ko re - Konservierung und Restaurierung / Grabungstechnik

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ko re - Konservierung und Restaurierung / Grabungstechnik
ko re
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Ausgabe 2016
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Editorial
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
nach der ruhigen Sommerzeit freuen wir uns,
(MMTK) sowie Grabungstechnik (GT) stellen
Ihnen die neuste Ausgabe des Newsletters
ausgewählte Semester- wie auch Bachelor-
ko|re präsentieren zu können.
und Masterarbeiten vor. Zudem geben wir
Einblick in laufende Projekte innerhalb der
Dieser gibt jährlich Einblick in Projekte und
Studiengänge. Besonders möchten wir Sie auf
Entwicklungen
Bachelorstudienganges
den Beitrag über das internationale Projekt
Konservierung und Restau­­­­rierung/Grabungs-
‚Students for Sustainability in Conservation‘,
technik
Masterstudiengänge
das Nachhaltigkeit in Laboren und Werkstätten
Konservierung und Restaurierung wie auch
fördern möchte. Ergänzt werden die Themen
Landschaftsarchäologie.
durch Interviews, die einen Eindruck in die
des
sowie
der
Studien- und Arbeitswelt geben. Zudem
Aufmerksamkeit verdient in dieser Ausgabe
blicken wir auf vergangene Tagungen mit
des Newsletters ko|re vor allem die im
Beteiligungen
Schwerpunkt
Abschließend
Grabungstechnik
geborgene
der
Studiengänge
stellen
wir
Ihnen
zurück.
aktuelle
Bestattung eines 8400 Jahre alten Säuglings,
Termine und Veranstaltungen vor.
der auch auf der Titelseite zu sehen ist.
Damit Sie den Überblick behalten, sind die
Themengebiete in die Kategorien Aktuelles,
In der Rubrik ‚Aktuelles‘ informieren wir
Forschungen,
Sie
gegliedert.
über
die
Neuigkeiten
innerhalb
der
Interviews
und
Termine
Studiengänge. Die vier Studienschwerpunkte
Archäologisch-Historisches Kulturgut (AHK),
Wir wünschen Ihnen eine informative und
Audiovisuelles und Fotografisches Kulturgut
spannende Lektüre.
–
Moderne
Materialien
ko
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2016
Medien
und
(AVF-MM),
Technisches
Moderne
Kulturgut
Ihr ko|re Team!
Seite 2
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Inhalt
Editorial2
Inhalt3
Aktuelles
Verabschiedung Herr Stadelmann5
Neue Professur für Naturwissenschaften5
Vertretung im Schwerpunkt AHK6
Aufnahme ins ArcHerNet - Archaeological Heritage Network
6
Forschungen
Zwei Materialien - zwei Kammern7
Besonders vielschichtig, diese Schallplatten!8
Tischventilatoren - Material und Design9
Blick in die Grube10
Bergung und Bearbeitung von fränkischen Dreilagenkämmen
11
Tschüss Wittler! Hallo Lloyd!12
Zwischen Ruine und Hightech: Das Kloster Lindow
13
8400 Jahre altes Baby im Block14
Fachpraktikum AHK15
Fachpraktikum AVF - MM16
Material - Beziehung - Geschlecht17
Forschungsprojekt »Waldglas«18
Gefahrenquelle VOCs – HTW entwickelt neues Testverfahren
19
Students for Sustainability in Conservation20
Interviews
Irene Pamer und Alexander Gatzsche22
Prof. Dr. Alexandra Jeberien24
Eva Wentland26
Rose MaGee28
Amelie Mohrs29
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Seite 3
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Inhalt
Termine
Colour in Film30
Besuch im Studiengang Konservierung und Restaurierung/Grabungstechnik
31
Cinema Ritrovato / FIAF Congress 201632
Glas und Keramik in der Kulturhauptstadt Wrocław 2016
33
Interessengruppe RestauratorInnen in Ausbildung 34
Gefährliche Perfektion – Antike Grabvasen aus Apulien
35
Exkursion nach Chemnitz und Dresden im April 2017
36
Kurios, selten, sonderbar - Herausforderungen in der Objektkonservierung
37
Authentizität und industrie-kulturelles Erbe37
Plastics Heritage 201638
6. Tag der Bestandserhaltung38
Verknüpfung von Vergangenheit und Zukunft in Kopenhagen
39
Art & Archaeology 2016 in Jerusalem,39
Kommende Veranstaltungen40
Impressum/Bildnachweise45
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Verabschiedung von Herrn
Prof. Dr. Stadelmann
Im Februar verabschiedeten sich die Studie-
Restaurierung/Gra-
renden, Professor_innen,
bungstechnik
Laboringenieur_
der
innen und Dozent_innen der HTW Berlin von
FHTW
Herrn Prof. Dr. Stadelmann, der nun in den
Standort
wohverdienten Ruhestand eintritt.
Später
Mit einer gut besuchten Überraschungsfeier in
die Professur für Natur-
der Waschbar auf dem Campus Wilhelminen-
wissenschaften,
hof
Christian
er bin zu diesem Jahr
Stadelmann von seinen Studierenden und
bekleidete. Nachdem in
Kollegen verabschiedet. Die Feier bot nicht nur
all den Jahren die Chemie immer gestimmt
den Rahmen, auf den Ruhestand anzustoßen,
hat,
sie gab auch Gelegenheit in alten Zeiten
Professor und Kollege Christian Stadelmann
zu schwelgen.
leider verlassen.
der
HTW
Berlin
wurde
Seit 1999 arbeitete Herr
am
an
damaligen
Blankenburg.
übernahm
wird
er
die
uns
unser
hochgeschätzter
Stadelmann zunächst als Lehrbeauftragter
Wir danken Ihm für sein stets offenes Ohr
des
und wünschen für die Zukunft alles Gute.
Studiengangs
Konservierung
und
Neue Professur für
Naturwissenschaften
Zu Beginn des Wintersemesters wird Prof.
An die HTW Berlin bringt sie ihre Expertise in
Dr. Anna Schönemann, die Professur für
analytischer Chemie und Erfahrung mit der
Naturwissenschaften, in Nachfolge von Prof.
Untersuchung von Farb- und Bindemitteln wie
Dr.
Stadelmann,
auch modernen Materialien ebenso mit wie
innerhalb der Stu-
ihre nationale und internationale Erfahrung
diengänge
in der Archäometrie am Getty Institute und
KRG
und KR antreten.
Rathgen-Forschungslaborwie
auch
in
der
Denkmalpflege in Potsdam. Wir freuen uns
auf den Beitrag von Prof. Dr. Schönemann
in Lehre und Forschung, in Zusammenarbeit
mit
in
allen
Bachelor-
Restaurierungsschwerpunkten
und
Masterprogramm,
und
gratulieren ihr zur Annahme des Rufes!
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Vertretung im Schwerpunkt AHK
Aurélie
R.v.Bieberstein
vertritt
im
WiSe
servierung
16/17 Frau Prof. Dr. Jeberien in den Pro-
und
jektmodulen
gie ist sie seit
des
Schwerpunktes
AHK.
Archäolo-
Seit 2003 engagiert sich Aurélie R. v. Bieber-
2011
stein im Bereich der Hochschullehre für die
chaeoConcept
archäologische Konservierung, hauptsächlich
C o n s e r va t i o n
an der HE-Arc CR in Neuchâtel (CH). Ihr beson-
freiberuflich
deres Interesse für die Vernetzung der Fach-
tätig. Wir freu-
richtungen Archäologie und Konservierung
en uns, sie im
findet seine Wurzeln in Ihrem Doppelstudium
kommenden
der Konservierung/Restaurierung von archä-
Semester
ologischem Kulturgut (M.A. 1998) und der Ar-
Vertretung für Frau Prof. Dr. Jeberien in den
chäologie des Frühen Mittelalters (Promotion,
Projektmodulen
2016) an der Universität Paris Panthéon-Sor-
Archäologisch-His­
torisches Kulturgut begrü-
bonne. Mit der Zielrichtung einer immer ef-
ßen zu dürfen.
fizienteren Zusammenarbeit zwischen Kon-
mehr Informationen zu Aurélie R.v. Bieberstein
mit
Ar-
als
des
Studienchwerpunktes
Aufnahme ins ArcHerNet Archaeological Heritage Network
ko
Das Expertennetzwerk ArcHerNet startete
fen. Das Netzwerk ist beim Auswärtigen Amt
im April 2016 das Pilotprojekt „Die Stunde
angesiedelt, mit Geschäftsstelle beim Deut-
null – für eine Zukunft nach der Krise“. Das
schen Archäologischen Institut. Die Grün-
Projekt soll syrische Fachleute, Studierende
dungsmitglieder sind neben der HTW Berlin,
und zukünftige Entscheidungsträger beim
führende Institutionen aus Deutschland im
Wiederaufbau Syriens unterstützen. Es werden
Bereich Denkmalpflege.
Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen
Die HTW Berlin hat und wird im Zuge des
Architektur,
Denkmalpflege,
Projektes syrische Studierende in ihre Studi-
Bauforschung und Stadtplanung sowie im
engänge Konservierung und Restaurierung/
Handwerk in Deutschland und Ländern der
Grabungstechnik und Museologie aufnehmen.
Region ermöglicht.
Prof. Matthias Knaut setzt bei der Ausbildung
ArcHerNet versteht sich nicht als eine neue
auf neue Dokumentationstechnologien sowie
Institution. Vielmehr geht es darum, bereits
auf die Restaurierung und Lagerung von Ar-
vorhandene Kompetenzen zu bündeln und so
tefakten.
die notwendigen Synergieeffekte zu schaf-
mehr Informationen zum ArcHerNet
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Archäologie,
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Zwei Materialien - zwei Kammern
Abb. 1: Zustand vor den Maßnahmen
Ein mittelalterliches Messer mit Holzgriff
Metall bis auf den Kern auflösen. Um eine
war Gegenstand der Bachelorarbeit von
gleichgerechte Behandlung von beiden Mate-
Diana Azarova im Bereich archäologisch-
rialien zu ermöglichen, wurde im Rahmen der
historisches Kulturgut. Das Messer wies
Arbeit ein Zwei-Kammern-System entwickelt,
sowohl eine Salzbelastung der eisernen Klinge,
welches die Behandlung der beiden Kompo-
als auch eine Belastung der Holzkomponente
nenten separat voneinander und dennoch
mit Eisenverbindungen auf. Im Rahmen der
zeitgleich ermöglichte. Für die Umsetzung
Arbeit wurde eine konservatorische Lösung
wurden verschiedene Materialien für ein ge-
für diese Problemstellung entwickelt.
eignetes Dichtungssystem getestet und eine
konstruktive Lösung entwickelt. In einer wei-
Archäologische Kompositobjekte aus Eisen
teren Probereihe wurde die Extraktion von Ei-
und Holz stellen in der Restaurierung eine
senverbindungen aus Holzoberflächen getes­
große Herausforderung dar. Die individuell
tet. Dabei wurde der Extraktionserfolg des
anfallenden konservatorischen Maßnahmen
Komplexbildners DTPA mit gängigen Kom-
sind oft nicht miteinander kompatibel und
plexbildnern untersucht und verglichen.
können das Material angreifen. So bedarf die
Entsalzung von Eisen stark alkalischer Lösungen, die die Holzsubstanz schädigen. Im
Gegenzug
würde
Extraktion
von
haltigen
von Diana Azarova
eine
eisen-
Komponenten
aus der Holzoberfläche
durch
eine
Komplex-
bildnerbehandlung
das
Abb. 2: Schematische
Darstellung des ZweiKammern-Systems
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Besonders vielschichtig,
diese Schallplatten!
Beschichtete
Schallplatten
aufnahmeschallplatten
als
wurden
Selbst-
Ende
der
1920er-Jahre entwickelt. Sie ersetzten Mitte
der 1930er-Jahre die Wachsmatrizen für
Aufnahmen, bis sie in den 1940er-Jahren
von
Magnetbändern
nahezu
vollständig
verdrängt wurden. Sie werden heute noch
in anderer Materialzusammensetzung zur
Herstellung von Vinyl-Schallplatten und bei
DJs in Form von „Dub-Plates“ eingesetzt.
Beschichtete Schallplatten können aus einer Metall-, Glas- oder Papier-/Karton-Ba-
Abb. 2: Delaminiernde, rissige
sis bestehen, worauf eine Schicht aus Cel-
Schicht mit Schallrillen
lulosenitrat aufgebracht wurde. Die blanke
Das Hauptproblem in der Erhaltung dieser
Cellulosenitrat-Schicht
genug,
Unikate stellt die Delaminierung der informa-
dass sie während der Aufnahme mit dem
tionstragenden Kunststoffschicht vom Träger
Stichel geschnitten und nach einem kurzen
dar. Durch den Verlust der Schallrillen ent-
Härtungsverfahren abgespielt werden konn-
steht eine Fehlstelle in der Schallinformation.
te. Jede dieser Schallplatten ist historisch so-
Der Beginn einer Delaminierung äußert sich
wie materialtechnisch ein wertvolles Unikat.
in Form von Riss- und Schollenbildung in der
war
weich
Schicht. Die Schollen lösen sich nach einiger
Zeit vollständig und gehen verloren.
Im Zuge der Bachelorarbeit wurde eine Methode zur Festigung der delaminierenden
Schicht beschichteter Schallplatten erarbeitet. Anhand von Probereihen ist nach einer
geeigneten
Festigungsmethode
zwischen
Schicht und Träger der Schallplatten gesucht
worden. Hierfür sind Lösemittel- und Klebstoffsysteme getestet worden sowie die Applikation durch Lösemittel-Bedampfung in
einem geschlossenen System und die InjekAbb. 1: Zustandskartierung einer
beschichteten Schallplatte
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tion des Klebstoffs/Lösemittels.
von Larissa Kischk
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
TischventilatorenMaterial und Design
Die Masterarbeit von Laura Urban widmete sich einer Sammlung von Tischventilatoren aus den
Jahren von 1930 bis 1970 seitens der Objektforschung.
Dabei lagen die Schwerpunkte zum
einen auf der Identifikation der vorliegenden Kunststoffe und zum anderen auf der Erfassung
und Interpretation der Formgestaltung der Objekte.
Nach einer Einführung in die historische Ent-
historischer Beispiele vorgestellt.
wicklung des Ventilators wurden technische
Die Ergebnisse wurden anschließend mit der
Grundlagen und Bauformen von Ventilatoren
Sammlung verknüpft, indem diese bezogen
dargelegt. Es folgte eine detaillierte Einfüh-
auf verschiedene Merkmale der Formgestal-
rung in die Fourier-Transformations-Infra-
tung kategorisiert wurde. Betrachtet und in-
rot-Spektroskopie sowie die Interpretation
terpretiert wurde dabei die Gestaltung der
von Spektren exemplarisch ausgewählter
Flügel, Schutzkörbe, Ständer und Motorenge-
Objekte. Die gesammelten Ergebnisse der
häuse. Hierdurch konnte ein Überblick über
durchgeführten Analysen konnten genutzt
die gesamte Sammlung ermöglicht werden.
werden, um Zusammenhänge zwischen Ma-
Eine detaillierte Analyse und Interpretation
terialien und Formgestaltung unter Beach-
der Formgestaltung wurde abschließend an
tung des zeitlichen Kontexts zu erarbeiten.
drei für die Sammlung repräsentativen Ob-
Neben einer Einführung in die allgemeine De-
jekten vorgenommen, welche anhand ihrer
signgeschichte zwischen 1930 und 1970 wur-
Gestaltung in einen zeitlichen Kontext datiert
den zusätzlich spezifische Entwicklungen in
wurden.
der Formgestaltung von Ventilatoren anhand
von Laura Urban
Abb. 1: Ventilator Rotoflex 151 der Firma AS
Abb. 2: Ventilator HA2728 der Firma Philips
Abb. 3: Der Tischventilator 3710 der Firma Severin
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Blick in die Grube
Abb.2: In der Nachbereitung
erstellte Profilansicht
Abb.1: Orthogonale Ansichten der
ausgewählten Gruben auf ihren Errichtungs-
einzelnen Lagen einer Grube
vorgang und mögliche Verwendungszwecke
hin zu untersuchen. Um eine detaillierte Do-
Die Erforschung archäologischer Phänomene
kumentation der Befunde zu gewährleisten
aus verschieden skalierten Blickwinkeln ge-
kam das structure-from-motion-Verfahren
hört zum Alltag der Grabungstechnik. Neben
zum Einsatz. Die dicht mit Steinen gefüllten
der
ganzer
Gruben wurden im Negativ Lage für Lage er-
Landschaften leistet sie auch die Aufnahme
graben, wobei jede der Lagen in einem Mo-
kleinster Strukturen.
dell erfasst wurde. Die Zusammenführung
Eben dieser Blick auf kleinste Zusammen-
der Lagen zu Gesamtmodellen und deren vir-
hänge stand im Mittelpunkt der Bachelorar-
tuelles Schneiden ermöglichte das Erstellen
beit, die sich mit der Untersuchung zweier
von Profilansichten, wobei fehlende Steinun-
Befunde der Seddiner Grubenreihe beschäf-
terkanten aufgrund der engen Lage im Be-
tigte. Diese am „Königsgrab von Seddin“ lo-
fund zeichnerisch auf den Zentimeter genau
kalisierte Reihe aus perlenschnurartig auf-
rekonstruiert werden konnten. Diese Metho-
gereihten und mit brandrissigen Steinen
dik erwies sich als sehr zielführend: Neben
gefüllten Grubenbefunden gehört einem Phä-
Informationen zum Grubenaufbau erbrachte
nomen an, dessen Deutung sich bisher je-
die Untersuchung weitere Informationen für
der allgemeingültigen Aussage entzieht. Ziel
eine archäologische Deutung der Befunde.
umfassenden
Dokumentation
der Arbeit war es, die beiden exemplarisch
von Sophie Heisig
Abb. 3: Point cloud der
zusammengeführten
Lagemodelle
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Bergung und Bearbeitung von
fränkischen Dreilagenkämmen
Abb. 1: Im Block geborgene
fränkische Dreilagenkämme
Die Dreilagenkämme setzen sich aus jeweils
zwei Griffleisten und dazwischenliegenden
Zahnplättchen
zusammen,
die
mit
Eisenstiften vernietet sind. Als Material wurde
Knochen und Geweih gewählt. Die Form und
Verzierungen variieren: Es sind sowohl Kämme
mit einseitiger als auch mit doppelseitiger
Zahnung unter den Funden. Die Griffleisten
weisen meist Linien- und Kreisaugendekor
auf. Zahlreiche Grabungsberichte belegen,
dass Kämme in dieser Region häufig als
Grabbeigaben fungierten: Franken trugen ihre
Eine bis 2003 laufende Grabungskampagne
Haare in der Regel lang. Die Haarpflege hatte
in Büttelborn, Hessen, brachte Funde einer
einen so hohen Stellenwert, dass man auch
fränkischen Siedlung hervor. 1998 wurden
im Jenseits nicht darauf verzichten wollte.
dort mehrere Kämme als Grabbeigaben in
Blöcken geborgen. Eine Auswahl dieser Kämme wurde, gesichert in ihren Gipskappen, der
HTW Berlin übergeben. Hier sind vier Exemplare im Schwerpunkt Archäologisch-Historisches Kulturgut unter konservatorisch-restauratorischen Aspekten bearbeitet worden.
Nachdem anfangs nur die Röntgenaufnahmen
über die Form und die möglichen Bestandteile
informierten,
konnten
die
Kämme
nach
Auflösung des Blocks erstmals in ganzer
Gestalt betrachtet werden. Bis auf einige
Risse und abgebrochene Zinken waren die
Funde in einem guten Erhaltungszustand
und entsprachen nach ihrer Freilegung und
Abb. 2: Dreilagenkämme nach der
konservatorischen Bearbeitung
Klebung wieder nahezu ihrer ursprünglichen
Formgebung.
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von Sabrina Schaffarczyk
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Tschüss Wittler! Hallo Lloyd!
Der
Lastkraftwagen
Brot
verlässt
nach
Restaurierungslabor
Schwerpunktes
der
Firma
fünf
für
Wittler-
Jahren
das
Großobjekte
des
Materialien
und
Moderne
Technisches Kulturgut und kehrt ins Deutsche
Technikmuseum Berlin zurück.
Der Wittler-Brotwagen wurde am 21.03.2016
dem
Besitzer
zurückgegeben
und
im
Gegenzug der Personenkraftwagen Lloyd LP
300 als neues Kooperationsprojekt zwischen
Studiengang und Stiftung Technikmuseum
den Studierenden für Projektarbeiten zur
Verfügung gestellt.
Der seit 2007 an der HTW konservatorisch
bearbeitete
Brotwagen
war
1942/43
als
Lastkraftwagen mit Elektroantrieb gebaut
worden und war bis in die 1960er-Jahre in
Berlin im täglichen Einsatz.
Die Komplexität von Fahrzeugen besteht
darin, dass sie neben Abmessungen und
Gewicht auch einen vielschichtigen Aufbau
Abb. 1: Das Verladen des Wittlers
aufweisen. Mehrere Jahrgänge (2011-2016)
Abb. 2: Der Lloyd LP 300
von
Studierenden
ihrer
Projektzeiten
haben
mit
sich
den
in
Teilen
vielfältigen
Materialien und ihren Kombinationen, mit
besteht
der technischen Ausstattung ebenso wie dem
Sperrholz.
historischen Hintergrund des Lastkraftwagens
Brotwagen erscheint er aufgrund seiner
auseinandergesetzt.
kleinen Abmessungen und seines geringen
Wittler-Brotwagens
Teilbereiche
wurden
im
des
Rahmen
Gewichts
aus
mit
Im
Kunstleder
Vergleich
einfacher
in
der
bezogenem
zum
Wittler-
Handhabung.
Abschlussarbeiten
Er wird jedoch die Studierenden mit einer
wissenschaftlich untersucht, dokumentiert,
der Materialknappheit nach dem Zweiten
konserviert und entsprechend dem davor
Weltkrieg
erarbeiteten Konzept partiell restauriert.
stark
Der Lloyd LP 300, das jetzt beginnende
Herausforderungen stellen.
längerfristige Projekt, wurde zwischen 1950
Die Arbeiten am Wittler-Brotwagen wurden
bis 1952 von der Lloyd Maschinenfabrik GmbH
durch die RBB-Sendereihe „Ozon“ begleitet.
von
Semester-
und
hergestellt und ist auch unter der Bezeichnung
ko
„Leukoplastbomber“ bekannt. Die Karosserie
re
2016
geschuldeten
abgebauter
Kombinationen
Materialien
vor
neue
von Charlotte Klahold
Seite 12
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Zwischen Ruine und Hightech:
Das Kloster Lindow
Seit 2013 forschen Studierende der HTW Berlin
unter Leitung von Prof. Dr. Kay Kohlmeyer an
der Klosterruine Lindow im Ruppiner Land.
Die Anlage befindet sich im Lkr. OstprignitzRuppin in Brandenburg zwischen den drei
Seen Gudelack-, Wurz-, und Vielitzsee. Das
Nonnenkloster wurde vermutlich im Jahre
1230 durch den Grafen von Arnstein gegründet
und gehörte wohl dem Zisterzienserorden
an.
Im
Jahre
1638
brannten
Teile
der
Anlage ab. Danach diente das Baumaterial
der zerstörten Gebäude dem Wiederaufbau
der nahegelegenen Stadt Lindow und dem
Schloss Oranienburg.
Zur Erfassung und Erforschung wendeten
die
Studierenden
neuste
Verfahren
der
Dokumentationstechnik an. Im Mai 2016 wurde
auf Grundlage der im Jahre 2013 erfolgten
Georadarmessungen im Konventgebäude ein
Grabungsschnitt angelegt. Dabei konnte ein
Mittelpfeilersockel
nachgewiesen
werden.
Einen weiteren Forschungsschwerpunkt in
diesem Jahr bildete der Kreuzgang, den Max
Naumann durch seine Ausgrabungen in den
Jahren 1934/1935 freilegte. Dieser konnte
einen Teilabschnitt mit der dazugehörigen
Bodenpflasterung rekonstruieren.
Um die Ruine auch in Zukunft zu schützen und
ihren derzeitigen Zustand zu dokumentieren,
von Sophie Heisig
erfolgten parallel zu den Grabungsarbeiten
Aufnahmen
mit
dem
terrestrischen
Laserscanner.
Abb. 1: Schnitt 4, Planum 4
von Jona Schlegel
ko
re
2016
Abb. 2: Schnitt 5, Planum 2
Seite 13
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
8400 Jahre altes Baby im Block
Im November 2014 ergab sich für den
Schwerpunkt Grabungstechnik die Möglichkeit,
auf einem mesolithischen Gräberfeld bei
Groß Fredenwalde die Blockbergung eines
Säuglings durchzuführen.
Die C14-Analysen ergaben, dass es sich hier
um wohl die älteste Bestattung eines Kindes
in Mitteleuropa handelt. Dementsprechend
groß war das Interesse der internationalen
Fachpresse.
In einer kalkhaltigen Schicht hatten sich die
Überreste mehrerer Personen über einen
Zeitraum von bis zu 8600 Jahren erhalten.
Der Fundplatz war bereits in den 1960er
Jahren bei Bauarbeiten entdeckt und da-
Abb. 1: Blockzarge mit Säugling
bei teilzerstört worden. Wichtige Informa-
Abb. 2: Orthografisches Aufnahme
tionen gingen verloren. Bei Nachgrabungen
den uns bei der Konstruktion der Blockzarge
2012/2013 wurden weitere Skelette freige-
für eine Stollenbauweise mit abnehmbaren
legt, darunter auch ein im Verbund erhal-
Latten. So konnten wir den Block von unten
tener Säugling. Prof. Dr. Th. Terberger vom
abgraben und dann sukzessive unterfüttern.
Niedersächsisches Landesamt für Denkmal-
Die Freilegung des Säuglings erfolgte Anfang
pflege wandte sich an die HTW mit der Bit-
2016 an der HTW und ergab, dass dieser in
te, diesen im Block zu bergen. Die Heraus-
einer rötlichen Ockerschicht begraben wur-
forderung bestand darin, innerhalb von vier
de. Der Prozess wurde photogrammetrisch
Tagen einen ausreichend großen Block frei zu
dokumentiert. Aus der fotografischen Doku-
präparieren, ohne dabei vermutete angren-
mentation vor Ort entstand ein kurzer Film.
zende Gräber zu beschädigen. Wir entschie-
ko
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2016
von Janko Reichel
Seite 14
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Fachpraktikum AHK
Konservierung und Restaurierung / Grabungstechnik
Fachpraktikum WiSe 2015 /16
Urushi - Ein neues, altes Wundermittel?
Ein traditionelles Material zur Beschichtung, Klebung und Ergänzung
Der asiatische Lackbaum Rhus verniciflua
gibt beim Anschneiden einen Pflanzensaft ab, der als Lack weiterverarbeitet
werden kann. Dieser Lack wird in Asien
als Urushi bezeichnet. Mit Urushi können nahezu alle Materialien (Holz, Bambus, Textilien, Papier, Leder und Tierhaut,
Metall und Keramik) beschichtet werden
und weisen nach der Lackierung eine
hohe Resistenz gegen Umwelteinflüsse
auf. Je nach Erntegebiet und Spezies des
Baums gibt es geringe Abweichungen der
Komponenten, die Eigenschaften sind jedoch weitestgehend identisch.
Geschichte
Urushi kann unter Ausschluss von UVStrahlung und Sauerstoff, also unter
Bodenlagerungsbedingungen, ein- bis
zweitausend Jahre überdauern, ohne Abbauerscheinungen vorzuweisen. Der Zerfall beginnt erst nach der Bergung, wenn
das Objekt dem Licht und der Atmosphäre ausgesetzt ist.
In Japan und China konnten farbig lackierte, neolithische Objekte aus der mittleren Jomon - Zeit (3.000 - 2.000 v. Chr.)
und der Shang - Dynastie (1.800 - 1.100 v.
Chr.) geborgen werden. Demnach war die
Technik der Urushi - Verarbeitung bereits
weit entwickelt und wurde von Generation zu Generation weitergegeben. [1]
Verwendung und Eigenschaften
Bei direktem Hautkontakt mit nicht ausgehärtetem Urushi können teilweise
extreme, allergieähnliche Reizungen auftreten. Nach der Aushärtung ist Urushi
ungiftig und lebensmittelecht[1]. Daher ist
auf asiatischen Gebrauchsgegenständen
oft Urushi zu finden, er wurde aber auch
zur Oberflächenveredelung verwendet.
http://www.martinbaileyphotography.com/wp-content/uploads/2008/08/MBP_Joboji_20080807_2438.jpg
Abb. 1: Urushi Ernte - aus horizontalen Schnitten werden jährlich etwa 250 ml Lack gesammelt
Raw urushi besitzt eine braun - beige,
opake Farbigkeit, die bei Kontakt mit Sauerstoff rasch dunkelbraun wird. Es gibt
jedoch auch transparenten Urushi, der
mit Pigmenten eingefärbt werden kann.
Klebstoff und Ergänzungsmasse
Da Urushi auch als Klebstoff bzw. Ergänzungsmasse verarbeitet werden kann,
wurden besonders keramische Erzeugnisse nicht einfach weggeworfen, sondern mit Urushi repariert. Vermengt
man Mehl mit ein wenig Wasser und
fügt Urushi hinzu, erhält man ein Klebesystem mit sehr hoher Klebkraft. Dieser
Klebstoff wird als mugi urushi bezeichnet.
Die Ergänzungsmasse hingegen wird aus
fein- oder grobkörniger Erde (tonoko) mit
etwas Wasser angemischt, der ebenfalls
Urushi hinzugefügt wird.
Die Aushärtung der Klebung oder Ergänzung aus Urushimasse erfolgt in einer
Umgebung mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit (65-85% rF) und hohen Temperaturen von um die 25°C. [3]
Nach der Aushärtung kann die Ergänzung mit angefeuchtetem Schleifpapier
nachbearbeitet werden. Anschließend
wird eine weitere dünne und gleichmäßige Schicht Urushi aufgetragen, die kurz
antrocknet bevor man sie mit Goldpuder
beschichtet. Nach der Aushärtung kann
das überschüssige Goldpuder mit einem
Seidenwatte abgenommen werden.
Da ausgehärteter Urushi nicht reversibel
ist, entspricht dieses Material nicht den
heutigen
restauratorisch-konservatorischen Ansprüchen. Daher kann nicht
von einem Wundermittel in der Restaurierung gesprochen werden.
Dennoch wird die Tradition des Handwerks weiterhin hoch geschätzt und für
Reparaturmaßnahmen und Oberflächenveredelungen von Kunstobjekten aufrecht erhalten.
Literatur:
[1] Marianne Webb, Lacquer. Technology and Conservation. A Comprehensive Guide to the Technology
and Conservation of Asian and European Lacquer,
Oxford, 2000.
[2] Zhou Bao Zhong, The Protection of Ancient Chinese Lacquerware, in: Urushi. Proceedings of the
Urushi Study Group June 10-27, 1985, Tokyo, 1988. S.
http://static1.squarespace.com/
static/55f7310ce4b04ede8aab7edd/t/560464e8e4b075ee2ef7cc
cd/1443128552907/
Abb. 2: Spezielle Spachtel und Pinsel für Urushi
71-79.
[3] http://www.kintsugistudio.com/index.php/traditiAbb. 3 : Mit Goldpuder veredelte Urushi Reparatur
onelle-kintsugi-technik/urushi/ 22.09.2015, 13:10.
Johanna Lin Kühn
HTW Berlin, Konservierung und Restaurierung/Grabungstechnik
Schwerpunkt Archäologisch-Historisches Kulturgut
Wilhelminenhofstraße 75A, D -12459 Berlin
[email protected]
ko
re
2016
Seite 15
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Fachpraktikum AVF - MM
Die Trickfilmschleifen sind animierte, zyklische Bewegungsabläufe
auf beidseitig perforiertem 35mm-Zellulosenitratfilmträger, welche
man durch das Verbinden des ersten mit dem letzten Bild als eine
Endlosschleife abspielen kann. Diese Filme wurden mit dem Kinematografen auf die Wand projeziert und legten den Grundstein der
Heimkinokultur.
Der
Vorreiter
der
Kinematografie
ist
das
1834
von
W.
G.
Horner
entwickelte
Zoetrop, in welchem man durch die Rotation eines Zylinders den illusorischen Effekt eines
Bewegungsablaufes durch schmale Schlitze in der Zylinderwand beobachten kann.
Die Weiterentwicklung erfolgte über das Praxinoskop von Emile Reynaud, welcher 1880 die Projektion der bewegten Bilder des Zoetrops mittels Spiegelsystem und zwei Zauberlaternen an die
Wand übertrug und die Gebrüder Lumiere entwickelten daraufhin im Jahre 1895 das Kinétoscope
de projection mit Nutzung von perforiertem 35mm-Filmträger.
Der Spielzeug-Kinematograf wurde erstmals 1898 von der
Nürnberger Metall- und Lackierwarenfabrik Gebr.Bing AG
auf der Leipziger Mustermesse vorgestellt und bereits 1902
findet man in einem Katalog der Nürnberger Fabrik
für Metallspielwaren Ernst Plank KG die Aufführung
der Spielzeugfilme als “Extra-Filmsbilder - in Farben ausgeführt“. Auch die ebenfalls in Nürnberg ansässige Fabrik Georges Carette & Co. stellte die Spielzeugfilme
her.
Über
das
Hinzuziehen
verschiedener
Sammlungsbestände ist eine Zuordnung der Spielzeugtrickfilme
zum
jeweiligen
Produkthersteller
über
die
Beschriftung,
Originalverpackung,
Preislisten, die individuelle Bildfensternummerierung und Perforationslöcher möglich.
Die Trickfilmschleifen sind nicht photochemisch hergestellt, sondern wurden lithografisch
direkt auf den Blankfilm gedruckt. Der Druck erfolgte auf ein langes und breites Stück Zellulosenitratfolie, wo die einzelnen Films nebeneinander aufgedruckt und erst zum Schluss auf
die Breite von 35mm zurechtgeschnitten und perforiert wurden. Es handelt sich bei den Trickfilmschleifen um optisches Spielzeug, welches durch die industrielle Anfertigung für nahezu
jeden Haushalt erschwinglich waren.
Es handelt sich hierbei um die erste Form von Zeichentrick und ein alternatives Farbverfahren, welches neben der Virage, Tonung und Handkolorierung im professionellen Filmbereich bisher kaum Aufmerksamkeit erhielt.
laufendes Projekt von Lea-Aimee Frankenbach in Kooperation mit dem Bundesarchiv/
Filmarchiv und der Stiftung Deutsche Kinemathek Berlin; 2015 / 2016
Quellenangabe:
- http://www.sammeln-sammler.de/blechspielzeug/
- http://cartoonresearch.com/index.php/japanese-color-animation-1907-to-1945-part-2/
von Lea-Aimee Frankenbach
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Material - Beziehung - Geschlecht
Artefakte aus den KZ
Ravensbrück und Sachsenhausen
Im
Schwerpunkt
Materialien
und
Moderne
Technisches
Kulturgut
(MMTK)
am
Juni
30.
kooperative
zusammen
startete
2016
das
Forschungsprojekt
mit
Brandenburgische
der
Stiftung
Gedenkstät-
ten.
Nachdem
alle
in
naher
Zukunft
Überlebenden
der
Konzentrationslager verstorben
sein werden, gewinnen visuelle
und materielle Zeugnisse große Relevanz für
Beziehungen und Netzwerke im Lager und
die
die
Historiographie
der
NS-Konzen-
für das Forschungsprojekt, in dem über 900
die Herstellungstechnik. Zudem sollen in
Artefakte mit Blick auf Herstellungsweise,
Lehrprojekten konservatorische Konzepte für
Bedeutungen, sozial-kulturelle Funktionen,
unterschiedliche Materialgruppen entwickelt
Nachnutzungen und Sammlungsgeschichten
werden.
untersucht werden. Zu den Artefakten zählen
Das
beispielsweise Zigarettenspitzen, Miniaturen
Leitung von Prof. Günter Morsch (Stiftung
aus Zahnbürstenstielen, illustrierte Adress-
Brandenburgische Gedenkstätten Oranien-
und Notizbücher sowie bestickte Tücher.
burg) und Dr. Insa Eschebach (Stiftung
Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach
Brandenburgische Gedenkstätten Mahn- und
der ‚agency‘ im Sinne sozialen Handelns
Gedenkstätte
unter
Gewalt
sowie Prof. Ruth Keller (HTW Berlin) soll drei
unter
Berücksichtigung
Zwangsbedingungen
relationalen
Kategorie
Teilprojekte
fokussieren
der
re
2016
ihre
verwendeten
Materialien
und
und
der
trationslager. Hier liegt der Ausgangspunkt
Provenienz
Forschungsvorhaben
Ravensbrück,
unter
sowie
der
Fürstenberg)
mehrfach
Geschlecht.
Drei
auf
und
Motivik
Ikonografie sowie Objektbiografien, soziale
ko
Charakterisierung
von Julia Hammerschmied
mehr Informationen zum Projekt
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Forschungsprojekt »Waldglas«
Abb. 1: Mittelalterliche Holzasche-Glastropfen
geborgene Scherben der Grabungskampagnen 2012/13 mit optimiert geborgenen Gläsern hinsichtlich ihres Erhaltungszustands
verglichen. Untersucht wird insbesondere
der Einfluss des Trocknungsprozesses. Für
eine objektive wissenschaftliche Beurteilung
der Zustände wird mittels Analytik geprüft,
ob strukturelle Unterschiede in den korroDie Entnahme von Glasfunden aus dem
feuchten Bodenmilieu führt zur Beschleunigung von Korrosionsprozessen, die das Erscheinungsbild, speziell jedoch die Stabilität
abgebauter, archäologischer Gläser maßgeblich verändern. Vor allem mittelalterliche Gläser sind auf Grund ihrer Zusammensetzung
stark gefährdet. Einer inadäquaten Fundversorgung auf der Grabung folgen irreversible
Schäden an der Glassubstanz, ein hoher Material- und somit Informationsverlust, sowie
ein erheblicher Mehraufwand an Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen.
Das Projekt ‚Waldglas‘ erforscht in einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Konservierungswissenschaft,
Grabungstechnik
dierten Bereichen der Glasscherben je nach
durchgeführter Maßnahme vorliegen und ob
diese identifiziert werden können.
Die Forschungsergebnisse fließen in einen
Leitfaden
zur
verbesserten
Fundbergung
und Fundversorgung archäologischer Gläser
ein, der an die bestehenden Richtlinien der
Landesdenkmalämter anknüpft sowie deren
Umsetzung unterstützt.
Das Projekt wird in Kooperation mit der Universität Halle und der Universität Bamberg
durchgeführt sowie von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Seitens der
HTW erfolgen die Forschungsarbeiten unter
der Leitung von Prof. Dr. Alexandra Jeberien.
von Prof. Dr. Jeberien und Olga Emgrund
und Archäometrie das Korrosionsverhalten archäologischer Glasfunde mit dem
Ziel, die Methoden der Bergung und
Fundversorgung auf der Ausgrabung zu
optimieren, um die bestmögliche Erhaltung und wissenschaftliche Erschließung
von Glasobjekten zu gewährleisten.
Die Basis für das Forschungsvorhaben bildet
das Fundmaterial mittelalterlicher Glashütten
im Weserbergland. Es werden konventionell
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Abb. 2: Flachglasfragment im bodenfeuchten
Zustand; Abb. 3: Flachglasfragment nach der
Trocknung
mehr Informationen zum Projekt
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Gefahrenquelle VOCs – HTW
entwickelt neues Testverfahren
Trotz Filter- und Klimaanlagen
herrscht in vielen Museen
dicke Luft. Das liegt häufig
am Einsatz neuer Bau- und
Konstruktionsmaterialien
in Ausstellungsräumen und
Depots. In einem auf 30
Monate angelegten Projekt
wird an der HTW ein neues
Testverfahren zur Detektion
schädlicher Emissionen entwickelt und modellhaft in
drei naturkundlichen Museen
umgesetzt. Gefördert wird
das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung UmAbb. 1: Vorbereitungen im Labor zum Indikatortest nach Oddy
welt (DBU).
den
von
sich
besser einzuschätzen, um das Risiko von
in den letzten 40 Jahren an vielen Museen
emissionsinduzierten Schäden an wertvollem
weltweit durchgesetzt und gilt bis heute
Kunst- und Kulturgut zu minimieren.
Oddy
am
Britischen
sogenannten
als
alternativlos,
wenn
Dieser
es
hat
darum
Bau-
und
Konstruktionsmaterialien
geht,
kostengünstig und anschaulich die Eignung
Projektleitung: Prof. Dr. Alexandra Jeberien
oder auch Unbrauchbarkeit von Materialien
Wissenschaftliche
für die Verwendung im musealen Umfeld
Hildegard Heine
abzubilden. Jedoch sind der Aufbau und die
Kooperationspartner: Museum für Naturkunde
Durchführung des Oddy-Tests uneinheitlich;
Berlin, Zoologisches Institut und Museum der
auch die Auswertung der Ergebnisse gilt als
Ernst-Moritz-Arndt-Universität
extrem subjektiv. Ziel des Projekts ist daher,
Zentralmagazin
einen
Sammlungen der Martin-Luther-Universität
zu
Test
mit
entwickeln,
einheitlichem
der
objektiv
Equipment
messbare
Mitarbeit:
Dipl.-Rest.
Greifswald,
Naturwissenschaftlicher
Halle-Wittenberg
und reproduzierbare Ergebnisse zu einem
von Prof. Dr. Alexandra Jeberien
vertretbaren Preis liefert. Das neue Verfahren
und Hildegard Heine
soll
ko
Oddy-Test.
Museum
re
dabei
2016
helfen,
das
Gefahrenpotential
mehr Informationen zum Projekt
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Students for Sustainability
in Conservation
Students for Sustainability
in
Conservation
(SSiC)
was created to address the
environmental
conservation
impact
in
of
everyday
practice. The group, which
launched
this
summer,
provides
a
forum
for
students,
educators
and
anyone in the conservation
and cultural heritage community to discuss sustainability and exchange ideas and initiatives.
The cultural heritage sector is beginning to
Projects currently featured on the page
address sustainability, looking at climate
include initiatives to save energy by posting
control, storage, shipping and lighting, but
“Turn Me Off” stickers around the lab or studio.
there is no universal standard for practices
Resources discussing usage of electricity and
and policies. Green strategies are becoming a
energy can be found on the site as well as
part of mission statements of museums and
stickers to print off and post around the lab.
larger institutions; however, the issue is still
not being addressed at a lower level. SSiC is
aimed at raising awareness to this matter and
addressing the duality of conserving cultural
heritage and the planet.
Conservators individually can make a huge
Various recycling programs are outlined with
impact environmentally by making simple,
ideas and suggestions on how to get started
small
promote
with similar initiatives at your own studio. A
sustainability for the daily practice and
recycling program at Cardiff University, set up
provides an international, interactive forum to
by MSc Conservation Practice student Jenna-
share accessible ideas and options that can be
Marie Taylor shows how labeled bins in the
easily implemented. Initiatives as simple as
lab can result in more recycling of plastics.
using recycled paper towels or remembering
Ms. Taylor researched which plastics can be
to turn off your computer can have a huge
recycled at Cardiff and has set up bins around
impact. SSiC’s Facebook page outlines ideas
the lab labelled with do’s and don’ts for
and highlights programs to make everyday
recycling.
changes.
SSiC
aims
to
conservation more sustainable.
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
The University of Amsterdam will begin a
for students worldwide which encourages
trial for a recycling program for disposable
participation and offers the opportunity to
nitrile gloves in September. The program,
exchange and share ideas, opinions and
called RightCycle, is a partnership between
ask questions, we can inspire each other to
Kimberly Clark and TerraCycle. The program is
make choices which curb the environmental
simple: instead of throwing away your gloves
impact of conservation and promote greener
after use, simply put them in the recycling
practices in everyday life.
bin. When the bin is full, TerraCycle picks up
the gloves, which are then broken down into
SSiC aims to expand and raise awareness not
reusable plastic and used to make items such
only on a personal level, but as a discipline.
as patio furniture.
SSiC aims to draw the attention of conservation
students
and
educators
globally,
impact
and
their
e ve r y d ay
practices
by
that
showing
small
steps make a
difference and
that everyone
Abb. 1: RightCycle by Kimberly-Clark
can contribute
Resources, articles and information about
to a more sustainable profession. By initiating
programs and initiatives can be found online
an ecological consciousness at the educational
on the SSiC Facebook page. SSiC provides
level, getting in the habit of incorporating
not only a platform for conversations and
sustainable
sharing of ideas, but a resource for articles,
making process and using more sustainable
information
materials, the conservation community can
and
resources
regarding
measures
into
our
decision
sustainability in conservation.
help not only to save our cultural heritage,
SSiC, which is currently active on social media
but also prevent the destruction of the planet
(Facebook and Twitter) is designed primarily
for which we are practicing conservation.
for students and is the first interactive
by Caitlin Southwick,
resource to open up communication and
Student in Conservation and Restoration at
encourage cooperation globally. As a student,
the Universtity of Amsterdam
it is often difficult to feel that one has the
power to make a difference or to be heard.
For more information contact:
The idea behind this new forum is to get
[email protected]
students involved and show them how they
can make a difference. By providing a platform
ko
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or SSiC on facebook
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Irene Pamer und
Alexander Gatzsche
Irene
Pamer
und
Alexander
Gatzsche
ko | re: Warum eigentlich Grimma?
absolvierten letztes Jahr ihren Master in
Wir haben im Umkreis von einer circa
Konservierung/Restaurierung an der HTW
einstündigen
Berlin im Schwerpunkt AHK. Sie gründeten
gesucht, da wir so an alte Kontakte anknüpfen
vor
konnten und zumindest eine Großstadt in
Kurzem
ein
Restaurierungsatelier
in
Erreichbarkeit
von
Leipzig
direkter Umgebung hatten. Wir sind durch
Grimma, Sachsen.
zwei
Autobahnanschlüsse
nach
Dresden,
Halle und Berlin auch sehr gut angebunden.
ko | re: Wann habt ihr den Entschluss gefasst,
euch selbstständig zu machen?
ko | re: Warum eine GbR?
Schon vor dem Bachelorabschluss haben
Die Gemeinschaft bürgerlichen Rechts ist
wir das in Betracht gezogen, da wir eher
für uns nicht zwingend notwendig gewesen,
die Flucht nach vorne antreten wollten. Das
allerdings
heißt, dass wir uns so ein gemeinsames
die
strukturiertere
Möglichkeit.
Die
Leben aufbauen und nicht den Arbeitsstellen
GbR
ist
vertraglicher
und
nachreisen wollen.
steuerlicher
aufgrund
quasi
der
ein
Gesamtsituation
Zusammenschluss
aus
mehreren Freiberuflern gleicher Rechte. Wir
ko | re: Wie war eure Ausgangssituation?
erwirtschaften gemeinsam und können unter
Wir haben schon länger eine passende
einem Namen arbeiten. In die GbR können
Immobilie gesucht, die es zulässt, Arbeit
wir weitere Freiberufler aufnehmen, was uns
und Privates zusammen aufbauen zu können.
die Möglichkeit einräumt, entsprechend der
Dabei kam noch der Punkt dazu, dass wir
Projektgröße unser Team zu erweitern.
die
Idee
eines
Mehrgenerationenhauses
mit Alexanders Eltern zusammen umsetzen
ko | re: Welchen Schwerpunkt bietet ihr an?
wollten. Darüber hinaus lag uns am Herzen,
Wir
auch ein Haus mit Geschichte zu erwerben.
archäologischen Objekte zu Hause. Darüber
Zur Auswahl standen also alte Bauerngehöfte
hinaus sind wir auf die Materialgruppen
oder Gasthöfe. Es wurde dann letzteres. Das
Metall,
gesamte Gebäude war bereits bewohnbar,
Der
aber vieles ist renovierungsbedürftig gewesen.
technologischen
sind
grundsätzlich
Glas
und
besondere
im
Keramik
Bereich
spezialisiert.
Schwerpunkt
Ausrichtung
der
unserer
ist
die
Anwendung von digitalen 3D-Technologien
ko
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
mit
eigenem
3D-Scanner
und
-Drucker.
ko | re: Wie hat die HTW euch auf den
Unser nächstes Ziel ist die Anschaffung
Berufseinstieg vorbereitet?
einer Flugdrohne zur Erstbegutachtung von
Die
hoch gelegenen Objekten wie Statuen oder
unterschiedlichen
Kirchenaltäre.
darüber hinaus wurde von uns entsprechend
Darüber
hinaus
arbeiten
HTW
bietet
zu
den
Vergabeverfahren.
Alles
der
zurzeit in Abydos (Ägypten) und Wad Ben
besuchten wir beispielsweise einen Kurs zur
Naga (Sudan).
Erstellung eines Businessplans.
ko | re: Wo bekommt man Unterstützung für
ko | re: Ein Rat von euch für die Studenten
den Berufseinstieg?
und Praktikanten?
gibt
Restaurierung
nur
es
im
im
Fördermaßnahmen
Bereich
Rahmen
zur
von
regionalen
selbst
Modul
wir auf verschiedenen Grabungsprojekten,
Unterstützung
Wahlfächer
ein
organisiert.
So
Für das Leben als freiberuflicher Restaurator
braucht
es
viel
Eigeninitiative
und
Durchhaltevermögen. Es ist wichtig, das
Entwicklung. Als Restauratorenatelier hat
eigene
Fach
man hier immer einen gewissen Vorteil der
und
„Besonderheit“ bei Förderanträgen, die man
anzueignen. Man kann dann seine Projekte,
unbedingt auch herausstellen muss. Es gibt
seinen Arbeitsplatz und meist auch seine
noch Hilfsangebote in Form von Seminaren
Arbeitszeit flexibel gestalten und sich an
zum Berufseinstieg. Ansonsten sieht es eher
einem der tollsten Berufe erfreuen.
sich
umfassend
auch
zu
beherrschen
Alleinstellungsmerkmale
mau aus.
ko | re: Wir danken euch sehr für eure Zeit
ko | re: Gibt es Netzwerke in Sachsen?
und den Einblick in das Berufsleben! Weiterhin
In Sachsen gibt es an sich kaum Netzwerke
viel Erfolg für die Selbstständigkeit!
im öffentlichen Bereich. Wir sind natürlich
im VdR, der uns auch bei der Einstufung als
Freiberufler gegenüber dem Finanzamt sehr
geholfen hat. Hier gibt es die Landesgruppe
für Sachsen und, für uns speziell interessant,
den
Leipziger
Darüber
privat
hinaus
Restauratoren-Stammtisch.
sind
organisierten
Restauratoren.
wir
Netzwerk
in
einem
Leipziger
Kontaktdaten:
Alexander Gatzsche und Irene Pamer, GbR
www.culturartis.de
ko
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Prof. Dr. Alexandra Jeberien
Prof. Dr. Alexandra Jeberien leitet seit 2010
Eruierung von potentiellen Projektpartnern
den
Konserverierung
und der Aufbau einer mittel bis langfristigen
Archäologisch-
Zusammenarbeit, um diese Kompetenzen in
und
Studienschwerpunkt
Restaurierung
von
Historischem Kulturgut. Im nun kommenden
Zukunft anbieten und vermitteln zu können.
Semester nutzt sie die Möglichkeit, sich
Geplant
stärker den nassgelagerten archäologischen
zukünftig
Funden zu widmen.
Kooperationspartnern
ist,
diesen
Vorort
Teil
und
der
bei
Ausbildung
/
mit
den
durchzuführen.
Die
Ausrichtung auf den asiatischen Raum stellt
hierbei zwar eine zusätzliche Herausforderung
ko | re: Sie werden im Herbst einen
dar. Bietet aber auch die Möglichkeit andere
Forschungsaufenthalt antreten. Wo?
Sicht-
Im Forschungs- oder Freisemester hat man
der
die
spezifischen
erschließen
Forschungsthema zu widmen. Das kann ein
(Sprachen,
Projekt mit einem Museum in der Region
über lange Zeiträume und Distanzen, neue
umfassen aber auch ortunabhängig und
Vermittlungsformen etc.) in die Lehre zu
weltweit stattfinden. In der Tat plane ich viel
implementieren.
Möglichkeit,
sich
einem
und
Vorgehensweisen
innerhalb
Konservierungswissenschaften
und
wesentliche
Interkulturalität,
zu
Aspekte
Organisation
unterwegs zu sein, unter anderem in China,
und mich intensiv mit der Konservierung
ko | re: Wie wird ihr Forschungssemester
und Restaurierung von Unterwasserfunden
finanziert?
auseinanderzusetzen.
Zunächst hat jede/r HochschullehrerIn an
der HTW in bestimmten Abständen das
ko | re: Was war der Antrieb für dieses
Recht, ein Freisemester wahrzunehmen und
Forschungsprojekt?
Forschungsvorhaben und / oder künstlerische
Leider ist die Konservierung und Restaurierung
Projekte
organischer Objekte, speziell nassgelagerter
ist
archäologischer Funde, im KRG Curriculum und
entsprechend dankbar für diese Möglichkeit
somit als Methodenkenntnis für Studierende
bin! Alle anderen notwendigen Mittel (Reisen
des
etc.) kommen von externen Stiftungen und
Archäologisch-Historischen
Kulturguts
stark unterrepräsentiert. Das begründet sich
umzusetzen.
demnach
die
Der
Hauptträger
Hochschule,
der
ich
Drittmittelgebern.
unter anderem in der fehlenden technischen
Ausstattung und den räumlichen Kapazitäten.
Ziel
ko
re
des
2016
Freisemesters
ist
daher
die
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
ko | re: Wie hoffen Sie die
ko | re: Was werden Sie am meisten von
Forschungsergebnisse in den universitären
Deutschland und der HTW vermissen?
Alltag einbringen zu können?
Mit Sicherheit family and friends. Und soo
Es sollen ja ganz neue Möglichkeiten für
lange bin ich auch wieder nicht weg. Bestimmt
Inhalte, die wir bisher nur sehr limitiert
bleibt die HTW in 100ten von Mails präsent.
anbieten können mit den Partnern geschaffen
Wir haben alles gut vorbereitet, aber wie sagt
werden. Wie diese im Detail aussehen können,
man: das Teufelchen steckt im Detail?
ist noch nicht präzise vorauszusagen und
wird im kommenden Semester hoffentlich zu
ko l re: Wir danken Ihnen sehr für Ihre Zeit und
erschließen und planen sein.
wünschen Ihnen ein spannendes und in jeder
Hinsicht erfolgreiches Forschungssemester!
ko | re: Welche Erwartungen verknüpfen Sie
mit Ihrem Aufenthalt?
Natürlich hoffe ich interessante Objekte und
Projekte, sowie tolle und – typisch für das
junge China – bestimmt gigantische Museen,
Labore und Ausrüstungen kennenzulernen.
Der fachliche Austausch mit den chinesischen
KollegInnen
wird
sicherlich
ebenfalls
spannend und bereichernd.
ko | re: Wieso wählten Sie China als Reiseziel?
Manche
Zufall:
Dinge
im
ergeben
Zuge
wissenschaftlichen
Schiffahrtmuseums
sich
meiner
Beirat
auch
per
Tätigkeit
im
des
Deutschen
Bremerhaven
wurde
die Idee an mich herangetragen, mit einem
erst jüngst für Nassholzfunde eingerichteten
chinesischen Museum einen Austausch oder
eine Kooperation zu organisieren.
ko
re
2016
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Eva Wentland
Seit 2012 studiert Eva Wentland an der
Kunststoffrestaurierung
HTW
Moderne
unter anderem mit den cellulosenitratbasierten
Materialien und Technisches Kulturgut. Im
Triolinfußböden in den Meisterhäusern des
6. Fachsemester, vor dem Beginn ihrer
Bauhauses Dessau-Roßlau. Als drittes hat
Bachelorarbeit, fasste sie den Entschluss,
mich Lutz Strobach im Restaurierungshangar
eine
des
Berlin
Auszeit
im
zu
Schwerpunkt
nehmen.
In
den
zwei
Militärhistorischen
auseinandergesetzt,
Museums
Berlin-Gatow,
Berlin,
Urlaubssemestern hat sie eine Reihe von
Flugplatz
willkommen
Praktika absolviert.
geheißen. Hier bekam ich einen Eindruck
von der Problematik der Freibewitterung
und begann ein Maßnahmenkonzept für ein
Warum hast du für ein ganzes Jahr
Kunststoffgroßobjekt. Das letzte Praktikum
dein Studium unterbrochen?
absolvierte ich in Hamburg am Museum
Erst dachte ich daran, nur ein Semester
der Arbeit und im Hafenmuseum. Hier habe
auszusetzen, aber verwaltungstechnisch ist
ich vor allem theoretisch mit Großobjekten
es an der HTW einfacher, im vorgeschriebenen
gearbeitet.
Sommer-/Wintersemesterplan zu bleiben.
ko | re: Wie hast du das finanziert?
ko | re: Wo hast du Praktika gemacht?
Studiengebühren?
Begonnen habe ich mit einem Praktikum
Ich hatte mein Budget für Auslandsaufenthalte
im Maschinenmuseum Kiel-Wik. Ich hoffte,
während
grundlegende Kenntnisse über historische
Praxissemester
technische Sachverhalte zu erlangen. Dazu
ausgeschöpft.
muss gesagt werden, dass ich die ersten
Praktikumsplätze, von denen ich mir inhaltlich
zwei Semester an der HTW im Schwerpunkt
etwas
archäologisch-historisches Kulturgut studiert
machbar waren. In Hamburg kam ich bei
habe und einige Vorlesungen zu technischen
meiner Familie unter und konnte obendrein
Grundlagen
zwei
mein Zimmer in Berlin untervermieten. In
Monate bei dem Ehepaar Horter haben das
Kiel habe ich vor allem von Spaghetti mit
mehr als wettgemacht, auch wenn unsere
Knoblauch, Öl und Chili gelebt.
verpasst
habe.
Die
des
Studiums
in
Glasgow,
Darum
versprach
leider
und
suchte
die
schon
im
Schottland,
ich
mir
kostengünstig
ethischen Ansätze in der Restaurierung sehr
unterschiedlich sind. Meine zweite Station
war das Restaurierungsatelier Keller Linke
GbR. Dort habe ich mich vor allem mit der
ko
re
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
ko | re: Welche Vor- und Nachteile hat das
Pausieren?
Ich habe das Gefühl, ein realistischeres Bild
von der Restaurierungsarbeit bekommen zu
haben. Es ist aber auch unangenehm, aus der
ideellen wissenschaftlichen „Hochschulblase“
herauszufallen. Die Vorteile während des
Studiums zu pausieren liegen für mich im
Semesterticket,
in
den
Vergünstigungen
für Studierende bei Krankenkasse, ICOMKarte und Kinobesuchen. Außerdem gefiel
mir der Gedanke, wieder zur Hochschule
zurückzukehren. Nachteile fallen mir ehrlich
gesagt keine ein, nur dass ich ruhig Zeit für
Urlaub hätte einplanen können.
ko | re: Was nimmst du für deinen weiteren
Studienverlauf mit?
Ein
Bachelorobjekt!
Durch
die
unterschiedlichen Praktika kann ich besser
einschätzen,
abzielen.
worauf
Meine
die
Studieninhalte
Wertschätzung
für
das
Studieren an sich ist gestiegen. Wichtig für
mich war die Erfahrung, dass man sich die
Zeit nehmen darf, sich eingehend mit Themen
zu beschäftigen, die einen interessieren.
ko l re: Wir danken dir sehr für deine Zeit
und die Beantwortung unserer Fragen und
wünschen dir weiterhin alles Gute und erst
einmal viel Erfolg für die Bachelorarbeit!
ko
re
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Rose MaGee
Rose MaGee studiert im 2. Bachelorsemester
ko l re: Wie kamst du auf Idee Restaurierung
KRG an der HTW Berlin im Schwerpunkt
zu studieren?
Archäologisch-Historisches Kulturgut.
Ich
Geboren
Großbritannien.
Ausgrabung in der Nähe von Göttingen
Spannend ist es zu erfahren, wie sie vor einem
gearbeitet und wusste damals sofort, dass ich
Jahr an die HTW gekommen ist und wie sie
unbedingt etwas im Bereich archäologischer
mit der Sprachbarriere zurechtkommt.
Objekte machen möchte.
ko
ko l re: Warum wolltest du an der HTW Berlin
l
re:
wurde
sie
Welche
in
Form
von
schulischer
habe
auf
einer
archäologischen
Ausbildung hast du bisher in GB genossen?
zu studieren?
Meine
keine
Ich fand, dass mir für meinen Studienwunsch
gelernte
nicht so viele Hochschulen zur Auswahl
schulische
spezielle
Laufbahn
Ausrichtung.
Ich
hatte
bin
Tätowiererin und habe neben meiner Arbeit
standen.
Ich
wollte
unbedingt
auf
dem
hier in Deutschland ein englischsprachiges
Kontinent bleiben und da kam mir die HTW
Fernstudium im Fach Geschichte begonnen.
Berlin am attraktivsten vor. Vorallem finde
Bisher habe ich es jedoch nicht abgeschlossen,
ich Berlin super, da es sehr multi-kulti und ist
da es relativ teuer ist.
und es immer etwas Neues zu entdecken gibt.
Wie hast du dich auf das Studium vorbereitet?
ko l re: Wo hast du Deutsch gelernt bzw. dein
Ich habe verschiedene Praktika gemacht und
Deutsch vertieft?
sehr viele Museum besucht.
In Großbritannien lernt man in der Schule
mehrere Sprachen, aber leider legen die
ko l re: Wie könnte man internationalen
Briten nicht so viel Wert auf das Erlernen
Studierenden den Einstieg in den Studiengang
einer zweiten Sprache. Ich habe Französisch,
an der HTW zu erleichtern?
Deutsch (ca. 4-5 Jahren) und Mandarin (1
Ich habe viel Glück mit meinen Kommilitonen.
Jahr) in der Schule gelernt. Deutsch habe
Sie haben viel Geduld mit mir und meinen
ich
nie
Fragen und helfen mir, wenn ich nicht mehr
wieder gesprochen bis ich nach Deutschland
weiter weiß. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn
umgezogen bin. In Deutschland musste ich
mehr Deutschkurse angeboten würden.
aber
nach
dem
Schulabschluss
quasi wieder von null starten.
ko l re: Vielen Dank für das Interview und das
ko l re: Hast du Probleme dem Inhalt in den
du die Zeit gefunden hast. Wir wünschen dir
Veranstaltungen zu folgen?
weiterhn viel Erfolg für die Eingewöhnung in
Immer, vorallem wenn ich mal kurz abgelenkt
die deutsche Sprache und für dein Studium.
bin. Ich bin fast täglich in der Bibliothek und
arbeite den Lernstoff nach. Das klappt bis
jetzt aber ganz gut.
ko
re
2016
Seite 28
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Amelie Mohrs
Amelie Mohrs schloss im Frühjahr 2016
ko | re: Was möchtest du mit
ihr
dem Master erreichen?
Bachelorstudium
im
Schwerpunkt
Grabungstechnik-Feldarchäologie mit einer
Für mich ist es wichtig, einen Abschluss zu
Arbeit über den Fundplatz Gortz, Lkr. Potsdam-
erlangen, der einem die Möglichkeit offen
Mittelmark, ab. Seit April studiert sie im
lässt, in der Forschung weiter zu arbeiten
Masterstudiengang
über ein Dissertationsprojekt oder in die
Dieser
Landschaftsarchäologie.
Studiengang
Fachbereiche
wird
durch
Geowissenschaften
die
sowie
Berufswelt einzusteigen.
An der FUBerlin werden die Masterstudiengänge
Geschichts- und Kulturwissenschaften der FU
Landschaftsarchäologie
Berlin und der HTW getragen.
Archäologie angeboten.
und
Prähistorische
ko | re: Worin bestehen die Unterschiede?
ko | re: Wann hast du dich für das
Prähistoriker
sind
Masterstudium an der HTW/FU entschieden?
spezialisiert
Das stand für mich schon am Beginn des
auf
Bachelors fest.
Landschaftsarchäologen
und
bestimmte
in
einer
Zeitspanne
konzentrieren
kulturhistorische
sich
da
Bereiche.
untersuchen
die
Mensch-Umwelt-Komponente und wie diese
im Verhältnis stehen.
ko | re: Wäre der Berufseinstieg auch
mit einem Bachelor-Abschluss möglich?
Das ist schwierig zu beantworten. Vielleicht
ko | re: Wie läuft die Kooperation zwischen
wäre es sogar einfacher, da man mit dem
HTW und FU Berlin?
Masterabschluss höher qualifiziert ist und
Die
dementsprechend „teurer“ ist. Es kommt aber
unterschiedliche Kenntnisse und Erfahrungen
immer darauf an, was man machen möchte.
auf. Zum Beispiel sind nun Studierende aus
dem
Masterstudierenden
Fachbereich
weisen
Geographie
dabei,
sehr
die
ko | re: Kann man sich innerhalb des Masters
vorher nur wenig mit Archäologie zu tun
spezialisieren?
hatten. Die einzelnen Bereiche befruchten
Man kann seine Fähigkeiten auf gewisse
sich aber gegenseitig und es gibt einen regen
Bereiche
sich
Austausch unter uns Studierenden. Darin
die
besteht auch das Ziel dieser Kooperation
konzentrieren
spezialisieren
wie
zum
und
Beispiel
auf
Erfassung von Strukturen in 3D. Es werden
zwischen HTW und FU.
viele Möglichkeiten gezeigt. Das erleichtert
den Einstieg, aber die Vertiefung basiert auf
Eigeninitiative.
ko
re
2016
Seite 29
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
ko | re: Gibt es im Studien-Alltag Unterschiede
zwischen dem Studium an der Hochschule
und der Universität?
Bisher sind kaum Unterschiede erkennbar,
da der Studiengang klein ist und wir sehr
viel zusammen in der Gruppe arbeiten. Die
meisten Prüfungsleistungen werden noch an
der HTW absolviert. Mehr Eigeninitiative als
im Bachelor ist natürlich notwendig.
ko | re: Warum müssen die FU-Studierenden
vier Semester, die HTW-Studierenden nur
drei Semester studieren?
Das
liegt
an
der
Bachelor-/
Masterstudienordnung: Der Bachelor an der
FU sieht nur 6 Semester vor, an der HTW
sind es 7 Semester. Dadurch haben die HTWBachelorabsolventen
bereits
mehr
ECTS-
Punkte erhalten.
ko
|
re:
Gibt
es
in
Deutschland
ein
vergleichbares Studium?
Landschaftsarchäologie ist ein junges Fach
aus verschiedenen Fächerkombinationen. In
Deutschland gibt es viele Masterstudiengänge
im
Bereich
Archäologie,
Denkmalpflege,
Geographie etc., aber diese Kombination mit
der Grabungstechnik ist wohl einzigartig.
ko l re: Vielen Dank für den Einblick in den
Masterstudiengang
Landschaftsarchäologie!
Dir weiterhin viel Erfolg und Spaß für deinen
Studienabschluss.
ko
re
2016
Seite 30
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Colour in Film
Am
2.
und
3.
März
fand
die
erste
internationale Konferenz ‚Colour in Film‘ in
Abb. 1: Podiumsdiskussion Colour in Film
2016 in London
London statt. Neben anderen Einrichtungen
wie The Colour Group (GB) und das British
hin zu Farbwissenschaften. Dabei werden
Film Institute war auch Prof. Dr. Ulrich
verschiedene
Rüdel vom KRG-Studiengang Audiovisuelles
und Arbeiten dem interessierten Publikum
und Fotografisches Kulturgut – Moderne
vorstellen. Vorführungen von Filmausschnitten
Medien (AVF-MM) an der Organisation und
bereichern die Beiträge zusätzlich und bieten
Durchführung maßgeblich beteiligt.
die passende Ergänzung zur Theorie. Allen
Sprecher
ihre
Fachgebiete
Interessierten, die mehr über Farben im
Aufgrund
(alle
des
Tickets
großen
waren
Besucheransturms
ausverkauft)
und
Kino und als Teil des kulturellen Erbes, deren
Restaurierung
und
Reproduktion
erfahren
der positiven Resonanz wird es 2017 die
wollen, wird ein umfassendes und spannendes
zweite Auflage ‚Colour in Film‘, ebenfalls
Programm geboten.
von Fabian Eltz
in London, geben. Das Datum steht noch
nicht fest, wir werden aber via Newsletter
darüber
informieren.
Das
Themengebiet
schlägt dabei wieder einen weiten Bogen:
von
Farbe
in
der
Filmrestaurierung
@ColourGroupGB
#COLinFILM
bis
Mehr Informationen zu Colour in Film
ko
re
2016
Seite 31
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Besuch im Studiengang
Konservierung und
Restaurierung/Grabungstechnik
Am
18.
Juli
2016
besuchten die Teilnehmer
des
von
der
Orient
Abteilung des Deutschen
Archäologischen Instituts
organisierten
und
vom
Auswärtigen Amt finanzierten
Iraqi-German-Exper-
tise-Programmes den Studiengang KRG der HTW
Berlin.
Ziel war es, den Besuchern
Studienstrukturen
und
-bedingungen zu vermitteln
und anhand ausgewählter
Projekte die Inhalte und Ausrichtung der
Methoden zur Erforschung von Kulturgütern
Ausbildung im Kulturgüterschutz an der HTW
und
Berlin zu verdeutlichen. Nach einem durch die
angeboten.
Studierenden gestalteten Vortragsprogramm,
absolvieren im Sommer 2016 den ersten Teil
das durch anregende Q&As begleitet wurde,
des Programms und halten sich von Mitte
hatten die Besucher aus dem Irak Gelegenheit,
Juli bis September in Berlin auf. Weitere
die Labore des Studiengangs zu besichtigen
Kursmodule der nächsten Jahre werden sich
und sich über Ausstattung und Geräte und zu
mit grabungstechnischen Grundlagen befassen
informieren.
und ein umfangreicheres Engagement der
Das
auf
vier
Jahre
konzipierte
German-Expertise-Programme
die
Vermittlung
von
Iraqi-
fokussiert
Grundlagen
Bewertung
Die
ihrer
rund
Erhaltungszustände
20
Teilnehmer
HTW Berlin am Kursprogramm beinhalten.
Die Veranstaltung schloss mit einem Meet
des
& Greet bei Tee und Snacks ab und bot
Kulturgüterschutzes an bereits berufstätige
Gelegenheit für weiterführende Gespräche
KollegInnen, die als QuereinsteigerInnen an
und Ausblicke in die kommenden Jahre.
den archäologischen Stätten im Irak tätig
sind. Hierbei werden grundlegende Techniken
von Prof. Dr. Alexandra Jeberien
wie Dokumentation und Bauaufnahme oder
ko
re
2016
Seite 32
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Cinema Ritrovato /
FIAF Congress 2016
Bereits seit Jahren ist das
Filmfestival Cinema Ritrovato
in
Bologna
ein
etablierter
Bestandteil im Schwerpunkt
Audiovisuelles und Fotografisches Kulturgut – Moderne
Medien (AVF-MM). Es stellt
die
zu
praktische
der
Ergänzung
filmgeschichtlichen
Lehre von Prof. Koerber im
4.
Fachsemester
und
den
Seminaren von Prof. Dr. Rüdel
im 6. Fachsemester dar.
Abb. 1: Charles Chaplin‘s »Modern Times« auf dem Piazza Maggiore in Bologna
In Verbindung mit dem Filmfestival wurden
von „Der müde Tod“, die bahnbrechende
Seminare zu aktuellen Filmrestaurierungen
Technicolor-Restaurieung „King of Jazz“, Live-
im Rahmen der FIAF bzw. der Bologna
Vorführungen von Chaplin-Filmen mit der
Summer School besucht. Dies fördert den
von ihm komponierten Musik, Technicolor-
wissenschaftlichen Diskurs und bietet den
Referenzkopien und diverse Hollywood- und
Studierenden Gelegenheit zum Networking.
andere internationale Klassiker in neuen
So wurde im letzten Jahr eine Zusammenarbeit
Restaurierungen oder historischen Kopien.
mit dem Seminar für Filmwissenschaften der
Das Programm von Tagung, Seminaren und
Universität Zürich aufgenommen.
Festival wurde ergänzt durch den „Treffpunkt
Eines der Highlights des Symposiums lieferte
HTW.“ Verschiedene Gäste seitens der HTW
Nicola Mazzanti (Cinematheque Royale de
und
Belgique). Ihr Beitrag zur Diskussion „analog/
mit den Studierenden der HTW Berlin über
digital“ stellte mustergültig die Unterschiede
aktuelle Projekte und Forschungsfragen.
zwischen
und
Die Finanzierung der diesjährigen Exkursion
Moving Image Preservation heraus. Dieser
wurde aus den Lehrfonds der HTW Berlin
Spagat
bestritten. Hierfür bedanken wir uns herzlich!
klassischer
manifestiert
Restaurierung
sich
auch
innerhalb
unseres Studienschwerpunkts. Neben den
Vorträgen
wurden
Vorführungen
auch
angeboten,
Seminare
und
beispielsweise
von Anke Wilkening zur Farbrestaurierung
ko
re
2016
der
Universität
Zürich
diskutierten
von Prof. Dr. Ulrich Rüdel
Mehr Informationen zu Cinema Ritrovato
Seite 33
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Glas und Keramik in der
Kulturhauptstadt Wrocław 2016
Vom 25. - 29. Mai fand in Polen, in
der diesjährigen Kulturhauptstadt
Breslau, die Tagung der ICOMCC-Arbeitsgruppe für Glas und
Keramik statt, an die sich ein
Studentenkolloquium anschloss.
Gastgeber war in diesem Jahr die
Eugeniusz Geppert Academy of
Art and Design, die als einzige
Bildungsstätte
in
Polen
das
Studium, die Produktion sowie die
Konservierung und Restaurierung
von Glas und Keramik ermöglicht. Führungen
Posterbeiträge
durch
Produktionsstätten
auszutauschen. Die HTW konnte hier mit einem
des Instituts sowie Ausflüge in das Umland
Poster zum derzeit laufenden Waldglasprojekt
Breslaus
das
die
Werk-
und
machten
deutlich,
dass
der
kennenzulernen
Programm
mitgestalten.
und
Der
sich
dritte
Tagungsort gut gewählt war.
Abschnitt der Konferenz beschäftigte sich
Das Tagungsprogramm war in unterschiedliche
hauptsächlich mit Fragestellungen innerhalb
Kategorien unterteilt. Am ersten Tag wurden
der Konservierung und Untersuchung von
interessante Fallstudien in den Bereichen
Bleiverglasungen.
Bleiverglasung,
Studierende
vorgestellt,
Keramik
die
und
teilweise
Hohlglas
3D-gestützte
Abschließend
hatten
unterschiedlicher Länder und
Hochschulen die Möglichkeit sich mit Vorträgen
Ergänzungsmöglichkeiten oder die Reinigung
beim Studentenkolloquium einbringen.
von filigranen Glasmodellen beinhalteten.
Die Tagung konnte dazu beitragen, den
Der
erbrachte
Austausch von Experten und Studierenden
wissenschaftliche
zu fördern, neue Ergebnisse zu präsentieren
darauffolgende
spannende
Einblicke
Untersuchungen,
Erkenntnisse
die
zur
Tag
in
beispielsweise
neue
und kritisch zu reflektieren. Das nächste
Identifizierung
von
Zusammentreffen ist für das Jahr 2019
Korrosionsprodukten durch atmosphärischen
Abbau von Gläsern oder zur Stabilität von
UV-Klebstoffen
erbringen
konnten.
von Marina Gerhards
Am
Morgen des anschließenden Tages hatten
die Tagungsteilnehmer die Möglichkeit, die
ko
re
2016
Mehr Informationen zur Tagung
Seite 34
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Interessengruppe
RestauratorInnen in Ausbildung
‚RestauratorInnen in Ausbildung‘ (RiA) ist eine Interessengruppe im Verband der Restauratoren
(VDR). Studierende und PraktikantInnen in Deutschland können hierüber zusammenkommen
und Gehör im VDR und an den Hochschulen finden.
Die RiA wird derzeit durch drei ehrenamtliche Sprecherinnen vertreten. Helena Scheibler, Sprecherin der IG RiA, studiert an der HTW im 3. Mastersemester.
Die Studierenden und PraktikantInnen von
und Restaurierung der FH Erfurt hatten
heute bilden die Restaurierungslandschaft
gemeinsam mit den RiAs ein zweitägiges,
von morgen. Daher ist es wichtig, sich
vielseitiges Programm auf die Beine gestellt.
zu
vernetzen,
auszutauschen
Zusammenarbeiten
zu
und
das
Auch
Bei
den
ein
lernen.
im
kommende
Jahr
Studentenkolloquium
findet
statt,
wieder
welches
offenen Interessengruppentreffen der RiA
voraussichtlich an der FH Potsdam stattfinden
kann man sich aktiv in die Verbandsarbeit
wird.
einbringen, Wünsche äußern und Vorschläge
unterbreiten.
im
Für Anregungen, Vorschläge und Fragen stehen
Vorstand des VDR und vertritt dort die
die Sprecherinnen der RiA zur Verfügung.
beschlossenen Meinungen und Anliegen.
Außerdem gibt es einen Newsletter der über
Die
Die
RiA-Sprecherin
Mitgliedschaft
im
VDR
ist
kostet
für
Studierende und PraktikantInnen nur 10 Euro
jährlich. Damit möchte die RiA den Einstieg
ins Berufs- und Verbandsleben erleichtern
und
zugleich
zahlreiche
Aktuelles aus und um die Interessengruppe
informiert: [email protected]
von Helena Scheibler
Mitgliedsvorteile
bieten: ein berufliches Netzwerk, fachliche
Unterstützung
und
Wissensaustausch,
Mitarbeit an den Themen der RiA und des
VDR, eine gratis Fachzeitschrift zweimal
jährlich, Vergünstigungen bei Tagungen und
Publikationen sowie die kostenfreie Nutzung
der VDR-Stellenbörse.
Am
6.
ersten
Juniwochenende
Studentenkolloquium
Interessengruppe
fand
der
Restauratoren
das
VDR
in
Ausbildung (RiA) an der FH Erfurt statt.
Studierende des Studiengangs Konservierung
Abb. 1: Werkstattführung FH Erfurt
Mehr Informationen zu den VDR RiAs
VDR RiA auf facebook
ko
re
2016
Seite 35
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Gefährliche Perfektion –
Antike Grabvasen aus Apulien
Eine andere Art der „Geschichte“ der
Keramikrestaurierung ab dem 18. Jh.
ist noch bis zum 10.06.2017 im Alten
Museum in Berlin zu sehen.
Dreizehn große, aufwendig verzierte
Vasen aus Ceglie del Campo bei Bari
in
Apulien
stehen
im
Mittelpunkt
dieser Ausstellung. Sie generieren
einen Einblick in die Bestattungssitten
vor 2500 Jahren. Die ausgestellten
Gefäße, welche bereits 1828 an die
Berliner Museen kamen, sind mit
abwechslungsreichen Szenen aus der
griechischen
Mythologie
gestaltet.
Darunter finden sich sowohl Kampf- und
einer
Kriegsszenerien als auch das glückselige,
Eingebrachte Ergänzungen und das antike
dionysische
Original
Leben.
Einem
sechsjährigen
waren
Perfektion“
schließlich
sprachen:
nicht
mehr
Kooperationsprojekt mit dem J. Paul Getty
voneinander zu unterscheiden.
Museum in Los Angeles ist zu verdanken,
Insgesamt bietet die Ausstellung eine beinahe
dass diese Vasen aus den Beständen der
chronologische Abfolge an Konservierungs-
Antikensammlung der Staatlichen Museen zu
und
Berlin nach kriegs- und nachkriegsbedingten
unterschiedlichen
Beschädigungen erstmals wieder ausgestellt
unter anderem diverse Diskurse und Moden
werden können. Die Gefäße wurden innerhalb
ab dem 18. Jh. aufzeigen und belegen.
des Kooperationsprojektes in Los Angeles
Sowohl die „gefährliche Perfektion“ wird hier
und Berlin restauriert. Zusätzlich konnte die
als historisches Zeugnis erhalten, als auch
neuzeitliche
bereits in den sechziger und siebziger Jahren
Geschichte
der
Vasengruppe
Restaurierungsmaßnahmen,
Zeiten
die
entstanden
zu
und
erforscht werden. Die Ausstellung beleuchtet
restaurierte Gefäße gezeigt.
nicht nur archäologische Aspekte, sondern
Die Ausstellung ist noch bis zum 18.06.2017
auch die erste Restaurierung der Vasen in
im Alten Museum zu sehen - der Einblick in
der Werkstatt des Neapolitaner Restaurators
die „Geschichte“ der Keramikrestaurierung ist
Raffaele Gargiulo. Dieser vervollständigte
lohnenswert.
fehlende
Bildszenen
mit
so
großer
Akuratesse, dass einige Zeitgenossen von
ko
„gefährlichen
re
2016
Mehr Informationen zur Ausstellung
Seite 36
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Exkursion nach Chemnitz
und Dresden im April 2017
Auf geht’s…!
Mit dieser kurzen Ankündigung
wollen wir auf eine spannende,
zweitägige
Chemnitz
Exkursion
und
aufmerksam
nach
Dresden
machen.
Am
4. und 5. April 2017 werden
Studierende
aus
KRG,
KR
und LA der HTW Berlin die
Möglichkeit haben, an dieser
teilzunehmen.
Hier ist für jeden etwas dabei...
Mit dem Bus geht es von Berlin aus nach
auf der Stadtkerngrabung und ein Besuch des
Chemnitz.
interessante
Restaurierungsstudiengangs der Hochschule
Führungen durch die innovative Ausstellung
für Bildende Künste in Dresden (HfBK) in
des Staatlichen Museums für Archäologie
Planung. Am Abend geht die Fahrt wieder
in Chemnitz (smac) und des ansässigen
zurück nach Berlin.
Geplant
sind
Industriemuseums. Außerdem erwartet euch
ko
ein nettes Rahmen- und Abendprogramm.
Nähere Informationen zur Exkursion werden
Am zweiten Tag geht die Fahrt weiter nach
in Kürze per Mail an die Studiengänge
Dresden. Dort haben wir die Möglichkeit,
weitergeleitet.
die
Wir hoffen auf rege Teilnahme und freuen uns
Werkstätten
der
Landesämter
zu
besichtigen. Des Weiteren sind Führungen
sehr auf Euch!
Mehr Information zum SMAC
von Roxane von der Beek und Diana Azarova
re
2016
Seite 37
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Kurios, selten, sonderbar Herausforderungen in der
Objektkonservierung
In Weimar findet nächstes Jahr vom 29.03. -01.04.2017 die Tagung der drei Fachgruppen
Archäologische
Objekte,
Ethnografische
Objekte - Volks- und
Völkerkunde
sowie
Kunsthandwerkliche Objekte des Verbandes der Restauratoren (VDR) e.V. in Zusammenarbeit
mit dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) statt.
Im Fokus der Fachtagung stehen diesmal
von Kollegen aus den drei Fachbereichen
verschiedenste
sollen
Materialien,
die
für
den
Anregungen
und
Methoden
sowie
jeweiligen Fachbereich selten, in den anderen
neue Herangehensweisen für den eigenen
dagegen häufiger anzutreffen sind oder sehr
Arbeitsbereich gewonnen werden. Beiträge
unterschiedliche
und
zur Bearbeitung und Erforschung seltener
Schadensbilder aufweisen. Zuweilen bereiten
Materialien und ihrer Kombinationen sowie
die Identifizierung oder die Untersuchung
Erfolge
Schwierigkeiten. Mitunter fordern ethische
Restaurierungsprojekte
Fragestellungen
besonderem Interesse.
Erhaltungszustände
neue
und
kreative
und
Misserfolge
sind
verschiedener
hierbei
von
Lösungsansätze bei der Ausarbeitung eines
Wir möchten auf den Call for Papers bis zum
Konservierungskonzeptes.
1. Oktober 2016 hinweisen.
Im gemeinsamen Austausch sowie mithilfe der
Mehr Informationen zur Tagung
Erfahrungen und verschiedenen Blickwinkel
Authentizität und industriekulturelles Erbe – Identitäten,
Grenzen, Objekte und Räume
Die Tagung thematisiert Erinnerungskulturen
gemeinsam
vom
und -orte, Prozesse der Authentisierung
Museum
des industriekulturellen Erbes sowie dessen
Freiberg,
räumliche Grenzen im europäischen und
Historische
internationalen Vergleich. Der Fokus liegt auf
Kooperationspartnern in Freiberg veranstaltet
Bochum,
dem
Deutschen
der
TU
Bergbau-
Bergakademie
Leibniz-Forschungsverbund
Authentizität
und
weiteren
ehemaligen Montanrevieren.
Die Tagung wird vom 27. – 29. 4. 2017
ko
re
2016
Mehr Informationen zur Tagung
Seite 38
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Plastics Heritage 2016
International Symposium on 27 - 29 October 2016 at the University of Applied Sciences (HTW)
Berlin. The symposium on “Plastics Heritage“ provides an interdisciplinary forum for all aspects
of plastics history. The aim is to bring together people from different areas of plastics heritage in
order to deliver and to obtain new insights in and from the different topics and to elucidate their
significance also for possible modern developments.
PROGRAMME TOPICS
INVITED SPEAKERS
• Plastics history (polymers, plastics, • Silvia Garcia Fernandez-Villa, Madrid
processing, applications, companies)
• Plastics heritage (in art, design, everyday’s
and technical objects, architecture)
• Virginie Kollmann-Caillet, Oyonnax
• Susan Mossman, London
• Thea Van Oosten, Amsterdam
• Collecting plastics objects
POSTER PRESENTATIONS
• Conservation of plastics heritage (artefacts, Ample
opportunity
for
presenting
and
technical heritage, material
discussing the posters will be given (mandatory
characterisation)
attendance for authors):
• Conservation with polymers (adhesives,
Building G, Rooms 007 / 008.
coatings etc.)
• Documentation, reproduction (archives,
data bases, digital scanning, 3D-printing)
HTW Berlin l Campus Wilhelminenhof l
Wilhelminenhofstr. 75A l 12459 Berlin l
Building G l G 002
PLASTICS HERITAGE - FLYER [PDF]
Further information
6. Tag der Bestandserhaltung
Am 13. und 14. Oktober 2016 findet der 6.
Fachbereichen,
Tag der Bestandserhaltung auf dem Campus
erhalten.
Wilhelminenhof der HTW Berlin statt.
Wie
Zu Zeiten des Outsourcing und der Projektarbeit
Bestandserhaltung vom Kompetenzzentrum
ist eine gute Kommunikation das A und O.
Bestandserhaltung
Um den Austausch und das Netzwerken zu
Bibliotheken in Berlin und Brandenburg (KBE)
unterstützen, Sprachbarrieren zu verringern
organisiert. Diesmal in Kooperation mit dem
und dem Thema „Bestandserhaltung“ eine
Förderverein KOREGT e.V. des Studiengangs
sichtbare
Konservierung und Restaurierung/Grabungs-
Plattform
zu
geben,
widmet
sich die diesjährige Tagung dem Thema
„Kommunikation
ko
–
Fachwelten
jedes
welche
Jahr
wird
für
unser
der
Kulturgut
Tag
Archive
der
und
technik der HTW.
treffen
sich“. Im Fokus steht die Vermittlung und
Mehr Informationen zum Tag
Verständigung zwischen den verschiedenen
der Bestandserhaltung
re
2016
Seite 39
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Verknüpfung von Vergangenheit
und Zukunft in Kopenhagen
ICOM-CC organisiert alle drei Jahre Tagungen, bei denen Spezialisten im Bereich
Konservierung und Restaurierung aus der ganzen Welt zusammentreten.
Die Tagung dient hier vor allem dem Vorstellen der Ergebnisse aus den
unterschiedlichen überregionalen Fachgruppen.
Inspiriert
der
um somit das Thema vielfältig beleuchten
ICOM-CC, konzentriert sich das Thema der
zu können. ICOM-CC bietet insgesamt eine
18th ICOM-CC Triennial Conference, welche
einzigartige internationale Ausrichtung, die
vom 4.-8- September 2017 in Kopenhagen
sich vor allem durch die weltweite Teilnahme
stattfindet,
an spezialisierten Arbeitsgruppen ausdrückt.
und
durch
den
auf
Zukunft
die
Jahrestag
Vergangenheit
und
Jede Generation von Fachleuten trägt hier seit
Restaurierung. In diesem Zusammenhang
nunmehr 50 Jahren einen aktiven Part für die
werden
Zukunft der Erhaltung von Kulturgut bei.
jedoch
der
50.
nicht
Konservierung
nur
Restauratoren,
sondern auch andere Wissenschaftler einen
Beitrag
zum
Tagungsprogramm
leisten,
Mehr Informationen zur Triennial Conference
Art & Archaeology 2016 in
Jerusalem, 11. - 14. 12. 2016
Im Dezember dieses Jahres findet in Jerusalem die zweite internationale Konferenz zu ‚Art &
Archaeology Strengthened by Measurement Techniques‘ statt. Die Konferenz soll die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Disziplinen fördern, einen Überblick über die gegenwärtig
laufenden Projekte auf den Gebieten Kunst und Archäologie geben und einen Austausch fördern.
Das Hauptanliegen der Art & Archaeology
Erbe
2016 ist es, die wissenschaftliche Kenntnis
Vorträge
um
zur Authentizität von Kulturerbe, sowie zu
das
menschliche
Kulturerbe
zu
verstehen
zu
und
ethischen
Fragestellungen,
zum Verständnis des menschlichen Geistes,
und
seiner Fähigkeiten und Potenziale. Heute
sollen
wird eine breite Palette an Technologien
fördern und somit die Kulturerbeforschung
angewendet, um sowohl das archäologische
weiterentwickeln.
2016
neuen
Analytik,
bewahren.
nicht
re
invasiver
zu
erweitern. Dieses Erbe ist unsere Quelle
und historische als auch das künstlerische
ko
zu
Mikroarchäologie
Dokumentationsmöglichkeiten,
Synergien
zwischen
Experten
Mehr Informationen zur Art & Archaeology
Seite 40
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
September 2016
•
•
•
8. Sept. ― Natural History Museum
Materials Working Group Triennial Meeting,
Integrated Pest Management, London
Amsterdam
9. Sept. ― „Vom Umgang mit der Lücke
•
in der Denkmalpflege II“, Tagung in
11. Sept. ― Tag des offenen Denkmals
Thierhaupten,
•
•
Artworks:
Duties
•
Diagnostics, in Siracusa (Italy)
13. - 15. Sept. ― 10th International
of
on
Historical
Structural
Constructions,
•
Leuven
15.
-
16.
•
Sept.
―
1.
Okt.
―
Tagung
•
28. - 29. Sept. ― International RE-ORG
Seminar: Reconnecting with Collections in
16. - 17. Sept. ― 50 Jahre Berufsverbände
Storage, in Brüssel
•
29. Sept. ― Collections Trust Conference
und Gemeinsamkeiten, Tagung in der
2016: Who needs digitised collections?,
Schweiz
London
19. - 20. Sept. ― Workshop on Risk
in
Collections
Care,
•
in
29. Sept. - 1. Okt. ― 37th Association for
Environmental Archaeology Conference
Cambridge
SCOPE:
19. - 23. Sept. ― 11th Conference on
Palaeo-Environmental
Lasers in the Conservation of Artworks
Mediterranean, Rome
(LACONA XI), Krakau
•
-
Photo Fulfillment (TDPF), Manchester
Management
•
Sept.
in Göttingen
International
SKR und VNPS – Vielfalt, Spezialisierung
•
27.
„Archäometrie und Denkmalpflege 2016“,
Symposium on Technologies for Digital
•
26. - 30. Sept. ― Metal 2016, Konferenz
in Neu Dehli (Indien)
Analysis
(Belgium)
•
25. - 30. Sept. ― Workshop: IPERION
CH.it 3rd Training Camp on Non-invasive
and
Responsibility”, in Turin
Conference
25. - 29. Sept. ― IASA 2016 Annual
Conference, Washington D.C.
12. - 18. Sept. ― International Summer
Contemporary
22. - 25. Sept. ― Film:ReStored_01. Das
Filmerbe-Festival, in Berlin
12. - 16. Sept.― ICC 2016 LA Congress:
School “Identity and Conservation of
•
22. Sept. ― Tagung „Betoninstandsetzung
II“ // Kolloquium, in Leipzig
Saving the NOW, Kongress in LA
•
21. - 24 Sept. ― ICOM-CC Photographic
Training Course: The Fundamentals of
„Gemeinsam Denkmale erhalten“
•
•
•
Synthesis
and
Change
studies
in
in
the
30. Sept. - 2. Okt. ― 3rd IHC International
19. - 23. Sept. ― Weiterbildung: Holz- Conference
und Textilfaserbestimmung, in Dresden
Elefsina (Greece)
in
Heritage
Management,
an der HfBK
•
21. - 23. Sept. ― 5th edition of YOCOCU
– YOuth in COnservation of CUltural
Heritage, Madrid
ko
re
2016
Seite 41
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Termine
Oktober 2016
•
bis 1. Okt. ― Call for Papers: „Kurios,
•
Indoor Climate Risks, in Cambridge
selten, sonderbar - Herausforderungen
in der Objektkonservierung“, Tagung in
•
Weimar
•
•
3. - 6. Okt.
―
on
13th
International
Digital
Preservation
Istanbul
•
6.
Okt.
―
Projekte
planen
6.
-
8.
Okt.
―
•
im
24. - 25 Okt. ― Seminar and Symposium:
von
The Mechanics of Art Materials and its
Deutschen
Future in Heritage Science, Washington
Jahrestagung
Deutschland
of Photomechanical Prints, Berlin
und
D.C.
6. - 13. Okt. ― Course on Wood Anatomy
•
24. - 28. Okt. ― CCI Advanced Professional
and Identification, Amsterdam
Development Workshop: Conservation of
10. - 12. Okt. ― Light | Colour |
Glass, in Ottawa (Cananda)
•
25. - 27. Okt. ― Workshop: Preservation
and Photograph
of Digitally Printed Materials in Libraries,
12. - 14. Okt. ― 7th International
Archives and Museums, New York
Conference
„Problems
•
27.
Okt.
―
Bestandserhaltungs-
connected with Keeping and Conservation
kompetenz - Theorie und Praxis – oder:
of Collections in Museums“, in Szreniawa
„Man sieht nur, was man weiß“, Kurs in
(Polen)
Mainz
12. - 14. Okt. ― Annual conference:
•
13.
-
14.
Okt.
Bestandserhaltung
―
6.
Tag
„Kommunikation
der
–
Fachwelten treffen sich“, an der HTW
Berlin
27. - 29. Okt. Plastic Heritage/Forum Kunststoffgeschichte, HTW Berlin
•
of heritage and culture, Heidelberg
•
Historische
20. - 22. Okt. ― Workshop on identification
Making, sustaining, breaking – the politics
•
―
Archiven, Kurs in Berlin
Conservation
•
Okt.
Erklingen?“, Tagung in Nürnberg
Structure – The 9th AICCM Book, Paper
•
21.
4. - 6. Okt. ― Schimmelpilzbelastung in
Technikmuseum, Berlin
•
-
Musikinstrumente - Erhalten! Erforschen!
ICOM
•
20.
(iPRES), Bern (Schweiz)
beantragen, Seminar in Berlin
•
20. Okt. ― Post-disaster reconstruction
– 2016 Advisory Committee Symposium,
Conference
•
17. - 18. Okt. ― Workshop on Managing
31. Okt. ― Call for Papers: „Konsolidieren
und Kommunizieren“ - Materialien und
Methoden zur Konsolidierung von Kunstund Kulturgut im interdisziplinären Dialog,
Tagung in Hildesheim
16. - 18. Okt. ― Gels in Conservation,
Konferenz in London
ko
re
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Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
November 2016
•
•
1. - 2. Nov. ― Workshop on Scientific
Bildnisminiatur: Künstler, Funktionen und
3. - 4. Nov. ― Cultural Heritage: Disaster
Sammlungen“, Tagung in Celle
•
2016: Non-destructive Analysis in the
3. - 4. Nov. ― „Umgang mit Fotografien
Conservation of Cultural Heritage, Beijing
•
Chemistry opens doors“ in Somerset, New
4. - 5. Nov. ― African Rock Art: research,
Jersey
•
•
5.
-
7.
Nov.
―
Catastrophe
and
•
- Praxistipps für Archive und Bibliotheken“,
Conflict Recovery, Berlin und Cottbus
Kurs in Berlin
8. - 11. Nov. ― XRF Boot Camp for
•
and imitation materials in furniture and
9. - 11. Nov. ― FRH Biennial Conference
conservation, Symposium in Amsterdam
•
9. - 12. Nov. ― AMIA 2016, Pittsburgh
•
10.
Nov.
―
Tagung
„Achtung!
Gefahrgut im Museum - vom Umgang
Furniture and Wooden Objects
•
Sensibility.
Art
Technological
Sources
Heritage: Reuse, Remake, Reimagine,
Berlin
•
•
10. - 12. Nov. ― Messe Denkmal, in
Leipzig
25. - 26. Nov. ― „Cold Cases - Grenzfälle
in der Restaurierung“, Tagung in Wien
at the Rise of Modernity“, Meeting in
Stuttgart
21. - 22. Nov. ― Europeana Space
3rd International Conference : Cultural
Leipzig
10. - 11. Nov. ― „Expression and
19. - 20. Nov. ― Online course: The
Examination of Transparent Coatings on
mit schadstoffbelastetem Kulturgut“, in
•
18. - 19. Nov. ― Material imitation
Conservators, Maastricht
•
•
17. Nov. ― „Klima- und Lichtmessgeräte
Challenge: Cultural Heritage in Post-
Vicenza 2016, Vincenza (Italien)
•
16. - 18. Nov. ― CHNT 21 : Urban
Archaeology and Data, Wien
London
•
15. - 16. Nov. ― Symposium „Analytical
Kurs in Potsdam
digital outputs and heritage management,
•
13. - 18. Nov. ― IIC-ITCC Course
Lisboa
- für RestauratorInnen in Institutionen“,
•
11. - 13. Nov. ― Die europäische
Archives, Heidelberg
Preparedness, Response and Recovery, in
•
•
27. Nov. - 2. Dez. ― Materials Research
Society Fall Meeting : TC3 Materials Issues
in Art and Archaeology, in Boston
10. - 12. Nov. ― NEMO’s 24th Annual
Conference
–
Money
Matters:
The
Economic Value of Museums, Karlsruhe
•
11.
Nov.
―
Blue
Shield
Denmark
‚Heritage Fridays‘ - Catastrophe: Saving
Cultural Heritage, Copengagen
ko
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2016
Seite 43
Newsletter der Konservierung | Restaurierung | Grabungstechnik
Dezember 2016
•
April 2017
11. - 14. Dez. ― International Conference
•
„Art and Archaeology Strengthened by
Measurement Techniques“ in Jerusalem,
Israel
•
15.
04. - 05. Apr. ― KRG/KR-Exkursion nach
Chemnitz und Dresden
•
27. - 29. Apr. ― Authentizität und
industrie-kulturelles Erbe – Identitäten,
-
17.
Dez.
―
Conference:
Grenzen, Objekte und Räume
Conservation of the Built Environment :
ASEAN Perspective, Bangkok
•
16. Dez. ― Call for Papers: „Trompel’oeil − Illusion und Wirklichkeit, Tagung
in Köln
September 2017
•
4. - 8. Sept. ― 18th ICOM-CC Triennial
Conference, Kopenhagen
Januar 2017
•
23. - 27. Jan. ― Symposium paintings
on metal plate, Valencia
Februar 2017
•
8. - 10. Febr. ― The Shock of the New:
Modern Materials, Media and Methods :
Joint Objects
and Electron Special Interest Groups
Symposium, in Melbourne
•
15. - 17. Febr. ― Photo-Objects. On the
Materiality of Photographs and PhotoArchives in the Humanities and Sciences,
Firenze (Italy)
März 2017
•
8. März ― „Kunst lokal - Kunst global“
34.
Deutscher
Kunsthistorikertag,
in
Dresden
•
20. März ― Tag der Restaurierung 2017
am Universalmuseum Joanneum, in Graz
•
29. März - 1. Apr. ― Kurios, selten,
sonderbar - Herausforderungen in der
Objektkonservierung“, Tagung in Weimar
ko
re
2016
Seite 44
Impressum
Herausgeber:
Studiengang Konservierung und Restaurierung (MA)
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Campus Wilhelminenhof, Gebäude A
Wilhelminenhofstraße 75A
12459 Berlin
Tel.: +49 30 5019 - 0
Fax: +49 30 50901 - 34
[email protected]
http://kr.htw-berlin.de/
V.i.S.d.P.: Prof. Ruth Keller, Prof. Dr. phil. Alexandra Jeberien,
Prof. Dr. Ulrich Rüdel, Prof. Dr. Schenk
ko|re Projektteam 2016: Marina Gerhards, Julia Hammerschmied
Bildnachweise:
S. 1: HTW Berlin / Christina Becker
S.32: Golden Globe Award /
S. 6: Aurelié R. von Bieberstein
Lorenzo Burlando
S. 7: HTW Berlin / Diana Azarova
http://www.goldenglobes.
S. 8: HTW Berlin / Lariss Kischk
com/articles/hfpa-
S. 9: HTW Berlin / Laura Urban
honors-another-classic-
S. 10: HTW Berlin / Sophie Heisig
japan%E2%80%99s-
S. 11: HTW Berlin / Nina Eckardt /
%E2%80%9Cugetsu-
monogatari%E2%80%9D-
Sabrina Schaffarczyk
S. 12: HTW Berlin / Caroline Petrahn
bologna%E2%80%99s-
S. 13: HTW Berlin / Arne Weiser
cinema-ritrovato-2016
S. 14: HTW Berlin / Abb. 1: Janko Reichel / S. 33: ICOM-CC Glass and Ceramics
Abb. 2 Christina Becker
Working Group
S. 17: HTW Berlin
S. 34: VDR RiA
S. 18: HTW Berlin / Olga Emgrund
S. 35: Nach E. Gerhard, Apulische
S. 19: HTW Berlin
Vasenbilder (1845) ©
S. 20: Caitlin Southwick
Antikensammlung, Staatliche
S. 21: RightCycle Kimberly Clark Museen zu Berlin/Foto:
http://www.kcprofessional.com/Johannes Lauren
brands/kimtech/rightcycle S. 36: : Abb. 1: http://www.atelier-
(03.09.2016)
brueckner.de/de/projekte/
S. 30: Anthony Richards, Hemel Hempstead, UK
smac-staatliches-museum-
S. 31: HTW Berlin
fuer-archaeologie (02.09.16)

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