Anforderungen an modernes Personalmanagement
Transcrição
Anforderungen an modernes Personalmanagement
Anforderungen an modernes Personalmanagement Vortrag 3. Teterower Technologietag am 8. November 2012 im BMTT 1 Dr. Christiane Bannuscher Anforderungen an modernes Personalmanagement 1. 2. 3. 4. 5. 2 Impulse und Anregungen zum Thema zur Verknüpfung von Personalmanagement & Unternehmensstrategie heute neue Anforderungen an das Personalmanagement MA-Gespräche als Kultur des Miteinanders Ausblick Dr. Christiane Bannuscher Anforderungen an modernes Personalmanagement auf der Grundlage von aktuellen Megatrends und HR Trends, Studie der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. 2011 demographischer Wandel und Wertewandel sind die Megatrends, die sich am stärksten auf das PM auswirken werden. (DGFP Studie, S. 6), gefolgt von Digitalisierung und Virtualisierung der Arbeit Globalisierung knappe Ressourcen/ Energiewende <<<< veränderte Anforderungen an Personalmanagement 3 Dr. Christiane Bannuscher Anforderungen an modernes Personalmanagement auf der Grundlage von aktuellen Entwicklungen und Anforderungen stehen Unternehmen heute vor den Herausforderungen: 4 Alternativen zum Personalabbau finden Leistungs- und Kompetenzträger binden Nachwuchs für aktuelle Aufgaben vorbereiten Wettbewerbsfähigkeit sichern Dr. Christiane Bannuscher Personalmanagement als Bestandteil der Unternehmensstrategie umfasst… 5 Unternehmenskultur: Kultur des Miteinanders gezielte Leistungseinschätzung und Entwicklungsplanung (kontinuierliche MA-Gespräche: Wo stehe ich? Wie wird meine Leistung eingeschätzt?) Verknüpfung von Lebens- und Karriereplanung sowie Vereinbarung von Erwerbsarbeit und Familienaufgaben Positionierung am Markt und Kundenorientierung Bedarfsplanung und Kompetenzentwicklung, wie Vorbereitung auf neue Aufgaben, Übernahme von Führungsaufgaben „die Vielfalt ist unsere Stärke“! Altersstruktur, Nachfolge geistige Fitness und betriebliches Gesundheitsmanagement Dr. Christiane Bannuscher Personalmanagement als Bestandteil der Unternehmensstrategie bedeutet… … Paradigmenwechsel im PM von Kostenfaktor Personal hin zur Wertschätzung von MA und damit zur Managementaufgabe … PM gelichberechtigt neben anderen Aufgabenfeldern, wie Vertrieb oder Produktion erfordert: >>> integrative und strategische Neuausrichtung Human Ressourcen Management = PM und Auseinandersetzung mit zukünftigen Herausforderungen bedeutet: >>> Führung zu gestalten, die das Unternehmen als Ganzes bewegt 6 Dr. Christiane Bannuscher Kommunikation ist der „Dreh- und Angelpunkt“ 7 Kommunikation miteinander, Dialog, Aastausch Sicherung des Informationsflusses: Wer braucht welche Informationen? Wie wird der Informationsfluss umgesetzt? Welche Regeln der Kommunikation gibt es? mitarbeiterorientierte Gesprächsführung in Anlehnung an Carl R. Rogers ( Gesprächstechniken: Zuhören können, Fragetechniken, ICH-Botschaften) realistische Einschätzung der Zusammenarbeit Haltung der Führungskräfte: Wer das große Ganze verändern will, muss sich selbst zuerst ändern! Beispiel: Betriebliches Gesundheitsmanagement wird Thema in Führung eingebunden? Und: Existieren Kommunikationsstrukturen, wie die gesamte Belegschaft eingebunden wird? Dr. Christiane Bannuscher Balance Scorecard Finanzperspektive interne Prozessperspektive Wie stellt sich die gegenwärtige wirtschaftliche Situation dar? Welche Firmenziele streben wir an? Wie definieren wir Erfolg? Wie gut sind die internen Prozesse, gemessen an den Erwartungen unserer Kunden? Welche erfolgskritischen Prozesse müssen wir verbessern? Unternehmensstrategie Kundenperspektive Wie bewerten Kunden unsere Produkte und unsere Dienstleistungen? Wie definieren wir Erfolg am Markt und und beim Kunden? 8 Lern- u. Entwicklungsperspektive Wie qualifiziert u. motiviert sind unsere Mitarbeiter? Wie gut sind unsere Informationssysteme? Welche Entwicklungspotentiale müssen wir fördern, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden? Dr. Christiane Bannuscher Vielfalt des Personalmanagements 9 Einbeziehung der MA in Entwicklung und Umsetzung der Unternehmensstrategie; d.h. MA kennen ihre Ziele, Aufgaben und übernehmen Verantwortung für alle Unternehmensbereiche Beteiligung an Projekten, Ideen und Problemanalysen Altersstrukturanalyse verbunden mit Kompetenzprofil und Potentialen sowie generationsübergreifenden Teams Arbeits- und Teamberatungen zu Stand von Projekten und Kultur des Miteinanders: Wie gehen wir miteinander um? Wie wird der Informationsfluss gesichert? Wo gibt es Konflikte? MA-Gespräche: kleine und große Dr. Christiane Bannuscher Personalmanagement 10 das Potential/die Kompetenzen der MA nutzen, entwickeln und binden Unternehmensstrategie gibt die geforderten MA Kompetenzen vor (Fach-, Methoden-, Sozial-, Selbst- und Führungskompetenzen) Vielfalt in den Teams nutzen neue Wertschätzung der Leistung älterer MA als Knowhow Reservoir Spezialisten und Führungskräfte mit Wissen und Erfahrungen auf einem hohen Niveau leistungsfähig halten durch generationsübergreifende Projekte und Einführung von neuen Arbeitszeiten systematische Nachfolgeplanung und Wissenstransfer zwischen den Generationen Dr. Christiane Bannuscher Führen durch Mitarbeitergespräche Einschätzung von Arbeitsleistung und Persönlichkeitsentwicklung 11 Dr. Christiane Bannuscher Das Mitarbeitergespräch Das Mitarbeitergespräch ist ein vorbereitetes, regelmäßig stattfindendes Gespräch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter im Hinblick auf die gemeinsame Arbeit und die Vereinbarung von Zielen, ausgerichtet an den zukünftigen Aufgaben. Es findet zu einem festgesetzten Zeitpunkt und nach einem Gesprächsleitfaden in einer offenen und vertraulichen Atmosphäre statt. Es stellt höchste Ansprüche an die Gesprächskultur und ist daher kein unverbindliches Geplauder. 12 Dr. Christiane Bannuscher Ziele von MA- Gesprächen Schenken Sie Ihrem Mitarbeiter im Gespräch mindestens so viel Aufmerksamkeit wie dem Gesprächsgegenstand Ziele der Mitarbeitergespräche: 13 Mitarbeiterentwicklung/Organisationsentwicklung Konfliktvorbeugung Mitarbeitermotivation Dr. Christiane Bannuscher Merkmale der Mitarbeitergespräche Kleine Mitarbeitergespräche Sie werden vorwiegend für Routineangelegenheiten eingesetzt Sie werden in erster Linie spontan geführt Sie finden häufig am Arbeitsplatz des MA statt Sie sind von kurzer Dauer Sie sind nicht formalisiert 14 Große Mitarbeitergespräche Sie werden in besonderen Führungssituationen eingesetzt Sie werden im Regelfall nicht spontan geführt Sie finden meistens im Büro des Vorgesetzten statt Sie sind von längerer Dauer Sei haben einen formalen Anlass Dr. Christiane Bannuscher Gesprächsform und Anwendungsbereich Kleine Mitarbeitergespräche Große Mitarbeitergespräche betrieblicher Alltag allgemeine Führungssituationen besondere Führungssituationen 15 Dr. Christiane Bannuscher Grundlagen mitarbeiterorientierter Gesprächsführung 1. 2. Zweispurige Gesprächsführung Mitarbeitergespräche haben zwei Hauptfunktionen: dem MA/ der MA Informationen zu übermitteln, für zukünftige Aufgabenerfüllung und Einschätzung seiner Leistung und Persönlichkeitsentwicklung zwischenmenschliche Kontakte mit dem MA/ der MA zu pflegen und auch seine/ ihre Erwartungen zu berücksichtigen wichtig: beiden Funktionen gleiche Aufmerksamkeit zu schenken 16 Dr. Christiane Bannuscher Hauptfunktionen des Mitarbeitergesprächs Vorgesetzte/r Informationen zur AufgabenErfüllung übermitteln gemeinsame Aufgabe bewältigen nichtmaterielle Erwartungen des MA / der MA berücksichtigen Mitarbeiterin/ Mitarbeiter 17 Dr. Christiane Bannuscher Zwei Spuren der Gesprächsführung: Aufgabenorientierung Zweispurige Gesprächsführung Mitarbeiterorientierung beide Spuren fließen im Gespräch ineinander über 18 Dr. Christiane Bannuscher Ziele des MA- Gesprächs 1. 2. 3. 4. 19 Entwicklung einer Gesprächskultur Verbesserung der Zusammenarbeit umfassende Analyse der Arbeitssituation, um Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und abzubauen gemeinsame Formulierung und Vereinbarung realistischer Ziele für den jeweiligen Arbeitsbereich Dr. Christiane Bannuscher Vorteile der mitarbeiterorientierten Gesprächsführung 20 Zufriedenheit des MA Gespräche haben einen Belohnungswert Erwartungen des MA/ der MA werden berücksichtigt positive Wirkung auf die Motivation fördert die Initiative Mitdenken wird angeregt Dr. Christiane Bannuscher Mitarbeitergespräch als Kommunikationsprozess wechselseitig Informationen geben und empfangen sowie gemeinsam Informationen verarbeiten Dieser Kommunikationsprozess bedarf der Lenkung (Führung), damit die Beiträge der Beteiligten sinnvoll ineinander greifen und auf das Gesprächsziel ausgerichtet sind. Diese Aufgabe ist während des gesamten Gesprächs von der Führungskraft wahrzunehmen. Die Effektivität dieses Kommunikationsprozesses wird im wesentlichen von dem persönlichen Gesprächskontakt ( Beziehungsebene) der beiden Beteiligten bestimmt. 21 Dr. Christiane Bannuscher Erwartungen des MA/ der MA Der MA achtet auch darauf, wie der Vorgesetzte seine Wünsche, Bedürfnisse, Interessen kurz: seine Erwartungen berücksichtigt Das kann dieser jedoch nur dann, wenn er weiß, welche Erwartungen sein MA in das Gespräch mitbringt Die Erwartungen wirken sich immer auf den Verlauf und das Ergebnis des MA- Gespräches aus 22 Dr. Christiane Bannuscher Erwartungen des MA: Erwartungen, die sich auf nichtmaterielle Aspekte beziehen: allgemeine: Erwartungen, die das Selbstwertgefühl betreffen: ( freundlich, gerecht) Erwartungen, die die Arbeitsleistung betreffen: (beteiligt, gebraucht und anerkannt werden) 23 Erwartungen, die sich auf materielle Aspekte beziehen Rahmenbedingungen: Gehalt, Wochenarbeitszeit, Aufstieg, Arbeitsbeginn <<< können im allgemeinen nicht im MA- Gespräch beachtet werden Dr. Christiane Bannuscher Wie gestaltet sich das Mitarbeitergespräch? Rückschau- Bilanz ziehen Vorschau- Zukunftsplanung Einschätzung der erzielten Arbeitsergebnisse und des Verhaltens Vereinbarung neuer Ziele Einschätzung der Stärken/ Schwächen des MA ( inkl. der Erfolge der durch konkreten geführten Entwicklungsmaßnahmen) 24 Diskussion beruflicher und persönlicher Zielsetzungen Vereinbarung von Förderungsmaßnahmen Dr. Christiane Bannuscher Mitarbeitergespräch II Einschätzung der Zus.arbeit zwischen MA und Vorgesetzten Einschätzung der Zus.arbeit mit Teamkollegen und anderen Abteilungen 25 Vereinbarung von konkreten Aktivitäten der Zusammenarbeit zwischen MA und Vorgesetzten Vereinbarung von konkreten Aktivitäten zur Verbesserung der Zusammenarbeit Dr. Christiane Bannuscher Mitarbeitergespräch/spezieller Anlass: Auftrag erteilen Anerkennung aussprechen Probleme lösen Kritik aussprechen Mitarbeiter einweisen Arbeitsleistung und Verhalten einschätzen 26 Dr. Christiane Bannuscher MA- Gespräch am Beispiel Einschätzung von Arbeitsleistung und Verhalten Konzentration in erster Linie auf Leistungseinschätzung, in zweiter Linie auf Persönlichkeitsentwicklung - Leistung lässt sich objektiver messen und einschätzen und damit sind die Fakten nicht so leicht angreifbar eine reine Leistungseinschätzung reicht nicht aus, um einem MA wirklich gerecht zu werden und ihn in seiner Persönlichkeit zu fördern Ziel des Gespräches: Einschätzung von Arbeitsleistungs- und Persönlichkeitsentwicklung, weil sich das persönliche Wirken ( die Persönlichkeit) des MA auf den Klienten/ Kunden 27 auswirkt Dr. Christiane Bannuscher MA-Gespräch zur Einschätzung von Arbeitsleistung und Persönlichkeit 28 da Qualität in Zukunft immer wichtiger wird, ist es wichtig in der Einschätzung auch qualitative Aussagen über die Persönlichkeitsentwicklung zu treffen Kriterien heranziehen, wie Qualitäts- und Leistungsstandards und Stellenbeschreibung, Organigramm, Leitbild, Unternehmensphilosophie die Einschätzung der Arbeitsleistung und des Verhaltens bzw. Persönlichkeitsentwicklung orientiert sich an vorher festgelegten Zielen und Erwartungen, die Ergebnisse unterliegen also einem SOLL- IST- VERGLEICH, was die Gesprächsführung wesentlich versachlicht. Dr. Christiane Bannuscher Gesprächsstrategie Welche Ziele Sie verfolgen und welche Themen Sie ansprechen möchten und wie Sie das Gespräch aufbauen wollen Checkliste: (Auszug) Festlegung der Ziele für den nächsten Arbeits- und Leistungszeitraum: 29 Zu welchen Zielen/ Leistungen haben Sie sich mit Ihrem Bereich/ Team verpflichtet? Welchen Beitrag kann der MA/ die MA leisten? Welche Aufgaben kann er/ sie aufgrund seiner/ ihrer Qualifikationen effizient dabei erfüllen? Dr. Christiane Bannuscher Fachkompetenz marktbezogenes, fachliches Können entsprechend dem Anforderungsprofil der jeweiligen Stelle, wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Wissen Handlungskompetenz für die Anforderungen von morgen 30 Methodenkompetenz Sozialkompetenz systematisch und orientiert arbeiten können sich in die Situation des Kunden einfühlen können komplexe Zusammenhänge durchschauen und verdeutlichen können individuelle Leistungen mit anderen umsetzen können theoretische Inhalte auf konkrete Tätigkeiten transferieren können sich etwas einfallen lassen und kommunizieren Dr. Christiane Bannuscher Fachkompetenz -Aufgabenbezogenes Wissen Führungskompetenz - Mitarbeiterführung - Durchsetzungsvermögen - Überzeugungskraft Soziale Kompetenz - Kommunikationsfähigkeit - Team- und Kooperationsfähigkeit - Konflikt- und Kritikfähigkeit - Kreativität und Flexibilität - Lernbereitschaft/-fähigkeit Methodenkompetenz - Planung und Organisation - Analytisches Denken und Projektsteuerung - Leistungsbereitschaft und Zielorientierung 31 Unternehmerische Kompetenz -Unternehmerisches Denken und Handeln - Kundenorientierung und Auftreten Dr. Christiane Bannuscher Organisationale Ebene Kernkompetenz Kernkompetenz Kernkompetenz Kernkompetenz Klienten/Kundenorientierung Mitarbeiterorientierung Innovationsorientierung Qualitätsorientierung SchlüsselQualifikation SchlüsselQualifikation SchlüsselQualifikation Individualkompetenz Sozialkompetenz Methodenkompetenz Fachkompetenz Personale Ebene 32 Dr. Christiane Bannuscher Ausblick „Wer die Kraft hat, Klarheit zu schaffen, ist imstande Führung zu übernehmen!“ (Mark Twain) „Erfolgreich sein heißt, anders als die anderen zu sein!“ (Woody Allen) 33 Dr. Christiane Bannuscher Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 34 Management & Karriere Dr. Christiane Bannuscher Seggenweg 2 18198 Kritzmow Tel.: 038207-74880 mobil: 0170-2001977 www.management-und-karriere.de [email protected] Dr. Christiane Bannuscher Literaturverzeichnis: 35 Saul, Siegmar: Führen durch Kommunikation Beltz Weiterbildung, Weinheim und Basel, 1995 Pinnow, Daniel F.: Unternehmensorganisationen der Zukunft. Erfolgreich durch systemische Führung. Campus, Frankfurt/M. 2011 Haberleitner, Elisabeth, Deistler, Elisabeth, Ungvari, Robert: Führen, fördern, coachen, Piper Verlag GmbH München 2006 Esslinger, Adelheid Susanne/Emmert, Martin/Schöffski, Oliver: betriebliches Gesundheitsmanagement. Mit gesunden Mitarbeitern zu unternehmerischem Erfolg. Gabler, Wiesbaden 2010 Braig, Wilfried und Wille, Roland: Mitarbeitergespräche- Gesprächsführung aus der Praxis für die Praxis, Orell Füssli Verlag AG Zürich 2006 Laufer, Hartmut: Grundlagen erfolgreicher Mitarbeiterführung, GABAL Verlag GmbH Offenbach 2006 Laufer, Hartmut: 99 Tipps für den erfolgreichen Führungsalltag, Cornelsen Verlag Scriptor GmbH & Co.KG Berlin 2006 Patrzek, Andreas: Wer das Sagen hat, sollte reden können, Junfermann Verlag Paderborn 2008 Dr. Christiane Bannuscher