Weiterlesen - Hamburgischer Verein Seefahrt

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Weiterlesen - Hamburgischer Verein Seefahrt
Silvesterausgabe, 31. Dezember 2014/1. Januar 2015
HAMBURG
Hamburger Abendblatt
Hamburgs junge Kap Hoorniers
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I N SE I N E R FR E I ZE I T
Aufmerksamer Polizist
fasst Serieneinbrecherin
:: Die Polizei hat vier
Einbrecher gefasst. Einen 33-Jährigen,
gegen den schon länger ermittelt wird
und der für vier Einbrüche in Billstedt
und Schleswig-Holstein verantwortlich
sein soll, nahmen die Beamten in einem
Lokal am Schiffbeker Weg fest. Schon
am Montag waren einem Polizisten in
seiner Freizeit drei Frauen aufgefallen,
die vor einem Wohnhaus an der Straße
Elebeken (Winterhude) herumlungerten. Bei der Überprüfung stellten die
Beamten einen Schraubendreher und
einen Gegenstand zum Öffnen von Türschnappschlössern sicher. Eine der
Frauen, eine 19-Jährige, hatte bereits
am 8. Dezember in Steilshoop einen
Einbruch begangen. (dah)
BILLS TED T
Der von Albert Ballin gegründete Hamburgische Verein Seefahrt plant den ganz großenTörn: von Australien über Südamerika an die Elbe
A X E L TI E DE MAN N
:: Hier fällt es zunächst
schwer, sich ein großes Ozean-Abenteuer vorzustellen. In dem sehr hanseatischen Kontorhaus nahe der Binnenalster hat Hanns Ostmeier ein paar Kekse
für seine Besucher hingestellt, eine Mitarbeiterin serviert einen kräftigen Kaffee, während draußen der Winterregen
gegen das Bürofenster klatscht. Aber
auf dem Tisch hat der Vorsitzende des
Hamburgischen Vereins Seefahrt auch
eine Stelltafel mit einer Weltkarte platziert – und das stimmt dann schon bei
aller Gemütlichkeit ein auf das, was Ostmeier seinem Besucher heute erläutern
möchte: Eine rote Linie spannt sich
dort über viele Stecknadeln, die in die
Ozeane gesteckt sind. Von Australien
über Tasmanien verläuft diese Linie,
durch die Weite des südlichen Pazifiks,
um Kap Hoorn herum, hoch an der südamerikanischen Küste entlang bis Rio
und dann quer über den Atlantik bis in
die Elbmündung. „Unsere Southern
Ocean Challenge“, wie Ostmeier sagt.
Tatsächlich dürfte es auch für diesen so traditionsreichen Hamburger
Verein eine gewaltige Herausforderung
sein, die er sich für die Jahre 2015 und
2016 vorgenommen hat. Das Vereinsschiff, die „Haspa Hamburg“, wird, so
der Plan, mit wechselnden Crews und in
etlichen Etappen in dieser Zeit diese
Hochseestrecke segeln und dabei auch
an verschiedenen Regatten teilnehmen.
So gleich zum Beginn an dem legendären Sydney-Hobart-Race.
H A MB UR G
Die Nordsee kann da viel
ungemütlicher werden.
Segelprofi Boris Herrmann
über Stürme im Südpazifik
Vielfach schon sind Schiffe dieses
Vereins über Ozeane gesegelt, 1996 gab
es sogar die Teilnahme bei einer RoundThe-World-Regatta. Doch eine so weite
Strecke mit so vielen Zielen und Mannschaften, das sei diesmal auch logistisch
eine ungewöhnlich große Aufgabe. „Wir
müssen etliche Flüge buchen, Werftaufenthalte und Crewwechsel planen, das
muss alles passen“, sagt Ostmeier.
Doch 2015 ist für den Verein auch
ein besonderes Jahr, in dem eben auch
eine besondere Reise anstehen soll: Um
das zu verstehen, muss man wohl ein
wenig in seine mehr als 100-jährige Geschichte einsteigen. Anfang des 20.
Jahrhunderts waren Hochseeregatten
vor allem bei den Engländern und Amerikanern beliebt. Damals wie heute ein
Sport, in dem viel Hightech und ebenso
viel Geld eine große Rolle spielt. Auch
der marineverliebte Kaiser Wilhelm II.
mischte höchstselbst mit seiner Yacht
„Meteor III“ in dieser Szene mit, es gab
auf nationaler Ebene aber keinen ebenbürtigen Gegner, schon gar kein ebenbürtiges Schiff. Der Hamburger Reeder,
Hapag-Gründer und Kaiserfreund Albert Ballin, war es dann, der viele Wirtschaftsführer, Reeder und Senatoren
der Stadt zusammenführte, um ein großes Hamburger Yachtprojekt auf die
Beine zu stellen. Ein Schiff, das mit der
Kaiseryacht mithalten sollte.
Mit ihrer Mitgliedschaft in dem
1903 von Ballin gegründeten Hamburgischen Verein Seefahrt (HVS) finanzierten die Mitglieder das erste Schiff,
einen 49 Meter langen Schoner, die erste „Hamburg“. Wobei die Herren nicht
Wer will uns haben?
Ole, ca. sieben
Jahre alt, ist sehr
lebhaft, schmust
und spielt gerne
und verträgt sich
mit anderen
Hunden.
Traute, ca. 14
Jahre alt, ist lieb
und verschmust.
Sie sucht ein
Zuhause, in dem
sie liebevoll
umsorgt wird.
Max, ca. vier
Jahre alt, ist
schüchtern und
zurückhaltend.
Er sucht ein
Zuhause mit
Artgenossen.
Vermittlung: Tierheim Süderstraße, Tel. 211 10 60
ZUM 3 1 . M A L
Silvesterlauf rund um
die Teichwiesen
VOLKS D ORF :: Beim Silvesterlauf
„Rund um die Teichwiesen“ soll es einmal mehr bunt zugehen. Wenn heute
um 12 Uhr der Startschuss ertönt und
die Athleten ihr Bestes geben, werden
anschließend nicht nur die schnellsten
Läufer geehrt. Ausgezeichnet werden
auch die Teilnehmer, die am originellsten verkleidet sind. Bei der 31. Auflage
der Veranstaltung in Volksdorf können
zwischen knapp 2600 Meter und 10,4
Kilometer gelaufen werden. (dpa)
M I T SEGE N SW ÜN SC HEN
Die „Haspa Hamburg“ hoch am Wind, die meisten Mitglieder der zwölfköpfigen Crew sitzen als Gegengewicht auf der hohen Kante Fotos: HVS, Tiedemann
unbedingt selbst segelten, vielmehr gewann Ballin seine Mitstreiter auch mit
dem Argument, auf solchen HochseeRennyachten einen guten, seemännischen Nachwuchs ausbilden zu können.
Eine Art Kaderschmiede für junge Leute, die sich auf hoher See bewähren wollen. Die Jugend werde durch das Hochseesegeln „körperlich und charakterlich ertüchtigt“, argumentierten die
Vereinsgründer. Ein Satz, der im Grunde bis heute gilt, wenn auch mit zeitgemäßen Wortlaut. Von „außergewöhnlichen Erlebnissen und Erfahrungen“,
die den Horizont erweitern, ist heute
auf den Internetseiten des HVS zu lesen. Das Vereinsprinzip ist aber gleich
geblieben. „Wir sind kein Segelverein,
sondern ein Reederverein“, sagt Vereinschef Ostmeier dazu. Der Verein
stellt zwei Hochseeyachten, die „Haspa
Hamburg“ und die „Norddeutsche Vermögen Hamburg“. Die Crews setzen
sich aus vielen, oft jüngeren Seglern aus
norddeutschen Vereinen zusammen.
Eine Mitgliedschaft für aktive Segler ist
dabei nicht teuerer als eine in anderen
Vereinen, auch die Teilnahme an den
Hochseereisen ist vergleichsweise
günstig. Die Idee dabei ist, dass man
nach seiner aktiven Zeit dabeibleibt
und dann wie in einer Art Generationenvertrag jüngeren Seglern ebenfalls
das Abenteuer Hochsee ermöglicht.
Wobei die große Reise 2015 und 2016
HVS-Sprecherin Wibke Borrmann, Boris
Herrmann und Hanns Ostmeier
Hamburg“ bis zum Kap brauchen, hat
Herrmann berechnet. Und trotz des
nördlichen Kurses rechnet er immer
noch damit, dass an 20 Prozent der Tage
Wellenhöhen von mehr als vier Metern
auftreten. Aber man solle sich nicht
Bange machen lassen, sagt er. Die Wellen sind auch lang, es gebe kaum große
Brecher. „Die Nordsee kann da viel ungemütlicher werden.“
Vom Kap Hoorn führt die Reise der
„Haspa Hamburg“ weiter entlang der
jetzt an zwei Jubiläen erinnern soll. Vor
110 Jahren nahm die erste „Hamburg“
als einzige deutsche Yacht an einem
Transatlantikrennen teil und belegte
hinter der legendären amerikanischen
„Atlantic“ den zweiten Platz. Und vor
jetzt 80 Jahren gründete sich im Verein
die Segelgruppe Störtebeker, in der die
aktiven Segler und Skipper organisiert
sind.
Aktuell ist diese Gruppe noch mitten in der Vorbereitung, rund 60 Prozent der Crews sind festgelegt, Platz gebe es noch, sagt Ostmeier. Und weil ein
Verein mit so viel Hochseeerfahrung
viel Wert auf Sicherheit legt, hat er für
diese besondere Reise den deutschen
Profi-Segler Boris Herrmann als
Routenberater gewonnen. Herrmann,
selbst HVS-Mitglied, ist schon mehrfach um Kap Hoorn gesegelt und hat
sich als Navigator bei großen Hochseeregatten spezialisiert.
Die Hamburger Crews, immer zwischen zehn und zwölf Personen pro
Etappe, wird er über Satellitenkommunikation beraten und hat aus den Statistiken der vergangenen Jahre jetzt schon
Kurs- und Zeitenvorschläge ausgearbeitet. Danach wird die „Haspa Hamburg“ im Herbst mit einem Frachter
nach Australien transportiert und am
zweiten Weihnachtstag zur ersten Regatta in Sydney starten.
Anschließend wird das etwa 17 Meter lange Hamburger Schiff nach Neuseeland segeln und dann zum größten
Sprung über 5000 Meilen auf den südlichen Ozeanen ansetzen. „Ende Februar
sollte Kap Hoorn erreicht sein, dann
nimmt die Sturmhäufigkeit dort rapide
zu“, sagt Herrmann und zeigt an der Tafel in Ostmeiers Büro die möglichen
Kurse, die aber alle etwas nördlicher als
die kürzeste Verbindung verlaufen.
Aber die Hamburger Yacht wird dann
auch in sicherem Abstand zu großen
Tiefs und Eisbergen segeln können, die
sich in den hohen und kalten Breiten
austoben. Etwa 22 Tage wird die „Haspa
Namensschilder für Polizisten?
Hamburg bleibt abwartend
:: Ein Polizist ist an seiner Uniform als Vertreter
der Staatsmacht zu erkennen. Der
Mensch dahinter bleibt zumindest bei
Großeinsätzen anonym. Seit Jahren
schwelt bundesweit die Debatte darüber, ob Polizeibeamte durch Namensschilder, spezielle Codes oder individuelle Dienstnummern identifizierbar
sein sollen. Baden-Württemberg will
jetzt als sechstes Bundesland die sogenannte Kennzeichnungspflicht für Einsatzkräfte einführen. Drei weitere Länder beschäftigen sich mit dem Thema –
Hamburg aber nicht. „Wir beobachten,
welche Erfahrungen andere Länder
sammeln“, sagte Behördensprecher
Frank Reschreiter dem Abendblatt.
Man müsse sich allerdings Zeit nehmen. „Ein Jahr ist notwendig, um sich
einen Überblick zu verschaffen. Dann
werden wir das Thema neu bewerten.“
Kurz nach Weihnachten hatte der
baden-württembergische Innenminis-
HAMBUR G /S T U T T G A RT
Küste Südamerikas. Zwischenstopps
sind geplant und schließlich der Kurs
auf Rio abgesteckt, wo das Schiff während der Olympischen Spiele sein wird.
Anschließend wird es mit anderen europäischen und amerikanischen Yachten von Rio aus wieder auf einen Regattakurs gehen, der über den Atlantik bis
zu den Azoren führt. Die letzte Etappe
wird dann bis in die Nordsee gesegelt.
Ein Meer, das schon zu Hause, aber
eben auch nicht zu unterschätzen ist.
Behandlungsspektrum Dermatochirurgie
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ter Reinhold Gall angekündigt, dass eine Arbeitsgruppe Vorschläge für die
Umsetzung der Kennzeichnungspflicht
erarbeiten soll. Der SPD-Politiker, der
selbst als Skeptiker dieser Maßnahme
gilt, setzt damit eine Vorgabe aus dem
Koalitionsvertrag der von dem Grünen
Winfried Kretschmann geführten Landesregierung um. Vorreiter der Kennzeichnungspflicht war Berlin, das bereits 2011 Identifikationsmerkmale eingeführt hatte. Auch in Brandenburg,
Rheinland-Pfalz, Bremen und zuletzt
Hessen sind die Beamten verpflichtet,
erkennbar zu sein. In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und SchleswigHolstein ist die Einführung geplant.
Die Gewerkschaft der Polizei hat
klar Stellung bezogen: „Eine zusätzliche
Kennzeichnungspflicht drückt erhebliches Misstrauen gegenüber unseren
Kollegen aus, die sich zunehmend Gewalt der sogenannten Demonstranten
ausgesetzt sehen.“ (mik)
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Schwarzer Hautkrebs
Weißer Hautkrebs
Alle erforderlichen Arten der Hautplastiken
Hauttransplantationen
Steißbeinfistel auch mit
direktem Wundverschluss
Akne Inversa
Schweißdrüsenabsaugung
bei übermäßigem Schwitzen
Offenes Bein mit kompletter
Diagnostik und Therapie
Knollennase
Fettabsaugung bei medizinischer
Indikation (Lipödem)
Beschneidung bei medizinischer Indikation
Terminvereinbarung
Krankenhaus Tabea
Kösterbergstraße 32
22587 Hamburg-Blankenese
Tel.: 040/8 66 92-111
[email protected]
> www.tabea-fachklinik.de
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3000 Sternsinger ziehen
durch Erzbistum Hamburg
Die Sternsinger machen sich bereit:
Rund 3000 Kinder ziehen in den ersten
Januartagen als „Heilige Drei Könige“
durch die katholischen Gemeinden in
Hamburg, Mecklenburg und SchleswigHolstein. Sie schreiben den Segenswunsch „20+C+M+B+15“ (Christus
Mansionem Benedicat = Christus segne
dieses Haus) an die Türen und bitten
um Spenden. Dieses Jahr steht die Forderung nach gesunder Ernährung für
Kinder weltweit im Fokus. (dpa)