Erfahrungsbericht

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Erfahrungsbericht
Erfahrungsbericht
Name: J u l i a W i t t m a n n
Studiengang und -fach: Anglistik (Bachelor of Arts)
Austauschjahr: WS 2015/2016 und SoSe 2016
Gastuniversität: University of Edinburgh
Stadt: Edinburgh
Land: Schottland
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Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Universität Augsburg wider. Für den Inhalt des Berichts ist der/die Verfasser/in verantwortlich. Das Akademische Auslandsamt behält sich vor, ggf. Änderungen vorzunehmen.
All the world's a stage,
And all the men and women merely players;
They have their exits and their entrances (Shakespeare II.vii.140-2)
Shakespeare war zwar kein Schotte aber sein Zitat bringt genau das zum Ausdruck, was die
Stadt Edinburgh diese ganzen letzten 9 Monate in meinem 5. und 6. Semester für mich war:
Eine riesige Bühne bzw. Theaterwelt in der ich im September eintauchte und erst wieder im
Mai auftauchte. Warum sich dieses Gefühl bei mir einstellte ist recht leicht erklärt. Diese
Stadt hat nicht nur während des Fringe Festivals im August viel Kunst und Kultur zu bieten
auch in allen anderen Monaten. Zum einen gibt es allein zahlreiche Theatergebäude die ein
breites Spektrum an verschiedenen Stücken anbieten. Man könnte sagen, dass ich mich während meiner Zeit dort nicht nur dem Land, den Leuten und dem Studium verschrieben habe,
sondern auch fünf Theatergebäuden: dem Playhouse, King’s Theatre, Festival Theatre, Lyceum, Traverse. Jedes davon steht nahezu für eine ganz eigene Richtung von Theater. Während
das Playhouse vor allem Musicals anbietet, so steht das Lyceum für klassisches wie auch absurdes Drama. Das Traverse wird vor allem als „Scotland’s new writing theatre“ betitelt, weil
es auch aufstrebende Playwrights und experimentellen Stücken eine Bühne bietet. Das King’s
Theatre ist für mich vor allem das Krimi Theater, da man dort sehr häufig Agatha Christie
Romane auf der Bühne sehen kann, allerdings bietet es auch die Scottish Opera, wie auch das
Festival Theatre. Letzteres zeigt auch häufig live Übertragungen aus dem NT London oder
dem West End in London. Allein diese 5 Gebäude warten mit einem außerordentlichen Programm auf und dabei sind das nicht mal alle Theaterstätten oder Konzertsäle die Edinburgh
zu bieten hat. Jedenfalls, waren die 9 Monate für mich vor allem ein einzig großer Theaterbesuch. Es verging kaum eine Woche in der ich nicht im Theater saß und wenn doch, dann wurde das in der folgenden nachgeholt. Meine Empfehlung für jeden Theaterbegeisterten und für
jeden meiner Nachfolger ist, dass man so viel wie möglich ausprobiert und mitnimmt an Veranstaltungen, da Edinburgh wirklich viel bietet. Zudem gibt es zu 80% immer Studentenrabatt
und die Tickets sind allgemein billiger als in Deutschland. Ein Ticket für die Scottish Opera
für die erste Reihe kostet beispielsweise 50 bis 60 Pfund, aber für Studenten sind es 10 Pfund.
Die meisten Theaterkarten gibt es auch ca. für 10 Pfund oder etwas mehr. Musicals/Konzerte
hingegen sind etwas teurer aber auch da gibt es Karten zwischen 25 und 45 Pfund. Wohlgemerkt, ich spreche hier stets von den ersten drei Reihen. Jedenfalls, waren die Theaterbesuche
während des Studiums meine Hauptbeschäftigung und ich kann es nur jedem empfehlen, sich
das ein oder andere Stück anzusehen. Es gibt natürlich noch viele weitere Freizeitaktivitäten
z.B. die Societies der Uni selbst oder universitäre Veranstaltungen. Über diese wird man
i.d.R. per E-Mail informiert. Ich hatte das Glück, dass gleich zu Beginn Sir Michael Boyd
(ehemaliger Leiter der RSC in Stratford-upon-Avon) zu einem Interview bzw. Q&A geladen
wurde. Das Gespräch hat mich nachhaltig beeinflusst und ich kann es nur jedem empfehlen
Augen und Ohren offen zu halten, sonst verpasst man noch eine einmalige Gelegenheit. Gegen Ende meines Aufenthalts hatte ich dann auch noch die Gelegenheit ein von ihm produziertes Stück „Right Now“ zu sehen und auf das wurde ich maßgeblich durch das Interview
aufmerksam, da es darin hieß, dass er wieder nach Edinburgh käme und im Traverse ein
Stück produzieren würde.
Societies
In der Fresher’s Week bekommt man die Gelegenheit bei dem sogenannten Activity Fair
sämtliche Sport und künstlerische Societies der Uni kennenzulernen. Das ganze findet auf
dem Pleasance Gelände statt. Da ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei. Ich selbst habe mich
besonders fürs Segeln und Fechten interessiert. Ersteres war mir dann zu zeitintensiv, in Anbetracht der Literaturlisten meiner Kurse – aber dazu später mehr, aber auch zu kostspielig.
Am Ende blieb das Fechten bei dem ich an ein paar Schnupperkurse teilnahm um erst einmal
einen Eindruck davon zu bekommen. Bevor man also der Society beitritt, den Mitgliedsbeitrag für die Society und dann den für die Sporthalle zahlt, kann man ausgiebig schnuppern.
Schlussendlich war aber auch das für mich nicht möglich, weil es Überschneidungen mit meinem Kursplan gab.
Courses (Angebot, Zeitaufwand, Bewertung)
Was die Kurse angeht, gibt es eine genauso bunte Auswahl wie bei den Societies. Wichtig ist,
dass die Kurse noch nicht fix sind, selbst wenn ihr bereits von eurem Personal Tutor (akademischer Berater, den man euch zur Seite stellt) eingetragen seid. Ihr habt 2 Wochen Zeit eure
Kurse zu wechseln – vorausgesetzt in dem anderen Kurs ist noch ein Platz frei. Ich selbst hatte ersten wie auch zweiten Semester das Glück meinen Wunschkurs zu bekommen. In Anbetracht der Kurswahl würde ich dazu raten, das Erasmusjahr im 5. und 6. Semester zu machen,
da euch dann wesentlich mehr Kurse zur Verfügung stehen (3rd year honours courses). Macht
man das Erasmusjahr schon im 3. und 4. Semester, hat man manchmal noch nicht die Voraussetzungen für diese Kurse, wie zum Beispiel eine gewisse Anzahl von Kursen. Diese Honours-Kurse gleichen unseren Seminaren und sind spezifisch auf eine Epoche oder ein Genre
gerichtet. Bei mir war es einmal „Fiction and Gothic“ und „Subjectivity, Modernity and the
Novel 1660-1700“. Hierbei ist das erste ein altes Steckenpferd von mir während das zweite
eine Epoche umfasst, die ich zuvor eher weniger studiert habe. Mein Rat bei der Kurswahl
wäre, einmal das zu wählen was einen schon immer fasziniert hat aber auch etwas, was neues
bzw. eher unbekanntes Territorium ist. Bei den Seminaren lernt man genauso viel wie bei den
Vorlesungen „Scottish Literature 2“, allerdings hat man bei den Seminaren den Vorzug, dass
man die gelesenen Werke eingehender studiert und auch alle bis ins Detail bespricht. In der
Vorlesung ist das etwas selektierter, weil man nur begrenzt viele Werke im Tutorium besprechen kann, dafür bekommt man einen großen Überblick über verschiedene Epochen oder Stile. Ein letztes Wort noch zu den Honours-Kursen. Ich habe diese ja nachträglich erst gewählt,
als ich vor Ort war. Denn wenn ihr gleich am Anfang mit dem Visiting Student Office sprecht
oder mit eurem PT und da schon mit eurem Englisch überzeugt, erspart man sich den TEAMTest den sie sonst fordern. Des Weiteren gibt es auch Hybrid-Kurse, die Vorlesung und Seminar zugleich sind. Das sind vor allem Kurse wie „Introduction to European Cinema“ oder
„Introduction to European Theatre“. Ich für meinen Teil hab den zweiten belegt und war sehr
froh den Kurs gewählt zu haben, da man Theaterstücke wirklich analysiert und interpretiert
sowie auch über die Inszenierungen selbst diskutiert. Darüber hinaus eignet man sich auch ein
sehr breites Wissen über verschiedene Stücke aus verschiedenen Ländern an, die zur gleichen
Zeit geschrieben wurden oder auf unterschiedliche Art und Weise mit der gleichen Problematik in der Welt verfahren. Zu guter Letzt würde ich auch raten einen Kurs aus dem Bereich
Scottish Ethnology zu wählen. Ich hatte „Conceptualizing Scotland“ belegt und habe darin
sehr viel über die schottische Kultur, Geschichte, Politik und die Entwicklung des Landes
gelernt. Zum einen überschnitt sich das mit Inhalten anderer Kurse die ich belegt hatte oder
ergänzte diese auch. Meiner Ansicht nach, kann ich es nur empfehlen einen Kurs aus dieser
Rubrik zu wählen, wenn man schon einmal an der Quelle ist.
So viel zu der Kurswahl an sich, aber Achtung, unterschätzt nicht wie viel Vorbereitungszeit und Nachbereitungszeit für jeden einzelnen benötigt wird. Die Kurse, die sich mit
Literatur beschäftigen sind logischerweise recht aufwändig zumal vor allem in den Seminaren
und dem Hybrid erwartet wird, dass ihr jedes Werk auf der Liste gelesen habt. Bei den Seminaren gibt es i.d.R. nur ein Buch pro Woche zu lesen, bei „European Theatre“ auch mal zwei
bis vier Stücke pro Woche. Darüber hinaus möchte ich auch darauf hinweisen, dass es sehr
leseträchtig wird, wenn man einen Kurs aus dem zweiten Jahr wie zum Beispiel „Scottish
Literature 2“ und aus dem 3. ein Seminar wie „Fiction and Gothic“ wählt. Normalerweise
kann man als Student das so nicht kombinieren, wie die Jahre schon implizieren aber als Visiting Student hat man diese Möglichkeit. Ich misse es nicht, diese Wahl getroffen zu haben,
da sich mein Horizont enorm erweitert hat, ich an meine Grenzen ging und sogar über sie hinausgewachsen bin sodass es im zweiten Semester gar kein Problem mehr war dem Leseaufwand entspannt nachzukommen.
Sicherlich, man ist in Edinburgh nicht nur zum Lesen und studieren, aber um wirklich
über die Werke sprechen zu können muss man sie gelesen haben. Jeder muss das mit sich
ausmachen, aber es gibt Mitarbeitsnoten und die Kurse machen wesentlich mehr Spaß wenn
man mitreden kann und wenn man weiß wovon man spricht – mal ganz abgesehen vom Lerneffekt. Wie gesagt, es nimmt viel Zeit in Anspruch aber es bleibt auch etwas Freizeit und das
war genau der Zeitrahmen für mich, der sich für Theaterstücke anbot. Ich möchte nur im Voraus warnen, dass es aufwändig ist, zumal man mache Kurse bis zu 3x in der Woche hat und
jeden Tag ein anderes Buch gefragt ist (z.B. in Scottish Literature). Dennoch soll diese Info
euch nicht davon abhalten diesen Kurs oder gleichartige zu wählen, da ihr enorm davon profitiert und vorbereitet müssen vor allem die Werke sein, die man im Tutorium bespricht, also
nicht immer alle drei Werke der Woche müssen gelesen sein. Wenn man mehr von der Literaturliste schafft ist das enorm nützlich für die Prüfung am Ende des Jahres, weil ihr euch etwas
Zeit spart und schon Notizen zum Werk habt. Wenn nicht, ist das allerdings auch kein Problem, da man ein paar wenige Wochen Vorbereitungszeit für alle Prüfungen hat.
Was die Bewertung der Kursarbeit anbelangt, so finde ich sie sehr fair. Es ist kein Kinderspiel ein First zu bekommen aber auch kein Hexenwerk. Wie es diesbezüglich mit den
Prüfungen aussieht, bleibt noch abzuwarten aber bisher kann man sagen, dass auch hier die
Notenvergabe sehr fair erfolgt. Wenn man sich bemüht, den MLA-Style im Essay einhält, gut
recherchiert und logisch argumentiert muss man sich keine Sorgen machen. Natürlich haben
die Dozenten unterschiedliche Schwerpunkte und Vorstellungen aber diese kann man entweder in einem Vorgespräch klären oder man erschließt es sich anhand der Seminargestaltung.
Mein Rat bezüglich der Essays wäre nicht bis kurz vor dem Abgabetermin zu warten. Ich hab
immer eine Woche vor Abgabe die Rohfassung erstellt und diese dann überarbeitet. Was die
Recherche angeht war das von Essay zu Essay verschieden, aber mit einer Woche Überarbeitungszeit kam weder Hektik auf noch blieben Flüchtigkeitsfehler. Aber wie schon gesagt, da
hat jeder sein eigenes System.
Take-Off (Anreise)
Der nächste Teil wird sich vor allem mit sämtlichen organisatorischen Punkten (Wohnung,
Finanzierung, Anreise) beschäftigen. Wie einer meiner Vorgänger schon geschrieben hat, gibt
es eine direkte Verbindung von München nach Edinburgh – operiert von Easyjet. Das dürfte
wohl die günstigste Flugoption sein. Ich für meinen Teil habe mich dagegen entschieden zum
einen wegen der Anzahl der Gepäckstücke, die man zwar dazu buchen hätte können, und zum
anderen wegen der Flugzeiten. In meinem Fall war es so, dass beim Hinflug die Zeiten auf
Mitternacht zugingen und in einer neuen Stadt zur Nachtzeit anzukommen war jetzt für mich
persönlich nicht sehr reizvoll auch wenn man ins Studentenwohnheim auch um diese Uhrzeit
hätte einziehen können. Schlussendlich hab ich mich dann für eine große Fluggesellschaft mit
Stopp Frankfurt und später in London entschieden. Wenn ihr euch dafür entscheiden solltet,
plant mindestens eine gute Stunde Umsteigzeit ein, alles drunter ist viel zu knapp und man
glaubt gar nicht wie viel Stau es auf dem Rollfeld und im Luftraum geben kann – besser noch,
macht zwei Stunden draus, die schrumpfen sowieso auf 30 Minuten. Je nachdem mit welcher
Gesellschaft man fliegt hat man einen Stopp, mit einer dt. in Frankfurt und mit einer brit. eben
in London.
Angekommen am Flughafen in Edinburgh habt ihr verschiedene Optionen in die Stadt zu
kommen. die billigste ist mit dem roten Lothian Bus, dem Linienbus, der sehr häufig stoppt:
ca 1,60 Pfund für ein Single-Ticket. Der etwas direktere und schnellere Weg wäre dann der
Airlink Bus oder die Tram (ca. 4,50 Pfund für ein Single-Ticket). Teurer aber der direkteste
Weg ist ein Taxi, das beläuft sich so auf ca. 20 bis 25 Pfund. Das war meine Wahl, da ich es
mit zwei Koffern und einem Business Trolley aus dem Flughafen raus schon schwer genug
empfand. Darüber hinaus hält der Bus auch nicht direkt vor den Studentenwohnheimen sondern im Stadtzentrum und wie gesagt mit drei Gepäckstücken und der begrenzten Anzahl von
zwei Händen wird es schwierig. Beide Optionen (Bus und Taxi – sowie Tram) sind gut beschildert und leicht zu finden.
Journey Planner (ÖPNV)
In Edinburgh, stellt man schnell fest, dass die Stadt gar nicht so groß ist und eigentlich alles
zu Fuß erledigt werden kann auch wenn das Studentenwohnheim (Beaverbank Place) 20
Busminuten von der Uni entfernt ist. Allerdings empfehle ich bei einer solchen Fußdistanz
(ca. 30 Minuten zu Fuß) dann noch die Ridacard (Studentenkarte für öffentliche Verkehrsmittel) zu wählen, da das Wetter nicht immer nur Sonnenschein ist und es recht heftige Schwankungen gibt. Die Ridacard kostet 45 Pfund für 4 Wochen und kann immer aufgeladen werden,
die Karte selbst macht einmalig 3 Pfund und ist mit Bild. Diese Karte kann man in der Nähe
der Waverley Station beantragen und nach etwa 10 Minuten ist sie auch schon fertig und einsatzbereit. Vorteil dieser Karte ist, dass sie für alle Lothian Buses sowie die Tram und den
Airlink gilt. Darüber hinaus erspart man sich auch, dass man das Kleingeld immer passend
parat haben muss, denn Wechselgeld gibt es im Bus nicht.
Money, Money, Money (Bank, Konto, Kreditkarte)
Wie man schon an der Ridacard sieht, sind die Lebenserhaltungskosten recht hoch in GB.
Deshalb empfehle ich das Kreditkartenlimit erst einmal höher zu setzen als zunächst angenommen, da man in den ersten Wochen einige Auslagen hat und man sich nicht noch zusätzlich mit der Bank beschäftigen möchte, so wie es bei mir der Fall war. Ein Konto in UK einzurichten, erachte ich als nicht notwendig. Mit einer Kreditkarte könnt ihr zu 99% überall
zahlen und mit der Girokarte kann man kostenlos bei Barclays und der RBS (Royal Bank of
Scotland) abheben. Allerdings würde ich empfehlen hin und wieder einen Blick auf den Währungskurs zu werfen, da es manchmal klüger ist Ende der Woche abzuheben und manchmal
eben nicht. Wenn ihr nämlich in ein Studentenwohnheim zieht, habt ihr folgende Problematik:
Kein Geschirr, keine Kochutensilien, keine Bettwäsche. Bei letzterer würde ich empfehlen die
in einem zweiten Koffer schon mitzunehmen, macht die Anreise entspannter und man kann
gleich in der ersten Nacht ruhig schlafen. Alle Küchengegenstände kann man sich von hiesigen Supermärkten (Tesco, Sainsbury’s …) besorgen. Küchengeräte (Toaster, Wasserkocher
usw.) empfiehlt es sich bei Argos (North Bridge) zu kaufen, das ist zumindest die günstigste
Option. Ich für meinen Teil hab mich mit meinen Mitbewohnern bzgl. der Geräte abgesprochen, hätte man auch mit Geschirr machen können aber das hat sich nicht ergeben. In der
Fresher’s Week wird auch ein Ausflug zu Ikea angeboten und kostenlos gibt’s auch an der
Uni eine Art Markt wo man sich den Hausstand kostenlos zusammensuchen kann aber genau
aus dem Grund kommt man da meist schon zu spät.
Green Room (Wohnung)
Wohnungstechnisch empfehle ich wie einer meiner Vorgänger, sich an die Universität zu halten. Ganz wenige Schwierigkeiten hat man, wenn man das volle akademische Jahr bleibt, weil
einem dann die Uni einen Platz in einem von drei eigens favorisierten Wohnheimen zusichert.
Ich kann es nur empfehlen, da man mit vielen Leuten schon in den ersten Wochen in Kontakt
kommt. Zudem gibt es ein Security Team, Rezeptionisten und einen Hausmeister, die stets
hilfsbereit sind und rund um die Uhr ansprechbar sind. Außerdem bekommt man einen RA
(Resident Assistent) zugestellt, der einen einweist und mit anderen WGs aus dem Studentenwohnblock zusammenbringt, Bowlingabende organisiert und diverse andere Sachen. Natür-
lich zahlt man den Service auch und es ist auch nicht kostengünstig dort zu Wohnen, aber
man muss sich weder um Internetanschluss noch Co kümmern, da das im Preis enthalten ist.
Solltet ihr mal mit den Waschmöglichkeiten, die eure Unterkunft bietet, nicht zufrieden
sein oder sie sind immer blockiert, gibt es eine recht preiswerte zweite Option „Johnson Cleaners“. Eine Reinigung die mindesten 2x in Edinburgh vertreten ist und auch Wäschesäcke
wäscht, sie reinigen aber auch Jacken usw. und wenn ihr mal Schuhe oder Kleidungsstücke
zum Reparieren habt, dann sind sie die beste und günstigste Anlaufstelle. Wenn ihr dann noch
dem Priority Club beitretet (für 10 Pfund) bekommt ihr 10% Rabatt auf alle Service Leistungen und die 10 Pfund werden gleich bei der ersten Dienstleistung gutgeschrieben. Darüber
hinaus bekommt ihr auch zum Geburtstag eine kostenlose Reinigung. Ich hab mich dafür entschieden, meine Wäsche dort regelmäßig reinigen zu lassen, weil die Waschmaschinen und
Trockner im Studentenwohnheim nicht immer einwandfrei gearbeitet haben oder auch stets
blockiert waren von anderen Studenten. Hinzukommt, dass ich in meinem Zimmer nicht den
Raum gehabt hätte, meine Wäsche zum Trocknen aufzuhängen geschweige denn zu Bügeln.
Man hätte sich zwar ein Bügelbrett leihen können, aber das hätte man dann wohl in der Küche
machen müssen. Darüber hinaus ist der Service in der Reinigung zwar schon teurer aber die
Umstände eingerechnet und dann die fehlerhafte Arbeitsweise der Geräte sowie die mangelnde Verfügbarkeit, kosten Zeit und manchmal auch das dreifache an Geld weil man wegen
Fehlfunktion mehrmals waschen muss. Deshalb würde ich Johnson Cleaners nicht scheuen,
wenn es im Bereich des Möglichen liegt. Erspart einem auch viel Ärger und man gewinnt
Freizeit.
Stage: Edinburgh + Sights
Edinburgh ist für mich zur zweiten Heimat geworden, die einen immer wieder begeistert und
überrascht. Man kann so viel erleben und es gibt so viel zu sehen, neben den typischen Wahrzeichen wie das Scott’s Monument – The Rocket - oder dem Schloss. Die Cramond Island ist
nur 45 Minuten entfernt und kann mit dem Lothian Bus erreicht werden. Ein kleiner Damm
führt zur Insel und die Kulisse ist einfach traumhaft. Aber, man muss die Flutzeiten stets im
Hinterkopf behalten, da der Damm geflutet wird und man ansonsten auf der unbewohnten
Insel feststeckt. Wandert auch nicht zu lange um die Insel herum, denn sonst müsst ihr wie
wir über einen schon halb überflutetet Damm rennen und werdet noch von einer Welle voll
erwischt. Im Endeffekt ist es eine lustige Story und die Meerdusche hat uns wenig gestört,
weil es warm war, aber man sollte wirklich nicht damit Spaßen, da schon einige Menschen
gestorben sind. Ein schöner Ort den man gesehen haben muss, ist der Portobello Beach, ein
wunderschöner Strand mit der Nordsee vor der Nase. Für Hundeliebhaber genau das richtige,
da sehr viele unterwegs sind aber man kann dort schön spazieren gehen. Eine weitere Attraktion ist Jupiter Artland (öffnet im Mai), informiert euch genauestens über die Öffnungszeiten,
weil sonst kann es sein, dass ihr vor verschlossener Tür steht. Aber dieses Stück Land, dass
etwas außerhalb der Stadt Edinburgh liegt (erreichbar mit First Buses) hat mich sehr beeindruckt. Dabei handelt es sich um ein riesiges Anwesen, dass Kunst verschiedenster Art präsentiert und das muss man wirklich gesehen haben. Aber auch im Herzen Edinburghs finden
sich auch noch nach Monaten schöne Überraschung, Kirchen sind da nicht immer Kirchen,
nein sie werden zum Hostel, zur Eventhalle oder zum Café (Tron) mit Marktständen umgewandelt. Im Tron gibt es auch einen Künstler, der auf riesen Leinwände malt und den man
glatt mit dem verrückten Hutmacher von Alice im Wunderland verwechseln könnte. Das Dean Village ist auch ein Ort in Edinburgh, den man mal gesehen haben muss, der Weg dorthin
heißt Water of Leith Walk und es bietet sich an den an einem sonnigen Tag mal abzulaufen,
da er am Wasser entlang führt. Es gibt noch viel mehr zu sehen, um und in Edinburgh, und
genau deshalb würde ich Edinburgh jederzeit wieder wählen. Nicht nur das Studium dort war
eine enorme Bereicherung was meine Zukunft angeht, sondern auch Land und die Leute, sowie die Theaterstätten und das Umland. Man kann dort so viel erleben und doch hat man stets
das Gefühl, dass diese Stadt noch immer Überraschungen bereit hält und man nie genügend
Zeit hat sie zu erforschen. Deshalb ist es klar für mich, dass ich immer wieder in meine zweite
Heimat – Edinburgh – zurückkehren werde. Möglicherweise auch in nächster Zukunft für
meinen Master, denn diese Stadt hat nach 9 Monaten einen festen Platz in meinem Herzen.
Ich wünsche allen meinen Nachfolgern eine wunderschöne Zeit in Edinburgh.
Works Cited
Shakespeare, William. As You Like It. London: Arden, 2006. Print.

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