Der Einfluss des Centro Oberhausen auf die Stadtzentren Alt
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Der Einfluss des Centro Oberhausen auf die Stadtzentren Alt
Christian Berreßen Diplom-Geographie Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Exposé zur Diplomarbeit Betreuer: Prof. Dr. Claus-Christian Wiegandt Erle, den 28. Januar 2014 Der Einfluss des Centro Oberhausen auf die Stadtzentren Alt-Oberhausen und Sterkrade. 1 Einleitung Seit Eröffnung des CentrO am 12. September 1996 sind fast 20 Jahre vergangen. In der Fachliteratur gibt es inzwischen einige Veröffentlichungen, die sich mit dem neuen Einkaufszentrum beschäftigten. Entweder loben die Autoren es als gelungenes Großprojekt des Strukturwandels oder sie lehnen es wegen der nachteiligen Auswirkungen auf die bestehenden Strukturen in Einzelhandel, Gastronomie und Freizeit ab. Was genau diese Auswirkungen sind, worum es sich dabei handelt und was dabei vonstatten geht, wird selten detailliert ausgeführt. In dieser Diplomarbeit soll es um die Frage gehen, welche Folgen das CentrO für die früheren Stadtzentren Alt-Oberhausen und Sterkrade in den letzten 18 Jahren hatte. Dabei wird nicht nur der Ausgangszustand vor der Neuen Mitte und die Entwicklung hin zum jetzigen Zustand untersucht, sondern auch die historische Entwicklung der ehemaligen Industriestadt Oberhausen in die Arbeit einfließen. Hintergrund: Als eine in den Anfängen planlos entstandene, dabei mehr „gewucherte“ als gewachsene Stadt wurden bei der kommunalen Neugliederung des Ruhrgebietes am 29. Juli 1929 die Stadtkreise Oberhausen an der Ruhr, Osterfeld und Sterkrade zur Stadt Oberhausen (Rheinland) zusammengeschlossen. Die Neugliederung war nur der Schlusspunkt einer wechselvollen Geschichte, an deren Ende eine Stadt mit vielen Stadtteilzentren und bis 1996 drei unterschiedlich großen Stadtzentren stand. Ausgangssituation: Bis zur Errichtung des CentrOs gab es in der Stadt Oberhausen drei unterschiedlich große Stadtzentren, bedingt durch das historische Erbe der Industrialisierung und den preußischen Gebietsreformen. Sechs Dekaden vor dem CentrO gab es die Stadtmitte Oberhausen, jetzt als Alt-Oberhausen bezeichnet, mit mehr als 100.000 Einwohnern, die Stadtmitte Sterkrade mit circa 60.000 Einwohnern und die Stadtmitte Osterfeld mit über 30.000 Einwohnern. Diese Stadtzentren blieben auch nach der Vereinigung in der Stadt Oberhausen erhalten. 2 Problemstellung In der Diplomarbeit sollen folgende Fragen beantwortet werden: - Inwieweit hat die Errichtung des CentrO die alten Stadtzentren beeinflusst? - Welche positiven und negativen Folgen gibt es? - Welche Maßnahmen sind ergriffen worden, um die negativen Folgen abzuschwächen, ihnen entgegenzuwirken oder sie gar außer Kraft zu setzen? Gliederung in Teilfragen: Gab es positive Auswirkungen? - Ist das Sterkrader Tor der Versuch, den Einfluss des CentrO zu abzuschwächen oder ist es eine davon unabhängige stadtplanerische Maßnahme? - Was wurde aus den angekündigten Maßnahmen, die Attraktivität der bestehenden Standorte zu wahren? (Es gab in den 1990er Jahren Pläne, die Marktstraße mit einer Stahl-Glas-Konstruktion zu überdachen) Zielsetzung: Gewinnung neuer Kenntnisse aus der Perspektive von direkt (Ladeninhabern) und indirekt (Kunden) Betroffenen in den Stadtzentren. 3 Vorgehensweise Im ersten Schritt werden alle bisherigen Veröffentlichungen zu diesem Thema nach Inhalten zu der Fragestellung überprüft. Durch eine Bestandsaufnahme der Struktur des Einzelhandels in den Stadtzentren, so wie er sich gegenwärtig darstellt, soll mit den Strukturen von vor 1996 ein erster Vergleich durchgeführt werden, der zur Grundlage der weiteren Vorgehensweise herangezogen wird. Im nächsten Schritt soll eine Befragung der Passanten in den jeweiligen Stadtzentren vorgenommen werden. Die Passanten sollen zu der Entwicklung der letzten 20 Jahre und zu ihrem jeweiligen Einkaufsverhalten befragt werden. Des Weiteren ist geplant, mit einigen Ladeninhabern ausgewählter Fachgeschäfte ein Interview zu führen, um dabei eventuell auch an Informationen zu gelangen, die nicht in der amtlichen Statistik erfasst werden. Ebenso sollen einige Träger der öffentlichen Hand (Citymanagement, Tourismus und Marketing Oberhausen) und betroffener Interessenverbände (Geschäftsstraßenmanagement) interviewt werden, um eine einseitige Recherche aus Sicht der Betroffenen zu vermeiden. Die Auswahl der Gesprächspartner richtet sich dabei nach zeitlicher Verfügbarkeit und Kooperationsbereitschaft der Teilnehmer. Die Untersuchungen der Arbeit können abschließend eine Prognose für die künftige Entwicklung liefern.