Maske - eine Form des Ausdrucks
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Maske - eine Form des Ausdrucks
Pädagogisches Material für Kindergarten und Volksschule Frühjahr 2010 MASKE Eine Form des Ausdrucks editorial Sie gibt uns die Möglichkeit unsere Gefühle, unser wahres Gesicht zu verbergen; sie gibt uns die Möglichkeit unseren Empfindungen Ausdruck zu verleihen; sie gibt uns die Möglichkeit schwer Verstehbares bildlich darzustellen: DIE MASKE Nicht nur bei Karnevalveranstaltungen oder Faschingsumzügen begegnen wir den lustigen, düsteren oder eigenartigen Gesichtsbedeckungen. Seite 3 Die Maske 5 7 Das Innere sichtbar machen Masken auf der ganzen Welt Stimmungsbarometer basteln 11Meine Identität 14 Die Schöpfungsgeschichte Theatermaske basteln Rhythmikeinheit Bewegungsgeschichte Lied Schöpfungsgeschichte Bewusst oder unbewusst setzen wir selbst täglich „unsere“ Maske auf. Erfüllt sie doch verschiedenste Aufgaben in unterschiedlichen Zusammenhängen. Sie verheimlicht das (wahre) Gesicht oder schützt es. Mit Hilfe einer Maske können wir uns in eine Figur verwandeln oder sie ermöglicht uns soziale Rollen einzuüben, umzusetzen. Nicht selten sind wir in unserer heutigen Zeit dazu gezwungen ständig Träger einer von uns nichtgewollten Maske zu sein: Das tägliche Sein-Wollen und Sein-Müssen zerrt und laugt aus. Einfach Sein, wie man ist: Das dürfen und können wir vor Gott – ungeschminkt und „maskenlos“. In dieser Ausgabe des pädagogischen Materials für Kindergärten und Volksschulen soll das Innere der Kinder für sie selbst sichtbar gemacht werden. Bilder und ein Stimmungsbarometer ermöglichen auf kindgerechte Art und Weise Gefühle, Empfindungen, Sehnsüchte und die eigene Identität auszudrücken. Freiwillige Spende erbeten! Beim Erarbeiten der Schöpfungsgeschichte mit Kindern soll mit Hilfe von Masken schwer Verstehbares bildlich greifbar und erfahrbar gemacht werden. IMPRESSUM: Österreich: Kindermissionswerk Kindergarten-Volksschule-„Kinder helfen Kindern“ 1/2010 Herausgeber und Medieninhaber: Missio, Seilerstätte 12, 1015 Wien, Tel. 01/513 77 22; www.missio.at, E-Mail: [email protected] Redaktion: Guido Fitz, Martina Ulrich-Hartberger Layout, Herstellung: Eva Meixner, Notensatz: Michael Meixner, www.meixnermedia.at, Quellen: wenn nicht anders angegeben: Missio – Päpstliche Missionswerke in Österreich Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Umsetzung von Projekten, Gruppen- oder Schulstunden zum Thema Maske – eine besondere Form des Ausdrucks. Guido H. Fitz Martina Ulrich-Harberger Die Maske Philosophieren mit Kindern Gesichtsbedeckung 2. Womit kann man sein Gesicht bedecken? l Holzmaske l Kunststoffmaske l Tuch (vermummen) l Augenmaske l Schminke (Clown, …) 3. Warum trägst du eine Maske? l Hinter der Maske bin ich nicht erkennbar. l Die Maske schützt mich. l Wenn viele die gleiche Maske tragen, sehen alle gleich aus und die anderen wissen nicht wer genau hinter der Maske ist. Um jemand zu sein, der ich gerne wäre. l Um in eine andere Rolle zu schlüpfen. l Um einfach Spaß zu haben. Im Fasching l Als Schauspieler/in, wenn ich jemanden bestimmten darstellen soll. 5. Wie fühlst du dich, wenn du eine Maske trägst? l beschützt l geschmückt l stark 6. Welche Maske würdest du gerne tragen? Wer würdest Du gerne sein? l Ein starker Löwe, der mächtig brüllt l Eine Prinzessin mit einer Krone l Ein Drache, der Feuer speit otography – STAGE8 8 l l Ben Cumming 6 Sam Ilic Ph l 4. Wann trägst du eine Maske? ske Clown-Ma Wayang G aus Indo olek-Pupp e n e s ie n Maske – Eine Form des Ausdrucks 1. Was ist eine Maske? 3 auf der ganzen Welt Kilobar aske, M e h c s i Venezian Italien Maske – Eine Form des Ausdrucks David Reece kabl1992 Körp erb emalung , Papua Neuguin ea Clown-Maske siobh.ie Fechtmaske 4 des e k s a m n Tote non, Agamem Griech en land Vermummung Yipski spezia l paul gregor.schlatte ke, s a m z n a T Bhutan catface3 siobh.ie Afrika nisch e Maske Nig eria , Maske – Eine Form des Ausdrucks Schemenlaufen, Tirol 5 Das Innere sichtbar machen Impulse Wenn wir Masken aufsetzen, können die anderen Menschen nicht unser verstecktes Gesicht sehen. Uns ist nicht immer zum Lachen und manchmal sind wir traurig, obwohl auf der aufgesetzten Maske meist ein fröhliches Gesicht zu sehen ist. Unsere Stimmung kann sich oft im Laufe des Tages ändern. Woran erkennen wir, wie wir uns fühlen? Wo wird es sichtbar? l Gesichtsausdruck, Mimik, Gestik, Mund, Augen, Brauen … l An einem gebastelten Stimmungsbarometer, wo die Stimmung angezeigt werden kann. Wie sehe ich aus, wenn ich fröhlich, zornig, traurig bin? l Jedes Kind soll sein Spiegelbild oder ein Foto ansehen und so seinen Gemütszustand ausdrücken, beobachten, … l Jedes Kind soll durch das Einzeichnen von Mund und Augen in die Vorlage, Freude und Traurigkeit abbilden. (siehe Seite 10) Welche Farbe drückt für mich Freude, Traurigkeit und meine derzeitige Stimmung aus? 6 Welches Musikinstrument passt für jedes Kind zu Freude, Traurigkeit und seiner jetzigen Stimmung? l Mit den Kindern Instrumente basteln. Wie fühle ich mich? Die Begriffe: Freude und Traurigkeit mit Hilfe von Fingerfarben zu Papier bringen. l In Papua Neuguinea versuchen die Menschen bei Festen ihre persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten durch das Bemalen des Körpers mit verschiedenen Farben und Tragen der Federn bei Festen sichtbar zu machen. Die Farben und der Schmuck haben eine eigene Bedeutung: Schwarz steht für Stärke und Aggressivität, Gelb für Sanftmut und Schönheit und Rot, die „Blutfarbe“, hat magische Fähigkeiten. Die Federn werden von der Eigenschaft bestimmt, die auch dem jewei- Maske – Eine Form des Ausdrucks l ligen Vogel nachgesagt werden: Der Kasuar (ein großer Laufvogel, lebt in den Wäldern in Neuguinea) ist neugierig, aber auch weise; der Paradiesvogel hingegen gilt als stolzer Vogel und als einer, der gerne vor Publikum auftritt. l Welche Farbe steht für deine Fähigkeiten? Welchen Federschmuck würdest du tragen? Gestalte die Vorlage auf Seite 7/8 und drücke so deine Persönlichkeit aus. 7 Maske – Eine Form des Ausdrucks 8 Maske – Eine Form des Ausdrucks Stimmungsbarometer Bastelanleitung Material l Vorlage Kluppe l Klebstoff und Plakatfarbe zum Bemalen l Karton l Stimmungsbarometer Jedes Kind soll in jeweils einem Gesicht (Zeichenvorlage Seite 7 und 8) folgende Stimmungen (Form des Mundes und Augenbrauen) einzeichnen: 1. Mir geht es SEHR GUT – einfach spitze Zum Beispiel: Wenn du eine Freundin oder einen Freund triffst, du dein Lieblingslied hörst, wenn dir jemand deine Lieblings geschichte vorliest, … 2. Mir geht es GUT – geht so Zum Beispiel: Nach einer Versöhnung, wenn du zusammenräumen musst, … 3. Ich bin TRAURIG Zum Beispiel: Wenn du dich verletzt hast, etwas verloren hast, nach einem Streit, … Jeden Morgen kann nun mit einer Kluppe das jeweilige Befinden anhand des Stimmungs barometers gekennzeichnet werden. Maske – Eine Form des Ausdrucks Diese „Stimmungsskala“ wird auf einen Karton geklebt. Die Kluppe kann farbig bemalt und mit Materialien (Foto, Feder, Perlen, …) gestaltet werden. 9 Maske – Eine Form des Ausdrucks Zeichenvorlagen Stimmungsbarometer 10 Meine Identität Es fällt nicht leicht, zu sich, zu seiner Eigenheit, seinem Eigen-Sinn zu finden und zu stehen. Es wird einem auch nicht leicht gemacht, haben doch die Großen, die „Erwachsenen“ so ihre Pläne, was aus den Kleinen, dem „Nachwuchs“ werden soll. Die Gesellschaft in der unsere Kinder aufwachsen, schreibt, stanzt, prägt vor, wie oder was man zu werden hat, damit man nicht out ist, sondern in. Wer dann aus diesem Gesellschaftsmuster herausfällt, gilt als missraten, absonderlich, als Außenseiter. Er wird vielfach ausgegrenzt, abgesondert, bzw. die Mehrheit sondert sich von ihm ab. In der seelischen Entwicklung, die Kinder, Jugendliche durchlaufen, gibt es zudem Phasen, wo die eigene Ichstärke mehr aus der Teilhabe an einem „Boss“ gespeist wird, bzw. im Wir-Kollektiv einer Gruppe aufgehoben ist. Der Weg zu sich selbst, zur eigenen Persönlichkeit, ist jedenfalls schmerzlich und langwierig. Er bedarf erzieherische Hilfe. Sie besteht vornehmlich in der Achtung der Würde, die jedem Menschenkind zu eigen ist. Seine Würde entdeckt ein Kind in der Wertschätzung, die ihm entgegen gebracht wird. Wertschätzung eines Menschen schließt ein, dass wir ihn in seiner Einmaligkeit schauen © IMSI Master Photos Religionspädagogische Einheit nach Kett Du bist nicht ich, ich bin nicht du, ein jeder ist ganz anders, das sehen wir im Nu lernen; ihn in seinen eigenen Vorstellungen, Träumen, Wünschen, Fähigkeiten ernst nehmen; ihm einen Eigen-Sinn zugestehen; ihn ermuntern, diesen Eigen-Sinn zu suchen und zu entwickeln. Die folgenden praktischen Anregungen möchten Impulse auf diesem Weg zum Eigen-Sinn sein. e Ein Lied fordert uns auf, uns alle „gut“ anzuschauen. Maske – Eine Form des Ausdrucks 11 r Es gibt viele Gesichtspunkte, unter denen wir uns anschauen können: l Wieviel Mädchen/Buben sind da? Wer trägt etwas Rotes/Blaues in seiner Kleidung? l Wer ist mit einem Ohrring, einer Kette geschmückt? l usw. l Nach der Wahrnehmung mehr äußerlicher Attribute, lernen wir zu sehen, was ein Gesicht, eine Haltung, die Gestalt an Innerem, Seelischen auszusagen vermag. Diese Schau wird natürlich nicht von heute auf morgen erlernt, sondern bedarf einer langen Zeit der Einübung. t Wir geben als Anstoß: l l l l l l l Wer sieht heute munter, ausgeschlafen aus der Wäsche? Wer sieht noch ganz verschlafen aus? Wer sitzt voller Kraft, aufrecht da? Wer lässt Kopf, Schultern, Arme hängen? Wem sieht man an, dass er guter Dinge, fröhlich ist? Wer – meinen wir – hat Kummer, Sorge, ist traurig? Wer fehlt heute aus der Gruppe, ist abwesend? u Wir stellen fest, dass wir alle ganz verschieden sind in der Kleidung, im Aussehen; jeder hat ein anderes Gesicht, trägt einen anderen Namen, ist an einem anderen Tag geboren, kommt aus einer anderen Familie, aus einem anderen Haus; jeder kann etwas anderes besonders gut, usw. Keiner gleicht dem anderen. Das ist richtig so. Wie wäre es langweilig, wenn alle gleich gekleidet wären, das gleiche Gesicht hätten, den gleichen Namen, die gleiche Lieblingsspeise und, und, und … Die Verschiedenheit macht die Gruppe bunt, interessant, abwechslungsreich. Maske – Eine Form des Ausdrucks i Unsere Verschiedenheit 12 scheint besonders auf in dem, was wir tun. Bilder, die wir gemalt haben, legen wir im Stuhlkreis vor uns auf den Boden oder wir gestalten, jeder für sich, vor seinem Platz mit etwas Legematerial ein Ich-Zeichen. Es wäre doch lustig, wenn alle so aussehen würden wie ich! oWir machen uns die Unterschiedlichkeit unserer Bilder, Zeichen bewusst. Als Lied können wir dazu singen: 2. Ob rot oder weiß, ob gelb oder braun, ein jeder darf ganz anders aus der Wäsche schau‘n. 3. Ob Mann oder Frau, ob Mädchen oder Bub, so wie ein jeder ist, so ist es richtig – gut. p Bewusst ausgesprochen, gesungen wird unser Lied Gebet: Quelle: Du bist nicht ich, ich bin nicht du, ein jeder ist ganz anders, … Autor: Franz Kett Aus: Religionspädagogische Praxis, Die Zeitschrift für eine ganzheitliche, sinnorientierte Pädagogik, Jhg. 1994, Nr. III, S. 11-13; Copyright by RPA-Verlag GmbH, www.rpa-verlag.de Maske – Eine Form des Ausdrucks 13 Schöpfungsgeschichte Die 1) Theatermasken basteln Für die Darstellung der Schöpfungsgeschichte können folgende Masken gebastelt werden: Sterne, Sonne, Mond, Planeten, Wasser, Gräser, Bäume, Fische, Quallen, Muscheln, Krebse, Käfer, Schmetterlinge, Vögel, Büffel, Elefanten, Zebra, Löwe, Tiger, Wiesel, Pferd und Ziege. Anleitung siehe Seite 15. 2) Impulse zur Erarbeitung der Schöpfungsgeschichte l Rhythmikeinheit: Tag – Sonne, Nacht – Mond und Sterne l Bewegungsgeschichte: Wasser und Land l Lied: Wachsen, Sprießen, … l Besuch im Tiergarten: Tiere im Wasser, am Land und in der Luft 3) Die Schöpfung l Maske – Eine Form des Ausdrucks l 14 Die Schöpfungsgeschichte mit Hilfe selbstgebastelter Masken darstellen. Eine Erzählung für Kinderwortgottesdienste oder für ein kleines Theaterstück. Ich schreib mir gleich auf, was ich alles für‘s MaskenBasteln brauche ... Die Schöpfungsgeschichte Theatermasken basteln Material l Luftballon l Kleister l 2 Schüsseln l Schneebesen l Zeitungspapier-Schnipsel l weiße Packpapier-Schnipsel l ev. Glas mit Drehverschluss Pinsel l Schere und Stanleymesser l Hutgummi l Plakatfarbe l Unterlage l So geht’s 1. Schritt l Kleister laut der Packungs-Anweisung anrühren. l Zeitungspapier und weißes Packpapier in Stücke reißen. l Luftballon auf die gewünschte Größe aufblasen und abbinden. l Luftballon mit vier Schichten Zeitungspapierstücke und dann mit drei Schichten weißen Papierstücke umkleistern. l Luftballon zwei bis drei Tage trocknen lassen. Tipp Übriggebliebener Kleister lässt sich gut in Gläsern mit Drehverschluss aufbewahren. 2. Schritt l Getrockneten Luftballon der Länge nach halbieren und den Luftballon entfernen. Augen- und Mundöffnung mit einem Cutter ausschneiden. l Kleine Löcher zum Befestigen des Hutgummis in die Seiten der Maske einschneiden. l Fertig! l Anschließend können die Masken mit Plakatfarbe bemalt werden. Idee: www.labbe.de Maske – Eine Form des Ausdrucks l 15 Die Schöpfungsgeschichte Rhythmik-Einheit Thema: Tag – Sonne Ziel: Mit dem Thema vertraut werden; Akustische Wahrnehmung und Körper bewusstsein fördern Phase/Inhalt Kinder sitzen im Kreis, am Boden - Jedes hat seinen Platz. Material Zeit Wenn die Sonne aufgeht, wird es hell und ein neuer Tag beginnt. Die Triangel wird einmal geschlagen. Wenn die Sonne untergeht wird es dunkel und die Nacht bricht herein. Über die Trommel streichen. Bewegungsphase Wenn es hell wird, wenn ein neuer Tag beginnt (die Triangel wird einmal geschlagen), stehen alle auf und gehen/hüpfen/laufen/gallopieren/tanzen im Raum, bis die Nacht (über die Trommel streichen) beginnt. Dann soll jedes Kind an seinem Platz sein. Triangel, Trommel Hauptteil Hinführung Maske – Eine Form des Ausdrucks Handlungs- und Kommunikationsgeschehen Einführungsphase Erarbeitungsphase Variante 1 16 Organisationsgruppe: Teilgruppe Raum: Bewegungsraum Triangel, Trommel 10' Wie sieht denn die Sonne aus? rund, gelb, hat Strahlen, … Was macht die Sonne? Sie strahlt. Strahlt sie immer gleich stark? Nein, am Morgen ist sie noch schwach, zu Mittag strahlt sie am wärmsten. Vertiefung Konzentrationsphase Jedes Kind soll nun die Sonne darstellen (liegend oder stehend) und sich zur Geschichte bewegen. Es ist Morgen und die Sonne geht hinter einem Hügel auf (Die Triangel wird einmal geschlagen). Nach und nach beginnt sie langsam zu strahlen (Die Triangel wird öfter geschlagen). Einen Sonnenstrahl hier (Die Triangel wird einmal geschlagen) und einen Sonnenstrahl dort (Die Triangel wird einmal geschlagen). Sie beginnt immer kräftiger zu strahlen, bis der letzte Sonnenstrahl die Erde erwärmt (Die Triangel wird öfter geschlagen). Triangel Weiterführung Dann macht sich die Sonne zum Untergehen bereit und ihre Strahlkraft wird weniger (Die Triangel wird einmal leise geschlagen). Ihre Strahlen wärmen nicht mehr so stark und es ist auch nicht mehr so heiß wie zu Mittag. Die Strahlen werden immer weniger (Die Triangel wird öfter und immer leiser geschlagen) bis sie wieder unter geht. Triangel Hinführung Bewegungsphase Dann beginnt der Abend und die Nacht kommt. Überall wird es finster. An manchen Abenden kann man aber kleine Käfer sehen, die im Dunkeln leuchten. Wie nennen wir diese Käfer? Glühwürmchen. Und diese Glühwürmchen fliegen jetzt durch die Nacht. Die Kinder bewegen sich im Urzeigersinn. Bei einem Trommelschlag werden die Kinder aufgefordert, bestimmte Bewegungen (Flügel kräftig ausschütteln, sich um die eigene Achse drehen, …) zu machen. Trommel 5' Ausklang Nun wird es wieder Morgen und die Sonne (ein rundes, gelbes Tuch wird in die Raummitte gelegt und die Triangel einmal geschlagen) geht auf. Jeweils einem Kind wird tief in die Augen gesehen, wenn die Triangel geschlagen wird. Dieses kann sich nun mit dem Kopf zum Kreis legen. Nach und nach bekommt so unsere Sonne Strahlen. Triangel 15' Abschluss Jedes Kind, das nun bei sich das leise Spielen der Triangel hört, darf in den Gruppenraum gehen. 15' Thema: Nacht – Mond und Sterne Ziel: Mit dem Thema vertraut werden; Akustische Wahrnehmung und Körper bewusstsein fördern Handlungs- und Kommunikationsgeschehen Kinder sitzen im Kreis, am Boden - Jedes hat seinen Platz. Einführungsphase Erarbeitungsphase Wenn die Sonne aufgeht, wird es hell und ein neuer Tag beginnt. Die Triangel wird einmal geschlagen. Wenn die Sonne untergeht, wird es dunkel und die Nacht bricht herein. Über die Trommel streichen. Bewegungsphase Wenn es hell wird, wenn ein neuer Tag beginnt (die Triangel wird einmal geschlagen), stehen alle auf und gehen/hüpfen/laufen/gallopieren/tanzen im Raum, bis die Nacht (über die Trommel streichen) beginnt. Dann soll jedes Kind an seinem Platz sein. Variante 2 Hauptteil Hinführung Material Zeit Triangel, Trommel 10' Triangel, Trommel Am Tag scheint die Sonne und in der Nacht? Mond und Sterne. Wie sieht denn der Mond aus? rund, weiß, Halbmond, … Jedes Kind soll versuchen einen Halbmond darzustellen (Körper), zeichnen (Finger, Zeh) Was leuchtet noch in der Nacht am Himmel? Sterne 15‘ Vertiefung Konzentrationsphase Welche Eigenschaften hat denn ein Stern? Er ist gezackt, er kann funkeln, blinken, leuchten, strahlen, verglühen (Sternschnuppe), einen Schweif haben (Komet) … Diese Eigenschaften werden – sobald sie genannt werden – in Bewegungen bzw. in Gesten mit den Händen umgesetzt. Den Begriffen funkeln, blinken, leuchten werden mit Hilfe der Triangel verschiedene Rhythmen zugeordnet. Die Kinder sollen im weiteren Verlauf die Begriffe bloß durch das Zuhören erkennen und in Bewegung umsetzen. Triangel Weiterführung Jeweils 5 Kinder bilden nun eine Kleingruppe und symbolisieren einen Stern. Die erwähnten Eigenschaften (blinken, funkeln, …) sollen nun wieder in Bewegungen umgesetzt werden. Jede Gruppe darf ihren Stern den anderen Gruppen vorstellen. Durch einen Triangelschlag wird jeder einzelne Stern zum Leben erweckt. Als Abschluss können nun alle Sterne leuchten, funkeln und die Nacht erhellen. Triangel 15‘ Abschluss Jedes Kind, das nun bei sich das leise Spielen der Triangel hört, darf in den Gruppenraum gehen. Triangel 5‘ Maske – Eine Form des Ausdrucks Phase/Inhalt Organisationsgruppe: Teilgruppe Raum: Bewegungsraum 17 Die Schöpfungsgeschichte Lied Sprießen, wachsen Text und Musik: Stephanie Reitlinger Kontakt: www.stephie.at 18 du hast alles gut gemacht, die Welt erscheint in voller Pracht. Wir danken dir für die Pflanzen. Wir danken dir für die Tiere. Wir danken dir für die Menschen. Lieber Gott, du hast alles gut gemacht, wir wollen behüten deine Pracht. © G. Fitz © Eva Meixner Maske – Eine Form des Ausdrucks Lieber Gott, Die Schöpfungsgeschichte Erzählung In der Schöpfungsgeschichte sind die Kinder aufgefordert, sich selbst in die Erzählung einzubringen. Die zuvor gebastelten Masken visualisieren die hervorgehobenen Wörter im Text, der sich besonders für einen Kinder-Wortgottesdienst oder eine kleine Theateraufführung eignet. Durch die intensive Auseinander setzung mit dem Thema erfahren die Kinder einen lebendigen Bezug zur Schöpfungsgeschichte. Im Anfang war alles wüst und leer und dunkel. Es gab keine Erde, keine Sonne, keine Sterne, kein Droben oder Drunten, kein Vorher oder Nachher, keinen Raum, keine Zeit. Nur der Geist Gottes lebte von Ewigkeit her, allmächtig, allwissend, dreieinig. Da sprach Gott zu sich selbst: „Ich will eine Welt erschaffen und will diese Welt lieben und mich ihr zu erkennen geben.“ Und er sprach: „Es werde Licht!“ Sogleich war Licht und Gottes Kraft war in ihm. Gott trennte das Licht von der Finsternis, er nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht und er sah: So war es gut. Das war der erste Schöpfungstag. Dann sprach Gott: „Es trete ein Firmament hervor aus dem unendlichen Raum!“ Und so geschah es: Im Weltall formten sich die großen Sternbilder und die Milchstraße, auch unsere Sonne formte sich und die Planeten begannen sie zu umkreisen. Unsere Erde nahm die Gestalt einer Kugel an und Gott blickte auf sie hin und sprach: „Das Wasser sammle sich auf ihr und es erscheine das trockene Land.“ Sogleich strömten die Fluten in tiefen Becken zusammen und bildeten das Meer und aus dem Wasser stiegen die Landmassen hervor mit ihren Gebirgen, Hügeln und Küsten; und Gott sah: So war es gut. Das war der zweite Schöpfungstag. Gras und Kräuter und Bäume hervor.“ So geschah es auch. Es bildeten sich kleine, lebendige Zellen und ihrer wurden immer mehr und sie schlossen sich zu einfachen Gewächsen zusammen, zu Algen und Moosen; doch aus ihnen wuchsen neue und immer neue Arten hervor, die das Festland begrünten, Halme, Kräuter und Bäume und schließlich gewaltige Wälder, und Gott sah: Auch das war gut. Am vierten Tage sprach der Herr: Es sollen Leuchter1 erscheinen, die Tag und Nacht voneinander unterscheiden.“ Da teilten sich die schwarzen Gewitterwolken, die die Erde bis jetzt verhüllt hatten, und zum ersten Mal erschien der klare blaue Himmel und an ihm ein großes Licht, es war die Sonne; und wo sie schien, war Tag. 1 Leuchter Maske – Eine Form des Ausdrucks Am dritten Tag gebot Gott: „Es sprieße Leben aus dieser Erde und bringe mit der Zeit = Lichtträger 19 In der Nacht gab es ein kleineres Licht einen milden Schein, es war der Mond, und neben ihm zeigten sich viele andere funkelnde Lichter, die Sterne. Die Bahn der Sonne bestimmte Sommer und Winter und Frühling und Herbst mit allem Wechsel und Wandel und Gott sah: Auch das Werk des vierten Tages war gut. Am fünften Schöpfungstag sprach Gott: „Das Wasser belebe sich mit den Fischen und vielen anderen Tieren, großen und kleinen.“ Bald darauf wimmelte es in den Meeren und Seen von unzähligen Geschöpfen, Quallen, Muscheln und Fischen. Dann sprach Gott: „Auch die Luft belebte sicht mit lebendigen Wesen!“ Und wirklich erschienen alle Arten von Tieren wie Käfer, Schmetterlinge und viele andere und begannen am Lande zu leben. Etlichen von ihnen wuchs ein Federkleid, sie breiteten Flügel aus und erhoben sich in die Lüfte; so entstanden alle Arten von Vögeln, große und kleine, und Gott blickte liebreich auf alles, was sich da regte, und er sah: Es war gut. Am sechsten Tag schuf Gott die übrigen Tiere, die wir kennen: den starken Büffel, den mächtigen Elefanten, das bunte Zebra; den Löwen, den Tiger, das flinke Wiesel, das Pferd und die Ziege und alle ihre Verwandten; doch der Herr schuf auch all die anderen unzähligen Lebewesen und jedem gab er Raum und Nahrung und lehrte sie für ihre Jungen sorgen. Nun war die Schöpfung fast vollendet und das große Werk getan. Gott sah, dass es sehr gut war: Die Sterne kreisten im All und Sonne und Monde folgten ihren festgelegten Bahnen; die Erde war ein herrlicher blühender Garten voll Leben und Schönheit, und wenn sie auch klein war im Vergleich zur Sonne und beinahe nur ein Staubkorn im gewaltigen Weltraum, so ruhte Gottes Auge doch mit besonderer Liebe auf ihr. Denn gerade auf ihr wollte er das Wesen erschaffen, an das er von allem Anfang an gedacht hatte, als er die Welt aus dem Nichts rief, ein Wesen, das nicht nur da sein und leben, sondern das Ihn, den Schöpfer, erkennen und lieben sollte: den Menschen2. Maske – Eine Form des Ausdrucks Unendliche Zeiten waren unterdessen vergangen, seit Gott den Plan der Schöpfung gefasst hatte, und wenn wir von Tagen reden, in denen die Schöpfung geschah, sind nicht die Tage gemeint, wie wir sie kennen, sondern die Tage Gottes, die nach Millionen Jahren zählen. Millionen Jahre wartete Gott darauf, den Menschen zu erschaffen. So lange bereitete uns seine Liebe die Welt vor, in der wir leben. 20 2Alle Schauspieler nehmen ihre Masken ab. Aus: Die Schöpfung Autor/Künstler: Gertrud Fussenegger Quellenvermerk: Bibel Geschichten, Gertrud Fussenegger (2002), Verlag Ueberreuter