Motion - Munich Airport
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Motion - Munich Airport
/Motion Die Zeitung des Flughafens München April 2016 Nach oben ist noch Luft! Auch ein 5-Sterne-Flughafen wie München muss permanent an sich arbeiten. Ideenmanagerin Renate Liebl setzt dabei gezielt auch auf Anregungen von Passagieren und Besuchern. Seite 2 Immer weiter runter Wie die neuesten Flugzeuge Lärm und Spritverbrauch deutlich senken. Seite 5 Immer weiter rauf Denver ist die hippe Metropole des höchstgelegenen Bundesstaates der USA. Seite 10 2 Unternehmen Flughafen Editorial Mitdenken lohnt sich! Über die digitale Plattform »InnovationPilot« können künftig nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Partner und Kunden den Flughafen noch besser machen – und Prämien einheimsen. von Christoph Henn Liebe Leserinnen, liebe Leser, was Auszeichnungen betriff t, ist der Flughafen München ziemlich erfolgsverwöhnt: Als einziger Airport in Europa trägt er seit 2015 den Titel 5-Star-Airport, im Februar 2016 stieg er im Ranking des Nachrichtenmagazins Focus zum Top-Arbeitgeber auf und im März 2016 wurde München vom Londoner Skytrax-Institut zum neunten Mal als bester Airport Europas ausgezeichnet. Solche Spitzenbewertungen sind natürlich keine Selbstläufer. Dahinter steckt die harte Arbeit von 32.000 Mitarbeitern, deren langjährige Erfahrung und kreative Ideen. Ihr Anspruch ist es, dass der Flughafen München auch in Zukunft die Nase vorn hat. Auf der Suche nach innovativen Ansätzen baut das Ideenmanagement am Flughafen daher gezielt auf die Rückmeldungen von Passagieren und Besuchern (siehe Artikel rechts). Digitale Technologie spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Im vorliegenden Heft beschäftigen wir uns daher schwerpunktmäßig mit dem Thema Digitalisierung und den damit verbundenen Möglichkeiten für den Münchner Flughafen und seine Kunden. Auch für uns als Flughafenzeitung eröff nen sich dadurch neue Chancen: Wir tüfteln gerade an einer digitalen Ergänzung unserer gedruckten Zeitung, die in Form einer Nachrichtenwebsite Ende des Jahres online gehen wird. Darüber hinaus entwickeln wir auch unser Print-Medium weiter und stellen Ihnen im Mai eine leicht veränderte Motion vor. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre! Christoph Obermeier, Redaktionsleiter Impressum Herausgeber: Flughafen München GmbH, Unternehmenskommunikation, Postfach 231755, 85326 München | Produktion: Corporate Media | Leitung: Petra Röthlein | Redaktionsleitung: Christoph Obermeier | Telefon: 089/975-41201 | E-Mail: [email protected] | Redaktion: Andrea Oberpriller, Simone Beckett, Katharina Kistler, Barbara Welz | Layout: Publicis Pixelpark, München | Anzeigen: 089/975-41161, bettina.schaller@ munich-airport.de | Ständige Autoren: Christoph Henn, Martina Koch, Tobias List | Fotos: Aesthetika (1,2,8,9,11,12,13,16,20), Alex Tino Friedel (3,5,7,18), Kathrin Harms (19), MATTHEW STAVER/laif (10) | Druck: Universal Medien GmbH, München | Auflage: 210.000 | Erscheinungsweise: monatlich Wie können wir uns verbessern? Diese Frage richten viele Unternehmen über ein innerbetriebliches Vorschlagswesen vor allem an ihre Mitarbeiter. Mit der neuen Ideenplattform InnovationPilot geht der Flughafen München nun als erster deutscher Airport mehrere Schritte weiter. In den Räumen der Abteilung Innovationsmanagement ist die Spannung in diesen Tagen fast greifbar. Die Mitarbeiter fiebern dem für April geplanten Start des »InnovationPilot« entgegen. In Renate Liebls Büro zeugt ein komplexes, an ein großes Whiteboard gezeichnetes Baumdiagramm von der monatelangen Tüftelei, die in die neue digitale Plattform eingeflossen ist. »Mit dem InnovationPilot weiten wir unsere Suche nach Ideen und Verbesserungsvorschlägen deutlich aus«, sagt Liebl. Die Plattform wird zum einen Anlaufstelle für das klassische betriebliche Vorschlagswesen sein. Hier können Mitarbeiter ohne thematische Beschränkung anregen, wie sich am Flughafen die Effizienz steigern oder Ressourcen schonen lassen. Ein besonders heller Geistesblitz der jüngeren Vergangenheit führte zu neuartigen Luftversorgungsschläuchen für parkende Flugzeuge: Die Innovation reduziert CO2 und spart Investitions- und Wartungskosten in Millionenhöhe. Darüber hinaus ist die Plattform aber auch für zielgerichtete Innovationskampagnen konzipiert. Mit ihnen suchen Liebl und ihre Kollegen Ideen zu konkreten Fragestellungen – von der Gestaltung des Sommerevents im Forum des München Airport Centers über Maßnahmen für mehr Passagierkomfort bis zu neuen Produkten. »Dabei verfolgen wir einen kooperativen Ansatz«, sagt Liebl. Das bedeutet: Jeder Beitrag ist für alle Teilnehmer sichtbar. Wie bei Facebook lassen sich Vorschläge liken, kommentieren und so gemeinsam weiterentwickeln. Sach- und Erlebnisprämien für Ideen In der Anfangsphase richten sich die Kampagnen an Flughafenmitarbeiter. Ab der zweiten Jahreshälfte können auch externe Partner und Kunden wie Fluggesellschaften, Universitäten oder Passagiere Ideen beisteuern und im Idealfall deren Umsetzung begleiten. »Crowdsourced Innovation« heißt diese Vorgehensweise, bei der man die Klugheit und Kreativität möglichst vieler Menschen anzapft. Als führend für die technologische Umsetzung dieser Vorgehensweise gilt das Münchner Start-up innosabi. Es hat nicht nur das System InnovationPilot für den Münchner Flughafen entwickelt, sondern zählt auch Firmen wie die Postbank oder Ford zu seinen Kunden. Neben seiner Off enheit für verschiedene Teilnehmergruppen bilden Belohnungen ein wichtiges Element des InnovationPilot: Für die regelmäßige Teilnahme und herausragende Ideen winken Mitarbeitern, Partnern und Kunden Sach- und Erlebnisprämien – und natürlich die Aussicht, dass Europas erster 5-Star-Airport seine hohe Qualität hält und weiter steigert. Renate Liebl vom Ideenmanagement des Flughafens. April 2016 Unternehmen Flughafen Airport-Bummel auf der Couch 3 Zwischenlandung Das Zukunftsthema virtuelle Realität gehört zur Gegenwart des Flughafens München. Ab sofort kann man am PC durch den Airport spazieren – dank innovativer 360-Grad-Technik. von Christoph Henn Flughafen-Mitarbeiter Necmi Sahin erfasste mit dem NaVis-Gerät nahezu jeden Winkel des Flughafens. Über Monate waren Mitarbeiter mit einem Hightech-Kamerawagen in den öffentlichen und nicht-öffentlichen Bereichen des Flughafens unterwegs. Dabei erfassten und digitalisierten sie fast 200.000 Quadratmeter im München Airport Center (MAC) und in den beiden Terminals. Das Ergebnis dieser Mühen ist ab sofort im Internet zu bestaunen: Auf der Webseite des Flughafens können Interessierte am PC, Tablet-Computer oder Smartphone durch die Innenbereiche des Airports und durch das MAC bummeln. Mit gedrückter Maustaste dreht man sich dabei um die eigene Achse, nach oben oder nach unten. Per Doppelklick wählen Besucher aus, in welche Richtung sie virtuell spazieren möchten. Die Anwendung ist faszinierend, bietet jedoch auch viel praktischen Nutzen. Zwei Bei- spiele: Wer noch nie von oder nach München geflogen ist, kann sich damit schon vor der Reise Orientierung verschaffen. Und Handwerker können schon vom PC aus einschätzen, welche Art Leiter sie am späteren Einsatzort brauchen. Die Technologie stammt von der Münchner NavVis GmbH. Das Start-up-Unternehmen ist aus einem Projekt an der Technischen Universität München hervorgegangen, mit der das Innovationsmanagement des Flughafens regelmäßig zusammenarbeitet. Der virtuelle Airport-Rundgang ist bereits nutzbar, befindet sich aber noch in der Testphase. Der offizielle Startschuss fällt zur Eröffnung des Satellitenterminals Ende April. Hier geht‘s zur Testversion des virtuellen Spaziergangs: http://airport-navigation.munich-airport.de Jugend forscht 2016: Nachwuchsforscherin bringt selbst IT-Profis zum Staunen »Neues kommt von Neugier«, so das Motto des diesjährigen Wettbewerbs »Jugend forscht«. Jörg Westermair, Leiter des IT-Bereichs »Operations und Services« am Flughafen, probierte in diesem Sinne ein futuristisch anmutendes »Neurofeedback-Gerät zur Konzentrationssteigerung« aus. Kreiert hat es Nachwuchsforscherin Stefanie A. vom Städtischen St.-Anna-Gymnasium München. Ziel ihres Projekts: Gehirnströme beeinflussen, um die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Das Gerät könnte nach Ansicht der Schülerin eine Alternative für ADHS-Patienten bieten und Therapien ergänzen. Im Rahmen der Veranstaltung am Flughafen München wurden 84 Arbeiten aus verschiedenen Fachgebieten von 30 Juroren begutachtet und prämiert. Proband und »Jugend forscht«-Juror Jörg Westermair zeigte sich beeindruckt: »Der Versuch hat im zweiten Anlauf tatsächlich funktioniert.« Liebe Leserin, lieber Leser, »Was soll jetzt noch kommen?«, fragten die Frauen unterwegs zum Grab Jesu. Ostern 2016 wird gefragt: »Schaffen wir das?«. Die einen antworten »Nein«. »Wir schaffen das!«, sagen andere. Ich bewundere Menschen, die scheinbar Gegebenes nicht als unverrückbar hinnehmen, die dem scheinbar Unabänderlichen auch mal frech ins Auge schauen, die Verbindendes suchen statt Trennendes – Menschen, die nicht aufgeben, auf Überraschungen zu hoffen. Menschen, die immer wieder neu Brücken bauen, wider allem Augenschein. Als die Frauen damals an ihr Ziel kamen, war das Grab geöffnet. Jesus lag nicht mehr dort. Bald ahnten sie: Dieses Grab ist nicht das endgültige Ende, sondern ein Durchgang, eine Brücke, über die wir von der einen Seite des Lebens zu einer anderen kommen. So denken wir an diese Brücke und bitten: »Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen, gib mir den Mut zum ersten Schritt. Lass mich auf deine Brücken trauen, und wenn ich gehe, geh du mit. Ich möchte gerne Brücken bauen, wo alle tiefe Gräben sehn. Ich möchte hinter Zäune schauen und über hohe Mauern gehn. Ich möchte gern dort Hände reichen, wo jemand harte Fäuste ballt.« Dass Sie all die Überraschungen, die das Leben birgt, erfahren können, wünscht Ihnen Stefan Fratzscher, Evangelischer Flughafenseelsorger Christophorus Kapelle im München Airport Center 24 Std. offen; Mo.-Fr. 11:55 Uhr ökumenisches Mittagsgebet; Sa. 18 Uhr kath. Vorabendmesse; So. und Feiertage Gottesdienst: kath. 10 Uhr, evang. 11 Uhr / Kirchl. Dienste Mo-Fr. 8-16 Uhr und nach Vereinbarung / Raum für Gebet und Stille im Terminal 2 (Ebene H, nicht- öffentlicher Bereich) 4 Region Winter ade: Der Flughafen begrüßt seine gefiederten »Fluggäste« von Björn Potulski Steinschmätzer Auf seinem Langstreckenzug legt er bei uns im Herbst Rast ein. Insbesondere eine Population aus Alaska fliegt lange Distanzen von ihrem amerikanischen Sommerdomizil über Nordrussland bis nach Kenia – mit Stopp bei uns. Insgesamt bringt der kleine Vogel 15.000 Kilometer hinter sich. Kiebitz Er ist von Mitte Februar bis Juli bei uns und zieht anschließend an die Mittelmeerküsten Libyens, Tunesiens, Algeriens und Marokkos (inklusive Atlantikküste). Kornweihe Der Greifvogel ist bei uns als Überwinterungsgast. Er zieht unter anderem von Skandinavien aus zu uns. Feldlerche Sie ist bei uns von Ende Februar bis Juni und zieht anschließend nach Vorderasien und an den Nordrand der Sahara. Großer Brachvogel Er brütet auf den Flughafenwiesen von Anfang März bis Anfang Juni. Dann zieht er an die Atlantikküsten der Iberischen Halbinsel, nach Marokko und Mauretanien weiter. Einige Vögel überwintern auch in Sizilien. Was haben der Airbus A380, die Boeing 787, der Wachtelkönig und der Große Brachvogel gemeinsam? Richtig: Sie fliegen weite Strecken und finden am Flughafen München optimale Bedingungen vor. Der Airport tut eine Menge für das Wohlergehen seiner Reisenden – und dazu zählen natürlich auch die gefiederten »Fluggäste«. Jetzt, im Frühling, treffen sie wieder in Scharen ein. Wachtelkönig Er lebt bei uns von April bis August. Anschließend zieht er ins südöstliche Afrika und überwintert unter anderem in Südafrika, Mosambik, Botswana, Zimbabwe, Sambia und Tansania. ter Schutz zu stellen: 4.525 Hektar umfasst das Vogelschutzgebiet »Nördliches Erdinger Moos« derzeit. Dabei entfallen ganze 658 Hektar auf die Flughafenwiesen innerhalb des Zauns. Dieser schützt nicht nur den Flugbetrieb von Airbus, Boeing und Co. sondern bietet auch den VöWer am Flughafen München startet oder geln einen sicheren Rückzugsraum. Beim landet, erlebt »Bayerns Tor zur Welt« als Bau einer dritten Start- und Landebahn gastlichen Ort. So sehen es nicht nur Milli- würden zusätzliche Ausgleichsflächen onen Passagiere aus aller Welt, die unseren zum Vogelparadies umgestaltet – ein AreAirport schon mehrfach zum besten Euro- al, größer als der Englische Garten. pas gewählt haben. Auch besonders seltene Vögel, die ihre Nester auf dem Boden Zugvögel steuern Jahr für Jahr gezielt den bauen, profitieren ganz besonders von Flughafen München an. Gerade innerhalb dem geschützten Refugium. Es hält ihdes Sicherheitszauns finden zahlreiche nen nicht nur Raubtiere und Spaziergänbedrohte Vogelarten optimale Bedingun- ger vom Leib, sondern auch die intensive gen zum Brüten, Überwintern und Rasten. Landwirtschaft, die das Umland des FlugDa ist es nur konsequent, die Vögel hafens prägt. Besonders gut vermehrt auf dem Airportgelände auch offiziell un- sich etwa der vom Aussterben bedrohte Große Brachvogel: 76 Brutpaare haben im Sommer 2015 ihre Küken auf dem Flughafengelände aufgezogen. Damit beherbergt der Flughafen München den größten Brachvogelbestand in ganz Bayern. Weitere Highlights der Vogelwelt am Münchner Airport sind der stark gefährdete Wachtelkönig, der den Winter im südlichen Afrika verbringt, und der Kiebitz, den Vogelliebhaber am prachtvollen Federkleid und an seiner auffälligen Haube erkennen – ganze 191 Brutpaare wurden vergangenen Sommer gezählt. Zum aktiven Schutz der Vögel trägt das ausgeklügelte Biotopmanagement des Flughafens bei. Dabei wird auf die Bedürfnisse der sogenannten Bodenbrüter besonders Rücksicht genommen: Die ausgedehnten Wiesen zwischen den Start- und Landebahnen werden erst gemäht, nachdem auch der letzte Jungvogel ausgeflogen ist ... April 2016 Region Leiseflieger im Landeanflug Die neue Generation von Passagierflugzeugen ist nur noch halb so laut und produziert deutlich weniger CO2. 5 kurz & knapp S-Bahn-Verkehr zeitweise beeinträchtigt von Tobias List Lärmteppich ohne Getriebefan: [2] Lärmteppich mit Getriebefan: [1] Die neueste Flugzeuggeneration von Airbus ist nur noch halb so laut. Triebwerkshersteller MTU Aero Engines hat errechnet, dass Flugzeuge mit Getriebefan beim Start am Flughafen München sogar um mehr als 70 Prozent leiser sind. [ 1 ] »Getriebefan« Ein Technologiesprung ist den Triebwerksherstellern MTU und Pratt & Whitney mit dem »Getriebefan« gelungen: Bei diesem Triebwerkstyp können die Einzelkomponenten Schaufelblatt-Rad (Fan), Verdichter und Turbine in ihren jeweils optimalen Drehzahlbereichen arbeiten. Laut MTU reduziert sich mit dem Getriebefan beim Start die Lärmkontur um 72 Prozent (siehe Grafik). Übrigens: Der Flughafen München nimmt durch lärmdifferenzierte Landegebühren gezielt Einfluss auf das eingesetzte Fluggerät. Die lärmabhängigen Start- und Landeentgelte können für einen lauten Flugzeugtyp bis zu achtmal teurer sein als für einen leisen. [3] Wegen umfangreicher Bauarbeiten ist in den kommenden Monaten mehrmals mit Beeinträchtigungen des S-Bahn-Verkehrs vom und zum Flughafen zu rechnen. Grund: An der Neufahrner Kurve führt die Bahn Ausbauarbeiten durch. Gleichzeitig wird die Fußgängerröhre an der Haltestelle Besucherpark am Flughafen umfangreich saniert. Die Glasröhre wird für die Arbeiten komplett abgebaut, es wird ein Ersatzsteg errichtet. Beide Maßnahmen erfordern im Laufe des Jahres an rund zehn Terminen Vollsperrungen oder Einschränkungen des Verkehrs auf den beiden Flughafenlinien S1 und S8. Die Störungen werden in möglichst verkehrsarme Zeiten nachts und am Wochenende gelegt. Bei Vollsperrungen wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, S-Bahn-Reisende steigen dann einfach in den Bus um – allerdings sollten längere Fahrzeiten eingerechnet werden. Die S-Bahn informiert über die jeweils aktuellen Baustellen: www.s-bahn-muenchen.de/baustellen [ 2 ] »Sharklets« Auch die Mittelstreckenflugzeuge der Lufthansa vom Typ Airbus A320 fliegen künftig leiser – dank der sogenannten »Sharklets«: Das sind 2,40 Meter hohe Flügelspitzen-Verlängerungen, die nach dem Vorbild der Natur konstruiert wurden. Große Vögel wie der Kranich oder Kondor knicken ihre äußeren Federn nach oben und fliegen somit deutlich energieeffizienter. Am Flugzeug bewirken die Sharklets je nach Streckenlänge bis zu vier Prozent Treibstoffersparnis und einen entsprechend geringeren CO2-Ausstoß. Zudem verbessert sich die Steigleistung des Flugzeugs, wodurch Lärmemissionen beim Start verringert werden. [ 3 ] Die A350-Flotte Der neue Airbus A350 gilt als das modernste und umweltfreundlichste Langstreckenflugzeug: Die ersten zehn Maschinen dieses Typs in der Lufthansa-Flotte werden ab Januar 2017 in München stationiert. Der A350-900 ist der Einstieg in die »zwei-Liter-Klasse«: Er fliegt so sparsam wie kein anderer Flugzeugtyp. Im Schnitt wird das neue Flugzeug nur noch 2,9 Liter Kerosin pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke verbrauchen. Das sind rund 25 Prozent weniger als bei heute eingesetzten Modellen. Modernste Rolls Royce Trent XWB-Triebwerke und ein aerodynamisches Design reduzieren die Geräusch-Emissionen bis weit unter die gegenwärtig vorgeschriebenen Grenzwerte. Umweltexperten stellen ihre Arbeit vor Im Rahmen der bayernweiten Aktion »BayernTourNatur« bietet der Flughafen München auch dieses Jahr wieder einen »grünen Blick« auf die Umweltaspekte des Airports. Die Umweltabteilung des Flughafens lädt am 29. April und am 13. Mai zu exklusiven Busrundfahrten innerhalb des Flughafenzauns ein. Dabei geben die Experten einen Überblick über die umfangreichen Umweltschutzaktivitäten am Airport. Erstmals gibt es zusätzlich zu den Bustouren heuer auch eine Radltour: Am Samstag, 4. Juni, können Interessierte an einer Fahrradtour zu den Ausgleichsflächen des Flughafens im Umland teilnehmen. Der Besucherservice bittet um rechtzeitige Anmeldung: per Telefon unter 089-975 4 13 33 oder per E-Mail an besucherservice@ munich-airport.de. Die Teilnehmerzahl für die Busrundfahrten ist begrenzt. Termine für die Busrundfahrten: ¬ Freitag, 29.04.2016, 13:00 bis 15:30 Uhr ¬ Freitag, 13.05., 14:00 bis 16:30 Uhr Termin für die Fahrrad-Tour: ¬ Samstag, 04.06., 10:00 bis 13:30 Uhr (Ausweichtermin bei schlechtem Wetter am 18.06.) Weitere Infos über die bayernweite Aktion unter www.bayerntour-natur.de 6 Fokus »Sie sind grundverschieden« In einem Brief an eine Zeitungsredaktion verwies ein Leser auf den Flughafen London-Heathrow, der es schaffe, mit ebenfalls nur zwei Bahnen viel mehr Passagiere aufzunehmen als München. Warum dieser Vergleich nicht taugt. Ein Gastbeitrag von Horst Jahnke Stansted Luton Der Flughafen München müsse sich ein Beispiel nehmen »am europäischen Marktführer« London-Heathrow. Der schaff e es, pro Jahr 30 MilliThame onen Passagiere mehr aufzunehmen und komme dabei auch mit zwei Startbahnen aus, so heißt M 40 es in einem Leserbrief, der kürzlich in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist. Mit intelligenten »technisch-planerischen«Watlington Maßnahmen sei es durchaus möglich, ein größeres Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Diese Behauptung ist wenig stichhaltig, denn am Flughafen München wurden bereits alle erdenklichen Möglichkeiten zur Kapazitätssteigerung ausgeschöpft. Die fünf größten Verkehrsflughäfen im Großraum London. Hoddesdon St Albans Chelmsford M1 M 25 M 25 Edmonton Harrow London Mehr Verkehr wäre nur möglich, wenn vergleichbare Rahmenbedingungen gelten würden. Aber die sind bei näherer Betrachtung beider Flughäfen so grundverschieden, dass schnell klar wird, warum sich die Airports nicht miteinander vergleichen lassen. Tatsächlich gibt es handfeste Gründe dafür, warum der Flughafen London-Heathrow (LHR) im vergangenen Jahr ein Verkehrsergebnis von rund 75 Millionen Fluggästen erzielen konnte, während der Flughafen München (MUC) Odiham »nur« 41 Millionen Passagiere zählte. Luftverkehr auf fünf Verkehrsflughäfen aufgeteilt Ganz im Gegensatz zur Situation in München verfügt die britische Metropole neben Heathrow gleich über vier weitere Flughäfen, die den enormen Verkehrsbedarf des Großraums London ab- Passagiere London Airports und Flughafen München im Vergleich (2015, in Millionen) 75 41 40,3 22,5 12,3 4,3 LHR LHR LGW STN London-Heathrow LGW London-Gatwick STN London-Stansted LTN London-Luton LCY London-City MUC München LTN LCY MUC M4 London City Airport London Heathrow Waybridge M3 M 25 5km Ortschaft M 25 M 20 Lokalflughafen Autobahn Straße M 26 Sevenoaks decken. Damit der Luftverkehr effiziLondon-Heathrow ist die führende enter abgewickelt werden kann, gilt europäische Edenbridge LuftverkehrsdrehscheiGodalming in London eine »Arbeitsteilung«: Der be, von der vorwiegend große LangVerkehr wird auf verschiedene Flugstreckenflugzeuge zu interkontinenGatwick Airport häfen aufgeteilt. Schon allein destalen Zielen starten. halb sollte man Heathrow nicht isoliert betrachten, sondern vielmehr die Zehnmal größeres Einzugsgebiet Verkehrsstruktur des Großraums im Allein in »Greater London« leben Auge behalten. Denn neben Heathrow stehen im über 8,3 Millionen Menschen. Zählt man das EinEinzugsgebiet der »Mega-City« noch die Flug- zugsgebiet mit den täglichen Pendlerströmen häfen Luton, Stansted, Gatwick und London City dazu, verzeichnet der Großraum London sogar Airport zur Verfügung. Alle Flughäfen sind vom 18,6 Millionen Einwohner. Dort leben also knapp Stadtzentrum aus bequem über Express-Bahnen sechs Millionen mehr Menschen als im gesamten zu erreichen. Zusätzlich tragen noch eine ganze Freistaat Bayern mit 12,7 Millionen Einwohnern. Reihe weiterer Flugplätze zur Entlastung der gro- Entsprechend groß ist das Verkehrsaufkommen. ßen Verkehrsflughäfen bei. Die multikulturelle Vielfalt der Weltstadt London sorgt zudem für eine hohe Nachfrage nach sogeSchwerpunkt interkontinentale Ziele nannten »ethnischen Verkehren«. Londoner mit Schon die Vereinbarungen zur Aufteilung des Migrationshintergrund nutzen vielfach DirektflüVerkehrs stellen sicher, dass sich der Flughafen ge ab Heathrow, um Freunde und Familie in den London-Heathrow ganz auf den Interkontinen- jeweiligen Heimatländern zu besuchen. Wie nirtalverkehr der britischen Hauptstadt konzent- gendwer sonst in Europa, kann Heathrow seine rieren kann. Traditionell bedient London-Heath- zahlreichen Langstreckenverbindungen allein aus row den Nordatlantikverkehr sowie die Ziele im seinem Einzugsgebiet füllen – ohne auf Zubrinehemaligen »British Commonwealth of Nations« gerverkehr mit kleineren Flugzeugen angewiesen in Indien, Pakistan, der Karibik oder Australien. zu sein, wie das in München der Fall ist. Damit ist April 2016 in Heathrow eine gleichmäßig hohe Auslastung des Flughafens über den ganzen Tag möglich, besonders ausgeprägte Spitzen gibt es nicht. Vorwiegend Langstreckenflugzeuge Die Flughäfen London-Heathrow und München unterscheiden sich vor allem durch einen völlig unterschiedlichen Verkehrsmix: So werden in Heathrow vorwiegend Flugzeuge der Gewichtsklasse H (»heavy«) oder J (»super heavy«) mit besonders großer Reichweite und großem Sitzplatzangebot eingesetzt. Das durchschnittliche Abfluggewicht der Flugzeuge in Heathrow beträgt 159,7 Tonnen, in München sind es 84,4 Tonnen. München: Drehkreuz mit vielen Zubringerflügen Dagegen zeichnet sich das Drehkreuz München durch einen Mix von Flugzeugen unterschiedlicher Gewichtsklassen aus, mit vielen kleineren Flugzeugen im Deutschland- und Europaverkehr und großen Maschinen auf den Langstrecken. Am Flughafen München werden ganz unterschiedliche Verkehre gleichzeitig abgewickelt: Einerseits die Low-Cost- und Punkt-zu-Punkt-Verkehre, andererseits der Drehkreuzverkehr von Lufthansa und der Star Alliance. Die Verkehrsstruktur ist geprägt durch viele kleinere, aber in engen Zeitfenstern eintreffende Zubringerflugzeuge und relativ wenige Langstreckenflugzeuge. Und gerade in dieser Kombination mit einem dichten Europaverkehr mit Flügen zu 169 Destinationen einerseits und attraktiven Langstrecken zu etwa 50 interkontinentalen Zielen andererseits liegt die Stärke des Drehkreuzes München. Betrieb rund um die Uhr Aber auch unterschiedliche Betriebszeiten erklären unterschiedliche Verkehrsergebnisse: M2 Grundsätzlich ist Heathrow täglich 24 Stunden in Betrieb. Während in Heathrow großzügige und kundenfreundliche Nachtflugregelungen gelten, sind in München in der Zeit zwischen Mitternacht und 5 Uhr faktisch keine Flüge zugelassen. Zusätzliche Einschränkungen zu den Tagesrandzeiten von 22 bis 24 Uhr und fünf bis sechs Uhr sind der Grund dafür, dass am Flughafen München weniger Flüge durchgeführt und täglich nur 16 volle Betriebsstunden genutzt werden können. Gravierende Kapazitätsengpässe Die jeweiligen Standortbedingungen und die Luftverkehrsmärkte der »Mega-City« London und der bayerischen Landeshauptstadt unterscheiden sich also grundlegend. Nur eines ist beiden Flughäfen gemein: die gravierenden Kapazitätsengpässe. Auch in Heathrow steht die Verwirklichung einer dritten Bahn vor der politischen Entscheidung. Nur sind dort, anders als in München, weitaus mehr Anwohner von den Auswirkungen einer dritten Bahn betroff en. Fokus »Ein Flughafen darf keine Flüge verlegen« Erst kürzlich wurde wieder gefordert, dass die Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen ihre Verbindungen aufeinander abstimmen und gemeinsam am Markt auftreten sollen. Warum das weder für die Region noch für die Passagiere sinnvoll wäre, erklärt Luftverkehrsexperte und Flughafenmitarbeiter Thomas Höfer. Motion: Herr Höfer, jüngst wurde wieder ein bayernweites Flughafenkonzept gefordert. Damit würde die Überhitzung um den Flughafen München gedämpft und Nürnberg und Memmingen könnten wirtschaftlich profitieren, so die Argumentation. Klingt doch vernünftig, oder? Thomas Höfer: Ja, das scheint erstmal verlockend. Doch dieser Vorschlag wurde schon vor Jahren politisch diskutiert und dann zu den Akten gelegt. Und das aus gutem Grunde. Was stört Sie an dem Vorschlag? Verkehr findet immer dort statt, wo er nachgefragt wird. Und das ist nun einmal vor allem in München der Fall – und nicht in Nürnberg oder Memmingen. Das kann man am Verkehrsergebnis dieser Flughäfen unschwer ablesen. Kein Mensch fliegt nach Nürnberg, wenn er eigentlich zum Flughafen München muss. Das müssen Sie erklären. Die Menschen, die von München aus fliegen, kommen überwiegend aus München und dem Umland. In diesem sogenannten »Originärverkehr« – dieser bezeichnet Passagiere, die keine Umsteiger sind – haben wir jetzt sogar Frankfurt überholt. Auch ist ein großer Teil der Passagiere Umsteiger, die nicht die Stadt München sondern den Flughafen als Ziel haben, um von dort ihre Reise fortzusetzen. Auf innerdeutschen Strecken sind das zum Teil über 90 Prozent. Nehmen Sie das Beispiel einer Familie, die in den Sommerurlaub fliegt. Die müsste dann erst nach Nürnberg fliegen, von dort zum Bahnhof fahren, mit dem ICE zum Münchner Hauptbahnhof und dann weiter zum Flughafen. Das will doch niemand. Und eins wäre sicher: Der Anschlussflug in München wäre weg. Klingt nicht sehr passagierfreundlich. In der Praxis wäre ein solches Verkehrskonzept auch völlig unsinnig. Der Flughafen München bündelt schon seit Jahren den internationalen Verkehr durch seine effiziente Drehkreuzfunktion. Das ist sehr clever, denn dadurch haben es nicht nur die Passagiere bequemer, sondern ein Drehkreuz reduziert auch die Zahl der benötigten Flüge. Diese Drehkreuzfunktion scheint aber am Limit: Es heißt immer wieder, zu Spitzenzeiten sei der Airport nahe der Überlastungsgrenze. Ein gemeinsamer Flugverkehr mit Nürnberg und Memmingen scheint aber praxisfremd. Was also tun? Um als Drehkreuz weiterhin so stark zu sein, braucht der Flughafen München eine dritte Start- und Landebahn. Mit Blick auf die im vergangenen Jahr gestiegenen Flugbewegungen wird das noch deutlicher. Und es geht noch weiter: So haben viele neue Airlines, wie Transavia, neue Flüge angemeldet. Alleine für den Sommer rechnet der Flughafen daher mit rund fünf Prozent Zuwachs. Kürzlich hat man dem Management des Flughafens vorgeworfen, man habe bewusst Flüge in Spitzenzeiten verlegt, um Engpässe vorzutäuschen. Das ist absoluter Unsinn. Zu Stoßzeiten gibt es mehr Bedarf. Die Fluggesellschaften fliegen dann beispielsweise in kürzeren Abständen, um das zu bewältigen. Die am Flughafen München geltenden An- und Abflugzeiten, die sogenannten Slots, vergibt der Flughafenkoordinator der Bunderepublik, eine unabhängige Bundesbehörde. Der Vorwurf ist also völlig aus der Luft gegriffen. Ein Flughafen darf keine Flüge verlegen. Das Gespräch führte Katharina Kistler 7 8 Beruf und Karriere /Digital für mehr Komfort sorgen Lukas Foss entwickelt originelle und hilfreiche Online-Services. Sein Ziel: Den Aufenthalt am Münchner Airport für Passagiere noch abwechslungsreicher zu gestalten. von Simone Beckett Digitalisierung am Flughafen – auf den ersten Blick schwer vorstellbar, was sich dahinter verbirgt. Schließlich ist der Flughafen keine Airline oder kein Versandhaus. Schaut man genauer hin, werden die Chancen und Möglichkeiten schnell deutlich. Spätestens, wenn man auf einen Gesprächspartner wie Lukas Foss trifft. »Im Kern geht es darum, Wartezeit in Qualitätszeit umzuwandeln«, sagt der 26-Jährige, der die Projektleitung für verschiedene digitale Anwendungen inne hat. Zuvor absolvierte Lukas Foss ein duales Bachelor-Studium der Fachrichtung Luftverkehrsmanagement am Flughafen München. Seit über einem Jahr setzt er Digitalisierungsprojekte für das Terminal 2 und den neuen Satelliten um. »Wir haben eine Menge Ideen, wie wir unseren Kunden den Aufenthalt bis zu ihrem Abflug noch komfortabler und abwechslungsreicher gestalten können. Es ist ungemein spannend, auszuprobieren, was bei unseren Passagieren ankommt«, so Lukas Foss. Er ist überzeugt: »Die Digitalisierung ist ein wichtiger Zukunftstrend.« »Das Spannende an meinem Job: zu testen, was digital möglich ist«, so Lukas Foss, Projektleiter für mehrere digitale Services für Reisende am Flughafen München. »Lounge Shopping Service«: Einkaufen zu Vorzugspreisen Bereits heute nehmen die Passagiere und Besucher am Münchner Flughafen digitale Produkte zunehmend gut und gerne an. Ein aktuelles Beispiel ist der »Lounge Shopping Service«, bei dem Gäste der Lufthansa Lounges mit online verfügbaren Gutscheinen in den Shops im Terminal 2 ausgewählte Produkte zu Vorteilspreisen einkaufen können. »Um diesen Service für unsere Kunden weiter auszubauen, haben wir die Pilotphase bis Ende des Jahres verlängert«, so Foss. Sein neuestes Digitalprojekt ist das sogenannte »Umsteiger Bundle«, bei dem Passagiere – je nach Aufenthaltsdauer und Interessen – maßgeschneiderte Angebotspakete geschnürt bekommt. »Dadurch kann der Fluggast seine Verweilzeit am Flughafen sinnbringend nutzen und noch abwechslungsreicher gestalten«, erklärt der Projektleiter. Und so wird der Service funktionieren: Der Passagier gibt auf der Flughafen-Website seine Umsteigeverbindung ein. Dann wählt er – je nach Interessen – zwischen Gastro-, Shopping-, Relax- und Wellnessmöglichkeiten, Angeboten für Familien mit Kindern und Business-Services. Daraufhin bekommt er abhängig von seiner Aufenthaltsdauer verschiedene Vorschläge, was er unternehmen kann. Der Clou: »Die ungefähren Prozesszeiten für Pass- und Sicherheitskontrollen sind bereits abgezogen und der Fluggast erhält die reine Aufenthaltszeit am Flughafen«, erläutert Foss. Nähere Infos zur vielseitigen Berufswelt am Flughafen München unter www.munich-airport.de/karriere April 2016 Beruf und Karriere 9 Leitwarte: Wo alles zusammenläuft Jörg Rückl hält mit seinen 17 Kollegen in der neu gestalteten Technik-Leitwarte rund um die Uhr Lüftungen, Klimaanlagen, Aufzüge und Rolltreppen am Laufen. von Tobias List »Bei uns ist vernetztes Denken gefordert, die Lösungen stehen nicht immer im Handbuch!« Jörg Rückl, Elektrotechnikmeister und Leitwartentechniker am Flughafen München. Anzeige Jörg Rückl ist begeistert von seinem neuen Arbeitsplatz: Der Raum wurde von Grund auf neu konzipiert. Zahlreiche Monitore sorgen für den echten Überblick über die Gebäudetechnik am Flughafen. Willkommen auf der Kommandobrücke! Ein bisschen erinnert die neue »Technik-Leitwarte« am Flughafen München an Raumschiff Enterprise: Hier laufen die Daten aus 300 Gebäuden mit 28.000 Räumen, 250 Aufzuganlagen und 240 Rolltreppen zusammen. Zudem werden 2.000 Klimaanlagen sowie Außen-, Innen- und Vorfeldbeleuchtungen überwacht. Riesige Monitore an der Frontwand garantieren einen schnellen Überblick. Darüber hinaus kann jede Information auch auf den Einzelmonitoren an den Arbeitsplätzen ausgegeben werden. Das Gebäudeleitsystem meldet pro Jahr rund 100.000 Störungen, hin- Verbindung leben zu kommen mehr als 40.000 Vorfälle, die der Störungsannahme per Telefon gemeldet werden. Dies kann vom harmlosen Ausfall eines Lüfters bis hin zur schwerwiegenden Betriebsstörung alles sein. Die Mitarbeiter der Leitwarte verarbeiten alle Meldungen und tragen Sorge, dass die jeweilige Störung behoben wird. Viel zu tun für Jörg Rückl und seine 17 Kollegen im Bereich Leitwartentechnik. Für den 46-jährigen Elektrotechnik-Meister ist die Tätigkeit in der Leitzentrale »ein echter Traumjob«. Seit 17 Jahren ist er dabei. Das Team der Leitwartentechniker arbeitet in drei Schichten rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Rückl: »Langweilig wird‘s bei uns nie!« Wie fliegt ein Flughafenangestellter in den Urlaub? Günstiger. Am Flughafen profitieren Mitarbeiter im Bereich Gastronomie und Einzelhandel von vielen Rabatten und vergünstigten Reisen. Wann starten Sie Ihre Bewerbung? Informieren Sie sich unter munich-airport.de/jobs 10 Reise Fakten zum Flug Lufthansa erweitert das Flugangebot nach Nordamerika: Ab 11. Mai fliegt die Airline wieder nonstop von München nach Denver. Die Verbindung startet fünfmal pro Woche ab München immer dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags. Der Flug dauert 10,5 Stunden. Lufthansa fliegt mit einem A330-300 in die 8.400 Kilometer entfernte Hauptstadt des US-Bundesstaates Colorado. www.lufthansa.com Wo die hippen Cowboys leben Denver ist bekannt als Ausgangsbasis für Skiabenteuer und Wohnmobilexpeditionen. Doch die Stadt kann noch viel mehr: Sie gehört neuerdings zu den coolsten Metropolen der USA. von Ralf Johnen Die »Denverites«, die Menschen aus Colorados Hauptstadt, strahlen sie schon aus: Jene Zufriedenheit, die man nur haben kann, wenn man die majestätischen Rocky Mountains quasi vor der Haustüre hat – und in einer Stadt lebt, die zu einer der hippsten und lebendigsten der USA zählt. Der Legende nach scheint hier an nicht weniger als 300 Tagen im Jahr die Sonne. Dann holen die bekennenden Naturfreaks Wanderschuhe, Mountainbikes und Angelrouten aus dem Schrank. Doch auch im Zentrum der Stadt ist die Freude an der Bewegung allgegenwärtig. Obwohl die Stadt seit der TV-Serie »Denver Clan« die Reputation einer Ölmetropole besitzt, lässt man das Auto heutzutage lieber stehen. Die schnellste Route nach Downtown führt ohnehin entlang des Cherry Creek, dessen Ufer beidseitig von einer Art Fahrradautobahn flankiert werden. Auch in vielen anderen Vierteln durchbrechen Radler zunehmend das Monopol der motorisierten Bevölkerung. Möglich wird dies durch das ebenso effi ziente wie preiswerte System von »B-Cycle«, ein SharingUnternehmen, das in der Stadt 87 Verleihstationen betreibt. Mancherorts allerdings ist nicht einmal ein Zweirad erforderlich. Capitol Hill etwa zählt zu jenen angesagten Vierteln Denvers, die immer mehr Colorado-Besucher von außerhalb zu einem längeren Zwischenstopp in »The Mile High«, so der liebevolle Spitzname Denvers, verleiten. Eine populäre Anlaufstation in der 1.600 Meter hoch gelegenen Stadt ist die East 17th Avenue. Restaurants wie Beast & Bottle zelebrieren einen neuen Hedonismus mit einer Formel, die Amerikaner als »farm to table« bezeichnen. Hier werden Spezialitäten aus dem fruchtbaren Umland auf innovative Weise in gemütlich-urbanem Umfeld serviert. Biertrinken mit Kürbisnote Erstaunlicher noch als die Entwicklung einer lokalen Haute Cuisine ist der Siegeszug der Braukunst: Mehr als 200 Mikrobrauereien sorgen im Großraum Denver für einen beachtlichen Sortenreichtum. Einen hübschen Einblick gewährt die Wynkoop Brewing Company im Trendviertel LoDo (Lower Downtown). Ohne die Fesseln eines Reinheitsgebots überraschen die Braumeister mit Kreationen, die Kürbis oder bis zu drei Chilisorten enthalten. Doch auch ein »Wixa Weiss« nach bajuwarischer Art fehlt im Ausschank nicht. Benannt ist die Brauerei nach der gleichnamigen Straße, die sich quer durch LoDo zieht. In den kernsanierten Backsteinbauten des Viertels lebt bis heute die Aura des Wilden Westens fort. Das Ladenlokal von Rockmount Ranchwear etwa erinnert an die Zeit der Pioniere. Hier werden in stilechter Umgebung die aus dem Kinohit »Brokeback Mountain« bekannten Westernhemden und anderes Cowboyzubehör verkauft. Nur ein paar Schritte weiter zeigt sich Denver dann wieder von seiner modernen Seite. Zwar stammt auch das Empfangsgebäude der Union Station aus dem Jahr 1894. Hinter der neuromanischen Fassade aber verbergen sich nunmehr coole Bars und gediegene Restaurants. Wer den Kuppelbau aus gebührender Entfernung betrachtet, sieht dahinter die Gipfel der Rocky Mountains. Und über diesen lacht die Sonne. Ziemlich oft. Gut zu wissen: Denver hat 650.000 Einwohner, im Großraum leben rund 2,8 Millionen Menschen. Zu den Attraktionen zählt das Denver Art Museum von Stararchitekt Daniel Libeskind. April 2016 Erlebniswelt Flughafen 11 Auf 500 Jahre reines Bier! Mit einem kräftigen Spezialbier und einem Brauereitag feiert das AirbräuTeam von 9. bis 23. April das Reinheitsgebot von 1516. von Simone Beckett Das Airbräu, die weltweit einzige Flughafenbrauerei, feiert ein Stück bayerische Geschichte: das 500-jährige Jubiläum des Reinheitsgebots, das anno 1516 in Ingolstadt erlassen wurde. Für Airbräu-Braumeister René Jacobsen ist es Ehrensache, zum Bierbrauen ausschließlich Hopfen, Malz, Hefe und Wasser zu verwenden. Anlässlich des 500. Jahrestages kreiert Jacobsen zwei Wochen lang ein Spezialbier: einen traditionellen Weizenbock, der am 9. April um 16 Uhr feierlich angestochen wird. Den Abschluss der Jubiläumswochen bildet ein Brauereitag am 23. April. Von 10 bis 14.30 Uhr führt der Braumeister durch sein Reich und gibt dabei wissenswerte Informationen rund ums Bierbrauen weiter. Airbräu, München Airport Center, Ebene 03, öffentlicher Bereich, täglich geöffnet von 8 bis 1 Uhr. 400.000 Dass das Airbräu-Bier ziemlich süffig ist, beweisen die rund 400.000 Liter Bier, die in der weltweit einzigartigen Flughafenbrauerei jährlich ausgeschenkt werden. 8 Berufsehre für Braumeister René Jacobsen: Er braut sein Bier nur nach dem bayerischen Reinheitsgebot. Der klare Favorit auf der Speisekarte der Brauerei-Gaststätte: die original bayerische Weißwurst. 3.000 Stück dieser herzhaften Delikatesse werden jede Woche von den Airbräu-Gästen genossen. 3.000 Insgesamt acht verschiedene Biere produziert die Airbräu-Brauerei: Fliegerquell, Kumulus und Jetstream heißen die Sorten, die 365 Tage im Jahr hergestellt werden. Je nach Saison gibt‘s zusätzlich die Sorten Aviator, Mayday, Airnten, Krampus, das Festbier zur Wiesnzeit und – jetzt neu – das Spezialbier zur 500-Jahrfeier. Besser schlemmen bei Käfer im Terminal 1 In ansprechendem und gehobenem Ambiente zeigt sich das Käfer-Bistro im Terminal 1. Das Herzstück des Restaurants ist eine offene Küche, in der sich die Köche in die Töpfe schauen lassen. Eine besondere Atmosphäre strahlt der neugestaltete, lichtdurchflutete Wintergarten aus, der sich aufgrund seiner zentralen Lage im Abflugbereich A ideal für Konferenzen oder Mittagstermine mit Präsentationen eignet. Neu ist der wöchentlich wechselnde Business-Lunch, bei dem auch Fischliebhaber und Vegetarier auf ihre Kosten kommen. Viel Wert legt das Käfer-Küchenteam übrigens auf regionale Produkte, frische Kräuter und ausgewählte Zutaten. Im neu gestalteten Käfer-Restaurant im Terminal 1 lässt es sich bei köstlichen Speisen entspannt auf den Abflug warten. Käfer, Terminal 1 Modul A, Ebene 04, öffentlicher Bereich, täglich geöffnet von 5 bis 20 Uhr . 12 Erlebniswelt Flughafen /Airport-Auszeit mit Thomas Helmer Motion-Redakteurin Barbara Welz traf den Sportmoderator, Fußball-Europameister und Ex-Abwehrchef des FC Bayern zum Interview. Dabei erfuhr sie, warum er das Caffè Vergnano als kulinarischen Hotspot am Flughafen München besonders schätzt. Thomas Helmer ist ein ehemaliger deutscher Fußballprofi und heutiger Sportmoderator. 1996 gewann der gebürtige Westfale mit der Deutschen Nationalmannschaft den Europameistertitel. Mit dem FC Bayern München sicherte er sich drei Meisterschaften sowie den DFB- und UEFA-Pokal. Legendär ist sein »Phantomtor« am drittletzten Spieltag 1994 gegen den 1. FC Nürnberg. Der Ball rollte am linken Pfosten vorbei über die Torauslinie. Dennoch erkannte der Schiedsrichter den Treffer an, Bayern gewann 2:1. Im Nachhinein erklärte der DFB das Tor für ungültig und begründete dies mit einem Regelverstoß des Schiedsrichters. Die Bayern entschieden das Wiederholungsspiel mit 5:0 für sich und wurden Deutscher Meister, Nürnberg stieg in die 2. Liga ab. Kleine Auszeit: Sportmoderator Thomas Helmer entspannt im Caffè Vergnano am Flughafen München. Motion: Herr Helmer, sind Sie öfter im Caffè Vergnano? Thomas Helmer: Ja, mir schmeckt der Kaffee hier einfach am besten. Das Caffè Vergnano hat ein tolles Ambiente und liegt so schön zentral mitten im Forum des München Airport Centers. Für mich der ideale Treffpunkt für ein nettes Gespräch mit Bekannten oder einen Termin mit Geschäftspartnern. Wenn ich Zeit habe, komme ich auch gerne alleine vorbei, entspanne mich bei einem doppelten Espresso und beobachte das Flughafentreiben und die vorbeieilenden Passagiere draußen. Früher gab es direkt daneben einen Jeans-Store mit stylischen Marken, da habe ich gerne eingekauft. Fast bedauerlich, dass es den nicht mehr gibt. Das Hilton Hotel am Airport liegt ja auch nur einen Katzensprung entfernt, da moderieren Sie jeden Sonntag Ihre Sendung »Doppelpass«. Der ideale Ort für Fußball-Talk? Definitiv. Unsere Gäste sind Protagonisten des deutschen Fußballs, die extra für die Live-Sendung nach München fliegen. Weil das Hotel genau zwischen den Terminals liegt, haben sie kurze Wege und sind danach schnell wieder zurück bei ihren Vereinen. Außerdem ist das verglaste Foyer mit seinen hohen Decken und den Palmen natürlich eine attraktive Location. Als Vielflieger kommen Sie viel herum. Wie oft sind Sie bei uns am Flughafen? Mindestens zweimal pro Woche. Wir sind der erste 5-Star-Airport in Europa. Würden Sie unterschreiben, dass der Flughafen München in der Champions League spielt? Ich wohne in Hamburg. Im Vergleich zum dortigen Flughafen spielt der Münchner Airport natürlich in einer ganz anderen Liga, allein schon von der Größe her. Und das Flair ist einzigartig, zum Beispiel unter dem Glasdach im München Airport Center. Ich fühle mich hier sehr wohl und kaufe nach der Landung auch oft in den Shops ein, zum Beispiel für mich Kosmetikprodukte bei Kiehl’s im Terminal 2 oder Geschenke für meine Frau und meine Kinder. Was darf in Ihrem Handgepäck niemals fehlen? Mein Kulturbeutel. Wenn man vor der Kamera steht, sind gute Abschminkprodukte für das ganze Make-up im Gesicht sehr wichtig. (lacht) Danke für das Interview, genießen SIe Ihren Espresso und eine gute Zeit bei uns! Gerne, auf bald mal wieder. Seine Leidenschaft: »Der Volkswagen Doppelpass« Fußball-Talkshow auf SPORT1: Seit Sommer 2015 empfängt Thomas Helmer als Moderator jeden Sonntag von 11 bis 13 Uhr eine Runde aus Sport-Journalisten, Trainern und Club-Repräsentanten im Hilton Airport Hotel, um die brisantesten Fußballthemen zu diskutieren. Sein Ruhepol am Airport: Das Caffè Vergnano Warum? Das Caffè punktet mit internationalen Kaffeespezialitäten, ausgesuchten Weinen und Bieren, Aperitifs wie Aperol Spritz oder Hugo, Smoothies sowie kleinen Snacks wie Paninis, Baguettes und Kuchen. Wo? München Airport Center Forum, Ebene 03, öffentlicher Bereich. Wann? Täglich geöffnet von 9 bis 18 Uhr.