Köln - Istanbul

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Köln - Istanbul
Istanbul
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Istanbul
(Begriffsklärung) aufgeführt.
Istanbul
Basisdaten
Provinz (il):
İstanbul
Koordinaten:
41° 1′ N, 28° 58′
OKoordinaten: 41° 0′ 36″ N, 28° 57′ 37″
O (Karte)
Höhe:
40 m
Fläche:
1.830,92 km²
Einwohner:
13.120.596[1] (2010)
Bevölkerungsdichte: 7.166 Einwohner je km²
(+90) 212 (europäischer
Telefonvorwahl:
Teil)
(+90) 216 (asiatischer Teil)
Postleitzahl:
34 xxx
Kfz-Kennzeichen: 34
Struktur und Verwaltung (Stand: 2009)
Gliederung:
39 Stadtteile
Bürgermeister:
Kadir Topbaş (AKP)
Webpräsenz:
www.ibb.gov.tr
Istanbul wird durch den Bosporus in einen europäischen und einen asiatischen Teil getrennt;
Aufnahme vom Galataturm aus
Die historische Halbinsel und UNESCO-Weltkulturerbe (Luftbild)
Luftaufnahme des Goldenen Horns – Halic Istanbul[2]
Istanbul [ˈˀi.stan.buːl] (türkisch İstanbul [isˈtɑnbul]) ist die bevölkerungsreichste Stadt der
Türkei und deren Zentrum für Kultur, Handel, Finanzen und Medien. Das Stadtgebiet
erstreckt sich am Nordufer des Marmarameeres auf beiden Seiten des Bosporus, der
Meerenge zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer. Durch diese Lage sowohl im
europäischen Thrakien als auch im asiatischen Anatolien ist Istanbul die einzige Metropole
der Welt, die sich auf zwei Kontinenten befindet.
Das städtische Siedlungsgebiet beherbergt rund 13,1 Millionen Einwohner und nimmt damit
den vierten Platz unter den bevölkerungsreichsten Städten der Welt ein. Mit zwei zentralen
Kopfbahnhöfen, zahlreichen Fernbusbahnhöfen, zwei großen Flughäfen und einem
ausgeprägten Schiffsverkehr bildet Istanbul den größten Verkehrsknotenpunkt des Landes.
Seine Transitlage zwischen zwei Kontinenten und zwei Meeresgebieten macht es zu einer
wichtigen Station der internationalen Logistik.
Die unter den Namen Kalchedon und Byzantion erbaute Metropole kann seit der Gründung
ihrer ursprünglichen Stadtteile auf eine 2600-jährige Geschichte zurückblicken, in der sie drei
großen Weltreichen als Hauptstadt diente. Die Architektur ist von antiken, mittelalterlichen,
neuzeitlichen und zuletzt modernen Baustilen geprägt, sie vereint Elemente der Griechen,
Römer, Byzantiner, Osmanen und Türken miteinander zu einem Stadtbild. Aufgrund dieser
Einzigartigkeit wurde die historische Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Lange Zeit war Istanbul ein bedeutendes Zentrum des orthodoxen Christentums und des
sunnitischen Islams, es ist der Sitz des ökumenischen Patriarchen und hat zahlreiche
Moscheen, Kirchen und Synagogen.
2010 war Istanbul Kulturhauptstadt Europas.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]
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1 Geographie
o 1.1 Geologie
o 1.2 Stadtgliederung
o 1.3 Klima
o 1.4 Flora und Fauna
o 1.5 Umweltprobleme
2 Geschichte
o 2.1 Byzantion
o 2.2 Konstantinopel – Kostantiniyye – Istanbul
 2.2.1 Byzanz
 2.2.2 Osmanisches Reich
 2.2.3 Türkische Republik
o 2.3 Entwicklung des Namens
o 2.4 Brände
3 Bevölkerung
o 3.1 Einwohnerentwicklung
o 3.2 Ethnische Minderheiten
o 3.3 Religionen
 3.3.1 Muslime
 3.3.2 Christen
 3.3.3 Juden
o 3.4 Entwicklung der Wohnsituation
o 3.5 Kriminalität
4 Politik
o 4.1 Stadtregierung
o 4.2 Städtepartnerschaften
5 Kultur und Sehenswürdigkeiten
o 5.1 Europäische Kulturhauptstadt 2010
o 5.2 Musik und Theater
o 5.3 Museen
o 5.4 Bauwerke
 5.4.1 Byzantinisches und christliches Konstantinopel
 5.4.2 Osmanisches Konstantinopel
 5.4.2.1 Residenzen
 5.4.2.2 Moscheen
 5.4.3 Modernes Istanbul im 20. und 21. Jahrhundert
 5.4.4 Brücken
 5.4.5 Straßen und Plätze
 5.4.6 Denkmalschutz
o 5.5 Parks
o 5.6 Sport
o 5.7 Freizeit und Erholung
o 5.8 Regelmäßige Veranstaltungen
o 5.9 Kulinarische Spezialitäten
o 5.10 Einzelhandel
6 Wirtschaft und Infrastruktur
o
o
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6.1 Wirtschaft
6.2 Verkehr
 6.2.1 Fernverkehr
 6.2.1.1 Straßenverkehr
 6.2.1.2 Schienenverkehr
 6.2.1.3 Seeverkehr
 6.2.1.4 Luftverkehr
 6.2.2 Stadt- und Nahverkehr
 6.2.2.1 Straßengebundener ÖPNV
 6.2.2.2 Schienenverkehr
 6.2.2.3 Metro
 6.2.3 Hafif Metro
 6.2.4 Standseilbahnen
 6.2.5 Straßenbahnen
 6.2.5.1 Schiffsverkehr
o 6.3 Medien
o 6.4 Öffentliche Einrichtungen
o 6.5 Bildung und Forschung
7 Söhne und Töchter der Stadt
8 Literatur
9 Weblinks
10 Einzelnachweise
Geographie [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Geographie von Istanbul
Istanbul liegt im Westen der Türkei und umschließt den Bosporus. Das Goldene Horn, eine
nach Westen verlaufende Bosporusbucht, trennt den europäischen Teil in einen südlichen und
nördlichen Bereich. Der südliche Teil ist eine zwischen Marmarameer und Goldenem Horn
liegende Halbinsel mit dem historischen Kern der Stadt. Nördlich davon liegen die an das
historische Galata anschließenden Stadtteile. Sowohl nach Westen als auch nach Norden und
Osten wächst die Metropole weit über die historischen Stadtteile hinaus. Im Südosten liegen
die zu Istanbul gehörenden Prinzeninseln.
Das Stadtgebiet besitzt eine Ausdehnung von etwa 50 Kilometern in Nord-Süd-Richtung und
rund 100 Kilometern in Ost-West-Richtung. Das Verwaltungsgebiet der Metropolregion ist
mit der Provinz Istanbul identisch und hat eine Fläche von 5.343,02 Quadratkilometern.
Davon gehören aber nur 1.830,92 (34,2 Prozent) zur eigentlichen Stadt, der Rest mit 3.512,1
Quadratkilometern (65,8 Prozent) besteht aus Vorstädten und Gebieten mit ländlicher
Siedlungsstruktur.[3]
Geologie [Bearbeiten]
Istanbul liegt nördlich der Nordanatolischen Verwerfung, die sich vom nördlichen Anatolien
bis zum Marmarameer erstreckt. Die Anatolische Platte schiebt sich hier westwärts an der
nördlichen Eurasischen Platte vorbei. Entlang der dadurch entstandenen Transformstörung
ereigneten sich allein zwischen 1711 und 1894 66 größere Beben.
Bekannt ist das Beben von 447, bei dem 57 Türme der Landmauer einstürzten, und jenes von
559, bei dem Teile der Kuppel der Hagia Sophia wenige Jahre nach der Fertigstellung in die
Kirche stürzten. Eines der schwersten Beben, verbunden mit einer gigantischen Flutwelle, die
über die Seemauern der Stadt einbrach, ereignete sich 1509. Dabei wurden schätzungsweise
5.000 bis 13.000 Menschen getötet sowie 109 Moscheen und 1.070 Häuser zerstört.[4] Zudem
wurde die osmanische Flotte vernichtet. Das nächste starke Beben folgte 1557. 1690 und 1719
richteten Beben beträchtliche Schäden an den Land- und Seemauern an. Gedenkinschriften,
die an den Stadttoren nach der Wiederherstellung durch Sultan Ahmed III. angebracht
wurden, künden davon. Am 22. Mai 1766 wurde das Bethaus der Fatih-Moschee weitgehend
zerstört.[5] 1894 stürzten bei einem Beben weite Teile des Gedeckten Basars ein, dessen
breiteste Straße erst nach dieser Katastrophe entstanden ist. Diesem Beben fielen auch die
meisten Mosaiken der Hagia Sophia zum Opfer.
Geologen prognostizieren ein weiteres Beben ab Stärke 7,0 bis 2025. Die verheerenden Beben
vom August 1999 bei Kocaeli mit mehr als 17.000 Toten und im Winter 2002 in der Provinz
Afyon sollen Vorboten gewesen sein.
Stadtgliederung [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Liste der Stadtteile von Istanbul
Stadtteile von Istanbul
Karaköy Viertel und Galata Turm im Hintergrund
Das Verwaltungsgebiet der Großstadtkommune (Büyükşehir Belediyesi) Istanbul gliedert sich
in 39 Stadtteile. Davon entfallen 25 auf den europäischen Teil und 14 auf den asiatischen.
Das alte, im Süden der europäischen Seite gelegene Stadtzentrum des einstigen
Konstantinopel mit den Stadtteilen Eminönü und Fatih wird durch das Goldene Horn von den
nördlicher gelegenen, jüngeren Stadtteilen getrennt und im Westen von der Theodosianischen
Landmauer begrenzt. Westlich der Mauer liegt der Stadtteil Eyüp und dahinter und entlang
des Marmarameeres liegen neue Wohn- und Gewerbegebiete, die inzwischen sogar bis über
den Flughafen hinaus weit nach Westen reichen.
Alt-Istanbul im Stadtteil Fatih wird vor allem von den Großmoscheen und einer ehemaligen
Kirche geprägt. Um die römische Kontinuität zu betonen, kam im 10. Jahrhundert die
Vorstellung auf, Konstantinopel würde wie Rom auf sieben Hügeln ruhen. Obwohl diese
Vorstellung ein Konstrukt späterer Zeit und topographisch kaum haltbar (Die "Hügel" sind
zwischen 40 und 70 m hoch, zum Vergleich: Das Valens-Aquädukt misst 61 m in der Höhe)
ist, findet sich die Sieben-Hügel-Teilung regelmäßig in moderner Literatur wieder. Auf dem
ersten Stadthügel liegt demzufolge die Hagia Sophia und knapp dahinter die Sultan-AhmedMoschee, auf dem zweiten die Nuruosmaniye-Moschee, auf dem dritten die SüleymaniyeMoschee, auf dem vierten die Fatih-Moschee Sultan Mehmeds II., auf dem fünften die SultanSelim-Moschee, auf dem sechsten die Mihrimah-Moschee und auf dem siebten, nicht vom
Goldenen Horn einsehbaren Stadthügel, die Haseki-Hürrem-Sultan-Moschee. Zum Stadtbild
von Fatih gehören ebenfalls die in osmanischer Tradition gebauten Holzhäuser.
Nördlich des Goldenen Horns befinden sich die europäisch geprägten Stadtteile Beyoğlu und
Beşiktaş, wo sich der letzte Sultanspalast, der Çırağan-Palast, befindet, gefolgt von einer
Kette ehemaliger Dörfer wie Ortaköy, Bebek und Sarıyer am Ufer des Bosporus. Hier
errichteten wohlhabende Istanbuler bis Anfang des 20. Jahrhunderts luxuriöse Holzvillen,
Yalı genannt, die als Sommerwohnsitze dienten.
Die auf der asiatischen Seite liegenden Stadtteile Kadıköy und Üsküdar waren ursprünglich
selbstständige Städte. Heute sind sie vor allem Wohn- und Geschäftsviertel, in denen etwa ein
Drittel der Istanbuler Bevölkerung wohnt. Hieran anschließend wurden entlang dem Bosporus
und dem Marmarameer sowie ins asiatische Hinterland hinein Dörfer und Stadtteile
großflächig ausgebaut und neu erschlossen. In Beykoz liegen wie am gegenüber liegenden
Bosporusufer viele osmanische Yalıs.
Bedingt durch das starke Bevölkerungswachstum machen den größten Teil der Stadtfläche
heute die modernen, im Hinterland entstandenen Stadtteile wie Bağcılar, Bahçelievler,
Küçükçekmece, Sultangazi im europäischen Teil, Maltepe, Pendik und Sultanbeyli im
asiatischen Teil aus. Sie wurden teilweise als Gecekondular errichtet und erst nach Jahren
oder Jahrzehnten an die städtische Infrastruktur angeschlossen. Ein Drittel der neu
zugezogenen Istanbuler lebt in solchen informellen Siedlungen oder Elendsvierteln. Seit den
1980er Jahren sind unter enormer Anteilnahme der Öffentlichkeit einige der Gecekondus von
der Stadt abgerissen worden. Der weitaus größere Teil hat sich dagegen zu infrastrukturell
vollwertigen Stadtvierteln entwickeln können. Istanbul ist die einzige Metropole eines
Schwellenlandes, die keine flächendeckenden Elendsviertel besitzt. Gehobene Büro- und
Wohnviertel entstehen vor allem im Norden auf Höhe der zweiten Bosporusbrücke oberhalb
von Bebek in den Vierteln Levent, Etiler und Maslak.
Hagia Sophia (Links) und Sultan-Ahmed-Moschee (Mitte) mit der Skyline von Istanbul,
fotografiert von Sultanahmet aus.
Klima [Bearbeiten]
Die Stadt hat aufgrund ihrer Lage zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer ein mildes,
feuchtes Seeklima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 14 °C. Die wärmsten
Monate sind Juli und August mit durchschnittlich über 22 °C, die kältesten Januar und
Februar mit etwas über 5 °C. Die Sommertemperaturen können während der Hitzeperioden,
die oft mehrere Tage andauern und von Juni bis August auftreten, bis über 30 °C im Schatten
erreichen. Der Winter ist kühl bis kalt und wie die anderen Jahreszeiten wechselhaft. Es gibt
frühlingshafte Sonnentage, aber auch Regen und Kälteeinbrüche und häufig Schneefälle. Die
durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 850 Millimeter. Die meisten
Niederschläge fallen in den Monaten November und Dezember mit durchschnittlich 110 und
124 mm, die geringsten Niederschläge werden für die Monate Mai, Juni und Juli mit je 36, 37
und 39 mm im Mittel verzeichnet. Heftige Niederschläge und Überschwemmungen treten in
allen Jahreszeiten auf. Demnach wird in Istanbul am häufigsten der Westwind Meltem
beobachtet, der besonders im Sommer mit höheren Geschwindigkeiten verbunden ist und
meist maritime, gut durchmischte und saubere Meeresluft bringt. Das zweite Maximum ist der
Südwind Scirocco, der oft kennzeichnend für Hochdruckwetterlagen kontinentaler
Luftmassen ist, was je nach Jahreszeit zu sehr heißen beziehungsweise sehr kalten Tagen
führen kann.
Istanbul
J
101
9
3
Klimadiagramm
F M A M J J A S
O
N
D
81
101
109
125
9
3
70
45
11 17
4 8
36
38
39
46
63
21 26 28 29 25
12 16 19 19 16
20
12
15
9
11
5
Temperatur in °C, Niederschlag in mm
Quelle: Staatliches Meteorologisches Amt der
Türkischen Republik, Daten: 1929-2000[6], Daten:
1970-2011[7]; weather.com[8]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Istanbul
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max.
Temperatur
(°C)
8,7
9,1 11,2 16,5 21,4 26,0 28,4 28,5 25,0 20,1 15,3 11,1 Ø 18,4
Min.
Temperatur
(°C)
Niederschlag
(mm)
2,9
2,8 3,9 7,7 12,0 16,0 18,5 18,7 15,5 12,0
8,5
5,3
Ø 10,3
100,9 80,9 69,6 45,4 35,5 37,5 39,0 46,3 62,9 100,7 108,6 124,7 Σ 852
Sonnenstunden
2,6
(h/d)
3,3 4,4 6,6 8,9 10,8 11,7 11,3 8,5
6,2
4,6
2,3
Ø 6,8
Regentage (d) 17,7 15,3 13,6 10,3 7,8 5,3 3,6 4,0 6,1 10,3 12,9 16,9 Σ 123,8
28,4
28,5
26,0
25,0
21,4
20,1
16,5
18,5
11,2
8,7
16,0
9,1
12,0
7,7
2,9
2,8
15,3
18,7
3,9
11,1
15,5
12,0
8,5
5,3
Quelle: Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik, Daten: 1929-2000[6], Daten: 1970-2011[7];
weather.com[8]
Flora und Fauna [Bearbeiten]
In Istanbul finden sich Pflanzen, die der Flora der Stadt einen vorwiegend mitteleuropäischen
und zugleich mediterranen Charakter verleihen, besonders auf den Prinzeninseln. So finden
sich auf Çamlıca oder Sarıyer im Norden unter anderem Stieleichen, Buchen und Kastanien,
auf den Prinzeninseln im Süden kleine Pinienwäldchen und Kermes-Eichen. Anzutreffen sind
dort und in den südlichen Teilen der Stadt Zedern-Wacholder, Pistazien, Zypressen, Kretische
Zistrose, Schlehdorn und Mäusedornarten. Die großen Wälder, die die Stadt im europäischen
und asiatischen Teil im Norden umgeben, haben einen mitteleuropäischen Charakter. So
kommen im Belgrader Wald (Belgrad Ormanı) verschiedene Eichenarten vor, darunter die
Traubeneiche und die Ungarische Eiche, zudem Hainbuchen, Hänge- und Moor-Birken,
Türkenbundlilien, Wald-Bingelkraut, Großes Hexenkraut und Zweiblättriger Blaustern.[9][10]
Mit ungefähr 2.500 verschiedenen natürlich vorkommenden Pflanzenarten stellen Provinz und
Stadt Istanbul, deren Gesamtfläche nur 5.343,02 km² beträgt, ganze europäische Länder, wie
das Vereinigte Königreich in den Schatten. Istanbul alleine beherbergt etwa ein Viertel von
mehr als zehntausend dokumentierten Pflanzenarten, die in der Türkei vorkommen. Einige
dieser Pflanzen sind endemisch.[11]
Laut dem Generaldirektorat für Forstwirtschaft („Orman Genel Müdürlüğü“) sind 44 % der
Provinz Istanbul von Wäldern bedeckt.[11] Für eine Großstadt existiert hier eine reiche
Tierwelt.[12] Das salzreichere Wasser des Marmarameeres vermischt sich mit dem salzärmeren
des Schwarzen Meeres am Südausgang des Bosporus am stärksten, was einen relativen
Fischreichtum zur Folge hat. Charakteristisch ist hier die Sardelle, aber auch Delfine lassen
sich gelegentlich beobachten, seitdem durch den Bau von Kläranlagen die Wasserqualität von
Bosporus und Marmarameer spürbar gestiegen ist. Die Wälder beherbergen über 71 Vogelund 18 Säugetierarten. Es besteht ein Jagdverbot. In den Wäldern sind daher Wildschweine,
Wölfe, Goldschakale, Füchse, Rothirsche, Damhirsche und Rehe verbreitet.[10]
Die Stadt ist Ziel von Vogelfreunden aus aller Welt, die den alljährlichen Vogelzug
beobachten wollen. Etwa 500.000 Weißstörche und damit der Großteil der europäischen
Population überfliegen von Ende Juli bis Mitte September den Bosporus in zwei Wellen.[13]
Der Höhepunkt der Schwarzstorchwanderung erfolgt Ende September. Auch den
Greifvogelzug kann man an günstigen Tagen mit bis zu tausend Vögeln täglich beobachten.
Dazu zählen Wespenbussard, Schreiadler, Schelladler, Sperber und weitere Bussardarten.
Seltener lassen sich Schmutzgeier, Kaiseradler, Zwergadler, Schlangenadler und Weihen
beobachten, obwohl von letzteren alle europäischen Arten durchziehen.
Möwen auf einem Dach; im Hintergrund zwei osmanische Großmoscheen
Wie in vielen anderen Großstädten ist die Vogelwelt vor allem durch die Stadttaube, die wohl
im 19. Jahrhundert aus Algerien oder Tunesien eingeführte Palmtaube[12] und durch Möwen
vertreten. Auf manchen Innenstadtplätzen, etwa vor der Beyazıt-Moschee oder vor der YeniMoschee, leben große Populationen. Seltener trifft man auf andere Taubenarten sowie auf
Haussperling, Graureiher und den Schwarzen Milan. Häufiger hingegen sind Alpensegler,
Girlitz, Samtkopf-Grasmücke, Kormoran und Mittelmeer-Sturmtaucher.
Streunende Katzen sind im Stadtbild allgegenwärtig. Sie leben teilweise einzeln, teilweise
auch in großen Gruppen zusammen. Sie ernähren sich von Abfallprodukten, werden aber auch
häufig von Menschen gefüttert. In geringerem Maße sind außerdem halbwilde Hunde
anzutreffen.
Umweltprobleme [Bearbeiten]
Das Wachstum der Stadt, die hohe Industrie- und Verkehrsdichte führen zu erheblichen
Umweltproblemen. Bei der Luftverbesserung wurden durch den Einsatz von Erdgas Erfolge
erzielt, ähnliches gilt für das Müllproblem. Dennoch gehören die Luft- und
Wasserverschmutzung durch die zahlreichen Fabriken, Kraftfahrzeuge und privaten Haushalte
sowie der Lärm durch den Verkehr weiterhin zu den Belastungen. Besondere
Emissionsprobleme ergeben sich aus der oft direkten Nachbarschaft von ärmeren
Wohngebieten und Industrieanlagen.[14]
Überschwemmungen schwemmen immer wieder Müll in die Kanalisation und führen dabei zu
deren Verstopfung und erhöhen gleichzeitig die Gefahr von Infektionskrankheiten. Die
Ursache zahlreicher Probleme liegt in der Infrastruktur, die mit dem enormen
Bevölkerungswachstum seit den 1980er Jahren nicht Schritt halten konnte.[15]
Geschichte [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Geschichte Istanbuls
Byzantion [Bearbeiten]
Um 660 v. Chr. gründeten dorische Griechen aus Megara, Argos und Korinth Byzantion, eine
Kolonie am europäischen Ufer des Bosporus. Die günstige geographische Lage ermöglichte
der Siedlung bald, ein bedeutendes Handelszentrum zu werden. Ende des 6. Jahrhunderts
geriet sie in die Auseinandersetzungen zwischen dem Perserreich und den griechischen
Poleis, dann in die innergriechischen Konflikte.
513 v. Chr. eroberte der persische König Darius I. die Stadt, 478 wurde sie für zwei Jahre von
Sparta besetzt. Danach wählte Byzantion die Demokratie als Regierungsform und schloss sich
unter dem Druck Athens dem Attisch-Delischen Seebund an (bis 356). 340/339 widerstand
die Stadt der Belagerung durch den makedonischen König Philipp II. Nach dem Zerfall des
Makedonenreichs stellte sich die Stadt zunehmend auf die Seite des expandierenden
Römerreichs und wurde 196 v. Chr. römischer Bundesgenosse. Diesen Sonderstatus büßte
Byzantion erst unter Kaiser Vespasian ein. 196 ließ Septimius Severus die Stadt zur Strafe für
die Unterstützung seines Gegners Pescennius Niger zerstören, doch wurde sie wieder
aufgebaut. 258 wurde sie von Goten geplündert.
324 vereinigte Konstantin I. beide Teile des Römischen Reiches und am 11. Mai 330 taufte er
die neue Hauptstadt auf den Namen Nova Roma (Neu-Rom). Sie wurde jedoch bekannter
unter dem Namen Konstantinopel.[16] Ihre Fläche verfünffachte sich binnen weniger
Jahrzehnte. Westlich der von Konstantin errichteten Stadtmauer ließ Theodosius II. ab 412
eine noch heute erhaltene Mauer errichten, womit die Stadtfläche von sechs auf zwölf
Quadratkilometer anwuchs. Aquädukte versorgten die inzwischen größte Stadt des
Mittelmeerraums mit Wasser, Getreide wurde an große Teile der Bevölkerung ausgegeben.[17]
Konstantinopel – Kostantiniyye – Istanbul [Bearbeiten]
Byzanz [Bearbeiten]
Konstantinopel im Mittelalter; italienische Darstellung von 1422
Nochmals unter Kaiser Justinian I. (527–565) wurde Konstantinopel prächtig ausgebaut
(Hagia Sophia). Die Stadt war die mit Abstand reichste und größte Stadt Europas und des
Mittelmeerraums. Unter dem Druck der Seldschuken, die ab Mitte des 11. Jahrhunderts
Kleinasien eroberten, verlor die Stadt zeitweise ihr östliches Hinterland. In dieser Situation
erhielten die italienischen Städte, allen voran Venedig und Genua, Handelsprivilegien und
ausgedehnte Wohnquartiere im Norden der Stadt; die Genuesen später auch in Pera am
Nordufer des Goldenen Horns. Zudem war 1054 die kirchliche Einheit zwischen der
Römisch-Katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche zerbrochen. 1171 ließ Kaiser
Manuel I. die Venezianer verhaften und ihr Eigentum konfiszieren. Venedig nutzte den
Vierten Kreuzzug zur Rache, und 1204 eroberten Kreuzritter Konstantinopel. Die Stadt wurde
geplündert, zahlreiche Einwohner wurden ermordet und Kunstwerke von unschätzbarem Wert
gingen verloren. Auf rund 100.000 Einwohner reduziert, war die Stadt von 1204 bis 1261 die
Hauptstadt des Lateinischen Kaiserreichs. 1261 gelang es Kaiser Michael VIII.,
Konstantinopel zurückzuerobern, doch hatte er sich noch zwei Jahrzehnte abermaligen
Eroberungsplänen zu widersetzen. Die Stadt war seit dieser Zeit aber nicht mehr als das
Zentrum einer Regionalmacht, deren Hinterland ab 1354 sukzessive von den Osmanen erobert
wurde. Um 1400 bestand das Reich nur noch aus Konstantinopel mit seinem direkten Umland
und kleinen Restgebieten im Norden (Thessaloniki) und Süden (Morea) Griechenlands. Noch
einmal 1422 hielt die Stadt einer Belagerung durch Murad II. stand.
Osmanisches Reich [Bearbeiten]
Die Eroberung Konstantinopels aus einer französischen Chronik des 15. Jahrhunderts
Am 5. April 1453 begann die letzte Belagerung durch osmanische Streitkräfte unter Sultan
Mehmed II. Am Morgen des 29. Mai wurde die „seit langem verfallene Stadt“[18] besetzt.
Konstantinopel – nun offiziell meist Kostantiniyye oder manchmal auch İstanbul genannt –
wurde nach Bursa und Adrianopel (Edirne) zur neuen osmanischen Hauptstadt. Die teilweise
zerstörte und entvölkerte Stadt wurde planvoll wieder besiedelt und aufgebaut. Die Macht des
Reichs erreichte ihren Höhepunkt unter Sultan Süleyman I. (1520–1566), dessen Architekt
Sinan das Stadtbild mit zahlreichen Moscheen, Brücken, Palästen und Brunnen prägte. Mit
dem fortschreitenden Verfall des osmanischen Einflusses in der Region und der
Verkleinerung des Reiches bis Anfang des 20. Jahrhunderts litt auch die kosmopolitische
Bedeutung Konstantinopels.[19]
Konstantinopel um 1910
Die Schwäche des Reiches nach dem Balkankrieg 1912/1913 führte den europäischen
Mächten und Russland die Gefahr eines Machtvakuums in den strategisch bedeutenden
Meerengen vor Augen und warf die orientalische Frage nach Kontrolle über die Meerengen
und Aufteilung des Reiches in Interessensphären auf. Der Sultan und die Jungtürken suchten
die Unterstützung des Deutschen Reiches.
Den Zugriff der Entente auf Konstantinopel konnte das Osmanische Reich im Ersten
Weltkrieg auf Seiten der Mittelmächte 1915 in der Schlacht von Gallipoli verhindern.
Dennoch war der Krieg verloren. Französische und britische Truppen besetzten ab dem 13.
November 1918 die Metropole. Im Friedensvertrag von Sèvres vom 10. August 1920 wurde
das Osmanische Reich unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt und musste darüber
hinaus gewaltige Gebietsverluste hinnehmen. Konstantinopel mit den Meerengen Bosporus
und Dardanellen blieb fünf Jahre lang von den Alliierten besetzt. Griechenland forderte in
Erinnerung an das als griechisch beanspruchte Byzanz die „Rückgabe“ Konstantinopels, das
es zu seiner Hauptstadt machen wollte.
Unter Mustafa Kemal, genannt Atatürk, begann 1919 der türkische Befreiungskrieg, an dessen
Ende die letzten Einheiten der alliierten Truppen am 23. September 1923 die Stadt verließen.
Konstantinopel verlor in diesem Jahr seinen Status als Regierungssitz an Ankara, womit sich
die neue Republik von der Tradition der Osmanen abgrenzen wollte.
Türkische Republik [Bearbeiten]
Schon während des Ersten Weltkriegs kam es zur Vertreibung der ersten der beiden großen
christlichen Minderheiten, der Armenier. Sie waren seit dem 17. Jahrhundert verstärkt
zugezogen, so dass um 1850 über 220.000 in Konstantinopel lebten. 1942 wurden die
Nichtmuslime zu einer besonderen Vermögenssteuer herangezogen (Varlık Vergisi), 1955
wurde nahezu die gesamte orthodoxe Bevölkerung durch das Pogrom von Istanbul aus der
Stadt vertrieben. Von den rund 110.000 Griechen blieben rund 2.500 in Istanbul.[20] Heute
leben rund 60.000 Armenier und 2.500 Griechen in der Stadt.
Dennoch schrumpfte die Stadt keineswegs, sondern wuchs im Gegenteil rapide, denn sie zog
durch ihre kulturelle und wirtschaftliche Kraft nach dem Zweiten Weltkrieg, und verstärkt seit
den 70er und 80er Jahren, zahlreiche Menschen aus Anatolien an. Seit den 90er Jahren
kommen zahlreiche Osteuropäer in die Metropole.
Als Reaktion auf den enormen Zuzug entstanden groß angelegte Bauprojekte, die jedoch mit
dem rapiden Bevölkerungswachstum kaum Schritt halten konnten. Zudem nahmen sie auf
vorhandene Strukturen wenig Rücksicht. Istanbul dehnte sich weit in das Umland aus, und
zahlreiche Dörfer und Städte zählen inzwischen zur Metropole.
1994 wurde der jetzige Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan als Kandidat der weit rechts
stehenden Refah Partisi (RP) (Wohlfahrtspartei) Bürgermeister. Der jetzige Bürgermeister
Kadir Topbaş ist, wie der Ministerpräsident, Mitglied der Adalet ve Kalkınma Partisi (AKP).
Im November 2003 wurde die Stadt von einer Serie schwerer Anschläge erschüttert. Der
Anschlag in einem Internet-Café am 9. Februar 2006 kostete einen Menschen das Leben,
sechs Menschen wurden vier Tage später durch einen Anschlag in einem Supermarkt
verletzt.[21]
Entwicklung des Namens [Bearbeiten]
Istanbuls unterschiedliche Namen auf osmanischen Poststempeln von 1880 bis 1925
Der ursprünglich altgriechische Name der Stadt, Byzantion (lateinisch Byzantium), geht auf
den legendären Gründer der Stadt, Byzas, zurück, der aus Megara in Attika stammte. Er war
einem Orakelspruch der Pythia gefolgt. Zu Ehren des römischen Kaisers Constantinus, der
Byzantion zur Hauptstadt ausbauen ließ, wurde die Stadt im Jahr 324[22] in Constantinopolis
(latinisiert; altgr. Κωνσταντινούπολις Konstantinoupolis ‚Stadt des Constantin‘) umbenannt.
Auf Constantinopolis gehen die deutsche Form Konstantinopel und zahlreiche weitere
Namensformen zurück. Auf Arabisch wurde Konstantinopel al-Qustantīniyya ‫القسطنطينية‬
genannt, im Armenischen Gostantnubolis und im Hebräischen Kuschta (‫)קושטא‬. In vielen
slawischen Sprachen hieß die Stadt Cari(n)grad (‚Stadt des Kaisers‘).
Bis 1930 gab es keine fortdauernde und eindeutige offizielle Namensform. In osmanischen
Urkunden, Inschriften, etc. wurde die Stadt in der Regel mit ihrer vom Arabischen
abgeleiteten Namensform Kostantiniyye ‫ قسطنطينيه‬bezeichnet. Man findet aber auch şehir-i
azima (‚die großartige Stadt‘), die französisierten Formen Constantinople und Stamboul sowie
ab dem 19. Jahrhundert vermehrt die Bezeichnung Dersaâdet ‫ در سعادت‬/ Der-i Saʿādet
‚Pforte der Glückseligkeit‘. Weitere Bezeichnungen waren etwa darü's-saltanat-ı aliyye,
asitane-i aliyye und darü'l-hilafetü 'l aliye und Ehrenvoller Thron ‫ پایتخت‬im Sinne von
Residenz.
Der Name Islambol
Kalender)[23]
‫ إسالمبول‬auf einer Münze von 1203 H. (1788/89 im gregorianischen
Aus dem Feldzugstagebuch Süleyman I., 1521:
„[…] und fuhr nach der Stadt Istanbul ab […]“ (Hervorhebung ediert 2007)
Im türkischen Dialekt der Stadt hatte sich die Namensform Istanbul, Astanbul ‫( استانبول‬auch
Istambul, Stambul) herausgebildet, die schon in seldschukischer Zeit Verwendung fand und
später durch osmanische und westeuropäische Aufzeichnungen für das 16. Jahrhundert belegt
ist. An „Istanbul“ angelehnt erschien Islambol ‫‚ إسالمبول‬Vom Islam erfüllt[22]‘, das im 18.
Jahrhundert als Name der Münzstätte am Tavşan taşı auf Münzen geprägt wurde. Während
mit Konstantinopel meist die gesamte Stadt samt einigen Stadtteilen nördlich des Goldenen
Horns und jenseits des Bosporus gemeint war, kennzeichnete der Name Istanbul eher die alte
Stadt auf der Halbinsel zwischen Marmarameer, Bosporus und Goldenem Horn, die nach
Westen durch die Landmauer abgeschlossen wurde. 1876 wurde der Name der Hauptstadt als
Istanbul in die neue Verfassung aufgenommen, wo es in Art. 2 hieß:
«Devlet-i Osmaniyenin payitahtı Istanbul şehridir ‫عثمانيه نك پای تختی استانبول‬
‫‚ شهریدر‬Die Hauptstadt des osmanischen Staates ist die Stadt Istanbul‘»
‫دولت‬
Bei Istanbul handelt es sich möglicherweise um die türkische Abwandlung des
altgriechischen εἰς τὴν πόλιν, eher aber εἰς τὰν πόλιν („in die Stadt“), nach altgriechischer
Aussprache seit byzantinischer Zeit etwa istimbólin. Diese Deutung erscheint sinnfällig, da
man in der Spätantike und im frühen Mittelalter im Oströmischen Reich von Konstantinopel
sprach, wenn man umgangssprachlich „die Stadt“ sagte, da sie mit ihren fünfhunderttausend
Einwohnern und ihren mächtigen Mauern mit keiner anderen Stadt im weiten Umkreis
verglichen werden konnte. Wie das antike Rom war sie ein Musterbeispiel einer Stadt, sie war
das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum. Konstantinopel galt wie vormals Rom
als Zentrum der Welt. Reich wie Hauptstadt brauchten daher eigentlich keinen Namen, da sie
einzig waren (der Kaiser sah sich nicht als Kaiser von Byzanz oder Konstantinopel, sondern
als Kaiser „urbis et orbis“).
Am 28. März 1930, in der Frühzeit der Republik, wurde İstanbul zum offiziellen Namen der
gesamten Stadt. Da die Stadt in osmanischen Schriften und im türkischen Volksmund schon
seit langem im engeren Sinn so genannt wurde, war dies eigentlich keine Neubenennung. In
den meisten europäischen Ländern (außer zum Beispiel Griechenland und Armenien)
verdrängte die Bezeichnung Istanbul allmählich die Bezeichnung Konstantinopel
beziehungsweise deren Varianten aus dem Sprachgebrauch. Meist in Bezug auf das
historische, vorosmanische Konstantinopel beziehungsweise Byzanz wird die altgriechischrömische Namensgebung in der Fachliteratur jedoch auch weiterhin verwendet.
Brände [Bearbeiten]
Folgen eines Brandes in der Istanbuler Altstadt
Die häufig auftretenden Großbrände lösten soziale und ökonomische Krisen aus und hatten
großen Einfluss auf die Bebauung der Stadt. Auslöser waren beispielsweise die regelmäßig
auftretenden Erdbeben, der Handel mit Explosivstoffen, die Unachtsamkeit in Haushalten und
Werkstätten sowie Brandstiftung.[24][25] So ereigneten sich zwischen 1883 und 1906 229
Brände mit der Zerstörung von 36.000 Häusern.[26] Das Feuer 1690 im Großen Basar zerstörte
Güter im geschätzten Wert von 3 Millionen Kuruş (etwa 2 Millionen Goldstücke). Die
größten Brände in der Stadtgeschichte ereigneten sich 1569, 1633, 1660, 1693, 1718, 1782,
1826, 1833, 1865 und zuletzt 1918 mit 7.500 zerstörten Häusern. Der Reisende Salomon
Schweigger schreibt um 1580:
„Es haben sich etliche Brunsten in der Stadt begeben. In einer hätt das Feur ein Gefängnus
ergriffen, an der Stadtmaur bei dem Kanal oder Meerhafen. Die Gefangenen im obern Teil
des Turns richteten sich mit Gewalt an die Tür, öffneten dieselbe und kamen davon; die
andern mußten drin verderben, deren bei siebenzig waren. Ein großer Platz, wie ein groß
Dorf, war hinweggebrunnen, aber man merket’s der Stadt nicht an. Wann ein Feur auskompt,
so lauft niemand zu, der begehrte zu leschen, ausgenommen die Janitscharen, die darzu
verordnet sein, zwar nicht zu leschen, sondern mit Fürbrechen und Einreißen der nächsten
Häuser die Flamm zufürkommen“
– SALOMON SCHWEIGGER: ZUM HOFE DES TÜRKISCHEN SULTANS. LEIPZIG 1986
(NACHDRUCK), S. 94
Einige Gründe für die verheerende Wirkung der Brände lagen in der dichten, bis weit ins 20.
Jahrhundert hinein vorwiegend aus Holzhäusern bestehenden Bebauung der Stadt, den häufig
wehenden Winden und der Siedlungsstruktur, die oft aus weitgehend in sich abgeschlossenen
Vierteln (Mahalle) mit Sackgassen bestand und eine schnelle Brandbekämpfung erschwerte.
Nach Großbränden wurden Dekrete erlassen, dass Häuser in der Nähe von sozialen,
wirtschaftlichen und öffentlichen Gebäuden ebenfalls aus Stein oder Ziegeln sein sollten.
Diesen Anordnungen wurde jedoch nicht immer Folge geleistet. In osmanischer Zeit waren
unter anderem die Wasserträger-Gilde und die Janitscharen für die Brandbekämpfung
zuständig, ab 1718 wurden Feuerwehrwagen mit Wasserpumpen sowie neu gegründete
Feuerbrigaden eingesetzt.
Bevölkerung [Bearbeiten]
Einwohnerentwicklung [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Istanbul
Einwohnerentwicklung in den letzten 100 Jahren
Die Einwohnerzahl stieg von 680.000 im Jahre 1927 auf 1,3 Millionen 1955, 2,5 Millionen
1975, 9,8 Millionen 2005 und auf über 13 Millionen 2010. Von den 13.120.596 Einwohnern
im Jahr 2010 lebten etwa 65 Prozent im europäischen Teil von Istanbul und rund 35 Prozent
auf der asiatischen Seite.
Etwa 84 Prozent der Bevölkerung sind durch Landflucht aus der gesamten Türkei,
überwiegend aus Ost-, Südost- und Zentralanatolien sowie aus der Schwarzmeerregion
zugezogen. Der Anteil der autochthonen Istanbuler, die seit Jahrhunderten in der BosporusMetropole einheimisch sind, beträgt etwa 16 Prozent. Die zehn größten Gruppen der
Zugezogenen stammen mit 709.517 Personen aus der Provinz Sivas, 534.409 Personen aus
der Provinz Kastamonu, 480.614 Personen aus der Provinz Ordu, 474.313 Personen aus der
Provinz Giresun, 426.246 Personen aus der Provinz Tokat, 393.285 Personen aus der Provinz
Samsun, 369.011 Personen aus der Provinz Malatya, 368.027 Personen aus der Provinz
Trabzon, 355.795 Personen aus der Provinz Sinop und 347.488 Personen aus der Provinz
Erzurum.[27] Jedes Jahr entstehen dadurch am Stadtrand neue Gecekondus, die mit der Zeit
ausgebaut werden und sich zu neuen Stadtteilen entwickeln.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis
1914 handelt es sich meist um Schätzungen, mit großen Unsicherheiten. Der auffällige
Rückgang der Bevölkerungszahl um 1900 bis 1927 ist Ausdruck der Vertreibung der
griechischen Bevölkerung. Die Zahlen von 1927 bis 2000 sind Ergebnisse von
Volkszählungen. Die Zahlen von 2005 und 2006 beruhen auf Hochrechnungen, die ab 2007
sind Ergebnisse von Volkszählungen. Die Verdoppelung der Bevölkerung zwischen 1980 und
1985 ist auf Zuzug, natürliche Bevölkerungszunahme und auch auf Erweiterungen der
Stadtgrenze zurückzuführen. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf
die Stadt in ihren politischen Grenzen, ohne selbstständige Vororte.
Eine Schätzung der aktuellen Einwohnerzahlen gestaltet sich vor allem aufgrund der schwer
erfassbaren Gecekondu-Siedlungen schwierig. Istanbuler Nahverkehrsexperten gehen von 14
bis 16 Millionen Einwohnern aus.
Jahr
330
400
530
545
715
950
1200
1453
1477
1566
1817
1860
1885
Einwohner
15.000
200.000
500.000
350.000
300.000
500.000
150.000
36.000
75.000
600.000
500.000
715.000
873.570
Jahr
1890
1897
1901
1914
28. Oktober 1927
20. Oktober 1935
20. Oktober 1940
21. Oktober 1945
22. Oktober 1950
23. Oktober 1955
23. Oktober 1960
24. Oktober 1965
25. Oktober 1970
Einwohner
874.000
1.059.000
942.900
909.978
680.857
741.148
793.949
860.558
983.041
1.268.771
1.466.535
1.742.978
2.132.407
Jahr
26. Oktober 1975
12. Oktober 1980
20. Oktober 1985
21. Oktober 1990
30. November
1997
22. Oktober 2000
1. Januar 2005
1. Januar 2006
31. Dezember
2007
31. Dezember
2008
31. Dezember
2009
31. Dezember
2010
Einwohner
2.547.364
2.772.708
5.475.982
6.620.241
8.260.438
8.803.468
9.797.536
10.034.830
11.174.257
12.569.143
12.782.960
13.120.596
Ethnische Minderheiten [Bearbeiten]
Kurden feiern den Nouruz in Istanbul
Kurden und Zaza bilden zusammen die größte Gruppe ethnischer Minderheiten in Istanbul.
Die größte unter den traditionell noch dort lebenden christlichen Bevölkerungsgruppen sind
Armenier, deren Zahl von der Regierung mit 45.000[28] angegeben wird, was etwa 0,36
Prozent der Bevölkerung Istanbuls entspricht. Etwa 17.000 Aramäer bilden danach die
zweitgrößte christliche Ethnie.[29] Die 22.000 Juden bilden die zweitgrößte religiöse
Minderheit.[30][31] Einige der etwa 10.000 Bosporus-Deutschen stammen aus Familien, die oft
schon seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dauerhaft in Konstantinopel beziehungsweise
Istanbul lebten. Die rund 1.650 Griechen gehören teilweise zu den seit vielen Generationen
ursprünglich Ansässigen.[32][33] Die Zahl der Russen wird, folgt man der Neuen Zürcher
Zeitung, auf etwa 100.000 geschätzt, die der Chinesen soll noch höher liegen.[34] Istanbul war
auch ein Zufluchtsort für Russen wegen der kommunistischen Oktoberrevolution.[35]
Weitere Bevölkerungsgruppen sind Lasen, Araber, Tscherkessen und Roma. Eine kleine
polnische Gemeinde existiert in Polonezköy (deutsch „Polendorf“, polnisch Adampol), das
etwas über 400 Einwohner hat.
Religionen [Bearbeiten]
Mevlevi-Derwische in Istanbul
Der weitaus größte Teil der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. Noch um die Wende vom
19. zum 20. Jahrhundert war die Mehrheit der Einwohner Nichtmuslime,[36] zu denen die
griechisch-orthodoxen Christen, die syrisch-orthodoxen Aramäer, die armenischen Christen
und die sephardischen Juden gehörten. Sie bilden heute nur noch eine kleine Minderheit.
Neben islamischen Sakralbauten gibt es auch christliche Kirchen unterschiedlicher
Bekenntnisse und Synagogen in prominenter Lage, wie zum Beispiel Sankt Stefan
(ehemaliger Sitz der bulgarisch-orthodoxen Kirche) am Goldenen Horn oder die Agia Triada
am Taksim-Platz. In einigen Stadtteilen, wie zum Beispiel im Viertel Kuzguncuk, sind die
Einrichtungen verschiedener Religionen dicht benachbart.
Die Stadt ist Sitz des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, dem unter anderem die
meisten orthodoxen Kirchen in der heutigen Türkei unterstehen und der darüber hinaus den
Ehrenvorrang über alle orthodoxen Kirchen genießt. Weiterhin residieren hier ein armenischer
Erzbischof und der türkische Oberrabbiner.
Muslime [Bearbeiten]
Muslime unterschiedlicher Glaubensrichtungen bilden die größte Religionsgruppe. Die
meisten sind Sunniten, 15 bis 30 Prozent zählen sich zu den Aleviten. Insgesamt gibt es 2.562
Moscheen,[37] 215 Kleinmoscheen (türk. Mescit)[38] und 119 Türben.[39]
Am 2. September 1925 wurden unter Kemal Atatürk die damals zahlreichen und
mitgliederstarken Derwisch-Orden (Tariqas) verboten. Die meisten Anhänger des Sufismus,
der islamischen Mystik, agierten daraufhin im Geheimen oder gingen ins Ausland (z. B. nach
Albanien). Manche von ihnen haben heute eine große Anhängerschaft. Um dem Verbot zu
entgehen, treten diese aber meist als „Kulturvereine“ auf. Landesweit bekannt ist die İsmail
Ağa Cemaati, eine islamische Gemeinschaft in Fatih, die als Tariqa gilt.
Christen [Bearbeiten]
Die Stadt ist der Sitz des ökumenischen Patriarchen, der als primus inter pares als oberster
Repräsentant der orthodoxen Kirchen fungiert. Der griechisch-orthodoxe Ökumenische
Patriarch von Konstantinopel mit Sitz in Fener ist seit 1991 Bartholomäus I.. Er ist der 270.
Nachfolger des Apostels Andreas und somit faktisches (Ehren-)Oberhaupt von etwa 300
Millionen orthodoxen Christen. Auch die Sitze des armenischen Patriarchen, des Erzbischofs
der syrisch-orthodoxen (aramäischen) Gemeinde und eines apostolischen Vikars der römischkatholischen Kirche befinden sich in Istanbul.
In Istanbul sind mit knapp 85.000 Christen[40] rund 85 Prozent der gesamten Christen in der
Türkei beheimatet, deren Zahl landesweit etwa 100.000 beträgt. Die Zahl der Armenier
beläuft sich auf etwa 45.000,[28] die der Aramäer auf 12.000, der Bosporus-Deutschen auf
10.000 und der Griechen auf 1.650. Neben den Levantinern gibt es je eine deutsche
evangelische und katholische Kirchengemeinde sowie um das St. Georgs-Kolleg eine
österreichische katholische Gemeinde. Von den insgesamt 40 Istanbuler Kirchen sind 35
armenisch[41] und 5 orthodox[42] wie die bulgarisch-orthodoxe Kirche St. Stefan.
Juden [Bearbeiten]
Die sephardischen türkischen Juden leben in der Stadt seit über 500 Jahren. Sie flohen 1492
von der iberischen Halbinsel, um der Zwangstaufe infolge des Alhambra-Edikts zu entgehen.
Sultan Beyazit II. (1481–1512) schickte eine Flotte nach Spanien, um die sephardischen
Juden zu retten. Mehr als 200.000 von ihnen flohen zunächst nach Tanger, Algier, Genua und
Marseille, später nach Saloniki und Istanbul. Der Sultan gewährte über 50.000 dieser
spanischen Juden Zuflucht.
In Istanbul leben heute nur noch etwa 22.000;[30][31][43] sie stellen etwa 0,2 Prozent der
Bevölkerung. Insgesamt sind 16 Synagogen[44] in der Stadt zu finden, die bedeutendste von
ihnen ist die 1951 eingeweihte Neve-Shalom-Synagoge im Stadtteil Beyoğlu, auf die drei
terroristische Anschläge verübt wurden (am 6. September 1986, 1. März 1992 und 15.
November 2003). Istanbul ist Sitz des Hahambaşı, des türkischen Oberrabbiners. Das einzige
jüdische Museum in der Türkei, die 500. Yıl Vakfı Türk Musevileri Müzesi, befindet sich in
Beyoğlu. Das Museum wurde am 25. November 2001 fertiggestellt und der derzeitige Kurator
ist Naim Güleryüz.
Entwicklung der Wohnsituation [Bearbeiten]
Wohngebäude in Maltepe
Die Stadtteile Bakırköy und Beylikdüzü im europäischen Teil, die zusammen rund 400.000
Einwohner haben, und Maltepe im asiatischen Teil, das eine ähnliche Einwohnerzahl
aufweist, sind seit den 1980er Jahren zügig angewachsen und bestehen überwiegend aus
Hochhäusern. Insbesondere Etiler im Stadtteil Beşiktaş hat sich seit den 1990er Jahren zu
einem der wohlhabendsten Viertel entwickelt.
Nachdem die meisten Baulücken im innerstädtischen und innenstadtnahen Bereich
geschlossen wurden, bestehen dort kaum noch Möglichkeiten zur Erholung, sieht man vom
häufig frequentierten Gülhane und vom Yıldız-Park ab.
Das Gecekondu-Viertel Seyrantepe
Die immense Zuwanderung führte dazu, dass an der Peripherie illegale Siedlungen
(Gecekondus) entstanden, von denen Istanbul die meisten in der Türkei aufweist. Knapp ein
Viertel der Istanbuler lebt in den etwa 750.000 Wohngebäuden solcher Siedlungen.[45] Über
50 Prozent ihrer Bewohner sind arbeitslos oder unversichert beschäftigt. Die Kriminalität ist
höher als in anderen Quartieren, sozial an den Rand gedrängte Bevölkerungsgruppen und eine
geringe Präsenz staatlicher Organisation kennzeichnen darüber hinaus diese Quartiere.[46]
Blick auf Seyrantepe, 2007
Die größten Gecekondu-Viertel liegen auf der europäischen Seite. Dabei kommt es in Fatih,
wie etwa in Balat, dem einst von Juden bewohnten Viertel, dem bis 2007 ein
Restaurierungsprogramm galt, und Sulukule, wo vor allem Roma wohnen, die sich gegen die
Umsiedlung von 3.500 Einwohnern wehren,[47][48] zu starken Spannungen. Gazi Mahallesi und
Habipler im Stadtteil Sultangazi, das rund 450.000 Menschen beherbergt, sowie Seyrantepe
im Stadtteil Şişli und Tarlabaşı im Stadtteil Beyoğlu (245.000) kommen hinzu. Auf der
asiatischen Seite sind dies Gülsuyu im Stadtteil Maltepe (420.000). Einzelne Gecekondus sind
überwiegend in den Stadtteilen Bağcılar, Bahçelievler, das 1950 noch rund 800, 2007 jedoch
fast 600.000 Einwohner hatte, Küçükçekmece (670.000), Pendik (540.000) und Sultanbeyli
(280.000) anzutreffen.
Michael Thumann berichtet über die Gentrifizierung in Tarlabaşı, wo Alteigentümer mit
Billigung der AKP-Regierung enteignet werden, um Neubauten zu errichten.[49]
Kriminalität [Bearbeiten]
Die Kriminalitätsrate sank in Istanbul von 76.285 registrierten Straftaten im Jahre 2006 um 25
Prozent auf 57.123 registrierte Straftaten im Jahre 2007.[50] Die Istanbuler
Großstadtverwaltung hat beschlossen, 800 bis 900 Sicherheitskameras zu installieren.[50]
Politik [Bearbeiten]
Stadtregierung [Bearbeiten]
Das Rathaus von Istanbul im Stadtteil Fatih
Bürgermeister von Istanbul ist der Architekt Kadir Topbaş von der islamisch-konservativen
AKP. Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger Ali Müfit Gürtuna (RP), der ab
November 1998 Bürgermeister war. Islamische Politiker regieren Istanbul somit seit 1994, als
Recep Tayyip Erdoğan (damals ebenfalls RP, heute Vorsitzender der AKP und
Ministerpräsident der Türkei) die Kommunalwahlen gewann.
Städtepartnerschaften [Bearbeiten]
Istanbul unterhält folgende Städtepartnerschaften:[51]
Almaty, Kasachstan
Houston, Vereinigte Staaten
Plowdiw, Bulgarien
Amman, Jordanien
Jakarta, Indonesien
Rabat, Marokko
Barcelona, Spanien
Johor Bahru, Malaysia
Rio de Janeiro, Brasilien
Busan, Südkorea
Kairo, Ägypten
Rotterdam, Niederlande
Casablanca, Marokko[52]
Kasan, Tatarstan
Sankt Petersburg, Russland
Constanța, Rumänien
Khartum, Sudan
Damaskus, Syrien
Köln, Deutschland
Sarajevo, Bosnien und
Herzegowina
Shanghai, VR China
Dschidda, Saudi-
Arabien
Lahore, Pakistan
Shimonoseki, Japan
Dubai, Vereinigte
Arabische Emirate
Mary, Turkmenistan
Skopje, Mazedonien
Odessa, Ukraine
Venedig, Italien
Durrës, Albanien
Osch, Kirgisistan
Kultur und Sehenswürdigkeiten [Bearbeiten]
Europäische Kulturhauptstadt 2010 [Bearbeiten]
Am 11. April 2006 wurde die Stadt durch eine EU-Jury neben Essen und Pécs zur
europäischen Kulturhauptstadt 2010 gewählt. Istanbul ist ebenso eines der islamischen
Kulturzentren.
Musik und Theater [Bearbeiten]
Istanbul besitzt zahlreiche Theater, Opernhäuser und Konzerthäuser. Zu den bekanntesten
gehört das Show Center Türker İnanoğlu Maslak in Maslak, das im November 2005 eröffnet
wurde und von der MEGA Company betrieben wird. Hier finden Großveranstaltungen statt,
die in der ganzen Türkei Beachtung finden. Das Center ist täglich geöffnet. Jährlich kommen
etwa 450.000 Besucher allein zu den eigenen Veranstaltungen des Hauses. Der große
Theatersaal bietet 1810 Sitzplätze, der kleine 380.
In Kadıköy befinden sich das 1924–1927 erbaute und 2005–2007 renovierte SüreyyaOpernhaus und ein nach dem Schriftsteller Haldun Taner benanntes Theater.
Zu den bekanntesten Orchestern gehört das Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra (BIFO),
das 1993 gegründet wurde. Sein erstes Konzert fand am 13. Mai 1999 im Yıldız-Palast statt.
Seit 2008 steht das BIFO unter der Leitung des Österreichers Sascha Goetzel. Er wurde nach
einem einjährigen Auswahlverfahren in der Saison 2007/2008, an dem Gastdirigenten aus vier
Nationen teilnahmen, Musikdirektor des Sinfonieorchesters. Die Staatsoper (Devlet Operası)
mit ihrem bekannten Ballett und das staatliche Sinfonieorchester, die İstanbul Devlet Senfoni
Orkestrası, spielen im Haus am Taksim-Platz.
Museen [Bearbeiten]
Die bekanntesten Museen sind der Topkapı-Palast, die Hagia Sophia, die Chora-Kirche, das
Archäologische Museum, das Museum für türkische und islamische Kunst, das Museum
Istanbul Modern und der Dolmabahçe-Palast, ebenfalls ein früherer Sultanspalast, der im 19.
Jahrhundert im neubarocken Stil erbaut wurde.
Viele Nebengebäude der Moscheen wurden inzwischen in Museen verwandelt, die Einblicke
in die Zeit der Osmanen gewähren. Es gibt auch noch weitere Kunstmuseen. Die wertvollsten
Gemälde und Miniaturen der Türkei sind in den Museen von Istanbul zu finden.
Bauwerke [Bearbeiten]
Byzantinisches und christliches Konstantinopel [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Byzantinische Architektur
Cisterna Basilica
Im Stadtbild der Altstadt sind immer noch die antiken Ursprünge zu entdecken. Aufgrund der
zahlreichen Erdbeben, Stadtbrände und der ökonomischen Situation am Ende des
Byzantinischen Reiches war schon im 15. Jahrhundert ein Großteil der Gebäude verfallen.
Einige Plätze und Bauwerke sind in der Anlage oder als Ruinen bis heute erhalten. Hierzu
gehören die mächtige Theodosianische Landmauer und die Seemauern, das Studios-Kloster
(İmrahor Camii), das Hippodrom mit einem Fassungsvermögen von bis zu 100.000
Zuschauern, das Konstantinsforum mit der Konstantinssäule, die Kaiserpaläste und der
Porphyrogennetos-Palast (Tekfur Sarayı). Die meisten Gebäude sind umgenutzt und stark
verändert worden. Kaum verändert wurde der Valens-Aquädukt, der auch nach 1453 die
Wasserversorgung sicherstellte, die spätantike Zisterne Cisterna Basilica aus dem 6.
Jahrhundert oder verschiedene Ehrensäulen, zum Beispiel der 20 m hohe Obelisk Thutmosis
III. aus Rosengranit, der aus dem ägyptischen Dorf Karnak nach Konstantinopel gebracht und
390 n. Chr. auf der Spina des Hippodroms aufgestellt worden ist.
Leanderturm
Zu den militärischen Bauten gehört Yedikule („Burg der sieben Türme“) am Südende der
Theodosianischen Landmauer, die im 5. Jahrhundert von Theodosius II. errichtet wurde. Der
Leanderturm, der auf einer Bosporusinsel vor Üsküdar steht, wurde im 5. Jahrhundert v. Chr.
von Alkibiades erbaut. Am Leanderturm soll das eine Ende der großen Kette befestigt worden
sein, die bei Angriffen auf Byzanz über den Bosporus gespannt wurde. Fast unversehrt haben
einige Kirchen zunächst als Moscheen, dann als Museen überlebt, wie die Hagia Sophia
(Ayasofya Camii, Kirche der Heiligen Weisheit), die 537 geweiht wurde, die PammakaristosKirche (Fethiye Camii), die wohl im 11. Jahrhundert gegründet wurde, die spätbyzantinische
Chora-Kirche (Kariye Camii), die in ihrer jetzigen Erscheinungsform im 14. Jahrhundert
entstand und wertvolle Fresken zeigt sowie die Hagia Eirene, die als Arsenal umgenutzt
wurde. Ebenfalls bedeutsame Zeugnisse byzantinischer Kunst sind die heutigen Moscheen
Küçük-Aya-Sofya-Moschee (Sergios-und Bacchos-Kirche), die als Modell für die Hagia
Sophia gedient haben kann, die Zeyrek-Moschee (Pantokrator-Klosterkirche) mit ihrem OpusSectile-Boden und die Kalenderhane-Moschee (Maria-Kyriotissa-Kloster). Letztere stammt in
ihrer jetzigen Form aus dem 12. Jahrhundert. In ihr wurden die ältesten vorikonoklastischen
Mosaiken Istanbuls gefunden. Die dort ab 1227 erstellten Fresken des Franz von Assisi
werden heute im Archäologischen Museum ausgestellt. Der Galataturm, der das Nordende
und die Hauptbastion der genuesischen Siedlung Galata war, gehört heute zu den
bedeutendsten Bauwerken Istanbuls.
Schon in vorosmanischer Zeit lebten Muslime innerhalb der Stadt. Die erste Moschee
Konstantinopels und somit die erste Moschee in Südosteuropa soll schon im Jahr 718
entstanden sein.
Osmanisches Konstantinopel [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Osmanische Architektur
Rumeli Hisarı
Die osmanische Architektur zeigt sich vor allem in den Palästen und Residenzen, den
Moscheen und den zugehörigen Stiftungsgebäuden (Külliyen), den großen, mehrstöckigen
Handelshäusern, Herbergen und Magazinen, den Basaren sowie den Schmuck- und
Zweckbauten wie beispielsweise den großen am Bosporus gelegenen Fortifikationen Rumeli
Hisarı und Anadolu Hisarı. Bürgerliche Wohnbauten galten hingegen lange Zeit als weniger
schutzwürdig.
Innenraum der Süleymaniye-Moschee
Die osmanischen Sultane und ihre höchsten Würdenträger strebten sofort nach der Eroberung
Konstantinopels danach, den Erfordernissen ihres Glaubensritus Genüge zu tun, sowie ihre
Macht, ihren Anspruch und ihre Kultiviertheit zu demonstrieren. Dazu wurden Kirchen und
Klöster in Moscheen umgewandelt und neue Moscheen errichtet. Beteiligt wurden, wie schon
vor der Eroberung Konstantinopels, zahlreiche byzantinische Handwerker und Baumeister. So
arbeiteten zum Beispiel beim Bau der Süleymaniye-Moschee im 16. Jahrhundert etwa 50
Prozent christliche Handwerker mit. Das Schema des Kuppelbaus der Hagia Sophia,
bestehend aus zwei Halbkuppeln und zwei Schildwänden, die die Hauptkuppel stützen, wurde
von zwei Sultansmoscheen übernommen: der Beyazıt-Moschee und der SüleymaniyeMoschee. Dies blieb allerdings die einzige größere Anleihe aus der Hagia Sophia, denn der
osmanische Gebetsraum sollte auf die Betenden eine ganz andere Wirkung erzielen, als es der
byzantinische Raum sollte. Statt einer mystischen Atmosphäre, deren Strukturen hinter
goldenen Mosaiken verkleidet wurden und die eine Längsbetonung zur Apsis hat, wurden in
den Moscheen die Strukturen hervorgehoben, die dem Betrachter die Statik und
Grundelemente des Raumes vor Augen führten. Der querrechteckige Gebetsraum wird
entsprechend dem Gebetsritus häufig betont und eine Kongruenz zwischen Außen- und
Innenwirkung unter anderem durch die gänzlich unterschiedliche Lichtführung angestrebt.[53]
Bis Mitte des 16. Jahrhunderts bildete sich aus Einflüssen der frühosmanischen Architektur,
der byzantinischen, der seldschukischen, der iranischen und gelegentlich der italienischen
Renaissance-Architektur der klassische osmanische Baustil mit den so typisch im Stadtbild
erscheinenden Kuppelkaskaden heraus. Diese Phase reichte bis ins 17. Jahrhundert.
Maßgeblich daran beteiligt war der größte Architekt der Osmanen: Mimar Sinan. Er wirkte
nicht nur architektonisch, sondern mit seinen sozialen Baukomplexen (Külliye) auch
stadtplanerisch. Da schon vor der Eroberung weite Gebiete der einstmals prächtigen
Metropole brach lagen, teilweise schon seit Jahrhunderten eher Gärten und Ansammlungen
von Dörfern glichen, konnten die typischen islamischen durch Sackgassen geschlossenen
Wohnquartiere entstehen. Dabei fungierte eine solche Külliye oft als Nukleus einer
Besiedlung. In anderen Stadtteilen hingegen richteten sich die Bauten weiterhin an dem
rechtwinkligen (hippodamischen) Straßennetz aus, wobei Moscheen aus diesem Schema
ausbrachen, da sie Richtung Mekka weisen mussten. Dadurch ergeben sich zuweilen reizvolle
architektonische Lösungen für die sie umgebenden Bauten. Während beim Bau von Külliyen
Stein verwendet wurde, bestanden die Wohnhäuser und auch zahlreiche Paläste und
Sommervillen zumeist aus Holz.
Im 17. Jahrhundert endete die Zeit der osmanischen Großmoscheen, obwohl hier die YeniMoschee nach einer Bauunterbrechung vollendet wurde. Die Verzögerung hatte ihren Grund
in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, aber auch Palastintrigen und Unruhen, wie die CelaliAufstände spielten eine Rolle.
Der Beyazıtturm (links) und die Süleymaniye-Moschee (rechts)
Ab dem 18. Jahrhundert geriet die Architektur immer mehr unter den Einfluss
westeuropäischer Stile wie der Barock der Nuruosmaniye-Moschee, der Beyazıt-Turm oder
die barockisierende Laleli-Moschee zeigen. Allerdings gaben sich die Baumeister auf der
Suche nach adäquaten Ausdrucksformen den modernen Kunststilen nicht völlig hin. Es
wurden weiterhin Moscheen und Universitäten (Medrese) nach klassischem Vorbild gebaut,
bereichert um westliche Architekturelemente.[54]
Es folgten unter Sultan Mahmud II. Bauten in einer Art Empire-Stil, zum Beispiel seine
Türbe. Gleichzeitig wurden weiterhin barockisierende Gebäude errichtet, wie die NusretiyeMoschee, deren Bauschmuck in einem verspäteten Louis-XV-Stil gehalten sind. Bald
begannen Architekten neogotische Elemente zu verwenden, oft in einer eklektizistischen,
historistischen Stilmischung, die noch die Erste Nationale Architekturbewegung
charakterisierte. Im 19. Jahrhundert wurde die osmanische Baukunst fast ausschließlich von
der armenischen Architekten-Familie Balyan betrieben. In der gleichzeitigen Anleihe bei
verschiedensten westlichen Baustilen ist der Wunsch erkennbar, eine Synthese zu erschaffen,
die den Reichsgedanken verkörpern sollte.
Eine Besonderheit Istanbuls sind Straßenzüge mit meist mehrstöckigen osmanischen
Holzhäusern. Man findet sie vor allem noch in Fatih und in Üsküdar. Charakteristisch sind
auch Sommervillen aus Holz (Yalı) an beiden Ufern des Bosporus, die in jüngerer Zeit
teilweise renoviert wurden. Die 1699 als Residenz eines Großwesirs erbaute AmcazadeHüseyin-Pascha-Yalısı im Stadtteil Beykoz ist die älteste Yalı Istanbuls. Im 19. Jahrhundert
entstanden nach europäischen Vorbildern Mietshäuser mit Geschäften und
Handwerksbetrieben im Untergeschoss.
Residenzen [Bearbeiten]
Beylerbeyi-Palast
Der Topkapı-Palast war bis 1856 Wohnung der Sultansfamilie (Harem) und Herrschersitz.
Dieser immer wieder erweiterte und umgestaltete, vielgliedrige Sultanspalast liegt exponiert
an der Spitze der zwischen Goldenem Horn, Bosporus und Marmarameer gelegenen
Halbinsel. Er ist nicht nur wegen seiner Bauten von hoher Bedeutung, sondern auch aufgrund
seiner umfangreichen Sammlungen eines der großen Schatzhäuser der Welt.
Der Ibrahim-Pascha-Palast liegt am alten Hippodrom gegenüber der Sultan-Ahmet-Moschee.
Er wurde in der Zeit des Sultans Bayezid II. (1481–1512) errichtet. Nach Reparaturen
zwischen 1966 und 1983 ist nun dort das Museum für türkische und islamische Kunst
untergebracht.
Der Aynalıkavak-Palast wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Sultan Ahmed I. als
Sommerresidenz errichtet. Der Dolmabahçe-Palast von 1856 auf der europäischen Seite des
Bosporus zeigt, dass die Sultane im 19. Jahrhundert auch äußerlich danach strebten, sich dem
europäischen Westen anzugleichen. Der Beylerbeyi-Palast wurde zwischen 1861 und 1865
von Sultan Abdülaziz erbaut. 1935 fand hier die erste, von Mustafa Kemal Atatürk
veranstaltete Weltfrauenkonferenz statt. Weitere Paläste sind der letzte Sultanspalast, der
Çırağan-Palast sowie der Küçüksu-Palast und der Yıldız-Palast.
Moscheen [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Liste der Moscheen in Istanbul
Sultan-Ahmed-Moschee
Die Großmoscheen wurden meist von den Sultanen, deren Familienangehörigen, den Wesiren
und anderen Würdenträgern gestiftet. Die meisten Moscheen schließen sich der Bauidee der
Hagia Sophia an.
Zum überkuppelten Gebetsraum gehören zudem ein umgrenzter Vorhof (avlu) und meist eine
Külliye mit Medresen, zum Beispiel genutzt als Grundschule (mektep), theologische Schule
oder Ärzteschule, mit Wohnzellen der Studenten (hücre), Hospital (dar-üş-şifa), Hospiz
(tabhane), Armenküche (imaret), Bibliothek (kütüphane), Karawanserei (kervansaray), Bad
(hamam) und Grabbauten (türbe), manchmal auch mit einem Observatorium für Zeit- und
Kalenderberechnungen (muvakkithane). Sie spielen für das religiöse Jahr, das auf dem
Mondjahr basiert, eine große Rolle.
Moscheen aus der osmanischen Frühzeit sind die Mahmut-Paşa-Moschee, die älteste erhaltene
Großmoschee von 1462, und die Beyazıt-Moschee, die älteste erhaltene Sultans-Moschee.
Beispiele der mindestens 22 erhalten gebliebenen von ehemals 49 Istanbuler
Freitagsmoscheen des Architekten Mimar Sinan[55] sind die İskele-Moschee in Üsküdar, die
erste von Sinan geschaffene Moschee, die Prinzenmoschee, die Süleymaniye-Moschee, die
Rüstem-Paşa-Moschee und die Piyale-Paşa-Moschee.
Weitere bekannte Moscheen sind die Neue Moschee, die am Goldenen Horn liegt, die SultanAhmed-Moschee, auch „Blaue Moschee“ genannt, die Fatih-Moschee (Eroberermoschee), die
nach einem Erdbeben 1766 neu errichtet wurde, und die Eyüp-Sultan-Moschee, die nach
Mohammeds Bannerträger Abu Ayyub al-Ansari benannt wurde und ein bedeutendes
spirituelles Heiligtum des Islam darstellt. Moscheen, die im osmanischen Barock entstanden,
sind die Nuruosmaniye-Moschee, deren Kuppelbau aus ursprünglich weißem Marmor bestand
und die einen halbrunden Vorhof hat, die Tulpenmoschee, die 1763 fertiggestellt und nach
dem Erdbeben von 1783 erneuert wurde, die Nusretiye-Moschee, die Dolmabahçe-Moschee,
die unmittelbar am Ufer des Bosporus liegt, und die Ortaköy-Moschee.
Modernes Istanbul im 20. und 21. Jahrhundert [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Liste der höchsten Gebäude in Istanbul
Bis zum Ende der 20er Jahre stand die Architektur der Republik noch ganz im Bann einer
bereits nach dem Ersten Weltkrieg begonnenen Phase, die man „Erste Nationale
Architekturströmung“ nannte. In dieser Phase führten Architekten wie Kemalettin Bey den
Historismus fort, der sich im späten 19. Jahrhundert vor allem mit der ornamentalen
Außengestaltung von Gebäuden an seldschukischen und osmanischen Vorbildern orientiert
hatte. Dazu gehören die Beşiktaş İskelesi (Schiffsanlegestelle), die im Jahre 1913 errichtet
wurde, die Haydarpaşa İskelesi (1915), die Vakıf Hanı in Eminönü (1912–1926) und das
Hotel Merit Antique in Lâleli (1912–1922)
Verstärkt ab etwa 1930 verpflichtete man ausländische Architekten für die Planung
öffentlicher Bauten. Sie entfernten von den Fassaden weitgehend die „türkischen“ Ornamente
und pflegten einen internationalen, funktionalen Stil. Als Lehrer gaben sie ihre Auffassungen
an türkische Architekten weiter.
Als Entwickler der „Zweiten Nationalen Architekturbewegung“ gilt Bruno Taut (1880–1938).
Er forderte als Leiter der Architekturabteilung an der Akademie der Schönen Künste in
Istanbul und Chef der Bauabteilung im Unterrichtsministerium in Ankara eine genaue
Analyse des Baustils der osmanischen Zeit und der älteren Epochen. Auf dieser Grundlage
sollte der Modernismus überwunden und ein eigener türkischer Baustil gefunden werden.
Fernsehturm Endem
Die Istanbuler Baukunst der letzten Jahrzehnte ist von einem heterogenen Stilgemisch
geprägt, das von der Sinan nachgebildeten Moschee bis zu Hochhäusern mit internationalem
Aussehen, von historisierenden Hotels bis zu gesichtslosen Wohnvierteln vielfältigste
Aspekte bietet.
Die Bauwerke des Architekten Sedad Hakkı Eldem, die im „türkischen“ Stil errichtet wurden,
sind etwa Sosyal Sigortalar Külliyesi (1970), Atatürk Kütüphanesi (1976), Koç Holding A.S.
Nakkaştepe Tesisleri (1986), das Hotel InterContinental in Beyoğlu (1968), Barbaros Plaza
(1987), Yapı ve Kredi Bankası (1995), İşBank Tower 1 (2000), Sapphire of Istanbul (2009)
sowie Diamond of Istanbul (2010), die allesamt in Levent stehen und mit Höhen von über 100
m die höchsten Gebäude in Istanbul bilden.
Zu den Fernsehtürmen Istanbuls, die nach den 1960er Jahren gebaut wurden, gehören der 166
Meter hohe Fernsehturm Çamlıca im gleichnamigen Viertel Çamlıetwa im Stadtteil Üsküdar
und der 236 Meter hohe Fernsehturm Endem im Stadtteil Büyükçekmece.
Brücken [Bearbeiten]
Die europäischen Stadtteile werden über das Goldene Horn durch die Galatabrücke (Neubau
von 1992), die Atatürk-Brücke und die Haliç-Brücke (Fatih-Brücke), über die eine
Umgehungsautobahn verläuft, miteinander verbunden. Im Stadtteil Büyükçekmece wird eine
1567 fertiggestellte Bogenbrücke, die Kanuni-Sultan-Süleyman-Brücke, nur noch von
Fußgängern genutzt.
Für den Kraftfahrtverkehr existieren zwei Hängebrücken über den Bosporus, die 1973
eröffnete Bosporus-Brücke mit 1.074 m Länge und die Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke mit
1.090 m Länge, die 1988 dem Verkehr übergeben wurde.
Straßen und Plätze [Bearbeiten]
Taksim-Platz
Der Taksim-Platz in Beyoğlu ist der verkehrsreichste Platz Istanbuls. Von hier aus führen
Straßen in alle Richtungen, darunter die Tarlabaşı Bulvarı nach Fatih, die Cumhuriyet
Caddesi zum nördlichen Stadtteil Şişli, die İnönü Caddesi in Richtung Beşiktaş und die
İstiklal Caddesi hinab zum Tünel-Platz. Der Taksim-Platz ist regelmäßig Schauplatz für
Demonstrationen. Das wohl blutigste Ereignis der jüngeren Geschichte ereignete sich am 1.
Mai 1977, als Teilnehmer einer Gewerkschaftskundgebung von Unbekannten von
umliegenden Häusern aus beschossen wurden. Dabei starben mindestens 34 Menschen und
Hunderte wurden verletzt, sowie 453 festgenommen.
Am Taksim-Platz liegt das Denkmal der Republik, das an die Gründung der Republik im
Jahre 1923 erinnert. Die İstiklal Caddesi ist die bekannteste Straße. Sie führt vom Tünel-Platz
über den Galatasaray-Platz zum Taksim-Platz. Am Galatasaray-Platz liegt eine ehemalige
kaiserliche Schule, das Galatasaray-Gymnasium. Die Bankalar Caddesi befindet sich ebenso
in Beyoğlu. An dieser „Bankenstraße“ hatten im Osmanischen Reich viele Finanzinstitute und
Geschäfte ihren Sitz, so auch die Ottomanische Bank.
Denkmalschutz [Bearbeiten]
Historische Bereiche von
Istanbul*
UNESCO-Welterbe
Staatsgebiet
Typ
Kriterien
Referenz-Nr.
Regionª
Türkei
Kultur
i, ii, iii, iv
356
Europa
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung
1985 (Sitzung 9)
* Der Name ist auf der Welterbe-Liste aufgeführt.
ª Die Region ist von der UNESCO klassifiziert.
Das erste systematische Denkmalschutzprojekt in Istanbul wurde gegen Ende des Ersten
Weltkrieges von der Stadtverwaltung initiiert, nachdem in den Kriegswirren Brände und
Plünderungen zu Zerstörungen bedeutender Denkmäler geführt hatten. Das Projekt wurde
1917–1918 unter anderem vom deutsch-türkischen Kunsthistoriker und Journalisten Friedrich
Schrader geleitet.
Seit den sechziger Jahren hat sich besonders Çelik Gülersoy um den Istanbuler
Denkmalschutz verdient gemacht. Er hat zahlreiche kunsthistorisch bedeutende Bauwerke der
Stadt sichern lassen und mit der „Istanbul Library“ eine bedeutende Sammlung von
Schrifttum über die Geschichte Istanbuler Baudenkmäler anlegen lassen. Die gesamte Altstadt
(Sultanahmet) von Istanbul gehört seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Siehe auch: Liste von Burgen, Festungen und Palastbauten in Istanbul
Parks [Bearbeiten]
Haupteingang des Yıldız-Parks
Der Yıldız-Park, zu deutsch „Stern-Park“, erstreckt sich hinter dem Çırağan-Palast an den
Hängen des europäischen Bosporusufers. Im Park befinden sich Sultansvillen, darunter den
Yıldız-Palast. Hinzu kommt ein Opernhaus, eine Moschee und eine Manufaktur. Damit wurde
Ende des 19. Jahrhunderts die osmanische Tradition fortgesetzt, locker gruppierte kleinere
Gebäude in einer Parklandschaft als Wohnstätten und Zweckbauten zu nutzen. Dieser etwa
160 Hektar große Park wurde ursprünglich von dem französischen Landschaftsarchitekten G.
Le Roy gestaltet. Er ließ seltene und exotische Bäume, Büsche und Blumen pflanzen. Der
Park wurde mit der neuen Technik des elektrischen Lichtes erleuchtet und durch Drainagen
trocken gehalten. Sorgfältig angelegte Wege boten Zugang zu Aussichtspunkten. Der Park
wurde in den 1980er Jahren vom Türkischen Touring- und Automobilclub (TTOK) renoviert.
Der Miniatürk in Beyoğlu gehört mit einer Fläche von 6 Hektar zu den größten Miniaturparks
der Welt. Auf einem Pfad befinden sich mehr als 105 Miniaturmodelle, die die Bauepochen
des Osmanischen Reiches repräsentieren, darunter allein 45 Miniaturmodelle zu Istanbul. Zu
ihnen gehören die Hagia Sophia und der Topkapı-Palast, aber auch die zwei Weltwunder der
Antike, das Mausoleum von Halikarnassos und der Tempel der Artemis in Ephesos. Auch
Miniaturmodelle einiger Sehenswürdigkeiten außerhalb der Türkei wie die al-Aqsa-Moschee
und der Felsendom in Jerusalem, wurden erstellt.
Gülhane-Park
Der Gülhane-Park, zu deutsch Rosenhaus-Park, befindet sich innerhalb der äußeren,
zinnenbewehrten Mauern des Topkapı-Palastes und nimmt den westlichen Teil der
Serailspitze ein. Der Gülhane-Park war einst Teil des äußeren Gartens des Topkapı-Palasts.
Ein Teil des äußeren Gartens wurde 1912 von der Gemeinde der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht. War er früher ein Ort für ritterliche Spiele und Bogenschießwettbewerbe, so ist er
heute ein bewaldeter Volkspark mit Konzerten, Teegärten und weiteren Angeboten.
Geologisch liegt der Gülhane-Park auf dem Hang von Eminönü. Der Gülhane-Park wurde in
den letzten Jahren restauriert, die Wanderrouten neu geordnet und der große Pool in einem
modernen Stil renoviert. Mit konkreten Strukturen wurde die natürliche Landschaft der
1950er Jahre mit den Bäumen aus dem Jahre 1800 ersetzt.
Den mit 267 Metern höchsten Punkt Istanbuls markiert der Büyük Çamlıca-Park. Drei
Kaffeehäuser[56] im Stil des 18. Jahrhunderts bekrönen den von Pinien, Eichen und Zypressen
bestandenen Park. In der Nähe steht der Fernsehturm Çamlıca. Einst war dieser Ort einer der
Lieblingsplätze des Sultans Mahmuds II.. Bis Ende der 1970er Jahre verfielen die Anlagen
des Çamlıca-Hügels jedoch zusehends. Er wurde durch illegale Gebäude verstellt und als
Parkplatz für Autos umfunktioniert, bis in den 1980er Jahren die Stadtverwaltung den Hügel
touristisch erschloss.
Sport [Bearbeiten]
Das Şükrü-Saraçoğlu-Stadion, Austragungsort des UEFA-Pokal-Finales 2008/09
Wie im Rest der Türkei ist Fußball die beliebteste Sportart in Istanbul. Die Stadt ist die
Heimat zahlreicher Fußballvereine, darunter 2011 fünf Teams der Süper Lig, der höchsten
Spielklasse der Türkei. Zu ihnen zählen die drei erfolgreichsten Mannschaften in der
Geschichte des türkischen Ligafußballs, der 18-fache Meister Fenerbahçe Istanbul, der 17fache Meister, UEFA-Pokal- und Supercup-Sieger Galatasaray Istanbul, der 13-fache Meister
Beşiktaş Istanbul, sowie Istanbul Büyükşehir Belediyespor und Kasımpaşaspor.
Fenerbahçe Istanbul trägt seine Heimspiele im Fenerbahçe-Şükrü-Saracoğlu-Stadion in
Kadıköy aus. Galatasaray Istanbul spielt in der Türk Telekom Arena in Şişli mit einer
Kapazität von 52.650 Plätzen. Das Atatürk-Olympiastadion ist die Heimstätte des Erstligisten
Istanbul Büyükşehir Belediyespor. Es wurde 2004 als Fünfsternestadion ausgezeichnet.
Beşiktaş Istanbul ist der älteste Sportverein in Istanbul (Fußballabteilung ab 1911) und trägt
seine Heimspiele im Inönü-Stadion im Stadtteil Beşiktaş aus. Es hat ein Fassungsvermögen
von 36.000 Plätzen.
Auch Basketball und Volleyball sind sehr populär. Es bestehen mehrere professionelle Klubs,
unter anderen im Basketball (Efes Pilsen Istanbul und Fenerbahçe Ülker) sowie im Volleyball
(Eczacıbaşı Istanbul und Vakıfbank Istanbul), die in ihren eigenen Schulen Spieler ausbilden.
Golf, Sportschießen, Reiten und Tennis gewinnen immer mehr an Bedeutung, werden aber
überwiegend von Ausländern und wohlhabenden Einheimischen betrieben. Für Aerobic,
Bodybuilding und Gerätegymnastik stehen zahlreiche Fitnessstudios zur Verfügung. Paintball
ist in zwei großen Klubs in der Nähe von Istanbul vertreten. Fernöstliche Sportarten wie
Aikido und auch Yoga sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Es gibt mehrere
Zentren in der Stadt, wo sie ausgeübt werden können.
Jedes Jahr findet in Istanbul die Rennsportveranstaltung Großer Preis der Türkei statt. Dieser
Grand Prix wurde erstmals in der Formel-1-Saison 2005 ausgetragen. Veranstaltungsort ist
der Istanbul Park Circuit im asiatischen Teil im Viertel Kurtköy, der zum Stadtteil Tuzla
gehört. Die Haupttribüne der Rennstrecke bietet 26.250 überdachte Sitzplätze. Zusätzlich zur
Haupttribüne an der Start- und Zielgeraden sind neun weitere Tribünen und fünf freie Flächen
auf Anhöhen für insgesamt 125.000 Zuschauer vorhanden.
Freizeit und Erholung [Bearbeiten]
Holzhaus und Pferdekutsche: typische Attribute von Büyükada, der größten Prinzeninsel, dem
Erholungsort für viele Istanbuler
Wegen der Verschmutzung des Meeres verschwanden in der Stadt gelegene traditionelle
Badeorte allmählich, seit einigen Jahren jedoch eröffnen manche alte Plätze aufgrund der
inzwischen verbesserten Badewasserqualität neu. Zu den am häufigsten aufgesuchten Orten
innerhalb der Stadt gehören Bakırköy, Küçükçekmece, Sarıyer und der Bosporus, außerhalb
der Stadt sind es am Marmarameer die Prinzeninseln, Silivri und Tuzla sowie am Schwarzen
Meer Kilyos, Riva und Şile.
Die Prinzeninseln sind eine Inselgruppe im Marmarameer vor den Stadtteilen Maltepe und
Kartal. Mit ihren Kiefern- und Pinienwäldern, hölzernen, vom Jugendstil geprägten
Sommervillen aus der Wende zum 20. Jahrhundert, Pferdekutschen (Motorfahrzeuge sind
nicht erlaubt) und Fischrestaurants sind sie ein bedeutendes Ausflugsziel. Von den neun
Inseln sind vier bewohnt.
Eingang des Galatasaray Hamamı
Şile ist ein bekannter türkischer Badeort am Schwarzen Meer, 50 Kilometer von Istanbul
entfernt. Seit den 1980er Jahren wurden Feriensiedlungen und Hotels ausgebaut. Außerhalb
von Şile sind weiße Sandstrände zu finden.
Kilyos und Riva sind kleine, ruhige Badeorte unweit des Eingangs des Bosporus zum
Schwarzen Meer. Ebenso sind die Dampfbäder in der Istanbuler Altstadt für Erholungen sehr
beliebt. Die bekanntesten und meist besuchten Dampfbäder sind der Beyazıt Hamamı, der
Çardaklı Hamamı, der Çemberlitaş Hamamı (von Sinan 1584 errichtet)[57] und der keramische
Hamam in Fatih, weitere Dampfbäder sind der Galatasaray Hamamı in Beyoğlu und der Alter
Hamamı in Üsküdar.
Der Hıdiv-Wald liegt direkt am Bosporus im Stadtteil Beykoz auf der asiatischen Seite. Dort
befindet sich die Residenz des ägyptischen Gouverneurs Abbas Hilmi Pascha. Es finden sich
auch einige Brunnen und Wasserbecken, diverse Cafés, Restaurants sowie private
Freizeitareale.
Ein weiteres Naherholungsgebiet ist der Belgrader Wald (Belgrad Ormanı) im Norden des
Stadtteils Eyüp, etwa 20 Kilometer von der Altstadt entfernt. Der rund 5,5 Hektar große Wald
bietet Freizeitanlagen, Picknick-Plätze, Reit- und Wanderwege. Er wurde im 18. Jahrhundert
unter Sultan Abdülhamid I. angelegt.
In Eyüp befindet sich ein Delfinarium.
Regelmäßige Veranstaltungen [Bearbeiten]
Marathonläufer überqueren beim 30. Istanbul-Marathon 2008 die Bosporus-Brücke
Am 21. März findet das Newroz-Fest (türk. Nevruz Bayramı) statt. Zum Beispiel in
Cankurtaran (Sultanahmet) kommt es dabei jedes Jahr zu einer großen Open-AirVeranstaltung.
Ende April wird das International Istanbul Film Festival in Beyoğlu in mehreren Kinos
veranstaltet. Dieses älteste und bedeutendste internationale Filmfestival der Türkei fand 1982
zum ersten Mal statt.
Am 23. April begeht man den Feiertag der Nationalen Souveränität und des Kindes zum
Beispiel mit einer morgendlichen Parade auf der İstiklal Caddesi in Beyoğlu, wo Kinder
Folklore zeigen und musizieren.
Beim einwöchigen Internationalen Ülker Puppen Festival Istanbul Anfang Mai werden
Karagöz-Aufführungen in verschiedenen Kulturzentren der Stadt und auch internationale
Darbietungen geboten. Ebenfalls im Mai präsentieren Kompanien und Ensembles aus aller
Welt ihre Stücke beim Internationalen Istanbul Theater Festival. Dieses Festival findet im
jährlichen Wechsel mit der Internationalen Istanbul Biennale statt.
Das orthodoxe Osterfest fällt oft in den Monat Mai und wird von den griechisch-orthodoxen
Gemeinden als ihr höchstes kirchliches Jahresfest gefeiert.
Das Internationale Istanbuler Musik Festival widmet sich im Juni vornehmlich Ballett- und
Opernaufführungen sowie der Orchester- und Kammermusik, meist in der ehemaligen Kirche
Hagia Irene und im Atatürk-Kulturzentrum am Taksim-Platz. An den längsten Tagen des
Jahres bietet seit 2001 das Efes Pilsen One Love Festival ein breites Spektrum von Pop und
Hiphop bis Latin und Punk. Bis zu 15.000 Zuschauer kommen bei diesem zweitägigen
Festival im Kunst- und Kulturzentrum Santralİstanbul zusammen.
Parade am Feiertag der Befreiung (Zafer Bayramı) in Istanbul
Alljährlich im Juli organisiert das Nationale Olympische Komitee der Türkei (türk. Türkiye
Milli Olimpiyat Komitesi) den Eurasischen Schwimmwettkampf im Bosporus, bei dem die
Meerenge vom europäischen zum asiatischen Teil Istanbuls durchquert wird. Das
zweiwöchige Internationale Istanbul Jazz Festival bietet internationale und lokale Musik aus
so unterschiedlichen Bereichen wie konventionellem Jazz, Electronica, Drum ’n’ Bass, World
Music und Rock unter anderem im Cemil Topuzlu Open-Air Theater, Istanbul Modern, in der
Cemal Reşit Rey Konzert Halle, dem Istanbuler Jazz Center und dem Nardis Jazz Club. Eine
weitere Veranstaltung ist das größte Open-Air-Konzert in der Türkei: Das Rockfestival
Rock’n Coke, das seit 2003 mit bis zu 50.000 Besuchern Mitte des Sommers stattfindet und
seit 2009 im Istanbul Park Circuit veranstaltet wird. Dort findet seit 2005 auch der Große
Preis der Türkei, ein Formel-1-Rennen statt.
An drei Tagen im August wechseln sich beim Electronica Istanbul Festival auf acht OpenAir-Bühnen internationale DJs und Electronica-Acts ab. Deren Spektrum reicht von House
über Trance bis Mashup. Am 30. August findet der Feiertag der Befreiung (Zafer Bayramı)
statt, der an den Sieg des Başkomutanlık Meydan Savaşı im türkischen Befreiungskrieg
erinnert.
Immer am 29. Oktober findet der Feiertag der Republik (Cumhuriyet Bayramı) statt, der an
die Ausrufung der Republik durch Atatürk im Jahr 1923 erinnert. Im Herbst wird seit 1979
der Istanbul-Marathon veranstaltet. Der Start ist in Üsküdar auf der asiatischen Seite Istanbuls
und das Ziel im Inönü-Stadion beziehungsweise vor dem Dolmabahçe-Palast, wenn der
Fußballclub Beşiktaş Istanbul ein Heimspiel hat. Beim Marathon werden die BosporusBrücke und die Galatabrücke überquert. Auch im Herbst findet seit 1987 die Istanbul
Biennale statt, die von der İstanbul Foundation for Culture and Arts organisiert wird.
Kulinarische Spezialitäten [Bearbeiten]
Osmanische Küche wird vor allem in Üsküdar, Kadıköy und Beyoğlu in Restaurants
angeboten. Koschere Küche findet man in Beyoğlu und im alten Stambul. Das Istanbuler
Lebensmittel, das eine besondere Ausprägung oder Geltung hat, ist Lokum, ein süßer Konfekt
aus Zucker (ursprünglich Honig), Stärkemehl (ursprünglich Weizenmehl), Pistazien,
Mandeln, Nüssen und anderen Zutaten. Traditionelle Firmen produzieren bis zu 18
Lokumsorten, zum Beispiel angereichert mit Extra-Pistazien (zweimal geröstete Pistazien),
mit Rosenaroma, mit Mastix, mit Kaffee, mit Zimt oder mit Ingwer. Eine weitere Istanbuler
Spezialität ist Boza, ein leicht alkoholisches Getreidegetränk aus Weizen oder Hirse. Boza
wird vor allem im Winter getrunken. Kokoreç sind gegrillte oder gebratene Schafseingeweide,
die in der ganzen Türkei große Beliebtheit genießen. Man unterscheidet zwischen zwei
Kokoreç-Varianten, zwischen der Istanbul-Variante und der İzmir-Variante. Die IstanbulVariante wird mit gehackten Tomaten, Zwiebeln und Gewürzen (hauptsächlich Kreuzkümmel
und Chilipulver) gemischt und auf dem Blech oder auf einem Spieß aufgerollt gegrillt.
Einzelhandel [Bearbeiten]
Kapalı Çarşı
Der Große Basar (Kapalı Çarşı) ist an Werktagen geöffnet. Er ist vollständig überdacht und
beherbergt viele Hans, Hallen, Straßen und Gassen, in deren Geschäften verschiedene Waren
wie Antiquitäten, Teppiche, Schmuck oder Keramik verkauft werden. Ein weiterer großer
Markt ist der Ägyptische Basar (Mısır Çarşısı). Er wurde 1660 auf Anweisung der Mutter des
Sultans Mehmed IV. (1642–1693) errichtet. Dort wird mit Gewürzen, Obst, Gemüse und
Tieren gehandelt. Im Dreieck zwischen Großem Basar, Ägyptischem Basar und der
Süleymaniye-Moschee findet man eine große Zahl von Geschäftsstraßen und -gassen mit
Verkaufsständen, offenen Läden, Manufakturen, Hans und Pasaj genannten
Kleinkaufhäusern. Diese Straßen tragen wie in den älteren Städten Europas noch die Namen
der ehemals hier produzierenden und handelnden Berufsstände. Der Balık Pazarı in Beyoğlu
ist ein großer Fischmarkt, aber auch Obst und Gemüse sowie Meze und Rakı werden hier
angeboten. Straßenhändler sind überall unterwegs; so die Verkäufer von Getränken oder von
Sesamkringeln (Simit).
Wie in allen größeren Städten der Türkei, sind auch in Istanbul in den vergangenen Jahren
zahlreiche große Geschäftskomplexe, genannt AVM (türk. Alışveriş Merkezleri für
Einkaufszentren), nach amerikanischem Vorbild entstanden. Zu den wichtigsten
Einkaufszentren Istanbuls gehört das Forum AVM in Bayrampaşa, welches mit 495.000
Quadratmetern wahrscheinlich das größte Einkaufszentrum Europas ist. Es beinhaltet neben
verschiedenen Einzelhändlern auch die erste türkische Niederlassung des schwedischen
Möbelhauses Ikea, sowie einen Unterwasser-Zoo und eine Eisskulpturen-Galerie. Auch das
zweitgrößte Einkaufszentrum Europas, das Şişli Kültür ve Ticaret Merkezi befindet sich in
Istanbul, genauer im Stadtteil Şişli. Weitere Einkaufszentren sind im europäischen Teil das
Capacity und Carousel in Bakırköy mit mehreren Kaufhäusern, Boutiquen und Restaurants,
das Akmerkez in Beşiktaş im Viertel Etiler mit Filialen aller bekannten Marken, Boutiquen,
einem Vergnügungszentrum mit Spielhallen, Kinos, Restaurants und Fastfood-Ketten, die
Einkaufszentren Metro City und Kanyon in Levent und im asiatischen Teil das Capitol in
Kadıköy mit vielen Läden, gastronomischen Einrichtungen und Kinos.
Wirtschaft und Infrastruktur [Bearbeiten]
Wirtschaft [Bearbeiten]
Das Geschäftsviertel Levent
In der Marmararegion konzentrieren sich 40 bis 50 Prozent der türkischen
Wirtschaftsleistung.[58] In deren Zentrum Istanbul werden 28 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Die hohe Diversifizierung der Wirtschaft führt dazu,
dass 2005 fast die Hälfte aller türkischen Exporte aus Istanbul stammte. Darüber hinaus ist die
Stadt Hauptsitz des türkischen Presse- und Verlagswesens.[59]
Istanbuls Wirtschaft verzeichnete seit der Liberalisierung der Märkte in den 1980er Jahren,
mit Einbrüchen, einen allgemeinen Aufwärtstrend. Dieser Trend wird durch Studien bestätigt,
die Istanbul zu den 50 am schnellsten sich entwickelnden Städten der Welt zählen.[60] Die
Viertel Levent im Stadtteil Beşiktaş und Maslak im Stadtteil Şişli sind die zwei wichtigsten
Finanz- und Wirtschaftszentren. Das Bruttoinlandsprodukt stieg seit 1980 um durchschnittlich
fünf Prozent pro Jahr. Die Asienkrise zwischen Juli 1997 und Anfang 1998 und die Krise in
Russland zwischen August 1998 und Mitte 1999 waren in allen Bereichen, besonders beim
Export, zu spüren und zeigten negative Auswirkungen auf die Wirtschaft.[59]
Als trotz dieser Belastung etwa Mitte 1999 eine langsame Erholung der Wirtschaft Istanbuls
zu beobachten war, verursachte nach der Krise in Russland das Erdbeben vom 17. August
1999 mit Epizentrum bei Kocaeli östlich der Stadt den zweiten ökonomischen Schock. Neben
den durch die Katastrophe verursachten Kapitalausfällen und den menschlichen Verlusten war
ein Rückgang des BIP von etwa ein bis zwei Prozent zu verzeichnen. Das von
Dienstleistungen beherrschte Wirtschaftsleben dominieren Börse, Großhandel, Verkehrs-,
Bank-, Presse- und Verlagswesen.
Es gibt mehrere Basare sowie Geschäftsstraßen im westlichen Stil. Die handwerklichen und
industriellen Betriebe produzieren vor allem Textilien und Nahrungsmittel. Daneben sind
Leder- und Kunstlederwaren sowie keramische Erzeugnisse von Bedeutung. Auch der Bau
von Bussen und Traktoren sowie Dieselmotoren ist ein bedeutender Wirtschaftszweig. An
Bosporus und Marmarameer sind neue Anlagen für die Industrie entstanden.
Ein bedeutender Wirtschaftszweig ist der Tourismus. Das Angebot an Hotels ist der großen
Zahl von Besuchern entsprechend. Im Jahr 2000 kamen insgesamt 1.747.606 Touristen nach
Istanbul, darunter 208.226 Touristen aus Deutschland, 198.270 aus den Vereinigten Staaten,
114.185 aus dem Vereinigten Königreich, 104.589 aus Frankreich und 83.499 aus Italien.[61]
Verkehr [Bearbeiten]
Hauptartikel: Verkehr in Istanbul
Fernverkehr [Bearbeiten]
Die Stadt ist mit zwei Flughäfen, zwei Busbahnhöfen, zwei Bahnhöfen, dem Hafen und ihrem
Autobahnnetz ein bedeutender Knotenpunkt im nationalen und internationalen Personen- und
Güterfernverkehr.
Straßenverkehr [Bearbeiten]
Der Busbahnhof Esenler
Von Istanbul aus fahren Busse in alle wichtigen Städte und Regionen des Landes sowie zu
einigen Zielen in Europa und dem Nahen Osten. Der Busbahnhof Esenler mit täglich 15.000
Busbewegungen im europäischen Teil der Stadt ist einer der größten Busbahnhöfe Europas
und einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des Landes und Südosteuropas. Das 242.000
Quadratmeter große Areal, das der Busbahnhof in Anspruch nimmt, liegt im europäischen
Teil im Stadtteil Bayrampaşa nahe dem namensgebenden Stadtteil Esenler.
Das Autobahnnetz um Istanbul ist trotz umfangreichen Ausbau dem sprunghaft angestiegenen
Verkehrsaufkommen oftmals nicht gewachsen. Neben den zwei Ringautobahnen O-1, mit
einer Gesamtlänge von 87 Kilometern, und O-2, mit einer Gesamtlänge 38 Kilometern, führen
Autobahnen nach Edirne (O-3) und Ankara (O-4).
Schienenverkehr [Bearbeiten]
Empfangsgebäude des Bahnhofs Haydarpaşa
Der Eisenbahn-Fernverkehr ist für eine Stadt dieser Größe äußerst bescheiden. Es gibt zwei
Fernbahnhöfe, von denen jeweils nur wenige Züge pro Tag verkehren. Ein Grund hierfür ist
die dominierende Rolle des Busverkehrs in der Türkei.
Der Bahnhof Sirkeci, der historische Endpunkt des Orient-Express, ist Endhaltestelle für alle
Eisenbahnlinien auf der europäischen Seite. Im Fernverkehr verkehrten 2007 täglich drei
Züge der staatlichen türkischen Eisenbahngesellschaft TCDD nach Bukarest mit Kurswagen
nach Sofia und Belgrad sowie nach Chișinău in Moldawien (zweimal pro Woche), nach
Thessaloniki und zum Grenzbahnhof Uzunköprü mit Kurswagen nach Pythio, wo Anschluss
nach Thessaloniki besteht.[62]
Vom Bahnhof Haydarpaşa am asiatischen Ufer des Bosporus, dem Startpunkt der historischen
Bagdadbahn, fahren mehrmals täglich Züge der TCDD nach Ankara, seltener zu anderen
Zielen in Anatolien,[63] und einmal wöchentlich nach Teheran und nach Aleppo.[64]
Die beiden Bahnhöfe sind per Personenfähre Eminönü–Haydarpaşa verbunden. Über den
Bosporus führt keine Eisenbahnstrecke, ein Tunnel ist jedoch im Rahmen des MarmarayProjekts im Bau. Für den Güterverkehr verkehren bis zur Fertigstellung Eisenbahnfähren.
Seeverkehr [Bearbeiten]
Ein Schiff passiert die Meerenge
Der Ambarlı Limanı ist der Hafen Istanbuls im Stadtteil Avcılar. Er ist der größte Hafen des
Landes, nach der umgeschlagenen Tonnage von Schüttgut nahm er 2006 den ersten Platz ein.
Im Hafen werden etwa 38 Prozent des Im- und Exports der Türkei sowie 63 Prozent der
Marmararegion abgewickelt. Er wird von der ALTAŞ Ambarlı Liman Tesisleri Tic. A.Ş.
betrieben, die am 9. September 1992 gegründet wurde. Der Haydarpaşa Limanı in Kadıköy ist
ebenfalls ein wichtiger Hafen, der mit einer Fläche von 55.000 Quadratmetern der Haupthafen
im asiatischen Teil Istanbuls ist. Vom Hafen gibt es eine Zugverbindung zum
nächstgelegenen Kopfbahnhof Haydarpaşa.
Der alte Hafen am Goldenen Horn dient vornehmlich der Personenschifffahrt. Linienverkehr
besteht nach Haifa in Israel und Odessa in der Ukraine. Von Bostancı aus gibt es Fähren nach
Bursa und Yalova.
Luftverkehr [Bearbeiten]
Istanbul verfügt über zwei internationale Flughäfen: Der größere der beiden ist der AtatürkFlughafen am Rande des europäischen Teils der Stadt im Stadtteil Bakırköy, 24 Kilometer
westlich der Stadtmitte. Der neuere, aber kleinere ist der Sabiha-Gökçen-Flughafen, 45
Kilometer östlich des Stadtzentrums im Stadtteil Tuzla gelegen.
Stadt- und Nahverkehr [Bearbeiten]
Schienengebundenes ÖPNV-Netz
Der enorme innerstädtische Verkehr passt nicht zum osmanischen Aufbau der Stadt und ihrer
in sich geschlossenen Quartiere. Die Gebäude eines solchen Stadtteils (Mahalle) gruppieren
sich fast konzentrisch meist um eine Freitagsmoschee. Wenige öffentliche Zufahrten (Tarîk-i
âmm) und enge Privatstraßen (Tarîk-i hâss), oft Sackgassen, bestimmen das labyrinthische
Bild. Durchgangsstraßen fehlen. Diese Quartiere sind nur lose miteinander verbunden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mit internationaler Beratung im alten Istanbul breite
Straßen und weite Plätze für den Auto- und Busverkehr geschaffen. Eine Hauptachse bildete
dabei eine heute noch wichtige Durchgangsstraße von Sultan Ahmet bis jenseits der
Landmauer, die sich am konstantinischen Straßensystem orientierte. Ähnliche Verhältnisse
herrschten in den asiatischen Stadtteilen. Offenere Straßenzüge bestimmten dagegen von jeher
das genuesisch geprägte Pera oder Galata im heutigen Beyoğlu.
Inzwischen wurden im gesamten Stadtgebiet Binnen- und Durchgangsstraßen sowie
Verbindungsstraßen zu den Stadtteilen an der Peripherie gebaut, wobei alte Bausubstanz in
großem Umfang zerstört wurde.
Straßenbahn und U-Bahn wurden nach und nach ausgebaut, jedoch hat Istanbul kein
geschlossenes und übersichtliches Nahverkehrsnetz. Die Linien ergänzen einander nur selten.
Sie sind meist darauf ausgelegt, Pendler von den Vororten ins Zentrum zu bringen.
Verbindungen zwischen verschiedenen zentrumsnahen Stadtteilen fehlen. Für ein
geschlossenes Nahverkehrssystem müssten die U-Bahn-Strecken auf 505 km ausgebaut
werden.[65]
Straßengebundener ÖPNV [Bearbeiten]
Metrobussystem in Istanbul
Busse, Sammeltaxis (Dolmuş), Taxis und private PKW spielen eine wichtige Rolle. Die
gelben Taxis stellen einen erheblichen Anteil am Gesamtverkehr. Da nur wenige
Schienenstrecken existieren, tragen die Stadtbusse die Hauptlast des öffentlichen
Nahverkehrs. An wichtigen Knotenpunkten, etwa in Taksim, Eminönü oder Beyazıt, bestehen
Busbahnhöfe. Taksim ist außerdem der wichtigste innerstädtische Endpunkt für DolmuşLinien.
Seit dem 17. September 2007 werden von der Stadtverwaltung auch Metrobusse (Metrobüs)
eingesetzt. Die Metrobusse und Busse werden von der İETT betrieben. Zurzeit gibt es drei
Linien: 34 Avcılar-Zincirlikuyu, 34A Edirnekapı-Söğütlüçeşme (transkontinental über die
Brücke fahrend) und 34T Avcılar-Topkapı. Die 34 ist keine zufällige Linienbezeichnung,
sondern eine besondere Zahl für Istanbul, da sie die Kreiszahl der Stadt ist (die man bei
Autokennzeichen und auch Postleitzahlen nutzt).[66]
Den Warentransport übernehmen Lastkraftwagen. Ab und zu sieht man noch einen
Lastenträger (Hamal), besonders auf den Treppen der Einkaufsstraßen zwischen dem Großem
Basar und der Galatabrücke.
Schienenverkehr [Bearbeiten]
Çağdaş Tramvay
Station Levent der Istanbuler Metro
Der "Tünel" am Talbahnhof Karaköy
Zwei Linien Banliyö Trenleri (Vorortzüge) der türkischen Staatsbahn (TCDD) führen auf
beiden Seiten des Bosporus am Marmarameer entlang und verbinden die dort gelegenen
Küstenorte mit den Innenstadtbahnhöfen Sirkeci auf der europäischen (Streckenlänge 30 km)
und Haydarpaşa auf der asiatischen Seite (Streckenlänge 44 km). Am 4. Januar 1871 wurde
auf europäischer Seite die Strecke von Küçükçekmece nach Yedikule eröffnet. Sie wurde
1872 von Küçükçekmece nach Halkalı und von Yedikule zum Endbahnhof Sirkeci verlängert.
Die asiatische Strecke ging am 22. September 1872 auf dem Abschnitt Pendik – Feneryolu in
Betrieb. 1873 wurde sie stadtauswärts nach Gebze und stadteinwärts bis zum Endbahnhof
Haydarpaşa verlängert. Derzeit ist geplant, die beiden Teilsysteme mit einem BosporusTunnel zu verbinden (das sogenannte Marmaray Projesi). Dabei wären dann allerdings die
beiden Bahnhöfe Sirkeci und Haydarpaşa nicht miteinander verbunden. Haydarpaşa soll
stillgelegt werden. Doch könnten sich die Pläne erneut ändern, da in
Ayrılıkçeşme İbrahimağa, wo ein großer Umsteigebahnhof entstehen soll, bei Grabungen
historische Artefakte gefunden wurde, die Lage war somit 2009 weiterhin unklar.[66]
Die Metro, Hafif Metro, die Straßenbahnlinien T1 und T3, sowie die Standseilbahn Füniküler
Kabataş–Taksim (F1) werden von der İstanbul Ulasim betrieben.
Betreiber der Nostaljik Tramvay und des Tünel ist jedoch die İETT.
Metro [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Metro Istanbul
Die erste und derzeit einzige Linie der Metro Istanbul, M2, wurde im Jahr 2000 eröffnet. Sie
ist rund 23,5 Kilometer lang und hat 13 Stationen. Die Linie M2 fährt vom nördlichen
Stadtteil Hacıosman über das Finanzzentrum Levent und dem Taksim-Platz nach Şişhane.
Eine südliche Verlängerung nach Yenikapı ist in Bau. Drei weitere Linien sind in Bau und
werden voraussichtlich Ende 2012, bzw. Anfang 2013 eröffnet.
Hafif Metro [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Hafif Metro Istanbul
Die Hafif Metro Istanbul ist eine Stadtbahn im Westen Istanbuls. Ihre erste Linie M1 wurde
1989 eröffnet und anschließend kontinuierlich erweitert. Derzeit besteht das Netz aus den
zwei unterschiedlichen Linien M1 und T4. Seit 2002 verbindet die M1 auf einer Länge von
etwa 20 km den Flughafen mit der Innenstadt. Außerdem gibt es eine Zweigstrecke, die
weiter in die westlichen Vorstädte ausgebaut werden soll. Die T4 fährt wurde 2007 eröffnet
und fährt von Topkapı nach Sultançiftliği. In Topkapı besteht ein Übergang zur T1 und zu
den von der İETT betriebenen Metrobussen (türk. Metrobüs).
Standseilbahnen [Bearbeiten]
Füniküler Kabataş–Taksim
Die Tünel-Bahn zwischen Karaköy und dem Tünel-Platz im auf dem Hügel gelegenen
Stadtteil Beyoğlu ist eine 574 Meter lange unterirdische Standseilbahn ohne
Linienbezeichnung, die am 12. Januar 1875 eröffnet wurde. Sie ist die drittälteste U-Bahn der
Welt.
Die Standseilbahnlinie F1 führt vom am Bosporus gelegenen Kabataş zum Taksim-Platz
hinauf. Diese unterirdisch verlaufende Standseilbahn wurde am 30. Juni 2006 eröffnet und
verbindet die etwa einen halben Kilometer voneinander entfernten Endpunkte in 110
Sekunden.
Straßenbahnen [Bearbeiten]
Es existieren drei Straßenbahnlinien im Großraum Istanbul. Davon werden zwei von der
İstanbul Ulaşım betrieben.
Die Straßenbahnlinie T1 führt quer durch das historische Istanbul (Streckenlänge knapp 20
Kilometer). Die Eröffnung fand am 13. Juni 1992 auf dem Abschnitt Beyazıt – Yusufpaşa
statt. In mehreren Abschnitten wurde die Strecke bis in den Stadtteil Zeytinburnu verlängert
(31. Januar 1994). Die Verlängerung vom Bahnhof Sirkeci nach Eminönü (20. April 1996)
und dann weiter nach Kabataş brachte auch den Anschluss über die neue Galatabrücke an die
Stadtteile nördlich des Goldenen Horns. Seit dem 4. Februar 2011 fährt die Linie T1 von
Zeytinburnu weiter nach Bağcılar; dadurch wurde die ehemalige Linie T2 von Zeytinburnu
nach Bağcılar aufgelöst.
Triebwagen 202 ist ein T57, ex Tw 102 aus Jena
Die Straßenbahnlinie T3 ist eine Museumsstraßenbahn zwischen Kadıköy und Moda im
asiatischen Teil der Stadt. Sie wurde am 1. November 2003 eröffnet. Es handelt sich um eine
nur in einer Richtung betriebene, 2,6 Kilometer lange Ringstrecke, die einen eindrucksvollen
Parcours durch den hügeligen und mit engen Straßen durchzogenen Stadtteil verfolgt. Die
Strecke wird mit verschiedenen Gotha- (T57, T59) und Rekowagen (TZ 70) bedient, die fast
durchweg von der Straßenbahn Jena stammen. Auf den Fahrzeugen ist die Linienbezeichnung
20 zu lesen (dies ist jedoch keine gültige Linienbezeichnung).
Die Nostaljik Tramvay ist eine 1,6 Kilometer lange, historische Straßenbahn ohne konkrete
Linienbezeichnung, die in der ehemaligen Pera-Straße und heutigen İstiklal Caddesi im
Stadtteil Beyoğlu zwischen dem Tünel-Platz und dem Taksim-Platz verkehrt. Die mit
historischen Fahrzeugen durchgeführte Linie wurde am 12. April 1990 eröffnet und wird
seitdem von der İETT betrieben.
Schiffsverkehr [Bearbeiten]
Ein reger Schiffsverkehr herrscht zwischen den europäischen und den asiatischen Stadtteilen.
Autofähren und Passagierschiffe queren den Bosporus in dichtem Taktverkehr. Die
wichtigsten Fähranleger sind in Bakırköy, Eminönü, Karaköy und Besiktaş auf europäischer
sowie in Beykoz, Kadıköy, Kartal, Maltepe und Üsküdar auf asiatischer Seite. Täglich
verkehren Fähren zwischen den drei Prinzeninseln Büyükada, Heybeliada und Kınalıada und
dem Viertel Bostancı im Stadtteil Kadıköy. Die Fähren werden von der Gesellschaft İstanbul
Deniz Otobüsleri A.Ş. betrieben.
Medien [Bearbeiten]
Die Zentrale der überregionalen Tageszeitung Hürriyet in Güneşli im Stadtteil Bağcılar
In Istanbul erscheinen alle 34 landesweit ausgerichteten Tageszeitungen der national
zentrierten Presse:[67] Darüber hinaus sind 14 Stadtteilzeitungen staatlich registriert.[68]
Istanbul ist Sitz globaler Fernseh- und Radionetzwerke wie der Nachrichtensender NTV, die
Fernsehsender Samanyolu TV und ATV sowie das Radio TRT-Istanbul.
Über tausend Film- und Serienproduktionen, darunter die Serie Kurtlar Vadisi und die
Fortsetzung der Serie Kurtlar Vadisi Pusu, wurden bisher in der Bosporus-Metropole gedreht.
Viele Unterhaltungssendungen und Talkshows werden in der Stadt aufgezeichnet.
Öffentliche Einrichtungen [Bearbeiten]
Von den 190 Krankenhäusern in Istanbul gehören 52 zur vierten Versorgungsstufe. Das 1852
gegründete Deutsche Krankenhaus (türk. Alman Hastanesi) in Hasanpaşa im Stadtteil
Kadıköy gehört zu den ältesten Krankenhäusern Istanbuls.[69]
Das Polizeipräsidium (İstanbul Emniyet Müdürlüğü, kurz İEM) besteht seit 1932. Es ist
zuständig für die gesamte Provinz Istanbul. Der Hauptsitz der Polizei befindet sich im
Stadtteil Fatih. Das Polizeipräsidium Istanbul beschäftigte 2009 rund 26.800 Beamte.
Polizeipräsident ist Hüseyin Çapkın.[70]
Bildung und Forschung [Bearbeiten]
Technische Universität Istanbul
2009 beherbergte Istanbul 4.350 Schulen, in die 2.991.320 Schüler gingen.[71] Die
bedeutendsten Universitäten sind die im Jahre 1933 gegründete Universität Istanbul, deren
Wurzeln bis ins Jahr 1453 reichen, die 1944 begründete Technische Universität Istanbul, die
aus einer 1773 gegründeten Ingenieurschule hervorging,[72] die englischsprachige BosporusUniversität, die Marmara-Universität, die 1911 eröffnete Technische Universität Yıldız und
die 1996 neu eröffnete Fatih-Universität.
Weitere Hochschulen sind die Bahçeşehir-Universität, die Beykent-Universität, die
Marinekriegsschule (Deniz Harp Okulu), die Doğuş-Universität, die Galatasaray-Universität,
die Haliç-Universität, die Luftwaffenschule (Hava Harp Okulu), die Işık-Universität, die
Istanbul-Bilgi-Universität, die Istanbul-Kültür-Universität, die Istanbul-Ticaret-Universität,
die Kadir-Has-Universität, die Koç-Universität, die Maltepe-Universität, die Mimar-SinanUniversität für bildende Künste, die Okan-Universität, die Sabancı-Universität und die
Yeditepe-Universität.
Im Stadtteil Beykoz entsteht derzeit die Deutsch-Türkische Universität.
Allgemeinbildende weiterführende Schulen sind die staatliche und private türkischsprachige
Schule, das Galatasaray-Gymnasium in Beyoğlu, das fremdsprachige staatliche Gymnasium,
die Istanbul Lisesi in Fatih, weitere fremdsprachige private Gymnasien wie das
österreichische St. Georgs-Kolleg und die Deutsche Schule Istanbul in Beyoğlu, die Anadolu
Lisesiler (Anatoliengymnasien), die ursprünglich für die aus dem Ausland heimgekehrten
türkischen Kinder eingerichtet wurde, wie zum Beispiel die Üsküdar Anadolu Lisesi mit
Deutsch als erster Fremdsprache und Fachunterricht auf Deutsch.
Wichtige Istanbuler Forschungsinstitute sind das Marmara-Forschungszentrum (TÜBİTAK
Marmara Araştırma Merkezi – TÜBİTAK MAM) in Gebze, die mit rund 650 Forscherinnen
und Forschern die größte außeruniversitäre Forschungsstätte in der Türkei ist. Es umfasst die
Institute für Informationstechnologien, Energie-, Nahrungsmittel-, Chemie- und Umwelt- und
Materialforschung, sowie Erd- und Meereswissenschaften. An das Forschungszentrum ist
außerdem ein Technologiepark angeschlossen.
Söhne und Töchter der Stadt [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Liste der Söhne und Töchter der Stadt Istanbul
Istanbul war Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. Die bekanntesten sind
unter anderem der Politiker und Ministerpräsident der Türkei Recep Tayyip Erdoğan, der
Politiker Bülent Ecevit, der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG Dieter Zetsche, der
Journalist und Chefredakteur Abdi İpekçi, die Fußballspieler Emre Belözoğlu und Nihat
Kahveci, der Schriftsteller Orhan Pamuk, die Sänger Serdar Ortaç und Mustafa Sandal, die
Schauspieler Mehmet Ali Erbil und Cem Yılmaz und der Gründer von Galatasaray Istanbul,
Ali Sami Yen.
Literatur [Bearbeiten]
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Orhan Esen, Stephan Lanz (Hg.): Self Service City: Istanbul. 2., unveränd. Aufl.,
Berlin 2007, ISBN 3-933557-52-6
Robert Fischer: Das Istanbul Buch. München 2011, ISBN 978-3-89944-824-5
Ara Güler: Istanbul, Bildband mit einem Vorwort von Orhan Pamuk; Dumont Verlag,
Köln 2010 ISBN 978-3-8321-9292-1
Hendrikje Kilian, Vera Trost: Historische Fotografien aus Istanbul. Heidelberg 2001,
ISBN 3-926318-91-0.
Klaus Kreiser: Geschichte Istanbuls. Von der Antike bis zur Gegenwart. C.H. Beck,
München 2010, ISBN 978-3-406-58781-8.
Klaus Kreiser: Istanbul: ein historisch-literarischer Stadtführer. München 2001, ISBN
3-406-47191-9.
Doğan Kuban: Istanbul – an urban history: Byzantion, Constantinopolis, Istanbul.
Istanbul 1996, ISBN 975-7306-20-7.
Wolfgang Müller-Wiener: Bildlexikon zur Topographie Istanbuls. Byzantion –
Konstantinupolis – Istanbul bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. Tübingen 1977,
ISBN 3-8030-1022-5.
Wolfgang Müller-Wiener: Die Häfen von Byzantion – Konstantinopolis – Istanbul.
Tübingen 1997, ISBN 3-8030-1042-X.
Steven Runciman: Die Eroberung von Konstantinopel 1453. 5. Aufl., München 2005,
ISBN 3-406-02528-5.
Heinz Jürgen Sauermost, Wolf-Christian von der Mülbe: Istanbuler Moscheen.
München 1981, ISBN 3-7654-1830-7.
Kai Strittmatter: Gebrauchsanweisung für Istanbul. München 2010, ISBN 978-3-49227592-7.
Refik Turan, Horst Nusser, Susi Mayer: Istanbul als antike und islamische Stadt. 2.,
erw. und erg. Aufl., München 1990, ISBN 3-86120-051-1.
Stéphane Yerasimos: Konstantinopel, Istanbuls historisches Erbe. Köln 2000, ISBN
3-8290-1896-7.
Weblinks [Bearbeiten]
Commons: Istanbul – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikiquote: Istanbul – Zitate
Wiktionary: Istanbul – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,
Übersetzungen
Wikinews: Istanbul – in den Nachrichten
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Internetpräsenz der Stadtverwaltung Istanbuls (türkisch/englisch)
Internetpräsenz der Provinzverwaltung Istanbuls (türkisch/englisch)
Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
Literatur zu Istanbul im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Informationsportal „İstanbul 2010“ zur Kulturhauptstadt 2010 (türkisch/englisch)
o Istanbul – Schmelztiegel der Kulturen, crossmediales Projekt von ARTE
Einzelnachweise [Bearbeiten]
1. ↑ Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 20. März 2011
2. ↑ Istanbul Istanbul aus der Luft
3. ↑ Der Verwaltungsbereich In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi,
abgerufen am 15. Juli 2009. (Englisch)
4. ↑ The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 4, S. 238 („Istanbul“).
5. ↑ Heinz Jürgen Sauermost und Wolf-Christian von der Mülbe: Istanbuler Moscheen.
München 1981, S. 221.
6. ↑ Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik: Klimainformationen
Istanbul. World Meteorological Organization, abgerufen am 8. Juni 2012.
7. ↑ Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik: Jährlicher
Gesamtniederschlag von Istanbul. Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen
Republik, abgerufen am 20. Juni 2012.
8. ↑ weather.com: Monatliche Klimastatistiken für Istanbul. Abgerufen am 1. Juli 2009.
9. ↑ Aygün und Max Kasparek: Türkei. Reiseführer Natur, München 1990. S. 22.
10. ↑ a b http://www.mymerhaba.com/Belgrader-Wald-in-der-Turkei-1295.html
11. ↑ a b „Monthly Magazine of Turkish Airlines SkyLife – April 2008 "Spring in
Istanbul’s forests“, Artikel: Mehmet Tokcan, Fotos: Aykut İnce
12. ↑ a b Aygün und Max Kasparek: Türkei. Reiseführer Natur. München 1990. S. 23.
13. ↑ NABU – Storchenzug, abgerufen am 10. Juli 2009.
14. ↑ Umweltverschmutzung in Istanbul, abgerufen am 9. Juli 2009. (PDF; türkisch)
15. ↑ Flutwelle reißt mehr als 20 Menschen in den Tod, Welt Online
16. ↑ Timothy E. Gregory: A History of Byzantium, 2. Auflage 2010, S. 61f.
17. ↑ G. I. Bratianu: La question de l’approvisionnement de Constantinople é l’époque
byzantine et ottomane, in: Byzantion 5 (1929/30) 83–107 und J. L. Teall: The Grain
Supply of the Byzantine Empire, Dumbarton Oaks Papers 13 (1959) 88–139.
18. ↑ Wolf-Dieter Hütteroth: Die Türkei. Wissenschaftliche Länderkunden Bd. 21.
Darmstadt 1982, S. 480.
19. ↑ Konstantinopel in Meyers Konversations-Lexikon. 1888. Band 10, Seite 10.28,
abgerufen am 10. Juli 2009.
20. ↑ The Turks of Western Thrace, Human Rights Watch 11/1 (1999), S. 2.
21. ↑ Chronik: Bombenanschläge in der Türkei, in: Handelsblatt, 28. August 2006
22. ↑ a b Klaus Kreiser: Geschichte Istanbuls. Von der Antike bis zur Gegenwart. C.H.
Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-58781-8, S. 14.
23. ↑ Osmanisches Museum Europa, Erlaubnis vom 23. März 2007
24. ↑ Suraiya Faroqhi: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. München 1995, S. 282.
25. ↑ Klaus Kreiser, München 2001, S. 152–155.
26. ↑ The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 4, S. 237 f.
(„Istanbul“).
27. ↑ Türkiye İstatistik Kurumu: Die Herkunftsprovinzen der Einwohner von Istanbul,
abgerufen 9. Juni 2010. (Türkisch)
28. ↑ a b www.todayszaman.com: Turkish „Foreign Ministry: 89,000 minorities live in
Turkey“ "Containing detailed statistics about the minority groups in Turkey, the report
reveals that 45,000 of approximately 60,000 Armenians reside in İstanbul."
29. ↑ www.hurriyetdailynews.com
30. ↑ a b musevicemaati.com Offizielle Internetpräsenz der türkischen Juden "Turkish
Jews Today: The present size of Jewish Community is estimated at around 26.000. of
whom 22.000 live in Istanbul" (türkisch, englisch)
31. ↑ a b UNCHR UN-Menschenrechtsrat Interim report of the Special Rapporteur of the
Commission on Human Rights on the elimination of all forms of intolerance and of
discrimination based on religion or belief, 3. sayfa (englisch)
32. ↑ Günter Seufert, Christopher Kubaseck: Die Türkei – Politik, Geschichte, Kultur,
C.H.Beck Verlag, München 2006, ISBN 3-406-54750-8, S. 162
33. ↑ Human Rights Watch: Greece. The Turks of Western Thrace; 1999; Seite 2, Fußnote
34. ↑ NZZ Folio, 2009
35. ↑ Ein Teil von Zehntausend weiße Russen, die nach dem Innenkrieg 1920 aus
Russland flohen, kamen nach Istanbul.
36. ↑ Christen in der Türkei. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 23. Oktober 2010,
abgerufen am 13. Mai 2012 (deutsch).
37. ↑ Die Moscheen, in: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen
am 7. April 2009. (PDF; türkisch)
38. ↑ Die Kleinmoscheen, in: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001,
abgerufen am 7. April 2009. (PDF; türkisch)
39. ↑ Die Türben, in: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen
am 7. April 2009. (PDF; türkisch)
40. ↑ Oehring: Gutachterliche Stellungnahme, Seite 66, abgerufen am 16. Juli 2009.
(PDF)
41. ↑ Die Armenischen Kirchen In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi,
2001, abgerufen am 7. April 2009. (PDF; türkisch)
42. ↑ Die zum türkisch-orthodoxen Patriarchat gehörenden Kirchen In: www.ibb.gov.tr.
İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen am 7. April 2009. (PDF; türkisch)
43. ↑ Baedeker Allianz Reiseführer Istanbul, Seite 17, abgerufen am 16. Juli 2009.
44. ↑ Die Synagogen In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001,
abgerufen am 7. April 2009. (PDF; türkisch)
45. ↑ Vorgeschlagene Lösung zum Gecekondu-Problem in NTV-online, abgerufen am 6.
Juli 2009. (Türkisch)
46. ↑ Alltagsleben und politische Partizipation – Gecekondu-Viertel als gesellschaftlicher
Ort, abgerufen am 5. Juli 2009.
47. ↑ Stadtplanung in Istanbul. Die Geschichte der Roma wird einfach weggebaggert, in:
Spiegel, 21. Januar 2008
48. ↑ Vertreibung für das Paradies, in: Der Tagesspiegel, 27. März 2009
49. ↑ Michael Thumann: Gentrifiçieren! In: Die Zeit. 11. November 2010, S. 22.
50. ↑ a b A. A.: Istanbul'da suç oranlari yüzde 25 düstü. In: Zaman. 11. Oktober 2007
(Online, abgerufen am 18. Juli 2009).
51. ↑ Kardeş Şehirler. Website der Großstadtkommune Istanbul. Abgerufen am 5.
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52. ↑ İstanbul, Kazablanka ile kardeş şehir oldu. In: [[Zaman (Tageszeitung)|]].
Abgerufen am 5. November 2010.
53. ↑ Henri Stierlin: Türkei. Von dem Seldschuken zu den Osmanen, Köln 1999, S. 130.
54. ↑ Stéphane Yerasimos: Konstantinopel, Istanbuls historisches Erbe, Köln 2000, S.
353.
55. ↑ Aptullah Kuran: Sinan: The Grand Old Master Of Ottoman Architecture.
Washington D. C. und Istanbul 1987. S. 250 ff.
56. ↑ Ahmet Yaşar: The Coffeehouses in early modern Istanbul: Public Space, Sociability
and Surveillance, Thesis, Istanbul 2003.
57. ↑ Website des Hamams
58. ↑ Çağlayan Çalışkan: Wirtschaftspartner Türkei: Ein Handbuch für erfolgreiche
Unternehmer. München 2007.
59. ↑ a b Wirtschaft in Istanbul, abgerufen am 10. Juli 2009.
60. ↑ Istanbul zählt zu den 50 am schnellsten sich entwickelnden Städten in Zaman,
abgerufen am 10. Juli 2009.
61. ↑ Die Herkunftsländer der Istanbuler Touristen In: www.ibb.gov.tr. İstanbul
Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen am 7. Juli 2009. (PDF; türkisch)
62. ↑ Fahrplan für Verbindungen nach Europa, TCDD, abgerufen am 15. April 2007.
63. ↑ Linienübersicht innertürkischer Bahnverkehr, TCDD, abgerufen am 15. April 2007.
64. ↑ Fahrplan für Zugverbinden in den Nahen Osten, TCDD, abgerufen am 15. April
2007.
65. ↑ cnnturk.com: Istanbul hat eine Metro eröffnet, abgerufen am 15. Januar 2007.
(Türkisch)
66. ↑ a b ulasimturkiye.com, abgerufen am 30. Juni 2009.
67. ↑ Nejdet Atabek: Proceedings of the 2nd International Symposium Communication in
the Millennium. Anadolu Üniversitesi, Eskişehir 2004, The Problems of Local
Newspapers and their Solutions, S. 941–954, S. 944 (Online, abgerufen am 20. Juli
2009)..
68. ↑ http://www.byegm.gov.tr/TURKBASINI/turkbasini/gazete.htm
69. ↑ Die Zahl der Krankenhäuser in der Türkei beträgt 1191, abgerufen am 7. Juli 2009.
(Türkisch)
70. ↑ Emniyet Genel Müdürlüğü: Die Zahl der Polizisten und Straftaten, abgerufen am 9.
Juli 2009. (Türkisch)
71. ↑ Istanbul in Zahlen, abgerufen am 11. Juli 2009. (Türkisch)
72. ↑ Kemal Beydilli: Türk Bilim ve Matbaacılık Tarihine Mühendishâne, Mühensdishâne
Matbaası ve Kütüphânesi (1776–1826), İstanbul 1995, 21 ff.
Ausklappen
Welterbestätten in der Türkei
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Stadtteile von Istanbul und Landkreise der Provinz Istanbul
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Kulturhauptstadt Europas
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