Ἄγγελος Fasnacht 2012 - Evangelisches Seminar Maulbronn

Transcrição

Ἄγγελος Fasnacht 2012 - Evangelisches Seminar Maulbronn
Ἄγγελο BIG Picture
Nun sind wir schon bei der dritten Ausgabe angelangt. Das bedeutet
Halbzeit, Leute! Nur noch ein halbes Jahr Schule. Im Moment spielt
das Wetter etwas verrückt: Zuerst dachte man, nach nur einem Tag mit
Schneefall, der Winter würde ausfallen, aber jetzt ist seit über einer
Woche alles weiß. Doch die Schneeschmälze beginnt schon. Mirjam
hat die Stimmung kurz nach Einbruch der extremen Kälteperiode für
uns festgehalten: Ein Dankeschön an dich, Mirjam.
Fotographin:
Aufnahmedatum:
Motiv:
Ps:
Mirjam
18.01.2012
Eis! (gerade noch so)
Ja, es heißt immernoch BIG Picture. Uns fehlten die
Alternativen. Bringt einen Vorschlag und es wird sofort geändert 
Kritiken
Inhaltsverzeichnis
Thema:
Seite:
-Kritiken
-Was läuft am Semi?
-Das perfekte Lehrerkostüm
-Eine Abhandlung über die Historie der „Fünften Jahreszeit“
-Zeichnung: Das Philtrum
-Feueralarm / Dialekte am Semi
-Abschlussball / Filmnacht
-Von Umbau und Renovierungsarbeiten
-Die Sanierung der Bibliothek im Dorment
-Mode am Semi
-Das Ende vom Brot
-Comic: MiTsches Traum
-Umarm mich einfach
-Klosterbewohner im Gespräch
-Filmrezension: „AMADEUS“
-Bandvorstellung: Bonaparte
-Buchvorstellung: Die Bücherdiebin
-Sparen bis der Arzt kommt?
-Syriens Arabischer Winter
-Die Kreative Seite: Alle Semis lesen diesen Artikel...
-Zeichnung: Das Kloster Maulbronn
-Gedicht: Ball der Farben
-Gespräch mit Martin Pfeiffer
-Impressum
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Liebe Isabell, lieber Maxi,
meiner Meinung nach könnt ihr euch überhaupt nicht wundern, dass die
Komplimente und Wertschätzungen ausbleiben. Der Angelos schäumt nur so
über vor arroganten Sätzen wie „Was ist nicht so, wie es sein sollte.“ Wer gibt
bitteschön gerne und von Herzen ehrliche Komplimente an jemanden, der so von
sich überzeugt ist?! Zudem ist es absolut überflüssig, den früheren Angelos, der
„nur“ aus 4 schwarz-weißen Din A4-Blättern bestand, schlecht zu machen – ihr
könnt euch doch wohl für das verspätete Erscheinungsdatum rechtfertigen, ohne
die vorherigen Chefredakteure zu kritisieren!
Anonym.
Liebe/r Anonym
Zuerst einmal muss ich etwas klarstellen. Die letzte Antwort auf eine Kritik war
mit „die Chefredaktion“ unterschrieben. Das war nicht richtig. Diesen Text habe
nur Ich verfasst. Desweiteren ist an dieser Stelle eine Entschuldigung
angebracht. Sowohl bei dir, bei Nils und Cristin, als auch bei allen anderen
Semis. Ihr habt vollkommen recht, wenn ihr meint, die Chefredaktion
(insbesondere Ich) habe sich arrogant und hochnäsig gegeben. Ein Verhängnis,
dem man eigentlich nicht verfallen sollte. Wir (insbesondere Ich) haben uns
vorgenommen unsere Haltung zu ändern. Manchmal muss man sich überlegen,
ob das, worin mein sein Herz und seinen Schweiß setzt auch für alle anderen
gelten muss. Das ist in den meisten Fällen nicht so. Ich war zu stolz und zu
fixiert auf den Angelos, um mich, anders als Isi, still in mich hinein zu freuen.
Wenn man davon ausgeht, dass alle anderen das gleiche Engagement zu einer
Sache an den Tag legen müssen, wie man selbst es vielleicht tut, hat das in den
meisten Fällen kein gutes Ende. Auch für meine Bemerkungen über den alten
Angelos, die Ich, wirklich nicht um Abwertung, sondern vielmehr um
Unterschiede aufzuzeigen, geschrieben habe, möchte Ich mich entschuldigen.
Maximilian
Liebe Semis,
an dieser Stelle möchten wir gerne einigen Leuten zum Gelingen dieser Ausgabe
beitragen. Zum einen allen Redakteuren, allen Falt- und Tackerhelfern und Frau
Steiger, die immer zur Stelle ist, wenn wir sie überrumpeln. Zum anderen geht
ein besonderer Dank an Kai-Janis, Moritz, Jarah (fürs Streitschlichten), Rüdiger,
Anna, Felix, Herrn Griesinger und unsere/n lieben Anonym.
Lieben Dank
Die Chefredaktion
Was läuft am Semi?
Halbzeit
Klasse 9:
Wir, die Promo 11/15, haben das erste halbe Jahr hier auf dem
Semi
erfolgreich
überstanden.
Mit
unserer
ersten
Halbjahresinformation in der Tasche können wir uns endlich auf
die Faschingsferien freuen, bevor das neue Halbjahr endgültig
startet. Nach der gemütlichen, aber auch stressigen Adventszeit
können wir es kaum erwarten Frühling und Sommer hier im
Kloster zu erleben. Zunächst aber steht unser erster Abschlussball
an, auf den wir uns mit vielen lustigen und vor Allem
„lernintensiven“ Tanzstunden vorbereitet haben.
Von allem Etwas
Klasse 10:
Bei uns 10ern ist es gerade klassenarbeitstechnisch ziemlich
entspannt. Außer ein paar Vokabeltests und einer Arbeit schreiben
wir nichts in den nächsten Tagen. Jedoch haben wir – wie alle
anderen auch – einen neuen Stundenplan und müssen uns erst
einmal an die durchschnittlich 37 Wochenstunden gewöhnen, da
wir in der 9ten verhältnismäßig wenig Unterricht hatten. So soll es
auch schon vorgekommen sein, dass der ein oder andere zu spät
zum Nachmittagsunterricht kam, weil „seine innere Uhr versagte“.
Unsere Klassengemeinschaft ist im Moment etwas angespannt –
zum einen, weil es einige Missverständnisse mit dem FranzösischAustausch gab, die jetzt aber größtenteils behoben wurden, und
zum anderen aufgrund der Tatsache, dass manche aus unserer
Klasse meinten, sie müssten mit irgendwelchen peinlichen
Aktionen aus der Reihe tanzen, deren Folgen alle anderen dann
ausbaden mussten. Ansonsten sind wir gerade fleißig dabei, unsere
Faschingsparty, die unter dem Motto „Kinderbuch- und
Serienfiguren“ steht, zu planen. Wir freuen uns schon sehr auf die
hoffentlich kreativen und vielfältigen Kostüme und sind gespannt,
wer dieses Jahr den Preis für das schönste Kostüm gewinnt.
Zeit zum Entspannen
Klasse 11:
Trotz der Tatsache, dass wir zur Zeit (zum Glück) keine Arbeiten
haben, gibt es viel zu tun. Entweder man schreibt Vokabeltests
oder die Zeit wird durch lange Chorproben am Wochenende
beansprucht. Manch ein 11er macht sich verfrühte Gedanken
übers Abitur und andere sitzen im Dorment faul herum und hören
Musik. Im Großen und Ganzen: nicht viel los in der 11.Klasse.
Doch jetzt bald nach den Faschingsferien gehen die Arbeiten
wieder los bei uns und es gibt bestimmt wieder viel zum drüber
aufregen.
Ein etwas anderes „Promostatement“
Klasse 12:
müde, angesäuert, Abgrenzung, Aufregung, unmotiviert, gestresst,
Wunsch nach Ferien, elpizw,
ach ja, da war doch noch was:
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangst!!!
Hiiiiilfeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!
Paaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanik!!!
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaabiiii!!
Das perfekte Lehrerkostüm
Da nun die Faschingsferien anbrechen, kamen wir auf die Idee, die Lehrer einmal zu
fragen, als was sie sich in diesem Jahr am liebsten verkleiden würden. Auch von den
Semis wollten wir wissen, was sie sich bei jedem einzelnen Lehrer als Kostüm
vorstellen könnten. Viele Semis hatten sehr kreative Ideen, welche jedoch selten mit
den Ideen der Lehrer übereinstimmten.
Fr. Schneider:
Die meisten unserer Mitschüler konnten sich Frau Schneider als
Schneewittchen vorstellen, auch Prinzessin Lillifee war sehr beliebt, doch
leider lagen sie – bis auf einen – total falsch, da sie sich am ehesten als Punk
verkleiden würde.
Hr. Schäffler:
Bei unserem Religionslehrer gab es kaum Grenzen bei den Vorstellungen
seiner Kostümwahl, sogar Justin Bieber war hier eine Überlegung. Die
häufigsten Vorstellungen waren jedoch Panzerknacker, Pirat und Superman.
Herr Schäffler selbst meinte jedoch, er wäre am ehesten ein Sportlehrer –
darauf kam niemand.
Fr. Becker:
Carla Bruni, die würde Frau Becker am ehesten darstellen. Doch, dass sie
sich als die bei uns Semis kaum bekannte Rahel Varnhagen verkleiden
würde, darauf kam keiner.
Hr. Utz:
Zwischen Bodyguards und Clowns liegt ein großer Unterschied, dennoch
sind das die am häufigsten getippten Kostüme von Herrn Utz. Wir fanden den
Vorschlag „M&M“ zwar auch sehr kreativ – doch kam das nicht an sein
wahres Wunschkostüm heran: nämlich ein Kapitän.
Fr. Hopff-Schmidt:
Bei unserer Ersatz-mum tippten alle auf die gutmütige Frau Holle. Frau
Hopff-Schmidt aber ist frecher drauf: Sie wäre ein Haifisch.
Hr. Küenzlen:
Hier konnten sich die Semis zwischen Eule und Fledermaus nicht entscheiden
– das hängt wohl mit seinem Wohnort zusammen. Leider konnten wir
unseren Ephorus nicht fragen, als was er sich am liebsten verkleiden würde.
Fr. Shismenu:
Hier war die Mehrheit der Schüler ziemlich eindeutig für eine Diva; auch
Hippie war gut vertreten, doch leider nur ein einziger tippte auf
Ampelmännchen – Frau Shismenus liebstes Kostüm.
Hr. Bulgrin:
Bei diesem jungen Lehrer konnte man den Unterschied zwischen den
Mädchen und Jungen ziemlich genau sehen, es herrschte Gleichstand
zwischen den Geschlechtern. Während die Jungen für einen Fussballstar
waren, waren die Mädchen für Unterwäschemodel. ;)
Hr. Griesinger:
Bei unserem Geschichts-, Gemeinschaftskunde- und Deutschlehrer war das
Ergebnis der Umfrage eindeutig: Herr Griesinger verkleidet sich als Bär – am
liebsten Brummbär. Auch wenn sich die Redaktion Herrn Griesinger auch gut
als Lokomotivführer vorstellen konnte. Na ja, dass er sich am liebsten als
Cowboy verkleiden würde, kam fast nicht in Frage.
Hr. Budday:
Bei unserem Musiklehrer variierten die Kostüme nach den Vorstellungen
unserer Schüler zwischen Froschkönig und einem Schauspieler eines
Schwarzweißfilmes. Niemand tippte in die Richtung, die Herr Buddays
Wunschkostüm anschlug: Batman.
Hr. Stroppel:
Bei unserem Kunstlehrer tippten die Schüler meistens auf Igel und auf
Captain Hof, jedoch wollte dieser am liebsten an Fasching einen
mittelalterlichen Ritter darstellen.
Fr. King:
Da sich unsere Engländerin letztes Jahr als Kuh verkleidet hatte, dachten alle,
Kuh wäre auch dieses Jahr ein super Kostüm, aber auch Schaf und Henne
waren gut vertreten. Ein bunter Bauernhof also, doch niemand dachte daran,
dass Frau King eine gute Indianerin abgeben würde.
Hr. Wilhelm:
Einige Schüler fanden, dass unserem Mathematik Lehrer eine Ziege gut
stehen würde. Die Mehrheit jedoch fand, er würde einen viel besseren
Mafiosi abgeben, im schwarzen Anzug und mit Sonnenbrille. Er selbst jedoch
blieb dem Kloster treu: als Mönch verkleidet.
Eine Abhandlung über die Historie der „Fünften
Jahreszeit“
Erste Beweise und Quellen für eine Fasnacht sind erst aus dem Mittelalter erhalten.
Um diese Zeit wurde die Fasnacht, oder auch traditionell „Fasnet“, als Brauchtum
von der Katholischen Kirche gebilligt. Wie man schon durch den Namen erraten
kann, war die Fasnet am Tag oder in der Zeit vor der heiligen Fastenzeit und dazu
da, davor nochmal die „Sau rauszulassen“. Da in der Fastenzeit jeglicher Konsum
von Fleisch oder aus Tieren gewonnenen Produkten bei Strafe verboten war, musste
man verderbliche Lebensmittel noch vor Beginn der Fastenzeit verbrauchen, was
dann zur Entstehung solch fettreicher Speisen wie den traditionellen „Fasnetsküchle“
führte.
Im 15. Jahrhundert kamen dann die schaustellerischen Traditionen hinzu, die
sogenannten „Fasnetsspiele“ und der Brauch, sich zu vermummen. Die dargestellten
Figuren waren anfangs meist zufällig gewählt, gegen Mitte des 15. Jahrhunderts
bildeten sich allerdings Vorlieben für die Verkörperung von Teufeln, „Wildmännli“,
alten Jungfern oder für die Verspottung sozialer Randgruppen (Bauern, Kranke,
Arme, Juden).
Im Barock trat dann als Folge der italienischen, feingeistlichen Einflüsse immer
mehr der Karneval und der rheinische Fasching in den Vordergrund, auf den sich
heute noch die Großen Faschingsvereine, wie z.B. in Köln, beziehen. Auch die
traditionelle schwäbisch-allemanische Fasnet wurde davon beeinflusst und so kamen
Weisnarren (auch Narro) in das Repertoire der Narrenzünfte.
Die Fasnet im annähernd ursprünglichen Sinne wird heute nur noch von den vier
ältesten Zünften fortgeführt, dem sog. „Vierer Bund“, bestehend aus Rottweil,
Überlingen, Oberndorf und Elzach. Wer sich solch einen traditionellen Narrensprung
in Oberndorf am Fasnetsdienstag um 8:30 Uhr oder um 14:30 Uhr ansehen möchte,
ist gerne eingeladen. Allerdings im Voraus, um falschen Hoffnungen vorzuwirken:
man wird a) nur für das Vorsagen von Sprüchen belohnt und b) nur mit Orangen,
Brezeln oder Würsten.
A Glieckseelige Fasnet!
Feueralarm
18.1.12; 10:16 Uhr – 10:31Uhr
„Hinter mir ein brennender Schornstein. Die Schlangen schlagen um sich. Es ist
grauenhaft“, endete Herr Griesinger gegen 10 Uhr mit seiner Anekdote. Da hatten
wir noch gelacht. Immerhin ging es um Übertreibungen in den Karlsruher
Radiosendern, wie Radio Regenbogen. Doch dank dieser Geschichte über Feuer und
Rauch eröffnete sich uns ein grausames Ereignis: Plötzlich ging eine Feuersirene los.
Allen schoss die Frage „Brennt es?“ durch den Kopf. Herr Griesinger stürzte sich
mit der rhetorischen Frage „Werden wir alle sterben?“ in die Gefahrenzone. Wir
begannen uns schön brav in Zweierreihen aufzustellen und unser Lehrer führte uns
zu unserem Schutz vor der Gefahr nach draußen zum Jagdschlossbrunnen. Einige
Neuner und Zwölfer kamen auch, um sich zu retten. Draußen bei gefühlt -10° hätte
sich kein Einziger über ein schreckliches, heißes, um sich schlagendes Feuer
beschwert. Immerhin wäre es warm gewesen und man hätte nicht gefroren. Von
außen war das Schauspiel gewaltig und schaurig anzusehen und anzuhören. Ein
gewaltiges Nichts war da. Man hörte den Feuermelder. Nach Ewigkeiten im Eis ging
er aus. Dann war er wieder an. Und endlich irgendwann aus. Schrecklich zitternd
kehrten wir zurück, um berührt von den Ereignissen, vor Allem von der Kälte, den
Unterricht fortzusetzen. Während ich diese Zeilen schreibe, arbeitet ein Team von
Experten daran, die Brandursache des noch unbekannten Brandes zu klären, um an
dieser Gefahr das nächsten Mal, wenn wir die Sirenen wieder hören, nicht mehr als
schuldig zu gelten.
Ko I amoal bidde ´s gsälz hau?
Es mag dem einen oder anderen schon aufgefallen sein, dass man nicht immer sofort
versteht, was die anderen sagen. Wir kommen aus vielen Regionen in Deutschland,
ob Baden, Württemberg, Saarland, Nord-rheinwestfalen oder Hessen - aber auch aus
Griechenland, USA und England haben wir hier Semis und Lehrer. Vor vielen
Jahren gab es vor allem einen Dialekt am Semi: Schwäbisch, da alle Semis damals
aus Württemberg kamen. Als im Jahr 19xy der Erste Semi aus Baden kam, war es
etwas Besonderes. Heute ist es normal, dass viele aus anderen Regionen BadenWürttembergs, bzw. Deutschlands kommen.
Viele Semis verstehen und sprechen ein bisschen Schwäbisch, Badisch oder
Hochdeutsch. Es gibt auch ein paar, die Alemannisch sprechen. Auch Dialekte wie
Fränkisch, Norddeutsch, Plattdeutsch und Swietzer-Dütsch werden von wenigen
Semis verstanden und gesprochen.
Nur wenige können allerdings einen Dialekt wirklich gut sprechen und verstehen.
Doch im Großen und Ganzen sprechen sehr wenig wirklich ihre Dialekte hier am
Semi. Viele wissen auch nicht genau, ob sie einen einzelnen Dialekt oder ein
Mischmasch sprechen. Sie meinen, sie sprechen den „Alles a bissle Dialekt“ oder
auch den „Keine Ahnung Dialekt“.
Abschlussball vom Tanzkurs der 9er
Am Freitag hatten wir 9er unseren Abschlussball. Die meisten waren
ziemlich aufgeregt und vor allem die Mädchen brauchten stundenlang, um
sich fertig zu machen. Wie durch ein Wunder kamen trotzdem alle rechtzeitig
und die Jungs hatten – entgegen einiger Bedenken – auch alle an die Blumen
für ihre Tanzpartnerinnen gedacht.
Zuerst
wurden
ein
paar
Gruppenfotos gemacht, dann
gingen wir endlich in den Saal
des CCP und suchten unsere
Sitzplätze. Als wir uns alle
zurechtgefunden hatten, durften
wir auch schon wieder raus, um
alle in einer Reihe einzulaufen.
Danach
hielt
unsere
Tanzlehrerin Tanja Friedrich
eine kurze Ansprache und zählte
uns unseren Eröffnungstanz –
den langsamen Walzer – ein.
Nach zwei weiteren Tänzen durften wir erleichtert an unsere Plätze
zurückkehren und stellten glücklich fest, dass sich niemand großartig vertanzt
hatte!
Über den Abend verteilt sahen wir noch einige Showeinlagen der Tanzschule
Friedrich und schwangen auch selbst das Tanzbein, bis einige kaum noch
laufen konnten. Gegen Ende der Veranstaltung durften wir dann auch noch
sehen, was man so alles aus einem einfachen Tanz machen kann, da nämlich
das beste Tanzpaar Deutschlands ein paar Tänze zeigte. Der Höhepunkt des
Abends war unser Partytanz, bei dem nochmal richtig Stimmung aufkam.
Insgesamt war es ein schöner Abend mit viel positiver Tanzerfahrung,
nachdem wir alle stolze Besitzer einer Urkunde über „Parkettsicherheit“ sind.
Filmnacht
15:30 Uhr
18 Uhr
19 Uhr
Ca. 23:20
Aufbau der Leinwand mit Hr. Huss und Frau Hopf-Schmidt
Aufbau der restlichen Technik (Beamer, Laptop, Soundanlage)
Beginn der Filmnacht
Ende der Filmnacht
Von Umbau und Renovierungsarbeiten
Das Ephorat – eigentlich nur eine
kurzzeitige Übergangslösung. Schon nach
den Weihnachtsferien, versprach man
uns, sollten wir Jungs der Klassen 9 bis
11 in den frisch renovierten Schlaftrakt
einziehen, doch aufgrund verschiedener
Probleme verlegte man diesen Termin auf
das Halbjahr. In einer weiteren Mitteilung
hieß es, man versuche den 11er Stock
zum Halbjahr fertig zu bekommen. Die
9er und 10er könnten ja warten, in der Sardinenbüchse Ephorat.
Laut neusten Informationen kann dieser Termin wahrscheinlich auch nicht
wahrgenommen werden. Dies ist so, da der Hersteller der Türen und Fenster
in Insolvenz gegangen ist. Nun ist es so, dass man nicht einfach einer neuen
Firma den Auftrag geben kann, sondern erst mit dem Insolvenzverwalter
sprechen muss, ob die insolvente Firma nun die Leistung erbringen soll oder
nicht. Falls nicht, muss man sich eine Neue suchen, was wiederum Zeit
kostet. Das Bauamt, welches für die Renovierung und Restaurierung des
Klosters verantwortlich ist, ist gerade im Gespräch mit dem
Insolvenzverwalter. Sobald dieses
abgeschlossen ist, sollte es relativ flott
weitergehen. Wann allerdings dieser
Zeitpunkt eintritt, weiß nur Gott. Auch
gibt es Probleme mit dem Hersteller der
Stehlampen. Wie aber sieht es gerade in
unseren zukünftigen Schlafräumen aus?
Und was ist aus den früheren
Essensbereich geworden? Wenn man
beim Eingang der Winterkirche steht,
fällt einem sofort auf, dass der Eingang versetzt worden ist. Die Treppe in
den 11er Stock wurde abgerissen, dafür wird eine Treppe, ähnlich der in der
Mühle am anderen Ende des Raumes diese Funktion erfüllen. Der so neue
Platz soll als Eingangsbereich und Foyer dienen. Es wird 6 Zimmer für die
9er und 10er geben. Also leider keine 2er Zimmer für die 10er.
Wahrscheinlich ist, dass es für die 9er 4er oder 3er Zimmer gibt, für die 10er
3er und 2er Zimmer. Der gesamte untere Stock befindet sich noch im
fortgeschrittenen Rohbau. Es gibt noch keine neuen Fenster, noch keinen
Holzboden und nur nackten, unebenen Stein. Die Zimmer sind ca. 20 m²
groß. Desweiteren gibt es unten ein geräumiges Repetentenzimmer, welches
sogar einen kleineren Nebenraum hat, dessen Funktion allerdings nicht
bekannt ist. Nach fünf Zimmern folgt eine Feuerschutztüre, ein einsames
Zimmer teilt sich dann diesen Bereich mit dem Repetenten. Weiterhin gibt es
wieder Gruppenduschen, jedoch pro Bad nur 3 und zwei Waschbecken mit
Spiegel. Ein Stock besitzt vier abschließbare Toiletten, wiederum mit
Waschbecken. In diesem Stock ist noch ein weiteren Raum, der allerdings
nach dem derzeitigen Plan ein Gemeinschafts-, und Aufenthaltsraum werden
soll.
Allerdings kann dieser Raum auch ein Zimmer werden. Die zweite Treppe
die in den oberen Stock führt, wird verbessert und restauriert, bleibt aber an
Ort und Stelle und darf dann wieder von uns genutzt werden.
Im 11er Stock ist man allerdings schon weiter. Es gibt schon einen Fußboden
und Fließen in den Bädern. Das morsche Holz der Dachgauben wurde
entfernt und durch Alternativen
ersetzt. Das Glas ist nun endlich
wärmeisolierend. Die Sanitäranlagen
sind die gleichen wie im Stock
darunter. Die Zimmer jedoch ein
bisschen größer. Dieser Stock
bekommt keinen Repetenten sondern
ein paar Zimmertüren weiter gleich
eine ganze Lehrer-Familie. Diese darf
sich an einer neuen 3-ZimmerWohnung mit ca. 56 m² erfreuen.
Es wird des weiteren 2 Teeküchen, je eine pro Stock, geben. Ob sie die
Funktionen der Teeküche im Dorment erbringen können, konnte mir leider
nicht gesagt werden. Außen werden währenddessen auch Arbeiten erledigt.
Die Fenstersimse wurden rundum erneuert. Der Übergang zwischen dem
Laienrefektorium und Laiendorment musste komplett erneuert werden.
Schlaue Arbeiter bauten vor vielen Jahren einen lagen Eisenstab hinter diesen
Übergang. Dieser hält das Gebäude einigermaßen zusammen. Jedoch rostete
dieser und daher kann ein solcher Anker gut und gerne das zehnfache seines
eigentlichen Durchmessers erreichen. Der schöne Übergang begann also
Risse auszubilden und zu bröckeln. Nun entfernte man diesen Anker. Durch
verbessertes Wissen in der Baustatik und die darauffolgend verbesserte Praxis
in der Denkmalspflege ist dieser Anker nun größtenteils überflüssig. Dort, wo
man noch Eisenverankerungen braucht wird rostfreier Stahl verwendet.
Außerdem gab es auch mit der Natursteinfirma Probleme. Für die
Interessierten unter uns: Das Refektorium ist aus dem 13. Jahrhundert. Ende
des 19. Jahrhunderts
wurde Fachwerkaufsatz abgerissen und das
Obergeschoss neu gebaut hatte. Außerdem erstreckte sich damals noch ein
Fachwerkhaus „Alte Speisung“ mit direkten Anschluss an den Laientrakt vor
diesem . Dies wurde jedoch auch abgerissen. Im Dorment hängt noch ein
Foto davon. Die Dachgauben wurden erst in den 70er Jahren eingebaut.
Unser Speisesaal sieht ohne Holzboden
und Sitzgelegenheiten sehr trostlos aus.
Die alte Holzdecke wurde wieder
freigelegt. Hier wird mal ein
Klassenzimmer
entstehen.
Der
Fahrstuhl wurde leider entfernt, aus
dem Schacht wird ein Technikschacht
für Rohre und Kabel.
Die ehemalige Küche wird das neue
Heim für Herrn Huß Werkstatt. Die
Lagerräume/Kühlkammer der Küche
beherbergen bald die Technik und
Heizung des Seminars. Auch wird hier
eine Behindertentoilette eingebaut und
ein
barrierefreier
Zugang
zum
Kreuzgang entstehen.
Wo jetzt noch Herr Huß werkelt wird
bald ein Foyer entstehen mit Zugang
zum Seminar. Unser jetziger Zugang
zum Dorment bleibt aus rettungstechnischen Gründen erhalten.
Von den 15,4 Mio. € für den Umbau und Restaurierung wurden 1,9 Mio. €
für das Laiendorment verwendet.
Wie man sieht ist noch vieles unsicher, in Planung und ist von vielen nicht
beeinflussbaren Faktoren abhängig. Wir wollen hoffen, dass wir Jungs uns
bald an den neuen Zimmer erfreuen dürfen und Herr Huß an seiner neuen
Werkstatt.
Die Sanierung der Bibliothek im Dorment
Vor fast 1000 Jahren gründeten
die Zisterzienser an diesem Ort
ein Kloster, zu welchem seiner
Natur nach eine Bibliothek
gehörte.
Jahrhunderte
lang
schrieben und sammelten die
Mönche Bücher. Als jedoch um
die Gründung des Seminars
herum, also ca. 1550, die
Mönche im Elsass in ein Pairis –
Tochterkloster zogen, nahmen sie
ihre verschriftlichten Schätze
mit.
Auch das Maulbronner Seminar
hat seit Beginn seiner Geschichte eine Bibliothek. 1000e Werke, von denen viele
wertvolle Exemplare gerade in den letzten Jahrzehnten durch Diebstahl,
Fahrlässigkeit oder Entsorgung, verloren gingen, lagern etwa 5 Meter hinter dem
Lehrerzimmer. Unter Anderem sind hier Bibeln und andere Bücher antiker Autoren
aus dem 17. und 18. Jahrhundert gelagert. Seit zwei Jahren also wird nun bereits eine
Renovierung von Räumlichkeit und Inhalt geplant. In diesem Moment finden also
schon erste Messungen statt. Temperatur und Feuchtigkeit sowie das jetztige
konservierungstechnische Verhältnis des Raumes werden geprüft. Die Feuchte um
die Bücher wird von der Temperatur bestimmt. Diese führt bei zu hohen Werten zu
Wellungen im Papier; dasselbe reißt jedoch, sobald bei kälteren Temperaturen die
Feuchtigkeit wieder entzogen wird. Auch natürliche Temperaturschwankungen
schaden dem Papier, wie dem Leder. In diesem Sommer also werden alle Bücher
nach Stuttgart ins landeskirchliche Archiv gebracht. Die Möglichkeit der Mithilfe
von Semis, bevorzugt während Praktika, beim Einräumen ist nicht ausgeschlossen.
Darauf werden die Bücher In Stuttgart fachkundig behandelt. Sie kommen
voraussichtlich, wenn nun also der bisherige Bibliotheksraum die Prüfung durch die
hierbei beschäftigten Experten besteht, und durch nötige Maßnahmen zu einer
idealen Umgebung für alle Bücher geworden ist, zurück. Dies wird geschehen,
sobald die Bibliothek, sowie der gesamte darum liegende Bereich renoviert ist- im
Sommer 2014- jedoch soll ein Drittel aller Bücher den Weg nicht mehr
zurückfinden, da z.B. die physikalischen Errungenschaften von 1870 heute leider im
Unterricht keine Rolle mehr spielen. Die neue Bibliothek wird zwar weder Empore
noch Computer beherbergen, jedoch durch gewonnenen Platz, Freiraum für
Arbeitsplätze schaffen.
Mode am Semi
Angesagt:
-
Jahreszeitpassende Kleidung
Rollkragenpullover
Warme Sweatshirtjacken für den kalten Musikund Physiksaal im Dorment haben
Stilsicher auftreten
Pink (Mädchen), grau (Jungs)
Gepflegte Kleidung
Blue Jeans
Einfache, aber schöne Kleidung
Knallige Accessoires
Schals (auch für Jungs)
Das Ende vom Brot
„Gib doch bitte das Knäusle rüber!“
„Was willst du?“
„Das Knäusle, das Stück Brot vom Ende!“
„Das heißt doch ...?“
So entstand beim Mittagessen die Frage nach dem Namen des Brotendes.
Bald stellten wir fest, dass es die verschiedensten Namen dafür gibt. Also
startete die Umfrage nach dem „wahren Namen“ des Brotendes.
Der eindeutige Semisieger ist das Knäusle. Kaum verwunderlich im
schwäbischen Raum. Auch die Variation Knäuzle gibt es.
Etwas dahinter liegen solch hochdeutsche Namen wie Anschnitt und
Brotende, vereinzelt spricht auch vom End- oder Rundstück.
Eine weitere große Gruppe sagt Kruste, die nächste Riebele mit den
Varianten Riebel und Riefele.
Aber auch das norddeutsche Knust hat hier seine Anhänger,
Übrig bleiben nun die seltenen Namen. Dabei finden sich vor allem solche
mit Knärzel,Knacken.
Abgesagt:
-
Hausschuhe im Dorment
Zu kleine Kleidung
Professoren-Style
Vergammelt aussehen
Zipfelmützen
Orange und grün oder dunkelblau und schwarz zusammen
Schlechte (oder gar keine) Frisuren
Ungepflegte Schuhe
Absatzschuhe, in denen man nicht laufen kann
Verschiedene Muster zusammen
Ausgefallene, nicht in die Schule passende Kleidung
Klasse 9
Klasse 10
Klasse 11
Gesamt
-
-
6
6
Brotende/End 2
stück/Rundstü
ck/Brotkante/
Kante/Kruste
9
4
15
Knäusle/Knäu 6
zle/Knärzel
6
7
19
Riebele/Riebe 4
l/Riefele
1
1
6
Knust/Knubb 1
en
1
1
3
Kanten/Knack 2
en
1
-
3
Arsch/Ärschle 2
-
-
2
Anschnitt
Klosterbewohner im Gespräch
Auch in dieser Ausgabe stellen wir euch wieder einen Klosterbewohner vor.
Diesmal sprachen wir mit Tabea K... Die einen mögen sie schon kennen und
wer dies noch nicht bestätigen konnte, kann dies spätestens jetzt...
Der 21. Januar ist genau der Tag zwischen Weihnachten und dem
Valentinstag und wer
sich ungeliebt oder unterknuddelt fühlt,
sollte diesen Tag mit
versehen, denn es ist der Weltknuddeltag.
Reverend
Kevin
Zaborny (Caro, Michigan) rief 1986 diesen
Tag ins Leben, da wie er
fand, die Menschen in dieser eiskalten und
trüben Jahreszeit viel zu ernst und deprimiert wären. Und weil der Mensch
täglich eine Umarmung braucht, um sich wohl und glücklich zu fühlen,
erfand er den „National Hug Day“, an dem viele junge Menschen mit „free
hugs“ Pappschildern um den Hals, überall auf der Welt (USA, Kanada,
Australien, England, Deutschland und Polen auf die Straßen gehen, um zu
zeigen, wie wichtig eine herzliche und liebende Umarmung sein kann. Jeder
darf jeden in die Arme nehmen, doch es gilt die Regel: (immer) zuerst fragen,
dann drücken! Die Wissenschaft hat unlängst herausgefunden, warum
Umarmungen derart positive Auswirkungen haben: Wenn wir einander
umarmen schüttet unser Körper das Kuschelhormon (Oxytocin) aus und eben
dieses Hormon vermittelt uns ein Gefühl von Sicherheit. Es reduziert zudem
noch eine starke Ausschüttung von Cortisol, das wiederum das Stressgefühl
verursacht. Dadurch kann zu hoher Blutdruck durch eine Umarmung
verringert werden. Außerdem sind wir wesentlich schmerzunempfindlicher,
wenn
wir
dieses
„Ausschalthormon“
in
uns
haben.
Die
Entwicklungspsychologin Emese Nagy (Universität Dundee, Schottland)
fand heraus, dass eine Umarmung im Schnitt drei Sekunden lang dauert.
Gespräch mit Tabea K., 16
Hallo Frau K. und danke,
dass wir Sie sprechen
dürfen. Wie lange wohnen
Sie denn schon hier auf dem
Klosterhof?
Elf Jahre etwa, also schon eine ganze Weile. Ich bin aber
erst 16.
Cool, das ist ja genauso alt
wie wir! Aber Sie wohnen
hier nicht alleine oder?
Nein (lacht). Ich wohne hier
mit meiner Mutter, meinem Bruder... also eigentlich meinen zwei Brüdern,
aber der eine ist jetzt ausgezogen.
Ah, und gehen Sie dann oben auf das Salzachgymnasium?
Nein, ich geh' in Vaihingen auf die Walddorfschule. … aber ihr braucht mich
nicht zu Siezen oder so (lacht).
Was sind denn so deine Hobbies?
Lesen, außerdem arbeite ich drüben im Klosterlädle, ich Babysitte, ich
unternehme gern was mit Freunden und höre Musik.
Und wie bist du hier hergekommen?
Ich hab früher in München gelebt und bin dann mit meiner Mutter hier her zu
meiner Tante gezogen.
Wie ist das dann hier für dich, also wo du doch damals in München,
einer echten Großstadt gelebt hast, hier plötzlich im kleinen Maulbronn
zu wohnen?
Ich war damals fünf Jahre alt, also so viel mitgekriegt habe ich nicht (lacht).
Aber ist eigentlich schon cool hier, ich habe nichts auszusetzen. Schön ruhig.
Weswegen bist du eigentlich nicht aufs Semi gegangen? Ich meine, wo du
doch schon mittendrin wohnst..
Äh, meine Mutter war auch schon auf einer Walddorfschule und dann wollte
sie uns auch auf eine Walddorfschule schicken.
Was denkst du sind die Vorteile und was die Nachteile an einem Leben
hier auf dem Klosterhof?
Also ein Vorteil ist auf jeden Fall, dass man hier seine Ruhe hat, also
zumindest wenn die Touris nicht da sind. Es ist einfach eine total schöne
Gegend. Die Nachteile sind eben, dass man abends schlecht mal irgendwie
wegkommt, bzw. hier wieder hin oder so.
Wie hast du die Semis denn hier bist jetzt so mitgekriegt?
Och, eigentlich ganz positiv, außer dass die da manchmal morgens Strip-tease
machen (zeigt aus dem Fenster auf die Mühle).
Ach ja? Erzähl mal...
Ich meine, ich seh' ja nur die Oberkörper, aber was ich da alles gesehen ha-be
letztes Jahr... also Vorhänge scheinen sie ja nicht zu kennen (lacht). Von den
Mädels krieg ich so nichts mit. Nur, dass bei den Jungs dieses Jahr meistens
schon um elf dunkel ist und bei den Mädchen brennt dann noch ewig Licht.
Hast du irgendeine Verbindung zum Seminar, außer, dass du hier
wohnst?
Ich hab mal bei meinem Geburtstag ein paar Jungs von euch kennengelernt.
Irgendwie haben die da einen Apfel aus dem Fenster geschmissen und der
wurde dann wieder rein geschmissen und dann wieder raus und irgendwann
ist dann einer raus geklettert und dann hab ich da so ein paar Leute
kennengelernt...
Wie würdest du dich denn selber beschreiben?
Oh. Gott (lacht). Wie soll man sich denn selber beschreiben? Ich, äh, würde
sagen, ich hab ein großes Herz, also Freunde können immer zu mir kommen
und quatschen, was sie auch sehr gerne tun. Ich bin sehr hilfsbereit, bin aber
auch manchmal etwas faul...
Ok, dann danken wir dir nochmal für das Gespräch und vielleicht sieht
man sich bald mal wieder.
Ja, gerne. Würde mich freuen, tschüss.
Filmrezension: „AMADEUS“ (1984)
„Je mehr man Mozart liebt, je mehr man sich mit ihm beschäftigt, desto rätselhafter
wird seine Persönlichkeit. […] Wer Mozarts Leben an Hand der bekannten
Biographien verfolgt, dem gleitet fast überall gerade da, wo man neugierig ist und
Aufschlüsse erwartet, das Bild des Unbegreiflichen wieder ins Gestaltlose zurück.“
Hermann Hesse
Der Film „Amadeus“ des Regisseurs
Miloš Forman aus dem Jahr 1984
widmet sich dem Versuch, das
Leben von Wolfgang Amadeus
Mozart darzustellen. Seine Vita wird
rückblickend aus der Sicht des alten
Hofkomponisten Antonio Salieri,
dargestellt von F. Murray Abraham,
geschildert: Beide Musiker waren
zeitgleich in Wien am Kaiserhof
tätig. Mozart, gespielt von Tom
Hulce, wird dem Zuschauer als eine
Mischung aus einem Clown, einem Popstar und einem unreifen Kind präsentiert, als
ein lebensfrohes Genie, dem alles zufliegt – die Herzen des Publikums, die Gunst
des Kaisers, und das alles (natürlich) dank seiner wunderbaren Musik. Kein Wunder,
dass Mozart zunächst Salieris Aufmerksamkeit, dann aber seinen Neid und seinen
Hass auf sich zieht: Als Salieri sich vom Kollegen zum Konkurrenten und
schließlich zum erbitterten Feind des ehemaligen Salzburger Wunderkindes
entwickelt, reift in ihm ein mörderischer Plan…
Historisch wie musikwissenschaftlich gesehen mag vieles in „Amadeus“
hanebüchen sein – „Mozart kann’s verkraften: im Zweifelsfalls scheißt er drauf“, so
Hellmuth Karasek in seiner Rezension des Films. Aber Regisseur Forman gelingt
eben, was Hesse als die große Schwierigkeit einer Annäherung an Mozart
beschrieben hat – nämlich dem Komponisten eine Gestalt zu geben, über das
geschichtlich Verifizierbare hinaus. Sein Film ist in dieser Hinsicht der vielleicht
schönste Versuch über Mozart seit Mörikes Novelle „Mozart auf der Reise nach
Prag“ (auch lesenswert! Wann gibt’s hier die Rubrik: „Buchrezension“?). Und, fast
schon nebenbei, hat „Amadeus“ natürlich den besten Soundtrack, den ich kenne.
Berechtigte acht Oscars bekam „Amadeus“, unter anderem für den „Besten
Hauptdarsteller“ (Abraham) und den „Besten Film“. Im Director’s Cut wurde der
Film um 20 Minuten erweitert und 2002 neu in die Kinos gebracht. Diese Fassung
kann bei mir gerne ausgeliehen werden. :-)
„Anti Anti!“
Bandname:
Genre:
Mitglieder:
Gründung:
Alben:
Bonaparte
Alternative, Indie, Punk, Trash
L'empereur Bonaparte (Tobias Jundt, Gesang)
Grenadier Zachov (Bass)
Cannonier Beaux-Art (Schlagzeug)
Caesar, Carlos Primero, Polka Verdi, Toshmonsta, Zora
la Viperine, Katharsus, Vasy, Mouton, The Xixis uvm.
2006 vom Schweizer Tobias Jundt in Berlin
2008 Too Much, 2009 Remuched, 2010 Computer in
Love, 2010 My Horse Likes You
Was ist an dieser Band so
besonders?
Gegründet vom Schweizer Tobias
Jundt 2006 in Berlin beginnt die
Band zunächst als Projekt Jundts
schon
seit
längerem
aufgeschriebenen
Songtexte
zu
vertonen. Die aus verschiedenen
Nationen
stammenden
Bandmitglieder wohnen zunächst in
einer Fabriketage in Kreuzberg.
Zwischen gammligen Abflussrohren
und schäbiger Tapete entsteht ein bis
dahin wohl völlig unbekannter
Musikstil, der sich grob als eine Mischung aus Dance, Punk und Trash
beschreiben lässt. Durch einige Awards und ihre außergewöhnliche
Bühnenshow, bei der jedem Bandmitglied seine Auftrittsweise freigestellt ist,
machten sie sich schnell zunächst in der Berliner Szene, danach auch durch
internationale Auftritte weltweit einen Namen. Ihre wohl bekanntesten Lieder
sind „Anti Anti“, mit dem sie 2009 den „Berlin Music Comission Award“
gewannen und „Too Much“ aus dem gleichnamigen Debutalbum der Band.
Seitdem erfreuen sie sich einer steigenden Beliebtheit – besonders in jugendlichen Kreisen. (Wie immer, Album liegt auf dem Tauschordner bereit.)
Wer also genug von breitgetretener Electro- und Housemusik hat, findet
in Bonaparte eine gute Möglichkeit, sich dem zu entziehen.
Die Bücherdiebin
„Man sagt, dass der Krieg der beste
Freund des Todes ist, aber da muss ich
euch berichtigen. Für mich ist der Krieg
wie ein neuer Vorgesetzter, der
Unmögliches von einem verlangt. Er
steht hinter einem und wiederholt immer
nur das eine : >Erledige dies, erledige
das.< Also arbeitet man härter. Man
erledigt dies und das. Aber der
Vorgesetzte dankt es einem nicht. Er
verlangt nur noch mehr.“
Deutschland, 1939, Liesel Meminger
stiehlt bei der Beerdigung ihres Bruders
ihr erstes Buch, das sie hütet wie einen
Schatz: „Handbuch für Totengräber“.
Dies
ist
der
Beginn
einer
außergewöhnlichen
Karriere.
Ihr
Pflegevater Hans Hubermann bringt ihr
das Leben bei und öffnet ihr die Augen
für die Welt der Worte. In den folgenden Jahren stiehlt sie mit ihrem besten
Freund Rudi weitere Bücher und knapp gewordene Lebensmittel, durchlebt
Bombennächte und bewahrt ein fürchterliches Geheimnis: Ihre Pflegeeltern
verstecken den Juden Max Vandenburg, dessen Vater im 1. Weltkrieg Hans
Hubermann das Leben gerettet hatte.
Liesel muss ihren Weg finden in einer Zeit, in der Recht und Gewissen
ausgebombt und ausgebrannt sind wie ihre Heimatstadt.
„Ich hasse den Führer“, sagte sie. „Ich hasse ihn.“ Und Hans Hubermann?
Was tat er? Beugte er sich hinunter und umarmte seine Pflegetochter, wie er
es gerne getan hätte? Nicht im Mindesten. Er kniff die Augen zusammen.
Dann öffnete er sie. Und schlug Liesel mitten ins Gesicht.
Der Tod schildert als Erzähler diese Geschichte einfühlsam, poetisch,
aufwühlend und bittersüß. Er erzählt von Leid, Tränen und Angst, aber auch
Freude, Hoffnung und Glück.
„Die Bücherdiebin“ erzählt vom Leben und vom Tod, von Menschlichkeit
und einem menschenverachtenden Krieg, von der gewaltigen Macht der
Worte und von einer außergewöhnlichen Freundschaft.
Sparen bis der Arzt kommt?
Griechenland muss sparen; das ist wohl allgemein bekannt. Aber ist dieser Kurs
nicht fatal für Griechenland und damit wiederum für die EU? Denn während die
Griechen (mehr schlecht als recht) ein Sparpaket nach dem anderen schnüren sind
die wirklichen Probleme des griechischen Haushalts nicht gelöst: Immer noch
werden Renten an längst verstorbene Bürger gezahlt, immer noch ist die
Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Unternehmen gering, immer noch schaffen
die Griechen, die Geld haben, ihr Geld ins Ausland und hinterziehen so Steuern ohne
Ende und immer noch gibt es viele Griechen, die Angaben zur Steuerpflicht
verschweigen, um so weniger Steuern zu zahlen. Folglich geht Griechenland noch
immer vor die Hunde. Das massive Sparen zögert das nur hinaus, denn auch wenn
Griechenland vielleicht sein Schuldenproblem durch einen massiven Schuldenerlass
und konsequentes Sparen kurzzeitig in den Griff bekommen sollte, so wäre dies
doch nur von kurzer Dauer, da die Griechen, da der Staat ja die Konjunktur nicht
ankurbeln konnte (er musste ja Geld sparen), immer noch praktisch nicht
wettbewerbsfähig sind; da immer noch viele Griechen ihre Steuern hinterziehen, da
der Staat kein Geld hatte dieses Problem zu beseitigen (denn er musste ja sparen); da
immer noch Renten an tote Bürger gezahlt würden (denn auch um dieses Problem zu
lösen, hatte der Staat kein Geld, da er ja sparen musste).
Was also tun? Sollen wir Griechenland das Geld nun hinterherwerfen, damit dieses
seine Staatsstrukturen reformieren könnte und sich so vielleicht in eine
funktionsfähige Marktwirtschaft verwandeln würde? Das wäre bestimmt die beste
Lösung für Griechenland, aber da stellt sich dann noch eine ganz andere Frage:
Woher sollen wir das Geld nehmen? Zugegeben: Wir geben den Griechen ja einiges
Geld, aber reicht das aus, einen ganzen Staat von einem ausgebrannten Wrack in
eine gute Marktwirtschaft zu verwandeln? Sicherlich nicht. Also was dann? Sollen
wir die Chinesen bitten, uns Geld für Griechenland zu geben? Das mach(t)en wir
doch sowieso schon und auch die Chinesen haben Interessen und werden uns nicht
unendlich viel Geld geben wollen beziehungsweise können. Fazit: auch keine gute
Idee. Also bleibt meiner Meinung nach nur noch, die Griechen aus der
Währungsunion auszuschließen. Die Griechen selbst würden wieder die Drachme
einführen und diese derartig entwerten, dass sie genug Geld haben, um ihre
Strukturprobleme in den Griff zu bekommen. Zugegeben, das hätte wahrscheinlich
negative Folgen für die Weltwirtschaft und die Griechen hätten über Jahrzehnte eine
schwache Währung, aber das Schuldenproblem wäre gelöst und die Griechen
könnten sich genug Geld drucken, um ihre Strukturprobleme zu lösen und zu einer
wettbewerbsfähigen Marktwirtschaft zu werden, was allerdings zu einer Inflation
führen würde. Vielleicht wäre das ein Ende mit Schrecken; aber lieber ein Ende mit
Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Der Euro würde dadurch zwar nur noch
unsicherer werden, aber da die Griechen ihre Papiere zur Aufnahme in die
Währungsunion sogar gefälscht haben, wäre dieser Schritt sicher berechtigt.
Syriens Arabischer Winter
Muammar al Gaddafi, Libyscher
Revolutionsführer von 1969 - 2011
Schon über ein Jahr ist es her, dass eine Welle von unterdrückten Menschen
sich aufbäumte gegen den eigenen Staat und binnen kürzester Zeit den
tunesischen Regierungschef Ben Ali stürzte.
So begann ein historischer Abschnitt, den wir als den „Arabischen Frühling“
kennen. Schnell breitete sich eine Stimmung unter der Bevölkerung vieler
diktatorischer Länder im nahen Osten und Afrika aus, deren Folgen auch mit
stärkstem Wiederstand niemand verhindern konnte. Der Reihe nach fielen,
nach gewaltigen Protesten, sogar Bürgerkrieg und Nato-Einsatz, die Despoten
in Tunesien, Ägypten und jüngst auch in Libyen.
Seit einigen Monaten versucht auch die Revolution in Syrien mit ihren
großen Brüdern schrittzuhalten. Das aufgebrachte Volk fordert den Rücktritt
von Präsident Baschar al-Assad und das so früh als möglich. Doch dieser
versucht, wie einst Muammar al Gaddafi, sein Volk mit militärischen Mitteln
in den Griff zu bekommen.
Der Sohn, in dessen Reformversprechen die Syrer einst so große Hoffnung
gesetzt hatten, als er 2000 das Amt seines verstorbenen Vaters übernahm,
wird nun zum neuen Schlächter aus Damaskus. Vor genau 30 Jahren, in den
ersten Februartagen des Jahres 1982 befahl Präsident Hafiz al-Assad,
Baschars Vater, seinem jüngsten Bruder, den Sturm auf Hama. Die damalige
Protesthochburg wurde in Schutt und Asche gebombt – 30 000 Menschen
verloren damals ihr Leben. Baschar folgt dem Beispiel seines Vaters in
Homs.
So geht der Massenmord am Syrischen Volk munter weiter, lediglich
unterbrochen von den Besuchen der Beauftragten der Arabischen Liga. Diese
ist auf Arabischer Seite ein Art Kontrollapparat mit militärischen
Vollmachten. So hat sie unter anderem die Aufgabe danach zu sehen, ob ein
Mitgliedsstaat gegen die Menschenrechte verstößt. Doch al-Assad, dessen
Einfluss bis in den letzten Winkel seines Landes reicht, versteht sich darauf,
Gebiete, die von eben solchen Beobachtern eingesehen werden sollen,
schnellst möglich in einen tadellosen Zustand zu versetzen.
Auch von der Nato darf man kein besonderes Engagement in Punkto Syrien
erwarten, wie der EU-Sicherheitsgipfel längst still verlauten ließ. Also kein
Eingreifen von dritter Seite in den Massenmord, dem schon weit über 3000
Menschen zum Opfer gefallen sind. Und warum nicht? Warum können sich
die Mächte unserer Welt nicht vereinen gegen den Tyrannen, wie es in
Libyen der Fall war, oder im Irak 2003? Aus einem ganz banalen Grund:
Libyen und auch der Irak, das ist eine traurige Wahrheit für die syrische
Protestbewegung, zählen zu den zehn Staaten mit den weltweit größten
Erdölvorkommen. Syrien nicht. Es fehlt dem Westen der finanzielle Anreiz
um sich die Mühen von Militäreinsetzten aufzubürden. Außerdem besteht die
Angst vor einer Machtübernahme der Al-Kaida in Syrien, die genau mit
diesem Interesse die syrische Öffentlichkeit via Internet zur Revolution
anstacheln will, wie die Stuttgarter Zeitung vom 14. Februar diesen Jahres
mitteilte. Ein Chaos, dass durch eine Fanatisierung entsteht, wie es aktuell in
Ägypten geschieht, ist keinesfalls wünschenswert.
Die Gefahr dass Syrien endgültig zu einem Spielball Teherans, seinem
wichtigsten Verbündeten, wird ist viel zu groß. Dann doch lieber Assad,
denkt sich der Westen.
So sind die syrischen Demonstranten auf sich allein gestellt und werden, so
die Meinung vieler Experten, langsam und schmerzvoll von einem
Arabischen Winter, dem Ende dieses Phänomens, dahingerafft werden.
Alle Semis lesen diesen Artikel, nur nicht…
„Alle Kinder stehen vor dem Abgrund, nur nicht Peter, der geht noch n Meter…“
*GÄHN*
Alle Kinder Witze waren einmal in, vor einigen hundert Jahren. Wer sie jetzt
noch hören muss, hält sich wahrscheinlich schnell die Ohren zu oder schläft
nebenher ein… deswegen dachten wir uns, wir könnten ja mal wieder etwas
frischen Wind in die Sache bringen und die „alten Zeiten“ wieder aufleben
lassen. Ihr wollt wissen, wie wir dabei vorgegangen sind? Ganz einfach:
Schritt Nummer 1: Schreibe eine Namensliste aller Semis, Lehrer usw.
Schritt Nummer 2: Überlege dir zu jedem Namen einen Reim
Schritt Nummer 3: Verpacke die Reime in Sätze
Schritt Nummer 4: Veröffentliche sie im Angelos
Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, waren die Schritte 1, 3 und 4 kein Problem.
Aber bei Schritt 2 hatten wir so manche Schwierigkeiten, weil es sehr oft
entweder keinen Reim gab oder dieser so schlecht war, dass wir ihn hier
unmöglich veröffentlichen konnten… deshalb: Keiner dieser Sprüche soll
irgendjemanden persönlich verletzen, schlecht darstellen oder bestimmte
Charakterzüge hervorheben. Wessen Name hier steht, der hat nur das Pech, dass
wir einen Reim dafür gefunden haben. Aber bitte, bitte, seid uns nicht böse.
Jetzt wünschen wir euch aber viel Spaß beim Lesen und vielleicht fällt dem
einen oder anderen ja noch ein neuer Reim ein?
Alle Semis leben auf der Erde, nur nicht der Lars, der kommt vom Mars.
Alle Semis gehen in den Unterricht, nur nicht Benida, denn die ist nie da.
Alle Semis fahren mit dem Zug, nur nicht der Maxi, der nimmt ein Taxi.
Alle Semis schlafen im Oratorium, nur nicht der Ruben, der schläft im Saal
der Buben.
Alle Semis sind fleißig, nur nicht der Paul, denn der ist faul.
Alle Semis fanden das Konzert schlecht, nur nicht Nils, dem gefiel´s.
Alle Semis sitzen im Bollerwagen, nur nicht Carolin, die muss zieh´n.
Alle Semis verzieren die Plätzchen, nur nicht der Maik, der knetet den Teig.
Alle Semis sind schlimm, nur nicht Tom, der ist fromm.
Alle Semis schwimmen im Tiefen See, nur nicht Kai, den frisst der Hai.
Alle Semis essen im Ephoratsgarten, nur nicht Till, der sitzt am Grill.
Alle Semis wandern über die Berge, nur nicht der Malte, der klemmt in ner
Spalte.
Alle Semis wandern lustlos, nur nicht Vincent, der geht grinsend.
Alle Semis telefonieren, nur nicht Max, der kriegt ein Fax.
Alle Semis reden über Drogen, nur nicht Annette, die schluckt ´ne Tablette.
Alle Semis reiten auf Pferden, nur nicht Conny, die sitzt auf ´nem Pony.
Alle Semis bekommen Besuch von den Eltern, nur nicht Pauline, bei der
kommt die Cousine.
Alle Semis haben ihre Noten, außer der Lyndon, der kann sie nicht finden.
Alle Semis essen mal nichts zu Abend, nur nicht Timo, der geht zum Pino.
Alle Semis mögen Schmuck nicht so sehr, nur nicht der Felix, der will einen
Helix.
Alle Semis wollen an den Bodensee zum Segeln, nur nicht Clara, die will in
die Sahara.
Alle Semis steigen aus dem Bus, nur nicht Kurt, der hängt noch im Gurt.
Alle Semis gehen schlafen, nur nicht Herr Utz, der haut auf den Putz.
Alle Semis finden den Film langweilig, nur nicht Frau King, die sagt „das ist
ja n Ding!“
Alle Semis haben Funkwecker, nur nicht Frau Steiger, die hat einen mit
Zeiger.
Alle Semis finden das Essen eklig, nur nicht Frau Becker, die sagt „lecker!“
Alle Semis wollen zum Konzert, nur nicht Herr Huß, der repariert den Bus.
Alle Semis müssen zum Frisör, nur nicht Frau Hopff-Schmidt, die hat schon
´nen Topschnitt.
Alle Semis warten auf Herrn Frey, aber der macht grad Experimente mit
Fredi Mai.
Alle Semis lieben Herrn Böhler, nur nicht Herr Küenzlen, der schwärmt für
Horst Köhler.
Ball der Farben
Auf dem jährlichen Ball der Farben, der um zwölf stattfand, in der
Rosenmontagsnacht geschah so allerhand.
Rot, Gelb und Blau waren die Ersten auf dem Fest, doch bald
gesellten sich auch Orange, Lila und Grün hinzu.
Beige und Braun stürzten sich auf das Buffet und aßen von dem
ölhaltigen Fisch, doch wurde Beige bald ganz grün um die Nase.
Rosarot plante mit Babyblau das neue Kinderzimmer, während am
anderen Ende des Saales Aschgrau und Silber im blauen Dunst
verschwanden.
Pink, die schon ein wenig blau war, sang mit bleu, blanc und
rouge die Marseillaise, bis blanc und rouge sich zu vert gesellten
und begannen italienische Opern zu singen.
Müde lachten Schwarz und Weiß, die etwas abseits und sich über
die alten Zeiten, als die Welt noch über weiße Flecken auf einer
Landkarte, schwarze Löcher im Universum und die ersten
Schwarzweißphotographien staunte, unterhielten, während
Bordeaux, Königsblau und Goldgelb sich stritten. Wie immer ging
es darum, wer nun von ihnen die meiste Würde hatte. Feuerrot
heizte die Stimmung weiter auf, bis schließlich Signalrot und die
Ampelfarben dazwischen gingen und den Ball beendeten. Alles
verschwand im goldenen Schimmer des anbrechenden Morgens.
Gespräch mit Martin Pfeiffer (Promotion 53/57)
Herr Pfeiffer, Sie waren also von 1953 bis 1955 in Maulbronn am Semi.
Erzählen Sie doch ein bisschen von Ihrer Promo.
Nun, zu unserer Zeit gab es noch vier Ev.-theol. Seminare: Maulbronn und
Schöntal für die Klassen 10 + 11, Blaubeuren und Urach für die Klassen 12 + 13.
Wer das Landexamen in einem Jahr mit gerader Zahl (etwa 1952 oder 1954 etc.)
erfolgreich abgelegt hatte, kam nach Schöntal, die ‚ungeraden Jahrgänge’ (etwa
1953 oder 1955 etc.) nach Maulbronn. Es gab also in allen vier Seminaren
jeweils nur einen Jahrgang mit max. 54 Schülern. Als wir am 15. April 1953 ins
Maulbronner Seminar Einzug hielten, war unsere Promotion 52 Mann stark –
beim Unterricht streng alphabetisch in zwei Gruppen aufgeteilt. Für die beiden
Repetenten, von denen jeweils einer auch nächtliche Aufsicht hatte, war das
bisweilen ganz schön anstrengend.
Ich selbst habe damals in der berühmtesten aller Stuben gelernt, im
altehrwürdigen Hellas, gemeinsam mit 15 Kompromotionalen, mit sechs
Kameraden aus Akropolis und zwei aus Germania jedoch im Jagdschloss
genächtigt. Als Sprecher unserer Promotion liegt mir viel daran, deren
Zusammenhalt (seit 2003 mit jährlichen Treffen) zu fördern.
Die Zeit am Semi scheint Sie sehr geprägt zu haben.
Aber ja! Noch heute blicke ich mit Dankbarkeit auf diese schöne Zeit zurück.
Dieses Miteinander in einer menschlich wohltuenden Atmosphäre ließ viele
Freundschaften entstehen. Daraus resultiert – von ganz wenigen Ausnahmen
abgesehen - einen Zusammenhalt fürs ganze Leben. Bei unseren drei Kindern,
die auch alle Maulbronner und Blaubeurer Seminaristen waren, ist das (noch)
nicht ganz so ausgeprägt. Vielleicht ist das ja von der jeweiligen Zeit abhängig,
in der man in die Schule geht.
Nächstes Jahr (19.- 21. April)) trifft sich unsere Promotion anlässlich ihres
Einzugs vor 60 Jahren in Maulbronn. Da werden wir ein ganzes Wochenende vor
Ort sein und auch einen Gottesdienst in der Winterkirche gestalten.
Bei so einem Besuch erinnert man sich bestimmt an so manches Erlebnis.
Ja, natürlich. Auch wir haben damals so manchen Mist gemacht. Im Dorment
standen unsere Schränke, für jeden einer. Eines Nachts haben einige von uns ein
paar davon vor die Schlafzimmertür des Tagesrepetenten geschoben und dann
bis zum nächsten Morgen Unfug getrieben. Dabei wurde – wie auch immer - ein
Feuerlöscher aus der Halterung gerissen, das Löschventil geöffnet und der
Löschschaum auf die rotbraunen Dormentfliesen sowie die verrückten Schränke
verspritzt. Das gab am nächsten Morgen ein schauerliches Bild ab, aber in
solchen Situationen waren wir solidarisch: Alle – auch die Unbeteiligten - haben
beim Saubermachen mitgeholfen.
In aller Regel herrschte damals patriarchalische Zucht und Ordnung; doch.
niemand von uns hat sich wie Hermann Hesse „unterm Rad“ gefühlt. Dass wir
bisweilen über die Stränge schlugen, will ich nicht verhehlen.
Aha, und zwar? Erzählen Sie bitte noch von einem Erlebnis.
Im erste Maulbronner Jahr hatte der sog. ‚Flaschenzug’ – d.h. alle, die ohne
Vorkenntnisse der altgriechischen Sprache ins Seminar eingezogen waren -,
mindestens vier Mal die Woche von 6:45 bis 7:30 Uhr – noch vor dem Frühstück
– Griechischunterricht. Einmal hatte einen von uns der Hafer besonders
gestochen: Von einem Fahrrad mit Gilfsmotor hatte er die Hupe in den Großen
Hörsaal mitgebracht, betätigte mitten in der Stunde diese Hupe, gab sie dann
weiter an den Nächsten usw. ; unser hochverehrbarer Altphilologe immer
hinterher, um den Unfug zu beenden – vergeblich! Zuletzt war die Hupe bei mir
angelangt. Ich erhob ich mich, hupte noch zweimal kräftig und überreichte dem
Herrn Lehrer das gute Stück mit einer Verbeugung. Das steigerte seinen
berechtigten Zorn dermaßen, , dass er die Hupe in Richtung Kreuzgang (Ja Herr
Utz, in Richtung Kreuzgang!!!) schleuderte: durchs geschlossene Fenster in den
inneren Klostergarten.
Der muss ja wütend gewesen sein. Wurden Sie da nicht über ein
Wochenende nach Hause geschickt?
Nein. So einfach konnten die meisten von uns gar nicht nach Hause. Meine
Familie z.B. wohnte damals in der Barbarossa-Reichsstadt Gelnhausen: zu weit
weg, um an den ohnehin seltenen Heimreise-Wochenenden hinzufahren. Damals
gab’s im Seminar weder Teeküche noch Waschmaschine. So haben wir unsere
Schmutzwäsche in der Zeit zwischen den Ferien per Frachtgut zu den Eltern
geschickt und uns gefreut, wenn wir mit den sauberen Klamotten auch manche
Leckerei zugeschickt bekamen. Zumindest in der Stube Hellas – doch wohl auch
in Forum, Akropolis, Athen und Germania – wurde dann jeweils brüderlich
geteilt.
Wir haben ja gerade eine neue Küche bekommen. Wie war das mit der
Küchensituation denn zu Ihrer Zeit?
Nun, Sie müssen bedenken, dass es in der Nachkriegszeit nicht immer genug zu
essen gab. Da waren Lebensmittelspenden durchaus willkommen, z.B.
Haferflocken für abendliches Müsli in den Sommermonaten, ergänzt durch
Margarinebrote. Da ist mir auch noch eine Situation in Erinnerung, die ich
vermutlich nie vergessen werde. Heinz Keilbach – unser Primgeiger – hatte an
diesem Abend nach alphabetischer Reihenfolge das Tischgebet zu sprechen; und
ausgerechnet er hatte in seiner Müsliportion einen nicht gerade kleinen rostigen
Nagel entdeckt, der wohl aus einem der Haferflockensäcke hinein geraten war.
Da sprach er spontan, wie es seine Art war:, nach dem Essen das Gebet: „Herr,
wir danken dir auch für dieses Essen und lass uns TROTZDEM nicht vergessen,
dass wir die guten Gaben aus deinen Händen haben.“ Davor hatte er den Nagel
triumphierend in die Höhe gehoben. Heinz Keilbach ist später zu einem der
besten Herzchirurgen der Bundesrepublik geworden.
So etwas vergisst man nicht. Was haben Sie nach Ihrem Abitur in
Blaubeuren für einen Lebensweg eingeschlagen?
Nun, da ich in einer Pfarrersfamilie aufgewachsen bin und schon in jungen
Jahren die Frage, was ich einmal werden möchte, lapidar beantwortet habe: „Ich
übernehms G’schäft von meim Vadder“, bin ich Tübinger Stiftler und nach dem
Theologiestudium Pfarrer geworden. So war ich fünfzehn Jahre lang in
verschiedenen Gemeinden unserer Landeskirche tätig, bis ich 1977 als Leiter des
Referats Politik und Recht an der Evang. Akademie Bad Boll berufen wurde
und 1992 das Amt des Beauftragten Der Ev. Landeskirchen in Baden und
Württemberg bei Landtag und Landesregierung übernommen habe. Nebenher
war ich von 1978 bis 1987 auch Umweltbeauftragter unserer Landeskirche..
Und wie verbringen Sie nun Ihren Ruhestand?
„i.r.a.D.“ pflege ich da zu antworten, d.h.: im reduzierten aktiven Dienst“. Es ist
schön, im Kirchenbezirk Göppingen immer wieder in Vakanz-,kollegialen
Krankheits- und Urlaubszeiten auszuhelfen, noch den einen oder anderen
Vortrag zu halten, noch immer in einigen Gremien mitzuarbeiten (aus den
meisten bin ich allerdings mit 70 auf eigenen Wunsch ausgeschieden), Zeit für
die Kontaktpflege mit allen noch lebenden Kompromotionalen , v.a. jedoch für
die eigene Familie zu haben: für unsere Kinder, denen ich in über 41
anspruchsvollen Dienstjahren Vieles schuldig geblieben bin, und ganz besonders
für unsere sechs Enkelkinder.
Mein Großvater wie mein Vater waren Schöntal-Uracher Seminaristen, unsere
drei Kinder wie ich Maulbronn-Blaubeurer. Drum werde ich unseren Seminaren
bis ans Lebensende dankbar verbunden bleiben.
Vielen Dank Herr Pfeiffer, dass Sie sich die Zeit genommen haben.
Selbstverständlich. Ich begrüße es sehr, wenn junge Menschen auf eigene Faust
„Ahnenforschung“ betreiben. Wenn ich nächstes Jahr mit meiner Promotion in
Maulbronn unser Jubiläum feiere müssen wir uns unbedingt ein wenig Zeit
nehmen und ins Gespräch kommen.
Das würde mich sehr freuen. Auf Wiederhören, alles Gute.
Ebenso, Machen Sie´s gut.
Impressum
Thema:
Redakteur:
-Umschlaggestaltung
Gestaltung: Felicitas;
Bearbeitung: Kai-Janis,
-Kritiken
Maximilian
-Was läuft am Semi?
Alissa & Constanze, Benida, Vincent, Anonym
-Das perfekte Lehrerkostüm
-Eine Abhandlung der Historie zur „F…
-Zeichnung: Das Philtrum
-Feueralarm / Dialekte am Semi
-Abschlussball / Filmnacht
-Von Umbau und Renovierungsarbeiten
-Die Sanierung der Bibliothek im D…
-Mode am Semi
-Das Ende vom Brot
-Comic: MiTsches Traum
-Umarm mich einfach
-Klosterbewohner im Gespräch
-Filmrezension: „AMADEUS“
-Bandvorstellung: Bonaparte
-Buchvorstellung: Die Bücherdiebin
-Sparen bis der Arzt kommt?
-Syriens Arabischer Winter
-Die Kreative Seite: Alle Semis…
-Zeichnung: Das Kloster Maulbronn
-Gedicht: Ball der Farben
-Gespräch mit Martin Pfeiffer
-Inhaltsverzeichnis & Impressum
Rahel & Julia
Matti
Rahel
Lukas P. / Julia
Katharina & Isabell 9 / Lukas P.
Kai-Janis
Kurt
Alexandra
Annette
Johanna & Naomi
Felicitas
Isabell & Benida
Jochen Schäffler
Matti & Jonas
Mirjam
Lars
Maximilian
Anonym
Jonas
Fredi
Maximilian
Maximilian
-Chefredaktion:
-Gestaltung
-Korrektur
Isabell & Maximilian
Maximilian & Kai Janis
Isabell
-Vielen Dank für die Übernahme der DruckkostenLiebe Semis, wir wünschen euch schöne Faschingsferien und ebenso den
Weitergeleiteten bei Jugend musiziert (Mirjam & Katrin, Caroline & Rüdiger,
Judith) viel Erfolg in der Landesebene. Bis zur Osterausgabe.