ErstEr schritt für BoAplus

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ErstEr schritt für BoAplus
hier:
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RWE POWER
AUSGABE 3 | Oktober 2011
indeland
Das Magazin für unsere nachbarn
Erster Schritt
für BoAplus
RWE Power regt Änderung des Regionalplans
für innovatives Kraftwerk in Niederaußem an.
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VIP-Ticket
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RWE Powe den Klassiker
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Mehr auf S
ansicht
„281“ in der Schönheitskur
Mal raus aus dem Alltag und abschalten: Das Schaufelrad des Baggers 281 im Tagebau Inden steht; und wo sonst Braunkohle oder
Abraum auf‘s Förderband fallen, kann der Stahl des Giganten inspiziert werden. Seit 1958 ist der Stahlriese im Einsatz und hat seitdem
über 500 Millionen Kubikmeter Kohle und Abraum gefördert. Kein Wunder: 80.000 Tonnen Kohle gewinnt der 281 – pro Tag. Allein in
eine Schaufel passen rund 3,6 Kubikmeter Erdreich oder Kohle – ungefähr ein halber Smart. Das Schaufelrad kann sich bis zu 22 Meter tief
in die Erde graben. Der Ausleger des 281 ist 103 Meter lang – Rekord in der Baggerflotte von RWE Power. Damit der Bagger so jung bleibt
wie am ersten Tag und auch in Zukunft zuverlässig arbeitet, wurde er generalüberholt. Die Bilder dazu finden Sie auf Seite 14/15 und auf
www.rwe.com/nachbarschaft.
inhalt
unter dem Titel
„Energiewende“ soll
die Energiearchitektur in Deutschland
Schritt für Schritt bis
2050
umgebaut
werden.
RWE gestaltet diesen Umbau aktiv mit:
Dazu gehört unsere Planung, im rheinischen Braunkohlenrevier die erneuerbaren Energien deutlich auszubauen – etwa
durch die Investitionen in Windkraftanla-
gen in Jüchen und Titz sowie eine Biogasanlage in Bergheim Paffendorf.
Dazu gehören aber auch die Planungen
für unser Kraftwerksprojekt BoAplus am
Standort Niederaußem, das eben dort ältere Anlagen ersetzen soll und das als
Partner der erneuerbaren Energien wichtig ist – lesen Sie hierzu unsere Titelgeschichte ab Seite 6.
In der „hier:“ werden wir laufend zum
Stand des Genehmigungsverfahrens und
des Dialogs mit allen Beteiligten berich-
ten. Informationen finden Sie auch auf
der neuen Internetseite www.boaplus.de
– oder kommen Sie einfach vorbei in unserem Informationszentrum in Niederaußem, das wir extra umgebaut haben. Ich
wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
Ihr
Dr. Johannes Lambertz, Vorsitzender
des Vorstands der RWE Power AG
in diesem Heft
hier: bei uns Meldungen und Termine aus der RegionSeite 4
KraftwerksplanungSeite 6
Mit BoAplus möchte RWE Power die Energiewende unterstützen
hier: im Indeland Lokale Meldungen und TermineSeite 12
06
tagebauSeite 14
Die Wartung und Reparatur des Schaufelradbaggers 281 in Bildern
plus für die regionSeite 16
Fotos: Gerd Stubenrauch, Klaus Görgen (Titel), Ralf Reisgen, RWE Power, Thomas Luther
Bauförderung I Leserreise I RWE Power unterstützt regionale Projekte
wettbewerbSeite 18
Die Siegerfotos des „hier:“-Fotowettbewerbs zur Rekultivierung
12
MENSCHEN VON HIER:Seite 20
Gerhard Noack hat Michael Schumacher und Sebastian Vettel entdeckt
POWER-MixSeite 22
Verbraucher profitieren von RWE-Gütesiegel I Gewinnspiel
AusblickSeite 23
Tipps zum Sankt-Martins-Umzug I Bastelanleitung für Laterne
20
Kontakt: So erreichen sie uns
hier:-Redaktion
Tel: 0800/88 33 830 (kostenfrei)
E-Mail: [email protected]
www.rwe.com/nachbarschaft
Sie möchten die „hier:“ nicht mehr bekommen?
Mail an [email protected] genügt. Oder
rufen Sie an: 0800/88 33 830 (kostenfrei)
Ausgabe 3 | 2011
RWE-Kundenservice:
Tel: 0800/88 88 871 (kostenfrei)
Postfach 17 69, 50307 Brühl
RWE-ServiceTelefon
Bergschadensbearbeitung
Tel: 0800/88 22 820, werktags 9–15 Uhr
Impressum:
Herausgeber: RWE Power AG
Anschrift: Huyssenallee 2, 45128 Essen
Stüttgenweg 2, 50935 Köln
V.i.S.d.P.: Stephanie Schunck, RWE Power AG
Redaktion und Gestaltung:
RWE Power AG / ergo Unternehmenskommunikation
GmbH & Co. KG, Köln
3
hier: bei uns
kohle und Erneuerbare Energie
Region. RWE stärkt den Energiestandort rheinisches Braunkohlenrevier. Schon im Sommer 2012 könnten in Titz und Jüchen Windparks Strom erzeugen. In Paffendorf plant das Unternehmen eine Biogasanlage. Insgesamt liegen die Investitionen bei über 70 Millionen Euro. Erneuerbare Energien und Braunkohle ergänzen sich optimal.
Hilfe bei Bergschäden:
Seit einem Jahr vermittelt
die „Anrufungsstelle Bergschaden Braunkohle NRW“
der Bezirksregierung Köln in
den Streitfällen, in denen
die Einigungsversuche zwischen RWE Power und Bergbaugeschädigten im rheinischen Braunkohlenrevier
nicht zum Erfolg führen. Die
unabhängige Instanz soll
den Betroffenen von Bergbauschäden dabei helfen,
eine gerichtliche Auseinandersetzung zu vermeiden
und Ersatzansprüche zu klären. Das Verfahren ist für
die Antragsteller kostenfrei.
info: www.brk.nrw.de,
[email protected]
4
sodass mit weniger Anlagen ein höherer
Windertrag erzielt wird. Zudem wird die
Landschaft nicht verspargelt. 60 Millionen Euro werden beide Parks kosten. Die
Genehmigungen hofft RWE schon bald
zu erhalten.
In Bergheim Paffendorf plant RWE zudem eine 13 Millionen Euro teure Biogasanlage, die mit Maispflanzen, Zuckerrüben und Luzernen sowie Gülle versorgt
wird. Das Rohbiogas soll auf Erdgasqualität aufbereitet, als Biomethan ins Netz
gespeist und in Kraft-Wärme-KopplungsAnlagen eingesetzt werden.
RWE Power-Chef Johannes Lambertz: „Braunkohlenkraftwerke und erneuerbare Energien sind kein Gegensatz.
Im Gegenteil, unsere modernen Kraftwerke sind so ausgelegt, dass sie ihre
Leistung sehr schnell verändern und so
optimal auf die schwankende Einspeisung der Windparks reagieren können.“
Zurück zur Natur
Umgestaltung. Natürlicher soll sie werden, die Erft. „Der Fluss soll naturnahe Abschnitte erhalten, und die Fische sollen wieder wandern“, sagt Beate Klein, Leiterin des
Dezernats Wasserwirtschaft der Bezirksregierung Köln. Vielfältige Lebensräume brächten vielfältige Arten von Lebewesen. „Steilufer, standorttypische Pflanzen, umgefallene Bäume, schnell fließende Bereiche und Ruhezonen sind wichtig.“ Der Erftverband
und die Bezirksregierungen in Köln und Düsseldorf bereiten derzeit einen Umsetzungsfahrplan vor mit Maßnahmen, die ab 2012 an der Erft realisiert werden sollen. Sie ergänzen das Projekt zur Umgestaltung der unteren Erft, das der Erftverband mit dem Umweltministerium NRW und RWE Power geplant und vereinbart hat.
Info: www.erftverband.de
Standorttypische Pflanzen und Ruhezonen: Die Erft wird umgestaltet.
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
Fotos: Erftverband, Klaus Görgen, Philip Lethen, RWE, Stadt Frechen
Noch in diesem Jahr will RWE mit dem
Bau eines Windparks in der Gemeinde
Titz beginnen. Die zehn knapp 150 Meter
hohen Windkraftanlagen sollen ab Sommer 2012 Strom erzeugen. Zudem soll ein
Windpark in der Gemeinde Jüchen entstehen, der aus vier Anlagen besteht. Für
diesen Windpark bietet sich eine Rekultivierungsfläche des Tagebaus Garzweiler
an. Vorteil: Der Wind weht dort kräftiger,
termine
Karten zu gewinnen
Bergheim. Die Schäl Sick Brass Band
nimmt Sie mit auf Weltreise. Im Gepäck
hat die Gruppe Balkanmelodien und
Afrobeats, orientalischen Groove, skandinavische Motive und eine Portion Jazz.
Am Samstag, 26. November, 20 Uhr,
spielt die Band im Medio.Rhein.Erft. Die
BM-Cultura verlost 2 x 2 Tickets. Schi-
Bitte
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Energie mit Köpfchen
cken Sie das Stichwort „Brass“ bis zum
15. November an die E-Mail-Adresse
[email protected]. Viel Glück!
18. Frechener Rocknacht
Frechen. Es wird laut im Stadtsaal Frechen am 25. und 26. November. Neben
Gruppen aus Frechen spielen „invisible
touch“, eine Phil-Collins- und GenesisCoverband (Freitag), sowie die Rolling-
Schulwettbewerb. Getreu dem Motto „Mitdenken. Vordenken. Querdenken.“ sucht
RWE auch in diesem Jahr nach cleveren Ideen von Schülerinnen und Schülern zum
Thema Energie. Ziel des Schulwettbewerb „Energie mit Köpfchen“ ist es, Menschen
für das Energiesparen zu begeistern und Lösungen zum effizienten Umgang mit Energie zu finden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Der Wettbewerb richtet sich
an Schüler aller Altersstufen und Schularten. Jede Schule kann drei Projekte anmelden. Für die Umsetzung der Ideen erhalten die Schulen für jedes Projekt Fördergelder.
Wurden die Ideen Wirklichkeit, winken den Schulen Preise von jeweils 4.000 Euro.
Eine neutrale Jury wählt die Gewinner im kommenden Jahr aus. mehr infos: www.rwe-schulwettbewerb.de
teures Wasser
Stones-Coverband „Voodoo Lounge“
(Samstag). An der Abendkasse kostet der
Eintritt 12 Euro (7 Euro ermäßigt) oder
22 Euro (13 Euro) für beide Tage. Beginn:
jeweils ab 19 Uhr.
Workshop für Kinder
Düren. Am 2. November lädt das Deutsche Glasmalerei-Museum Linnich zum
Schnupperkurs „Es glitzert und funkelt“
für Kinder: Die Kleinen lernen, Glasschmuck herzustellen. Kosten: 6 Euro,
dazu rund 5 Euro für Material. Beginn:
10 Uhr im Museum in der Rurstraße 9-11.
Anmeldung unter: 02462/99 17 12.
Ausgabe 3 | 2011
NRW. Entnimmt eine Firma Wasser aus
dem Boden und nutzt dieses, muss sie dafür an das Land NRW zahlen. Nachdem
der alte Landtag das Auslaufen dieser Regelung beschlossen hatte, wurde nun ein
neues
Wasserentnahmeentgeltgesetz
vom Landtag verabschiedet. Danach werden die Sätze spürbar erhöht, und Firmen
müssen auch zahlen, wenn sie das Wasser
nicht nutzen. Dies gilt etwa für das Sümpfungswasser, das RWE Power aus dem Tagebaubereich pumpt und in Gewässer leitet. Pro Kubikmeter Wasser werden 4,5
Cent fällig. Für RWE Power bedeutet das
Zusatzkosten. Dr. Christian Forkel, Leiter
der Wasserwirtschaft bei RWE Power:
„Wir rechnen mit Mehrkosten von rund
100 Millionen Euro in den nächsten fünf
Jahren. Geld, das an anderer Stelle fehlen
wird.“ Experten bezweifeln, dass das Gesetz im Einklang mit der Verfassung ist.
Forkel: „Das lassen wir juristisch prüfen.“
RWE Power-Chef Johannes Lambertz und
Zülpich Papier-Geschäftsführer Peter Kramp
treue partner
Zülpich. Die Smurfit Kappa Zülpich Papier GmbH nutzt auch in ihrem neuen
Kraftwerk Braunkohlenbriketts aus der
Fabrik Frechen – rund 70.000 Tonnen im
Jahr. Im Sommer wurde die Kesselanlage
eingeweiht. Sie arbeitet in Kraft-WärmeKopplung mit einem Wirkungsgrad von
über 90 Prozent und versorgt Zülpich Papier mit Dampf und Strom. Neben Briketts verwertet die Anlage auch Biogas.
Zülpich Papier ist seit gut 30 Jahren RWEKunde. Die 200 Mitarbeiter verarbeiten
jährlich über 400.000 Tonnen Altpapier.
5
Kraftwerksplanung
Mit BoAplus ins Zeitalter
der Erneuerbaren
Flexibel, effizient, umweltfreundlich: Das sind die Kennzeichen von BoAplus – einem
innovativen Kraftwerkskonzept von RWE Power für den Standort Niederaußem, das die Energiewende aktiv unterstützen soll. Eine Bauentscheidung kann natürlich erst dann fallen, wenn
eine rechts­sichere Genehmigung vorliegt, und klar ist, dass das Vorhaben wirtschaftlich ist.
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A
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WE Power hat am 7. Oktober bei
der Bezirksregierung Köln eine
Anregung auf Änderung des Regionalplans eingereicht. Damit will sich
das Unternehmen die Option sichern,
seine Kraftwerke im rheinischen Braunkohlenrevier zu erneuern. Dabei soll eine
Technologie genutzt werden, die vor
allem im Zusammenspiel mit den erneuerbaren Energien Vorteile bietet und
somit die Energiewende aktiv unterstützt. Die weiteren Genehmigungsschritte sollen in Abhängigkeit vom Regionalplanverfahren zeitnah eingeleitet
werden. „Wir hoffen, dass alle Verfahren
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innerhalb der nächsten zwei bis drei
Jahre abgeschlossen werden können.
Nur wenn wir über rechtssichere Genehmigungen verfügen, können wir anschließend die finale Bauentscheidung treffen“, erklärte Dr. Johannes Lambertz,
Vorstandsvorsitzender der RWE Power,
vor Medienvertretern in Niederaußem.
Voraussetzung für diese Entscheidung
ist die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks.
Schon 1994 hat sich RWE Power
gegenüber der NRW-Landesregierung
verpflichtet, bis 2030 ältere Kraftwerksblöcke sukzessive durch flexiblere,
effizien­
tere und umweltfreundlichere
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
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Anlagen zu ersetzen. Die neuen Braunkohlenkraftwerke mit optimierter An­lagentechnik (BoA) in Niederaußem und
BoA 2&3 in Neurath sind die sichtbarsten Ergebnisse dieser Verpflichtung.
Mehr als 3,6 Milliarden Euro hat das
Unternehmen in die drei Blöcke investiert; im Vergleich zu älteren Anlagen
stoßen sie deutlich weniger CO2 aus.
Außerdem müssen sie in der Lage sein,
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sich auf wechselnde Bedingungen auf
dem Energiemarkt einzustellen: also
schnell mehr oder weniger Strom zu produzieren. Diese Anforderung gewinnt
mit dem Ausbau der erneuerbaren »
Ausgabe 3 | 2011
D
Das BoAplus-Konzept
Die
MW nurB
B Kapazität
C ist
D mit 1.100 A
halb so groß wie in einer früheren
Planung. Für BoAplus sollen ältere Anlagen
von insgesamt 1.200 MW Leistung endgültig stillgelegt werden. Der Effekt: weniger
Emissionen, weniger Verschattung.
Das Feuerungskonzept kombiniert
D
die Vorteile der energieeffizienten
WTA-Vortrocknung mit der bewährten
Technik der Kohleaufbereitung durch
Schlagradmühlen. Die Nutzung von
Biobrennstoffen ist möglich.
Die Leistung erbringen zwei
B
A
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550-MW-Kessel, die einzeln einsetzbar sind. Der Effekt: hochflexibler
Betrieb und eine geringere Bauhöhe
als bei BoA 1.
Der Hybridkühlturm ist nur halb
so hoch wie der von BoA 1. Er kann
nass und trocken betrieben werden und
wird überwiegend ohne sichtbare Schwaden arbeiten.
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Kraftwerksplanung
» Energien noch an Bedeutung. Etwa 20
Prozent steuern Wind, Sonne & Co. heute
zur Stromerzeugung in Deutschland bei.
Sie haben immer Vorrang im Stromnetz.
Das heißt: Bei hohem Windaufkommen
und starkem Sonnenschein müssen die
konventionellen Kraftwerke ihre Leistung
reduzieren. Die erneuerbaren Energien
wachsen schneller, als von vielen vorhergesagt. Nach 2020 wird der Anteil der
Erneuerbaren nach aktuellen Prognosen
bei bis zu 35 Prozent liegen. Das Phänomen der schwankenden Einspeisung
nimmt also absehbar deutlich zu.
„Ein neues Kraftwerk muss sich diesen Bedingungen anpassen, also noch
flexibler und noch effizienter werden“,
erläuterte Johannes Lambertz. Die Prognose zeigt aber auch: 65 bis 70 Prozent
des Stroms wird auch nach 2020 noch
aus konventionellen Anlagen kommen.
Durch den Ausstieg aus der Kernenergie
bis 2022 ist dabei die Bedeutung der
Kohle für eine sichere Stromversorgung
noch größer geworden: Es wird Tage und
längere Zeiträume geben, in denen
Sonne und Wind nur sehr begrenzt zur
Verfügung stehen. Genau dann sind die
„herkömmlichen“ Energieträger wie
Kohle oder Gas gefragt, die „gesichert“
produzieren, also immer dann 100-prozentig zur Stelle sind, wenn die Kunden
tatsächlich Strom benötigen. Der PowerChef: „Die Erneuerbaren brauchen hochflexible und effiziente Partner wie
beispielsweise ein modernes Braunkohlenkraftwerk, wenn wir es mit der Ener­
giewende ernst meinen.“
Das zeigt auch eine Berechnung der
Deutschen Energieagentur dena. Durch
das Abschalten von acht Kernkraftwerken ist die „gesicherte Leistung“ in
Deutschland so weit zurückgegangen,
dass das System an seine Grenzen stoßen könnte. Lambertz: „Das kann sich
eine Industrienation wie Deutschland
nicht leisten.“ Die Bundesregierung hat
deshalb in ihrem Energiekonzept die
Errichtung neuer fossil gefeuerter Kraftwerke in einer Größenordnung von
10.000 Megawatt bis 2020 gefordert –
und zwar zusätzlich zu den aktuell im
Bau befindlichen Anlagen.
Hier kommt das Vorhaben von RWE
Power ins Spiel. Der Name: BoAplus. Mit
8
»RWE Power hat bei der Bezirksregierung Köln eine Anregung
auf Änderung des Regionalplans eingereicht. Damit will sich
das Unternehmen die Option sichern, seine Kraftwerke im
rheinischen Braunkohlenrevier zu erneuern. Dabei soll eine
Technologie genutzt werden, die vor allem im Zusammenspiel
mit den erneuerbaren Energien Vorteile bietet und somit die
Energiewende aktiv unterstützt.«
Johannes Lambertz, Vorstandsvorsitzender der RWE Power
Halb so groSS wie frühere Planung
200 m
180 m
100 m
BoA heißt Braunkohlenkraftwerk mit optimierter Anlagentechnik. BoAplus ist eine
Weiterentwicklung dieser Technologie. Mit ihrer effizienten, flexiblen und umweltschonenden Braunkohlenverstromung wird sie ca. 6 Mio. Menschen mit Energie versorgen.
Hybridkühlturm: Der Kühlturm von BoAplus (im Bild rechts) wird mit 100 Metern halb so
hoch wie der von BoA 1 nebenan (links). Er erzeugt den kühlenden Luftzug mit starken Ventilatoren. „Hybrid“ bedeutet: Durch Kombination von Trocken- und Nasskühlung ist der
Schwaden nicht mit Wasserdampf gesättigt. Beim Eintritt in die kältere Umgebungsluft
entstehen so keine Wassertröpfchen, die den Schwaden – wie regelmäßig beim BoA1-Kühlturm – sichtbar werden lassen und die bekannten Wolken erzeugen. Überwiegend
wird der BoAplus-Kühlturm so betrieben, dass keine sichtbaren Schwaden entstehen. Zur
Ableitung der Rauchgase ist ein Kamin (Mitte) nötig.
Geringere Kapazität: Gegenüber einer früheren Planung will RWE Power die Leistung der
Anlage auf 1.100 Megawatt halbieren. Mit der Aufnahme des kommerziellen Betriebs sollen
am Standort Niederaußem vier ältere Anlagen von zusammen 1.200 MW endgültig stillgelegt werden. Das sind unter dem Strich künftig 100 MW Kraftwerksleistung weniger.
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
Partner der erneuerbaren Energien
BoAplus und erneuerbare Energiequellen passen bestens zusammen: Strom aus Braunkohlenkraftwerken steht jederzeit zuverlässig
zur Verfügung. Wenn zum Beispiel wegen abflauenden Windes 150
große Windkraftanlagen keinen Strom mehr liefern können, fährt
BoAplus in kurzer Zeit hoch und schließt die Lücke. Strom aus erneuerbaren Quellen hat gesetzlichen Vorrang im Stromnetz, kann
jedoch aus natürlichen Gründen auf sich selbst gestellt die Versorgung nicht sichern.
einer Weiterentwicklung des BoA-Konzepts will das Unternehmen gleich mehrere Bedingungen erfüllen: hohe Flexibilität bei weniger Kohlenverbrauch, weniger Emissionen und Immissionen und
dadurch geringere Belastungen für die
Anwohner. Vor allem letzteres war auch
eine Anforderung des Regionalrats Köln
und aus der Region aus dem Jahr 2007.
Johannes Lambertz zuversichtlich: „Der
Ausbau der Erneuerbaren erfolgt nicht
schlagartig, sondern schrittweise – deshalb ist die Perspektive für so ein neues
Braunkohlenkraftwerk bis Mitte des Jahrhunderts gut.“ Gut auch, dass mit diesem Projekt der Kraftwerksstandort Niederaußem modernisiert und damit langfristig zukunftsfest gemacht werden
könnte.
Fotos: Dino So, Klaus Görgen, RWE Power
Die wesentlichen Innovationen
von BoAplus auf einen Blick:
 Das Zwei-Kessel-Konzept sorgt für
Flexibilität: Zwei kleinere Dampferzeuger
mit je 550 Megawatt (MW) Leistung treiben eine Turbine an. Sie können ihre Leistung sehr schnell steigern oder drosseln
und damit perfekt auf den Bedarf im
Stromnetz reagieren. Von 350 bis 1.100
MW ist alles möglich (s. Kasten S. 10).
 Ein Hybridkühlturm produziert Schwaden, die tagsüber weitestgehend unsichtbar sind (s. Kasten S. 8). Zudem ist er nur
100 Meter hoch – das entspricht etwa der
Hälfte des BoA-Kühlturms in Niederaußem.
 Durch das innovative Feuerungskonzept (s. Kasten S. 10), bei dem neben der
Rohbraunkohle erstmals Trockenbraunkohle zum Einsatz kommt, legt BoAplus in
Sachen Effizienz zu. Der Wirkungsgrad
der Anlage liegt bei über 45 Prozent. Zum
Vergleich: Der durchschnittliche Wirkungsgrad von Kohlenkraftwerken liegt
weltweit bei 32 Prozent. Das Verfahren
zur Trocknung der Braunkohle haben
RWE Ingenieure im Innovationszent- »
Mehr Klimaschutz, weniger Emissionen
Mehr Klimaschutz: Durch den Rekordwirkungsgrad von BoAplus (über 45 Prozent) und
die Stilllegung älterer 300-MW-Blöcke werden 30 Prozent der Braunkohle eingespart.
Im gleichen Maße gehen die Emissionen von CO2 und anderen Luftschadstoffen zurück.
Höherer Wirkungsgrad: mehr als 45%
BoAplus 300 MW > 45%
~ 33%
Brennstoffeinsatz: rund 30% weniger CO2-Emissionen: rund 30% weniger
»Wir wissen, dass unsere Arbeit insbesondere für die Menschen in der
unmittelbaren Umgebung auch Belastungen bedeutet. Deshalb ist uns
der intensive Kontakt mit den Anwohnern wichtig. Wir wollen zeigen,
was hinter dem Kraftwerkszaun passiert.«
Tilman Bechthold, Kraftwerksleiter Niederaußem
Ausgabe 3 | 2011
9
Kraftwerksplanung
» rum Kohle in Niederaußem selbst
entwickelt.
Für die Bürgerinnen und Bürger in
der Region ist aber sicher besonders
wichtig, dass mit der kommerziellen
Inbetriebnahme von BoAplus vier ältere
300-MW-Blöcke, also insgesamt 1.200
MW, in Niederaußem endgültig und
unwiderruflich stillgelegt werden. Da
die neue Anlage deutlich effizienter ist
als die alten Blöcke, ist ein Rückgang der
CO2-Emissionen um 30 Prozent, also um
rund drei Millionen Tonnen pro Jahr, die
Folge. Der Kohleneinsatz sinkt in gleichem Umfang. „Das ist ein zählbarer Beitrag zum Klimaschutz“, betonte Lambertz. Damit steht die Planung auch im
Einklang mit den Zielen des geplanten
nordrhein-westfälischen Klimaschutzgesetzes. Der Gesetzentwurf sieht eine
Senkung der Treibhausgase bis 2020 um
mindestens 25 Prozent gegenüber 1990
vor. „Wir reduzieren sogar um 30 Prozent.“ Für die Anwohner außerdem
besonders wichtig: Die kraftwerksbedingten Immissionen im Umfeld werden
deutlich reduziert und die Verschattung
Vorteile der Braunkohle
 Braunkohle ist ein Energieträger von
hier. Damit macht sie die deutsche
Energieversorgung ein gutes Stück
weniger abhängig von Importenergien wie dem teuren Erdgas und der
Steinkohle.
 Ihre Förderkosten sind auch im internationalen Maßstab konkurrenzfähig.
Sie benötigt keine Subventionen.
Braunkohle hat einen hohen spezifischen CO2-Ausstoß. Doch bei einer realistischen Betrachtung der Konkurrenzenergien, die zum Beispiel die
Leckagen und Leitungsverluste bei dem
pro freigesetzter Mengeneinheit 17-mal
klimaschädlicheren Erdgas einschließt,
gleicht sich die Klimarelevanz an.
 Die neuen Braunkohlenkraftwerke in
Ost- und Westdeutschland brauchen
weniger Kohle pro Kilowattstunde
Strom als die Vorgängerbauten und
entlasten das Klima um viele Millionen Tonnen CO2. Sie sind deutsche
und europäische Hochtechnologie –
damit ein Exportartikel für Länder,
die ebenfalls auf Kohle setzen und
ihre Kraftwerke im Interesse des Klimaschutzes modernisieren wollen.
10
Modernste Technik
Nebenan, im Innovationszentrum Kohle, hat RWE Power ihre Wirbelschichttrocknung mit
interer Abwärmenutzung (WTA) zur großtechnischen Reife entwickelt. In BoAplus
kommt WTA zum Einsatz. Die energiesparende Vortrocknung der Braunkohle treibt den
Wirkungsgrad von BoAplus über die 45-Prozent-Marke und damit an die Weltspitze der
Braunkohlenkraftwerke.
Bei BoAplus ist das innovative WTA-Verfahren mit der bewährten Form der Kohleaufbereitung in Schlagradmühlen kombiniert. Dieses integrierte Feuerungskonzept ist flexibel: Die
Kombination macht es möglich, neben Braunkohle auch Biobrennstoffe, etwa Durchforstungsholz, einzusetzen.
Flexibel soll auch die Kesseltechnik ausgelegt werden. Statt eines großen 1.100-MW-Dampferzeugers ist die Leistung auf zwei kleinere Anlagen verteilt, die auch einzeln betrieben werden können. In einer Bandbreite von 350 bis 1.100 MW lässt sich die Leistung des Kraftwerks
mit bis zu 30 MW pro Minute erhöhen oder reduzieren. Läuft nur ein Kessel, ist eine Kapazitätsabsenkung auf 175 MW möglich. Ideal für den Ausgleich der Schwankungen aus erneuerbaren Energien.
nimmt ab. Ein weiterer Vorteil: BoAplus
setzt auf den Brennstoff, den es subventionsfrei direkt vor der Haustür gibt:
Braunkohle. Das neue Kraftwerk soll
zudem auf die hervorragende Infrastruktur des Standorts Niederaußem zurückgreifen, so dass diese nicht zusätzlich
errichtet werden muss. Entsprechend
fällt die neue Vorhabensfläche mit 23
Hektar sehr gering aus.
daraus entstehenden Produktionseffekte in der Bauzeit betragen sogar 2,5
Milliarden Euro, hat das Forschungsinstitut EEFA (Energie Environment Forecast Analysis) berechnet. 80 Prozent
davon fänden ihren Niederschlag in
Deutschland und der unmittelbaren
Region. Bechthold: „Uns ist es wichtig,
dass Unternehmen aus der Nachbarschaft von unseren Aufträgen profitie-
»Das ist eine gute Nachricht! Unsere Kolleginnen und Kollegen freuen sich, dass unserem
Standort mit dem geplanten Kraftwerk eine
langfristige Perspektive verschafft wird.«
Harald Könen, Betriebsratsvorsitzender in Niederaußem
„So ein Vorhaben hat natürlich erhebliche positive Effekte für die regionale Wirtschaft“, erklärt Tilman
Bechthold, Leiter des Kraftwerks
Niederaußem. Auf 1,5 Milliarden Euro
beläuft sich nach heutigen Planungen
die Investitionssumme für BoAplus. Die
ren. Bei wettbewerbsfähigen Angeboten ist deshalb der Unternehmenssitz
ein wichtiger Vergabefaktor.“
Auch in der Betriebszeit entfaltet
BoAplus seine Wirkung: Fast 1.000
Arbeitsplätze am Standort, in den Tagebauen und der Region werden nach
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
Geringer Platzbedarf
RWE Power hat bei der Bezirksregierung Köln die Änderung des Regionalplans für die Vorhabensfläche angestoßen. Sie ist 23 Hektar
groß und liegt zwischen der B 477 und dem Kleinen Mönchshof,
nördlich vom Damm der Nord-Süd-Bahn eingefasst. Um dort überhaupt ein Kraftwerk bauen zu dürfen, muss der Regionalrat als parlamentarisches Gremium der Bezirksregierung einer Planänderung
zustimmen. Auch die Bauleitplanung der Stadt Bergheim muss angepasst werden. Der geringere Platzbedarf ergibt sich vor allem aus der
Verkleinerung des Projekts gegenüber früheren Planungen. Zudem
soll BoAplus wichtige Infrastruktureinrichtungen der Bestandsanlage
mitnutzen.
einer EEFA-Berechnung dauerhaft gesichert. „Das ist eine gute Nachricht!
Unsere Kolleginnen und Kollegen freuen
sich, dass RWE Power unserem Standort
mit dem geplanten Kraftwerk eine langfristige Perspektive verschaffen will“,
hebt Harald Könen, RWE Betriebsratsvorsitzender in Niederaußem hervor.
Die Bürger frühzeitig und umfassend
zu informieren – das hat sich RWE Power
auch bei dem BoAplus-Vorhaben vorgenommen. Tilman Bechthold: „Wir wissen, dass unsere Arbeit insbesondere für
die Menschen in der unmittelbaren
Umgebung auch Belastungen bedeutet.
Deshalb ist uns der intensive Kontakt mit
den Anwohnern wichtig. Wir wollen zeigen, was hinter dem Kraftwerkszaun
»BoAplus ist für uns Techniker ein spannendes
Projekt. Mit dem Zwei-Kessel-Konzept wird das
Kraftwerk hochflexibel und unterstützt so die
Erneuerbaren.«
Christoph van Eyk, Projektingenieur und Umweltbeauftragter in
Niederaußem
passiert.“ Die Menschen sollen das Kraftwerk kennenlernen und sich selbst ein
Bild davon machen, wie hier gearbeitet
wird. Deshalb hat RWE Power das Besucherzentrum in Niederaußem umgebaut. Dort wird BoAplus jetzt in allen
Facetten vorgestellt. Bei einem Nachbarschaftstag Mitte Oktober hatten die
Anwohner ausführlich Gelegenheit, sich
zu informieren.
So profitiert die regionale Wirtschaft
1,5 Milliarden €
Baukosten veranschlagt RWE Power. Davon gehen erfahrungsgemäß
150 Millionen €
Fotos: Klaus Görgen, RWE Power
als Aufträge an regionale Unternehmen – zusätzlich zu der
1 Milliarde €
an Aufträgen, die RWE Power pro Jahr ins Revier vergibt. Dadurch sichert BoAplus rund
1.000 Arbeitsplätze
in der gesamten Region.
Ausgabe 3 | 2011
RWE Power hat also den ersten Schritt in
einem aufwändigen Genehmigungsprozess getan. Power-Chef Lambertz: „Uns
ist dabei klar, dass wir uns mit dem heutigen Anregungsschreiben zum Genehmigungsverfahren am Beginn eines Dialogprozesses mit allen Beteiligten zu
unserem Projekt befinden.“ Sollte es zu
einer Bauentscheidung nach Vorliegen
einer bestandskräftigen Genehmigung
kommen, ist mit einer Bauzeit von etwa
drei bis vier Jahren zu rechnen.
Fazit von Johannes Lambertz: „Neben unseren Projekten im Bereich der
erneuerbaren Energien setzt RWE auch
mit BoAplus konsequent auf die Energiewende. Unser Vorhaben ist ein Beitrag
zum Klimaschutz und zur – für eine Industrienation so wichtigen – Versorgungs­
sicherheit. Gleichzeitig sichert es langfristig Beschäftigung im Land wie in der
Region.“
«
Hotline: 0800/88 33 830
www.boaplus.de
E-Mail: [email protected]
Informationszentrum am Kraftwerk
Niederaußem, Werkstraße
geöffnet sonntags 11-18 Uhr
11
hier: im indeland
Indeland. Ein besonderer Anblick bietet sich Autofahrern
am Kreisverkehr der Landstraße Lucherberg-Luchem. Dort
steht eine sechs Meter hohe und fünf Tonnen schwere Version des Indemanns, der seit 2009 offizieller Aussichtsturm
des Indelands ist. Gebaut haben die maßstabsgetreue Kopie die RWE Power-Azubis Jessica Kienle, Aron Wittgen und
Sascha Breuer aus dem Ausbildungszentrum Weisweiler.
Basierend auf einer Stahlbauzeichnung fertigte das Trio,
unterstützt von Schweißfachingenieur Ralf Reisen, den
Mini-Indemann an. Sechs Monate dauerten die Arbeiten.
Gestiftet wurde das Projekt vom Tagebau Inden.
Eschweiler Tafel sucht Helfer
Eschweiler. Frank Beume hilft gerne. Der
51-jährige RWE Power-Mitarbeiter engagiert sich seit 2008 bei der Eschweiler Tafel. In der Woche arbeitet er bis zu zehn
Stunden für die Tafel, übernimmt Reparaturen, sortiert und verpackt Lebensmittel
und gibt sie aus. „Nicht allen Menschen
geht es so gut wie uns“, sagt er.
Die Eschweiler Tafel ist eine von rund
890 Tafeln in Deutschland. Sie sammeln
Lebensmittel, etwa von Supermärkten,
die als unverkäuflich gelten. Die Helfer
sortieren Ungenießbares aus, verpacken
Obst, Gemüse, Konserven oder Brot neu
und geben es kostenlos oder für einen
symbolischen Betrag an Bedürftige ab.
Die Eschweiler Tafel wurde vor elf Jahren gegründet und versorgt rund 2.000
Menschen in der Woche. „Die Zahl ist
stark gestiegen“, so Anneliese Küpper,
Erste Vorsitzende der Eschweiler Tafel.
Waren es 2008 noch rund 580 Familien,
sind es heute über 830. Die steigende
Nachfrage sorgt für Probleme. Gerade
erst hat die Tafel neue Räume bezogen.
Die Renovierung wurde von RWE Companius unterstützt. Ein weiteres Problem
seien die Finanzen, sagt Küpper. Zwar arbeiten alle Helfer ehrenamtlich, doch der
Betrieb kostet Geld, etwa für Miete oder
12
RWE Companius
Packen an: Die Ehrenamtlichen Frank Beume
(li.) und Manfred Wagner helfen der Tafel.
Strom. Daher sei die Tafel auf Spenden
angewiesen. Kopfzerbrechen macht Küpper auch, dass die meisten der rund 70
Helfer zwischen 60 und 70 Jahre alt sind.
Ehrenamtler seien deshalb willkommen.
Frank Beume will noch lange bei der
Tafel arbeiten. Sein Highlight sind die
Spielzeugaktionen in der Weihnachtszeit:
„Wenn man in die Kinderaugen sieht,
weiß man, dass sich die Arbeit lohnt.“
Unter dem Motto „Menschen
machen‘s möglich“ fördert die Initiative RWE Companius das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern
sowie gemeinnützige Projekte von
Ehrenamtlichen, die nicht bei RWE
angestellt sind. Unterstützt werden
Projekte in den Bereichen Soziales, Bildung, Sport, Kultur und Umweltschutz.
Seit 2007 wurden über 5.000 Projekte
mit rund 6,34 Mio. Euro unterstützt.
Info: www.rwecompanius.com
Info: www.eschweilertafel.de
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
Fotos: Frank Beume, Heinz Peter Schlößer, Peter Hinschläger/© Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren, Ralf Reisgen, Robert Langen, Stadt Jülich
Kleiner Mann
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Historischer Fund
Hambach. Archäologen des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) fanden im Vorfeld des Tagebaus Hambach
bei Morschenich den bislang tiefsten
steinzeitlichen Brunnen Europas. Der
7.100 Jahre alte Kastenbrunnen aus
Eichenbohlen lag über 15 Meter tief.
Info: www.rwe.com/tagebau-hambach
Bergmännischer Traditionsverein für Stein- &
Braunkohle „Glück auf“ Aldenhoven 1992 e. V.
»Nichts verbindet Menschen so sehr wie harte Arbeit und Tradition. Das ist das
Credo unseres Vereins, der von Bergleuten aus der ehemaligen Zeche Emil
Mayrisch gegründet wurde. Unsere über 400 Mitglieder setzen sich ehrenamtlich für den Erhalt bergmännischer Geschichte und Tradition in unserer Region
ein und vertreten Werte, für die Bergmannsleute stehen – Ehrlichkeit, Tapferkeit, Offenheit und Teamgeist. In unserem Bergbaumuseum in einem ehemaligen Kapuzinerkloster stellen wir Fundstücke und Werkzeuge zusammen und
dokumentieren so das Leben der Bergmänner – unter anderem zeigen wir Bergmannskittel und erklären die Ursprünge der Beleuchtung unter Tage.«
Ansprechpartner: Heinz Peter Schlößer, Geschäftsführer
Info: www.traditionsverein-aldenhoven.de
Christina-Kirmes
Jülich. Am 4.11. öffnet die traditionelle
Jülicher Christina-Kirmes wieder ihre
Pforten. Zahlreiche Fahrgeschäfte und
Kirmesleckereien sind vom Kirchplatz bis
zum Walramplatz zu finden. Am 7.11. ist
Familientag mit ermäßigten Preisen.
Info: www.juelich.de
Lange Nacht der Museen
Düren. Am 5.11. findet im LeopoldHoesch-Museum & Papiermuseum Düren
die lange Nacht der Museen statt. Zu
sehen sind Kunst der Gegenwart und
Ausstellungen zur Kulturgeschichte des
Papiers. Los geht es ab 18 Uhr, ab 22 Uhr
folgt eine Party in der Cafeteria.
Info: www.leopoldhoeschmuseum.de
Ausgabe 3 | 2011
Verfahren zum Restsee Inden
In dieser Montage ist der Indener See schon
Wirklichkeit; entschieden wird vor Gericht.
Inden. Bald ist klar, ob der Restsee Inden Wirklichkeit wird. Das nordrhein-westfälische Verfassungsgericht in Münster entscheidet über die Klage von Düren gegen
eine Änderung des Braunkohlenplanes Inden II. Die Stadt sieht ihre Entwicklungsmöglichkeiten durch den See stark eingeschränkt. Deshalb solle der Tagebau mit
Erde statt mit Wasser aufgefüllt werden, um alle Optionen für die Nutzung des
Areals offen zu halten. Die Landesregierung, Beklagte im Prozess, hält die Klage hingegen für unzulässig. Die Dürener Pläne seien unter anderem zu unpräzise. RWE
Power geht davon aus, dass im Rahmen des langjährigen Braunkohlenplanverfahrens alle Sachfragen geklärt worden sind. Dies gilt insbesondere für die Machbarkeit
und die hohen regionalwirtschaftlichen Chancen, die der Restsee bietet. Diese wurden durch eine Studie der Prognos AG bestätigt. Zudem wurde das große ökologische Potenzial des Restsees aufgezeigt.
13
tagebau
Frischzellenkur für riesen
rausgeputzt: Der Schaufelradbagger 281 im Tagebau Inden ist einmalig. Bei diesem
Koloss ist die Wartung etwas aufwendiger. Zwei Monate lang überholten täglich bis zu
hundert externe Fachleute und RWE Power-Mitarbeiter gemeinsam den Technikgiganten.
Teamarbeit. Ein Teil der Mannschaft, die den Stahlkoloss
281 zwei Monate lang sanierte, hat sich zum Abschlussgruppenfoto vor den riesigen Ketten des Baggers aufgestellt.
14
Tiefergelegt. Hier steht der Schaufelradbagger sozusagen auf nackten Füßen, denn Raupe, Getriebe und Motoren fehlen beim Fahrwerk.
Sie werden komplett saniert.
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
Fotos: Gerd Stubenrauch
Die „Großbaustelle Schaufelradbagger“ lag anderthalb Kilometer vom
eigentlichen Zuhause des 281 im Tagebau Inden entfernt. Kräne (weiß) und
Hubarbeitsbühnen (rot) bringen Mensch und Material zu ihrem Einsatzort.
Kohle-Brecher. Aus zehn Vorschneidern und zehn Schaufeln, im Wechsel angebracht, besteht das komplett sanierte Schaufelrad. Vorschneider brechen
das Gestein, Schaufeln heben die gelockerten Brocken auf das Förderband.
Verzahnt. Die riesigen erneuerten Zahnradwerke sorgen dafür, dass sich das
Schaufelrad dreht. Nach der Sanierung greift jetzt wieder alles ineinander.
80.000 Tonnen Kohle kann der 281 pro Tag fördern.
Hightech. Spezial-Software steuert den 281. Um sie
zu aktualisieren, verlegen Fachleute kilometerweise
Kabel und bauen neue Technik ein.
Ausgabe 3 | 2011
Wendig. Mit den Schwenkwerken kann sich der Bagger in jede Richtung drehen. Sie wurden ausgebaut und instand gesetzt. Ein Kran schleppt die tonnenschweren Einzelstücke wieder zurück zum Bagger – für den Wiedereinbau.
15
Kompetent: RWE-Besucherbetreuerin Maria
Feldkamp (re.) informiert die „hier:“-Leser.
leser erleben kernkraft
raum
Im Maschinen
Nix zu machen:
alles ein
ist
erks Emsland
des Kernkraftw
.
er
er
hw
er – und sc
bisschen größ
eigentlich gewohnt sind. Doch ein Kernkraftwerk ist eben etwas besonderes.
Täglich wird hier Strom für 3,5 Millionen
Haushalte produziert. Das aber flankiert
von hohen Sicherheitsstandards. „Wie
auf dem Flughafen“, urteilen die Besucher. Lange vor der Reise mussten sie sich
anmelden, um einen Besucherausweis zu
bekommen. Durch eine Schleuse mit Personen- und Taschenkontrolle betreten sie
das Werk. RWE Besucherbetreuerin Maria
Feldkamp führt die Gruppe über das Gelände, in den Maschinenraum, am Kühlturm vorbei und ins Standortzwischenlager. Den Besuch nutzen die Teilnehmer,
um über die Energiewende zu diskutieren. Wie soll der Strombedarf kurzfristig
gedeckt werden? Wer soll das bezahlen?
„Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt“, meint Josef Schüller aus Eschweiler. Auch andere Themen werden ange-
Kernkraftwerk
im Mini-Format
: Im Info zentrum lernen
die Besucher am
Modell,
wie im Werk St
rom erzeugt wi
rd.
sprochen, etwa das Fehlen eines Endlagers für radioaktive Abfälle. Feldkamp
dazu: „Die Bundesregierung muss ein
Endlager finden. Das ist gesetzlich geregelt.“ Ebenso wie die Kostenfrage: „Die
Lagerung zahlen die Verursacher.“
INFOS: www.rwe.com/kernkraftwerkemsland I www.rwe.com/nachbarschaft
brikettspenden verbreiten wohlige Wärme
Rhein-Erft-Kreis. Landrat Werner Stump
in Bergheim erhielt letztes Jahr 10 Tonnen,
die Evangelische Kirchengemeinde in Frechen 7,5 und Pfarrer Jochen Thull in Brühl
5 – die Rede ist von Briketts. Bis zu 50 Tonnen spendet RWE Power insgesamt jeden
Winter an städtische, kirchliche und andere
16
gemeinnützige Organisationen. Diese verteilen die Klütten wiederum an Bedürftige,
die darauf angewiesen sind. Denn wenn
auch die Mehrzahl der Brikettverwender
heute ihren Ofen vor allem wegen des knisternden Kaminfeuers nutzt, gibt es noch
zahlreiche, oft ältere oder sozial schwache
Menschen, für die der Kamin die einzige
Heizquelle ist. Eines schätzen alle: die lang
anhaltende wohlige Wärme.
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
Fotos: Alix Sauer, Fotolia, Heizprofi, Klaus Görgen, RWE Power
Lingen. Meterdicke Rohre winden sich im
Kernkraftwerk Emsland über den Köpfen
der Gewinner der „hier:“-Leserreise. „Die
Größe ist unvorstellbar.“ Irmgard Altenberg aus Mönchengladbach spricht aus,
was alle denken. Und das, obwohl die
Ausflügler aus dem rheinischen Braunkohlenrevier den Anblick von Kraftwerken
plus für die region
feuerwehren
bestellen
5.000 Aufkleber
Azubis helfen verein
Lebensretter. Eine Meldung in der MärzAusgabe des Nachbarschaftsmagazins
„hier:“ brachte eine kleine Lawine ins Rollen: 5.000 sogenannte Kinderfinder-Aufkleber bestellten Feuerwehren aus Grevenbroich, Bergheim, Kerpen, Titz, Inden,
Elsdorf und Rommerskirchen bei Stephan Schwenker,
Leiter
Brandschutz
von
RWE
Power, um
diese an die
Bewohner aus
der Region zu
verteilen. Klebt
der
reflektierende
Sticker an der Kinder­zimmertür, weiß die
Feuerwehr im Notfall sofort, wo sich noch
Kinder befinden könnten. Regionale
Feuerwehren können die Aufkleber auch
weiterhin bei Stephan Schwenker nachbestellen.
Bergheim. Der alte Ordenshof in Auenheim sollte Anfang des Jahres geschlossen
werden, um die 25.000 Euro Betriebskosten pro Jahr einzusparen. „Damit wäre der
einzige soziale Treffpunkt weggefallen“, sagt Markus Rasten (im Bild links). Schließlich
treffen sich dort der Heimat- oder auch der Bürgerverein. „Ohne den Ordenshof wären
diese Vereine heimatlos und hätten ihre Arbeit vielleicht sogar eingestellt“, so Rasten,
der seit sieben Jahren in Auenheim wohnt. Mit acht Bekannten gründete er im April
den Förderverein Ordenshof Auenheim e. V. Das Ziel: die Trägerschaft über den denkmalgeschützten Hof übernehmen und für die Auenheimer erhalten. Bereits 50 Mitglieder haben sie dafür gewonnen. „Unser größtes Problem sind die Finanzen“, so Rasten.
Zwar schießt die Stadt Bergheim rund 11.000 Euro im Jahr zu, das reiche aber gerade
zum Heizen. Um die Kosten zu erwirtschaften, vermietet der Verein Räume für Feiern.
Damit bald wieder kulturelle Veranstaltungen im Ordenshof stattfinden, soll renoviert
werden. Ihren Teil beigetragen haben Massimo Franz, Christian Szczepanski, Carsten
Lemm und Mirco Günthner (v. l.). Die Azubis vom Kraftwerk Niederaußem und ihr Ausbildungsmeister Peter Braun (im Bild rechts) haben die elektrische Anlage saniert und
runderneuert. Sie setzten zum Beispiel die Elektronik instand und bauten neue Sicherungen ein. Um Strom zu sparen, wurde ein Schlüsselschalter installiert, der die Anlage
bis auf die Heizung vom Netz trennt, wenn niemand da ist. Kleinere Arbeiten stehen
noch aus, aber die Auenheimer sind den angehenden Elektronikern für Betriebstechnik schon jetzt dankbar. Rasten: „Die Jungs haben hervorragende Arbeit geleistet.“
kontakt: [email protected]
INFO: www.ordenshof-auenheim.de I [email protected] I 0177/41 36 912
Bonus für Bauherren
Bergheim/Bedburg. RWE Power fördert in Baugebieten, die das Unternehmen vermarktet, energiesparendes und
umweltbewusstes Bauen – so etwa in
Bergheim und Bedburg. Marcel Martin
vom RWE Entwicklungsteam des Bauförderkonzepts: „Wir verkaufen jedes Jahr
viele Baugrundstücke im rheinischen
Braunkohlenrevier. Da hatten wir die
Idee, in Zeiten steigender Energiekosten und eines wachsenden Umweltbewusstseins diese Themen auch beim
Hausbau zu berücksichtigen.“
Bauherren, die entweder an der Kolpingstraße in Bergheim oder Am Mühlenkreuz in Bedburg ein Grundstück nach
modernsten Techniken zukunftssicher
Ausgabe 3 | 2011
bauen, werden nach einem
Bonuspunktesystem
gefördert. Dieses freiwillige Förderprogramm umfasst vier
kostenlose Beratungen zu Beginn der
Bauplanung sowie eine finanzielle Förderung. Belohnt werden etwa der
Einsatz von nachwachsenden
Baustoffen, der Einbau einer LuftWasser-Wärmepumpe oder das
Pflanzen von einheimischen Laubbäumen. Dafür werden Punkte verteilt, die
bares Geld wert sind. „Das soll ein Anreiz sein, damit die Käufer auch mitmachen“, erklärt Martin. Ins­gesamt können
Häuslebauer mit allen mög­
lichen ressourcenschonenden Maßnahmen 515
Punkte erreichen. Das ergibt mit der
Bera­­tung und der Übernahme der Kosten
für die Inbetriebnahme der Wärmepumpe und Lüftungsanlage eine Förderung im Wert von rund 7.000 Euro.
INFO: www.rwe-immobilien.de
17
wettbewerb
1. Platz „Menschen“
Kirsten Wipperfürth (Bergheim): „Unsere Tochter vor dem letzten Absetzer aus dem Tagebau Fortuna.“
3. Platz „Menschen“
2. Platz „Umgebung“
Gerd Schweitzer (Eschweiler) liebt Radfahren im Revier.
Horst Grasser (Heppendorf): Papsthügel Marienfeld.
revier als fotoKULISSE
gewinner: Fast 400 Fotos schickten die Leserinnen und Leser der „hier:“ zum Thema
Rekultivierung ein. Am Ende entschied sich die Jury für diese neun Bilder. Sie zeigen, wie
abwechslungsreich, vielfältig und attraktiv das Braunkohlenrevier sein kann.
D
ie Freude war riesig. Gerade aus
dem Urlaub wieder da, erfuhr Familie Wipperfürth aus Bergheim,
dass ihr Bild beim „hier:“-Fotowettbewerb
zur Rekultivierung in der Rubrik „Menschen“ den ersten Platz belegt hat. „Wir
haben noch nie etwas gewonnen“, jubelte
Mama Kirsten. Ähnlich reagierten auch Le18
onhard Binek, Horst Grasser, Andreas Müller, Andreas Rother, Heinz Sauß, Gerd
Schweitzer, Gabriele von Wirth und Sandra Welzenbach. Sie gewannen Geldpreise und ein Seminar im Schloss Paffendorf mit den Fotografen Gerd Stubenrauch aus Inden und Kai Stefes aus
Grevenbroich, die mit dem Dürener Kolle-
gen Tim Ketzer die Jury bildeten. Beeindruckt waren die Profis von der Vielfalt der
fast 400 Fotos – vor allem von den zahlreichen authentischen, attraktiven und
liebevoll inszenierten Motiven.
Weitere eingesendete Fotos finden
Sie auf www.rwe.com/nachbarschaft
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
3. Platz „Umgebung“
1. Platz „Umgebung“
Heinz Sauß (Eschweiler) fing Natur und Industrie ein.
Andreas Müller (Kerpen): Das Biotop Boisdorfer See liegt im Morgennebel.
2. Platz „Tiere und Pflanzen“
Leonhard Binek (Elsdorf): Haubentaucher im Rekultivierungsgebiet Peringsmaar.
2. Platz „Menschen“
Sandra Welzenbach (Hürth): Ritt am Otto-Maigler-See.
3. Platz „Tiere und Pflanzen“
1. Platz „Tiere und Pflanzen“
Gabriele von Wirth (Bedburg): Bärenklau, Kasterer See.
Andreas Rother (Bergheim): Moos auf der Kupplung eines alten Kohlewaggons.
Ausgabe 3 | 2011
19
Menschen von hieR:
Motorsport ist sein Leben: Gerhard Noack,
Präsident des Kart-Clubs Kerpen-Manheim.
Der Herr des Ringes
Talentschmiede:Gerhard Noack ist Präsident des Kart-Clubs Kerpen-Manheim. Auf der
Vereinsrennstrecke hat der Rennsportbegeisterte Michael Schumacher und Sebastian
Vettel entdeckt und gefördert. Nun sucht er den nächsten Formel-1-Weltmeister in spe.
20
und gefördert – und daack knapp. Dabei ist die Stimmit den Grundstein
mung zum 50. Jubiläum des
für ihre Karrieren
Kart-Clubs Kerpen Ende Augelegt. Eine Zeit
gust großartig. Hunderte
lang
ist
der
von Zuschauern drängen
ian
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S
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59-Jährige,
den
sich am Streckenrand.
gramm v
... mit Auto ichael Schumacher.
alle nur Gerd
Neben der Zielgeraden
M
Vettel oder bis zum 15.11.11
nennen,
selbst
stehen der siebenfache
Schicken Sie rt „Kart“ an
Kart
gefahren.
Weltmeister
Michael
das Stichwo
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Anfang der 80erSchumacher und dessen
[email protected]
ier-redaktio
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Jahre kam es dann
Bruder Ralf. Sie erzählen Rezu einer schicksalportern und TV-Teams von
haften
Begegihren Anfängen auf dem
nung. Auf der
Kurs in Manheim. Vettel
Kartbahn in Horund die Schumachers verrem, wo der Club vor
bindet eines: Gerhard Nodem Umzug nach
ack hat ihr Talent früh entdeckt
basecap
en
zu gewinn
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
Fotos: André Laaks, Thomas Luther
D
en Höhepunkt des Tages erlebt
Gerhard Noack von seiner „Privatloge“ aus. Auf der hoch gelegenen Veranda des familieneigenen
Karthandels, direkt neben der Rennstrecke, verfolgt der gebürtige Bergheimer,
wie sich Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel auf das Rennen vorbereitet.
Seinen „Dienstwagen“ hat der Champion an diesem Sommertag gegen ein
Rennkart getauscht, das von einem
Zweitaktmotor angetrieben wird. Mehr
als 200 Kilometer pro Stunde schaffen
solche wendigen Flitzer. Vettel zieht
Runde um Runde auf dem Erftlandring
nahe Kerpen und verzückt die Fans. „Na,
läuft doch“, kommentiert Gerhard No-
Der Kart-Club kerpen-Manheim
• 1961: Motorsportfans gründen die „Rennsportfreunde Graf Berghe von Trips“ in Horrem.
Im gleichen Jahr verunglückt ihr Idol tödlich beim Großen Preis von Italien.
• 1977: In Kerpen findet der Verein ein Gelände für eine neue Strecke. In den Achtzigern
fahren dort unter anderem Ayrton Senna, Mika Häkkinen und Michael Schumacher.
• 1983: Änderung des Namens in „Kart-Club Kerpen-Manheim“
• 2011: Der Verein mit rund 500 Mitgliedern feiert im August sein 50. Jubiläum. Nur
wenige Tage später im September erfolgt der erste Spatenstich zur Erschließung von
Manheim-neu, das im Zuge des Tagebaus Hambach ab 2012 umsiedeln wird. Auch die
Kartbahn wird dem Tagebau in einigen Jahren weichen.
Qualmende Reifen auf dem Erftlandring: Die Kartbahn wird in den
kommenden Jahren dem Tagebau Hambach weichen.
Manheim beheimatet war, beeindruckte
der Fahrstil eines Teenagers Noack so
sehr, dass er ihm ein Kart schenkte und
damit eine jahrelange Partnerschaft begründete. Der Name des Jungen: Michael Schumacher. Noack stellte fortan
die Technik, Schumacher fuhr die Siege
ein. Weil die Arbeit mit dem Talent zu einem Vollzeitjob wurde, verkaufte Noack
sein Fachgeschäft für Heimtextilien und
wurde Karthändler.
Mentor, Mechaniker und
Sponsor von Sebastian Vettel
Der Kartsport ist kein billiges Hobby. Je
nach sportlichem Anspruch kostet heute
eine Saison schnell 10.000 bis 20.000
Euro. „Urlaub oder sonstiger Luxus ist
bei vielen Eltern dann nicht mehr drin“,
weiß Noack. So wie Schumacher früher
unterstützt Noack deshalb auch heute
junge Kartfahrer bei der Suche nach
Sponsoren.
Als Michael Schumacher 1987 in den
Rennsport wechselt, bleibt Noack bei
seinem Konzept und hält nach neuen Talenten Ausschau. 1997 fällt ihm Sebastian Vettel auf, den Noack zehn Jahre
Ausgabe 3 | 2011
Champions unter sich: Michael Schumacher und Sebastian Vettel auf der Jubiläumsveranstaltung des Kart-Clubs Kerpen-Manheim (links). RWE Chef Jürgen Großmann, F1-Weltmeister Sebastian Vettel und RWE Power-Chef Johannes Lambertz beim Fachsimpeln (rechts).
lang betreut. Er verpachtet sein Geschäft, um fortan Mechaniker, Mentor,
Sponsor und Berater in einer Person für
Vettel zu sein. Als der 2007 seinen eigenen Weg geht, übernimmt Noack mit
seinem Sohn wieder den Karthandel.
„Der Kontakt zu Sebastian ist aber immer eng geblieben“, sagt Noack.
Neben dem Kartgeschäft hat der
Rennsportexperte als Miteigner des
Erftlandrings und Präsident des KartClubs Kerpen alle Hände voll zu tun.
„Der Motorsport war und ist eben schon
immer mein Traum.“ Manchmal hätte er
aber schon gern mehr Zeit, um Talente
zu sichten. Und eventuell wieder einen
neuen Weltmeister zu finden.
Mehr Infos:
www.kart-club-kerpen.de
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POWER-MIX
neuer standard: RWE hat die Kampagne „voRWEg gehen mit intelligenter Energie“ (IE)
gestartet und prüft, wie innovativ, effizient und dialogfähig die Angebote, Services und Technologien sind. Nur wenn zwei der drei Anforderungen erfüllt sind, gibt es das „IE“-Gütesiegel.
Zwei smarte Buchstaben
teilt und verwendet werden. Dazu zählt
auch, jeden Verbraucher dabei zu unterstützen, die eigene Wohnung mit wenig
2. Effizient: Der Schlüsselbegriff für
SmartGrid ist das Netz der Zukunft und die
technische Basis für „Intelligente Energie“.
nachhaltigen Klimaschutz weltweit. Angebote, Services und Technologien mit
dem „IE“-Gütelsiegel garantieren, dass
Strom und Wärme optimal erzeugt, ver-
Aufwand energieeffizienter zu gestalten. Dabei hilft etwa die Internetseite
www.energiewelt.de.
3.
Dialogfähig: Wer
weiterkommen will,
muss sich
mit anderen
austauschen.
Das gilt auch
für die Energieversorgung der Zukunft. Je besser Stromerzeuger und -verbraucher
vernetzt sind, desto gezielter
wird die erforderliche Energie bereitgestellt. Dafür gibt es bereits heute
„SmartMeter“, clevere Stromzähler, die
laufend den Energieverbrauch von zu
Hause messen. So können Energiefresser blitzschnell identifiziert und ausgeschaltet werden.
Mehr Informationen finden Sie im
Internet: www.vorweggehen.de
VIP-tickets zu Gewinnen
Verlosung: Beantworten Sie folgende Frage: Wofür steht das Kürzel „IE“?
a) Intelligente Energie b) Indirekte Elektronik c) Individuelle Elektrizität
Senden Sie die richtige Antwort mit dem Stichwort „VIP-Tickets“ sowie
Ihren Namen und Ihre Anschrift an: [email protected] oder per Post
an die RWE Power AG, Informationszentrum Schloss Paffendorf, Burggasse,
50126 Bergheim Einsendeschluss ist der 15. November 2011.
Preis: Gewinnen Sie 2 VIP-Tickets für das BundesligaFußballspiel Mönchengladbach gegen Dortmund am
Wochenende 2. – 4. Dezember 2011 (Die Partie war bei
Redaktionsschluss noch nicht genau terminiert). Die
„hier:“ verlost zudem zehn RWE-Smart-Home-Pakete
im Wert von jeweils 379 Euro. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
22
hier: Das Magazin für unsere nachbarn
Fotos: Borussia Mönchengladbach, Fotolia, iStockphoto, Martinusschule, RWE Power, Dino So
1. Innovativ: Nur neu alleine reicht nicht. Ob Mobilität, Wärme- und Stromversorgung oder Energieerzeugung:
Mit dem „IE“-Standard ausgezeichnet wird nur zukunftsorientierte
Technologie. Eine große Herausforderung für die Zukunft wird es etwa
sein, die schwankende Energieerzeugung durch Sonne und Windkraft auszugleichen. Dafür entwickelt RWE sogenannte SmartGrids, intelligente Stromnetze
und moderne Regeltechnik, die sehr
flexibel Angebot und Nachfrage ausbalancieren können – die ersten Projekte
sind bereits in der Testphase.
ausblick
Laterne, laterne ...
Sankt Martin: Weckmänner backen, Laternen basteln und singend durch die Straßen ziehen
– das Sankt-Martins-Fest steht wieder vor der Tür. Was man vor und während des Umzugs
beachten sollte, weiß Waltraud Wolf, Lehrerin an der Martinusschule in Bedburg-Kaster.
„In unserer Grundschule ist es Tradition,
in allen Klassen Laternen zu basteln, sie
im Martinszug durch die Straßen zu tragen und den Klassen-Weckmann bei einem Frühstück mit den Großeltern sowie
Bewohnern des Seniorenstifts Hambloch zu teilen. Die Kinder bringen Licht
und Freude zu den Menschen“, erzählt
Waltraud Wolf. Für einen sicheren Laternenumzug hat sie diese Tipps parat:
Ausgabe 3 | 2011
1. Nutzen Sie batteriebetriebenes Laternenlicht statt Kerzen oder Teelichter.
2. Denken Sie an reflektierende Kleidung für Ihre Kinder. Warnwesten sind
ebenfalls ein guter Schutz.
3. Laufen Sie den Weg mit den Kleinen
im Hellen ab. Dabei kann man auch
gut die Verkehrsregeln üben.
4. Nehmen Sie eine Taschenlampe mit,
falls im Dunkeln etwas wegkommt.
zum selber machen
Die Bastelanleitung von
Waltraud Wolf für eine
schmucke Sankt-MartinsLaterne zum Umzug finden Sie im Internet
unter www.rwe.com/
nachbarschaft.
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