„Let`s get ready to Rumble“ beim LCR

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„Let`s get ready to Rumble“ beim LCR
„Let’s get ready to Rumble“ beim LCR
- Massenschlägerei auf die freundliche Art Am 08.02.2012 war es soweit. Die lang angestauten Aggressionen gegenüber den
Trainern der TG Zwahlen / Höse brachen aus und es kam zu einer „Wahren“
Schlacht im Ring. Aber lieber ganz von vorne erzählen.
19:00 Uhr des oben genannten Datums ging es los. Die Sportler und Trainer der TG
Zwahlen / Höse durften, zum teilweise ersten Mal, die Luft eines Boxtrainings
schnuppern. Der Trainer Daniel Höse organisierte bei der Box Akademie Schuster
ein Probetraining in Sachen „Boxen“. Ziel war es die Sportler auf die kommende
Leichtathletik Saison mit „Biss“ und „Durchschlagskraft“ auszurüsten.
Nach einer kurzen Erwärmung im Gym mit einem mehr oder weniger lockeren
Fußballspiel, wurden wir in die Grundlagen des Boxens durch den Trainer Normen
Schuster eingewiesen. Die ersten Übungen waren trocken und es ging einzig darum
die richtige Schrittstellung mit gleichzeitigem Schattenboxen in Einklang zu bringen.
Bei einigen sah diese Sache von Anfang an recht gut aus und mit diesem Eindruck
durften wir uns endlich die Boxhandschuhe überstreifen. Stolz wie „Bolle“ kamen wir
paarweise zusammen, wobei ein Sportler die Tatzen (Schlagpolster) und der andere
Sportler die Boxhandschuhe anziehen durfte. Nach anfänglicher Skepsis über die
Schlagkraft eines jeden einzelnen tasteten wir uns langsam an die Technik ran.
Dabei unterstützte uns Normen mit seinem ganzen Wissen was er als Berufsboxer
sammelte, von Anfang an.
Normen seines Zeichens ehemaliger Profi in Deutschland. Er war
Olympiateilnehmer, belegte den 5.Platz an der WM, den 3.Platz an der EM und war
mehrfacher Deutscher Meister.
Sein Werdegang beendete leider eine schwerwiegende Verletzung.
Nun zurück zu uns. Wie gesagt nach anfänglichem Zögern mit der Schlaghärte
gegenüber seinem„still“-stehenden Partner steigerte sich jeder einzelne von Schlag
zu Schlag. Daniels Partner hieß Christoph Zwahlen. Wahrlich war es nicht immer
einfach für Christoph die Schläge von Daniel ohne „Murren“ wegzustecken. Aber
auch die anderen Sportler waren langsam mit 105% Einsatz dabei. Besonders
angetan war Normen von unseren zwei Mädels Martina Aeschlimann und Stephanie
Tsao. Die beiden schenkten sich keinen Zentimeter Freiraum und versuchten den
Partner mit den Tatzen immer aus den „Socken“ zu schießen. Auch unsere jüngsten
Sportler waren dabei. Eine außerordentliche gute „Rocky“ Figur machte auch unser
Luke. Wie man sieht gibt es auch Boxen in Down Under (Luke kommt ursprünglich
aus Australien).
Nach 30 Minuten, unzähligen Schlag- und Ausweichübungen, kamen wir zum
konditionellen Teil im Boxen. Paarweise boxten wir im Wechsel eines 5 Sekunden
Taktes mit hoher Frequenz an den Boxsack wobei der ruhende Gegner den
Sandsack noch fixieren musste. Nach 10x5 Sekunden pro Partner ging es auf
2x10Sekunden, 1x15 Sekunden und nochmals 1x10Sekunden. Diese kurze Zeit
brachte uns alle an den Rand der Erschöpfung und des „Schmerzes“. Jetzt werden
wir nie wieder sagen „Warum nimmt denn der Klitschko nicht die Fäuste hoch in der
10 Runde“. Wir haben noch nicht einmal annährend eine Rundenzeit (3 Minuten)
gepowert und waren völlig fertig.
Nach einer kurzen Trinkpause kamen wir langsam wieder zu Kräften und die ersten
verbalen Angriffe wurden gestartet. „Dich mach ich fertig“. „Zieh dir lieber ne Jacke
an, du wirst lange liegen“. Dies waren nur kleine Scharmützel unter den Teilnehmern.
Na gut. Jetzt unterbrach Daniel das Training und lud zu einem richtigen Boxkampf im
Ring ein. Auf einmal wurde es ruhig in der Runde. Päde war dies recht egal und
fasste den Mut sich mit Daniel zu messen. Gedanklich war es bei den anderen
vermutlich so. „David gegen Goliath“ oder „Der arme Päde“. Aber Daniel sollte sich
umschauen. Beide Sportler legten ihre Boxbekleidung an. Mundschutz und
Kopfschutz wurden als Sicherheit gerne angenommen. So trafen sich beide im Ring
wieder. Damit es keine Tiefschläge oder sonstige Unfairness gibt, kam Normen als
Ringrichter hinein. Es war soweit. Wie zwei Urgewalten, gar wie zwei Stiere gingen
sie aufeinander los. Gut ganz so wild war es dann doch nicht. Nach ein paar
Sekunden des „Beschnupperns“ wurden auch die ersten Schläge Richtung Gegner
ausgeteilt. Päde, der vermutlich als Opfer gehandelt wurde, wehrte sich mit
Leibeskräften. So gelang es ihm auch Daniel innerhalb einer Minute an die
Konditionsgrenze zu bringen. Er schob ihn schon recht durch den Ring. Eine kleine
Unaufmerksamkeit, geschuldet der Kondition, reichte ihm um Daniel eine krachende
Rechte an den Kopf zu feuern. Daniel zog es danach vor lieber ein paar Schritte
zurück zu gehen und sich „neu“ zu sammeln. Dies gelang ihm auch recht gut, da er
danach auch gute Treffer erzielen konnte. Dieser Kampf wurde von beiden Sportlern
nach 2 Minuten „im gegenseitigen Einvernehmen“ beendet. Normen sah den Kampf
als ausgeglichen und gab in als unentschieden. Nach verlassen des Ringes wollten
nun auch die anderen „richtig“ boxen. Als nächste Paarung kamen unsere zwei
Mädels. Martina und Stephi schenkten sich nach dem Gong der ersten Runde nichts.
Zwei Wirbelstürme prallten aufeinander um den Gegner, vor Ihren Fäusten, zu
zerstören. Für die Herren sah es sehr unterhaltsam aus (von Außen). In den
Gesichtern der Männer war aber deutlich zu sehen „Zum Glück stehe ich nicht im
Ring“. Auch dieser Kampf wurde nach zwei Minuten beendet und für unentschieden
erklärt. Zum Schluss durften auch die Jüngsten zum Schlagabtausch. Nachdem
Daniel beiden gesagt hat dass diese bitte nicht in das Gesicht des Gegners hauen
sollen, ging es auch hier los. Munter schlugen beide auf den anderen ein. Frei nach
dem Motto „Unispital hat Betten frei“. Aber auch hier war nach 2 Minuten wieder
Schluss. Wie kann es anders sein, auch dieser Kampf wurde unentschieden
gegeben.
Nachdem alle Boxer ihr Adrenalin wieder abgebaut haben, hieß es zum Schluss
„Krafttraining eines Boxers“. Ganz nach dem Vorbild von Rocky und Co prügelten wir
mit einem 5kg Hammer auf einen Reifen, machten Liegestütze auf einen Medizinball
oder ließen diesen sogar uns auf den Bauch fallen. Nach gut 2 Stunden hartem
Training haben wir es geschafft und konnten erfolgreich auf unser erstes Boxtraining
zurück schauen. Schnell wurden die ersten Rufe laut. „Noch mal“. Mal sehen ob die
Trainer es noch einmal einbauen können.
Zum Schluss bleibt uns nichts weiter zu sagen als Danke an Normen für den tollen
Trainingsabend. Wir danken auch der Box Akademie Schuster.
Wen jetzt das Interesse gepackt hat und es auch selbst ausprobieren will, der Wende
sich vertrauensvoll an Trainer Daniel Höse. Mit einem kleinen Unkostenbeitrag für die
Box Akademie Schuster kann jeder einmal in die Fußstapfen von Rocky und
Klitschko treten. Selbstverständlich kann man auch Gruppentraining oder
Firmenevents veranstalten. Die Box Akademie Schuster findet ihr im ehemaligem
AMAG Areal in der Überlandstrasse. Oder auf http://www.schusterboxakademie.ch.
Daniel Hoese