Nr. 8 August
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Nr. 8 August
Nr. 8 August 2002 s o z i a l . ö k o l o g i s c h . f e m i n i s t i s c h gb.lınks Grünes Bündnis Postfach 6411 Neubrückstrasse 17 3001 Bern Tel. 031 301 82 09 Fax 031 302 88 78 [email protected] www.gbbern.ch PC 30-37923-6 ➔ Nein zum olympischen Strohfeuer ➔ Wohnbau: Wachsen oder verdichten? ➔ EMG im ökologischen Crash-Test Abstimmung vom 22.9.02: Nein zu den Olympia-Krediten Wenn Ring um Ring platzt … «Berne 2010» zerstört Natur und Landschaft im Alpenraum. Anlässlich der Grossrats-Debatte im Juni hat das Grüne Bündnis prophezeit, dass die Olympischen Spiele ein finanzieller Hochseilakt mit grossem Absturzrisiko sein werden. Kaum gesagt, schon geschehen: Ende Juli musste das Komitee «Berne 2010» aufgrund einer «Bund»-Recherche bekennen, dass Rechnungen im Betrag von 0,5 Millionen Franken nicht bezahlt werden können. Das Defizit verursacht hat u.a. ein aufwändiger VIP-Anlass. Beweis genug, dass «Berne 2010» von Illusionen und schönen (Luxus)träumen lebt. Um das klaffende Finanzloch zu stopfen, suchen die Olympia-PromotorInnen zur Zeit bei Unternehmen und Gemeinden verzweifelt nach Sponsorengeldern. Das OlympiaProjekt gefährdet damit Projekte aus Breitensport und Kultur, schon bevor es richtig angefangen hat: Im SponsorenMarkt, wo jeder noch so kleine Betrag AZB 3000 Bern 11 Grünes Bündnis, PF 6411, 3001 Bern An Post: Bitte Adressänderung nicht melden. heute hart umkämpft ist, bedeutet jeder Franken, den eine Gemeinde oder ein Unternehmen an «Berne 2010» vergibt, ein Franken weniger für hiesiges Kulturschaffen und den Breitensport. Mit Fairplay und Sportförderung hat das nichts zu tun. Aber nicht nur diese direkten Geldflüsse laufen in die falsche Richtung, höchst fragwürdig ist auch das Engagement von Verwaltungsangestellten für «Berne 2010». So beschäftigt sich der städtische Finanzinspektor Beat Büschi sogenannt «nebenamtlich» als Finanzdirektor für «Berne 2010». Als ob eine verschuldete Stadt-Kasse als Herausforderung nicht genügen würde… Zum Engagement und der Doppelrolle von Finanzinspektor Büschi hat das Grüne Bündnis deshalb im Stadtrat eine Interpellation eingereicht. Die Arbeiten des Komitees «Nein zum olympischen Strohfeuer» laufen auf Hochtouren. Vom Grünen Bündnis initiiert, besteht das Komitee inzwischen aus 50 Per- sönlichkeiten aller politischer Lager, aus Kultur- und Sportkreisen. Angesichts der massiven Sparmassnahmen des Kantons, welche in diesem Herbst verkündet werden, stehen beim Nein gegen den 7,5 Mio. Olympia-Kredit finanzpolitische Argumente im Vordergrund. Ein finanzschwacher Kanton, welcher überall die Sparschraube anzieht, kann sich Olympische Spiele nicht leisten! Auch wirtschaftspolitisch ist von diesen Spielen kein Gewinn zu erwarten: Olympische Winterspiele sorgen für eine kurze wirtschaftliche Überhitzung, bringen kaum neue SteuerzahlerInnen in den Kanton und zementieren die Strukturschwäche im Tourismus. Der Kanton Bern muss sein knappes Geld in Bereiche investieren, die nachhaltig zu einer besseren Lebensqualität für alle führen: in die Bildung, in die Gesundheit, in die Kultur und in die Umwelt. Gerade für die Umwelt im hochsensiblen Alpenraum stellen die Olympischen Spiele eine massive Bedrohung dar. Selbst wenn die Promotoren von «Berne 2010» versprechen, dass nur temporäre Anlagen gebaut werden, ist der Schaden an Natur und Landschaft enorm. Es ist eine Farce, dass die Schweiz, Initiantin des laufenden UNO-Jahrs der Berge, ein solches Mega-Event als Antwort auf eine nachhaltige Berggebietsentwicklung lancieren soll. ● 31.8., 13.30–17.30 Uhr, Rotonda, Dreifaltigkeitskirche, Bern: Tagung zur UNO-Frauen-Konvention. Informationen: www.postbeijing.ch ● 2.9., 19.30 Uhr, Hotel Bern, Bern: Nein zum EMG. Mit Paul Rechsteiner, Gaby Vermot, Lorenz Kunz, Niklaus Scherr, Heini Glauser. Moderation: Marie-José Kuhn. Damit wir am 22. September auch noch den letzten Olympia-Ring zum Platzen bringen, brauchen wir tatkräftige finanzielle Unterstützung und mündliche Propaganda. Merci für das Ausfüllen des Einzahlungsscheins, der diesem gb.links beiliegt. Sabine Gresch und Franziska Teuscher, Mitglieder des Co-Präsidiums «Nein zum olympischen Strohfeuer» Abst parolen immungs 22. Septe mber 200 2 2010: Nein Kantonal: r Olympia fü n e k n ra s: Nein 7,5 Mio. F ssen Rate ng des Gro ru e in le rk Ve a : Ja reform: J ngsgesetz Wahlkreis ssernutzu a W g la ch Volksvors gb.lınks ● 19.8., 18–19.30 Uhr, Calvinhaus, Marienstrasse 8, Bern: Die Krise der Sonderschulen als Chance für integrative Schulmodelle? An der GB-Tagung «Bildung ohne Ausgrenzung» wurden integrative Schulmodelle für fremdsprachige oder behinderte Kinder gefordert. Diese sind umso nötiger, als die Sonderschulen in einer finanziellen Krise bzw. in einem organisatorischen Umbruch stecken. Öffentliche Diskussion mit Max Sutter von der Erziehungsdirektion und Kurt Marti vom kantonalen Behindertenamt. Org. von der AG Bildungspolitik des Grünen Bündnis. ● 31.8., 13.30 Uhr, Schützenmatte – Bundesplatz: Renten-Klau? Nicht mit uns! Nationale Demo des SGB gegen die Nachtund Nebelaktion des Bundesrates, der den Mindestzinssatz bei den Pensionskassen von 4 auf 3% senken will. Die Folgen: Tiefere Renten im Alter und Geschenke für die Versicherungskonzerne. Weitere Informationen: www.sgb.ch ● 9.9., 9–17 Uhr, Kirchgemeindehaus Johannes, Wylerstrasse 5, Bern: Die Kirche und die Globalisierung. Anmeldung: [email protected] oder Tel. 031 313 10 10. ● 14.9., 14 Uhr, Heiliggeistkirche, Bern: Demo gegen das europäische Treffen des WEF in Salzburg. Org. Anti-WTO Koordination Schweiz, attac Schweiz u.a. Talon Name: Vorname: Adresse: PLZ/Ort: Telefon: e-mail: gb.tipp Positionierung in der Berner Wohnbaupolitik Die Stadt Bern hat in den vergangenen 20 Jahren 20 000 EinwohnerInnen ans Umland verloren. Bezogen auf die städtische Wohnbaupolitik kommt man nicht umhin, einige Widersprüche aufzudecken und zu gewichten. Auch innerhalb des Grünen Bündnis wird seit einiger Zeit diskutiert, welche Position das GB in der Wohnbaupolitik einnehmen soll: Eine forsche mit ökologischen und sozialen Auflagen verbundene Wohnbaupolitik zur Schaffung neuen Wohnraums um die Einwohnerzahl, resp. das Steuersubstrat zu erhöhen? Oder eine zurückhaltende Wohnbaupolitik, die zuerst das Verdichtungs- und Umnutzungspotential ausschöpft und neue Überbauungen an das Kriterium «autofrei» knüpft? Nach einem Input der städtischen Wohnbaubeauftragten Regula Buchmüller werden Blaise Kropf, JA!-Grossrat und Martina Dvoracek, GB-Stadträtin, die beiden Positionen ausführen. Danach entscheiden wir über die zukünftige Ausrichtung der GB-Wohnbaupolitik. Mi, 21. August, 20 Uhr, Käfigturm beim Bärenplatz, 2. Stock ● Ich bestelle die 1. Augustrede von Annemarie Sancar und Elaveny Pushpanathan. ● Ich möchte bei der Kampagne gegen die Olympischen Winterspiele «Berne 2010» mitmachen. Nehmt Kontakt mit mir auf. ● Ich bestelle die Petition gegen die Nutzung des Militärflugplatzes Interlaken für zivile Fliegerei Impressum Redaktionsschluss gb.links 9/2002: 30. August. Redaktion: Regula Rytz, Jacqueline Morgenegg. Satz und Druck: Genossenschaft Widerdruck, Bern. Lithos: Genossenschaft Graphix, Bern. Die beiden Positionspapiere sind zu finden auf www.gbbern.ch gb.bewegt Frauenpolitik – Lesegruppe Montag, 26. August, 19 Uhr, GB-Sekretariat Ökologie Montag, 2. September, 20 Uhr, GB-Sekretariat Internationales und Migration Kontakt: Michael Jordi, Tel. 031 371 67 45 Bildung Montag, 26. August, 18–19.30 Uhr, Calvinhaus (siehe oben) Nationale Politik Kontakt: Annette Brunner, Tel. 031 301 82 09 Leitender Ausschuss Mittwoch, 4. September, 20 Uhr, GB-Sekretariat Abstimmungen vom 22. September: GB-Nein zum neuen Energiemarktgesetz (EMG) gb.kommentar Kein Kurzschluss in der Stromversorgung zum «Ausstieg» aus dem teilweise etwas vielerorts noch eher schwach. (…) Das EMG teureren Strom aus erneuerbaren Ressour- enthält Fördermassnahmen zugunsten von cen beitragen und den Übergang zu einer Stromproduktion aus erneuerbaren Ener- umweltverträglicheren Stromversorgung gien. Dies ist aus umweltpolitischer Sicht verzögern würden. grundsätzlich erfreulich. Die konkreten Bestimmungen im Gesetz (Art. 29) entpuppen Kein Ende der Atomkraftwerke durch die Marktöffnung. Kein Ende der Atomkraftwerke sich jedoch als ökologisches Feigenblatt: Eine andere Frage ist, ob im geöffneten Der Bundesrat kann die Durchleitung als ge- Markt noch neue KKW gebaut werden. Die bührenfrei erklären, wenn die Produktions- Bau- und Stilllegungskosten eines KKW sind anlagen nicht wirtschaftlich betrieben wer- hoch. Gehen diese Kosten in den Preis für den können und die Produktion geringer ist Atomstrom ein, wird die kWh entsprechend als 1 MW bzw. als 500 kW bei Wasserkraft. teurer. Ob die Kernenergie unter diesen Be- Das heisst konkret, dass nur Technologien in dingungen noch konkurrenzfähig ist, hängt den Genuss dieser Massnahmen kommen, Das Grüne Bündnis hat für die EMG-Abstim- entscheidend von der Preisentwicklung bei die gegenüber den etablierten Technologien mung vom 22. September mehrheitlich die den übrigen Technologien ab. Es zeigt sich, nicht konkurrenzfähig sind. (…). Nein-Parole beschlossen. Gründe dafür gibt dass Kohlekraftwerke im Rahmen von Die Chancen für die Ablehnung des EMG und es viele, auch ökologische. Die Wirtschafts- Klimaschutzmassnahmen mehr und mehr somit für eine nachhaltige Stromversorgung kommission der Grünen Schweiz unterzog durch Gaskraftwerke ersetzt werden, da sind intakt. (…) Ein Nein zum EMG ist ein das EMG einem ökologischen Crash-Test. bei diesen der CO2-Ausstoss pro produzier- Nein zu einer Stromversorgung über private Ergebnis: Die Umweltbilanz des EMG ist ne- te kWh Strom geringer ist. Die dadurch Märkte. Daran wird sich auch die Wettbe- gativ, wie folgender (gekürzter) Artikel von steigende Nachfrage nach Erdgas wird den werbskommission halten müssen. Daniel Lampart und Marcel Wickert zeigt.* Gaspreis in die Höhe treiben. Der Strom aus Gaskraftwerken wird teurer, was die Kern- Mit dem Elektrizitätsmarktgesetz (EMG) ver- kraft attraktiver macht – und zwar so attrak- banden manche UmweltpolitikerInnen die tiv, dass bereits heute wieder konkret an Hoffnung, dass «der Markt» den Atomaus- den Bau neuer KKWs gedacht wird. In Finn- stieg bewirken würde, nachdem die Politik land jedenfalls – einem Land mit geöffnetem gescheitert war. Diese Hoffnung ist jedoch Elektrizitätsmarkt – ist ein neuer Reaktor wenig begründet. Die Schweizer Kernkraft- projektiert. (…) werke (KKW) werden im geöffneten Markt weiter gewinnbringend Strom produzieren Grüne Pro-Argumente überzeugen nicht können. Die KKW sind nämlich weitgehend Ein Argument von grünen EMG-Befürwor- abgeschrieben, und die Betriebskosten terInnen ist, dass umweltbewusste Konsu- (Brennstoffe usw.) sind tief. Diese belaufen mentInnen durch vermehrten Kauf von Öko- sich auf rund 3 Rp./kWh (grosse Flusskraft- strom im Elektrizitätsmarkt eine umweltver- werke 2–3 Rp./kWh, Gaskraftwerke ca. träglichere Stromproduktion erzwingen kön- 6 Rp./kWh). Es wäre sogar das Szenario nen. Tatsächlich kann aber bereits heute in denkbar, in dem die ausgesprochen kosten- zahlreichen Versorgungsgebieten Ökostrom günstig produzierenden amortisierten KKW gekauft werden, die Nachfrage ist jedoch gb.leute Mehr zu GB-Mutationen haben wir im gb.links 6/7 nach den Ferien versprochen. Und tatsächlich gibt es Wichtiges zu vermelden: GB- * Daniel Lampart und Marcel Wickert sind Ökonomen und Mitglied der Wirtschaftskommission der Grünen Schweiz. Der ungekürzte Artikel sowie weitere Informationen sind zu finden unter www.sgb.ch. Abstimmungsparolen 22. September 2002 National: Solidaritätsstiftung: Ja Goldinitiative: Ja Stichentscheid: Solidaritätsstiftung EMG: Nein Stadt Bern: Überbauungsordnung Uferschutzplan Schwellenmätteli: Ja Brünnen zum Wohnen, Verkauf des Wohnbaulandes der Stadt Bern: Ja Leistungsvertrag zwischen der Stadt Bern und der Stiftung Kornhausbibliothek für die Jahre 2003 bis 2006: Ja Die Idee der Solidaritätsstiftung ist entstanden, als man sich mit der Vergangenheit der Schweiz beschäftigte. Doch die Diskussion um die Holocaustgelder hat die Schweiz in ihrem Selbstbild getroffen und das Thema Solidaritätsstiftung ist, wenn nicht belastet, zumindest unattraktiv. Der Bergierbericht hat gezeigt, dass die Schweiz der Welt moralisch etwas schuldet. Die Solidaritätsstiftung leistet hier einen begrüssenswerten Beitrag. Von den vorgesehenen Geldern für die Solidaritätsstiftung wird je die Hälfte im In- und Ausland eingesetzt. In der Schweiz können Menschen unterstützt werden, die durch die zahlreichen Lücken unseres Sozialstaates fallen, wie die über eine viertel Million Working Poor. Und die Hilfswerke können Projekte und Programme unterstützen, die etwas gegen weltweite Armut und Chancenungleichheit unternehmen. Kindern, die z.B. mitverdienen müssen um ihre Familien zu ernähren, wird eine Schulbildung ermöglicht, oder Frauen erhalten wirtschaftliche Unabhängigkeit. Bildung schafft auch Bewusstsein für internationale Zusammenhänge von Armut und Reichtum – damit sich Menschen vermehrt gegen Ausbeutung und Unterdrückung wehren können. Ein Ja zur Solidaritätsstiftung zeigt, dass die Schweiz zumindest etwas Verantwortung gegenüber den Opfern der Vergangenheit und der aktuellen Welt-(un)-ordnung übernimmt. Esther B. Oester Halbzeitbilanz mit der Berner Stadtratspräsidentin Annemarie Sancar Das Rathaus als öffentlicher Ort Gründungsmitglied und RotGrünMitte-Architekt Peter Sigerist verlässt nach 10 Jahren den Berner Stadtrat. Auf einer liebevoll Du hast an der 1. Augustfeier gemeinsam gestalteten Fiche von Schnüffelstaat-Expertin Catherine Weber mit einer jungen Tamilin über das Über- wurde zu den Gründen des Rücktrittes vermerkt: «Will sich angebl. winden von Grenzen reflektiert. Welche mehr seiner Familie widmen und im SGB linksradikale Ideen Reaktionen hattest Du auf diesen in durchsetzen lt. ••• hat S. enge Kontakte zu ••• und ••• Beobach- manchen Augen ungewohnten Auftritt? tung unb. fortsetzen» ISIS Stamm Nr. 76’786.a. Tatsächlich lohnt es Einige bürgerliche Politiker sind dem Anlass sich, die Beobachtung fortzusetzen, denn Peter Sigerist wird sich unter Protest ferngeblieben. Vielleicht im GB (Ausschuss) und in der Stadtpolitik weiterhin engagieren. Im wollten sie der kritischen Reflexion über Stadtrat wird Peter Sigerist durch die langjährige GB-Sekretärin, Nationalismus im Zeitalter der Globalisie- Geografin und Umweltaktivistin Martina Dvoracek rung und Entstaatlichung entkommen. Was ersetzt. Martina Dvoracek wird in der GB/JA!-Frak- können wir feiern an einem 1. August, wenn tion das grüne Standbein verstärken und in der der Staat nur noch nach dem Diktat der Planungs- und Verkehrskommission einsitzen. Wir freien Marktwirtschaft tanzt? Und was soll wünschen viele Erfolge, Hartnäckigkeit und Humor! eine Gemeinschaft, die 20 Prozent der Wohnbevölkerung als politische MitbürgerInnen ausschliesst? Die Rede von Elaveny Pushpa- gb.parlament nathan hat gezeigt, wie absurd die nationale Annemarie, Du hast vor einem halben Jahr Menschenrechte mit dem symbolischen Ge- Definition von Zugehörigkeit ist. Das aus- Wenn es um die Situation von gleichgeschlechtlichen Paaren geht, das Stadtratspräsidium übernommen. Wie wicht der «höchsten Bernerin» zu verstärken. gezeichnete Echo zeigt, dass unsere Refle- hat die Stadt Bern die Nase vorn. Dank einer Motion von GB-Stadt- konntest Du den Gestaltungsraum nutzen? rätin Catherine Weber wird in Bern ein «Partnerschaftsbuch» ein- Als erstes habe ich die Eingangskontrollen Du legst Wert auf die Stärkung des Parla- geführt. Mit einem Eintrag ins Partnerschaftsbuch können gleich- im Rathaus abgeschafft. Nach den Attenta- ments. Welche Rolle spielt hier das neue Welche politischen und parlamentarischen geschlechtliche Paare z.B. Auskunftsrechte im Krankheitsfall ten auf verschiedene Parlamente waren die Stadtratssekretariat? Schwerpunkte erwarten uns im zweiten erwirken. Bis zur Schaffung von gesetzlichen Grundlagen auf Kontrollen ein richtiges Zeichen. Trotzdem Die Einrichtung des Ratssekretariats hat Halbjahr? Bundes- oder Kantonsebene ist das «Partnerschaftsbuch» recht- erhöhen sie die Sicherheit nicht, vielmehr wichtige Fragen zu Verhältnis und Schnitt- Politisch stehen wichtige Geschäfte an wie lich unverbindlich. Es hat aber eine symbolische Bedeutung und vergrössern die Distanz zwischen formeller stellen zwischen Regierung und Parlament das Budget 03 oder Olympia. Die von mir wird im städtischen Kompetenzbereich mit konkreten Verbesse- Politik und der Bevölkerung. Seit es keine aufgeworfen. Die Gewaltentrennung wird von organisierte Sondersession zur Stadtent- rungen (z.B. im Personalreglement) ergänzt. Auch auf kantonaler Eingangskontrollen mehr gibt, ist die Tribüne gewissen PolitikerInnen nicht sehr ernst wicklung im November ist von grosser Ebene ist vieles im Gang, unter anderem Dank einem Vorstoss von meist gut besetzt. Sans-Papiers, die Antifa- genommen und New Public Management- Bedeutung. Als symbolischer Höhepunkt GB-Grossrätin Franziska Widmer. Bewegung oder Stadtangestellte haben mit Modelle verstärken dieses Problem. Das verstehe ich den Stadtratsausflug. Er wird Interesse die Debatten über Polizei- oder Ratssekretariat stärkt das Parlament, indem uns im Jahr der Berge auf die Tschirpällen Sparpolitik verfolgt. Das Rathaus als öffent- es die überlasteten MilizparlamentarierIn- führen, eine Alp im Diemtigtal, die samt licher Ort – das ist für mich Teil einer leben- nen bei ihren Kontrollaufgaben und der Kuhrechten der Stadt Bern gehört. Ein Stück digen Demokratie. Wichtig war im letzten politischen Arbeit unterstützt. Das Rats- Stadtgeschichte also, aber auch ein Symbol Petitionen sind ein politisches Druckmittel und können unabhängig halben Jahr auch meine Vermittlungsrolle sekretariat hilft zudem die politischen Ab- für die Auflösung von Grenzen. von Nationalität und Alter unterschrieben werden. Bitte die bei- zwischen städtischen Institutionen und läufe zu verbessern. Die ersten Hürden sind Interview: Martina Dvoracek liegende Petition für Tagesschulen unterschreiben und die Petition Bewegungen. Oft war ich Türöffnerin und oft nun überwunden und der Nutzen des Rats- gegen die Nutzung des Militärflugplatzes Interlaken für zivile habe ich ganz bewusst mein Amt dazu ge- sekretariats für das Parlament wird immer Fliegerei bestellen (Talon oder www.flugplatzinterlaken.ch). nutzt, mein politisches Engagement für die spürbarer. gb.petition xion Sinn macht und das ist gut so. Die 1. Augustrede von Annemarie Sancar und Elaveny Pushpanathan kann per Talon bestellt werden oder ist auf www.gbbern.ch zu finden. no 8 août 2002 s o z i a l . ö k o l o g i s c h . f e m i n i s t i s c h gb.lınks Grünes Bündnis Alliance Verte et Sociale PF/cp 389 2500 Biel/Bienne www.gb-aves.ch PC/ccp 25-7401-7 ➔ le forum ➔ vert social ➔ AVeS Non à une diminution du Grand Conseil Hégémonie des grands partis? nombreux députés leur travail parlemen- A première vue, une telle diminution du radicales d’un système archaïque qui favori- taire va de pair avec un fort engagement parlement peut paraître anodine, mais c’est se nettement les grands partis et spéciale- professionnel et associatif. Une diminution ainsi que la politique parlementaire ment l’UDC dans les régions rurales. du parlement obligerait surtout les re- (re)devient peu à peu une affaire de riches Ni les expériences dans d’autres cantons ni présentants de petits partis à se limiter bourgeois! Pour une majorité croissante Une politique progressiste doit s’engager aucune étude scientifique livrent des argu- dans leur champ d’action. des citoyens par contre, le prix à payer pour aujourd’hui pour des espaces économiques la double charge professionnelle et politi- et d’agglomération plus larges et donc pour ments valables pour une diminution des membres du Grand Conseil. Par contre, une En plus, il est évident que le travail en que rend un engagement politique de moins une nette diminution des cercles électoraux. telle diminution apporterait un important fraction parlementaire exige une certaine en moins attrayant et bientôt inatteignable. C’est pourquoi nous soutenons toute ré- démantèlement de la représentativité démo- grandeur minimale pour faire un travail De surcroît, en ce qui concerne la popu- forme structurelle favorisant le principe de cratique dans notre canton. compétent et offensif. Notre politique lation de Bienne, la diminution du nombre proportionnalité et de représentativité de s’engage pour le respect des principes de de députéEs mènerait automatiquement à toutes les forces politiques de ce canton. En brandissant les fameux mots efficacité l’état de droit que sont la proportionnalité une diminution de 11 à 9 députéEs ce qui ne et économie, une alliance regroupant les et la représentativité et combat toute politi- garantirait plus forcément 3 représentantEs bourgeois ainsi que les socio-démocrates que d’hégémonie des grands partis. Sous la de langue française. tente ainsi d’agrandir son pouvoir sur le dos sacro-sainte tendance à la soumission aux des petits partis en négligeant le fait que lois économiques, la politique parlemen- Pour toutes ces raisons, nous avons tou- son hétérogénéité linguistique, géogra- taire est en train successivement de dimi- jours proposé à la place de telles mesures phique, économique et la grandeur de la nuer ses propres capacités et instruments non-démocratiques des mesures adéquates population font que le canton de Berne se politiques et surtout ceux de l’opposition. et modernes visant à professionnaliser le parlement (créer et financer des secréta- dote déjà actuellement d’un des plus petit parlements de Suisse et qu’une diminution Le Grand Conseil bernois n’est pas le seul riats de partis etc.) sans toutefois toucher de 40 membres ne ferait par conséquence à prendre cette direction dangereuse: aux principes de l’état de droit. Concernant qu’approfondir le fossé entre la population de nombreux parlements communaux et la réforme des cercles électoraux nous et ses représentantEs. En plus, pour de cantonaux suivent la même tendance. avons toujours salué des transformations AZB 3000 Bern 11 Grünes Bündnis, PF 6411, 3001 Bern An Post: Bitte Adressänderung nicht melden. Liliane Laneve-Gujer gb.abstimmung| aves.votation Abstimmung vom 22.9.02: Nein zu den Olympia-Krediten Wenn Ring um Ring platzt … Talon Name: Vorname: Adresse: PLZ/Ort: Telefon: ● Ich möchte bei der Kampagne gegen die Olympischen Winterspiele «Berne 2010» mitmachen. Nehmt Kontakt mit mir auf. ● Je m’intéresse à l’AVeS. Veuillez me contacter. Alliance Verte et Sociale, Grünes Bündnis, cp/PF 389, 2500 Biel/Bienne Impressum Rédaction: Heinz Ledergerber. Impression: Widerdruck, Berne. Lithos: Graphix, Berne. Anlässlich der Grossrats-Debatte im Juni hat das Grüne Bündnis prophezeit, dass die Olympischen Spiele ein finanzieller Hochseilakt mit grossem Absturzrisiko sein werden. Kaum gesagt, schon geschehen: Ende Juli musste das Komitee «Berne 2010» aufgrund einer «Bund»-Recherche bekennen, dass Rechnungen im Betrag von 0,5 Millionen Franken nicht bezahlt werden können. Das Defizit verursacht hat u.a. ein aufwändiger VIP-Anlass. Beweis genug, dass «Berne 2010» von Illusionen und schönen (Luxus)träumen lebt. Um das klaffende Finanzloch zu stopfen, suchen die Olympia-PromotorInnen zur Zeit bei Unternehmen und Gemeinden verzweifelt nach Sponsorengeldern. Das Olympia-Projekt gefährdet damit Projekte aus Breitensport und Kultur schon bevor es richtig angefangen hat: Im SponsorenMarkt, wo jeder noch so kleine Betrag heute hart umkämpft ist, bedeutet jeder Franken, den eine Gemeinde oder ein Unternehmen an «Berne 2010» vergibt, ein Franken weniger für hiesiges Kulturschaffen und den Breitensport. Aber nicht nur diese direkten Geldflüsse laufen in die falsche Richtung, höchst fragwürdig ist auch das Engagement von Verwaltungsangestellten für «Berne 2010». So beschäftigt sich der städtische Finanzinspektor Beat Büschi sogenannt «nebenamtlich» als Finanzdirektor für «Berne 2010». Als ob eine verschuldete Stadt-Kasse als Herausforderung nicht genügen würde… Zum Engagement und der Doppelrolle von Finanzinspektor Büschi hat das Grüne Bündnis deshalb im Stadtrat eine Interpellation eingereicht. Vom Grünen Bündnis initiiert, besteht ein Komitee aus 50 Persönlichkeiten aller politischer Lager und Kultur- und Sportkreisen. Angesichts der massiven Sparmassnahmen des Kantons, welche in diesem Herbst verkündet werden, stehen beim Nein gegen den 7,5 Mio. OlympiaKredit finanzpolitische Argumente im Vordergrund. Ein finanzschwacher Kanton, welcher überall die Sparschraube anzieht, kann sich Olympische Spiele nicht leisten! Auch wirtschaftspolitisch ist von diesen Spielen kein Gewinn zu erwarten: Olympische Winterspiele sorgen für eine kurze wirtschaftliche Überhitzung, bringen kaum neue SteuerzahlerInnen in den gb.bewegt | aves.agir Frauenpolitik | politique de la femme Kontakt | contact: Liliane Laneve-Gujer Tel. P 032 385 20 84, G 032 322 26 91 Migration Kontakt | contact: Liliane Laneve-Gujer Tel. P 032 385 20 84, G 032 322 26 91 Kanton und zementieren die Strukturschwäche im Tourismus. Der Kanton Bern muss sein knappes Geld in Bereiche investieren, die nachhaltig zu einer besseren Lebensqualität für alle führen: die Bildung, die Gesundheit, die Kultur und die Umwelt. Gerade für die Umwelt im hochsensiblen Alpenraum stellen die Olympischen Spiele eine massive Bedrohung dar. Selbst wenn die Promotoren von «Berne 2010» versprechen, dass nur temporäre Anlagen gebaut werden, ist der Schaden an Natur und Landschaft enorm. Damit wir am 22. September auch noch den letzten Olympia-Ring zum Platzen bringen, brauchen wir tatkräftige finanzielle Unterstützung und mündliche Propaganda. Merci für das Ausfüllen des Einzahlungsscheins, der diesem gb.links beiliegt. Sabine Gresch und Franziska Teuscher, Mitglieder des Co-Präsidiums «Nein zum olympischen Strohfeuer» Abstimmungs parolen 22. Se ptember 2002 Kantonal: pia 2010: Nein ken für Olym 7,5 Mio. Fran n Rates: Nein g des Grosse Verkleinerun rm: Ja Wahlkreisrefo ngsgesetz: Ja Wassernutzu ag hl Volksvorsc Kontakte | contact Sekretariat | secrétariat: Heinz Ledergerber Grünweg 48, 2502 Biel/Bienne Tel./Fax 032 342 62 09, G 032 322 48 88 e-mail: [email protected]