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Kriterien und wirtschaftliche Begründung für die Auswahl eines automatisierten Lagersystems als Rationalisierungsmaßnahme Prüfungsfach: Projektarbeit „Technischer Betriebswirt“ Thorsten Hartung Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Problemstellung und Vorgehensweise ............................................................... 4 Problemstellung............................................................................................................4 Vorgehensweise ...........................................................................................................4 1. Darstellung der Ist- und Soll-Situation............................................................ 4 1.1 Das Unternehmen ...................................................................................................4 1.2 Allgemeines zur Lagerhaltung ..............................................................................5 1.2.1 Lagerhaltung ......................................................................................................5 1.2.2. Lagerbezeichnungen, Definitionen....................................................................6 1.3. Darstellung der Ist-Situation.................................................................................7 1.4 Beschreibung des Soll-Zustandes........................................................................7 2. Technische Beurteilung ................................................................................... 8 2.1 Regallagerung.........................................................................................................8 2.2 Fachbodenregal ......................................................................................................8 2.3 Automatische Kleinteilelager (AKL)......................................................................9 2.3.1 Paternosterregal.................................................................................................9 2.3.2 Karussellregal...................................................................................................10 2.4 Ermittlung der Lagerkapazität .............................................................................11 2.5 Ermittlung der Lager-Brutto- und Nettofläche ...................................................12 2.5.1 Lager-Bruttofläche des Fachbodenregals ........................................................12 2.5.2 Lager-Bruttofläche des Paternosterregals........................................................13 2.5.3 Lager-Bruttofläche des Karussellregals ...........................................................13 2.6 Flächennutzungsgrad ..........................................................................................14 2.7 Technische Investitionsentscheidung................................................................14 3. Wirtschaftliche Investitionsentscheidung .................................................... 17 3.1 Investitionsrechenverfahren................................................................................17 3.2 Kostenvergleichsrechnung .................................................................................18 3.2.1 Kostenermittlung ..............................................................................................19 3.2.2 Kostenvergleichsrechnung pro Leistungseinheit..............................................22 3.3 Rentabilitätsvergleichsrechnung ........................................................................23 4. Entscheidung und Einführung ...................................................................... 25 4.1 Auswahl des Regalsystems.................................................................................25 2 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung 4.2 Einführung des Regalsystems ............................................................................26 Schlußwort .......................................................................................................... 26 Literaturverzeichnis............................................................................................ 27 Ehrenwörtliche Erklärung .................................................................................. 28 3 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Problemstellung und Vorgehensweise Problemstellung In vielen Branchen ist die Optimierung der Lagerlogistik heute ein wichtiges Thema. Die Verbesserung der Produktivität des Kommissioniervorgangs, die reduzierte Lagerfläche, die geringeren Inventuraufwendungen und die Erhöhung der Verfügbarkeit sind die Ziele. Die Erweiterung der Produktpalette des im folgenden vorgestellten Unternehmens führt zur Erschöpfung der derzeitigen Lagerkapazität. In dieser Ausarbeitung soll die Erhöhung der Lagerkapazität unter Berücksichtigung der begrenzten räumlichen Möglichkeiten als Rationalisierungsmaßnahme untersucht werden. Vorgehensweise Ausgehend von der Ist-Situation gehe ich zuerst auf die grundlegenden Aspekte der Lagerhaltung ein, um dann zwei mögliche Alternativen aufzuzeigen. Diese werden im weiteren gegenübergestellt und unter den Gesichtspunkten Kapazität und Eignung bewertet. Die Kostenbetrachtung und eine anschließende Gesamtbeurteilung der Alternativen bilden den Abschluß der Arbeit. 1. Darstellung der Ist- und Soll-Situation 1.1 Das Unternehmen Bei der hier beschriebenen Firma handelt es sich um ein mittelständisches Unternehmen mit ca. 50 Mitarbeitern. Seit der Gründung 1927 hat sich das Unternehmen jetzt in der dritten Generation zu einem der führenden Dental-Labor-Geräte Hersteller entwickelt. Von der Idee bis zum fertigen Produkt erfolgt die ganze Entwicklung im Hause und wird dort durch die Produktionsbereiche Fertigung und Montage umgesetzt. Abnehmer der Geräte sind zahntechnische Labore um mit diesen Produkten Zahnersatz herzustellen und zu bearbeiten. 4 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung 1.2 Allgemeines zur Lagerhaltung 1.2.1 Lagerhaltung In einem Produktionsbetrieb ist zwischen ungewollter und gewollter Lagerung zu unterscheiden. Wenn Güter gelagert werden, ist dadurch Kapital gebunden, Fläche belegt und es sind Betriebsmittel beansprucht. Dieses verursacht Kosten (Kosten sind: Betriebsbedingte, Periodenbezogene u. ordentliche Aufwendungen, die das Eigenkapital mindern). “Aufwendungen stellen den gesamten Werteverzehr eines Unternehmens an Gütern, Diensten und Ausgaben während einer Abrechnungsperiode dar.“1 Man müßte also versuchen, Lagerungen zu vermeiden, d.h. z.B. für Fertigung und Montage wird das benötigte Material erst bei Bedarf beschafft bzw. angeliefert. Diese verbrauchssynchrone Materialanlieferung (Just in time) spart z.B. Kapitalbindungs- und Lagerkosten. Nachteile können aber entstehen bei verzögerter Anlieferung oder durch Störung des Produktionsablaufes. Daher wird im Produktionsbetrieb in der Regel das Prinzip der Vorratshaltung aus verschiedenen Gründen benutzt, z.B.: Zur Sicherung der Materialversorgung für die Produktion Zur Sicherung der Lieferfähigkeit für den Absatzmarkt Zum Ausgleich zeitlicher und mengenmäßiger Bedarfsschwankungen zwischen Beschaffungs-, Produktions- und Absatzbereichen Zur Spekulation mit Gütern in Erwartung steigender Preise, Bei befürchteter Verknappung oder drohenden Streiks Aus diesen Gründen ermöglichen die Bestände eines Vorratslagers: Eine kontinuierliche und reibungslose Produktion Eine exakte Terminplanung Stärkere Unabhängigkeit vom Beschaffungsmarkt 1 Manfred Deitermann/Siegfried Schmolke, Industrielles Rechnungswesen IKR, 22. Auflage, Darmstadt 1994, S. 41 5 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Einen preisgünstigeren Einkauf von Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffen. 1.2.2. Lagerbezeichnungen, Definitionen Ein Vorratslager kann nach den Kriterien „Funktion“ und „Tätigkeit“ unterschieden werden. Das Kriterium „Funktion“ unterscheidet folgende Typen: Das Beschaffungslager dient der Versorgung der Produktion mit Material entsprechend den Fertigungsaufträgen (Rohmaterial-/Wareneingangslager). Das Produktionslager puffert die Zwischenerzeugnisse entsprechend den Fertigungsund Montagestufen (Halbfabrikate-/Zwischenlager). Das Distributionslager speichert die Erzeugnisse des Unternehmens und versorgt den Kunden (Fertigwaren-/Warenausgangs-/Verkaufs-/Versandlager). Ja nach der Art der „Tätigkeit“ kann ein Lager folgenden Kategorien zugeordnet werden: Einheitenlager Besteht das Lager nur aus Ladeeinheiten, die so entnommen werden, wie sie eingelagert worden sind, so wird das Lager als Einheitenlager bezeichnet. Ein Einheitenlager ist leicht zu automatisieren und wird z.B. ausgeführt als Hoch-, Flach- oder Kompaktlager für Paletten, Behälter oder Kästen. Kommissionierlager Werden in einem Lager aus einer bereitgestellten Gesamtmenge, z.B. von Paletten- oder Behältereinheiten, Teilmengen nach vorgegebener Bedarfsinformation entnommen und zu einem Auftrag zusammengestellt, so bezeichnet man das Lager als Kommissionierlager. 6 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung 1.3. Darstellung der Ist-Situation Das im Betrieb verwendete Lager, welches die Funktion eines Beschaffungs-/Produktionslager übernimmt, ist aus logistischen und räumlichen Gründen mit der Montageabteilung in einer Werkhalle untergebracht. Das Lagergut besteht aus Kleinteilen wie z.B. Schrauben, Muttern, Scheiben, Zukaufteile und Teilen der Eigenproduktion. Sowie Baugruppen und Unterbaugruppen die für die Montage als auch für den Ersatzteilversand bestimmt sind. Das derzeitige Lagersystem besteht aus zwei Fachbodenregalreihen mit Sichtlagerkästen und zwei Paternosterregalen. Das gesamte Lager wird von einer Mitarbeiterin bedient. Die Teileentnahme für einen Montageauftrag erfolgt über eine EDV unterstützte Stückliste. Für das Zusammenstellen der Einzelteile wird eine für den Montageauftrag übergeordnete Kennummer in den Rechner eingegeben. Hinter dieser Kennummer verbirgt sich die gesamte Stückliste des Fertigungsauftrages. Für die Teile, die im Paternosterregal eingelagert sind, positioniert dieses automatisch die Fachböden mit dem angeforderten Lagergut an der Entnahmestelle. Bei den im Fachbodenregal gelagerten Teilen wird nur der Lagerort innerhalb des Fachbodenlagers angezeigt und die Teile werden nach dem Prinzip „Mann zur Ware“ entnommen. Die zu entnehmende Menge wird auf dem Bildschirm angezeigt und kann bei kleineren Teilen mit einer Zählwaage abgewogen werden. Die Lagerkapazität beider Lagersysteme ist derzeit durch die stark gewachsene Anzahl der für die Produktion notwendigen Artikel an ihre Grenzen gestoßen. 1.4 Beschreibung des Soll-Zustandes Das Ziel soll es sein, eine Alternative für das Fachbodenregal zu finden. Die Anforderungen an die Alternative lauten: Erhöhung der Lagerkapazität höhere Flächennutzung aufgrund begrenzter Grundfläche körperliche Entlastung der Mitarbeiterin (Ware zum Mann) Automatisierbarkeit des Lagers 7 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung 2. Technische Beurteilung 2.1 Regallagerung Die Regallagerung kann als Linien- und Blocklagerung erfolgen. Die Linienlagerung ist gekennzeichnet durch den Zugriff zu jedem Artikel oder Einheit zu jeder Zeit ohne Umlagerung. Bei der Blocklagerung werden die Einheiten hinter- und übereinander in einer Regalanlage gespeichert. Der Zugriff ist nicht ohne weiteres gegeben. Die Blocklagerung wird sowohl für Artikel mit hohen Stückzahlen je Einheit benutzt als auch für viele Artikel mit geringen Stückzahlen je Einheit. Linien- und Blocklagerung werden sowohl für Einheiten- als auch für Kommissionierlager eingesetzt. 2.2 Fachbodenregal Das derzeit genutzte Fachbodenregal mit Sichtkästen gehört zu den Regaltypen der Linienlagerung. Es findet Anwendung als Produktionslager mit fester Lagerplatzordnung für kleine und mittlere Teile welche in Sichtkästen gelagert werden. Die Bedienung erfolgt manuell. Bei dem Prinzip der festen Lagerplatzordnung wird jedem Artikel ein bestimmter fester Lagerplatz zugeordnet. Die feste Lagerplatzordnung hat den Vorteil einer einfachen Platzorganisation. Vorteile Guter Zugriff zu jedem Artikel Relativ gute Übersichtlichkeit Geringe Investition bei Fachbodenregal mit manueller Bedienung 8 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Nachteile großer Verkehrsflächenanteil manuelle Bedienung (Mann zur Ware) eingeschränkte Entnahme durch Bücken und Strecken zeitintensive Entnahme durch die Verwendung von Steighilfen (Rolleiter) 2.3 Automatische Kleinteilelager (AKL) AKL sind integrierter Bestanteil eines logistischen Konzeptes für die Lagerung bzw. Pufferung von Material. Sie können innerhalb des innerbetrieblichen automatisierten Materialflußsystems einen autonomen Systembereich darstellen, d.h. sie können unabhängig geplant und realisiert werden. Aufgrund der geringen Abmessungen des Bauvolumens sowie einer meist problemlosen Materialflußanbindung an Arbeitsplätze, Produktionsmaschinen oder sonstige bestehende Systeme bieten AKL den Vorteil einer flexiblen Einbindung in den Fertigungsfluß, auch in unmittelbarer Verbrauchsnähe. Die Auftragsbearbeitung wird vorwiegend durch die Entnahme nach dem Prinzip "Ware zum Mann" erreicht. Der Transport der Teile zum Verbraucher geschieht über Fördertechnik oder auch konventionell. 2.3.1 Paternosterregal Das Paternosterregal gehört wie das Karussellregal zu den Regaltypen der Blocklagerung. Das Regal ist aufgebaut aus zwei parallelen, endlos umlaufenden Ketten, die durch Stangen verbunden sind. An den Stangen befinden sich je nach Lagergut Lastaufnahmemittel wie Gondeln, Kassetten oder Schubladen. Anwendung findet es unter anderem als Beschaffungs-, Produktionslager für Kleinteile mit fester Lagerplatzordnung bei automatischer Ein- und Auslagerung. 9 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Vorteile geringe Wegzeit, da die Ware in Griffhöhe zum Mann kommt geringer Flächenbedarf Lagergut gegen Verschmutzung gesichert Suchhilfen durch eine Lichtleiste auf der Arbeitsplatte automatisierbar Nachteile hohe Investition kein direkter Zugriff auf alle Lagergüter gesamtes Lagergut wird ständig bewegt geringe Umlaufgeschwindigkeit 2.3.2 Karussellregal Aufgebaut ist es als horizontaler Kreisförderer, dessen Gehänge Fachbodenregale sind, die in einer Bodenschiene geführt werden. Die Bedienung erfolgt an einer definierten Stelle, so daß wie beim Paternosterregal eine dynamische Bereitstellung erfolgt. Auch dieses Regal findet Anwendung als Produktions- und Beschaffungslager sowie für den Bereich der Kommissionierung. Vorteile Automatisierbar Geringer Flächenbedarf Hohe Umschlagsleistung Prinzip "Ware zum Mann" um. Nachteile Hohe Investition Kein direkter Zugriff auf alle Lagergüter Gesamtes Lagergut wird ständig bewegt 10 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung 2.4 Ermittlung der Lagerkapazität Als Lagerkapazität wird in diesem Fall, für die Vergleichbarkeit der einzelnen Lagersysteme, die Lagerfläche herangezogen. Fachbodenregal Das Fachbodenregal besteht aus zwei Regalreihen mit einer Gang breite von zwei Metern. Jede Regalreihe besteht aus neun Grundfeldern. Die Grundfelder haben eine Breite von 0,995m je Fachboden und eine Höhe von 2,171m. Die Grundfelder sind so aufgeteilt, daß sich 9 Fachböden (Grundboden und Abdeckboden eingeschlossen) mit einer Tiefe von 0,5 Metern in jedem Grundfeld befinden. Die daraus resultierende Lagerfläche beträgt: 0,995 m * 0,5 m * 9 Fachböden * 18 Felder = 80,595 m2 Paternosterregal Für die Ermittlung der Lagerkapazität des Paternosterregals habe ich die technischen Daten und Abmaße aus dem Standardprogramm der Firma KARDEX Lagertechnik gewählt, welche sich in der Anlage befinden. Auf Grund der gegebenen, räumlichen Höhenbegrenzng ergibt sich eine maximale Gerätehöhe von 3,150m. Das Regal bietet bei einer Fachbodenhöhe von 0,167m Platz für 28 Fachböden. Jeder Fachboden ist 2,950m breit und max. 0,410m tief. Die Lagerfläche beträgt somit: 2,95 m * 0,41 m * 28 Fachböden = 33,866 m2 Karussellregal Die Grundlage für die Lagerkapazitätsermittlung sind die in der Anlage befindlichen technischen Unterlagen sowie Kopien des konkreten Angebotes. Das vorhandene Raumangebot erlaubt es ein Karussellregal mit 20 Regalfeldern zu verwenden. Ähnlich wie bei dem zur Zeit verwendeten Fachbodenregal, sollen in jedem Regalfeld Fachböden eingelegt werden. 11 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Damit die bereits im Fachbodenregal verwendeten Kunststoffkästen auch im Karussellregal wieder Anwendung finden, sollen die Regalfelder vorerst mit je 11 Regalböden ausgerüstet werden. Die Größe der Regalböden beträgt 1,010m Breite und 0,508m Tiefe. Die sich daraus ergebene Lagerfläche beträgt: 1,01 m * 0,508 m * 11 Fachböden * 20 Regalfelder = 112,87 m2 2.5 Ermittlung der Lager-Brutto- und Nettofläche Bei der Lagerfläche unterscheidet man die Lager-Bruttofläche und die Lager-Nettofläche. Die Lager-Bruttofläche ergibt sich aus der Lagerfläche unter Abzug der Flächen für Lagerbüros, Betriebsräume, Bereitstellung für Lagergut, Leergut, Auf- und Abgabestationen, Be- und Entladeplätze. Unter der Lager-Nettofläche versteht man die Lager-Bruttofläche abzüglich den Verkehrs- und Manipulationsflächen für die Lagerbediengeräte. Die Lager-Nettofläche entspricht der mit Regalen belegten Fläche. 2.5.1 Lager-Bruttofläche des Fachbodenregals Die Lager-Nettofläche ergibt sich aus den Grund- und Anbaufeldern des Fachbodenregals. Ein Feld hat die Gesamtbreite von 1,025m und ist 0,5m tief. Wie bereits erwähnt, belegt das Fachbodenregal eine Fläche von 18 Feldern: Lager-Nettofläche 1,025 m * 0,5 m * 18 = 9,225 m2 Die vorhandenen 18 Felder sind zu je zwei Regalreihen mit 9 Feldern und einem Mittelgang, dessen Arbeitsbreite 2m beträgt, angeordnet. Die Verkehrs- und Manipulationsfläche entspricht der Arbeitsgangbreite und der Regallänge. 12 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Die Manipulationsfläche beträgt somit: Manipulationsfläche 9 * 1,025 m * 2 m = 18,45 m2 Die daraus resultierende Bruttofläche beträgt: Lager-Bruttofläche 9,225 m 2 + 18,45 m 2 = 27,675 m2 2.5.2 Lager-Bruttofläche des Paternosterregals Die Lager-Nettofläche ergibt sich aus den Abmessungen 3,385m Breite und der Tiefe von 1,18m (siehe technische Unterlagen in der Anlage): Lager-Nettofläche 3,385 m * 1,18 m = 3,994 m2 Als Manipulationsfläche sind die Arbeitsplattenfläche und der Arbeitsraum vor dieser Platte zu berücksichtigen. Die Arbeitsplatte hat eine Breite von 3,385m und eine Tiefe von 0,30m. Mit dem Arbeitsraum ergibt sich somit eine zu berücksichtigende Tiefe von 1,30m. Damit ist als Manipulationsfläche 4,401m2 zu berücksichtigen. Lager-Bruttofläche 3,994 m 2 + 4,401 m 2 = 8,395 m2 2.5.3 Lager-Bruttofläche des Karussellregals Der Lager-Nettofläche liegen die Maße 12,103m Länge und 2,312m Breite (siehe technische Unterlagen in der Anlage) zugrunde: Lager-Nettofläche 12,103 m * 2,312 m = 27,982 m2 Die Manipulationsfläche ergibt sich aus der Verwendung einer beweglichen Rolleiter mit einer Grundfläche von 1,85 qm (SchäferShop Katalog, September '98, S.989, Nr.3) und dem Verkehrsplatz vor der Schiebetür der Lagergutentnahmestelle des Regals, welche 13 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung mit 2,15m2 veranschlagt wird. Die Manipulationsfläche beträgt somit 4,0m2. Lager-Bruttofläche 27,982 m 2 + 4,0 m 2 = 31,982 m2 2.6 Flächennutzungsgrad Der Flächennutzungsgrad ist eine Lagekennzahl und dient der Beurteilung und dem Vergleich von verschiedenen Regaltypen. Flächennutzungsgrad = Lager – Nettofläche [m 2] Lager − Bruttofläche [m 2] * 100 % Unter Anwendung dieser Formel ergeben sich für die verschiedenen Regaltypen folgende Flächennutzungsgrade: Fachbodenregal 9,225 m 2 27,675 m 2 * 100 % = 33,33 % Paternosterregal 3,994 m 2 8,395 m 2 * 100 % = 47,58 % Karussellregal 27,982 m 2 31,982 m 2 * 100 % = 87,49 % 2.7 Technische Investitionsentscheidung Um das Paternosterregal und das Karussellregal untereinander als Alternativen zum Fachbodenregal technisch beurteilen zu können, bietet sich eine zweistufige Punktbewertung an. Diese ist zuverlässig, schnell und leicht verständlich. Sie besteht aus einer Gewichtungsmatrix und einer Bewertungsmatrix. Zu Beginn werden Beurteilungskriterien ermittelt. Diese werden dann in die Gewichtungsmatrix horizontal und vertikal eingetragen. Jedes Kriterium wird mit jedem anderen verglichen und bewertet, ob 14 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung es mehr wert (1 Punkt), weniger wert ( 0 Punkte) oder gleichwertig (0,5 Punkte) ist. Nur der rechte Teil der Dreiecksmatrix ist zu bewerten, da sich die Werte der linken Hälfte durch Spiegelung an der Diagonalen ergeben. Die Punkt- oder Prozent-Gewichtung der Kriterien werden gewonnen durch waagerechte Summenbildung und prozentuales Aufteilen. Bewertungskriterien Automatisierungsgrad A Lagerkapazität B Flächennutzungsgrad C Mitarbeiterentlastung D Störanfälligkeit E Gewichtungsmatrix Nr. Kriterien 1 2 3 4 5 6 Automatisierung A Lagerkapazität B Flächennutzung C Mitarb.entlastung D Störanfälligkeit E Summe A 1 1 0 0 B C D E Gewichtung Pkte. % 0 0 1 1 2 20 0,5 1 1 3,5 35 0,5 1 1 3,5 35 0 0 0,5 0,5 5 0 0 0,5 0,5 5 10,0 100 Rang 2 1 1 3 3 In der Bewertungsmatrix sind die Kriterien mit ihrer Gewichtung einzutragen, und der Erfüllungsgrad jedes Kriteriums in jeder Alternative nach einem Benotungssystem zu bestimmen. 15 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Das Benotungssystem ist hier als Punktsystem aufgebaut. Es stehen für die Benotung 10 Punkte zu Verfügung, welche von schlecht gelöst (1 Punkt) über zufriedenstellend und gut bis sehr gut gelöst (10 Punkte) verteilt werden können. Die Multiplikation von Note mit der Gewichtung ergibt die Punktzahl. Die Summierung der Einzelpunktzahlen stellt die Punktsummen der einzelnen Alternativen dar. Die Alternative mit der höchsten Punktsumme ist die optimale Lösung, bezogen auf die benutzten Kriterien. Gewichtung: G Benotung: N Bewertungsmatrix Lfd. Kriterien Nr. 1 2 3 4 5 6 A B C D E Summe 7 Rang Gewichtung 2 3,5 3,5 0,5 0,5 Paternosterregal N N * G 8 16 5 17,5 5 17,5 8 4 4 2 57,0 Karussellregal N N * G 8 16 10 35 9 31,5 8 4 4 2 88,5 2 1 Wie aus der Bewertungsmatrix zu ersehen ist, entspricht das Karussellregal am ehesten den Kriterien. Das Paternosterregal liegt somit auf dem zweiten Rang der technischen Investitionsentscheidung. 16 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung 3. Wirtschaftliche Investitionsentscheidung 3.1 Investitionsrechenverfahren Die Einführung eines neuen Regalsystems bedeutet für das Unternehmen eine Investition. Neben den Kriterien der technischen Investitionsentscheidung, welche unter Punkt 2 behandelt worden sind, ist für das Unternehmen die Wirtschaftlichkeit einer Investition von großer Bedeutung. Als wirtschaftliche Entscheidungsgrundlage einer Investition stehen unterschiedliche Rechenverfahren zu Verfügung. Diese Rechenverfahren haben die Aufgabe die Wirtschaftlichkeit einer Investition zu ermitteln. Zudem ist es für ein Unternehmen wichtig die Rentabilität einer Investition zu ermitteln, da die Rentabilität das Ergebnis aus der Wiedergewinnung der Anschaffungszahlungen und einer ausreichenden Verzinsung des eingesetzten Kapitals ist. Die in der betrieblichen Praxis angewendete Arten der Investitionsrechnungen reichen von der Form der Vergleichsrechnung bis zur mathematischen Bestimmung mit hoher Genauigkeit. Die Investitionsverfahren lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: Die statische Verfahren Die dynamischen Verfahren. Die statischen Verfahren sind einperiodische Verfahren, deren Datenbasis periodisiere Werte, wie Kosten und Erträge sind. Zu ihnen zählen: Die Kostervergleichsrechnung, die Gewinnvergleichsrechnung, die Rentabilitätsvergleichsrechnung, die Amortisationsvergleichsrechnung und das MAPI-Verfahren 17 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Die dynamischen Verfahren berücksichtigen die zeitlichen Unterschiede durch die Zinseszinsrechnung und beinhalten den Zeitraum über die gesamte Nutzungsdauer. Die Datenbasis sind konkrete Zahlungen der einzelnen Perioden wie Ausgaben und Einnahmen. Zu ihnen gehört: Die Kapitalwertmethode, die interne Zinsfuß-Methode die Annuitätenmethode 3.2 Kostenvergleichsrechnung Für die wirtschaftliche Auswahl der zwei Alternativen habe ich mich für die Kostenvergleichsrechnung entschieden. Die Kostenvergleichsrechnung ist ein einfaches Verfahren der statischen Investitionsrechnung. Sie dient dazu, Investitionsobjekte auf ihre Vorteilhaftigkeit hin miteinander zu vergleichen, indem sie die von ihnen verursachten Kosten einander gegenüberstellt. Dasjenige Investitionsobjekt ist das vorteilhaftere, das die geringeren Kosten verursacht. Der Kostenvergleich kann auf zwei Weisen erfolgen: Kostenvergleich pro Periode Kostenvergleich pro Leistungseinheit "Der Kostenvergleich pro Leistungseinheit alternativer Investitionsobjekte muß sich auf die einzelne Leistungseinheit beziehen, wenn die voraussichtlich genutzte mengenmäßige Leistung „nicht die Kapazität“ der alternativen Investitionsobjekte unterschiedlich hoch sind."2 " Die Kapazität alternativer Investitionsobjekte kann nur dann als Grundlage für den Kostenvergleich dienen, wenn das Unternehmen beabsichtigt, das Leistungsvermögen der alternativen Investitionsobjekte in vollem Umfang auszunutzen. Damit sind die 2 K. Olfert, Investitionen, 6. Auflage, Ludwigshafen,1995, S.143 18 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung voraussichtlichen genutzten mengenmäßigen Leistungen mit den Kapazitäten der alternativen Investitionsobjekt identisch."3 Als Kapazität wird in diesem Fall die ermittelte Lagerkapazität der Alternativen in Quadratmeter für den Kostenvergleich herangezogen. Für die Kostenvergleichsrechnung werden folgende Kostenarten mit einbezogen: Kapitalkosten, die sich aus den kalkulatorischen Abschreibungen und kalkulatorischen Zinsen zusammensetzen. Die Betriebskosten, die vor allem aus folgenden Kostenarten bestehen: Personalkosten Raumkosten Energiekosten Instandhaltungs-/Wartungskosten 3.2.1 Kostenermittlung Kosten lassen sich unterscheiden in fixe Kosten und variable Kosten. Die Kosten, die ununterbrochen mit einem festen Betrag in einer Periode anfallen, ob die Kapazität genutzt wird oder nicht, werden als Fixkosten bezeichnet. Dagegen sind die Kosten, die durch den Betrieb der Anlage unmittelbar verursacht werden die variablen Kosten. Dazu gehören insbesondere die Lohnkosten, Energiekosten und Hilfsstoffkosten. 3 K. Olfert, Investitionen, 6. Auflage, Ludwigshafen,1995,S. 143 19 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Anschaffungskosten Paternosterregal 30.000,00 DM (Dieses ist ein angenommener Wert, da mir zu diesem Zeitpunkt immer noch kein Angebot der Firma KARDEX vorlag.) Karussellregal 70.000,00 DM (lt. Angebot, siehe Anlage) Raumkosten 300,- DM pro Quadratmeter im Jahr (einschließlich Heizung, Wartung, Reparatur und Reinigung) Paternosterregal 300,00 DM * 8,395 m 2 = m2 2.518,50 DM Karussellregal 300,00 DM * 31,982 m 2 = 2 m 9.594,60 DM Wartungskosten Die Wartungskosten werden mit 5% pro Jahr der Investitionssumme veranschlagt. (Dieser Wert ist eine geschätzte Größe.) Paternosterregal 30.000,00 DM * 5 % = 1.500,00 DM Karussellregal 70.000,00 DM * 5 % = 3.500,00 DM Energiekosten Erfahrungsgemäß liegt die tägliche Betriebsdauer der Regale, in der die volle Energieleistung benötigt wird, bei etwa 5 Stunden. Bei 230 Arbeitstagen (AT) im Jahr (Betriebsurlaub berücksichtigt) ergibt sich eine jährliche Betriebsdauer von 1.150 Std. Unter Berücksichtigung des Strompreises von 0,23 DM/kWh ergeben sich folgende Energiekosten: 20 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Paternosterregal (Leistung 1,8 kW) 1.150 h * 0,23 DM * 1,8 kW = 476,10 DM kWh Karussellregal (Leistung 1,5 kWh) 1.150 h * 0,23 DM * 1,5 kW = 396,75 DM kWh Personalkosten Die Personalkosten setzen sich aus dem Lohn und den Lohnnebenkosten zusammen. Für den Bereich des Lagers wurde mir von dem Lohnbüro ein Stundensatz von 40,00 DM genannt, der als Berechnungsgrundlage dienen soll. Wie bereits auf Seite 7 dargelegt, wird eine Mitarbeiterin (MA) beschäftigt. Daraus ergeben sich folgende Lohnkosten: 1 MA * 40,00 DM * 230 Tage * 8 h = 73.600 DM Tag Da aber aufgrund der Automatisierung eine höhere Kommissionierleistung erwartet wird, muß diese berücksichtigt werden. Die Erhöhung wird auf 40% geschätzt, somit würden die Personalkosten im Gegensatz zum alten Lagersystem, dem Fachbodenregal, bei gleicher Kommissionierungsleistung um 40% sinken. Bei einer Ersparnis von 40% der Jahrespersonalkosten von 73.600,00 ergibt die Kosteneinsparung 29.440,00 DM. Die Differenz entspricht somit den Personalkosten der neuen Alternativen und beträgt 44.160,00 DM. Zinskosten Die Zinskosten ergeben sich aus dem durchschnittlich während der Nutzungsdauer gebundenem Kapital und dem Kalkulationszinssatz. Bei abnutzbaren Anlagen ist es sinnvoll davon auszugehen, daß das durchschnittlich gebundene Kapital die Hälfte der Anschaffungskosten (A) beträgt. Bei gleichmäßiger über die Zeit verteilten Abschreibungsrückflüssen ist über den gesamten Investitionszeitraum durchschnittlich Kapital in Höhe von A/2 gebunden. Dieser Kapitalertrag ist zu verzinsen. Bei einem Zinssatz von i fallen jährlich Zinsen von A*i/2 an. 21 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Somit ergeben sich bei einem kalkulatorischen Zinssatz von 10% folgende Zinskosten: Paternosterregal 30.000 DM * 10% = 1.500 DM 2 Karussellregal 70.000 DM * 10% = 3.500 DM 2 3.2.2 Kostenvergleichsrechnung pro Leistungseinheit 1. Daten der Anlagen Anschaffungskosten A Nutzungsdauer ND Kapazität in qm Zinssatz Einh. DM Jahre LE % Paternosterregal 30.000,00 8 33,866 10 Karussellregal 70.000,00 8 112,87 10 2.Fixe Kosten Abschreibungen A/ND Zinsen Raumkosten Wartung Sonstige fixe Kosten 2% der Anschaffungskosten Fixe Kosten gesamt Fixe Kosten je LE DM DM DM DM 3.750,00 1.500,00 2.518,50 1.500,00 8.750,00 3.500,00 9.594,60 3.500,00 DM DM DM 600,00 9.868,50 291,40 1.400,00 26.744,60 236,95 3. Variable Kosten Personalkosten Energiekosten Sonstige variable Kosten Variable Kosten gesamt Variable Kosten je LE Kosten insgesamt DM DM DM DM DM DM 44.160,00 476,10 1.000,00 45.636,10 1.347,55 55.504,60 44.160,00 396,75 1.300,00 45.856,75 406,28 72.601,35 DM 1.638,95 643,23 Kosten insgesamt je Leistungseinheit (Die sonstigen Fixen und variablen Kosten sind angenommene Werte) 22 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Aus der Kostenvergleichsrechnung ist zu ersehen, daß das Paternosterregal insgesamt weniger Kosten als das Karussellregal verursacht. Hingegen sind die Kosten pro Leistungseinheit, welche hier relevant sind, beim Karussellregal geringer als beim Paternosterregal. Daher ist dem Karussellregal beim Kostenvergleich pro Leistungseinheit der Vorzug zu geben. 3.3 Rentabilitätsvergleichsrechnung Um eine eindeutige Aussage über die Vorteilhaftigkeit der Alternativen machen zu können, ist es für das Unternehmen wichtig, nicht nur die Kosten einer Investition zu sehen. Während bei der Kostenvergleichsrechnung ein wesentlicher Kritikpunkt ist, daß nur eine relative Vorteilhaftigkeit von Investitionen ohne Berücksichtigung des erforderlichen Kapitaleinsatzes ermittelt werden kann, ermöglicht die Rentabilitätsvergleichsrechnung, eine absolute Vorteilhaftigkeit von Investitionen festzustellen. Dabei geht sie grundsätzlich von den Ergebnissen der Kostenvergleichsrechnung aus. Die Rentabilität (R) errechnet sich wie folgt: R (%) = Gewinn (DM / Jahr) Kapitaleinsatz (DM / Jahr) ∗ 100 Bei abnutzbaren Anlagegütern wie z.B. Maschinen werden diese mit den halben Anschaffungskosten angesetzt. Durchschnittlicher Kapitaleinsatz D= Anschaffungskosten/2 Der durchschnittliche Gewinn ist als zusätzliche, durch die Investition verursachter Gewinn zu verstehen, der nach überwiegender Auffassung nicht durch kalkulatorische Zinsen gemindert werden darf, da sich ansonsten statt der durchschnittlichen jährlichen Verzinsung lediglich die über den kalkulatorischen Zins hinausgehende Verzinsung ergeben würde. Bei Rationalisierungsinvestitionen tritt der durchschnittliche Gewinn als durchschnittliche Kostenersparnis in Erscheinung. 23 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Als Gewinn wird auch in diesem Fall die Kostenersparnis in die Rechnung mit einbezogen. Die Kostenersparnis liegt in den Personalkosten. Wie schon auf Seite 20 ermittelt liegt die Ersparnis bei 29.440,00 DM. Wenn die Werte in die Formel der Rentabilitätsrechnung eingesetzt, ergibt sich folgende Rentabilität: Paternosterregal R = 29.440,– (DM / Jahr) ∗ 100 % = 196,27 % 15.000,– (DM / Jahr) Karussellregal R = 29.440,– (DM / Jahr) ∗ 100 % = 84,11 % 35.000,– (DM / Jahr) 24 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung 4. Entscheidung und Einführung 4.1 Auswahl des Regalsystems Die technische Beurteilung der Alternativen ergaben, daß das Karussellregal aufgrund der geforderten Ziele das vorteilhaftere ist. Es bietet einen höheren Flächennutzungsgrad (87,49%) als das Paternosterregal (47,58%) und eine erheblich höhere LagerNettofläche von 31,982qm. Die wirtschaftliche Investitionsbeurteilung hingegen gibt dem Paternosterregal aufgrund der Kostenvergleichsrechnung und der Rentabilitätsrechnung den Vorrang. In der betrieblich Praxis geschieht es aber dennoch, daß wirtschaftliche nicht so vorteilhafte Anlagen gekauft werden. Dieses geschieht meistens durch technische Notwendigkeit um z.B. auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben damit der Betrieb und seine Produktionsmittel nicht veralten, oder aus dem Aspekt heraus, daß eine positive zukünftige wirtschaftliche Entwicklung ggf. Engpässe oder sogar Kapazitätsmangel in der Produktion auslösen könnte. Eine Folge davon kann sein, daß nicht mehr alle Kundenaufträge zeitgerecht produziert werden können, was dann die Kunden veranlaßt, vielleicht sogar für immer, sich einen neuen Lieferanten zu suchen. In diesem Fall verhält es sich so, das die Entscheidung welches Regalsystem jetzt angeschafft werden soll, zu Gunsten des Karussellregals ausfällt. Denn die Erweiterung der Lagerkapazität ist bedingt durch die Betriebsstruktur dringend notwendig. Zudem bietet dieses System durch die vorhandenen baulichen Gegebenheiten die beste räumlich Ausnutzung. Desweiteren soll eine Rationalisierungsinvestition der Steigerung der Leistungsfähigkeit eines Betriebes dienen, was durch die geringe Lagerkapazität des Paternosterregals nicht gegeben wäre. 25 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung 4.2 Einführung des Regalsystems Die Einführung erfolgt durch Mitarbeiter der eigenen Firma, welche das alte Regal abbauen und die eingelagerten Güter an einem anderen Ort der Firma zwischenlagern. Die Montage wird lt. Angebot von Mitarbeitern des Lieferanten übernommen, die das Regal vollkommen betriebsbereit übergeben. Der Anschluß des Regals an das vorhanden EDV-System erfolgt über eine am Regal vorbereitete Schnittstelle. Die Anpassung an die Software wird von einem hausinternen Mitarbeiter übernommen. Schlußwort Wie diese Ausarbeitung ergeben hat, sind die technischen und betriebswirtschaftliche Gesichtspunkt nicht immer eindeutig in Übereinstimmung zu bringen. Deshalb ist es um so wichtiger, beide zu betrachten. Denn selbst wenn es nicht möglich ist, die technischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkte in eine Zielharmonie zu bringen, geben sie eine entscheidende Hilfe für die Beurteilung von zukünftigen Investitionen. 26 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Literaturverzeichnis Olfert Klaus, Investition, 6. Auflage, Ludwigshafen 1995 Oeldorf Gerhard u. Olfert Klaus, Materialwirtschaft, 7. Auflage, Ludwigshafen 1995 Rautenberg Hans Günter, Finanzierung und Investition, 4. Auflage, Düsseldorf 1993 Röhr Rudolf, DER INDUSTRIEMEISTER, 10. Auflage, Hamburg 1991 Manfred Deitermann/Siegfried Schmolke, Industrielles Rechnungswesen IKR, 22. Auflage, Darmstadt 1994 Steinbuch Pitter A. und Olfert Klaus, Fertigungswirtschaft,6. Auflage, Ludwigshafen 1995 Specht Olaf, Betriebswirtschaft für Ingenieure u. Informatiker, 3. Auflage, Ludwigshafen 1993 27 Projektarbeit Technischer Betriebswirt Thorsten Hartung Ehrenwörtliche Erklärung Technischer Betriebswirt IHK Projektarbeit Ich erkläre hiermit ehrenwörtlich, daß ich die beigefügte Projektarbeit in der Zeit vom 03.01.99 bis zum 03.02.99 ohne fremde Hilfe angefertigt habe. Als Hilfsmittel wurden von mir benutzt: - Die im Literaturverzeichnis aufgeführten Bücher – Unterrichtsunterlagen/Aufzeichnungen des Lehrgangs - Computer mit Textverarbeitungsprogramm Ort, Datum Unterschrift des Prüfungsteilnehmers 28