicherungs-AG. Zweigstellen
in Anklam und Cladow a.H. Im Dez. 1930 wurde die Auflösung beschlossen, 1932 erloschen.
Los 1029
Schätzwert 50-125 €
Langbein-Pfanhauser Werke AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 16.12.1921
(Auflage 1500, R 3) EFGroßformatiges Papier, dekorativ gestaltet.
Gründung 1907 durch Fusion der Dr. G. Langbein & Co. in Leipzig (gegr. 1881) mit Filialen in
Berlin, Solingen, Wien, Mailand und Brüssel mit
der Firma Wilh. Pfanhauser in Wien (gegr.
1873). Fabriken für Galvanotechnik und
Elektrochemie sowie Dynamo- und Maschinenbau in Leipzig und Oerlikon/Schweiz. Seinerzeit
in Leipzig börsennotiert. 1948 in der DDR enteignet, daraufhin Sitzverlegungen nach Düsseldorf (1951), Neuss (1953) und zurück nach
Düsseldorf (1999). 2001 aufnehmende Gesellschaft bei der Fusion mit der Vereinigte Deutsche Nickel AG, der Hindrichs-Auffermann AG
und der DOAG AG, zugleich Umfirmierung in
VDN Vereinigte Deutsche Nickel-Werke AG.
2005 Eröffnung des Insolvenzverfahrens.
Los 1030
Schätzwert 200-250 €
Langenohl & Tillmanns
Fußwohlschuhfabrik AG
Wermelskirchen, Aktie 1.000 Mark Juni
1906. Gründeraktie (Auflage 1200, R 8)
VF+
Dekorativ, mit Jugendstilunterdruck. Originalunterschriften des Vorstands.
Gegründet 1906 zwecks Übernahme und Fortführung der Firma Langenohl & Tillmanns mit
allen Aktiven und Passiven. Neben der Grundstücke und Fabrikationsanlagen wurden auch
die Patente von Ewald Langenohl erworben.
Die Gesellschaft geriet Mitte 1910 infolge Kündigung des Kredits seitens des Barmer Bankvereins in Zahlungsschwierigkeiten, weswegen
im August 1910 ein Konkursverfahren eröffnet
wurde.
Los 1032
Schätzwert 150-200 €
Lebensversicherungsanstalt Westpreußen
Danzig, Na.-Anteilschein 100 Danz.
Gulden Mai 1926 (Auflage 968, R 7) EF
Gründung 1911 als gemeinnützige Anstalt des
öffentlichen Rechtes.
Los 1033
reien Finkler & Lehner in Gunzenhausen
(1922), die Brauerei Schübel in Rückersdorf
(1924), die Brauerei Gloßner in Wengen
(1927), die Brauerei Dietrich Müller in Hersbruck (1929) sowie nach und nach die Brauerei Humbser-Geismann AG in Fürth. 52 eigene
Wirtschaften. Börsennotiz München. 1972 Mega-Fusion mit sechs weiteren Brauereien zur
Patrizier-Bräu AG.
Schätzwert 30-75 €
Lech-Elektrizitätswerke AG
Los 1036
Augsburg, Aktie 1.000 RM Dez. 1929
(Auflage 38500, R 3) EF
Lederfabrik Ernst Luckhaus AG
Bei der Gründung 1903 durch die ElektrizitätsAG W. Lahmeyer & Co. brachten diese ihre von
1896 datierende Konzessionsverträge mit dem
Bayerischen Staat zur Ausnutzung der Lechwasserkräfte unterhalb von Ausgburg bis zur
Donau ein, außerdem das Wasserkraftwerk
Gersthofen zur öffentlichen Stromversorgung
der Stadt Augsburg mit Umgebung. 1904 wurde in Gersthofen zusätzlich ein Dampfkraftwerk
errichtet. Im Laufe der Zeit kamen sechs weitere Wasserkraftwerke am Lech und der Unteren
Iller hinzu. 1913 Vertrag mit dem Bayerischen
Staat über die öffentliche Stromversorgung im
Überlandgebiet des Regierungsbezirks Schwaben und eines Teils von Oberbayern (Versorgung von 627 Gemeinden und 38 städtischen
Elektrizitätswerken). Ab 1933 Verbundbetrieb
mit dem Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk über die 100 kV-Leitung Meitingen-Hoheneck. Der bis heute börsennotierte regional
bedeutende Energieversorger gehört mehrheitlich dem RWE-Konzern, eine kleinere Beteiligung hält der Bezirk Schwaben.
Schätzwert 40-100 €
Brandoberndorf, Aktie 100 RM Dez. 1941
(Auflage 500, R 4) UNC-EF
Gründung 1921. Sitz bis 1924 in Duisburg,
später Frankfurt a.M., schließlich in Brandoberndorf. Firma bis 1929: Leder- und Treibriemen-Fabriken Ernst Luckhaus AG, danach wie
oben. Herstellung von technischen Ledern: Riemenleder, Blankleder, Sattler- und PortefeuilleLeder. Großaktionär (1943): Knorr-Bremse AG,
Berlin-Lichtenberg.
Los 1039
Leipzig, Global-VZ-Aktie 15 x 100 RM
12.6.1942 (R 11) VF+
Schätzwert 20-60 €
Lederfabrik Heinrich Knoch AG
Hirschberg a.d.S., Aktie 1.000 RM
4.9.1941 (Auflage 16000, R 2) EF
Schätzwert 75-150 €
Schätzwert 225-300 €
Leipziger Baumwollspinnerei
Los 1037
Los 1034
Landkraftwerke Leipzig AG in Kulkwitz, von der
auch ein Teil des Fahrstroms bezogen wurde.
Letzte Aktionäre waren in den 40er Jahren die
Reichsmessestadt Leipzig (50 %) sowie die AG
Sächsische Werke und der Elektrizitätsverband
Nordwestsachsen (je 25 %). 1951 fusioniert auf
die Leipziger Verkehrsbetriebe, 1970 im VEB
Kombinat Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig
aufgegangen, nach der Wende die Leipziger
Verkehrsbetriebe AG (seit 1993 GmbH).
Gründung als AG 1893. Die Fabrik geht auf die
1741 gegründete Firma von Johann Gottlieb
Knoch zurück, der die Gerberei Poschart in
Hirschberg (Saale) übernahm. Die Gerberei
wurde bereits im 15. Jh. in der Stadtchronik erwähnt. Seit 1937 Name wie oben. 1949 Sitzverlegung von Hirschberg nach Frankfurt a.M.
Ab 1950 keine Fabrikation mehr, sondern nur
noch Beteiligungen und Verwaltung.
Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften.
Gründung 1884. Neben Baumwollgarnen waren Cordzwirne für Auto- und Fahrradbereifung
eine Spezialität. Zu 100 % an der Leipziger
Baumwollweberei in Wolkenburg (Mulde) beteiligt. Börsennotiz Leipzig. Nach 1945 VEB Leipziger Baumwollspinnerei, 1993 von der Treuhand an einen Kölner Unternehmer verkauft, ab
2001 Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft mbH. Verwaltet wird das Betriebsgelände, heute Arbeitsstätte für Architekten, Werbegraphiker und Möbeldesigner.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Leder-AG
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Juni 1933
(Auflage 800, R 6) EF
Los 1038
Gründung 1923. Produktion von Bodenleder.
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 17.3.1914
(Auflage 1000, R 3) EF
Los 1035
Los 1031
Schätzwert 30-60 €
Lapp-Finze Eisenwarenfabriken-AG
Kalsdorf bei Graz, Aktie 1.000 RM Aug.
1939 (Auflage 1400, R 5) EF
Gründung 1912 durch Umwandlung der Firma
Adolf Finze & Co. k.k. priv. Metall-, und Eisenwaren-, Schrauben-, Nieten-, Draht- und
Drahtstifte-Fabrik. 1939 umbenannt wie oben.
1979 Übernahme durch den deutschen Dachfensterhersteller Roto Frank AG, LeinfeldenEchterdingen.
Schätzwert 50-100 €
Lederer-Bräu AG
Nürnberg, VZ-Aktie A 500 RM Jan. 1930
(Auflage 2250, R 5) EF
Die Braustätte in der Bärenschanzstr. 48 existiert schon seit 1575, im Jahr 1890 von der
Bierbrauereigesellschaft vormals Gebrüder Lederer AG übernommen. 1928 Umfirmierung in
Lederer-Bräu AG. 1919/20 Lohnsudvertrag mit
der Genossenschaftsbrauerei für Nürnberg,
Fürth und Umgebung. Ferner übernommen die
Brauerei Güttinger in Lauf (1921), die Braue-
Schätzwert 75-200 €
Leipziger Aussenbahn AG
Gründung 1900 zum Bau von Straßenbahnen in
der näheren und weiteren Umgebung von Leipzig. Von der sächsischen Regierung konzessioniert wurden 1900 die Linien ConnewitzOetzsch-Gautzsch-Markkleeberg und MöckernWahren-Lützschena mit Fortsetzung nach
Schkeuditz sowie 1905 Leutzsch-Böhlitz-Ehrenberg-Gundorf. Die Betriebsführung oblag der
Grossen Leipziger Straßenbahn, mit der von Anfang an eine enge Verbindung bestand (u.a. Beteiligung von 30 %). Ab 1902 mit dem Erwerb
eines Grundstücks in Gautzsch auch als Terraingesellschaft tätig. 1910 Beteiligung an der
Los 1040
Schätzwert 100-250 €
Leipziger Braunkohlenwerke AG
Albersdorf bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark
3.8.1891. Gründeraktie (Auflage 800, R 3)
EF-VF
Sehr hübsche Ornament-Umrahmung.
Gegründet 1864 als Gewerkschaft Grube
Mansfeld, seit 1891 AG. Braunkohlen-Tiefbau
mit zwei Förderschächten in den Fluren Gärnitz, Kulkwitz, Quesitz, Markranstädt und Lausen (Kgr. Sachsen) und Thronitz, Schkeitbar
und Schkölen (Kgr. Preußen). Der größte Teil
103
der Kohle wurde in dem unmittelbar neben der
Grube in Kulkwitz errichteten Landkraftwerk
Leipzig verfeuert. Firmensitz bis 1899 in Albersdorf, danach in Kulkwitz bei Leipzig. 1937
Übergang des Gesellschaftsvermögens auf den
alleinigen Aktionär, die Landkraftwerke Leipzig
AG, 1938 erloschen.
Los 1044
Schätzwert 75-150 €
Los 1049
Leipziger Handelsund Verkehrs-Bank AG
Schleussig, Aktie 1.000 Mark 1.7.1888.
Gründeraktie (Auflage 1650, R 3) EF
Leipzig, Aktie 100 RM 27.3.1930 (Auflage
5000, R 5) EF
Los 1041
Schätzwert 40-80 €
Nr. 1046
Leipziger Chromo- und KunstdruckPapierfabrik vorm. Gustav Najork AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM 24.3.1938
(Auflage 405, R 4) UNC-EF
Gründung 1868, seit 1895 AG als Chromo-Papier und Carton-Fabrik vorm. Gustav Najork AG.
1929 Umbenennung in Leipziger Chromo- und
Kunstdruck-Papierfabrik vorm. Gustav Najork
AG. Die weißen und farbigen Chromo- und
Kunstdruckpapiere und gestrichenen Offsetpapiere und -kartons aus dieser Fabrik im berühmten Industriebezirk Plagwitz wurden weltweit exportiert. Spezialität waren Spielkartenkartons. Börsennotiz Berlin und Leipzig, Großaktionär war bei Kriegsende die ADCA. 1945 wurden die Werke demontiert.
Los 1042
Schätzwert 200-250 €
Leipziger Gummi-Waaren-Fabrik AG
vorm. Julius Marx, Heine & Co.
Leipzig, Aktie 20 RM 1.9.1926 (Auflage
5750, R 8) EF-VF
Gründung 1864, AG seit 1884. In unmittelbarer
Nähe des Bahnhofs Großzschocher-West (Anton-Zickmantel-Str. 12) wurde 1906 auf einem
12.150 qm großen Areal ein zweites Werk errichtet und 1922 die gesamte Produktion dort
konzentriert. Mitte 1925 wurde die Fabrik stillgelegt und nach vier Wochen mit stark reduziertem Personalstamm wieder mühsam in
Gang gebracht, 1926 Sanierung durch Vergleich und Kapitalschnitt. Börsennotiz Berlin
und Leipzig. Im Nov. 1926 fusionsweise Übertragung des Vermögens auf die Phil. Penin
Gummiwaarenfabrik AG, Leipzig-Plagwitz.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1043
Schätzwert 300-375 €
Leipziger Handels- und VerkehrsBank AG vorm. Leipziger CentralViehmarkts-Bank
Los 1045
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.3.1913.
Gründeraktie (Auflage 1200, R 3) EF-.
Hochdekorativ, große Abb. des Luftschiffes
“Sachsen” im Unterdruck.
Zur Errichtung eines Luftschiffhafens mit Luftschiffhalle wurde der Gesellschaft von der
Stadt Leipzig ein großes Areal in Mockau überlassen. Die feierliche Eröffnung fand am
22.6.1913 mit einem Eröffnungsflug des Luftschiffs „Sachsen“ statt, bei dem auch der König von Sachsen an Bord war. Im 1. Weltkrieg
wurde der Flugplatz vom Militär genutzt und
erst 1919 wieder freigegeben. Der Leipziger
Luftschiffhafen wurde zum größten der Welt.
Ein Teil der verfügbaren Schuppen war später
an die Germania-Flugzeugwerke GmbH verpachtet. 1924 übernahm die Stadt Leipzig die
Aktienmehrheit und reichte einen Teil der Beteiligung über die Sächsische Flughäfen-Betriebs-GmbH an den Freistaat Sachsen weiter,
Mitte der 1930er Jahre besaß die Stadt dann
wieder 93 % der Aktien. Die Anlage besteht
noch heute als Flughafen Leipzig-Mockau.
Schätzwert 125-175 €
Leipzig, VZ-Aktie 5.000 Mark 15.8.1923.
Gründeraktie (Auflage 200, R 6) EF-VF
1937 umgewandelt in eine Stamm-Aktie.
Gegründet 1923. Fabrikation von Rastern für
das graphische Gewerbe sowie Fabrikation von
Farbspritzanlagen aller Art unter den gesetzlich
geschützten Namen Luftikus, Leitag und Letmag-Kompressoren. 1926 Firma umbenannt in
Leipziger Tangier-Werk AG.
Gründung 1867 als Pfaffendorfer Handelsverein A. Klarner & Co. KG, seit 1877 Genossenschaftsbank und seit 1891 AG als “Leipziger
Central-Viehmarkts-Bank”. 1919 umbenannt
in “Leipziger Handels- und Verkehrsbank”, ab
1941 nur noch kurz “Handelsbank”. Das Institut (geschäftsansässig Leipzig C 1, Kurprinzstr.
9) beschäftigte zuletzt ca. 130 Mitarbeiter und
war in Leipzig auch börsennotiert.
Älteste Emission dieser Bank, vorher völlig unbekannt gewesen.
Gegründet 1890, AG seit 27.9.1922. Herstellung und Vetrieb von Schreibfedern, Füllhalterfedern und Schreibutensilien aller Art. Firma nach
dem Krieg nicht verlagert. 1950 ist die MEWA
Vereinigung volkseigener Betriebe der Metallwarenindustrie in Zwickau zum Treuhänder bestellt.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Los 1050
Schätzwert 75-150 €
Leisniger Mühlen AG
Leisnig, Aktie 1.000 Mark 28.2.1908
(Auflage 360, R 5) EF
Gründung 1872. Betrieb der an der Mulde gelegenen Obermühle und Ausnutzung der im Besitz
der Gesellschaft befindlichen Wasserkräfte, ferner
Beteiligung an der Leisniger Bank und der Berliner Mittelmühlen-GmbH. Zu DDR-Zeiten wurde
die Mühle dann als Futtermittelwerk genutzt.
Los 1051
Schätzwert 400-500 €
Leonhard Tietz AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 28.5.1920
(Auflage 15000, R 9) VF-
Schätzwert 50-125 €
Leipzig-Lindenau, Aktie 1.000 RM Okt.
1922. Gründeraktie (Auflage 4500, R 3) EF
104
Los 1047
Leipziger Tangier-Manier
Alexander Grube AG
Leipziger Stahlfederfabrik
Herm. Müller AG
Leipzig, Aktie 500 Mark 28.5.1920
(Auflage 1160, R 9) EF
Nr. 1042
Dekorativer Druck von G & D, mit Originalunterschriften.
Mit Straßen und Eisenbahngleisen erschloss
die Gesellschaft ihre rd. 50 ha Bauland für Industrie, Mietwohnungs- und Siedlungsbau.
Außerdem Betrieb eines Mörtelwerkes, von
Sand- und Kiesgruben und eines Fuhrgeschäftes in Leipzig-Lindenau. Beteiligung an der
„Leipziger Rodelbahn GmbH“.
Schätzwert 100-250 €
Leipziger Luftschiffhafenund Flugplatz-AG
Los 1046
Schätzwert 75-200 €
Leipziger Westend-Baugesellschaft
Los 1048
Schätzwert 125-175 €
Leipziger Trikotagenfabrik AG
Leipzig, Aktie Lit. B 100 RM 31.8.1928 ab
1942 Stammaktie (Auflage nur 50 Stück,
R 7) EF
Gegründet 1898. Trikotagenfabrik mit vierstöckigem Fabrikgebäude in Leipzig W 33,
Lützner Str. 102/4. In Leipzig börsennotiert.
Nr. 1043
Faksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh.
Tietz. Wirtschaftshistorisch bedeutendes Stück,
zeitweise einer der 30 großen DAX-Werte.
Gründung der Einzelfirma Leonhard Tietz 1879
in Stralsund als Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise gewann das
Geschäft so viele Kunden, daß es innerhalb weniger Jahre dreimal vergrößert werden mußte.
1889 Gründung der ersten Filiale in Elberfeld,
danach schlagartige Expansion vor allem im
westdeutschen Raum, ab 1929/30 auch in
Schlesien und dem Frankfurter Raum. Seit 1905
„Leonhard Tietz AG“, 1933/36 umbenannt in
Westdeutsche Kaufhof AG. Der Kaufhof hatte
jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die Deutsche Bank. 1945 waren lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen unzerstört,
doch es folgte ein gewaltiger Wiederaufbau zum
später zweitgrößten deutschen Kaufhauskonzern. 1988 Einstieg bei Jet-Reisen und der Media-Markt-Gruppe. 1996 auf Wunsch des späteren Großaktionärs Metro Verschmelzung mit der
ASKO und den deutschen Metro-Aktivitäten zur
heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf).
Nur 9 Stück dieser bis dahin unbekannten Ausgabe lagen noch im Reichsbank-Tresor. Durch
Wasserschaden fleckig.
Nr. 1052
Los 1057
Schätzwert 300-400 €
Leykam-Josefsthal
AG für Papier- und Druck-Industrie
Graz, Sammelaktie 100 x 1.000 RM
25.9.1943 (Auflage nur 10 Stück, R 9) VF+
Seit mehr als 400 Jahren wird am Standort
Gratwein Papier erzeugt. 1793 erwarb Andreas
Leykam die Papiermühle und baute sie zum bedeutendsten Fabrikbetrieb in der ganzen Steiermark aus. 1870 Umwandlung in eine AG. Mit
Abstand größtes Unternehmen der Papier- und
Zellulose-Industrie in der Monarchie. Hauptwerke: Gratwein bei Graz, Josefsthal bei Laibach
und Zwischenwässern in Krain. 1952 umfirmiert
in Leykam-Josefsthal AG für Papier- und Zellstoff-Industrie. Die Aktien notierten in Wien, Berlin, Dresden und Frankfurt a.M. 1974 Fusion mit
der Mürztaler Holzstoff- und Papierfabriks-AG
Bruck zur “Leykam Mürztaler Papier und Zellstoff AG”. Mehrheitsaktionär war über ein Jahrhundert lang die Creditanstalt-Bankverein gewesen, die 1988 ihre Anteile an die Koninklijke Nederlandse Papierfabrieken (KNP) verkaufte. KNP
LEYKAM Gratkorn wurde dann 1998 vom finnischen Papierkonzern Sappi übernommen. Heute
eines der 7 europäischen Sappi-Werke.
Nr. 1051
Los 1052
Schätzwert 75-150 €
Leonhard Tietz AG
Köln, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.2.1921 (Auflage
5000, nach Umstellung auf 100 RM noch
2000 Stück, R 5. Die VZ-Aktien waren im Besitz
eines Konsortiums, dem die Hausbanken und
die Familie Tietz angehörten. Sie hatten einen
7 % nachzahlbaren Dividenden-Vorzug und
10-faches, später sogar 30-faches Stimmrecht.
1937 Umwandlung in Stammaktien) UNC-EF
Nr. 1060
einer der weltweit bedeutendsten Draht- und
Kabelhersteller, u.a. werden für alle bedeutenden Automobilhersteller komplette Bordnetze
geliefert. 1999 Umfirmierung in LEONI AG,
Werke in Deutschland (Brake, Friesoythe, Kitzingen, Kötzting, Lilienthal, Lüdenscheid, Neuburg, Rheda-Wiedenbrück, Roth, Weißenburg),
Belgien, Großbritannien, Irland, Italien, Polen,
Portugal, Rumänien, Slowakei, Ukraine, Ungarn, USA, Kanada, Mexiko, Braslien, Ägypten,
Südafrika, Tunesien, Indien und China.
Leykams Papierfabrik
in der Wienerstraße 91 in Graz um 1920
Faksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh.
Tietz.
Los 1056
Schätzwert 200-250 €
Leutert & Schneidewind AG
Dresden, Aktie 100 RM 5.11.1929
(Auflage 400, R 8) EF
Los 1053
Schätzwert 75-150 €
Leonhard Tietz AG
Köln, Aktie 1.000 RM 1.2.1929 (Auflage
6000, R 6) UNCFaksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh.
Tietz.
Los 1055
Schätzwert 40-100 €
Leopold David & Co. AG
Altona, Aktie 1.000 Mark Juni 1922
(Auflage 1000, R 4) EF
Gründung 1895, AG seit 1921 unter der Firma
Weinimport- und Kommissions-AG, Altona. Im
Mai 1922 umbenannt wie oben. Import und Export von Weinen und Spirituosen sowie Handel
mit diesen Waren, ferner Betrieb des Lager-,
Transport- und Speditionsgeschäfts.
Los 1054
Gegründet 1896 als oHG, 1908 umgewandelt
in eine KgaA, AG seit 1923. Herstellung, Verlag
und Vertrieb von lithographischen und anderen
Erzeugnissen der graphischen Branche, insbesondere Reklamematerial, wie z.B. Schaufenster-Dekorationsstücke, Plakate, Affichen, Prospekte, Stanzfiguren, Kalenderrückwände, Riesen-Attrappen, Reklame-Postkarten, Zugabeartikel wie Reklamefähnchen, Reklamemützen,
Reklamespiele, Werbemittel in Schneidschrift
und Prägung, wie Schneidschrift-Plakate und Kalender, Schneidschrift-Namenszüge. Übernahme, Einrichtung und Ausbeutung von Reklameunternehmungen. Erzeugnisse: Graphische Erzeugnisse aller Art in Massenauflagen,
Schaufenster-Dekorationsstücke und Zigarettenpackungen. In der DDR war der Hersteller
von Fein- und Gebrauchkartonagen, Dekorationsstücken und Prägeplakaten der größte Privatbetrieb seiner Art. Er blieb bis zu seiner
Übernahme durch den VEB Polypack eine Aktiengesellschaft.
Los 1058
Schätzwert 30-75 €
Lichtenberger Terrain AG
Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1928 (Auflage
6000, R 3) EF
Gründung 1907. Erschließung eines großen
Grundstücks in Lichtenberg. Großaktionär war
die Evangelische Kirche. 1936 wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Los 1059
Schätzwert 40-100 €
Liegnitz-Rawitscher
Eisenbahn-Gesellschaft
Liegnitz, VZ-Aktie Lit. A 1.000 Mark
31.3.1898. Gründeremission (Auflage
5000, R 3). EF-VF
Dekorative Umrandung im Historismus-Stil.
Gründung 1897. Die Strecke Liegnitz-SteinauKrehlau-Herrnstadt-Wehrse Grenze wurde mit
74,5 km 1898 eröffnet. Infolge des Versailler
Vertrages dehnte sich die Strecke von Wehrse
Grenze bis zu den polnischen Orten RawitschGörchen-Kobylin aus und erreichte 130 km.
Laut Vertrag vom 12.2.1925 wurde die polni-
Schätzwert 150-200 €
Leonische Drahtwerke AG
Nürnberg, Aktie 100 RM Okt. 1941
(Auflage 3000, R 6) EF+
Die Firma ging hervor aus der in Mittelfranken
seit 1700 beheimateten “leonischen Industrie”
(= Herstellung echter, vergoldeter und versilberter Drähte und Plätte sowie von Gold- und
Silbergespinsten). 1917 schlossen sich die Firmen Joh. Phil. Stieber in Roth sowie die Joh.
Balth. Stieber & Sohn GmbH und die Vereinigte
leonische Fabriken in Nürnberg zur “Leonische
Werke Roth-Nürnberg AG” zusammen. Heute
Nr. 1057
Nr. 1062
105
direkter Nachbarschaft des Salzgitter-Stahlwerkes) entsteht ab 1950 eine der größten Produktionsstätten für Schienenfahrzeuge in Deutschland. 1994/97 übernimmt der französische Konkurrent Alsthom die LHB-Geschäftsanteile. 1998
Umfirmierung der Linke-Hofmann-Busch GmbH
in ALSTOM LHB GmbH.
Los 1068
Schätzwert 75-150 €
Lommatzscher Bank AG
Lommatzsch, Aktie 100 RM Nov. 1937
(Auflage 424, R 6) EF
Gründung 1873 durch Übernahme der Creditund Vorschuss-Genossenschaft, bis 1923: Credit- & Vorschuss-Verein AG zu Lommatzsch,
dann Lommatzscher Bank AG.
sche Strecke Rawitsch-Kobylin an Polen verkauft. Lenz & Co. behielt aber die Oberleitungen des Betriebes auf der polnischen Strecke.
Los 1060
Schätzwert 600-750 €
Liegnitzer Aktienbrauerei AG
Nr. 1066
Liegnitz, Aktie 1.000 Mark 15.4.1922.
Gründeraktie (Auflage 650, R 10) VF
Großes Hochformat, sehr schöne Umrahmung.
Errichtet 1858 unter der Firma Brauerei R.
Vogt, 1873-1903 geführt als Brauerei Heinr.
Timmler, 1903-1908 Brauerei Max & Richard
Timmler, 1908-1911 Verband Niederschlesischen Brauereien GmbH, 1911-1922 Genossenschaftsbrauerei Liegnitz eGmbH, 1922
Gründung der Liegnitzer Aktienbrauerei AG.
Produziert wurde “Piasten Pilsener” (bis 1945).
In Polen 1945-1997 Browar Legnica.
Aktien dieser Brauerei waren zuvor vollkommen unbekannt gewesen!
Los 1061
Schätzwert 300-375 €
Liegnitzer Aktienbrauerei AG
Liegnitz, Namensaktie 100 RM 25.3.1938
(Auflage 1200, R 8) EF
Identische Gestaltung wie folgendes Los.
Los 1062
Los 1069
Los 1064
Lippische Werkstätten AG
Detmold, Aktie 1.000 Mark 1.11.1921
(Auflage 5000, R 9) VF-F
Gründung 1916 als „Fürstlich Lippische
Staatswerkstätten AG“. 1920 Umfirmierung in
Lippische Werkstätten AG, Name ab 1922 Lippische Werke AG. Seit 1921 Fabrikation von
Lastautomobilen, Kleinkrafträdern, Lastanhängern und Holzbearbeitungsmaschinen, außerdem Möbelfabrik und Waggonwerk. 1928 in Liquidation.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 450-600 €
Liegnitz, Namensaktie 100 RM 20.1.1944
(Auflage 600, R 10) EF-VF
Von dieser späten Ausgabe waren nur 4 Stück
im Reichsbankschatz gefunden worden, dies
ist jetzt das letzte noch verfügbare.
Los 1065
Schätzwert 20-60 €
LIPSIA Chemische Fabrik Mügeln AG
Leipzig, Aktie 100 RM 14.4.1927 (Auflage
2240, R 2) EF
Gründung 1898 zur Ausbeutung der in der Mügelnschen Gegend vorhandenen Kalklager zur
Herstellung chemischer Produkte. In der DDR als
VEB Chemische Fabrik Lipsia weitergeführt. Die
AG selbst wurde nach dem Krieg nicht verlagert.
Schätzwert 50-125 €
Linke-Hofmann-Werke AG
Los 1066
Breslau, Aktie 1.000 RM Mai 1942
(Auflage 2750, R 5) EF
Litzmannstädter
Elektrische Strassenbahn AG
1839 erhält Gottfried Linke in Breslau seinen ersten Auftrag für den Bau von 100 offenen Güterwagen. Das Werk wächst rasend schnell. 1912
wird die Linke KG mit der 1871 gegründeten
„Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau“ zur Linke-Hofmann-Werke AG vereinigt, 1928 Fusion
mit der Waggon- und Maschinenfabrik AG vorm.
Busch in Bautzen zur “Linke-Hofmann-Busch
AG”. 1934 Neugründung der AG und Übernahme
der Werke Breslau und Warmbrunn der LinkeHofmann-Busch AG. Erzeugnisse: Güter- und
Spezialwagen, Personen- und Straßenbahnwagen, Triebwagen, Schlaf-, Speise und Salonwagen, Omnibusaufbauten. 1936 Beteiligung an
der Gründung der Schlesische Flugzeug-Reparaturwerft GmbH durch Einbringung des Werkes
Pöpelwitz (1938 abgestoßen). Danach verzweigte sich die Firmengeschichte: In dem Breslauer
Werk nahm man nach dem 2. WK den Lokomotivbau wieder auf: die polnische Firma Fabryka
Wagonów PAFAWAG lieferte fortan Fahrzeuge für
die PKP. Dieses Werk in Wroclaw wurde 1997
von Adtranz, Berlin (ab 2000/01: Bombardier),
übernommen. Gefertigt wurden hier jetzt u.a. die
Lokomotivkästen für die Deutsche Bundesbahn.
Doch auch in Westdeutschland ging die Firmengeschichte weiter: Die später zum Salzgitter-Konzern gehörende Linke-Hofmann-Werke AG wurde zunächst 1948 nach Düsseldorf verlagert und
1955 in eine GmbH umgewandelt. Auf einem
123 ha großen Areal in Salzgitter-Watenstedt (in
Litzmannstadt, Interimsschein zu 10
Aktien à 20 RM 17.3.1944 (R 6) EF
106
Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Nov. 1935
(Auflage 615, R 6) EF
Schätzwert 100-150 €
Liegnitzer Aktienbrauerei AG
Los 1063
Schätzwert 100-150 €
Losenhausenwerk
Düsseldorfer Maschinenbau AG
Los 1067
Schätzwert 75-150 €
Löwenbrauerei Böhmisches Brauhaus AG
Berlin, Aktie 300 RM März 1925. (Für
unbrauchbare 1870er und 1873er Aktien
wurde bei Kapitalumstellung nach der
Inflation eine geringe Zahl dieser Ersatzurkunden gedruckt) (R 4) EF
Bei der Gründung 1870 wurde die A. Knoblauch’sche Lagerbier-Brauerei in der Landsberger
Allee übernommen. Von den in der Gründerzeit
in eine AG umgewandelten Berliner Brauereien
war die „Böhmisches Brauhaus CommanditGesellschaft auf Actien A. Knoblauch“ eine der
solideren. Auch nach dem Gründerkrach fiel der
Kurs nicht unter den Nennwert und war damit
der mit Abstand höchste aller Berliner Brauereien. 1910 Umfirmierung in “Böhmisches
Brauhaus-AG”, 1922 Zusammenschluß mit der
Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen
zur “Löwenbrauerei - Böhmisches Brauhaus
AG”. 1927 Fusion mit der 1867 gegründeten
Bergschloßbrauerei AG, Berlin. 1954/55 Abschluß eines Organvertrages mit dem Hauptaktionär Schultheiss-Brauerei AG mit 5 % Garantie-Dividende für die freien Aktionäre. 1975 Verkauf der Betriebsgrundstücke Wissmannstraße/Hasenheide und Betriebsverlegung in die
gepachtete Braustätte in der Bessemerstr. 84.
1979 auf die Dortmunder Union-SchultheissBrauerei AG verschmolzen.
Schätzwert 75-150 €
Gegründet 1900, als Lodz noch zu Rußland gehörte (erst 1924 kam das Wartheland mit der
Hauptstadt Lodz zu Polen). 1943 Umfirmierung in
“Litzmannstädter Elektrische Straßenbahn AG”.
Zeitgeschichtlich besonders interessant, hatte
ein und dieselbe AG während ihres Lebens doch
nicht weniger als drei “Staatsangehörigkeiten”.
Nr. 1070
Gegründet 1897 unter Übernahme der seit
1880 bestehenden Firma J. Losenhausen,
Düsseldorf als Düsseldorfer Maschinenbau-AG
vorm. J. Losenhausen, 1926 umbenannt wie
oben. Herstellung von Werkstoff- und BaustoffPrüfmaschinen, Waggon-, Auto- und Fuhrwerkswaagen, Spezialwaagen. Die Abt. Kranbau wurde 1934 an die Schenck & Liebe-Harkort AG in Düsseldorf übertragen. Das Unternehmen Losenhausen erfand im Jahr 1934 die erste Bodenverdichtungsmaschine (“Vibromax”).
Los 1070
Schätzwert 225-300 €
Lothringer Brauerei AG
Metz-Vorbrücken, Aktie 1.000 RM
1.10.1942 (Auflage 3800, R 8) EF
Gründung 1888, 1889 in Betrieb genommen.
Ein jährlicher Ausstoß von 80.000 hl und einige rentable Wirtschaftsanwesen reichten in
den meisten Jahren für eine sehr gute Dividende von 15 %.
Los 1071
Schätzwert 125-175 €
Louis Berndt Nachf. Bank-KGaA
Berlin, Namensaktie 20 RM Dez. 1924
(Auflage nur 50 Stück, R 7) EF
Nr. 1068
Schon 1888 wurde das Bankgeschäft von Louis Berndt gegründet, seinen Sitz hatte es unweit
der Synagoge in der Oranienburger Str. 4 im
Scheunenviertel. 1923 Umwandlung in eine
KGaA. Nicht einmal 1 Mio. RM Bilanzsumme
und kaum mehr als 10 Angestellte hatte die
kleine Privatbank aufzubieten. 1935 Verlegung
des Geschäftslokals nach Berlin W 8, Kronenstr.
58. Kommanditaktionäre waren neben dem
persönlich haftenden Gesellschafter Werner Rosenstein die Berliner Sam Cohen (dessen Aktien
Nr. 1072
Los 1079
1935 auf den zweiten persönlich haftenden Gesellschafter Dr. Erich Dahl übergingen) und Isidor Heinrich Sandheim sowie Jonas Lek aus
Antwerpen. Am 30.9.1938 beschlossen die
Kommanditaktionäre unter dem Zwang der Verhältnisse die Auflösung der Gesellschaft.
Los 1072
Lüneburg, Aktie 200 RM 23.9.1927
(Auflage 3800, R 8) EF-VF
Schätzwert 150-250 €
Louis Berndt Nachf. Bank-KGaA
Berlin, Sammel-Namensaktie 50 x 20 RM
Dez. 1924 (Auflage nur 19 Stück, R 8) EF-VF
Alle 19 Stück (Gesamtauflage) lagen im
Reichsbankschatz.
Schätzwert 200-275 €
Lüneburger Eisenwerk AG
Los 1076
Schätzwert 100-275 €
Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft
Lübeck, Aktie Lit. A 1.000 Mark
15.12.1899 (Auflage 1100, R 3, 844
Stücke aus Umwandlung der Neuen VZAktien in Stamm-Aktien und 256 StammAktien aus Kapitalerhöhung) VF
Die Ges. wurde 1842 errichtet von A. Wellenkamp & Co., 1857 umgewandelt in die AG Lüneburger Eisenwerk. 1917 wurde die Firma geändert in Deutsche Evaporator-AG und der Sitz
nach Berlin verlegt. Im Aug. 1926 wurde beschlossen, die Berliner wärmetechnische Abteilung aus Gründen der Wirtschaftlichkeit abzutrennen und in die Grundstücksges. Kaiserallee 21 AG zu überführen, diese führte die Abteilung weiter unter dem Namen Deutsche Evaporator AG mit Sitz in Berlin. Dagegen nahm die
bisherige Deutsche Evaporator AG den bereits
früher geführten Namen durch Änderung der
Firma inLüneburger Eisenwerk AG wieder an
und verlegte ihren Sitz nach Lüneburg. Zweigniederlassung in Torgelow i, Pomm.
Gründung 1873. Die Gesellschaft stellte Fluß-,
See-, Trocken- und Kohlenbagger her, ferner Taucherglocken, Dampf- und Schiffsmaschinen. Börsennotiz Hamburg und Berlin. Ab 1911 enge
Interessengemeinschaft mit der Orenstein & Koppel AG in Berlin, 1948 mit dieser fusioniert. Zuletzt
eine noch börsennotierte (und nicht ganz sorgenfreie) Tochter des Krupp-Hoesch-Konzerns.
Los 1073
Los 1081
Schätzwert 100-150 €
M. Achgelis Söhne AG
Wesermünde, Aktie 100 RM 31.10.1929
(Auflage 400, R 6) EF
Gründung 1918, hervorgegangen aus der Firma M. Achgelis Söhne. Betrieb einer Maschinenfabrik mit Gießerei. Erzeugnisse: Schiffshilfsmaschinen jeder Art und Größe. 1965 Umwandlung in M. Achgelis GmbH, Bremerhaven.
Schätzwert 100-150 €
Louisenwerk Thonindustrie-AG
Voigtstedt, Aktie 1.000 Mark 10.8.1923
(Auflage 2250, R 6) EF
Gründung 1900. Herstellung von Ton- und Ziegelwaren, Handel mit Baumaterialien. Die Ziegelei Louisenwerk im Norden von Voigtstedt,
bzw. ihre Tongrube wurde berühmt für ihre
Funde aus dem Pleistozän. “Voigtstedt-Warmzeit” heißt ein Zeitalter der Erdgeschichte, im
Quartät vor etwa 470.000 Jahren. Am Gletscherrand haben Winde den Löß und Ton der
Goldenen Aue aufgehäuft, Fossilien konserviert
von Bison, Biber Hyäne, Süd-Elefant und vielen
anderen Tieren. Die Aktien der Gesellschaft befanden sich im Besitz der Gründerfamilien.
1949 dann Ind.-Verw. Sachsen-Anhalt, Ziegelei
Louisenwerk, Voigtstedt. Inzwischen ist der Ton
abgebaut und die Ziegelei still gelegt.
Los 1074
Los 1080
Ludwigshafen a. Rhein, Aktie 100 RM
12.1.1927 (R 4) EF
Los 1077
Schätzwert 50-80 €
Lübeckischer Staat
Lübeck, Schuldv. 500 RM 1.6.1927 (R 7)
EF-VF
Auslosungsschein anhängend.
Schätzwert 50-100 €
Louisenwerk Thonindustrie-AG
Los 1078
Voigtstedt, Aktie 1.000 RM Nov. 1941
(Auflage 858, R 4) UNC
Lückhoff AG
Schätzwert 100-150 €
Hamborn, Aktie 1.000 RM 1.10.1930
(Auflage 175, R 7) EF
Gründung 1921 als Armarturen und Giesserei
Herne vorm. Hensel & Co. AG, ab Dez. 1922
Giesserei Herne AG, ab 1927 Eisenwerk & Kesselbau AG, ab 1930 Lückhoff AG. Herstellung von
Kesseln, Eisenkonstruktionen, Blecharbeiten,
Grubenweichen, Förderwagen und Hüttenmaschinen. 1939 wurde Auflösung beschlossen.
Los 1075
Schätzwert 50-175 €
Luxsche Industriewerke AG
Gegründet 1898 von dem genialen Erfinder Friedrich Lux, dem Konstrukteur eines Zwei-ZylinderAutos. Zweck der Ges. war die Fabrikation von
Gegenständen für das Gas-, Wasser-, Elektrizitäts- und Heizungsfach, besonders von Wassermessern. Seine Messgeräte für Gas gewannen
wegen der damals eingeführten Gasstraßenbeleuchtung enorm an Bedeutung. Durch seine Initiative entstand übrigens auch der Stadtteil Ludwigshafen-Süd, um Bürgertum in der Arbeiterstadt anzusiedeln. In dem neuen Stadtteil ließ Lux
eine Sternwarte bauen, um mittels der Astronomie “die wahre Bildung des Volkes in allen seinen
Schichten” zu fördern. Bereits 1898 baute Friedrich in seinen Lux-Werken in Ludwigshafen
Automobile mit Zweizylinder-Boxermotor. Es folgten einige Fahrzeuge unterschiedlicher Konstruktionen, auch mit Elektroantrieb. Der Lux-Tonneau
hatte ein Zwei-Zylinder-Motor mit 9 PS, einen
Vergaser für Leichtbenzin, einen Kühler (“der infolge seiner Anbringung in der Fahrbahnnähe gar
zu oft dem endlich laufenden Wagen ein vorzeitiges Halten bereitete”, wie ein Zeitzeuge bemerkte) und Petrollampen zur Beleuchtung. 1900
Übernahm seine Firma die Motofahrzeugfabrik
Ludwigshafen a.Rh. von einem Konsortium.
1902 wurde der Fahrzeugbau mangels aussichtsreicher Konzeption wieder eingestellt, wobei Friedrich Lux sich bereits 1901 nach einem
Krach mit dem Aufsichtsrat von seinem Generaldirektorposten zurück gezogen hat (Lux wollte
lieber in den Autobau investieren, als eine Dividende an die Aktionäre verteilen). 1929 Liquidationsbeschluss (1943 Liquidation noch nicht abgeschlossen). Friedrich Lux verstarb 1930.
Los 1082
Schätzwert 350-450 €
M. Hensoldt & Soehne
Optische Werke AG
Wetzlar, Namensaktie 1.000 Mark
21.2.1922 (Auflage 1000, R 9), ausgestellt
auf Carl von Foris in Wetzlar EF
Firmensignet in allen vier Ecken der Umrandung.
Gründung 1852, AG seit 1922. Herstellung von
Lupen, Präzisions-Optik, Foto-Optik, Ferngläsern, Zielfernrohren. Inzwischen ist die Firma
Carl Zeiss in Oberkochen fast Alleinaktionär.
Los 1083
Schätzwert 50-175 €
M. & L. Heß Schuhfabrik AG
Erfurt, Aktie 1.000 Mark 10.2.1913.
Gründeraktie (Auflage 4500, R 3) EF
Großforamtig, dekorativ gestaltet mit Jugendstilverzierungen im Unterdruck.
Gründung am 10.2.1913. Die Schuhfabrik lag
an der Moltkestr. 91 und der Leipziger Str. 80.
Daneben Beteiligungen an Unternehmen, die
Leisten und Schuhkartons herstellten. 1919
ging das gesamte bewegliche Betriebsvermögen an die Schuhfabrik Hess KG in Erfurt über
und die AG beschränkte ihre Tätigkeit auf die
Verwaltung von Grundstücken und Beteiligungen. Ab 1927 übernahm die AG wieder das gesamte bewegliche Betriebsvermögen. 1933
Umbenennung in Grundstücks-AG Moltkestraße. Im gleichen Jahr Zahlungseinstellung und
Vergleichsverfahren. 1935 in Liquidation.
Schätzwert 30-80 €
Lozalit AG
Höhr-Grenzhausen, Aktie 1.000 RM Juli
1938 (Auflage 900, R 3) EF
Gründung 1928, Firmensitz 1929 bis 1932 in
Essen, danach in Höhr-Grenzhausen. Firma ab
1936: Lozalit AG. Firmenzweck: Gewerbsmäßige Ausnutzung von chemischen und technischen Verfahren aller Art sowie Herstellung und
Handel mit entsprechenden Erzeugnissen.
Großaktionär (1943): Sassoon Banking Corp.
London (ca. 49 %).
Nr. 1079
Nr. 1087
107
Nr. 1083
Nr. 1091
Nr. 1090
Los 1087
Schätzwert 225-300 €
Magdeburger Bank AG
Magdeburg, Aktienanteilschein 5
Goldmark 5.3.1925 (R 10) EF
Los 1084
Schätzwert 200-250 €
Märkische Parzellierungs-AG
Berlin, Interimschein 100 RM 11.2.1929
(Auflage 50, R 8) EF
Sehr dekorativ, Abb. Villen, Segelboote, Seenlandschaft, schöne Umrandung mit Tannenzweigen und Eichenlaub.
Zweck: Parzellierung von Grundstücken in
Groß-Berlin und der Provinz Brandenburg. Seit
1932 bereits wieder in Liquidation.
Nur 20 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften.
Gründung 1922 unter Übernahme der seit
1880 bestehenden Magdeburger Creditbank
(geschäftsansässig Otto v. Guerickestr. 100).
Nach der Inflation war die Kapitaldecke so
dünn (Kapitalumstellung 400:1), daß die Bank
eine Anlehnung an einen größeren Konzern
oder eine Fusion anstrebte. Nachdem entsprechende Verhandlungen ergebnislos verlaufen
waren, trat die AG 1925 in Liquidation.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
und Magdeburg. 1951 als VEB Magdeburger
Verkehrsbetriebe weitergeführt, 1991 in eine
AG umgewandelt, 1999 in die Magdeburger
Verkehrsbetriebe GmbG überführt.
Los 1090
Schätzwert 400-500 €
Mahla & Graeser AG
Remse a. d. Mulde, Aktie 10.000 Mark
15.5.1923 (Auflage 3000, R 12) VF
Gründung 1923 zur Fortführung der gleichnamigen Einzelfirma. Papier- und Zellulosefabrik
nebst Holzschleiferei und Elektrizitätswerk (das
als Wasserkraftwerk an der Zwickauer Mulde
betrieben wurde). Börsennotiert im Freiverkehr
Chemnitz, Dresden und Leipzig. 1930 Zahlungseinstellung und Vergleichsverfahren, die
Zellulosefabrik wurde dann sofort abgebrochen, 1933 nach Abschluß der Liquidation erloschen.
Wie auch das folgende Los vorher unbekannt
gewesen, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Kleine Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1091
Los 1093
Schätzwert 30-75 €
Mainzer Aktien-Bierbrauerei
Mainz, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM April
1938 (Auflage 1605, R 4) EF
Originalunterschriften.
Schätzwert 300-400 €
Mahla & Graeser AG
Los 1088
Schätzwert 75-150 €
Magdeburger Bau- und Credit-Bank
Remse a. d. Mulde, Aktie 100 RM
9.5.1925 (Auflage 4000, R 12) VF+
Ebenfalls ein Unikat!
Magdeburg, Aktie 100 RM 12.9.1928
(Auflage 2000, R 6) EF
Los 1085
Schätzwert 50-125 €
Märkisches Elektricitätswerk AG
Berlin, Namens-Aktie 10.000 RM Juli
1928 (Auflage 2000, R 5) EF
Gründung 1900 durch die A.E.G. als erstes
Überlandwerk in der Provinz Brandenburg, wo
es etwa 100 örtliche Elektrizitätswerke gab. In
Finow bei Eberswalde wurde am Hohenzollernkanal nach Plänen von Prof. Klingenberg ein
Steinkohlen-Kraftwerk errichtet. 1916 erwarb
die Provinz Brandenburg die Aktienmehrheit.
1931 brachte der Freistaat MecklenburgSchwerin seine Landeselektrizitätswerke ein.
1934 schließlich wurde die Ueberlandzentrale
Pommern eingegliedert. Damit versorgte das
MEW 6.412 Städte und Gemeinden in ganz
Brandenburg, Mecklenburg und Pommern sowie den Kreis Lüneburg rechts der Elbe.
Gegründet im Dez. 1871. Zweck war Kauf und
Verkauf, Parcellirung und Bebauung von
Grundstücken. Die Gesellschaft besaß eine
Thonwaaren-Fabrik in Magdeburg, eine Ziegelei bei Schönebeck und einen Bauhof in Neustadt-Magdeburg. Spezialität war die Erbauung
von Beamten- und Arbeiter-Wohnungen für industrielle Großkunden. Die Ges. befand sich
nach Aufhebung des Konkursverfahrens 1933
in Liquidation. 1937 wurde erneut ein Konkursverfahren eröffnet.
Schätzwert 50-125 €
Märkisches Elektricitätswerk AG
Berlin, Namens-Aktie 100 RM Okt. 1941
(Auflage 360, R 5) UNC-EF
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
108
Schätzwert 50-125 €
Magdeburger StrassenEisenbahn-Gesellschaft
Magdeburg, Actie Serie B 1.000 Mark
1.1.1900 (Auflage 1200, R 3) EF
Großformatig. Stadtwappen im Unterdruck.
Umrandung im Historismusstil.
Gründung 1876 als Pferdebahn, seit 1886
Dampfbetrieb, ab 1899 elektrischer Betrieb.
Streckenlänge zeitweise über 100 km. In den
20-er Jahren besaß die Fa. 172 Motorwagen
und 152 Anhängewangen. 1936 besaß die
Ges. bereits 15 Omnibusse. Börsennotiz Berlin
Schätzwert 125-175 €
Malzfabrik Etgersleben AG
Etgersleben, Actie 1.000 Mark 17.6.1898.
Gründeraktie (Auflage 350, R 10) VF
Gründung 1898 als Malzfabrik Etgersleben AG.
1914 Übernahme der Malzfabrik Blanke &
Schmidt in Magdeburg-Buckau. Seit 1916
auch Gemüsetrocknung. 1917/18 Übernahme
der Malzfabriken J. Eisenberg in Erfurt und Umfirmierung in Malzfabriken J. Eisenberg & Etgersleben AG. 1941 erneute Umfirmierung in
Vereinigte Malzfabriken Erfurt & Etgersleben
AG. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1092
Los 1089
Los 1086
Los 1094
Schätzwert 50-175 €
Mainzer Actien-Bierbrauerei
Los 1095
Mainz, Actie 300 Mark 1.1.1873.
Gründeraktie (Auflage 5000, R 4) EF-VF
Malzfabrik Rheinpfalz AG
Mit Originalunterschriften.
Gründung 1859 als “Brey’sche Actien-Bierbrauerei”, 1872 Umfirmierung wie oben.
1917/18 Erwerb der Brauereien Jean Rühl in
Worms, Taunusbrauerei Biebrich, Ferd. Nachbauer in Kastel, Gebr. Becker in Gonsenheim
und Fr. Kurz in Weilburg. 1968 erwarb die
Frankfurter Binding-Brauerei (Oetker-Konzern)
die Aktienmehrheit und pachtete 1972 den Betrieb. Im gleichen Jahr, auf Betreiben des Großaktionärs, Fusion mit der Brauerei Schrempp
AG in Karlsruhe, der Aktienbrauerei Eisenach in
Bad Hersfeld, der Brauerei Heinrich Fels GmbH
in Karlsruhe und der Hofbrauhaus Nicolay AG in
Hanau. Seitdem eine reine Grundstücksverwaltung mit Mehrheitsbeteiligungen an der Allgäuer Brauhaus AG in Kempten, der Bayerische
Brauerei Schuck-Jaenisch GmbH in Kaiserslautern, der Erbacher Brauhaus Jakob Wörner
& Söhne KG in Erbach und der Selters Mineralquelle Augusta Victoria GmbH in Löhnberg.
Schätzwert 150-200 €
Pfungstadt, Aktie 100 RM März 1938
(Auflage 250, R 7) EF
Gegründet 1910 unter der Firma Moritz Marx
Söhne AG, Bruchsal, 1936 umbenannt in Malzfabrik Rheinpfalz AG. Das Bestehen des Unternehmens läßt sich bis 1820 zurückverfolgen.
Betriebsstätten in Pfungstadt und Kirchheim
a.d. Eck (Pfalz). Großaktionäre (1943): Mälzerei
Wrede AG, Köthen in Anhalt (56,8 %), Direktor
Hans Lehnkering, Darmstadt (37,73 %). Die
Malzfabrik existiert noch heute als GmbH.
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Los 1102
Schätzwert 450-600 €
Maschinenbauanstalt
Venuleth & Ellenberger AG
Darmstadt, Aktie 100 RM 30.9.1937
(Auflage 350, R 12) VF+.
Los 1096
Schätzwert 40-100 €
Los 1100
Malzfabriken Langensalza
und Wolff Söhne Erfurt AG
Erfurt, Aktie 100 RM Febr. 1942 (Auflage
1000, R 4, kompletter Neudruck des
Aktienkapitals) EF
Gründung 1872 als Aktien Malzfabrik Langensalza. 1915/16 Erwerb der Anlagen der in Konkurs geratenen Mitteldeutschen Malzfabrik in
Langensalza, wo danach Hafernährmittel hergestellt wurden. 1921 Übernahme der Malzfabrik Hermann Wolff & Söhne in Erfurt und Umfirmierung in Aktien Malzfabrik Langensalza
und Hermann Wolff & Söhne AG (1927 erneute
Umfirmierung in Malzfabriken Langensalza und
Wolff Söhne Erfurt AG). 1928/29 verhob man
sich in der Weltwirtschaftskrise an dem kreditfinanzierten Kauf der Aktienmehrheit des lokalen Erzkonkurrenten Malzfabriken J. Eisenberg
& Etgersleben von der Commerzbank und dem
Bankhaus A. E. Wassermann für 2,4 Mio. RM:
1932 wurden diese Aktien den beiden Banken
gegen Forderungsverzicht zurückübertragen,
außerdem mußten den Banken noch 1,2 Mio.
RM “Abfindung” gezahlt werden. Nach 1945
enteignet.
Schätzwert 30-80 €
Maschinenbau-AG Golzern-Grimma
Grimma, Aktie 300 RM Juni 1938
(Auflage 600, R 4) UNC-EF
bauenden Gewerkschaft” hervor. Die ersten
Anfänge des Mansfelder Bergbau reichen bis
1199 zurück. Ursprünglich Besitz der Grafen
von Mansfeld, gelangte der Bergbau nach dem
30-jährigen Krieg in die Hände verschiedener
Gewerkschaften, die sich 1851 zu einem
Unternehmen zusammenschlossen. Neben den
1933 ausgegliederten Berg- und Hüttenwerken
wurden betrieben: Die Kupfer- und Messingwerke Hettstedt, die Hallesche Pfännerschaft
(Salzsiederei) und die Saline Halle, Braunkohlenbergwerke bei Senftenberg und Merseburg,
die Steinkohlenzeche Mansfeld in BochumLangendreer, die Steinkohlenzeche der Gewerkschaft Sachsen in Heessen bei Hamm sowie die Glashütten Senftenberg und Groß-Räschen. Großaktionäre waren zuletzt die Fa. Otto Wolff und die Stadt Leipzig. 1948 verlagert
nach Hannover, 1967 in eine GmbH umgewandelt. Sitz der Verwaltung in Bad Salzdetfurth.
Die Betriebsstätten in der DDR waren noch bis
zur Wende ein Riesen-Kombinat mit mehreren
zehntausend Beschäftigten.
Gründung 1847 als Gottschald & Nötzli AG, ab
1872 Maschinenbauanstalt Golzern vorm.
Gottschald & Nötzli, seit 1899 Name wie oben.
Herstellung von Maschinen für die chemische
Industrie, Spiritusbrennereien, Raffinerien,
Preßhefe-, Öl-, Papier-, Pappen-, Pulver- und
Sprengstoffabriken. Ab 1948 NAGEMA Maschinen- und Apparatebau Golzern-Grimma, unterstellt der VVB NAGEMA, Dresden.
Los 1103
Schätzwert 60-100 €
Maschinenbau-Anstalt Humboldt
(überdr. Humboldt-Deutzmotoren AG)
Köln-Kalk, Aktie 100 RM März 1927
(Auflage 63750, ab Febr. 1928 unter
11000, R 6) EF
Schätzwert 150-200 €
Manganerzwerke AG
Hamburg, Sammelaktie 10 x 1.000 Mark
Okt. 1923 (R 8) EF
Gründung 1921 in Hamburg zum Betrieb und
Erwerb von Bergwerken, insbesondere von
Manganbergwerken. Ab Sept. 1924 Sitz in Berlin-Schlachtensee. Im Okt. 1924 Beschluß der
Liquidation.
Los 1098
Schätzwert 30-50 €
Los 1099
Schätzwert 100-125 €
Mansfeld AG
für Bergbau und Hüttenbetrieb
Mansfeld AG für Bergbau
und Hüttenbetrieb (3 Stücke)
Eisleben, 4 % Genüsse 100 RM April
1926 (Blankette, R 6) Mit anh.
Kuponbogen. EF+
Eisleben, 4 % Genußrechtsurkunde 200
RM, 4,5 % 500 RM, 4 % 500 RM April
1926 (alles Blanketten) Jeweils mit anh.
Kupons. EF
Die 1921 gegründete AG ging durch Umwandlung aus der “Mansfeldschen Kupferschiefer
Nr. 1095
Schätzwert 30-75 €
Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe
Los 1101
Los 1097
Gründung bereits 1864, seit 1889 “Actien-Maschinenbau-Anstalt vorm. Venuleth & Ellenberger”, ab 1919 “Maschinenbau-Anstalt und
Dampfkesselfabrik AG Darmstadt, vorm. Venuleth & Ellenberger u. Göhrig & Leuchs”, 1930
umfirmiert wie oben. Fabrik in der Pallaswiesenstr. 122. Hergestellt wurden Maschinen und
Apparate für die chemische und pharmazeutische Industrie, Walzen- und Schaufeltrockner,
Vakuumapparate, Rührwerkskessel, Autoklaven, Abdeckerei-, Bluttrocknungs- und Knochenverwertungsanlagen sowie Fettschmelzanlagen. Überlebte die Weltwirtschaftskrise nur
knapp und musste zweimal (1932 und 1937)
mittels Kapitalherabsetzung saniert werden.
1951 in eine GmbH umgewandelt.
Vorher völlig unbekannt gewesen, ein Unikat!
Bei der Neustückelung des Kapitals im Febr.
1928 wurden für die (neu) 11000 Stück 100RM-Aktien sowohl Urkunden neu gedruckt wie
auch Urkunden vom März 1927 weiter verwendet; die Aufteilung läßt sich nicht eruieren.
Gründung 1856 (Maschinenfabrik für den
Bergbau “Sivers & Co.”), seit 1884 AG. 1930
Fusion mit der Motorenfabrik Deutz AG (gegründet 1864 von N. A. Otto und E. Langen als
erste Motorenfabrik der Welt) und der Motorenfabrik Oberursel AG zur Humboldt-Deutzmotoren-AG. 1936 Übernahme der Magirus AG in
Ulm (gegründet 1864 als Spezialfabrik für Feuerwehrgeräte, ab 1918 auch Fahrzeugbau).1938 Interessengemeinschaft mit der
Klöckner-Werke AG in Duisburg und Umfirmierung in Klöckner-Humboldt-Deutz AG. Übernahme der Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken AG (1959), der Maschinenfabrik Fahr
AG, Gottmadingen (1961) und der WEDAG
Westfalia Dinnendahl Gröppel AG, Bochum
(1969). Die 1974 begonnene Kooperation mit
FIAT bei Nutzfahrzeugen führte 1975 zur Gründung des Gemeinschaftsunternehmens IVECO
(1982 ganz an FIAT übergegangen). Neben
Motoren wurden Gasturbinen, Luftfahrtantriebe, Traktoren, Mähdrescher und Industrieanlagen hergestellt. Nach einer existenzbedrohenden Krise in den 90er Jahre blieb der (bis heute als Deutz AG börsennotierten) KHD nur noch
das Motorenwerk in Köln-Deutz.
Nr. 1102
Karlsruhe , Aktie 100 RM Okt. 1927
(Auflage 27400, kpl. Aktienneudruck nach
Kapitalherabsetzung, R 4) EF
Ungewöhnliche Gestaltung mit stilisierter
Werksansicht.
Einer der ersten deutschen Lokomotivhersteller! Ursprung des Unternehmens ist eine 1833
von Jakob Friedrich Messmer eröffnete und
1836 von Emil Keßler und Theodor Martiensen
übernommene mechanische Werkstätte. Ende
1841, kurz nach Eröffnung der ersten badischen Eisenbahnstrecke, wurde die erste Dampflokomotive “Badenia” an die Badischen
Staatseisenbahnen abgeliefert. 1842 wurde
Emil Keßler Alleininhaber der Fabrik, 1846
gründete er als zweites Unternehmen die (als
AG bis heute bestehende) Maschinenfabrik
Esslingen. 1847 ging das Bankhaus Haber, der
Geldgeber Keßlers, in Konkurs. Kredite waren
plötzlich zurückzuzahlen, Keßler verlor die Kontrolle über die Lokomotivfabrik, die 1851 liquidiert und 1852 wegen ihrer strategischen Bedeutung von der badischen Staatsregierung
übernommen wurde. Mit finanzieller Hilfe des
Frankfurter Bankhauses Bethmann gründete
Emil Keßler 1852 in Karlsruhe ein neues Unternehmen, die “Maschinenbau-Gesellschaft
Carlsruhe”, die den Lokomotivbau wieder aufnahm. Sie gehörte stets zu den kleineren Herstellern. Hauptabnehmer waren die Badischen
Staatsbahnen und die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen, vor ihrer Verstaatlichung durch das Königreich Preußen auch die
Bergisch-Märkische Eisenbahn, die Cöln-Mindener Eisenbahn und die Rheinische Eisenbahn. 1904 wurde das Werk verlegt von der
Beiertheimer Allee in die Carl-Metz-Straße, zuletzt rd. 121000 qm großes Werksgelände an
der Wattstraße in unmittelbarer Nähe des
Hauptgüterbahnhofs. Neben Lokomotiven wurden dort Dampfmaschinen, Kessel, hydraulische Maschinen, Kältemaschinen, Dieselmotoren, Traktoren und Eisenbahnbedarfsartikel aller Art gefertigt. Mit der Motorenwerke Mannheim AG vorm. Benz Abt. stationärer Motorenbau bestand eine Interessengemeinschaft
zwecks gemeinsamer Herstellung von Motorpferden und Gross-Diesel-Motoren. Ab 1925
folgte eine Absatzkrise, nachdem die Reichsbahn jahrelang keine neuen Dampflokomotiven
mehr bestellt hatte. Die Umstellung auf den
Bau von Diesellokomotiven scheiterte, 1929
ging die in Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotierte AG in freiwillige Liquidation. Die Reste des Lokomotivbaus erwarb die Hohenzollern AG in Düsseldorf. 1842-1928 hatten
2.370 Lokomotiven die Fabrik in Karlsruhe verlassen, die so namhafte Ingenieure wie Niklaus
Riggenbach (den Erfinder der Zahnradbahn),
Carl Benz, Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach beschäftigt hatte.
109
Dampfkessel und Zentrifugen in Köthen, Kanonen im Riesengebirge
Die nahezu unglaubliche Geschichte der Maschinenfabrik AG vorm. Wagner & Co.
Gelände der Maschinenfabrik AG vorm. Wagner & Co. in Cöthen ca. 1910
Los 1104
Schätzwert 600-750 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1907
(Auflage 200, R 8) VF
Sehr hübsche Umrahmung, toller Unterdruck
im Stil eines Maschinentelegrafen. Originalunterschriften.
Bereits 1856 entstand direkt am Bahnhof Köthen eine Herzogliche Eisengießerei, die 1859
vom Berliner Fabrikanten Rudolph Dinglinger
übernommen wurde. Sein Vorfahr war kein Geringerer als der Emailleur Georg Friedrich Dinglinger, Bruder des sächsischen Hofgoldschmieds
Johann Melcior Dinglinger, deren Schaffen das
Grüne Gewölbe in Dresden die bedeutendsten
Stücke aus der Zeit August des Starken verdankt. Direkt angrenzend gründete 1860 Carl
Thiel die älteste Maschinenfabrik der Stadt.
Nach Übernahme der Betriebe durch Julius
Wagner erfolgte 1890 die Gründung dieser AG.
Die Fabrik mit 5 massiven Hallen direkt am
Bahnhof Köthen besaß eine Lokomotivreparaturwerkstatt und fabrizierte Maschinen und Apparate für Papier- und Zellulosefabriken sowie
Dampfkessel. In großem Umfang wurde auch
Rohguss an andere Fabriken geliefert, wobei
Stücke bis zum Einzelgewicht von 40 t gegossen
werden konnten. Großaktionär war zuletzt der
Jakob-Michael-Konzern, Börsennotiz Berlin und
Freiverkehr Magdeburg. 1932 Entwicklung der
Papierstoffzentrifuge “Erkensator”, zu deren Produktion die Fabrikanlagen der Banning & Seybold Maschinenbau in Düren übernommen wurden. 1935 Verkauf der Köthener Fabrikanlagen
an die JUNKERSWERKE, deswegen erhielt Köthen 1937 eine Garnison, einen Flugplatz und
eine Fliegertechnische Vorschule. Als Ersatz erwarb die Maschinenfabrik Wagner eine Maschinenfabrik in Herischdorf i. Riesengeb., wohin der
Firmensitz verlegt wurde, nebst Erwerb der Fabrikanlagen der 1854 gegr. Füllnerwerke in Bad
Warmbrunn (Verkäufer war die Linke-HofmannBuschwerke AG), wohin die Produktionsanlagen
aus Köthen weitgehend überführt wurden. Kurz
darauf auch Erwerb des ehemaligen Eisenhüttenwerkes “Marienhütte” in Kotzenau, wo die
nach Verkauf der Köthener Anlagen fehlende
Graugießerei neu eingerichtet wurde. 1939 Umfirmierung in Maschinenfabriken Wagner-Dörries AG, gleichzeitig Verkauf der Papiermaschinenaktivitäten mit den Werken Banning & Seybold (Düren) und Füllnerwerk (Bad Warmbrunn).
Das AG-Handbuch spricht von einem “einschneidenden Wechsel des Aufgabengebietes”,
was konkret hieß: In dem stark erweiterten Werk
in Herischdorf wurden nun Geschütze hergestellt, u.a. die 15-cm-Schwere Feldhaubitze 18
(Nachbau einer Rheinetall-Krupp-Entwicklung).
Erneute Umbenennung 1942 in Dörries-Füllner
Maschinenfabriken AG mit Sitz in Bad Warmbrunn. Der Ort heißt nach dem Krieg jetzt Cieplice Slaskie-Zdroj, die Fabrik wurde von den Polen übernomen. Die seinerzeit von der Junkers
Motorenbau GmbH übernommene ehemalige
Wagner-Fabrik am Bahnhof in Köthen wurde ab
1951 vom VEB ABUS Förderanlagenbau genutzt
und erst im Sommer 2007 abgerissen.
Alle Wagner-Emissionen bis 1926 waren vorher völlig unbekannt.
Gelände der Maschinenfabrik AG vorm. Wagner & Co. in Cöthen ca. 1920
Los 1106
Schätzwert 600-750 €
Los 1111
Schätzwert 125-175 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, Aktie 1.000 Mark 2.4.1921
(Auflage 1115, R 10) VF
Cöthen, 4,5 % Genußrechtsurkunde
30 RM 31.7.1926 (R 9) VF
Auch hier waren nur 4 Stück im Reichsbankschatz gefunden worden, ebenfalls das letzte
noch verfügbare! Kleine Fehlstelle rechts oben.
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Glockenherzchen-Umrahmung.
lAuch die Genußscheine waren vorher ganz unbekannt.
Los 1107
Schätzwert 100-150 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, Aktie 1.000 Mark 10.1.1922
(Auflage 2770, R 7) VF+
Ebenfalls identisch gestaltet.
Los 1108
Schätzwert 400-500 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, VZ-Aktie 1.000 Mark 10.1.1922
(Auflage 300, R 9) EF+
Nochmals identische Gestaltung.
Los 1112
Schätzwert 30-75 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, 4,5 % Genußrechtsurkunde
50 RM 31.7.1926 (R 5) VF+
Identische Gestaltung mit GlockenherzchenUmrahmung.
Los 1113
Los 1109
Schätzwert 75-150 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, Aktie 1.000 Mark 8.1.1923
(Auflage 14700, R 5) EF
Los 1110
Schätzwert 50-100 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, 4,5 % Genußrechtsurkunde
100 RM 31.7.1926. (R 6) EFEbenfalls identisch gestaltet.
Schätzwert 40-100 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, VZ-Aktie 1.000 Mark 8.1.1923
(Auflage 1000, R 3) UNC
Identisch gestaltet wie voriger Titel.
Los 1114
Schätzwert 50-125 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Köthen, Aktie 1.000 RM 1.11.1928
(Auflage 1000, R 5) UNC
Los 1105
Schätzwert 600-800 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.6.1918
(Auflage 415, R 10) VF
Nur 4 Stück waren im Reichsbankschatz gefunden worden, dies ist das letzte noch verfügbare.
Werbeprospekt aus den 20er-Jahren:
Papiermaschinenbau
110
Werbeprospekt aus den 20er-Jahren:
Sturz,- Zellulose- und Kugelkocher
Die 15-cm-schwere Feldhaubitze 18
lung war “ein Jahr nach Friedensschluß” vereinbart). In den 20er Jahren erwarb die Gutehoffnungshütte (GHH) die Aktienmehrheit, die 1965
an die Daimler-Benz AG weitergegeben wurde.
Daimler war für seine eigene Produktion vor allem an den Fabrikanlagen und der Gießerei
interessiert und pachtete diese, nachdem der
Bereich Maschinenbau an die GHH verkauft
worden war. Auch der Schienenfahrzeugbau
wurde eingestellt, de letzte Lokomotive verließ
das Werk am 21.10.1966. Noch wesentlich erweitert wurde der Werksbesitz 1983 durch verschmelzende Übernahme der “Württ. Baumwoll-Spinnerei und -Weberei” bei Esslingen a.N.
und der “Maschinen- und Werkzeugbau Zuffenhausen AG”. Bis 2004 (dann Umwandlung in eine AG & Co. oHG) als reine Immobiliengesellschaft börsennotiert gewesen, heute der DaimlerChrysler Immobilien (DCI) zugeordnet.
Los 1115
Schätzwert 100-175 €
Maschinenfabrik
Augsburg-Nürnberg AG
dern (zuerst mit Fafnir-Motoren, nach dem 2.
Weltkrieg bis zur Produktionseinstellung 1962
mit Sachs-Motoren). 1907 Einrichtung einer
Holzfurnier-Abteilung auch für fremden Bedarf,
seit 1912 auch Fabrikation von Schuhmaschinen. 1931 Fusion mit der 1864 gegründeten,
1891 in eine AG umgewandelten “Pfälzischen
Nähmaschinen- und Fahrräder-Fabrik vorm.
Gebrüder Kayser” in Kaiserslautern, zugleich
Umfirmierung in Gritzner-Kayser AG. Noch im
Fusionsjahr, auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, wird die Fabrik in Kaiserslautern
stillgelegt; 1,5 Mio. Nähmaschinen waren dort
hergestellt worden. Am Ende aber gewinnt Kaiserslautern doch: 1955 zerstört ein weiterer
Großbrand die gesamte Nähmaschinen-Fabrikation in Durlach. Dadurch geschwächt wird
Gritzner-Kaiser leichte Beute für den in Kaiserslautern ansässigen Konkurrenten G. M.
Pfaff AG, der 1957 die Aktienmehrheit übernimmt. 1965 nach Verpachtung der Betriebsanlagen an Pfaff in eine GmbH umgewandelt.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1121
Schätzwert 30-75 €
MATGRA MaterialBeschaffungsstelle für das
graphische Gewerbe AG
Leipzig, Aktie 20 RM 8.1.1925 (Auflage
5500, R 3) EF
Gründung 1923. Herstellung und Vertrieb von
Bedarfsgegenständen des graphischen Gewerbes - Buchdruckerei-Waschmittel, technische
Seife, chemische Erzeugnisse. 1951 aufgelöst.
Augsburg, Aktie 1.000 Mark Juni 1917
(Auflage 9000, R 7) VFGründung 1898 unter Vereinigung der Maschinenfabrik Augsburg (gegr. 1840) und der Maschinenbau Nürnberg (gegr. 1841). 1915 Übernahme der LKW-Produktion von Saurer/Lindau.
1986 Verschmelzung der MAN Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG auf die Gutehoffnungshütte Aktienverein AG und Umfirmierung
in MAN AG. Noch heute einer der bedeutendsten Konzerne im Maschinen-, Anlagen- und
Fahrzeugbau. Zwischenzeitlich auch in der
Luft- und Raumfahrttechnik tätig, jedoch wurde
die Tochter MAN-Technologie verkauft und in
MT Aerospace AG umfirmiert (wichtiger Zulieferer für die europäische Ariane-5-Rakete).
Mehr und mehr konzentriert sich MAN heute
auf den LKW-Bau, angetrieben vom Großaktionär VW, der seine Beteiligungen beim Konkurrenten Scania und bei MAN bald unter ein Dach
bringen will. Einer der 30 DAX-Werte.
Los 1122
Los 1119
Maschinenfabrik Kappel AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 15.4.1942
(Auflage 100, R 6) EF
Los 1117
Schätzwert 225-300 €
Maschinenfabrik Grevenbroich AG
Grevenbroich, Interimschein 20 x 1.000
RM 14.4.1927. Gründeraktie (Auflage nur
5 Stück, R 10) EF
Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften.
Gegründet am 15.2.1927 nach Übernahme einer bereits bestehenden Maschinenfabrik in
Grevenbroich. Hergestellt wurden emaillierte
Gefäße für Brauereien, Molkereien usw. Sitz
der Ges. war bis 27.9.1927 in Grevenbroich,
danach in Magdeburg. Im Sept. 1927 vollständig in den Besitz der Maschinenfabrik Buckau
R. Wolf AG in Magdeburg übergegangen.
Die Gesamtauflage von nur 5 Stück lag im
Reichsbankschatz.
Los 1116
Schätzwert 75-150 €
Gründung 1860 in Kändler bei Chemnitz durch
den Fabrikanten Albert Voigt, 1867 Verlegung
der Fabrik nach Kappel, seit 1872 AG als
“Sächsische Stickmaschinenfabrik”, ab 1888
Firmenname wie oben. Hergestellt wurden mit
bis zu 1.500 Beschäftigten Stickmaschinen,
Tüllwebstühle, Wirkmaschinen, Sägegatterund Holzbearbeitungs-Maschinen, Motoren für
Gas-, Benzin- und Rohölbetrieb, Werkzeugmaschinen sowie Schreibmaschinen. Zweck praktischer Anwendung wurde in Plauen eine eigene Stickerei betrieben, außerdem lange Zeit Alleinaktionär bei der Sächsische Tüllfabrik AG.
Börsennotiz Berlin, Dresden und Freiverkehr
Chemnitz. Im Sog der Weltwirtschaftskrise
1931 in Vergleich gegangen, als Auffanggesellschaft wurde 1932 die Maschinenfabrik Kappel
GmbH gegründet, seit 1938 betrieb nach einer
starken Aufwärtsentwicklung die AG das Geschäft wieder selber. 1945 demontiert, 1946
enteignet, 1951 im VEB Schleifmaschinenbau
aufgegangen. 1990 Gründung des Schleifmaschinenwerks Chemnitz auf dem ehem. Kappel-Gelände, 1995 von der Hamburger KörberGruppe übernommen.
Schätzwert 80-100 €
Max Daehne AG
Leipzig-Lindenau, Aktie 20 RM
15.10.1925 (Auflage 10000, R 7) VF
Gründung 1921. Herstellung von Bilderrahmen, Möbeln, Spiegeln und Holzwaren sowie
Kunsthandel und -verlag. Die Abteilungen Bildereinrahmerei, Vertrieb von Kunstblättern, Bilderleisten und gerahmten Bildern wurden
1923 abgetrennt und als “Kunstanstalt Daehne
AG” rechtlich verselbständigt.
Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1123
Schätzwert 30-50 €
Max Hahn Chemische Fabrik AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.9.1923 (R 5) EF
Gründung 1913 als „Landhaus-AG“, 1921 Umfirmierung wie oben. Betrieb einer chemischen Fabrik
für Medikamente und pharmazeutische Präparate.
Schätzwert 150-250 €
Maschinenfabrik Esslingen
Esslingen, Aktie 5.000 Mark Dez. 1922
(Auflage 2000, R 7) VF
Gründung 1846, eingetragen 1866. Anfänglich
auf Lokomotiven, Waggons und sonstige Eisenbahnrequisiten sowie Dampfmaschinen und Eisenkonstruktionen aller Art spezialisiert. Ende
des 19. Jh. konnten mit 2500 Arbeitern knapp
100 Lokomotiven im Jahr abgeliefert werden.
Später auch Fabrikation von Zahnrad- und Seilbahnen, Straßenwalzen, Eis- und Kühlmaschinen, Gasmotoren, Pumpwerken, Transmissionen, Dynamomaschinen, Elektromotoren, Kranen und Transportanlagen. Das 1897 übernommene (und 1928 an die AEG verkaufte) elektrotechnische Zweigwerk in Cannstadt plante und
baute auch komplette Elektrizitätswerke. In diesem Zusammenhang bestanden Beteiligungen
bei den Elektrizitätswerken in Esslingen, Urach,
Freudenstadt, Tuttlingen, Metzingen und Böblingen (später in der 100 %igen Tochter “Württ.
Gesellschaft für Elektrizitäts-Werke” zusammengefaßt). 1908 Errichtung eines neuen
Werkes auf einem 250.000 m◊ großen Areal
bei Mettingen, das Esslinger Fabrikareal wurde
1912 geräumt und verkauft. Das über Jahrzehnte bestehende Zweigwerk im italienischen
Saronno wurde im 1. Weltkrieg verkauft (Zah-
Los 1118
Los 1124
Schätzwert 100-150 €
Maschinenfabrik Gritzner AG
Chemnitz, Aktie 200 RM Mai 1940
(Auflage 4650, R 3) EF
Durlach, 4 % Genüsse Lit. A 100 RM Dez.
1926 (R 9) VF-F
Gründung 1872 als Nähmaschinenfabrik durch
Max C. Gritzner. 1881 wird die Fabrik durch
Brand völlig zerstört, anschließend wiederaufgebaut und auch die Produktion von Nähmaschinenmöbeln neu aufgenommen. 1886 Umwandlung in die “Maschinenfabrik Gritzner AG”
mit Börsennotiz in Berlin und Frankfurt. 1891
Eröffnung einer eigenen Eisengießerei und einer Abteilung für Dampfmaschinen- und Pumpenbau, 1897 Aufnahme der Fahrradproduktion. 1902 wird die millionste, bereits 1910 die
zweimillionste Gritzner-Nähmaschine gebaut.
Ab 1903 auch Bau von Mopeds und Motorrä-
Schätzwert 30-75 €
Max Kohl AG
Los 1120
Schätzwert 50-100 €
Maschinenfabrik Lorenz AG
Ettlingen (Baden), VZ-Aktie 1.000 RM
30.6.1927 (Auflage 475, R 5) EF
Gründung 1890, AG ab 1921. Herstellung von
Werkzeugmaschinen, speziell von Zahnradbearbeitungs-Maschinen. 2000 als GmbH
Standort der Liebherr-Verzahntechnik GmbH,
Kempten.
Gründung 1908. Hergestellt wurden Einrichtungen physikalischer und chemischer Lehrzimmer für Schulen, Hörsäle und Laboratorien
sowie Meßapparate für Textilfabriken. Börsennotiz Leipzig. Nach dem Krieg nicht verlagert,
enteignet, gehörte zu: Mechanik, Vereinigung
volkseigener Betriebe, Zweigbetrieb Max Kohl.
1949 zusammen mit Richter-Lehrgeräten als
Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt gegründet, es war das DDR-Leitunternehmen für
Unterrichtsmittel-Exporte. Der Im- und Export
von Unterrichtsmitteln unterstand direkt dem
Ministerium für Volksbildung Margot Honecker.
111
Los 1128
Schätzwert 275-350 €
Mech. Baumwoll-Spinnerei
& Weberei Bayreuth
Bayreuth, Aktie 100 RM März 1942
(Auflage 1050, R 9) EF-.
Los 1125
Schätzwert 80-100 €
Gründung 1853 als “Mech. Baumwollen-Spinnerei zu Bayreuth”, 1877 Bau einer zweiten
Spinnerei. 1886 nach Errichtung einer mechanischen Weberei umbenannt wie oben. 1924
Erwerb der Langheinrich’schen Papierfabrik,
1929 Erwerb der stillgelegten Flachsspinnerei
in Laineck bei Bayreuth und Umrüstung zu einer modernen Weberei. Die noch hoch heute
bestehende AG (deren Aktien bei Valora zu
Liebhaberpreisen gehandelt werden) gehört
seit geraumer Zeit zum Claas E. Daun-Textilkonzern.
Zuvor vollkommen unbekannt gewesen!
Max Nitzsche & Co. AG
Obercarsdorf i. Sa., Aktie 100 Goldmark
Juni 1924 (Auflage 1900, R 9) EF-
Los 1130
Schätzwert 80-100 €
Mechanische Plan- und Sackfabrik
Carl Winter AG
Gründung 1887, AG ab 14.12.1923. Herstellung von und Handel mit Papier und Pappen aller Art. Erzeugnisse: Matrizenpappen, Dosenfeinpappen und Kistenpappen. Nach dem Krieg
nicht verlagert.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Magdeburg, Aktie 1.000 Mark
23.11.1923 (R 9) EF
Sehr schöne Umrandung mit Garnrollen.
Gründung Febr. 1923 zur Fortführung der Einzelfirma Carl Winter in Magdeburg. Herstellung
von Bindegarnen, Segeltuchen, Planen, Zelten,
Jutewaren, Säcken und Decken. Im Mai 1926
aufgelöst und in Liquidation getreten.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
der deutschen Hanfspinnereien und Bindfadenfabriken war hier vereinigt. Nach dem Krieg
wurde das Produktionsprogramm in Füssen um
PVC-ummantelte Leinen sowie Selbstklebebänder erweitert, in Immenstadt entstand 1961 ein
Kunsttoffwerk. Börsennotiz München und
Frankfurt, größter Aktionär mit über 25 % war
zuletzt die Hypobank. 1970 erwirbt der Augsburger Maurermeister Hans Glöggler die Aktienmehrheit, der dabei ist, die größte deutsche
Textilgruppe aufzubauen. Das hochspekulative
Kartenhaus Glögglers stürzte und endete 1976
im Konkurs der Glöggler-Gruppe, anschließend
verschwindet die HFI aus den Handbüchern.
Das Werk der Mech. BaumwollSpinnerei & Weberei Bayreuth um 1900
Los 1126
Schätzwert 40-75 €
Max Teichmann & Co. AG
Los 1133
Zschopau, Aktie 1.000 Mark 19.5.1923
(Auflage 17000, R 6) EF-VF
Los 1131
Mech. Seidenweberei Viersen AG
Gegründet 1921 zur Fortführung der von der
KG betriebenen Spinnerei und Weberei. 1925
bereits Konkurs.
Viersen, Aktie 1.000 RM 25.4.1930
(Auflage 600, R 5) EF
Los 1129
Schätzwert 125-175 €
Mechanische BaumwollSpinnerei & Weberei
Kaufbeuren, Aktie 100 RM 27.5.1942
(Auflage 240, R 6) EF-
Los 1127
Schätzwert 50-125 €
Max Ulrich & Co. KGaA
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.6.1907
(Auflage 1000, R 5) EF
Gründung 1903. Betrieb von Bank- und Finanzierungsgeschäften, spezialisiert auf Transaktionen im Bergbau und in der Montan- und
Ölindustrie. Engagements in galizischen Ölunternehmungen brachten die Bank 1911 in
Schwierigkeiten, danach wurde sie von der
Deutschen Treuhand-Gesellschaft abgewickelt.
Nr. 1128
112
Schätzwert 50-125 €
Gründung bereits 1838, AG seit 1858. Begünstigt durch die Wasserkraft an der Iller mit zwei
Turbinen blühte der Betrieb immer weiter auf,
in der Spitze waren fast 2.000 Webstühle installiert. 1882 Übernahme der früheren Sandholzschen Baumwollespinnerei u. Weberei in
Kempten. 1950 Umfirmierung in “Th. Momm &
Co. Baumwollspinnerei und Weberei AG” (das
AR-Mitglied Herbert W. Momm war Teilhaber
beim Bankhaus Delbrück von der Heydt & Co.,
Köln), 1954-56 Bau eines eigenen Wasserkraftwerkes an der Wertach, 1857/59 zweiter
Weberei-Neubau. 1971 Umfirmierung in “Spinnerei und Weberei Momm AG”, seit 1976 per
Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag
an die Spinnerei und Weberei Pfersee, Augsburg gebunden. Mit Traumdividenden von 50 %
die Errtragsperle des Pfersee-Kolbermoor-Konzerns. In den 90er Jahren in eine KG umgewandelt.
Gründung als AG 1913. Herstellung von Dekorationsstoffen und -samten, Stoffen für Herrenund Damenoberbekleidung. Werke in Viersen
und Mönchengladbach. Bis zum Anschlußkonkurs 1983 in Düsseldorf börsennotiert.
Los 1132
Schätzwert 75-175 €
Mechanische Seilerwarenfabrik Füssen
Füssen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1920
(Auflage 1800, R 5) EF
Umstellungsstempel 1920: Hanfwerke FüssenImmenstadt.
Gründung 1861 als „Mechanische Seilerwarenfabrik Füssen“ auf der Basis der Wasserkräfte
des Lech. 1920 Umfirmierung in “Hanfwerke
Füssen-Immenstadt AG” anlässlich der Fusion
mit der 1855/57 gegründeten „Mechanischen
Bindfadenfabrik Immenstadt“, die auf den Wasserkräften des Großen und Kleinen Albsees basierte (beide Seen waren übrigens bis zur Übernahme durch den Freistaat Bayern in den
1950er Jahren Privatbesitz der HFI). Erzeugnisse: Garne, technische Schnüre, Bindfaden,
Erntebindegarne. Ein bedeutendes Unternehmen: Etwa die Hälfte der gesamten Produktion
Nr. 1143
Schätzwert 30-75 €
Mechanische Treibriemenweberei
und Seilfabrik Gustav Kunz AG
Treuen i.Sa., Aktie 100 RM 1.1.1938
(Auflage 790, R 4) EF
Gründung 1894 unter Übernahme der seit
1868 bestehenden Firma Gustav Kunz. Herstellung von gewebten Kamelhaartreibriemen,
Baumwollriemen, Transportbändern, Seidenriemen, Filtertüchern und Segeltuchen sowie Seilen aus Draht und Hanf. Während des 2. WK
Umstellung auf Rüstungsproduktion. In der
DDR Betriebsfortsetzung als VEB Mechanische
Triebriemenwebereien und Seilfabrik Treuen,
später auf VEB Vowetex Plauen verschmolzen.
Los 1134
Schätzwert 40-100 €
Mechanische Weberei AG
Zittau, Aktie 1.000 RM Dez. 1940 (Auflage
1000, R 4) UNC-EF
Gründung 1871 von Gustav Fränkel und der
Hamburger Firma Pintus Nathans Sohn & Co.
als „Fränkel’sche Orleans-Weberei AG“. 1883
Umbenennung wie oben. Eines der seltenen
Beispiele, dass eine AG der Gründerjahre den
Gründerkrach überlebte, wenngleich kurz nach
der Börseneinführung in Berlin und Leipzig
(1889) der Saling schreibt: “Die Erfolge der früheren Leitung des Etablissements waren wechselnde.” Herstellung von Mohairs und Alpakas,
Kleider-, Blusen- und Konfektionsstoffen aus
Baumwolle, Halbwolle und Wolle, Seide sowie
Kunstseide. Auf dem 35000 qm großen Grundstück befanden sich neben Bürogebäuden eine
Weberei, Schlichterei, Zettelei, Spulerei, Zwirnerei, Färberei, Bleicherei, Appretur und Drukkerei. Die Gesellschaft besaß 950 Webstühle
und beschäftigte ca. 1200 Mitarbeiter. Zeitweise Beteiligungen an der 1900 gegründeten
renhaus AG, danach Medicihaus AG. Filialen in
Düsseldorf, Leipzig, Stettin, Stuttgart, Musterlager in Hannover. 1954 nach Erlangen verlagert
und Umwandlung in eine GmbH.
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher nicht bekannt gewesen.
Sächsischen Wollwaren-Druckfabrik AG
Schönheide im Erzgebirge und an der 1923
gegründeten AG für Unternehmungen der Mechanischen Weberei Zittau AG. 1925/26 legte
ein Großfeuer mit ungeklärter Brandursache
die Weberei für 6 Wochen still. Der Betrieb wurde nach 1945 enteignet und ab 1949 als VEB
Mechanische Weberei Zittau fortgeführt, die
größte Weberei der DDR.
Los 1137
Schätzwert 30-80 €
Mecklenburg-Schwerinscher
Domanialkapitalfonds
Schwerin i.M., 4 % Rentenpfandbrief
5.000 Mark 9.12.1919 (R 3) EF
Ausgegeben nach Gesetz vom 3.7.1919, betreffend die Errichtung eines Siedlungsamtes
für Mecklenburg-Schwerin.
Los 1135
Los 1140
Schätzwert 75-200 €
Mecklenburgische Friedrich Wilhelm
Eisenbahn-Gesellschaft
Neustrelitz, Aktie Lit. A 5.000 Mark
15.11.1923 (Auflage 700, R 4) EF
Mechanische Weberei Sorau
vorm. F. A. Martin & Co.
Gegründet Anfang 1923. Betrieb einer Reederei und von Handelsgeschäften aller Art. Bereits
1925 wegen Nichtigkeit wieder gelöscht.
Sorau, Aktie 1.000 Mark 25.10.1886.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 3) VF
Los 1136
Los 1145
Merfeld, Aktie 100 RM Juli 1927 (R 9) VFLos 1141
Los 1138
Schätzwert 100-175 €
Schätzwert 50-125 €
Mecklenburger Bank
Mecklenburgische Kreditund Hypothekenbank
Schwerin (Meckl.), Aktie 1.000 RM
1.3.1944 (Auflage 2000, R 6) EF
Neustrelitz, Aktie Lit. C 1.000 RM Aug.
1941 (Auflage 1000, R 3) UNC-EF
Gründung 1850, Notenbank bis 1878. 1930
Übernahme der Mecklenburgischen Bank (gegr.
1880) in Schwerin. 1933 Fusion mit der Mekklenburgischen Depositen- und Wechselbank.
Gründung 1896 als Mecklenburg-Strelitzsche
Hypothekenbank. Die großherzogliche Konzession erlaubte der Bank die Führung von Bankgeschäften aller Art als eine so genannte Hypothekenbank mit gemischtem Privileg. Die Bank
unterhielt Filialen in Neubrandenburg, Schwerin
und Rostock ferner 50 Agenturen, hauptsächlich in Mecklenburg. 1934 umbenannt wie
oben, im gleichen Jahr Übernahme der Beamten-Spar- und Darlehnskasse eGmbH in
Schwerin. Börsennotiert in Berlin und Hamburg, Großaktionär mit 88,6 % war zuletzt der
Freistaat Mecklenburg.
Gegründet 1923 zwecks Gewinnung und Verwertung von Torf, industrielle Ausnutzung von
Moorländereien, Urbarmachung von Ödland. Ab
1934 Herstellung eines neuen Düngers unter
dem Namen Biohum (Gemisch aus dem anfallenden Klärschlamm mit Torfmull). Um 1962
Stilllegung.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher
nicht bekannt gewesen.
Los 1146
Schätzwert 80-100 €
Merkur AG
Mecklenburg-Pommersche
Schmalspurbahn-AG
Umgestellt auf 500 RM. Geflügeltes Rad im
Unterdruck.
Gründung 1892. Keimzelle war eine Wirtschaftsbahn, die zur Erschließung der für Fuhrwerke unpassierbaren Großen Friedländer Wiese vom Staatsbahnhof Ferdinandshof aus gebaut und im Frühjahr 1888 eröffnet wurde.
1891 Eröffnung des durchgehenden Betriebes
bis Friedland zur Bewältigung des saisonbedingten Rübentransportes zur, seit 1890 bestehenden, Zuckerfabrik Friedland. 1892 Inbetriebnahme des öffentlichen Güterverkehrs,
1894 des regelmäßigen Personenverkehrs. Vor
allem für den Güterverkehr der Landwirtschaft
entstand bis 1928 ein Netz in 600-mm-Spur
von (einschließlich privater Anschlußbahnen)
fast 300 km Länge mit einem jährlichen
Frachtaufkommen bis zu 300.000 t. Großaktionäre : Kreis Anklam und Land Mecklenburg.
1945 Beschlagnahme und Abbau durch die sowjetische Besatzungsmacht. 1946 Wiederaufbau der Strecke Friedland-Ferdinandshof,
1970 endgültiger Abbau der Strecke durch de
Deutsche Reichsbahn, 1999 Wiedereröffnung
eines 700 m langen Teilstückes zwischen
Schwichtenberg und Abzweig Schulwald, 2000
Wiederaufbau der Strecke bis zum Bahnhof
Uhlenhorst, einem beliebten Ausflugsziel.
Schätzwert 200-275 €
Merfeld AG für Torfindustrie
und Oedlandkultur
Schätzwert 100-275 €
Friedland, Prior.-St.-Aktie Lit. B 1.000
Mark 1.4.1894 (Auflage 700, R 3) EF
Schätzwert 40-75 €
Hamburg, Aktie 10.000 Mark März 1923
(Auflage 19100, R 6) EF
Schätzwert 75-150 €
Hochformat, hübsche Rankwerk-Umrahmung.
Gründung bereits 1835 als Leinen- und Jacquard-Weberei für Tischwäsche und Handtücher. AG seit 1886. Neben der Weberei auch
Betrieb der „Braunkohlengrube Martin“ (verkauft 1918) nebst Ziegelei (verkauft 1919) in
Kunzendorf. Börsennotiz Berlin, Großaktionär
war die Dresdner Bank.
Los 1144
Mercur Rhederei- und Handels-AG
Wiesbaden, Aktie Serie B 10.000 Mark
1.2.1923 (Auflage 600, R 7) VF
Los 1139
Schätzwert 75-250 €
Mecklenburgische Friedrich Wilhelm
Eisenbahn-Gesellschaft
Wesenberg, Prior.-Stamm-Aktie 1.000
Mark 1.4.1902. Gründeremission (Auflage
1420, R 2) EF
Los 1142
Schätzwert 10-50 €
Konzessioniert 1889 als Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn, 1894 Fusion mit der
Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn
zur Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn. Neben den 83 km langen Hauptlinien
auch Betrieb der Hafenbahnen in Neustrelitz
und Mirow. Zusätzlich gebaut wurde 1910 die
19 km lange Nebenbahn Thuwow-Feldberg
und 1917 zu militärischen Zwecken ein 10 km
langer Abzweig von Mirow zum Müritzsee. Gesamtbahnlänge 112 km in Normalspur. In
Buschhof Anschluß an die Prignitzer Eisenbahn, in Strasburg in der Uckermark an die
preuß. Staatsbahn. Mit 11 Lokomotiven, 15
Personenwagen und über 100 Güterwagen
wurden pro Jahr im Schnitt 1/2 Mio. Passagiere und 1/2 Mio. t Güter befördert. Börsennotiz
Berlin. Letzte Großaktionäre waren das Land
Mecklenburg (35 %) und die Commerzbank
(21 %). In der letzten größeren Verstaatlichungswelle zum 1.1.1941 auf die Deutsche
Reichsbahn übergegangen.
Rostock, 6 % Goldpfandbrief 2.000 GM
Antoni 1931 (R 2) EF-VF
Mecklenburgischer
Ritterschaftlicher Kreditverein
Gründung 1818 als landschaftliche Kreditanstalt zur Beschaffung billigen Realkredits. Eine
Besonderheit war, dass kein Deckungsstockregister, wie sonst bei Realkreditinstituten üblich,
zwischen Pfandbriefgläubiger und Hypothekennehmer geschaltet war. Vielmehr hafteten die
zum Kreditverein verbundenen Gutsbesitzer mit
ihrem Grundbesitz dem Pfandbriefinhaber als
direkt Gesamtschuldner. Eine entsprechende
Grundbucheintragung ist unmittelbar auf dem
Pfandbrief mit Siegel vermerkt.
Los 1143
Schätzwert 225-300 €
Medicihaus AG
Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1938 (Auflage
110, R 8) EF-VF
Gründung 1894. Herstellung und Vertrieb von
medizinischen und hygienischen Gebrauchsgegenständen. Bis 1933: Medicinisches Waa-
Gründung Okt. 1922. Im- und Exporthandel mit
Artikeln der Baubranche, chemisch-technischen Produkten, Seifenartikeln, Kohlenprodukten, Lebensmitteln, Tabakfabrikaten und
Textilwaren.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1147
Schätzwert 50-200 €
Merseburger Überlandbahnen-AG
Merseburg, Aktie 1.000 Mark Juni 1913.
Gründeraktie (Auflage 1300, R 2) EF
Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert.
Gründung 1913 durch die Disconto-Gesellschaft und die AEG. Die Ingangsetzung des
Unternehmens wurde durch den 1. Weltkrieg
113
um einige Jahre verzögert. Erst 1918 wurde als
Keimzelle der meterspurigen Überlandstraßenbahn von der AEG gepachtet die von ihr erbaute und 1902 eröffnete 11,2 km lange Strecke
Halle-Merseburg, die später 1932 käuflich erworben wurde. Dazu kamen von Merseburg
aus die 1918/19 eröffneten Strecken nach Mücheln (17,4 km) und Bad Dürrenberg (10,5
km). Je über 30 Trieb- und Beiwagen befuhren
die Strecken. Außerdem Betrieb des Elektrizitätswerkes für die Gemeinde Ammendorf und
Beteiligung an der Merseburger Omnibus-Verkehr GmbH. Eine 1932 geplante Fusion mit der
Halle-Hettstedter Eisenbahn und der Halleschen Straßenbahn zur “Saale-Verkehrsgesellschaft” kam nicht zustande. Die Aktienmehrheit
lag zuletzt bei Stadt und Kreis Merseburg, die
AEG war weiter mit 25,4 % beteiligt; 7,9 % lagen bei verschiedenen Braunkohlen-Unternehmungen des Merseburger Reviers. 1948 in
Volkseigentum überführt. 1951 wurde die Fusionsidee von 1932 durch die Zwangsvereinigung mit der Straßenbahn Halle dann doch
noch Wirklichkeit.
Los 1148
Nr. 1145
Nr. 1153
400 Arbeiter. 1915-1918 verstärkt Heereslieferungen. Nach dem 1. Weltkrieg klappte zwar
die Umstellung auf zivile Aufträge, doch das
Geld wurde knapp: 1928 Vergleich und Betriebsstilllegung, 1930 Konkurs.
stadteigenen Gesellschaft verkauft und von privaten Investoren in altem Glanz wieder hergerichtet. Auch die Messehaus Union AG schlug
deshalb Anfang der 90er Jahre im Handelsregister noch einmal kurz die Augen auf.
Los 1155
Schätzwert 40-100 €
Merseburger Überlandbahnen-AG
Los 1152
Merseburg, Aktie 500 RM Sept. 1930
(Auflage 2400, R 3) UNC-EF
Metallpapier-BronzefarbenBlattmetallwerke AG
Schätzwert 60-100 €
München, Aktie 1.000 Mark 15.11.1921
(Auflage 4000, R 6) EF
Los 1150
Schätzwert 125-200 €
Metall-Industrie Schönebeck AG
Schönebeck a.E., Aktie 1.000 Mark
15.12.1920 (Auflage 250, R 8) F
Los 1149
Schätzwert 50-125 €
Meßhaus Union AG
Leipzig, Aktie 100 RM 1.2.1938,
abgestempelt als Serie B (Auflage 600,
Umtausch der 1932 ausgegebenen 20RM-Aktien, R 5) EF
Leipzig, dessen Messeprivileg inzwischen ein
halbes Jahrtausend alt ist, versteht sich als die
“Mutter aller Messen”. Mit der Erfindung der
Mustermesse Ende des 19. Jh. verfünfzehnfachte sich binnen weniger Jahre die Zahl der
ausstellenden Firmen - ein großer Teil der barocken Innenstadt mußte modernen Messepalästen weichen. Die Meßhaus Union AG wurde
1921 gegründet zum Bau eines Messhauses
für 800-1000 Aussteller auf dem Baublock
Hallische Str. 1-5 und Richard-Wagner-Str. 11
im Zuge der Reichsstraße. Nachdem die Initiatoren schwach wurden, bauten die Mieter und
Gesellschafter der Uniom-Meßhaus GmbH das
Haus fertig (die GmbH pachtete es dann) und
übernahmen auch etwa 75 % der Aktien. Den
Nichtmieter-Aktionären kaufte die Union-Meßhaus GmbH 1925-36 die Dividendenscheine
gegen Barzahlung von 8% des Nennwertes
p.a. ab, den Mieter-Aktionären (deren Aktien
unveräußerbar waren) wurden sie gegen die
Herbstmeßmiete verrechnet. Als Aussteller vertreten waren allererste Firmen der Spielwaren, Christbaumschmuck- und Scherzartikel-Industrie, außerdem die Branchen Metallwaren,
Haus- und Küchengeräte, Kinderwagen, Korbwaren und künstliche Blumen. 1936 beschlossen die Aktionäre die Fusion der Union Meßhaus GmbH mit der AG und legten fest, daß ca.
190.000 RM Aktien der Mietergruppe bis 1953
keine Dividende erhalten sollten. Diese Aktien
wurden als “Serie B” abgestempelt. Zu DDRZeiten verfielen die Messehäuser, nach der
Wende wurden die meisten von ihnen von einer
114
Gründung 1897 als Fahrradwerke Weltrad
vorm. Hoyer & Glahn, die seit 1885 bestand. Ab
1900 Firmenname Metall-Industrie Schönebeck AG. Eine der größten deutschen FahrradFabriken, die die Fahrrädermarke Original Weltrad produzierte. Es war wohl das erste Werk,
das die autogene Schweißung in größtem
Maßstab anfing. Seit 1929/30 auch Fabrikation
von Kinderwagen und Sportgeräten. 19361945 in die Rüstungsproduktion eingebunden,
u.a. wurden Maschinengewehrteile und -lafetten gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg in der DDR
enteignet und ab 1952 als VEB Traktorenwerk
Schönebeck weiter geführt, ab 1990 als Landtechnik Schönebeck GmbH bekannt, ab 1999
Doppstadt GmbH, Schönebeck.
Nur 21 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1151
Schätzwert 100-175 €
Metallisator Berlin AG
Berlin-Neukölln, Aktie 100 RM Juli 1937
(Auflage 882, R 8) EF
Gründung 1920 unter der Firma Meurer’sche
AG für Spritzmetall-Veredelung, 1925 umbenannt in Metallisator Berlin AG. Fabrik in BerlinNeukölln zur Metallisierung und Emaillierung
von Gegenständen sowie Herstellung der hierfür notwendigen Werkzeuge und Apparate.
Tochterfirmen mit dem gleichen Zweck in Hamburg, München, Trier, Sterkrade, Düsseldorf,
Siegen, Kreuztal, Bremen, Beuthen und Mannheim.
Für die 20er Jahre hochdekorativ, mit Münchner Kindl im Unterdruck.
Gründung 1910 (vorher GmbH), Werke in München, Stockdorf, Grubmühl, Nürnberg, Fürth,
Augsburg, Marktschorgast, Berneck und (seit
1937) Wasserburg bei Günzburg (Donau). Als
Hersteller von Aluminium- und Zinkfolien, Kupfer- und Messingbändern, Bronze- und Aluminiumpulver, Blattmetall sowie Gold- und Silberpapieren damals das führende Unternehmen
seiner Art in der ganzen Welt. Zuletzt Werke in
München (Aluminiumfolien und Metallpaier),
Grubmühl (Kupfer- und Messingfolien) und
Fürth (Blattmetall). In den 70er Jahren schrittweise Stilllegung aller Werke, danach nur noch
Verwaltung des wertvollen Grundbesitzes in
München. Zuletzt ein Skandal-Papier, die Börsenzulassung in München wurde wegen dauernder Nichtvorlage der Jahresabschlüsse
1986 widerrufen, im gleichen Jahr Konkurs.
Los 1153
Schätzwert 400-500 €
Metallwerke Starkenburg AG
Auerbach (Hessen), Aktie 20 RM 1.5.1925
(Auflage nur 50 Stück, R 12) VF.
Gründung 1922 durch Fusion der Blechwarenfabrik Pohland & Schwenck in Auerbach (heute
ein OT von Bensheim) und der Ersten Schwarzwälder Metallwarenfabrik in Höfen-Enz. Betrieb einer Fabrik für Metallbearbeitung, Blechemballagen und Tuben. 1923 Einstellung der
Blechwarenfabrikation und Spezialisierung auf
die Herstellung von Tuben aller Art. Anfangs
börsennotiert im Freiverkehr Frankfurt a.M.,
seit 1926 reine Familien-AG. Ab 1939 auch
Herstellung von Tablettenröhrchen aus Aluminium. 1957 in eine GmbH umgewandelt.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. In
der oberen Umrandung etwas braunfleckig,
Fehlstelle rechts unten fachgerecht restauriert.
Los 1154
Schätzwert 200-250 €
Schätzwert 40-100 €
Metzeler Gummiwerke AG
München, Aktie 1.000 RM 9.5.1940
(Auflage 800, R 4) EF
Gründung 1863 durch Robert Friedrich Metzeler, seit 1901 AG Metzeler & Co., 1933 umbenannt in Metzeler Gummiwerke AG, 1965 in
Metzeler AG. Das Werk in der Westendstr. 131133 fabrizierte Bereifung für Motorrad, Auto,
Lastwagen und Gespannwagen sowie technische und chirurgische Artikel aus Weichkautschuk. Später Übernahme der Westland Gummiwerke GmbH in Lindau (technische Gummiwaren, Sohlenmaterial) sowie Errichtung eines
Schaumstoffwerkes in Memmingen, weiterhin
wurde das Produktionsprogramm erweitert um
Farben, Lacke und Freizeitartikel (Luftmatratzen, Schlauchboote, Tauchausrüstungen, Faltboote, Fiberglas-Kajaks, Skier) sowie Verpakkungsfolien und Wursthüllen. 1974 übernimmt
die Bayer AG handstreichartig die drei Betriebsgesellschaften Metzeler Kautschuk AG in
München, Metzeler Schaum GmbH in Memmingen sowie Metzeler Isobau GmbH in Bad
Wildungen und Mannheim. Es folgt ein desaströser Streit zwischen Altaktionären, der Bayer AG und dem Bundeskartellamt, im Jahr darauf verschwindet die Metzeler AG aus den Börsenhandbüchern. 1978 Umstrukturierung mit
Ausgliederung der Metzeler Automotive Profile
Systems, Lindau (Marktführer bei Automobilkarosserie-Dichtungen) sowie Verlegung der Reifenproduktion vom Münchener Werk ins Werk
Breuberg im Odenwald, wo fortan nur noch
Motorradreifen hergestellt werden. 1986 wird
die Metzeler Kautschuk GmbH von der PirelliGruppe übernommen.
Los 1156
Schätzwert 30-80 €
Metallwerke vorm. J. Aders AG
Mickoleit & Co. Metallwarenfabrik AG
Neustadt-Magdeburg, Aktie 1.000 Mark
22.11.1922 (Auflage 15000, R 9) EF-VF
Berlin, Aktie 100 RM Jan. 1926 (Auflage
520, R 4) EF
Gründung 1842, ab 1884 AG. Spezialisiert auf
Fabrikation und Verkauf von nahtlosen Kupferund Messingröhren sowie Apparaten für Destillerien, Zuckerindustrie, chemische Fabriken,
Brauereien etc. Die Fabrik beschäftigte etwa
Gründung 1923. Handel mit allen im Baugewerbe und seinen Nebenbetrieben vorkommenden Baustoffen und die Finanzierung derartiger Lieferungsaufträge. 1934 umbenannt in
“Ekmo” Bauhandels-AG. 1951 aufgelöst.
denkmäler und Kunststeine. Das Werk II, dem
der Stadt gehörenden Losse-Werk angegliedert, verarbeitete die dort anfallenden Schlakkenrückstände zu Schlackensteinen. In der
Weltwirtschaftskrise ging die AG ein.
Bisher vollkommen unbekannt gewesen.
Nr. 1154
Los 1157
Nr. 1157
Los 1163
Schätzwert 200-250 €
Milchvertriebs-AG
Leipzig, Namensaktie 500 RM Dez. 1927
(Auflage 200, R 8) UNCGründung im Dez. 1927 zwecks Handel mit
Milch, Molkereierzeugnissen und Förderung von
Bestrebungen zur Zentralisierung des Milchhandels in Leipzig. Großverteiler für Milch, Käse,
Quark, Dosenmilch, Speiseöl und Milcheiweißprodukten und alleinige Vertriebsgesellschaft für
die Milch- und Molkereiprodukte der Milchhof
Leipzig AG (Brandenburger Str. 7), an deren Kapital die Milchvertriebs-AG zu 1/3 beteiligt war.
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt.
Schätzwert 600-750 €
MITROPA Mitteleuropäische
Schlafwagen- und Speisewagen-AG
Berlin, Aktie 1.000 RM März 1926
(Auflage 9600, R 8), ausgestellt auf die
Transcontinent AG, Zürich UNC
Los 1160
Schätzwert 100-150 €
Mineralölindustrie-AG
Leipzig, Aktie 20 RM Nov. 1925 (Auflage
15000, R 8) VF+
Dekorativer Unterdruck mit Bohrturm und Kesselwagen.
Gründung 1923. Auf zwei Schächten in Galizien wurde nach Öl gebohrt. 1926 waren die
Geldmittel erschöpft und man versuchte die
noch unproduktiven Bohrlöcher zu verkaufen.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Faksimile-Unterschrift des Deutsche-BankVorstands Arthur v. Gwinner als AR-Vorsitzender.
In Berlin 1916 gegründet als “Mitteleuropäische Schlaf- und Speisewagen AG”. Zweck:
stationäre Gastronomie und Handel an hochfrequentierten Standorten in Bahnhöfen und
Einkaufszentren sowie Autobahnen und Fernstraßen. Im Westen Deutschlands fährt ab
1949 die Deutsche Schlafwagen- und Speisewagen-Gesellschaft mbH (DSG) als 100%ige
Tochter der Bundesbahn. Mitropa in der DDR
bleibt AG und entwickelte sich zum Monopolisten der Reisendenversorgung. 1994 werden
beide Unternehmen wieder unter dem Dach
der Mitropa vereint. In 2004 an die Compass
Group verkauft.
Was für ein Name!
Los 1164
Firmengelände der Milchhof Leipzig AG in 2008
- ein neues Gewerbegebiet entsteht
Schätzwert 400-500 €
Mitteldeutsche Hafen-AG
Halle/Saale, Aktie 80.000 RM Nov. 1934
(Auflage nur 23 Stück, R 8), ausgestellt
auf die Stadt Halle UNC
Los 1161
Schätzwert 40-100 €
Minimax AG
Berlin, Aktie 100 RM Juli 1934 (Auflage
2000, R 4) EF
Los 1158
Schätzwert 225-300 €
Milchvertriebs-AG
Leipzig, Namens-VZ-Aktie 1.000 RM Dez.
1927. Gründeraktie (Auflage nur 50
Stück, R 8) EF-
Gründung 1922, hervorgegangen aus der
1901 gegründeten Excelsior-Feuerlöschergesellschaft mbH Berlin. Herstellung von Handfeuerlöschern, Großlöschgeräten, ortsfesten
Schaum- und Kohlensäurelöschanlagen. 1948
nach Frankfurt/M., 1955 nach Stuttgart verlegt.
Los 1162
Schätzwert 20-60 €
Minimax AG
Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1938 (Auflage
8000, R 2) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1159
Gründung 1929, im besonderen durch die
Stadtgemeinde Halle. Diese brachte die bisher
in städtischer Verwaltung befindlichen Umschlagstellen in die neue AG ein, insbesondere
Grundstücke in Seeben, Halle und Trotha, mit
einer Gesamtfläche von 410.000 qm. 1930
wurde noch ein Grundstück in Trotha von rund
187.000 qm durch die Stadt eingebracht.
Zweck der Gesellschaft war vor allem die Förderung der Saaleflußschifffahrt, Bau von Uferanlagen und Umschlagseinrichtungen. 1993
bekommt die Stadt Halle den Hafen Halle-Trotha zurückübertragen und gründet die Hafen
Halle GmbH als Betreibergesellschaft.
Los 1165
Schätzwert 225-300 €
Mitteldeutsche Kunststeinund Marmorindustrie AG
Kassel, Aktie Lit. B 100 RM 20.8.1924
(Auflage 240, R 10) EF
Die AG übernahm zwei Werke einer gleichnamigen GmbH. Das Werk I, an der Straße Oberelsungen-Zierenberg gelegen, produzierte
Kunstmarmorplatten, Terrazzoplatten, Grab-
Los 1166
Schätzwert 150-200 €
Mitteldeutsche
Steinkohlenbergwerks-AG Südharz
Ilfeld, Aktie 1.000 Mark 11.12.1922
(Auflage 10000, R 9) VF-F
Schöne Umrandung mit Herzchen.
Gründung 1922 durch Berliner Geschäftsleute
und Reichstagsabgeordnete.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1167
Schätzwert 400-500 €
Mitteldeutsche
Zentralgenossenschaftsbank eGmbH
Gotha, Geschäfts-Anteil 3.000 RM
18.4.1928 (R 12), ausgestellt auf die
Neustädter Bank eGmbH, Neustadt (Orla)
VF+
Originalunterschriften.
1849 bzw. 1864 begründeten Hermann Schulze-Delitzsch die Volksbanken (eher im städtischen Raum aktiv) und Friedrich Wilhelm Raiffeisen die im ländlichen Raum aktiven späteren
Raiffeisenbanken. Bereits 1864 entstand für
den überregionalen Liquiditätsausgleich der
Volksbanken die Deutsche Genossenschaftsbank von Soergel, Parrisius & Co. in Berlin
(1904 in der Dresdner Bank aufgegangen und
dort als “Genossenschaftsabteilung” weitergeführt). 1876 gründete Raiffeisen in Neuwied die
Landwirtschaftliche Zentral-Darlehnskasse
(später Deutsche Raiffeisenbank AG). An der
Wende zum 20 Jh. gab es vier teils konkurrierende Spitzeninstitute, von denen die Preußische Zentralgenossenschaftskasse (“Preußenkasse”, ab 1932 auf Druck der Nazis als Deutsche Zentralgenossenschaftskasse das alleinige Spitzeninstitut) und die Reichsgenossenschaftsbank nicht direkt mit den über 12.000
Kreditgenossenschaften verkehrten, sondern
mit zwischengeschalteten regionalen Zentralkassen. Anteilspapiere dieser Zentralkassen
sind generell extrem selten, da Anteilseigner jeweils nur wenige angeschlossene Volksbanken
sein konnten.
Ein Unikat!
Schätzwert 125-175 €
Militärverein Greiz
Greiz, 4 % Anteilschein 50 Mark 1.8.1921
(R 9) EF
Ausgegeben für den Bau einer Doppelkegelbahn auf dem Bergfrieden. Umgestellt 1934
auf 2,50 RM.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1163
Nr. 1164
115
Stoffe, Schals, Tücher, Hut- und Kleiderschmuck. 1948 verlagert nach Köln, 1953 umfirmiert in Modena vorm. Gebr. Bing Söhne AG
für modische Band- und Seidenwaren, Köln, ab
1958 GmbH.
Los 1173
Schätzwert 75-150 €
Moll-Werke AG
Nr. 1167
Los 1168
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark März 1922
(Auflage 13000, R 5) EF
Nr. 1168
Gründung 1916 in Wolkenstein. Hergestellt
wurden Automobile 6/30 PS und “Mollmobile”
4 PS, ferner eiserne Transportfässer und Transportgeräte, schmiedeeiserne Radiatoren, Sauerstoff, Metallknöpfe aller Art. Die Gesellschaft
besaß Werke in Scharfenstein i.Sa. (mit eigenen grösseren Anlagen für Sauerstoff-Erzeugung und Acetylen-Bereitung), Tannenberg
i.Erzgeb., Oberlichtenau bei Chemnitz. Der Betrieb Annaberg wurde 1923 abgetrennt und zusammen mit der Firma “Ras-Werke GmbH” in
eine GmbH umgewandelt. Über das Vermögen
der Gesellschaft wurde 1925 das Konkursverfahren eröffnet.
Schätzwert 450-600 €
Mitteldeutsches Kraftwerk
Magdeburg AG
Magdeburg, Interimsschein 499.000 RM
11.5.1938 (R 12) für die Deutsche
Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau, die
sich mit insgesamt 2,999 Mio. RM am
Kapital von 10 Mio. RM beteiligt hatte VF-F
Maschinenschriftliche Ausführung auf einem
Geschäftsbriefbogen der Gesellschaft, Originalunterschriften.
Gründung 1929 zum Bau des Dampfkraftwerks
Magdeburg-Rothensee auf dem Gelände des
Mittellandkanalhafens. Aktionäre waren die
Elektrowerke AG in Berlin (50,01 %), die Stadt
Magdeburg (20 %) und die Deutsche Contigas
(29,99 %). Mitte 1939 wurde das Kraftwerk für
30 Jahre an die Elektrowerke AG verpachtet.
Auch damals gab es schon ein bißchen Finanzakrobatik: Eine 1930 in den USA aufgelegte Anleihe von 4 Mio. $ konnte bei Fälligkeit 1934
wegen der deutschen Devisenbestimmungen
nicht zurückgezahlt werden. Kurzerhand nahm
die Ges. dann in der Schweiz ein Franken-Darlehen auf, kaufte damit den größten Teil der Dollaranleihe (übrig blieben nur 145.050 $) freihändig am Markt zu Kursen weit unter pari zurück
und machte so einen sehr netten Extra-Gewinn.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Abheftlochung, Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1169
Schätzwert 40-100 €
Fabrik, seinerzeit mit ca. 3000 Arbeitern eines
der größten fernmeldetechnischen Unternehmen in Europa. 1948 verlagert nach Stuttgart,
1954 verschmolzen auf die deutsche ITT-Tochter, die Standard Elektrizitäts-Gesellschaft AG in
Stuttgart (die schon lange über 90 % der Aktien
der in Berlin börsennotierten Ges. besaß), 1998
dann Alcatel SEL AG, 2007 Alcatel-Lucent
Deutschland AG.
Los 1170
Schruns/Vorarlberg, Aktie 50 RM Febr.
1941 (Auflage nur 45 Stück, R 9) UNC.
Schätzwert 30-80 €
Nr. 1171
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1934 (Auflage
1000, R 3) UNC
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1171
Schätzwert 275-350 €
Mix & Genest AG
Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1934 (Auflage
10000, R 3) UNC
Gegründet 1879, AG seit 1889 als Mix & Genest Telephon-, Telegraphen- und Blitzableiter-
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschrift.
Schätzwert 300-400 €
Montafonerbahn AG
Mix & Genest AG
Berlin-Schöneberg, Interimsschein
1.000.000 RM 31.12.1934 (Auflage nur 9
Stück, R 9), ausgestellt auf die Standard
Elektrizititäts-Gesellschaft AG, Berlin EF
Mix & Genest AG
Los 1174
Los 1172
Schätzwert 75-150 €
Gründung 1906. 1939 wurde die Satzung dem
deutschen Aktiengesetz angepaßt. Betrieb der
Montafonerbahn Bludenz und Schruns sowie
des Elektrizitätswerkes Schruns zur Energieversorgung der Montafonerbahn und Stromabgabe an Dritte. Aktionäre 2006: Hauptaktionär
Stand Montafon, Vorarlberger Illwerke AG, Land
Vorarlberg, 22,8 % Streubesitz.
Aktien dieser Bahn waren vorher vollkommen
unbekannt!
MODENA AG für modische
Band- und Seidenwaren
Berlin-Köln, Aktie 1.000 RM Aug. 1941
(Auflage 300, R 5) EF
Gründung 1922 als Gebr. Bing Soehne AG, Sitz
bis 1938 in Köln, dann in Berlin. 1940 Namensänderung in Modena AG für modische
Band- und Seidenwaren. Herstellung von und
Handel mit Textil- und Modewaren aller Art.
Haupterzeugnisse: Samt- und Seidenbänder,
Los 1175
Schätzwert 75-150 €
Montanum AG für Berg- u.
Hüttenerzeugnisse und Metalle
Berlin, Aktie 1.000 Mark 14.9.1923
(Auflage 30000, R 7) EF
Nr. 1165
116
Nr. 1174
Gründung 1922. Handel mit Berg- und Hüttenprodukten sowie Metallen und Metallwaren aller Art. Der GV vom 12.4.1924 wurde Mitteilung gemäß § 240 HGB (Verlust der Hälfte des
Aktienkapitals). 1927 war die AG nichtig.
Erzeugnissen, Futter- und Düngemitteln, Sämereien und Kohlen.
Los 1179
Schätzwert 75-150 €
Mühle Wettin AG
Wettin (Saale), Aktie 1.000 RM 20.4.1928
(Auflage 165, R 5) EF
Moritz Jahr AG
Gründung 1928. Betrieb von Mahlmühlen zur
Verarbeitung von Getreide, Hülsenfrüchten und
verwandten Bodenerzeugnissen zwecks Erzielung von Mehl, Kleie und Nebenerzeugnissen aller Art. Der Mühlenkomplex wird gerade saniert.
Gera, VZ-Aktie Lit. C 100 RM 4.4.1929
(R 5) EF
Los 1180
Los 1176
Schätzwert 50-100 €
Gründung 1912. Das Unternehmen geht zurück auf eine 1841 von Moritz Jahr gegründete Maschinenbauanstalt. Betrieb einer Maschinenfabrik, Eisengießerei und Dampfkesselfabrik. Spezialität: Maschinen für Appretur, Bleicherei, Färberei, Dampfwäscherei. 1931
Zwangsvergleich.
Schätzwert 225-300 €
Mühlenindustrie-Bank AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1927
(Auflage 400, R 10) EF
Los 1182
Bankier Leo Hanau und August Thyssen. Erste
Investition war der Erwerb der Zeche ver. Hagenbeck in Essen-West (die älteste urkundlich
nachgewiesene Zeche des Oberbergamtsbezirks Dortmund überhaupt, erwähnt bereits
1575 in einer Bergverordnung des Richters der
Fürstäbtissin zu Essen). Kurz darauf wurden
auch die Zechen Wiesche, Humboldt, ver. Rosenblumendelle, Kronprinz, Neuschölerpad und
ver. Hobeisen erworben. Eine weitere wichtige
Erwerbung war 1909 der Ankauf der markscheidenden Zeche Roland mit dem Feld der
früheren Zeche Sellerbeck. 1927 Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Mathias
Stinnes. 1956 erloschen durch Verschmelzung
auf die Hauptaktionärin, die Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes AG.
Schätzwert 200-250 €
Mühlhäuser Spar- u. Bauverein eGmbH
Mühlhausen in Thür., Anteilschein 200
RM 18.5.1935 (R 10), ausgestellt auf Frau
Alwine Schnell, Witwe EF.
Schlichte aber hübsche Art-Deko-Umrahmung.
Originalunterschriften.
Gründung im Juni 1923 zur Unterstützung der
Mühlen bei der Rohstoffbeschaffung. Außerdem wurden in Berlin W 35, Potsdamer Str.
111 alle bankmäßigen Geschäfte betrieben.
Auch diese Bank war ein Opfer der Weltwirtschaftskrise: Im März 1929 wurde die Liquidation beschlossen.
Los 1184
Los 1183
Schätzwert 75-250 €
Mülheimer Bergwerks-Verein
Mülheim a.d.Ruhr, Aktie 1.000 Mark Aug.
1898 (Auflage 9000, R 2) VF-F
Los 1181
Schätzwert 100-175 €
Mühlenwerke Guhrau AG
Los 1177
Schätzwert 20-60 €
Moritz Krause AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 1.7.1923
(Auflage 2400, R 3) EF
Guhrau, Bez. Breslau, Aktie 500 RM Okt.
1927 (Auflage 500, R 7) EF-VF
Gründung 1922. Betrieb einer Mühle, einer
Bäckerei, eines Handelsgeschäfts mit Müllerei-
Dekorativ, Faksimile-Unterschriften Hugo Stinnes und Jos. Thyssen.
Gründung im März 1898, um den zersplitterten
und mit unzureichenden Mitteln betriebenen
Bergbau am nördlichen Ruhrufer zwischen
Mülheim und Essen zu einer wirtschaftlichen
größeren Einheit zusammenzufassen. Den ersten Aufsichtsrat bildeten die Initiatoren des
Unternehmens: Hugo Stinnes, der Mülheimer
Gründung 1913 zu Fortführung der Firmen
„Moritz Krause“ und „Verkaufsstelle der vereinigten Sandwerke Moritz Krause“. Neben Abbau
von Sand auch Ausführung von Tiefbauarbeiten. 1955 verlagert nach Hamburg, ab 1957
GmbH.
Los 1178
Schätzwert 100-150 €
Müllheim-Badenweiler Eisenbahn-AG
Müllheim i.B., Genussrechts-Urkunde 100
RM 1.12.1925 (R 9) EF-VF
Gegründet 1894 durch den Bahnkonzern Vering & Waechter zum Bau und Betrieb der 7,6
km langen 1000-mm-Schmalspurbahn als
Verbindung vom Staatsbahnhof Badenweiler
nach Müllheim in Baden. Anschließend ging die
Betriebsführung an die Deutsche EisenbahnBetriebs-Ges. 1913/14 Elektrifizierung der
Strecke, zugleich Übernahme der Betriebsführung in Eigenregie. Das Passagieraufkommen
stieg über die Jahre ständig an bis auf
700.000 Fahrgäste im Jahr 1953. Trotzdem
wurde die Bahn am 22.5.1955 stillgelegt,
nachdem sie nur zwei Monate zuvor auf die
Mittelbadische Eisenbahnen AG, Lahr übergegangen war.
Nur ein Stück lag im Reichsbankschatz.
Schätzwert 225-300 €
Mühldorfer Wasserkraftwerke AG
Treibach, Sammelaktie 10 x 100 RM
16.1.1940 (R 10) UNC-EF
Gegründet 1926 durch die Treibacher Chemische Werke AG zwecks Ausnutzung der Wasserkräfte des Mühldorfer Seebaches und des
Rückenbaches. 1941 Verkauf des Werkes Seebach (Seutterwerke) an die Kärntner Elektrizitäts-AG. Heute ein Werk der e.on Wasserkraft
GmbH.
Vorher unbekannt gewesen, nur 3 Stück lagen
im Reichsbankschatz.
Los 1185
Mülheimer Bergwerks-Verein - Zeche Humboldt
Schätzwert 75-150 €
Münchener Export-Malzfabrik
München AG
München, Aktie 1.000 Mark 1.5.1906
(Auflage 250, R 5) EFGroßformatig, dekorativ mit Jugendstilornamenten und Frauenköpfen.
Gründung 1901 zwecks Übernahme der Malzfabrik von Max Weisenfeld an der Tegernseer
Landstraße. Übernahme der Malzfabrik August
Forster in Memmingen 1906 und der Vereinsmälzerei München 1908. Gründung der Kapuziner Malzkaffeefabrik 1918. Börsennotiz München und Frankfurt. 1959 Umwandlung auf
den Hauptaktionär und Fortführung als Firma
„Ernst Habermann vorm. Südbayerische Malzfabrik“.
Nr. 1178
Nr. 1180
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
117
schaftseigene Wohnungsbauunternehmen zum
symbolischen Preis von einer Mark an den Berliner Bäckerei-Unternehmer Horst Schiesser.
Der Sanierungsplan Schiessers wurde von den
Banken nicht akzeptiert, daher kaufte der DGB
die Neue Heimat am 12.11.1986 für eine Mark
von Schiesser zurück.
Rückseitig 1937 übertragen auf die Treuhandgesellschaft für wirtschaftliche Unternehmungen mbH, Berlin-Wilmersdorf.
Los 1186
Los 1192
Schätzwert 75-150 €
Magdeburg, Aktie 1.000 Mark 11.1.1922
(Auflage 2000, R 3) EF-VF
München, Aktie 1.000 RM 5.1.1942
(Auflage 300, R 5) UNC-EF
Los 1189
Schätzwert 75-175 €
Münchener Wohnungsfürsorge
und Baubank AG
München, Namensaktie Lit. A 200 RM
31.5.1928 EF
Los 1187
Schätzwert 50-100 €
Münchener Rückversicherungs-Ges.
Schätzwert 20-75 €
Mundlos AG
Münchener Export-Malzfabrik
München AG
Kapitalerhöhung 1928 um 100.000 RM (Inhaber und Stämme).
Rückseitig 1936 übertragen auf die Treuhandgesellschaft für wirtschaftliche Unternehmungen mbH, Berlin-Wilmersdorf.
Großformatig. Dekorative Umrandung.
Gründung 1863 als „H. Mund & Co., AG seit
1920. Herstellung von Nähmaschinen für
Haushalt, Gewerbe und Industrie sowie Spezial-Nähmaschinen. Eine der ältesten Nähmaschinenfabriken, die die Universal-ZickzackNähmaschine erfand. Export in die ganze Welt.
Großaktionär Emil Köster AG, Berlin. Etwa 1000
Arbeiter und ca. 110 Beamte waren bei Mundlos beschäftigt. In guten Jahren wurden bis zu
100.000 Nähmaschien hergestellt. Börsennotiz
Berlin und Freiverkehr Magdeburg. Während
eines Bombenangriffs wurde der größte Teil der
Fabrikanlagen und das firmeneigene Museum
zerstört, was erhalten blieb, wurde als Reparaturleistung in die Sowjetunion transportiert.
Nach dem Krieg nicht verlagert.
München, Namens-Aktie 200 RM Febr.
1929 (Auflage 40000, R 2) EF
1941 heraufgestempelt auf 275 RM.
Die 1880 gegründete Münchener Rück ging
1888 an die Börse. 1889/90 gehört ihr Mitinitiator Carl Thieme zu den Gründern der AllianzVersicherung, woraus eine mehr als 100-jährige
enge Verflechtung beider Unternehmen resultierte. Bereits 1890 ist ein Büro in London der
erste Schritt ins Ausland. 1899 Eröffnung eines
Büros in den USA; damit wird auch die Münchener Rück 1906 von dem verheerenden Erdbeben in San Francisco schwer getroffen. Innovative Gründungen sind 1907 die Europäische Reisegepäckversicherung-AG, 1910 die erste
Rückversicherung für Luftfahrzeugrisiken und
1917 die Hermes Kreditversicherungs-AG. Der
Standort München wird 1911 nach einer drastischen Steuerehöhung in Bayern in Frage gestellt, aber nicht lange: 1913 zieht die Münchener Rück in ihren prachtvollen neuen, bis heute
bestehenden Hauptsitz in der Königinstraße um.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde das US-Geschäft
von den US-Behörden liquidiert, das Vermögen
musste vollständig abgeschrieben werden.
1996 startet die Münchener Rück mit dem Kauf
der American Re erneut in den USA voll durch.
Nichts aus der Geschichte gelernt? Zum dritten
Mal nur Pech in den USA, der Neuzugang erweist sich als Milliardengrab. 1997 bündelt die
Münchner Rück ihre Erstversicherer unter dem
Dach der ERGO. 1998 wird das Vermögensverwaltungsgeschäft in der MEAG konzentriert.
Heute der größe Rückversicherer der Welt mit
200 Tochtergesellschaften in 160 Ländern.
Los 1195
Wiesbaden, Aktie Lit. A 1.000 RM
30.6.1943 (Auflage 2000, wahrscheinlich
kompletter Neudruck der Aktien, R 5) EF
Gründung 1898. Sitz bis 1942 in Berlin-Wilmersdorf. 1000-mm-Schmalspurbahnen St.
Goarshausen-Nastätten-Zollhaus (43 km), Nastätten-Miehlen (4 km) und Braubach Hafen
zur Blei- und Silberhütte (2 km als Dreischienengleis in 1000- und 750-mm-Spur). 195277 schrittweise stillgelegt. 1975 in eine GmbH
umgewandelt.
Los 1190
Schätzwert 50-100 €
Münchener Wohnungsfürsorge AG
München, Aktie Lit. B 200 RM 1.7.1931
(Auflage 375, R 4) EF
Los 1193
Schätzwert 50-150 €
N. Schäffer AG
Breslau-Kleintschansch, Aktie 20.000
Mark 1.1.1923. Gründeraktie (Auflage
1000, R 4) EF
Sehr dekorative Zierumrandung aus Hopfen
und Weintrauben.
Gründung 1923 zum Betrieb einer Pechsiederei,
einer Holzbearbeitungs- und einer Korkenfabrik,
Herstellung und Vertrieb von Maschinen und Apparaten für die gesamte Getränkeindustrie.
Los 1194
Schätzwert 175-300 €
Nähmaschinenfabrik und Eisengiesserei AG vormals H. Koch & Co.
Bielefeld, Aktie 1.000 Mark Mai 1904
(Auflage 450, R 6) VF+
Los 1191
Schätzwert 75-125 €
Bautzen, Aktie 1.000 Mark 15.3.1923
(Auflage 9000, R 7) EF-VF
Gründung 1922 zum Betrieb einer Maschinenfabrik und Übernahme der Handelsges. Münkkner & Comp. in Bautzen, Wilthenerstr. 44. Börsennotiz: Freiverkehr Dresden. 1932 Auflösung
der Gesellschaft.
1860 gründeten die Schlosser Baer und Koch
die erste Bielefelder Nähmaschinenfabrik. Sie
beschäftigten ab 1865 auch den Nähmaschinenmechaniker Dürkopp, der schon 1861 seine erste Nähmaschine konstruiert hatte und
sich 1867 selbständig machte. Die Firma H.
Koch, die inzwischen auch Fahrräder und Lederwalzen herstellt, wird 1895 in eine AG umgewandelt. 1898 Verkauf der alten Fabrik an
der Bahnhofstraße und Bau einer neuen Fabrik
Los 1196
Münchenbernsdorf (Thüringen), Aktie
1.000 RM 21.8.1943 (Auflage 250, R 11)
EF+
Herausragende Gestaltung mit Garnrollen und
Kettfäden, angefangene Teppiche in der Umrandung.
Gegründet 1903/1913 zwecks Fabrikation von
Teppichen und verwandten Artikeln. 1932 Vergleichsverfahren durchgeführt. Noch zu DDRZeiten existierende Gesellschaft. Münchenbernsdorf war bedeutenstes Zentrum der Teppichindustrie in Mitteldeutschland. Heute gibt es
hier nur noch eine in Betrieb befindliche Fabrik.
Vorher völlig unbekannt!
Los 1197
Esslingen, Aktie 1.000 Mark 20.5.1920
(Auflage 5000, R 2) UNC-EF
Großformatig, dekorative Zierumrandung.
Gründung 1905 unter Übernahme einer 18991904 von Heinrich Mayer in Altbach errichteten
“Kraftcentrale für die Überland-Stromversor-
München, Aktie Lit. B 200 RM 30.6.1925
(Auflage 250, R 5) EF
118
Schätzwert 50-150 €
Neckarwerke AG
Schätzwert 50-125 €
Nr. 1194
Schätzwert 400-500 €
Naundorf & Poser
AG für Teppichfabrikation
Münchener Wohnungsfürsorge
und Baubank AG
Gründung Dez. 1924 durch Baugenossenschaften und Gewerkschaften. Bis 1930: Münchener
Wohnungsfürsorge und Baubank AG, bis 1938:
Münchener Wohnungsfürsorge AG, bis 1939:
Müwag Münchener Wohnungsfürsorge AG, danach “Neue Heimat” Gemeinnützige Wohnungsund Siedlungsgesellschaft der DAF im Gau
München-Oberbayern, AG. 1955 Eingliederung
der Neuen Heimat in den Neue Heimat-Konzern. 1986 verkaufte der DGB das gewerk-
Schätzwert 50-175 €
Nassauische Kleinbahn AG
Münckner & Co. AG
Los 1188
an der Großen Kurfürstenstraße. Umfirmiert
1913 in Kochs Adlernähmaschinen Werke AG,
1931 wird von den 1867 durch ihren ehemaligen Mitarbeiter gegründeten Dürkoppwerken
das Fabrikationsprogramm für Haushaltsnähmaschinen übernommen, 1971 umbenannt in
Kochs Adler AG. 1975 Bezug eines neuen Werkes am Stadtrand von Bielefeld. 1987 erwirbt
FAG Kugelfischer in Schweinfurt die Aktienmehrheit, die 1962 auch schon die Dürkoppwerke AG gekauft hatten (die nach der Jahrhundertwende neben Fahrrädern auch Automobile und Lastwagen produziert hatten und
zuletzt Industrienähmaschinen und Förderanlagen für die Textilindustrie bauten). 1990 werden Kochs Adler und die Dürkoppwerke zur
Dürkopp Adler AG fusioniert. Als 2002 FAG seinerseits durch den Konkurrenten INA übernommen wird, steht die Dürkopp-Adler-Beteiligung
zur Disposition: 2005 wird sie an die chinesische Firma “ShangGong” verkauft.
Nr. 1196
gung”. 1997 Fusion mit den Technischen Werken der Stadt Stuttgart AG, Sitzverlegung nach
Stuttgart und Umfirmierung in “Neckarwerke
Stuttgart AG”. Großaktionäre sind die Landeshauptstadt Stuttgart, der Neckar-Elektrizitätsverband und die EnBW. Direkt versorgt werden jetzt
124 Städte und Gemeinden in der Mitte BadenWürttembergs (darunter Stuttgart, Esslingen,
Ludwigsburg, Böblingen und Göppingen).
Los 1198
Schätzwert 20-60 €
Neudammer Hutfabriken AG
vormals Fritz Schwartzkopf & Co.
Neudamm (Neumark), Aktie 100 RM Dez.
1934 (Auflage 3800, R 3) EF
Vorliegendes Stück stammt aus der Sanierung.
Gründung 1921. Herstellung und Vertrieb von
Herren- und Damenhüten jeder Art. Mai/Juni
1934 Vergleichsverfahren durchgeführt.
Nr. 1207
Nr. 1204
le und notorische Aktienspekulant JACOB SCHAPIRO die Aktienmehrheit. Ihm gehörte nicht nur
seit 1923 die Mehrheit beim Autohersteller NSU,
er beherrschte auch Cyclon, Schebera, Hansa
und die Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi), selbst für
die Fusion von Daimler und Benz war Schapiro
die Ursache (ihm gehörten zeitweise 60 % der
Benz-Aktien, doch Benz-Finanzvorstand Wilhelm
Kissel manövrierte ihn aus und zwang ihn zum
Verkauf der Aktienmehrheit an die Deutsche
Bank, die schon die Daimler-Motorengesellschaft
beherrschte und beide Firmen dann fusionierte).
Seinen Firmen entzog Schapiro alle Mittel, um
damit private Spekulationen zu finanzieren (u.a.
erwarb er noch am 22.2.1929 in der Zwangsversteigerung den berühmten Sportpalast und
verpachtete ihn anschließend an den Vorsitzenden des Trabrennvereins Berlin-Ruhleben). Sein
Imperium brach gleich zu Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 zusammen. Die Fahrzeugfabrik Eisenach wurde an BMW verkauft, NSU ging
an die Dresdner Bank und FIAT. Die bis dahin
kerngesunde Neue Boden-AG, der Schapiro Vermögen fast in Höhe der gesamten Bilanzsumme
(16 Mio. M) entzogen hatte, ging am 11.11.1932
in Vergleich und am 7.3.1933 in Konkurs.
Nur 19 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1203
Schätzwert 75-150 €
Neukölln-Mittenwalder
Eisenbahn-Gesellschaft
Berlin, Aktie Lit. A 1.000 RM 1.4.1936
(Auflage 250, R 5) UNC-EF
Gründung 1899 als „Rixdorf-Mittenwalder Eisenbahn“. Strecke Neukölln-MittenwaldeSchöneicherplan (33,2 km). 2/3 der Strecke
wurden in der Ostzone 1947 entschädigungslos enteignet. Die Reststrecke Berlin Neukölln
(Hermannstr.)-Teltowkanal-Britz-Buckow-Rudow wird bis heute für den Güterverkehr intensiv genutzt (Personenverkehr 1955 eingestellt).
Los 1204
Schätzwert 200-250 €
Neuwalzwerk AG
Bösperde i. Westf., Aktie 1.000 RM Jan.
1942 (Auflage nur 16 Stück, R 8) EF-VF
Los 1199
Schätzwert 100-125 €
Neue Berliner Grundstücks-AG
Berlin, Namensaktie 2.000 Mark Juli 1909.
Gründeremission (Auflage 500, R 4) EF
Als Stammaktie gültig geblieben.
Die Gesellschaft erwarb die südlich der Levetzowstraße gelegenen Spiekermannschen und
Richterschen Grundstücke zur Parzellierung.
1924 nach erfolgreicher Veräußerung aller
Grundstücke aufgelöst.
Los 1200
Schätzwert 40-50 €
Neue Boden-AG
Berlin, Aktie 100 RM Juni 1925 (Auflage
11206, R 8) EF
Gründung 1893 als „Neue Berliner Baugesellschaft“. 1901 umbenannt wie oben nach Fusion
mit der „Deutsche Grundschuld-Bank“. Eine der
größten Berliner Terraingesellschaften mit Terrains in Charlottenburg, Wilmersdorf, SpandauGatow, Pankow, Heinersdorf, Hohen-Schönhausen, Hohen-Neuendorf, Dresden und Königsberg
i.Pr. Die Neue Boden besaß ferner 76 Hausgrundstücke in Berlin, außerdem war sie an der
Gründung von mehr als 10 weiteren Terraingesellschaften und der Privatanschlußbahn Borgsdorf-Birkenwerder GmbH beteiligt. Börsennotiz
Berlin und Frankfurt. 1927 erwarb der Industriel-
Los 1201
Schätzwert 50-125 €
Neue Heimat Gemeinnützige
Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft
der deutschen Arbeitsfront
im Gau Mark Brandenburg AG
Gegründet 1827 von Johann Hermann Kissing
und Ferdinand Möllmann, Inhaber der Iserlohner Fabrik Kissing & Möllmann, AG seit 1896.
Herstellung von Eisendraht aller Art sowie von
Eisendrahterzeugnissen, Blechen, Metallwaren
aller Art wie Wasserkessel, Herdschiffe usw.
1957 erworben von OBO Bettermann GmbH
und Co. KG.
Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Berlin, Namensaktie 1.000 RM April 1939
(Auflage 500, R 4) UNC-EF
Gründung 1924 als “Dewog” Deutsche Wohnungsfürsorge AG für Beamte, Angestellte und
Arbeiter, ab 1934 “Dewog” Deutsche Wohnungsfürsorge und ab 1939 “Neue Heimat”.
Zweck war Bau und Betreuung von Kleinwohnungen.1986 verkaufte der DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen zum
symbolischen Preis von einer Mark an den Berliner Bäckerei-Unternehmer Horst Schiesser.
Der Sanierungsplan Schiessers wurde von den
Banken nicht akzeptiert, daher kaufte der DGB
die Neue Heimat am 12.11.1986 für eine Mark
wieder von Schiesser zurück.
Ausgestellt auf die Treuhandgesellschaft für
wirtschaftliche Unternehmungen mbH, BerlinWilmersdorf.
Los 1202
Schätzwert 50-100 €
Neue Heimat Gemeinnützige
Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft
der deutschen Arbeitsfront
im Gau Mark Brandenburg AG
Berlin, Namensaktie 1.000 RM Sept.
1940 (Auflage 1000, R 3) UNC-EF
Ausgestellt auf die Treuhandgesellschaft für die
wirtschaftlichen Unternehmungen der Deutschen Arbeitsfront, GmbH.
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1205
Los 1206
Schätzwert 50-100 €
Niederlausitzer Bank AG
Cottbus, Aktie 1.000 RM März 1927
(Auflage 700, R 5) EF
Gründung 1901 als „Niederlausitzer Kreditund Sparbank AG“. Filialen in Crossen, Forst,
Frankfurt (Oder), Guben, Küstrin, Lübben, Sagan, Sommerfeld, Sorau und Weißwasser. Börsennotiz Berlin. Großaktionär war die Deutsche
Bank. Laut Handbuch von 1953: erloschen.
Los 1207
Schätzwert 100-250 €
Niederlausitzer Kohlenwerke AG
Fürstenberg a.O., Namensaktie 500 Mark
23.5.1882. Gründeraktie (Auflage 900,
R 4) VF
Gründung 1882 mit Sitz in Fürstenberg a.O.,
zur vorteilhafteren Gestaltung des Brikettvertriebs. 1902 Sitzverlegung nach Berlin (Potsdamerstr. 127/128). Die Ges. besaß 8 Braunkohlen-Tagebaue im Senftenberger Revier, 2 Tiefbaue im Spremberger Revier und 3 Tage- bzw.
Tiefbaue im Borna-Leipziger Revier, dazu 16
Brikettfabriken und 4 Ziegeleien, beschäftigt
waren bis zu 6.000 Menschen. 1919 Beitritt
zum ostelbischen sowie zum mitteldeutschen
Braunkohlensyndikat, die für die angeschlossenen Werke den kompletten Verkauf übernahmen und Produktionsquoten vergaben. Die in
Berlin börsennotierte AG erwirtschaftete regelmäßig zweistellige Dividenden, Großaktionär
war der Petschek-Konzern in Aussig (der in der
Weltwirtschaftskrise dann in derbe Schwierigkeiten kam). Seit 1939 in Liquidation.
Schätzwert 225-300 €
Niederdeutsche Kalkund Zementwerke AG
Alfen i.W. (Kr.Paderb.), Aktie 50 RM
1.1.1924 (Auflage 2625, R 9) VF+
Los 1208
Gründung 1922 als Niederdeutsche Kalkwerke
AG, 1925 Umfirmierung wie oben. Ausbeutung
von Kalksteinvorkommen bei Alfen i.W. (Post
Nordborchen). Der Steinbruch hatte sogar einen eigenen Bahnanschluß, dennoch kam der
Betrieb Mitte der 20er Jahre fast völlig zum Erliegen. Die G.-V. vom 4.9.1929 sollte die Verwaltung zum Verkauf der Liegenschaften ermächtigen.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Berlin, Aktie 1.000 Mark 21.5.1910
(Auflage 6000, R 2) EF
Schätzwert 20-75 €
Niederlausitzer Kohlenwerke AG
Dekorativ, mit Hermes-Vignette in allen vier
Ecken.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
119
verlegte. 1957 Umwandlung in eine GmbH &
Co. KG.
Dies ist eine seltene Abart mit GültigkeitsStempel von 1933, davon blieben nur ca. 150
Stück erhalten.
Los 1217
Schätzwert 20-60 €
Norddeutsche Hochseefischerei AG
Wesermünde-G., Aktie 200 RM
17.11.1936 (Auflage 2250, R 3) UNC
Los 1215
Schätzwert 40-75 €
Norddeutsche Grund-Credit-Bank
Weimar, Aktie 1.000 RM 11.12.1926
(Blankette, R 7) UNC-EF
Los 1209
Schätzwert 125-175 €
Niedersächsische Eisenerzund Erdölbohrgesellschaft
Hannover, Namens-Anteilschein 1 Anteil
12.10.1925 (Auflage 5000, R 9)
Eingetragen auf die Erz- und ErdölHandelsgesellschaft mbH. EF
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1210
Schätzwert 150-200 €
Niedersächsische Montan-AG
Berlin, Aktie 2.000 Mark 5.10.1923 (R 10)
EF-VF
Los 1212
Schätzwert 40-80 €
Nord-Deutsche Versicherungs-Ges.
Hamburg, Namens-Aktie Lit. C 100 RM
Okt. 1930 (Auflage 21226, R 3) UNC
Alte, bereits 1857 gegründete Versicherung.
Zahlreiche Fusionen und Übernahmen in den
20er und 30er Jahren, u.a. mit der Nord-WestDeutschen Versicherungs-AG, der Hanseatischen Versicherungs-AG und der Cöln-Hamburger Versicherungs-AG. 1968 Verschmelzung mit der 1854 gegr. Hamburg-Bremer
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft zur “NordDeutsche und Hamburg-Bremer Versicherungs-AG”. 1975 (inzwischen war die Münchener Rück mit 50 % beteiligt) Neugründung als
Nord-Deutsche Versicherungs-AG. Bald darauf
erwarb die Württembergische Versicherung
100 % der Aktien. 1998 Übertragung des Versicherungsbestandes auf die Württembergische und Badische Versicherungs-AG (heute:
Wüstenrot & Württembergische). Der AG-Mantel ging an die britische AIG UK Holdings PLC,
eine Tochter des im Zuge der Finanzkrise
2008/09 dann skandalumwitterten US-Versicherungsriesen AIG.
Erwerb von Montangerechtsamen insbesondere für Erdöle und Erze. Ölexploration auf einem
Gelände in Nienhagen/Wietze bei Hannover, auf
dem 1925 mit Bohrungen begonnen werden
sollte. 1928 gelöscht.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Hamburg, Namens-Aktie Lit. E 1.000 RM
Aug. 1939 (Auflage 835, R 8) EF-VF
Schätzwert 25-125 €
Nitritfabrik AG
Cöpenick, Aktie 1.000 Mark 20.3.1923
(Auflage 15000, R 3) VF
120
Hannover, VZ-Aktie 1.000 Mark 1.6.1920
(Auflage 200, R 5) EF
Schätzwert 175-300 €
Geestemünde, Aktie 1.000 Mark
23.7.1907 (Auflage 750, R 7) EF
Schätzwert 150-200 €
Los 1214
Schätzwert 30-60 €
Nordböhmische Elektrizitätswerke AG
Bodenbach, Aktie 1.000 RM Febr. 1940
(Auflage 12500, R 3) UNC-EF
Gründung 1911 als GmbH für die Stromversorgung des Bezirks Türmitz, AG seit 1915. Im
gleichen Jahr Übernahme der Steinkohlenbergwerke der Gräfin Silva-Tarouca in und um Türmitz zur Versorgung des Kohlekraftwerks der
eigenen Überlandzentrale. 1923 fusionsweise
Übernahme der Siemens Elektrische Betriebe
Ges. mbH in Turn-Teplitz, dadurch Ausweitung
des Versorgungsgebietes auch auf Teplitz, Dux
und Oberleutensdorf, 1926/28 auch auf Tetschen, Deutsch-Gabel, Böhmisch-Leipa, Auscha, Leitmeritz und Lobositz durch Übernahme
weiterer regionaler Versorger. Großaktionäre
1943: Deutsche Continental-Gas-Ges. (rd. 42
%), Reichsgau Sudetenland, Schweizerische
Ges. für elektrische Industrie.
Schätzwert 75-175 €
Norddeutsche
Portland-Cement-Fabrik Misburg AG
Norddeutsche Hochseefischerei AG
Nord-Deutsche Versicherungs-Ges.
Mit dekorativer Eichenlaubumrandung.
Gründung 1906 unter Übernahme einer gleichnamigen GmbH. Die Fabrik an der Wendenschloßstraße zu beiden Seiten eines Stichkanals der Spree beschäftigte auf ihrem Fabrikareal von knapp 60.000 qm etwa 200 Arbeiter.
Hergestellt wurden Ameisensäure, Tannin, Gallus- und Pyrogallussäure, Perborat, Wasserstoffsuperoxyd, Borax, Bromsalze und organische Präparate für phamazeutische und photographische Zwecke. 1922 Gründung der “Orgacid” Chemische Fabrik GmbH & Co. zur Herstellung von Oxalsäure und deren Salzen gemeinsam mit dem Auer-Konzern (der seinen
Anteil ein Jahr später in Aktien der Nitritfabrik
AG tauschte). Großaktionär war die Familie von
Gwinner (Arthur von Gwinner war bis zu seinem
Tod 1919 Vorstandssprecher der Deutschen
Bank). Das Kapital der bis 1926 in Berlin börsennotierten AG mußte zwecks Sanierung
1926 im Verhältnis 5:1 (mit anschließender
Wiederaufstockung auf 2 Mio. RM) und 1931
erneut 2:1 auf 1 Mio. RM zusammengelegt
werden, 1951 Umstellung 20:1 auf 50.000
DM. 1945 wurde die Köpenicker Fabrik erst
vollständig durch die Russen demontiert und
dann in Volkseigentum überführt, weshalb die
AG ihren Sitz 1949 nach Schleissheim und
1956 weiter nach Feldkirchen bei München
Los 1218
Los 1216
Los 1213
Los 1211
Gründung 1868 in Berlin. 1895 Sitzverlegung
nach Weimar. Schloß sich der „Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypothekenbanken“ an.
1930 Fusion mit der Preußischen PfandbriefBank und der Preußischen Central-Boden-Credit-AG zur Deutschen Centralbodenkredit-AG
(heute Eurohypo). Als Tochtergesellschaft der
Deutschen Bank die größte reine Hypothekenbank in Deutschland.
Großformatiges Papier, sehr dekorativ, mit großer Abb. eines Heringsloggers.
Gründung 1907. 1935 Übernahme der Deutsche Fischerei AG. Die Fangflotte erreichte bis
zum Kriegsbeginn 23 Schiffe. 1968 Übernahme der Bremen-Vegesacker Fischerei GmbH.
1970 Vercharterung der gesamten Flotte (15
Schiffe) an die Nordsee Deutsche Hochseefischerei GmbH. 1977 Rückzug aus dem Fischfanggeschäft. 1979 Umfirmierung in Project
Carries AG und Sitzverlegung von Bremerhaven
nach Leer/Ostfriesland. Seitdem Wahrnehmung von Geschäftsführungsaufgaben als
Komplementär für Reedereien des neuen
Schiffstyps Project Carrier. 1982 Sitzverlegung
nach Bad Schwartau. 1985 Umbenennung in
Hansa-Linie AG und Sitzverlegung nach Bremen, 1989 Umbenennung in MAMMOET-HANSA-Linie AG. 1994 Sitzverlegung nach Rostock,
seit 1995 als Reederei Hansa AG und seit
2007 als INTERHANSA Reederei AG firmierend.
Eigene Umsätze erzielt die AG nicht mehr, wesentliches Aktivum waren bis zum Verkauf
2008/2009 Beteiligungen an der Hugo Stinnes
Linien GmbH (100 %, Liniendienste nach Mexico und Südafrika) und der Deutsche SeeHansa
AG (50 %, Emissionshaus für Schiffsbeteiligungen gemeinsam mit Salomon Brothers). Für die
ganz wenigen übrig gebliebenen Kleinaktionäre
ließ der zypriotische Großaktionär 2008 einen
squeeze-out beschließen.
Nr. 1217
Gründung 1898. Später kontinuierliche Expansion durch Aufkauf von Konkurrenten: Misburger Portland-Cement-Fabrik Kronsberg AG
(1904), Wunstorfer Portlandcementwerke AG
(1929), Portland Alemannia AG in Hannover und
Portlandcementwerk Schwanebeck AG (1930),
Portlandcementfabrik Hoiersdorf GmbH, Portlandzementwerk “Siegfried” Salzderhelden AG
und Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG,
Hannover (1942). Alle diese Beteiligungen sowie die Braunschweiger Portlandcementwerk
AG, Salder wurden 1950/57 auf die Nordcement verschmolzen. 1964 Umfirmierung in
NORDCEMENT AG. 1973/75 Erwerb und anschließende Verschmelzung der Portland-Cementfabrik Hardegsen AG. In Betrieb blieben die
Werke Höver (Werk Alemannia), Hardegsen und
Wunstorf. Großaktionär war bis in die 70er Jahre die AGIV, danach die Schweizer Holderbank
(Mehrheit) und mit einer Schachtel die Heidelberger Zement. Verschmelzung mit der Alsen
GmbH und der Breitenburger Finanzholding
GmbH auf die Breitenburger Portland-CementFabrik und Umbenennung in Alsen AG.
Los 1219
Schätzwert 200-250 €
Norddeutscher Lloyd
Bremen, 4,5 % Genussrechtsurkunde 200
RM Mai 1926 (R 9) VF
Gründung 1857 durch Fusion von vier noch älteren Vorgängergesellschaften. Zunächst wurden England und New York angelaufen, bald darauf auch Baltimore und New Orleans. Neben der
Frachtschiffahrt spielte der Passagierverkehr,
vor allem die Verschiffung von Auswanderern,
eine große Rolle. Daneben Betätigung im Bugsierdienst, im Bäderdienst, Betrieb einer Assekuranz und der bis heute tätigen Schiffsreparatur.
1867 ging der Lloyd eine weit reichende Partnerschaft mit der Baltimore & Ohio Railroad ein.
In Bremerhaven bestand schon seit 1862 mit
der Geestebahn ein für den Passagierverkehr
wichtiger Anschluß. Seit den 1870er Jahren
wurden auch Westindien und Südamerika angelaufen. Mit fast 100 Schiffen zu dieser Zeit be-
reits die viertgrößte Schifffahrtsgesellschaft der
Welt. 1885 gewann der Lloyd die Ausschreibung
der Reichspostdampferlinien, wonach monatlich
folgende Linien bedient wurden: 1. Bremerhaven-Belgien/Holland-Genua-Neapel-Port SaidSuez-Aden-Colombo-Singapur-HongkongShanghai, 2. eine Anschlußlinie Hongkong-Yokohama-Hiogo-Nagasaki-Shanghai, 3. eine Anschlußlinie Singapur-Batavia-Neu-Guinea und
4.) Bremerhaven-Suez-Colombo-Adelaide-Melbourne-Sidney. Für den regelmäßigen Linienverkehr zahlte das Reich einen Zuschluß von 4,09
Mio. M jährlich. Neben der deutschen beförderte der Lloyd auch belgische, englische und amerikanische Post. 1897 stellte der Lloyd mit der
“Kaiser Wilhelm” das zu dieser Zeit größte und
schnellste Schiff der Welt in Dienst, das auch
gleich das “Blaue Band” für die schnellste Atlantiküberquerung gewann. Es folgte das “Jahrzehnt der Deutschen” in der Transatlantikschiffahrt, die nun vom Norddeutschen Lloyd und der
HAPAG aus Hamburg dominiert wurde. In der
gleichen Liga spielten nur noch die Cunard-Line
und die White Star Line aus Großbritannien. Anfang des 20. Jh. kaufte der New Yorker Finanzier
J. P. Morgan eine Reihe von Reedereien auf, um
ein transatlantisches Monopol zu errichten, was
ihm aber nicht gelang. Die HAPAG und der Lloyd
machten Morgan, der auch die Baltimore & Ohio
RR beherrschte, daraufhin ein Angebot, den
Markt unter sich aufzuteilen. Dieses Abkommen
bestand bis 1912. Bei Beginn des 1. Weltkrieges
1914 besaß der Lloyd eine Tonnage von über
900.000 BRT und beschäftigte über 22.000
Menschen. 1917 beschlagnahmten die USA bereits die Hafenanlagen des Lloyd in Hoboken und
alle dort aufliegenden Dampfer, praktisch der
gesamte Rest der Flotte ging durch den Versailler Vertrag verloren. mit nur 57.000 BRT, alles
nur kleine Dampfer, musste der Lloyd praktisch
von vorn beginnen. 1920 Gründung der Lloyd
Luftverkehr, 1923 mit entsprechenden HAPAGAktivitäten zur Deutschen Aero Lloyd zusammengeführt, also eine Keimzelle der 1926
gegründeten Deutschen Luft Hansa. Die Weltwirtschaftskrise erzwang 1930 einen Unionsvertrag mit dem Hamburger Erzrivalen HAPAG, der
1935 zu einer Betriebsgemeinschaft erweitert
wurde. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges hatte
sich der Lloyd wieder bis auf eine Tonnage von
rd. 600.000 BRT hochgearbeitet und beschäftigte über 12.000 Mitarbeiter. Wiederum gingen
im Krieg sämtliche Schiffe verloren bzw. wurden
anschließend von den Alliierten beschlagnahmt.
Erneut musste der Lloyd 1945 mit 350 Mitarbeitern ganz von vorn anfangen. Bis 1970, dem
Jahr der Fusion, erreichte er wieder 390.000
BRT und stand damit an 16. Stelle der Weltrangliste. Die HAPAG kam mit 410.000 BRT auf Platz
9. Dann endeten 113 Jahre Eigenständigkeit
des Norddeutschen Lloyd mit der Fusion zur HAPAG-LLOYD AG. 1981 wird mit der “Frankfurt
Express” das größte Containerschiff der Welt in
Dienst gestellt. 1998 übernimmt die Preussag
(heute TUI) die Aktienmehrheit und verleibt sich
Hapag-Lloyd 2002 per Squeeze-Out der Kleinaktionäre ganz ein. Mit der 2005 erfolgten Übernahme der kanadischen CP Ships gehört Hapag-Lloyd zu den 5 größten Reedereien der
Welt. Aktuell zwingt der Druck der eigenen Aktionäre die TUI, Hapag-Lloyd zum Verkauf zu
stellen. Statt der Abgabe an einen Konkurrenten
scheint im Moment ein (erneuter) Börsengang
von Hapag-Lloyd wahrscheinlich. Warten Sie
aber bis dahin nicht: Bei uns können Sie die Aktie schon heute kaufen!
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1221
der Cuxhavener Hochseefischerei AG und Umbenennung in Nordsee Deutsche Hochseefischerei Bremen-Cuxhaven AG. Betrieb neben
dem Fischfang auch Räuchereien und stellte
Lebertran und Fischkonserven her. Bereits damals etwa 250 Verkaufsfilialen in ganz
Deutschland. Am 7.12.1938 Firmenname in
Nordsee Deutsche Hochseefischerei AG geändert. Heute ist die Nordsee die bekannteste
Fischladen-Kette. Sie gehört mehrheitlich zu
der „Deutsche Unilever GmbH.
Los 1227
Schätzwert 50-125 €
Nordsee Deutsche Hochseefischerei AG
Wesermünde-G., VZ-Aktie 1.000 RM Juni
1941 (Auflage 2000, R 5) EF
Identische Geslatung wie voriges Los.
Los 1220
Schätzwert 225-300 €
Norddeutscher Lloyd
“Wende” Betrieb durch die landkreiseigene
„Harzer Schmalspurbahnen GmbH“.
Bremen, Aktie 100 RM 1.7.1933 (Auflage
50000, R 8) UNC-EF
Schöner G&D-Druck mit toller Vignette des
1929 in Dienst gestellten legendären Schnelldampfers Bremen.
Los 1221
Schätzwert 450-600 €
Norddeutscher Lloyd
Los 1228
Bremen, Aktie 200 RM 1.7.1933 (Auflage
16200, R 9) VFIdentische Gestaltung wie voriger Titel.
Wie auch das vorige Los nicht zu verwechseln
mit den häufiger angebotenen, gleich aussehenden Stücken von 1936! Die 1933er Emission ist dagegen extrem selten. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies ist das allerletzte noch verfügbare. Hellbraune Flecken, leichte
Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1222
Schätzwert 10-50 €
Norddeutscher Lloyd
Schätzwert 50-100 €
Nordwest-Metall AG
Los 1224
Schätzwert 20-80 €
Nordhausen-Wernigeroder
Eisenbahn-Gesellschaft
Wernigerode, Aktie 500 RM Jan. 1925
(Auflage 8250, R 2) EF
Bremen, Aktie 100 RM April 1934.
Gründeraktie (Auflage 1800, R 5) UNC-EF
Gründung 1933/34. Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus Metall. Im Nov. 1935
Umwandlung der AG in eine KG unter Übertragung der Vermögenswerte ohne Liquidation.
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1225
Schätzwert 100-250 €
Nordpark Terrain-AG
Bremen, Aktie 1.000 RM 1.8.1936
(Auflage 43000, R 1) UNC.
Berlin, Aktie 2.000 Mark 28.1.1904.
Gründeraktie (Auflage 1400, R 4) EF-VF
Ebenfalls identisch gestaltet.
Gegründet 1903 zum Zwecke des Erwerbes,
der Verwaltung und Verwertung von Grundstücken. Die Gesellschaft besaß zwei Terrains
im Berliner Bezirk Wedding an der Müllerstraße
gelegen.
Los 1229
Schätzwert 75-125 €
Nordwestdeutsche Kraftwerke AG
Los 1223
Hamburg, 4,5 % Obl. 1.000 Fr. Okt. 1936
(Auflage 1314, R 7) EF
Schätzwert 20-80 €
Nordhausen-Wernigeroder
Eisenbahn-Gesellschaft
Wernigerode, Aktie 100 RM Jan. 1925
(Auflage 8250, R 2) UNC-EF
Blindprägesiegel mit Dampflok.
Gründung 1896. Die berühmte „Harzquerbahn“,
bis heute weitgehend im Dampfbetrieb in Aktion.
1000-mm-Schmalspurbahn Nordhausen-Eisfelder Talmühle-Sorge-Drei Annen-Hohne-Wernigerode (62 km) mit Abzweig von Drei AnnenHohne auf den Brocken (19 km). 1949 Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn. Seit der
Los 1226
Schätzwert 50-125 €
Nordsee Deutsche Hochseefischerei AG
Wesermünde-G., VZ-Aktie 1.000 RM Juni
1940 (Auflage 2000, R 5) EF
Das Unternehmen wurde am 23.4.1896 als
Deutsche Dampffischereigesellschaft „Nordsee“ in Bremen gegründet. 1928 Fusion mit
Nr. 1231
Teil einer von der Basler Handelsbank vermittelten Anleihe von 1.694.000 Fr.
Gründung 1900 durch Siemens & Halske und
Schweizer Finanzfreunde als „Siemens Elektrische Betriebe“. Übernommen wurde zunächst
das von Siemens errichtete und betriebene Elektrizitätswerk im spanischen Malaga sowie das
Elektrizitätswerk und die Straßenbahn in Weimar. Später kamen u.a. die Werke Pisa, Alessandria, Nixdorf, Türmitz, Asch, Oberleutensdorf,
München-Ost, Hof, Lübeck, Harburg, Südharz
und Wiesmoor hinzu. Nach dem 1. Weltkrieg
gingen die ausländischen Investments (zumeist
entschädigungslos) verloren. 1925 anläßlich der
Übernahme der Aktienmehrheit durch den Preußischen Staat Umfirmierung in “Nordwestdeutsche Kraftwerke AG” und Sitzverlegung nach
Hamburg. In Betrieb waren die Kraftwerke Lübeck, Herrenwyk, Unterweser und Wilhelmshaven (Steinkohle), Oldenburg (Wasserkraft) sowie
als technisches Unikum das Kraftwerk Wiesmoor, das mit Torf betrieben wurde, den die Ges.
in einem großen Torfmoor selbst abbaute. Schon
1925 wurde dem Torfkraftwerk Wiesmoor als erste ihrer Art eine Gewächshausanlage angegliedert zur Aufzucht von Frühgemüse unter Verwendung von Abdampf - eine Idee, die Jahrzehnte später auch von den Holländern aufgegriffen wurde. Das Versorgungsgebiet der NWK
reichte von der holländischen Grenze im Westen
bis zur Zonengrenze im Osten. 1985 mit dem
Großaktionär PreußenElektra AG verschmolzen
und in die VEBA eingegliedert, somit heute Teil
des Energieriesen e.on.
121
Los 1230
Schätzwert 100-150 €
Nürnberger Briefumschlag- u. Papierausstattungs-Fabrik Carl Pflüger & Co. AG
Nürnberg, Aktie 1.000 Mark Dez. 1921
(Auflage 7000, R 8) EF
Nr. 1233
Nr. 1232
kerfabrik Löbau VEB weiter geführt. Nach 1990
von der Südzucker AG übernommen, diese
schließt das Werk Ende der Kampagne 2002.
Los 1239
Bad Oeynhausen, Aktie 1.000 Mark Nov.
1922 (Auflage 7000, R 10) VF-
Sehr schmuckvolle Gestaltung im Art-Deko-Stil.
Gründung 1921. Das 7-stöckige Fabrikgebäude lag in der Nähe des Bahnhofs Nürnberg-Ost
(Veilhofstraße). Börsennotiz Berlin. 1931 Zahlungseinstellung der Gesellschaft, am
30.11.1931 Konkurseröffnung und Zwangsverwaltung. Ab 1932 Grundstücksverwertung
Veilhofstraße AG. 1937 ist die Firma erloschen.
Nur 16 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1231
Vorher unbekannt gewesener Jahrgang, nur 3
Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Etwas schmutzig, leichte Randschäden
fachgerecht restauriert.
Schätzwert 225-300 €
Oberhausener Bank AG
Los 1235
Schätzwert 50-150 €
Oberhausen (Rhld.), Aktie 1.000 RM
1.8.1935 (Auflage 140, R 8) EF
Oberrheinische Immobilien AG
Das 1920 gegründete Bankhaus wurde 1957
übernommen durch die National-Bank AG, Essen.
Freiburg i.Br., Aktie 10.000 Mark
15.6.1923. Gründeraktie (Auflage 2500, R
4) EF
Los 1232
Gründung 1923. Immobilienverwaltung. 1926
Auflösungsbeschluss. Bis 1943 war die Gesellschaft noch nicht abgewickelt. Großaktionär
(1943): Die Stumm-Gruppe.
Schätzwert 275-350 €
Oberhausener Bauges. auf Aktien
Oberhausen (Rhld.), Aktie 200 Goldmark
1.12.1924. Gründeraktie (Auflage 120,
R 9) VF+
Gegründet 1924 durch die Stadtgemeinde
Oberhausen und verschiedene Unternehmen
zur Errichtung gesunder Kleinwohnungen für
minderbemittelte Volkskreise zwecks Linderung der Wohnungsnot und Schaffung von Arbeitsgelegenheit für Erwerbslose. Als Sacheinlage brachten die Ziegelwerke Oberhausen
GmbH Stück 1 Mio. Ziegel ein, die Erwerbs- u.
Betriebsgesellschaft für industrielle Unternehmungen GmbH ein Grundstück in der Grösse
von 7,60 a. Bereits nach 12 Jahren, also 1936
wurde die Gesellschaft wieder aufgelöst.
Aktien dieser Ges. waren vorher völlig unbekannt.
Los 1233
Schätzwert 275-350 €
Oeynhauser Maschinenfabrik AG
Schätzwert 400-500 €
Los 1236
Schätzwert 225-300 €
Odenkirchener Aktienbaugesellschaft
Rheydt-Odenkirchen, Namensaktie 1.000
RM 28.6.1938 (Auflage 234, R 10),
ausgestellt auf die Fa. Kühn, Vierhaus &
Cie. in Rheydt UNC-EF.
Rheine im Aufsichtsrat (die Windhoff AG ist
heute börsennotiert). In der Weltwirtschaftskrise untergegangen.
Los 1240
Los 1238
Schätzwert 150-200 €
Oeynhauser Maschinenfabrik AG
Bad Oeynhausen, Aktie 1.000 Mark
18.10.1921 (Auflage 3000, R 7) VF+
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Schätzwert 40-100 €
OFAG Ofenbau-AG
Düsseldorf, Aktie 1.000 RM Mai 1943
(Auflage 264, R 5) EF
Gegründet am 27.6.1931. Konstruktion und
Bau von industriellen Öfen, Gaserzeugern und
Hüttenwerksanlagen.
Drei Originalunterschriften.
Gründung 1898. Großaktionäre waren lange Zeit
die Stadt Rheydt (zuletzt 33 %) und die Städtische Sparkasse Rheydt (über 25 %). 1990/91
über die Gladbacher Aktien-Baugesellschaft, die
die Odenkirchener übernahm, letztlich im WCMImmobilienkonzern aufgegangen.
Aktien dieser Ges. vor 1945 waren vorher völlig unbekannt!
Oberhausener Bauges. auf Aktien
Oberhausen (Rhld.), Aktie 1.000 Goldmark
1.12.1924. Gründeraktie (Auflage 400,
R 12) VF
Interessanter Weise vollkommen andere Gestaltung als die 200-GM-Aktie (voriges Los).
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert.
Los 1234
Los 1237
Schätzwert 200-250 €
Oeynhauser Maschinenfabrik AG
Los 1241
Bad Oeynhausen, Aktie 1.000 Mark
13.11.1920 (Auflage 4000, R 9) VF
Ofen- und Tonindustrie AG
Bei der Gründung 1920 wurde die “Oma Oeynhauser Maschinenfabrik Schulze & Co. KG”
eingebracht, die vornehmlich landwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge herstellte.
1927, im Jahr der Sitzverlegung nach Berlin,
saß auch Fabrikdirektor Fritz Windhoff aus
Emilienthal, Aktie 400 RM März 1935
(Auflage 1250, R 3) EF-
Nr. 1239
Gründung 1906 als Ofen- und Tonindustrie-AG
Angerburg mit Sitz in Angerburg, 1931 umbenannt wie oben. Erwerb und Betrieb von Öfen
und Tonindustrie-Anlagen und von Ziegeleien.
Firmenmantel aufgelöst 1962 in Düsseldorf.
Schätzwert 30-75 €
Oberlausitzer Zuckerfabrik AG
Löbau i.Sa., Aktie 1.000 RM Jan. 1940
(Auflage 700, R 3) EF
Gründung 1883. Herstellung, Erwerb, Verarbeitung und Verkauf von Zucker sowie Betrieb der
Landwirtschaft. Haupterzeugnisse waren Weißzucker, Melasse sowie Naß- und Trockenschnitzel. Großaktionär war die Süddeutsche
Zucker-AG in Mannheim. In der DDR als Zuk122
Nr. 1236
Schätzwert 30-75 €
Nr. 1256
Los 1242
diese Aktie später überdruckt: 1921 wurden die
Stamm-Aktien Lit. B 10:1 zusammengelegt, die
Vorrechte der Stamm-Aktien Lit. A aufgehoben
sowie das Kapital um 700.000 M erhöht.
Gründung 1895. Sitz bis 1923 Oschersleben, danach Braunschweig. Die 27 km lange Bahn
Oschersleben-Schöningen (südöstlich von Braunschweig) konnte zum Jahresende 1899 eröffnet
werden. Fünf Lokomotiven bewegten immerhin
sechs Personen- u. 65 Güterwagen. Betriebsführung bis 1932 durch die Braunschweig-Schöninger-Eisenbahn AG; eine 1929 beschlossene Verschmelzung beider Unternehmen kam wegen
steuerlicher Schwierigkeiten nicht zustande. Ab
1932 führte die Allgemeine Deutsche Eisenbahnbetriebsgesellschaft mbH in Berlin den Betrieb, bis
dieser nach 1945 durch Ziehung der Zonengrenze östlich von Schöningen unterbrochen wurde.
Schätzwert 50-150 €
Ohlauer Hafenbahn- und Lagerei-AG
Ohlau, Aktie 1.000 Mark Mai 1918.
Gründeraktie (Auflage 800, R 5) EF
Hübsche Jugendstil-Umrandung.
Gründung 1917 zum Betrieb der Ohlauer Hafenbahn, des Oderhafens mit Hafen- und Lagereianlagen und einer Kalksandsteinfabrik. Letzter Großaktionär war die „Schlesische Bergwerks- und Hütten-AG“.
Los 1250
ZEKIWA-Kinderwagen im Industriemuseum Chemnitz
der Wende als ZEKIWA GmbH reprivatisiert, 1996
in Gesamtvollstreckung gegangen.
Aktien dieser Ges. waren zuvor ganz unbekannt
gewesen.
Los 1243
Schätzwert 75-175 €
Oschersleben-Schöninger
Eisenbahn-Gesellschaft
fängen entstand eine Gummibandweberei, im
Laufe der Zeit kamen Erzeugungsstätten für
Tricot-Artikel, Gummibekleidung, eine Stoffstreicherei, eine Gummifädenfabrikation sowie
eine Abteilung zur Herstellung von technischen
Artikeln wie Gummischläuche und Gummistiefel hinzu. Lange wurde nur Naturkautschuk
verarbeitet; nach Eingliederung des Sudetengaues machte die Produktionsumstellung auf
synthetischen Kautschuk und der damit einhergehende Kapitalbedarf zur Umstellung des Maschinenparks die Umwandlung in eine AG erforderlich, wobei sich auch fünf Mitbewerber
(u.a. die Gummiwerke “Elbe” und die Kölnische
Gummifädenfabrik) beteiligten.
Ein Unikat. Abheftlochung, kleine Randschäden fachgerecht restauriert.
Oschersleben, Aktie 1.000 Mark
10.8.1922 (Überdruck auf 1900er Aktie,
Auflage 700, R 5) EF
1921 wurden die ursprünglich 1000 StammAktien Lit. B 10:1 zusammengelegt, die Vorrechte der Stamm-Aktien Lit. A aufgehoben sowie das Kapital um 700.000 M erhöht. Aus Kostenersparnisgründen benutzte man für die
neuen Urkunden einen Teil der 900 im Zuge
der Zusammenlegung der Stamm-Aktien B
“ausrangierten” Aktienurkunden.
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Schätzwert 75-200 €
Oldenburg-Portugiesische
Dampfschiffs-Rhederei
Oldenburg, Actie V. Ausg. 1.000 Mark
19.4.1900 (Auflage 400, R 5) EF
Hochformat, hübscher Druck mit großer Reederei-Flagge.
Gründung 1883. Liniendienst mit (vor dem ersten
Weltkrieg) 20 Dampfern von Hamburg, Bremen,
Amsterdam und Rotterdam nach Portugal, Spanien, Marokko und den Kanarischen Inseln (von
wo als Rückfracht in großem Umfang Bananen
und Tomaten mitgenommen wurden). Später kamen als Abfahrtshäfen auch noch Danzig, Gdingen und Stettin hinzu. 1915 Sitzverlegung nach
Hamburg, dort auch börsennotiert. Die O.P.D.G.
gehörte zuletzt zum HANIEL-Konzern. 1951 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt.
Los 1244
Los 1251
Schätzwert 75-125 €
Oskar Skaller AG
Berlin, Aktie 20 RM 7.1.1925 (Auflage
62500, R 6) EF
Los 1246
Schätzwert 300-400 €
Los 1248
Opel & Kühne AG
Zeitz, Aktien-Zertifikat 1.000 RM 1.7.1942
(Auflage nur 3 Stück, R 11) VF+
Maschinenschriftliche Ausführung auf Firmenbriefbogen, Originalunterschriften.
Schätzwert 50-150 €
Oldenburg-Portugiesische
Dampfschiffs-Rhederei
Schätzwert 20-60 €
Oscar Dörffler AG
Bünde i.Westf., Aktie 100 RM März 1938
(Auflage 3240, R 2) UNC-EF
Dekorativer Druck. Firmensignet im Unterdruck.
Gründung 1902 in Berlin, AG seit 1920 (dafür
Sitzverlegung nach Bünde). Herstellung von
Fleischkonserven und Wurstwaren. Börsennotiz
Berlin. Gehörte zuletzt zum Nestlé-Konzern.
Gründung 1904 als Berolina Baugesellschaft auf
Aktien. 1921 Übernahme des Handelsgeschäfts
des Kaufmanns Oskar Skaller und Umfirmierung
wie oben. Nunmehr Herstellung und Vertrieb von
Verbandstoffen, chirurgischen Instrumenten,
Krankenmöbeln und Arzneimitteln. Großaktionär
war die Heilmittelversorgung Deutscher Krankenkassen AG. 1930 Vermelzung mit der Max
Kahnemann AG (gegr. 1872 als oHG) und Umfirmierung in Max Kahnemann AG.
Los 1252
Schätzwert 225-300 €
OSRAM GmbH KG
Oldenburg, Aktie VIII. Ausg. 1.000 Mark
25.4.1913 (Auflage 1000, R 4) EF
Berlin, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Jan.
1922 (Auflage 150000, R 8) VF+
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Sehr dekorativ mit Glühlampen in allen vier
Ecken, vielen Glühlampen in der Umrahmung
und einem Strauß von Glühlampen im Unterdruck. Originalunterschriften.
“Wüßt nicht, was sie Besseres erfinden könnten, als daß Lichter ohne Putzen brennten.”
(Johann Wolfgang von Goethe, um 1800). Um
1826 kam dann die Gasbeleuchtung auf. 1886
erfand der österreichische Chemiker und Ingenieur Auer von Welsbach das Gasglühlicht.
1901 präsentierte die Auergesellschaft Glühlampen mit Osmium-Glühfäden. Schon 1880
hatte Siemens & Halske die Entwicklung einer
Glühlampe mit Kohlefäden erfolgreich abgeschlossen und 1882 die älteste deutsche Glühlampenfabrik eröffnet. Das Warenzeichen OSRAM wurde ursprünglich 1906 von der Auergesellschaft angemeldet. Es ist ein Kunstwort
aus den früher gängigen Glühwendel-Materialien OSmium und WolfRAM. Am 1.7.1919 legten Siemens & Halske, die AEG und die Auergesellschaft ihre Glühlampenproduktion in der
neu gegründeten OSRAM GmbH KG zusammen. Seit 1978 ist Siemens Alleingesellschafter, Firmensitz ist München. Heute erwirtschaftet OSRAM mit 43.500 Mitarbeitern in 46 Werken (verteilt auf 17 Länder der Erde) einen Jahresumsatz von 4,6 Mrd. Euro.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1245
Schätzwert 10-50 €
Opel & Kühne AG
Zeitz, Aktie 100 RM Juli 1933 (Auflage
1418, R 2) UNC
Gründung 1928 unter Übernahme der Zeitzer
Kinderwagen- u. Holzwaren-Fabrik Opel & Kühne.
Hergestellt wurden Kinderwagen sowie Holzwaren. Zeitz war damals in Deutschland die “Hauptstadt der Kinderwagen”, in der es unzählige einschlägige Fabriken gab. Sie wurden zu DDR-Zeiten im VEB ZEKIWA zusammengefaßt, mit über
2000 Beschäftigten die größte Fabrik für Kinderwagen und Puppenwagen in ganz Europa, die
auch den westdeutschen Markt versorgte. Nach
Los 1247
Schätzwert 400-500 €
“OPTIMIT” Gummi-,
Kabel- und Textilwerke AG
Odrau (Ostsudetenland), Zwischenschein
für 48 Aktien á 1.000 RM 12.12.1940 (=
4,8 % des Kapitals, R 12), ausgestellt auf
die Gummi-Werke “Elbe” AG, KleinWittenberg VF
Maschinenschriftliche Ausfertigung auf Firmenbriefbogen, Originalunterschriften.
Gründung bereits 1870, erst am 12.12.1940
in eine AG umgewandelt. Aus allerkleinsten An-
Los 1249
Schätzwert 250-400 €
Oschersleben-Schöninger
Eisenbahn-Gesellschaft
Oschersleben, Aktie B 1.000 Mark
1.1.1900. Gründeraktie (Auflage erst 1000,
später nur noch 100 Stück, R 8) EFIm Zuge einer Kapitalzusammenlegung und
Vereinheitlichung der Aktiengattungen wurde
123
wurde der Betrieb eingestellt und das Lagerhaus verpachtet. Der Vorstand wurde angewiesen, sich jeglicher Geschäfte zu enthalten, die
aus Lombardgeschäften noch bestehenden
Forderungen einzuziehen und die Gelder langfristig anzulegen. Seit 1927 in Liquidation.
Los 1259
Schätzwert 225-300 €
Ostmark Versicherungs-AG
Wien, Sammel-Namensaktie 5 x 100 RM
Juli 1941 (R 9) VF
Nr. 1257
Nr. 1253
Los 1253
Schätzwert 600-750 €
OSRAM GmbH KG
Berlin, 5 % Teilschuldv. 10.000 Mark Jan.
1922 (Auflage 5000, R 10) VF
Sehr dekorativ mit Glühlampen in allen vier
Ecken, vielen Glühlampen in der Umrahmung
und einem Strauß von Glühlampen im Unterdruck. Originalunterschriften.
Vorher völlig unbekannt gewesener Nennwert,
nur 3 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz
gefunden.
Eindhoven und der zum Siemens-Konzern gehörenden Osram GmbH KG in Berlin. In der
Ophinag fassten Philips und Osram ihre Forschung auf dem Gebiet der Entladung von Gasen, insbesondere Neon, sowie Herstellung und
Vertrieb von Leuchtröhren mit Gasentladung
zusammen. Produzierende Tochtergesellschaften bestanden in Prag, Zürich, Amsterdam und
Stockholm. 1951 in Liquidation getreten.
Los 1257
Schätzwert 600-750 €
Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft
Berlin, Anteilschein 100 Mark 31.7.1904.
Gründeranteil (Auflage 70000, R 8) EF-.
Die Anteile sollten im Laufe von 87 Jahren
durch Auslosung getilgt werden. Für den Rükkzahlungsbetrag von 120 M pro Anteil sowie 3
% Zinsen garantierte das Reich. Schöner Druck
von G & D.
Gründer waren die Deutsche Bank, die Disconto-Gesellschaft, S. Bleichröder, Delbrück Leo &
Co., von der Heydt & Co., Robert Warschauer &
Co., die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft
sowie die Philipp Holzmann & Cie. GmbH. Auf
Grund der von der Kaiserlichen Regierung erteilten Konzession übernahm die Gesellschaft
zunächst den Bau und Betrieb einer Eisenbahn
von Daressalam nach Morogoro (Inbetriebnahme 24.2.1908). In Teilschritten wurde die Bahn
bis 1912 bis nach Tabora verlängert (Streckenlänge danach 818 km). Durch Reichsgesetz
vom 12.12.1911 wurde der Weiterbau nach
dem Tanganjikasee genehmigt (der See wurde
am 1.2.1914 erreicht, womit sich die Länge
Los 1254
Gegründet 1898 als N.-Ö. Landesversicherungsanstalten, AG seit 1922 unter der Firma
Versicherungsanstalt der österreichischen
Bundesländer, Versicherungs-AG. 1938 umbenannt in Ostmark Versicherungs-AG. 1999 in
der UNIQA Versicherungen AG aufgegangen.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
der Bahn dann auf 1.251 km belief). Ferner
durfte die Gesellschaft 420.000 ha Land entlang der Bahnlinie in Besitz nehmen und dort
insbesondere Baumwoll- und Sisalhanfkulturen
betreiben. In den Versailler Verträgen wurde der
größte Teil der deutschen Besitzungen an Britisch-Ostafrika angegliedert. Auch die Eisenbahn gelangte in britischen Besitz. Nach der
Unabhängigkeit 1961 betrieb Tansania die Eisenbahnlinie. Immer noch ist die Mittellandbahn die einzige Möglichkeit von Daressalam
aus ins Landesinnere zu gelangen. Bis heute
rumpeln die Wagen zwei Tage und zwei Nächte lang über dieselben 1.251 km Schwellen
und Schienen von Krupp, die einst von Afrikanern unter der Leitung der deutschen Kolonialherren durch den Dschungel gelegt wurden.
Eine bedeutende Rarität unter den deutschen
Kolonialwerten. Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1258
Schätzwert 50-125 €
Ostdeutsche Speditionsund Lagerhaus AG
Berlin, Aktie 5.000 Mark 1.7.1923
(Auflage 15000, R 6) EF
Gründung 1921 zwecks Übernahme von Speditions- und Lagergeschäften, Einlagerung und
Lombardierung von Waren und Kreditgewährung auf der Grundlage anderer Sicherheiten.
Im März 1922 Verlegung des Speditions- und
Lagergeschäfts auf das neuerworbene Grundstück SO 33, Köpenicker Str. 9. Schon 1923
Los 1260
Schätzwert 75-150 €
Ostsachsen-Bank AG
Neugersdorf, Sa., Aktie 1.000 RM
16.7.1925 (Auflage 250, R 5) EF
Das 1924 gegründete Institut mit Verwaltungssitz in Neugersdorf führte Bankgeschäften aller
Art aus, insbesondere die Übernahme von Haftungen und Garantien für Dritte. Die Gesellschaft stand in Arbeitsgemeinschaft mit der Girozentrale Sachsen. Die Bank wurde vermutlich
1945 geschlossen.
Schätzwert 450-600 €
OSRAM GmbH KG
Berlin, 7 % Gold Bond Lit. B 500 US $
2.12.1925 (Auflage 1575, R 8) VF
Zweisprachig englisch/deutsch. Tolle Vignette
mit einer fast originalgroßen Glühlampe.
Los 1255
Schätzwert 400-500 €
OSRAM GmbH KG
Berlin, 7 % Gold Bond 1.000 US $
2.12.1925 (Auflage 3425, R 8) EF
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 1256
Schätzwert 600-750 €
Osram-Philips Neon AG (Ophinag)
Berlin, Sammelaktie 25 x 1.000 RM März
1939 (Auflage nur 20 Stück, kompletter
Neudruck nach Kapitalherabsetzungen,
R 9) UNC
Gegründet 1931 als Gemeinschaftsunternehmen der N.V. Philips Gloeilampenfabrieken in
124
Los 1261
Schätzwert 30-80 €
Ottensener Eisenwerk AG
Altona-Ottensen, Aktie 100 RM Okt. 1929
(Auflage 7085, R 3) EF
Gründung 1889 als Ottensener Eisenwerk
vorm. Pommée & Ahrens unter Übernahme der
seit 1880 bestehenden Firma Pommée & Nicolay (1885 umbenannt in Pommée & Ahrens).
Seit 1907 Ottensener Eisenwerk AG. Dampfkessel- und Maschinenfabrik, Bau von Heizungsanlagen, Betrieb einer Schiffswerft. Nach
Produktionsende in den 1970er Jahren Verkauf
des Firmengeländes, auf dem sich heute der
Phoenixhof mit Läden, Gastronomie und Büros
befindet.
Friedebach bei Sayda (Erzgeb.), wo hölzerne
Küchengeräte und Spielwaren hergestellt wurden. 1926 in Liquiditätsschwierigkeiten geraten, 1928 aufgelöst.
Vorher völlig unbekannt gewesen. Nur 2 Stücke
wurden im Reichsbankschatz gefunden, dies ist
das letzte verfügbare.
Los 1262
Schätzwert 200-250 €
Los 1268
Schätzwert 30-75 €
Ottensener Eisenwerk AG
Otto Stumpf AG
Hamburg-Altona, Aktie 1.000 RM Aug.
1942 (Auflage 1000, R 8) EF-VF
Leipzig, Aktie 1.000 RM Sept. 1942
(Auflage 1260, R 3) EF
Völlig andere Gestaltung als voriger Titel.
Los 1271
Schätzwert 125-250 €
Paderborner Elektricitätswerk
und Straßenbahn-AG
Paderborn, Namensaktie 1.000 Mark
9.1.1909. Gründeraktie (Auflage 1200,
R 3) EF-VF
Los 1263
Schätzwert 30-75 €
Otto & Albrecht Dix AG
Weida i.Thür., Aktie 1.000 RM 28.2.1927
(Auflage 2500, R 3) EF
Gründung 1922 zur Weiterführung der bereits seit
1866 bestehenden Fabrik zur Bearbeitung und
zum Vertrieb von Fellen und Häuten. 1951 Sitzverlegung nach Eschwege, 1959 GmbH & Co.
Los 1264
Los 1266
Schätzwert 300-400 €
Otto Huber AG Chemische Fabrik
Augsburg, Aktie 1.000 Mark 15.8.1923
(R 10) VF-F
Großes Hochformat, ganz tolle Art-Deko-Gestaltung.
Gründung 1923, Betrieb einer chemischen Fabrik und Großhandel mit Chemikalien. 1925 Eröffnung des Konkursverfahrens.
Teils schmutzig, Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1269
Schätzwert 100-200 €
Ottweiler Brauerei-AG
vormals Carl Simon
Ottweiler, Aktie 1.000 Mark 10.1.1922
(Auflage 350, R 5) EF
Gründung 1888. Die kleine Brauerei produzierte
jährlich kaum mehr als 20-25.000 hl Bier. Die
wechselvolle Geschichte des Saarlandes machte
auch sie mit: Erst 1960 konnte das Kapital wieder
von 2,8 Mio. ffrs. auf 350.000 DM umgestellt werden. Anschließend erwarb nach und nach die
Karlsberg-Brauerei Weber KG aus Homburg (Saar)
fast alle Aktien. 1981 in eine GmbH umgewandelt.
Schätzwert 20-60 €
Otto & Albrecht Dix AG
Weida i.Thür., Aktie 1.000 RM 1.11.1941
(Auflage 1500, R 2) UNC-EF
G & Druck.
Gründung 1922 zur Weiterführung der bereits seit
1866 bestehenden Fabrik zur Bearbeitung und
zum Vertrieb von Fellen und Häuten. 1951 Sitzverlegung nach Eschwege, 1959 GmbH & Co.
Los 1265
Schätzwert 300-400 €
Otto Hammer
AG für Holz- und Bauindustrie
Chemnitz, Aktie 20 RM März 1927
(Auflage 2125, R 11) VF.
Hübsche Umrahmung in Form eines barocken
Bilderrahmens.
Gegründet 1921 zur Weiterführung der gleichnamigen Einzelfirma. Ausführung von Hochund Tiefbauten, Holzhandel- und Bearbeitung,
Handel mit Brennstoffen jeder Art. Hauptwerk
in Chemnitz (Beyerstr. 38), Zweigwerke in Dittersbach bei Neuhausen (Bez. Dresden) und in
Los 1267
Schätzwert 75-150 €
Otto Stumpf AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM April 1925
(Auflage 200, R 5) EF
Gründung 1919 in Chemnitz, AG seit 1922.
Schon damals eine der bedeutendsten pharmazeutischen Großhandlungen. 1939 Angliederung der Firma Ludwig Merckle in Aussig.
Nach 1945 Sitzverlegung nach Nürnberg. Seine Beteiligungen an Pharmagroßhandlungen
(F. Reichelt AG, Ferd. Schulze GmbH, Otto
Stumpf AG, Hageda AG) fasste der Blaubeurener Industrielle Adolf Merckle 1994 in der
Phoenix Pharmahandel GmbH & Co. KG zusammen. 2007/09 schließlich auch squeezeout der Kleinaktionäre bei der bis dahin börsennotiert gewesenen Otto Stumpf AG.
Los 1270
Schätzwert 100-175 €
P. A. Rentrop AG
Nordsehl, Aktie 1.000 RM April 1925
(Auflage 190, R 6) EF
Gründung 1923 in Nordsehl zur Fortführung
der „Drahtnagel- und Metallwarenfabrik Gebrüder Rentrop“. 1937 Sitzverlegung nach Altena
(1960 zurück nach Nordsehl bei Stadthagen).
Werke in Altena, Stadthagen, Neustadt am Rübenberge und Coburg. Erzeugt wurden mit zuletzt über 2.000 Mitarbeitern Eisen- und Federdraht, Springfedern, Federkerne, Matratzenzubehörteile und Drahtstifte.
Gründung 1909 zur Versorgung von Stadt und
Kreis Paderborn, Kreis Büren und Freistaat Lippe mit elektrischer Energie. 41 Städte und
Landgemeinden wurden aus dem Kraftwerk Paderborn versorgt, das 1927 mit dem RWE-Fernleitungsnetz zusammengeschaltet wurde. Das
Straßenbahnnetz in 1.000-mm-Spur gliederte
sich in das auf preußischem Gebiet liegende
Paderborner Netz (zus. 25 km) und das im Fürstentum Lippe gelegene Detmolder Netz (zus.
54 km). Beide Netze hatten seit 1920 in Schlangen Verbindung. Gleich bei der Gründung 1909
wurde von der Westfälische Kleinbahnen AG die
8,2 km lange Strecke Paderborn-NeuhausSennelager übernommen (3,7 km langer Anzweig nach Elsen 1913 eröffnet), 1911 ging die
13,6 km lange Strecke Paderborn-Bad Lippspringe-Schlangen in Betrieb. Das Detmolder
Netz wurde 1918 übernommen von der Lippischen Elektricitäts-AG (deren Aktien man ohnehin zu 100 % besaß). Es bestand aus den
Strecken Detmold-Berlebeck-Johannaberg (8
km, eröffnet 1900/03), Detmold-Heidenoldendorf-Pivitsheite (6,8 km, eröffnet 1926/28),
Schlangen-Externsteine-Horn (12,7 km, eröffnet 1923), Horn-Detmold (9 km, eröffnet 1920)
und Horn-Bad Meinberg-Blomberg (eröffnet
1924/26). Damit betrieb die Gesellschaft mit
über 200 Mitarbeitern das grösste Überlandstrassenbahnnetz Deutschlands. Mit 2
Lokomotiven, knapp 40 Triebwagen und ca. 70
Beiwagen wurden in den 20er Jahren fast 5
Mio. Fahrgäste im Jahr befördert. Aktionäre waren 1940 das RWE (39,6 %), die Stadt Paderborn (35,7 %) und der Staat Lippe mit Kommunalverbänden (24,7 %). Dass nach dem Krieg
die Verkehrszahlen mit jährlich bis zu 12 Mio.
Fahrgästen (an Spitzentagen fast 100.000 an
einem einzigen Tag!) zunächst neue Höchstwerte erklommen, hielt den Siegeszug des Straßenverkehrs nicht lange auf: Das Detmolder Netz
wurde schon 1954, das Paderborner Netz 1963
stillgelegt. Heute betreibt die 1980 in PESAG
umbenannte AG neben der Energieversorgung
den öffentlichen Personenverkehr der Stadt Paderborn mit 70 Omnibussen auf 32 Linien mit
847 km Streckenlänge. Die Zahl der Fahrgäste
stieg inzwischen auf 15 Mio. im Jahr. Mehrheitsaktionär wurde nach dem Krieg die PreußenElektra in Hannover (heute E.ON Energie
AG). 2003 mit den Energiewerken Wesertal und
dem Elektrizitätswerk Minden-Ravensburg zur
E.ON Westfalen-Weser AG fusioniert.
Los 1272
Schätzwert 225-300 €
Palast Hotel Rheydt AG
Rheydt, Aktie 100 RM 30.5.1927 (Auflage
500, R 8) EF
Gründung 1922. Betrieb eines Gasthof- und
Restaurationsbetriebes einschließlich Weinhandels. Großaktionäre (1943): Stadt Rheydt
(51 %), Dortmunder Union Brauerei AG, Dortmund (24 %). Im Juli 1952 Auflösung der Gesellschaft.
Nr. 1259
Nr. 1265
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
125
Los 1273
Schätzwert 200-250 €
Panagiotis Avramikos AG
Hamburg, Aktie 20 RM Febr. 1926
(Auflage 30000, R 10) Randschäden
fachgerecht restauriert. VF
Gründung 1921 in Köln, 1925 Sitzverlegung
nach Hamburg. Herstellung von Zigaretten und
sonstigen Tabakerzeugnissen. Notierte im Freiverkehr Berlin, Düsseldorf und Köln. 1927 Konkurs mangels Masse.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1272
Los 1276
Schätzwert 30-80 €
Paradiesbettenfabrik
M. Steiner & Sohn AG
Gunnersdorf-Frankenb. , Aktie 100 RM
Febr. 1934 (Auflage 750, R 4) UNC-EF
Gründung 1847 als „Deutsche Reformbettenfabrik M. Steiner & Sohn KG“, AG seit 1905. Hergestellt wurden Metall- und Holzbetten, Schlafzimmermöbel, Matratzen sowie Stepp- und
Daunendecken. Damals eine der bedeutendsten deutschen Möbelfabriken mit eigenen Verkaufsstellen in Berlin, Hamburg, Hannover, Elberfeld, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Düsseldorf,
Köln, Stuttgart, München und Prag, bis zum 1.
Weltkrieg sogar in Zürich und Brüssel. Börsennotiz im Freiverkehr Leipzig (bis 1932 auch in
Berlin, Chemnitz und Dresden). Betrieb nach
1945 in Volkseigentum überführt. Firmenmantel
1951 verlagert nach Neumünster (Holstein),
1953 nach München, ab 1955 GmbH, 1960
geändert in Tittmann GmbH, München.
Los 1274
Ratingen, Aktie 1.000 Mark 15.2.1923
(Auflage 23000, R 9)
Los 1275
Schätzwert 30-75 €
Papierfabrik Sebnitz AG
Sebnitz, Aktie 1.000 RM Sept. 1942
(Auflage 5650, R 3) EF
Zuckerwaren, Schokolade, Kakao, Farben und
Seifen. 1931 Zwangsvergleich, 1932 Konkurseröffnung, eine GmbH als Auffanggesellschaft
wurde gegründet.
Nur 74 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1279
Los 1277
Schätzwert 50-125 €
Pausa i.V., Aktie 1.000 Mark 14.1.1922
(Auflage 500, R 4) EF
Schätzwert 50-175 €
Passage-Kaufhaus AG
Saarbrücken, Aktie 1.000 RM 11.11.1941
(Auflage 992, R 7) EF
Gründung 1919 durch den Kölner Kaufhausmagnaten Alfred Leonhard Tietz, der auch dem
Aufsichtsrat der Passage-Kaufhaus vorsaß.
Nach der Annektion des Saarlandes durch die
Franzosen 1923 Kapitalumstellung von 30 Mio.
M auf 3 Mio. Francs, 1935 erneut auf 1,5 Mio.
RM (1941 Kapitalberichtigung auf 2,75 Mio.
RM). Beteiligungen an der Neunkirchener Kaufhaus AG (67,5 %) und der Anker-Kaufstätte
GmbH in Mannheim (25 %, Rest beim Großaktionär Kaufhof). Das Stammhaus Bahnhofstraße
82-100 wurde durch Kriegsweinwirkungen fast
völlig zerstört und im Juni 1946 mit gerade einmal 600 m◊ Verkaufsfläche wiedereröffnet.
1965 waren es dann nach mehreren Erweiterungen wieder 12.670 m◊. Börsennotiz im Telefonverkehr Saarbrücken. Über 90 % der Aktien besaß die Kaufhof AG, auf die die PassageKaufhaus AG dann 1972 verschmolzen wurde.
Gründung 1892. Die Gründung der Bank bildete den Abschluss langjähriger Bestrebungen
nach Errichtung eines Bodenkredit-Institutes,
das den pfälzischen Verhältnissen besondere
Rechnung tragen sollte. 1990 auf Betreiben
des gemeinsamen Großaktionärs Dresdner
Bank Verschmelzung mit der 1868 in Meiningen gegründeten Deutschen Hypothekenbank.
Pausaer Tüllfabrik AG
Gründung 1910. Herstellung von Tüll und gummielastischen Waren (Strümpfe, Leibbinden für
die Korsettfabrikation, Bandagen). Nach dem
Krieg nicht verlagert.
Schätzwert 150-200 €
Papierfabrik Rhenania AG
Unglaublich: Hinter dieser Aktie steht eine der
wechselhaftesten Firmengeschichten der Finanzgeschichte! Gründung 1909 als Rostocker
Terrain-AG in Rostock. 1920 Umfirmierung in
Rogler-Werke, 1921 in Durelasticum-Werke, ab
1922 Papierfabrik Rhenania. 1923 Sitzverlegung von Düsseldorf nach Ratingen. Interessengemeinschaft mit der Köln-Lindenthaler Metallwerke AG. Aufgrund der veralteten Einrichtungen als Papierfabrik nicht mehr lebensfähig, so
dass die Maschinen verschrottet wurden. 1924
liefen Verhandlungen über eine Umstellung des
Betriebes in Richtung Massenfabrikation von
Fahrrad- und Motorradteilen. 1929 erloschen.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1286
Los 1280
Schätzwert 30-75 €
Peniger Maschinenfabrik
und Eisengießerei AG
Penig i.Sa. , Aktie 200 RM 7.12.1928
(Auflage 1000, R 3) UNC-EF
Los 1282
Schätzwert 50-125 €
Phänomen-Werke Gustav Hiller AG
Zittau, Aktie 100 RM Febr. 1942 (Auflage
4000, R 5) UNC-EF
Gründung 1888, seit 1917 AG. Ab 1900 Produktion von Motorrädern, ab 1907 von Dreirädern. Ab 1913 Herstellung besonders schöner
und teurer Luxuswagen. Im Produktionsprogramm waren außerdem Fahrräder und Nutzkraftfahrzeuge von 1,5 t Tragfähigkeit. 1927
Einstellung der PKW-Produktion zugunsten der
Herstellung luftgekühlter LKW’s unter der Marke „Phänomen-Granit“. Nach der Enteignung
1945 produzierte der Betrieb als VEB „Robur“
weiter. Die AG verlegte zur Verwertung des
Westvermögens ihren Sitz nach Hamburg (dort
bis 1976 amtlich börsennotiert).
Los 1283
Schätzwert 40-100 €
Phänomen-Werke Gustav Hiller AG
Zittau, Aktie 1.000 RM Febr. 1942
(Auflage 2000, R 3) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Gründung 1890 in Berlin. Noch im gleichen
Jahr Sitzverlegung nach Penig i.Sa. 1899 Ankauf der Maschinen-Fabrik von Unruh & Liebig
in Leipzig-Plagwitz. Herstellung von Aufzügen,
Kranen, Transportanlagen, Zahnrädern, Präzisionsgetrieben. Am 6.12.1937 umbenannt in
Peniger Maschinenfabrik und Unruh & Liebig
AG mit Sitz in Leipzig. 1954 VEB Schwermaschinenbau SM Kirow (TAKRAF), nach der
Wiedervereinigung 1990 entflochten, 1994
privatisiert. Heute als KIROW Leipzig AG Weltmarktführer beim Bau von Eisenbahnkränen.
Gründung 1904 zur Übernahme der Papierfabrik zu Sebnitz. Hauptsächlich Herstellung von
feinem Druck- und Schreibpapier, Zeitungsdruckpapier und Holzstoff. 1992 Fortsetzung
des Gesellschaft, seit 1995 Abwicklung, 1998
Papierfabrik Sebnitz AG i.L.
Los 1278
Schätzwert 75-150 €
Paul Franke AG
Nr. 1276
126
Los 1281
Schätzwert 30-75 €
Pfälzische Hypothekenbank
Böhlitz-Ehrenberg b.Leipz., Aktie Lit. B
300 Goldmark 10.10.1924 (R 6) EF
Ludwigshafen a.Rh., Aktie 1.000 RM Mai
1929 (Auflage 2000, R 3) EF
Gründung 1920. Herstellung und Vertrieb von
Maschinen, vor allem zur Herstellung von
Besonders aufwändige Gestaltung mit geflügelten Löwen und Münchener Kindl.
Los 1284
Schätzwert 225-300 €
Philipp Holzmann AG
Frankfurt a.M., 5 % Teilschuldv. 5.000
Mark April 1922 (Auflage 4000, R 9) EF.
Eindrucksvolle kräftige Umrahmung, Originalunterschriften.
Die AG geht auf ein 1849 von Johann Philipp
Holzmann (1805-70) in Frankfurt gegründetes
Baugeschäft mit angegliederter Holzschneiderei zurück, welches 1872 zunächst KG wurde,
Kapitalgeber war die Internationale Bau- und
Eisenbahnbaugesellschaft. Durch Verschmelzung mit dieser Firma entstand 1917 die Philipp Holzmann AG. Zunächst kleine Hochbauausführungen. Einen Namen machte sich Holzmann dann vor allem mit umfangreichen Erdarbeiten für die damals entstehende MainNeckar-Bahn. Nach dem Krieg zum zweitgrößten deutschen Baukonzern aufgestiegen. Trotz
(oder wegen?) des Großaktionärs Deutsche
Bank, der jahrzehntelang den AR-Vorsitzenden
stellte, in den 90er Jahren zum Sanierungsfall
geworden. An den am Ende doch vergeblichen
Rettungsversuchen verbrannte sich auch
Bundeskanzler Schröder die Finger.
Stücke aus dieser Anleihe waren zuvor völlig
unbekannt gewesen.
Los 1288
Schätzwert 150-250 €
Nr. 1291
Schätzwert 225-300 €
Phywe AG
Los 1292
Göttingen, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 360, R 8) EF
Plauener Spitzenfabrik AG
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 23.3.1929
(R 9) EF
Gründung am 29.11.1897. Spitzen- und Stikkereifabrikation, Plauener Spitze auch heute
noch bekannt und beliebt. Werke in Plauen und
Pausa. 1911 Ankauf der Stickerei Seydler &
Bäckermann in Plauen. 1931 insolvent.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1289
Schätzwert 100-150 €
Platzanlage Südende e.V.
Los 1285
Schätzwert 75-125 €
Phönicia-Werke AG
Elsterwerda, Aktie 100 RM April 1929
(Auflage 200, R 6) EF
Chemnitz, Namens-Anteil 100 RM
30.12.1926 (R 10) EF
Namenspapier des Sportvereins.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1293
Gründung 1898. Erzeugnisse: Metallschrauben, Muttern und Fassonteile. Firmensitz bis
1906 in Görlitz, danach in Elsterwerda. In der
DDR als VEB Schraubenwerk Elsterwerda
weitergeführt. 1992 geschlossen.
Los 1286
Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 2.4.1900.
Gründeraktie (Auflage 350, R 7) VF
Schätzwert 200-275 €
Phönix AG für Zahnbedarf
Berlin, Aktie 100 RM Mai 1939 (Auflage
nur 100 Stück, R 8) EF-VF
Gegründet 1917 zwecks Herstellung und Vertrieb zahnärztlicher und zahntechnischer Bedarfsartikel und Verwertung hierauf bezüglicher
Erfindungen, Verfahren und Patente. Erzeugnisse: Zähne, zahnärztliche Einrichtungsgegenstände, zahnärztliche Instrumente und Materialien; Pharmazeutika für Zahnärzte, EdelmetallLegierungen. Die Phönix AG für Zahnbedarf ist
hervorgegangen aus der Firma C. Ash & Sons,
einer Tochtergesellschaft der Claudius Ash,
Sons & Co. Ltd. in London, die seit ca. 1840
bestand. In Berlin war die Firma seit 1870 ansässig. Neben der Zentrale Berlin, Rankestraße
5, und der Fabrik Berlin, Tegeler Straße 6/7,
wurden Filialen betrieben in Breslau, Halle
(Saale), Hamburg, Königsberg (Pr.) und Wiesbaden. Großaktionär (1943): „Vita“ Zahnfabrik
H. Rauter oHG, Essen (über 75 %). 1948 verlagert nach Essen, 1992 nach Konkursverfahren
erloschen.
Los 1287
Schätzwert 200-250 €
Polkwitz-Raudtener
Kleinbahn-Gesellschaft
Los 1290
Schätzwert 30-75 €
Plauener Bank AG
Plauen i.V., Aktie 100 RM 12.4.1927
(Auflage 5000, R 3) EF
Gründer der Bank waren 1901 vornehmlich Fabrikbesitzer aus dem Vogtland. Filialen in Auerbach, Falkenstein, Markneukirchen, Reichenbach und Treuen. Börsennotiz Berlin. 1952-79
treuhänderische Verwaltung und Abwicklung
des westvermögens, Aktien seit 1994 kraftlos.
Los 1291
Schätzwert 40-75 €
Plauener Baumwollspinnerei AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 30.3.1936
(Blankette, R 7) EF
Monat März durchgestrichen und durch Juni
ersetzt.
Gründung 1915 in Plauen. Bis 1929 lautete die
Firma „Deutsche Textilwerke Mautner AG“ Langenbielau, dann Verkauf des Langenbielauer
Betriebes. Herstellung von Textilwaren aller Art
und Handel damit. Die Gesellschaft existierte
auch nach 1949 weiter als AG. 1990 Plauener
Baumwollspinnerei GmbH und Schließung.
Gründung 1899, eröffnet 1900. Die 17 km lange Strecke verlief nordwestlich von Breslau.
Später umbenannt in „Heerwegen-Raudtener
Kleinbahn“. Nach 1945 Übernahme durch die
polnische Staatsbahn PKP.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Das
Stück ist leicht rostfleckig (im Schätzpreis berücksichtigt).
Los 1294
tonte als ihren Zweck die Hebung des Kredits
von Handwerkern und Fabrikanten. Die Bank
scheint auch mehrere Jahre hindurch ein ganz
solides Geschäft betrieben zu haben, bis sie
dem Gründungsschwindel verfiel und ihr Capital
von 1/4 Mio. auf 6 Mio. Thaler erhöhte. Der persönlich haftende Gesellschafter, Herr Schuster,
gründete mit zwei Aufsichtsräthen der Bank,
den Herren Oder und Wagner, kurz vor Ausbruch des neuen Actien-Gesetzes die famose
Pommersche Centralbahn; deren Actien mit
102 1/2 an der Börse eingeführt, heute 0 stehen. Das überaus kunstvolle Gewebe dieser
Gründung, bei welcher das Gesetz ein Dutzend
Mal in der ergötzlichsten Weise umgangen ist,
als die Krisis bereits heranzog, eben Herr Lasker. Der Fall „Schuster-Oder-Wagner“ machte,
weil er der erste war, der zur öffentlichen Sprache kam, ein gewaltiges Aufsehen, und namentlich die Berufsgenossen der Attentäter, die
Schaar der Gründer und ihre Helfershelfer, wussten sich vor Entrüstung und Abscheu nicht zu
lassen. An der Börse aber witzelte man ganz
laut: Herr Wagner verdiene sein Schicksal, weil
er es so billig gemacht habe - um lumpige
40.000 Thaler.“ Die Stamm-Aktionäre gingen
am Ende völlig leer aus, die Stamm-PrioritätsAktionäre bekamen 1880 mit 3,10 M pro Aktie
gerade 0,5 % des Nennwertes heraus.
Schätzwert 300-500 €
Pommersche CentralEisenbahn-Gesellschaft
Berlin, St.-Actie 200 Thaler 1.8.1870.
Gründeraktie (Auflage 55200, R 7) EFGroßformatiges Papier, sehr dekorativ verziert.
Konzessioniert am 5.7.1870 zum Bau der 146
km langen Eisenbahn Wangerin-Konitz. Die mit
dem vergleichsweise großen Kapital von über
22 Mio. Taler gegründete Bahn gin schon am
20.11.1873 in Folge des “Gründerkrachs” in
Konkurs. Die Bahnanlagen übernahm für billiges Geld der preußische Staat, baute die Bahn
zu Ende und eröffnete sie am 15.5.1878. Eine
Gründung der Gewerbebank H. Schuster & Co.,
über die der spitzzüngige Otto Glagau im „Börsen- und Gründungsschwindel“ im Zusammenhang mit dieser Gründung schreibt: „Sehr berühmt geworden durch die Lasker’schen Enthüllungen; weit berühmter, als sie es eigentlich
verdient. Sie tat sich 1864 mit einem baar eingezahlten Capital von 250.000 Thalern auf,
ging aus conservativen Kreisen hervor und be-
Bahnhof in Konitz (Chojnice, Polen), 2009
Los 1295
Schätzwert 40-100 €
Pommersche Eisengießerei
und Maschinenfabrik AG
Stralsund, Aktie 100 RM April 1929
(Auflage 572, R 4) EF
Gründung 1899 unter Übernahme der AG Vereinigte Pommersche Eisengießerei u. Halle’sche
Maschinenbau-Anstalt vorm. Vaaß & Littmann,
Stralsund. Das Werk in Stralsund fertigte mit ca.
160 Leuten vornehmlich Pferderechen, Säemaschinen, Düngerstreuer und Kartoffelsortierer.
Schätzwert 75-150 €
Phywe AG
Göttingen, Aktie 100 RM Dez. 1941
(Auflage 1400, R 5) EF
Gründung 1913 als Erda GmbH, 1920 Umwandlung in die “Physikalische Werkstätten
AG”. Seinerzeit führender Hersteller von Experimentierliteratur (über die Tochter IndustrieDruck GmbH) , Gerätesammlungen und Spezialmobiliar für den naturwissenschaftlichen
Unterricht mit zwei Werken in Göttingen und
Werk III in Duderstadt. Börsennotiz im Freiverkehr Hannover, 1987 Konkurs.
Nr. 1292
Nr. 1298
127
Los 1298
Schätzwert 300-400 €
Portland Cement-Fabrik
„Stadt Oppeln“ AG
Oppeln, Aktie 1.000 Mark 1.4.1907.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 8) VF+
Das mit 360 Leuten mehr als doppelt so große
Werk in Barth fertigte Düngerstreuer (“Pommerania-Nova”), Walzen, Rübenschneider und
Ölkuchenbrecher, außerdem Gießerei für Handelsguß. 1928 Schließung der Verkaufsfilialen
Stettin, Neubrandenburg und Magdeburg; im
gleichen Jahr wurde das Werk Barth nach teilweiser Zerstörung durch einen Großbrand
wiederaufgebaut. Seit 1923 in Berlin börsennotiert. Nach 1946 als VEB Schiffsanlagenbau Zulieferer der Volkswerft Stralsund, 1971 dem VEB
Schiffsanlagenbau Barth zugeordnet, 1991 als
Schiffswerft Barth GmbH privatisiert.
Sehr schöne Umrahmung mit vielen Wappenschilden.
Gründung 1906, die neu erbaute Fabrik im
oberschlesischen Oppeln ging im Nov. 1908 in
Betrieb. Über die Brokau-Groschowitzer Bahn
konnte der Zement direkt in den Oppelner
Oder-Hafen transportiert werden. 1912 Ankauf
der Graf Tschierschky-Renard’schen Kalkwerke
bei Gross-Strehlitz. 1928 Erwerb des Kalkwerks Keltsch. 1938 Umfirmierung in PortlandCement- und Kalkwerke “Stadt Oppeln” AG.
Großaktionär war zuletzt die O.M.Z. Vereinigte
Ost- und Mitteldeutsche Zement AG. Börsennotiz: Freiverkehr Breslau. Nach 1945 Sitzverlegung nach Lautenthal (Harz), Abwickler war
der Kalkwerksbesitzer Dr. Konrad Mälzig, 1958
wurde die Ges. aufgelöst.
der bisherigen Beteiligungsgesellschaft, der
Geseker Kalk- und Zementwerke „Monopol“
AG. Heute gehört sie zur Dyckerhoff AG.
Nr. 1301
Los 1305
Schätzwert 40-100 €
Porzellanfabrik
C. M. Hutschenreuther AG
Hohenberg a.d. Eger, Aktie 100 RM
1.7.1937 (Auflage 1000, R 4) EF
Los 1299
Los 1296
Schätzwert 30-75 €
Pongs & Zahn Textilwerke AG
Viersen, Aktie 1.000 RM Sept. 1941
(Auflage 2300, R 3) UNC-EF
Gründung 1920 als “Viersener Textilwerke
Pongs & Zahn AG” unter Übernahme der seit
1897 bestehenden Baumwollspinnerei, Weberei
und Druckerei der oHG Pongs & Zahn. Die zuerst
von der vormaligen oHG nur gepachteten Betriebsanlagen wurden 1927 gekauft, zugleich
Umfirmierung in “Pongs & Zahn Textilwerke AG”.
Herstellung bedruckter Baumwollwaren und
Mischgewebe aus Kunstseide und Baumwolle
(sogenannte Waschseide). 1933 außerdem Erwerb einer Schürzenfabrik in Bochum. 1961
läuft in Bochum eine Kunststoffproduktion an
(Pozaform), außerdem Erwerb der Coronet-Bekleidungswerke GmbH in Bochum. Dagegen
werden in Viersen die Weberei 1961 und die
Spinnerei 1962 stillgelegt und das Fabrikgelände veräußert. Sitzverlegungen 1971 nach Bochum, 1981 nach Augsburg, 1982 nach Düsseldorf, 1987 nach Heidelberg und 1995 nach Berlin. Neben diversen Beteiligungen in der Kunststoffbranche erwirbt die bis heute börsennotierte AG im Jahr 2004 Schachtelbeteiligungen an
der Axxon Wertpapierhandelsbank in Frankfurt/Main und der VERION Private Equity AG.
Schätzwert 75-125 €
Portland-Cement- und Kalkwerke
„Stadt Oppeln“ AG
Oppeln, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage
400, R 7) UNC
Los 1300
Schätzwert 225-300 €
Portland Cementwerk Schwanebeck AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage
800, R 10) EF
Gegründet 1906 unter Übernahme der seit
1897 bestehenden oHG Portland-Cementwerk.
Großaktionär: Norddeutsche Portlandcementfabrik Misdorf, Hannover. Firmenmantel: 1949
verlagert nach Hannover, ab 1953 GmbH.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1301
Schätzwert 100-200 €
Portland-Cement- und Kalkwerke
„Anna“ AG
Neubeckum i. Westf., Aktie 1.000 Mark
15.2.1905. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 4) EFSehr dekorative, ungewöhnliche JugendstilGestaltung.
Gründung 1904. Zementfabrik mit Rotierofenanlage, während des 2. Weltkrieges zeitweise
Stilllegung des Betriebes. 1959 verschmolzen
mit der Hauptaktionärin “Elsa Zement- und
Kalkwerke AG” in Neubeckum.
Los 1302
Schätzwert 200-250 €
Portland-Cementfabrik Hardegsen AG
Hardegsen, Aktie 1.000 RM 20.8.1935
(Auflage 1000, R 8) VFGegründet 1913 zwecks Übernahme und Fortbetrieb einer gleichnamigen GmbH in Hardeg-
Los 1297
sen. Tochterges. Sollinger Baustoffhandlung
Otto Schonlau & Co. KG, Hardegsen. Nach
Übergang an die Nordcement AG und anschließend an den Holcim-Konzern schließlich 2003
Schließung.
Los 1303
Carl Magnus Hutschenreuther eröffnet 1814 in
der Burg Hohenberg einen Porzellandekorbetrieb, 1822 auch eine Porzellanfabrik, AG seit
1904. Sein ältester Sohn Lorenz Hutschenreuther erlangt 1857 die Konzession für eine eigene Porzellanfabrik in Selb (AG seit 1902). Beide AG’s expandieren stark, auch durch Übernahme von Konkurrenzbetrieben bis nach
Dresden und Schlesien. Erst 1970 vereinigen
sich beide Gesellschaften zur Hutschenreuther
AG. 1998 (inzwischen besitzt die WMF eine
größere Beteiligung) Umfirmierung in BHS tabletop AG. 2000 Verkauf der Sparte Haushaltsporzellan an die Rosenthal AG.
Schätzwert 20-60 €
Portland-Zementwerke
Dyckerhoff-Wicking AG
Mainz-Amöneburg, Aktie 1.000 RM Dez.
1935 (Auflage 17750, R 1) EF
Große Abb. des Firmensignets.
Das Unternehmen entstand 1931 aus der Fusion der 1864 als oHG gegründeten Firma
„Dyckerhoff & Söhne“ mit der 1890 gegründeten „Wicking’sche Portland-Cement- und Wasserkalkwerke AG“ in Münster. Nach dem Krieg
zweitgrößter deutscher Zementproduzent. Ab
2001 übernahm der italienische Zementkonzern Buzzi Unicem Stück für Stück von den Familienaktionären die Aktienmehrheit.
Los 1304
Schätzwert 20-75 €
Portlandcementund Kalkwerke ELSA AG
Neubeckum, Aktie 1.000 RM Jan. 1929
(Auflage 2400, R 2) EF
Gründung als Gewerkschaft 1899, ab 1921
AG. Herstellung von Zement, Kalk u. ähnl. Erzeugnisse. 1937 Übernahme des Vermögens
Los 1306
Königszelt i. Schles., 4,5 %
Genussrechtsurkunde 100 RM 1.6.1926
(R 6) EF
Gründung 1860 durch August Rappsilber, AG
seit 1887. Die Firma beschäftigte ca. 1.000
Mitarbeiter und verfügte über 14 Porzellanbrennöfen und eine Tunnelofenanlage; hergestellt wurde Haushalts- und Zierporzellan.
1905 Erwerb der Aktienmehrheit der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther in Selb. Börsen-
Schätzwert 50-125 €
Poppe & Wirth AG
Berlin, Aktie 10.000 Mark 4.4.1923
(Auflage 500, R 5) EFGründung 1868 in Berlin, AG seit 1910. 1951
Sitzverlegung nach Bedburg, 1955 verlagert
nach Köln. Handel mit Wachstuch, Fußboden-,
Tisch- und Wandbelägen, Orientteppichen und
Gardinen. Geschäfte in Köln, Berlin und Stuttgart. 1982 Firma erloschen, 1999 erwarb die
Hometrend Inku GmbH die Firmen der Gruppe
Poppe + Wirth GmbH & Co. KG und brachte sie
2000 in Poppe + Wirth GmbH ein. 2004 wurde
die Tochtergesellschaft auf die Hometrend Inku
GmbH, Leinfelden-Echterdingen verschmolzen.
128
Nr. 1300
Schätzwert 30-50 €
Porzellanfabrik Königszelt
Nr. 1307
1911 ein Zweigwerk in Nürnberg, 1913 wurde
die Produktion nach Eger verlegt. In den ersten
beiden Jahren wurden in Kooperation mit der
Nürnberger Feuerwehrgerätefabrik Justus
Christian Braun auch Kleinwagen mit 4/12 PS
gebaut. Braun hatte bis zur Eröffnung des
Nürnberger Premier-Werkes bereits PremierMotorräder in Lizenz gebaut, außerdem KaiserLimousinen mit Fafnir-Motoren.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 30-75 €
Untersachsenfeld, Aktie 1.000 Mark
3.5.1922 (Auflage 1200, R 4) EFIdentische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1313
Schätzwert 450-600 €
Priebuser Braunkohlenwerke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1922
(Auflage 15000, R 12) VF
Postkarte von 1915:
„Blick von der Porzellanfabrik“
Gründung 1921 zwecks Erwerb und Betrieb von
Braunkohlengruben bei Priebus nach Zusammenschluss der folgenden Gewerkschaften: SilesiaLouis,Anna-Bruno,Anna-Martha, Bruno, Louis,Annemarie, Ino und Curt, allesamt in Nieder-Schlesien
bzw. der Lausitz gelegen. Bereits im Juni 1924 Einstellung der Förderung wegen Absatzschwierigkeiten, Mitte 1925 wurde auch die Wasserhaltung
eingestellt. Großaktionäre: Ilse-Bergbau-AG und
Braunkohlen- und Brikett-Industrie-AG - Bubiag (je
49 %). 1939 in eine GmbH umgewandelt.
Aktien dieser Ges. waren zuvor völlig unbekannt. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Kleine Randschäden fachgerecht restauriert.
notiz Berlin. Vor Ende des 2. Weltkrieges gehörte die Aktienmehrheit der Porzellanfabrik
Königszelt der Porzellanfabrik Kahla in Thüringen. 1945 wurde die Fabrik von Polen übernommen und die Arbeiter mußten Königszelt
verlassen. Im Gedenken an die ehemalige Zusammenarbeit und der Entwicklung des Dekors
“Indisch Blau” wurde eine Fabrikmarke Königszelt Bayern aufgelegt. Die Porzellanfabrik in Königszelt/Schlesien gibt es heute noch. Unmittelbar hinterm Bahnhof steht heute noch die
alte Fabrik. Sie heißt heute “Karolina”.
Los 1307
Los 1312
Pressspanfabrik Untersachsenfeld
AG vorm. M. Hellinger
Schätzwert 225-300 €
Porzellanfabrik Schönwald
Schönwald, Aktie 1.000 Mark 10.4.1923
(Auflage 6000, R 8) VF.
Gegründet 1898 unter Übernahme der seit
1879 von der KG J.N. Müller betriebenen Porzellanfabrik. 1927 ging die Ges. im Wege der
Fusion auf die Porzellanfabrik Kahla über. Heute ist die Porzellanfabrik Schönwald eine
Zweigniederlassung der BHS tabletop AG und
hat sich auf Hotelgeschirr spezialisiert.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1310
Schätzwert 100-200 €
Presshefen-Fabrik OSTERLAND AG
Gera, Reuss j. L., 4,5 % Teilschuldv. 500
Mark 1.10.1907 (Auflage 200, R 5) VF+
Gründung 1906 in Pforten, dann nach Gera
verlegt. Bis 1913: Presshefenfabrik Osterland
AG, bis 1920: Brennerei Osterland AG, bis
1922 AG Osterland Galvanisch-Elektromechanische Werkstätten, dann W. Gollin AG Mechanische Weberei. 1926 wurde das Konkursverfahren eröffnet.
Los 1314
Schätzwert 40-100 €
Priebuser Braunkohlenwerke AG
Berlin, Aktie 20 RM März 1925 (Auflage
1000, R 3) UNC
Los 1308
Schätzwert 50-125 €
Porzellanfabrik Waldsassen
Bareuther & Co. AG
Waldsassen, Aktie 1.000 Mark Okt. 1922
(Auflage 2000, R 4) EF
Das Unternehmen geht auf einen 1866 errichteten Porzellanbrennofen und Ziegelringofen
zurück. In die 1904 gegründete AG brachten
Oskar Bareuther und Ernst Ploss ihre direkt am
Bahnhof in Waldsassen gelegene Fabrik ein.
Damals in Leipzig, nach dem Krieg dann in
München börsennotiert. 1993 Fusion mit der in
Waldsassen (seit 1898) ansässigen Porzellanfabrik Gareis, Kühnl & Cie. 1994 Produktionsende. Der Aktienmantel ist Gegenstand von
Spekulationen, da die Gesellschaft noch ein
Grundstück von 65.000 qm besitzt.
Los 1309
Los 1311
gen Nebenbahn von Perleberg über Pritzwalk
nach Wittstock (Dosse). 1895 wurde die Bahn
von Wittstock (Dosse) aus um weitere 16,5 km
bis zur preußisch-mecklenburgischen Grenze
verlängert. Auf preußischer Seite schloß daran
das 1,8 km lange Gleis zum Bahnhof Buschhof
an, wo Anschluß an das Netz der Mecklenburgischen Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn bestand.
1900 wurde der Prignitzer Eisenbahn auch die
Betriebsführung der Ostprignitzer Kreiskleinbahnen (29 km normalspurige Kleinbahnen
und 70 km Schmalspurbahnen in 750-mmSpur) sowie der Westprignitzer Kreiskleinbahnen (63 km Normalspur und 31 km Schmalspur) übertragen. 1932 wurde der Betrieb der
Wittenberge-Perleberger Eisenbahn, deren Eigentümer die Stadtgemeinde Perleberg war,
mit der Prignitzer Eisenbahn zusammengelegt.
Großaktionäre waren zuletzt das Land Preußen
(13,83 %), die Provinz Brandenburg (9,6 %),
die Kreise Ost- und West-Prignitz (20,6 %) sowie eine Reihe nahe der Strecke liegender
Städte (23,5 %). Die Vorzugs-Stammaktien waren in Berlin börsennotiert. Als in dieser Beziehung absolute Ausnahmeerscheinung unter
den deutschen Klein- und Nebenbahnen war
die Prignitzer Eisenbahn ungewöhnlich rentabel
und völlig schuldenfrei und erzielte Betriebsgewinne von bis zu 25 % vom Umsatz, und zwar
nach Steuern! Entsprechend konnten bis Anfang der 40er Jahre kontinuierlich Dividenden
bis zu 7,5 % gezahlt werden. Im Zuge der letzten großen Eisenbahn-Verstaatlichungswelle
1941 als Ganzes ohne Abwicklung auf das
Deutsche Reich (Reichseisenbahnvermögen)
übergegangen.
Schätzwert 50-150 €
Pressspanfabrik Untersachsenfeld
AG vorm. M. Hellinger
Untersachsenfeld, Actie 1.000 Mark
6.12.1888. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 4) EF
Originalunterschriften.
Gegründet 1861, AG seit 1888. Fabrikation von
hochglänzenden Pappen, sog. Pressspan, zur
Appretur von Stoffen, für Platten mechanischer
Musikwerke etc. sowie Papier und Pappen aller
Art. 1896 Ankauf der Fabrikanlage Brethaus
bei Lauter. Börsennotiz Berlin. Die AG existierte
bis 1956, anschließend Umwandlung in eine
KG mit staatlicher Beteiligung (bis 1972). Danach VEB und als Werkteil der Pressspan- und
Spezialpappenwerke Zwönitz bis 1992 fortgeführt, danach Pressspanfabrik Untersachsenfeld GmbH.
Bagger mit großen Schaufelrädern
beim Abbau der Braunkohle, ca. 1923
Los 1315
Schätzwert 400-500 €
Priebuser Braunkohlenwerke AG
Berlin, Aktie 100 RM Mai 1926 (Auflage
4400, R 12) EFEbenfalls ein Unikat.
Los 1316
Schätzwert 75-250 €
Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft
Perleberg, Prior.-Stamm-Actie 300 Mark
1.3.1885. Gründeraktie (Auflage 4500,
R 2) EF
Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft
Konzessioniert wurde die Prignitzer Eisenbahn
1884 für den Bau und Betrieb der 45 km lan-
Perleberg, Actie 1.000 Mark 28.11.1894
(Auflage 360, R 4) EF
Los 1317
Schätzwert 150-300 €
Schätzwert 100-150 €
PREMIER
Fahrrad- und Maschinenfabriks-AG
Eger, Aktie 50 RM Juli 1941 (Auflage 380,
R 7) VF
Gründung 1891/1915 durch die englische Premier Cycles Co. in Coventry. Erzeugt wurden
Fahrräder, Motorräder, Kinderwagen, Maschinen und Werkzeuge. Die britische Premier produzierte seit 1908 Motorräder und eröffnete
Nr. 1313
Nr. 1315
129
perschaft bis 1937. Sie umfaßte Teile des
nördlich des Mains gelegenen Gebiets des
Volksstaats Hessen mit über 300.000 Einwohnern.
Mit Auslosungsschein.
Altmark und aus Gebieten des ehemaligen Königreichs Westfalen. Sie lag zwischen den ehemaligen Königreichen Hannover und Sachsen
und hatte bereits ungefähr den Zuschnitt des
heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Provinzhauptstadt war Magdeburg. Unter allen 10
preußischen Provinzen war die Provinz Sachsen die reichste.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1327
Schätzwert 50-100 €
R. Stock & Co. Spiralbohrer-,
Werkzeug- und Maschinenfabrik AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Febr. 1934
(Auflage 4500, R 5) EF
Los 1318
Gründung 1907 unter Übernahme der Abteilung Spiralbohrer-Werke R. Stock & Co. der
Deutsche Telephon Werke GmbH. Herstellung
von Werkzeugen für die Metallbearbeitung,
Spezial-Werkzeuge für den Lokomotivbau.
Großaktionär: Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Berlin. 1968 umbenannt in R. Stock
AG, Berlin, Hersteller von Präzisionswaagen.
Schätzwert 100-250 €
Prinz Carlshütte Eisengiesserei
und Maschinenbau-AG
Rothenburg a. d. Saale, Aktie 1.000 Mark
9.3.1909. Gründeraktie (Auflage 500, R 5) EF
Gegründet 1909 zum Fortbetrieb einer gleichnamigen GmbH. Herstellung und Vertrieb von
Metallwaren aller Art. Großaktionär (1943):
Mansfeld AG für Bergbau und Hüttenbetrieb,
Eisleben (100%).
Los 1321
Schätzwert 100-125 €
Provinzialhauptstadt Giessen
Ablösungsanleihe 500 RM 1.4.1930 (R 9)
VF+
Anhängend Auslosungsschein.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1324
Schätzwert 80-100 €
Provinzialverband
der Provinz Westfalen
Münster, Schuldv. 1.000 RM 1.2.1927
(R 10) VF+
Ablösungsanleihe. Sehr dekorative Gestaltung
mit dem Westfalenroß im Unterdruck.
Die ehemalige preußische Provinz Westfalen
setzte sich aus den Regierungsbezirken Münster, Minden und Arnsberg zusammen. Die Errichtung der Provinz wurde 1815 angeordnet
und ein Jahr später vollzogen. 1946 wurde
Westfalen mit der nördlichen Rheinprovinz und
dem Land Lippe zum Land Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1328
Schätzwert 75-150 €
Radeberger Bank AG
Los 1322
Radeberg, Aktie 100 RM 9.5.1938
(Auflage 125, R 7) EF
Schätzwert 50-80 €
Gegründet 1859 als Genossenschaft, AG seit
29.6.1922. Betrieb von Bankgeschäften aller
Art, namentlich für die Kreise des Mittelstandes. 1946 enteignet.
Provinzialverband
der Provinz Ostpreußen
Los 1319
Schätzwert 225-300 €
Prometheus-Werke AG
Hannover, Aktie Serie B 10.000 Mark
März 1923. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 9) VF
Großes Hochformat, Unterdruck mit Feuerstelle
im Haus, auf den griechischen Gott des Hausfeuers Prometheus hinweisend.
Gegründet 1923 nach Übernahme der Firma
Prometheus-Werke m.b.H. zwecks Herstellung,
Erwerb und Vertrieb aller Artikel in Metall und
Holz. Später auch Nutzung des der Ges. gehörigen Grundbesitzes durch Vermietung, Verpachtung und Errichtung von Lagerhäusern.
1942 umbenannt in Bode-Grundstücksverwaltungs-AG. Großaktionäre (1943): Bode-Panzer
Geldschrankenfabriken AG und Fabrikant Hermann Bode, Hannover.
Vorher völlig unbekannt gewesener Regionalwert mit sehr interessanter Geschichte! Rostspuren von Büroklammer am linken Rand.
Königsberg i.Pr., 4,5 % Schuldv. 10.000
Mark 1.7.1921 (R 7) EF-VF
Die stark besitzständisch geprägte Provinzverfassung nach der Hardenbergschen Staatsreform von 1823 wurde 1875-88 ersetzt durch
die Provinzialverordnungen, die dem Freiherr
vom Stein’schen Gedanken der Selbstverwaltung stärker Rechnung trugen. Seitdem waren
die Provinzen sowohl staatliche Verwaltungseinheiten (in Regierungsbezirke und Kreise
unterteilt) als auch kommunale Selbstverwaltungskörperschaften (Provinzialverbände). Die
Organe der Provinzialverbände waren. Nach
1918 nahmen die politischen Aufgaben des
Provinziallandtages noch zu. Unter dem Nationalsozialismus wurden 1933 zunächst die Organe der Provinzialverbände aufgelöst, nach
1945 verschwanden auch die Provinzialverbände selbst.
Los 1323
Los 1320
Schätzwert 30-50 €
Provinz Oberhessen
Gießen, Schuldv. 12,50 RM 15.9.1928
(R 6) EF
Die Provinz Oberhessen mit der Hauptstadt
Gießen bestand als eigenständige Gebietskör-
130
Los 1325
Schätzwert 75-150 €
R. Dolberg AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 14.1.1929
(Auflage 500, R 5) UNC-EF
1876 Familiengründung, ab 1899 AG als „R.
Dolberg Maschinen- und Feldbahn-Fabrik“,
Sitz bis 1924 in Hamburg, 1924 Sitzverlegung
nach Berlin und Umfirmierung in “R. Dolberg
AG”. Herstellung von Maschinen und Fahrzeugen für Feld-, Klein- und Normalbahnen. 1936
fusionsweise Aufnahme der Tochterges. “Leipziger & Co., Feld- und Industriebahnwerke
GmbH” in Berlin. Im Aufsichtsrat saßen u.a.
Oscar R. Henschel und andere Mitglieder des
Direktoriums der Henschel & Sohn GmbH (Henschel war neben der Fa. Otto Wolff Großaktionär). In den 1950er Jahren zur “Dolberg Glaser
& Pflaum” in Dortmund vereinigt, 1960 von
KRUPP übernommen worden und als KruppDolberg fortgeführt.
Los 1329
Schätzwert 100-175 €
Radeberger Parivitund Glasraffinerie-AG
Radeberg, VZ-Aktie 20 RM 18.8.1927
(Auflage nur 50 Stück, R 7) EF
Gründung 1923. Herstellung von Parivitgläsern, Bearbeitung von Hohl- und Preßgläsern
mittels Malerei und Ätzerei. 1927 wurde das
Kapital noch einmal kräftig erhöht, doch die
Weltwirtschaftskrise machte der Firma den Garaus: 1932 in Liquidation getreten.
Schätzwert 125-175 €
Provinzialverband
der Provinz Sachsen
Merseburg, 6/16 % Schuldv. 20.000 Mark
1.8.1923 (R 10) VF
Los 1326
Teil einer Anleihe in Höhe von 1 Milliarde Mark.
Die Provinz Sachsen wurde nach dem Sieg
über Napoleon 1815 gebildet aus dem preußischen Herzogtum Magdeburg, der preußischen
Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1940
(Auflage 500, R 5) UNC-EF
Schätzwert 50-125 €
R. Dolberg AG
Völlig andere Gestaltung als voriger Titel.
Nr. 1330
Los 1330
Los 1337
Schätzwert 75-150 €
Radiumbad
Oberschlema-Schneeberg GmbH
Reichenbach i.V., VZ-Aktie Lit. B 100 RM
3.11.1924 (Auflage 150, R 5; die VZAktien konnten satzungsgemäß nur von
AR-Mitgliedern erworben werden, waren
bei der Gesellschaft zu hinterlegen und
wurden bei Ausscheiden aus dem AR in
St.-Aktien getauscht) EF
Radiumbad Oberschlema,
Namensanteilschein Lit. 1b 2 x 50 RM
1.8.1926 (R 6) EF
Gründung 1915, 1918 wurde das Radiumbad
eröffnet, welches das bedeutendeste Radiumbad der Welt war und bis zu jährlich 17.000
Kurgäste zählen konnte. Nach der russischen
Besetzung mußte 1946 der Kurbetrieb eingestellt werden, da die russische AG WISMUT hier
die größten Uranlagerstätten Europas entdekkte und rigoros ausbeutete. 1952 wurde die
Radiumbadgesellschaft liquidiert, das bedeutete das Ende für das Bad und das Kurviertel von
Oberschlema. Seit 1999 gibt es in Schlema ein
Besucherbergwerk.
Schätzwert 100-200 €
Reichenbacher Bank AG
Los 1334
Schätzwert 150-200 €
Rauchwaren-AG
Hamburg, Aktie 1.000 Mark 8.12.1922
(Auflage 20000, R 10) VF
Gründung 1921, Handel mit Rauchwaren, Zurichterei und Färberei von Pelzen. Die Gesellschaft
hatte einen illustren Kreis von Aktionären und ARMitgliedern: U.a. Rudolf Karstadt, den Bankier
Adolf Heymann und den späteren ReichsbankPräsidenten Dr. Hjalmar Schacht. Der Sitz war bis
Jan. 1925 in Hamburg, danach in Leipzig. Im
Sept. 1925 Beschluß der Liquidation.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Traumhafte Gestaltung im Art déco mit Abb.
von Hermes sowie Stadtwappen.
Gründung 1923 durch ortsansässige Textilunternehmer und Kaufleute (Hauptgeschäft in der
Bahnhofstr. 105). Die Bank stand von Anfang an in
enger Verbindung zur Girozentrale Sachsen und
damit zum Sparkassenlager. Bei Gründung waren
die Aktien 5-fach überzeichnet. Bis zuletzt wurden
Dividenden von 7 bzw. 10 % erwirtschaftet. Nach
1945 enteignet. 2006 entstand die “Reichenbacher Bank” auf ungewöhnliche Weise neu: Heute
ist es eine 170 m lange Bank aus Lärchenholzbohlen am Rosensee auf der 4. Sächsischen Landesgartenschau in Oschatz, mit der sich traditionsgemäß die Stadt Reichenbach i.V. als Ausrichter der Landesgartenschau 2009 präsentierte.
Besitz von Privatkapital. Dennoch war sie keine
gewöhnliche Aktiengesellschaft: Sie war nicht im
Handelsregister eingetragen, sondern durch Gesetz gegründet, die Befugnisse der Generalversammlung waren eingeschränkt. Die Anteilseigner wählten einen Zentralausschuss, der wiederum drei Deputierte bestimmte, die eine fortlaufende Kontrolle über die Verwaltung der Bank zu
führen hatten. Leitung und Aufsicht der Bank übte das Reich aus. Diese Funktion beschränkte
das Gesetz über die Autonomie der Reichsbank
vom 26.5.1922 auf das reine Aufsichtsrecht. Die
Leitung stand von da an ausschließlich dem
Reichsbankdirektorium zu, dessen Präsident auf
Vorschlag des Reichsrats vom Reichspräsidenten auf Lebenszeit ernannt wurde. Diese Autonomie hörte de facto schon vorher, de jure am
30.1.1937 auf, als sich Hitler das Reichsbankdirektorium direkt unterstellte. Bis zuletzt hatte die
Bank aber private Anteilseigner. Nach 1945 wurden die Reichsbank-Anteilscheine in Bundesbank-Genussscheine umgetauscht.
Los 1340
Schätzwert 50-125 €
Reinhart Graeßner AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 7.10.1937
(Auflage 150, R 5) EF
Los 1331
Los 1338
Schätzwert 100-275 €
Rauchwaaren-Zurichterei und Färberei
AG vorm. Louis Walter’s Nachf.
Maffersdorf, Aktie 500 RM Dez. 1940
(Auflage 9800, R 8) EF
Markranstädt bei Leipzig, Actie 1.000
Mark 26.11.1889. Gründeraktie (Auflage
1200, R 4). VF
Umrahmung mit dekorativer Blütenornamentik.
Gründung 1889 unter Übernahme der seit
1860 bestehenden Firma Louis Walter’s Nachfolger. In zwei Fabriken waren 1.500 Arbeiter
mit der Zurichtung von Pelzfellen beschäftigt.
Firmenname von 1923 (nach Erwerb der Fa.
Adolf Arnold) bis 1926 Rauchwaren Walter &
Arnhold AG, dann Rauchwaren-Walter AG.
1932 in Vergleich, anschließend nur noch Verwaltung und Verwertung des Grundbesitzes.
Börsennotiz Berlin und Leipzig. Nach der Wende wurde die AG wegen des immer noch interessanten Grundstücksbesitzes reaktiviert.
1992 Fortsetzung der Gesellschaft als Rauchwaren Walter AG von 1899, Markranstädt,
2003 von Amts wegen gelöscht.
Los 1332
Los 1335
Schätzwert 50-75 €
Rauchwaren-AG
Hamburg, Aktie 2.000 Mark 5.11.1923
(Auflage 10000, R 7) EF+
Gründung 1892, AG seit 11.5.1923. Handel
mit Brennmaterialien aller Art, Betrieb eines
Speditions-, Kommissions- und Frachtfuhrgeschäftes.
Gründung 1872, AG seit 1908. Brauereien in
Maffersdorf (vorm. Reichenberger Bierbrauerei
und Malzfabrik in Maffersdorf Frank & Co.,
Ausstoß rd. 125.000 hl) und Seidenschwanz
bei Gablonz (vorm. Gablonzer Brauerei von Medinger & Co., Ausstoß rd. 55.000 hl).
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1341
Schätzwert 80-125 €
Reit- und Fahrverein Magdeburg e.V.
Magdeburg, Anteilschein 50 RM 1.8.1936
(R 8) EF
Ausgegeben zur Finanzierung des Neubaus der
Reitanlage im Herrenkruggelände.
Schätzwert 20-60 €
Rauchwaaren-Zurichterei und Färberei
AG vorm. Louis Walter’s Nachf.
Markranstädt bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark
9.9.1922 (Auflage 12000, R 2) EF-VF
Ähnliche Gestaltung wie folgendes Los.
Los 1333
Schätzwert 150-200 €
Reichenberg-Maffersdorfer
und Gablonzer Brauereien AG
Los 1336
Schätzwert 50-125 €
Rauchwaren-Lagerhaus-AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM 28.12.1926.
Gründeraktie (Auflage 280, R 4) EF
Gründung 1926 nach Übernahme der Firma
Rauchwarenlagerhaus GmbH. Die AG führte u.a.
die Rauchwarenversteigerungen für die Sowjetrepublik durch. Ab 1933 “Furtransit” Rauchwaren-Lagerhaus-AG. 1942 besaß die Ges. die
Grundstücke Nikolaistr. 36 und Brühl 62. Am
Brühl ließen sich in der zweiten Hälfte des 19.Jds
zahlreiche Rauchwarenhändler nieder, die den
Ruf Leipzigs als Zentrum des Pelzhandels begründeten. In den 20er Jahren wurde ein Drittel
aller Pelze der Weltproduktion am Brühl verkauft.
Beim Bombenangriff vom 4.12.1943 wurden
große Teile des Brühls, vor allem die westliche
Nordseite und die mittlere Südseite, komplett
zerstört. 1951 wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Schätzwert 50-125 €
Rauchwaren-Walter & Arnhold AG
Markranstädt bei Leipzig, VZ-Aktie 1.000
Mark 7.5.1923 (Auflage 2000, R 3) EF
Nr. 1337
Los 1339
Schätzwert 125-275 €
Reichsbank
Berlin, Anteilschein 1.000 RM 1.1.1925
(R 5) EF
Eindrucksvoller Sicherheitsdruck der Reichsdruckerei, große Abb. des alten ReichsbankGebäudes. Das Viertel der “alten” Reichsbank
wurde im Krieg zerstört, der Erweiterungsbau
blieb erhalten. Dort ab 1959 Sitz des ZK (Zentralkomitee) der SED, nach der Wende kurze
Zeit Sitz der Volkskammer der DDR, da der Palast der Republik asbestbelastet, u.a. wurde
hier über den Einigungsvertrag abgestimmt.
Die Deutsche Reichsbank, geschaffen durch das
Bankgesetz vom 14.3.1875, ging aus der Preußischen Bank hervor, die ursprünglich unter dem
Namen Königliche Giro- und Lehnbank in Berlin
im Jahre 1765 von Friedrich dem Großen gegründet worden war. Zunächst war die Reichsbank keine Staatsanstalt und ausschließlich im
Los 1342
Schätzwert 225-300 €
Residenzstadt Potsdam
Potsdam, 4 % Schuldschein 30.000 RM
1.12.1942 (R 12) VF+
Die Stadtgemeinde Potsdam erwarb ein Grundstück, Potsdam Seestr. 43 von den August Andreae Erben und schuldet von dem vereinbarten Kaufpreis einen Restbetrag von 120.000
RM, wovon ein Teilbetrag hiermit verbrieft wurde. Maschinenschriftliche Ausführung, original
131
Gründung 1920 als „Kirner Bank AG“, 1922 umbenannt wie oben. Im Rheinhandel-Haus an der
Graf-Adolf-Straße 4 liefen die Fäden eines weitverzweigten Konzerns mit Industrie-, Handelsund Bankunternehmen zusammen. Das gesamte A.-K. befand sich im Besitz des Vorstandes,
Komm.-Rat Max Falk in Düsseldorf. 1925 bestanden Niederlassungen in Kirn und Idar.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Krieges mit den Niederlanden. Der Betrieb ruhte
bis zur Auflösung der Gesellschaft 1955.
Stadtschloss in Potsdam um 1942
signiert von dem Oberbürgermeister der Stadt
Potsdam.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1351
Los 1346
Schätzwert 100-175 €
Cassel, Aktie 1.000 Mark 1.2.1923
(Auflage 3000, R 10) EF
Reussengrube AG
Los 1343
Schätzwert 30-75 €
Reudener Ziegelwerke
vormals Clemens Dehnert AG
Cretzschwitz bei Gera, Aktie Lit. A 100
RM April 1938 (Auflage 200, R 6) EF
Schätzwert 200-250 €
Reussengrube Erdfarbenund Verblendstein-Fabrik AG
Kretzschwitz bei Gera, Aktie 1.000 Mark
o.D. vor 1920 (Blankette, R 8) EF
Gründung 1890 unter der Firma Reussengrube
AG, Erdfarben- und Verblendsteinfabrik, 1920
umbenannt in Reußengrube AG. Hergestellt
wurden Dachziegeln und feine Tonwaren, seit
1916 ausschließlich Dachsteine.
Nur 20 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 200-250 €
Faksimileunterschrift Cirkel.
Gegründet 1898 zwecks Herstellung und Verkauf von Sandsteinen und Sandsteinfabrikaten.
1937 wurde die GmbH umgewandelt in die
Rheiner Kalksandsteinwerke Cirkel & Co. KG.
1963 Sitzverlegung von Rheine nach HalternFlaesheim. Die Cirkel GmbH & Co. KG ist heute
einer der größten Baustoffproduzenten.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1899. Fabrikation von Dach- und
Mauersteinen. Börsennotiz Leipzig. Die Firma
bestand bis nach 1945.
Los 1344
Los 1349
Rheiner Sandsteinwerke GmbH
Rheine i. Westf., Namens-Anteilschein
600 RM 1.8.1930 (R 9) EF
Reuden bei Zeitz, Aktie 1.000 Mark
14.4.1921 (Auflage 1000, R 3) EF
Los 1347
Schätzwert 150-200 €
Rheinisch-Hessische
Treibriemen-Fabrik AG
Hübsch verzierte Umrahmung mit Glocken und
Blüten.
Gründung 1921. Fabrikation von Leder und Lederwaren mit Werken in Kassel und Gassen N.L. Bereits 1926 wieder in Liquidation getreten.
Schätzwert 40-100 €
Reußische Elektrizitäts-Gesellschaft AG
Gera (Reuß), Aktie 1.000 Mark 11.4.1923.
Gründeraktie (Auflage 10000, R 3) EF
Los 1352
Los 1348
Schätzwert 100-150 €
Rheinisch-Hessische
Treibriemen-Fabrik AG
Gründung 1923. Zweck: Ausnutzung der Lichtund Krafttechnik, insbesondere Einrichtung,
Betrieb und Verwertung elektrischer Anlagen.
Im Okt. 1925 wurde das Konkursverfahren eröffnet, die Aktionäre gingen leer aus.
Kassel, Aktie 20 RM 3.1.1925 (Auflage
3750, R 9) VF+
Schätzwert 30-75 €
Rheinborn AG
(Rheinisch-Bornesischer- Handelsverein)
Barmen, VZ-Aktie 100 RM 1.7.1929
(Auflage 2704, R 4) EF
Los 1345
Schätzwert 30-75 €
Reußengrube AG
Kretzschwitz bei Gera, Aktie 100 RM
8.5.1928 (Auflage 800, R 5) EF
Sicherheitsdruck.
Gründung am 25.8.1882 als Rheinisch-Bornesischer Handels-Verein AG. 1925 Umbenennung
wie oben. 1937 Sitzverlegung nach Köln. Außenhandel mit den Gebieten Niederländisch-Ostindiens. Eigene Filialen auf Sumatra, Nias und Borneo. 1940 Beschlagnahme der Niederlassungen
in Niederländisch-Ostindien bei Ausbruch des
Los 1350
Schätzwert 160-200 €
Rheinhandel-Konzern AG
Düsseldorf, 10 % Teilschuldv. 10.000 Mark
27.12.1922 (Auflage 30000, R 10) F
Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet.
Los 1353
Schätzwert 300-400 €
Rheinisch-Hessische
Treibriemen-Fabrik AG
Kassel, VZ-Aktie 100 RM 3.1.1925
(Auflage 750, R 12) VF
Gründung 1921. Fabrikation von Leder und Lederwaren mit Werken in Kassel und Gassen N.L. Bereits 1926 wieder in Liquidation getreten.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Nr. 1344
132
Nr. 1360
Los 1360
Schätzwert 150-200 €
Rheinische Handelsbank AG
Mannheim, Aktie 100 RM 1.5.1927
(Auflage 3000, R 8) EF
Los 1354
Schätzwert 90-150 €
Rheinisch-Westfälische
Bauindustrie AG
Los 1357
Schätzwert 50-200 €
Rheinisch-Westfälische Kalkwerke
Düsseldorf, Aktie 20 RM 28.11.1924
(Auflage 36000, R 7) EF
Dornap, Aktie 1.000 Mark Aug. 1896
(Auflage 6300, R 2) VF
Ohne Kontrollunterschrift.
Gründung 1909 als „Westfälische Bau-Industrie AG“ in Haspe, 1918 Umfirmierung und
Sitzverlegung wie oben. Zweigbetriebe in Freiburg i.B. und München. Beton- und Eisenbetonbau, Hafen-, Bergwerks- und Hüttenbauten,
Villen- und Wohnstättenbau. In Berlin börsennotiert, Großaktionär war die Gebr. Stumm
GmbH im saarländischen Neunkirchen. Ab
1926 in Liquidation.
Großformatig, mit wunderschöner Umrahmung
im Historismus-Stil.
Gründung 1887 als „Dornap-Angerthaler AG
für Kalkstein- und Kalkindustrie“, 1888 umbenannt wie oben. Ausbeutung von Kalksteinund Dolomitfeldern im ganzen niederrheinischwestfälischen Industriegebiet. Die Steinbrüche
in Dornap, Hochdahl, Neanderthal, Gruiten, Elberfeld, Wülfrath, Barmen-Rittershausen, Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe und Hönnethal waren durch fast 30 km lange normal- und
schmalspurige Werkseisenbahnen verbunden.
Beliefert wurden vor allem die niederrheinischwestfälischen Eisen- und Stahlwerke mit Hüttenkalk, folgerichtig wurde die RWK in den
30er Jahren Teil der Vereinigten Stahlwerke.
Nach Beschlagnahme durch die Alliierten wurde das Betriebsvermögen bei Entflechtung der
Vereinigte Stahlwerke 1953 auf eine neu gegründete AG gleichen Namens übertragen.
Maßgebliche Aktionäre waren dann lange Zeit
die Stahlwerke an der Ruhr als Hauptabnehmer
(zuletzt die Hoesch-Werke AG mit über 75 %),
heute gehört die 1999 in RWK Kalk AG umbenannte Ges. zum britischen Baustoffkonzern
Readymix.
Los 1355
Schätzwert 50-200 €
Rheinisch-Westfälische
Boden-Credit-Bank
Köln, Actie Ser. B 1.000 Mark 1.12.1895
(Auflage 4000, R 2) EF-
Los 1358
Traumhafte Gestaltung mit Abb. der Germania,
welche zwei Wappenschilde in ihren Händen
hält.
Gründung 1894 durch Banken und Industrielle
unter Führung des A. Schaaffhausen’schen
Bankvereins. Stammsitz war in Köln, Unter
Sachsenhausen 2. Zweck war zunächst die
Förderung des Bodenkredits in Rheinland und
Westfalen, nach der Jahrhundertwende dehnte
die Bank ihre Geschäftstätigkeit auch auf die
übrigen preußischen und deutschen Gebiete
aus und errichtete in Berlin (Französische Str.
53/55) eine Zweigniederlassung. Beliehen
wurden von der Bank ländliche Grundstücke
mit 2/3, städtische Grundstücke mit 1/2 bis
6/10 (man beachte die Geringschätzung städtischer Immobilien!) sowie Weinberge und Wälder mit 1/3 des ermittelten Wertes. Börsennotiz Berlin und Köln. Maßgeblichen Einfluß hatte
(zunächst indirekt über die Colonia-Versicherungen und die Kölnische Rück) jahrzehntelang
das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie.
AR-Vorsitzender wurde nach dem Krieg Dr. h.c.
Robert Pferdmenges, bekannt als der “Bankier
Adenauers”. Der Klüngel funktionierte: Adenauers Sohn Max, Oberstadtdirektor a.D., fand in
den 60er Jahren dann als Rheinboden-Vorstand ein Auskommen. 1989 Umfirmierung in
Rheinboden Hypothekenbank AG. 1999/2000
ging die Aktienmehrheit auf die Allgemeine Hypothekenbank AG in Frankfurt/Main und damit
indirekt an das BHW. Die beiden Banken wurden zur AHBR fusioniert, und die machte der
Gewerkschaftsholding seitdem nur Kopfschmerzen: Wegen fehlgeschlagener Zinsspekulationen entstanden Milliardenverluste, und
2005 beim Verkauf an den texanischen Finanzhai “Lone Star” mussten die Gewerkschaften
sogar noch ein paar hundert Millionen Euro
Mitgift extra lockermachen.
Dornap, Aktie 1.000 Mark Febr. 1920
(Auflage 4500, R 2) EF
Los 1356
Schätzwert 20-80 €
Rheinisch-Westfälische
Boden-Credit-Bank
Köln, Actie Serie H 500 RM 8.2.1928
(Auflage 6000, R 2) UNC-EF
Identische traumhafte Gestaltung wie voriger
Titel.
Schätzwert 25-125 €
Rheinisch-Westfälische Kalkwerke
Gründung 1909 als Mannheimer Viehmarktbank (geschäftsansässig: Seckenheimer Str.
72), 1921 umbenannt wie oben. Zweck: Hebung der Kreditverhältnisse im Metzgergewerbe. 1928 kam es bei der im Mannheimer und
Frankfurter Freiverkehr börsennotierten Bank zu
einem Zwangsvergleich, 1930 Auflösung der
Gesellschaft. Eine Regreßklage gegen den alten
Aufsichtsrat erledigte sich vergleichsweise, indem dieser 70.000 RM und die Metzgerinnung
als Großaktionär weitere 30.000 RM zahlte. Das
Aktienkapital war aber in Gänze verloren.
Los 1361
Schätzwert 20-75 €
Rheinische Hypothekenbank
Mannheim, Aktie 1.000 RM Juni 1928
(Auflage 5000, R 2) EF
Aus der Kapitalumstellung von 1928 in 10.000
x 1.000 RM Serie I und Serie II vom Juni 1929.
Gegründet 1871 durch die Rheinische Creditbank in Mannheim (welche später in der Deutschen Bank aufging). Nach der 1886 erfolgten
Gründung der Pfälzischen Hypothekenbank in
Ludwigshafen lange Zeit weitgehende Personalunion in den Verwaltungsorganen. 1935 Verschmelzung mit der bis 1866 zurückreichenden
Berliner Hypothekenbank. 1974 Verschmelzung
mit der Westdeutschen Bodenkreditanstalt, Köln
und Sitzverlegung nach Frankfurt/Main (Großaktionär ist inzwischen die Commerzbank).
2002 bei der Verschmelzung der Hypothekenbank-Töchter der Deutschen, Dresdner und
Commerzbank in der EUROHYPO aufgegangen.
Los 1364
Schätzwert 20-60 €
Rheinische Metallwaarenund Maschinenfabrik
Düsseldorf, Aktie 100 RM Dez. 1934 (R 2)
UNC-EF
Gründung 1889 unter Übernahme der Rather
Metallwerke vorm. Ehrhardt & Heise und eines
Schießplatzes bei Unterlüß. Anfangs Herstellung kleinkalibriger Geschosse. Nach der Jahrhundertwende in rascher Folge Übernahme benachbarter Munitions- und Maschinenfabriken.
Im thüringischen Sömmerda wurde außerdem
ein Werk für Schreib- und Rechenmaschinen
betrieben. Nach Ende des 1. Weltkriegs Aufnahme des Lokomotiv- und Waggonbaus
(1925 stillgelegt, stattdessen Geschütz- und
Munitionsfabrikation für Reichswehr und
Reichsmarine, Großaktionäre waren zu dieser
Zeit Fried. Krupp und die VIAG). 1935 Verschmelzung mit der A. Borsig MaschinenbauAG in Berlin-Tegel und Umfirmierung in Rheinmetall-Borsig AG. Im 3. Reich in die Reichswerke „Hermann Göring“ eingebunden. Nach dem
Krieg verkaufte die bundeseigene Bank der
deutschen Luftfahrt AG i.L. ihre Mehrheitsbeteiligung an die Röchling’sche Eisen- und
Stahlwerke GmbH, Völklingen. Gleichzeitig wurde die Borsig AG an die AG für Bergbau- und
Hüttenbetriebe, Salzgitter veräußert (später
dann an Babcock gegangen). Die noch heute
börsennotierte Rheinmetall ist tätig in den
Sparten Maschinenbau, Wehrtechnik und Automobilzulieferer (Vergaser von Pierburg).
Gleiche wunderschöne Umrahmung im Historismus-Stil.
Los 1365
Los 1362
Schätzwert 50-125 €
Rheinische Lederwerke AG
Saarbrücken, Aktie 1.000 Mark
10.11.1921 (Auflage 3600, R 5) EF
Los 1359
Schätzwert 50-175 €
Rheinische Elektrizitäts-AG
Mannheim, Aktie 1.000 Mark 29.12.1919
(Auflage 5000, R 2) EF+
Großformatig, sehr dekorativ mit schöner breiten Umrahmung im Historismus-Stil.
Gründung 1897 als Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie AG durch die
Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine
führende Rolle in der Stromversorgung Südwestdeutschlands und des Rheinlandes. 1917
Umfirmierung in „Rheinische Elektrizitäts-AG“.
In Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotiert. 1940 wurde das jahrzehntelang wichtigste Aktivum erworben: die Schnellpressenfabrik
AG Heidelberg (heute Heidelberger Druckmaschinen). Später wurde die Rheinelektra eine
wichtige Zwischenholding im RWE-Konzern.
1997 mit der in gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frankfurt/M. verschmolzen.
Originalsignaturen.
Gründung 1898, Betriebseröffnung 1899. Neben der eigenen Fabrik auch Mehrheitsbeteiligung an der Süddeutsche Lederwerke AG, St.
Ingbert. Im 2. Weltkrieg auch Rüstungsproduktion, in der Gersweilerstrasse 82-84 in Saarbrücken unterhielten die Rheinische Lederwerke ein Lager für Ostarbeiter mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1000 Zwangsarbeitern. 1953 Eröffnung des Konkursverfahrens,
Abwicklung und Löschung der Gesellschaft.
Schätzwert 100-175 €
Rheinische Möbelstoff-Weberei
vorm. Dahl & Hunsche AG
Wuppertal-Barmen, Aktie 1.000 RM Nov.
1943 (Auflage 100, R 7) EF
Gründung 1898 unter Übernahme der Firma
Dahl & Hunsche. Herstellung von Moketts,
Decken, Frises, Gobelins, Patentstoffen, Teppich-Velours in Werken in Barmen und Burscheid. Fast 100 % Beteiligung an der Teppichmanufaktur A.-Beuel. Börsennotiz Hamburg und Bremen, Freiverkehr Berlin und Düsseldorf.
Los 1366
Schätzwert 75-150 €
Rheinische Pappenfabrik AG
Monheim, Bez. Düsseldorf, Aktie 1.000
RM. Gründeraktie, o.D. (R 6) EF
Los 1363
Schätzwert 50-100 €
Rheinische Lederwerke AG
Saarbrücken, Aktie 100 RM 2.1.1943
(Auflage 1600, R 5) UNC-EF
1932 herabgesetzt auf RM 500.-.
Gegründet 1925. Herstellung, Vertrieb und Verarbeitung von Pappen jeder Art. Nach 1960
Umwandlung in Vereinigte Verpackungsgesellschaft mbH, 1981 Schließung.
133
Los 1369
Schätzwert 50-175 €
Rheinische Spiegelglasfabrik
Eckamp bei Ratingen, Aktie 1.000 Mark
1.7.1910 (Auflage 900, R 4) VF
Los 1370
Schätzwert 30-75 €
Rheinische Stahlwerke
Duisburg-Meiderich, Aktie 1.000 Mark
Febr. 1910 (Auflage 5000, R 2) EF
Los 1367
Schätzwert 175-350 €
Rheinische Schuckert-Gesellschaft
für elektrische Industrie AG
Mannheim, Namensaktie Ser. B 1.000
Mark 1.5.1900 (Auflage 1000, R 5) VF
Swastika (damals noch als Glückssymbole angesehen) im Unterdruck.
Gründung 1897 als Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie AG durch die
Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine
führende Rolle in der Stromversorgung Südwestdeutschlands und des Rheinlandes. 1917
Umfirmierung in „Rheinische Elektrizitäts-AG“.
In Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotiert. 1940 wurde das jahrzehntelang wichtigste Aktivum erworben: die Schnellpressenfabrik
AG Heidelberg (heute Heidelberger Druckmaschinen). Später wurde die Rheinelektra eine
wichtige Zwischenholding im RWE-Konzern.
1997 mit der in gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frankfurt/M. verschmolzen.
Gründung 1870 durch deutsche, belgische und
französische Aktionäre mit 1 Mio. F Kapital als
„S.A. des Aciéries Rhénanes à Meiderich“ mit
juristischem Sitz in Paris. In Meiderich wurde eine Bessemer-Stahlgießerei und eine Fabrik für
feuerfestes Material errichtet. 1872 Sitzverlegung nach Meiderich, 1878 Sanierung und
komplette Neuausgabe der Aktien. 1881 Inbetriebnahme eines neuen Schienenwalzwerkes
und Ankauf der Eisenerzgrube Lacheberg in
Nassau. 1882 gemeinsam mit der Saarbrücker
Firma Gebr. Röchling Ankauf umfangreicher Minette-Konzessionen in Lothringen. 1886 Beteiligung an Stahlwerken in Südrussland, endlich
1889 Errichtung des ersten eigenen Hochofens.
1900 mit Übernahme der „Gewerkschaft Centrum“ Schaffung einer eigenen Kohlebasis, später Erwerb weiterer großer Bergwerke. 1904
Übernahme der „Duisburger Eisen- und Stahlwerke“, 1922 Verschmelzung mit der traditionsreichen, bereits 1856 gegründeten Arenberg’schen AG für Bergbau und Hüttenbetrieb. 1926
wurden die Hütten- und Stahlwerke und die Erzgruben in die Vereinigte Stahlwerke AG eingebracht, nicht aber die Kohlenbergwerke, die erst
1952 im Zuge der alliierten Entflechtungsmaßnahmen in die Arenberg Bergbau-GmbH ausgegliedert wurden. Bis zur kürzlichen Eingliederung in die Thyssen AG firmierte die alte, bis dahin immer noch börsennotierte Rheinstahl zuletzt als Thyssen Industrie AG.
en, Mäntel, Steppdecken; Spezialität: halbsteife Kragenstoffe, Kragenstoffeinlagen (Trubmis)
in Werken in Wuppertal-Elberfeld, Neviges und
Erkrath. Börsennotiz Berlin.
Los 1373
Schätzwert 30-75 €
Rheinische Zellwolle AG
Siegburg, Namensaktie 1.000 RM Juli
1939 (Auflage 3000, R 4) EF
Gründung 1936 im Rahmen der Autarkiebestrebungen im Dritten Reich zur Erzeugung von
Zellwolle und sonstigen synthetischen Textilrohstoffen. 1938 Sitzverlegung nach Siegburg.
Umbenannt 1950 in Chemie-Faser AG und
1955 in Phrix-Werke AG. Ende der 60er Jahre
(Hauptaktionär war neben der BASF auch Dow
Chemical) brach die Firma zusammen.
Los 1374
Schätzwert 80-100 €
Düsseldorf, 6 % Anleiheschein 10.000
Mark 2.1.1923 (R 8) VF
Gesamtanleihe 2 Mrd. M zur Verstärkung des
Stammkapitals der Landesbank, für Straßen-,
Wohnungs- und Siedlungsbauten sowie für den
Ausbau der Provinzialanstalten und deren Betriebsfonds.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Köln, Namensaktie 500 RM 5.5.1936
(Auflage 500, R 7), ausgestellt auf B. H.
Blömer in Bonn EF
Schätzwert 100-200 €
Eckamp bei Ratingen, VZ-Actie 1.000
Mark 1.1.1893 (Auflage 600, R 4) EF
Diese (1899 in normale Stammaktien umgewandelten) Vorzugsaktien dienten der Abfindung der Gläubiger einer 1891 begebenen Anleihe.
Gründung 1889. Herstellung von Spiegel- und
Fensterglas. Nach 1945 als „Glasfabrik EckampAltwasser AG“ firmierend. Börsennotiz Berlin und
Düsseldorf.
Los 1371
Schätzwert 50-125 €
Rheydt, Actie 100 Thaler 1.7.1876.
Gründeraktie (Auflage 400, R 10), ausgestellt
auf Herrn H. Jerusalem zu Rheydt VF
Original signiert von M. Dilthey aus der bedeutenden Fabrikantenfamilie.
Gegründet 1872 zwecks Bau und Betreuung
von Kleinwohnungen im eigenen Namen, Ziegeleibetrieb. Grundbesitz (1943; unbebaut):
102.741 qm. Häuserbesitz: Die Gesellschaft
hat seit ihrem Bestehen bis Ende 1941 insgesamt 969 Häuser errichtet, davon befanden
sich einschließlich der in Kaufanwartschaft begebenen Häuser noch 576 Häuser in eigenem
Besitz. 1990/1991 Übernahme durch die Gladbacher Aktienbaugesellschaft AG und Neudefinition des Unternehmensgegenstandes dieser
Gesellschaft als Zwischenholding im WCMKonzern. 1992 Übertragung des gesamten
operativen Geschäftes auf die Gladbau, Baubetreuungs- und Verwaltungs-Gesellschaft mbH.
Aktien dieser bedeutenden Wohnungsbaugesellschaft aus der Zeit vor 1945 waren vorher
völlig unbekannt!
Los 1377
Rheydt, Actie 1.200 Mark 1.10.1912
(Auflage nur 100 Stück, R 10), ausgestellt
auf die Firma G. Goldberg zu Rheydt VF+
Originalunterschriften.
Gründung 1922 in Elberfeld. Herstellung von
Textilwaren und Vermittlung des Einkaufs von
Los 1378
Rheydt, Aktie 600 RM 1.10.1938 (Auflage
nur 3 Stück, R 11), ausgestellt auf die Firma
Kühn, Vierhaus & Cie. AG, Rheydt EF+
Originalunterschrift.
Sensationell kleine Ursprungsauflage!
Schätzwert 20-60 €
Rheinische Textilfabriken AG
Wuppertal-Elberfeld, Aktie 100 RM Dez.
1930 (R 2) EF
Nr. 1369
134
Schätzwert 300-400 €
Rheydter Aktien-Bau-Gesellschaft
Duisburg-Meiderich, Aktie 5.000 Mark
Juli 1923 (Auflage 12000, R 4) EF
Gründung 1910 unter Übernahme der Firma
Boeddinghaus, Reimann & Co. GmbH als Boeddinghaus, Reimann & Co. AG, 1924 umbenannt
wie oben. Herstellung von baumwollenen, halbwollenen, halbseidenen und kunstseidenen Geweben, insbesondere Herrenfutterstoffe, West-
Schätzwert 400-500 €
Rheydter Aktien-Bau-Gesellschaft
Rheinische Stahlwerke
Los 1372
Schätzwert 600-800 €
Schätzwert 75-150 €
RHEINTEXTIL Rheinische
Einkaufsvermittlungs- und
Beratungsges. für Textilgeschäfte AG
Rheinische Spiegelglasfabrik
Los 1376
Rheydter Actien-Bau-Gesellschaft
Rheinprovinz
Los 1375
Los 1368
Textilwaren aller Art, insbesondere der gemeinschaftliche Einkauf für Einzelhandelsgeschäfte.
Sitz von 1924-28 in Berlin, danach in Köln. Zur
Gesellschaft gehörten 125 Textilkaufhäuser,
darunter alle führenden Häuser in Deutschland.
1967 in eine GmbH umgewandelt. Heute KMT
Rheintextil.
Nr. 1376
Los 1379
Schätzwert 50-125 €
Ri-Ri-Werk Reißverschluß-AG
Wuppertal-Wichlinghausen, Aktie 1.000
RM 1.1.1940. Gründeraktie (Auflage 500,
R 5) EF
Gegründet 1927 als Ri-Ri-Werk Patentverschluß GmbH (Ri-Ri = Rippen und Rillen), AG
seit 1940 mit einem Kapital von 1250.000 RM.
Seine erste Fabrik eröffnete Othmar Winterhalter (1889-1961) geboren in Tablat bei St. Gallen, in Wuppertal. 1928 erfolgten die ersten RiRi-Ableger in Luxemburg, Mailand und in St.
Gallen. 1929 schaffte Winterhalter mit einem
neuen Spritzgussverfahren definitiv den Durchbruch. Die neuen Fertigungstechniken wurden
auch an die Väter der ersten Reissverschlüsse
nach Amerika zurückverkauft, der Schweizer
kassierte nun praktisch bei jedem Reissverschluß, der verkauft wurde. Der geniale Tüfftler
Winterhalter aber starb 1961 in der “Klapsmühle, bei Professor Binswanger in der Klinik
Bellevue zu Konstanz”.
Los 1380
Nr. 1377
Gründung 1899, Strecke Neukölln-Mittenwalde-Schöneicherplan (33,2 km). 1919 Umfirmierung in „Neukölln-Mittenwalder EisenbahnGes.“. 1955 Einstellung des Personenverkehrs.
Der außerhalb Berlins gelegene Streckenteil
wurde noch für den Abzug russischer Truppen
benutzt.
Los 1384
Schätzwert 30-80 €
Markkleeberg bei Leipzig, Aktie 100 RM
April 1938 (Auflage 28800, R 3) UNC-EF
Los 1381
Schätzwert 200-275 €
Riquet & Co. AG
Markkleeberg bei Leipzig, Aktie Lit. A 100
RM Mai 1944 (R 8) EF+
Mit Überdruck „Ersatzausfertigung / Leipzig,
Mai 1944”. Identische Gestaltung wie voriges
Los.
Los 1382
Schätzwert 100-275 €
Rixdorf-Mittenwalder
Eisenbahn-Gesellschaft
Berlin, Aktie A 1.000 Mark 1.10.1909
(Auflage 1000, R 3) EF
Schöner Druck von G & D mit großem geflügelten Rad.
Schätzwert 200-250 €
Los 1383
Los 1386
Schätzwert 50-100 €
Rohtex AG für Textilrohstoffe
Römhildt AG
Riquet & Co. AG
Sehr dekorativ mit sechs kleinen Vignetten, davon vier mit Elefanten.
Gründung 1745, AG seit 1905. Handel mit und
Herstellung von Tee, Kakao, Schokolade, Pralinen, Bonbons, China- und Japanwaren. Börsennotiz Leipzig. Heute kann man im Kaffee in
Leipzig wieder gut frühstücken und Schokolade
genießen. Die Elefanten befinden sich an der
Außenfassade.
Nr. 1378
Weimar, Aktie 1.000 Mark 9.5.1923
(Auflage 6400, R 9) EF-VF
Stuttgart-Untertürkheim, Aktie 1.000 RM
Dez. 1941 (Auflage 2400, R 5) EF-VF
Großformatiges Papier, dekorativ verziert.
Gründung 1845, AG seit 1891 (Firma bis 1911:
Römhildt-Pianofortefabrik AG, 1911-18 Römhildt-Heilbrunn Söhne AG). 1899 Neubau der
Fabrik in Weimar, Hinterm Bahnhof 12, 1910 Errichtung eines großen Erweiterungsbaus. Filialen
in Berlin und Hamburg. Börsennotiz: Freiverkehr
Leipzig. 1930 Verkauf eines Teils des Fabrikgrundstücks in Weimar und Abtretung eines Teils
der Produktion an die Pianofortefabrik A. Herrmann AG in Sangerhausen. 1931 Konkurs.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1920 als “Baumwoll-AG” mit Sitz in
Mönchengladbach. In unmißverständlicher
Klarheit sagt das 1943er Aktienhandbuch: “Die
Gesellschaft ist Mitte 1938 arisiert worden.” Im
gleichen Jahr Erwerb einer Reißbaumwollefabrik in Ruchsen (Baden) bei Möckmühl.
Schätzwert 175-300 €
Rodi & Wienenberger AG für
Bijouterie- und Kettenfabrikation
Pforzheim, Aktie 1.000 Mark März 1918
(Auflage 800, R 7) EF+
Mit Originalunterschrift Wilhelm Wienenberger.
Gründung 1885, seit 1899 AG. Mit bis zu
2.000 Beschäftigten Herstellung von
Schmuckwaren, Uhrketten, Uhrbändern und
Uhrgehäusen. Früher auch drei produzierende
Auslandstöchter in Frankreich, Großbritannien
und Brasilien, 1975 Produktionsrückverlagerung ins Inland. 1985 Einstellung der Produktion von Gold- und Silberschmuck und Konzentration auf Uhrbänder (auf diesem Gebiet deutscher Marktführer) und Uhrgehäuse. Börsennotiz im Freiverkehr Stuttgart, letzter Großaktionär
mit 98% war die Baden-Württembergische
Bank AG. 1988 Umwandlung in die ROWI Rodi
& Wienenberger GmbH.
Zuvor völlig unbekannter Jahrgang!
Los 1387
Schätzwert 30-60 €
Rombacher Hüttenwerke
Los 1385
Schätzwert 20-60 €
Rohstoff-Verband AG
Eisenach, Aktie 1.000 Mark April 1923
(Auflage 65200, R 5) EF
Kleines Gespenst im Unterdruck.
Gründung 1921. Beschaffung von Rohstoffen
für die Papier-, Sprit- und Futtermittelerzeugung. 1924 Sitzverlegung nach Berlin.
Hannover, 4,5 % Genussrechtsurkunde
100 RM Jan. 1926 (R 6) EF
Gründung 1888, bis 1926 Rombacher Hüttenwerke. 1926 übernahmen die Kokswerke und
Chemische Fabriken AG in Berlin (später die
Schering AG) zwecks Sanierung die Rombacher
Hüttenwerke und firmierten sie in die (neue)
Concordia Bergbau-AG um. 1968 Stilllegung
der Schachtanlagen. Nachdem das Unternehmen schon immer auch starke Interessen in
der Chemieindustrie gehabt hatte, wurde 1976
in Concordia-Chemie AG umfirmiert. Letzter
Namenswechsel dann 1991 in Concordia Bau
und Boden AG, nachdem der Immobilien-Spekulant Minninger Firmenmantel und Börsennotiz übernommen hatte.
Los 1388
Schätzwert 200-275 €
Ronnenberg AG
Wernigerode-Nöschenrode, Aktie Lit. B 1.000
Mark 9.3.1923 (Auflage 6000, R 8) VF
Nr. 1381
Nr. 1382
Großformatiges, dekoratives Papier.
Gründung 1921. Fabrikation von Schokoladen
und anderen Nahrungsmitteln. 1926 unter Geschäftsaufsicht gestellt, 1927 Zwangsvergleich.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
135
ein dicht gespanntes Netz von 17 Niederlassungen in allen größeren Städten, Auslandsvertretungen arbeiteten in Dänemark, Frankreich,
Österreich, Spanien und den Benelux-Ländern,
aber auch in Chile, Venezuela, Japan und im
Iran. Neben der Joh. Heinrich Warncke GmbH,
Pinneberg (über 25 %) war jahrzehntelang die
Rütgerswerke AG mehrheitlich beteiligt. Zuletzt
erscheint mit 71,44 % die Billbrook GbR als
Großaktionär. 1993 in Ruberoid AG umfirmiert.
Scharfen Absatzeinbrüchen 1997/98 folgte
dann 2000 die Insolvenz.
Nr. 1388
Los 1389
Nr. 1389
Schätzwert 250-400 €
Rositzer Zucker-Raffinerie
Rositz bei Altenburg, Actie 1.000 Mark
7.4.1900 (Auflage 500, R 8) VF
Gründung 1882. Die Anlagen hatten zuletzt eine Produktionsfähigkeit von 1,5 Mio. Zentner
Zucker jährlich und 750 Beschäftigte. 1922
Vertrag mit der Zuckerraffinerie Halle und den
Zuckerfabriken der Mitteldeutschen Zuckervereinigung, worin sich letztere verpflichteten, ihren Rohzucker ausschließlich in den Raffinerien
Halle und Rositz verarbeiten zu lassen. Börsennotiz Berlin, Hamburg und Leipzig.
Zuvor völlig unbekannter Jahrgang!
Los 1396
Schätzwert 100-150 €
Ruder-Gesellschaft Dresden jur. Pers.
Los 1391
Schätzwert 50-150 €
Los 1394
Schätzwert 40-100 €
Rostocker Straßenbahn AG
Rottluff-Schleifscheibenfabrik AG
Rostock , Aktie 100 RM März 1928
(Auflage 670, R 4) EF
Chemnitz, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 585, R 4) UNC-EF
Völlig neue Gestaltung.
Gegründet 1905 als GmbH, AG seit 1922 unter
der Firma Schmirgel- und Corund-Werke
Chemnitz, 1941 umbenannt wie oben. Heute
Schleifscheibenfabrik Rottluff GmbH, das vom
Standort Chemnitz aus Schleifscheiben fertigt
und weltweit vertreibt.
Dresden, 5-8 % Anteilschein 25 RM von
1926 (R 8) EF
Schöne Eichenlaubumrandung, oben Flagge
des Rudervereins.
Gegründet 1884. Die Ges. hatte ihren Sitz am
Hindenburg Ufer 19b, heute Käthe-KollwitzUfer 19b.
Los 1397
Schätzwert 150-200 €
Ruder-Gesellschaft Dresden jur. Pers.
Dresden, 5-8 % Anteilschein 100 RM von
1926 (R 10) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Die Rositzer Zucker-Raffinerie um 1958
Los 1392
Schätzwert 50-100 €
Rotophot AG für graphische Industrie
Berlin, Aktie 1.000 RM 26.9.1933
(Auflage 280, R 5) EF
Gründung 1912 unter Übernahme der seit
1900 bestehenden Rotophot GmbH. Erzeugnisse: Illustrierte Zeitschriften, Werbedrucksachen, Kalender usw. Der Betrieb befand sich
bis 1949 in der Alexandrinenstraße 110. 1950
Berliner Wertpapierbereinigung, 1954 verlagert
nach Coburg, 1955 von Amts wegen gelöscht.
Los 1393
Schätzwert 400-500 €
Rotsiegel-Fleischwarenwerke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 18.10.1922.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 12) VF
Los 1390
Schätzwert 150-300 €
Rostocker Strassenbahn AG
Rostock , Aktie 1.000 Mark 1.3.1910
(Auflage 300, R 5) VF
Eine der dekorativsten deutschen Bahnaktien,
mit großer Stadtansicht von Rostock von der
Warne aus gesehen. Originalunterschriften.
Gründung 1881 als Mecklenburgische Straßen-Eisenbahn-AG. 10 km Straßenbahnen in
Rostock mit 3 Linien, eröffnet 1881 als Pferdebahn, seit 1904 elektrischer Betrieb. Ursprünglich besaß die Gesellschaft auch die Schweriner Straßenbahn, welche 1885 wegen Unrentabilität der Stadt Schwerin überlassen wurde.
Die ursprüngliche Konzession in Rostock lief
bis 1944 bzw. 1954. Nach der Wende 1990
durch Ausgliederung aus dem VE Verkehrskombinat “Ostseetrans” Rostock original unter
dem alten Namen wiederauferstanden mit heute mehr als 50 Straßenbahnzügen und 100
Omnibussen.
Minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
136
Prägesiegel als Markenzeichen ausgeführt:
Rotsiegel.
Gegründet zur Weiterführung der Kästner & Co.
Wurst- und Fleischkonservenfabrik (Berlin-Mitte, Chausseestr. 81). Bereits 1924 wieder in
Konkurs gegangen.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Nr. 1393
Los 1395
Schätzwert 30-80 €
Ruberoidwerke AG
Hamburg, Aktie 1.000 RM Okt. 1933
(Auflage 1000, R 3) EF
Gegründet wurde das Ruberoidwerk 1897 in
Hamburg-Billbrook, umgewandelt in eine
GmbH 1906 und in eine AG 1914. Ausgehend
von der Dachpappen-Herstellung entstand im
Laufe der Jahrzehnte ein breitgefächertes Lieferprogramm von Dach- und Dichtungsbahnen,
Ruberstein-Wand- und Fassadenplatten, Rubadur-Fassadenplatten, Haft- und Mörtelzusätzen, Flüssigestrichen sowie Spezialbandagen.
Außerdem wurden im eigenen Baubetrieb
Flachdach-, Grundwasser- und Feuchtigkeitsabdichtungen selbst ausgeführt. Bald war das
Unternehmen deutschlandweit ebenso wie
international tätig. Die Betriebe in Posen und
Spremberg gingen als Folge des 2. Weltkrieges
verloren. Dafür entstand in Westdeutschland
Los 1398
Schätzwert 100-150 €
Ruderverein Kursachsen Dresden e.V.
Dresden, 5 % Anteilschein 10 RM
15.12.1926 (R 9) EF
Abb. der Vereinsfahne.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1399
Schätzwert 100-175 €
Rudolf Lauche AG
Leipzig, Aktie 10.000 Mark Jan. 1923
(Auflage 749, R 7) EF
Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert.
Nr. 1406
die anliegenden Gemeinden und der Ruhrtalsperrenverein. Die vom Verband zu errichtenden Abwasseranlagen wurden durch Umlagen
auf die Mitglieder finanziert.
Gründung 1891, AG ab 1922. Bis Juli 1922:
AG für aromatische Erzeugnisse, Berlin, danach
Rudolf Lauche AG, Leipzig. Hergestellt wurden
ätherische Öle und Essenzen, Fruchtextrakte,
Riechstoffe, chemische und technische Produkte aller Art. 1949 enteignet.
Los 1402
Schätzwert 50-100 €
Ruscheweyh
Tisch- und Möbel-Fabrik AG
der Landwirtschaftskammer für die Provinz
Westfalen AG. Handel mit Saatgetreide, Saatkartoffeln, Feld- und Gartensämereien.
Langenöls Bez. Liegnitz, Aktie 1.000 RM
Aug. 1935 (Auflage 300, R 5) UNC-EF
Gründung 1934 um den Betrieb der in Konkurs
geratenen Ruscheweyeh-AG fortzuführen. Die
alte Gesellschaft wurde gegründet 1888 als
„Schlesische Holzindustrie AG vorm. Ruscheweyh & Schmidt“. Fast 1.000 Mitarbeiter stellten Möbel aller Art her, als Spezialität die Ruscheweyh-Ausziehtische.
Los 1405
Los 1400
Schätzwert 50-175 €
Magdeburg-Südost, Aktie 1.000 Mark
17.10.1921 (Auflage 16000, R 7) VF+.
Essen, 6,5 % Bond 1.000 $ 1.10.1928 (R
8) Anh. Restkupons. VF+
Los 1403
Schätzwert 150-200 €
S.D. Fürst Max Egon zu Fürstenberg
Donaueschingen, 4,5 % Teilschuldv.
1.000 Mark Sept. 1913 (Auflage 15000,
R 9) VF
Teil einer für die damalige Zeit ausgesprochen
großen Anleihe von 22 Mio. Mark, aufgelegt
durch Vermittlung der Deutschen Bank. Als Sicherheit waren an landwirtschaftlichem Gelände 5.569 ha und an Forsten 25.046 ha verhaftet.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1404
Schätzwert 125-200 €
Saatstelle der Landwirtschaft
der Provinz Westfalen AG
Herford, Namensaktie 100 RM 21.1.1941
(Auflage 500, R 8) EF
Gründung 1923 zur Fortführung der Saatstelle
der Landwirtschaftskammer für die Provinz
Westfalen GmbH, Name bis 1933 Saatstelle
Los 1401
Schätzwert 175-300 €
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Ruhrgas AG (Ruhr Gas Corporation)
Allegorischer Stahlstich.
Gründung 1926 als AG für Kohleverwertung,
Gründer waren fast alle der im RheinischWestfälischen Kohlensyndikat vereinigten Zechen. 1928 in Ruhrgas umfirmiert. Die Gesellschaft ermöglichte eine wirtschaftliche Nutzung
der riesigen Mengen an Kokereigas (seinerzeit
2 Mrd. cbm im Jahr), welches in Ringleitungen
gesammelt und an die Abnehmer weiterverteilt
wurde. Neben den Sammelleitungen waren mit
Dortmund-Siegen-Niederschelden-Wissen,
Hamm-Hannover und Duisburg-Köln auch bereits Ferngasleitungen in Betrieb.
kung die Firma, 1910 starb er im hessischen
Nassau. Doch sein Nachfolger August Klages
führte das Werk mit Tatkraft fort: 1932 Umfirmierung in Fahlberg-List AG Chemische Fabriken. Kurz vor dem Rückzug der britischen Truppen und dem Einrücken der Sowjets wurde der
gesamte Vorstand 1945 von der britischen Militärregierung in die britische Zone zwangsevakuiert. Der von Kriegsschäden fast völlig verschont
gebliebene Magdeburger Betrieb wurde am
1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum
überführt. Die AG verlegte 1950 ihren juristischen Sitz nach Hamburg und erwarb die “Dr.
Goeze & Co. GmbH” in Wolfenbüttel (sogleich
umfirmiert in Fahlberg-List GmbH), wo nach den
Fahlberg-List-Patenten weiter Pflanzenschutzund Schädlingsbekämpfungsmittel hergestellt
wurden. Die Tochter in Wolfenbüttel, wo auch die
Schering AG ein großes Werk für Pflanzenschutzmittel unterhielt (heute Bayer Crop Science) wurde 1969 verkauft. 1976 Sitzverlegung
nach Düsseldorf, wo die AG noch heute mit diversen kleineren Beteiligungen besteht. Am
Stammsitz in Magdeburg zählte das Werk als
VEB Fahlberg-List, seit 1979 Teil des Kombinats
Agrochemie Piesteritz, zu den wichtigsten Arzneimittelwerken der DDR und bediente auch Abnehmer in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Polen. Nach der Wende 1992 privatisiert. Der Käufer, die Pharmafirma Salutas (eine
Tochter der HEXAL AG in Holzkirchen) führte eine pharmazeutische Auftragsproduktion fort und
baute kurz darauf in Barleben nahe der A 2 ein
riesiges neues Pharma- und Logistikzentrum,
das seit 1995 im Vollbetrieb arbeitet.
Zwei Randvignetten mit Signet: Frau mit Handspiegel zwischen den beiden Türmen des Magdeburger Doms.
Gründung 1902 als „Saccharin-Fabrik AG vorm.
Fahlberg, List & Co.“ unter Übernahme der seit
1886 bestehenden Fabrik von Dr. Constantin
Fahlberg, dem Entdecker des Süßstoffs Saccharin. Fahlberg (1850-1910) fand bei der Oxidation von o-Toluensulfamid eher zufällig den
künstlichen Süßstoff Saccharin, 500mal stärker
als herkömmlicher Zucker. Am 18.11.1885 erhielt Fahlberg das Deutsche Reichspatent für
den Süßstoff Saccharin. Im April 1886 wurde die
Kommanditgesellschaft Fahlberg, List & Co. in
Leipzig mit Sitz in Salbke bei Magdeburg gegründet. Bis zur Jahrhundertwende wuchs das
Geschäft beständig, dann wirkte sich die Konkurrenz der Zuckerindustrie negativ aus. Deren
Lobby setzte in Deutschland 1902 sogar ein gesetzliches Süßstoffverbot durch (das wegen Versorgungsmängeln mit Zucker erst im 1. Weltkrieg wieder aufgehoben wurde). Auf das Verbot
reagierte Fahlberg mit der Umwandlung in eine
AG, um mit neuem Kapital die Produktionspalette erweitern zu können. Neues Haupterzeugnis
wurde zunächst Schwefelsäure. Die gravierenden Probleme gingen an Fahlberg nicht spurlos
vorbei: 1906 verließ er nach schwerer Erkran-
Fahlberg-List um 1966
Los 1406
Schätzwert 225-300 €
Sächsische Broncewarenfabrik AG
Wurzen, Aktie 1.200 Mark 26.3.1923
(Auflage 2250, R 9) EF
Gegründet wurde die Fabrik in bester Innenstadtlage von Wurzen bereits 1862, Umwandlung in eine AG 1889. Mit rd. 500 Arbeitern
wurden Lampen für Gas- und elektrische Beleuchtung sowie Heizkörperverkleidungen hergestellt. Die Aktien waren in Leipzig und Dresden börsennotiert. 1933 Konkurs.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1407
Schätzwert 200-250 €
Sächsische Buch- und
Verlagsdruckerei GmbH
(Meißen), 5 % Namens-Darlehnsschein
1.000 Mark o.D. (R 9) EF-VF
Das Darlehen diente zur Sicherstellung der Finanzierung der Sächsischen Bauernzeitung,
herausgegeben vom Sächsischen Landbund.
Schöner Unterdruck: Jüngling mit zwei Wappen.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 60-100 €
Ruhrverband
Essen, 7 % Obl. 500 hfl. März 1930 (R 6) EF
Zweisprachig deutsch/holländisch (fünf der
sieben Anleihen des Ruhrverbandes wurden in
Holland aufgelegt).
Der Ruhrverband wurde 1913 aufgrund des
Ruhrreinhaltungsgesetzes als Genossenschaft
in Form einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft gegründet zwecks Reinhaltung der Ruhr
und ihrer Nebenflüsse, die durch die Industrialisierung zu unerträglich stinkenden Kloaken
geworden waren. Mitglieder sind die im genossenschaftlichen Gebiet liegenden Bergwerke,
gewerbliche Unternehmen, Eisenbahnen sowie
Nr. 1407
Nr. 1410
137
Los 1411
Schätzwert 100-175 €
Sächsische Glasfabrik
August Walther & Söhne AG
Radeberg, Aktie 100 RM Jan. 1934
(Auflage 5000, R 6) EF
Los 1408
Schätzwert 25-125 €
Gegründet 1915 nach Übernahme der seit
1865 bestehenden Firma Carl Gottlieb Walther,
die später unter der Firma Aug. Walther & Söhne als GmbH wirkte. Herstellung und Vertrieb
von Glas aller Art, ferner Betrieb von Dampfsäge- und Hobelwerken sowie von Kistenfabriken.
Firma bis 1932: August Walther & Söhne, AG,
danach Sächsische Glasfabrik August Walther &
Söhne AG, ab 1940 Sachsenglas AG, nach
1946 VEB Sachsenglas. Nach der Privatisierung
1990 Saxonia-Glas GmbH Schwepnitz, 1992
Einstellung des Betriebes in Ottendorf-Okrilla.
Staatseisenbahnen (später die Reichsbahn-Direktion Dresden). Laut Konzession der Sächsischen Regierung vom 13.10.1906 sollte die
Bahnanlage nach 90 Jahren entschädigungslos
in das Eigentum des Sächsischen Staatsfiskus
übergehen. Bekanntlich beschleunigte die politische Entwicklung nach 1945 diese Vermögensübertragung ein wenig.
Spinnereien, Volkseigene Betriebe Sachsens,
Freiberg i.Sa.
Sächsische Elektrizitätswerkund Straßenbahn-AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 Mark Febr. 1923
(Auflage 5000, R 2) EF
Großformatig. Mit schönem Zierrand.
Gründung 1895 zwecks Eintritt in den Vertrag
vom 29.5.1893 zwischen der Allgemeinen
Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin und der
Stadtgemeinde Plauen i.V. über die Anlage einer elektrischen Straßenbahn und die Versorgung mit Elektrizität. In Betrieb war zu diesem
Zeitpunkt bereits die knapp 5 km lange Linie
vom Oberen zum Unteren Bahnhof mit Abzweig
Syrabrücke-Grüner Kranz. Dazu kamen neue
Linien nach dem Schillergarten, Vorstadt und
Haselbrunn, außerdem wurde an der Wende
zum 20. Jh. der Gütertransport aufgenommen.
Bei Gründung wurden die Aktien zu 128 % zur
Zeichnung aufgelegt und dann an der Börse
Dresden notiert. 1921 umbenannt in Sächsische Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-AG.
Die 1893 auf 50 Jahre gewährte Konzession
wurde 1935 verlängert bis 1964. Großaktionär
war zuletzt die staatseigene AG Sächsische
Werke. 1951 Umwandlung der AG in den VEB
Verkehrsbetrieb der Stadt Plauen, seit der
“Wende” die Plauener Straßenbahn GmbH.
Los 1414
Dresden, 5 % Schuldv. Serie IV 3.000 RM
Juni 1934 (R 10) EF
Los 1412
Schätzwert 40-75 €
Sächsische Gußstahl-Werke Döhlen AG
Dresden, Aktie 1.000 RM April 1928
(Blankette, R 7) EF
Ausgegeben im Umtausch gegen die 6 % Goldbonds der Saxon State Mortgage Institution mit
Laufzeit bis zum 15.9.1947.
Gegründet 1925 durch Gesetz als Anstalt öffentlichen Rechts.
Los 1413
Schätzwert 100-300 €
Sächsische Industriebahnen-Ges. AG
Schätzwert 20-60 €
Sächsische Emaillier- und Stanzwerke
vormals Gebr. Gnüchtel AG
Lauter, Aktie 100 RM 14.8.1935 (Auflage
4750, R 2) UNC-EF
Gründung 1899 unter Übernahme der seit
1838 bestehenden Firma Gebr. Gnüchtel. Herstellung emaillierter Haus- und Küchengeräte
sowie Tischlereibedarfsartikel. Nach 1946 VEB
Schwerter-Emaillierwerk Lauter, 1990 privatisiert, Markenname Schwerter-Email.
Los 1410
Schätzwert 200-250 €
Sächsische Getreide Kreditbank AG
Dresden, Aktie 10.000 Mark Aug. 1923.
Gründeraktie (Auflage 20000, R 9) EF
Dresden, VZ-Aktie 1.000 Mark Juli 1909
(im Text “Vorzugs-Aktie” mit “Aktie”
überstempelt. Gründeraktie (Auflage 800,
R 4) EF
1940 wurden die Vorzugsaktien in Stammaktien
umgewandelt. Breite Jugendstil-Umrahmung.
Mit Faksimile-Unterschrift des Deutsche-BankVorstands Paul Millington Herrmann.
Gründung 1905 durch die Dresdner Filialen der
Deutschen Bank und der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt zum Bau der eingleisigen
10,3 km langen Normalspurbahn von Mittweida
über Neudörfchen nach Dreiwerden und Ringethal (die nur für den Güterverkehr projektierte
sog. Zschopauthalbahn). Die Baukosten von rd.
2,5 Mio. M wurden finanziert durch 1 Mio. M Aktienkapital (in 200 Stamm- und 800 Vorzugsaktien) und eine 1911 begebene Anleihe von 1,3
Mio. M (abgesichert auf der Mittweidaer Gütereisenbahn). Betriebsführung und Bereitstellung
des rollenden Materials durch die Sächsischen
Los 1417
Chemnitz, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark
Jan. 1901 (Blankette, R 7) EF
Schätzwert 75-150 €
Sächsische Landwirtschaftsbank AG
Dresden, Na.-VZ-Aktie 100 RM Febr.
1926 (Auflage 550, R 6) EF
Gründung 1922. 1923 Übernahme des seit
1872 bestehenden „Landw. Spar- und Vorschuß-Vereins Großenhain“. Niederlassungen
in Bautzen, Chemnitz, Döbeln, Großenhain,
Leipzig, Meißen, Pirna, Plauen i.V. und Zittau.
Bei Kriegsende bestanden Mehrheitsbeteiligungen an der „Sachsenland Grundstücksges.
mbH“, der „Drema Großmolkerei AG“ in Dresden und der „Elbtal Obst- und Gemüsekonservenfabrik AG“ in Weinböhla.
Los 1416
Schätzwert 75-175 €
Los 1418
138
Nr. 1419
Schätzwert 20-60 €
Sächsische Textilmaschinenfabrik
vorm. Rich. Hartmann AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM Juli 1939
(Auflage 1300, R 3) UNC-EF
G & D-Druck.
Sächsische Leinenindustrie-Ges.
vorm. H. C. Müller & Hirt AG
Los 1419
Freiberg i.Sa., Aktie 1.000 Mark
24.1.1921 (Auflage 1300, R 5) EF
Sächsische Union-Brauerei AG
Gründung 1860, AG seit 1890. Produktion von
Leinengarn (Flachs und Werg). Nach dem
Krieg nicht verlagert, weitergeführt als Sächsische Leinenindustrie, Industrieverwaltung
Schätzwert 200-250 €
Zwickau (Sa.), Aktie 1.000 RM Feb. 1943
(Auflage ca. 100, R 6) EF+
Gründung 1868 als Aktienbierbrauerei Pölbitz.
1921 Fusion zur Aktienbrauerei Zwickau-Glauchau AG, 1935 Umfirmierung in Sächsische
Gründung 1923. Unter Ausschluß des Eigenhandels mit Getreide aller Art die Förderung
und Finanzierung von Geschäften in landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Bedarfstoffen,
Bankgeschäfte aller Art.
Nr. 1411
Schätzwert 60-100 €
Sächsische Maschinenfabrik
vorm. Rich. Hartmann AG
Gründung 1870 unter Übernahme der seit 1837
bestehenden Richard Hartmann Maschinenfabrik als „Sächsische Maschinenfabrik vorm.
Rich. Hartmann AG“, Chemnitz. Die Gesellschaft
trat 1930 in Abwicklung. Nachfolgegesellschaft
war die „Sächsische Textilmaschinenfabrik
vorm. Rich. Hartmann AG“. Starke Zerstörungen
im Zweiten Weltkrieg. Durch die im Rahmen der
Reparationsleistungen an die Sowjetunion abzugebenden Anlagen verblieb nur rund ein Zehntel
der Anlagen für den Neustart als VEB Spinnereimaschinenbau im Jahre 1946. Dieser Betrieb
wurde 1990 durch die Treuhandgesellschaft liquidiert, womit auch die Reste der traditionsreichen Firma endgültig verschwanden.
Gründung 1855, ab 1862 AG. Die Gräflich Einsiedelschen Eisenwerke in Berggießhübel wurden 1871 übernommen. Im Laufe der Jahre
mehrere Übernahmen. 1943 Werke in FreitalDöhlen, Cainsdorf und Pirna. 1949 Sitzverlagerung nach Düsseldorf, ab 1955 GmbH.
Los 1415
Los 1409
Schätzwert 40-75 €
Sächsische Landespfandbriefanstalt
Nr. 1435
Union-Brauerei AG. 1919-29 Übernahme von 6
weiteren Brauereien. Neben den Gaststätten
Palast-Betriebe in Zwickau besaß die Brauerei
10 weitere Gaststätten (darunter das Flughafen-Restaurant) allein in Zwickau sowie 13
Gaststätten und Niederlagen im Vogtland und
im Erzgebirge. Börsennotiz Zwickau/Leipzig,
Mehrheitsaktionär war die Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden. Nach 1946 VEB Sächsiche-Union-Brauerei Zwickau, 1959 zum VEB
Brau-Kombinat Zwickau gehörig. 1990 Übernahme durch die Stuttgarter Dinkelacker Brauerei AG (später zu InBev gehörig). 2005 kaufte
die Mauritius-Geschäftsführung die Brauerei
aus dem InBev-Konzern heraus.
Los 1423
Schätzwert 20-60 €
Sächsische Zellwolle AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 11.1.1937
(R 3) UNC-EF
Gründung 1935 im Zeichen des allgemeinen
Rohstoffmangels durch sächsische Textilbetriebe, die sich mit der Zellwolle nach dem Viskose-Verfahren eine Alternative zur Baumwolle
schufen. In der DDR BT Sächsische Zellwolle
Plauen im VEB Chemiefaserkombinat Schwarza, nach 1990 Entflechtung des Kombinats und
Stilllegung des Werkes in Plauen.
Los 1426
Schätzwert 150-200 €
Safata-Samoa-Gesellschaft
Berlin, Privilegierter VZ-Anteilschein 500
Mark Sept. 1912 (R 9) EFNur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1432
Schätzwert 400-500 €
Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH
Los 1427
Los 1420
Schätzwert 150-200 €
Safata-Samoa-Gesellschaft
Schätzwert 40-100 €
Berlin, Privilegierter VZ-Anteilschein 500
Mark Jan. 1914 (R 9) EF
Sächsische Webstuhlfabrik AG
Chemnitz, Aktie 5.000 Mark 24.1.1923
(Auflage 1200, R 3) EF
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Großformatiges Papier.
Gründung 1872 mit Übernahme der seit 1851
bestehenden Firma Louis Schönherr mit 20 Arbeitern zum Bau mechanischer Webstühle für die
verschiedensten Tuch-Arten sowie anderer Maschinen. Seit 1872 AG. 1935/36 Übernahme der
Sächsischen Textilmaschinenfabrik vorm. Richard
Hartmann AG. Höchste Auszeichnungen auf allen
beschickten Ausstellungen, eigene Erfindungen
mit Patenten und Musterschutz geschützt. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig. 1951 Firma
nach Erlangen verlagert, 1965 erloschen.
Los 1428
Schätzwert 150-200 €
Safata-Samoa-Gesellschaft
Berlin, Privilegierter VZ-Anteilschein 500
Mark Feb. 1916 (R 10) EF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1424
Schätzwert 100-150 €
Safata-Samoa-Gesellschaft
Berlin, Anteilschein 1.000 Mark 2.1.1908
(R 8) EF
Los 1421
Schätzwert 30-80 €
Sächsische Werkzeugmaschinenfabrik Bernhard Escher AG
Chemnitz, Aktie 300 RM 1.8.1928
(Auflage 6000, R 3) EF
Gründung 1874, AG seit 1907. Hergestellt wurden Hochleistungs-Werkzeugmaschinen sowie
Sondermaschinen für Motorrad-, Auto- und Textilmaschinenbau. Der Betrieb wurde 1945 demontiert, die AG stand bis 1948 unter Zwangsverwaltung. 1946-50 wurde die Fabrik neu aufgebaut.
Interessanterweise bestand die AG in der DDR
weiter: 1948 wurde das Kapital 1:1 von RM auf
DM umgestellt, die alten Aktien blieben bis 1960
(in dem Jahr fand in Karl-Marx-Stadt die letzte
nachgewiesene Hauptversammlung statt) gültig!
Ohne Lochentwertung.
Los 1422
Schätzwert 50-150 €
Sächsische Wollwaaren-Druckfabrik
AG vorm. Oschatz & Co.
Eine Auflagenermittlung ist unmöglich: Ursprünglich sollte das Kapital von 2 Mio. M in
2.000 Stück zu 1.000 M eingeteilt sein, dorch
wurden 1906 Anteilscheine zu 100 und 1.000
M begeben. Diese konnten durch eine Zuzahlung von 30 % in VZ-Anteile mit 7 % Dividendenvorzug umgewandelt werden, weitere 20 %
Zuzahlung machten daraus privilegierte VZ-Anteile mit einem Vorzug von 125 % bei Liquidationsausschüttungen. Durch Wandlungen wurden so 1911, 1912, 1914 und 1916 VZ-Anteile zu 100 und 500 M ausgegeben, für die ältere Stücke entsprechend eingezogen worden
sein müssen. 1928 erfolgte ein Neudruck von
Anteilen zu 10, 50 und 100 RM für das jetzt
noch 78.090 RM betragende Kapital, ohne daß
aber ältere Urkunden vollständig aus dem Umlauf verschwanden.
Gründung 1903 als Deutsche Kolonial-Gesellschaft, was damals (durch Verleihungsbeschluß des Bundesrates) eine eigene Rechtsform war. Die Ges. besaß eine 2.200 ha große
Kautschuk-Pflanzung bei Saluafata auf der
Südeeinsel Samoa, später größtenteils auf Kakao umgestellt. Beschäftigt waren 120 chinesische Arbeiter und 4 deutsche Aufseher. Die Arbeitsbedingungen der Chinesen waren derart
unmenschlich, daß der deutsche Konsul Solf zu
einer Untersuchung gezwungen wurde: Der Repräsentant der Samoa-Gesellschaft, Richard
Deeken, kam anschließend als schuldig am Tod
chinesischer Arbeiter ins Gefängnis. Nach Verlust der südseeischen Besitzungen im 1. Weltkrieg später Erwerb einer Sisal-Pflanzung im
ehemaligen Deutsch-Ostafrika, die dann im 2.
Weltkrieg verlorenging. Börsennotiz Hamburg.
1952 in Abwicklung getreten.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schönheide i. Erzgeb., Aktie 1.000 Mark
Dez. 1921 (Auflage 500, R 4) EF
Los 1425
Schätzwert 75-150 €
Gründung 1900 mit Übernahme der Firma
Oschatz & Co. Betrieb einer Wollwaren-Druckfabrik, Färberei und Weberei. Großaktionär:
Mechanische Weberi AG Zittau.
Berlin, priv. VZ-Anteilschein 100 Mark
Sept. 1912 (R 7) VF+
Safata-Samoa-Gesellschaft
Identische Gestaltung wie folgende Lose.
Los 1429
Salzwedel, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
Dez. 1909 (Auflage 150, R 8) EFDie Anleihe von 150.000 M vermittelte das
Salzwedeler Privatbankhaus M. Nelke Wwe.
Großformatiges, dekoratives Stück mit Originalunterschriften und Abb. einer Dampflok,
außerdem ist im Unterdruck großflächig der
Götterbote Hermes vor einem fahrenden Zug.
Gegründet 1901 zum Bau einer 14 km langen meterspurigen Schmalspurbahn, welche von der ein
Jahr zuvor eröffneten Stammstrecke SalzwedelDiesdorf der Salzwedeler Kleinbahn GmbH am Haltepunkt Salzwedel-Altpervertor abzweigte und über
Mahlsdorf nach Jeggeleben/Winterfeld führte (am
Zielbahnhof bestand Anschluß an die Strecke Kalbe-Beetzendorf der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen). Nach Umbau auf Regelspur 1927 wurde die
Strecke 6 km länger und führte dann bis Badel. Zur
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit hatten sich schon
zuvor beide GmbH’s 1921 zur Salzwedeler Kleinbahnen GmbH zusammengeschlossen. Nach dem
2. Weltkrieg zunächst der Sächsische Provinzbahnen GmbH zugeteilt, 1949 an die Deutsche Reichsbahn übergegangen. Der Güterverkehr wurde auf
beiden Strecken 1994 eingestellt. Der Personenverkehr war auf der Südoststrecke bereits 1980
eingestellt worden, auf der Stammstrecke Salzwedel-Diesdorf fuhr 1995 nach zweitweiliger Unterbrechung 1995 der letzte Zug.
Schätzwert 100-150 €
Safata-Samoa-Gesellschaft
Berlin, Anteilschein 10 RM Dez. 1928
(R 8) VF
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1430
Schätzwert 100-150 €
Safata-Samoa-Gesellschaft
Betriebswerk Salzwedel um 1980
Berlin, Anteilschein 50 RM Dez. 1928
(R 8) EF
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 1431
Schätzwert 125-200 €
Saline Ludwigshalle AG
Los 1433
Bad Wimpfen a.N., Aktie 1.000 RM Okt.
1941 (Auflage 500, R 7) EF
Salzwedeler Kleinbahnen GmbH
Gründung 1817 von einigen Bürgern unter
Führung der Familie Merkle, bereits seit 1821
AG. Bis 1921 reine Saline, dann auch Gründung einer Abteilung Chemische Fabrik (Flußsäure, flußsaure Salze). Beteiligung an der
Flußspatwerk Schwarzenfeld GmbH. Börsennotiz: Freiverkehr Stuttgart. Gehört heute zur Solvay Fluor und Derivate GmbH & Co. KG (früher
Kali-Chemie).
Schätzwert 75-125 €
Salzwedel, Geschäftsanteilschein ..... RM
20.3.1935 (Teilblankette, R 6) EF+
Gegründet 1899 zum Bau der 30 km langen
meterspurigen Schmalspurbahn SalzwedelDiesdorf, die den ländlichen Raum der Altmark
südlich von Salzwedel erschließen sollte. Ausgangspunkt war der Bahnhof Salzwedel-Neustadt gegenüber dem Staatsbahnhof (mit der
1889 erbauten Staatsbahnstrecke nach Oebisfelde). In Diesdorf bestand später Anschluß an
139
normalspurige Strecken der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen nach Beetzendorf (ab 1903)
und nach Wittingen in der Provinz Hannover (ab
1909). Ferner bestand in Salzwedel ein Pferdebahn-Anschlußgleis zur Zuckerfabrik. 1921
Zusammenschluß mit der Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH.
Los 1434
Schätzwert 75-150 €
Sarotti AG
Berlin, Aktie 20 Goldmark 23.8.1924
(Auflage 190000, R 5) UNC
Los 1441
Sehr dekorativ mit dem berühmten SarottiMohren.
Gründung 1903 unter Übernahme der Chocoladen- und Cacaofabriken „Hoffman & Tiede“
und „Felix & Sarotti“. 1971 Übertragung des
operativen Geschäfts auf Nestlé Deutschland.
Der berühmte Sarotti-Mohr, der 1918 gestaltet
und erstmals werbemäßig eingesetzt wurde,
fand sich 1993 unvermittelt in einer Diskussion
um Diskriminierung wieder: „Nestlé: Der Sarotti-Mohr ist kein Neger“.
Los 1435
Nuttlar a.d. Ruhr, Namens-Actie 200
Thaler 7.12.1867. Gründeraktie (Auflage
625, R 7) VF
Schätzwert 175-300 €
Sarotti AG
Berlin, Aktie 2.000 Goldmark 23.8.1924
(Auflage 200, R 7) EF+
Schätzwert 250-400 €
Schieferbau-AG „Nuttlar“
Sarotti-Mohr,
ausgestellt im Imhoff-Stollwerck-Museum, Köln
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Dieser hohe Nennwert war vorher vollkommen
unbekannt gewesen, wie übrigens auch die
beiden folgenden späteren Emissionen.
Schöne Zierumrandung mit Rocailles, Originalunterschriften.
Gegründet 1857 als Geßner & Co. KGaA, 1867
umbenannt in “Schieferbau-AG Nuttlar”. Ab
1885 Verlagerung der Schiefergewinnung im
Tagebau zum bergmännischen Tiefbau. 1912
Erwerb der Schiefergrube “Silbacher Bruch”
(1940 stillgelegt), weiter in Betrieb genommen
1919 die Grube “Christine” in Willingen und
1942 die Grube “Eva” bei Bestwig. Seit 1962
zusätzlich Betonstein-Fertigung, nach wie vor
in Betrieb waren die Schiefergruben “Ostwig”
bei Nuttlar und “Christine” in Willingen. 1971
Umwandlung in die “Schieferbau Schmelzer &
Co. KG”.
Rückseitig eine Vielzahl Übertragungsvermerke
bis 1922.
Los 1442
Schätzwert 325-500 €
Schieferbau-AG „Nuttlar“
Nuttlar a.d. Ruhr, Namens-Actie 200
Thaler 30.9.1875 (R 9) VF
Los 1439
Schätzwert 100-250 €
Schermbecker Thon& Falzziegelwerke AG
Los 1436
Schätzwert 75-175 €
Sarotti AG
Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 RM März
1938 (R 5) UNC
Identisch gestaltet wie folgendes Los.
Los 1437
Schätzwert 50-125 €
Schöne Zierumrandung mit Rocailles, Originalunterschriften.
Die spätere Ausgabe war vorher unbekannt.
Kleine Randschäden fachgerecht restauriert.
Schermbeck (Rhld.), Aktie 1.000 Mark
1.11.1902 (Auflage 400, R 5) VF
Gründung 1902. Herstellung von Doppelpfalz-,
Hohlpfalz- und Hohlziegeln. 1970 erwarb die Firma Nelskamp die am Waldweg in Schermbeck
gelegenen Produktionsanlagen und verlegte ihre
Produktion dorthin. Mit etwa 12 Mio. Tondachziegeln jährlich ist die Firma Nelskamp das einzige
noch produzierende Ziegelwerk in Schermbeck.
Gründung bereits 1832. AG seit 1927. Herstellung von ätherischen Ölen, Riechstoffen, chem.
u. pharmazeut. Produkten, Extrakten, Essenzen
und Farben. 1929 Kauf der Fa. Anton Deppe
Söhne in Hamburg. 1939 Erwerb der Anlagen
der Dekfa-Kulör-Fabrik in Fredersdorf bei Berlin. In der DDR Teil eines Kombinates, zu dem
fast alle kosmetischen Betriebe des Landes gehörten. 1993 privatisiert als Miltitz Aromatics
GmbH mit Sitz in Wolfen (Sachsen-Anhalt).
Los 1445
Schätzwert 50-125 €
Schleifmittel AG
vormals Pike & Escher
Sonneberg i. Thür., Aktie 300 RM Jan.
1934 (Auflage weniger als 204, R 6) EF
Gründung 1923 in Hamburg zur Weiterführung
der Geschäfte von Bösenberg, Trinks & Co. /
Pike & Escher GmbH. Herstellung und Vertrieb
von Schleifmitteln und Schleifmaterialien. 1933
Vergleichsverfahren. 1934 Sitzverlegung nach
Sonneberg (Thür.), in Hamburg blieb eine
Zweigniederlassung bestehen. 1963 wird die
ehemalige Schleifmittel AG am Langen Weg in
Sonneberg dem VEB Vereinigte Porzellanwerke
angegliedert und kurze Zeit später an Ultramöbel abgegeben.
Sarotti AG
Los 1443
Berlin-Tempelhof, Aktie 1.000 RM April
1940 (R 4) UNC
Schätzwert 75-125 €
Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG
Wesermünde-Lehe, Aktie 1.000 RM Sept.
1942 (Auflage 300, R 6) EF+
Gründung 1903, AG seit 1921. Damals eine
der bedeutendsten Werften Norddeutschlands,
insbesondere als Fischdampferwerft. Notierte
im Freiverkehr Bremen und Hamburg. 1972
Fusion mit der F. Schichau GmbH, 1984/85 in
den Vulkan-Verbund eingegliedert.
Los 1444
Los 1440
Los 1438
Schätzwert 10-50 €
Scheidemandel-Motard-Werke AG
Schätzwert 50-125 €
Schermbecker Thon& Falzziegelwerke AG
Miltitz b. Leipzig, Aktie 1.000 RM
11.7.1927 (Auflage 5600, R 2) EF
Schermbeck (Rhld.), Aktie 1.000 Mark
30.4.1922 (Auflage 1200, R 4) EF
Berlin, Aktie 1.000 RM Juli 1941 (R 2) EF
Unternehmer aus Landshut (Bayern) und Frankfurt (Main) brachten bei der Gründung der “AG
für chemische Produkte vormals H. Scheidemandel” mit Sitz in Landshut drei süddeutsche Fabriken ein, von denen die Scheidelmann’sche
Kunstdünger- und chem. Produktenfabrik in
Landshut die bedeutendste war. Hergestellt wurden vor allem tierische Leime, Futter- und Düngemittel. Nach Erwerb weiterer Fabriken in
Norddeutschland 1904 Sitzverlegung nach Berlin. 1937 Verschmelzung zur ScheidemandelMotard-Werke AG. Nach 1945 verblieben die
Werke Lüneburg, Minden und Wiesbaden (Leimsektor) sowie Berlin, Mannheim, Neuss und Offenbach (Fettsektor). 1970 Umfirmierung in
Scheidemandel AG, 1980 Sitzverlegung nach
Wiesbaden und Beherrschungsvertrag mit der
Deutsche Gelatine-Fabriken Stoess & Co.; 1987
Sitzverlegung nach Eberbach/Baden, 1999
komplett in die Stoess-Gruppe eingegliedert.
140
Schätzwert 20-60 €
Schimmel & Co. AG
Nr. 1442
Mit Abb. eines großen Firmensignets (u.a. Löwen mit Krone). G&D-Druck.
Los 1446
Schätzwert 150-250 €
Schleizer Kleinbahn AG
Weimar, Aktie 10 x 1.000 RM Juli 1931
(Auflage 148, R 5) EF+
Gründung 1927 zum Bau und Betrieb der 15
km langen normalspurigen elektrifizierten Kleinbahn Schleiz-Saalburg-Ebersdorf (eröffnet im
Juni 1930). Großaktionäre waren die AG Thüringische Werke, die AG Obere Saale und das
Deutsche Reich, ferner Kreis und Stadt Schleiz.
Der Bau der Bleilochtalsperre ab 1927 benötigte für den Materialtransport eine Anschlußbahn.
Nr. 1451
Die Anliegergemeinden nutzten diese einmalige
Gelegenheit, nunmehr den schon lange geplanten Bahnanschluss zu realisieren. Auf der
Strecke verkehrten mit bis zu 7 Zugpaaren täglich zwei elektrische Personentriebwagen mit
vier Beiwagen und zwei Gepäcktriebwagen. Eine
zunächst dem Materialtransport dienende 3 km
lange Zweigbahn von Gräfenwarth zur Sperrmauer wurde von der AG Obere Saale als Bauherr der Bleilochtalsperre erbaut und an die
Schleizer Kleinbahn verpachtet, die nach Fertigstellung der Talsperre ab Mai 1932 die Strecke
im 20-Minuten-Takt für Touristenverkehr bediente. Nach dem 2. Weltkrieg blieb die AG ungewöhnlicher Weise selbständig und wurde erst
im April 1949 der Deutschen Reichsbahn unterstellt. Die elektrische Zugförderung wurde 1969
eingestellt, doch Schienenbusse befuhren die
Strecke noch bis 1996. Ende 2008 erwarb die
Stadt Schleiz die Kleinbahnstrecke von der Deutschen Bahn, baute die Bahnanlagen ab und eröffnete 2010 auf der alten Trasse einen Radweg.
Los 1453
Gotha, Aktie 1.000 Mark 29.6.1923
(Auflage 771, R4) EF
Los 1450
Schätzwert 50-125 €
Schlesische Furnierwerke AG
vormals Simon Bernhard Levi
Breslau, Aktie 10.000 Mark Sept. 1923.
Gründeraktie (Auflage 7000, R 5) EF
Gründung 1923. Betrieb von Holzgeschäften
und Fortbetrieb des unter der Firma Simon Bernhard betriebenen Handelsgeschäftes. Zweigniederlassungen in Kunzendorf a.O. und Hamburg.
Nach 1933 Arisierung, der Name wurde geändert in Schlesische Furnierwerke AG.
Los 1451
Schätzwert 200-275 €
Schlesische Pappenfabriken AG
Wehrau bei Klitschdorf, Aktie 100 RM
30.4.1925 (Auflage 2470, R 9) EF-
Los 1447
Schätzwert 160-250 €
Schlesische Chemie-AG
Breslau, Namensaktie Gruppe A 1.000
RM Juli 1942 (Auflage 10000, R 8) EF
Gründung März 1942. Herstellung insbesondere
von Tonerde, Schwefelsäure und Zement. Firmenmantel: 1973 verlagert nach Hamburg, 1974 aufgelöst, 1975 nach Abwicklung erloschen.
Los 1448
Schätzwert 50-125 €
Schlosshotel AG
Gründung 1900 zwecks Fortführung und Erweiterung der früheren Gräflich zu Solmsschen
Pappenfabrik zu Neuhammer, Kr. Sagan,
(Grundbesitz ca. 25 ha), und des von der früheren Firma Klitschdorfer Papierfabrik Sattig &
Co. in Hirschberg in Schlesien betriebenen, zu
Wehrau belegenen Fabrikgeschäfts, Herstellung von Hand- und Maschineniederpappe. Es
bestand ein Zweigwerk in Neuhammer am Queis. Großaktionär (1943): Friedrich Fürst zu
Solms-Baruth.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
1833), den Erfinder der Schnellpresse. Seit
1920 AG. 1995 Verschmelzung mit der
Schnellpressenfabrik Albert in Frankenthal
(Pfalz). Den größten Coup landete Koenig &
Bauer nach der Wende mit der Übernahme des
DDR-Vorzeigebetriebes Planeta in Radebeul:
zum einen gelang es damit, sich im Bereich der
Bogenmaschinen direkt gegen den Erzkonkurrenten Heidelberger Druckmaschinen zu positionieren. Zum anderen braucht Koenig & Bauer wegen des gigantischen Planeta-Verlustvortrages trotz glänzender Ertragslage bis lange
nach der Jahrtausendwende keine Ertragsteuern zu bezahlen.
Los 1457
Los 1454
Schätzwert 100-125 €
Schmirgelwerke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923
(Auflage 20000, R 9) VF+
Gründung 1920, während der Inflationszeit kamen gleich 5 Kapitalerhöhungen! Das Schleifmittelwerk in der Sedanstraße in Potsdam wurde 1925 wieder stillgelegt. 1931 im Handelsregister von Amts wegen gelöscht.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1455
Schätzwert 175-300 €
Schnellpressenfabrik AG
Heidelberg, Aktie 100 RM Jan. 1925
(Auflage 11200, R 8) EF+
Gründung 1850, AG seit 1899. Zunächst Produktion vollautomatischer Buchdruckmaschinen, von denen der berühmte “Heidelberger
Tiegel” Weltgeltung erlangte. Viele dieser Maschinen sind, vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern, bis heute unermüdlich im
Einsatz. 1929 Übernahme der Vereinigten Fabriken C. Maquet AG in Heidelberg sowie der
Mag Maschinenfabrik AG in Geislingen. 1967
Umfirmierung in Heidelberger Druckmaschinen
AG. Jahrzehntelang war das RWE (früher über
die Zwischenholding Lahmeyer) Großaktionär
und konnte beim “weißen Raben” des deutschen Maschinenbaus lange Zeit fürstliche Erträge realisieren. Heutzutage immer noch Weltmarktführer bei Bogendruckmaschinen, aber
der Lack ist etwas angekratzt: Auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise 2008/09 musste
Heideldruck zur Sicherung des Überlebens
Staatshilfe beantragen.
Vorher völlig unbekannt gewesen!
Schätzwert 400-500 €
Schokoladenfabrik
Wilhelm Erfurt KGaA
Erfurt, Aktie 1.000 Mark 7.10.1922
(Auflage 17500, R 10) EF-VF.
Großformat, herrliche Art-Deko-Gestaltung.
Gründung am 29.9.1921 zwecks Übernahme
und Weiterführung der Schokoladenfabrik Wilhelm Erfurt mit Zweigniederlassungen in Hamburg, München, Frankfurt und Leipzig. Kurz
nach Gründung der KGaA wurde auf dem
20.000 qm großen Gelände der ehem. Baumannschen Brauerei in der Sedanstr. 7 ein großer Neubau für die Fabrikation errichtet. 1926
Verpachtung an die Erfurt-Erfurt GmbH. Diese
geriet 1929 ebenso in Konkurs wie der persönl.
haftende Gesellschafter Wilhelm Erfurt. Daraufhin ging die KGaA im April 1929 in Liquidation,
doch im Dez. 1929 wurde auf Initiative der
Kommanditaktionäre die Fortsetzung als normale Aktiengesellschaft beschlossen. Die Weltwirtschaftkrise erzwang dann endgültig die
Produktionseinstellung. Nach Umfirmierung
1934 in “Erfurter Grundstücks-AG Sedanstraße
7” widmete sich die Ges. nur noch der Verwaltung des Fabrikareals. 1937 Umwandlung auf
den Hauptaktionär.
Zuvor ganz unbekannt gewesen!
Schätzwert 75-150 €
Schlesische Dach-, Falz-Ziegelund Chamotten-Fabrik AG
Görlitz, Aktie 1.000 Mark 1.1.1900.
Gründeraktie (Auflage 750, R 6) EF
Großformat. Vignetten mit Dachziegeln in der
Umrandung.
1918 Umfirmierung in „Kodersdorfer Werke
AG“. Die noch heute bestehende Ziegelei lieferte u.a. die einzigartig gefärbten Ziegelsteine
für das deswegen so genannte „Rote Rathaus“
in Berlin (der Name bezog sich schon immer
auf die Ziegel, nicht auf die Politik).
Los 1449
Los 1452
Los 1458
Schätzwert 125-250 €
Gotha, Aktie 1000 Mark 5.4.1911.
Gründeraktie (Auflage 450, R 5) EF
Gründung 1911. Das Schloßhotel wurde auf
den Grundstücken Karolenplatz 1 und Siebleber Wall 1 - 3.a errichtet, das Areal für den
Garten von der Herzogl. Hofkammer dazu gepachtet. Im Schloßhotel residierte u.a. der “Baron Korff”, der Hochstapler Harry Domela
(1927 festgenommen). Das Gebäude wurde
1945 durch Bomben schwer beschädigt. Nach
1945 entstand an der Stelle ein Bürogebäude.
Schätzwert 100-200 €
Schornsteinaufsatz- und
Blechwaren-Fabrik J. A. John AG
Schlosshotel AG
Los 1456
Schätzwert 150-250 €
Schnellpressenfabrik
Koenig & Bauer AG
Würzburg, Aktie 1.000 RM Jan. 1930
(Auflage 2395, R 6) EF-VF
Gründung 1817 als älteste Druckmaschinenfabrik der Welt durch Friedrich Koenig (1773-
Ilversgehofen bei Erfurt, Aktie 1.000 Mark
1.1.1902. Gründeraktie (Auflage 400, R 4)
EF-VF
Die schon länger bestehende Maschinen- und
Blechwarenfabrik J. A. John wurde 1902 in die
“Schornsteinaufsatz- und Blechwaren-Fabrik J.
A. John AG” umgewandelt, seit 1911 nur noch
kurz als J. A. John AG firmierend. Grundlage
des Unternehmens waren die Schornsteinaufsätze des genialen Ingenieurs John, bei denen
sich die Auslaßöffnung durch den Wind auto-
Schätzwert 30-80 €
Schlesische Druckerei AG
Breslau, Aktie Ser. C 100 RM 6.1.1925
(Auflage 1220, R 4) EF
Gründung 1923. Die Druckerei und Verlagsanstalt in der Tauentzienstr. 49 beschäftigte 10
Angestellte und 33 Arbeiter. Börsennotiz Freiverkehr Breslau.
Nr. 1455
Nr. 1457
141
matisch in die windabgewandte Richtung
dreht, es kann also niemals in den Schornstein
regnen. Sie sind noch heute in aller Welt zu finden (nur in Deutschland nicht, da sind sie feuerpolizeilich verboten, weil sie ja evtl. einrosten
können und sich dann nicht mehr drehen).
Auch die Abteilung für Wäscherei-Maschinen,
Heizungs- und Lüftungs- sowie sonstige gesundheitstechnische Anlagen hat einen Höhepunkt zu bieten: John war der Erfinder der
Trommelwaschmaschine! Eine weitere Spezialität waren Anlagen und Apparate für Kellereien. Zuletzt in Berlin (zuvor auch Dresden)
börsennotiert, nach 1945 enteignet und als
VEB weitergeführt, später einer der größten
Maschinenbaubetriebe der DDR.
Nr. 1466
Nr. 1467
Los 1467
Schätzwert 600-750 €
Sektkellerei Schloss Wachenheim AG
Wachenheim a. d. Weinstraße, Aktie 100
RM Febr. 1942 (Auflage 1500, R 11) EFLos 1459
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-125 €
Schreberverein
der Ostvorstadt Leipzig C1 e.V.
Los 1468
Leipzig, Namens-Anteilschein B 200 RM
23.5.1934 (R 8) EF
Datum maschinenschriftlich, mit Originalunterschriften.
1864 gründete der Leipziger Schuldirektor
Ernst Innozenz Hauschild den ersten Schreberverein, indem Land für die sportliche Betätigung der Kinder gepachtet wurde. Der zweite
Verein, der den Namen Schrebers trug, war der
1870 gegründete “Schreberverein der Ostvorstadt”, 1892 neugegründet. Der Verein mit Sitz
in der Holsteinstraße existiert heute noch.
Los 1465
Schätzwert 20-60 €
Schuhfabrik Luwal AG
Luckenwalde, Aktie 100 RM 31.8.1938
(Auflage 3900, R 2) UNC-EF
fensichtlich in der Schützengesellschaft liegen,
nachweisbar.
Eingetragen auf die Firma Bürgerliches Brauhaus AG, Saalfeld. Nur 12 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
G & D-Druck.
Gründung 1921. Produktion von Schuhwaren,
bes. Hausschuhe. Die Fa. lautete bis 1924
Schuhfabrik Dulbergt AG, danach Schuhfabrik
Luwal AG. Nach 1946 VEB Luwal. Seit 1995 ist
eine Werkstatt der ELSTER-Werkstätten
gGmbH auf dem Gelände der ehemaligen
Schuhfabrik durch die Lebenshilfe Elsterkreis
eingerichtet worden.
Los 1466
Schätzwert 400-500 €
Sektkellerei Wachenheim AG
Wachenheim (Rheinpfalz), Aktie 300 RM
Sept. 1928 (Auflage 1500, R 9) EFLos 1460
Schätzwert 20-60 €
Schüchtermann & Kremer-Baum
AG für Aufbereitung
Dortmund, Aktie 100 RM Jan. 1936
(Auflage 3760, R 3) EF
Schrift teilweise im Art déco.
Gründung 1905. Herstelllung u.a. von Aufbereitungs- u. Brikettierungsanlagen, Kokereimaschinen, Filtern, Dampfmaschinen und Blechen. Hervorgegangen aus der Gewerkschaft
Schüchtermann & Kremer und der Maschinenfabrik Fritz Baum in Herne. 1932 Übernahme
der abgewickelten Baroper Maschinenbau AG.
Los 1461
Los 1463
Schätzwert 100-150 €
Schützengilde Eisenach
Eisenach, Namens-Anteilschein 100
Goldmark 19.5.1924 EF
Schöne florale Zierumrandung.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 40-100 €
Schüchtermann & Kremer-Baum
AG für Aufbereitung
Los 1464
Dortmund, Aktie 1.000 RM Nov. 1941
(Auflage 894, R 3) EF
Schützenverein Walldorf a.W.
und Umgebung e.V.
Gründung 1888 in Wachenheim an der Weinstrasse als Deutsche Schaumweinfabrik durch
Übernahme der Sektkellerei Gebr. Böhm. Umbenannt 1913 in Sektkellerei Wachenheim AG
und 1939 in Sektkellerei Schloss Wachenheim
AG. 1996 Vergleichsverfahren, anschließend
Übernahme der Aktienmehrheit durch die Günter Reh AG aus Trier (die seit den 1970er Jahren unter der Marke Faber Sekt Schaumwein
erstmals für breite Konsumentenschichten erschwinglich gemacht hatte). Anschließend wurde Schloss Wachenheim Dachmarke der ganzen Reh-Gruppe und ist mit einer Jahresproduktion von 220 Mio. Flaschen Sekt und
Schaumwein Weltmarktführer mit einem Weltmarktanteil von 10 %. In Deutschland steht die
Gruppe mit den Marken Faber, Schloss Wachenheim, Feist Belmont, Nymphenburg,
Schweriner Burggarten und Kleine Reblaus an
dritter Stelle hinter Rotkäppchen-Mumm und
Henkell & Söhnlein. In Frankreich, Polen, Rumänien, der Tschechei und der Slowakei, wo
jeweils eigene Produktionsstätten unterhalten
werden, ist die bis heute börsennotierte
Schloss Wachenheim AG sogar Marktführer im
Schaumweinmarkt.
Aktien dieses bekannten Unternehmens aus
der Zeit vor 1945 waren vorher völlig unbekannt!
Schätzwert 100-150 €
Walldorf a. W., Anteilschein 25 RM
23.3.1929 (R 9) EF+
Los 1462
Schätzwert 100-150 €
Schützengesellschaft Stützerbach
Stützerbach i. Thür., Namens-Anteilschein
25 RM 10.5.1930 (R 8) Abheftlochung. EF
Heute ist nur noch eine SG Stützerbach/Imenau
TTTV, ein Tischtennisverein, dessen Wurzeln of-
142
Schätzwert 150-250 €
Servais-Werke AG
Ausgesprochen dekorativ, mit Schießscheibe,
Gewehr, Jägerhut und Eichenlaub. Originalunterschriften.
Der uralte Ort Walldorf an der Werra (982 erstmals urkundlich erwähnt) Werra liegt zwischen
Eisenach und Meiningen.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schloss Wachenheim
Witterschlick bei Bonn, Aktie 1.000 RM
Juli 1944 (Auflage 150, R 7) EF
Ursprung ist das 1877 von Lamberty Servais &
Cie. in Ehrang bei Trier gegründete Werk für
Flurplatten, Trottoirsteine, Röhren und feuerfestem Material, dem 1880 noch eine Mosaikfabrik angegliedert wurde. Die zweite Wurzel ist
das 1889 von Paul Servais in Witterschlick bei
Bonn gegründete Tonwerk Witterschlick Servais & Co. Beide Unternehmen fusionierten
1902 zur Vereinigte Servais-Werke AG mit Sitz
in Ehrang bei Trier. Sitzverlegungungen 1921
nach Trier und 1940 nach Witterschlick, zugleich Umbenennung in Servais-Werke AG. Die
AG mit ihren Werken Ehrang, Ismaning und
Sinzig verkauften die bisherigen Eigentümer
(Wessel-Werke AG und Familie Servais in Luxemburg) 1986 an die AGROB, zugleich Umfirmierung in AGROB WESSEL SERVAIS AG. In
den Griff bekam die AGROB die Probleme dieser Werke nie, mußte sie 1993 schließen und
am Ende auch selbst die Produktion einstellen.
Los 1469
Schätzwert 125-200 €
Siegen-Solinger
Gussstahl-Aktien-Verein
Solingen, Aktie 1.200 Mark März 1918
(Auflage 1250, R 7) EF-VF
Gründung 1872. Gussstahlfabriken in Solingen-Wald sowie (wegen der günstigeren Energiekosten durch die mitteldeutsche Braunkohle) in Frankleben und Groß-Kayna bei Merseburg, wo ein neues Elektrostahlwerk errichtet
wurde. 1922 Übernahme der Weyersberg,
Kirschbaum & Cie. AG mit 2 Werken in Solingen
und Wald, wo Fahrräder, Motorräder, Haarschneidemaschinen und blanke Waffen hergestellt wurden. 1924 Sitzverlegung nach Berlin
(dort auch börsennotiert). 1932 als Folge der
Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Los 1470
Schätzwert 30-75 €
Siegen-Solinger
Gussstahl-Aktien-Verein
Solingen, Aktie 1.200 Mark Dez. 1920
(Auflage 3415, R 3) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1471
se eingeführt. Seit 1966 firmiert das Weltunternehmen nach Fusion mit der Siemens-Schukkertwerke als Siemens AG. Aus jahrzehntelangen Kämpfen zwischen Siemens & Halske und
der A.E.G. unter Walter Rathenau um die Vorherrschaft auf ihren gemeinsamen Märkten
ging Siemens schließlich als Sieger hervor während die AEG letztlich völlig unterging - und
ist heute neben Daimler-Benz der größte deutsche Industriekonzern. Zu den Pionierleistungen der ersten Tage zählt die Verbesserung des
elektrischen Zeigertelegraphen, die Verlegung
der ersten großen unterirdischen Telegraphenleitung Berlin-Frankfurt a.M. (1848-1849), die
Erfindung des Doppel-T-Ankers (1856) und Dynamos (1866) sowie der Bau der ersten
brauchbaren elektrischen Lokomotive (1879).
Schätzwert 30-75 €
Siegersdorf Kr. Bunzlau, Aktie 1.000 RM
19.1.1929 (Auflage 2200, R 4) EF
Leipzig, Aktie 1.000 RM 25.1.1933
(Auflage 1400, R 2) UNC-EF
Los 1478
Schätzwert 800-1000 €
Spar- und Vorschuss-Verein
Grosshartmannsdorf
Los 1474
Schätzwert 80-125 €
SILVA Holz-AG
Berlin, Aktie 20 RM Jan. 1925 (Auflage
31500, R 7) EF
Gründung 1922. Betrieb von Werken der Holzindustrie, Handel mit Holz. Grundbesitz: Holzlagerplatz in Französisch-Buchholz bei Berlin.
Größere Aktienpakete besaßen das Bankhaus
Bleichröder, die Danat-Bank, die Deutsche
Bank, die Disconto-Gesellschaft und das Bankhaus Aufhäuser. 1927 wurde statt Liquidation
eine Sanierung beschlossen. 1931 von Amts
wegen gelöscht.
Los 1472
Schätzwert 10-50 €
G & D-Druck.
Gründung 1847. AG seit 1932. Übernahme und
Ausführung aller Arbeiten des graphischen Gewerbes, insbes. Fortführung der Spamerschen
Buchdruckerei u. der Spamerschen Buchbinderei in Leipzig. 1949 Verlagerung nach München.
1952 erfolgte die amtl. Löschung.
Siegersdorfer Werke
vorm. Fried. Hoffmann AG
Gründung 1876, seit 1894 AG. Herstellung von
Verblendplatten, glasierten Spaltplatten, Schamottematerialien, säurefesten Erzeugnissen.
Zweigwerke in Gersdorf und Lauban. Börsennotiz Berlin und Breslau.
Los 1477
Spamer AG
Grosshartmannsdorf, Actie 1.000 Mark
31.3.1890. Gründeraktie (Auflage nur 54
Stück, R 10) VF
Mit zwei runden Vignetten. Originalunterschriften.
Gegründet durch Handwerker und Händler im
sächsischen Großhartmannsdorf bereits 1863
als Genossenschaft, seit 1890 AG. 1938 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1479
Schätzwert 75-150 €
Sparer-Haus- und Wohnungsgenossenschaft Magdeburg eGmbH
(Sparer-Schutzkasse)
Magdeburg, 5 % Teilschuldv. Ser. IV 100
RM 1.10.1938 (Auflage 131, R 8) EF-VF
Die 1936 gegründete Wohnungsgenossenschaft besaß Wohnhäuser in Magdeburg (Ottovon-Guericke-Straße, Himmelreichstraße und
Lüneburgerstraße), MD-Neustadt (Wittenbergerstraße und Hohepfortestraße), MD-Buckau
(Schönebeckerstraße) und Burg bei Magdeburg
(Clausewitzstraße). Sie finanzierte sich im wesentlichen durch auf dem Grundbesitz abgesicherte Anleihen, die bei Kleinsparern platziert
wurden. 1943 durch Verschmelzung auf die
Volksbank Magdeburg eGmbH übergegangen.
Schätzwert 50-100 €
Siegersdorfer Werke AG
Siegersdorf Kr. Bunzlau, Namensaktie 1.000
RM Mai 1943 (Auflage 2000, R 5) EF-
Los 1475
Schätzwert 30-75 €
Simonius’sche Cellulosefabriken AG
Fockendorf (Thür.), Aktie 1.000 RM
26.7.1928 (Auflage 1400, R 3) EF
Los 1473
Schätzwert 40-75 €
Gründung 1894 unter Übernahme der KG A. Simonius & Co. in Wangen i.Allgäu. 1926 Sitzverlegung nach Fockendorf. 1935 Umfirmierung in
Papierfabrik Fockendorf AG. Auch Besitz des
Braunkohlenwerkes „Grube Augusta“, Pahna
bei Fockendorf. Hergestellt wurden Papier und
Holzschliff. Großaktionär: Zellstofffabrik Waldhof, Mannheim. Börsennotiz Berlin. Betrieb
nach 1946 VEB Zellstoff- und Papierfabrik Trebsen, BT Fockendorf, 1990 geschlossen.
Siemens & Halske AG
+ Siemens-Schuckert-Werke
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM Mai
1938 (Auflage 9000, R 5) VF
Original signiert.
Werner von Siemens (1816-1892) gilt als Begründer der Elektrotechnik. Bereits 1847 gründete er mit dem Berliner Uhrmacher und Maschinenbauer J.G. Halske die „Telegraphenbauanstalt“ mit Sitz in Berlin in der Rechtsform
einer oHG. Die Weiterentwicklung und Verbesserungen der Telegraphen von Samuel Morse,
W.F. Cooke und C. Wheatstone bildeten die Basis für den weiteren Erfolg des Unternehmens.
Wilhelm und Carl Siemens, die Brüder von
Werner Siemens, hatten ganz erheblichen Anteil am Erfolg der breit gestreuten, außerordentlichen Geschäftsaktivitäten, die sich bald
auf Europa und Übersee ausbreiteten und dem
Namen Siemens zur Weltgeltung verhalfen.
1897, erst 50 Jahre nach Gründung der Berliner „Telegraphenbauanstalt“ und bereits nach
dem Tod Werner von Siemens’, wurde das
Unternehmen unter Führung der Deutschen
Bank in eine AG umgewandelt und an der Bör-
Los 1476
Schätzwert 20-50 €
Sohler-Werke AG
Leopoldshall (Anhalt), Aktie 100 RM
7.5.1930 (Auflage 500, R 4) EF
Gründung 1922. Herstellung von Blechpakkmittel. Großaktionäre: Eisen- und Hüttenwerke
AG (Werk Thale), C. W. Adam & Sohn in Staßfurt-Leopoldshall und die Kaliwerke Salzdetfurth AG. Zuletzt gehörte der Betrieb zum
Mansfeld-Kombinat.
Nr. 1478
143
Los 1480
Schätzwert 75-175 €
Sparerschutzbank Thüringen eGmbH
Weimar, Anteilschein 20 RM 28.11.1927
(R 5) EF
Kreisrunde Vignette mit geballter Faust.
Los 1481
Nr. 1481
Nr. 1468
Schätzwert 275-350 €
Neuhof Textil-Holding AG. Noch heute bestehende Gesellschaft.
Bisher vollkommen unbekannt gewesen. Nur 3
Stücke wurden dann im Reichsbankschatz gefunden, dies ist jetzt das allerletzte noch verfügbare.
Speditions-Verein Mittelelbische
Hafen- und Lagerhaus-AG
Wallwitzhafen bei Dessau, Aktie 1.000
Mark 8.9.1899. (Blankette der
Gründeraktie, R 8) UNC-EF
Als oHG Ziegler, Uhlmann & Co. bestand das
Unternehmen schon seit 1859, AG dann seit
1899. Gründer des Hafenplatzes an der Elbe
war die Berlin-Anhaltische Eisenbahngesellschaft, die 1854 den Bau der Bahnlinie Dessau-Bitterfeld beschlossen hatte und den Betrieb des Wallwitzhafens an Ziegler, Uhlmann
verpachtete. Bei Bitterfeld und Muldenstein arbeiteten damals schon 5 große Braunkohlegruben, die einen Gleisanschluß erhielten und
über die neue Bahn (mit einem Anschlußgleis
vom Bahnhof Dessau zur Elbe) nun ihre Kohle
transportieren konnten. Ab 1865 arbeitete im
Wallwitzhafen eine Kohlenrutsche, aus der die
Kohle von den Waggons direkt in Schiffe geladen werden konnte. Schon 1862 war im Wallwitzhafen von Leipziger Kaufleuten als Konkurrenzunternehmen der Speditions-Verein gegründet worden, der Ziegler, Uhlmann bald
überflügelte und schließlich 1899 im Wege der
Fusion in eine neu gegründete Aktiengesellschaft “schluckte”. 1921 auch Übernahme der
Hallesche Speditionsverein AG zu Halle (Saale).
1938 Umfirmierung in „Speditions-Verein AG
Dessau“. Im 2. Weltkrieg wurde der Wallwitzhafen zerstört und wurde nach einer kurzen Blüte
in der Nachkriegszeit (die Wasserwege funktionierten, während Straßen und Eisenbahnen
weitgehend lahmgelegt waren) Mitte der
1950er Jahre stillgelegt.
Wie auch das folgende Los vorher unbekannt
gewesen! Kpl. Kuponbogen anhängend.
Los 1482
Los 1487
Los 1483
Schätzwert 125-200 €
Speditions-Verein AG
Dessau, Aktie 500 RM Aug. 1939 (Auflage
150, R 7) EF
Geschichte siehe Los 1481.
Los 1484
Schätzwert 600-750 €
Spessartbahn-AG
Köln, 4,5 % Partial-Obl. 200 Mark
24.9.1895 (Auflage 250, R 9) VFDekorative Umrandung mit Flügelrad, Originalunterschriften.
Gründung 1895. Bahnlänge 22 km in 900mm-Spur. Betrieb der von Station Gelnhausen
nach Lochborn über Bieber führenden, früher
der Firma Gustav Menne & Co. zu Siegen gehörenden, Grubenbahn (Kleinbahn), einschließlich Abzweigung nach der sogenannten
Schmelze. Öffentlicher Personen- und Güterverkehr, später von der „Gelnhäuser Kreisbahn“
übernommen.
Randverfärbungen, Randschäden fachgerecht
restauriert.
Los 1485
Schätzwert 40-100 €
Spiegelglas Union AG
Fürth i. Bay., Aktie 100 RM Mai 1942
(R 4) UNC-EF
Gründung 1905 unter der Fa. Bayer. Spiegelu. Spiegelglasfabriken AG. Später Umfirmierung in Bayer. Spiegel- und Spiegelglasfabriken
Ag vorm. W. Bechmann, vorm. Ed. Kupfer &
Söhne. 1922 Umbenennung in Bayer. Spiegelglasfabriken Bechmann-Kupfer AG und 1938
in Bayer. Spiegelglasfabriken AG. 1942 wie
oben. 1952 Änderung in Unionglas AG.
Los 1486
Schätzwert 800-1000 €
Spinnerei Neuhof
Hof (Saale), Aktie 1.000 Mark 1.1.1898
(Auflage 200, R 10) VF+
Gründung 1896. In einer Baumwollspinnerei
und einer Flachsspinnerei wurden Baumwollgarne, Zellwollgarne, Mischgarne und Leinengarne produziert. Später auch Beteiligungen an
Zellwollfabriken und zwei Unternehmen der
Bastfaseraufschließung. 1993 Umfirmierung in
Pfersee bei Augsburg, Aktie II. Em. 1.000
Mark 30.3.1889 (Auflage 1500, R 9) VF+
Gründung 1881 als Spinnerei und Buntweberei
Pfersee, ab 1922 Spinnerei und Weberei Pfersee. Werke in Pfersee (Spinnerei und Weberei),
Ay (2 Spinnereien, 1 Weberei), Gerlenhofen
(Spinnerei), Zöschlingsweiler (Weberei) und
Echenbrunn (Weberei). Gehörte zu den bedeutendsten Augsburger Textilbetrieben. 1987 fusionierte die Großaktionärin (Bayerische Vereinsbank) die Ertragsperle Pfersee mit der todkranken Muttergesellschaft Spinnerei Kolbermoor AG
zur Pfersee-Kolbermoor AG (Zitat des damaligen
Vorstands: Wenn man einen Kranken und einen
Gesunden in ein Bett legt, gibt das nicht automatisch einen Gesunden). Nach Verkauf der Aktienmehrheit an den Frankfurter Wisser-Dienstleistungskonzern wurde 1993 die eigene Textilproduktion ganz eingestellt und die Pfersee-Kolbermoor AG zu einer Holding für Textil-, Dienstleistungs- und Immobilien-Aktivitäten. Die heutige Pfersee-Kolbermoor GmbH & Co. KG ist die
Dachgesellschaft aller operativen Gesellschaften
des Wisser-Konzerns, der in den Hauptgeschäftsfeldern Bewachung, Sicherheit, Gebäudemanagement, Flughafenabfertigung und Gartenbau heute mehrere 10.000 Mitarbeiter hat.
Schätzwert 100-150 €
Speditions-Verein Mittelelbische
Hafen- und Lagerhaus-AG
Wallwitzhafen bei Dessau, 4,5 % Partial-Obl.
300 Mark 24.9.1899 (Blankette, R 9) EF
Wallwitzhafen
144
Schätzwert 600-800 €
Spinnerei und Buntweberei Pfersee
Nr. 1484
Nr. 1486
Nr. 1487
Los 1488
Schätzwert 300-400 €
Spinnerei und Weberei Pfersee
Augsburg, Aktie 1.000 Mark 15.3.1922
(Auflage 3000, R 9) VF+
Dieser Jahrgang war vorher völlig unbekannt!
Los 1489
Schätzwert 75-150 €
Spinnerei und Weberei Pfersee
Augsburg, Aktie 100 RM 28.10.1941
(Auflage 3000, R 6) UNC-EF
Los 1490
Schätzwert 200-275 €
Spinnerei und Webereien
Zell-Schönau AG
Zell (Wiesenthal), Aktie 100 RM
25.4.1942 (Auflage 460, R 8) EF
Gründung bereits 1842 als Mechanische Weberei Zell mit Filialen in Hottingen und Rohmatt
durch den Textilfabrikanten Chr. Mez (dessen
Familie in Freiburg das Unternehmen dann
mehr als ein Jahrhundert besaß), 1889 Umwandlung in eine AG. Starke Wasserkräfte in
den Tälern des südlichen Schwarzwaldes wie
auch die damals bitterarme und nach Arbeit
suchende Bevölkerung begünstigten hier
schon ungewöhnlich früh das Entstehen der
Textilindustrie. 1921 Übernahme der Bleicherei
und Ausrüstungsanstalt Eugen Hummel in
Wehr sowie Fusion mit der 1841 gegr. „Spinnerei und Weberei Schönau AG“ und Umfirmierung wie oben. Herstellung von Bettwäsche,
Tischdecken, Cotonesse-Hemden und Freizeitstoffen unter der Marke „irisette“. Nach der
Schließung befindet sich auf einem Teil des Betriebsgeländes das Wiesentäler Textilmuseum.
Los 1491
Schätzwert 300-400 €
Spinnereien und Webereien
im Wiesental AG
Haagen in Baden, Aktie 1.000 RM Aug.
1932 (Auflage 938, R 10) EF-VF.
1835 kaufte das Handelshaus Sarasin-Heußler
in Haagen das Gelände und errichtete eine me-
Nr. 1488
chanische Baumwollspinnerei. Das Unternehmen begann mit 7500 Spindeln für Baumwollgarne und 840 für Zwirn. 1847 umfasste der
Betrieb bereits acht Gebäude. Auf der Weltausstellung in Wien 1873 wurde die Haagener Firma mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
1882 errichtete Sarasin-Heußler eine fabrikeigene Schule für die 30 Kinder, die hier arbeiteten. Bis 1863 wurde der Betrieb als Niederlassung des Basler Stammwerks betrieben, 1883
wurde er ein selbständiges Unternehmen, das
ab 1892 den Namen Sarasin und Staehlin Cie.
führte. 1918 gingen die Anlagen an die Mannheimer AG für Spinnerei und Weberei, seit
1932 wurde der Betrieb als Wiesag geführt.
1932 pachtweise Übernahme der Anlagen und
des Betriebes der Webereien Fahrnau und Langenau AG in Fahrnau. Anfang der 70er Jahre
machten billige Kunstfasern der traditionellen
Baumwollverarbeitung den Garaus. Textilien für
Bekleidung wurden zunehmend in Asien produziert. Das Wiesental lebt heute nicht mehr von
der Branche. Heute steht der ehemalige Industrie-Komplex unter Denkmalschutz. Auf einer
Teilfläche von ca. 7200 qm im ehemaligen
Spinnereigebäude sind 240 Arbeitsplätze für
Menschen mit Behinderungen entstanden, das
Objekt wurde 2008 an die Lebenshilfe
Kreisvereinigung Lörrach e.V. übergeben.
Vorher vollkommen unbekannt gewesen! Kleiner Fleck am unteren Rand
Los 1493
Nr. 1495
Schätzwert 100-150 €
Sport-Club 04 Freital e.V.
Freital, Na.-Anteilschein Ser. III 20 RM
4.7.1928 (R 9) EFAusgegeben zur Errichtung einer SportplatzAnlage in Freital. Datum handschriftlich, vier
Originalunterschriften.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1496
Schätzwert 150-250 €
Staat Mecklenburg-Schwerin
Schwerin i.M., 4 % Schuldv. Lit. A 5.000
Mark 16.7.1919 (R 8) EF-VF
Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918
Großherzogtum und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-Strelitz zum
Land Mecklenburg vereinigt.
Los 1494
Schätzwert 40-75 €
St. Kamillushaus GmbH
Essen-Heidhausen, 5 % Schuldv. 1.000
RM 2.1.1938 (Auflage 250, R 7) EF+
Los 1492
Schätzwert 30-75 €
Spinnstoffwerk Glauchau AG
Glauchau, Aktie 1.000 RM Jan. 1935
(Auflage 585, R 4) UNC-EF
Gründung 1923. Herstellung von Spinnstoffen
aller Art, vor allem Kunstseide sowie Zellwolle.
1990 Sitzverlegung nach Bad Homburg v.d.H.
Betrieb: Nach 1946 VEB Spinnstoffwerk Otto
Buchwitz, Glauchau, später Betriebsteil des
Chemiefaserkombinats Schwarza, 1990 entflochten, danach als Spinnstoffwerk Glauchau
GmbH fortgeführt.
Eine Einrichtung der deutschen Ordensprovinz
der Kamillianer. Heute Fachklinik Kamillushaus
GmbH in Essen-Heidhausen, eine Fachklinik für
Suchtkrankenbehandlung.
Los 1495
Schätzwert 20-60 €
Staat Bremen
Bremen, Schuldv. 50 RM 1.11.1926 (R 5) EF
Los 1497
Schätzwert 20-60 €
Stader Lederfabrik AG
Stade, Aktie 100 RM Juli 1942 (Auflage
10000, R 2) UNC-EF
1896 Gründung des Unternehmens unter der
Fa. Norddeutsche Lederfabrik GmbH. Bis 1906
Fabrikation von Sohlleder, ab 1907 Vacheleder.
1915 Umwandlung in eine AG. 1949 Gründung
der Frankfurter Niederlassung. 1955 Neubau
eines eigenen Hauses in Köln. Verkaufsstellen
in Berlin und Köln. 1960 Liquidation.
Anleiheablösungsschuld.
Anh. Auslosungsschein.
Los 1498
Schätzwert 20-60 €
Stadt Aachen
Aachen, 8 % Schuldv. 5.000 RM 1.3.1929
(R 4) EF
Nr. 1490
Nr. 1491
Mit Faksimilesignatur von Wilhelm Rombach
als Oberbürgermeister. Rombach (1884-1973)
145
war 1923-1928 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Aachen, 1928-1933 Oberbürgermeister der Stadt Aachen, 1949-1952
Staatssekretär im nordrhein-westfälischen
Innenministerium. Nach dem 2. WK hatte er
das Amt des Aachener Oberbürgermeisters
nochmals inne, als sein Vorgänger Franz Oppenhoff von der SS ermordet wurde.
Die älteste bekannte Breslauer Stadtanleihe,
ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Kleinere Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1507
Schätzwert 150-250 €
Stadt Duisburg
Duisburg, 4 % Schuldv. 500 Mark
31.3.1914 (R 8) VF-F
Jugendstilelemente im Unterdruck.
Los 1505
Schätzwert 80-100 €
Stadt Coblenz
Koblenz, 10 % Schuldv. 10.000 Mark April
1923 (R 9) Kpl. anh. Kuponbogen. EF
Schöner Druck mit Wappen im Unterdruck.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1503
Los 1499
Schätzwert 100-125 €
Stadt Achern
Achern, Schuldv. 50 RM 1.6.1928 (R 9) EF
Schätzwert 75-125 €
Los 1506
Schätzwert 200-275 €
Stadt Büdingen
Stadt Düsseldorf
Büdingen, Schuldv. Lit. B 25 RM
1.10.1931 (R 8) EF
Düsseldorf, 4 % Schuldv. 500 Mark
17.1.1919 (R 9) EF
Mit fast fotographischer Abb. einer historischen
Ansicht aus Büdingen.
Interessante Gestaltung im Art-Deko-Stil.
Die Siedlung Düsseldorf wurde erstmals Mitte
des 12. Jh. erwähnt. 1288 erhielt sie von den
Grafen von Berg Stadtrechte. Heute die Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Bundeslandes
Nordrhein-Westfalen.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Ablösungsanleihe.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1508
Duisburg, Schuldv. 25 RM 1.4.1927 (R 4) EF
Ablösungsanleihe, anh. Auslosungsschein.
Los 1509
Los 1504
Los 1500
Schätzwert 40-75 €
Stadt Barmen
Barmen, Schuldv. 1.000 RM 20.8.1927
(R 6) UNC-EF
Ablösungsanleihe, mit anh. Auslosungsschein.
Schätzwert 100-150 €
Stadt Cassel
Duisburg, Schuldv. Lit. F 500 RM
1.4.1927 (R 7) EF
Kassel, 10 % Schuldv. 20.000 Mark
1.4.1923 (R 10) EF
Mit anh. Auslosungsschein.
Anleihe von 500 Mio. M zur Deckung von Kanalbaukosten. Schöner Druck mit Prunkwappen.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Schätzwert 100-125 €
Stadt Bautzen
Bautzen, 11 % Schuldv. 5.000 Mark
15.4.1923 (Auflage 12000, R 10) EF
Teil einer Geldanleihe von 300 Mio. M, für deren Verzinsung und Rückzahlung die Stadtgemeinde Bautzen mit ihrem gesamten Vermögen haftete.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1502
Schätzwert 300-400 €
Stadt Breslau
Breslau, 4 % Schuldv. 200 Mark 1.4.1913
(R 12) VF.
Teil einer Anleihe von 24 Mio. M zur Erweiterung der Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke
und der städtischen Straßenbahn, zu Armenhausbauten in Herrnprotsch und zu Straßenbauzwecken.
146
Nr. 1502
Schätzwert 40-75 €
Stadt Duisburg
Nr. 1507
Los 1501
Schätzwert 20-60 €
Stadt Duisburg
Nr. 1506
Los 1521
Schätzwert 100-150 €
Stadt Hanau a.M.
Hanau a.M., 7 % Schuldv. 100 RM
21.12.1926 (R 9) EF
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1510
Schätzwert 30-50 €
Stadt Elberfeld
Elberfeld, Ablösungsanleihe 1.000 RM
1.9.1927 (R 6) EF
Mit anh. Auslosungsschein.
Los 1514
Nr. 1513
Schätzwert 30-60 €
Stadt Frankfurt a.M.
Frankfurt a.M., 8 % Schuldv. 5.000 Mark
1.2.1923 (R 6) EF
Los 1511
Los 1518
Schätzwert 200-250 €
Stadt Gera (Reuß)
Gera (Reuß), 11 % Teilschuldv. 5.000
Mark 31.3.1923 (Auflage 8000, R 9) VF
Teil einer Anleihe in Höhe von 600 Mio. Mark
für Erstellung von Kleinsiedlungsbauten sowie
für Brücken und sonstige Bauten.
Als Sicherung der Anleihe diente ein neues
städtisches Gaswerk nebst Grundstück, Gebäude und Maschinen. Die Anleihe wurde abgewickelt von dem Hofbankhaus Gebr. Goldschmidt in Gera.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1515
Los 1519
Los 1522
Schätzwert 150-200 €
Stadt Helmstedt
Helmstedt, 14 % Schuldv. Lit. B 50.000
Mark 21.6.1923 (Auflage 6.000, R 9) VF+
Teil einer Anleihe von 200 Mio. M für den Bau
von Wohnungen und 100 Mio. M für Kanalisationsanlagen. Die Genehmigung erteilte laut
rückseitigem Text der damalige Braunschweigische Minister des Innern Otto Grotewohl (später Staatspräsident der DDR).
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 60-100 €
Stadt Essen
Essen, 4 % Schuldv. 5.000 Mark
31.3.1920 (R 7) EF
Teil einer Anleihe in Höhe von 30 Mio. Mark behufs Beschaffung der Mittel zur Deckung der
Kriegsschulden, welche entstanden sind durch
Zahlung von Kriegsbeihilfen und Kriegswohlfahrtausgaben.
Schätzwert 75-150 €
Stadt Frankfurt a.M.
(City of Frankfort-on-Main)
Frankfurt a.M., 7 % Gold Bond 500 $
1.10.1925 (R 10) EF-VF
Teil einer Auslandsanleihe von 4 Mio. $, platziert in New York (durch Speyer & Co.) sowie
Amsterdam und Rotterdam. Blau/schwarzer
Stahlstich mit allegorischer Vignette.
Los 1516
Schätzwert 100-125 €
Stadt Görlitz
Görlitz, 10 % Schuldv. 20.000 Mark
1.6.1923 (R 9) EF
Dekorativ.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1523
Herford, 4 % Schuldv. 2.000 Mark
1.9.1910 (R 11) VF
Schätzwert 75-150 €
Stadt Frankfurt a.M.
(City of Frankfort-on-Main)
Frankfurt a.M., 7 % Gold Bond 1.000 $
1.10.1925 (R 8) EF-VF
Genau wie voriges Los, nur braun/schwarzer
Stahlstich mit allegorischer Vignette.
Los 1520
Los 1512
Schätzwert 100-150 €
Grünberg in Hessen, Schuldv. 25 RM
1.9.1929 (R 8) EF
Frankfurt a.M., 4 % Schuldv. 2.000 Mark
1.9.1908 (R 9) EF-VF
Schätzwert 200-275 €
Stadt Frankfurt a.M.
Frankfurt a.M., 4 % Schuldv. 5.000 Mark
1.1.1919 (R 10) F
Teil einer Anleihe von 50 Mio. Mark zur Bestreitung von Kriegsausgaben.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Unentwertet nur ein einziges Mal katalogisiert.
Großes Hochformat, dekoartive Umrandung,
Wappen-Vign.
Der Name Herford bedeutet soviel wie „Furt an
einer alten Heerstraße“. Um 820 wurde hier das
hochadlige Frauenstift Herford, das älteste Frauenkonvent im Sachsenland, gegründet. Die auf
Grund eines 973 bestätigten Marktprivilegs entstandene Siedlung um das Stift hatte Ende des
12. Jh. offenbar städtischen Charakter und wurde im 16.-17. Jh. als Reichsstadt bezeichnet.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Anhängend Auslosungsschein; mit Originalunterschriften.
Faksimile-Unterschrift OB Adickes. Anleihe von
20 Mio. M (Abt. I) zur Erweiterung der städtischen Elektrizitätswerke und Bahnbetriebe,
zum Ausbau des Osthafens, zur Verlegung des
Zollhofes und des Hauptsteueramtsgebäudes
und zur Erweiterung der Wasser-, Gas- und Kanalisationswerke.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1513
Schätzwert 100-125 €
Stadt Grünberg in Hessen
Stadt Frankfurt a.M.
Schätzwert 225-300 €
Stadt Herford
Los 1517
Postkarte von Herford
mit Blick auf den alten Markt, ca. 1900
Schätzwert 75-125 €
Stadt Friedberg
Los 1524
Friedberg (Hessen), Schuldv. 50 RM
30.10.1929 (R 7) EF
Mit Abb. des 600 Jahre alten Adolfsturmes in
der Friedeberger Burganlage, dem Wahrzeichen der Stadt. Mit anh. Auslosungsschein.
Schätzwert 100-125 €
Stadt Königsberg i.Pr.
Königsberg i.Pr., 7 % Schuldv. 5.000 RM
31.12.1926 (R 7) EF
Nr. 1521
Nicht lochentwertet.
147
Einnahmen aus dem städtischen Gaswerk.
Interessante Gestaltung mit Art-Deko-Elementen, großes Wappen im Unterdruck.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Nr. 1524
Los 1528
Schätzwert 100-125 €
Stadt Ludwigshafen am Rhein
Ludwigshafen a.Rh., 12 % Schuldv.
20.000 Mark 1.4.1923 (Auflage 4000,
R 10) VF+
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1532
Schätzwert 100-150 €
Stadt Mainz
Mainz, 8 % Schuldv. 5.000 Mark
1.2.1923 (R 10) EF
Los 1536
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Stadt Nürnberg
Schätzwert 200-250 €
Nürnberg, 7-15 % Schuldv. 50.000 Mark
1.3.1923 (Auflage 4000, R 10) EF-VF
Schöne Artdeco-Umrandung.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1525
Schätzwert 80-100 €
Stadt Leipzig
Leipzig, 5 % Schuldschein 1.000 Mark
1.3.1918 (Auflage 60000, R 9) EF-VF
Teil einer Anleihe von 120 Mio. M “zur Deckung
außerordentlicher Ausgaben aus Anlaß des Krieges und zur Ausführung städtischer Bauten, insbesondere der Hochwasserregulierung”. Faksimile-Unterschrift Oberbürgermeister Dr. Rother.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1529
Schätzwert 80-100 €
Stadt Magdeburg
Los 1533
Magdeburg, 4,5 % Schuldv. 1.000 Mark
1.4.1919 (R 11) VF
Stadt Mainz
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 80-100 €
Mainz, Schuldv. Lit. D. 1.000 RM
4.8.1929 (R 7) EF+
Ablösungsanleihe, mit Auslosungsschein. Vignetten mit dem Mainzer Rad und dem Mainzer
Dom.
Los 1537
Schätzwert 75-150 €
Stadt Nürnberg
Nürnberg, 5 % Teilschuldv. Lit. A 10.000
sfr 30.9.1926 (Auflage 210, R 7) EF
Interessante Gestaltung mit Wappen und Burg
in den Ecken.
Los 1526
Schätzwert 125-175 €
Stadt Leipzig (Straßenbahn-Anleihe)
Leipzig, 4,5 % Schuldschein 1.000 Mark
31.12.1919 (Auflage 25000, R 9) VF+
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1530
Schätzwert 80-100 €
Stadt Magdeburg
Magdeburg, 9 % Schuldv. 5.000 Mark
18.3.1923 (R 9) EF
Los 1534
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Stadt Mannheim
Schätzwert 50-80 €
Mannheim, Schuldv. Lit. B 500 RM
1.12.1927 (R 7) VF+
Ablösungsanleihe.
Los 1538
Schätzwert 10-40 €
Stadt Rostock
Rostock, Ablösungs-Schuldv. 25 RM
12.11.1927 (R 4) UNC
Auslosungsschein anhängend.
Los 1539
Schätzwert 20-50 €
Stadt Rostock
Rostock, Ablösungs-Schuldv. 100 RM
12.11.1927 (R 5) UNC
Auslosungsschein anhängend. Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1527
Los 1535
Schätzwert 100-125 €
Stadt Lichtenstein-Callnberg
(Ziegeleianleihe)
Los 1531
Lichtenstein-Callnberg, 8-16 %
Schuldschein 50.000 Mark 1.5.1923
(Auflage 974, R 9) EF-VF
Mainz, 7 % Schuldv. 2.000 Mark
1.1.1923 (R 10) VF
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
148
Schätzwert 100-125 €
Stadt Mainz
Diese Anleihe von 140 Mio. Mark war besonders sichergestellt durch Verpfändung der
Schätzwert 40-75 €
Stadt Mühlhausen i.Thür.
Mühlhausen i.Thür., Schuldv. 25 RM
15.12.1927 (R 6) EF
Los 1540
Schätzwert 20-60 €
Kreisstadt des Unstrut-Hainich-Kreises im
Nordwesten Thüringens.
Anh. Auslosungsschein.
Solingen, 8 % Schuldv. 100 RM
1.10.1928 (R 5) EF
Stadt Solingen
Teil einer Anleihe in Höhe von 6 Mio. RM.
Los 1541
Schätzwert 40-75 €
Stadt Solingen
Nr. 1545
Solingen, 8 % Schuldv. Lit. A 5.000 RM
1.10.1928 (R 6) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1545
Nr. 1564
Schätzwert 300-400 €
stalt. Rückseitig Anleihebedingungen, u.a. “Eine Verzinsung erfolgt nur, wenn und solange
der Betrieb der städtischen Badeanstalt einen
Überschuss liefert“.
Stadt- und Landbank Sayda eGmbH
Sayda, Sa.-Namens-Anteilschein 40
Geschäftsanteile à 25 Goldmark
14.9.1926 (R 12) EF-VF
1908 wurde in Sayda die erste Freibankstelle
eingerichtet. Heute gibt es in Sayda die Volksbank Mittleres Erzgebirge eG.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1546
Los 1547
Schätzwert 60-80 €
Stadt Worms
Worms, 8 % Schuldv. 1.000 Mark
15.1.1923 (Auflage 25000, R 9) EF
Schätzwert 225-300 €
Stadt Wetzlar
(Bade-Anstalts-Darlehen)
Wetzlar, max. 4 % Teilschuldv. 100 Mark
1.10.1907 (Auflage 435, R 9) VF+
Los 1542
Schätzwert 20-60 €
Emissionsbetrag 43.500 Mark, aufgenommen
zwecks Errichtung einer Städtischen Badean-
Nr. 1547
Stadt Stettin
Stettin, 8 % Schuldv. 500 RM 25.3.1929
(R 4) EF
Teil der 1929er Goldanleihe der Stadt Stettin.
Schönes Stettiner Wappen im Unterdruck.
Los 1548
Schätzwert 80-100 €
Stadt Worms
Worms, Ablösungsanleihe 1.000 RM
21.9.1929 (R 9) VF-F
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Wetzlar im Jahr 1650 nach Merian
Los 1543
Schätzwert 30-75 €
Stadt Stettin
Stettin, 8 % Schuldv. 5.000 RM
25.3.1929 (R 5) UNC-EF
Höchster Nennwert der 1929er Goldanleihe der
Stadt Stettin. Schönes Stettiner Wappen im
Unterdruck.
Los 1544
Schätzwert 100-150 €
Stadt Trier
Trier, 8 % Schuldv. 5.000 Mark 2.1.1923
(R 8) EF
Anleihe über insgesamt 278 Mio. Mark zwekks Beschaffung der Mittel für Wohnungsbauten, für die Erweiterung der Elektrizitätswerke,
für Grundstücksankäufe und für die Herstellung
von Sportanlagen.
Nr. 1546
Nr. 1555
149
Los 1554
Schätzwert 100-150 €
Stadtgemeinde Dresden
Dresden, 8-18 % Schuldv. Lit. B 100.000
Mark 2.8.1923 (Auflage 10000, R 10) EF
Los 1549
Schätzwert 20-60 €
Stadt Zittau
Zittau, 8 % Schuldv. 500 RM 1.4.1929
(Auflage 1000, R 4) EF
Teil einer Anleihe von 2,5 Mio. RM zwecks Gewährung von Hypotheken für Wohnungsbauten
und zum Ausbau des Straßennetzes.
Los 1550
Faksimilesignatur von Curt Bernhard Ottomar
Blüher als Oberbürgermeister von Dresden.
Blüher wurde aufgrund seiner Verdienste für
die Stadt Dresden 1918 zum Oberbürgermeister auf Lebenszeit gewählt. Er legte sein Amt
infolge von Auseinandersetzung über die Stellung der Sozialdemokratie 1931 nieder.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1562
Los 1558
Schätzwert 100-150 €
Stadtgemeinde Pegau
Pegau, Schuldv. 100 RM 20.1.1931 (R 10)
EFStadt im Leipziger Land, ca. 25 km südlich von
Leipzig an der Weißen Elster gelegen.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-80 €
Stadt Zittau
Zittau, 8 % Schuldschein 2.000 RM
1.4.1929 (Auflage 100, R 7) EF
Wie voriges Los.
Los 1555
Schätzwert 225-300 €
Stadtgemeinde Grimma
Schätzwert 50-80 €
Stadtgemeinde Zwickau
Zwickau, 8 % Schuldv. 5.000 RM
29.11.1926 (Auflage 200, R 7) EFAn der Kreuzung wichtiger Fernstraßen entstand
vor 1145 eine Kaufmannssiedlung, aus der die
Stadt Zwickau hervorging. Von 1290-1362
Reichsstadt mit selbst entwickeltem Stadtrecht
(1348 kodifiziert). Die ab 1838 intensive Steinkohlenförderung zog zahlreiche Industriezweige
nach Zwickau. Heute Kreisstadt und Stadtkreis
im Bezirk Chemnitz, gelegen im Erzgebirgischen
Becken mit ca. 125.000 Einwohnern.
Grimma, 3,5 % Schuldschein 300 Mark
1.7.1897 (Auflage 600, R 11) VF
Eindrucksvolle Umrahmung im Historismus-Stil
in kräftigen Grüntönen mit Stadtwappen, Originalunterschriften des Bürgermeisters und des
Stadtverordnetenvorstehers.
Kreisstadt des Muldentalkreises in Sachsen.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1559
Los 1551
Schätzwert 40-80 €
Stadtgemeinde Pirmasens
Schätzwert 100-250 €
Pirmasens, 8 % Teilschuldv. 200 RM
15.9.1926 (Auflage 1500, R 6) EF
Stadtbrauerei Wurzen
vorm. F. A. Richter
Wurzen, Actie 1.000 Mark 11.5.1888.
Gründeraktie (Auflage 400, davon 200 lt.
GV-Beschluß 1894 Stamm-Aktie
geblieben, R 5) VF+
Äußerst dekorativ, ornamentreiche Umrahmung
mit Putten.
Gründung 1887. Die Firma lautete zunächst
Stadtbrauerei Wurzeb vorm. F.A. Richter. Kleine
Brauerei mit einem jährlichen Bierabsatz von
kaum mehr als 10.000 hl. Zum Verlustausgleich
beschloß die Generalversammlung 1894 die
Umwandlung von 200 Aktien in 5 %ige Vorzugsaktien gegen eine Zuzahlung von 40 % des
Nennwertes. Die Börsennotiz in Leipzig wurde
1922 eingestellt, nachdem die Riebeck-Brauerei
als Großaktionär Ende 1921 einen Umtausch der
Wurzen-Aktien in Riebeck-Aktien durchgebracht
hatte. 1946 in Volkseigentum überführt, 1965
wurde der VEB Brauerei Wurzen geschlossen.
Los 1556
Los 1563
Schätzwert 80-100 €
Stadtgemeinde Neustadt an der Orla
Schmalkalden, Kuxschein 1/1.000
11.4.1921 (R 12) Fleckig. VF
Neustadt an der Orla, Namens-Schuldv.
500 RM 31.3.1931 VFAusgegeben zur Finanzierung des Finanzneubaus, verzinst mit dem jeweiligen Reichsbankdiskontsatz.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1560
Schätzwert 80-100 €
Stadtgemeinde Ruhla
Ruhla, 20 % Schuldv. Lit. C. 100.000
Mark 31.8.1923 (Auflage 300, R 8) EF
Feine grüne Ornamentik-Umrandung.
Los 1552
Schätzwert 225-300 €
Stahlberger Gewerkschaft
Schätzwert 20-60 €
Eingetragen auf das Waisenhaus Niederwöresbach bei Herstein im Fürstentum Birkenfeld.
Dieses Waisenhaus wurde bereits 1846 durch
den Herrsteiner Pfarrer Friedrich Adolf Koch in
seinem Elternhaus in Niederwörresbach am
Weg Richtung Herrstein eingerichtet. Heute betreut die Kreuznacher Diakonie in dem Heim
Jugendliche.
Der Stahlberg bei Seligenthal hatte eine reiche
Palette an Erzen zu bieten: Schwerspat, Eisenund Kupfererz wurden abgebaut. Der Bergbau
am Stahlberg hat wohl mit der Entdeckung des
Erzes durch einen Steiermärker im Jahr 1385
begonnen. Der Eisenerzbergbau war eine der
Grundlagen für die Schmalkalder Kleineisenindustrie. Der Tiefbau wurde 1969 eingestellt.
Johann Wolfgang von Goethe besuchte eine
der Gruben am 12.9.1780 mit Carl August von
Sachsen und brachte seine Begeisterung am
Abend im Übernachtungsort Zillbach zu Papier.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1564
Schätzwert 400-500 €
Stadtgemeinde Chemnitz
Stahlhelmheim e.V.
Chemnitz, Schuldv. 200 RM 18.11.1929
(R 4) EF
Dresden, 5 % Anteilschein 10 RM
1.10.1926 (R 12) VF
Ablösungsanleihe. Mit Wappen im Unterdruck.
Los 1557
Los 1561
Los 1553
Stadtgemeinde Neustadt
(bad. Schwarzw.)
Chemnitz, Schuldv. 500 RM 18.11.1929
(R 10) EF
Neustadt (Schwarzw.), Schuldv. 25 RM
29.11.1927 (R 10) Anh.
Auslosungsschein. EF
Wertheim, Ablösungsanleihe Lit. A 12,50
RM 1.3.1927 (R 12) EF-VF
Ablösungsanleihe. Identisch wie voriger Titel.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 25-125 €
Stadtgemeinde Chemnitz
150
Schätzwert 200-250 €
Schätzwert 150-200 €
Stadtgemeinde Wertheim
Anhängend Auslosungsschein.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Stahlhelm mit Eisernem Kreuz und Schwertern
im Unterdruck. Originalunterschriften.
Vereinsheim der Ortsgruppe Dresden des paramilitärisch organisierten Wehrverbandes Stahlhelm. Der “Stahlhelm” wurde gegründet im
Dez. 1918 von dem Reserveoffizier Franz Seldte in Magdeburg, agierte als bewaffneter Arm
der Deutschnationalen Volkspartei. Nach der
Machtergreifung der Nationalsozialisten erfolgte 1934 die freiwillige “Gleichschaltung” des
größten Teils des Wehrverbands. Unter der Bezeichnung “Nationalsozialistischer Deutscher
Frontkämpferbund” wurde er in die Sturmabteilung (SA) eingegliedert und 1935 aufgelöst.
Seldte trat 1933 der NSdAP bei und wurde
später Reichsarbeitsminister (bis 1945).
Ein Unikat. Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1568
Schätzwert 30-75 €
Steiermärkische Elektrizitäts-AG
Graz, Aktie 1.000 RM 20.5.1940 (Auflage
3900, R 5) UNC-EF
Identische Gestaltung wie voriges Los.
täre Wasserleitungsartikel aus deutschem Feuerton, Edelfeuerton, Porzellan und Steingut.
Los 1569
Schätzwert 50-125 €
Steigerbrauerei AG
vorm. Gebrüder Treitschke
Los 1565
Schätzwert 40-80 €
Staßfurter Chemische Fabrik
vormals Vorster & Grüneberg AG
Staßfurt, Genußschein 1.200 Mark März
1924 (Auflage 5000, R 5) EF
Gründung 1871 unter Übernahme der seit
1861 bestehenden Zweigniederlassung der
Firma Vorster & Grüneberg in Köln. Handel und
Fabrikation chemischer Produkte und bergmännische Gewinnung der hierzu erforderlichen Rohmaterialien. 1931 trat die Gesellschaft in Liquidation.
Los 1566
Schätzwert 40-100 €
Steatit-Magnesia AG
Berlin, Aktie 100 RM 10.7.1934 (Auflage
1350, R 4) UNC-EF
Seinen Ursprung hat das Unternehmen im Jahr
1854, in dem die weltbekannten Specksteingruben in Göpfesgrün im Fichtelgebirge erworben wurden. In den Werken Berlin-Pankow,
Lauf bei Nürnberg und Holenbrunn (Oberfranken) wurden zuletzt hergestellt: Preßartikel aus
Steatit und Porzellan, Isolatoren, hochfeuerfeste Körper, elektrotechnische Bedarfsartikel,
Erzeugnisse für die Hochfrequenz- und Radiotechnik, Schmalfilmprojektoren. Börsennotiz
Berlin und Dresden/Leipzig.
Erfurt, Aktie 1.000 Mark 1.7.1922
(Auflage 950, R 5) EF
Dekorativer G&D-Druck.
Gründung 1908 unter Übernahme der 1822
gegr. Brauerei der Gebrüder Treitschke in der
Steigerstr. 24. Jährlicher Ausstoß ca. 45.000
hl. Außerdem an der Arnoldi’schen Bierbrauerei
GmbH in Gotha beteiligt. Nach dem Krieg nicht
verlagert, als VEB weitergeführt. Seit 1982 kein
Braubetrieb mehr, nur Limonade wurde hergestellt. Lohnsud in Mühlhausen durch den VEB
Brunnen Erfurt. 1994 geschlossen. Das Betriebsgebäude ist heute Teil des thüringischen
Innenministeriums.
Stendaler Kleinbahn-AG
Los 1570
Stendal, Aktie 400 RM 25.2.1929
(Auflage 219, R 6) EF+
Los 1576
Schätzwert 100-200 €
Steingutfabrik Colditz AG
Los 1573
Colditz i.Sa., Aktie 1.000 Mark 30.3.1912
(Auflage 300, R 5) EF
Steinkohlen-Bergwerk Heinrich
Großformatig, sehr hübsche Umrahmung.
Gründung 1907 zwecks Fortbetrieb und wesentlicher Vergrößerung der Steingutfabrik von
Carl August Zschau. Hergestellt wurden
Wasch- und Küchengarnituren sowie Tafelgeschirr. Werke in Colditz, Strehla und Oschatz
(letzteres 1938 verkauft). Übernommen wurden
1927 die Steingutfabrik Staffel GmbH bei Limburg/Lahn und 1931/32 die Edelstein-Porzellanfabrik AG in Küps (Bayern). Nur diese beiden
Beteiligungen blieben erhalten, nachdem in der
Ostzone die Werke Colditz und Strehla 1946
enteignet worden waren. Folglich Sitzverlegungen nach Limburg/Lahn (1949) bzw. Staffel
(1956). 1973 Umfirmierung in “Colditz Industrieholding AG” und zugleich Sitzverlegung
nach Frankfurt/Main. 1976 wurde die hochdefizitäre Tochter “Heinrich Porzellan GmbH” in
Selb an Villeroy & Boch verkauft. Anfang der
80er Jahre Sitzverlegung nach Mönchengladbach und 1982 Verschmelzung mit der Alleinaktionärin “Wickrather Handels- und Beteiligungs-AG”.
Schätzwert 200-250 €
Ueberruhr, Lkr. Essen, Kuxschein 1 Kux
28.4.1904 (Auflage 1000, R 8) EF
Als Grubenvorstand original unterschrieben von
August Haniel (1852-1925), GHH-Aufsichtsratsvorsitzender, Nachfahre des größten Ruhrgebiets-Pioniers Franz Haniel.
Gründung 1906 durch eine französische Bankengruppe unter Übernahme eines 31,3 Mio.
qm großen Grubenfeldes von den Erben des
Frhr. Friedrich Heinrich von Diergardt. Ab 1907
Abteufen des ersten Schachtes im Gefrierverfahren. 1917 wurden die in feindlichem Auslandsbesitz befindlichen Aktien beschlagnahmt
und in der Versteigerung von einem Konsortium
aus Rheinstahl, I.G.Farben und Krupp erworben. Das Bergwerk wurde als Betriebsabteilung
in die Rheinischen Stahlwerke eingegliedert
(alles 1921 wieder rückgängig gemacht). Die
noch heute fördernde Zeche wurde 1969 in die
Ruhrkohle AG eingebracht.
Los 1574
Schätzwert 100-150 €
Steirische Magnesit-Industrie AG
Los 1567
Wien, Aktie 100 RM Jan. 1940 (Auflage
17000, R 7) EF
Schätzwert 30-75 €
Steiermärkische Elektrizitäts-AG
Los 1571
Graz, Aktie 50 RM 20.5.1940 (Auflage
200, R 5) UNC-EF
Steingutfabrik Colditz AG
Gegründet 1902 als “AG Elektrizitätswerk Lebring” zum Betrieb der Wasserkraft-Überlandwerke Peggau und Lebring. Börsennotiz in Freiverkehr Wien, Großaktionär war mit 98 % die
Schweiz. Elektrizitäts- und Verkehrsgesellschaft (vorm. Elektrowerke AG), Basel, später
der Schweizerische Bankverein, der 1992 seinen Anteil an die Österreichische Elektrizitätswirtschaft AG (Verbundkonzern) verkaufte. Heute versorgt die STEG im Norden von Graz, im
Großraum Graz und in der südlichen Steiermark rd. 113.000 Kunden. Stromeigenerzeugung in den vier Murkraftwerken Rabenstein,
Peggau, Weinzödl und Lebring.
die Dampfkraftwerke Pernegg und NeudorfWerndorf sowie ab 1963 das Fernheizkraftwerk Graz. Börsennotiert in Wien, 1947 verstaatlicht. Die STEWEAG versorgt noch heute
den größten Teil der Steiermark mit Strom.
Schätzwert 125-200 €
Colditz i.Sa., VZ-Aktie 1.000 Mark
14.9.1922 (Auflage 120, R 7) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1572
Schätzwert 50-125 €
Steingutwerke AG
Breslau, Aktie 1.000 Mark Dez. 1920.
(Auflage 1700, R 4) EF
Stück aus der 1. Kapitalerhöhung, Aktiennr.
301-2000.
Gründung 1920. Herstellung und Vertrieb von
Steingut- und Tonwaren aller Art, speziell sani-
Gründung 1920. Magnesitwerk in Oberdorf bei
St. Kathrein, Fabrik feuerfester Steine in Leoben-Leitendorf. Großaktionär: Veitscher Magnesitwerke.
Los 1575
Schätzwert 40-75 €
Steirische Wasserkraftund Elektrizitäts-AG
Graz, 4,5 % Schuldv. 1.325 RM Dez.
1939 (R 7) EF+
Ausgegeben zum Umtausch eines 500-$Bonds der 1929er-Dollaranleihe.
Gründung 1921 zwecks Ausbau der steirischen
Wasserkräfte. Im Laufe der Jahrzehnte wurden
über 20 Wasserkraftwerke an der Teigitsch, der
Mur und der Enns errichtet, außerdem ab 1958
Schätzwert 150-250 €
Gründung 1906 als Kleinbahn-AG StendalArendsee zum Bau der 48 km langen normalspurigen Bahn Stendal-Peulingen-Kl. RossauArendsee (eröffnet 1908/09). Gründer waren
der Staat Preußen und die Provinz Sachsen (die
jeweils 470 Aktien = 23,37 % des Kapitals
zeichneten), Kreis und Stadt Stendal, die Stadt
Arendsee sowie 458 am Bahnbau interessierte
Firmen und Privatpersonen. 1915 umbenannt in
Stendaler Kleinbahn-AG, im gleichen Jahr Baubeginn für die 22 km lange Zweigbahn von Peulingen nach Bismark Ost (später Hohenwulsch)
an der Hauptbahn Stendal-Salzwedel. Eröffnet
bis Darnewitz 1916, durchgehend bis Bismark
wegen Verzögerung durch den 1. Weltkrieg erst
1921. Die Betriebsführung für das gesamte Netz
hatte von Anfang an die Kleinbahnabteilung des
Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg.
Übergänge bestanden in Stendal zur Staatsbahn, in Klein Rossau kreuzte später die Kleinbahn-AG Osterburg-Pretzier, ab 1922 auch in
Arendsee zur Staatsbahnstrecke Salzwedel-Wittenberge, schließlich in Bismark Ost zur Kleinbahn Bismark-Gardelegen-Wittingen. 1924 fusionsweise Übernahme der Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg, wodurch die 1899 eröffnete 13
km lange Strecke Stendal-Arneburg hinzukam.
Mit ca. 100 Beschäftigten, 7 Lokomotiven, 14
Personen- und 29 Güterwagen wurden jährlich
etwa 200.000 Fahrgäste und knapp 200.000 t
Güter befördert. 1942 umbenannt in Stendaler
Eisenbahn-AG. 1946 Enteignung und Übernahme durch die Sächsische Provinzbahnen GmbH,
1948 vom VVB des Verkehrswesens SachsenAnhalt übernommen, ab 1.4.1949 gehörte die
Stendaler Eisenbahn zur Deutschen Reichsbahn.
Die beiden Strecken der alten KB StendalArendsee wurden bereits 1950 bzw. 1951 stillgelegt, die Strecke der alten KB Stendal-Arneburg erst 1972, aber nicht für immer: Ein Teil der
Trasse wurde ab 3.1.1977 für die Strecke Borstel-Niedergörne benutzt, die als Anschlußbahn
für das nie in Betrieb gegangene Kernkraftwerk
Stendal bestimmt war und bis Ende 1995 auch
Personenverkehr ab Bahnhof Stendal besaß.
Heute ist die Bahn an die Stadt Arneburg verpachtet, sie wird für Holztransporte zur Zellstoff
Stendal GmbH in Niedergörne benutzt.
Los 1577
Schätzwert 275-350 €
Stettiner Kühl- und Gefrierhaus GmbH
Stettin, Namens-Geschäftsanteil 500 RM
Okt. 1927, ausgestellt auf Carl Stelter,
Stettin (R 9) EF
Gegründet 1927 zum Bau und Betrieb eines
Kühl- und Gefrierhauses in Stettin, Zimmerplatz
2 (in zentraler Lage auf dem westlichen Oderufer an der Hansa-Brücke, gegenüber vom
151
Gegründet 1896 zwecks Eintritt in eine der
Bankfirma Levi Calm & Söhne in Bernburg auf
50 Jahre erteilten Konzession zum Bau einer
elektrischen Straßenbahn und eines Elektrizitäts-Werkes in Bernburg. Zwei Straßenbahnlinien (Parkstraße-Waldauer Brücke sowie
Marktplatz-Kraftstation) von zus. 3,8 km Länge
waren in Betrieb, außerdem Stromversorgung
für die Stadt Bernburg und Umgegend. Der
Verkehr wurde am 17.1.1917 eingestellt, da
die Kupfer-Oberleitung als kriegswichtiges Material entfernt wurde. Nach dem Ende des 1.
Weltkrieges konnte Ersatz geschaffen und der
Betrieb am 8.3.1920 wieder aufgenommen
werden. Am 19.4.1921 zwang die schlechte
Wirtschaftslage zur endgültigen Stilllegung, die
Bahnanlagen wurden abgebaut.
Nr. 1577
Haupt-Steuer-Amt). Das Gebäude überstand
den Krieg weitgehend unbeschadet und steht
noch heute.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1588
kriegsbedingten Anlaufschwierigkeiten (die frühen Betriebsjahre fielen in die Zeit des 1. Weltkrieges) konnte 1924 eine Vergrößerung des
Werkes mit den modernsten Maschinen erfolgen. 1933 Aufnahme der Fabrikation von Charmeuse- und Interlock-Wäsche mit modernen
Wirk- und Wäsche-Spezialmaschinen. 1935 Kapitalschnitt, um die Verluste aus der Zeit der
Weltwirtschaftskrise zu beseitigen. Börsennotiert
in Berlin und Leipzig. Die AG wurde nach dem
Krieg nicht verlagert, der Betrieb ging schlußendlich mit im Kombinat Plauener Spitze auf.
Nahrungsmitteln jeder Art sowie von pharmazeutischen und kosmetischen Präparaten.
1925 Konkurs.
3x Einzelstücke, 1x 2fach, 1x 12fach im
Reichsbanktresor.
Los 1587
Schätzwert 40-100 €
Strelow AG für Elektrotechnik
Elterlein i. Erzgeb., Aktie 10.000 Mark
2.1.1923. Gründeraktie (Auflage in dieser
Form 800, R 4) EF
Los 1578
Schätzwert 30-80 €
Stettiner Oderwerke
AG für Schiff- und Maschinenbau
Stettin, Aktie 100 RM 12.2.1936 (R 3)
UNC-EF
Gründung 1903 unter Übernahme der Oderwerke Maschinenfabrik und Schiffsbauwerft
AG, i. L.. Erzeugnisse: See-, Fluß-, Frachtschiffe, Eisbrecher, Schlepper, Bagger, Kessel, Tanks
uvm. 1949 verlagert nach Lübeck, 1950 nach
Köln. 1963 Vergleichsverfahren, ab 1961
GmbH und daraufhin verlagert nach Kiel.
Los 1581
Schätzwert 50-125 €
Stickereiwerke Plauen AG
Plauen i.V. , Aktie 1.000 Mark 30.11.1921
(Auflage 1500, R 5) UNC-EF
Los 1582
Schätzwert 50-125 €
Stickereiwerke Plauen AG
Plauen i.V. , Aktie 5.000 Mark 30.11.1921
(Auflage 1000, R 5) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 1585
Stolberger Wasserwerks-Gesellschaft
Los 1588
Stolberg, Namen-VZ-Aktie 100 RM
10.5.1938 (Auflage 100, R 7) EF+
Stuttgarter Strassenbahnen
Originalunterschriften.
Gründung 1890. Lieferung von Trink- und
Brauchwasser zunächst an die Stadt Stolberg,
ab 1926 auch an die Stadt Eschweiler und ab
1929 an die Stadt Aachen. Großaktionäre:
Stadt Stolberg und Wasserwerk des Kreises
Aachen. Ende 2000 von der Wasserwerk des
Kreises Aachen GmbH übernommen worden.
Los 1586
Los 1579
Schätzwert 20-60 €
Bernburg, Aktie 1.000 Mark 16.9.1896.
Gründeraktie (Auflage 350, R 8), Fleckig.
VF+
Züllchow bei Stettin, Aktie 1.000 RM Mai
1942 (Auflage 2700, R 2) EF
Los 1580
Schätzwert 50-175 €
Stickereiwerke Plauen AG
Plauen i.V. , Aktie 1.000 Mark Dez. 1910.
Gründeraktie (Auflage 1250, R 4) EF-VF
Das Werk wurde 1910 errichtet, um mit neuen
Automatenstickmaschinen Weißstickereien in
mittlerer und besserer Qualität herzustellen, wie
sie bis dahin hauptsächlich nur von Schweizer
Textilfirmen geliefert werden konnten. Nach
152
Schätzwert 550-700 €
Strassenbahn und
Elektricitätswerk Bernburg
Stettiner Oelwerke AG
Gründung 1910. Herstellung von Öl und Futtermitteln aus Soyabohnen und sonstigen Saaten,
desweiteren Herstellung von gehärtetem Tran.
1948 Verlagerung nach Hamburg, 1950 Fusion
mit der Toepffers Oelwerke GmbH, Hamburg
zur Stettiner Oelwerk in Hamburg AG. 1965
Umbenennung in Oelmühle Hamburg AG.
Schätzwert 100-175 €
Dekorativ, mit Originalsignaturen.
Los 1583
Mit Umstellungsstempel auf 100 Goldmark.
Herstellung von Fabrikaten auf den Gebieten
Elektrotechnik, Feinmechanik, Metallwarenfabrikation, Gastechnik und Maschinenbau. 1927
Umbenennung in Strelow AG. 1928 Sitzverlegung nach Berlin, in Elterlein verblieb eine produzierende Zweigniederlassung. Nachdem der
Betrieb gegen Ende der Weltwirtschaftskrise
fast zwei Jahre lang still lag, wurde 1936 der
Konkurs eröffnet.
Stuttgart, Aktie 1.000 RM Aug. 1929
(Auflage 10500, R 8) EF
Faksimile-Unterschrift OB Lautenschlager als
AR-Vorsitzender.
Gründung 1889 durch Vereinigung der 1868
gegründeten Stuttgarter Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft mit der 1886 gegründeten Neuen
Stuttgarter Straßenbahn-Gesellschaft Lipken &
Cie. Die Gesellschaft verfügt heute über mehr
als 190 Schienenfahrzeuge, 3 Schienenfahrzeug-Depots und ein Streckennetz von 112 km
Betriebslänge. Es werden 11 Stadtbahn-Linien,
2 Straßenbahn-Linien, 1 Standseilbahn, 1
Zahnradbahn und im Kraftverkehrsbetrieb 56
Linien mit 241 Omnibussen auf 675 km Betriebslänge betrieben. Mit über 2500 Beschäftigten werden jährlich fast 170 Mio. Fahrgäste
befördert.
Schätzwert 40-100 €
Stickereiwerke Plauen AG
Plauen i.V. , Aktie 5.000 Mark 22.3.1923
(Auflage 1600, R 4) VF
Los 1584
Schätzwert 250-350 €
Stock & Kopp AG (5 Stücke)
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Aug. 1917
(R 12), 1.000 Mark Okt. 1920 (R 12),
1.000 Mark 5.2.1921 (R 12), 1.000 Mark
10.6.1921 (R 11), 1.000 Mark 30.8.1921
(R 8) EF-VF
Gründung 1916 zur Übernahme der Geschäfte
einer gleichnamigen GmbH. Herstellung von
Schätzwert 325-500 €
Nr. 1586
Elektrischer Straßenbahnwagen der
ersten Generation auf der Rundbahn, 1898
Nr. 1597
Nr. 1596
Los 1589
gung, Be- und Verarbeitung dieser Waren und
der Betrieb von Mühlen. 1925 Beschluß der Liquidation.
Schätzwert 225-300 €
Sudenburger Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Los 1596
Magdeburg, Aktie 1.000 Mark 1.4.1921
(Auflage 3000, R 8) EF
Süddeutsche Handelsvereinigung AG
Gründung 1872 zur Übernahme der seit 1849
bestehenden Maschinenfabrik Klusemann &
Woltersdorf. Spezialität: Maschinen, Apparate
und ganze Einrichtungen für Rüben und Rohzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Stärkezuckerfabriken, aber auch für chemische Fabriken, insbesondere Sprengstofffabriken. Zweigniederlassungen in Hannover-Hainholz und
Oschersleben a. Bode. 1925 Konkurseröffnung.
Frankfurt am Main, Aktie 20 RM Juli 1925
(Auflage 7500, R 10) VF
Los 1592
Nr. 1591
Schätzwert 400-500 €
os 1597
Mannheim, Aktie 1.000 Mark 1.1.1900
(Auflage nur 100 Stück, R 9) VF
Süddeutsche Holzwirtschaftsbank AG
Los 1593
Schätzwert 300-400 €
Süddeutsche Drahtindustrie AG
Mannheim-Waldhof, Aktie 1.000 Mark
7.11.1905 (Auflage 500, R 8) VF
Schätzwert 150-250 €
Gründung 1919 in Konstanz, 1921 Sitzverlegung nach Frankfurt. Handel und Im-/Export
von Lebensmitteln und Waren aller Art. Börsennotiz Frankfurt. 1933 Beschluß der Auflösung
und Liquidation.
Süddeutsche Drahtindustrie (AG)
Identische Gestaltung wie die Gründeraktie.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Kleine
Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1590
Schätzwert 225-300 €
Schätzwert 150-250 €
Gründung 1906 in Ellwürden durch den Norddeutschen Lloyd. 1911 beschloß die HV u.a.
zur Tilgung einer Unterbilanz die Zuzahlung von
33 1/3 % je Aktie. Aktien die zugezahlt worden
sind, wurden in VZ-Aktien umgewandelt.Hekstellung von Superphosphaten, Düngemitteln
und anderen chemischen Produkten. 1956
wurde das Werk an die Guano Werke (vorm.
Ohlendorff’sche und Merk’sche Werke) verkauft, die 1969 an die BASF angegliedert wurden. Das Werk wurde 1987 aus der Produktion
genommen und geschlossen, das Gelände ab
1992 komplett saniert.
München, Aktie 1.000 RM 1.6.1927
(Auflage 200, R 7) EF-VF
Gründung 1923 zwecks Betrieb aller bankmäßigen Geschäfte, insbesondere für die Kreise der
Waldbesitzer, des Holzhandels und der Sägewerksbesitzer. An dem Unternehmen waren
sämtliche staatlichen Forstverwaltungen von Süddeutschland beteiligt, ferner u.a. die Bayerische
Staatsbank und das Bankhaus Merck, Finck & Co.
Fast identisch gestaltet.
Diese und die folgende Ausgabe waren vorher
unbekannt gewesen!
Sudetenländische Zucker-AG
Brüx, Sammelaktie 25 x 1.000 RM
24.11.1942 (R 8) EF
Gegründet 1925 als “AG Zuckerfabrik in Brüx”,
bestand aber schon zuvor als GmbH. 1940 wie
oben umbenannt. 1939 Ankauf der Aussiger
Zuckerraffinerie AG in Prag, der Zuckerraffinerie in Aussig und der Rohzuckerfabriken in Postelberg und Wegstädl, bis 1941 Ankauf weiterer Zuckerraffinerien, bis sämtliche im Westsudetengau gelegenen Zuckerraffinerien sich im
Eigentum der Gesellschaft befanden.
Los 1591
Los 1600
Nordenham, Aktie 1.000 Mark Dez. 1921
(Auflage 3000, R 3) EF
Los 1598
Schätzwert 150-250 €
Südwestdeutsche
Gemeinnützige Wohnungsbau-AG
Schätzwert 450-600 €
Süddeutsche Drahtindustrie AG
Schätzwert 40-100 €
Superphosphatfabrik Nordenham AG
Mannheim, Actie 1.000 Mark Dez. 1895.
Gründeraktie (Auflage 450, R 8) VF
Los 1594
Schätzwert 100-175 €
Breite dekorative Umrahmung im HistorismusStil. Originalunterschriften.
Gründung 1895. Im Werk Mannheim-Waldhof,
Oppauer Straße wurden mit zuletzt rd. 300 Beschäftigten hergestellt: Eisen- und Stahldraht,
Stacheldraht, Springfedern, Drahtgeflechte, Federkerneinlagen und Wellenfedern. Börsennotiz: Freiverkehr Mannheim, später Frankfurt.
Großaktionär war der lothringische Montankonzern de Wendel. 1967 in eine GmbH umgewandelt.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Mannheim-Waldhof, Aktie 1.000 Mark
26.11.1920 (Auflage 1700, R 6) VF
Süddeutsche Drahtindustrie AG
Nochmals gleiche Gestaltung.
Los 1595
Frankfurt am Main, Namensaktie Ser. A
100 RM März 1927 (Auflage 2115, R 6) EF
Sehr schöne Art deco-Gestaltung.
Gründung 1926. Bau und Betreuung von Kleinwohnungen. Heute Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Rhein-Main. Großaktionäre sind die
Deutsche Post und Stadt Frankfurt.
Schätzwert 50-125 €
Süddeutsche Grosshandels-AG
für Getreide und Mühlenfabrikate
Los 1599
Mannheim, Aktie 1.000 Mark Juli 1923
(Auflage 25000, R 5) EF
Nordenham, Aktie 1.000 Mark (1911 in
VZ-Aktie umgest.) 20.11.1908 (Auflage
1200, R 4) EF
Gründung 1923. Handel mit Getreide, Mühlenfabrikaten und Futtermitteln sowie die Erzeu-
Schätzwert 50-150 €
Superphosphatfabrik Nordenham AG
Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert.
Los 1601
Schätzwert 150-250 €
Telephonfabrik Berliner AG
Berlin, Aktie 100 RM 25.6.1930 (Auflage
27600, R 6) EF+
Gründung 1898 als Telephonfabrik AG vorm. J.
Berliner mit Sitz in Hannover. Ab 1927 Telephonfabrik Berliner AG und Sitzverlegung nach
153
Los 1608
Berlin. 1958 auf die Standard Elektrik Lorenz
AG, Stuttgart übergegangen, 1998 Alcatel SEL
AG, Stuttgart.
Schätzwert 40-100 €
Textil-Industrie Niederrhein AG
Mönchengladbach, Aktie 1.000 Mark
23.1.1922. Gründeraktie (Auflage 20000,
R 3) EFGroßformatiges Papier, dekorative JugendstilGestaltung.
Gegründet am 23.1.1922. Herstellung und
Vertrieb von Baumwollgarnen, Imitat- und
Mungogarnen. Konkursverfahren 1929, 1936
aufgehoben.
Los 1602
Schätzwert 50-100 €
Teppich- und Textilwerke AG
Adorf i.V. , Aktie 100 RM 1.11.1928
(Auflage 350, R 5) EF
Gegründet 1900 als Sächsische Kunstweberei
Claviez AG nach Übernahme der Firma Kunstweberei Claviez & Co. GmbH in Leipzig. Fabriziert
wurden Teppiche und Möbelstoffe. 1916 umbenannt in Textilosewerke und Kunstweberei Claviez AG, dann ab 1927 Teppich- und Textilwerke
AG. 1951 wurde die Firma gelöscht, sie firmierte
dann als Adorfer Teppich- und Textilwerke I.-V.
Webereien, Volkseigene Betriebe Sachsens.
Los 1603
Schätzwert 1000-1250 €
Terra Film AG
Werbeplakat von 1941 zum Film
"Quax, der Bruchpilot" mit Heinz Rühmann
Los 1604
Schätzwert 800-1000 €
Terra Film AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.10.1921
(Auflage 8000, R 12) VF+
Ebenfalls eine absolute Rarität, da nur zufällig
übrig geblieben, nachdem Terra schon 1937
wieder in eine GmbH umgewandelt worden
war. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Berlin, Aktie 1.000 Mark 28.1.1921
(Auflage 4000, R 12) VF+
Eine der größten deutschen Filmproduktionsgesellschaften der 1930er Jahre. Gründung 1919
als Terra Filmverleih GmbH, seit 1920 AG. 1922
Erwerb der Terra-Ateliers und Kopiereinrichtungen
der Eiko-Film GmbH in Berlin-Marienfelde. Die
Ges. besaß sämtliche Anteile der Terra Haus
GmbH (2.000 qm Grundstück Kochstr. 73), der
Terra Filmverleih GmbH (Niederlassungen in Breslau, Danzig, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg,
Leipzig, München und Königsberg) sowie der Terra Glashaus GmbH (früheres Eiko-Atelier nebst
Kopieranstalt). Eine Beteiligung an der Vita-Film
AG in Wien wurde schon 1922 mit bedeutendem
Buchgewinn wieder abgestoßen. 1930 übernahm
die Schweizer Familie Scotoni (der mit dem Apollo in Zürich das größte Kino der Schweiz gehörte)
die Mehrheit an der im Berliner Freiverkehr notierten Terra-Film, deren Aufsichtsrat seit Gründung auch der bekannte Verleger Heinz Ullstein
angehört hatte. Ralph Scotoni (der 1933 Mitglied
der NSdAP wurde) produzierte 40 von nationalsozialistem Gedankengut geprägte Filme (u.a. 1934
Wilhelm Tell), die aber alle kaum die Produktionskosten einspielten. Deshalb verkaufte Scotoni
1935 an die I.G. Farben, die übrigens auch die
UFA beherrschte. Im Zuge der Gleichschaltung
des Filmwesens 1937 in die Terra-Filmkunst
GmbH umgewandelt, produziert wurde fortan in
den Tempelhofer Studios der Ufa-Filmkunst
GmbH. Die noch heute bekanntesten Terra-Filme
dieser Ära sind “Jud Süß” (1940) sowie “Quax,
der Bruchpilot” und “Die Feuerzangenbowle” mit
dem unvergessenen Heinz Rühmann (1944). In
der Nachkriegszeit war die Terra-Filmkunst GmbH
in West-Berlin noch bis in die 1980er Jahre aktiv
als Produzent von mehr als 100 Filmen.
Eine absolute Rarität, da nur zufällig übrig geblieben, nachdem Terra schon 1937 wieder in
eine GmbH umgewandelt worden war. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1605
Werbeplakat von 1944 zum Film
"Die Feuerzangenbowle" mit Heinz Rühmann
Die Gesellschaft erwarb in Berlin-Charlottenburg
das Gelände rund um den Lietzensee, den sie
als Landschaftspark inmitten der ringsherum
von ihr bebauten Grundstücke beließ. 1905 errichtete sie außerdem im neoklassizistischen Stil
das Gebäude des Reichs-Militärgerichts, heute
vom Bundesgerichtshof und vom Kammergericht genutzt. Das Grundkapital war von vornherein in 6 Serien eingeteilt. Dividenden wurden
statutengemäß nicht gezahlt, dafür konnten die
Aktionäre aber bei der 1909 beschlossenen Liquidation über die Nennwert-Rückzahlung hinaus eine Rendite von 35 % einfahren.
Schätzwert 200-250 €
Terra Film AG
Berlin, Aktie 20 RM April 1925 (Auflage
18750, R 8) EF
Ebenfalls nur zufällig übrig geblieben, nachdem
Terra schon 1937 wieder in eine GmbH umgewandelt worden war. Nur 16 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
Los 1607
Schätzwert 50-150 €
Terraingesellschaft
Frankfurter Chaussée
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.2.1896.
Gründeraktie (Auflage 1800, R 5) VF
Gründung 1896. Die Gesellschaft übernahm
von dem Bankier Steinthal ein Terrain von
200.000 qm in Lichtenberg zur Erschließung.
U.a. baute sie auch die später berüchtigte
Normannenstraße aus. Börsennotiz Berlin.
Los 1606
Los 1609
Schätzwert 225-300 €
Textilverwaltung AG
Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark 29.12.1920
(R 10) VF
Gegründet 1919 durch den Blumenberg-Konzern
als “Textilverwaltung AG”, 1921 umbenannt in
Bank für Textilindustrie, Sitz war Berlin W 9, Vosstr.
11. Die im Freiverkehr Mannheim börsennotierte
Bank, deren AR in besseren Zeiten auch der Deutsche-Bank-Vorstand Paul Millington-Herrmann
angehörte, nahm 1926 in London eine Anleihe von
1 Mio. £ auf und reichte diese an die 11 über die
Bank vom Blumenberg-Konzern beherrschten Textilfirmen weiter (u.a. Ges. für Spinnerei und Weberei in Ettlingen, Spinnerei Lauffenmühle in Tiengen,
Viersener AG für Spinnerei und Weberei, Ver. Vigogne-Spinnereien AG in Chemnitz). Als in der
Weltwirtschaftskrise der Blumenberg-Konzern
kippte, kam auch die Bank für Textilindustrie in
Schwierigkeiten, stellte im Sept. 1931 die Bedienung der £-Anleihe ein und ging 1933 in Liquidation. Ein deutsches Bankenkonsortium fand die
englischen Anleihegläubiger zu 25 % ab.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Nur
ein unentwertetes Stück aus der GreissingerSammlung war vorher bekannt.
Schätzwert 100-150 €
Terrain-AG Park Witzleben
Charlottenburg, Aktie Serie I. 2.000 Mark
19.5.1899. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 6) VF
Los 1610
Großformatiges, dekoratives Papier.
Nr. 1608
Schätzwert 30-60 €
Textilwerke Krusche & Ender AG
Pabianice (Wartheland), Aktie 1.000 RM
Dez. 1942 (Auflage 17000, R 2) UNC-EF
1826 gegründet durch den deutschen, aus
Sachsen stammenden Tuchmacher Gottfried
Krusche. Aufgrund des Vorhandenseins von
Wasserläufen, günstigen Verkehrswegen und
Holzreichtum erschien Pabianice geeignet für
die Ansiedlung von Tuchmachern und Webern.
Die polnische Regierung schickte Werber in die
deutschen Textilgebiete, vor allem Sachsen,
Schlesien, Preußen und in das Sudetenland.
Nr. 1603
154
Nr. 1604
Das 1865 erbaute Hauptkontor
der Firma Krusche & Ender
1826 befanden sich in Pabianice bereits 30 aus
Deutschland stammende Tuchmacher. Bis 1874
Firmierung unter Krusche, dann Krusche & Ender, seit 1899 AG der Pabianicer Baumwoll-Manufaktur Krusche & Ender mit einem Stammkapital von 3.500.000 Rubel. 1869 etablierte Benjamin Krusche die erste Krankenkasse für Arbeiter. 1882 begann man mit dem Bau der Arbeiterhäuser, 1895 wurde ein Gebäude errichtet, in
dem die Elementarschule ihren Platz fand. Eine
Fabrikbibliothek, eine kostenlose Badeanstalt für
die Arbeiter, ein Fabrikkrankenhaus wurden eingerichtet. 1911 beschäftigte die Firma 4.303 Arbeiter und produzierte 20.569.371 Meter Stoff
jährlich. 1941 Umfirmierung in Textilwerke Krusche & Ender AG, die Satzung wurde dem deutschen Aktiengesetz angepasst.
Los 1613
Schätzwert 75-150 €
Los 1618
Thode’sche Papierfabrik AG
Hainsberg, Bez. Dresden, Aktie Lit. B 20
RM 11.4.1925 (Auflage 12000, R 7) VF
Gotha, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM April
1937 (Auflage 5000, R 3) UNC
Gründung 1836 durch C. Michael und G. F.
Thode. 1856 erwarb die Leipziger Credit-Anstalt die Fabrik und wandelte das Unternehmen
in eine AG um. Mit zuletzt ca. 450 Mitarbeitern
und 4 Papiermaschinen sowie 4 Holzschleifern
wurden in Hainsberg (Dresdner Str. 36)
Schreib- und Druckpapiere hergestellt. Börsennotiz Dresden/Leipzig. Nach 1945 enteignet.
Heute Papierfabrik Hainsberg GmbH.
Los 1614
Schätzwert 10-30 €
Thüringer ElektricitätsLieferungs-Gesellschaft AG
Originalunterschriften.
Schätzwert 275-350 €
Thüringer Bleiweiß-Fabriken AG
Oberilm i. Th., Aktie 1.000 Mark Mai 1923
(Auflage 2800, R 9) VF+
Los 1611
Schätzwert 50-175 €
Th. Goldschmidt AG
Essen, Aktie Reihe B 1.000 Mark Mai
1912 (Auflage 1500, R 4) VF
Gründung 1911. Die AG übernahm das schon
seit 1847 unter gleichem Namen bestehende
Einzelunternehmen, das ursprünglich in Berlin
für die Herstellung von Zinnfabrikaten für die
Kattundruckerei gegründet wurde. 1889-91
Verlegung nach Essen sowie Neubau einer
Zinnhütte und einer chemischen Fabrik. 1912
Erwerb des Zweigwerkes in Mannheim. 1921
Erwerb der Chemischen Fabrik Buckau AG in
Ammendorf/Saale (1937 verschmolzen), 1928
Übernahme der Fa. Neufeld & Kuhnke in Kiel
(heute Hagenuk). Das Werk Ammendorf, die
Hallack GmbH in Halle und die Sodafabrik Staßfurth GmbH wurden nach 1945 enteignet, so
daß sich alles auf den Wiederaufbau des größtenteils zerstörten Werkes Essen konzentrierte.
Bis zuletzt bleib die Familie des Firmengründers
stark beteiligt. Am Ende lieferten sich die Rütgerswerke und die VIAG einen Übernahmekampf, den die VIAG 1999 für sich entschied.
Los 1612
Gegründet 1897 in Königsee als AG. Betrieb der
Fabriken Anton Greiner Wittwe, Bleiweissfabrik
Königsee in Königsee und der Thüringer Bleiweissfabrik Max Bucholz & Co. in Oberilm und Fabrikation von Bleiweiss und verwandten Produkten. Der Sitz der Gesellschaft wurde 1903 nach
Oberilm verlegt. Im November 1924 wurde die
früher Wieselsche Farbenfabrik in Gehren käuflich
erworben. Die Firma lautete bis 29.12.1924: Thüringer Bleiweissfabriken AG vorm. Anton Greiner
Witwe und Max Bucholz & Co., danach: Thüringer
Bleiweiss- und Farbenfabriken AG. Es bestand eine Zweigniederlassung in Frankfurt a. M. Das
Werk Oberilm wurde Ende 1929 vorläufig stillgelegt. Die Fabrikation wurde durch ein befreundetes Werk für Rechnung der Gesellschaft vorgenommen. Von der Verwaltung wurde in der G.-V.
vom 14.3.1931 mitgeteilt, dass man hoffte, durch
Erwerbung weiterer Quoten für die Bleiweissfabrik
in Oberilm die Produktion des Werkes steigern zu
können, und das nach Eintritt besserer Verhältnisse eine Sanierung der Gesellschaft in Aussicht
genommen sei. Das Werk Gehren wurde 1929 für
eine Reihe von Jahren verpachtet.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1615
Schätzwert 400-500 €
Los 1619
drichroda-Großtabarz, noch heute in Betrieb,
rumpelt in straßenbahnähnlicher Aufmachung
durch den Wald). Damals in Frankfurt börsennotiert, gehörte zum Einflußbereich der A.E.G.
Vorher völlig unbekannt gewesen! Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1616
Schätzwert 10-30 €
Thüringer ElektricitätsLieferungs-Gesellschaft AG
Gotha, Aktie 100 RM Mai 1929 (Auflage
16000, R 1) UNC
Thüringer ElektricitätsLieferungs-Gesellschaft AG
Gotha, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
Aug. 1919 (Auflage 6000, R 10) VF
Gründung 1904 als „Elektrizitätswerk und Straßenbahn Gotha AG“, 1912 im Zuge der Erweiterung zu einem Überlandunternehmen umbenannt wie oben. Elektrische Versorgung von
Teilen von Sachsen-Meiningen und SachsenWeimar-Eisenach sowie der preußischen Kreise Herrschaft Schmalkalden und Schleusingen,
außerdem Betriebsführung der Überlandwerk
Rhön GmbH in Mellrichstadt sowie Bau und Betrieb der Straßenbahn Gotha und der Thüringerwaldbahn (elektrische Fernbahn Gotha-Frie-
Schätzwert 100-150 €
Thüringer Nahrungsmittel AG
Los 1617
Schätzwert 10-40 €
Thüringer ElektricitätsLieferungs-Gesellschaft AG
Gotha, Aktie 1.000 RM Mai 1929 (Auflage
16000, R 2) UNC
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Großheringen, VZ-Aktie 1.000 RM
25.1.1938 (Auflage nur 75 Stück, R 7) EF
Gründung 1890 als „Thüringer Dörrgemüse
AG“, 1916 Umfirmierung wie oben. Erzeugnisse: Trockengemüse, Obst- und Gemüsekonserven, Brühwürfel, Suppenwürze.
Los 1620
Schätzwert 30-60 €
Thüringer Rohstoff AG
Weimar, Namensaktie 1.000 RM
22.12.1936 (Auflage 1000, R 4) UNC-EF
Gründung 1936 zwecks Erforschung, Gewinnung
und Verwertung von Bodenschätzen und die Erfüllung wirtschaftlicher Aufgaben, insbesondere im
Rahmen des zweiten Vierjahresplanes. Die Ges. besaß sämtliche Kuxe der Gew. Ottlar. Nachdem ein
Versuch zur Wiederbelebung des Ilmenauer Kupfererzbergbaus scheiterte, konzentrierte sich die Ges.
auf den Abbau von Mangan- und Antimonerz in Geraberg bzw. Lobenstein. Bei bewußter Inkaufnahme
der Unwirtschaftlichkeit des Abbaues lieferte die
Ges. bis einschließlich 1944 über 8.100 t Manganerz und rund 1.400 t Antimonerz den rüstungswirtschaftlichen Stahlveredlern zur Weiterverhütung ab.
Schätzwert 30-60 €
Theodor Teichgraeber AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 12.1.1923
(Auflage 81000, R 5) EF-VF
1914 gegründetes Fabrikations- und Handelsgeschäft in Chemikalien, geht zurück auf Theodor Teichgraeber, der 1847 fotografische Chemikalien zur Entwicklung von Collodiumplatten
in das pharmazeutische Sortiment seiner Drogengroßhandlung aufnahm. Ende 1925 geriet
die Ges. infolge der aus dem Kriege erwachsenen wirtschaftlichen Verhältnisse in Zahlungsschwierigkeiten, 1926 wurde die Geschäftsaufsicht angeordnet, sämtliche Filialen und Beteiligungen wurden abgestossen, das Konkursverfahren eröffnet.
Nr. 1613
Los 1621
Schätzwert 20-60 €
Thüringische Elektrizitätsund Gas-Werke AG
Alte Briefmarke mit Abb.
des Kraftwerks Altenbreitungen
Nr. 1614
Nr. 1618
Apolda, Aktie 100 RM Nov. 1928 (Auflage
6000, R 2) EF
G & D-Druck.
Nr. 1630
155
Gründung 1901 unter Übernahme der Gasanstalt Apolda und des Elektrizitätswerks Ilmenau
von der Elektra AG in Dresden. 1903 wurde das
Elektrizitätswerk Apolda erbaut. Das Ilmenauer
Werk wurde 1916 an die Stadt Ilmenau verkauft. Der Konzessionsvertrag mit der Stadt
Apolda für das Elektrizitäts- und Gaswerk Apolda lief zuletzt bis 1952. Börsennotiz Dresden/Leipzig, München und Berlin. Großaktionäre waren die Stadt Apolda und die ElektrizitätsAG vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg (letztere gab ihre Anteile später an die Elikarft und an
die AG Sächsische Werke ab).
Los 1624
Schätzwert 150-250 €
Thüringische Landeselektrizitätsversorgungs-AG
brik Michelsdorf im Kreis Schweidnitz. Firmensitz bis 1914 in Breslau, danach in Trachenberg. Börsennotiz Breslau.
Weimar, Aktie 1.000 Goldmark 31.1.1924
(Auflage 600, R 6) EF
Nach der Gründung des Freistaates Thüringen
1920 wurde 1923 das Thüringenwerk mit Sitz
in Weimar gegründet. 1943 gab es 4 Kraftwerke, 13 eigene Umspannwerke, 15 fremde Umspannwerke, beliefert vom Thüringenwerk. Gesamtnetz: ca. 570 km. 1948 Enteignung des
Werkes. Nach der Wiedervereinigung übernahmen die ENAG Energieversorgung Nordthüringen AG und die E.on Thüringer Energie die Modernisierung und Stabilisierung der Strom- und
Erdgasversorgung in Thüringen.
Los 1633
Los 1628
Schätzwert 40-80 €
Tränkner & Würker Nachf. AG
Leipzig-Lindenau, Aktie 100 RM
28.9.1929 (Auflage 6600, R 4) EF
Los 1622
Gründung 1865, AG ab 1902 unter dem Namen Jute-Spinnerei und Weberei Tränkner &
Würker Nachf. AG, ab 1904 wie oben, seit
1938 Tränkner & Würker AG. Verarbeitung von
Jute und anderen Textilerzeugnissen sowie Planen und Zelten.
Schätzwert 125-200 €
Thüringische Gemeinnützige
Heimstätte AG
Weimar, Namensaktie 50.000 RM von
1938 (Auflage nur 40 Stück, R 7) EF+
Gründung 1921 als Gemeinnützige Heimstätten AG Essen mit Sitz in Essen. Ab Nov. 1935:
Thüringische Gemeinnützige Heimstätte AG mit
Sitz in Weimar. Zweck war Bau und Betreuung
von Kleinwohnungen. Großaktionäre 1943:
Thüringische Staat und die Gagfah, Gemeinnützige AG für Angestellten-Heimstätten, Weimar-Berlin. Die Ges. gehört heute über die
Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen
GmbH dem Freistaat Thüringen.
Los 1625
Erfurt, Namensaktie Lit. IB 100 RM Nov.
1941 (Auflage 3540, R 2) UNC-EF
Gründung 1853 als „THURINGIA Eisenbahnund allgemeine Rückversicherungs-Gesellschaft“. Sitzverlegungen 1945 nach Hannover,
1946 nach Hann. Münden und 1950 nach
München. Bis nach 2000 noch börsennotierte
Gesellschaft, gehört zur Aachener und Münchener-Gruppe (Squeeze-Out der Kleinaktionäre).
Los 1634
Los 1626
Schätzwert 100-200 €
Tillmanns’sche Eisenbau-AG
Ilmenau, Aktie 1.000 Mark 16.12.1922
(Auflage 3800, R 7) EF
AG seit 1907. Herstellung von Glasinstrumenten, Thermometern und chemisch-pharmazeutischen Glaswaren. 1932 Übernahme der Fa. P.
Glaser GmbH in Ilmenau. 1937 Erwerb eines
Glashüttenwerks in Stützerbach. Tochterges. ist
die Keiner, Schramm & Co GmbH in Geraberg.
1948 wurde der Betrieb verstaatlicht und in
VEB Glaswerke Ilmenau umgewandelt. 1976 in
dem neuen Großkombinat VEB Werk für technisches Glas Ilmenau am Vogelherd in Ilmenau
als dessen Hauptbestandteil aufgegangen.
Remscheid, Aktie 1.000 Mark 15.5.1900
(Auflage 550, R 5) EF-VF
Gründung 1894 zur Übernahme der seit 1856
bestehenden Tillmanns’schen Werke in Remscheid (Werksgelände 1,78 ha, Produktion: Eisenhoch- und Brückenbau, Wellbleche, Roll- und
Schiebetore sowie Schlittschuhe). 1900 Umfirmierung in Tillmanns’sche Eisenbau-AG, im gleichen Jahr Erwerb eines 3,51 ha großen Grundstücks in Düsseldorf-Oberkassel zum Bau eines
neuen Werkes. 1913 Übernahme der Schenck &
Liebe-Harkort GmbH in Oberkassel (gegr. 1899),
deren Name unter gleichzeitiger Sitzverlegung
nach Düsseldorf angenommen wurde. Produktion in Oberkassel: Großhebezeuge, Verladeanlagen, Scheren und Pressen. 1958 (die Produktion
war inzwischen eingestellt) übernahm die an den
Werksanlagen in der Hansa-Allee interessierte
SCHIESS AG in Düsseldorf die Aktienmehrheit,
1959 Umwandlung in eine GmbH.
Hamburg, Aktie 100 RM 29.8.1941
(Auflage 1500, R 3) EF
Schätzwert 150-250 €
Gründung 1883 als oHG, AG ab 1922. Herstellung und Vertrieb von Lacken, Lackextrakten und
anderen chemischen Produkten. Besaß 2 Betriebe: in Mainz und in Schwäbisch Hall. 1925 Umwandlung in eine GmbH. Die 1948 gegründete
Lackfabrik Kastel GmbH übernahm die Traine
und Hauff GmbH. Am 1.1.1997 verschmolzen
beiden Firmen, Sitz ist heute Wünschendorf.
Los 1630
Schätzwert 200-250 €
Hamburg, Aktie 1.000 RM April 1938
(Auflage 1877, R 9) EF-VF
Gründung 1896, Herstellung von Treibriemen,
Gummischuhen, Auto-, Fahrrad- und MotorradReifen. 1905 Errichtung einer Spezialfabrik für
Asbest-Dach- und Wandschiefer Marke ETERNIT
(Produktion 1929 auf die Tochterfirma Deutsche
Asbestzement-AG in Berlin-Rudow übertragen).
Ebenfalls 1929 wurde die Autoreifenfabrikation
aufgegeben. 1932 übernahm die schwedische
Helsinborgs Gummifabriks-AB die Aktienmehrheit
der in Berlin und Hamburg börennotierten AG.
Umfirmiert 1933 in “Tretorn und Calmon Gummiwerke AG”, 1938 in “Tretorn Gummi- und Asbestwerke AG”. 1958 in eine GmbH umgewandelt.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 150-200 €
Tretorn Gummi- und Asbestwerke AG
Hamburg, Aktie 1.000 RM Okt. 1940
(Auflage 1060, R 9) EF-VF
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Schätzwert 30-75 €
Trachenberger Zuckersiederei
Trachenberg, Aktie 100 RM Dez. 1936
(Auflage 2700, R 3) UNC-EF
Nr. 1624
156
Gründung 1885. Verarbeitet wurden nur Kaufrüben. 1889 außerdem Erwerb der Zuckerfa-
Gründung 1918 durch Übernahme der Firma
Triton-Werke AG (vorm. Ferdinand Müller, gegr.
1851). 1930 Fusion mit Bamberger, Leroi &
Co., ab 1933 Triton-Belco AG, seit 1941 TritonWerke AG, später wieder Triton-Belco AG. Großhandlung für Badeeinrichtungen, Installationsmaterial, Armaturen, Heizung. Großaktionäre
waren nach dem Krieg die AG für Verkehrswesen, später auch die Harpener AG. 1999 umbenannt in PINGUIN Haustechnik AG, 2003 wurde
die in Hamburg und Frankfurt/M. börsennotierte AG insolvent. Den Geschäftsbetrieb übernahm die österreichische SHT Haustechnik AG.
Tretorn Gummi- und Asbestwerke AG
Los 1631
Los 1627
Schätzwert 40-100 €
Triton-Werke AG
Mainz, Aktie 1.000 Mark 1.9.1923
(Auflage 6900, R 8) EF-
Thüringische Glas-InstrumentenFabrik Alt, Eberhardt & Jäger AG
Gründung 1896 unter Übernahme der Porzellanfabrik Unger & Gretschel, Triptis als “Porzellanfabrik Triptis”, ab 1912 Triptis AG. Fabrikation von Porzellan (weißes und dekoriertes Porzellangeschirr) und Glaswaren. In der DDR VEB
Triptis Porzellan, nach der Privatisierung 1990
Triptis Porzellan GmbH & Co. KG.
Schätzwert 30-60 €
Traine und Hauff AG
Schätzwert 125-225 €
Triptis , Aktie 100 RM April 1938 (Auflage
1000, R 3) EF-VF
Thuringia Versicherungs-AG
Los 1629
Los 1623
Schätzwert 30-75 €
Triptis AG
Los 1632
Schätzwert 150-200 €
Tretorn Gummi- und Asbestwerke AG
Hamburg, Aktie 1.000 RM Mai 1942
(Auflage 1716, R 9) EF
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Ebenfalls identisch gestaltet wie vorige Lose.
Los 1635
Schätzwert 50-125 €
Triumph Werke Nürnberg AG
Nürnberg, Aktie 1.000 RM 5.6.1935
(Auflage 313, R 5) EF
Gründung 1896 durch die englische „Triumph
Cycle Company“ in Coventry. Zunächst Herstellung von Fahhrrädern, ab 1903 auch von Motorrädern (Zweiradfertigung bis 1957!) Mit der
Aufnahme der Schreibmaschinen-Produktion
1909 wird der Grundstein für den später jahrzehntelang bedeutenden Büromaschinen-Hersteller Triumpf-Adler gelegt. 1913 werden die
Bindungen zur englischen Mutterfirma gelöst.
1928/30 Aufnahme der Produktion von Buchungsmaschinen. Ab 1954/55 Produktion des
Contessa-Motorrollers und des Fips-Mopeds,
wodurch Verkaufsrückgänge bei Fahrrädern
und Motorrädern aufgefangen werden können.
1957 verkauft die Dresdner Bank die Aktienmehrheit an Max Grundig, im gleichen Jahr
Einstellung der Zweiradproduktion. Für die weiter auf vollen Touren laufende Produktion von
Schreib- und Buchungsmaschinen werden
Zweigwerke in Furtmühle (1959), Nürnberg
(1963) und Steinach (1964) errichtet. 1968
veräußert Grundig seine Anteile an den USKonzern Litton Industries, 1979 übernimmt die
Volkswagenwerk AG die Aktienmehrheit. Bald
darauf Umfirmierung in TA TRIUMPH-ADLER
AG, die Produktion der traditionsreichen, schon
1880 gegründeten Adlerwerke vorm. Heinrich
Kleyer AG in Frankfurt/M. wird integriert. Die
Produktion elektronischer Baugruppen sowie
von Büro-, Text- und Personal Computern wird
aufgenommen. Für VW erweist sich das Engagement als Desaster, die Verluste bei TA steigen dramatisch: 1986 ist man froh, TA an den
italienischen Erzkonkurrenten Ing. C. Olivetti &
C. SpA abgeben zu können, der aber mit der
Beteiligung ebensowenig glücklich wird. Nach
Abgabe der Aktien an branchenfremde Investoren ist TA heute mit rd. 4.500 Mitarbeitern
Deutschlands führender Anbieter von Druck-,
Kopier- und Präsentationstechnik und in Frankfurt als SMAX-Wert börsennotiert. Zweites
Standbein ist das Geschäftsfeld Spiel + Freizeit
(u.a. am Puppenhersteller Zapf Creation AG beteiligt). Eine der bemerkenswertesten Geschichten über Aufstieg und zwischenzeitlichen
Niedergang eines der einst glanzvollsten deutschen Industrieunternehmen.
Glühlichtzwecke sowie Zwirnerei eigener und
fremder Garne. 1933 Verkauf der Beteiligung
an der Elektro-Schmelzwerk Kempten AG,
Kempten und Ankauf des Waldbesitzes Ebnath
im Fichtelgebirge. 1947 wurde die Gesellschaft
nach München verlagert und in Forst Ebnath
AG, München, umfirmiert. 1981 verlagert nach
Ebnath (Münchener Rückversicherungs-Ges.
97%-ige Aktienmehrheit). Jetzt Betrieb von
Forstwirtschaft und Vermietung von Geschäftsund Wohnimmobilien.
werkes Schöningen und des Versorgungsgebietes der ehem. Braunschweigischen Elektrizitäts-Betriebsges. mbH in Schöningen (das
Kraftwerk wurde 1940 zwecks klarer Trennung
von Stromerzeugung und Stromverteilung an
die Mutter BKB veräußert). 1999 Fusion mit der
WEVG (Wasser- und Energieversorgung Salzgitter) u.a. zur heutigen AVACON AG, deren
Hauptaktionär mittelbar die E.ON Energie AG in
München ist. Mit rd. 2.700 Mitarbeitern werden heute in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt 1,3 Mio. Kunden mit Strom, Gas, Fernwärme und Wasser versorgt.
Los 1642
Nr. 1641
Schätzwert 100-150 €
Turnverein zu Leipzig-Plagwitz
Leipzig-Plagwitz, 7,5 % Darlehensschein
Serie A 100 RM 1.4.1930 (R 8) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel. Originalunterschriften.
Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1644
Schätzwert 50-100 €
Überlandversorgung Eupen
Elektrizitäts-AG
Eupen, Aktie 100 RM Juli 1942 (R 5)
UNC-EF
Gegründet 1924 als AG nach belgischem
Recht als “Elektrizitäts-Gesellschaft Eupen und
Umgebung AG”. 1942 dem deutschen Aktiengesetz angepaßt.
Los 1639
Schätzwert 40-100 €
Tüllfabrik Flöha AG
Los 1645
Plaue (Kr. Flöha), Aktie 100 RM 30.7.1941
(Auflage 452, R 4) UNC-EF
Los 1636
Schätzwert 175-300 €
Trotha-Sennewitzer
Actien-Ziegeleien-Gesellschaft
Sennewitz, Aktie 3.000 Mark 26.11.1897
(Auflage 100, R 7) EF-VF
Umgestellt auf 1.500 GM, 1941 auf 1.800 RM
heraufgestempelt.
Gründung 1873. Erwerb von Braunkohlengruben, Ton- und Porzellanerde-Lagern. Erzeugnisse: Poröse Voll- und Lochsteine, Vormauerungsklinker, Vielloch- und Großformatsteine,
Deckensteine aller Art. Die in der Nähe von Halle
gelegene Ziegelei wurde nach der Wende von der
Mitteldeutsche Baustoffe GmbH weiter betrieben.
Gründung 1907 unter Übernahme der seit
1898 bestehenden KG Carl Siems & Co. in
Plaue bei Flöha. Herstellung und Veredlung von
Tüllen und anderen Textilerzeugnissen, insbes.
Baumwolle—, Seiden- und Kunstseidentülle
für Spitzen, Gardinen, Korsetts, Tapisserie- und
Glühlichtzwecke sowie Zwirnerei eigener und
fremder Garne. 1933 Verkauf der Beteiligung
an der Elektro-Schmelzwerk Kempten AG,
Kempten und Ankauf des Waldbesitzes Ebnath
im Fichtelgebirge. 1947 wurde die Gesellschaft
nach München verlagert und in Forst Ebnath
AG, München, umfirmiert. 1981 verlagert nach
Ebnath (Münchener Rückversicherungs-Ges.
97%-ige Aktienmehrheit). Jetzt Betrieb von
Forstwirtschaft und Vermietung von Geschäftsund Wohnimmobilien.
Los 1640
Schätzwert 150-200 €
Turnverein Leipzig-Connewitz 1858 (D.T.)
Leipzig, 8 % Schuldschein Serie E 1.000
Goldmark 1.1.1925 (R 11) EF-VF
Gründung 1858.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1641
Schätzwert 150-200 €
Turnverein zu Leipzig-Plagwitz
Los 1637
Schätzwert 100-175 €
Tuchfabrik AG
vorm. Fischer-Schnabl AG
Sommerfeld Nied.-Laus., Aktie 1.000 RM
Sept. 1930. Gründeraktie (Auflage nur 50
Stück, R 7) EF
Leipzig-Plagwitz, 7,5 % Darlehensschein
Serie B 50 RM 1.4.1930 (R 10) EF
Dekorative Umrandung. Originalunterschriften.
Der 1861 gegründete Verein existiert heute
noch.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 30-60 €
Überlandversorgung Eupen
Elektrizitäts-AG
Eupen, Aktie 1.000 RM Juli 1942 (R 3)
UNC-EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1643
Schätzwert 125-275 €
Überland-Zentrale Helmstedt AG
Helmstedt, Aktie 1.000 Mark 20.11.1905.
Gründeraktie (Auflage 150, R 5) EF
Originalsignatur von Julius Krisch als Aufsichtsratsvorsitzender. Krisch, vom Beruf Bergingenieur,
1892-1912 Direktor der Braunschweigischen
Kohlenbergwerke, arbeitete als Sachverständiger
für mehrere Braunkohlengesellschaften.
Kurz nach der Gründung 1905 wurde ein kleines Kraftwerk im Bereich der Braunkohlengrube Emma bei Emmerstedt errichtet. 1912 kam
mit einem Schlag die große Expansion: Abschluß eines Stromlieferungsvertrages mit dem
Landkreis Braunschweig (später Überlandwerk
Braunschweig GmbH) zwecks Versorgung des
gesamten Landkreises Braunschweig und der
östlichen Teile des Kreises Wolfenbüttel, Erwerb
der Elektrizitätswerk Ringelheim GmbH und
schließlich Übernahme des Versorgungsnetzes
in den Kreisen Goslar und Wolfenbüttel von der
Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen AG in
Berlin. 1913 erwarb die Braunschweigische
Kohlenbergwerke AG (BKB) in Helmstedt sämtliche ÜZH-Aktien. 1921 Übernahme des Kraft-
Los 1646
Schätzwert 40-75 €
Ullersdorfer Werke
Nieder-Ullersd. Kr.Sorau, 8 % Teilschuldv.
Lit. B. 500 RM 14.1.1927 (Auflage 200,
R 6) EF
Gründung 1876. Herstellung von Verblend- und
Formsteinen sowie von Bauornamenten. Erzeugnisse: Wandplatten, Badezellensteine, sanitäre Keramik usw. 1931/32 Vergleichsverfahren, Sanierung folgte. Anlehnung an den Großaktionär, die Siegersdorfer Werke, Siegersdorf.
Gründung als AG 1930, hervorgegangen aus
der früheren Fischer-Schnabl’schen Tuchfabrik.
Haupterzeugnisse: Behördentuche, Herren-,
Damen- und Mützenstoffe. 1941 umbenannt in
Tufiag-Tuchfabrik AG. 1945 kam der östlich der
Oder gelegene Teil der Niederlausitz und damit
auch die Stadt Sommerfeld zu Polen.
Los 1638
Schätzwert 100-175 €
Tüllfabrik Flöha AG
Plaue bei Flöha, Aktie 1.000 Mark
5.11.1921 (Auflage 5000, R 6) EF
Gründung 1907 unter Übernahme der seit
1898 bestehenden KG Carl Siems & Co. in
Plaue bei Flöha. Herstellung und Veredlung von
Tüllen und anderen Textilerzeugnissen, insbes.
Baumwolle—, Seiden- und Kunstseidentülle
für Spitzen, Gardinen, Korsetts, Tapisserie- und
Nr. 1640
Nr. 1649
157
Los 1647
Schätzwert 200-250 €
Ulmer Brauerei-Gesellschaft
Ulm, 4,5 % Genußrechts-Urkunde 100
RM 2.1.1926 (R 9) VF
Gründung 1884 zur Übernahme der Brauereien
„Zum Roten Ochsen“ und „Zum Herrenkeller“.
1890 Übernahme der Brauerei “Zu den Drei
Königen”, danach in rascher Folge Übernahme
weiterer kleinerer Brauereien, die sämtlich
gleich stillgelegt wurden, denn man war natürlich nur an den Brauerei-Kontingenten interessiert. 1908 Neubau der Brauerei in der Magirusstr. 44-48, daneben wurde im Anwesen
“Zum Storchen” in der Schwilmengasse eine
Malzfabrik betrieben. Börsennotiz Stuttgart und
München. 1969 Umwandlung in die “Ulmer
Münster-Brauerei GmbH”.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1648
Nr. 1658
Nr. 1650
“Handelsstätte Bellealliance”, dem “Andreashof”
und der “Handelsstätte Südost”. Sie besaß wertvollsten Grundbesitz im Umkreis des Reichstages,
an der Kaiser-Wilhelm-Straße, der Oberwasserstraße, der Französischen Straße, am Kurfürstendamm usw., der zum Teil schnell und mit Gewinn
durchgehandelt wurde. Daneben große Parzellierungsvorhaben im Umland (Treptow, Halensee,
Rixdorf, Waidmannslust, über 100.000 qm Land
in Köpenick einschließlich Villen in der Villenkolonie Hirschgarten usw.) Alle Besitzungen aufzuführen würde Seiten füllen. In Berlin-Wittenau besaß
die “UNION” auch einen eigenen Hochbaubetrieb,
dem sie 1923 die gerade erworbene “Berliner
Parkett- und Stabfußboden-Fabrik” angliederte.
1925 Verschmelzung mit der “Juhag” Industrieund Handels-AG in Berlin und Umfirmierung in
“Union” Immobilien-Verwertungs-AG. In Berlin
börsennotiert und bis zum 1. Weltkrieg mit Dividenden bis über 10 % gut rentierend. In der Weltwirtschaftskrise geriet die Ges. in’s Schlingern
und mußte 1933 mit Hilfe der Dresdner Bank saniert werden, die einen Teil der Kredite in Aktien
umwandelte. 1936 in Liquidation gegangen.
Älteste bekannte Emission dieser Ges. Unentwertet ist seit Jahren nur ein einziges Stück bekannt, nur 2 weitere Stücke wurden jetzt im
Reichsbankschatz gefunden. Kleine Randschäden fachgerecht restauriert.
Schätzwert 300-400 €
Glienken/Stettin. Produziert wurden hauptsächlich Schwefelsäure, Kali-Ammoniak-Superphosphat und Kieselfluorsalze. Hinzuerworben wurden
1889 die Fabrik von A. Scharffenorth & Co. in
Memel, 1890 die Fabrik von Proschwitky & Hofrichter in Grabow bei Stettin, 1891 die Knochenmehl- und Leimfabrik H. Roeh in Dammkrug bei
Königsberg i.Pr. sowie 1913 die schon seit 1904
gepachtete Fabrik in Heiligensee bei Berlin (die
Werke Stettin-Grabow und Heiligensee wurden in
der Weltwirtschaftskrise 1931/32 stillgelegt). Bis
1926 besaß die “UNION” ein großes Aktienpaket
der Kokswerke und Chemische Fabriken AG in
Berlin (die heutige Schering AG), außerdem war
sie an der Superphosphatfabrik Nordenham AG
mehrheitlich beteiligt. 1935/36 verkaufte der
Großaktionär, die Pommersche landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft, die Aktienmehrheit
der in Berlin und Stettin börsennotierten “UNION”
an die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG in
Berlin (WASAG, Großaktionär von Bohlen und
Halbach). Ebenfalls 1935/36 erwarb die “UNION”
ein Aktienpaket der Guanowerke AG in Hamburg.
Nach Verlust aller Werke im Osten 1953 Sitzverlegung zunächst nach Nordenham, 1957 nach
Essen zum Großaktionär WASAG, zugleich Umwandlung in eine GmbH.
Ulmer Brauerei-Gesellschaft
Ulm / Donau, VZ-Aktie 100 RM Febr. 1936
(Auflage 600, R 9) EF-VF
Umgewandelt in Stammaktie A am 18.12.1941.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1654
Los 1651
Schätzwert 100-150 €
UNION Baugesellschaft auf Actien
Berlin, Aktie 100 RM Mai 1929 (Auflage
2004, R 9) EF-VF
Schätzwert 100-225 €
UNION Fabrik chemischer Producte
Stettin, Actie 1.200 Mark 30.9.1902
(Auflage 1050, R 5) VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
ner Str. 1-5. 1992 Fortsetzung der Gesellschaft,
Feststellung der DM-Eröffnungsbilanz und Neufestsetzung des Grundkapitals von RM auf DM,
1993-95 Umtausch der RM-Aktien.
Los 1657
Schätzwert 60-100 €
Union-Werke AG KunstdruckMetallwaren- und Plakatefabrik
Radebeul bei Dresden, Aktie 1.000 RM
Mai 1942 (Auflage 100, R 6) EF
Gründung 1907 als GmbH, AG seit 1917. Herstellung von Reklameplakaten und Schildern in
Metalldruck, Emaille und Preßstoff, Blechdosen, Haushaltsartikeln. Börsennotiz Dresden/
Leipzig.
Los 1658
Schätzwert 200-250 €
UNIVERSALE Hoch- und Tiefbau AG
Wien, Aktie 1.000 RM Nov. 1939 (Auflage
9400, R 11) EF-VF
Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet.
Gegründet 1939 aus der Vereinigung der Universale-Redlich & Berger Bauaktiengesellschaft (gegr. 1916) mit der österreichischen
Realitäten AG (gegr. 1932). Errichtung, Durchführung sowie Ausgestaltung von Bauwerken
aller Art; die Erwerbung und der Betrieb von
Ziegeleien, Steinbrüchen, Kalköfen usw. Zweigniederlassungen in Graz, Linz und Salzburg.
Nach 1983 GmbH, 2002 Übernahme der Universale Bau GmbH durch die Alpine Bau GmbH.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1656
Los 1659
Alte Briefmarke mit Abb.
der Ulmer Brauerei-Gesellschaft
Los 1649
Schätzwert 400-500 €
Ulmer Brauerei-Gesellschaft
Ulm / Donau, Aktie 1.000 RM Febr. 1936
(Auflage 1000, R 10) Kleiner Rostfleck.
EF-VF
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
os 1650
Schätzwert 400-500 €
UNION Baugesellschaft auf Actien
Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1922
(Auflage 5400, R 11) VF
Gründung 1872. Dies war die aktivste und größte
aller Berliner Terraingesellschaften. Zunächst mit
dem Bau von Wohnhäusern befaßt, danach Errichtung von großen Industriebauten wie der
158
Los 1655
Los 1652
Schätzwert 60-75 €
UNION Baugesellschaft auf Actien
Berlin, Aktie 100 RM 10.6.1933 (Auflage
742, kpl. Aktienneudruck, R 7) EF
Los 1653
Schätzwert 125-200 €
UNION Fabrik chemischer Producte
Stettin, Actie 1.200 Mark 26.2.1890
(Auflage 375, R 6) VF
Gründung 1872 unter Übernahme der „Chemische Düngerfabrik von Kaesemacher & Schäfer“
in Magdeburg und der Schwefelsäurefabrik
Schätzwert 50-125 €
UNION Fabrik chemischer Produkte
Stettin, Aktie 1.200 Mark Okt. 1920
(Blankette, R 4) EF
Schätzwert 125-200 €
Union-Grundstücks-AG
Dresden, Aktie 1.000 RM Sept. 1937
(Auflage 195, R 8) EF
Gründung 1910, bis 1921: AG Dresdner Immobilien- und Darlehnsbank, bis 1935: UnionBank AG, danach Union-Grundstücks-AG. 1919
und 1920 erfolgte der Verkauf aller Grundstükke bis auf den Bankgebäudekomplex Münche-
Schätzwert 1200-1500 €
Universum-Film AG
Berlin, Sammel-Namens-Aktie Ser. A 200
x 1.000 RM Sept. 1942 (Auflage nur 2
Stück, R 11), ausgestellt auf die I. G.
Farbenindustrie AG, Berlin EF-VF
Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß.
Der große deutsche Bankier verwaltete als Vor-
Gründung 1893. Neben der Verwaltung in der
ostafrikanischen Hauptstadt Tanga Betrieb der
Kaffeeplantage Bulwa in Usambara und der
Kautschukplantage Grunewald bei Nyussi.
1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1967
aufgelöst, 1978 nach Abwicklung erloschen.
Ausgestellt auf Herrn Bankier Karl Zeitzschel,
Berlin, der auch zum Aufsichtsrat gehörte.
Los 1662
Schätzwert 30-75 €
Valencienne AG
Nr. 1659
stand der Deutschen Bank die Anatolische EisenTeil der RTL-Group, wo Bertelsmann Ende 2001
wieder die Mehrheit übernimmt.
bahngesellschaft. Als Aufsichtsratsvorsitzender
von Lufthansa und BMW initiierte Stauß den
Die ganze Auflage von nur 2 Stück lag im
Neubeginn der deutschen Flugzeugindustrie
Reichsbankschatz. Vorher nicht bekannt gewenach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusener Nennwert.
sammenschlußes der Daimler-Motoren-Gesellschaft und der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik im Jahr 1926 zur Daimler-Benz AG.
1932 wechselte von Stauß vom Vorstand in den
Aufsichtsrat der Deutschen Bank.
Die UFA wurde am 18.12.1917 gegründet. Lassen
wir dazu ein altes AG-Handbuch sprechen: “Die
Universum-Film AG ist eine Weltkriegsgründung,
geboren aus der Notwendigkeit der damaligen Zeit.
Kurz vor dem Weltkriege bestand in Deutschland
eine größere Zahl wenig bedeutender Filmgesellschaften. Ein großer Teil dieser Gesellschaften wurde durch den Krieg gezwungen, ihre Produktion
fast ganz einzustellen oder überhaupt aufzugeben.
Das Deutschlandhaus mit dem UFA-Palast
Nicht viel anders erging es den Lichtspieltheaan der Dammtorstraße im Jahr 1930
tern.Hier kam noch hinzu, daß ein Teil der größeren
prominenten Theater in Berlin und im Reich sich in
ausländischen Händen befand. Es war somit nicht
möglich, die deutsche Filmindustrie für Ideen des
Reiches einzusetzen. Nichts lag daher näher, als
daß maßgebende Kreise der Regierung und der
Obersten Heeresleitung die Gründung einer Gesellschaft anstrebten, die für deutsche Verhältnisse
das darstellte, was die gesamte nationale Filmindustrie des jeweiligen Feindlandes schon war und
was in Deutschland die einzelnen kleinen Gesellschaften nicht sein konnten. Die beabsichtigte große deutsche Gesellschaft musste auf den Firmen
der jungen deutschen Filmindustrie aufgebaut werLos 1660
Schätzwert 125-175 €
den, und zwar so, daß nicht allein Produktions-,
sondern auch Verleihgesellschaften, und als wichUnterelbe Brikettwerk
tigstes auch Gesellschaften mit vorhandenem Theund Kohlenhandels-AG
aterpark zu einem großen Ganzen zusammengeHamburg, Aktie 100 RM Jan. 1932 (R 8) EF
schweißt wurden. Maßgebend beteiligt neben dem
Gründung im Nov. 1921 zur Herstellung und
Deutschen Reich und der Deutschen Bank waren
zum Vertrieb von Briketts und zum Kohlenhandie deutsche Industrie und Schifffahrt. Den Vorsitz
del. 1948 Fusion mit der Norddeutschen Kohim Aufsichtsrat übernahm das Vorstandsmitglied
len- und Cokes-Werke AG in Hamburg. 1962
der Deutschen Bank, Dir. E. G. von Stauss, dem beStilllegung der Brikettfabrik.
sonders die Gründung zu verdanken ist.” Männer
wie Kommerzienrat Wassermann und Direktor Gutmann (Dresdner Bank), Kommerzienrat Mamroth
(AEG), Oberregierungsrat Dr. Cuno (Hapag) und
Oberregierungsrat Stimming (Norddt. Lloyd) u.a.
traten ebenfalls in den Aufsichtsrat ein. Die Rolle als
Propagandainstrument spielte die UFA auch im 2.
Weltkrieg wieder. Im Zuge der Gleichschaltung veranlasste das Reichspropagandaministerium 1942
die Verschmelzung der UFA mit Tobis, Terra, Bavaria und Wien-Film zur Ufa-Film GmbH. Bei der Gelegenheit erfolgte bei der Universum-Film AG ein
kompletter Aktien-Neudruck. Finanzhistorisch einmalig ist die Tatsache, daß sich Jahrzehnte später
bis auf zwei Ausnahmen sämtliche UFA-Aktien
noch im Reichsbankschatz befanden! Am
24.4.1945 besetzt die Rote Armee das Ufa-Gelände in Babelsberg. Am 17.5.1946 erteilt die Sowjetische Militäradministration der Deutsche Filmaktiengesellschaft (kurz DEFA) die erste Produktionslizenz, als erster Spielfilm wird noch im gleichen
Los 1661
Schätzwert 50-125 €
Jahr Wolfgang Staudtes “Die Mörder sind unter
uns” mit Hildegard Knef realisiert. Im Westen
Usambara-Kaffeebau-Gesellschaft
kommt es 1956 zur Privatisierung von Ufa und BaBerlin, Anteil (Interimsschein) 200 Mark
varia, wobei die Universum-Film AG und die Ufa4.3.1898 (R 4) EF-VF
Theater AG von einem Bankenkonsortium unter
Aufsichtsrat war Oberstabsarzt d. L. Dr. H.
Führung der Deutschen Bank übernommen werKleist, 1. Vorsitzender Direktor O. Kurella, der
den. 1964 wird die UFA von der Bertelsmannauch die weiteren Einzahlungen 1898, 1899
Gruppe erworben. 1991 erlebt die UFA die
und 1900 quittiert hat.
“Wiedervereinigung” mit der DEFA, seit 1997 ist sie
Dresden-Leuben, Aktie 1.000 RM Jan.
1929 (Auflage 750, R 4) EF
Gründung 1920 unter Fortführung der früher
von der „Valencienne“ Spitzenfabrik GmbH in
Leuben betriebenen Spitzenfabrik. Herstellung
von gewebten baumwollenen und seidenen
Spitzen und Spitzenstoffen. 100 % Beteiligung
an der Mechanische Weberei Dresden GmbH
(gegründet 1906). Börsennotiz Leipzig. Nach
1949 nicht verlagert.
Los 1663
den 1945 vorhandenen 602 Wohnungen waren durch Kriegseinwirkungen 95 total zerstört
und weiter 200 beschädigt. Heute verfügt die
Genossenschaft über 2.077 Wohnungen und
hat 3.252 Mitglieder. Es werden Wohnungen in
den Berliner Bezirken Wedding, Reinickendorf
und Steglitz angeboten.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher
nicht bekannt gewesen.
Schätzwert 700-900 €
Variété “Drei Linden” AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark Okt. 1923
(Auflage 1000, R 10) VF
Gründung 1918 zum Betrieb eines Variété-,
Konzert- und Restaurationsunternehmens in
Leipzig-Lindenau, Dreilindenstr. 30. Der Betrieb
lief in der schlimmen Inflationszeit nicht besonders gut und produzierte Verluste, zu allem
Überfluß musste dann 1925 auch noch das
Guthaben beim Bankhaus Wagner & Co. abgeschrieben werden, da die Bank selbst insolvent
wurde. Die Gläubiger unterstützten die im Freiverkehr Leipzig börsennotierte AG noch durch
ein Moratorium, doch 1926 geriet sie in Konkurs. 1927 wurde die Fortsetzung beschlossen, 1929 übernahm die Berliner Scala-Lichtspielgesellschaft die Aktienmehrheit und verlegte das Unternehmen nach Berlin W 62 (Lutherstr. 22-24), 1932 umbenannt in “Dreli-Theater” AG. Die Weltwirtschaftskrise machte der
AG 1933 endgültig den Garaus. Der Leipziger
Betrieb war schon Jahre zuvor in die Drei Linden GmbH überführt worden, an der die Brauerei C. W. Naumann AG mit 50 % beteiligt war.
Zuvor völlig unbekannt gewesen, nur 4 Stück
lagen im Reichsbankschatz, dieses ist das
allerletzte noch verfügbare.
Los 1664
Los 1665
Schätzwert 40-100 €
Veith-Gummiwerke AG
Sandbach b.Höchst i.Odw., Aktie 1.000
RM Mai 1942 (Auflage 2785, R 4) EF
Gründung 1906, Herstellung von Gummiwaren
insbesondere für die Fahrradindustrie. Ab 1930
auch Produktion von Autoreifen. 1954 Abschluß eines Freundschaftsvertrages mit der
Firma B. F. Goodrich. 1964 Übernahme der Aktienmehrheit durch Pirelli und Umfirmierung in
„Veith-Pirelli AG“, heute Pirelli Deutschland AG.
Schätzwert 200-250 €
Vaterländischer Bauverein
zu Berlin eGmbH
Los 1666
Schätzwert 10-50 €
Berlin, 4 % Schuldv. 1.000 Mark
2.1.1909 (R 10) VF-F
Velten bei Berlin, Aktie 100 RM 9.7.1938
(Auflage 2000, R 2) EF
Gegründet 1902 von 69 Mitgliedern zwecks
Imoobilienentwicklung und Vermietung. Von
Gründung 1905 als „Richard Blumenfeld Veltener Ofenfabrik AG“. Hergestellt wurden Ofenka-
VELTAG Veltener Ofen und Keramik AG
Nr. 1663
159
cheln und transportable Kleinkachelöfen. Fabrikniederlagen in Berlin, Bitterfeld, Breslau,
Hamburg, Königsberg und Stettin. Börsennotiz
Berlin und Dresden/Leipzig. Nach dem 2. Weltkrieg verhinderte der sowjetische Marschall
Schukow die Demontage. Seit 1947 hieß die
Fabrik “Veltak”. 1989 Veltak Veltener Ofenkacheln und Keramik GmbH, 2001 liquidiert.
Nr. 1671
Nr. 1668
Los 1667
Schätzwert 30-75 €
Venus-Werke
Wirkerei und Strickerei AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1938 (Auflage
2700, R 3) EF
Gründung 1864, AG seit 1903 als „Norddeutsche Tricotweberei vorm. Leonhard Sprick &
Co. AG“. 1938 Übernahme der „Sigmund Goeritz AG“, Umfirmierung wie oben und Sitzverlegung nach Lübben/Spreewald.
Los 1673
Los 1668
Schätzwert 275-350 €
Vera-Filmwerke AG
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM 22.9.1939
(Auflage 10425, R 2) EF
Hamburg, Aktie 100 RM Febr. 1925
(Auflage 950, R 10) EF-VF
Gründung 1920. Die Vera-Filmwerke an der Alsterkrugchaussee 192-202 bestanden bis
1930 und waren die einzige Produktionsstätte
für Filme aller Art in Hamburg in den 1920er
Jahren. In den 1930er Jahren ging die Ges. in
Konkurs, da sie die Entwicklung zum Tonfilm
nicht bewerkstelligen konnte.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher
nicht bekannt gewesen.
Schätzwert 20-60 €
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG
Gründung 1929. Heute betreibt der VzE Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und medizinische Zentren in Berlin und Sachsen-Anhalt.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1671
Schätzwert 200-250 €
Vereinigte Brauereien AG
Gumbinnen, Aktie 1.000 Mark 13.1.1898.
Gründeraktie (Auflage 600, R 7) VF
Originalunterschriften von Mühlenbesitzer
Prang und Felix Fürstenberg.
Übernahme der Brauereien „Felix Fürstenberg“
und „J. C. Schawaller“. Braunbierbrauerei bereits seit 1748. 1900 wurde eine Kühlanlage
nach Linde’schem System aufgestellt. Jährlicher Bierabsatz ca. 20.000 hl. Börsennotiz:
Königsberg i.Pr. Gleich zweimal, sowohl 1914
im 1. Weltkrieg wie auch 1945 im 2. Weltkrieg,
ereilte die Brauerei das Schicksal, von den
Russen überrannt zu werden.
Los 1672
Bei der Gründung 1930 auf Initiative der Metallgesellschaft übernahm die Berg-HeckmannSelve AG in Altena (Westf.) zur Konsolidierung
der Branche die Heddernheimer Kupferwerke
und die Süddeutsche Kabelwerk AG in Frankfurt
a.M., wohin 1934 auch der Sitz der AG verlegt
wurde. Die Werke in Heddernheim, Gustavsburg, Mannheim, Nürnberg, Köln, Altena, Werdohl und Duisburg beschäftigten zusammen
bald über 20.000 Mitarbeiter, vor allem wegen
der stark anziehenden Aufträge für Flugzeugteile im Zuge der Aufrüstung. Nach Umstellung auf
Friedensproduktion und Wiederaufbau der fast
vollständig zerstörten Werke wurde die VDM in
den 1950er Jahren der weltweit größte Anbieter von Roh- und Halbzeugen aus NE-Metallen
und Legierungen. Die Position ging verloren,
ohne daß das Unternehmen seine Probleme gelöst bekam. 1982 wurde das Stammwerk in
Frankfurt-Heddernheim nach 129 Jahren geschlossen, VDM trennte sich dann auch von allen anderen Produktionsstätten und Beteiligungen. Mit 99 % war die Metallgesellschaft nun
fast Alleinaktionär, 1988 umfirmiert in MG Vermögensverwaltung AG. Die Werke in Unna, Altena und Werdohl werden heute von der ThyssenKrupp VDM GmbH betrieben.
Schätzwert 200-250 €
Vereinigte Deutsche BitumenDachpappenfabriken AG
Los 1669
Schätzwert 350-450 €
Verein deutscher Oelfabriken
Mannheim, Aktie 1.000 Mark 5.3.1910
(Auflage 2000, R 8, davon aber 1943
über 90 % in neue 1.000-RM-AKtien
getauscht) EF-VF
Gründung 1887. Herstellung, Weiterverarbeitung und Vertrieb von Ölen und Fetten. Erzeugnisse: Speiseöle, technische Öle, Leinöl, Leinölfirnis, Lecithin, Sojaschrot usw. An den Bestrebungen zur Förderung des Walfanges hat sich
die Gesellschaft durch Beitritt zum ÖlmühlenWalfang-Konsortium beteiligt. 1958 Cerol
Deutschland GmbH, 2002 übernommen vom
amerikanischen Bunge-Konzern.
Los 1670
Zwickau Sa., VZ-Aktie 500 RM 1.1.1930
(Auflage nur 20 Stück, R 8) VF
Gegründet am 3.12.1929. Herstellung von Bitumenpappe, Teerpappe und Teer-Sonderpappe. Sitz bis Febr. 1935 in Zwickau i.Sa., danach
in Wünschendorf (Elster). Die letzte HV nach
Beendigung des Krieges fand 1954 statt, es
wurde die Umwandlung der Gesellschaft beschlossen.
Die bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg
ausgemusterte Lok 4 "Peine" um 1913
Los 1674
Zittau, 8 % Teilschuldv. 1.000 RM Juni
1926 (Auflage 4000, R 9) VF
Gründung Dez. 1923 als Dachgesellschaft zum
Zweck der Zusammenfassung und Pacht der
Betriebe der Firmen Wagner & Co. KG in Zittau,
Wagner & Moras AG in Zittau und Hermann
Wünsches Erben AG in Ebersbach. Betrieb der
Spinnerei, Zwirnerei, Weberei, Färberei,
Schlichterei und Appretur sowie Handel mit
Rohstoffen und Erzeugnissen der Textilindustrie. Juli 1930 Verschmelzung auf die Wagner
& Moras AG als aufnehmende Gesellschaft und
Löschung der Firma.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1675
Berlin, Aktie Serie A 1.000 Mark
19.12.1895 EF-VF
Umgewandelt in Vorzugsaktie am 30.9.1902;
umgestellt auf RM 100.-; mit Originalunterschriften.
Gründung 1895. Die Gesellschaft führte den
Betrieb u.a. der Hildesheim-Peiner Kreis-Eisenbahn, der Riesengebirgsbahn, der Harzquerbahn und der Brandenburgischen Städtebahn.
Verluste in Österreich-Ungarn und Fehlschläge
beim Versuch, sich im Niederlausitzer Braunkohlenrevier mit Abraumarbeiten zu betätigen,
führten schließlich 1938 zur stillen Liquidation.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-125 €
Berlin, 6 % Schuldschein 100 RM von
1931 (R 9) VF
160
Nr. 1672
Schätzwert 225-300 €
Vereinigte Eisenbahnbauund Betriebs-Gesellschaft
Verein zur Errichtung evangelischer
Krankenhäuser e.V.
Im Krankheitsfalle war der Darlehensgeber berechtigt, diesen Schuldschein an Zahlungs statt
zur Begleichung der durch die Aufnahme in den
Krankenhäusern des Vereins entstandenen Kosten anzugeben. Datum handschriftlich, mit
Originalunterschriften.
Schätzwert 100-150 €
Vereinigte Deutsche Textilwerke AG
Nr. 1675
Los 1676
Schätzwert 200-250 €
Vereinigte Eisenbahnbauund Betriebs-Gesellschaft
Berlin, Aktie 1.000 Mark 12.6.1923
(Auflage 5000, R 7) EF-VF
Umgestellt auf RM 100.-; umgewandelt in Vorzugsaktie am 26.11.1924; herabgesetzt auf
RM 20.- am 1.3.1934.
Los 1677
Nr. 1678
AG] verkauft worden. Durch den beim Verkauf erzielten Erlös wurden die aufgenommenen Bankkredite abgedeckt. Eastman Kodak-Beteiligung:
Die drei unmittelbar beteiligten Gesellschaften
(Verein. Fabriken photogr. Papiere, Fabrik
photogr. Papiere vorm. Dr. A. Kurz AG und Dresdner Albuminfabrik) hatten ihre amerikanischen
Interessen dadurch erhalten, daß sie 1903 beim
Abschluss eines Territorialabkommens über Konkurrenzausschluss mit der Eastman Kodak Co.
eine gemeinsame Beteiligung an dieser Gesellschaft in Höhe von nom. $ 285.000.- erhielten.
Großaktionäre (1932): Schering-Kahlbaum AG,
Berlin. Am 17.10.1934 Beschluß der Auflösung.
Es wurden 1.200 RM je Aktie und 50 RM je Genußschein als 1. Liquidationsrate ausgezahlt.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher nicht bekannt gewesen.
brik bei Aachen wurde eine der größten Kunstseidenfabriken des Kontinents. Später als Enka-Glanzstoff firmierend. 1927 beteiligte sich
die Gesellschaft an der Gründung der American
Glanzstoff-Corp. (später North American Rayon
Corp.). Nach mehreren Fusionen und Aktionärswechseln dann die Akzo Faser AG.
Los 1681
Schätzwert 40-100 €
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG
Wuppertal, Aktie 100 RM Juli 1942
(Auflage 150000, R 5) EF
Nr. 1692
Los 1683
Schätzwert 20-75 €
Vereinigte Lausitzer Glaswerke AG
Weißwasser O.-L., Aktie 100 RM Nov.
1936 (Auflage 1400, R 3) EF
Glashütten in Tschernitz (gegr. 1829), Fürstenberg/Oder (gegr. 1864), Kamenz i.Sa. (gegr.
1883) und Weißwasser (gegr. 1889). Börsennotiz
Berlin, Großaktionäre waren die AEG, Siemens &
Halske und Osram. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1951 Liquidation, 1969 Abwicklung
und 1974 aus dem Amtsregister gelöscht.
Faksimilesignatur Hermann J. Abs als AR-Vorsitzer.
Schätzwert 150-250 €
Vereinigte Fabriken engl. Sicherheitszünder, Draht- und Kabel-Werke
Meissen, Aktie 1.500 Mark 28.4.1914
(Auflage 150, R 6) VF
Gründung 1872. Betrieb der Sicherheitszündfabriken sowie Draht- und Kabelwerke im Drosselgrund bei Meissen und am Riesenstein bei Zscheila. 1898 Ankauf der Kuhlmeyer’schen Zündschnurenfabrik in Lage (Lippe-Detmold). 1915 Umfirmierung in „Vereinigte Zünder- und Kabelwerke
AG“. Erzeugt wurden Zündschnüre, Strom-, Fernsprech- und Telegraphenkabel, Sprengkapseln
und elektrische Minenzünder. Börsennotiz Dresden/Leipzig. 1947 wurde das Unternehmen unter
Anschluss an die IKA Vereinigung volkseigener Betriebe für Installation, Kabel und Apparat in Halle
enteignet. 1948 Demontage der Zündschnurfabrik
in Lage (Lippe) und Stilllegung. 1951 Sitzverlegung
von Meissen nach Lage und 1974 nach Hamburg.
1982 von Amts wegen gelöscht.
Los 1678
Schätzwert 275-350 €
Los 1684
Los 1679
Bremen, Aktie 1.000 Mark 5.9.1912
(Auflage 700, R 5) EF
Schätzwert 80-100 €
Vereinigte Gaswerke
Augsburg, 4 % Genussrechtsurkunde 100
RM 27.3.1926 (R 8) EF-VF
Gründung 1883. Sitz bis 1937 in Augsburg,
dann in München. Die Gesellschaft besaß früher
auch Gaswerke (1910 insgesamt 23 Werke) im
Ausland, deren Besitz mußte nach 1918 liquidiert werden. 1979 aufgegangen in der Thüga.
Vereinigte Fabriken
photographischer Papiere
Dresden, Genussschein o. N. 1.3.1889
(Auflage 4600, R 8) EFMit Stempel der 1. Liquidationsrate von 50 RM.
Gegründet am 1.5.1874. Errichtung, Erwerb,
Vereinigung und Weiterbetrieb von Fabriken
photogrischer Utensilien, Herstellung verschiedener Papierarten sowie Handel damit usw. Zur Erreichung dieses Zweckes erwarb die Gesellschaft
von den Firmen Sulzberger & Mater, Georg
Wachsmuth & Co., H. Anschütz, Jul. Fessler, Wilh.
Hoffmann & Co., Georg Rotter & Co., Zinkeisen &
Richter das Recht, an ihrer Stelle das Geheimnis
der Präparation photogrischer Papiere, besonders Albumin-, Celloidin- und Gelatine- und
Bromsilberpapiere, zum gemeinschaftlichen Nutzen und Gewinne auszubeuten. Auch Anfertigung
von Bromsilberpapieren. 1902 kaufte die Gesellschaft Aktien der Fabrik photogrischer Papiere
vorm. Carl Christensen in Dresden, ein Teil wurde
1904 an eine mit der Dresdner Gesellschaft liierte Firma abgetreten. 1908-1910 wurde außer
der 1885/86 errichteten Fabrik in der Blumenstraße noch eine neue Fabrik in Dresden-N. erbaut. 1924 Angliederung der Max Dreverhoff
GmbH in Dresden. Die seit 1903 bestehenden
Interess.-Gemeinsch.-Vertr. mit der Dresdner Albuminpapierfabrik AG und der Fabrik photographischer Papiere vorm. Dr. A. Kurz AG sind laut
G.-V. vom 10.3.1925 aufgehoben und die Dresdner Grundstücke und Betriebsmittel der Gesellschaft an die Chemische Fabrik auf Aktien (vorm.
E. Schering, Berlin) [dann: Schering-Kahlbaum
Schätzwert 125-250 €
Vereinigte Lothringer
Licht- und Wasserwerke AG
Los 1680
Schätzwert 30-75 €
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG
Elberfeld, Aktie 300 RM Aug. 1927
(Auflage 60000, R 3) EF
Faksimilesignatur Dr. Alfred Wolff als Aufsichtsratspräsident.
Gründung 1899. Aus einem Versuchsbetrieb in
den Anlagen der Rheinischen Glühlampenfa-
Los 1682
Schätzwert 225-300 €
Vereinigte Harzer Portlandcementund Kalkindustrie
Wernigerode, Globalaktie 100.000 RM
4.4.1945 (R 8) EF
Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften.
Gründung 1898 als “Vereinigte Harzer Kalkindustrie” mit Sitz in Elbingerode. 1912 Umfirmierung
wie oben, 1925 Sitzverlegung nach Wernigerode.
Betrieben wurden in der Nähe von Rübeland (in unmittelbarer Nachbarschaft der beiden berühmten
Tropfsteinhöhlen) und Elbingerode die Steinbrüche
und Kalkwerke Christinenklippe, Garkenholz, Kleiner Stein und Mühlental. In der Nähe des Kalkwerks Kleiner Stein wurde außerdem ein eigenes
Wasserkraftwerk betrieben, dem Kalkwerk Christinenklippe war eine moderne Portlandzementfabrik
angeschlossen. Börsennotiz Berlin und Hannover,
letzter Großaktionär war die Norddeutsche Hütte
AG in Bremen. Nach der Wende von den Fels-Werken in Goslar übernommen (gehörten bis vor kurzem zur Salzgitter-Stahl AG, seit 2001 zu Stinnes).
Die AG existiert heute noch und versucht ihre Restitutionsansprüche geltend zu machen.
Gegründet 1898 als Gas- und Wasserwerk Forbach, dann “Gas- und Elektricitäts-Werke Forbach AG”, 1912 umbenannt in Gas- und Electricitäts-Werke Forbach (Lothr.) AG anläßlich
des Erwerbs der Gas- und Elektrizitäts-Werke
in Groß-Mövern AG und weiterer lothringischer
Gaswerke. 1939 Übernahme der Gas- und
Elektricitäts-Werke Mörchingen AG, der Gaswerk Vorbrücken (Metzt) AG und der Gas- und
Elektrizitäts-Werke St. Avold AG. 1945 umbenannt in “Gasversorgung Jeverland AG” und
Sitzverlegung nach Achim, nachdem schon
1929 ein Konzessionsvertrag mit der Stadt Jever geschlossen worden war, der der AG das
alleinige Recht zum Verkauf von Gas in der
Stadt Jever gab. 1966 in eine GmbH umgewandelt, an der die Energieversorgung WeserEms AG mit 50 % beteiligt war.
Los 1685
Schätzwert 30-75 €
Vereinigte Märkische Tuchfabriken AG
Berlin, Aktie 100 RM Okt. 1933 (Auflage
3500, zuletzt nach tlw. Umtausch in
1.000-RM-Aktien noch 1600, R 3) EF
Nr. 1681
Nr. 1683
Gründung 1889 zur Übernahme der seit 1861
bestehenden Wollwarenfabrik Wilhelm Müller
in Berlin-Luckenwalde. Werke in Luckenwalde,
Niederschöneweide und Sagan. Börsennotiz
Berlin. 1960 verlagert nach West-Berlin und
aufgelöst.
161
Los 1686
Schätzwert 30-75 €
1918 an die Friedr. Bayer & Co. verkauft.
1946/47 wurde das Werk “Sophienau” in Thüringen in einen VEB umgewandelt. Die Werke
Duisburg und Hannover-Linden waren stark beschädigt. Einzig das Werk Marienberg bei Bensheim an der Bergstraße blieb erhalten und wurde in den Folgejahren stark ausgebaut, 1960/63
auch Sitzverlegung dorthin. 1954-67 Ausgliederung des operativen Lösungsmittel- und FarbenGeschäfts in Gemeinschaftsunternehmen mit
angelsächsischen Chemiefirmen und Gründung
einer US-Tochter. Börsennotiz Frankfurt/Düsseldorf/Berlin, 1971 in eine GmbH umgewandelt.
Vereinigte Textilwerke
Wagner & Moras AG
Nr. 1691
Schätzwert 275-350 €
Vereinsbank Höchst a.M. eGmbH
Höchst a. M., Geschäftsanteil (Einz.quittung) 300 RM 30.6.1927 (R 9) EF-VF
Zittau, Aktie 1.000 RM 11.6.1931
(Auflage 1000, R 3) UNC-EF
Kapitalerhöhung zum Erwerb der Aktienmehrheit der Baumwollspinnerei Speyer.
Gründung 1911 als “Wagner & Moras AG” zur
Übernahme des bereits großen Textilbetriebes (fast
100.000 qm Fläche überbaut!) am Haberkornplatz
2. 1917 Übernahme der Baumwollspinnerei F.
Schmitt Nachf. Anton Lehrer in Zittau. 1923 Gründung der “Vereinigte Deutsche Textilwerke AG”
zwecks Zusammenfassung der eigenen Interessen mit denen der Hermann Wünsches Erben AG
in Ebersbach i.Sa. und der KG Wagner & Co. in Zittau sowie (1927 dazugekommen) der S. Heymann
AG in Ostritz, Sa. 1930 wurden alle diese Gesellschaften miteinander fusioniert zur “Vereinigte
Textilwerke Wagner & Moras AG”. 1931 Übernahme der Aktienmehrheit der Baumwollspinnerei
Speyer und Anpachtung des Betriebes. Mit knapp
200.000 Spindeln, 4.000 Webstühlen und fast
5.000 Mitarbeitern damals einer der größten
deutschen Textilbetriebe. Als Folge der Weltwirtschaftskrise 1931 in Zahlungsschwierigkeiten geraten, 1933 wurde die AG aufgelöst, nachdem vorher fast alle Teilbetriebe zu Gunsten der Anleihegläubiger verkauft worden waren.
Los 1692
Los 1689
Schätzwert 50-125 €
Gegründet 1862 als Vorschuß-Verein zu
Höchst, 1920 umbenannt in Vereinsbank
Höchst. In den 20er Jahren werden im Höchster Landkreis unter der französischer Besatzung mehrere Geschäftsstellen eröffnet: 1921
eine in Hofheim, 1922 in Kelkheim und 1928 in
Eppstein. 1939 wurden alle bestehenden
Zweigstellen aufgelöst. 1942 umbenannt in
Volksbank. Nach dem 2. WK erfolgte Wiederaufbau und Modernisierung.
Vereinigte Wirtschaftsbetriebe AG
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Jan.
1933. Gründeraktie (Auflage 475, R 5)
UNC-EF
Gegründet 1933 durch die Disch Hotel- und Verkehrs-AG zwecks Übernahme und Betrieb der
von ihr abgetrennten Unternehmungen Groß
Frankfurt Vergnügungspalast GmbH, Groß Frankfurt Betriebs-GmbH, Café Wien GmbH, Hotel Belieferungs-GmbH, alle mit Sitz in Frankfurt a.M.
Los 1696
Los 1693
Schätzwert 50-125 €
Vereinsbank Kirchberg AG
Los 1690
Schätzwert 60-100 €
Vereinigte Zwieseler
& Pirnaer Farbenglaswerke AG
Schätzwert 75-175 €
Vereinigte Thüringer Brauereien AG
Artern, Aktie 100 RM 11.12.1941 (Auflage
1500, R 5) EF
Gegründet 1887 unter Übernahme der der Bierbrauerei von Frank, Hornung & Co. in Artern, umbenannt in “Vereinsbrauerei Artern”. Nach Fusion
mit der “Aktienbrauerei Allstedt” 1920 umbenannt wie oben. Betrieb in der DDR als VEB Brauerei Artern weitergeführt, ab 1960 VEB Brauerei
und Malzfabrik Artern, ab 1972 VEB Brau und
Malzfabrik Sangershausen, Werk Artern im VEB
Getränkekombinat Dessau. Ab 1990 Barbarossa-Brauerei GmbH Artern, 1998 geschlossen.
Pirna , Aktie 100 RM Mai 1931 (Auflage
4000, kpl. Aktienneudruck nach
Kapitalschnitt, R 7) EF-VF
Gründung 1898 unter Übernahme der Zwieseler Farbenglashütten Gebr. Tasche in München.
1899 Erwerb der Sächsischen Kathedral- und
Farbenglaswerke Müller, Krug & Co. in Pirna
und Umbenennung wie oben. Bis 1928 in München börsennotiert. Nach diversen Kapitalschnitten machte 1932 der Großaktionär (Jenaer Glaswerke Schott & Genossen) den freien
Aktionären ein Übernahmeangebot zu 20 %.
1940 umbenannt in Vereinigte Farbenglaswerke AG, zugleich Sitzverlegung nach Pirna.
Los 1691
Schätzwert 40-100 €
Vereinsbank Cottbus AG
Cottbus, Aktie 100 RM 23.6.1938
(Auflage 1000, R 3) EF
Gründung 1857 als Vorschußverein zu Cottbus eG,
1922 Umwandlung in eine AG und umbenannt wie
oben. Hauptsitz war in Cottbus, Kaiser-FriedrichStr. 130. Nach dem Krieg nicht verlagert.
Los 1688
Gründung als AG am 11.4.1924, eingetragen
am 21.6.1924. Übernahme und Weiterbetrieb
des von dem 1870 gegründeten Vorschußvereins zu Kirchberg eGmbH betriebenen Bankgeschäfts. Großaktionär (1943): Sächsische
Staatsbank.
Los 1694
Schätzwert 225-300 €
Vereinsbank & Spargesellschaft für
Stadt- und Landgemeinden AG
Heidelberg, Aktie 1.000 RM 30.6.1943
(Auflage 329, R 9) EF
Gegründet 1838 als Spargesellschaft für Stadtund Landgemeinden in Heidelberg, AG seit
1923. Die Bank ist 1961 zusammengebrochen
und wurde liquidiert.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher
nicht bekannt gewesen.
Los 1695
Schätzwert 100-200 €
Vereinsbrauerei zu Greiz
Greiz, Actie 1.000 Mark 8.7.1886.
Gründeraktie (Auflage 480, R 4) EF-VF
Schöne Umrandung mit biertrinkenden Putti in
allen vier Ecken.
1872 gegründet von Karl Gottlieb Weber, Karl
Anton Merz und Anton Zeuner als Städtische
Brauerei. 1886 umgewandelt in eine AG. Marke
„Fürstenbräu“. 1922 wurde die Göltzschthalbrauerei Greiz übernommen. Börsennotiz Dres-
Zwickau, Actie 1.000 Mark 29.7.1920
(Auflage 839, R 4) EF
Ursprünglich 1859 von einigen brauberechtigten
Hausbesitzern als Genossenschaftsbrauerei unter dem Namen Zwickauer Brauverein (Vereinsbrauerei) gegründet. 1889 Umwandlung in eine
AG. 1923 Angliederung des Böhmischen Brauhauses W. Kuhn & Sohn in Bärenstein, zuvor bereits Übernahme der Stadtbrauerei Lößnitz, der
Schloßbrauerei Hartenstein, der Stadtbrauerei
Glauchau und der Dampfbrauerei Fischer in
Zwickau. Bierniederlagen in Annaberg, Aue, Bärenstein, Glauchau, Hartenstein, Lößnitz,
Schwarzenberg und Zwönitz. 59 % der Aktien
hielt bei Kriegsende die Leipziger Riebeck-Brauerei. Nach 1946 VEB Vereinsbrauerei Zwickau,
1959 Teil des VEB (K) Brau-Kombinats Zwickau.
Nach der Privatisierung 1990 übernommen
durch die Stuttgarter Dinkelacker Brauerei AG.
Die Brauerei wurde nach dem Stadtheiligen benannt: Mauritius Brauerei GmbH.
Los 1697
Berlin-Lichterfelde, Aktie 300 RM Jan.
1933 (Auflage 440, später auf 500 RM
heraufgestempelt, im Nov. 1943 durch
Neudrucke ersetzt, R 4) EF
Gegründet 1883 unter Übernahme der seit
1849 bestehenden oHG Berliner Gummiwarenfabrik Elliot. Die Ursprungsfirma Elliot war die
älteste Berliner und zweitälteste deutsche
Gummiwarenfabrik. Hergestellt wurden technische Artikel u.a. Hart— und Weichgummi,
Konservenringe, Transportbänder sowie Gummikurzwaren und Stoffgummierungen. 1929
Änderung der Firma in VERITAS Gummiwerke
Schätzwert 50-175 €
Köln, Aktie 1.000 Mark 1.7.1911 (Auflage
500, R 8) EF
162
Nr. 1694
Schätzwert 40-100 €
VERITAS Gummiwerke AG
Vereinigte Ultramarinfabriken AG
vorm. Leverkus, Zeltner & Cons.
Gründung 1890 mit Sitz in Nürnberg, 1899 Sitzverlegung nach Köln. Erworben wurde das Blaufarbenwerk Marienberg, die Hannoversche
Ultramarinfabrik vorm. Egestorff, die Schweinfurter Ultramarinfabrik sowie 1906 die Ultramarinfabrik Duisburg. Das Leverkuser Werk wurde
Schätzwert 50-175 €
Vereinsbrauerei zu Zwickau
Kirchberg / Sa., Aktie 100 RM 28.3.1938
(Auflage 240, R 5) UNC-EF
Los 1687
den/Leipzig. Letzter Großaktionär war die Leipziger Riebeck-Brauerei. 1949 VVB Venag, VEB
Vereinsbrauerei Greiz, 1964 VEB (K) Vereinsbrauerei Greiz, 1972 VEB Ostthüringer Brauereien Pössneck, Werk Vereinsbrauerei Greiz.
Nr. 1698
Nr. 1697
AG. 1948 verlagert nach Gelnhausen, heute
Veritas Gummiwerke AG, Gelnhausen.
Los 1698
Schätzwert 125-200 €
Verlagsanstalt „Brand“ GmbH
Stuttgart und Berlin, Anteilschein Ser. C
1.000 Mark o.D. ca. 1900 (R 6) EF
Großformatiges Papier, sehr dekorativ im Historismus-Stil gestaltet.
Los 1701
Schätzwert 40-75 €
Verwaltungs-AG
für kaufmännische Beteiligungen
Westercelle August Wiest & Co. KG), daß er 80
Kuxe der Gewerkschaft Wundervoll erworben
hätte. Er wollte ihnen die Möglichkeit verschaffen, sich an diesen Kuxen zu beteiligen. So
brachte er am 8.12.1935 insgesamt 60 Kuxe
in diese Verwaltungsgesellschaft ein, eine GbR,
deren Anteile mit 1608 Stück genau auf die
Zahl der Kommanditanteile der Wiest’schen
Gesellschaft abgestimmt war. Treuhänder wurden der Kaufmann und Gastwirt Walter Müller
und der Kaufmann Reinhold Kinzel, beide ansässig in Klötze (Altmark). Die beiden Herren
konnten (oder wollten) indessen den verlangten
Kaufpreis von RM 80.400 nicht zahlen. Ein
später verfaßter Revisionsbericht (1940) bestätigt, daß „die Möglichkeit von Rohölvorkommen
zwar vorliegt, daß aber die Aussichten auf dem
Gelände sehr gering sind und daß mit hohen
Zubußen gerechnet werden muß“.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Berlin, 7 % Teilschuldv. 100.000 RM
1.6.1931 (Auflage 197, R 7) EF
Dekoratives Papier mit Jugendstilverzierungen,
mit Originalunterschriften.
Gründung im Dez. 1922 als Allgemeine TextilFabrikations- und Handels-AG C. & A. Brenninkmeyer. Ab 1931 Verwaltungs-AG für kaufmännische Beteiligungen. Heute firmiert die
Firma als C&A Mode KG, Düsseldorf.
Los 1704
Vetschau N.-L., Aktie 1.000 Mark
7.5.1900 (Auflage 600, R 10) VF
Los 1703
Schätzwert 75-125 €
Herten i. Westf., 7 % Gold Bond 1.000 $
1.12.1927 (Auflage 1650, R 3) VF
Schätzwert 300-400 €
Versicherungs-Gesellschaft Hamburg
Hamburg, Namensaktie 2.500 Mark
1.2.1910 (Auflage 400, R 9) VF
Gründung 1897 durch eine Anzahl Banken, Kaufleute und Großindustrielle (u.a. den auch lange
im AR vertretenen Kölner Bankier Deichmann
und den Hamburger Guano-Fabrikanten von Ohlendorff), Sitz im Europahaus (Alsterdamm 39).
1901 wurde ein Teil der Transport- und Unfallbranche auf die neu gegründete “Albingia” übertragen, seitdem weitgehende Beschränkung auf
das Rückversicherungsgeschäft. 1911 wurde
das wertvollste Aktivum erworben: Eine maßgebliche Beteiligung bei der LebensversicherungsAG “Vita” in Mannheim, die in Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG umbenannt und nach
Hamburg verlegt wurde. 1917 Beteiligung beim
Bulgarischen Phönix in Sofia. Die Anteile an der
Hamburg American Insurance Company in New
York wurden 1927 an die gemeinsam mit Hallgarten & Co. und J. Henry Schröder Bank Corp.,
New York gegründete “New York Hamburg Corporation” verkauft. Deren Leitung hatte Franz
Mutzenbecher inne, zugleich auch Vorstandsmitglied der Versicherungs-Gesellschaft Hamburg
und über die Firma Mutzenbecher & Co., New
York ihr Großaktionär. Das Lebens-Rückversicherungsgeschäft und die Beteiligung an der Hamburg-Mannheimer wurden 1930 an die Brand
och Lifförsäkrings-AB Svea in Göteborg verkauft.
Noch Mitte 1931 wurden in Hamburg übernommen der Europäische Lloyd und die Versicherungs-Gesellschaft von 1873 AG, doch nur ein
gutes Jahr später forderte die Weltwirtschaftskrise ihren Tribut: 1932 trat die Ges. in Liquidation,
die aber ehrenvoll endete. 1936 waren alle Gläubiger befriedigt und an die Aktionäre kam noch
eine Quote von 10 % zur Verteilung.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1700
Los 1702
Schätzwert 80-100 €
Verwaltungsges. betreffend 60 Kuxe
der Gewerkschaft Wundervoll
Klötze, Anteilschein 20.11.1935 (Auflage
1608, R 8) EF
Gründung am 15.9.193. Mit dieser Verwaltungsgesellschaft hatte es folgende interessante Bewandnis: Am 5.11.1935 informierte August Wiest die Kommanditisten seiner Gesellschaft (Erdöl-Bohrunternehmen Nienhagen-
Schätzwert 600-800 €
Vetschau-Weissagker Landwirtschaftliche Maschinenfabrik AG
Vestische Kleinbahnen GmbH
Los 1699
gründeten “Recklinghausener Straßenbahnen”
als Bau- und Betriebsgesellschaft. Daß jede Linie eine separate Betriebsrechnung hatte, wurde mit der Eröffnung weiterer Linien immer unmöglicher. Deshalb erfolgte im Mai 1915 der
Zusammenschluß zur Vestische Kleinbahnen
GmbH. Erstmals 1920 wurden Busse eingesetzt, doch wurde die erste Linie (Herten-Westerholt-Buer-Marl) mangels Rentabilität schon
nach 4 Wochen wieder eingestellt. Die zweite
Linie (Schalke-Buer-Gladbeck) wurde durch eine Straßenbahnlinie ersetzt, da die Betriebskosten der Buslinien 40-50 % höher als bei den
Straßenbahnen lagen. 1940 umbenannt in Vestische Straßenbahnen GmbH. Mitte der
1950er Jahre hatte das Straßenbahnnetz mit
260 km Betriebslänge in 1.000-mm-Spur und
21 Linien seine größte Ausdehnung erreicht.
Danach, besonders ab 1960, wurde es reduziert und vermehrt durch Buslinien ersetzt.
1975 war das Straßenbahnnetz nur noch 82
km lang - den 49 Triebwagen standen jetzt 232
Busse gegenüber. Die letzte Straßenbahn im
Vest verkehrte am 3.10.1982.
Teil einer in den USA aufgelegten Anleihe von
1,75 Mio. US-$. Blaugrün/schwarzer ABNCStahlstich, Vignette mit Engel und Allegorie der
Elektrizität.
Der Begriff “Vestische” geht bis ins Mittelalter
zurück. 1335 wird das “Vest” Recklinghausen
erstmals urkundlich erwähnt. Die Bezeichnung
ist für die Region zwischen Emscher und Lippe
bis heute erhalten geblieben. Am 9.5.1901
wurde die erste elektrische Straßenbahnlinie
Recklinghausen-Herten-Wanne eröffnet. Weitere Linien im Umkreis folgten, doch fuhr jede
auf eigene Rechnung. Die Verwaltung aller Linien jedoch lag in den Händen der 1908 ge-
Sehr dekorativer G&D-Druck mit römischer
Frauenkopf-Büste.
Gründung 1895 zur Übernahme der Maschinenfabrik von A. Lehnigk. 1900 wurde zusätzlich die Vetschauer Maschinenfabrik von Louis
Voigt hinzugekauft. In Dresden und Leipzig börsennotiert. 1905 Umfirmierung in “Vetschauer
landwirtschaftliche Maschinenfabrik und Eisengiesserei A. Lehnigk AG”. Das von einem normalspurigen Eisenbahnnetz durchzogene Werk
(75.000 qm Fläche) beschäftigte mehr als 600
Arbeiter und besaß Verkaufsbüros in Breslau,
Posen, Kiew und Warschau. Von Anfang an
stand das Unternehmen unter keinem guten
Stern: 1899 brannten die Werkstätten ab, teure Neubauten wurden erforderlich. 1905 kam
es zu großen Verlusten aufgrund ungünstiger
Verträge mit russischen Abnehmern, die die
Gesellschaft schwer schädigten. Den verantwortlichen Vorstand mit dem sinnigen Namen
“Ehrlich” warf man hinaus und verklagte ihn
auf Schadenersatz. Mehrfach kam es zu Sanierungen, bei denen die Forderungen der kreditgebenden Credit- und Spar-Bank zu Leipzig jeweils in Eigenkapital umgewandelt wurden.
Doch auch Ehrlich’s Nachfolger Birnstiel konnte das Ruder nicht mehr herumreißen: 1908
ging die AG in Liquidation. Zur Verwertung der
Vorräte wurde eine Auffang-GmbH gegründet.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 250-300 €
Versicherungs-Gesellschaft Hamburg
Hamburg, Namensaktie Lit. B 2.500 Mark
Aug. 1917 (Auflage 800, R 8) VF
1924 umgestellt auf 300 Goldmark.
Unentwertet sind nur 2 Stücke bekannt. Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Nr. 1704
Nr. 1746
163
Los 1705
Schätzwert 350-450 €
Vetschau-Weissagker Landwirtschaftliche Maschinenfabrik AG
Vetschau N.-L., Aktie 1.000 Mark
22.3.1903 (Auflage 1760, R 8, davon 864
“Zusammengelegt und Vorzugsaktie laut
Beschluss der Gen.-Vers. vom
30.6.1905.”) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Nur 24 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1708
Schätzwert 400-500 €
Vogtländische FlughafenBetriebsgesellschaft mbH
Plauen i.V., Stammanteil 3.000 RM
13.5.1925 (R 12), ausgestellt auf die Fa.
Moritz Wieprecht GmbH in Plauen EF
Werbeprospekt ca. 1898 für
Vetschauer Drillmaschinen
Los 1706
Originalunterschriften Lesser für den Vorstand
und Oberbürgermeister Georg Lehmann für
den Aufsichtsrat.
Gegründet 1925 zum Bau und Betrieb des Verkehrslandeplatzes in Kauschwitz bei Plauen,
der sogar in das Netz der Lufthansa eingebunden war. Gründer waren neben der Stadtgemeinde Plauen (25 %) und der Sächsische
Flughäfen-Betriebs GmbH (20 %) vor allem am
Bestehen des Flughafens interessierte Wirtschaftsunternehmen. Im 2. Weltkrieg von der
Luftwaffe als Fliegerhorst genutzt. Außerdem
wurden (was den Alliierten während des ganzen Krieges verborgen blieb!) im nahegelegenen “Waldwerk” Syrau in Baracken unter Tarnnetzen überwiegend von französischen Kriegsgefangenen und Häftlingen aus dem Lager
Mehlteuer über 1.000 Jagdflugzeuge bzw.
Jagdbomber vom Typ Me 109 produziert und in
Plauen-Kauschwitz probegeflogen, auch die
Endmontagehalle befand sich auf dem Flughafengelände. Nach dem Krieg wurden das geheime Flugzeugwerk im Märchenwald zwischen Syrau und Kauschwitz und der Flughafen
von den Sowjets genutzt, später übernahm die
NVA. Heute überdeckt ein Gewerbegebiet die
Reste der Anlage, die Fläche des ehemaligen
Flugfeldes wird landwirtschaftlich genutzt.
In dieser Stückelung ein Unikat aus dem
Reichsbankschatz.
Schätzwert 30-80 €
Rohölmotoren. 1910-12 auch Bau von KleinAutomobilen mit 12 bzw. 20 PS. Die VOMAG
gründete 1918 die Bayer. Vomag-Kraftwagenwerke GmbH in München und 1919 die Deutsche Automobilkonzern GmbH (letztere ein Gemeinschaftsunternehmen mit den Dux-Automobilwerken, der Magirus AG und der Presto-AG).
1919/20 Expansion des Plauener Werkes (am
unteren Bahnhof an der Linie Weischlitz-Gera)
durch Ankauf der benachbarten, während des
1. Weltkriegs als Munitionswerk betriebenen
Kunstseidefabrik (Werk II) und der Stickerei-Industrie GmbH (Werk III). Auf dem 210.000 qm
großen Gelände arbeiteten nun über 5.000 Beschäftigte. 1922 außerdem noch Gründung der
Standard-Compositor AG, die eine in den USA
entwickelte Setzmaschine produzierte. Die VOMAG-Aktien waren in Berlin, seit 1921 auch in
Frankfurt börsennotiert. Als eines der vielen Opfer der Weltwirtschaftskrise 1932 in Konkurs
gegangen. Auf Betreiben der Banken danach
Gründung der Vomag-Betriebs-AG als Auffanggesellschaft. Zu DDR-Zeiten wurden im Werk
Plauen („Repwerk“ genannt) Lastkraftwagen instandgesetzt und ungarische Ikarus-Busse zum
Teil demontiert und wieder neu aufgebaut. Im
Werk Zittau wurden die bekannten ROBURLastkraftwagen hergestellt. Auf dem VOMAGGelände in Plauen lebte Ende der 90er-Jahre
die Tradition der Bus-Produktion wieder auf: Der
bekannte Omnibus-Hersteller Neoplan betreibt
dort heute eine Endmontage.
Los 1713
Leubnitz-Werdau, Aktie 1.000 RM
1.4.1941 (Auflage 2000, kpl.
Aktienneudruck, R 3) EF
Gegründet 1891 unter Übernahme der Firma Fokke & Kahle. Zum Besitztum gehörten eine Spinnerei mit Färberei in Leubnitz, eine Spinnerei in Werdau und eine Dampfzigelei in Werdau. Erzeugt wurden bis nach 1945 Vigognegarne (Vigogne ist eine
Mischung aus Schurwolle und Baumwolle),
Streichgarne und Flockenbastmischgarne.
Schätzwert 75-150 €
Voigt & Haeffner AG
Frankfurt a.M., Aktie 100 RM Mai 1935
(Auflage 2250, R 5) UNC-EF
Los 1710
Schätzwert 225-300 €
Vogtländische Schuhfabrik
Malz & Sohn AG
Netzschkau i. Vogtl., Aktie Lit. B 1.000
Mark 3.2.1923 (Auflage 6900, R 9) EF-VF
Gründung 1922 zur Übernahme der vorher als
Kommanditgesellschaft geführten Fabrik.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Vigogne-Aktien-Spinnerei Werdau
ger Steuerbelastungen brachten 1924 einen
fünfmonatigen Produktionsstillstand und einen
hohen Verlust. Nachdem die englische Konkurrenz zudem noch 25-30 % und mit günstigeren
Zahlungsbedingungen anbieten konnte, war
1925 der Konkurs unausweichlich.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Flughafen Plauen i.V.
Los 1711
Gründung 1885 als Firma Staudt & Voigt, 1889
Verlegung des Werkes von der Innenstadt nach
Bockenheim, 1900 Umwandlung in eine AG,
nachdem die internationale elektrotechnische
Ausstellung in Frankfurt und der einsetzende
schnelle Aufschwung der Elektrotechnik der
Firma starke Erfolge brachte. Hergestellt wurde
Installationsmaterial jeder Art für Industrie,
Bergwerke und Schiffe, Hoch- und Niederspannungs-Schaltgeräte und komplette Schaltwarten. Schon 1896 wurde für die Anwendung des
elektrischen Stromes für Koch- und Heizzwekke außerdem die “Chemisch-elektrische Fabrik
Prometheus gegründet”. Bald beschäftigte das
Werk an die 4.000 Mitarbeiter, was 1910 eine
erneute Verlegung auf das Gelände des neuen
Osthafens erforderte. Börsennotiz Frankfurt
und (bis 1935) Berlin. Nachdem die Familie ihre Anteile abgegeben hatte waren lange die
Deutsche und die Dresdner Bank Großaktionäre, 1940 ging die Aktienmehrheit dann an die
Deutsche Continental-Gas-Ges. in Dessau.
1952 gemeinsam mit der Schorch-Werke AG,
Rheydt Gründung einer Produtionstochter in
Sao Paulo, Brasilien. 1959 ebenso wie die Contigas-Tochter Askania-Werke AG, Berlin-Mariendorf (vorm. Dessau) und die Kabelwerk
Vohwinkel GmbH auf die Schorch-Werke AG in
Mönchengladbach verschmolzen, die sich in
“Continental Elektroindustrie AG” umbenannte.
Schließlich übernahm 1964 die Bergmann
Elektricitätswerke AG, Berlin und damit der Siemens-Konzern die Aktienmehrheit.
Schätzwert 50-125 €
Vogtländische Tüllfabrik AG
Plauen i.V., VZ-Aktie 1.000 Mark
22.6.1920 (Auflage 250, R 5) EF
Los 1707
Gründung 1906. Hergestellt wurden Tülle aller
Art für Spitzen, Gardinen, Brautschleier und
Kleider. 1921 wird die Fabrikation von Madrasund Bagdad-Gardinen sowie von Kongreß- und
Tapisseriestoffen aufgenommen. Börsennotiz
Berlin, später Leipzig. 1938 Bau eines Kameradschaftshauses. Ab 1939 vor allem mit dringenden Kriegsaufträgen beschäftigt.
Schätzwert 100-175 €
Viskose AG
Eisenach, Aktie 1.000 Mark Aug. 1921
(Auflage 7000, R 8) VF+
Gründung 1919 in Eisenach als „Erste Stapelfaserfabrik für Volksbekleidung“, 1921 Umfirmierung wie oben und Sitzverlegung nach Arnstadt (dort wurde ein Werk der Vereinigte Gothania-Werke AG erworben). Hergestellt wurden Kunstseide und Stapelfaser. Für damalige
Verhältnisse eine Sensation: Schon 1920 gab
die Gesellschaft Stück 1000 spezielle ArbeiterNamens-Aktien à 200 M nur für Belegschaftsangehörige aus. Als Folge der Weltwirtschaftskrise 1930 in Konkurs gegangen.
164
Los 1714
Schätzwert 20-60 €
Volksstaat Hessen
Los 1709
Schätzwert 200-250 €
Vogtländische Maschinenfabrik
(vorm. J. C. & H. Dietrich) AG
Plauen i.V., VZ-Aktie Lit. C 1.000 RM
10.5.1928 VF
Gründung 1895. Produziert wurden SchiffchenStickmaschinen, Webstühle, Rotationsdruckmaschinen, Panzer, Busse, Lastkraftwagen und
Los 1712
Schätzwert 100-150 €
Vogtländische Webstuhlfabrik AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 Mark 25.5.1923
(Auflage 8000, R 9) VF
Gründung 1921 zwecks Produktion von Webstühlen (das Vogtland war bis in unsere Tage
eines der Zentren der deutschen Textilindustrie). Liquiditätsengpässe wegen übermässi-
Darmstadt, 8 % Teilschuldv. 1.000 RM
20.2.1929 (R 4) EF
Hessen, Reichsfürstentum seit 1292, wurde
1567 durch Erbfolge gevierteilt. Später blieben
nur Hessen-Kassel (1868-1944 die preußische
Provinz Hessen-Nassau) und Hessen-Darmstadt (zunächst Großherzogtum, 1918-45 Freistaat). Das heutige Land Hessen wurde am
19.9.1945 gebildet.
Los 1715
Schätzwert 80-100 €
Volksvereins-Verlag GmbH
München-Gladbach, 7,5 % Pfandbrief
1.000 fl. 25.6.1928 (Auflage 190, R 7) VF
Gesamtanleihe von 210.000 Gulden, aufgelegt
unter Garantie des Priorats der BenediktinerPater in Kempen. Zweisprachig holländisch
und rückseitig deutsch.
Der Volksverein Mönchen-Gladbach wurde 1890
von einigen katholischen Honorationen aus Köln gegründet. Der Verein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die in den meist unteren Gesellschaftsschichten der Bevölkerung als Arbeiter, Handwerker
und Beuern lebeneden katholischen Gläubigen des
Deutschen Reiches für soziale Fragen zu interessieren und in ihrer religiösen Überzeugung zu stärken.
Los 1716
Nr. 1719
Gründung 1927 zum Bau und Betrieb von Wasserkraftwerken. Großaktionär war zur Zeit des
„Anschlusses“ das Essener RWE.
Los 1719
Schätzwert 200-250 €
Vorarlberger Kraftwerke AG
Bregenz, Aktie 1.000 RM Sept. 1942
(Auflage 6980, kpl. Aktienneudruck
wegen Neustückelung, R 8) EFBau und Betrieb von Wasserkraftwerken. 1890
Erstellung der Wasserkraftanlage Rieden, 1899
der Kraftanlage Dornbirn, 1901-1930 stufenweise Bau der Dampfkraftanlage Rieden. Das
Elektrizitätswerk Andelsbuch wurde 1908 in
Betrieb genommen. Im gleichen Jahr wurde die
Energielieferung auf benachbarte bayerische
und württembergische Gebiete ausgedehnt.
1928 wurden die privaten Vorarlberger Kraftwerke in eine AG umgewandelt. 2000 fusioniert auf die Vorarlberger Illwerke AG.
Los 1722
Schätzwert 75-150 €
Klettendorf Kr. Breslau, Sammelaktie 100
x 200 RM Mai 1934 (R 6) EF
Vorschuß-Verein zu Alsleben
Baumeier, Otto, Kieling & Co. KGaA
Alsleben a.S., Namensaktie Serie E 100
RM 1.7.1929 (Auflage 500, R 5) EF
Los 1723
Gründung 1872 als Genossenschafts-Bank,
seit 1889 KGaA.
W. A. Scholten Stärkeund Syrup-Fabriken AG
Schätzwert 50-100 €
Schätzwert 175-275 €
Brandenburg (Havel), Aktie 1.000 Mark
April 1918 (Auflage 800, R 7) EF
Vomag Maschinenfabrik AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 25.2.1941
(Auflage 2000, R 2) EF
Schätzwert 600-750 €
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Riesiger Löwe im Unterdruck.
1872 gegründet als Vorwohler Portland-Cement-Fabrik Prüssing, Planck & Co. (Kommenditgesellschaft), 1875 Umwandlung in eine
KGaA. 1888 fiel der Name Prüssing aus der
Firmierung fort. AG seit 1907. 1928 umbenannt in Vorwohler Portland-Cement-Fabrik
AG. Hergestellt wurde Portland-Cement und die
daraus hergestellten Baustoffe. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Norddeutschen
Portlandfabrik Misburg AG, Hannover. In Berlin,
Braunschweig und Hannover börsennotiert.
Los 1720
Gegründet 1906 zur Fortführung der Stärke-,
Syrup- und Dextrinfabriken von W. A. Scholten
in Brandenburg, Landsberg an der Warthe und
Kreuz an der Netze. Alle Fabriken lagen jeweils
günstig direkt am Wasser und der Eisenbahn
mit eigenen Anschlußgleisen (die Fabrik in
Brandenburg an der schiffbaren Havel bzw. der
Brandenburgischen Städtebahn, die Fabrik in
Landsberg an der schiffbaren Warthe bzw. der
Preussischen Ostbahn, die Fabrik in Kreuz hatte eine Feldbahnverbindung zur schiffbaren
Netze und ein Anschlußgleis ebenfalls an die
Ostbahn). In Berlin börsennotiert.
os 1724
Hannover, Aktie 1.200 Mark 8.9.1923
(Auflage 1800, R 5) EF
Gründung 1922 zum Betrieb einer Zuckerfabrik
und Raffinerie. Außerdem gehörten der AG
selbst fast 5.000 ha Ackerflächen. Börsennotiz
im Freiverkehr Breslau, Großaktionär war die
Süddeutsche Zucker-AG in Mannheim.
Schätzwert 20-60 €
Schätzwert 50-125 €
Vorwohler Portland-Cement-Fabrik
Planck & Co. AG
vom Rath, Schoeller & Skene AG
Los 1717
Nr. 1726
und über 300.000 t Güter befördert wurden.
1967 Auflösung der AG; Anliegerkommunen
und Gleisanschließer gründeten die VorwohleEmmerthaler Verkehrsbetriebe GmbH als Auffanggesellschaft. Ab 1968 nahm man auf der
Strecke Bodenwerder-Hameln den Reisezugverkehr wieder auf, doch die dafür eingesetzten
gebrauchten Schienenbusse gaben in rascher
Folge ihren Geist auf; seitdem dient die Strekke nur noch dem Güterverkehr.
Großformatiges Papier, dekorativer G&D-Druck.
Radeberg, Aktie 1.000 Mark 2.5.1899.
Gründeraktie (Auflage 600, R 9) VF
Mit Originalunterschriften, u.a. Edmund Hirsch
als Vorstand.
Gegründet 1873, AG seit 1899. In Betrieb befanden sich 2 Sandbläsereien und 8 Glasöfen.
Börsennotiz Berlin und Dresden. Die Familie
Hirsch gehörte zu den alten in ganz Mitteleuropa verbreiteten Glasmachergeschlechtern. Vor
allem in Sachsen und in der Lausitz wurden im
19. Jh. zahlreiche Glashütten von dieser Familie gegründet. Die Nachfahren von Johann Baptist Hirsch gründeten in der zweiten Hälfte des
19. Jh.. drei Glasfabriken in Radeberg und Pirna in Dresden, Altenburg in Thüringen, Weißwasser/Oberlausitz, sowie in Ruhland bei
Lauchhammer, Bunzlau/Schlesien, Rauscha bei
Görlitz und Brand-Erbisdorf bei Freiberg in
Sachsen. Das 1924 in Belgien und Frankreich
entwickelte Ziehglasverfahren führte zum
Niedergang der Radeberger Glashütten. 1928
G & D-Druck mit Firmensignet.
Geschichte siehe Los 1709.
Los 1721
Schätzwert 75-200 €
Vorwohle-Emmerthaler
Eisenbahn-Gesellschaft
Eschershausen, Aktie B 1.000 Mark
8.9.1898. Gründeraktie (Auflage 455, R 5)
EF-VF
Los 1718
Schätzwert 60-80 €
Vorarlberger Illwerke AG
Bregenz, 4,5 % Schuldv. 1.240 RM Juli
1939 (R 7) EF
Ausgegeben zum Umtausch der 6 %-igen
Pfund Sterling-Anleihe vom Jahre 1929 über
insgesamt 2 Mio. £ unter Mitwirkung von N.M.
Rothschild & Sons.
Gründung 1898 durch die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft (Finanzierung),
Vering & Waechter (Bahnbau und bis 1917 Betriebsführung), die Mitteldeutsche Creditbank
und den Kreis Holzminden zum Bau der 31,8
km langen normalspurigen Nebenbahn Vorwohle-Bodenwerder-Emmerthal. 1908 erwarb
die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft
die Aktienmehrheit und wurde 1922 Alleinaktionär. Ihre Glanzzeit hatte die Bahn in den 50er
Jahren, wo mit 8 Lokomotiven und bis zu 140
Mann Belegschaft 1/2 Mio. Fahrgäste im Jahr
Nr. 1724
165
Landesprodukten und Kolonialwaren, außerdem Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven sowie Marmelade.
Los 1734
Schätzwert 200-250 €
Wagfina Westeuropäische
AG für Finanzierungen
Berlin, Interimsschein 1.000 RM
6.11.1933 (Auflage nur 4 Stück für die
aktienrechtlich erforderlichen 4
Mitgründer, weitere 196 in einer
Sammelurkunde verbrieft, R 10) EF
Ausgestellt auf Adolphe Klaczkin, der auch original für den Vorstand unterschrieben hat.
Gründung 1933 durch französische Geschäftsleute für Finanzierungen insbesondere in der
Filmbranche.
Alte Postkarte mit Abb. der Glasfabrik in Weißwasser / Oberlausitz
kam die gesamte Radeberger Glasindustrie, die
bis dahin führend in ganz Deutschland war,
zum Erliegen.
Die Gründeraktie wie auch noch die nächsten drei
Emissionen waren zuvor völlig unbekannt gewesen!
Los 1725
Los 1737
Schätzwert 30-75 €
Waggonfabrik L. Steinfurt AG
Königsberg (Pr.), Aktie 100 RM Juni 1942
(Auflage 900, R 3) UNC-EF
Bereits 1830 von Benjamin Leopold Steinfurt
gegründete Maschinenfabrik, AG seit 1922.
Von der Königlichen Ostbahn erhielt die Gesellschaft 1865 ihren ersten größeren Auftrag über
50 offene Güterwaggons, bereits 1873 lieferte
sie den 1000. Waggon aus. Bis 1909 wurde
die früher in der Innenstadt gelegene Fabrik auf
ein neues Werksgelände unterhalb der Stadt
am schiffbaren Pregel mit eigenem Bahnanschluß und Kaianlagen verlegt; schon 1907
war in unmittelbarer Nähe ein Sägewerk mit
großem Holzlagerplatz erworben worden. Hergestellt wurden Güter-, Personen- und Spezialwagen aller Art, Straßenbahnwagen, Lastwagenanhänger, Karosserien sowie Schulmöbel.
Börsennotiz: Berlin und Königsberg. 1955
wegen der sehr wertvollen 42,75 %igen Beteiligung an der Scharfenbergkupplung AG Sitzverlegung nach Hamburg. (Der Rest der Anteile lag bei Busch Waggon, später gingen die Anteile komplett an LHB in Salzgitter, heute
Alsthom Transportation). 1968 wegen Vermögenslosigkeit im Handelsregister gelöscht.
Schätzwert 600-750 €
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Radeberg, Aktie 1.000 Mark 20.4.1901
(Auflage 150, R 10) VF
Mit Originalunterschriften, u.a. Edmund Hirsch
als Vorstand. Identische Gestaltung wie voriges
Los.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Kleine
Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1726
Schätzwert 200-250 €
Los 1732
Schätzwert 100-175 €
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Radeberg, Aktie 5.000 Mark 8.11.1923
(Auflage 2000, R 7) EF+
Dieser hohe Nennwert war zuvor völlig unbekannt gewesen!
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Radeberg, Aktie 1.000 Mark Dez. 1920
(Auflage 1000, R 8) VF+
Schätzwert 200-250 €
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Radeberg, Aktie 1.000 Mark Juni 1921
(Auflage 1200, R 8) VF
Mit Originalunterschriften, u.a. Edmund Hirsch
und Otto Hirsch als Vorstand. Dies wie auch die
nächsten zwei Lose identische Gestaltung wie
voriges Los.
Kleine Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1728
Schätzwert 150-250 €
Waggon- und Maschinenfabrik AG
vorm. Busch
Bautzen, Genussschein o. N. 9.3.1923
(Auflage 25000, R 7) EF
Dekoratives Papier.
Gründung bereits 1846, AG ab 1896 als „Wagenbauanstalt und Waggonfabrik für elektrische Bahnen (vorm. W. C. F. Busch) AG“ mit Sitz
in Hamburg. Neben der Fabrik in HamburgEimsbüttel gehörte der AG auch die Waggonfabrik der vormaligen „Maschinenfabrik Melzer &
Co. KG“ in Bautzen. 1912 Sitzverlegung nach
Bautzen. 1928 Fusion mit der Linke-Hofmann
AG in Breslau (1934 wieder getrennt). Das in
der DDR enteignete Werk in Bautzen gehörte
nach der Wende zur DWA Deutsche Waggonbau AG, seit 1998 Teil des kanadischen Bombardier-Konzerns.
Mit Originalunterschriften, u.a. Edmund Hirsch
als Vorstand.
Los 1727
Los 1735
Los 1738
Schätzwert 60-100 €
Walchenseewerk AG
und Mittlere Isar AG
München, 4,5 % Schuldv. 5.000 Mark
15.12.1921 EFDie „Walchensee-Anleihe“ wurde zur Finanzierung des Pumpspeicherkraftwerks zwischen
Walchensee und Kochelsee ausgegeben. Der
Bau dieses Werkes war in der schlimmen Inflationszeit vor allem als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gedacht. Heute zu E.ON Bayern gehörig.
Schätzwert 75-150 €
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Radeberg, Aktie 1.000 Mark April 1922
(Auflage 1800, R 6) VF+
Los 1733
Schätzwert 50-150 €
Wachs & Flössner AG
Los 1729
Schätzwert 75-125 €
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Radeberg, Aktie 1.000 Mark Nov. 1922
(Auflage 7000, R 6) VF+
Dresden, Aktie 1.000 Mark 19.12.1901.
Gründeraktie (Auflage 1000, später
reduziert auf 725, R 3) EF
1941 Nennbetrag berichtigt auf 1.300 RM.
Gründung 1901. Die schon seit 1868 als oHG
bestehende Firma betrieb einen Großhandel in
Los 1736
Schätzwert 60-100 €
Waggonfabrik Jos. Rathgeber AG
München, Aktie 100 RM Jan. 1935
(Auflage 11000, R 5) EF
Los 1730
Dekorativer Druck mit Ansicht der Waggonfabrik.
Gründung 1852, AG seit 1911. Hergestellt wurden Waggons, Straßenbahnwagen, Tieflader
und Autobus-Aufbauten. 1976 Firmenänderung in Rathgeber AG.
Schätzwert 40-100 €
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Los 1739
Schätzwert 30-50 €
Walchenseewerk AG Mittlere Isar AG - Bayernwerk AG
München, 7-15 % Schuldv. 20.000 Mark
20.2.1923 (R 5) EF
Radeberg, Aktie 1.000 Mark 27.4.1923
(Auflage 12000, R 5) VF+
Sehr dekorativ, große Abb. des bis heute berühmten Walchenseewerks mit seinen riesigen
Druckrohren aus der Vogelperspektive mit
grandiosem Alpenpanorama.
Los 1731
Los 1740
Schätzwert 30-75 €
Radeberg, Aktie 1.000 Mark 8.11.1923
(Auflage 22000, R 3), später umgestellt
auf 20 RM UNC-EF
München, 7-15 % Schuldv. 50.000 Mark
20.2.1923 (R 7) VFNr. 1734
166
Schätzwert 30-50 €
Walchenseewerk AG Mittlere Isar AG - Bayernwerk AG
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Nr. 1744
Los 1741
Schätzwert 50-125 €
Los 1744
Schätzwert 275-350 €
Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke
Walther & Cie. AG
Köln-Dellbrück , Aktie 1.000 Mark
10.8.1920 (Auflage 1000, R 4) EF
Warstein, Aktie 100 RM 14.1.1925
(Auflage 4000, R 8) EF-
Gründung 1874. Bau von Kesselanlagen, Wanderrosten, Entstaubungsanlagen, Feuerlöschanlagen. In letzterer Branche als Total-WaltherFeuerschutz noch heute tätiges Unternehmen.
Börsennotiz Düsseldorf.
Umbenannt in „Warsteiner und Herzoglich
Schleswig-Holsteinische Eisenwerke AG“ am
17.9.1925.
Die Werke im sauerländischen Warstein wurden
bereits 1739 zur Verhüttung der Erzvorkommen
in unmittelbarer Nähe gegründet. 1872 wurde
das Eisenwerk Holzhausen bei Homberg (Bez.
Kassel) erworben und die “AG Warsteiner Gruben- und Hüttenverein” gebildet. 1925 wurden
die schon 1794 gegründeten “Herzoglichen Eisen- und Emaillierwerke AG” in Primkenau (Bez.
Liegnitz) übernommen, zugleich Umfirmierung
in “Warsteiner und Herzoglich Schleswig-Holsteinische Eisenwerke AG”. 1945 gingen mit
der Friedrich-Christianshütte und der Ver. Dorotheen- und Henriettenhütte in Schlesien 70 %
der Produktionsbasis verloren. 1948 Sitzverlegung von Primkenau nach Warstein. Im Werk
Eisenhammer und der St. Wilhelmshütte in Warstein und dem Eisenwerk Holzhausen wurden
Badewannen, Herde, Zimmeröfen, Ölöfen, Achsen, Gesenk- und Freiformschmiedestücke produziert. 1967 Vergleich, anschließend ging die
in Düsseldorf börsennotierte AG in Liquidation.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher nicht bekannt gewesen.
Los 1742
Schätzwert 20-60 €
Wanderer-Werke AG
Siegmar-Schönau, Aktie 1.000 RM Mai
1942 (Auflage 14636, R 1) UNC-EF
G&D-Druck mit Firmensignet.
Gründung 1885 als „Chemnitzer Velocipedfabrik Winklhofer & Jaenicke“, seit 1896 „Wanderer Fahrradwerke AG“. Ab 1902 auch Bau
von Motorrädern, 1904 Produktionsbeginn der
legendären Continental Schreib-, Rechen- und
Buchungsmaschinen. Der 1912 aufgenommene Kraftfahrzeugbau wurde 1932 in die neu
gegründete Auto Union AG eingebracht (gemeinsam mit Zschopauer Motorenwerke, Audi
und Horch). 1949 Sitzverlegung nach München. Noch heute börsennotierte Gesellschaft.
Los 1743
Nr. 1760
Los 1745
Schätzwert 100-125 €
Wartburgstadt Eisenach
Eisenach, 10 % Schuldv. 5.000 Mark
12.2.1923 (Auflage 5200, R 10) EF-VF
Teil einer Anleihe von 200 Mio. Mark für Grundstückskäufe, Wohnungsbauten und die städtischen Werke. Großformatiges, dekoratives
Stück mit Stadtwappen.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1747
Schätzwert 10-50 €
Wasserwerk für das nördliche
westfälische Kohlenrevier
Gelsenkirchen, Aktie 100 RM Dez. 1941
(Auflage 20000, R 1) UNC-EF
Nr. 1745
Los 1746
G & D-Druck.
Schätzwert 400-500 €
Wasserwerk für das nördliche
westfälische Kohlenrevier
Gelsenkirchen, Aktie 1.000 Mark
1.7.1921 (Auflage 28000, R 10) Kleinere
Rostflecke EF-VF
Gründung 1887 mit Sitz in Castrop, gleich darauf Sitzverlegung nach Schalke und 1892 nach
Gelsenkirchen. 1973 Umfirmierung in Gelsenwasser AG. Die noch heute börsennotierte und
in seiner Art größte Gesellschaft besitzt 13
Wasserwerke und ein Rohrnetz von 6415 km
Länge. 1/3 der Erlöse werden im Erdgasgeschäft erwirtschaftet. Seit der Wende sind Versorgungsgebiete in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hinzugekommen. Börsennotiz Berlin und Düsseldorf.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher
nicht bekannt gewesen.
Los 1748
Schätzwert 100-175 €
Weddy-Pönicke & Steckner AG
Halle (Saale), Aktie 1.000 RM 20.6.1927
(Auflage nur 50 Stück, R 7) EF
Gründung 1923. Fabrikation von und Handel
mit Wäsche aller Art, Bettstellen, Betten, Gardinen und anderen Textilwaren. 1931 Insolvenz
und Zwangsvergleich. In den Folgejahren erholte sich die Gesellschaft wieder.
Schätzwert 40-75 €
Warenkreditbank AG
Berlin, Aktie 5.000 Mark 1.1.1923
(Auflage 30000, R 6) EF
Gründung Dez. 1919. Beleihung und Bevorschussung von Waren, Förderung von Export
und Import. 1922 Gründung der Donner & Lüders AG in Halberstadt, der Bayerischen Warencreditbank AG und der Bank für Handel und
Filmindustrie AG, München. Im Okt. 1925 Beschluss der Auflösung und Liquidation.
Nr. 1746
Nr. 1759
167
Von Ernst Hübners Maschinenfabrik zu Otto Happels GEA
Der lange und steinige Weg der Wegelin & Hübner Maschinenfabrik und Eisengiesserei
und wird 1999 von der GEA AG in Bochum
übernommen.
Die Gründeraktie war vorher völlig unbekannt,
nur 3 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Los 1750
Schätzwert 600-750 €
Wegelin & Hübner Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Halle a/S., Aktie 1.000 Mark 30.6.1920
(Auflage 2150, R 12) VF
Identische Gestaltung wie die Gründeraktie.
Auch diese Ausgabe war vorher völlig unbekannt, ein Unikat. Minimale Randschäden
fachgerecht restauriert.
Los 1754
Schätzwert 225-300 €
Wegelin & Hübner Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Halle a/S., Aktie 1.000 RM Dez. 1936
(Auflage 700, R 9) EF+
Wiederum, wie übrigens auch die beiden folgenden Lose, eine vorher völlig unbekannt gewesene Emission. Nur 6 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
Los 1751
Nr. 1749
gewandelt, nachdem zuvor 1884-95 fünf neue
Schätzwert 800-1000 €
Fabrikhallen errichtet worden waren. 1901
Wegelin & Hübner Maschinenfabrik
Übernahme der Halleschen Union AG, 1917 Erund Eisengiesserei AG
werb des angrenzenden Geländes von der A.
Halle a/S., Aktie 1.000 Mark 25.6.1899.
Wernicke Maschinenbau AG. Die in Berlin (ab
Gründeraktie (Auflage 3850, R 10) VF
1932 Leipzig) börsennotierte AG muß 1932
und 1936 zweimal mit Kapitalherabsetzungen
Großes Hochformat mit sehr hübscher Umrahsaniert werden, übersteht aber die Weltwirtmung.
schaftskrise. 1946 verstaatlicht und mit der
Ernst Hübner (1840-1905) und Alfred Wegelin
Halleschen Maschinenfabrik und Eisengießerei
(1841-88) gründeten 1869 in Halle eine Mazum VEB Maschinenfabrik Mafa Halle zuschinenfabrik, die Pumpen, Kompressoren,
sammengeschlossen. 1962 der VVB “Luft- und
Pressen und Dampfmaschinen für Brauereien,
Kältetechnik” in Dresden zugeordnet. Nach der
Zuckerfabriken und die chemische Industrie
Wende 1990 mit 2200 Beschäftigten als ILKA
herstellte. 1873 wurde die Fabrik um eine EiMaschinenfabrik Halle GmbH reprivatisiert.
sengießerei erweitert. 1886 Beginn der Ferti1993 gibt die ILKA das alte Areal mit seiner
gung von Eis- und Kälteerzeugungsmaschinen.
ehemals prachtvollen Industriearchitektur (die
Das Unternehmen erlangte auch internationale
seitdem verfällt) auf und zieht nach Döllnitz.
Bekanntheit und wurde, zusammen mit weiteNach mehreren gescheiterten Privatisierungsren Maschinenfabriken, 1899 in eine AG umversuchen hat ILKA nur noch 50 Beschäftigte
Los 1749
Schätzwert 600-750 €
Wegelin & Hübner Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Halle a/S., Aktie 1.000 Mark 16.3.1922
(Auflage 4000, R 12) VF
Ebenfalls bisher ganz unbekannt gewesen, ein
Unikat. Minimale Randschäden fachgerecht
restauriert.
Los 1755
Schätzwert 75-125 €
Wegelin & Hübner Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Halle a/S., VZ-Aktie 700 RM Dez. 1936
(Auflage nur 50 Stück, R 7) UNC
Los 1756
Schätzwert 100-150 €
Wegelin & Hübner Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Halle a/S., Aktie 1.000 RM Jan. 1941
(Auflage 350, R 8) UNC
Identisch gestaltet wie Los 1754.
Steinerne "Hübnerbank" in Bad Kissingen
Los 1752
Schätzwert 275-350 €
Wegelin & Hübner Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Halle a/S., Aktie 1.000 Mark 29.7.1922
(Auflage 6500, R 9) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Auch diese Ausgabe war zuvor ganz unbekannt, nur 6 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 1753
Schätzwert 75-150 €
Wegelin & Hübner Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Halle a/S., Aktie 1.000 Mark 4.12.1922
(Auflage 21000, R 7) EF-VF
Mittendurchsicht durch die Giesserhalle der ehemalige Maschinenfabrik
168
Ebenfalls identisch gestaltet.
Alte Werbeanzeige
Los 1762
Schätzwert 200-250 €
Wengolit-Werke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1923
(Auflage 3000, R 9) EF-VF
Los 1757
Gründung 1919 zur Fabrikation chemischer
Produkte. 1922 Umwandlung in die „AG für
Verwertung chemischer Geheimverfahren“ in
Berlin. Hinter dieser hochtrabenden Firmenbezeichnung verbarg sich die Fabrikation von
Steinnuss-Knöpfe-Ersatz. Ende 1922 wieder
umbenannt in „Wengolit-Werke AG“, Rückverlegung des Sitzes nach Hamburg. 1925 für
nichtig erklärt.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Vorher
nicht dagewesener Jahrgang.
Schätzwert 100-175 €
Weimar-Halle AG
Weimar, Aktie 1.000 RM April 1925.
Gründeraktie (Auflage 200, R 7) EF
Gründung 1925 u.a. durch die Stadt Weimar
und die Städtische Sparbank zwecks “Errichtung und Verwaltung eines Saalbaues zur Förderung der geistigen und künstlerischen Belange Weimars als überlieferte Pflegestätte deutscher Kultur”. Der Saalbau fasste 3000 Besucher, angeschlossen waren ein Konzert- und
Kammerspielsaal, das Parkkaffee und Parkrestaurant mit Gartenterassen sowie Konferenzräume. Zuletzt war die Stadt Weimar Alleinaktionär. Die Halle wurde im Krieg nicht zerstört
und wurde 1945 Ausweichspielstätte des
Deutschen Nationaltheaters Weimar. 1947
übernahm die sowjetische Garnison die Halle
und richtete dort ein Spielkasino ein. Erst 1974
konnte die Stadt Weimar die Halle wieder als
Kultur- und Kongreßzentrum übernehmen.
1999 Eröffnung des Neubaues unter dem Namen congresscentrum neue weimarhalle.
Los 1758
Schätzwert 100-175 €
Weiß & Zimmer AG
M. Gladbach, Aktie 1.000 RM Aug. 1924
(Auflage 240, R 8) EF
Los 1761
Schätzwert 300-375 €
Weißthaler Spinnerei AG
Mittweida, Global-Aktie 84 x 100 RM
3.4.1935 (R 12) EF-VF
Nach Gründung der Weißthaler Spinnerei
druckte man keine neuen Aktien, sondern verwendete z.T. die 100-RM-Aktien der in Konkurs
gegangenen Weißthaler Spinnerei und Weberei
mit entsprechendem Überdruck weiter, zum Teil
gab man Globalurkunden aus, in denen eine
unterschiedliche Anzahl Aktien zusammengefaßt war. Maschinenschriftliche Ausführung,
Originalunterschriften.
Gründung 1875 als Weissthaler Aktien-Spinnerei, 1919 umbenannt in Weißthaler Spinnerei und
Weberei AG. Die Fabrik mit 600 Webstühlen produzierte jährlich bis zu 2,5 Mio. Pfund engl. Garn
und 7 Mio. Meter Stoffe. 1916 Sanierung der Gesellschaft. 1921 Interessengemeinschaft mit der
Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur AG
(diese war dann auch Großaktionär). Notierte im
Freiverkehr der Börsen Leipzig, Dresden und
Chemnitz. 1932 als eines der unzähligen Opfer
der Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen Ab
1934 führte als Auffanggesellschaft die Weißthaler Spinnerei AG den Betrieb weiter. Die Weberei
wurde zunächst verkauft, aber 1937 zurückerworben und 1942 dann stillgelegt. 1946 enteignet und 1950 der Wäscheunion Mittweida zugeordnet. Erst nach der Wende wurde das Werk
1990 wegen Auftragsmangel geschlossen.
Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Gründung 1923 unter Übernahme der seit mindenstens 1879 bestehenden Firma Weiß &
Zimmer. Betrieb einer Geschäftsbücherfabrik
und Buchdruckerei.
Los 1759
Los 1763
Schätzwert 75-150 €
Werger’sche Brauerei-Gesellschaft
Worms, Aktie 1.000 Mark 22.8.1905
(Auflage 250, R 6) EFBesonders schöne Umrahmung.
Das Stammhaus, die “Brauerei zu den zwölf
Aposteln” in Worms, wurde Anfang des 18. Jh.
gegründet, war dann die Carl Wergersche
Brauerei und Mälzerei, 1886 in eine AG umgewandelt. Übernommen wurden die Binger Aktienbrauerei, die Elefantenbrauerei vorm. L.
Rühl in Worms, die Schwetzinger Brauerei
“Zum Zähringer Löwen” und die Brauerei Karl
Fay GmbH in Darmstadt. 1929 Fusion mit der
(bis auf das Jahr 1733 zurückgehenden) Eichbaum-Brauerei in Mannheim zur EichbaumWerger-Brauereien AG. 1967/68 Erwerb der
Aktienmehrheit an der Frankenthaler Brauhaus
AG und der Brauerei Schwatz-Storchen AG in
Speyer. 1973 Umfirmierung in Eichbau-Brauereien AG, 1978 Sitzverlegung nach Mannheim.
Großaktionär ist heute die Henninger-Bräu AG.
Schätzwert 200-250 €
Werner & Bardach AG
Düsseldorf, Aktie 1.000 RM März 1928
(Auflage 386, R 8, kpl. Aktienneudruck
nach Sanierung) VF-F
Schätzwert 400-500 €
Hainsberg, 4 % Schuldv. 2.000 Mark
23.11.1909 (Auflage 1000, R 8) EF-VF
Los 1760
Los 1766
Gegründet 1922 unter der Firma Werner &
Bardach AG, Holz- u.

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