X-Vison von Mares

Transcrição

X-Vison von Mares
Check AUSRÜSTUNG
Doch wer in der ungewöhnlichen Form nur modischen Schnickschnack
EIN
DESIGN ERWEITERT
DEN HORIZONT
TEXT//PETER S. KASPAR
NEUAUFLAGE DER X-VISON VON MARES
vermutet, täuscht sich gewaltig. Das unregelmäßige Vieleck hat nämlich
einen tieferen Sinn. Einerseits vergrößert es das Sichtfeld beträchtlich, andererseits verkleinert es das Innenvolumen. Das Gesichtsfeld wird gleich
mal um stramme 20 Prozent erweitert. Und wenn man eine Maske ausblasen muss, deren Innenvolumen gerade mal 105 Milliliter fasst, ist das
jetzt auch nicht wirklich viel. Über den Geschmack kann man ja durchaus
streiten, über die technischen Daten nicht. Und da spricht dann eben doch
eine ganze Menge für diese Lösung.
Es gibt dann noch so ein paar Kleinigkeiten, die man wohl bald nicht mehr
missen mag, wenn man sich für eine X-Vision entschieden hat. Das sind
zum Beispiel die Lamellen im Nasenerker, die Druckstellen vermeiden
1 | Die ungewöhnliche Form vergrößert
das Sichtfeld beträchtlich.
2 | Die Lamellen im Nasenerker sollen
Druckstellen vermeiden.
3 | Ein Pluspunkt auch im Detail: Mit den
Schnallen lässt sich das Maskenband
sehr einfach und präzise verstellen.
4 | Großflächig und flexibel: Das
netzartige Maskenband
5 | Die mit dem Red Dot Award
ausgezeichnete Maske gibt es in acht
Farbvarianten, darunter auch Pink.
und den Tragekomfort erhöhen sollen. Auch das Drainagesystem und das
breite Maskenband, das ebenfalls aus Bi-Silikon hergestellt ist, sorgen für
einen ungewöhnlichen Komfort.
Und damit kommen wir noch einmal zum Aussehen. Dass sich an einem
revolutionären Design schon immer die Geister geschieden haben, ist ja
eine Binsenweisheit. Doch immerhin hat der Kunde ja auch die Möglichkeit, ein bisschen über das Aussehen mitzuentscheiden, nämlich bei der
Farbwahl. Da hat er allerdings dann die Qual der Wahl. Gleich acht Farbvarianten bietet Mares bei der X-Vision LS an. Das klingt indes nach mehr,
als es eigentlich ist. Grundsätzlich muss sich der Kunde nämlich als erstes
einmal entscheiden, ob das Bi-Silikon schwarz oder transparent sein soll.
Und das soll letztlich dann wohl auch der Name
Für beides gibt es dann vier Farbvariationen. Ach ja. Das Aussehen der
zum Ausdruck bringen: Das Material ist so weich
Maske mag ja umstritten sein. Aber immerhin hat sie 2013 einen bedeu-
und anpassungsfähig wie eine Flüssigkeit oder
tenden Designpreis gewonnen, nämlich den Red Dot Award für herausra-
eine zweite Haut.
gende Designqualität.
Das Geheimnis hinter dieser geradezu unheim­
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lichen Elastizität ist eine Mischung aus verschie-
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denen Silikon­arten. Das Prinzip kennt man aus der
ine Maske ist eigentlich ein ziemlich einfaches Ding. Man nehme ein
Metallurgie und nennt es dort Legierung. So wird aus Kupfer und Zinn etwas
Stück gehärtetes Glas, ein wenig Silikon drumherum, ein Masken-
Neues, nämlich Bronze. Aus Kupfer und Zink wird Messing. Und so wird aus
band hintendran und fertig. In der Tat hat sich an dem Prinzip der
einer weichen und einer harten Silikonmischung eine LiquidSkin-Maske.
Tauchermaske nicht wirklich was geändert. Ein Material, das sich mög-
Die weichere Sorte ist, so erklärt Hersteller Mares voller Stolz, 45 Prozent
lichst wasserdicht der Kopf- oder Gesichtsform anpasst und gleichzeitig
weicher und sagenhafte 270 Prozent elastischer als herkömmliches Silikon.
ein Glas hält. Das ist die ebenso einfache wie geniale Idee dabei. Kann
Die harte Variante übertrifft das normale Silikon um 30 Prozent. Diese bei-
man so etwas noch verbessern?
den Arten werden miteinander kombiniert und heraus kommt eine Maske,
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die sich tatsächlich an so ziemlich alle Gesichtsformen anpasst. Das ist ein
Nun ja, irgendwann einmal hat jemand den Nasenerker erfunden und
Merkmal, das sogar Kritiker der Maske unumwunden zugestehen. Die Pass-
dann klappte das auch mit dem Druckausgleich. Dann hat ein anderer be-
form der Vision-X ist unübertroffen, heißt es daher auch in allen Foren.
merkt, dass Gummi besser als Kautschuk ist. Und danach fiel jemandem
auf, dass Silikon dem Gummi überlegen ist. Auch scheint es so zu sein,
Ein weiteres Plus ist, dass sich das Maskenband relativ einfach und ohne
dass ein breites Maskenband eine schlauere Lösung ist als ein schmales.
großen Aufwand verstellen läßt – und das vor allem auch unter Wasser.
Und trotzdem gibt es noch manchmal so Dinge, da hebt selbst der Kenner
Das ist etwas, das auch nicht bei jeder Maske möglich ist.
überrascht und auch ein wenig verblüfft die Augenbrauen: Oha, es geht
also doch noch etwas. Mares ist mit der X-Vision LS so etwas gelungen. LS
Kommen wir zur Form. Die dürfte konservativen Tauchpuristen die Zornes-
steht für LiquidSkin. Es könnte auch für „LiquidSilicon“ stehen. Das wäre
röte ins Gesicht treiben. Sie behaupten, dass so etwas nur Außerirdische
natürlich eine Übertreibung. Wäre das Silikon tatsächlich flüssig, ließ sich
in Science-Fiction-Filmen der 50er-Jahre getragen hätten. Andere mut-
daraus wohl schwerlich eine Tauchmaske produzieren. Doch wenn man
maßen, dass die Form irgendwie an Entwürfe von Friedensreich Hundert­
die Maske in Händen hält, dann ist das in der Tat ein sehr überraschendes
wasser­erinnere. Aber es gibt auch eine ganze Menge Taucher, die halten
Gefühl. Das Material fühlt sich deutlich weicher und geschmeidiger an, als
das Design für absolut totschick und ziemlich hip, vor allem, wenn die
bei anderen Tauchmasken.
Maske dann noch in knallig-bunten Farben daherkommt.
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Erschienen in der
Hersteller Mares
Typ Zweiglas-Maske
Material Bi-Silikon
Innenvolumen 105 cm3
Optische Gläser von -1 bis -10 Dioptrien und von + 1,5 bis + 3 Dioptrien
Gewicht 130 Gramm
Unverbindliche Preisempfehlung 69 Euro
Weitere Infos unter www.mares.com
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Ausgabe 31 • 6/2014
KLEINANZEIGEN