Normandie - Andrea Vogel

Transcrição

Normandie - Andrea Vogel
Normandie
März 2016
Mit dem Wohnmobil in der Normandie
Ein Reisebericht
www.AndreaVogel.com
Normandie, März 2016
Inhalt
Inhalt ............................................................................................................................................ 2
Etwas vorweg .............................................................................................................................. 3
Freitag, 18.3.2016, Frankfurt - Ste. Marie-aux-Chènes .............................................................. 4
Samstag, 19.3.2016, Ste. Marie-aux-Chènes - Le Tréport ......................................................... 4
Sonntag, 20.3.2016, Le Tréport - Ètretat - Honfleur .................................................................... 5
Montag, 21.3.2016, Honfleur - Villers-sur-mer - Merville-Franceville .......................................... 7
Dienstag, 22.3.2016, Merville-Franceville - Ouistreham - Bernietes-sur-mer - Arromanches
- Colleville-sur-mer, Ferme du Cavoir - Isigny-sur-mer - Utah Beach - Ravenoville Plage Quinéville ..................................................................................................................................... 8
Mittwoch, 24.3.2016, Quettehou-St.Vaast-la-Hague(V/E, €2+SP) - Phare de Gatteville
(keine V/E, kein offizieller SP) ..................................................................................................... 9
Donnerstag, 25.3.2016 (Gründonnerstag), Cap Lévi - Fort de Cap Lévi - Port Cap LévyCherbourg - Nez de Jobourg-Omonville - Plage-Auderville-Gouville-sur-mer ............................ 9
Freitag, 26.3.2016 (Karfreitag), gleicher SP .............................................................................. 10
Samstag, 26.3.2016 (Karsamstag), Gouville - Coutances - Beuvron-en-Auge ........................ 11
Sonntag, 27.3.2016 (Ostersonntag), Beuvron-en-Auge - Völklingen ........................................ 12
Sonntag, 28.3.2016 (Ostermontag), Völklingen - Frankfurt ...................................................... 13
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Etwas vorweg
Unsere Reiseberichte sind persönliche Eindrücke und Erfahrungen und auf Basis eines privat geführten Reisetagebuchs entstanden. Sie erheben daher keinen Anspruch sprachlich, grammatikalisch
oder orthografisch perfekt und in allen Details umfassender Reiseführer zu sein. Für den einen oder
anderen mögen sie dennoch für Anregungen sorgen oder als Tippgeber dienen, vielleicht sind sie
aber auch einfach nur Unterhaltung oder Appetitanreger für Ihre eigenen Reisepläne. Wir lesen selbst
gern Reiseberichte und haben so schon manches Sehenswerte für unsere eigenen Reisepläne gefunden.
Wir, das sind mein Mann Detlef, unser Hund Chewy und ich.
Wir reisen seit einigen Jahren mit dem Wohnmobil, da wir auf diesem Weg leichter Land und Leute
kennenlernen und wir die Annehmlichkeiten des eigenen Zuhauses auch unterwegs lieben gelernt
haben. Mit dem Wohnmobil haben wir die Möglichkeit, einfach weiter zu ziehen, wenn es uns irgendwo einmal nicht so gut gefällt. Zum anderen können wir unseren Aktionsradius ganz erheblich ausweiten und sehen und erleben so deutlich mehr, als wenn wir an eine feste Unterkunft gebunden wären.
Abhängig vom Land, das wir jeweils bereisen, übernachten wir vorwiegend auf Wohnmobilstellplätzen,
zwischendurch und bei längerer Verweildauer auch auf Campingplätzen. Diese Stellplätze zu finden
ist relativ einfach. Es gibt entsprechende Verzeichnisse z.B. vom ADAC, Reisemobil International,
Promobil und anderen Herstellern und natürlich im Internet. Viele Stellplätze sind schon in den gängigen Navigationssystemen gespeichert oder können dort hin übertragen werden. Mit dem Wohnmobil
zu reisen, entspricht einfach unseren persönlichen Vorlieben und ermöglicht uns, mehr draußen zu
sein, als dies z.B. in einem Hotel möglich wäre. Nette Wohnmobilnachbarn gibt es fast überall gratis
dazu.
Bei Bedarf können wir gerne eine Karte unserer Wegstrecke zur Verfügung stellen. Aus Copyrightgründen ist das in diesem Dokument im Internet nicht möglich. Ebenfalls aus urheberrechtlichen
Gründen darf dieser Bericht ohne unsere ausdrückliche Genehmigung weder als Ganzes noch in einzelnen Teilen, oder die darin enthaltenen Fotos verändert, weiterverarbeitet oder anderweitig veröffentlicht werden.
Viele Bilder aus diesem Reisebericht und weitere auf dieser Reise entstandene Fotos gibt es auch in
hoch auflösender Version unter: www.detlefvogel.com. Der Text wurde von meinem Mann und mir
geschrieben, die Ich-Form ist also jeweils perspektivisch zu verstehen.
Und jetzt,
Viel Spaß
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Freitag, 18.3.2016,
Frankfurt - Ste. Marie-aux-Chènes
PP Ste. Marie-aux-Chènes N 49°11'35.41", E 5°59'53.32"
km 32215
Bis 15° Grad, sonnig
Die Idee, einen Osterurlaub am Meer zu verbringen, hatten wir schon vor ein paar Wochenund freuten
uns auf einen Kurztrip nach Frankreich. Alle ursprüngliche Ideen - das Elsass, die Pfalz und weitere
Ziele - fielen nacheinander durch den Rost. Im Elsass und in der Pfalz würde es sicher zu voll sein,
ebenso im südlichen Frankreich. Die Normandie mit "nur" 700 km Entfernung kam also durchaus für
eine lange Woche in Betracht. Vorher gab es noch einiges am WoMo zu klären. Ist der Alufraß an den
Womo-Türen echt? Eine Dachhaube über der Dusche durch ein Dachfenster mit Ventilator ersetzen
lassen, kleine Tankreinigung, irgendwas ist ja immer zu tun.
Am Freitagnachmittag geht es los. Ferienbeginn in drei Bundesländern, aber die Befürchtungen bzgl.
Verkehrsstaus bewahrheiteten sich nicht. Unser eigentliches Ziel ist Metz, 80 km hinter der französischen Grenze gelegen. "Werner", unser Navi, führt uns merkwürdigerweise über Saarlouis und 40 km
Bundesstraße in Richtung Metz. Was auch immer ihn da wieder geritten hat. Der Stellplatz in Metz ist
uns schon hinreichend bekannt, wir wollen dem Parkplatz an der Mosel eine letzte Chance geben.
Vergebens. Die Stellplätze für WoMos sind wieder einmal von PKWs belegt, der Platz ist völlig überfüllt, naja, die Einwohner dürfen hier eben auch parken. Wir nehmen uns vor, den Platz in Metz nicht
mehr anzufahren und fahren zurück auf die Autobahn, versuchen unser Glück weiter in Richtung Westen. Wir nehmen zwei Ausfahrten später den nächsten Ort ins Visier und finden in Ste. Marie-auxChènes am örtlichen Fußballplatz einen ganz passablen Übernachtungplatz. Nur eine Partygesellschaft, die in einem der Häuser am Parkplatz feiert, stört etwas unsere Nachtruhe, am Ende geht es
ganz gut. Den Platz werden wir sicher wieder nutzen.
Samstag, 19.3.2016,
Ste. Marie-aux-Chènes - Le Tréport
km 32940
SP Le Tréport II, Rue de la Telecabine, N50°03'29.3'',E1°21'52.4''
Bewölkt, 6°
Am nächsten Morgen geht es sehr früh weiter in Richtung Normandie, unser Ziel ist Le Tréport, direkt
an der Küste gelegen. Es ist bewölkt, fast ohne Regen. In Le Tréport gibt es zwei Stellplätze. Ein relativ schöner Platz in einer unschönen Gegend, ein weiterer SP oben auf der Klippe. Da uns der SP
unten am Hafen nicht wirklich zusagt und auch zu weit vom Ort entfernt ist, entschließen wir uns für
den Platz auf den Klippen. Hier sind heute Mittag noch drei Plätze frei, es passt also.
Es gibt zwar keinen direkten Strandzugang, wir bleiben trotzdem hier. Bei einem ersten Spaziergang
mit Chewy, damit er sich nach der langen Fahrt ein bisschen bewegen kann, stelle ich fest, dass ich
keine einzige Speicherkarte für meine Kamera dabei habe, SUPER !!! Mal sehen, ob ich hier am Wochenende Ersatz bekomme. Wir können die Treppe runtergehen, es gibt aber auch einen kostenlosen
Aufzug, nur wenige Schritte vom Stellplatz entfernt, der in die Altstadt von Le Tréport führt. Ich frage
zwei Locals nach einem Fotoladen, die machen mir leider keine Hoffnung. Nun gut, vielleicht muss
Strafe sein. Wir spazieren zum Leuchtturm und machen eben die Fotos mit Andreas iPhone. Ein kurzer Spaziergang auf dem Kiesstrand macht allerdings weder uns noch unserem Hund wirklich Spaß.
Mit dem Aufzug fahren wir wieder hoch.
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Am Ortseingang soll es einen Auchan-Supermarkt mit Fotoabteilung geben. Für mich mit Fahrrad
immerhin eine Option, um vor dem Wochenende doch noch zu einer Speicherkarte zu kommen. Die
Hinfahrt ist bergab sogar eine spaßige Angelegenheit. Der Auchan hat zwar eine recht ansehnliche
Fotoabteilung, aber leider keine in meine Kamera passende Speicherkarte, ich bekomme den Tipp,
dass es in Eu noch einen professionellen Fotografen gibt, der Compact Flash Karten haben könnte.
Könnte! :-) Die Wegbeschreibung des Auchan-Verkäufers ist abenteuerlich, die Hinfahrt bergauf auch,
aber wie durch ein Wunder finde ich den Laden, und, das Wunder geht weiter, der Laden hat genau
eine für mich passende Speicherkarte. Ich bin eben doch ein
Glückskind.
Für den Rückweg mit dem Fahrrad nehme ich dann doch lieber
den Aufzug zurück zum Stellplatz. Zurück am WoMo wollen die
beiden Zurückgebliebenen einen Spaziergang. Der ist windig, wolkig, am Rand der Klippe entlang an Feldern über einen Trampelpfad, nicht wirklich der Bringer. Aber wir können ja nicht nur im
WoMo hocken und auf besseres Wetter warten.
Abendessen: Huhn mit Karotten
Sonntag, 20.3.2016,
Le Tréport - Ètretat - Honfleur
SP Étretat €8, N 49°42'00.3", E 0°12'57
SP Honfleur, €11, N49°25'09.0, E 0°14'32.3"
Bewölkt, windig, 5°
km 33105
Le Tréport war uns ehrlich gesagt ein bisschen zu viel der Fischrestaurants und zu wenig von anderem. Die Vorstellung in Dieppe und Fécamp auch nicht viel mehr zu finden (vielleicht tun wir Dieppe
und Fécamp bitter unrecht, aber heute …) läßt uns als nächstes Ziel
Ètretat ausloben. Hier waren wir vor
sechs Jahren schon einmal unterwegs
und die imposanten Felsen haben uns
damals schon fasziniert. Der Stellplatz
ist mittlerweile an das Ortsende verlegt
worden. Er ist zugegeben gar nicht
schlecht, der Fußweg zum Hafen bzw.
Strand dauert allerdings 20 Minuten. Im
Ort und an der Promenade ist ein bisschen Rummel im erträglichen Rahmen.
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Die Sonne kommt sogar sporadisch zum Vorschein und wir wandern mit den Lemmingen nach oben
auf die Klippe mit dem "Elefantenrüssel" und genießen die Aussicht. Es wird wieder windig, wolkig
undregnerisch. Auch deshalb wollen wir nicht wirklich hier bleiben, auch wenn wir die Gebühr für den
SP schon bezahlt haben. Es ist einfach noch zu früh, den Rest des Tages bei Regen auf dem SP im
Womo zu verbringen.
Wir geben Gas und fahren weiter bis Honfleur, haben unterwegs natürlich das Abenteuer Pont de
Normandie mitgenommen. Auch wenn man ein routinierter Fahrer ist, mit 4,5 Tonnen über die steile
Brücke zu fahren, ist dann doch nochmal etwas Besonderes.
Den Stellplatz haben wir nicht eben in bester Erinnerung, denn bei unserem ersten Besuch hier war
es sehr voll, schmutzig, hektisch. Honfleur wollen wir dennoch nochmals sehen. Als wir am Stellplatz
ankommen, ist er gar nicht überfüllt und wir finden sogar einen netten Platz mit Strom am Wasser,
jedenfalls viel besser als beim letzten Besuch 2010.
Die fünf Minuten zum Ort sind ein Klacks und schon
sind wir mitten im Touristentrubel. Die vielen Galerien haben wir gar nicht mehr so in Erinnerung, heute fallen sie uns angenehm auf. Wir sehen viele Bilder in den Schaufenstern, die uns gut gefallen. Auch
die alten Gebäude, die alte Kirche und das ganze
Ambiente sagen uns heute sehr zu.
Zurück am WoMo stellen wir einen Stromausfall auf dem ganzen Platz fest, nach einer halben Stunde
wurde auch dieses Problem (irgendwie von ganz allein) gelöst. In der Dämmerung zur "blauen Stunde" gehe ich nochmal fotografieren und bekomme ein paar schöne Ergebnisse.
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Abendessen: Heringssalat mit Pellkartoffeln
Montag, 21.3.2016,
Honfleur - Villers-sur-mer - Merville-Franceville
km 33180
SP Merville-Franceville, N 49°17'5.56", W 0°12'35.90"
8° Grad
Zum Frühstück in Honfleur bekommen wir einen schönen Sonnenaufgang über dem Wasser hinter dem WoMo. Weiter geht es in die
Planung für heute, gleichzeitig wollen wir uns auch nicht schon zu
fest legen.
Wir wollen uns in Villers-sur-mer den angegebenen Stellplatz ansehen, vielleicht ist es ja ein netter Strandplatz mit Meerzugang. Im
Ort ist es allerdings ziemlich eng. Die Promenadenstraße am Meer
hat zwar viele freie Parkplätze am Straßenrand, sie zieht sich ewig
hin und den SP finden wir am Ende nicht. Ich will wenigstens noch
in der Apotheke eine Faktor 50 Sonnencreme kaufen, auch die habe ich vergessen. Nach längerer
Suche mit dem WoMo durch enge Straßen finden wir zwar die Apotheke, aber sie ist leider - fermé.
Also weiter die Küstenstraße entlang. Die Falaises des Vaches Noir ist leider nur mit Fahrzeugen unter 3,5t erreichbar - noch ein Fehlschlag heute Morgen.
Jetzt geht es dann bei langsam verschwindender Sonne nach Merville-Franceville. Wir wissen natürlich, dass die CPs in Merville-Franceville noch nicht geöffnet sind, aber wir wollen trotzdem vorbei
fahren, just in case, wir wußten, dass es im Zweifelsfall am Ende des Ortes noch einen kleinen Stellplatz für 6 Womos mit V/E gibt. Und, ja, die CPs waren geschlossen, auch auf Nachfrage gibt es keine Ausnahme, obwohl der Platz
bereits besetzt ist. Wir haben dann doch Glück, der kleine Stellplatz
beherbergt bei unserer Ankunft nur ein WoMo, eine Viertelstunde
später mit uns dann schon 5 !! Leider haben wir keinen direkten
Blick aufs Meer, aber hinter den WoMos geht es direkt in die Dünen
und zum Wasser sind es nur wenige Schritte. Endlich Zeit, um mit
Chewy richtig an den Strand zu gehen. Es ist zwar bedeckt, es
regnet nicht und mit genügend Jacken stört der Wind auch nicht
mehr.
Zurück am WoMo entspannen wir ein bisschen und wärmen uns wieder
auf. Als ich später mit Chewy nochmals kurz an den Strand gehe, stelle
ich bei ihm eine Verletzung an einer Kralle fest, an der er auch ganz
schön rumautscht. Vollprogramm: Foto machen, mit dem befreundeten
Tierarzt unseres Vertrauens in Deutschland austauschen, ob wir akut
handeln müssen, der beunruhigt uns mehr, als es uns weiter hilft. Über
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Google finden wir einen Tierarzt im Ort, der sogar noch geöffnet hat. Zu Fuß geht es drei Straßenzüge
weiter und Chewy hat auf einmal gar keine Schmerzen mehr, Vorführeffekt. Wir kommen vier Minuten
vor Toresschluss bei der Tierärztin in die Praxis. Sie braucht keine zwei Minuten um Chewy schmerzlos zu versorgen und will noch nicht einmal Geld dafür haben. Gut, dass wieder alles in Ordnung ist.
Abends zum Essen kommt die Sonne hinter den Wolken raus, wie bei unserem letzten Besuch an
diesem Strand haben wir tolles Fotowetter. Am Strand treffe ich eine Schweizerin mit jungem Labrador, die sich ebenso über das schöne Licht auf den Dünen freut, und die mindestens ebenso viele
Fotos mit ihrem Handy macht, wie ich mit meiner Großen. Klasse Ausbeute !!
Abendessen: Möhren mit Hüttenkäse und Pellkartoffeln
Dienstag, 22.3.2016,
Merville-Franceville - Ouistreham - Bernietes-sur-mer - Arromanches - Colleville-surmer, Ferme du Cavoir - Isigny-sur-mer - Utah Beach - Ravenoville Plage - Quinéville
SP Quinéville, N49°30'57.5'' W1°17'11.9''
km 33347
10° bewölkt und sonnig
Wir fahren zunächst nach Arromanches, wollen hier erneut ins 360° Kino des Memorial gehen. Wir
waren damals schon hier, die Schrecken des Krieges sind noch immer intensiv zu spüren. Auch der
gezeigte Film über die Landung der Alliierten berührt uns beide wieder sehr, auch wenn es schon über
70 Jahre her ist und wir glücklicherweise den 2. Weltkrieg nicht mitbekommen haben. Die Schulklasse, die wohl zu diesem Tagesausflug "gezwungen" wurde, hat da leider noch nicht so den richtigen
Zugang. Sie albern ganz schön rum, sie sind eben auch noch sehr jung.
Auf unserem weiteren Weg wollen wir in einer Ferme leckeren Calvados kaufen, wir haben sie noch
vom letzten Mal in guter Erinnerung. Leider finden wir sie zunächst trotz intensivem Suchen nicht. Erst
nach einigem hin und her fahren über enge und engste D-Straßen wird uns wieder klar, dass wir damals wohl von der Nationalstraße her abgebogen sind und daher eine ganz andere Richtung genommen haben. Wir finden sie tatsächlich noch, die "La Ferme du Lavoir" in 14710 Formigny, Route de
Saint-Laurent-sur-Mer. N 49'°20'27'' W 0°53'49''.
Wir tauschen eine Menge kleiner Münzen gegen Cidre und Calvados ein und fahren weiter über
Isigny-sur-mer. Auch hier erstehen wir Butter und Käse, bevor es zum Utah Beach geht. Leider ist der
bisherige SP dort nicht mehr vorhanden. Hinter dem nahe gelegenen CP gibt es 500m weiter nur noch
einen "Camping Park" SP, der uns aber nicht gefällt.
Also erneut weiter und wir finden einen Platz am Straßenrand
von Fontenay-sur-mer am Golfplatz und bewegen zunächst
mal uns und Chewy an den Strand Strand.
Zurück am WoMo entschließen wir uns dennoch weiter zu
suchen, so ganz behagt mir der Platz trotz herrlicher Sicht
aufs Meer nicht. Nur 5 Minuten weiter gibt es in Quinéville
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einen SP auf einem kleinen begrünten Platz direkt hinter einer Mauer vor dem Strand, wunderbar.
Unsere geniale Hecksitzgruppe lässt uns wieder einmal über die Mauer direkt aufs Meer schauen.
Abendessen: Spätzle mit Gemüse und Hacksteaks.
Mittwoch, 24.3.2016,
Quettehou-St.Vaast-la-Hague(V/E, €2+SP) - Phare de Gatteville (keine V/E, kein
offizieller SP)
Übernachtung am Straßenrand vor dem Phare d.G., N 49°41'40.88", W 1°16'17.89"
km 33380
Sonnig, 13 Grad
Nach einem langem Strandspaziergang fahren wir weiter, kaufen in Quettehou ein und entsorgen am
SP in St.Vaast-la-Hague. Die uns bekannten Plätze "links vom Phare" sind inzwischen leider durch
große Felsblöcke versperrt. Wir finden aber kurz vor dem Leuchturm auf einer halbgeraden Parkbucht
einen Platz und kommen mit einem netten bretonischen Ehepaar ins Gespräch, die ebenfalls dort ihre
Mittagspause verbringen. Sie erkennen Detlefs Foto von Brignogan-Plage auf unserem Heck und sind
natürlich verwundert dies auf einem deutschen WoMo vorzufinden.
Bei herrlichem Sonnenschein verbringen wir den Nachmittag mit ausruhen, spazieren und radeln. Ein
weiteres, deutsches WoMo verbringt mit uns die Nacht unter rotem Vollmond an diesem schönen
Platz, der nun wirklich genau nach unserem Geschmack ist.
Abendessen: Garnelen nach unserem Hausrezept
Donnerstag, 25.3.2016 (Gründonnerstag),
Cap Lévi - Fort de Cap Lévi - Port Cap Lévy-Cherbourg - Nez de Jobourg-Omonville Plage-Auderville-Gouville-sur-mer
SP Gouville-sur-mer, N49.10128° W1.60882°, 5,50€ inkl. V/E (funktioniert nicht mit dtsch.Karten!!)
km 33541
bewölkt, abends und nachts Regen bei 10°
Wir fahren weiter zum Cap Lévi. Nachdem wir über viele C- und D-Straßen geleitet werden, kommen
wir nach einigem Suchen an einem schönen, zwar inoffiziellen, aber erlaubten SP am Leuchtturm an.
Die Polizei, die hinter uns her fährt und uns etwas nervös macht, hat aber mit WoMos auf dem Platz
offensichtlich kein Problem, denn sie ziehen kommentarlos wieder ab.
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Wir wandern von hier aus zum
Fort de Cap Lévi, es ist heute
sogar geöffnet. Von dort aus geht
es noch etwas weiter bis zum
Port de Cap Lévi. Zurück am
WoMo essen wir zu Mittag und
fahren zur Nez de Jobourg. In
Cherbourg zwingt uns eine Demo
zu einem Umweg und vorbei an
der Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll La Hague kommen wir zur Nez de Jobourg.
So wirklich glücklich sind wir mit dem windigen, einsamen SP (N 49°40'36.40" W 1°56'37.55") aber
nicht und fahren einen weiteren von einer WoMo-Website angegeben PP an. Über engste Straßen (in
Hameau Samson ist es einfach zu eng für große WoMos und für Busse ist die Straße ohnehin gesperrt) kommen wir runter nach Omonville Plage. Wer hier übernachten möchte kann statt über
Hameau Samson über Auderville und Laye anfahren. Der Parkplatz (N 49°41'25.62" W 1°56'6.04" )
liegt fast direkt am langen Sandstrand, aber irgendwie behagt auch er uns heute nicht. Also weiter
suchen, wir beschließen am Ende noch 87 km dran zu hängen, um bis Gouville-sur-mer zu fahren.
1,5 Std. später kommen wir an und wundern uns, hier auf dem SP ganz alleine zu sein. Die V/E funktioniert noch immer nicht mit deutschen Karten und Kreditkarten. Am eigentlich noch geschlossenen
Café gegenüber können wir netterweise mit der Gießkanne Wasser bekommen. Zunächst schrecken
uns die vielen pendelnden LKWs und Traktoren, die mit Sand über den SP gondeln. Offenbar wird
hier die Düne neu befestigt. Mit Beginn der Flut hören sie aber mit den Arbeiten auf.
Es kommen noch weitere WoMos an und die Nacht verbringen wir mit andauerndem Regengeprassel
aufs WoMo-Dach.
Abendessen: Frankfurter Schnitzel mit Grüner Sauce und Kartoffeln.
Freitag, 26.3.2016 (Karfreitag),
gleicher SP
zunächst bedeckt, ab Vormittag sonnig, 13-15°
Wir frühstücken für unsere Verhältnisse spät. Draußen vor dem WoMo ist noch alles aufgeweicht vom
Dauerregen der Nacht und in die Gummistiefel zu kommen, bedarf einiger körperlicher Verrenkungen.:-) Detlef fährt zu meiner Beruhigung das WoMo noch etwas weiter vor auf den festeren Untergrund, damit wir im nassen Sand nicht versacken. Wir haben so unsere Erfahrungen…
Wir gehen an den menschenleeren Strand und genießen die Weite, das Meeresrauschen und die
herauskommende Sonne. Auch Chewy dreht mal wieder auf, wie schön. Der Himmel klart fast völlig
auf und es wird mir sogar mal zu warm in der dicken Jacke. Hier entstand auch das Titelfoto dieses
Reiseberichts.
Nach einem langen Spaziergang zurück am WoMo gibt es Crêpes mit Äpfeln und einen Rest Cidre.
Beim öffnen der Flasche flog Detlef nämlich nicht nur der Korken, sondern gleich die ganze Flasche
um die Ohren. Schön verteilt im WoMo blieb vom Cidre leider nicht mehr viel übrig.
Am frühen Nachmittag zieht es uns erneut an den Strand, nun sind auch andere Besucher scheinbar
aufgewacht und unterwegs. Schulklassen und kleine Kinder in der Kite-Wagen-Schule, "Fuß-Fischer"
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und etliche mehr. Die Lastwagen fahren wieder hin und her, die Logik der Sandbewegungen erschließt sich uns noch immer nicht ganz. Bei fortschreitendem Niedrigwasser kommen immer mehr
Austernfischer mit ihren Traktoren zu den Bänken bis ganz weit draußen. Ich mag das gerne, es hat
noch so etwas Ursprüngliches, Archaisches. Wir laufen weit raus, es ist einfach wunderschön heute.
Chewy wird wieder relativ früh müde oder lustlos, es beunruhigt mich inzwischen doch etwas. Laut der
letzten Untersuchungen vor einigen Wochen ist ja alles ok, aber so alt ist er nun auch nicht, dass er
nach einer halben Stunde so rumdödeln muss. Wir bringen ihn zurück ins WoMo, reinigen aufwendig
aber wenig erfolgreich seine Füße vom Sand und Watt und gehen alleine nochmal "in die andere
Richtung" des Strandes.
Bald sind auch wir müde und es zieht es uns zurück. Ein paar wenige WoMos sind hinzu gekommen,
einige fahren gleich wieder weg, wohl wegen der Lastwagen, die bei Ebbe bis gegen 19h noch unterwegs sind.
Wir duschen, Detlef baut erfolgreich (so hoffen wir) das kaputte Schloss einer Schublade wieder ein
und schon ist ein herrlicher Tag zu Ende.
Abendessen: Lachs auf Gemüsebett.
Samstag, 26.3.2016 (Karsamstag),
Gouville - Coutances - Beuvron-en-Auge
Erst sonnig, später regnerisch und windig 10-12°
SP Beuvron-en-Auge N 49°11'11.83,W 0° 2'57.81"
Morgens bekommen wir noch etwas Sonne zum Frühstück und sie verleitet uns fast, noch einen Tag
zu bleiben. Wir nutzen das und gönnen uns und Chewy noch einmal einen Strandspaziergang. Das
Meer steht hoch und so gehen wir mehr an der Düne entlang als unten am Strand. Auch an der V/E ist
es wettermäßig noch ok, erst unterwegs dann zieht es sich langsam zu.
Da wir noch ein bisschen Cidre und Calvados einkaufen wollen und wir 2010 in Beuvron-en-Auge.
fündig geworden waren, wollen wir es noch einmal dort versuchen. Der Ort liegt 170km von der Küste
entfernt und bringt uns somit schon ein Stückchen auf unseren Weg nach Hause, der ja leider früher
oder später kommen muss. Unterwegs wollen wir uns noch Coutances anschauen. Die Stadt haben
wir noch als lebhaft und mit schöner Kathedrale in Erinnerung. Und da ich mit Kirchen und Klöstern in
diesem Urlaub ja wirklich sparsam war, habe ich mir wenigstens eine verdient.
In Coutances ist die Parkplatzsuche einfacher als befürchtet. Wir finden in Laufweite einen Platz am
Straßenrand, der weder den Verkehr noch unser WoMo gefährdet. Wir gehen ohne Hund in die Altstadt, denn wir wollen ihm das Gedränge auf der Straße und Geschäften nicht zumuten. Die Altstadt
wird mittlerweile überall mit Musik aus vielen Lautsprechern an den Häuserwänden beschallt, es fühlt
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sich an wie in Disneyworld. Bäckereien gibt es ohne Ende. Allerdings kommen wir 2 Minuten nach
12h00 Uhr an der Kathedrale an und die Kirche ist - FERMÉ. Warum nur werden in Frankreich mittags
die Kirchen geschlossen? Ich verstehe es einfach nicht.
Die zwei Straßenzüge entfernte Kirche St. Pierre ist zwar mittags offen, aber sie bietet einen ziemlich
traurigen Anblick. Das Gebäude, die Architektur sind beeindruckend, aber hier bräuchte es deutlich
mehr als einen Eimer Farbe und einen Putzlappen. Schade, wie man dieses tolle Gebäude vergammeln lässt.
Wir decken uns zum Trost bei einem Bäcker richtig heftig ein und laufen zurück zum WoMo. Wir ziehen weiter ins Landesinnere und machen auf einem großen Parkplatz in der Pampa am Straßenrand
Mittagspause mit Picknick.
Gegen 15h30 Uhr kommen wir nach wildem Geschaukel über enge Landstraßen in Beuvron-en-Auge
an.
Auch hier gibt es bei unserer Ankunft viel freien Platz auf dem Stellplatz. Nur ein anderes WoMo steht
schon dort, wir haben also die freie Auswahl. Im örtlichen Tabac erstehen wir einen Jeton für die V/E
und schlendern mit Chewy ein bisschen durch den kleinen Ort. Wir hatten ihn größer und weitläufiger
in Erinnerung. Es gibt letztendlich nur drei Geschäfte, in denen wir unsere Cidre Vorräte besorgen
könnten. Der eine, an den wir uns noch sehr gut erinnern, weil wir dort sehr guten Cidre bekommen
haben, ist mittlerweile unverschämt teuer. Wir lassen ihn auf seinen Flaschen für €7,30 sitzen und
gehen zur Konkurrenz. Hier kostet die Flasche gerade einmal die Hälfte, aber wir fühlen uns insgesamt doch ganz schön über den Tisch gezogen, zumal es sich hier gar nicht mehr um regionale Produkte handelt. Beuvron bietet nur noch die historische Kulisse für zwei Trödel- "ähm" - Antiquitätenhändler und zwei Getränkehändler. Hier kommen wir so schnell nicht wieder her.
Auf dem Rückweg zum Stellplatz fängt es zu regnen an, auch kommen jetzt weitere WoMos, so dass
wir am Ende zu acht auf dem Platz sind. Der Regen hat richtig zugenommen und der heftige Wind
stört unseren Schlaf die ganze Nacht über.
Sonntag, 27.3.2016 (Ostersonntag),
Beuvron-en-Auge - Völklingen
Wechselndes Wetter, 10-12°
SP Völklinger Hütte: N 49°14'50.04", E 6°50'41.89"
Morgens scheint die Sonne und tagsüber begleitet uns alles an Wetter, was man so haben kann. Die
Fahrt ist lang, wie immer in Lothringen etwas langweilig auf der Autobahn und nach vielen Pausen
kommen wir am späten Nachmittag in Völklingen am Weltkulturerbe Völklinger Hütte an. Das wollen
wir, nachdem wir schon öfter auf dem PP übernachtet haben, nun endlich am nächsten Tag auch
anschauen.
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Nachts hält uns leider wieder die örtliche Jugend mit Autotestfahrten auf dem riesigen Parkplatz und
ihrer entsprechenden Lärmkulisse wach.
Sonntag, 28.3.2016 (Ostermontag),
Völklingen - Frankfurt
Regen und Wind, 10-12°
Das Wetter ist morgens so mies, regnerisch, windig, kühl, dass uns jegliche Lust auf den Besuch der
Völklinger Hütte vergangen ist. Das Weltkulturerbe wird damit leben müssen, dass wir es nicht besucht haben. Wir sind außerdem noch müde von der Geräuschkulisse in der Nacht und fahren direkt
nach dem Frühstück in Richtung Heimat los. Die gesperrte A6 in Saarbrücken vergönnt uns zwar noch
einen kleinen Umweg über die Dörfer, aber da haben wir schon schlimmeres erlebt. Gegen 12h00 Uhr
sind wir wieder zuhause.
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