SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH

Transcrição

SPEKTRUM 3 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH III/09
Schwerpunktthemen
Maritime Sicherheit –
Das AIS-System der ESG
ist im operativen Einsatz
Erhöhung des
Situationsbewusstseins
Neue Ansätze für
die Entwicklung
eingebetteter Software
2 & 3 SPEKTRUM III/09
Sicherheit ist heute und in Zukunft
die wesentliche Voraussetzung dafür,
dass sich Menschen und Gesellschaften erfolgreich weiter entwickeln. Dem
Einsatz von Technologien wie Elektronik, Embedded Systems und IT kommt
dabei eine besondere Bedeutung zu.
In unserer hoch-technisierten und
sehr komplexen Welt wird es für den
Einzelnen immer schwieriger, selbst
für ein sicheres persönliches Umfeld
Sorge tragen zu können. Der Nutzer
elektronischer Geräte und Produkte
sowie Konsument von modernen Services und Dienstleistungen muss darauf vertrauen können, dass die Anbieter von Technologien und Lösungen höchste Maßstäbe und Standards im Zusammenhang mit Sicherheitsanforderungen in
ihren Produkten und Lösungen umsetzen.
Sicherheit spielt für die ESG daher die zentrale Rolle bei der Planung, Entwicklung und Integration von komplexen und sicherheitsrelevanten Elektronik- und ITSystemen, sei es bei Lösungen für unsere Kunden aus der Luft- und Raumfahrtindustrie, dem Automobilsektor, der Logistikbranche oder für unsere Kunden, die die
unmittelbare Verantwortung für innere und äußere Sicherheit tragen.
Im Artikel über das Leuchtturmprojekt der ESG im Bereich der maritimen Sicherheit, AIS – Deutsche Küste, auf Seite 3 dieser Spektrum-Ausgabe, wird dieser Anspruch und dessen Realisierung eindrucksvoll dargestellt. So sorgt die von
der ESG entwickelte Lösung für eine signifikante Verbesserung bei der Überwachung und Koordinierung des Schiffsverkehrs auf der Nord- und Ostsee.
Das Leitthema unserer diesjährigen Spektrum-Reihe, „technologiebasierte
Sicherheit“, wird in dem Artikel über Erhöhung des Situationsbewusstseins auf
Seite 5 weiter fortgeführt. Darin wird das große Spektrum der herausragenden
Kompetenzen der ESG im Zusammenhang mit der Entwicklung und Integration
sicherheitsrelevanter Systeme beschrieben.
Der Beitrag über „Neue Ansätze für die Entwicklung eingebetteter Software“ auf Seite 7 zeigt, wie sich im Automotive-Bereich mittels des Konzepts
der dienstorientierten Kommunikation noch mehr Kosteneffizienz, höhere Qualität und verbesserte Wartbarkeit bei der Softwareentwicklung realisieren lassen.
Auch hier spielt der Sicherheitsaspekt beispielsweise in Form von mehr Prozess­
transparenz und ‑sicherheit eine wesentliche Rolle.
Für noch mehr Sicherheit sorgt die ESG auch mit ihrer Lösung „Polizeitaktischer Arbeitsplatz“ (PTA) (vgl. Seite 12): Die erfolgreiche Zulassung des PTA
Rheinland-Pfalz für den Hubschrauber EC 135 ist ein weiterer Beleg für die Leistungsstärke der ESG auch hinsichtlich ihrer Rolle als gesamtverantwortlicher Entwicklungsbetrieb.
Neben diesen Beispielen für unsere erfolgreiche Arbeit, finden Sie in dieser Spektrum-Ausgabe viele weitere aktuelle Informationen und Neuigkeiten aus der ESG.
INHALTSVERZEICHNIS
3 .................................... Maritime Sicherheit – Das AIS-System der
ESG ist im operativen Einsatz
Küstenweite Errichtung, Inbetrieb­nahme und
Herbeiführung des Wirkbetriebes des AISDienstes (AIS – Deutsche Küste)
5 .................................... Erhöhung des Situationsbewusstseins
Sicherheit durch neue Technologien
7 .................................... Neue Ansätze für die Entwicklung eingebetteter Software
Neue Architekturansätze der dienstorientierten
Kommunikation
9 .................................... Leistungsspektrum von OSIMA® erweitert
10 .................................. ESG France im Mittelpunkt eines gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekts zur Norm ISO 26262
10.................................. ESG unterstützt die Bundeswehr auf der
NATO-Übung CWID 2009
11.................................. Technischer On-Site Support bei Eurofighter-Verbänden
11.................................. Success-Story Ford Fiesta
12 .................................. ESG erhält Musterzulassung für FLIR
Mission Work Station EC 135
12.................................. ESG Partner im Firmenverbund Zukunftsentwicklung TORNADO
13.................................. Kurzmeldungen
Neues aus dem Unternehmensverbund
15.................................. ESG International
English Summary
IMPRESSUM
Herausgeber
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck
Tel. +49 (89) 9216 2850, www.esg.de
Verantwortlich für den Inhalt
Ulrich-Joachim Müller (UJM),
Unternehmenskommunikation
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Rainer Duus (RD), Dr. Kay Werthschulte (KW),
Frank Philippot (FP), Christophe Brunschweiler (CB),
Robert Vogt (RV), Olaf Ripper (OR), Hermann Achatz (HA),
Carsten Gudehus (CG)
Gestaltung
ESG-Grafik-Abteilung
Druck
Seismografics JK GmbH, Unterschleißheim
Auflage
2500
Fotos
Alle Abbildungen © ESG, wenn nicht anders
angegeben. Umschlagbild: ESG-Archiv
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.
Gerhard Schempp,
im Oktober 2009
Maritime Sicherheit – Das AIS-System
der ESG ist im operativen Einsatz
Küstenweite Errichtung, Inbetrieb­
nahme und Herbeiführung des
Wirkbetriebes des
AIS-Dienstes (AIS
– Deutsche Küste)
AIS steht für Automatic Identification
System und ist ein neuer internationaler Standard für die Identifikation von
Schiffen, der durch die International
Maritime Organization (IMO), einer Behörde unter dem Dach der Vereinten
Nationen, eingeführt wurde.
AIS unterstützt wesentlich die Sicherheit auf Wasserstraßen, da das
System unmittelbar dazu beiträgt,
Kollisionen von Schiffen zu verhüten.
Darüber hinaus wird die Gefahr möglicher negativer Folgen für die Umwelt
aufgrund von Havarien auf hoher See
oder in Küstenregionen signifikant reduziert.
AIS regelt den Austausch von Daten zwischen den Seefahrzeugen
und Verkehrszentralen über spezielle UKW-Sender und ‑Empfänger auf
zwei international festgelegten AISFunkfrequenzen. Die AIS-Technologie verfügt im Vergleich zu anderen
Funkdiensten über eine automatische
Organisation des Zusammenspiels
mehrerer AIS-Geräte auf einer Funkfrequenz ( SOTDMA-Übertragungsverfahren [Self Organizing Time
Division Multiple Access]). Die AISTechnologie ermöglicht abhängig von
der UKW-Reichweite sogar den Blick
über Hindernisse.
Abhängig von der Antennenhöhe hat ein AIS-Bordgerät eine Reichweite von 20 bis 30 Seemeilen. Die
AIS-Daten der Seefahrzeuge bestehen zum einen aus einem vorgegebenen Datensatz, wie beispielsweise
der Schiffsname sowie zum anderen
aus variablen Daten wie beispielsweise Kurs und Geschwindigkeit, die mittels der bordeigenen Sensorik erfasst
werden.
Es besteht eine weltweite Ausrüstungspflicht für Wasserfahrzeuge.
Im August 2007 erhielt die ESG
Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
in Wilhelmshaven die Angebotsauffor-
derung des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Wilhelmshaven. Am
30.01.2008 beendete die ESG erfolgreich das Angebotsverfahren mit der
Beauftragung durch das WSA.
Sofort am 01.02.2008 startete die
ESG mit der Umsetzung des Projekts,
aufbauend auf einem mehr als ehrgeizigen Projektplan.
Die ESG begann mit der Ausführungsplanung und beauftragte die
vorgesehenen Unterauftragnehmer
mit der Umsetzung der jeweiligen Teilaufträge: Die ARCHE Systemtechnik
GmbH aus Wilhelmshaven übernahm
die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der gesamten Hardware,
SAAB TransponderTech, Linköping,
Schweden zeichnete verantwortlich
für die Herstellung und Lieferung der
AIS-Basisstationen und die Hopf Elektronik GmbH, Lüdenscheid, begann
mit der Herstellung und Lieferung der
SMV-Zeitquelle („DZQ“).
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NORDSEE
OSTSEE
Kiel
Rostock
Hamburg
Bremen
Quelle: Bundesverkehrsministerium
100 Kilometer nordwestlich von Borkum liegt der westlichste AIS-Standort
(OWP BARD Offshore 1).
AIS-Antenne
Die SMV-Zeitquelle wird benötigt,
um einerseits die AIS-Basisstationen
mit einem hoch genauen Zeitsignal
zu versorgen, was von enormer Bedeutung für die Einhaltung von Sendezeitschlitzen beim Aussenden von
AIS-Informationen ist, und um andererseits das AIS-System und zukünftig das gesamte SMV (System
Maritime Verkehrstechnik) mit einer
einheitlichen Systemzeit zu versorgen.
In der Folgezeit wurden 31 Verkehrstechnikaußenstationen (VTA,
zumeist Leuchttürme) zwischen Polen, Dänemark und Holland, drei
Rechenzentren
(Verkehrstechnikräume VTR) in Brunsbüttel, Lübeck
und Wilhelmshaven, ein Referenzsystem beim Auftraggeber und ein
Versuchsaufbau in den Räumen der
ESG in Wilhelmshaven mit der geplanten Hardware ausgestattet. Die
gesamte Hardware wurde einer steten Wareneingangskontrolle, jedes
zusammengesetzte und mit Software
aufgespielte sowie konfigurierte Einzelsystem einem internen und externen Test nach den Prüfdokumenten
unterzogen. Erst danach wurden die
Hardwaresysteme in den Verkehrstechnik-Außenstationen und in den
drei Rechenzentren verbaut.
Parallel zum Hardwareaufbau
konnte mit der Softwareentwicklung
begonnen werden. Hier stützte sich
die ESG auf einem umfangreichen
Einsatz von Open Source Software
(OSS) mit dem Betriebssystem LINUX
ab. Zur Überwachung des gesamten
AIS-Systems wurde die OSS NAGIOS
eingesetzt. Die ESG erstellte die hierzu
notwendige systemspezifische Konfiguration.
Die AIS-spezifischen Anwendungen sowie die gesamten Bedienoberflächen (HMI, Human Machine Interface), mit denen die Verkehrszentralen
und das technische Personal der WSV
arbeiten, wurden ausschließlich durch
die ESG entwickelt. Über die Bedienoberflächen hat das technische
Personal der WSV u. a. die Möglichkeit, das AIS-System zu konfigurieren,
für bestimmte Daten und/oder Zeiten
Replays durchzuführen (beispielsweise nach Seeunfällen) oder aber Überwachungsdaten des AIS-Systems
sowie der mobilen AIS-Bordgeräte anzeigen zu lassen.
Die von der ESG entwickelte AISSoftware wurde vom Bundesamt für
Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH)
in Hamburg offiziell zertifiziert.
Im Rahmen von Nachträgen hat
die ESG unter anderem sieben Ver-
kehrszentralen entlang der deutschen
Nord- und Ostseeküste mit Hard- und
Software ausgerüstet, um das AIS-Lagebild an den Nautiker-Arbeitsplätzen
anzuzeigen und die Qualität des Lagebildes zu optimieren.
Die Schulungen des nautischen
und technischen Personals in den
Verkehrszentralen wurden bereits erfolgreich durch die ESG durchgeführt.
In einem weiteren Nachtrag wurde
die ESG zudem beauftragt, das entwickelte AIS-System auch am NordOstsee-Kanal (NOK) zu installieren,
an das bis dato entwickelte AIS-System zu integrieren und in Betrieb zu
nehmen. Hierzu werden fünf weitere
Standorte (VTA) mit Hard- und Software ausgerüstet – darunter u. a. die
Eisenbahnhochbrücke in Rendsburg.
Die ESG hat zusammen mit dem
Auftraggeber, dem Wasser- und
Schifffahrtsamt, stets sehr streng auf
die Einhaltung aller Standards und
Normen, wie beispielsweise die der
IALA (International Association of Marine Aids to Navigation and Lighthouse
Authorities) geachtet.
Das von der ESG entwickelte AISSystem berücksichtigt dabei auch den
gerade entwickelten und zukünftig
weltweit geltenden eNAV-Standard
der IALA, der die Einhaltung sicherheitsrelevanter Kriterien im Zusammenhang mit elektronischer Navigation sicherstellt.
Darüber hinaus wurde die ESG beauftragt, eine 32. VTA sowohl mit AISTechnologie als auch mit Funk- und
Umwelttechnologie auszurüsten: Die
Transformatorplattform des Offshore-
Windparks BARD Offshore 1. Dieser
Offshore-Windpark wird zurzeit ca.
100 km nordwestlich vor der Insel
Borkum errichtet.
Durch diese zusätzliche VTA ist es
nunmehr möglich, ein Seegebiet mit
AIS zu überwachen, bei dem aufgrund
der Küstenferne keine Überwachung
durch Radar möglich ist, wodurch die
Sicherheit des Schiffsverkehrs deutlich verbessert werden kann.
Nachdem das AIS-System mit seiner Empfangsfunktionalität seit dem
16.03.2009 im operativen Einsatz ist,
befindet sich das AIS-System nun mit
seiner Gesamtfunktionalität, also sowohl im Empfangs- als auch im Sendebetrieb seit dem 27.08.2009 im so
genannten Wirkbetrieb und damit im
operativen Einsatz.
Zurzeit läuft noch ein 3-monatiger Probebetrieb (bis Ende November
2009), in dem das AIS-System einer
Prüfung auf seine Funktionalität und
Robustheit in der Real-Umgebung hin
unterzogen wird.
Parallel dazu werden die Anwenderdokumentation geschrieben und
die Schulungen des technischen Personals weiter durchgeführt.
Mit dem bisher erfolgreichen Probebetrieb hat das Projekt AIS-Deutsche Küste einen Meilenstein erreicht und trägt damit wesentlich zu
noch mehr Sicherheit in den deutschen Küstengewässern bei. Die ESG
beweist damit erneut ihre herausragende Kompetenz in Bereichen Softwareentwicklung sowie Informationsund Kommunikationssysteme auch für
den zivilen Markt.
(RD)
Erhöhung des Situationsbewusstseins
Sicherheit durch
neue Technologien
Kein modernes Fortbewegungsmittel,
sei es ein Luftfahrzeug oder ein Automobil, kommt aufgrund der Bedürfnisse der Kunden, aber insbesondere
auch aufgrund der wachsenden Anforderungen des Luft- oder Straßenverkehrs ohne moderne und innovative
Technologien aus, die den Piloten oder
Fahrer unterstützen. Dies gilt sowohl
für das zivile Umfeld als auch für den
Bereich der Streitkräfte und der Polizeien. Bei den zuletzt genannten müssen jedoch zusätzliche Anforderungen
im Zusammenhang mit unterschiedlichsten Einsatzszenarien berücksichtigt werden: So sorgen beispielsweise
die Enge eines Cockpits, die körperliche Belastung im Flug, die mögliche
Bedrohung durch feindliche Kräfte
und deren Waffensysteme sowie die
grundsätzliche Komplexität genutz-
ter Führungs-Informations- und Führungs- und Waffeneinsatzsysteme für
eine hohe Belastung mit einer damit
tendenziell einhergehenden Gefahr,
wichtige Informationen zu übersehen
oder die Situation falsch einzuschätzen, was zu Fehlreaktionen oder falschen Entscheidungen mit schwerwiegenden Folgen führen kann.
Wesentliches Ziel der elektronischen Assistenzsysteme ist es daher,
das so genannte Situationsbewusstsein, also die Fähigkeit, seine eigene
Situation in Abhängigkeit des jeweiligen Umfeldes zutreffend beurteilen zu
können, zu stärken. Assistenzsysteme
müssen für eine essenzielle Entlastung
der Besatzung oder des Fahrers sorgen und damit physische oder mentale Ressourcen freisetzen, um mit einer
herausfordernden, eventuell plötzlich
auftauchenden Aufgabe fertig zu werden. Wie bei jeder anderen Funktion
muss bei der Realisierung von Assis-
tenzfunktionen den besonderen Sicherheitsanforderungen des Umfelds
Rechnung getragen werden. Bei fliegenden Systemen bedeutet dies, dass
eine Risikobewertung vorzunehmen
ist und dass die Umsetzung entsprechend der erfolgten Risikoeinstufung
strengen Vorgaben und Regeln folgen
muss. Diese Vorgaben legen zum Beispiel die maximale Ausfallwahrscheinlichkeit von Komponenten, das sicherere Erkennen einer Fehlfunktion oder
im Falle der Software – festgelegt im
Standard DO178B – das methodische
Vorgehen fest.
Die ESG verfügt über eine langjährige Erfahrung im Umgang mit diesen
Anforderungen und trägt mit ihren Lösungen für die Bereiche Luftfahrt und
Automobil signifikant zur Erhöhung der
Sicherheit einzelner Module und von
Gesamtsystemen bei. Kernkompetenz
der ESG ist dabei die Integration von
Komponenten mit Sicherheitsfunktio-
nalitäten in Gesamtsysteme sowie die
Entwicklung von maßgeschneiderten
Lösungen zur Beherrschung des sicherheitskritischen Umfeldes.
Im Folgenden sollen einige dieser
Systeme zur Verbesserung des Situationsbewusstseins und zur Erhöhung
der Sicherheit inklusive eines Ausblicks auf zukünftige Entwicklungen
aus dem Bereich der Luftfahrt dargestellt werden:
Tieffliegende Hubschrauber sind
der Gefahr ausgesetzt, dass der Pilot Flughindernisse wie Masten oder
Leitungen nicht erkennt und mit ihnen
kollidiert. Neben einem verlässlichen
Sensor ist die Darstellung der Information über detektierte Hindernisse
in den Anzeigegeräten des Cockpits
– vornehmlich einem helmmontierten
Display – wesentlich für eine adäquate Pilotenreaktion und damit für die
Akzeptanz bei den Operateuren. Die
ESG hat hier in Zusammenarbeit mit
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erfahrenen Piloten missionsspezifische Darstellungen entwickelt und im
Simulator erprobt, die die Grundlage
für eine spätere Implementierung eines solchen Systems durch EADS für
den NH90 bildeten.
Eine immer wichtigere Rolle werden zukünftig unbemannte Luftfahrzeuge, so genannte Unmanned Aerial Vehicles (UAV), spielen. Ein solches
unbemanntes Luftfahrzeug wird von
einem Piloten am Boden über eine
Funkstrecke kontrolliert und gesteuert und nimmt – zumindest während
bestimmter Missionsphasen – am
allgemeinen Luftverkehr teil. Für den
Piloten am Boden ist es daher sehr
wichtig, ein klares Bild über alle Luftfahrzeuge zu haben, die sich in der
Nähe seines unbemannten Luftfahrzeugs befinden. Damit können mögliche Kollisionen vermieden werden.
Dies wird durch eine Lösung der ESG
erreicht, die auf der Grundlage der
Sekundärradardaten der zivilen Flugsicherung eine spezielle Darstellung
erzeugt, die nicht nur die Positionen
und die Bewegungsrichtung aller
Luftfahrzeuge darstellt, sondern auch
Warnungen und Ausweichempfehlungen generiert.
Hubschrauber, die sich in Wüstengebieten wie beispielsweise in Afghanistan im Landeanflug dem Boden
nähern, wirbeln durch den "Downwash" des Rotors den Staub auf, der
innerhalb kürzester Zeit den Helikopter einhüllt und dem Piloten vollständig die Sicht nimmt. Dieses Phänomen ist unter dem Namen Brown-out
bekannt. Es besteht damit ein hohes
Risiko, den Hubschrauber nicht sicher
zum Boden zu bringen oder gar in ein
Hindernis einzufliegen. Dass dieses
Risiko sehr konkret ist, zeigen zahlreiche Unfallberichte der amerikanischen Streitkräfte. Bei der ESG wurden im Rahmen von Forschung und
Technologie Untersuchungen durchgeführt, die das Ziel hatten, eine technische Lösung – nämlich ein Avioniksystem als sensorgestütze Landehilfe
(SeLa) – zu finden, die die Besatzung
in der kritischen Phase einer Brownout-Landung und auch eines BrownOut-Starts unterstützt. Die Herausfor-
derungen bestanden im Wesentlichen
darin, eine Lösung dafür zu finden,
dem Piloten sehr präzise Auskunft
über seine augenblickliche Höhe und
seine Drift geben und diese Informationen so darzustellen, dass sie direkt und einfach interpretiert werden
können. Die Anzeige muss das Situationsbewusstsein über die Lage und
Bewegung des Hubschraubers schaffen. Auf der Grundlage der Ergebnisse
aus Laborversuchen, aus der Simulation und im Flugversuch mit dem Missionausrüstungsträger (MAT) ist die
ESG zur Zeit dabei, ein sensorbasiertes Landehilfesystem als Demonstrator für das Hubschraubermuster CH53 in Zusammenarbeit mit der Firma
Eurocopter zu realisieren. Damit stellt
SeLa ein autonomes, kompaktes und
schnell verfügbares Avioniksystem
dar, das zwar zunächst für die CH-53
konzipiert wurde, aufgrund seiner Modularität aber auch leicht an andere
Hubschraubermuster angepasst werden kann.
Eine weitere herausragende Kernkompetenz der ESG ist die Fähigkeit
zum branchenübergreifenden Technologietransfer. Eine Vielzahl einzelner
Technologien der Luftfahrt lassen sich
auf andere Bereiche übertragen und
zumindest modifiziert nutzen.
So stammt die Idee und technologische Umsetzung der in Kraftfahrzeugen genutzten Head-up-Displays
aus dem Luftfahrtbereich. Bei diesem
Technologietransfer, der in beide Richtungen möglicht ist und immer wieder
aufs Neue von der ESG realisiert wird,
machen sich die vielfältigen langjährigen Erfahrungen in beiden Bereichen
bezahlt.
Sicherheitsfunktionen im Automobilbereich entwickelten sich insbesondere in den letzten 15 Jahren.
Die dadurch gestiegene Komplexität
der Elektronik im Automobil, die Entwicklung hin zu mehr „Autodrive“ sowie neue Technologien stellen dabei
besondere Herausforderungen für die
Systementwicklung im sicherheitsrelevanten Umfeld dar.
Dies bedeutet, dass die eingesetzten software-intensiven Elektrik-/Elektronik-Systeme im Automobil sowohl
gegen Fehlfunktionen und Ereignisse
(höhere Gewalt, Programmierfehler,
Verschleiß) als auch gegen Angriffe
von außen (Abhören, Manipulation)
und innen (Administratoren, Programmierer) gesichert werden müssen. Bei
sicherheitskritischen Funktionen kann
die Verteilung von Software-Teilen bei
einem Ausfall von Unterfunktionen
zum Versagen der gesamten Hauptfunktionen führen. Deshalb müssen
diese Funktionen, wie zum Beispiel
Fahrerassistenz- und X-By-WireFunktionen einen höchstmöglichen
Grad an Ausfallsicherheit mitbringen,
um Gefahrenquellen für den Fahrer zu
minimieren.
Die mittlerweile erreichte Komplexität des Kfz-Bordnetzes sowie die
verteilte Entwicklung (OEM, Zulieferer) führen dabei zu rapide steigenden Entwicklungsaufwänden für die
Prüfung und Freigabe sicherheitsrelevanter Software. Diese hohen Entwicklungsaufwände erfordern neue
Herangehensweisen in der funktionalen Gesamtfahrzeugarchitektur.
Konzepte aus dem Luftfahrtsektor wie „Modular and Open Avionics
Architectures“ oder „Allied Standards Avionics Architecture Council“ können an dieser Stelle für die
Automobilindus­trie neue Ansätze liefern. Hier kann die ESG ihre langjährige Erfahrung aus der Avionik einbringen, um, zusammen mit dem Kunden,
neue Techniken, die den Anforderungen an sicherheitskritische Funktionen
gerecht werden, zu entwickeln.
Mit innovativen Technologien sind
im Umfeld des Embedded Safety Engineerings neue Sicherheitsfunktionalitäten in Fahrzeugen möglich. Das
Thema „Fahrsicherheit“ steckt in Anbetracht der Möglichkeiten zusätzlicher Sicherheitsfunktionen derzeit
noch in Kinderschuhen, da bei den
aktuell auf dem Markt befindlichen
Systemen in erster Linie nur Informationen über den Fahrzeugstatus berücksichtigt werden. Beispiele hierfür
sind Entwicklungen wie das Elektronische Stabilitätsprogramm, Tempomat mit Abstandsfunktion (ACC),
Kurvenfahrlicht, Totwinkelerkennung,
Kurvenbremshilfe, Reifendruckkon-
trolle, Spurhalteassistent, elektronische Bremskraftverteilung, oder geschwindigkeitsabhängige Lenkhilfe.
Wenn zukünftig Informationen zu
Fahrerstatus und Fahrzeugumfeld sowie regelkreisbasierte Systeme in die
Fahrzeugdomäne „Fahrersicherheit“
Eingang finden, können viele weitere
Sicherheitsfunktionen bereitgestellt
werden. Durch Vernetzung mit externen Kommunikationsstellen (andere
Fahrzeuge oder stationäre Plattformen) werden Fahrzeuge zu mobilen
Netzwerkknoten mit neuen Sicherheitsfunktionen. Ein Beispiel hierfür
ist die Car-2-X-Kommunikation, das
heißt die drahtlose Vernetzung von
Fahrzeugen miteinander sowie mit
der Verkehrsinfrastruktur. Dem Fahrer
sollen dadurch zukünftig Informationen aus dem Verkehrsleitsystem zur
Verfügung stehen, und durch die Vernetzung der Fahrzeuge untereinander
kann der Fahrer auf mögliche Gefahren wie Unfälle oder Staus frühzeitig
hingewiesen werden. Dies ermöglicht
dem Fahrer auf Gefahrensituationen
besser und schneller reagieren beziehungsweise diesen ausweichen zu
können. Ein Beispiel für derartige Konzepte ist das Projekt „DIAMANT“, einem Teilprojekt der Initiative des Landes Hessen „Staufreies Hessen“. Opel
ist Projektpartner des Landes Hessen
und wird dabei auch durch die ESG
unterstützt.
Gerade im Zusammenhang mit
den Möglichkeiten der Vernetzung
bieten sich Anknüpfungspunkte zu
Technologien aus dem Bereich Luftfahrt, wo die Vernetzung einzelner UAV
mit Bodenstationen eine richtungweisende Rolle einnimmt.
Sicherheit durch Techno­­logien
lässt sich demnach insbesondere
durch die Entwicklung von Elektronikkomponenten realisieren, die das Situationsbewusstsein ihrer Nutzer stärken und durch das zeitgerechte und
situationsgerechte Bereitstellen von
geeigneten Informationen Gefahren
minimieren oder zumindest in deren
Auswirkung stark eingrenzen sowie
zukünftig autonom Gegenmaßnahmen
zum Schutz einleiten.
(UJM)
Neue Ansätze für die Entwicklung
eingebetteter Software
Neue Architekturansätze der
dienstorientierten
Kommunikation
Die Standardisierung von Softwareund Signalschnittstellen ist eine
wichtige Voraussetzung für die Gestaltung durchgängiger Prozessketten. Die Einführung neuer, standardisierter Technologien wie FlexRay
und der bevorstehende Einzug von
AUTOSAR in die Software-Entwicklung erfordert jedoch die Einführung
neuer Prozesse und Methoden, und
das bereits, ohne den zunehmenden
Grad an Komplexität durch die höhere Vernetzung und die Zunahme von
Funktionen in Betracht zu ziehen. So
erfordert die Integration zahlreicher
Fahrerassistenzsysteme nicht nur
definierte logische Schnittstellen
zwischen den Einzelfunktionen, sondern verbindet auch die Daten der
Einzelfunktionen durch die gemeinsam genutzten Ressourcen (Antrieb,
Bremssysteme) miteinander. Die
Handhabung der Datenschnittstellen
gestaltet sich dadurch zunehmend
schwieriger, da die Absicherung der
Funktionalität auch baureihenübergreifend sichergestellt werden soll.
Einen möglichen Ausweg zeigt
der seit langem in der Informatik
umgesetzte Ansatz der Dienstorientierung. Dass sich dieses Konzept
für die Vernetzung verteilter Funktionen einsetzen lässt, zeigt sich
in der Abbildung dieser Strukturen
auf dienstorientierte Architekturen.
Die bekanntesten Implementierungen der dienstorientierten Architekturen – Service Oriented Architecture (SOA) – beziehen sich auf
Geschäftsprozesse und deren Abbildung in weitvernetzten Systemen.
In eigenen Untersuchungen konnte
nachgewiesen werden, dass eine
solche Umsetzung nicht nur mit den
aus dem IT-Bereich bekannten, umfangreichen Hardware-Ressourcen
möglich ist.
Zur Kostensenkung, Erhöhung
der Qualität und der Wartbarkeit
werden in der Softwareentwicklung immer wieder Konzepte zur
Wiederverwendung von Software
untersucht. Mit Hilfe der dienstori-
entierten Kommunikation, die Aufgaben in weitgehend eigenständige
Funktionen mit definiertem Verhalten und Schnittstellen unterteilt und
die Einzelheiten der Kommunikation zwischen zwei Softwareobjekten
verbirgt, lässt sich dieses Ziel erreichen. Im Kontext der dienstorientierten Kommunikation ergibt sich
eine Funktion aus der Verknüpfung
von Dienstanbietern (ServiceProvider) und Dienstnutzern (ServiceConsumer). Durch die Einführung einer
Zwischenschicht, die die Abbildung
der ausgetauschten Objektinformation auf das darunterliegende
Kommunikationssystem vornimmt,
ist die Nutzung eines Dienstes vollkommen unabhängig von seinem
Ausführungsort. Die definierten
8 & 9 SPEKTRUM III/09
Analysis Process Services
1
2
3
Dienste logisch
verknüpfen
Dienstdefinition
Verbindungen
zwischen Dienstnutzern und
Dienstanbietern
erstellen
4
Dienste
implementieren
Komponentenunabhängiger Code
5
Systemintegration
Verifikation
Validierung
Diensten Komponenten
zuweisen, Kommunika­
tionsbeziehungen erstellen
Prozessschritte für die Umsetzung von Software in der dienstorientierten Kommunikation
Dienste werden im Netzwerk verteilt. Auf Seiten der Dienstnutzer ist
die Ortsinformation nicht statisch
im Programmcode hinterlegt. Damit die Dienstnutzer ihre zugeordneten Dienstanbieter finden können, bedarf es eines Vermittlers im
Netzwerk, der alle erforderlichen
Informationen bereitstellt. Dieser
Vermittler – Service-ManagementService genannt – führt einen Katalog aller im System verfügbaren
Dienstanbieter. Der Service-Management-Service ist selbst ein
Dienst mit speziellen Eigenschaften:
Er kann im Netzverbund eindeutig
von jedem Teilnehmer aufgespürt
werden.
Während der Initialisierung meldet sich jeder Dienstanbieter bei
dem Service-Management-Service
an. Dort hinterlegt er neben Informationen zu seinen Schnittstellen und
den erforderlichen Parametern eine
Referenz auf seinen Ausführungsort.
Voraussetzung dafür ist die Vergabe eines eindeutigen Erkennungsmerkmals dieses Dienstanbieters.
Der Dienstnutzer erhält mit Hilfe des
Service-Management-Service passende Dienstanbieter-Referenzen
und kann nachfolgend ohne Inter-
aktion mit dem Service-Management-Service auf den Dienstanbieter zugreifen. Die Kommunikation
zwischen den Diensten übernimmt
eine Zwischenschicht, die auch die
notwendige Weiterleitung an das
darunterliegende Kommunikationssystem vornimmt. Die Nutzung der
Funktionsschnittstellen ist dabei für
den Dienstnutzer vollkommen transparent, so dass für den Entwickler
kein Unterschied zwischen einem
lokalen und einem entfernten Aufruf
feststellbar ist.
Die Dienstnutzer und -anbieter
werden während der Entwicklungsphase, (siehe Bild oben, Schritt 2)
verknüpft, wobei die eigentliche
Abbildung der ausgetauschten Informationen auf das darunterliegende Kommunikationssystem erst
während der Integration (Schritt 4)
stattfindet. Die Verknüpfungen werden dynamisch zur Laufzeit erstellt
und nachfolgend nichtflüchtig im jeweiligen Steuergerät hinterlegt. Damit die Verfügbarkeit des Gesamtsystems nicht dem Vorhandensein
des Service-Managament-Service
unterliegt, wird der Konfigurationsvorgang ausschließlich in der Integrationsphase ausgeführt. Der Ser-
vice-Management-Service
selbst
kann sich dabei außerhalb des Fahrzeugs befinden und belegt im aktiven System keine zusätzlichen Ressourcen.
Der Entwicklungsprozess untergliedert sich in mehrere Schritte, die dem gewohnten Vorgehen
weitgehend entsprechen. Aus den
Anforderungen ergeben sich die
Funktionen, die dann in Form von
Dienstnutzern und Dienstanbietern
definiert werden. In diesem Prozess können mit Hilfe vorhandener
Softwarekomponenten und deren
Schnittstellenbeschreibungen dann
im nächsten Schritt bereits die logischen Verbindungen zur Erstellung der Gesamtfunktion definiert
werden. Dabei ist die Einhaltung der
vereinbarten Schnittstellen durch einen Änderungsprozess abzusichern,
da ansonsten inkompatible Komponenten verbunden werden können.
Der OEM baut sich mit der Zeit eine
Sammlung von Dienstanbietern und
Dienstnutzern auf, die er dann in
Nachfolgeprojekten wiederverwenden kann. Die Umsetzung der Funktionalität, also des Verhaltens der
Dienstanbieter, liegt in der Verantwortung des Zulieferers.
Zusammenfassung
Die Einführung der dienstorientierten Kommunikation erleichtert
die Wiederverwendung von Softwareelementen und vermindert
den Integrationsaufwand. Durch
die Trennung des Datenaustauschs
von der Implementierung kann die
(erneute) Integration in einen späteren Prozessschritt verlagert werden. Der Vorgang der dynamischen
Abbildung der Kommunikationsbeziehungen kann zur Absicherung mit
Einschränkungen belegt werden, so
dass nur bestimmte Beziehungen
geändert werden.
Die Übertragbarkeit von allgemein anerkannten Konzepten aus
der Informatik in den Automobilsektor ist für die weitere Entwicklung
von Software im Fahrzeug unumgänglich. Die Einführung von Methoden zur verteilten Kommunikation
zur Unterstützung des Entwicklungsprozesses wird auch hier in Zukunft
Einzug halten.
(KW)
Leistungsspektrum von OSIMA® erweitert
ESG bietet
eine modulare
Komplett­lösung für
rechtskonformes
Arbeits- und Umweltmanagement
Jeder Arbeitgeber ist gesetzlich für
die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung in seinem betrieblichen
Umfeld verpflichtet. Unter anderem
müssen alle Arbeitsmittel auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen
Arbeitsmitteln, der Arbeitsumgebung
und mit Arbeitsstoffen überprüft werden. Mit Hilfe der selbst entwickelten
Lösung OSIMA® unterstützt die ESG
Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
ihre Kunden bei der effizienten und
Ressourcen schonenden Umsetzung
dieser Forderung.
Verschiedene Dienstleistungsmodule, die mit Hilfe der ESG-Software
OSIMA® erbracht werden können,
stehen nun für Betriebssicherheit,
Arbeitsschutz, Explosionsschutz, Gefahrstoffanalyse und -verwaltung inkl.
Umweltverträglichkeitsanalyse (UVA)
sowie für die Risikobeurteilung nach
Geräte- und Produktsicherheitsgesetz
(GPSG) zur Verfügung.
Die Gefährdungsbeurteilung umfasst als zentrales Element des betrieblichen Arbeitsschutzes die systematische Beurteilung der für die
Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdungen und Belastungen und bildet damit eine wesentliche
Grundlage für die Ableitung zielgerichteter Arbeitsschutzmaßnahmen.
Die ESG bietet dadurch ein deutlich erweitertes Dienstleistungsspektrum in Form einer modularen, kundenspezifischen Beratung
sowie Unterstützung vor Ort an.
Dieses Spektrum umfasst Gesetze-Monitoring, Relevanzprüfung, Kundeninformationsdienst, Ersterfassung
und Hosting der Daten, Integration
von Bestandsgefährdungsbeurteilungen, kontinuierliche Beratung inklusive Wiederholungsprüfungen sowie
das Outsourcing des gesamten Arbeits- und Umweltmanagements für
ein nachhaltiges Risikomanagement.
Ein wesentliches Element bildet
der Prüfmanager, mit dessen Hilfe sicherheitstechnische Prüfungen verwaltet werden. Das OSIMA®-GesetzeMonitoring stellt dabei sicher, dass
die relevante Gesetzeslage aktuell
zur Verfügung steht. Zusätzlich steht
ein Kundeninformationsdienst bereit.
Darüber hinaus bietet die ESG eine
kundenspezifische Beratung zum GHS
(Global-Harmonisiertes System) zur
Einstufung und Kennzeichnung von
Chemikalien und deren Gemischen in
der Europäischen Union an.
Die Gefährdungsbeurteilung wird
bei OSIMA® mit Hilfe eines elektronisch geführten Systems erstellt, Gesetzesänderungen werden automatisch eingespielt und gerätebezogen
den Tätigkeiten zugeordnet. Ergänzend ist eine Datenbank für gefahrstoffhaltige Bauteile beziehungsweise
Betriebsstoffe integriert. Damit können die Auswirkungen, die die Gefahrstoffe auf einzelne Tätigkeiten haben,
bestimmt werden. Gleichzeitig gibt
OSIMA® Hinweise auf relevante Vorschriften und Richtlinien.
OSIMA® ermöglicht eine schnelle, einfache, kundenorientierte und
umfassende Umsetzung der gültigen
Vorschriften mit dem Ziel, Gefahren
abzuwenden und dem Arbeitgeber
Rechtssicherheit zu verschaffen.
(UJM)
Dienstleistungsmodule
von OSIMA®:
Modul 1: Gefährdungsbeur­
teilung nach BetrSichV
§ 3 und ArbSchG § 5 konform zu TRBS 1111
Modul 2: Gefährdungsbeurteilung zum Explosions­schutz EX-RL
Modul 3: Gefährdungsbeurteilung nach GefStoffV § 7
(inkl. Umweltverträglichkeits­
analyse UVA)
Modul 4: Risikobeurteilung
nach Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG)
– Maschinenverordnung
10 & 11 SPEKTRUM III/09
ESG France im Mittelpunkt eines gemeinsamen
Forschungs- und Entwicklungsprojekts zur Norm ISO 26262
SASHA (Safety Check of Automo­
tive Software & Hardware Architectures) ist Teil des Projekts „Num@tec
Auto­motive“, in dem mehrere Akteure der französischen Automobilbranche zusammenarbeiten, so auch die
ESG France. Dabei handelt es sich
um ein gemeinsames und vom französischen Staat gefördertes Forschungs- und Entwicklungsprojekt
des Wettbewerbsclusters SYSTEM@
TIC Paris-Région, dessen Ziel in der
Konzeption und Beherrschung von
komplexen Systemen besteht. Das
Projekt SASHA wird auch von dem
international ausgerichteten Wettbewerbscluster Mov’eo anerkannt und
gibt der Arbeitsgruppe funktionale Si-
cherheit die erforderliche Nachhaltigkeit beim Start. Ausgangspunkt ist die
ISO-Norm 26262, die derzeit den Status DIS (Distributed International Standard) hat und deren Verabschiedung
für 2011 vorgesehen ist. Diese Norm
soll die Anwendung der generischen
Sicherheitsnorm IEC 61508/DIN EN
61508 für sicherheitsrelevante elektrische/elektronische Systeme in Kraftfahrzeugen regeln. Eines der Ziele
besteht in der Untersuchung der Anwendung von ISO 26262 bei der Entwicklung der Sicherheitsfunktion einer Motorsteuerung; hierbei sollen die
unterschiedlichen Aspekte der Wertschöpfungskette betrachtet werden:
Vom Chiphersteller, über den Zuliefe-
rer und Toolanbieter bis zum OEM. Am
Projekt sind daher u.a. STMicroelectronics, Renault und Delphi beteiligt.
Üblicherweise wird der Mikrocon­
troller hinsichtlich der funktionalen
Sicher­heit als „Black Box“ betrachtet:
Die Rückverfolgbarkeit der Anforderungen folgt daher einem Top-DownAnsatz. Die Idee von SASHA besteht
darin, zuzulassen, dass die Anforderungen über die verschiedenen Systemebenen „durchgereicht“ werden
(Bottom-Up), und das Know-how der
Chip-Hersteller hinsichtlich der Betriebssicherheit auf Komponentenebene berücksichtigt wird. Das langfristige Ziel ist, eine Architektur mit
Materialredundanz gegen eine Archi-
tektur auszutauschen, deren Redundanz durch die zwei Kerne derselben
Komponente gewährleistet wird.
Die ESG France nimmt – dank ihrer Expertise für sicherheitskritische
Software und Prozessverbesserung
– an dem Projekt SASHA als Spezialist für die Norm ISO DIS 26262 teil.
Die ESG ist für verschiedene Aufgaben
verantwortlich, wobei der Schwerpunkt darin besteht, den in der Norm
vorgeschriebenen Entwicklungsprozess zu modellieren und die verschiedenen Teilnehmer des Projekts bei der
Implementierung des Prozesses zu
unterstützen.
(FP, CB)
ESG unterstützt die Bundeswehr auf der NATO-Übung CWID 2009
Die „Coalition Warrior Interoperability Demonstration“ (CWID) findet jedes
Jahr unter der Schirmherrschaft der
NATO statt. Diese Übung gilt als eine
der wichtigsten Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Fähigkeit zur Vernetzten Operationsführung. Die NATO
überprüft dabei den Entwicklungs- und
Umsetzungsstand der Interoperabilität
der Führungs- und Informationssysteme seiner Mitgliedsstaaten. Hierzu
führen die NATO-Mitglieder, -Partner
und -Organisationen eine vierwöchige
Übung in Lillehammer als Hauptstandort durch. Ergänzt wird diese Übung in
Lillehammer mit nationalen Demonstrations-Veranstaltungen wie beispielsweise in Euskirchen.
Die ESG unterstützte die Bundeswehr auf beiden Schauplätzen mit ihren
herausragenden Fähigkeiten in den Bereichen Geo-Information und multinationale Interoperabilität. Die ESG sorgte
mit ihrem neuen System zur Mobilen
Geo-Datenversorgung dafür, dass das
Amt für Geo-Informationswesen der
Bundeswehr (AGeoBw) den rund 80
internationalen Übungsteilnehmern die
benötigten Geo-Informationen effizient
und basierend auf den aktuellen Stan-
dards des Open Geospatial Consortium
(OGC) bereitstellen konnte. In diesem
Jahr wurde erstmals die Möglichkeit
geschaffen, Geodaten serviceorientiert
nicht nur zu Recherche- und Visualisierungszwecken, sondern auch zu
Bearbeitungszwecken im Zielsystem
zu nutzen.
In Lillehammer fanden während der
Übung umfangreiche Tests im Zusammenhang mit der ESG-Schnittstelle MIP
Baseline 3 (BL 3) statt.
MIP steht für Multilateral Interoperability Programme. MIP wurde
1998 mit dem Ziel der Definition einer
Schnittstelle für den Informationsaustausch zwischen Führungsinformationssystemen der am Programm beteiligten Nationen geschaffen. Seit seinen
Anfängen hat sich MIP als ein wesentlicher Standard für den militärischen Informationsaustausch entwickelt, dabei
ist die ESG von Beginn an verlässlicher
Partner der Bundeswehr.
Die aktuell verfügbare MIP Baseline 3 basiert auf operationellen Anforderungen für einen „Joint“-Datenaustausch, Plans & Orders und einen
wesentlich vereinfachten Datenaustauschmechanismus (DEM), welcher es
ermöglicht die gesamten Tests, zeitweise mit mehreren Partnern gleichzeitig,
mit nur einem Bediener durchzuführen. Sämtliche MIP-Baseline-3-Tests
während der Übung konnten erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen
werden. Das MIP-Experimentalsystem
Baseline 3 hat damit im Verbund mit
den neun Partnersystemen alle vorgesehenen Testschritte (100%) durchgeführt und hat sich über den gesamten
Testzeitraum als sehr stabil dargestellt.
Auch die MIP-Spezifikation Baseline
3 konnte mit Erfolg getestet werden.
Somit hat sich das MIP-Experimentalsystem Baseline 3 im internationalen
Vergleich bezüglich der Funktionalitä-
ten und des Implementierungsstands
als eines der führenden Systeme dargestellt und für die Serienreifmachung
qualifiziert.
Diese Verbesserungen, die die ESG
erfolgreich mit ihrem Partner Bundeswehr innerhalb der NATO-Übung CWID
getestet hat, sind ein weiterer Beleg
für die Kompetenzen der ESG bei der
Unterstützung der Bundeswehr im Zusammenhang mit der Fähigkeit zur
Vernetzten Operationsführung. Die
Testergebnisse sind richtungweisend
und ermöglichen einen noch effektiveren und effizienteren Informationsaustausch in einem sicherheitsrelevanten
Umfeld.
(RV)
Nachfolgend die wesentlichen Verbesserungen der Spezifikation MIPBaseline-3 und des MIP-Experimentalsystems Baseline 3:
 Joint-Datenmodell, d. h. Datenmodellerweiterungen aus den Bereichen
Luft- und Seestreitkräfte
 Erweiterung des Informationsaustausches um den Bereich „Plans and
Orders“
 Vereinfachung des DEM-„Connection-Managements“
 Stärkere Fokussierung auf die operationelle Nutzung
 Qualitätssteigerung durch Nutzung eines Test- und Referenzsystems
und Erhöhung des Umfangs der System Level Tests (SLT)
 Möglichkeit der Automatisierung von MIP-DEM-Geschäftsprozessen.
Technischer On-Site Support Success-Story Ford Fiesta
bei Eurofighter-Verbänden
Zur Steuerung und Optimierung der technischen Betreuung sowie der Betriebsabläufe der technischen Gruppen Eurofighter ist eine lückenlose Erfassung
aller anfallenden relevanten Daten und Prozesse mit entsprechenden Visualisierungen zwingende Voraussetzung.
Seit dem ersten Quartal 2009 analysiert die ESG die Anforderungen zur Entwicklung und Implementierung eines entsprechenden Betriebsdatenerfassungsund Managementsystems für die Betriebsführung Technik der Fliegenden Verbände. Ein Schwerpunkt der Analyse ist die Harmonisierung mit bestehenden
Systemen, Datenübernahme aus Altverfahren sowie die Berücksichtigung der Integrationsfähigkeit und Überführung gegebenenfalls in SASPF.
In der ersten Ausbaustufe werden pro Verband rund 900 Nutzer, insgesamt
rund 1.800, auf das System zugreifen. Die Systemarchitektur lässt in der Minimalauslegung den gleichzeitigen Zugriff von mindestens 500 Nutzern zu.
Das Gesamtsystem ist mit Rücksicht auf potenziell neu hinzukommende
Verbände hinsichtlich Datenvolumina und Rechenleistung offen ausgelegt und
grundsätzlich nicht limitiert. Dabei ist die Einsatzbereitschaft auf 365 Tage/24
Stunden mit einer Betriebsverfügbarkeit im Bereich 99 % konzipiert. Grundsätzlich ist das System mit dem Interface Intranet-Bw voll verlegefähig.
Eine ESG-Delegation besuchte zur Vorbereitung der Einführung und Implementierung vor Ort am 30.06.2009 den Eurofighter-Standort Neuburg/Donau
(JG 74), um sich ein Bild über die örtlichen Rahmenbedingungen zu machen.
Empfangen wurde die Gruppe durch den Kommodore, Herrn Oberst Pfeiffer, und
Vertretern aus Fliegender und Technischer Gruppe. Zur Einführung stellte der
Kommodore Lage und Auftrag seines Verbandes vor. Schwerpunkte des Besuchs
waren Vorführungen der Eurofighter Synthetic Training Aids sowie eine technische Vorstellung des Luftfahrzeugs.
Derzeit werden die Analysen im Rahmen der Design and Development Phase I umgesetzt. Ziel ist ein Roll-Out am 30.09.2009. Als nächste Schritte zur
Vertiefung der Kooperation folgen entsprechende Besuche in Laage (JG 73) und
im Stammhaus in Fürstenfeldbruck. Die Aufnahme der vollen ESG-Repräsentanz
in Laage und Neuburg mit dem neuen Technical Management System ist zum 1.
Oktober 2009 vorgesehen.
(OR)
Die Delegation der ESG vor dem EUROFIGHTER in Neuburg/Donau
Quelle: Ford
Die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH führte in ihrem eigenen Test-Center in München die Evaluierung der E/E-Umfänge am neuen Ford Fiesta durch.
Zusammen mit unserem Kunden Ford hat die ESG die Herausforderung angenommen den Ford Fiesta in nur sechs Monaten zu seinem erfolgreichen Serienstart zu verhelfen. Die zunehmende Vernetzung der einzelnen Domänen Antrieb,
Chassis, Safety und Komfort führen zu einer hohen Komplexität, die bei immer
kürzeren Entwicklungszeiten zu knapperen Absicherungszeiträumen führen. Hier
konnte die ESG im Fall der E/E-Absicherung des Ford Fiesta mit ihren Methoden
zur Systemabsicherung, dem strukturierten Vorgehen und eigenen Testautomatisierungen in kürzester Zeit Fahrt aufnehmen und unserem Kunden wertvolle
Ergebnisse liefern.
Zu den eingesetzten Methoden gehörte SVIFT, eine von der ESG entwickelte Methode zur gesamtheitlichen Betrachtung der Integrations- und Absicherungsaktivitäten in der Fahrzeugentwicklung. Des Weiteren unterstützte der
web-basierte ESG-Workflow CarPortal das kompetente ESG-Team bei der E/EEvaluierung an den verteilten Erprobungsstandorten ESG-Test-Center München,
ESG-Regionalbüro Köln und den wechselnden Stützpunkten bei der Ausland-Erprobung.
ESG setzte mehrere Methoden zur Definition und Durchführung von Testfällen
ein. Vom geführten Testen bis zum strukturierten freien Testen erhält der Test­
ingenieur dabei unterschiedliche Freitheitsgrade und kann somit auch seine Erfahrung optimal einbringen. Im Zwei-Schichtbetrieb wurden so alle Aspekte der
Erprobung der Kundenfunktionalität abgedeckt. Die „dritte“ Schicht übernahmen
die automatischen Testalgorithmen, um die Systemfunktionen gegen die Systemspezifikationen zu verifizieren.
Bei dieser intensiven Bearbeitung der drei Versuchsfahrzeuge fielen täglich
mehrere Gigabyte an Messdaten der verschiedensten Art (Strom, Spannung,
Temperatur, Buskommunikation, GPS-Daten...) an, die zuerst mit dem ESG-Logfile-Analyzer auf Verletzungen von Gültigskeitsmustern im Zeitraffertempo gescannt wurden. Die Ergebnisse aus dem ESG-Logfile-Analyzer verhalfen den
Analysespezialisten, die Fehlersymptome innerhalb kürzester Zeit eindeutig dem
verursachenden Steuergerät zuzuweisen. Innerhalb der Projektlaufzeit wurden
mit drei Ford-Fiesta-Versuchsfahrzeugen über 120.000 Erprobungskilometer in
mehr als 1800 Stunden zurückgelegt, dabei sind dem Kunden mehr als 300 analysierte Fehler zurückgemeldet worden. Durch die strukturierte und reproduzierte
Evaluierung der E/E-Umfänge über die gesteuerten Soft- und Hardware-Releases ist es dem Kunden Ford so möglich gewesen ein großes Vertrauen in sein
E/E-Gesamtsystem zu erlangen. Nicht ohne Grund zählt der Ford Fiesta zu den
Gewinnern bei den Kleinwagen-Neuzulassungen und steht an zweiter Posi­tion
bei den Marktanteilen: Der Ford Fiesta ist mittlerweile das am zweithäufigsten in
Europa verkaufte Ford-Fahrzeug.
(HA)
12 & 13 SPEKTRUM III/09
ESG erhält Musterzulassung für
FLIR Mission Work Station EC 135
ESG Partner im Firmenverbund
Zukunftsentwicklung TORNADO
Erfolgreiche Zulassung des „Polizeitaktischen Arbeitsplatzes
Rheinland-Pfalz“
Die ESG hat die ergänzende Musterzulassung (Supplemental Type Certificate,
STC) für die FLIR Mission Work Station in Form des Polizeitaktischen Arbeitsplatzes (PTA) Rheinland-Pfalz für den Einsatz im Hubschrauber EC 135 durch die
Europäische Agentur für Flugsicherheit, European Aviation Safety Agency (EASA)
erhalten.
Diese Urkunde befähigt die ESG, das oben genannte STC auf Kundenanforderung mit Luftfahrtzulassung für den Einbau in die EC 135 und deren Varianten auszuliefern. Darüber hinaus können kundenspezifische Anpassungen durch
eine „Add-on-Zulassung“ im Rahmen einer „kleinen Änderung“ unter der Verantwortung der Designorganisation ESG ohne direkte Einschaltung der Behörden
durchgeführt werden. Hieraus ergeben sich Möglichkeiten, kurzfristig auf besondere Kundenanforderungen, beispielsweise bezüglich der für den PTA genutzten
Sensorik sowie der Missionsgeräte, einzugehen. Durch die Zulassung des Geschäftsbereichs Luftfahrzeuge der ESG als
Design­organisation gemäß Part 21J konnte die Kompetenz bezüglich Musterprüfung und Zulassung der ESG entscheidend erweitert werden.
Das modulare Konzept des Polizeitaktischen Arbeitsplatzes lässt sich auch
auf andere Einsatzszenarien und Nutzer übertragen. Neben den Polizeien kommen hierbei insbesondere Hilfs- und Rettungsorganisationen in Betracht.
Zudem stellt die erfolgreiche Zulassung des PTA Rheinland-Pfalz einen entscheidenden Beitrag zur Realisierung des militärischen Projektes MTA (Missionstaktischer Arbeitsplatz) für den Hubschrauber CH-53 dar.
Diese in Eigenverantwortung der ESG durchgeführten Zulassungen sind ein
wichtiger Baustein hinsichtlich ihrer Rolle als gesamtverantwortlicher Entwicklungsbetrieb.
(UJM)
Die Verantwortlichen der ESG für die erfolgreiche Musterzulassung: Von links,
Klaus Deubner (Qualitätsbeauftragter des Geschäftsbereiches Luftfahrzeuge),
Wolfgang Fahrmeier (Leiter der Musterprüfleitstelle) und Christoph Weber (Leiter
Design Organisation und Leiter des Geschäftsbereiches Luftfahrzeuge)
Besuch der Royal Air Force und der Firmen BAESystems und QinetiQ am
13./14.07.2009 bei der ESG
Das Waffensystem TORNADO wird noch Jahre seinen Dienst bei den vier Nutzerluftwaffen (GE, IT, UK, SA) verrichten. Dieser weite Horizont macht zukunftsgerichtete System-, Hardware- und Software-Entwicklungen notwendig und sinnvoll. Die Firma EADS Military Air Systems arbeitet in Kooperation mit der ESG
an der Systemdefinition, der Systemintegration und der Software-Entwicklung
in enger Zusammenarbeit auch mit der Firma Northrop Grumman Litef GmbH.
Die aktuelle Herausforderung wurde am 13. und 14. Juli 2009 gemeinsam mit
EADS und LITEF in Fürstenfeldbruck der Royal Air Force, MoD UK, TISMT sowie
den britischen Firmen BAE Systems und QinetiQ am Virtual Avionic System TORNADO (VASTOR) vorgestellt. Eine neue in den TORNADO Main Computer eingesetzte Prozessor-Karte zeichnet alle Datenströme innerhalb des Avioniksystems
auf, so dass Daten aus Flügen zur Missionsnachbereitung oder zur späteren
technischen Diagnose aufgezeichnet werden. Die im Auftrag der Firma EADS von
der Firma LITEF GmbH entwickelte Flight-Data-Recorder-Karte (FDR) wurde bei
der ESG in den Main Computer von VASTOR 1 und somit in das Avioniksystem
eines TORNADO integriert. Die drei Firmen haben als kompetenter und innovativer Firmenverbund diese Zukunftsentwicklung vorangetrieben und interessierten
Kunden in einer gemeinsamen Demonstration vorgeführt.
Die Aufzeichnung einer geflogenen TORNADO-Mission am VASTOR 1 erfolgte auf der integrierten FDR-Karte. Die Daten wurden nach dem Flug über einen
Standard-Ethernet-Anschluss aus dem Original-Main-Computer auf einen handelsüblichen Laptop überspielt und anschließend auf dem VASTOR 2 als Replay wiedergegeben. Gleichzeitig konnten mit dem Analyse-Tool ANITA der Firma
EADS Parameter und Prozesse exakt identifiziert und nachvollzogen werden. Diese Fähigkeit ermöglicht zukünftig die Missionsanalyse sowie die Untersuchung
von Vorgängen und Zusammenhängen, indem die im Flug aufgetretenen Prozessabläufe und Singularitäten am Boden von Luftfahrzeugführern und Systemingenieuren im Gesamtzusammenhang nachvollziehbar sind.
Die abgeschlossene Entwicklungsarbeit und die erfolgreiche Demonstration
bereiten den Weg zur zügigen Integration in das fliegende Waffensystem TORNADO zunächst bei der Royal Air Force, damit die Fähigkeiten dem Kunden im
Einsatz zur Verfügung stehen.
Die Zusammenarbeit im Firmenverbund ist für die drei Partner ein weiterer
Schritt in der erfolgreichen Kooperation im TORNADO-Programm. Sie bündelt
Fähigkeiten der Firmen, bringt Kompetenzen zusammen und bietet optimale Lösungen für den Kunden.
(CG)
++ KURZMELDUNGEN ++
Fisker Automotive bei der ESG
Am 14. Juli besuchte Bernhard Koehler, Chief Operation Officer und Miteigentümer der Firma Fisker Automotive zusammen mit Dr.-Ing. Wolfgang Ziebart die ESG.
Fisker Automotive wurde 2007 in Kalifornien gegründet und hat sich darauf
spezialisiert, umweltfreundliche und exklusive Premium-Automobile in Kleinserien zu produzieren. Mit ihrem Modell „Karma“ vereinen sie die Leistungen und
das Design eines Sportwagens mit umweltfreundlicher Plug-in-Hybrid-Technologie. Bei dieser Technologie verfügt das Kraftfahrzeug über einen Hybrid-Antrieb,
dessen leistungsfähige Batterie über ein externes Stromnetz zusätzlich geladen
werden kann. Die Idee, die hinter dem Konzept der Umweltverträglichkeit steht,
basiert auf der Annahme, dass ein durchschnittlicher Autofahrer pro Tag lediglich
rund 80 km fährt, in der Regel zur Arbeit. Diese Strecke kann ohne Leistungseinbußen mittels des Elektromotors und somit umweltfreundlich abgedeckt werden.
Um die Reichweite im Bedarfsfall zu erhöhen, steht jederzeit ein moderner Verbrennungsmotor zur Verfügung.
Die ESG unterstützt Fisker bereits in den Bereichen Elektronik, Systemarchitektur, Systemintegration sowie bei der Entwicklung und dem Ausbau des Aftersales-Bereichs.
Auf der Agenda dieses Besuches standen Gespräche über den weiteren
Ausbau der erfolgreichen Partnerschaft auch hinsichtlich der Entwicklung von
Nachfolgemodellen für den „Karma“ in den USA sowie weitere zukünftige Möglichkeiten der Unterstützung im Bereich der Produktion. Die Erfahrungen und
Kompetenzen der ESG auf diesen Feldern sowie konkrete Lösungen der ESG, wie
beispielsweise der „ESG-Electric-Energy-Manager“ oder „Green-Battery-Balancing“ spielen bei der Entwicklung derartiger Fahrzeugmodelle eine wichtige Rolle.
Abgerundet wurde dieser Besuch mit einer Führung durch das Technologiezentrum der ESG.
Von links: Gerhard Schempp, Dr.-Ing. Wolfgang Ziebart, Bernhard Koehler, Götz
Graichen und Wolfgang Sczygiol
Staatsminister Martin Zeil besucht
die ESG
Staatsminister Martin Zeil (Bildmitte) zusammen mit (von links) Prof. Dr. Kaus
Wollenberg, Dr. Klaus Rehbock, Gerhard Schempp und Dr. Marianne Janik vor
dem Simulator CH-53
Am 27. August besuchte der bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Martin Zeil, die ESG-Zentrale in Fürstenfeldbruck. Er wurde begleitet vom Abgeordneten des Kreistages Dr. Klaus Rehbock
sowie dem Stadtrat Prof. Dr. Klaus Wollenberg. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der ESG informierte Staatsminister Zeil über das umfassende Leistungsportfolio des Unternehmens und stellte das vielfältige Engagement der ESG im
Rahmen der bayerischen Clusterinitiative vor. Staatsminister Zeil zeigte sich sehr
beeindruckt von der großen Bandbreite von innovativen Lösungen aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Informations- und Kommunikationstechnologie,
Automotive, E-Government sowie Logistik und dem von der ESG dabei stetig
umgesetzten Technologietransfer. Gerade aufgrund dieser Fähigkeit und den Erfahrungen, Technologien branchenübergreifend zu transferieren und in kundenspezifische Lösungen umzusetzen, sei die ESG ein wichtiger Partner innerhalb
der Clusterinitiative. Im Anschluss an die Präsentationen konnte sich Staatsminister Zeil im Technologiezentrum ein konkretes Bild von den unterschiedlichen
Technologien und Lösungen, wie beispielsweise den Simulatoren für TORNADO,
TIGER, CH-53 und A-400 M machen.
ServiceXpert bezieht neue
Büroräume am Frankfurter Ring
Zum August 2009 hat die ServiceXpert ihre Geschäftsstelle Süd von Fürstenfeldbruck nach München in den Frankfurter Ring 211 verlegt. Die ESG-Tochter, die
im Süden hauptsächlich Kunden aus den Märkten Nutzfahrzeuge und Investitionsgüter bei der Entwicklung von Systemen im E/E- und IT-Bereich unterstützt,
verlagert damit ihre Büros näher zu einem ihrer größten Kunden, der seinen Sitz
im Norden von München hat. „Durch die räumliche Nähe können wir nicht nur
flexibler auf Anfragen unserer Kunden reagieren. Sie vereinfacht auch die Abstimmung mit dem Automotive-Bereich im ESG-Regionalbüro Nord hinsichtlich
unserer Leistungen für unsere On- und Offroad Kunden“, sagt Ferdinand Stocker,
Geschäftsführer der ServiceXpert.
Gerhard Schempp weist Staatsminister Martin Zeil (links) in das Cockpit des
Simulators TIGER ein
14 & 15 SPEKTRUM III/09
++ KURZMELDUNGEN ++
Generalleutnant Stieglitz Ehrengast Befehlshaber des Luftwaffen­
auf dem Parlamentarischen Abend führungskommandos bei der ESG
Über 250 hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Bundeswehr folgten der
gemeinsamen Einladung der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt des Deutschen Bundestages mit ihrem Vorsitzenden Kurt Rossmanith und der ESG zum
Parlamentarischen Abend in Bonn. Ehrengast und zugleich Key-Note-Speaker
der Veranstaltung war der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Klaus-Peter
Stieglitz.
Eröffnet wurde der Abend mit der Begrüßung durch Kurt Rossmanith. Er unterstrich, dass derartige Foren von besonderer Bedeutung für die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten sind, um das Ziel zu erreichen, die Luftwaffe mit den Fähigkeiten auszustatten, die für die erfolgreiche
Aufgabenerfüllung in den unterschiedlichen und außerordentlich anspruchsvollen Einsatzszenarien nötig sind. Kurt Rossmanith machte deutlich, dass bei aller
Flexibilität, die von allen erwartet wird, Aspekte wie Planungssicherheit und Verlässlichkeit wesentlicher Bestandteil dieser Zusammenarbeit sind. Dabei trage
letztlich auch die Politik ein großes Maß an Verantwortung beispielsweise hinsichtlich der Gestaltung des Haushaltes und der Mandatierung von Einsätzen.
In seiner Rede stellte Generalleutnant Stieglitz die Perspektiven und die Herausforderungen für die Luftwaffe im 21. Jahrhundert dar. Er unterstrich dabei die
besondere Bedeutung einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Luftwaffe
und der Industrie, mit dem Ziel, bestmögliche Technologie schnellstmöglich und
kosteneffizient für die Luftwaffe heute und in Zukunft bereitstellen zu können.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der ESG, Gerhard Schempp, bekräftigte in seiner Rede, dass die ESG auch weiterhin der verlässliche Partner der
Luftwaffe sein wird. Anhand einiger Beispiele erläuterte er den aktuellen und vor
allem zukünftigen Beitrag, den die Unternehmen der wehrtechnischen Industrie
und die ESG durch die Entwicklung, Integration und den Betrieb von kundenspezifischen, innovativen und einsatzrobusten Technologien leisten können. Ziel
der gemeinsamen Anstrengungen sei die Bereitstellung von für jeden Soldaten
beherrschbarer Spitzentechnologie. Diese müsse schnell verfügbar und einsatzrobust sein sowie der konkreten Auftragserfüllung dienen.
Im Anschluss an die Vorträge nutzten die Teilnehmer des Parlamentarischen
Abends die Möglichkeit, sich in vielen Gesprächen intensiv über die Luftwaffe
im 21. Jahrhundert auszutauschen, wobei manches dabei durchaus kontrovers
diskutiert wurde.
Von links: Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz, MdB Kurt Rossmanith und Gerhard Schempp während der Abschlussdiskussion
Generalleutnant Kreuzinger-Janik im Cockpit des VASTOR, im Bildhintergrund
von links: Gerhard Schempp und Christoph Weber
Der Befehlshaber des Luftwaffenführungskommandos, Generalleutnant Aarne
Kreuzinger-Janik, besuchte am 22. September die Unternehmenszentrale der
ESG in Fürstenfeldbruck.
Dem Luftwaffenführungskommando in Köln-Wahn unterstehen die Kommandos der drei Divisionen der Luftwaffe, das Lufttransportkommando, das Kommando Operative Führung der Luftstreitkräfte sowie das Führungszentrum Nationale Luftverteidigung. Das Luftwaffenführungskommando ist damit die höhere
Kommandobehörde und oberste operationelle Führungsebene der Luftwaffe, die
alle Aspekte des Einsatzes von Luftmacht plant, koordiniert und steuert.
Nach einer kurzen Einweisung über das breite Spektrum des Leistungs­
portfolios der ESG durch den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Gerhard
Schempp, erhielt Generalleutnant Kreuzinger-Janik detaillierte Informationen
über die Leistungen der ESG im Bereich Luftfahrzeuge, unter anderem zu den
Projekten A 400M, EUROFIGHTER sowie SAATEG/unbemannte Luftfahrzeuge.
Anschließend standen Informationen zu Systemen der ESG für Führungsunterstützung, Aufklärung, Geo-Information sowie SASPF (Standard-AnwendungsSoftware-Produktfamilie) und NCORE (NATO Codification System Repository –
System der ESG zur Kodifizierung von NATO-Material) auf der Agenda. Aufgrund
seiner herausragenden Verantwortung für die Luftwaffe im Einsatz lag es Generalleutnant Kreuzinger-Janik bei den Gesprächen sehr am Herzen, Informationen
über konkrete Möglichkeiten und Lösungen, aber auch zukunftweisende Technologien zur Erfüllung der Fähigkeitsanforderungen der Luftwaffe zu erhalten.
Ergänzt wurde der Besuch durch die Besichtigung des Technologiezentrums
der ESG, wobei sich Generalleutnant Kreuzinger-Janik als erfahrener Pilot auf unterschiedlichsten Luftfahrzeugmustern sehr von den Simulatoren der ESG, insbesondere von den Möglichkeiten des VASTOR (Virtual Avionic System TORNADO)
beeindruckt zeigte.
E N G L I S H
S U M M A RY
ESG’s AIS system is now in operation
AIS stands for Automatic Identification
System, a new international standard
for the identification of ships, which has
been introduced by the International
Maritime Organization (IMO), an agency
within the United Nations.
AIS plays a vital role in making shipping routes safe, as the system directly
contributes to preventing collisions between ships. AIS controls the exchange
of data between the vessels and traffic
control centres via specially designed
VHF transmitters and receivers on two
internationally standardised AIS radio
frequencies. AIS technology features
automatic organisation of the interaction of multiple AIS devices on one
radio frequency ( SOTDMA broadcast
mode [Self Organizing Time Division
Multiple Access]). The AIS technology
even makes it possible to “see” beyond
obstacles, depending on the VHF coverage range.
ESG began implementation of the
project on 1 February 2008. In the
period that followed, the planned hardware was installed in 31 traffic control
outstations (VTAs, usually lighthouses)
between Poland, Denmark and Holland, in three data centres (traffic
control rooms or VTRs) in Brunsbüttel,
Lübeck and Wilhelmshaven, in a reference system for the client organisation,
and in a test set-up at ESG's facilities in
Wilhelmshaven. Software development
began in parallel with the setting up of
the hardware. The AIS software developed by ESG was officially certified by
the Federal Maritime and Hydrographic
Agency. The AIS system developed by
ESG also incorporates the IALA's newly
developed eNAV standard, which ensures compliance with safety requirements for electronic navigation. The AIS
system has been in live operation with
full functionality since 27 August 2009.
The system is currently in a period of
test operation which will continue until
the end of November 2009.
This represents a milestone for the AIS
– German Coast project, and shows
ESG`s outstanding expertise in the areas of software development and information and communication systems.
ESG supports the Bundeswehr in
NATO’s CWID 2009 exercise
The "Coalition Warrior Interoperability
Demonstration" (CWID) is held every
year under the auspices of NATO. This
exercise is regarded as one of the most
important events for networked operation command capability. The NATO
members, partners and organisations
carry out a four-week long exercise
in Lillehammer, the main site for the
event. This exercise is supplemented
by national demonstration events, such
as the in Euskirchen, Germany. ESG
supported the Bundeswehr in both
locations with its outstanding capabilities in the fields of geoinformation and
multinational interoperability. With its
new system for Mobile Geodata Feed,
ESG made sure that the Bundeswehr's
Geoinformation Office was able to provide the 80 or so international exercise
participants with the necessary geoinformation efficiently and in compliance
with the latest standards from the Open
Geospatial Consortium (OGC). This year,
ESG added the option of applying the
geodata in a service-oriented manner
not only for research and visualisation
purposes, but also for the purposes
of editing in the target system. During
the exercise in Lillehammer, comprehensive trials were carried out for the
ESG interface MIP Baseline 3. These
improvements, trialled successfully by
ESG in partnership with the Bundeswehr during NATO's CWID exercise, bear
further testimony to ESG's expertise
in supporting the Bundeswehr in relation to networked operation command
capability. The results of the trials point
the way for future developments, and
enable even more effective and efficient exchange of information in a
security-relevant environment.
ESG prepares technical on-site
support for Eurofighter units
An absolute must for control and optimisation of the technical management and processes of Germany's Eurofighter Technical Groups is seamless
recording of all relevant incidental data
and processes, with corresponding
visualisation.
Since the first quarter of 2009, ESG has
been analysing requirements for developing and implementing such a data
acquisition and management system
for the technical operations management of the airborne units. The analysis
addresses harmonisation with existing systems and data migration from
previous procedures, while making allowance for integration capability and
transfer, possibly to SASPF.
In the first stage of expansion, around
900 users per unit (around 1800 in
total) will access the system. In its
minimum configuration, the system
architecture permits simultaneous access by at least 500 users. The overall
system has an open configuration in
terms of data volume and processing
power, to allow for the potential addition
of new units; it is essentially unlimited.
At the same time, it is designed to be
operational 24 hours a day, 365 days
a year, with operational availability in
the range of 99%. With the Intranet-Bw
interface, the system is fully capable of
rapid relocation.
The analyses are currently being carried out as part of Design and Development Phase I. The aim is to begin rollout on 30 September 2009.
ESG receives type certification for
FLIR Mission Work Station EC 135
ESG has received the Supplement Type
Certificate (STC) from the European Aviation Safety Agency (EASA) for the FLIR
Mission Work Station in the form of the
police tactics workstation (PTA) for use
in the EC 135 helicopter in RhinelandPalatinate.
This certification permits ESG to supply
the aforementioned STC to client requirements with aerospace approval for
installation in the EC135 and its variants. In addition, customisations can
be made with an “add-on certificate”
for “small modifications” under ESG's
responsibility as a design organisation,
without direct involvement of the authorities. The approval of ESG's Aircraft
division as a design organisation as
defined by Part 21J represents a major
expansion of ESG's scope of authority
for certification and approval.
Moreover, the successful certification
of the Rhineland-Palatinate PTA constitutes a crucial step towards realisation of the military project MTA (mission tactics workstation) for the CH-53
helicopter. These approvals, carried out
independently by ESG, are important in
building its role as a development company which can take complete responsibility for all aspects of projects.
ESG partner in corporate alliance
for future TORNADO development
The TORNADO weapon system will
remain in service for years. This time
horizon means that future-oriented
system, hardware and software developments are necessary. EADS Military
Air Systems is co-operating with ESG
on system definition, system integration and software development, in close
collaboration with Northrop Grumman
LITEF GmbH. On 13-14 July 2009, ESG
joined with EADS und LITEF to present
their latest work to the Royal Air Force,
MoD UK, TISMT, BAE Systems and
QinetiQ on the Virtual Avionic System
TORNADO (VASTOR). A new processor
card installed in the TORNADO main
computer records all data flows within
the avionics system, so that data from
flights is recorded for mission debriefing or for later technical diagnosis. The
Flight Data Recorder (FDR) card developed by LITEF for EADS was integrated
into the main computer of VASTOR by
ESG and thereby into the avionics system of a TORNADO.
The three companies have worked together as an innovative expert alliance
and have presented it to interested clients in a collaborative demonstration.
The completion of development work
and the successful demonstration
pave the way for rapid integration into
the TORNADO, initially for the Royal Air
Force, which will make the developed
capabilities operationally available to
clients.
For the three partners, collaboration
within the corporate alliance is a further
step in their successful co-operation in
the TORNADO programme. It pools the
abilities of the companies, brings areas
of expertise together and provides optimal solutions for clients.
TURNING SYSTEM EXPERTISE INTO VALUE
WWW.ESG.DE

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