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Lernpaket für Lehrer und Schüler
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
UrbanArt Biennale® 2015
29. März 2015 bis 1. November 2015, täglich ab 10 Uhr
Lernpaket für Lehrer und Schüler
Inhalt
1.
Ausstellungsdaten und Service für Schulen
S.3
2.
Vorwort
S.4
3.
Künstler
S.5
4.
Werke
S.15
5.
Chronik
S.28
6.
Urban Art Dictionary A - Z
S.30
7.
Unterrichtsvorschläge
S.36
8.
Quellentexte
S.63
9.
Katalog zur Ausstellung
S.66
10.
Literatur, Links und Filme
S.67
11.
Die Ausstellung
S.75
Impressum
Weltkulturerbe Völklinger Hütte - Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur | 66302 Völklingen/Saar
Redaktion: Peter Backes, Jeanette Dittmar, Frank Krämer | Besucherdienst Tel. 06898/9100100, Fax 06898/9100111
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Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
1. Ausstellungsdaten und Service für Schulen
Öffnungszeiten
bis 1. November 2015
Möllerhalle, täglich von 10 bis 19 Uhr
Preise
Kinder, Jugendliche bis 18 Jahre sowie Schüler
und Studenten mit Ausweis bis 27 Jahre
Eintritt frei
Ermäßigt
13,00 €
Normal
15,00 €
Gebuchte Führung
100,00 € (plus ermäßigten Eintritt)
(max. 30 Personen, Dauer der Führung ca. 1,5 Stunden).
Jahreskarte
Erwachsene
32,00 €
Sonderkonditionen für Schulen
Schulklassenführung im Bonuspaket zum Preis von 100 € inkl. Führung
(max. 30 Personen einschließlich Lehrkraft) in der Zeit von Montag bis Freitag
zwischen 10 und 14 Uhr.
Bucht eine Schule zum gleichen Termin drei Führungen zahlt sie nur zwei!
Kontakt/Besucherservice
Telefon +49 (0)6898/9 100 100
Fax
+49 (0)6898/9 100 111
Service zur Ausstellung
Sonderpublikation zur Ausstellung
UrbanArt Biennale® 2015
Edition Völklinger Hütte, Heidelberg 2015, 240 Seiten, durchgehend
vierfarbig, Sonderpreis 27,50 €
Weltkulturerbe Völklinger Hütte - Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur | 66302 Völklingen/Saar
Redaktion: Peter Backes, Jeanette Dittmar, Frank Krämer | Besucherdienst Tel. 06898/9100100, Fax 06898/9100111
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Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
2. Vorwort
Als "europäische Antwort" auf die "Art in the Streets"-Ausstellung im
Museum of Contemporary Art in Los Angeles bezeichnete das führende
Fachmagazin "GraffitiArt" aus Paris die erste UrbanArt-Ausstellung 2011 im
Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Beide Ausstellungen sind inzwischen
legendär und setzten Maßstäbe. Es war eine Fügung des Schicksals, dass
damals am selben Tag in Völklingen/Saarland, Europa, und in Los Angeles,
USA, auf der anderen Seite des Erdballs, zwei große Ausstellungen
eröffneten, die das gleiche Phänomen "UrbanArt" umfassend in den Blick
nahmen. In Völklingen haben wir diesen Ausstellungsansatz zur Biennale
weiterentwickelt mit dem Ziel, alle zwei Jahre einen Überblick über die
Weltszene der UrbanArt zu geben. Die zweite UrbanArt-Ausstellung 2013
konnte schon über 100.000 Besucherinnen und Besucher im Weltkulturerbe
Völklinger Hütte zählen – mehr als doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor. Wir
haben uns im Weltkulturerbeteam sehr darüber gefreut, dass die UrbanArt im
Weltkulturerbe Völklinger Hütte 2014 zum Herzstück der neuen Saarland
Imagekampagne wurde.
Im Zentrum des Ausstellungsprojektes stand und steht die 10.000
Quadratmeter große Möllerhalle im Herzen des UNESCO Weltkulturerbe
Völklinger Hütte. Die 1913 errichtete Möllerhalle war seinerzeit mit ihren drei
Geschossebenen das größte Betonsilogebäude der Welt und logistischer
"Bauch" der Völklinger Hütte. Heute ist die Möllerhalle Inbegriff von
Urbanität und Industriekultur. Die sechs Meter hohen Siloräume nehmen
heute die Bildwerke der UrbanArt auf. 2015, anlässlich der dritten UrbanArt
Biennale®, entsteht in der Völklinger Hütte, ausgehend von der Möllerhalle,
ein Parcours von über 100.000 Quadratmetern mit dem Paradies, dem
Industrie-Landschaftsgarten, mit seinen zwölf großen Gartenräumen in der
ehemaligen Kokerei. 20 ortsfeste Installationen komplettieren die UrbanArt
Biennale® 2015. 80 Künstlerinnen und Künstler mit 120 Werken aus 21
Ländern und sechs Kontinenten geben einen umfassenden Überblick der
UrbanArt-Szene in der Welt. Erstmals öffnen wir ein Fenster in den
arabischen Raum, dessen UrbanArt im Zusammenhang mit der ägyptischen
Revolution Weltgeschichte geschrieben hat. 2015 wird die UrbanArt
Biennale® begleitet von einem großen UrbanArt HipHop Festival, Workshops
und einer Ringvorlesung.
Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
CEO | Generaldirektor des Weltkulturerbe Völklinger Hütte
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3. Künstler
A1one
1981 geboren in Teheran, Iran
Den Teheraner Künstler A1one haben die
widrigen Umstände in seinem Heimatland
nicht davon abgehalten, sich mit großem
Engagement für Graffiti und Street Art
einzusetzen. Als zunächst einziger Tagger
seiner Stadt legte er sich den sinnigen
Namen "Alone" zu, den er später mit der
Eins an Stelle des "l" zu "A1one"
stilisierte. Sein Antrieb ist es, sich als
freier, anarchistischer Künstler nicht von
den Machtstrukturen der Gesellschaft
vereinnahmen zu lassen.
www.a1one.info
Jef Aérosol
1957 geboren in Nantes, Frankreich
Jean-François Perroy alias Jef Aérosol ist
ein Protagonist der ursprünglichen
französischen Pochoir-Bewegung, die in
der jungen Street Art von heute
massenhaft zitiert wird. "Vite Fait, Bien
Fait” hieß 1986 die erste Publikation über
diese Art der Kunst oder besser Kultur
der Rebellion, zu der Perroy das Coverbild
lieferte. Jef Aérosols erste Graffitiserie
tauchte 1982 in Tours auf. Es sind
Selbstportraits, basierend auf Fotos aus
Passbildautomaten, auf denen er
Grimassen schneidet.
www.jefaerosol.com
Aiko
geboren in Tokio
Aiko Nakagawa, geboren und
aufgewachsen in Tokyo, ist in New York
zur Kunst gekommen. Mit ihrer früheren
Gruppe Faile wurde Aiko schnell eine der
prominenten Figuren in der Street Art.
Seit sie solo unterwegs ist, nutzt sie ihren
echten Vornamen, der im japanischen
viele Bedeutungen haben kann, unter
anderem "Liebe".
www.ladyaiko.com
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Alaa Ahmed Awad
1981 geboren in Ägypten
Ammar Abo Bakr
1980 geboren in Menia, Ägypten
Alaa Ahmed Awad lehrt Wandmalerei an
der Kunsthochschule Luxor. Seine s
thematisieren gesellschaftliche
Spannungen in seiner Heimat, sie zeigen
die Opfer der ägyptischen Revolution. Er
arbeitet mit Rückgriffen auf die figurative
Kunst des vorislamischen, alten Ägypten.
Indem er deren typische Art der
Personendarstellung benutzt, schafft er in
seinen Wandgemälden, die oft in
Kooperation mit weiteren Künstlern wie
Ammar Abo Bakr entstehen, linear
lesbare Narrationen.
Der Weg der Kunst von der Straße in die
Galerien ist heute nichts Ungewöhnliches.
Den umgekehrten Weg gehen aber
wenige. Ammar Abo Bakr studierte Kunst
in Luxor. Als die inzwischen mehrfach
verratene Ägyptische Revolution vom
Tahrir Platz ihren Lauf nahm, ging Abo
Bakr mit seiner Kunst nach draußen,
getreu seinem Credo "Wenn Du Kunst
machst, mach sie öffentlich, damit sie den
Herzen der Menschen nah ist".
www.facebook.com/Ammar.Abo.Bakr
Thomas Baumgärtel
1960 geboren in Rheinberg am Niederrhein
Thomas Baumgärtel nutzt die Werkzeuge
des Graffiti, Spraydose und Schablone,
konsequent im Sinne einer clownesken
Positionierung entlang der diffusen
Grenzbereiche des Kunstbetriebs.
Sein Motiv, die Banane, ist eine direkte
Anleihe aus der Pop Art. Baumgärtels
inhaltlicher Impuls zielt dagegen ins
Dadaistische. Die Nonsense-Message
"Alles Banane" darf getrost als sein
künstlerisches Vermächtnis gelesen
werden.
www.bananensprayer.de
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Tarek Benaoum
1978 geboren in Salé, Marokko
Tarek Benaoum beginnt sich schon als
Vierzehnjähriger mit Schriftgestaltung
und deren Präsentation
auseinanderzusetzen, zunächst als Writer
unter dem Namen "Clone". Schon in
diesen Pieces arbeitet er mit Stilmitteln
aus der Frakturschrift, oder sogenannter
Gotischer Schrift. Diese weist aufgrund
ihrer Ableitung aus mittelalterlichen
Handschriften eine deutliche
Verwandtschaft zur Kalligrafie auf.
www.tarekbenaoum.com
C215
1973 geboren in Bondy, Frankreich
Christian Guémy, alias C215, wird oft als
"Frankreichs Antwort auf Banksy"
bezeichnet. Die Gemeinsamkeit
beschränkt sich allerdings auf die
Tatsache, dass es sich um
Schablonengraffiti handelt. C215 findet
eine interessante Lösung, die
notwendigen, aber manchmal störenden
und die bildnerische Freiheit
einschränkenden Stege in der Schablone,
also die Verbindungen von Feld zu Feld
über die später auf der Wand sichtbare
Negativform hinweg, kreativ einzubinden.
www.c215.fr
Chazme 718
1980 geboren in Laufen, Schweiz
Der 1980 geborene Daniel Kalinowski kam
in jungen Jahren durch Graffiti zur Kunst.
Danach studierte er in Warschau
Architektur und Stadtplanung.
In seiner Malerei kann er also auf zwei
scheinbar gegensätzliche Inspirationen
zurückgreifen, die sich beide, wenn auch
aus unterschiedlichen Perspektiven, mit
dem urbanen Raum und dessen
inhärenten Konflikten auseinandersetzen.
www.chazme718.blogspot.com
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Cope2 | Fernando Carlo,
Jr.
1968 geboren in New York City, USA
Der 1968 geborene Fernando Carlo
versteht etwas von dem Geschäft, das
auch die Essenz des klassischen Graffiti
Writing ist: Eigenwerbung.
Ob sein Video „Cope2 – Kings destroy“,
sein Buch „Cope2 – True Legend“, oder
als eine der „Graffiti Legends“ in Marc
Eckos Graffiti-Action-Videospiel “Getting
Up – Contents under pressure“. Sein
immer gleicher, leicht wiedererkennbarer
Throw-up tauchte sogar in dem Film
„Shrek 3“ auf.
www.cope2.net
Hanaa el Degham
1977 geboren in Kairo, Ägypten
Die Künstlerin Hanaa el Degham arbeitet
in einem Stil, der in seinem
monumentalen, figurengesättigten
Bildaufbau an den mexikanischen
Muralismo eines Diego Rivera erinnert.
Gleichwohl unterscheiden sich ihre Werke
von diesem durch ihre sichtbare
Spontaneität im malerischen Duktus und
die zu den Rändern hin offen
auslaufenden Kompositionen.
www.hanaadegham.com
Fouad Ceet
1971 geboren in Oran, Algerien
Das künstlerische Schaffen von Fouad
Ceet lässt sich klar in drei Bereiche
aufschlüsseln: Einmal wären da
Variationen eines großen, ballonförmigen,
kreischend bunt ausgeführten Throw-Ups,
dieser lässt an Vorbilder wie Seen oder
Cope2 denken. Zweitens, und hier dürfen
wir den ernsthaften Kern seiner
künstlerischen Ambitionen vermuten,
arbeitet Ceet an bizarren Konglomeraten
dreidimensionaler Buchstaben. Drittens
widmet sich der umtriebige Künstler, der
auch in China große Erfolge feiert, einem
farbenfrohen Comichuhn.
www.megaceet.com
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Futura
1955 geboren in New York City, USA
Futura2000 war eines der coolsten Tags
aus dem Subway Graffiti. Der Mensch
hinter dieser Marke ist einer der coolsten
Künstler, die diese Bewegung
hervorgebracht hat. Er, der das erste
abstrakte Wholecar schuf.
Der Meister hat die Zukunft
vorweggenommen. Futuras Arbeiten sind
fantastische Ur-Werke, ungreifbare
Universen.
www.futura2000.com
Logan Hicks
1971 geboren in Baltimore, USA
Logan Hicks bringt eine ungeahnte
Detailgenauigkeit und ungewöhnlich
realistisch-atmosphärische Farben in die
üblicherweise graustufig grafische Welt
der Schablonengraffiti. Wobei seine Arbeit
außer dem Werkzeug Sprühdose
eigentlich nichts mit Graffiti zu tun hat.
Denn an den viellagigen Werken arbeitet
er im Extremfall wochenlang, bis zu zwölf
Stunden täglich.
Sein Antrieb scheint dabei zu sein, aus
der einfachsten Technik das Maximum an
Verfeinerung herauszuholen.
www.loganhicks.com
Augustine Kofie
1973 geboren in Los Angeles, USA
Augustine Kofies Schaffen lässt sich, wie
beispielsweise auch jenes von Poesia in
dieser Ausstellung, unter dem vom
gleichnamigen Weblog etablierten Label
"Graffuturism", also "GraffitiFuturismus", fassen. Dieses Schlagwort
kann in zwei Richtungen interpretiert
werden, als Graffiti, die vom Historischen
Futurismus und ähnlichen Bewegungen
inspiriert sind, aber auch als Kunstform,
die nach der Zukunft des Graffiti sucht.
www.augustinekofie.info
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Yassine Mekhnache
1979 geboren in Lyon, Frankreich
Yassine Mekhnache, 1979 in Lyon
geboren, war schon als Street-ArtKünstler YAZE ein Vertreter der gestischmalerischen Seite des Spektrums. Auch
der Übergang von riesigen Papierarbeiten
im öffentlichen Raum zu großformatigen
Tafelbildern scheint ihm leichtgefallen zu
sein. Seit 2007 kooperiert Yassine
Mekhnache mit Stickerinnen aus
Tameslought und kombiniert indische und
marokkanische Stickerei mit Tinte auf
Leinen.
www.yassinemekhnache.com
Mosko
1953 geboren in Issy-les-Moulineaux,
Frankreich
Mitten in unserem gewohnten Habitat, der
urbanen Lebenswelt mit ihren
Straßenecken, Hausfassaden,
Hinterhofmauern und Baustellenzäunen
begegnen uns plötzlich und unerwartet
wilde Tiere. . Diese Tiere sind das Werk
des Künstlerkollektivs Mosko. Sie machen
die Straßen zu 'Savanes Urbaines'.
www.moskopeintreurbain.blogspot.fr
Okuda
1980 geboren in Santander, Spanien
Künstler der UrbanArt, die in
Regenbogen-Farbpalette abstrakte
Muster aus dreieckigen Vektoren in
Abklebetechnik herstellen, sind Legion.
Auch Okuda nimmt diese Technik auf,
aber testet eine interessante Variation: Er
kombiniert das Schema mit
surrealistischen Figuren in Grau.
www.okudart.es
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Robert Proch
1986 geboren in Bydgoszcz, Polen
In Robert Prochs Bildwelten herrscht eine
dynamische Spannung zwischen
intensiven Farbfeldern und Bereichen
kleinteiliger Zersplitterung, die bis zu
einer fast staubartigen Mikroebene
getrieben wird. Nicht von ungefähr fühlt
man sich an komplexe
Computeranimationen erinnert, in denen
ein eben noch intakter Körper sich in
undefinierbare Elemente auflöst oder an
die verzerrten Übergangsphasen von
Morph-Effekten. Der Maler hat selbst
lange mit Animation gearbeitet.
www.robertproch.com
Remi Rough
1971 geboren in London, Großbritannien
Die Philosophin und Kriminologin
Professor Alison Young von der
University of Melbourne sieht in Remi
Rough einen "angesehenen Train-Writer",
dem es gelingt, durch "trügerisch
einfache Arrangements von Linien und
Winkeln die Farben in unerwartete
Begegnungen" zu bringen, der
"öffentliche Räume neu imaginiert" und
"neuartige und dramatische" Murals
schafft.
www.remirough.com
Reso
1975 geboren in Saarbrücken
Für Reso, alias Patrick Jungfleisch, ist
New York konkreter Ort und
Bedeutungsträger zugleich. Hier
entdeckte er seine Faszination für Graffiti
beim Anblick besprühter U-Bahn-Züge,
hierhin kehrte er oft zurück, um
Inspiration zu finden.
Obwohl er seit einigen Jahren von der
Wand und Spraydose zu Pinsel und
Leinwand gewechselt ist, sind die
Ursprünge des Style-Writing noch
deutlich erkennbar.
www.reso1.com
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Seen
1961 geboren in New York City, USA
Richard "Seen" Mirando ist heute so
etwas wie der Großvater der
Graffitikultur. Als jugendlicher Rebell
machte Mirando sich auf den U-BahnZügen New Yorks einen Namen – und was
für einen: "Seen!" Einfache Throw-Ups,
elegante Wild-Styles, sauber
ausgearbeitete Blockbuster-Buchstaben
oder epische Wholecars mit detaillierten
Hintergründen und perfekt kopierten
Comic Charakteren. Wenige Jahre
intensivster Aktivität machen Mirando bis
heute zur Referenzmarke des Graffiti
nach New Yorker Art.
www.seencity.net
Sen2 Figueroa
1969 geboren in Canteras, Puerto Rico
Als junger Einwanderer in der Boogie
Down Bronx machte Sen2 sich einen
Namen im Subway-Graffiti, der
amerikanischsten aller Kunstformen, wo
weder Rassen- noch Klassenunterschiede
gelten, in der man nur nachts rausgehen
und an seinen Traum glauben muss, um es
vom Nobody zum King of the Line zu
schaffen.
Auch als Künstler ist er ein Selfmade Man
– Living the Dream.
www.sen2manystyles.com
Sten & Lex
1982 geboren in Italien
Sten und Lex sind zwei junge Veteranen
des italienischen Stencilgraffiti. Seit
einiger Zeit widmen die beiden sich
äußerst originellen und unerforschten
Wegen, die das Medium der
Schablonensprüherei in ungeahnte
technische wie konzeptuelle Sphären
überführen. Auf halbem Wege der
eigentlich intendierten vollständigen
Entfernung des Papiers vom fertigen
Schablonengraffiti, entdeckten sie ihre
eigenartige Ästhetik.
www.stenlex.net
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Swoon
1978 geboren in New London, USA
In Swoons Werk schwingt eine Ahnung
von den Härten des Lebens mit, doch
ebenso ein verstecktes Potenzial von
Schönheit und Versöhnung. Diese
Möglichkeiten neutralisieren sich aber
nicht in sentimentalem Wohlgefallen,
sondern bestehen gleichwertig
nebeneinander.
www.swooninprint.com
Tasso
1966 geboren in Meerane
Schon in seiner Jugend, noch zu DDRZeiten, sammelt Tasso rudimentäre
Erfahrungen mit Graffiti: "Ich streifte
damals mit meinen Punk-Freunden durch
die Straßen, um dumme Anarchosprüche
auf die Wände zu malen." Der
Kunstunterricht in der Schule langweilte
ihn, dagegen waren "Asterix, die
Digedags, Superman, KISS, schrille
Punkfrisuren und Make-ups und die
verschiedensten Monster" seine Themen.
www.ta55o.de
Boris Tellegen
1968 geboren in Amsterdam, Niederlande
Der Amsterdamer Künstler Delta Boris
Tellegen erweiterte den tradierten
parallelperspektivischen
Tiefenillusionismus der
Graffitibuchstaben zu dynamischen
Reliefdarstellungen.
Heute lässt sich der Künstler schon in der
Planungsphase beim Bau von Häusern
einbeziehen, um die in den Pieces
angelegten tektonischen Visionen baulich
zu verwirklichen, was nicht als
unausgegorene dekorative Applikation
endet, sondern durchaus folgerichtig ist,
ging es doch schon in seinem Frühwerk
darum, auf den Mauern "ihre Grenzen zu
überwinden".
www.deltainc.nl
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Vermibus
1987 geboren in Palma de Mallorca, Spanien
“Caro data Vermibus” — Fleisch für die
Würmer — ist der lateinische Ursprung des
Wortes “Kadaver” und gibt dem Berliner
Künstler Vermibus sein Pseudonym. Sein
Werk lässt sich der Kunstform des
Adbusting zuordnen, einer Spielart der
Kommunkationsguerilla, bei der im
öffentlichen Raum befindliche
Werbeplakate manuell verfremdet
werden.
www.vermibus.com
YZ
1975 geboren in Châteuroux, Frankreich
YZ hat die plakative Kampagnenform
hinter sich gelassen und ihr Augenmerk
auf klassisch anmutende Malerei
gerichtet. In abgestuften Grautönen oder
schwarz bis transparent wie bei einer
Kohlezeichnung bringt sie historische
Fotomotive realistisch zu Packpapier.
Diese Bilder tapeziert YZ in den
öffentlichen Raum, wo sie mit den
Wandstrukturen symbiotisch zu
verschmelzen beginnen.
www.yzart.fr
Heiko Zahlmann
1973 geboren in Hamburg
Heiko Zahlmann ist Mitbegründer des
Hamburger Ateliers "Getting Up", das
retrospektiv durchaus auch als
Stilgemeinschaft gelten kann.
Zu Beginn lautete das Programm dieser
Gruppe, ihr Schaffen vom illegalen Graffiti
abzugrenzen und damit für ein
bürgerliches Publikum als "Aerosol Art"
zu legitimieren.
www.heikozahlmann.de
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4. Werke
Aikos Ensemble "Bunny House" aus in Schablonentechnik bemalten Fundstücken aus dem Kosmos des Hinterhofs und der Rumpelkammer ergibt,
akkurat arrangiert, eine schräge aber idyllische Gartenlaubensituation mit
bedrohlichen Einsprengseln.
Bunny House
2014
230 x 270 x 40 cm
Sprühlack, Acryl auf Metall
Urban Art Organization | Galerie MUCA
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Das Writing ist mit seinen Tags eine Variante der Kalligrafie und auch die
flächig konstruierten Pieces weisen Überschneidungen und Ähnlichkeiten mit
dieser auf. Die aus dieser Wechselwirkung entstandene Mischform wurde von
Graffiti-Veteran Nils Meulmann schon mit dem Neologismus "Kalligraffiti"
belegt. Ein besonderer Zugang zu der Thematik lässt sich bei Künstlern
beobachten, die eine Verbindung zu den persischen oder arabischen
Traditionen der Schriftkunst haben. Der in Marokko geborene Pariser Tarek
Benaoum ist einer von ihnen.
Überlagerungen und die Subsumption der Schrift in verschiedene Raster und
geometrische Grundformen verbinden den "Handstyle", wie der WriterJargon es nennt, mit den Anforderungen des abstrakten Tafelbildes. In
äußerst dekorativer Weise arbeitet Benaoum Akzente in edel-metallischen
Sonderfarben wie Gold und Silber. Vielleicht eine Reminiszenz an die Straße.
Indians Dreams
2015
186 x 408 cm
Mischtechnik auf Leinwand
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In der Arbeit von Thomas Canto dominiert eine besondere Spielart
geometrischer Abstraktion, in der eine starke Auseinandersetzung mit dem
Raum, auf, aber auch abseits der Bildfläche stattfindet. Zentralperspektivisch
zulaufend wirken die oft kontraststarken, klinisch sauberen GittermusterKompositionen wie künstliche Räume, visualisierte Dimensionsparameter
einer Matrix, aus der alles Abweichende oder Organische getilgt ist.
Suspended Horizon
2014
220 x 200 x 25 cm
Mischtechnik auf Holz, Plexiglas, Nylonfaden
Collection JEVK
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Favio Martinez, genannt El Curiot, malt überdimensionale Fabelwesen. Er
kombiniert sie aus Elementen von Mensch und Tier, Maschinen und Masken.
Letztere erinnern an indigene Kultfiguren, wie die gefiederte Schlange
Quetzalcoatl, eine Gottheit der Maya.
A Bright Beginning
2015
140 x 200 cm
Acryl auf Leinwand
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Der marokkanisch-französische Künstler Fouad Ceet verfremdet bekannte
Gesichter mithilfe der sogenannten "Chicken Story". So nennt er das
kugelförmige Comichuhn, das sinnentleert aber farbenfroh aus großen
Kugelaugen in die Welt schaut. Die Welt von Fouad Ceet.
Marilyn New Hair Cut
2014
195 x 130 cm
Mischtechnik auf Leinwand
Fondation Montresso
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Yazan Halwani will mit seiner Kunst zu einem verbesserten sozialen Bewusstsein beitragen und seine Bilder als Aufforderung zur Solidarität verstanden
wissen. So zeigt das Portrait eines alten Mannes den Obdachlosen Ali, der
nach über 20 Jahren auf der Straße, als ein sehr kalter Winter über Beirut
hereinbrach, starb. Daher sieht Yazan Halwani seinen Bild gewordenen
Nachruf auch als Aufruf, den Obdachlosen von Beirut zu helfen. Nebenbei
gelingt ihm eine originelle und im Kontext seiner Intention sinnvolle
Verbindung von Kalligrafie und gegenständlicher Darstellung.
Ali
2015
200 x 200 cm
Acryl und Sprühlack auf Leinwand
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"6. Erretegia", der Titel des Bildes weist auf einen Küstenort im Süden der
französischen Atlantikküste hin. Wir sehen isometrische Klötzchenmuster in
Blautönen, harte Kanten, durchwirkt von Farbnebeln und herunterlaufenden
Schlieren und Tropfen. Formale Bausteine wie Pfeile, Blöcke, Linien, Fadings
und das Dripping der frischen Farbe, die für das Graffiti-Writing konstitutiv
sind, werden von LX.One in seinen Arbeiten zur Konstruktion von Abstraktion
zweckentfremdet. Als Mitglied der Künstlergruppe "Agents of Change",
bezieht sich der Künstler ausdrücklich auf Victor Vasarely, den Begründer
der Op-Art und dessen Aussagen über die Beziehung zwischen Farbe und
Form.
6. Erretegia
2013
190 x 270 cm
Mischtechnik auf Leinwand
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Yassine Mekhnache komponiert Abstraktionen wie spontan hingeworfene
Farbexplosionen in mehreren über- und ineinander verlaufenden Schichten
und Tönen. Einige der sich daraus ergebenden Felder werden dann durch
Stickerinnen mit dekorativen Fesi-Mustern ausgefüllt.
La Conférence des Oiseaux
2014
230 x 190 cm
Tusche, indische und marokkanische Stickerei auf Leinwand
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Der spanische Künstler Okuda zeigt eine Serie politisch-kritischer Arbeiten.
Angela Merkel blickt streng ins Nichts, die Taube Europa, die eigentlich eine
Friedenstaube sein könnte, sitzt unbeteiligt auf dem Dach, von einem Spatz
in der Hand ist nichts zu sehen.
Europeurbansistem
2014
100 x 80 cm
Mischtechnik auf Holz
activeART Gallery
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Rero erforscht die Schnittmengen von Street-Art und Konzeptkunst.
Während andere in möglichst dekorativen Murals der retinalen Verspieltheit
keine Grenzen setzen, nutzt er nur weiße Papierbögen und einfache
Druckschrift um im urbanen Raum kleine Denkanstöße zu verzetteln.
The Installation Failed
2012
Triptichon, je 160 x 160 cm
Mischtechnik auf Leinwand, Bauschutt
Backslash Gallery
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Den Fokus der Werke von Speedy Graphito bilden meist populäre Figuren aus
dem Universum der Kulturindustrie. Obwohl der kompositorische Aufbau
seiner Bilder aus unendlich vielen Ebenen geschichtet erscheint, erreicht er
in den zentralen Motiven eine Simplizität und Allgemeinverständlichkeit, die
wohl jedes Kind jeden Alters erreicht.
Color Bath
2013
150 x 120 cm,
Sprühlack und Acryl auf Leinwand
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YZ tapeziert ihre Bilder auf Packpapier in den öffentlichen Raum, wo sie mit
den Wandstrukturen symbiotisch zu verschmelzen beginnen. Der britische
Kritiker Cedar Lewison hat angemerkt, dass "Einer der wichtigsten Aspekte
in der Street Art [… ] die Idee [ist], dass die genutzten Oberflächen auch als
solche interessant sind. Sie liefern Strukturen und Texturen, die als eine
zusätzliche Bedeutungsebene in die Werke einfließen.“ Insofern sind auch die
flickenartig collagierten Holzpaneele, auf denen sich die schöne, verträumte
"femme du dernier étage" räkelt, Bretter, die die Welt bedeuten.
La femme du dernier étage
2013
350 x 515 cm
Tusche auf Holz
L’Espace Croix Baragnon / Mairie de Toulouse
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Akkurat hat der Künstler die Fliesenstruktur einer Fassade imitiert, ebenso
akkurat scheint der Besitzer der Fassade wieder und wieder die Spuren
illegaler Sprayer abzuwischen, wovon geisterhafte Überreste zeugen. Auf der
Wand im Sonnenlicht hängt ein gepflegter Blumentopf, der davon zeugt, dass
hier jemand sein Territorium markiert, und "die Fassade aufrecht erhält".
Alles in Ordnung, alles unter Kontrolle.
The Facade
2014
200 x 120 cm
Sprühlack auf Leinwand
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5. Chronik
Die Vorläufer
1920
In Mexiko entsteht im Rahmen der Revolution der Muralismo, die erste
Wandmalerei im öffentlichen Raum.
1947
Die Art Brut entsteht. Jean Dubuffet und André Breton gründen in Paris die
Compagnie de l’art brut, deren Ziel es ist, alternative Kunst zu sammeln.
1959
Jackson Pollock begründet das Action Painting und beeinflusst damit
wesentlich nicht nur die amerikanische, sondern auch die europäische Kunst.
Richard Hamilton und Peter Blake machen aus Objekten des Alltags Kunst.
Die Pop Art ist geboren.
Street Art
1960
Erste Taggings tauchen in den Straßen von Philadelphia/USA auf.
1972
Graffiti Krieg: Der Bürgermeister von New York, Mayor Lindsay, erklärt dem
Graffiti den Krieg. Züge mit Graffiti werden aus dem Verkehr gezogen.
1979
Die erste Rap-Platte erscheint: Rapper's Delight von der Sugarhill Gang.
1980
Keith Haring beginnt, mit weißer Kreide Werbetafeln der New Yorker U-Bahn
zu bemalen.
Urban Art
1981
Erste Graffiti von Blek le Rat tauchen in Paris auf. Der Stencil-Style ist
geboren.
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1982
Die Arbeiten von Keith Haring und Jean-Michel Basquiat erobern die
Galerien.
1983
Style Wars: die früheste Dokumentation des HipHop und der UrbanArt zeigt
die neue Kunst in New York.
1989
Der letzte besprühte Zug wird in New York aus dem Verkehr gezogen.
Der Street Art- Künstler Shepard Fairey startet die „Obey Giant“Kampagne.
2000
Street Art wird legal. Festivals in Stavanger, Norwegen, und Melbourne,
Australien befördern die Entkriminalisierung der Street Art.
2005
Der britische Sprayer Banksy avanciert zum weltweit bekanntesten Street
Art-Künstler.
2008
Die Ausstellung Street Art in der Modern Tate in London zeigt die weltweit
führenden UrbanArt-Künstler, unter ihnen Os Gemeos aus Brasilien.
Der Street Art-Aktivist Shepard Fairey verbreitet das Konterfei von Barack
Obama mit einer Schablone in Los Angeles.
2009
Die erste Street Art-Kunstmesse „Stroke Art“ findet in München statt.
2011
Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte wird die Ausstellung UrbanArt –
Graffiti 21 mit international bedeutenden Künstlern der Street Art gezeigt.
Parallel dazu zeigt das Museum of Contemporary Art (MOCA) in Los Angeles
die Ausstellung „Art in the Streets“.
2015
Die 3. UrbanArt Biennale® im UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt
Meisterwerke der UrbanArt von 80 Künstlern aus 21 Ländern und sechs
Kontinenten.
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6. Urban Art Dictionary A-Z
Aerosol
Ein Gemisch aus Gas und Partikeln, z.B. Treibgas und Farbpartikel in einer
Sprühdose
Adbusting
Strömung, bei der Außenwerbung verfremdet wird, Spielart der
Kommunikationsguerilla
Banksy
Graffiti- und Medienkünstler aus Großbritannien, weltweit bekanntester
>Stencil-Künstler, stark inspiriert von Blek le Rat
Bench
Treffpunkt der Sprayerszene, meist eine Bank an einer Bahnstation zum
Anschauen der bemalten Züge
Biennale
Ausstellungen, Shows oder Festivals, die in einem Rhythmus von 2 Jahren
stattfinden, z.B. >Biennale di Venezia, UrbanArt Biennale®
Biennale di Venezia
Eine der bedeutendsten Kunstausstellungen, bei der sich die jeweiligen
Länder in Pavillons präsentieren.
Blade
Wichtiger Vertreter des >New York Subway Movement, berühmt für seine
individuellen, psychedelischen >Wholecars
Boogie Down
Synonym für >Bronx, >Old School
Bronx
Stadtteil von New York, zentraler Ort des >New York Subway Movement
Bubble Style
Runder, blasenhafter Buchstabenstil des >Graffiti-Writing
Burner
Besonders eindrucksvolles Graffiti- >Piece, es „brennt“ sich in Netzhaut und
Gedächtnis ein, meist für >Graffiti-Writing->Styles gebraucht
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Character
Figuratives Element im >Graffiti-Writing, oft Comic-inspiriert
Credibility
Englisch für „Glaubwürdigkeit“
Crew
Gruppe von >Graffiti-Writern, Crewnamen werden oft als Abkürzungen von
Grossbuchstaben ge>taggt, z.B.: „F.B.I.” für „Fabulous Bomb Inability” (Crew
von Loomit und Darco)
Dondi White
Stilistisch einflussreicher >Writer der 80er Jahre aus dem New York Subway
Movement
Dr. Rat
Niederländischer Punk-Graffiti-Künstler, bekannt für seine Frakturschrift
Drop
auch Drip, herablaufender Farbtropfen, Dropping/Dripping als
Gestaltungstechnik
Drum'n'Bass
Aus Hip Hop, hauptsächlich in Großbritannien, weiterentwickelter Musikstil
seit den 90er Jahren, anfänglich auch als „Jungle“ bezeichnet
Fading
Fließend gestalteter Übergang von Farben
Etching
Ablösen von Farbe durch ätzende Säure, durch Giftstoffe gefährlich für den
Sprayer
Fatcap
Extrabreite Sprühdüse zum Auftragen sehr breiter Linien und Felder in
kurzer Zeit
Fill-In
Farbige Ausfüllung flächiger Buchstabenformen im >Graffiti-Writing
Fine Art
Verkäufliche, als „legitim“ betrachtete Kunst
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Futura 2000
>Old School >Graffiti-Writer, Designer und Künstler aus New York,
bekannt für seinen kalligrafischen >Tag, den ersten abstrakten >Wholecar,
seine futuristischen >Charakter, seine >Fine Art und seine Modelinie
Goldie
>Old School Graffitikünstler aus Großbritannien, als Musiker Pionier des
>Drum'n'Bass
Graffiti-Writing
Art von Graffiti, bei der Einzel- und >Crew-Pseudonyme illegal auf Wände und
Züge aufgebracht werden, entstanden in den 60er und 70er Jahren in
Philadelphia und New York, seitdem weltweit verbreitet. Heute
gleichbedeutend mit „Graffiti“ verwendet. Umfasst >Tags, >Throw-Ups und
>Pieces
Graffuturism
Aktuelle Strömung, die vor allem abstrakte und geometrische Formen
darstellt, häufig mit 3-D Effekten kombiniert, Technik in den 1980ern von
Futura 2000 entwickelt, Begriff 2010 von Poesia geprägt
Guerilla-Marketing
Von Graffiti und >Street Art inspirierte Formen kommerzieller Werbung an
der (oft nur vorgetäuschten) Grenze zur Legalität, versucht >Credibility
herzustellen
Hall of Fame
Legal freigegebene Fläche zum Anbringen von >Graffiti-Writing
Household Name
Englisch für „Jedem ein Begriff sein“, z.B. „Tempo“ als Synoym für
Taschentuch in Deutschland
Installation
In der Bildenden Kunst ein raumgreifendes, ortsfestes, oft auch
situationsbezogenes dreidimensionales Kunstwerk, z.B. im UrbanArt
>Parcours
Kalligraffiti
Schriftgestaltungsgattung, Mischform aus Kalligrafie und >Graffiti-Writing,
Bezeichnung von Graffiti-Veteran Nils Meulmann geprägt
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King
Anerkennender Begriff für einen >Graffiti- Writer mit den besten oder
meisten >Tags oder >Pieces
Metro-Aktion
Illegales Besprühen einer U-Bahn (=Metro)
Möllerhalle
Ausstellungsort der UrbanArt Biennale; 1911 erbaut als Lagerstätte für die
Rohstoffe, die in die Hochöfen eingefüllt wurden.
Mural
Wandmalerei, meist großflächig, populär vor allem Anfang des
20.Jahrhunderts in Mexiko, wiederentdeckt von zeitgenössischen
Graffitikünstlern
New York Subway Movement
Die U-Bahn-Graffiti->Writer der 70er und 80er Jahren in New York und
Philadelphia, z.B. >Dondi White, >Blade, >Futura 2000, weitere wichtige
Künstler: PhaseII, Seen, Lady Pink, LeeQuinones
Old School
„Alte Schule“: traditionelle Formen, Stile und Wertvorstellungen im Graffiti,
auch Hip Hop und Jugendkulturen allgemein
Op Art
Kurz für optische Kunst, Stilrichtung entstand in den 1960er Jahren, arbeitet
mit abstrakten und geometrischen Figuren, führt zu verwirrenden Effekten,
Victor Vasarely als Begründer
Outline
Kontur um einzelne Buchstaben
Paradies
Industrie- und Landschaftsgarten des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, Ort
des UrbanArt Parcours
Panel
Graffitibemalung eines (Personen-) Zugwaggons, unterhalb bis leicht in die
untere Hälfte der Fenster
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Parcours
> 20 Installationen, die im Rahmen der UrbanArt Biennale® 2013 und 2015
von Künstlern im >Paradies des Weltkulturerbes Völklinger Hütte geschaffen
wurden.
Piece
Kurz für Englisch „Masterpiece“ (Meisterwerk), allgemein ein flächiges
(Schrift-)Bild im Graffiti
Pochoir
Französisch für (Graffiti-)Schablone, Synonym: >Stencil
Post-Graffiti
Sich vom klassischen >Graffiti-Writing emanzipierende Ansätze im Graffiti, in
etwa synonym >Street Art, aber etwas intellektueller und mehr dem
Gedanken der Illegalität verhaftet
Stencil
Englisch für (Graffiti-)Schablone, Synonym: >Pochoir
Street Art
Sich vom klassischen >Graffiti-Writing entfernende Ansätze ungenehmigter
Kunst, oft Aufkleber, Poster und andere Formen, die nicht als
Sachbeschädigung strafbar sind, in etwa synonym >Post Graffiti, aber etwas
populärer und weniger dem Gedanken der Illegalität verhaftet
Streetbombing
Intensives, illegales Malen von >Graffiti- Writing in den Straßen einer Stadt,
oft >Tags, >Throw-Ups oder einfache >Pieces
Sujet
Thema oder Inhalt eines Kunstwerks, bei >Graffiti-Writing meist der >Tag des
Künstlers
Surrealismus
Kunstbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts, sucht das Traumhafte und
Wirklichkeitsferne, hauptsächlich in Malerei und Literatur
Style
Stil der Schriftgestaltung im >Graffiti- Writing, manchmal synonym mit >Piece
gebraucht
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Tag
Signatur eines >Graffiti-Writers, linear aufgetragen, synonym zu >Writername
genutzt
Train-Writer
Sprayer, der bevorzugt Züge als Untergrund für seine Graffitis wählt
Throw-Up
Schnell ausgeführtes, meist zweifarbiges (>Fill-In, >Outline) Graffitibild,
ähnlich einem >Bubble->Style->Piece
UrbanArt Biennale®
Seit 2011 im Weltkulturerbe Völklinger Hütte stattfindende Ausstellung mit
aktuellen Positionen der UrbanArt.
Wholecar
Über eine komplette Seitenfläche inklusive Fenster und Türen nach Graffitiart
bemalter (Personen-)Zugwaggon
Wild-Style
Komplexe >Graffiti-Writings, deren Formen stark verschlungen und häufig
kaum lesbar sind
Writername
Pseudonym eines >Graffiti-Writers, synonym zu >Tag genutzt
Zedz
Niederländischer >Old School >Writer, prägte einen grafisch klaren >Writing>Style
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7. Unterrichtsvorschläge
Inhalt
Unterrichtsvorschläge für das Fach Kunst
(Unterstufe und Mittelstufe)
1.
2.
3.
UrbanArt Safari
Techniken und Einsatz der Farben
Praktisches Arbeiten
S.37
S.39
S.41
Unterrichtsvorschläge für das Fach Kunst
(Mittelstufe und Oberstufe)
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Tradition und Moderne
Fotorealismus
Vergleiche innerhalb der UrbanArt
Kubismus
Aktualität
Verfremdung
Mode
S.45
S.48
S.50
S.51
S.53
S.59
S.60
Unterrichtsvorschlag für die Fächer Geschichte und
Politik
(Oberstufe)
1.
Ägyptische Revolution und Arabischer Frühling
S.61
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Unterrichtsvorschläge für das Fach Kunst (Unterstufe und Mittelstufe)
Thema 1: UrbanArt Safari
Im Unterricht
Um die Arbeiten der UrbanArt-Künstler besser verstehen zu können, ist es zu
Beginn wichtig, zu klären, was unter dieser Kunstrichtung verstanden wird.
Hierzu können zunächst die Begriffe Graffiti, UrbanArt und Street Art
besprochen sowie die verschiedenen „Styles“ erläutert werden.
Im Anschluss daran soll die Klasse mit ihrem Lehrer das nähere Umfeld der
Schule erkunden. Gibt es hier UrbanArt/Graffiti? Wo befindet sich diese?
(Hauswände, Bushaltestellen, etc.)
Auch ein Schulausflug nach Saarbrücken oder Trier bietet sich an, um nach
Graffiti/UrbanArt-Beispielen in den Straßen zu suchen. Die Schüler können
das jeweilige Werk mit der Kamera dokumentieren und Informationen zu
Motiv, Technik und Umgebung sammeln. Die Ergebnisse können zum Beispiel
in einer Projektmappe festgehalten und in der Klasse vorgestellt werden.
Alternativ können die Kinder auf ihrem täglichen Schulweg nach der Kunst
Ausschau halten.
UrbanArt Biennale® 2015 | Parcours
Jef Aérosol
Newspaper Boy
2013
140 x 120 cm
Sprühlack auf Papier
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UrbanArt Biennale® 2015 | Parcours
Ludo
Tree of Life
2015
Höhe 30 m
Acryl auf Papier
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In der Ausstellung
Anlässlich der diesjährigen UrbanArt Biennale®, entstand ein UrbanArtParcours im Paradies, dem Industrie- und Landschaftsgarten der Völklinger
Hütte. Dieser bietet mit seinen zwölf großen Gartenräumen in der ehemaligen
Kokerei Raum für die ortsfesten Installationen, die die UrbanArt Biennale®
2015 komplettieren.
Die Werke sind auf die Grundfläche von über 100.000 Quadratmetern verteilt
und können nun von den Kindern/Jugendlichen ausfindig gemacht werden.
Dazu werden mehrere Gruppen gebildet, die verschiedene Bereiche des
Paradieses erforschen sollen. Anhand der Exponate sollen die gemeinsam
besprochenen Merkmale der UrbanArt wiederentdeckt und nochmals
nachvollzogen werden. Die Schüler sollen zum Vergleich mit den bisher
bearbeiteten Werken befähigt werden, welche Unterschiede oder
Gemeinsamkeiten fallen ihnen auf? Gibt es Merkmale, die immer wieder
auftauchen, die vielleicht sogar stilprägend sind?
Nachdem die Klasse wieder zusammengefunden hat, können die Gruppen ihre
Klassenkameraden zu den Installationen führen und dort ihre Ergebnisse
vorstellen.
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Thema 2: Techniken und Einsatz der Farben
Im Unterricht
Die Werke, die der UrbanArt angehören, können nicht nur unterschiedliche
Bildthemen behandeln, sondern variieren ebenfalls in ihren Techniken und
den vom Künstler genutzten Materialien. So hat der Künstler beispielsweise
die freie Wahl zwischen zeichnerischen, malerischen oder gar Schablonen
ausfüllenden Vorgehensweisen und kann bereits bei der Entscheidung für
einen Bildträger zwischen zahlreichen Möglichkeiten wählen.
Gleichermaßen verläuft es mir der Art des Farbauftrags. Farben werden mehr
oder weniger intensiv eingesetzt. Die Schüler sollen nun in einem
Brainstorming die ihnen bekannten Techniken, Stile und Materialien der
UrbanArt nennen. Anhand von Werkbeispielen verschiedener Künstler können
dann die einzelnen Techniken und Vorgehensweisen der Künstler erläutert
werden. Anregungen hierzu finden sich im Kapitel Werkbeispiele. In der
UrbanArt-Chronik des Lernpakets werden außerdem geschichtliche
Hintergründe erläutert.
Remi Rough
Desensitization
2012
92 x 152 cm
Mischtechnik auf Leinwand
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Cope2
The Truth is here
2015
160 x 180 cm
Mischtechnik auf Leinwand
© Weltkulturerbe Völklinger Hütte
In der Ausstellung
Anhand der Exponate ist es möglich, die verschiedenen Techniken/Stile noch
einmal nachzuvollziehen und zu beschreiben. Welche Unterschiede können
die Schüler in der Art des Farbeinsatzes bei den gezeigten Exponaten
erkennen? Wie setzen die Künstler Farben ein und wie wirken diese Farben
auf die Kinder?
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Thema 3: Praktisches Arbeiten
Im Unterricht
Herstellen eines Stencils
Der Begriff Stencil (Englisch für Schablone) steht für eine Spielart des
Graffitis, die mithilfe von Schablonen umgesetzt wird. Mehrere Schablonen
miteinander kombiniert, ermöglichen mehrlagige Motive.
(Eine ausführliche Arbeitsanleitung finden Sie unter
http://www.graffiti-im-kunstunterricht.schule.bremen.de/gft/index.html [20.04.2015])
Die Schablonen können auf ein Stück Karton vorgezeichnet und anschließend
ausgeschnitten werden. Das Stencil kann z.B. genutzt werden, um T-Shirts
oder Jutebeutel zu besprühen.
Logan Hicks
Architectural - Rash
2012
92 x 122 cm
Sprühlack auf Holz
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Auch Logan Hicks nutzt Spraydose und Stencil für seine Werke. Das Sprayen
dient ihm als eine Methode, die von ihm früher genutzte Siebdrucktechnik zu
ersetzen, die er on als zu starr empfand. Fotos von Hinterhöfen und
stillgelegten U-Bahn-Schächten sind nun seine Vorlage.
Anfertigen eines Siebdrucks
Das Siebdruckverfahren liefert wie das Schablonengraffiti die Möglichkeit,
mit unterschiedlichen Materialien zu arbeiten. Eine naheliegende Überlegung
wäre es daher, die Kinder beide Verfahrensweisen – Stencil und Siebdruck –
auf demselben Bildträger anwenden zu lassen. Daraufhin können die Kinder
die Wirkungsweisen der beiden Techniken miteinander vergleichen. Bietet die
eine Verfahrensweise gegenüber der anderen bestimmte Vorteile?
Ergebnis
Einer der Vorteile des Stencils gegenüber dem Siebdruck ist die Möglichkeit
des schnellen und zugleich akkuraten Farbauftrags. Die Siebdrucktechnik ist
dahingehend ein langwieriges Druckverfahren, bei dem jedoch mithilfe
mehrerer Gewebestärken der Farbauftrag variiert werden kann.
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Zeichnen eines Pieces
Die Bezeichnung Piece (englische Abkürzung von „Masterpiece“:
Meisterwerk) steht allgemein für ein flächiges (Schrift-)Bild im Graffiti.
Die Schüler sollen im Folgenden ihr persönliches Piece mit ihrem Namen
herstellen.
Cope2
Double Bubble 2
2015
160 x 180 cm
Sprühlack auf Leinwand
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Beispiele Buchstabenformen
CHECKLISTE 1a / OUTLINES - Form der Buchstaben
Balken
unterschiedlich
dick
Balken
unterschiedlich
lang
Eckiges wird z. T.
rund
Buchstabe
gestreckt
Eckiges wird
völlig rund
(Bubble Letters)
Buchstabe gestaucht
(kleine Öffnungen)
Rundes wird z. T.
eckig
Rundes wird völlig
eckig
(Straight Letters)
Balken eingeknickt
Balken ein- und
ausgebuchtet
Balken überlappen
einander
Balken ineinander
verschlungen
Balken ändern die
Richtung
Balken
durchgezogen
gesplitterte Outlines
zerfließende Outlines
(Quelle: http://www.graffiti-im-kunstunterricht.schule.bremen.de/gft/index.html [20.04.2015])
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Unterrichtsvorschläge für das Fach Kunst (Mittelstufe und Oberstufe)
Thema 1: Tradition und Moderne
Im Unterricht
Den Schwerpunkt der diesjährigen UrbanArt Biennale® bilden Arbeiten aus
dem arabischen Raum, insbesondere aus Ägypten. In den Werken werden die
ägyptische Revolution, der Alltag, aber auch die Traditionen behandelt.
Bevor die Werke der arabischen Künstler in der Ausstellung betrachtet
werden, soll die Büste der Nofretete aus dem Ägyptischen Museum in Berlin
besprochen werden, um Vergleiche ziehen zu können. Die Büste wurde im
Jahr 1912 während Ausgrabungen im heutigen Amarna entdeckt und wird auf
ca. 1340 v. Chr. datiert. Sie ist in einem bemerkenswerten Zustand, ihre
Farbschichten und die feine Modellierung des Gesichts sind äußerst gut
erhalten.
(Quelle: http://www.aegyptisches-museum-berlin-verein.de/c53.php [24.04.2015])
Büste der Nofretete
(Quelle: http://www.aegyptisches-museum-berlin-verein.de/c53.php [24.04.2015])
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In der Ausstellung
Das Werk “Is your mother still in the nest, or has she already flown out?“ ist
eine Zusammenarbeit von Ammar Abo Bakr, Case und dem französischtunesischen Kalligrafen el Seed. Der Titel spielt auf die Paradoxien der
jüngsten wie auch der Jahrtausende überspannenden Geschichte Ägyptens
an. Die von Case gestaltete Nofretete-Darstellung im Hintergrund verweist
sowohl auf die ägyptische Kunstgeschichte als auch auf die politische
Historie des Landes.
Die Schüler sollen sich nun mit der Thematik auseinandersetzen und nach
weiteren Künstlern suchen, die mithilfe von Anleihen aus der traditionellen
ägyptischen Kunst arbeiten. Welchen Zweck könnte diese Arbeitsweise
erfüllen?
Is your mother still in the nest, or has she already flown out?
2012
200 x 300 cm
Mischtechnik auf Holz
Don Karl | From Here to Fame
Ergebnis
Nofretete, die frühere Herrscherin des Landes stellt durch ihre pure
Anwesenheit die Frage nach der Rolle der Frau, aber auch die nach der
Verbindung von religiösem Kult und politischer Herrschaft. Nofretete trägt
hier einen Verband vor dem Auge, ein Detail, das auch auf den bekannten
Märtyrermurals von Ammar Abo Bakr zu finden ist. Damit gehört die
altägyptische Herrscherin zu den Reihen der Märtyrer der jüngsten
Revolution. El Seed legt einige ästhetisch geschwungene
Buchstabenfragmente darüber, wie, um zu symbolisieren, dass der Text, die
Geschichte weiterläuft.
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Auch der Künstler Alaa Ahmed Awad arbeitet mit Rückgriffen auf die
figurative Kunst des vor-islamischen, Alten Ägypten. Indem er deren typische
Art der Personendarstellung nutzt, schafft er in seinen Wandgemälden, die
oft in Kooperation mit anderen Künstlern entstehen, linear lesbare
Narrationen.
Aktuelle Probleme spiegeln sich darin in altägyptischen Mythen, so treten
beispielsweise in einem Werk die Märtyrer der Revolution durch das Tor des
Osiris in das Reich der Toten ein.
Hanaa el Degham versieht ihre Werke ebenfalls mit altägyptischen Symbolen.
Uniting
2015
90 x 140 cm
Öl auf Leinwand
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Thema 2: Fotorealismus
Im Unterricht
Ende der 1960er Jahre entstand in den USA die Stilrichtung des
Fotorealismus. Die Künstler vertraten einerseits eine neue Sichtweise auf
den Realitätsbezug und wollten andererseits der abstrakten Kunst
entgegenwirken. Die Wirklichkeit sollte möglichst übersteigert abgebildet
werden, um sie als erneute Illusion entlarven zu können. Deshalb nutzten sie
die Fotografie als Orientierungshilfe. Häufig bilden das großstädtische Leben
und die Konsumgesellschaft den Inhalt jener Arbeiten.
(Quelle:http://www.kunstmarkt.com/pageswis/kunst/_id7145/stilrichtung_bericht.html?kuma_bereich_id=
&off=9 [22.04.2015])
Diese Arbeit von der Londoner Künstlerin Raphaella Spence war 2013 im
Rahmen der Ausstellung „Hyperreal – More than Pop!“ im Saarland.Museum
zu sehen.
Raphaella Spence
Vegas
2011
91 x 120 cm
Öl auf Leinwand
(Quelle:http://www.meiselgallery.com/lkmg/image_cache/LKMG/imagesDB/proportion/Spence_Vegas_201
1_oil-on-canvas_w537_h400/Spence_Vegas_2011_oil-on-canvas_05170711.jpg [06.05.2015])
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In der Ausstellung
Von den in der diesjährigen Ausstellung präsentierten Arbeiten weisen vor
allem Logan Hicks Werke einen deutlichen Bezug zum Hyperrealismus auf.
Insbesondere der Thematik der Großstadt widmet er zahlreiche Bilder.
Dennoch gibt es gravierende Unterschiede zwischen den Darstellungen der
Fotorealisten und denen der Graffit-Künstler. Welche können die Schüler
feststellen?
Compartmentalized – yellow
2012
92 x 122 cm
Schablone, Sprühlack auf Holz
© Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Ergebnis
Die Werke der Künstler wurden mit unterschiedlicher Intention geschaffen.
Die Fotorealisten forderten die radikale Betrachtung der Realität ein. Sie
kritisierten durch den Einsatz technisch neutraler Mittel jede optische
Wahrnehmung. Ziel war es, die Wahrnehmung des Betrachters zu schärfen.
Hicks hingegen möchte kein exaktes, starres Abbild der Wirklichkeit schaffen,
sondern die Atmosphäre der Umgebung einfangen. Er will das Leben darin
aufzeigen.
(Quelle: http://www.kunstmarkt.com/pageswis/kunst/_id7145-/stilrichtung_bericht.html?_q= [24.04.2015])
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Thema 3: Vergleiche innerhalb der UrbanArt
Im Unterricht
Die Künstler der UrbanArt-Szene lassen sich sowohl von anderen
Stilrichtungen der Kunst als auch von den Künstlern, deren Arbeiten
ebenfalls ihrer Szene angehören, inspirieren. So sampelt beispielsweise der
junge ägyptische Künstler Nazeer den Look des "Obama Hope"-Motivs, setzt
das Portrait des ägyptischen Präsidenten al-Sisi ein und ändert den Slogan
von Hope in "Joke".
In der Ausstellung
Die UrbanArt Biennale® 2015 zeigt unter anderem Nazeer, der mit seiner
Adaption von Faireys Motiv öffentlich den Stabilitätsgaranten und
Massenmörder im Präsidentenamt in Ägypten sowie den Strippenzieher
Obama an gleicher Position in Übersee parodiert.
In der Kunst geht es dem Künstler nicht um irgendwelche unverbindliche
Experimente, es geht um alles. Daher sagt er unumwunden: "Hiermit
bekräftige ich einmal mehr, dass mir völlig klar ist, was für einen
betrügerischen 'demokratischen' Staat die USA hier installieren, aktiv
vorangetrieben durch Barack Obama. Die USA und ihre Alliierten, welche
Freiheit und Demokratie versprechen, verbreiten Hass und Korruption in der
Welt und das ägyptische Volk leidet seit 60 Jahren unter militärischer
Unterdrückung, nur kurz abgewandelt zu religiöser Unterdrückung und nun
wieder zurück.“ Die Absicht des Künstlers besteht folglich darin, auf die
politischen Missstände seines Landes hinzuweisen.
Finden die Schüler weitere Exponate in der Ausstellung, die sie an andere
Künstler erinnern? Was könnten deren Aussageabsichten sein?
Shepard Fairey | Hope | 2008 | D-Print
(Quelle: https://c1.staticflickr.com/9/8472/8083830049_91387e842c_h.jpg [22.04.2014])
Nazeer | Joke | 2013 | 150 x 100 cm | D-Print
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Ergebnis
Speedy Graphito, Sen2 und Fouad Ceet greifen in ihren Werken auf Motive
zurück, die wir alle kennen, z.B. Disney-Figuren, Comic-Helden oder
Persönlichkeiten aus dem Musik- oder Filmbusiness.
Thema 4: Kubismus
Im Unterricht
Die um das Jahr 1907 entstandene Kunstrichtung, deren Name sich von dem
französischen Wort für Würfel herleiten lässt („cube“), basiert auf den
Formprinzipien von Paul Cézanne. Mithilfe von architektonischen
Formkategorien und dem systematischen Aufbau der Bildoberfläche kehrten
die Kubisten der traditionellen Malerei den Rücken zu. Als einer der
wichtigsten Vertreter der Anfangsphase des Kubismus, auch analytischer
Kubismus genannt, ist hier Georges Braque aufzuführen, der ebenso wie
seine Kollegen auf intensive Farben verzichtete und sich auf die Darstellung
facettenartiger Struktureinheiten von Gegenständen konzentrierte. Die
Betonung eckiger Formen sollte den Betrachter mit einem Blick mehrere
Perspektiven einnehmen lassen können.
(Quelle: http://www.kunstmarkt.com/pageswis/kunst/_id7188-/stilrichtung_bericht.html?_q= [24.04.2015])
Georges Braque
Port en Normandie, 1909, 81.1 x 80.5 cm, Öl auf Leinwand, Art Institute of Chicago
(Quelle: http://triviumproject.com/artist/georges-braque/#5 [22.04.2015])
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In der Ausstellung
Die UrbanArt Biennale® zeigt einige Exponate, die Ähnlichkeiten zu der Kunstrichtung
des vergangenen Jahrhunderts aufweisen. Die Schüler sollen nun in der Ausstellung
nach diesen Werken suchen. Wodurch könnte die Verbindung zwischen der Street Art
und dem Kubismus herrühren? Gehen die Künstler streng nach ihrem kubistischen
Vorbild vor oder modifizieren sie dieses?
Chazme718
Megalopolis: Chaos City 2
2013
120 x 80cm
Mischtechnik auf Leinwand
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Ergebnis
Chazme718, Boris Tellegen, Remi Rough oder aber LX.One lassen in ihren
Werken abstrakte, kubistische Anleihen erkennen. Sie bedienen sich einer
geometrischen Formsprache und variieren diese in ihrer Ausführung. So setzt
Boris Tellegen beispielsweise seine Werke dreidimensional, reliefartig um;
Chazme718 arbeitet eincollagierte Zeitungsausschnitte ein, die den „social
text“ der Stadt symbolisieren.
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Thema 5: Aktualität
1.
Im Unterricht
Der Künstler Alaa Ahmed Awad ist sich über die Vergänglichkeit seiner
Wandmalereien bewusst. So erklärt er: "Manchmal schreiben Besucher etwas
auf die Murals oder fügen kleine Zeichnungen oder Schablonen hinzu. Das
macht mir überhaupt nichts. Die Bilder können schnell verschwinden,
vielleicht sind sie morgen schon überstrichen. Wir malen sie dann einfach
neu." Eines der Hauptcharakteristika von Graffitis ist also, dass sie oftmals
nicht für die Dauer bestimmt sind. Diese Eigenschaft steigert meist ihren
Aktualitätsbezug. Sie spielen auf Ereignisse, Personen oder Diskussionen an,
die die Menschen gegenwärtig bewegen. Es ist eine Besonderheit der
UrbanArt, schnell aktuelle Themen aufgreifen zu können und sie in
künstlerischer Weise zu verarbeiten. Eine große Rolle spielt hierbei auch das
Internet. Über die Social-Media-Kanäle lassen sich die Kunstwerke der Straße
mit einem Klick in der ganzen Welt verbreiten.
Kennen die Schüler Werke von Künstlern, die für ihre Auseinandersetzung
mit aktuellen Themen bekannt wurden oder sind?
In der Ausstellung
Der Terroranschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris im Januar
2015 hat die Welt bestürzt. Der Schock und das Mitgefühl waren groß. Doch
die westlich orientierte Sichtweise verleitet schnell dazu, andere
Perspektiven zu übersehen. Über die muslimische Sicht auf die Geschehnisse
wurde in den Medien kaum Bericht erstattet.
Der ägyptischen Künstler Ammar Abo Bakr hat sich in seinem Werk „Hidden
Sufi“ mit dem Anschlag auseinandergesetzt. Es geht um die Bedrohung des
Sufismus, einer Strömung innerhalb des Islams, durch den
radikalislamistischen Salafismus. Seine Graffitis sind die Kunst des
Aufstands, seine Motive Straßenkämpferfiguren, Märtyrerportraits — aber
auch poetische Allegorien der Hoffnung. Diese Bilder erlangen ihre
Bedeutung durch ihr Dasein, ihre reale Anwesenheit am Schauplatz, sie
werden zum integralen Bestandteil des Geschehens.
Was sagt die Arbeit von Ammar Abo Bakr über die islamische Wahrnehmung
aus? Warum ist es wichtig auch die islamische Perspektive zu betrachten?
Die Ausstellung zeigt weitere Künstler wie Éric Lacan oder L‘Atlas, deren
Werke ebenfalls als Reaktionen auf den Terroranschlag entstanden sind.
Ergebnis
Ammar Abo Bakr drückt mit seiner Arbeit sein Mitgefühl für die
Verstorbenen aus und stellt eine Verbindung zwischen der westlichen und
muslimischen Welt her. Der Austausch beider Welten fördert das
gegenseitige Verständnis und ermöglicht es, herrschende Vorurteile
aufzulösen.
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Hidden Sufi
2015
400 x 300 cm
Acryl auf Leinwand
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Éric Lacan
Frustration and Ideology
2015
162 x 130 cm
Acryl auf Leinwand
Galerie Openspace, Paris
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L’Atlas
Autopsy n°1
2009
300 x 200 cm
Lack auf Leinwand
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2.
Im Unterricht
Graffitis sind Teil einer Jugendkultur. Der Jugendladen Bornheim mit seinem
Atelier in der Naxoshalle, bietet mit zahlreichen Projekten Jugendlichen eine
Plattform, ihre Meinung durch legale Graffitis auszudrücken und gleichzeitig
auch einen Beitrag zu öffentlich diskutierten Themen zu leisten, so auch beim
Projekt „underArtconstruction“.
In der Ausstellung
Der neue Hauptsitz der Europäischen Zentralbank (EZB) befindet sich in der
Nähe des Frankfurter Ostbahnhofs auf dem ehemaligen Gelände der
Großmarkthalle. Die Baumaßnahmen haben 2008 begonnen und dauerten bis
2014 an. Nach der Anfrage des Jugendladens wurde der Bauzaun am
Mainufer mit einer Gesamtfläche von 150 m x 2,50m von den
Verantwortlichen zum Sprayen zur Verfügung gestellt. Das Projekt, das im
Folgenden unter dem Namen „underArtconstruction“ an Bekanntheit
gewann, diente dazu, das Netzwerk länderübergreifender Jugendkulturen zu
stärken und jungen Künstlern ein Forum zu bieten. Es entstanden zehn
jeweils 12,5 Meter breite Bilder, die ungefähr alle drei Monate neu besprayt
wurden. Die in der UrbanArt Biennale® gezeigten Werke sind die Arbeiten der
sechsten und somit letzten Übermalung und nun Teil des UrbanArt Parcours,
der insgesamt 20 Arbeiten verschiedener Künstler umfasst.
Welche Themen werden mit den Bauzäunen aufgegriffen. Was wird kritisiert?
Wie haben die EZB-Künstler ihre Kritik künstlerisch umgesetzt?
Ergebnis
Die Banker ermöglichten zwar erst die Freigabe der Bauzäune, dennoch
waren die meisten Motive kapitalismuskritisch geprägt. Der Neubau der EZB
kostete rund 1,2 Milliarden Euro. Die Bedeutung des Projekts wurde
außerdem durch die europäische Wirtschaftskrise mit ihren weltweiten
Konsequenzen für die Finanzmärkte gesteigert. Denn auch
Wirtschaftsmagazine und Tageszeitungen nutzten die Illustrationen als
zeitgemäße Verbildlichung der prekären Situation.
(Quellen: http://www.ecb.europa.eu/ecb/premises/construction/html/index.de.html ,
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-03/fs-ezb-graffiti [11.05.2015],
Auktionsbericht der Graffiti Kunstwerke vom EZB Bauzaun)
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Case
Ohne Titel
2013
250 x 1000 cm
Acryl und Sprühlack auf Holz
underArtconstruction ecb 2014 | Naxosatelier, Stefan Mohr
Es ist die Tragik kritischer Kunst in der kulturellen Sphäre der sogenannten
"Freien Welt", dass sie dort, wo die Kritik von den Mächtigen ausdrücklich
erlaubt wird, sie sich damit gleichzeitig jeglicher Wirksamkeit beraubt findet,
ja noch zur Stabilisierung des Kritisierten herhält, und somit im eigentlichen
Sinn gar keine Kritik mehr ist. Weil echte Dissidenz unabhängig vom
politischen Herrschaftssystem nur im Überschreiten der Grenzen des
Akzeptablen wirkliche Relevanz erreicht, liegt unter kapitalistischen
Bedingungen eine solche Sprengkraft und ein solches kritisch-künstlerisches
Potenzial im eigentlich banalen, delinquenten Anmalen urbaner Oberflachen.
Das Tabu heisst Eigentum, das Symbol wird zur Tat. Case hat sich der
Aufgabe in all ihrer Vergeblichkeit gestellt und macht wohl das Beste daraus.
Der postdemokratische Herrscher, in diesem Fall Mario Draghi, paradiert
parodiert, in multiplizierter Inkarnation wie eine Puppe an der Wand entlang.
Der Schreibtischtäter und Handlanger als Kopie einer Kopie, gleichzeitig
Strippenzieher und Marionette. Dass seine Nase zu der eines Pinocchio
geworden ist, ist in seiner anklagenden Naivität wohl das offensichtlichste,
denn wer, selbst von denen, die das System stutzen, hatte ihm jemals etwas
geglaubt. So lauft, in souverän ausgeführter Sprühmalerei, die Klonarmee der
Finanzdiktatur vorwärts. Der Dargestellte wird darüber im Bewusstsein
seiner Unangreifbarkeit höchstens müde schmunzeln.
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Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
Thema 6: Verfremdung
Im Unterricht
Die Technik der Verfremdung wird seit jeher in der Kunst genutzt. In der
Literatur prägte beispielsweise Berthold Brecht dieses Stilmittel. Die
UrbanArt kennt die Verfremdung auch. Eine vielfach verwendete
Vorgehensweise ist das Etching, das Ablösen von Farbe durch ätzende Säure.
Kennen die Schüler Künstler, die die Verfremdung als Arbeitstechnik nutzen?
In der Ausstellung
Der UrbanArt-Künstler Vermibus hat diese Technik uminterpretiert. Er trägt
Lösungsmittel auf die Plakate in den Werbeleuchtkästen an Bushaltestellen
auf, deren Farben sich so wieder temporär verflüssigen lassen. Dabei gibt er
das Mittel auf Gesicht und Arme des dargestellten Models und verwandelt so
den auffordernden Appell der Produktpräsentation von Kleidern an einem
"begehrenswerten Model" in sein Gegenteil.
Sin pena ni gloria
2015
170 x 120 cm,
Lösungsmittel auf Werbeplakat
Open Walls Gallery
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Thema 7: Mode
Im Unterricht
In den vergangenen Jahren fand auch die Mode Gefallen an bunten und lauten
Designs. Das Luxusmodehaus Moschino zeigte auf der Mailänder Fashion
Week unlängst seine Herbst-/Winterkollektion 2015/16. Neben den von
Comics und Hip Hop inspirierten Kleidungsstücken, waren auf einigen
Kleidern auch Graffitimotive zu sehen.
Obwohl auf dem Laufsteg zwei Welten aufeinander prallten - Haute Couture
und Street Style - scheint daraus eine Gesamtkomposition entstanden zu
sein. Graffiti und UrbanArt sind längst nicht mehr Ausdruck einer Subkultur.
Sie haben den Weg in die moderne Konsumgesellschaft gefunden. Die Schüler
sollen nach weiteren Beispielen für die Verwendung von UrbanArt in der
Mode suchen. In welchen Bereichen sind Bezüge zu erkennen? Geht
womöglich die ursprüngliche Bedeutung der Kunst verloren, wenn sie zu
Konsumzwecken genutzt wird?
Moschino Modenschau
Mailand
(Quelle:
http://www.spiegel.de/stil/moschino-modenschau-bei-der-fashion-week-mailand-outfit-duell-a-1019704.html
[22.04.2015])
Ergebnis
Die Mode greift auf den Street Style zurück - die Künstler gleichzeitig aber auch auf die
Mode, designen für angesagte Modehäuser oder gründen eigene Labels. Ihr Name wird
so zu einem Brand und damit auch kommerziell. Beispiele hierfür sind Cope2, Fouad
Ceet oder Shepard Fairey.
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Unterrichtsvorschläge für die Fächer Geschichte und Politik (Oberstufe)
Thema 1: Ägyptische Revolution und Arabischer Frühling
Im Unterricht
Über drei Jahrzehnte wurde Ägypten, das mit etwa 83 Millionen Einwohnern
bevölkerungsreichste arabische Land, von Husni Mubarak regiert. Die
Bevölkerung litt in dieser Zeit unter enormen sozialen und politischen
Missständen. Anfang 2011 spitzte sich die Lage zu, die Menschen gingen auf
die Straßen, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. Der Tahrir-Platz in
Kairo wurde zum revolutionären Symbol.
(Eine ausführliche Studie des Deutschen Orient-Instituts zum Thema finden Sie unter:
https://www.zu.de/daily-wAssets/pdf/20_05_13---Studie_Der-Arabische-Fru--hling-.pdf [22.04.2015])
In der Ausstellung
Der Schwerpunkt der aktuellen UrbanArt Biennale® liegt auf dem arabischen
Raum und den dort entstandenen Kunstwerken. Es werden daher einige
Werke ausgestellt, die die jüngsten politischen Umbrüche der arabischen Welt
thematisieren. Zur Veranschaulichung der Thematik können mehrere
Exponate genutzt werden.
So setzt beispielsweise die Künstlerin Hanaa el Degham mit ihrer Arbeit
„The return of the Egyptian spirit… not yet realised!“ dem Betrachter
weibliche Figuren mit ernsten Mienen entgegen. Eine von ihnen trägt eine
altägyptische Statue, jedoch scheint diese keine Last darzustellen, vielmehr
wird das Bildnis über die Köpfe erhoben, wie eine Forderung bei einer
Demonstration. Um sie herum entfaltet sich ein Panorama aus symbolischen
Gegenständen und Figuren aus dem verwickelten Narrativ eines zerrissenen
Landes. Die Kombination verschiedener Techniken, zeichnerisch, malerisch
und mit Schablone in einem Bild zu arbeiten, ist charakteristisch für die
Street Art.
Die Schüler können sich mit folgender Fragestellung auseinandersetzen:
Können Graffiti bei der Umstürzung eines politischen Systems eine Rolle
spielen?
Ergebnis
Die von den Sprayern hinterlassenen Botschaften in den Straßen werden von
vielen Menschen wahrgenommen, die sich möglicherweise mit ihnen
identifizieren und darin bestärkt werden, selbst aktiv zu werden. So kann eine
Bewegung entstehen, der es durchaus möglich ist, Einfluss auf die Politik zu
nehmen und Dinge zu verändern.
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The return of the Egyptian spirit...not yet realised!
2013
200 x 300 cm
Tempera, Öl, Schablonen, Kohle auf Leinwand
© Weltkulturerbe Völklinger Hütte
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8. Quellentexte
UrbanArt – Kunst des 21. Jahrhunderts
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Von den Werken der UrbanArt geht eine unbändige Kraft aus, die sie von
allen anderen Spielarten zeitgenössischer Kunst unterscheidet. Diese Kraft
ergreift die Menschen, die sich mit den Werken konfrontieren und löst
Reaktionen aus – Sympathie oder Protest, je nach eigener Position der
Beurteilung und Teilhabe am kollektiven Kulturgedächtnis. Es war gerade am
Anfang der Street Art-Bewegung – Ende des letzten Jahrhunderts – als diese
unbändigen Impulse, die von den Tags ausgingen, Protestreaktionen
hervorriefen und die Wahrnehmung dieser Aktionen als illegale Setzungen im
öffentlichen Raum forcierten. Im urbanen Raum ist diese unbändige Kraft
existenzielle Voraussetzung dafür, dass die Werke der UrbanArt sich in der
lauten und bunten Reklame- und Zeichenwelt unserer Städte behaupten
konnten und immer noch behaupten können. So setzen sie sich entweder in
den Fokus der Wahrnehmung oder lösen bei Menschen, die am kulturellen
Diskurs teilhaben, Suchstrategien aus, die eine besondere Konzentration der
suchenden Betrachter auf den Suchprozess und die zu suchenden Objekte
erfordern. Konsequente Folge davon ist es, dass sogar marginale
Hinzufügungen zum städtischen Raum als besonders exponierte Elemente
wahrgenommen werden. UrbanArt spielt auch mit den Strategien und
Kenntnisinseln des kollektiven Kunst- und Kulturgedächtnisses.
UrbanArt setzt sich emotional in Gegensatz zur etablierten Kunst der
Galerien und Museen, kontrastiert sie, greift sie auf, ironisiert sie oder setzt
sich selbst dazu in Beziehung, um etwas Neues entstehen zu lassen.
Die Writings – dominierendes Gestaltungsmittel der ersten UrbanArt, wie
etwa bei JonOne, Reso, Seen oder Cope2 – nutzten Einzelelemente der
Schrift und der Grafik – nach dem Verständnis unseres Kunstbewusstseins –
und transformierten diese zweidimensional gedachten Zeichen mittels
Sprayens als starkfarbige auffällige „Körper" in den Wahrnehmungsraum der
Stadt. Die andere Spielart der frühen UrbanArt, die mittels Schablonen auf
die Wände applizierten Figuren der Pochoirs – wie bei Jef Aérosol, Blek le Rat
und Miss. Tic – nutzte eine aus der Kunstgeschichte bekannte einfache
Vervielfältigungstechnik, um – in der Regel – Einzelszenen zu verabsolutieren
und dem städtischen Raum beizufügen. Das Writing überschreitet die
Grenzen der zweidimensionalen Zeichen, um sie zu stadträumlichen Körpern
werden zu lassen. Die Pochoirtechnik hingegen fügt dem städtischen
Zeichenbestand mittels einer Schablone rohe Figuren zu. Diese
Bildstrategien kennzeichnen die UrbanArt als eine Kunst, die bekannte
künstlerische Konzepte aufgreift, diese aber in anderer Weise einsetzt und
andere Wirkungen erzeugt, als es die Kunst bisher tat.
Die UrbanArt leistet im Bildprozess ihrer Darstellung die Verbindung oft
scheinbar weit entfernter Wirklichkeiten zu neuen Botschaften.
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Die Bildwerdung der UrbanArt funktioniert anders, als dies bei den Werken
der "klassischen Kunst", die bereits im Museum sind, erfolgt. Die "übliche
Kunst" ist selbst Kosmos des Dargestellten, autonomes vollkommenes Bild,
ringt möglicherweise mit der Bildbegrenzung oder wird zum All-Over eines
Bildkonzepts. Die UrbanArt benötigt ihr (imaginäres) urbanes Umfeld,
reagiert darauf, setzt es möglicherweise außer Kraft und nistet sich darin ein.
Aber sie setzt es immer voraus, auch dann, wenn es – wie bei den
beweglichen Bildgründen – nicht mehr direkt vorhanden ist. Das UrbanArtKonzept ist immer interventionell. Dies hat zur Konsequenz, dass die
Bildwerke der UrbanArt einerseits Bilder sind, andererseits aber auch
"Tatorte" des bildlichen Handelns. Sie sind "Geste" und Endpunkt einer
Performance, deren reales und gedachtes Ziel immer die Bühne des urbanen
Raums ist. Die dritte UrbanArt Biennale® im UNESCO Weltkulturerbe
Völklinger Hütte zeichnet mit ihren 80 Künstlerpositionen aus 21 Ländern
und allen Kontinenten der Welt das Bild einer globalen Kunst, deren
Repertoire und Strategien sich gegenüber der Anfangszeit umfassend
verbreitert haben, die jedoch immer noch den Grundleitlinien der Anfangszeit
folgen. Neben den Writings und Pochoirs findet sich eine Vielfalt von
Positionen und künstlerischen Wegen der UrbanArt.
Der dadaistische Bananensprayer Thomas Baumgärtel mit seinen bananengerasterten Porträts steht neben Speedy Graphito, der eine eigene Welt von
Alltagsmythen in seinem spezifischen Speedy-Graphito-Look geschaffen hat
und neben den fantastisch anmutenden Welten von Andrey Berger, Cone The
Weird, Curiot, Cyrcle. und Éric Lacan. Die Auseinandersetzung mit
konstruktivistisch anmutender Kunst – oder zumindest dem, was unser
kollektives Kulturgedächtnis dafür hält – bei Thomas Canto, Augustine Kofie,
LX.One, Boris Tellegen und Heiko Zahlmann führt im Sinne einer
interventionalen Veränderung des Grundrepertoires der Motive zu
erstaunlichen und aufregenden Lösungen. Op-Art-ige Bilder wachsen bei
Thomas Canto mittels der im Raum gesetzten selbstständigen Linien in die
dreidimensionale Wirklichkeit, die konstruktiven Bildzeichen eines Aaron De
La Cruz lassen durch die Laufnasen der Farben das Machen der Bildelemente
erkennen. Prozess, Realisierung und Bilderscheinung wachsen zusammen.
Der Dialog zwischen kollektivem Kunstverständnis und der Transformation
des UrbanArt-Bildes im Moment der Betrachtung führt zu einer faktischen
und emotionalen Erweiterung des Erkenntnishorizonts.
Diese Positionen zeichnen das Bild einer UrbanArt, deren Ränder vielfältig,
bunt und heterogen erscheinen, die aber getragen sind von einem
gleichartigen Konzept und einer internen globalen Kommunikation der
Künstler über Ländergrenzen hinweg.
[…]
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Der Hype um die Straße
Frank Krämer
Sie sprayen Graffitis an Fassaden, benutzen Schablonen auf Mauern und
bekleben Wandflächen großflächig mit Papiercollagen. Ihre Kunst ist
rebellisch, verstörend, gefällig und populär. Seit etwa der Jahrtausendwende
formiert sich weltweit eine neue Kunstrichtung, die sich in das kollektive
Gefüge der Stadt einmischt und es schafft, zugleich den Kunstmarkt und die
Feuilletons immer stärker in ihren Bann zu ziehen. Die Rede ist von der
UrbanArt. In den 2000er Jahren hat das Trendphänomen Street Art bereits
viele erfolgreiche Künstler und Akteure hervorgebracht, die mit subversivem
und subkulturellem Potential ausgestattet, die Stadt zur "größten Galerie der
Welt" ihrer Kunst ausgerufen haben. Es gehört zur urbanen Praxis, der
ständigen Bilderflut von Werbebotschaften und dem kollabierenden
Stadtgefüge einen Stempel aufzudrücken. Sie sind die jungen Kreativen, die
sich die Stadt als Leinwand nehmen. Die Techniken und Formate der
Sprühwerke, Stencils, Plakate und Stickerkampagnen können
unterschiedlicher nicht sein. Ist erst das Auge auf die störwilligen
Interventionen angesetzt, beginnt das Erscheinungsbild einer Stadt sich neu
zusammenzusetzen. Egal, ob auf dem Weg zur Arbeit oder zum Shoppen, die
Einladung zum Sichten der kreativen Abenteuer lässt nicht lange auf sich
warten. Unter freiem Himmel genießen die Arbeiten zumeist stillen Respekt
für das provokante Zeichensetzen in der Stadt, da sie im Gegensatz zu den
vielen Werbebotschaften keine kommerziellen Interessen verfolgen.
Der eigentliche Schub des Phänomens Street Art beginnt Anfang 2000 als
weltweite Kunstbewegung zu greifen, einer Zeit, in der über das Internet und
neben den eigentlichen Bildern auch die Netzwerke zwischen den Akteuren
und den Hotspots in den Metropolen zirkulieren. Und mit Banksy, dem
Popstar der Szene, narrt ein britischer Künstler Stadt, Staat und die
Kunstwelt. 2006 zieht er medienwirksam Gäste wie Brad Pitt und Angelina
Jolie in seine Ausstellung "Barely Legal" in Los Angeles, die als Ausstellung
in einer Lagerhalle und mit zur Schau gestellten lebendigen Tieren ein
bewusstes Statement zur Abneigung des Kulturestablishments abgibt. Ein
Jahr später sollte seine Ausstellung in Bristol in sechs Wochen über 300.000
Besucher anziehen. Während sich bei Auktionen Banksys Werke neben denen
anderer zeitgenössischer KünstlerInnen behaupten können und Rekordpreise
erzielen, macht die europäische Metropole Barcelona mit einer
Graffitisäuberung im großen Stil von sich reden. Vormals bunte Wände
werden im Auftrag der Stadt weiß gestrichen.
[…]
Die vollständigen Aufsätze sowie einen weiteren Aufsatz zum Thema
Zwischen Ästhetik, Symbolik und Politik von Don Karl finden Sie im
Ausstellungskatalog.
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9. Katalog zur Ausstellung
Meinrad Maria Grewenig (Hg.)
UrbanArt Biennale® 2015
Edition Völklinger Hütte, Heidelberg 2015, 240 Seiten, durchgehend vierfarbig,
Sonderpreis 27,50 €
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10. Literatur
Meinrad Maria Grewenig (Hg.)
UrbanArt Biennale® 2015
Völklingen 2015
Logan Hicks
Empty Streets and Hollowed
Shells
Grenoble 2014
Riikka Kuittinen
Street Art Reloaded. Neue
Kunst von der Straße
München 2015
Don Karl/ Basma Hamdy
Walls Of Freedom. Street Art
of the Egyptian Revolution
Berlin 2014
Hendrik ECB Beikirch
Blurring Boundaries. Extending
Graffiti Limits
Mainaschaff 2014
Nicole Kleindienst
Street-Art. Von der Straße in
die Galerien
Eine Untersuchung von
Street-Art anhand Pierre
Bourdieus Kunstfeldtheorie
Saarbrücken 2014
Andreas Blechschmidt/ KP
Flügel/ Jorinde Reznikoff (Hg.)
Free OZ! Streetart zwischen
Revolte, Repression und
Kommerz
Berlin 2014
Richard SEEN Mirando
They call me the Godfather
of Graffiti
Chapter One 1973–1981
New York 2014
G+J
art spezial Street Art
Hamburg 2014
Christian Omodeo
C215: Un maître du pochoir
Grenoble 2014
Graffiti Art Magazine (Hg.)
Le Guide de l'Art Contemporain
Urbain 2014
Paris 2014
Théophile Pillault/ Collectif
JonOne. The Chronicles
Paris 2014
Olaf Habedank
#streetart #berlin. Ein
Streifzug durch die
Streetartszene in Berlin
Norderstedt 2014
Rero
Erreur dans le titre
Paris 2014
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Anne Scherer
Street Art Cologne
Köln 2014
Garry Hunter
Urban Art: The World as a
Canvas
London 2013
Anne Vieth
Addicted to walls.
Zeitgenössische Wandarbeiten
im Ausstellungsraum
München 2014
Kai Jakob
Street Art Berlin. Version
6.0
Berlin 2013
Heike Derwanz
Street Art-Karrieren. Neue
Wege in den Kunst- und
Designmarkt
Studien zur visuellen Kultur
20
Bielefeld 2013
Augustine Kofie
Select Exhibition Works:
2001–2012
San Francisco 2013
Hasan Gögremis
Berlin Graffiti. Colorz.
Reloaded
Berlin 2013
Nils Müller
Vandals
Mainaschaff 2013
Graffiti Art Magazine (Hg.)
Le Guide de l'Art
Contemporain Urbain 2013
Paris 2013
Timo Schaal
Streetart in Germany
München 2013
Meinrad Maria Grewenig
(Hg.)
UrbanArt Biennale
Völklingen 2013
Rafael Schacter
The World Atlas of Street Art
and Graffiti
New Haven 2013
Mia Grondahl
Revolution Graffiti. Street Art
of the New Egypt
Kairo 2013
Anja Schneck
Street Art und ihre
Verwertung durch die
Werbeindustrie
München 2013
Scott Hocking
Bad Graffiti
London 2013
Thomas Canto
Gravité B
Paris 2012
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Reinhild Freitag (Hg.)
Street Art München. Stencils,
Graffiti, Sticker
München 2012
Johannes Stahl
Street Art
Potsdam 2012
Ilaria Hoppe
Urban Art oder: Was hat
Urbanität mit Kunst zu tun?
in: Escape the Golden Cage,
International Exhibition of
Urban Art, S. 2–4
Gols 2012
Ket zwischen Vincent Hunink
und Yassine Mekhnache
Street Art. The Best Urban Art
from Around the World
London 2011
Patrick Le Fur zwischen Atlas
und Achille
Jef Aérosol. Risque de rêves
Grenoble 2012
Magda Danysz/ Mary-Noëlle
Dana
From Style Writing to Art.
A Street Art Anthology
Rom 2011
Mark Jenkins
The Urban Theater
Berlin 2012
Meinrad Maria Grewenig (Hg.)
UrbanArt – Graffiti 21
Heidelberg 2011
Patrick Jungfleisch
Crossroad. Von der Straße ins
Museum
Saarbrücken 2012
Vincent Hunink
Glücklich ist dieser Ort! 1000
Graffiti aus Pompeji
Stuttgart 2011
L'Atlas/ Paul Ardenne
Atlas 2002–2012
Paris 2012
Yassine Mekhnache
Lyfe
Paris 2011
Achille Bonito Oliva (Hg.)
Invaderoma: Invasion Guide
04
Rom 2012
Style needs no color
Schwarz auf Weiß Vol. II
Berlin 2011
Ollystudio (Hg.)
Schablonen Republik
München 2012
Pascal Zoghbi/ Don Karl
Arabic Graffiti
Berlin 2011
Julia Reinecke
Street-Art: Eine Subkultur
zwischen Kunst und Kommerz
Bielefeld 2012
Jens Besser
Muralismo Morte – The
Rebirth of Muralism in
Contemporary Urban Art
Berlin 2010
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D.B. Burkeman/ Monika
LoCascio
Stickers. From Punk Rock to
Contemporary Art
New York u.a. 2010
Ethel Seno (Hg.)
Trespass. Die Geschichte der
urbanen Kunst
Köln 2010
Luke Dickens
Pictures on Walls: postgraffiti, screenprinting and the
city, in: City: Analysis of urban
trends, culture, theory, policy,
action 1 & 2, S. 63–81
London 2010
Sten & Lex
Sten & Lex
Rom 2010
Christian Hundertmark
The Art of Rebellion 3. The
book about street art
Aschaffenburg 2010
Swoon
Swoon
New York 2010
Kai Jakob
Street art. New York Berlin
Berlin 2010
Nick Walker
A Sequence of Events
Rom 2010
Robert Klanten/ Matthias
Huebner (Hg.)
Urban Interventions. Personal
Projects in Public Places
Berlin 2010
Martin Walkner/ Glenn
O'Brien/ Dieter Buchhart u.a.
Street and Studio. From
Basquiat to Séripop
Wien 2010
Patrick Le Fur
Speedy Graphito: Home Street
Home
Grenoble 2010
Claudia Willms
Sprayer im White Cube.
Streetart zwischen
Alltagskultur und
kommerzieller
Kunst
Marburg 2010
Patrick Nguyen/ Stuart
Mackenzie
Beyond the Street. The 100
Leading Figures in Urban Art
Berlin 2010
Shepard Fairey
Supply and Demand. 20th
Anniversary Edition
Berkeley 2009
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Ilaria Hoppe
Die junge Stadt. Überlegungen
zum Verhältnis von
Architektur und Urban Art, in:
Katrin Klitzke/ Christian
Schmidt (Hg.): Street Art.
Legenden zur Straße
Berlin 2009
Nicholas Ganz/ Tristan Manco
Graffiti world. Street art from
five continents
London 2007
Matthias Müller/ Andreas
Ulrich
Stickers 2
Dresden 2009
Elliot O'Donnell
Inform: New Zealand Graffiti
Artists Discuss Their Work
Auckland 2007
Gregory J. Snyder
Graffiti lives. Beyond the Tag
in New York's Urban
Underground
New York 2009
Bettina Springer
Artful Transformations. Kunst
als Medium urbaner
Aufwertung
Berlin 2007
Margo Thompson
American Graffiti
New York 2009
Christian Hundertmark
The Art of Rebellion 2. World
of Urban Art Activism
Berkely 2006
Heiko Zahlmann
Von der Wand in den Raum in
den Himmel
Hamburg 2009
Daniela Krause/ Christian
Heinicke
Street Art. Die Stadt als
Spielplatz
Berlin 2006
Ric Blackshaw/ Liz Farrelly
The Street Art Book. 60
artists in their own words
New York 2008
Louis Bou
Street Art. The Spray
Files
Barcelona 2005
Cedar Lewisohn
Street Art: The Graffiti
Revolution
London 2008
Cope2
True Legend
Paris 2005
Sven Zimmermann
Berlin Street Art 2
München 2008
Sven Zimmermann
Berlin Street Art
München 2005
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Kirsten Anderson/ Robert
Williams
Pop surrealism. The rise of
underground art
San Francisco 2004
Nicolas R. Fyfe
Images of the street.
Planning, identity and
control in public space
New York 1998
Florian Matzner
Public Art. Kunst im
öffentlichen Raum
Ostfildern 2004
Georg Melching
Vom Graffiti zur Malerei
Moers 1994
Meinrad Maria Grewenig (Hg.)
GameArt
Ostfildern 2003
Bernhard van Treeck
Writer-Lexikon
Moers 1994
Christian Hundertmark
The Art of Rebellion.
World of Street Art
Aschaffenburg 2003
Henry Chalfant und James
Prigoff
Spraycan Art
London 1987
Regina Bittner
Die Stadt als Event. Zur
Konstruktion urbaner
Erlebnisräume
Frankfurt am Main u.a.
2002
Margarete Baur-Heinhold
Bemalte Fassaden.
Geschichte, Vorbild, Technik,
Erneuerung
München 1978
Bernhard van Treeck
Das große Graffiti-Lexikon
Berlin 2001
Eva Cockcroft/ John Weber/
Jim Cockcroft
Toward people´s art. The
contemporary mural
movement
New York 1977
Futura
Futura
London 2000
Bob Edelson
New American street art.
Beyond graffiti
New York 1999
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Links
www.bpb.de/
www.farbsucht.de
www.globalstreetart.com
www.graffitiartmagazine.com
www.i-love-urbanart.com
www.juxtapoz.com
www.urbanartcore.de
www.urbanshit.de
www.stencilrevolution.com
www.streetsy.com
Weiterführende Links für Kinder und Jugendliche
www.helles-koepfchen.de
www.geo.de/GEOlino/
www.kindernetz.de/infonetz
www.kiwithek.kidsweb.at
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Redaktion: Peter Backes, Jeanette Dittmar, Frank Krämer | Besucherdienst Tel. 06898/9100100, Fax 06898/9100111
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Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
Filme
5 Minutes: Jenseits von Photoshop
und Werbelügen:
Unterwegs mit dem urbanen
Guerrillero Vermibus
produziert von Vermibus
in Zusammenarbeit mit
ilovegraffiti.de und ARTE Creative
2014
Street Art: Die vergängliche
Rebellion
Regisseure Anna Bürger und
Benjamin Cantu
produziert von Boekamp &
Kriegsheim GmbH
2009
Obey The Giant: The Shepard
Fairey Story
Regisseur Julian Marshall
produziert von Julian Marshall
Cinema
2013
History of Breakdance
Regie und Produktion
Christian Breitschmid u.a.
2005
EastCross Project - Berlin spricht
Wände
Regie und Produktion Markus
Muthig
2012
The Graffiti Artist
Regie und Produktion
Jimmy Bolton
2004
Exit Through the Gift Shop
Regisseur Banksy
Produziert von Jaimie D’Cruz
2010
Cope2 – Kings Destroy
Regisseur Philip Thorne
produziert von Tommy
Marron
1998
Angeschmiert? Graffiti in
Deutschland
Regisseure Heiner Brink und
Thomas Welker
produziert von ZDFneo
2010
Wild Style
Regisseur Tony Silver
Produziert von Tony
Silver, Henry Chalfant
1983
Getting Up – A Graffiti
Documentary
produziert von David Guida
2010
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig
12. Die Ausstellung
C215 | * 1973 Bondy | Bonnot | 2014 | Höhe 120 cm | Sprühlack auf Metall
© Weltkulturerbe Völklinger Hütte
siehe Katalog Seite 72
Heiko Zahlmann | * 1973 Hamburg | Ohne Titel | 2015 | siehe Katalog Seite 194
Augustine Kofie | * 1973 Los Angeles | Machine Shop Shape Shift | 2014 | siehe Katalog Seite 118
Thomas Canto | * 1979 Vénissieux | Suspended Horizon | 2014 | siehe Katalog Seite 74
© Weltkulturerbe Völklinger Hütte
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Case | * 1979 Schmalkalden | In The Pillory | 2014 | siehe Katalog Seite 78
Cope2 | Fernando Carlo, Jr. | * 1968 New York City | The Truth is here | 2015 | siehe Katalog Seite 84
© Weltkulturerbe Völklinger Hütte
YZ | * 1975 Châteauroux | Lost in the city London – Shoreditch IV | 2014 | Tusche und Papier auf Holz
siehe Katalog Seite 190
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Impressum
Herausgegeben von
Meinrad Maria Grewenig
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Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
© Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
66302 Völklingen
Tel +49 (0) 6898 / 9 100 100
Fax +49 (0) 6898 / 9 100 111
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www.voelklinger-huette.org
Konzept und Redaktion
Peter Backes, Jeanette Dittmar, Frank Krämer
Recherche
Elisabetta Cau, Isabelle Kuntz
Aufsätze und Texte
Meinrad Maria Grewenig: UrbanArt – Kunst des 21. Jahrhunderts
Don Karl: Zwischen Ästhetik, Symbolik und Politik
Frank Krämer: Der Hype um die Straße
Robert Kaltenhäuser
Stand
Mai 2015
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