Normandie 2010 - Andrea Vogel

Transcrição

Normandie 2010 - Andrea Vogel
Normandie
September 2010
Mit dem Wohnmobil in der Normandie
Ein Reisebericht
www.AndreaVogel.com
Normandie, September 2010
Inhalt
Inhalt ............................................................................................................................................ 2
Etwas vorweg .............................................................................................................................. 3
Freitag, 10.9.2010, Abfahrt bei km 34709, Metz, 261km ............................................................ 4
Samstag, 11.9.2010, Metz, Rouen, 479km ................................................................................. 4
Sonntag, 12.9.2010, Rouen, St. Valery-en-Caux, 78km ............................................................. 5
Montag, 13.9.2010, St. Valery-en-Caux, Yport, 57km ................................................................ 5
Dienstag, 14.9.2010, Yport, Étretat, Jumièges, la Mailleraye-sur-Seine, 117km ........................ 6
Mittwoch, 15.9.2010, Honfleur, Cricqueboeuf, Merville-Franceville, 180km ............................... 8
Donnerstag, 16.9.2010, CP Merville-Franceville ......................................................................... 9
Freitag, 17.9.2010, Arromanches, Balleroy, St. Vigor in Cerisy-la-Fôret, Utah Beach, 84km .... 9
Samstag, 18.9.2010, St. Mére-Eglise, Batterie D'Azeville, St. Vaast-La-Houge, BarfleurGatteville Plage, 70km ............................................................................................................... 10
Sonntag, 19.9.2010, St. Pierre-Eglise, Fort du cap, Lévi-Phare, Sémaphore-Cherbourg
nahe Port-Racine, 67km ............................................................................................................ 12
Montag, 20.9.2010, Cap de la Hague, Nez de Jobourg, Vauville, Cap de Rozel, 76km .......... 13
Dienstag, 21.9.2010, Lessay, Gouville-sur-Mer, 66km ............................................................. 14
Mittwoch, 22.9.2010, Stellplatz Gouville-sur-Mer ...................................................................... 15
Donnerstag, 23.09.2010, Coutances, Cambremer, Beuvron-En-Auge, 176km ........................ 15
Freitag, 24.9.2010, Beuvron-en-Auge, Frankfurt, 858km .......................................................... 16
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Etwas vorweg
Unsere Reiseberichte sind persönliche Eindrücke und Erfahrungen, und sind auf Basis eines privat
geführten Reisetagebuchs entstanden. Sie erheben also keinesfalls den Anspruch, allumfassende
Reiseführer zu sein. Für den einen oder anderen mögen sie dennoch als Anregungen oder Tippgeber
dienen, vielleicht dienen sie aber auch einfach nur zur Unterhaltung, oder als Appetitanreger für Ihre
eigenen Reisepläne.
Wir sind mein Mann Detlef, unser Hund Chewy und ich. Wir reisen seit einigen Jahren mit dem
Wohnmobil. Das liegt keinesfalls daran, dass wir etwa die "heimelige" Atmosphäre deutscher Campingplätze so lieben würden - nichts liegt uns ferner. Nein, wir haben uns zum Ziel gesetzt, Land und
Leute kennen zu lernen. Und das geht - jedenfalls für uns - nun mal nicht, wenn man pauschal für
zwei bis drei Wochen ein Hotelzimmer mietet und dort dann auf Gedeih und Verderb logieren muss.
Mit dem Wohnmobil haben wir die Möglichkeit, einfach weiter zu ziehen, wenn es uns irgendwo einmal nicht so gut gefällt, zum anderen können wir unseren Aktionsradius ganz erheblich ausweiten und
sehen und erleben so deutlich mehr, als wenn wir an eine feste Unterkunft gebunden wären.
Abhängig vom Land, das wir jeweils bereisen, versuchen wir, möglichst nicht auf Campingplätzen zu
übernachten, sondern auf sogenannten Wohnmobil-Stellplätzen. Diese Stellplätze zu finden ist, zumindest in den meisten Ländern Europas, gar nicht so schwer. Es gibt entsprechende Verzeichnisse
beim ADAC oder im Internet und viele Stellplätze sind sogar schon in den gängigen Navigationssystemen gespeichert. So sind wir meistens deutlich näher an den für uns wichtigen Punkten (wie beispielsweise schöne Küsten, Nationalparks, Bergseen, etc.), als wir es von einem Hotelzimmer aus
wären. Kurz gesagt - wir sind so einfach viel mehr draußen. Außerdem können wir den zeitlichen Ablauf eines Urlaubstages an unseren eigenen Plänen und Speisekarte ausrichten, und sind nicht an
Öffnungszeiten und Menükarte eines Hotelrestaurants gebunden.
Wer also auf der Suche nach Tipps für gute oder günstige Hotels ist, ist bei mir leider falsch.
Der Text wurde von meinem Mann und mir geschrieben, wir haben uns jeweils abgewechselt. Die
ICH-Form kann also vielleicht manchmal etwas verwirren.
Wir wollten nicht die Normandie in Gänze bereisen und dabei einen Reiseführer entwickeln. Dies war
unser erster Besuch in der Normandie und wir wollten aus gemachten Erfahrungen, das Pensum
überschaubar halten. Unser Ziel war es, zu entspannen und dabei ein bisschen Land und Leute kennen zu lernen.
Vor Ort hat sich dann "ergeben", dass wir uns in erster Linie in Küstennähe bewegt haben, wohlwissend, dass wir dabei vieles, was im Landesinneren (und dies teilweise gar nicht weit weg von der Küste) zumindest für dieses Mal auslassen mussten. Es hat uns in diesen zwei Wochen aber so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, wieder zu kommen, um mehr zu sehen. Um die ganze Normandie
kennen zu lernen hätten wir gut die drei- bis vierfache Zeit benötigt.
Bei Bedarf können wir eine Karte unserer Wegstrecke zur Verfügung stellen. Aus Copyrightgründen
ist das in diesem Dokument im Internet nicht möglich.
Alle Bilder aus diesem Reisebericht und weitere auf dieser Reise entstandene Fotos gibt es auch in
hoch auflösender Version unter: www.detlefvogel.com
Und jetzt,
Viel Spaß
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Freitag, 10.9.2010,
Abfahrt bei km 34709, Metz, 261km
Nach der Arbeit gegen 15h00 kommen wir los.
Zahnschmerzen plagen Andrea, Vorfreude mich.
Unsere Route geht über das Frankfurter Kreuz, Mönchhofdreieck, Mainz, Kaiserslautern nach Saarbrücken. Das Wetter ist ganz nett und wir kommen auch gut
durch. Die französische Grenze überqueren wir um kurz
nach 17h00 und entschließen uns, weil es noch hell und
früh genug ist, noch weiter bis Metz zu fahren.
In Metz gibt es einen Stellplatz direkt vor einem Campingplatz, mitten in der Stadt an der Mosel.
Der Platz ist leider auch von vielen PKWs genutzt, sodass
es für die WoMos recht eng wird.
Aber am Ende finden wir einen Platz und auch der PKWVerkehr beruhigt sich im Laufe des Abends.
Abendessen: Frikadellen mit Brot
Keine Parkgebühr
Samstag, 11.9.2010,
Metz, Rouen, 479km
Bei klarem Wetter stehen wir um kurz vor sieben Uhr auf. Ich hole Baguette in der Altstadt, die für
mich überraschend imposant ist. Mit Chewy und ohne Touristen um uns herum ist die Aussicht auf die
gigantische Kathedrale, das Barocktheater und die alten Stadtpaläste im Morgenlicht wirklich toll.
Um ca. 8h00 Uhr fahren wir los. Die Sonne scheint und wir kommen über die leere Autobahn wie fast
immer in Frankreich gut voran. Unterwegs nach Rouen machen wir immer wieder kleine Pausen für
Chewy und natürlich auch für uns.
Gegen 14h00 gelangen wir mit Hilfe unseres Navis direkt am Stellplatz an der Seine an. Von dort aus haben wir sogar direkte Aussicht
auf die Kathedrale von Rouen.
Wir machen uns nach einem kurzem Mittagessen auf zu einem
Stadtrundgang. Über die Brücke zur Kathedrale sind es nur ein paar
Minuten zu Fuß. Hier ist touristenmäßig der Teufel los, aber die Kathedrale ist auch wirklich etwas ganz Besonderes. Soviel Gotik in
Reinkultur haben wir wirklich selten gesehen. Verzierungen, Wasserspeier, Tore, Giebel, Streben, man kann sich gar nicht satt sehen.
Dieses Gebäude ist einfach grandios.
Der riesige Palais de Justice ist ebenfalls so ein Gotikkracher, der normalerweise für sich alleine als
Touristenattraktion schon eine Stadt reich machen könnte. Auch die Straßen und Gassen der Altstadt sind mit ihren vielen Fachwerkhäusern sehr
sehenswert. Leider ist es brechend voll, Touristen in Massen. Chewy ist
wirklich tapfer, aber uns gehen die Menschenmassen langsam auf den
Keks.
Pause in einem sonnigen Café und ein Besuch auf dem Vielle Marché,
auf dem angeblich die arme Jeanne d´Arc auf dem Scheiterhaufen ihr
Leben gelassen hat. Auf dem Rückweg kommen wir noch an der Abteikirche Saint-Ouen vorbei, die aber wegen einer Theateraufführung leider
geschlossen ist.
Eine schöne alte Geigenbauerwerkstatt in einem Fachwerkhaus dient als
Fotomotiv.
Abendessen: Spagetti mit Hackfleischsoße.
Keine Parkgebühr
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Sonntag, 12.9.2010,
Rouen, St. Valery-en-Caux, 78km
Am nächsten Morgen ist es recht bewölkt. Den örtlichen Bäcker zu finden dauert auch einen Moment,
am Sonntag ist das selbst in Rouen nicht so einfach.
Wir wollen ans Meer! Unser Ziel ist ein angeblich "toller Stellplatz" in St. Valery-en-Caux. Die Hinreise
dauert etwa eine Stunde über Land. Wir kommen über enge Landstraßen und durch kleine Orte. Das
Wetter bessert sich. Mit St. Valery-en-Caux finden wir einen sehr engen Ort mit einem Hafen voller
Jachten und Segelboote vor.
Wir fahren zunächst direkt zum Stellplatz an der Mole, nur um
sicher zu sein, dass es sich lohnt auf einen Platz zu spekulieren. Der Platz ist zwar so wie im WoMo-Führer beschrieben,
aber wenn man da ist, ist es dann doch meistens anders, als
man es sich nach der Beschreibung vorgestellt hat.
Er liegt direkt am Strand neben dem Hafenbecken, das weit in
den Ort hinein reicht. Wir stehen unterhalb der Kalkfelsensteilwand. Der Platz ist eng und sehr voll, aber wir sind wieder mal
im genau richtigen Moment gekommen und bekommen noch
einen Platz in "zweiter Reihe". Wir beschließen erst einmal hier zu bleiben. Wenn es uns nervt, können wir ja immer noch weiter fahren.
Nach einem Strandspaziergang unterhalb der Klippen, der nur
kurz ausfällt, weil der grobe Schotter doch schwer zu begehen ist,
zieht es uns in den Ort. Die Sonne scheint, es ist nicht so voll,
obwohl hier ein kleiner Markt veranstaltet wird. Am östlichen
Strandende des Ortes führt eine Treppe hoch zur Klippenkante.
Hier gibt es, wie wohl überall an der Atlantikküste, verfallene Geschützbunker aus dem zweiten Weltkrieg. Oben angekommen ist
die Aussicht über die Bucht von St. Valery-en-Caux wirklich
grandios. Unser Blick reicht von den weißen Klippen im Osten bis
hinüber zum WoMo-Stellplatz.
In der Sonne mit Segelbooten auf dem Meer und dicken weißen Wolken
über den grünen Wellen ist die Aussicht einfach wundervoll. Langsam zieht
es uns wieder zurück zum WoMo.
Jetzt ein Picknick in Wind und Sonne. Nachdem wir Tisch und Stühle vor
der Tür haben, folgen andere WoMo-Fahrer unserem Beispiel. Kaffee und
Kuchen, Nickerchen halten, mit Chewy spielen - naja, eben ein Ferientag.
An der Mole komme ich abends mit einem Briten ins Gespräch, der Pipes spielt und scheinbar froh ist,
dass es in Frankreich Leute gibt, die auch englisch sprechen.
Abendessen: Schnitzel mit Gemüse.
4€ ohne Strom, ohne V/E
Nach dem Abendessen gehe ich wieder auf den Pier um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Die kreischenden Möwen, die nach
Sonnenuntergang ihren Nachtplatz suchen, der heftige Wind, das
tolle Licht - es ist einfach wundervoll (siehe Titelfoto).
Montag, 13.9.2010,
St. Valery-en-Caux, Yport, 57km
Am Morgen haben wir wunderschönes Küstenwetter, sonnig, windig, schön anzusehen aber auch
leicht "fröstelnd". Frühstück mit Baguette aus dem Ort. Heute Morgen sind einige Womofahrer schon
früh unterwegs, das Versorgen geht aber trotzdem schnell.
Unser erstes Ziel ist ein Markt in Cany-Barville ca. 14 km entfernt im Landesinneren. Die Gegend ist
wirklich schön anzusehen, ländlich, idyllisch. In Cany-Barville ist es auf den ersten Blick nicht einfach,
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den Markt und dann auch noch einen passenden Parkplatz zu finden. Wir fahren zunächst falsch
durch ein Wohn- und Industriegebiet, sind schon fast wieder auf dem Rückweg aus dem Ort raus, als
wir in die Seitenstraßen schauend dann doch noch den Markt entdecken.
Oberhalb der Straße können wir dann auch sehen, dass es einen Superparkplatz direkt am Marktende
gibt, wohin wir uns durch die engen Straßen drängen müssen. Der Markt selbst ist aber leider eher ein
Ramschmarkt, sehr viele Klamottenstände, Schuhe, Taschen und allerlei Kram eben. Ein bisschen
Lebensmittel gibt es auch, naja, zum Rumschlendern und ein bisschen Gucken ist es ganz ok. Nach
einem Kaffee am Straßenrand im Ort nehmen wir noch wundervollen aber schweineteuren Käse mit,
dann zieht es uns in Richtung Fécamp.
Wir fahren auf der Suche nach einem möglichen Parkplatz einmal durch Fécamp durch, werden kurz
am Hafen vorbei geschleust und sind auch schon wieder Richtung Ortsausgang unterwegs. Eigentlich
gibt es hier nichts, was uns spontan zum Aussteigen bewogen hätte.
So fahren wir gleich weiter in Richtung Yport, wo wir unter vier Stellplatzmöglichkeiten einen Platz auf
einer großen Wiese aussuchen. Ihn zu finden ist nicht ganz einfach, die Sträßchen sind sehr eng und
überwiegend Einbahnstraßen, der Ort ist SEHR ruhig. Mehr durch Zufall kommen wir zum Hintereingang des CP Rivage, die beschriebene große Wiese.
Auf den ersten Blick sind wir etwas enttäuscht, weil das Meer so viel
weiter unten ist. Mal eben schnell runter gehen und Chewy laufen
lassen geht hier nicht, dafür liegt unser Platz zu hoch. Aber nachdem
wir genauer hinsehen, verpassen wir unten in Yport am Strand auch
nicht so wirklich viel. Die Aussicht hier oben ist viel schöner. Man
kann sehr weit die weißen Kalkfelsen entlang sehen und für einen
Spaziergang oben an den Klippen entlang
muss man auch nur durch den Zaun klettern.
Es ist herrlich ruhig hier oben und wir haben reichlich Platz. Hier stehen noch
ein paar andere WoMos, also alles in allem ist es hier nicht schlecht. Nur die
€19 für Übernachtung mit Strom und Sanitätsräumen in einem Nebengebäude
sind reichlich überzogen.
Wir laufen mit Chewy runter in den Ort Yport und stellen schnell
fest, dass der Ort eigentlich ziemlich "tot" ist, die Geschäfte sind
geschlossen, aber an der Uferpromenade gibt es ein paar nette,
sehenswerte Strandhäuser oder besser gesagt Kabinen, die sich
recht malerisch als Fotokulisse machen.
Der Himmel zieht sich zu und so gibt es hier nur wenig, was uns
länger im Ort hält.
Wir nehmen den steilen Anstieg zum CP in Angriff und sitzen
noch ein bisschen vor dem WoMo, bevor es draußen zu ungemütlich wird.
Abendessen: Andreas leckere Crevetten, diesmal nicht mit Estragon sondern mit Koriander, dazu
Baguette.
CP 19, 20 inclusive Strom V/E
Dienstag, 14.9.2010,
Yport, Étretat, Jumièges, la Mailleraye-sur-Seine, 117km
In der Nacht hat es trotz dunkelster Wolken am Vorabend doch nicht geregnet, es reißt sogar langsam
auf und so kommen wir relativ früh los.
Wir wollen uns heute die berühmten Felsen von Étretat ansehen.
Die Parksituation soll für WoMofahrer ziemlich katastrophal sein. Am
Ortseingang sehen wir am alten Bahnhof ein paar WoMos stehen
und nehmen mal "sicherheitshalber" einen davon in Beschlag. Wie
so oft, keine Minute zu früh, denn kurz danach sind alle übrigen
Plätze auch belegt.
Von hier aus gehen wir zu Fuß in Richtung Strand los. Dem Tipp
eines anderen WoMofahrers folgend nicht gleich runter in den Ort,
sondern auf halber Höhe gelangen wir ohne großen Anstieg zur
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rechten oberen Klippenkante mit wundervollem Blick über den Strand von Ètretat und dem berühmten
Felsbogen, dem "trinkenden Elefanten".
Dieser ist einer von mehreren Felsbögen, wie wir sie eigentlich eher aus den USA kennen. Sie reichen
ins Meer runter und sehen wirklich malerisch aus. Auf unserer Seite gibt es hier oben auch eine alte
Kapelle mit Walfischverzierungen als Dachträger, sehr malerisch.
Wir gehen einen Serpentinenfußweg runter zum Strand von Ètretat. Hier stellen wir fest, dass das
wohl auch ein beliebter Ort für Bustouristen ist, denn es ist ganz schön wuselig.
Andrea kauft schnell ein paar Postkarten und dann
haben wir auch schon die andere Seite des Strands
erreicht. Hier stehen Feuerwehr, Krankenwagen und
Rettungshubschrauber und bergen einen Verletzten.
Was passiert ist, erfahren wir nicht, aber bei dem
Aufwand muss es dem Patienten wohl gar nicht gut
gegangen sein.
Nach kurzer Wartezeit können wir dann alle hoch
zum Klippenrand. Es ist ein toller Weg, an einem
Golfplatz entlang, und die Aussichten auf die Felsbögen und über den Strand von Ètretat sind wirklich
spektakulär. Ein heftiger Wind weht, wie immer, aber
uns stört das nicht sonderlich.
Auf dem Rückweg kommen wir an einer wundervollen romanischen Kirche im Ort vorbei, die uns wirklich sehr beeindruckt. Sie ist einerseits schlicht, andererseits nicht einfallslos, nicht so protzig, wie
viele Gotikgebäude, die wir hier ja auch schon gesehen haben, aber sie wirkt gleichzeitig sehr erhaben. Ein tolles Gebäude.
Kaffeepause im WoMo.
Wir wollen ins Landesinnere und noch ein bisschen "in Kultur" machen. Die Abtei von Jumièges ist
sehr berühmt, geschichtsträchtig und laut Reiseführer sehenswert. Eine Strecke von 70 km, etwas
über eine Stunde Fahrzeit. Aus der einen Stunde werden am Ende fast 3 Stunden, weil wir Werner (so
heißt unser Navi) nicht trauend, gleichzeitig selbst nach Karte navigieren, was sich als Fehler erweist.
Wir fahren so einige Umwege. Blöd, manchmal haben Navis doch recht (was so gar nicht stimmt, der
Umweg war nur einmal ca. 5 km kurz…Aber Männer glauben ja nur der Technik :-), Pah, Frauen und
Navigation, tststs…
In Jumièges gibt es zwei Campingplätze und einen Stellplatz in der Nähe der Abtei, den wir auch
zunächst als Parkplatz nutzen. Hier stehen schon zwei WoMos, was uns ein bisschen misstrauisch
macht. Wir hatten hier mehr "Kollegen" erwartet.
Wir ziehen los zur Abtei, ca. 100m Fußweg, um festzustellen,
dass Hunde nicht mit reindürfen - toll. Ich bringe also Chewy
wieder zurück, und dann versuchen wir es noch einmal. Während der Restaurierungsarbeiten gibt es einen freundlichen
Einheitseintrittspreis von €3,50. Als wir drin sind, wissen wir
auch warum. Die Abtei WAR mal sehr schön, heute ist es
aber nur noch eine Ruine. Und selbst die ist zu großen Teilen
von Gerüsten eingepackt und darf an vielen Stellen wg. der
Restaurierungsarbeiten nicht betreten werden. So haben wir
das ganze Ding nach 10 Minuten gesehen und sind einigermaßen sauer, dass wir DAFÜR die lange Anfahrt in Kauf
genommen haben. Blöd, manchmal haben Reiseführer eben nicht recht.
Für uns gibt es deshalb auch keinen Grund, hier auf dem verwaisten und relativ unansehnlichen Stellplatz zu übernachten. In der Nähe (ca. 22km entfernt)
in La Mailleraye-sur-Seine soll es aber einen großen
Stellplatz geben, direkt am Ufer der Seine. Den steuern wir nun an. Auf dem Weg dorthin kommen wir über
eine gigantische Brücke, die Pont de Normandie wie
wir sie am nächsten Tag noch mehrfach erleben werden. Den Stellplatz finden wir leicht und neben weiteren schon für die Übernachtung fertigen WoMos reihen
wir uns als fünftes zwischen einem Briten und einem
Franzosen ein. Der Platz ist normalerweise viel größer,
aber wg. Straßenbauarbeiten ist der größte Teil des
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Stellplatzes auf einer Wiese nicht anfahrbar. Na, egal, uns reicht es für heute auch so.
Wie meistens kommen wir wieder genau im richtigen Moment, kurz nach uns kommen weitere WoMos
an und ruckzuck ist der Platz voll. Es wird eine regnerische Nacht.
Abendessen: Lachs mit Gemüse
Keine Parkgebühr
Mittwoch, 15.9.2010,
Honfleur, Cricqueboeuf, Merville-Franceville, 180km
Wir starten wie meistens gegen 10h und fahren nach Honfleur.
Im Reiseführer war erwähnt, es gäbe nur eine Parkmöglichkeit, nämlich am "Wohnmobilhafen". Dem ist auch so und wir sind schon beeindruckt ob der Menge an Wohnmobilen, die dort stehen. Der Platz
(9€ für 24 Std.) ist für 100 Mobile angelegt, und zum großen Teil
auch belegt. Nichts für uns, bleiben werden wir hier nicht, benutzen
aber den separaten Platz, auf dem wir 7€ für 4 Stunden bezahlen
und gehen in den Ort.
An einem Waschplatz aus dem 17. Jhd. vorbei, kommen wir über die Rue Notre-Dame zur Touristeninformation und zum Vieux Bassin, dem alten Hafenbecken. Wunderbare alte Häuser, manche extrem
schmal und bis zu 7 Stockwerke hoch stehen hier. Über
eine alte Hubbrücke und vorbei am alten Gouverneurshaus, dem La Lieutenance. Im Hafen liegt ein Kreuzfahrschiff, die Gäste sind offenbar alle gerade hier beim Landgang, es wimmelt nur so von Leuten.
Es gibt viele Läden, die regionale Produkte anbieten, also
vieles rund um den Apfel wie Calvados, Cidre, Konfitüre,
etc.
In einer kleinen Galerie kaufe ich zwei schöne, schmale
Ölbilder, der Maler ist sehr nett und zeigt uns seine Werke.
Wir genießen den Bummel durch die Gassen, bewundern die vielen alten Häuser, nehmen einen Kaffee zu uns und dann geht´s zurück zum WoMo.
Nach einem Mittagsimbiss fahren wir über Criqueboeuf Richtung
Westen weiter. Hier steht das am häufigsten fotografierte Normandie-Motiv, eine kleine Kirche aus dem 12. Jhd.,
Wir passieren Trouville-sur-Mer und Deauville, bewundern die
unglaublichen Häuser aus dem 19. Jhd., als hier die Blütezeit der
Seebäder war, und sich die Damen und Herren der guten Gesellschaft ein Stelldichein gaben. Die Belle Èpoque, der Adel, das
betuchte Bürgertum und natürlich Maler wie Boudin, Cezanne
und Monet waren hier zur Sommerfrische, bzw. gründeten hier
einen neuen Stil der Malerei, den Impressionismus.
Heute gib es noch immer etliche Nobelhotels zu entsprechenden Preisen, viel Pferdezucht, Pferderennen und Polosport. Man hält eben was auf sich.
Unterwegs beschließen wir den Tag auf einem CP zu beschließen, und schauen uns den CP Oasis in Merville-Franceville
an. Für 17€ pro Nacht stehen wir direkt am Strand, besser geht
es nicht. Die sanitären Anlagen sind nicht besonders, die Dusche geht per Marke nur an, aber nicht aus, der Platz selbst ist
aber genau das, was wir mögen.
Wir machen also mit Chewy einen schönen Strandspaziergang,
sehen den Kitesurfern zu und lassen uns vom heftigen Wind
durchpusten. Der hat es in sich, nur hinter dem WoMo halbwegs geschützt lässt es sich im Campingstuhl aushalten.
Einer der Kitesurfer sorgt dann am späten Nachmittag auch für gehörige Aufregung. Wir beobachten
ihn bei seinen vergeblichen Versuchen, etwa 200 m draußen im Wasser seinen Schirm wieder in die
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Höhe zu bekommen. Dabei driftet er immer weiter ab, bei hohem Wellengang und ziemlich kaltem
Wasser denkbar schlecht. Nach ca. einer Viertelstunde läuft Detlef zur Rezeption. Die Dame dort
kennt das schon und verbindet ihn sehr schnell mit der Wasserrettung. Zurück am WoMo beobachten
wir und andere Camper mit dem Fernglas die weiterhin vergeblichen Versuche des Surfers, aus dem
Wasser zu kommen. Inzwischen sind schon gute vierzig Minuten vergangen, noch kein Boot und/oder
der angekündigte Hubschrauber in Sicht. Stattdessen treffen Feuerwehr und Krankenwagen bei uns
ein, leider mittlerweile ca. 3-4 km vom Surfer entfernt! Endlich sehen wir ein Boot der Küstenwache
auf ihn zufahren, ihn selbst können wir schon nicht mehr erkennen. Als auch dann endlich der Hubschrauber eingetroffen ist, wünschen wir uns alle bloß, hier möglichst niemals Hilfe zu benötigen! In
dieser Zeit wäre ich längst ertrunken.
Die CP-Dame kommt wieder und verkündet uns freudestrahlend, dass sie gerade einen Anruf erhalten
habe, es ginge dem Surfer gut und er sei gerettet. Welch ein Glück, dies hat er Detlef zu verdanken!
Etwas verspätet bereiten wir unser Abendessen zu und sind froh über den glücklichen Ausgang der
Geschichte.
Abendessen: Nudelauflauf
CP 17€ incl. Strom, V/E
Donnerstag, 16.9.2010,
CP Merville-Franceville
Da es uns hier so gut gefällt, bleiben wir einfach noch einen
Tag hier. Am Himmel immer wieder bedrohliche Wolkenformationen mit dem vertrauten Windaufkommen, aber ohne Regen.
Wir frühstücken spät, gehen spazieren, nutzen die Waschmaschine des Platzes, lesen, backen Kuchen und Crépes zum
Mittagessen, faulenzen einfach.
Meine Zahnschmerzen haben leider auch nur die vergangenen
drei Tagen mal Pause gemacht und melden sich direkt nach
dem Aufwachen prompt zurück, Sch…
Der Tag geht rasend schnell vorbei. Chewy genießt das Toben
mit anderen Hunden am langen Sandstrand, wir die Meeresluft, die natürlich trotz vieler Wolken Detlef rote Farbe
im Gesicht beschert.
Es gibt sogar Leute, die ins Wasser baden gehen. Das
ist aber selbst mir zu kalt- und das will schon etwas heißen!
Am Abend erleben wir einen grandiosen Sonnenuntergang, der von Detlef selbstverständlich auch hinreichend
fotografiert wird.
Abendessen: Würstchen mit Kartoffelsalat.
CP 17€ incl. Strom V/E
Freitag, 17.9.2010,
Arromanches, Balleroy, St. Vigor in Cerisy-la-Fôret, Utah Beach, 84km
Wir ent-und versorgen noch auf dem CP, die Dame an der Rezeption zeigt mir noch einen Zeitungsartikel, in dem Detlef als der "deutsche Tourist" erwähnt wird, der den Rettungseinsatz des Kitesurfers
ausgelöst hätte. Laut Bericht geht es ihm gut, ein "Danke" an D. hätte ihm auch gut zu Gesicht gestanden…
Heute haben wir "Geschichtstag", schließlich sind wir hier an der Landungsküste der Alliierten im Juni
1944.
In Arromanches-Les-Baines gibt es heute noch Überreste der damals angelegten künstlichen Hafenanlage. 500.000t Beton wurden dafür über den Ärmelkanal transportiert und dienten als Wellenbrecher zum Schutz der Molenköpfe, von denen wiederum Pontonbrücken aus Metall an Land führten.
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Hier gibt es ein Cinema Circulaire Arromanches 360
Grad. Für 4€ pro Person können wir einen ca. 20
Minuten langen Film, "Preis der Freiheit" ansehen, in
dem historische und neue Aufnahmen zusammen
geschnitten wurde. Man erlebt so die Tage vor der
Invasion sehr deutlich mit. Am Strand und an den
Klippen sind noch jede Menge der Wellenbrecher
und Bunker zu sehen.
Auch wenn es schon Jahrzehnte her ist, unsere Generation glücklicherweise bisher keinen Krieg erleben
musste, hinterlässt es bei uns ein sehr bedrückendes
Gefühl zu sehen, was unsere Landsleute angerichtet
haben.
Wir folgen unserem Reiseführer zum Château de
Balleroy, ca. 25km entfernt. Ich mache Mittagspause
mit Chewy, Detlef sieht sich das Château und dessen
Garten an.
Der Weg führt uns weiter zur Abbaye St. Vigor in Cerisy-la-Fôret,
nur wenige Kilometer entfernt. Ein netter Herr am Eingang berechnet
uns 4€ für den Eintritt, und wir können ganz alleine die wunderbare
Kirche und die Überreste der Abtei aus dem 11. Jhd. genießen, außer uns ist niemand hier.
In La Cambe gibt es einen Soldatenfriedhof. Die Anfahrt wird von
mehr als 1200 kugelförmigen Ahornbäumen gesäumt, jeder als
Spende über 250€ als Zeichen für den Frieden gedacht. Hier sind
21.139 deutsche Soldaten beigesetzt, ursprünglich ein amerikanischer Soldatenfriedhof, deren Gebeine aber in die USA gebracht worden
waren.
Wir schauen uns die vielen Kreuze mit den Namensplatten an, im Namensverzeichnis finde ich zwei Einträge mit dem Nachnamen meines im Krieg
gefallenen Großvaters. Vielleicht ist er einer derer ... es ist wirklich bedrückend, hier noch mehr. Umso unverständlicher, das auch heute noch viele
Konflikte in der Welt mit Gewalt gelöst werden sollen. Die Menschheit scheint
es nie zu lernen.
Im Reiseführer ist ein Stellplatz am Utah Beach direkt am Museum
beschrieben, N49.41409°, W1.17575°, dort fahren wir hin und finden
auch eine sehr gute Übernachtungsmöglichkeit auf der Wiese hinter
dem Museum. Der beschriebene Parkplatz wird gerade umgebaut, auf
der Wiese stehen schon etwa 8 Mobile, es ist aber noch Platz für einige
mehr. Während des Einparkens gibt sich die Dame von nebenan als die
Nachbarin vom letzten CP zu erkennen, sie hat Chewy gleich wiedererkannt, das ist doch sehr nett.
Das hier angesiedelte Museum lassen wir aus, für heute ist es genug. Wir gehen noch etwas Chewy
bewegen an den Strand, genießen die Abendsonne auf dem Platz, und lassen den Tag mit einem
leckeren Pommeaux als Apéritif langsam ausklingen.
Abendessen Nudelauflauf mit Hackfleisch.
Keine Parkgebühr
Samstag, 18.9.2010,
St. Mére-Eglise, Batterie D'Azeville, St. Vaast-La-Houge, Barfleur-Gatteville
Plage, 70km
Ein herrlicher Sonnenaufgang treibt sogar Detlef aus dem Bett, natürlich nur um ebendiesen zu fotografieren, Chewy geht gleich mit an Strand.
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Heute früh ist es durch den Tau auf der Wiese empfindlich kühl, zum Frühstück werfen wir sogar
erstmals die Heizung an.
Richtung Cotentin, der Halbinsel die in den Ärmelkanal ragt, fahren wir weiter. Hier wechseln sich
steile Klippen mit Sandbuchten ab, die Landschaft ist geprägt von Hecken und Steinwällen, die auch
den Alliierten damals erheblich Probleme beim durchkommen bereitet haben.
Der Parc Naturel Régional des Marais du Contentin en Bessin wurde hier
im Herzen des Départements Manche angelegt. In den Sümpfen und Feuchtwiesen ist die Beweidung der Marschlandschaft von großer Bedeutung, andernfalls würden Bäume und Sträucher rasch überwuchern.
Einen kurzen Abstecher machen wir in Saint-Mère-Église. Hier wurde einem
amerikanischen Fallschirmjäger sozusagen ein Denkmal gesetzt:
In der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 1944 landete die 82nd Airborne Divison
hier, um die Zugänge zu Utah Beach frei zu kämpfen. John Steele blieb aber
leider mit seinem Fallschirm am Kirchturm hängen, mehrere Stunden musste er
dort von oben den Kämpfen am Boden zusehen. Ausgerechnet ein deutscher Soldat, Rudolf May,
befreite ihn aus seiner Zwangslage. Er geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft, konnte aber nach
wenigen Tagen fliehen. Nach dem Krieg besuchte er den Ort noch mehrere Male, zur Erinnerung
hängte man eine Puppe in Uniform und Fallschirm an den Kirchturm.
Als letzten Teil unseres Geschichtsexkurses schauen wir uns in Azeville eine deutsche Batterie an,
sie besteht aus 4 großen Geschützbunkern, etlichen Hundert unterirdischen Verbindungsgängen und
Räumen. Am Eingang bekommen wir für 2€ pro Person einen deutschsprachigen Audioführer, der uns
durch die Batterie leitet. Kaum vorstellbar, dass hier eine ganze Garnison mit ca. 170 Soldaten mehrere Jahre mit erbauen und verteidigen der Bunker zugebracht hat. Auch diese Stellung wurde nach
erbittertem Widerstand letztendlich von den Alliierten nach der Invasion eingenommen.
Um uns nicht völlig deprimieren zu lassen, fahren wir nach St. Vaast-La-Hougue, finden dort aber
leider keinen Parkplatz, und fahren notgedrungen weiter. Der Hunger ruft nach Mittagessen, unterwegs finden wir einen sehr netten Picknickplatz neben anderen WoMos kurz vor Barfleur.
Dieser Ort soll eines der "reizenden Städtchen des Landes" sein.
Ok, es ist nett, voll mit Lokalen und zu Mittag speisenden Menschen, hat eine schöne Kirche, St. Nicolas, aus dem 17. Jhd.
und aus Granit erbaut, einen schönen kleinen Hafen, aber mehr
auch nicht. Beide vorhandenen Stellplätze sind bereits mit WoMos belegt, reizen uns aber sowieso nicht hier zu bleiben. Die
Geschmäcker sind halt verschieden.
Wir versuchen unser Glück,
rund
um
den
Phare
Gatteville, beim gleichnamigen Dorf einen Stellplatz an der Küste zu bekommen. Obwohl es erst 15h ist, sind die nicht gekennzeichneten Parkplätze
schon fast vollständig mit WoMos belegt.
Wir finden aber noch ein Plätzchen an der Küste für uns, und
nehmen einen Kaffee in der Nachmittagssonne zu uns.
Zum Leuchtturm fahren wird die ca. 2 km mit den Rädern zurück.
Ganze 365 Stufen hoch steigen wir, und werden mit einer phantastischen Aussicht, aber auch ein bisschen wackligen Beinen,
nicht nur wegen der Höhe, belohnt. Eine Hochzeitsgesellschaft findet sich auch zum Bilder machen
ein. Da an diesem Wochenende irgendein "europäischer Tag des Patrimoine" stattfindet, ist der Eintritt
sogar kostenlos.
Zurück am WoMo der obligatorische Apéritif, duschen,
Abendessen, das Übliche eben.
Abendessen: Huhn mit Gemüse und Baguette
Keine Parkgebühr
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Normandie, September 2010
Sonntag, 19.9.2010,
St. Pierre-Eglise, Fort du cap, Lévi-Phare, Sémaphore-Cherbourg nahe PortRacine, 67km
Es wäre ja alles so wunderschön, wenn mich nicht ständig meine Zahnschmerzen plagen würden,
aber es scheint nie aufzuhören.
Zu unserer üblichen Zeit gegen 9h30, fahren wir los in Richtung Cap La Hague, der nordwestlichsten
Spitze der Halbinsel, die hier weit in den Ärmelkanal hinein ragt. Dieser Name ist uns in Deutschland
unter La Hague vor allem als Stätte der größten Wiederaufbereitungsanlage für nukleare Kernbrennstoffe bekannt. Sie liegt mitten in dieser wunderbaren Landschaft des Cotentin, auf der durch den
Golfstrom begünstigt, ein mildes Klima herrscht, sogar Palmen wachsen hier, den heftigen Stürmen
zum Trotz.
Auf der Suche nach einer Boulangerie kommen wir von der D116 abzweigend, nach St. PierreÉglise. Am großen Platz an der Kirche ist viel los, auch der gewünschte Bäcker findet sich dort. Die
große Auswahl an Brot und Gebäck strapazieren allerdings meine nicht sehr weitreichenden
Französichkenntnisse. Wir fahren den Hinweisen zur WoMo-Versorge nach, und finden 150m weiter
einen dazu gehörigen Stellplatz. Nicht schön, aber ausreichend. Die Versorgestation verlangt nun
aber Jetons zur Benutzung von uns.
Diese sind im Office de Tourisme zu bekommen, also genau dort, wo wir gerade herkommen, toll.
Ich laufe wieder zurück, und versuche an dem, natürlich verschlossenen, Office einen Hinweis zu
bekommen, wie ich denn nun zu meinen Jetons komme. Öffnungszeiten sind nicht angeschrieben,
aber unter den vielen Aushängen des Schaufensters finde ich dann endlich auch einen Zettel, der
besagt, dass es Jetons im Tabac oder in der Maire Richtung Barfleur geben würde. Dann also zum Tabac. Hier ist
der Teufel los, Fernseher an, alle Tische besetzt, und an
der Bar vor mir drei alte Damen, die ihren Lottoschein abgeben wollen. Ich muss wieder meine Französichkenntnisse zusammen kramen, und der Dame klar machen, was ich denn möchte.
Zurück am WoMo hat Detlef schon entsorgt und wartet auf
den 3€-Jeton für Frischwasser.
In Fermandville folgen wir den Hinweisschildern zum Fort
du Cap Lévi. Durch enge, kleine Straßen kommen wir bis
zum kleinen Hafen und stellen dort unser WoMo ab. Hier führt der GR, der Sentiers de Grande
Randonnée entlang, dessen rot-weißer, bzw. gelben Markierung wir zum Leuchtturm, dem Phare
Sémaphore folgen.
Ein Küstenwanderweg ganz nach unserem Geschmack. Ein bisschen auf und ab, die felsige Küste direkt neben uns, weite Aussichten, einfach schön. Hinter dem Leuchtturm gehen wir noch ein Stück
weiter und sind nach 2 Stunden wieder zurück am WoMo.
Die Seeluft macht müde, daher haben wir heute keine Lust mehr auf
Besichtigungen und fahren weiter die Küstenstraße entlang.
Richtung Cherbourg-Octeville folgen wir den Schildern "Route de
Caps"
Kurz nach Omonville-la-Rogue und kurz vor Port Racine sehen wir an einer kleinen Stichstraße ein
paar WoMos am Meer stehen Dort gibt es einen kleiner Picknickplatz mit viel Aussicht, Felsen vor der Haustür und dem
GR vor der Nase. Verbotsschilder können wir keine entdecken, bleiben daher einfach auch hier stehen und verschieben
die Cap-Besichtigung auf morgen.
Nach einem verspäteten Mittagessen, -und einem kurzen
Schläfchen geht Detlef noch etwas mit Chewy spazieren. Ich
"bewache" derweil das WoMo.
Abendessen: Schnitzel, Gemüse, Rosmarinkartoffeln
Keine Parkgebühr, toller Platz
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Normandie, September 2010
Montag, 20.9.2010,
Cap de la Hague, Nez de Jobourg, Vauville, Cap de Rozel, 76km
Heute Morgen sieht es draußen leider ziemlich unansehnlich aus. Grauer Himmel, windig und ungemütlich …
Dennoch kommen wir wieder wie gewohnt gegen 9h45 los. Unser
Ziel heute ist das Cap de la Hague und weiter ein bisschen die
Küste entlang.
Unterwegs kommen wir am kleinsten Hafen Frankreichs, nämlich
Port Racine, vorbei. Die Straßen sind eng, die Orte noch enger.
Es ist alles natürlich sehr malerisch, aber wir kommen nicht wirklich zügig voran. Am Cap de la Hague und unterwegs dahin finden
wir noch einige in den Reiseführern nicht aufgeführte Stellplätze.
In Auderville erstehen wir schnell noch etwas Cidre-Nachschub und das obligatorische Baguette.
Der Parkplatz am Cap ist mittlerweile ein Womostellplatz und wir werden "begrüßt" von einem in Niederrad geborenen Idsteiner mit Rüdesheimer Kennzeichen. Der ursprünglich geplante Spaziergang
zum Cap de la Hague reizt uns bei näherem Hinsehen doch nicht. Wir sind spontan und fahren gleich
weiter zur Nez de Jobourg.
Hier gibt es einen großen Parkplatz an der Nez de Voidries,
auf dem auch schon ein paar WoMos stehen. Wir ziehen
Wanderstiefel an, packen die Rucksäcke und machen uns
auf den Weg zur Nez de Jobourg. Der Weg ist als "ausgesetzt und nur für Schwindelfreie" angegeben, aber eigentlich
erinnert er uns an schon gewohnte Wege, wie wir sie auch
aus den Alpen kennen. Trotzdem hat Andrea unerwartet
leichte Anfälle von Höhenangst. Aber sie hält sich tapfer und
zieht den Weg mit Bravour durch. Ca. 100 m tiefer ist das
Meer und wir gehen den Höhenzug entlang auf einem Trampelpfad zwischen Farn und Heidekraut. Unten kreischen die
Möwen und die Wellen schlagen an Land. Das Wetter ist "Jever"-Wetter. Unterwegs schauen wir von
weit oben einem Hummerfischerboot bei der Arbeit zu. Ein Job, den wir mit Sicherheit nicht haben
wollen. Es sind kaum Leute unterwegs, erst zurück am Parkplatz wird es auf einmal wieder voll.
Von hier geht es weiter nach Vauville. Unterwegs kommen wir vorbei an der berühmten Wiederaufbereitungsanlage La Hague, ein riesiger, bedrohlich wirkender Industriekomplex. Gerade um die Ecke
gibt es einen Super U, den wir kurz ansteuern. Zu allem "Überfluss" gibt es hier auch noch eine Entsorgungsstation, die wir auch nutzen, dann können wir uns die Suche nach einer anderen sparen.
Für das dringend fällige Picknick steuern wir einen Picknickplatz am Strand von Vauville an. Hier
steht noch ein holländisches Womo, wir haben ein bisschen Aussicht auf den Strand. Vauville selbst,
im Reiseführer als pittoresk beschrieben, hält sich nach unserem Geschmack in Grenzen. Ja, nett,
hübsch anzusehen, tolle Häuser, aber wie schon einige Orte hier oben auf der Halbinsel, ziemlich tot.
Das Durchfahren genügt uns dann auch.
Unser nächstes Ziel ist Biville, besser gesagt die Dünen von
Biville. Im Ort gibt es eine überraschend tolle Kirche, die wir
spontan besuchen. Weiter geht es eine schmale Straße aus
dem Ort hinaus in Richtung Meer. Die berüchtigten Dünen können uns, nachdem wir schon einmal die Dune de Pyla am Atlantik gesehen haben, nicht mehr wirklich beeindrucken. Zurück
geht es nach Biville. Wir wollen langsam einen Stellplatz suchen, uns ist heute nicht nach weiterem Suchen zumute.
Unser Ziel ist der Strand von Sciotot. Hier gibt es einen Stellplatz am Ende eines Parkplatzes. Der Platz begeistert uns nicht wirklich, er ist schräg, ein Parkplatz
eben … Wir schauen uns "nur sicherheitshalber" den CP Le Ranch an. Der ruft immerhin €23 pro
Nacht auf, was uns aufgrund unserer bisherigen Sparsamkeit in Bezug auf unsere Übernachtungen
abschreckt. Wir versuchen es doch noch einmal mit dem Parkplatz in Sciotot. Irgendwie schaffen wir
es aber nicht, unser Auto gerade zu stellen. Wir probieren sämtliche Parkplätze durch, aber es klappt
nicht. Ich gehe entnervt mit Chewy an den breiten Sandstrand, um mich und ihn mal zu bewegen.
Eine halbe Stunde später, zurück am WoMo, mittlerweile 17h30, beschließen wir, nun doch wieder
zurück zum CP La Ranch zu fahren. Wir erhoffen uns einen geraden Stellplatz, Strom, Duschen, und
Baguette zum Frühstück. Dort angekommen ist zwar noch etwas frei, aber die Plätze sind nicht direkt
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Normandie, September 2010
am Strand, die Duschen sind vorne am Eingang und für die Baguette-Bestellung sind wir heute zu
spät. Hmm… Immerhin werden wir mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt.
Abendessen: Nudeln mit Hackfleischgemüse.
CP La Ranch, €23,-
Dienstag, 21.9.2010,
Lessay, Gouville-sur-Mer, 66km
Der Morgen ist einfach wundervoll. Das Wetter passt, blauer Himmel,
schön warm, uns lädt der Strand zum spazieren gehen ein. Der breite Strand wirkt gigantisch, wir schicken Chewy mit dem Wurfball los,
Möwen jagen, Muscheln suchen, eben Strand …
Nach einer Stunde kommen wir zurück zum Womo. Stromkabel einpacken, zahlen, entsorgen, los geht´s.
Unser erstes Ziel heute ist Lessay. Wir nehmen eine relativ breite,
gut ausgebaute Nationalstraße, die uns schnell weiter bringt. Unterwegs halten wir kurz an einem
Carrefour an, hier gibt es für wenig Geld leckere Crevetten und noch ein paar Sachen, die wir brauchen. Schnell geht es weiter.
In Lessay gibt es eine tolle Abteikirche, die Abbaye Bénédictine
Saint-Trinité de Lessay. Sie hat zwar im zweiten Weltkrieg eine
Menge Zerstörungen durchmachen müssen, heute aber ist sie
wieder restauriert und wirkt einfach gigantisch auf uns. Tolle
schräge Lichteinfälle, hohe elegante Arkaden, romanische
Schlichtheit gemischt mit frühen gotischen Anklängen. Sehr erhaben und einfach toll.
Weiter geht es die Küstenstraße entlang. Wir sind schon früh auf
der Suche nach einem Stellplatz. Uns ist heute danach, nochmals
am Strand zu stehen, zu lesen, zu entspannen und Urlaub zu
genießen.
Unterwegs kommen wir, wie beschrieben an vielen Stichstraßen vorbei, die alle den einen oder anderen Stellplatz versprechen. Wir suchen den in Führer beschriebenen Platz in Gouville-sur-Mer.
Der Platz ist ausgelegt für mindestens 30 WoMos. Es sind
aber nur 8 WoMos hier. Also schön viel Platz für uns. Wir suchen uns einen Platz ganz hinten auf dem Platz mit direktem
Zugang auf die Düne und damit zum Strand, und bleiben
schon mittags hier. Bei soviel Platz können wir sogar „quer zur
Düne“ stehen, es bleiben noch jede Menge Plätze leer.
Als wir ankommen ist gerade Ebbe. Wir gehen mit Gummistiefeln auf den Strand und finden, wie die anderen Fußfischer
hier, die eine oder andere Muschel. Wir schwätzen mit einem
französischen Fischer und lassen uns seine Angelstrecke erklären. Hier lernen wir, dass die Flut sehr schnell zurückkommt, und müssen fast aufpassen, dass wir
trockene Füße behalten.
Wir genießen die Sonne, den Blick von der Düne auf das Meer, schauen den Fischern zu die ihre
Boote mit Traktoren ins Meer bringen.
Ich erkunde noch mit dem Fahrrad den örtlichen Boulanger, der allerdings im nächsten Ort Gouville
ist.
Pommeau trinken, lesen, Urlaub machen, mit Chewy spielen, wundervoller Fotosonnenuntergang,
Klasse!
Abendessen: Crevetten nach Andreas genialem Rezept, statt Estragon aber Koriander
Stellplatz: €4 beim abendlichen Kassierer.
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Normandie, September 2010
Mittwoch, 22.9.2010,
Stellplatz Gouville-sur-Mer
Bei noch immer sonnigem Wetter fahre ich morgens mit
dem Fahrrad zur gestern ausgekundschafteten Boulangerie Baguette holen. Nach 17 Minuten (!!) gibt es
schon Frühstück.
Beim Frühstück beschließen wir, einfach noch einen
Tag hier zu bleiben und Urlaub zu machen. Nach dem
Frühstück gehen wir mit Chewy an den Strand und
erleben mal richtig bewusst, wie hier Ebbe und Flut
funktionieren Hier ist der Tidenhub sehr stark und so
erleben wir recht drastisch, wie schnell und weit das Wasser bei Ebbe zurückgeht. Felsen kommen zu
Tage, plötzlich sind Muscheln und Kies zu sehen, hach, ist das alles interessant.
Die Fischer hier veranstalten mit ihren Traktoren und Fischerbooten ein ständiges Kommen und Gehen. Wir genießen unsere Ruhe
auf der Düne und am Strand, das Wetter passt, wenig Wind, es ist
warm, viel Sonne, alles toll.
Leider ziehen gegen Abend Wolken auf, schlechteres Wetter, bessere Fotos :-)
Abendessen: Lachs mit Gemüse in Pfeffersoße und Baguette.
Stellplatzgebühr: €4 beim abendlichen Kassierer.
Donnerstag, 23.09.2010,
Coutances, Cambremer, Beuvron-En-Auge, 176km
"Es war ja so angekündigt", hätte Mami, die heute ihren 88sten Geburtstag feiern würde, gesagt. In
der Nacht hat es viel geregnet und am Morgen ist der Himmel grau und bedeckt. Gut, dass wir gestern
die Sonne genossen haben.
Wir wollen hier am Platz noch versorgen, das geht aber trotz französischer Hilfe nicht, da der Automat
keine Kreditkarten annimmt. Als wir gerade losfahren wollen, kommt der Kassierer vorbei und schaltet
die Säule für uns frei. Prima, so müssen wir nicht suchen.
Für heute haben wir einkaufen geplant, schließlich wollen wir auch zuhause noch Pommeaux, Calvados und Cidre trinken, bzw. den leckeren Käse der Normandie genießen.
In Coutances wollen wir die Cathédrale Notre-Dame besichtigen. Leider sind alle Parkplätze belegt und wir müssen länger suchen, am Ende
finden wir einen Parkplatz am Bahnhof.
Chewy bewacht das WoMo, wir gehen los und kommen zunächst zur
Église Saint-Pierre, einer Mischung aus Gotik und Renaissance. Ursprünglich aus dem 11. Jhd., im Krieg zerstört und Anfang des 16. Jhd.
im spätgotischen Stil wieder errichtet, wurde sie Mitte des 16. Jhd. vollendet. Eine schöne schlichte Kirche, wenn auch wie so oft, mit zu vielen
überflüssigen Dingen wie Blumentöpfen, Stühlen etc. verunziert.
Nur wenige Meter entfernt kommen wir dann zur Kathedrale, ebenfalls
ursprünglich im 11. Jhd. im romanischen Stil errichtet, wurde sie etwas
später im 12. Jhd. zur gotischen Kathedrale umgebaut. Wirklich beeindruckend, sehr erhaben und mit den jahrhundertealten Buntglasfenstern
sehr sehenswert. Wir schlendern
noch ein paar Straßen entlang
und kehren zum WoMo zurück.
Weiter geht es in Richtung St. -Lô, auf der Suche nach einem
Supermarkt. Im E'Leclerc werden wir fündig, sogar den empfohlenen Guide Officiel Aires de Services Camping Car finden
wir. Hier sind alle Stellplätze, aber auch Versorgestationen
aufgeführt, ganz praktisch, da es diese hier oft an Supermärkten gibt.
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Normandie, September 2010
Nach dem Einkauf halten wir unterwegs zur Mittagspause, und
fahren dann weiter nach Cambremer, zwischen Caen und
Lisieux. Im vom Reiseführer empfohlenen Gut Calvados Pierre Huet erstehen wir trotz ziemlich lustloser Verkäuferin Calvados, Cidre und Pommeaux.
Der hiesige Stellplatz gefällt uns aber nicht, er ist schräg und
direkt an der lauten Nationalstraße, deshalb fahren wir 12 km
zurück nach Beuvron-En-Auge.
Hier gibt es nicht nur einen schöneren Stellplatz am Ortsrand,
den dafür benötigten Jeton gibt es im örtlichen Tabac, sondern
auch ein kleines Dorf mit vielen Fachwerkbauten und Lädchen. Nett, aber auch ein bisschen sehr auf
uns Touristen ausgelegt. Im strömenden Regen erstehen wir noch weiteren Pommeaux und Birnenschaumwein (sehr lecker!) und sind froh, bald wieder im trockenen WoMo zu sein.
Abendessen: Huhn mit Gemüse
Stellplatzgebühr 6€ incl. Versorge
Freitag, 24.9.2010,
Beuvron-en-Auge, Frankfurt, 858km
In der Nacht hat es stark geregnet, auch am Morgen
ist der Tag grau und nass.
Nochmals Baguette kaufen und gemütlich frühstücken.
Es wird 10h bis wir alles aufgeräumt und an der ca.
200m entfernten Versorgestation Wasser etc. getauscht haben.
Über Rouen fahren wir die gleiche Strecke zurück, die
wir auch auf der Hinfahrt genommen hatten. Unterwegs begleiten uns viele dunkle Wolken mit zum Teil
heftigem Starkregen, aber auch wunderschöne Regenbögen.
Wie immer ist die Heimfahrt etwas weniger enthusiastisch, wir wären gerne noch einfach an der Küste
entlang gefahren…hach ja.
Glücklicherweise haben wir weder Staus noch Unfälle auf der Strecke, nur die Mautstationen halten
uns auf. Zwischendurch machen wir Pausen für Chewy, für uns zum Mittagessen und Beine vertreten.
Detlef ist heute sehr fit und wach, daher beschließen wir um ca. 18:00 Uhr etwa auf der Höhe von
Metz die restlichen 261km auch noch dranzuhängen, und direkt nach Hause zu fahren. So haben wir
am Samstag den ganzen Tag Zeit zum aufräumen und waschen.
Gegen 21h30 sind wir gesund und ohne Unfall wieder in Bergen-Enkheim angekommen, auch hier
regnet es leider und die Temperatur ist schon bei 12 Grad angekommen.
Gesamtstrecke: 2.567km
Übernachtungsgebühren: €99,40
Benzin: €382,85
Mautgebühren: €124,40€
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