ZP Shropshire OOe
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ZP Shropshire OOe
Zuchtprogramm Shropshire Stand Oktober 2015 1. Zuchtpopulation Mit Stand vom 1. Juni 2015 sind im Landesverband für Schafzucht und Schafhaltung OÖ 21 Zuchtbetriebe gemeldet, die insgesamt 426 Zuchttiere halten, davon sind 399 weiblich und 27 männlich. Das Zuchtbuch gliedert sich in ein Hauptbuch mit den Abteilungen A, B und C, sowie ein Vorbuch. Tiere mit wesentlicher Bedeutung für das Zuchtprogramm finden sich im Hauptbuch Abteilung A. Anzahl der OÖ. Zuchttiere in den einzelnen Selektionsstufen: Hauptbuch, Abteilung A Männliche Zuchttiere: 23 Weibliche Zuchttiere: 130 Hauptbuch, Abteilung B Weibliche Zuchttiere: 63 Hauptbuch, Abteilung C Männliche Zuchttiere: 4 Weibliche Zuchttiere: 156 Vorbuch Männliche Zuchttiere: 0 Weibliche Zuchttiere: 50 Alle angeführten Tiere sind nur im Zuchtbuch des oö. Landesverbandes für Schafzucht und Schafhaltung eingetragen. Es gibt keine Überschneidungen mit anderen Zuchtbüchern von Zuchtorganisationen der gleichen Rasse. 1.1 Effektive Populationsgröße Anzahl der Zuchtbetriebe: 21 Anzahl von Zuchttieren: Gesamt: 376 Weibliche: 349 Männliche: 27 Die effektive Populationsgröße in OÖ beträgt: 100; Formel: 4 x weibliche x männliche / weibliche + männliche = effekt. Populationsgröße 1.2. Anbindung an andere Populationen: erfolgt durch gegenseitigen Austausch und Einsatz von Zuchttieren, die im Hauptbuch eingetragen sind und aus Populationen anerkannter Zuchtorganisationen stammen. Fallweise kommt es zu Importen aus Deutschland oder Großbritannien. 2014 wurde je ein Widder aus Niederösterreich, der Steiermark und zwei aus Deutschland in das oö. Zuchtbuch eingetragen. Seite 1 2. Zuchtziel 2.1. Beschreibung, Rassenmerkmale: Die Geschichte der Shropshire beginnt im 19. Jahrhundert in den englischen Grafschaften Shropshire und Staffordshire. Diese Gegenden zeichnen sich durch extensive Weidebewirtschaftung aus, in denen die Herdenhaltung von Schafen immer schon eine große Bedeutung hatte. Die Rasse Shropshire wurde damals durch Einkreuzung von Southdown in Lokalrassen heraus gezüchtet. In geringem Umfang wurden auch die beiden Rassen Cotswold und Leicester verwendet. Schnell fand sich eine große Anzahl an begeisterten und engagierter Züchter die sehr streng auf einen genau festgelegten Typ züchteten. Durch diese Anstrengungen gelang es den Züchtern sehr schnell erfolgreich den Typ des Shropshires zu vereinheitlichen. Im Jahr 1845 wurde das Shropshire erstmals auf der "Royal Show" in England ausgestellt. 1882 wurde der Shropshire Zuchtverband gegründet, der erste Zuchtverband für Schafe weltweit. 1883 wurde das Herdebuch für diese Rasse eingerichtet. Das Shropshire wurde von England aus in großer Zahl in alle wichtigen schafhaltenden Länder exportiert. Alleine im Zeitraum von 1900 bis 1920 gingen 6700 Shropshirewidder in den Export. Bereits 1889 begann die Herdbuchzucht mit Shropshire in den USA. Der 1884 gegründete US- Shropshireverband erlebte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen wahren Boom und war die weltweit größte eigenständige Zuchtvereinigung. 1947 waren bereits über eine Million Tiere von dieser Vereinigung registriert. Shropshire hatte in den USA und Kanada den höchsten Rasseanteil aller dort vertretenen Schafrassen. Rassenbeschreibung: Schafe der Rasse Shropshire haben von Natur ein aus weiches, sauberes, schwarzes Gesicht mit Wollbedeckung auf dem Hinterkopf. Widder sind durch einen kräftig bemuskelten Kopf Seite 2 gekennzeichnet. Weiche, schwarze, gutsitzende Ohren sind von mittlerer Größe und der bemuskelte Hals ist nicht zu lang. Sie besitzen einen langen, gut-symmetrischen Körper mit viel Fleisch und einen breiten geraden Rücken. Die hinteren Körperteile sind lang und breit. Die Keulen sind voll und fleischig. Die Beine sind mittlerer Länge von mattschwarzer Farbe. Die rötliche Haut ist mit einer dichten feinen Qualitätswolle bedeckt. Die Wollfeinheit beträgt 31 bis 34 Mikron. Schafe der Rasse Shropshire zählen zu den robustesten Schafrassen und können sich unter den verschiedensten Haltungsbedingungen behaupten. Shropshire Mutterschafe sind ausgezeichnete Mütter, haben einen guten Milchvorrat, neigen zu Zwillingsgeburten und erzeugen Lämmer über viele Jahre hinweg. Weiterhin ist bekannt, dass sie sanft, doch kräftig sind und eine gesunde Konstitution besitzen. Damit wird das Herdenmanagement durch wenig Mühe und Zeitaufwand vereinfacht. Shropshirewidder haben weltweit eine große Bedeutung, weil sie von Kreuzungslämmerproduzenten sehr geschätzt werden. Diese Widder sind für die Erzeugung von starken, lebhaften Lämmern, schnelle Wachstumsraten und magere, lange Qualitätskörper berühmt. Sehr bedeutend ist auch die Eigenschaft, dass Shropshire Schafe in Christbaumkulturen und Obstgärten für die Pflege eingesetzt werden können. Bei richtiger Weidetechnik und guter Gesundheit der Tiere werden weder Triebe verbissen, noch die Stämme geschält oder angebissen. Leistungsdaten: Fruchtbarkeit: Erstablammalter: Jährlingsgewicht Widder Jährlingsgewicht Schafe Altwidder: Schafe: 1,5 – 1,7 Lämmer pro Jahr 18 Monate 60 kg 50 kg 120 kg 85 kg Wolle: 3,0 – 4,0 kg 2,5 – 3,5 kg Widder Schafe Zuchtziel: Züchtung des alpenländischen Typs: Hitzebeständiger als der englische Typ, nicht zu starke Bewollung auf dem Kopf. Schlanker Kopf. Langer schlanker Körper der nicht zur Verfettung neigt. Deutlich längere Beine als der neuseeländische Typ. Züchtung auf Gras -> Kein Kraftfuttereinsatz auch während der Laktation bzw. zur Lämmermast notwendig. Feiner Fleischgeschmack auch bei älteren Tieren. Verbesserung der Widerstandsfähigkeit, vor allem gegen Krankheiten und Parasitenanfälligkeit. Sicherung der hohen Milchleistung der Mutterschafe. Gute Wachstumsraten der Lämmer. Ganzjährige Paarungsbereitschaft der Widder. Beibehaltung bzw. Verbesserung der Verbissfestigkeit. 2.2. Erbfehler: Auftretende Erbfehler sind: Ober- und Unterkieferverkürzung, Binnenhodigkeit, Brüche (Nabelbruch), Wassersucht, Spaltgaumen und Afterlosigkeit. 2.3. Art der Zucht: Beim Shropshire wird Leistungszucht mit der Hauptnutzungsrichtung Fruchtbarkeit betrieben. Seite 3 3. Zuchtmethode Die einzig zulässige Zuchtmethode ist die Reinzucht, es sind keine Fremdrassen zugelassen. 4. Zuchtbuch 4.1. Aufbau des Zuchtbuches: Das Zuchtbuch gliedert sich in Hauptbuch (Abteilungen A,B und C) Vorbuch Im Vorbuch befinden sich noch alte Tiere, die für den Aufbau des Bestandes wertvoll waren. Der Aufbau des Zuchtbuches mit Unterteilungen und Leistungskriterien ist in der Zuchtbucheinteilung festgelegt (siehe Beilage). 4.2. System der Tierkennzeichnung: Die in Zuchtbetrieben gehaltenen und im Zuchtbuch eingetragenen Tiere, sowie ihre Nachkommen müssen nach der Verordnung (EG) Nr. 21/2004 sowie den Vorgaben der Tierkennzeichnungs- und Registrierungsverordnung 2009 (BGBL. Nr. 291/2009) gekennzeichnet werden. Der Tierhalter muss die neu geborenen Tiere mit 2 identen Ohrmarken am linken und rechten Ohr nach dem Prinzip der Lebensnummernvergabe innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt kennzeichnen. Zulässig ist auch die Form der elektronischen Kennzeichnung. Diese erfolgt nach dem Prinzip der Lebensnummernvergabe innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt mit 2 identen Ohrmarkennummern am linken und rechten Ohr, wovon eine Ohrmarke elektronisch ausgeführt ist. 4.3. System der Aufzeichnung im Zuchtbuch: Das Zuchtbuch wird elektronisch geführt, wobei alle notwendigen Angaben und Änderungen in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Die Erfassung und Aufbereitung der Daten im Zuchtbuch wird durch die Zuchtorganisation durchgeführt. Die Daten der beauftragten Stellen für Leistungsprüfung werden ebenfalls durch die Zuchtorganisation in die zentrale Datenbank SCHAZI (Schaf- und Ziegendatenverbund) eingepflegt, dessen Betreiber der österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) ist. Die Durchführung der Berechnung erfolgt durch die ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH, Dresdner Straße 89/19, 1200 Wien Es enthält mindestens folgende Angaben: Ohrmarke Art der Kennzeichnung (2 Ohrmarken oder Ohrmarke + elektr. Ohrmarke oder Ohrmarke + Fesselband), die Art der Kennzeichnung wird im Zuchtbuch vermerkt. Name des Tieres Rasse Geschlecht Geburtsdatum Geburtstyp Totgeburten und verendete Lämmer innerhalb von 48 Stunden ab Geburt Originallebensnummer (bei Tieren aus Drittlandimporten) Seite 4 Einstufung im Zuchtbuch Name und Anschrift des Züchters Name und Anschrift des Besitzers/Halters Zugangs- und Abgangsdatum Ergebnis der Abstammungskontrolle, Eintrag der Tagblattnummer (falls vorhanden) Ergebnisse der Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung Geburtsdaten von Nachkommen Belegdatum mit Angabe des Vatertieres Prämierungen Erbfehler und genetische Besonderheiten Ausstellungsdatum und Empfänger von Zucht- bzw. Herkunftsbescheinigung Die Abstammung des Zuchttieres mit Angabe zumindest seiner Eltern und Großeltern Um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, wird bei allen Änderungen im Zuchtbuch das Datum und die durchführende Person automatisch dokumentiert und abgespeichert. 4.4. Melde- und Erfassungssystem: 4.4.1. Aufgaben des Züchters: Die Meldung des Züchters an den Zuchtverband mittels „Ablammmeldung“ schriftlich oder elektronisch (Herdenmanager) innerhalb von 90 Tagen enthält folgende Angaben: Ohrmarkennummer des Zuchttieres Bezeichnung der Rasse und der Tierart Geburtsdatum des Zuchttieres Geburtstyp des Zuchttieres Geschlecht des Zuchttieres Ohrmarkennummern der Elterntiere Name und Anschrift des Züchters lebend / tot (Totgeburt = verendet innerhalb von 48 Stunden) Meldung des Züchters an den Zuchtverband mittels „Verbringungsmeldung“ schriftlich oder elektronisch (Herdenmanager) innerhalb von 90 Tagen enthält folgende Angaben: Datum des Zu- und Abganges von Zuchttieren mit Ohrmarkennummer Missbildungen, genetische Besonderheiten und Erbfehler (Ober- und Unterkieferverkürzung (Fisch- und Saumaul), Binnenhodigkeit, Brüche (Nabelbruch), Wassersucht, Spaltgaumen und Afterlosigkeit) sind vom Züchter an den Zuchtverband mit der „Ablammmeldung“ zu melden. 4.4.2. Aufgaben des Zuchtverbandes: Erfassung von Allen bekannten Vorfahrensgenerationen Ohrmarke und Name der Eltern des Zuchttieres Geburtsdatum, Geburtstyp und Geschlecht der Eltern Die Einstufung des Zuchttieres im Zuchtbuch Exterieurbewertungen Seite 5 Leistungsdaten und Zuchtlinie der Eltern Tagblattnummer der DNA Genotypen Analyse (Abstammungskontrolle) Datum und Empfänger der ausgestellten Zuchtbescheinigung Erbfehlern, genetischen Besonderheiten und Missbildungen Die Eintragung der Daten im Zuchtbuch findet spätestens 6 Monate nach Eintritt des Ereignisses statt. Die für die Eintragung relevanten Unterlagen werden mindestens 5 Jahre aufbewahrt. Bei einer Abstammungsüberprüfung mittels DNA sind diese Unterlagen mindestens bis zum Abgang des Tieres aus dem Zuchtbuch aufzubewahren. 4.5. Interne Kontrolle: 4.5.1. Plausibilitätsprüfung Die Meldungen des Züchters an den Zuchtverband werden vom Zuchtbuchführer auf Vollständigkeit und Plausibilität geprüft. Im Zuge der elektronischen Erfassung der Geburtsmeldungen wird eine Plausibilitätskontrolle (Erstlammalter, Zwischenlammzeit, Inzucht) durch das EDV-Programm durchgeführt. Nicht plausible Daten werden an den Meldebetrieb zur Korrektur zurück gesendet. Die Zuchtdokumente werden bei der Ausstellung von den dafür berechtigten Personen kontrolliert und unterfertigt. 4.5.2. Abstammungskontrolle Die Abstammungsüberprüfung wird mittels einer DNA-Analyse durchgeführt. Zur Absicherung der angegebenen Abstammung müssen mindestens 5 % oder mindestens ein Tier aller im betreffenden Jahr ins Hauptbuch A aufgenommenen männlichen Zuchttiere (väterlich) auf ihre Abstammung überprüft werden. Bei weiblichen neu eingetragenen Tieren erfolgt eine stichprobenweise Untersuchung auf väterliche Abstammung im Umfang von zumindest 1%, mindestens jedoch 1 Tier jährlich. Die Stichproben werden von der Zuchtorganisation ausgewählt. Bei Haltung von mehreren Widdern in einer Herde ist eine Abstammungsüberprüfung bei allen Nachkommen, die in das Zuchtbuch eingetragen werden sollen, zwingend vorgeschrieben. 5. Leistungsprüfung 5.1. Hauptleistungsmerkmal Fruchtbarkeit 5.1.1 Hilfsmerkmale Anzahl der lebend und tot geborenen Lämmer Erstlammalter Zwischenlammzeit Zwillingsprozente Ergebnisdarstellung: Das Ergebnis wird in Form des Aufzuchtindex dargestellt. Der Aufzuchtindex ist ein Zuchtwert. 5.1.2 Methode Die Basisdaten für den Aufzuchtindex werden im Feld erhoben. Die Berechnung erfolgt nach Eingabe der Basisdaten EDV-unterstützt. 5.1.3. Erfasste Tiergruppen Der Aufzuchtindex wird bei allen Tieren im Zuchtbuch berechnet. 5.1.4. Zeitlicher Aspekt Seite 6 Der Aufzuchtindex wird bei weiblichen Tieren nach jeder Ablammung und bei männlichen Tieren jährlich errechnet. 5.2. Weiteres Leistungsmerkmal Exterieur Als Exterieur bezeichnet man das äußere Erscheinungsbild des Tieres. Die Exterieurbewertung erfolgt durch ausgebildetes Zuchtverbandspersonal oder geschulte Bewerter 5.2.1. Hilfsmerkmale Typ Rahmen Form Fundament Wolle Ergebnisdarstellung: Für alle Hilfsmerkmale werden Noten von 1- 9 vergeben. Aus diesen Noten ergibt sich die Exterieurklasse. (siehe Tabelle Seite 8) Typ: Die Typnote umfasst den Rassetyp, den Ausdruck, Kopf, Kopffalten, Ramsung, Ohrausprägung sowie Kopf- und Beinbewollung. Note Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 4 3 2 1 durchschnittlich ausreichend mangelhaft schlecht Sehr schlecht Bedeutung Besonders rassentypische Tiere mit hervorragendem edlem Ausdruck, mit Schaupe am Kopf und teilweise unbewollten Beinen. Tiere die vom Idealtier in einem Beurteilungskriterium leicht abweichen Tiere mit leichten Mängeln im Ausdruck und der Behornung Tiere, die im Typ insgesamt noch über dem Durchschnitt liegen Im Typ durchschnittliche Tiere Tiere, die in den Typkriterien unter dem Durchschnitt liegen Tiere, die im Typ nicht mehr entsprechen Tiere mit groben Typfehlern Rassenuntypisch Seite 7 Rahmen: Die Bewertung des Rahmens bezieht sich auf Körpergröße, Körperlänge, Bemuskelung, Brustbreite, Rippenwölbung und Flankentiefe des Tieres. Note Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 durchschnittlich 4 ausreichend 3 2 1 mangelhaft schlecht Sehr schlecht Bedeutung In Körperlänge, Körpertiefe, Körperbreite, in Widerristhöhe und Rippenwölbung ausgezeichnete Tiere In Keule, Rücken und Schulter ausgezeichnet bemuskelte Tiere Tiere, die in einem den Rahmen bestimmenden Körpermaß nicht voll entsprechen Tiere, die im Rahmen noch gut entsprechen; übergroße Tiere Tiere, die im Rahmen insgesamt noch über dem Durchschnitt liegen Im Rahmen durchschnittliche Tiere Tiere, die in den Körpermaßen unter dem Durchschnitt liegen Tiere, die im Rahmen nicht mehr entsprechen Kleine, schmale und kurze Tiere Zwergwuchs Form: Bei der Bewertung der Form werden die äußerlichen Formmerkmale von Schulter, Rücken, Becken, Geschlossenheit der Körperpartien beachtet. Die Ausprägung der Hoden bei männlichen Tieren und Euterform bei weiblichen Tieren sowie das Zahnbild werden als Formmerkmal bewertet. Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 4 3 2 1 durchschnittlich ausreichend mangelhaft schlecht Sehr schlecht Bedeutung In Schulter-, Rücken- und Beckenausprägung sowie der Geschlossenheit und der Ausprägung der Geschlechtsmerkmale (Hoden und Euter)sowie des Zahnbildes ausgezeichnet Tiere die vom Idealtier in einem Merkmal leicht abweichen Tiere mit leichten Mängeln in der Oberlinie und der Ausprägung der wertbestimmenden Partien Tiere mit mehreren kleinen Mängeln Tiere die den Rassendurchschnitt verkörpern Tiere mit stärkeren Mängeln Tiere mit einem nutzungsbeschränkenden Mangel Mehrere große Mängel Grobe, die Tiergesundheit beeinträchtigende Mängel Seite 8 Fundament: Die Bewertung des Fundaments bezieht sich auf die Ausbildung des Fußwerkes, Beinstellung, Fesselung und Klauenstabilität. Note Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 4 3 2 1 durchschnittlich ausreichend mangelhaft schlecht Sehr schlecht Bedeutung Tiere mit ausgezeichnetem Fundament, korrekte Fußstellung und mit elastischem feinen Fuß korrekte Fußstellung, sicheres Fundament Sehr gutes Fundament mit einem leichten Mangel noch überdurchschnittliches Fundament, mit leichten Mängeln durchschnittliches Fundament leicht durchtrittig stark durchtrittig, fesselweich Stellungsfehler, fehlgebildete Klauen Stellungsfehler, Spreizklaue, durchtrittig Wolle : Die Wolle wird nach rassenspezifischen Merkmalen auf Ausgeglichenheit, Feinheit, Dichte und Farbreinheit beurteilt. Note Bezeichnung 9 ausgezeichnet 8 sehr gut 7 überdurchschnittlich gut 6 gut 5 4 durchschnittlich ausreichend 3 mangelhaft 2 1 schlecht Sehr schlecht Bedeutung Im Wollvlies rassetypische Mischwolle, einheitliche Wollfarbe (keine Vermischung zw. weiß und schwarz) Tiere, die in einem Wollmerkmal nicht voll entsprechen Tiere, die im Wollkleid noch gut entsprechen Tiere, die im Wollkleid insgesamt noch über dem Durchschnitt liegen Im Wollkleid durchschnittliche Tiere Tiere, die im Wollkleid unter dem Durchschnitt liegen Tiere, die im Wollkleid nicht mehr entsprechen, rasseuntypisch Grobe Mängel im Wollkleid Farbfehler im Wollkleid, Hungerwolle 5.2.2. Exterieurbewertung männlicher Zuchttiere Erfolgt im Rahmen einer Feldprüfung Erstbewertung ab einem Alter von 9 Monaten Einmalige Nachbewertung bis zu einem Alter von 24 Monaten ist möglich (Gültigkeit hat die jeweils zuletzt durchgeführte Bewertung) Mutter und Vater müssen im Hauptbuch A eingetragen sein Seite 9 Mindestanforderungen Exterieurklassen Exterieurklasse Ia Ib IIa IIb 3x7 3x6 5x5 Eine Note < 5 2x8 2x7 5.2.3. Exterieurbewertung weiblicher Zuchttiere Erfolgt im Rahmen einer Feldprüfung Erstbewertung ab einem Alter von 6 Monaten Einmalige Nachbewertung bis zu einem Alter von 24 Monaten ist möglich (Gültigkeit hat die jeweils zuletzt durchgeführte Bewertung) Mindestanforderungen Exterieurklassen Exterieurklasse Ia Ib IIa IIb 3x7 3x6 3x5 5x4 2x8 2x7 2x6 6. Zuchtwertschätzung: Aufzuchtindex: Der Aufzuchtindex zur Beschreibung der Fruchtbarkeit eines Schafes wird folgendermaßen berechnet: AI= 100 +fsc*(b01*(nl-nsoll)Tier + b02*(nl-nsoll)Mutter + b03*(nl-nsoll)v. Großmutter) wobei: fsc = Skalierungsfaktor (für Standardabweichung 12 Punkte) b01, b02, b03 die Indexgewichte für die Information des Tieres selbst, seiner Mutter und seiner väterlichen Großmutter nl = (geborene + aufgezogene Lämmer bzw. Kitze)/2 nsoll = μ + Steigung x Alter (= rassenspezifische durchschnittliche Anzahl an Nachkommen zu einem bestimmten Alter); aus vorliegenden Daten geschätzte Regression) Der Aufzuchtindex ist eine stark vereinfachte Zuchtwertschätzung. Fruchtbarkeitsvergleich in der Population Die Indexgewichte für das Tier, seine Mutter und väterliche Großmutter hängen von der Heritabilität des Merkmals (h² = 0,10), der Anzahl der Leistungsinformationen und der Wiederholbarkeit (w = 0,30) ab und können nur gemeinsam abgeleitet werden. Die Berücksichtigung des Wertes 100 sowie des rassespezifischen Skalierungsfaktors fsc ergibt den Aufzuchtindex. Er ist auf ein Mittel von 100 und eine Standardabweichung von 12 Punkten standardisiert. Die Bedeutung an Vorfahrenleistungen nimmt mit zunehmender Eigenleistungsinformation ab. Der Aufzuchtindex ändert sich, wenn das Tier selbst, seine Mutter oder seiner väterliche Großmutter ablammt. Seite 10 Die Berechnung des Aufzuchtindex erfolgt in der österreichweit zentralen Datenbank (SCHAZI), dessen Betreiber der österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) ist. Die Durchführung der Berechnung erfolgt durch die ZuchtData EDVDienstleistungen GmbH, Dresdner Straße 89/19, 1200 Wien Es erfolgt einmal jährlich eine Aktualisierung des AI Durchschnittsvergleich über eine vierjährige Referenzpopulation (z.B. für AI Durchschnittsvergleichwert 2010 Berechnung – Referenzpopulation 2002 – 2005). 7. Zuchtverwendung der selektierten Tiere: 7.1. Selektionsstufen und Abfolge: Skizze über den Selektionsablauf / Schema am Beispiel eines Zuchtjahres (OÖ 2014) Für männliche Tiere: 23 Zuchtwidder Abteilung A x 130 Widdermütter Abteilung A 88 Lämmer männlich (1,33 aufgezogene Lä/MS) Vorselektion - Mindestanforderungen (Exterieur + Fruchtbarkeit) Leistungsprüfung Exterieur 10 jährlich neu anerkannte Zuchtwidder Abteilung A 78 männliche Tiere gemerzt 5 Zuchtwidder 5 männliche Tiere an Produktionsbetriebe Seite 11 Für weibliche Tiere: 23 Zuchtwidder Abteilung A x 349 weibl. Zuchtschafe 227 Lämmer weiblich (1,33 Lä/MS) Vorselektion - Mindestanforderungen (Exterieur) 30 jährl. neu anerkannte Widdermütter Abteilung A 15 jährl. neu anerkannte weibl. Zuchttiere Abteilung B 182 weibliche Tiere gemerzt 7.2. Zusätzliche Anforderungen an eine Widdermutter Exterieurbewertung mindestens 2x6 und 3x 5 (= IIa-Bewertung) und AI mind. 90 Punkte. Widdermütter können nur dann anerkannt werden, wenn der Vater im Hauptbuch Abteilung A und die Mutter im Hauptbuch Abteilung A bzw. B eingetragen sind 8. Erfolgskontrolle: Zur Erfolgskontrolle des Zuchtprogramms werden folgende Daten in einer Zeitreihe über 5 Jahre dargestellt: Bestandesentwicklung Fruchtbarkeitsdaten Entwicklung des Exterieurs Die erhobenen Daten werden in Statistiken zusammengefasst und mit den Daten der Vorjahre verglichen. Wenn der bereits sehr hohe Level der Vorjahre gehalten bzw. geringfügig verbessert werden kann, zählt dies als Erfolg. Seite 12