HONDURAS el camino

Transcrição

HONDURAS el camino
H O N D U R A S el camino
Ausgabe 9/2014 (Februar)
Vera , Simon & Estelle Florangely Aebi – Comayagua/Honduras
Quelle: Vera & Simon
H ingeschaut
------------ In meinen Koffer packe ich ...
„Vollgepackt mit tollen Sachen hinein ins SchweizerFeeling …“ – mit einem Rucksack voller Erfahrungen,
Erlebnissen & Begegnungen reisen wir schon bald zurück (plus etlichen Koffern für den materiellen „Kleinkram“), nicht zu vergessen unserem ganz persönlichen
Stück Honduras: Estelle! Manche Erfahrung haben wir
bewusst in unseren Koffer eingepackt, manches wurde
uns mit auf den Weg gegeben. Bereichert hat uns dieser, unser Weg in Honduras definitiv – euch mittels der
Rundbriefe HONDURAS el camino hoffentlich auch ein
Stück weit.
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---------------- Simon – „Musterschüler“
So gut haben die beiden Kaffee-Organisationen CAFEPSA und COMICAOL aus El Paraíso im letzten Jahr
beim Fairtrade-Audit abgeschnitten, dass FLO-CERT
ihnen das diesjährige Audit erlassen hat. Wir waren
zwar vorbereitet und hatten schon entsprechende
Korrekturmassnahmen umgesetzt, Einspruch haben
wir aber natürlich keinen erhoben!
Quelle: Vera & Simon
Eine Odysee mit Happy-End
Nebst der Zertifizierung schaffte es CAFEPSA – und
das freut mich besonders – einen Teil der aktuellen
Ernte zu Fairhandelskonditionen zu verkaufen. Der
Weg dazu war nämlich steinig und schwer: Erst
sprang kurzfristig Oxfam Fairtrade/Belgien als Kunde
ab, obwohl auf deren Anstoss hin die Fairtrade-Zertifizierung durch mich bzw. FUNDER erst ins Rollen
gebracht worden war. Meine Suche nach neuen potenziellen Kunden in der Schweiz stellte sich zunächst
ebenfalls als wenig erfolgsversprechend heraus; letztlich fanden sich aber doch drei potenzielle Kunden,
denen die Kooperativen Muster senden sollten. Der
Musterversand wiederum wurde von den Verantwortlichen ewig hinausgezögert. Und als dann nach
mehrmaligen Nachhaken meinerseits die Kaffeemuster endlich verschickt waren (aus Kostengründen nicht
über einen Kurier), stellten wir 6 Wochen später fest,
dass sie irgendwo auf dem Weg verschollen gegangen waren. Glücklicherweise hatten wir gerade
Besuch aus der Schweiz und so konnte ich einem
Freund die Muster mitgeben. Die Qualitätstests fielen
sehr gut aus, so folgte eine Videokonferenz und Offerten wurden eingereicht. Doch dann hiess es warten und warten, da sich die potenziellen Abnehmer
nicht zu einer Zusage durchringen konnten und letztlich den Kontakt nicht
weiter verfolgt haben.
Im Juni organisierte ich
daher einen Workshop
mit den Verantwortlichen und zeigte ihnen
Wege auf, um potenzielle Kunden selbst zu
akquirieren. Besonders
der neue Geschäftsleiter
von CAFEPSA erwies
sich als sehr engagiert
und motiviert. So gelang
es diesem im Dezember, mit dem Exporteur Honducafe einen Vertrag für den Verkauf von 2 Containern
FLO-Kaffee für einen europäischen Kunden zu unterzeichnen. Was lange währt, wurde also endlich gut!
Fairtrade zahlt sich aus
Dank dem Fairen Handel kommt CAFEPSA nun in den
Genuss eines Mindestpreises, der bei 140 USD pro
Quintal Oro (46 kg Rohkaffee) liegt. Der derzeitige
Börsenkurs (Januar 2014) befindet sich deutlich unter diesem Wert. Zudem wird der Kunde eine zusätzliche Fairtrade-Prämie von 20 USD pro Quintal Oro
entrichten. Allein über die Fairtrade-Prämie wird die
Kooperative 16’800 USD Zusatzeinnahmen verzeichnen. In der nächsten Generalversammlung werden
die Mitglieder von CAFEPSA demokratisch entscheiden, wie sie diese Summe für die Verbesserung der
sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Situation
der Kooperative investieren wollen. Für 2014 haben
sich die Mitglieder von CAFEPSA zudem vorgenommen, die Plantagen sukzessive auf Bio umzustellen.
FUNDER und meine Nachfolgerin werden diesen Prozess weiter begleiten.
Bio-Kakao ist gefragt
Eine Tätigkeit, die im letzten halben Jahr ziemlich
viel meiner Zeit in Anspruch genommen hat, war, die
Bio-Zertifikate der Kakao-Organisationen Cacao San
Fernando und Flor de Laureles zu erneuern. Dazu
musste nachgewiesen werden, dass die Plantagen in
Harmonie mit den Bio-Normen bewirtschaftet wurden; dann wurde dies auf dem Feld & in den Büros
durch Bio Latina überprüft. Die lokalen Berater von
FUNDER sowie die betreuten Organisationen konnten während diesem Prozess ihre Fähigkeiten bezüglich Zertifizierungen weiter ausbauen und festigen.
Alles hat gut geklappt und so ist Nachschub für die
Coop-Schoggis gewährleistet. Im Gegensatz zu den
Kaffee-Organisationen ist bei diesem Projekt die
Kundenakquise kein Thema, da Chocolats Halba wesentlich mehr kaufen möchte, als die Kooperativen
momentan anbauen. Der Fokus der Aktivitäten muss
in Zukunft deshalb darauf gelegt werden, mehr Edelkakao in guter Qualität produzieren zu können.
Theorie in die Praxis umgesetzt
Im Juli hatte ich dank INTERTEAM die Möglichkeit,
an einem mehrtägigen Workshop für Bio Inspektoren
teilzunehmen. Dank dieser Weiterbildung von Bio
Latina konnte ich meine Kenntnisse weiter vertiefen
und diverse Unklarheiten beseitigen. Insbesondere
beim eben erwähnten Beratungsprozess zur Erneuerung der Bio-Zertifikate hat mir der Kurs sehr
geholfen.
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
Trocken dank Regenerativen Energien
Eine spezielle Herausforderung in Honduras ist die
Trocknung der Kakaobohnen, da sich die Verarbeitungszentren in regenreichen Gebieten befinden und
die Bohnen v.a. an der Sonne getrocknet werden;
entweder ausgebreitet auf schwarzen Folien oder in
einer Art Gewächshaus. Die Trocknung dauert dabei
– je nach Sonnen-/Regentagen – 10 Tage bis drei Wochen. Cacao San Fernando und Flor de los Laureles verfügen zusätzlich über einen Holztrocknungsofen, der
besser funktioniert, jedoch ziemlich viel Holz „verschlingt“, was nicht besonders umweltfreundlich ist.
Quelle: Vera & Simon
Durch eine zufällige Bekanntschaft mit einem Schweizer, der in Omoa das Hostal Roli’s Place betreibt und
Erfahrung im Bau mit Solarkochern hat, bin ich dann
auf einen Lösungsansatz gestossen, der gerade getestet wird:
Roli hat in meinem bzw. FUNDER’s Auftrag einen Prototyp für einen Solar-Trockner entwickelt. Ziel war,
das Gerät mit lokalen Materialien herzustellen, damit
keine Abhängigkeit von ausländischen Ersatzteilen
besteht. Seit November läuft nun die Testphase und
die ersten Ergebnisse sind vielversprechend: Der
Prototyp schafft es innerhalb von drei Sonnentagen
die Kakaobohnen zu trocknen und erwärmt sich
während Sonnenfenster viel schneller als die bisher
verwendeten Methoden. Wenn die Qualitätsergebnisse von Chocolats Halba auch positiv ausfallen, ist
es sehr wahrscheinlich, dass dieser Trockner repliziert
und bei Cacao San Fernando und später bei weiteren
Organisationen Einzug finden wird.
Poleposition für hond. Kakao
Um den honduranischen Kakao-Sektor nachhaltig zu
stärken sowie die Produktion von Edelkakao deutlich
zu erhöhen, hat die DEZA im August zu einem zweitägigen Workshop geladen, bei dem mithilfe diverser Akteure Ziele und Aktivitäten für ein 5-jähriges
Grossprojekt definiert wurden. Für mich war es
spannend, an diesem Event teilnehmen zu können.
Zudem freut es mich, dass FUNDER als Hauptausführender dieses Projekts hervorgegangen ist. Weitere Entwicklungsorganisationen wie Helvetas und
Swisscontact werden ebenfalls mitwirken. Auch Chocolats Halba wird nicht lediglich Edelkakao kaufen,
sondern die Kooperativen aktiv mit Schulung und Investitionen in Infrastruktur unterstützen. Ein vielversprechendes Projekt steht also in den Startlöchern.
Wenn alles nach Plan läuft, ist es gut möglich, dass
Honduras in 5-10 Jahren eine Spitzenposition für
Edelkakao in Zentralamerika einnehmen wird.
Bio ist in
In der Umgebung von La Ceiba, an der honduranischen Nordküste, betreut FUNDER seit einigen Monaten zwei Kakaoorganisationen. Die Kooperativen
COPROCAJUL und ASOPROPIB möchten ihre Plantagen sukzessive auf Bio umstellen, um so in Zukunft
einen Teil des Kakaos an Chocolats Halba verkaufen
zu können. Um sie mit den Normen und dem Zertifizierungsprozess vertraut zu machen, führte ich einen
zweitägigen Workshop zu diesem Thema durch.
Im Süden des Landes, nahe der nicaraguanischen
Grenze, unterstützt FUNDER zwei Cashew-Genossenschaften, die sich dieses Jahr Bio-zertifizieren konnten. Anfang nächsten Jahres werden sie zwei Container Cashew-Kerne in die USA exportieren. Im November organisierte ich für diese einen praktischen
Schulungstag, bei dem wir verschiedene Fincas besuchten und anhand einer Checkliste die aktuelle
Situation auf den Plantagen mit den US-Bio-Normen
(NOP) verglichen. Am Ende musste jede Gruppe
Verbesserungsvorschläge erarbeiten und den Teilnehmenden vorstellen. Es freute mich, dass viele die
Grundsätze der ökologischen Landwirtschaft verinnerlicht zu haben scheinen.
Vera – Theorie statt Praxis
Meine geplanten Aktivitäten für die Zeit bis Einsatzende konnte ich in Angriff nehmen, allerdings etwas
anders als gedacht: So hätte der für Juli gedachte
Workshop unter anderem eigentlich die Ausgangsplattform dargestellt, mittels derer ich dem Beraterteam von FUNDER die beiden von mir ausgearbeiteten Instrumente „Modellinitiativen“ und „Mercado de
Servicios“ (Marktplatz für Austausch & Vernetzung)
als neue Methodik zur Förderung von Klein(st)Unternehmen präsentieren und einführen wollte.
Leider hat sich das Seminar kurzfristig aufgrund verschiedener Zentrum-interner Faktoren auf den St.Nimmerleins-Tag verschoben. So war ich statt mit
der Durchführung des pfannenfertigen Seminars
sowie der Aufbereitung & Weiterführung der dort
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
Ländliche Unternehmen skizziert
Besagtes strategisches Konzeptpapier, das ich verfasst habe, zeigt unter anderem den Kontext von
ländlichen Klein(st)unternehmen auf, das Potential,
die Instrumente & Methodik von FUNDER sowie die
spezifischen Herausforderungen der Beratungsarbeit
im ländlichen Kontext, basierend auf den Erfahrungen & Kenntnissen von FUNDER.
Zudem habe ich, wie bereits bei der Dokumentation
des Beratungsprozesses des Projekts „Emprende Joven Rural“ konkrete Empfehlungen verfasst, welche
Schwerpunkte und methodische Herangehensweise
aus meiner Sicht für die Beratungstätigkeit in Zukunft verfolgt werden sollten. Hiermit hat FUNDER
einen Vorschlag zur Hand, um die Aktivitäten gezielt
steuern zu können. Inwiefern sie diesem Vorschlag
Rechnung tragen, wird letztlich eine Entscheidung
der Leitungsebene sein.
Geschichten erzählen – aber wie?
Als weitere Tätigkeit habe ich die Berater des Zentrums in der vergangenen Zeit dabei unterstützt,
eine einheitliche & informative Basis an „Historias
de éxito“ (Erfolgsgeschichten) von Kleinkreditkassen
und Klein(st)unternehmen aufzubauen. Die Berater
haben die Geschichten anhand einer Prioritätenliste
verfasst, damit ein vielfältiges Portfolio an Themen
repräsentiert ist. Von mir wurden sie in ein einheitliches Format gebracht und mit Empfehlungen versehen, wie die Geschichte ggf. schlüssiger, informativer
und/oder eindrücklicher aufgebaut werden könnte.
Darauf aufbauend wurden die Geschichten noch
einmal durch die entsprechenden Berater redigiert
und dann an alle als Positiv-Beispiel verschickt, um
die Motivation zu steigern und Wissen zu teilen. Eine
Zeitlang funktionierte dieser Kommunikationsprozess
sehr gut, dann setzte allerdings eine „GeschichtenFlaute“ ein.
Wäre schön gewesen
Auf dem diesjährigen Encuentro Regional im Juni
haben wir als FUNDER-Vertreter mit zwei Organisationen Kontakt geknüpft: Die nicaraguanische Organisation ADDAC war interessiert am Vorgehen von
FUNDER zur Gründung & Begleitung von Kleinkreditkassen und Mikrofinanzierung. Mit Voces
Nuestras hingegen wurde eine Kooperation im Bereich „Kommunikation“ angestrebt, genauer gesagt:
Die gemeinsame Erstellung von Video-Testimonials
zu Erfolgsgeschichten der Kleinkreditkassen und
Klein(st)unternehmen.
Ich habe diese Vernetzung vorangetrieben, bislang
ist die Zusammenarbeit aber noch nicht zustande
gekommen, aufgrund mangelnder konkreter Entscheidungen zum wann & wo. Allerdings hoffe ich
sehr, dass der Kontakt spätestens beim nächsten
Encuentro Regional wieder aufgenommen wird.
Schweizer Fachleute unter sich
Im November 2013 haben wir uns an der Laguna de
Apoyo/Nicaragua zum letzten Mal während unseres
Einsatzes bei einem so genannten Encuentro mit
anderen INTERTEAM-Fachleuten ausgetauscht. Vorwiegend stand das Länderprogramm 2012-2015 von
Interteam, das Konzept des Capacity Buildings, die
Gender-Strategie sowie Intervisionsgruppen auf dem
Programm. Alles in allem war es ein vielseitiger, runder Abschluss für uns mit genügend Zeit für informellen Austausch untereinander und natürlich auch
für Erholungspausen im Badewannen-warmen, tiefblauen Vulkan-Kratersee der Laguna de Apoyo.
Wir präsentieren: Sandra
Im Februar wird unsere INTERTEAM-Nachfolgerin bei
FUNDER ankommen: Sandra Bögli
Wir präsentieren: Sandra
Seit Januar ist unsere Interteam-Nachfolgerin für
FUNDER im Land. Sandra Bögli aus xxx:
Sie wird die Tätigkeit von Simon im Bereich Bio- &
Fairtrade bei FUNDER weiterführen, diesen jedoch
neu zudem mit ihren agronomischen Kenntnissen
bereichern.
Wir freuen uns, dass der Wissensaustausch NordSüd-Nord in Honduras von INTERTEAM weiterverfolgt
wird. Wer also weiterhin über die Aktivitäten informiert sein möchte, der kann sich von Sandra in ihren
Rundbrief-Verteiler aufnehmen lassen (sandra.boegli
@interteam.ch). Wer die Arbeit von INTERTEAM in
Honduras auch künftig finanziell unterstützen möchte, der kann dies über Spenden mit Betreff: Einsatz
Sandra Bögli gerne tun.
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
Quelle: Interteam
gewonnenen Erkenntnisse und des Wissensschatzes
der Berater mit der Erarbeitung eines strategischen
Konzeptpapiers für die Leitung des Centro Cajas Rurales y Microempresas beschäftigt.
Was bleibt bei FUNDER?
Simon
Während den vergangen drei Jahren konnte ich einen wichtigen Beitrag leisten, dass die Bio- und Fairtrade-Kompetenz von FUNDER gestärkt wurde. Dies
hat nicht zuletzt dazu beigetragen, dass FUNDER
im neuen Kakao-Projekt der DEZA als hauptausführende Organisation hervorgegangen ist. Die lokalen
Berater von FUNDER haben sich in dieser Zeit ein
solides Wissen über Zertifizierungen angeeignet, da
wir stets eng zusammengearbeitet haben und sie
bei sämtlichen Schulungen anwesend waren. Um die
Zertifizierungsarbeiten zu erleichtern, habe ich diverse Materialien erarbeitet, die meiner Nachfolgerin
und den Beratern von FUNDER zur Verfügung stehen.
Diese umfassen u. a. zwei modular aufgebaute Schulungskurse mit Präsentationen und Unterlagen für
die Teilnehmenden, eine umfassende elektronische
Dokumentation, Vorlagen, Gruppenarbeiten, Checklisten und Poster. Ich wünsche mir, dass FUNDER
den Bio- und Fairtrade-Bereich in Zukunft weiterentwickeln und stetig neue Kooperativen auf dem Weg
zu einer rentablen sowie ökologisch- & sozial-verträglichen Produktion begleiten wird.
Vera
Rückblickend lässt sich für mich feststellen, dass ich
viel Zeit mit der Erstellung von Konzeptpapieren,
Materialien und Vorlagen verbracht habe. Alles
Informationen, die dem Centro Cajas Rurales y
Microempresas bei der gezielten Förderung von
Klein(st)unternehmen und der Systematisierung ihrer Erfahrungen von grosser Hilfe sein können. Aber
nicht müssen, sofern sie nicht umgesetzt werden.
Eben dies empfand ich auch als die grosse, wenn
nicht grösste Herausforderung während meines Einsatzes: Abhängig zu sein von der Zusammenarbeit
mit den Beratern, die wegen Zeit-, Projektdruck oder
anderen Prioritäten meinen Bitten nach Wissensinput
oftmals nicht nachkamen. Sowie abhängig zu sein
von der Leitungsebene und deren Entscheidungen,
die für das Weiterkommen bei meinen Tätigkeiten
meist essentiell waren. So hatte ich immer wieder
das Gefühl, dass meine Aktivitäten langsam im Sande verlaufen. Sehr betroffen gemacht hat mich dies
am Beispiel des nicht durchgeführten Workshops, der
meiner Meinung nach ein hohes Potential zu Erhebung und Nutzung von Erfahrungswissen der Berater gehabt hätte.
Für meinen Einsatz ist kein Nachfolger in Sicht. Die
nachhaltige Verankerung meiner Tätigkeit bei FUNDER sollte theoretisch in Zukunft gewährleistet sein,
da FUNDER über alles von mir erarbeitete Material
verfügt. Wie dies in der Praxis letztlich umgesetzt
werden wird, bedarf (wie schon erläutert) dann der
endgültigen Entscheidung durch die Leitungsebene.
Was bleibt bei mir?
Oftmals wird nur die Sicht aus der Perspektive „Wissenszuwachs bei der Partnerorganisation“ betrachtet. Doch im Sinne eines gegenseitigen Austausches
findet schliesslich auch bei einem selber ein Erfahrungszuwachs statt.
Simon
Wenn ich an den Beginn meines Einsatzes zurückdenke, wird mir wieder bewusst, wie viel Respekt
ich damals vor dieser neuen Aufgabe hatte. Nach
zwei Selbstlernkursen und drei Wochen Sprachkurs
war mein Spanisch noch nicht sehr gefestigt. Zudem
fragte ich mich, inwieweit ich bei FUNDER einen
Mehrwert erbringen kann. Zu Fairtrade -Zertifizierungen hatte ich in der Schweiz ein solides Grundwissen
aufgebaut, Bio-Zertifizierungen waren zu dieser Zeit
für mich noch ein böhmischer Wald (und ursprünglich auch nicht als Teil meines Einsatzes geplant).
Nachdem ich mich intensiv mit den Fairhandels-Kriterien und später den Bio-Normen auseinandergesetzt hatte und mit den laufenden Projekten vertraut
war, stellte ich fest, dass ich mit diesem Wissen den
Beratern von FUNDER sowie den Kooperativen gute
Dienste erweisen konnte. Als dann die ersten Organisationen erfolgreich zertifiziert wurden, war dies
für mich eine schöne Bestätigung und spornte mich
an, mein Wissen weiter zu vertiefen.
Nebst den neu erworbenen Sprach- und Fachkenntnissen sowie den gemachten Erfahrungen im Bereich Erwachsenenbildung, habe ich gelernt, Dinge
gelassener anzugehen und möglichst flexibel zu bleiben. Auch wenn Projektgelder fehlten oder gewisse
Schlüsselpersonen wichtige Arbeiten hinauszögerten,
irgendwie schafften wir es fast immer – just in time –
die gesteckten Ziele zu erreichen. Der frühere Leitsatz
von Interteam „Begegnung – Austausch – Entwicklung“ trifft für mich den Nagel auf den Kopf, wobei
ich sagen muss, dass ich wohl genau so viel profitiert
habe – wenn nicht sogar mehr – als FUNDER und die
von mir betreuten Organisationen.
Vera
Ich habe im Laufe der Einsatzzeit fachliche Kenntnisse & Erfahrungen sammeln dürfen in einem Bereich,
der mir vorher unbekannt war (Kleinkreditkassen &
Kleinunternehmen) sowie mein Spanisch verfeinern
& festigen können. Ebenso habe ich einen interessanten
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
D aheim
Der Süden,Löwen- bzw. Tigrestark ----
Gracias (merci)
Mit Simon’s Bruder Daniel & Christa konnten wir im
Oktober zwei schwarze Flecken auf unserer Honduras-Landkarte gemeinsam erkunden:
Gracias Lempira im Westen des Landes bietet neben
pittoresker Kolonial-Atmosphäre und einer malerischen Festungsanlage unter anderem auch heisse
Thermalquellen zum Entspannen unterm Sternendach und indigene Lenca-Dörfchen in der Umgebung.
Das zweite Highlight hat uns dann auf der Karibikinsel
Guanaja erwartet, ein (noch) recht unerschlossenes
„Juwel“ für Karibik- & Naturliebhaber. Auf der Insel
selbst leben nur wenige Bewohner, die meisten sind
auf einer der vorgelagerten 15 Mini-Inselchen namens Bonnacca ansässig. Besonderheit von Guanaja:
Kiefern-gesäumte Karibikstrände. „Picture-perfect“,
ebenso wie auch der Palmenstrand auf dem vorgelagerten Cay Graham’s Place:
Quelle: Vera & Simon
Quelle: Vera & Simon
Anlässlich des Geburtstags von Simon im Sternzeichen Löwe (August) haben wir die bisher für uns unbekannte Pazifikküste im Süden Honduras unsicher
gemacht, den Tiger in uns rausgelassen und den erloschenen Vulkan auf der Isla del Tigre (Tigerinsel)
mit seinen knapp 800 Höhenmetern erklommen. Die
Aussicht von dort auf den Golf Fonseca, das Mangrovengebiet an der Küste und die beiden Nachbarländer Nicaragua & El Salvador ist schlichtweg grandios:
Der Hauptort Amapala war einst ein florierender Hafen
und ziert immer noch die Rückseite des 2-LempiraScheins. Heute ist das Inselleben jedoch geprägt von
einer Beschaulichkeit, die einen schnell in seinen Bann
zieht und zum Seele-Baumeln-Lassen einlädt. Das
scheint auch die reichen Unternehmerfamilien anzuziehen, deren pompöse Villen neben den schütteren Behausungen der Küstenbewohner ins Auge stechen.
Quelle: Vera & Simon
Einblick ins komplexe Feld der Entwicklungszusammenarbeit erhalten und sehe nun manches aus einem neuen (manchmal auch kritischen) Blickwinkel.
Die Beratertätigkeit hat bestehende Kompetenzen
von mir weiterentwickelt und mir neue eröffnet
– selbst wenn sie mich des Öfteren mal an meine
Grenzen gebracht hat, ebenso wie der Umgang mit
der „indirekten Kommunikation“, die mir so manches
Rätsel aufgegeben hat. Soviel sei verraten: Viele,
aber nicht alle Rätsel konnte ich lösen. Auch um meinen persönlichen Softskill-Zielen näherzukommen
hatte ich im Laufe des Einsatzes gute Gelegenheit.
So war manches Mal viel Flexibilität und der Umgang
mit Widerständen & Frustration gefragt.
In einer anderen Kultur zu leben & zu arbeiten bedingt ausserdem einen gewissen Respekt vor der
Andersartigkeit der anderen. Selbst erleben zu dürfen, wie es ist, wenn alle selbstverständlich etwas
aus ihrem kulturellen Kontext heraus machen, während man selber „nur Bahnhof versteht“ war eine
sehr wichtige Erfahrung für mich, die mich enorm
bereichert hat und sicher ein Meilenstein für meinen
künftigen Weg darstellt.
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera &
Simon Aebi
Quelle: www.diariolavoz.net
And the winner is…
verbracht. Alle drei sind
Schweizer Fachpersonen,
die in Nicaragua im Einsatz sind und die wir
über das Encuentro Regional kennengelernt
haben. Die Vernetzung,
die dort angestrebt
wird, klappt also auch
auf privater Ebene bestens ;) Ein Tessiner-Bielbiet-Bernbiet-Mix sozusagen.
Am 24.12 haben wir es uns mit einem Käsefondue
gut gehen lassen, gefolgt von Glühwein sowie in diesem Jahr äusserst gelungenen Güetzi (sorry für das
Eigenlob, aber nach dem demotivierenden Fiasko
der Backaktion im 1. Einsatzjahr musste das einfach
gesagt werden).
Aus den Präsidentschaftswahlen am 24. November
als Sieger hervorgegangen ist mit 36,9 % Juan Orlando Hernandez von der Partido Nacional (genau:
der, den viele als Gauner bezeichnen!), gefolgt von
Xiomara Castro der Partei libre mit 28,8 %.
Die Antikorruptionspartei PAC hat 13,4 % abgesahnt,
ist für eine neue Partei also quasi von 0 auf 100 gestartet. Der definitive Verlierer war die alteingesessene Partido liberal mit 20,3 % (plus noch kleinere
Parteien mit Stimmanteil unter 1 %) .
Kurioserweise haben sich beide Kandidaten der erstgenannten Parteien schon mehrere Stunden nach
Urnenschliessung zum Präsident von Honduras deklariert und noch vor der definitiven Stimmauszählung standen die Leute bei Juan Orlando Schlange,
um ihm zu seinen Sieg zu gratulieren. Ob es zu Wahlbetrug kam, ist schwer nachweisbar – von etlichen so
genannten „Unregelmässigkeiten“ wurde berichtet.
Feststeht, dass die Parteien über ein ganz unterschiedliches Wahlbudget verfügt haben (aus unbestimmten Quellen, zum Teil. evtl. auch aus dem
Staatsbudget) und daher einige sehr viel präsenter
waren als andere und grosszügiger mit Geschenken
um sich werfen konnten. Das Wahlergebnis hat
ausserdem gezeigt, dass bisher ein grosser Teil der
Wähler in den alteingesessenen Parteien (Nacional
und Liberal) keine Entsprechung, in den neuen Parteien aber eine Stimme gefunden hat. Insofern stehen die Chancen gut, dass sich diese bei der nächsten Wahl bewähren können.
Roatán – da wären wir wieder
Weihnachtlich tönt‘s aus Comayagua
Endzeitstimmung
Das letztes Weihnachten hier haben wir gemeinsam mit Anna, Dänu & Esther bei uns zuhause
Quelle: Vera & Simon
Keine weiteren Kommentare nötig, oder?
Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings in jedem
Paradies – auf Guanaja sind das die Sandfliegen, die
zum-aus-der-Haut-fahrende, juckende Stiche hinterlassen.
Quelle: Vera & Simon
Schon unser erstes Silvester in Honduras haben wir
in karibischem Ambiente auf Roatán feiern dürfen.
Und auch für den diesjährigen Jahresübergang hat
es uns wieder auf diese Insel gezogen. Gemeinsam
mit Anna, Dänu & Esther haben wir auf‘s neue Jahr
angestossen; Simon konnte ins neue Jahr sogar
grade frisch „PADI-approved“ starten (= erfolgreich
Tauchbrevet bestanden).
Ein Jahr, das so einige Veränderungen mit sich bringen
wird, angefangen von der Neuorientierung unserer
Wegroute Richtung Schweiz – den Wegabschnitt Honduras hinter uns lassend – bis hin zu den spannenden
Fragen „Wohin verschlägt es uns wohl beruflich?“
und „Wo machen wir es uns künftig gemütlich?“.
Antworten darauf werden wir sicher in 2014 finden.
Das Ende unseres Einsatzes ist greifbar. Mit Übergabe der Arbeit und Abschied nehmen ist es allerdings
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
nicht getan, unser gesamtes Hab & Gut muss auch
wieder auf Koffer-Mitnehm-Quantität reduziert werden. Hatten wir auch nur einen Funken Bedenken,
dass wir auf den Sachen sitzenbleiben werden, so
hat sich dies innerhalb eines Tages zerstreut; die gingen weg wie warme Semmeln: Am Morgen die Liste
mit den zu-verkaufenden-Sachen per Mail verschickt
– am Abend des gleichen Tages mussten wir schon
Absagen verteilen.
Für die nächsten Monate werden wir wohl wieder aus
Koffern leben, bis ein neues Zuhause in der Schweiz
in Sicht ist. Unser Vertrag endet Ende Februar, doch
die Rückreise steht erst am 03. April an. Im März
werden wir nämlich noch Costa Rica bereisen.
ergründen. Eine Reise zu den eigenen kulturellen
Wurzeln sozusagen.
Interessante Einblicke zum Thema „Identität“ bietet
auch die aktuellste Publikation „Austausch“ von Interteam (www.interteam.ch/medien/geschaeftsberichtpublikationen-logos/). Auf Seite 16-17 erläutert Vera,
wie sie das mit der kulturellen Identität während des
Einsatzes so erlebt hat, quasi eine Art Abschlussreflektion zum Einsatz in kultureller Hinsicht.
U m-welt
Ankommen honduranisch
So wie es einen Kulturschock bei der Einreise in
ein fremdes Land gibt, so scheint dies auch bei der
Rückkehr der Fall zu sein. Wir möchten die erste Zeit
in der Schweiz daher ganz honduranisch angehen,
d.h. unsere Agenda nicht schon von vornherein mit
Besuchsterminen befüllen, um all die versäumten
Treffen von drei Jahren innerhalb eines Monats aufzuholen. Natürlich freuen wir uns sehr, wenn ihr auf
einen Cafe/Tee in Uettligen vorbeischaut. Dort werden wir nämlich die erste Zeit unterschlüpfen.
Wir hoffen aber, dass ihr es uns nachseht, wenn wir
im April evtl. nicht von einem zum nächsten düsen,
weil wir noch etwas Zeit brauchen, um mental in der
Schweiz anzukommen.
Save the date
Drei Jahre Leben & Arbeiten in Honduras einfach so
ungezeigt ad acta legen? Keine Sorge!
Am 19. April werden wir ab 18 Uhr im Biohof
Sahli, Schüpfenried/Uettligen über unsere Zeit
in Honduras berichten – IHR könnt euch freuen auf
Infos zur Arbeit bei FUNDER, Anekdoten aus dem
Alltag, Interkulturelle Geschichten, das Land aus
touristischer Sicht, zahlreiche Fotos... und natürlich gibt‘ auch eine kulinarische Kostprobe, um den
Abend gemütlich ausklingen zu lassen. WIR freuen
uns, wenn ihr diesen Abend mit uns verbringt und
ein Stück in unser honduranisches Leben eintaucht.
Hallo Deutschland
Noch mit dem Abschieds-Prozess hier beschäftigt,
hat sich das nächste Projekt bereits angebahnt: Im
Mai werden wir für drei Monate in Deutschland unterwegs sein. Vorwiegend um Freunde zu besuchen
und gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen,
aber auch, um das eigene bzw. Heimat-Land von
Vera und die deutsche Mentalität etwas näher zu
Stempel Honduras --------------------------
Drei Jahre Honduras prägen! Aber soll das etwa heissen, dass wir im Land mit der höchsten Mordrate
weltweit zu Kriminellen mutiert sind? Zumindest liegt
dieses Bild nahe, bei all der negativen Berichterstattung zu Honduras, die geprägt ist von Schreckensnachrichten & Kriminalität. Dabei sind Honduras und
seine Einwohner soviel mehr – das durften wir erleben und auch die Leute, die uns im Laufe der drei
Jahre besucht haben, konnten ein vielschichtigeres
(und wohl auch positiveres) Bild von Honduras mitnehmen.
Unsere eigene kulturelle Identität aufgegeben haben
wir natürlich nicht, aber vielleicht sind wir doch in
einigen Dingen ein wenig honduranischer geworden
(hoffentlich). In anderen Dingen halten wir lieber an
unseren Werten & Sichtweisen fest.
Besser oder schlechter
Genau diese Falle möchten wir uns nicht stellen.
Die Zeit hier hat uns nämlich gelehrt, dass Verhaltens- oder Sichtweisen nicht einfach gegeneinander
abgewogen werden können, auch wenn wir mehr als
einmal dazu versucht waren. So wie jede Medaille
zwei Seiten hat, so gibt es auch hier ein Für & Wider.
Zu abstrakt? Ok, rechts ein paar plakative Beispiele:
Und dann gibt es aber auch Dinge, die hier wie dort
haargenau gleich ablaufen. Nur die Nuancierung ist
eine andere. Das mit dem Wetter z.B.: Während sich
die Leute in der Schweiz über die Kälte & den Nebel
beklagen, jammern sie hierzulande über die Hitze &
den Staub. Und auch in Honduras gucken die Leute
genau, was der Nachbar treibt. So sind sie auch hier
auf ein „ja nicht aus der Reihe fallen“ bedacht. Dies
wird uns definitiv nicht fehlen, dafür aber anderes:
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
Was uns fehlen wird
wir am warmen Klima hatten, dem ständigen T-shirtWetter und dem karibischen Meer, das nur einen
„Katzensprung“ von Comayagua entfernt war. Plus
die Unbeschwertheit zu geniessen, dass einem die
Wettervorhersage schnurzpiepegal sein kann, weil ja
doch meist die Sonne scheint.
Ganz bestimmt fallen uns noch viele andere Dinge
auf, die wir vermissen… wenn wir wieder zurück in
der Schweiz sind. Der kolumbianische Sänger Juanes
beschreibt das treffend: „No sabes lo que tienes hasta que lo pierdes“ (Du wirst dir erst des Werts von
etwas bewusst, wenn du’s verloren hast).
Die Anarchie der Bürokratie in unserem privaten Leben, ganz klar. Der ganze administrative Krimskrams
eben, ohne den wir so wunderbar leben könnten
(und von dem wir in Honduras auf wundersame Art
weitestgehend verschont geblieben sind). Wie die
Honduraner ohne Briefkästen leben, ist uns bis heute schleierhaft – irgendwie fällt hier der postalische
Terror in Form von Werbeprospekten, Supermarktzeitungen, Rechnungen & was auch immer sonst
täglich dort landet weg. Lebt sich wunderbar so.
Wir werden vermissen die Unkompliziertheit des Einfach-in-den-Tag-Hineinlebens unserer Mitmenschen
und deren Flexibilität ohne grosses TrariTrara Plan B
aus der Tasche zu holen. Und, dass die Leute ihren
Terminplan nicht schon Wochen im voraus voll haben. Auch, dass nicht alles und jedes bis ins Kleinste
geregelt und mit einer Vorschrift versehen ist, schafft
Freiraum, den wir hier sehr genossen haben.
Estelle wird sicher unter einem „Aufmerksamkeitsdefizit“ leiden, denn auf einmal wird sie eine „chele“
(Hellhäutige) unter vielen sein. Bisher stand sie oft
im Mittelpunkt. Doch auch uns wird die Kinderfreundlichkeit der Honduraner fehlen, die Kinder als „bendicion de dios“ (Segen von Gott) betrachten. Spätestens,
wenn wir zum ersten Mal eine hochgezogene
Augenbraue ernten, wenn Estelle mal etwas quengelig ist.
Na und wenn uns dann im Herbst wochenlang eine
dicke Nebeldecke auf’s Gemüt drückt, wissen wir, was
Auf was wir uns freuen
Der Satz von Juanes trifft andererseits auch auf das
zu, was wir in Honduras vermisst haben: Zuallererst
natürlich wieder näher bei Freunden & Familie sein
und so reden zu können, wie uns der Schnabel gewachsen ist, inklusive Dutzis, da uns das hier übliche
Sietzen bis zuletzt zu schaffen gemacht hat.
Ganz besonders hibbelig sind wir darauf, mal wieder
einfach nach Lust & Laune losgehen und ins Grüne
marschieren zu können, ohne uns zu fragen, ob jetzt
hinter dem nächsten Baum oder Strassenpfosten
Gefahr lauert.
Theater, Kleinkunstbühnen, Openair-Kino, Wellness,
Sportvielfalt, Weiterbildungskurse… gerne stürzen
wir uns nach drei Jahren Abstinenz wieder ins dies
vielfältige Spektrum an Freizeitangeboten, werden
feinen rezenten Käse & Schoggi bis zum Abwinken
Flexibilität: Flexibel & spontan ist die Devise. Die Agenda ist nicht Monate voraus bereits mit allerlei Aktivitäten
verplant. Es hat sich kurzfristig was geändert? Ok, dann
finden wir halt einen Plan B.
Unzuverlässigkeit: Stets mit der Frage unterwegs zu
sein, können wir uns darauf jetzt wirklich verlassen? Punkt
7 Uhr ausgemacht kann nämlich wirklich 7 sein, 7:30 oder
irgendwann im Laufe der kommenden Stunden.
Gelassenheit: Immer schön in Gelassenheit üben. Auch
wenn es nicht danach aussieht, irgendwie klappt doch
noch alles auf den letzten Drücker. Drum lassen wir doch
einfach mal Fünfe gerade sein.
Unsicherheit: Klappt’s jetzt oder nicht? Das kann den
Geduldsfaden manchmal zum Zerreisen anspannen lassen,
vor allem, weil immer mal wieder „noch schnell“ spontan
eine komplette Planänderung auftreten kann.
Mensch im Mittelpunkt: Menschliche Beziehungen
haben ein starkes Gewicht und gehen im Zweifelsfall der
Arbeit vor und dafür wird Verständnis aufgebracht. Die
Familie ist enorm wichtig.
Miss Honduras: Es wird sehr viel Wert auf schönes
Aussehen gelegt, jedermann/-frau pflegt sich, die meisten
sehen aus wie aus dem Ei gepellt. (Unter uns: Vera kam
sich neben den aufgestylten Damen hin & wieder schon
wie ein Aschenputtel vor).
Re- & Upcycling: Abfall? Den gibt es logischerweise
auch hier, aber vieles wird erstmal noch zigmal repariert
(was man sich in Honduras auch noch leisten kann),
irgendwie geflickt und zu neuen Dingen verarbeitet. Wesentlich nachhaltiger als die Wegwerfkultur unsereiner.
Sonderstatus Gringo: Wir als vermeintliche Gringos hatten per se ein positives Image inne. Dies hat uns schnell
mal freundliche Reaktionen eingebracht, es wurde auf uns
zugegangen und uns geholfen.
V
E
R
S
U
S
Vitamin B: Wer kennt wen, das regiert das Miteinander,
ohne Beziehungen kommt man nicht weit – sei es im Job
oder im privaten Umfeld. Und der Familienklan kann einen
wohl manchmal ganz schön feste in der Zange haben.
Sein oder Schein: Ob wohl manchmal mehr der Schein
zählt? Wie unser Haus – vorne schick gestrichen, hinten
gleicht es einem Betonbau. Oder das FUNDER-Auto, das
zwar toll lackiert aus der Werkstatt kam, wichtige Funktionen wie Anschnallgurt/Handbremse aber nicht repariert.
Qualität: Irgendwie ist das Wort der Stunde. Zuviel
erwarten darf man sich beim Endresultat manchmal nicht.
Da werden oft Arbeiten abgenommen, die auf uns unfertig
wirken. Und wenn’s ein Handwerker verbockt hat, wer muss
es dann auf seine Kosten richten? Der Hausbesitzer!
Big brother is watching you: Als Ausländer stehst du
unter Beobachtung, viele wissen, was du tust. Dass du mit
einem grünen Velo vorgestern nm auf dem Boulevard unterwegs warst z.B. Da kann man sich überwacht vorkommen.
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
verschlingen, die unterschiedlichsten Länderküchen
geniessen, die Cafehaus-Kultur zelebrieren und
– nicht zu vergessen – einen tiefen Schluck sauberen Hahnenwasser nehmen und damit die Ära des
Trinkwasser-Kanister-Montieren ad acta legen.
Wir freuen uns auch auf gemütliche, ausgedehnte
Abendessen mit Freunden, die nicht in ein (für uns
unverständliches) „Fast Food Aebi“ ausarten. Und
auf tiefgründige Gespräche über Gott & die Welt,
denen kein Missionierungsdrang zu Grunde liegt.
Gute medizinische Versorgung in Aussicht zu haben,
ist sicher ein Punkt. Plus sich nicht zu fragen, ob der
Arztbesuch was nützt, weil ja eh nur Antibiotika verschrieben wird. Vera kann es kaum erwarten, wieder
das anzuziehen, wonach ihr der Sinn steht und nicht
darauf zu achten, dass es möglichst unauffällig &
geziemt ist, damit sie auch ja nicht zusätzlich ins
Auge sticht. Und Simon möchte mal wieder ein gemütliches Feierarbend-Bierchen mit seinen Kollegen
zischen, ohne dass es in Wetttrinken endet.
Wir freuen uns auf den Zauber der vier Jahreszeiten und eine dicke Ladung Schnee im strahlensten
Sonnenschein (die Nebeldecke blenden wir jetzt mal
aus). Bis zum Winter haben wir aber ja zum Glück
noch etwas Zeit, um uns mental & körperlich auf die
Kälte einzustimmen.
da die, denen nicht per se (wie bei uns) grundsätzlich positiv begegnet wird.
Insgesamt haben uns diese drei Jahre Einsatz mal
wieder gezeigt, wie priviligiert wir sind. Nicht nur im
Bezug auf Besitztümer & unsere finanziellen Möglichkeiten, sondern vor allem hinsichtlich der Entscheidungsfreiheit, die wir besitzen – welchen Beruf
wir wählen, wohin und dass wir überhaupt reisen
können, wo & wie wir wohnen, was wir in unserer
Freizeit machen. Schon allein die Möglichkeit, einen
Einsatz im Rahmen der Personnellen Entwicklungszusammenarbeit durchzuführen ist ein Privileg an
sich.
Für uns ist es schön zu wissen, dass wir uns in einer
fremden Kultur & einem unbekannten Land einleben
können und wir uns dort wohl und daheim fühlen
können. Gleichzeitig sind wir in der Ferne auch unseren Wurzeln ein Stück näher gerückt und schätzen
wieder mehr, was wir an der Schweiz und Deutschland haben.
Special
Was bleibt vom Leben hier?
“Andere Länder, andere Sitten.“ sagt der Volksmund.
Das sagt sich so leicht dahin. Doch erst das Arbeiten
& Leben in einem anderen kulturellen Kontext hat
uns die grundlegende Bedeutung dieses Satzes erschlossen. Die feinen Unterschiede herauszuspüren
und sich die Offenheit zu bewahren Andersartigkeiten
zu hinterfragen statt einfach nur zu kritisieren, war
nicht immer ein leichtes Unterfangen. Das schliesst
Situationen ein, in denen wir anderer Meinung waren als eine Mehrheit wie die evangelikale Auslegung
des christlichen Glaubens mit all seinen Vorschriften
& Verboten, und in denen wir uns im Respekt der
anderen Sichtweise gegenüber üben konnten.
Wie stark wir aus unserem eigenen kulturellen Kontext heraus agieren, Dinge als selbstverständlich
erachten, die in einem anderen Land ganz anders
laufen, was uns daran vielleicht gefällt, was nicht
– das ist uns erst so richtig in Honduras bewusst
geworden.
Auch erlebt zu haben, wie es sich anfühlt, Ausländer
zu sein, darauf angewiesen zu sein, dass uns die
Leute in ihre Kultur „einweihen“, uns mitnehmen, uns
Dinge verständlich machen, auf einen zugehen war
eine Schlüsselerfahrung. Wie viel schwerer haben es
Den Spiess mal umgedreht ---------------Bisher waren immer wir diejenigen, die bei unseren
Rundbriefen zu Wort kamen. Logischerweise haben
wir das Leben in Honduras dabei aus der Sicht durch
unsere kulturelle Brille beschrieben. Dem Beispiel
Mischa‘s (Fachperson von Interteam in Bolivien von
01.2011-08.2013) folgend, wollen wir in diesem Special-Abschnitt das Schlusswort nun anderen überlassen. So haben wir ein paar Personen aus unserem
näherem Umkreis gebeten, einen kurzen Text zu verfassen, wie sie das Zusammenleben mit uns erlebt
haben, was ihnen andersartig erschien, was sie vielleicht als komisch empfunden haben... (jeweils einleitend findet ihr ein paar Sätze von uns geschrieben,
bevor wir ihren Beitrag erhalten haben, dann folgt
der Text, möglichst orginalgetreu übersetzt durch
uns). Und schon sind wir mal wieder in eine „kulturelle Falle“ getappt: Leider haben wir nicht bedacht,
dass Kritik – und auch wenn es nur den Anschein
von Kritik hat, weil man Andersartigkeit anspricht –
hier nicht ausgesprochen wird, noch viel weniger in einem „Abschiedstext“ für die entsprechenden Personen.
So fokussieren die Texte weniger die kulturellen
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
Unterschiede, sondern hören sich mehr wie ein
„Loblied“ an. Zum Teil haben wir es dabei belassen,
zum Teil noch einmal mündlich nachgefasst (siehe
Nachtrag):
Rosa
an, dass die Wehen von Vera eingesetzt hätten und
alles kurz vor der Geburt stünde. Sofort informierte
ich die Arbeitskolleginnen aus Tegucigalpa, dass sie
nicht nach Comayagua aufbrechen müssten, weil die
Baby Shower nicht stattfinden würde. Die Feier hat
natürlich trotzdem stattgefunden, allerdings 2 Monate später und bereits in Anwesenheit des Babies.
Die beiden waren wunderbare Personen und ich
werde sie vermissen. Hoffentlich kehren sie eines
Tages zurück, wenn Estelle grösser ist, damit sie
ihr Geburtsland kennenlernt. Ich wünsche ihnen viel
Segen und eine gute Rückkehr.
Quelle: Vera & Simon
Ramon
Als administrative „Gute-Seele“ des FUNDER-Büros in
Comayagua hatte Rosa stets ein offenes Ohr für unsere
Anliegen, verbesserte durch das Korrekturlesen unsere
redaktionellen Fähigkeiten im Verfassen spanischer Dokumente und war uns eine grosse Hilfe, wenn wir mal
wieder nicht wussten, welcher Arzt empfehlenswert sei
oder wo man dies & jenes einkaufen könne. Ausserdem
war sie treibende Kraft bei der Organisation & dem Zusammentrommeln der Leute für die Babyshower von
Estelle. An Rosa schätzen wir ihre Zuverlässigkeit und
ihr genaues & gründliches Arbeiten sowie ihre direkte
Art; sie spricht – entgegen der landläufigen Mentalität –
Dinge an, die ihr nicht passen, ist pro-aktiv und sehr aufmerksam, was das zwischenmenschliche Miteinander
anbelangt.
Simon und Vera kamen vor drei Jahren in Honduras
an, um im FUNDER-Büro in Comayagua zu arbeiten
und das war eine sehr erfreuliche Erfahrung. Sie
haben sich perfekt unserer Kultur, unserer Sprache
angepasst, durften das Land auch aus touristischer
Sicht kennenlernen und unser Essen geniessen; auch
wenn ich glaube, dass Simon die honduranische Küche noch ein wenig mehr vermissen wird (als Vera),
vor allem die „Burritas“ von Toñita.
Eine lustige Geschichte war die „Baby Shower“ von
Vera, abgesehen davon, dass es auch eine neue
Erfahrung für sie war, weil diese in ihrem Land für
gewöhnlich nicht gefeiert wird. Das Baby beschloss
nämlich früher zu erscheinen, und zwar just am Tag
der Baby Shower. Ich erinnere mich, dass alles bereits vorbereitet war: Die Spiele, das Essen, die Geschenke und die Eingeladenen, die aus Tegucigalpa
anreisten. Aber als der Tag dann anbrach, rief Simon
Quelle: Vera & Simon
(Mit einem Lächeln auf den Lippen hat uns Rosa jeden Morgen beim Gang zu unserem Büro von ihrem Schreibtisch bei FUNDER begrüsst)
(Ramon erklärt unseren Besuchern auf seiner Finca, worauf es beim Kakaoanbau
ankommt und lässt uns an allerlei mehr seines Wissensschatzes teilhaben)
Mit dem FUNDER-Kakao-Experten von der Nordküste
hatte Simon im Rahmen seiner Beratungstätigkeit bei
der Kooperative San Fernando in Omoa steten Kontakt.
In unsere Honduras-Memoiren wird Ramon aber vermutlich nicht nur als eine interessierte (und arbeitsversessene) Person mit einer sehr angenehmen Art eingehen, sondern auch als DIE Touri-Anlaufstelle schlechthin
für uns – so gut wie alle unserer Besuche durften auf seiner Finca nicht nur frische Kakaofrüchte direkt vom Baum
kosten, sondern auch erfahren, wie Kakao, Kokosnuss,
Zimt, Pfeffer, Rambutan & Co. wachsen und schmecken.
Wenn wir mit Estelle eines Tages eine Reise auf den Spuren ihres Geburtslandes nach Honduras unternehmen
werden, dann können wir gemeinsam mit Ramon hoffentlich ausserdem einen Karambole-(Sternfrucht-)Saft
geniessen, der aus den Früchten des Karambole-Bäumchens gemacht ist, das wir auf seiner Finca für Estelle
gepflanzt haben.
Was kann ich über die Familie Aebi sagen? Das ist
gleichzeitig schwierig und sehr leicht auf einmal.
Schwierig manchmal die schlichte Art & Weise zu
verstehen, wie sie ihr Leben führen, wenn man es
mit dem Kontext vergleicht, in dem wir aufgewachsen sind. Aber zugleich auch sehr leicht, wenn man
sich vor Augen hält, dass das Leben simpel ist, dass
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
es einfach darum geht, jeden Tag für das zu danken, was es uns täglich bereithält, wie es die Familie
Aebi macht, die darauf bedacht sind, ihre Aufgaben
und Tätigkeiten gut zu erfüllen – das Wohlbefinden
der honduranischen Produzentinnen im Auge, stets
liebenswürdig und aufrichtig im Umgang mit ihren
Mitmenschen.
Besonders ins Auge gestochen ist mir, wie wichtig
ihnen die Natur ist und wie sehr sie unsere Naturschönheiten geschätzt haben – etwas, auf das wir
selber oftmals kaum Acht geben.
Für mich war es eine bereichernde Erfahrung mit der
Familie Aebi beruflich und freundschaftlich verbunden zu sein, vielen Dank.
Quelle: Vera & Simon
Heydi
(Heydi mit ihren sieben Sachen in Form von Putzutensilien auf dem Weg, den Staubflusen in unserem Haus den Garaus zu machen)
Unsere hilfreiche Hand beim Saubermachen des Hauses hatten wir euch ja schon mal vorgestellt. Sie hat so
manch Stunde mit uns geteilt und hat, wenn sie in Gesprächslaune war, allerlei Anekdoten und Sichtweisen
aus der Tasche gezaubert, die uns schon mal seltsam vorkamen. Genau aus diesem Grund wollten wir auch, dass
sie hier zu Wort kommt: So komisch, wie uns manches
vorkam, so seltsam mag sie uns in unserem Verhalten
wohl hin und wieder erlebt haben. Wir erinnern uns da
nur an das konstante Missverständnis anfangs, als wir
den Unterschied zwischen „esa“ und „proxima“ semana
(wörtlich: diese und nächste Woche, in der Tat: kommende und übernächste Woche) noch nicht kannten, das war
jedes Mal ein Verständigungs-HickHack, wenn es um’s
Ausmachen des nächsten Putztermins ging. Und das nur
ein Beispiel unter einigen. Für uns seltsam war, dass sie
uns als ihre „Jefes“ (Chefs) betitelt hat – schliesslich zahlten wir für eine Dienstleistung, die sie uns erbracht hat.
Seit Januar wird Heydi nun zur Polizistin ausgebildet.
Hallo, ich heisse Heydi Jackelin Maldonado Vasquez.
Ich habe grossartige Erfahrungen gemacht. Ich bin
Angestellte von Vera & Simon. Sie waren gut zu
mir, ausgezeichnete Chefs. Es war das erste Mal,
dass ich Ausländer kennengelernt habe. Ich arbeite schon lange für sie, nach und nach habe ich sie
besser kennengelernt. Auch ihre Eltern konnte ich
kennenlernen, hervorragende Personen, auch wenn
sie andere kulturelle Gepflogenheiten haben als die
meinigen. Was mir am Meisten gefallen hat ist ihre
Art zu sprechen und ihre Sprache. Ich habe sie so
gut wie nicht verstanden. Einige Wörter schon, aber
längst nicht alle, daher habe ich sie kaum verstanden. Die Zeit, die mir am Besten gefallen hat, war,
als Estelle im Bauch von Vera heranwuchs – das war
schön. Ich habe jede Etappe ihres Wachstums miterlebt und jedes Mal, wenn ich zum Saubermachen
kam, hat sie wieder etwas Neues gelernt. Und auch
Vera & Simon haben neu dazugelernt, haben sich
weiterentwickelt. Mir gefällt an ihnen, wie sie auf die
Natur achten. Ebenso, dass sie auf ihre Gesundheit
und ihre Ernährung achten. Manche ihrer Nahrungsmittel schmecken mir sehr. Sie sind gute Personen
– dank ihnen und der Anstellung bei ihnen konnte
ich mich in der Schule weiterentwickeln.
Mir gefiel auch, als Vera und Simon an einem Fest
in meiner Schule teilgenommen haben. Alle Schüler waren da, um den Muttertag zu feiern. Das war
schön, weil Vera und Simon sich sehr wohlgefühlt
haben. Ich würde gerne mit guten Personen wie
ihnen zusammenleben. Auch wenn ich sie kaum
verstehe habe ich gelernt sie gern zu haben. Mir
gefällt die Art, wie sie zusammenleben, wie sie das
tägliche Leben führen. Sie bringen ihre Freude gut
zum Ausdruck. Ich habe viel von ihnen gelernt. Als
Estelle noch im Bauch war habe ich ihr ein Kuscheltier geschenkt. Ich hätte gerne auch so eine Familie
wie die von Simon & Vera aber die meine ist nicht so.
Mein Traum wäre es Deutschland kennenzulernen,
wo sie leben. Ich weiss, dass es ein wunderbarer Ort
ist, aber für mich unerreichbar. Diese Zeit war sehr
schön, aber jetzt gehen sie und ich werde sie sehr
vermissen. Doch sie müssen dieses Land verlassen
und in ihr Heimatland zurück. Ich danke Gott, dass
er mir solche guten Arbeitgeber geschenkt hat und
dass sie so gut zu mir waren.
Ich wünsche Ihnen alles Glück der Welt, viel Freude
und ich habe Sie sehr gern.
Nachtrag: Wenn Heydi von „verstehen“ spricht, dann
meint sie einerseits die Schweizer-/Deutsche Sprache, andererseits aber auch unsere Art der Aussprache des Spanischen. Etwas, das uns besonders hat
aufhorchen lassen war, als Heydi Vera im Gespräch
anvertraut hat, dass ihr aufgefallen sei, dass wir
uns ja gar nicht wie „Reiche“ kleiden, sondern ganz
normal herumlaufen würden. Das spiegelt nämlich
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
Quelle: Vera & Simon
Francisco
(Francisco posiert für uns am Eingang zu unserem Wohnviertel vor dem Wachposten
mit seinem „Arbeitsinstrument“ und zeigt sich so, wie wir ihn kennen: Fröhlich!)
Mit einer der ersten, die uns den Einstieg in Honduras erleichtert haben, war Francisco. Damals schon Wächter in
unserem Viertel hat er uns auf unserer Wohnungssuche
auf das Haus aufmerksam gemacht, das wir jetzt bewohnen. Sein fröhliches „Buenos días – que les vaya bien“
(Guten Tag – Auf Wiedersehen) hat uns beim Rein- &
Rausgehen des Viertels begleitet, er war immer zu einem
netten Schwätzchen aufgelegt und hat uns so manches
Mal darüber au�lären können, ob die von Estelle gesammelten Kerne nun toxisch und die im Wohnzimmer
gefangene Spinne giftig sei. Dank seinem grünen Daumen
(und der Machete zur Hand) hatten wir den Gärtner quasi
vor dem Haus, der uns bei der Bananenernte die Früchte
mit einem gezielten Schlag von der Staude holte.
Liebe Freunde, wir kennen uns schon seit langem
und es ist und war für mich stets eine Freude, weil
Sie ausgezeichnete Menschen sind und mir aufrichtige Freundschaft entgegengebracht haben. Obwohl
wir aus verschiedenen Ländern stammen konnten
wir schöne Momente miteinander teilen. Ich wünsche
Ihnen von ganzem Herzen, dass der Allmächtige Sie
und ihre wunderbare Tochter begleitet, verbunden
mit der Hoffnung Sie eines Tages wiederzusehen.
Ich werde Sie sehr vermissen. Ich vertraue darauf,
dass Gott ihre Wege (Ein- & Ausgang) behütet von
nun an bis in Ewigkeit.
Nachtrag:
Selbst auf Nachfrage wollte Francisco
nicht so recht damit herausrücken, was er bei uns
als „anders“ erlebt hat. Er hat es uns eher indirekt zu
verstehen gegeben: So meinte er, dass unsere Kultur
der der Amis ja recht ähnlich sei. Er selbst hat drei
Jahre (illegal) in den USA gelebt und wenn er nicht
zurückgeschickt worden wäre und dann bei seinen
Kindern hätte bleiben wollen, wäre er immer noch
bzw. wieder dort, sagt er. Traurigerweise zeichnet er
von Honduras eher ein düsteres Bild, bei allen Vergleichen, die er anstellte, kommt Honduras schlechter weg: Das fängt beim Essen an – die Honduraner
wären gewohnt, alles nur gekocht oder frittiert zu
essen mit viel Fett & Sahne, insgesamt gäbe es viel
weniger Diversität, in den USA gäbe es z.B. ganze
Läden voller Lebensmittel aus anderen Ländern.
Auch könne man hier nicht einfach so auf der Strasse herumlaufen, wie man wolle. Der Schmuck, den
er sich und seiner Frau aus den USA mitgebracht
hat, würde hier in der Schublade „vergammeln“, weil
er ja doch nur geklaut würde, wenn er ihn anziehen
würde. Wie die Leute in seinem Viertel, hätte auch
die Mehrzahl der Honduraner wenig Manieren… die
würden nachts auf der Strasse rumgrölen und einen nicht schlafen lassen. Und da unsere Nachbarn
uns zufällig vor ihm mitgeteilt haben, dass sie ihren
Garten nun betonieren werden, weil das Kind den
Staub nicht verträgt, meinte er: Das käme, weil die
Honduraner schlicht & einfach zu bequem seien, die
Grünfläche zu pflegen und ein schönes Gärtchen
nicht wertschätzen würden. Bei uns sei das was anderes. Wenn wir uns seine Bilanz so ansehen, dann
verstehen wir jetzt auch, warum er das nicht noch
schwarz auf weiss haben wollte.
Sarai
Quelle: Vera & Simon
wider, wie Heydi uns wahrgenommen hat – als reiche
Leute. Eigentlich nicht verwunderlich, wohl kaum
jemand hat hier innerhalb weniger Monate einen
kompletten Hausrat inkl. aller Möbel auf die Beine
gestellt bzw. bezahlt. Nur seltsam, dass sie dann nie
erwähnt hat, wie komisch es sei, dass wir als Reiche
nicht in jedem Raum einen Fernseher stehen haben
– ein Gegenstand, der aus dem honduranischen
Alltag nicht wegzudenken ist. Bei Besuch haben wir
stets extra die Fernbedienung in die Hand bekommen, damit wir die Programmauswahl treffen können – gleichzeitig unterhält man sich.
(Sarai und Estelle - ein Herz und eine Seele. Zumindest, wenn Estelle‘s sehnlicher Bitte
nachgegeben wird: „Aus“ (= Rausgehen))
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
Für mich war die Bekanntschaft mit der Familie Aebi
eine grosse Bereicherung, denn so habe ich ein wenig von zwei Kulturen mitbekommen, die sich sehr
von der unseren unterscheiden. Die beiden sind sehr
warmherzige Menschen und haben mich in ihrem
Haus willkommen geheissen.
Ich durfte ihr leckeres Essen probieren. Mir gefallen
ihre Bräuche & Traditionen – besonders beeindruckt
hat mich der Geschenkkalender, den sie für Dezember erstellen. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind,
aber es sind diese kleinen Aufmerksamkeiten, die
zählen, und die Bedeutung, die diesen beigemessen
wird.
Etwas anderes, was ich bewundere, ist die Pünktlichkeit, die sie an den Tag legen, etwas, was uns
Honduranern fehlt.
Auch mit der kleinen Estelle habe ich sehr schöne
Momente verbracht. Sie ist eine aufgestellte kleine
Person mit gutem Benehmen und sehr herzlich.
Ich finde es schön, wie verbunden sie einander sind
und wie der eine dem anderen das Beste von sich
geben möchte. In diesem Haus wohnen Harmonie
und freundschaftlicher Respekt. Hoffentlich können
sie eines Tages wieder hierher zurückkehren und
gleichzeitig nur das Beste von uns „Catrachos“ (umgangssprachl. für Honduraner) mitnehmen.
Mir gefällt ihre Bescheidenheit und ihre Schlichtheit
– denn, obwohl sie von hoch entwickelten Industrieländern kommen, schauen sie dennoch nicht auf
Personen herab, die ärmlicher leben. Zudem scheint
mir, dass sie unser Land viel besser kennen und viel
mehr wertschätzen als wir Honduraner selbst, die
wir von hier sind. Sie haben sich für unsere Bräuchen und unsere Kultur interessiert und so wie es
scheint, hat es ihnen hier ja auch gefallen.
Marla & Fabricio
Quelle: Vera & Simon
Erst im letzten Jahr haben wir die Schwester unserer
Arbeitskollegin Keyla näher kennengelernt – nämlich, als
uns unser vorheriges Kindermädchen Stacy mal wieder
kurzfristig den Laufpass gegeben hatte. Als selber (alleinerziehende) Mutter von zwei Söhnen, hat sie Estelle sofort
ins Herz geschlossen, unter anderem, weil sie – wie sie
sagte – auch gern eine Tochter gehabt hätte. Stets pünktlich & zuverlässig zur Stelle hat sie manchen Tages ein
achtsames Auge auf unsere abenteuerlustige Tochter geworfen… in manchen Dingen war sie sogar vorsichtiger,
als wir selbst. Sie schreibt & liest sehr gerne, was sehr ungewöhnlich ist für die Honduraner, die wir kennengelernt
haben. Durch einige gemeinsame Mittagessen konnten
wir ihr ausserdem etwas von unserer Esskultur nahebringen und das ein oder andere neue Gericht auftischen wie
z.B. Linsen, die sie vorher nur vom Hören-Sagen kannte
oder Champignons, von deren Existenz sie nichts wusste,
weil Pilze in Honduras so gut wie nicht verkauft werden
und daher relativ unbekannt sind.
(von links nach rechts: Fabri, Erlin - die Frau von Marla‘s Bruder Efren - und Marla
beim gemütlichen Sonntagsbrunch bei uns zuhause)
Lebensfrohe, Funken-sprühende Energie trifft auf beruhigend-stoisches Auffangbecken – so lässt sich die Kombi
aus Marla & Fabricio annähernd beschreiben. Kennengelernt haben wir die beiden über eine der beiden RecyclingTaschen-Damen, Milena (Schwester von Marla). Für uns
war es immer erfrischend mit den beiden etwas zu unternehmen, voller sprudelnder Ideen & Projekte wie sie sind.
Uns eint ein „gemeinsamer Nenner“, was viele Dinge, Ansichten & unsere Lebensphilosophie betrifft. Da die beiden sehr interessierte & differenzierende Personen sind,
die Dinge kritisch hinterfragen und gerne diskutieren,
haben wir manch spannende Debatte um die politische
& wirtschaftliche Situation von Honduras geführt und einige Hintergründe dazu erfahren. Sie sehen das Positive
an Honduras ebenso wie die vielen Herausforderungen,
denen sich das Land stellen muss, interessieren sich für
ihre eigene Kultur und schätzen ihr kulturelles Erbe, im
Gegensatz zu vielen Honduranern, die am liebsten heute
statt morgen in die USA ausreisen würden. Uns hat sehr
gefallen, dass sie Verantwortung für ihr Tun übernehmen
und sich als Teil der Gesellschaft sehen, zu der sie etwas
beitragen können, und als Teil dieses Planeten, dessen
Ressourcen es verantwortungsbewusst zu nutzen gilt.
Gleichzeitig waren die beiden auch sehr offen für unsere
Kultur und so haben wir den ein oder anderen Brauch
miteinander zelebriert, gemeinsam Guetzi gebacken und
Nacatamles verzehrt, und festgestellt, dass manche Tradition hier wie dort gefeiert wird, wie z.B. das Wichteln,
das in Honduras „cuchumbo“ heisst. „Last but not least“
waren sie eine der wenigen Personen, mit denen wir (von
Anfang an) in Honduras das „Du“ praktizieren konnten.
Was wir als unterschiedlich zu unserer Kultur, gleichzeitig aber positiv, erlebt haben, war eure Pünktlichkeit. Erstaunlich für uns war es, dass ihr Fahrräder
als Transportmittel benutzt habt und dass ihr eine
gewisse Genügsamkeit im Hinblick auf euren Lebenstil an den Tag legt, wenn wir es mit dem Lebensstil einer Person des gleichen sozialen Status
von hier vergleichen. Wir haben euch als sehr offene
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
Zutaten für 1 Burrita
1 EL Zwiebel & 1⁄2 Knoblauchzehe (geh.)
1⁄2 Tasse gekochte rote Bohnen
1⁄4 TL frischer Koriander
100 ml Bouillon
je 1⁄4 gr. Peperoni & Zwiebel
1 Ei
1 reife Kochbanane
ca. 150 g Maismehl
1 Scheibe Fetakäse
Salz, Pfeffer, Muskat, Chilisauce
Zubereitung
(1) Zwiebeln & Knoblauch anbraten, dann mit Bohnen, Koriander
& Bouillon 5 min. köcheln lassen (bis Bouillon aufgesogen).
Mit Salz & Pfeffer abschmecken. Mit einer Gabel die Bohnen
zerdrücken bis eine homogene Paste entstanden ist.
(2) Peperoni & Zwiebel kleinschneiden, anbraten. Mit dem Ei zu
Rührei verarbeiten. Mit Salz, Pfeffer & Muskat abschmecken.
(3) Die Kochbanane geschnitten in etwas Fett weich braten.
(4) Maismehl mit Wasser zu einer weichen Masse kneten. 5 Kugeln
formen, mit dem Handteller zu flachen Scheiben drücken. Jede
Tortilla beidseitig kurz in der Pfanne rösten, bis sie goldbraun ist.
xxx
(5) Wie folgt zur Burrita schichten: Auf zwei Tortillas das Bohnenmus, Rührei, Kochbananen & Käse geben. Mit den restlichen
drei Tortillas bedecken. Je nach Gusto mit Chilisauce würzen.
A ns Herz gelegt
Annette Bokpe -------------------------------
R ezept
--------------------------------------- Burritas
Als Hommage an den Ort, an dem wir die letzten
drei Jahre verbringen durften, möchten wir euch
in unserem letzten Rezept Burritas vorstellen. Die
Einwohner von Comayagua werden nämlich burritos
(= Esel) genannt, weil es früher viele davon in der
Gegend gab. Eselfleisch enthält diese mehrstöckige Art von „Big Mac“ jedoch nicht. Vor allem zum
Frühstück gegessen, eignet er sich auch als äusserst
nährendes Essen „to go“ für jede andere Tageszeit.
Simon wird sie besonders vermissen, hat er doch regelmässig zum Frühstück Burritas bei Toñita (siehe
rechts oben) im FUNDER-Büro bestellt & sich schmecken lassen.
« Eine fremde
Kultur ergründen
zu wollen, ist wie
der Versuch, den
Horizont zu erreichen... Irgendwann
steht man wieder an dem
Punkt, an dem man begonnen hat - doch der Blick zum
Horizont ist ein anderer . »
Wieder in der Schweiz werden wir zurück sein in
dem, was wir kennen… bzw. dem, was wir zu kennen glauben. Auch wenn Start- & Zielort der Gleiche
sind, liegen nun drei Jahre Wegstrecke hinter uns, die
uns all das Altbekannte, das vor uns liegt, aus einer
anderen Perspektive betrachten lässt.
H O N D URAS el camino – Ausgabe 9/2014 – Vera & Simon Aebi
Quelle: Vera & Simon
Personen wahrgenommen, die daran interessiert
waren, unseren Lebensstil und unseren kulturellen,
politischen, wirtschaftlichen & gesellschaftlichen
Kontext kennenzulernen – gewillt, sich ein eigenes
Bild vom Land zu machen, ohne sich von dem leiten
zu lassen, was man über Honduras auf internationaler Ebene hört.
Eure Ernährung unterscheidet sich sehr von der
traditionellen honduranischen Ernährung, insbesondere, weil ihr Vegetarier seid und wir sehr viel Nahrungsmittel tierischen Ursprungs konsumieren. Das
betrifft auch die Ernährung von Estelle, da sie weder
Milchfläschchen noch (viel) Süssigkeiten erhält, was
in Honduras recht üblich für Kinder ist.
Was die Sprache anbelangt, fällt Vera durch das sehr
markante R in ihrer Aussprache auf, aber im Allgemeinen beherrscht ihr das Spanisch sehr gut, auch
im Sinne von Doppeldeutigkeiten oder Witzen, die
ihr reisst.
Für uns war es stets ein Vergnügen, gemeinsam Zeit
mit euch zu verbringen und gerne hätten wir euch
früher kennengelernt. Aber immerhin bleibt uns ja
noch etwas Zeit bis zu eurer Rückkehr. Auf dass
unsere Freundschaft trotz der Distanz die Zeiten
überdauert!
H O N D URAS el camino erhaltet ihr hiermit zum letzten Mal.
Wir hoffen, dass es uns mit unseren Rundbriefen gelungen ist
euch mitzunehmen auf unseren Weg (spanisch: el camino) in
Honduras – mit seinen Meilen- & Stolpersteinen, Wegbegleitern & Umwegen, unterwegs auf breiten Strassen & unbetretenen Pfaden...
Wir freuen uns, dass wir euch schon in Kürze wieder geographisch näher sind und hoffentlich bald im wahrsten
Sinne des Wortes ein Stück Weg miteinander gehen
können.
Ab nun erreicht ihr uns unter folgenden Mail-Adressen:
e-* [email protected]
[email protected]
/
S pendierhosen
Die Arbeit geht weiter
Liebe Rundbriefempfängerinnen und -empfänger
In den vergangen Jahren berichteten wir euch über unsere Arbeit und das Leben
in Comayagua/Honduras. Auf Februar 2014 beenden wir nun den Einsatz, unsere
Partnerorganisation FUNDER benötigt aber weiterhin Unterstützung. Die INTERTEAMFachperson Sandra Bögli wird deshalb in einem Folge-Einsatz zusammen mit FUNDER
die begonnenen Veränderungsprozesse weiterentwickeln und begleiten. Damit soll
eine nachhaltige Wirkung erreicht werden.
Wir freuen uns, wenn ihr das Engagement von Sandra mittragt! Bei einer Spende für
ihren Einsatz erhaltet ihr künftig ihre Rundbriefe, in welchen sie über den weiteren
Fortschritt der Arbeit in Honduras berichtet. Herzlichen Dank für eure Unterstützung!
PC 60-22054-2 / Stichwort: Einsatz (Sandra Bögli, Comayagua/Honduras)
PS: Selbstverständlich könnt ihr auch eine allgemeine Spende auf das Konto einzahlen.
Eine nachhaltige Form der Unterstützung könnt ihr durch eine Gönnerschaft gewährleisten! Mehr dazu unter www.interteam.ch/goennerschaft
INTERTEAM
WISSEN TEILEN – ARMUT LINDERN. Nach diesem Grundsatz setzt sich INTERTEAM
ein für bessere Lebensbedingungen in armutsbetroffenen Ländern im Süden und für
mehr Solidarität im Norden. Seit 1964.
INTERTEAM vermittelt und begleitet qualifizierte Schweizer Berufsleute in mehrjährige
Einsätze nach Afrika und Lateinamerika. Die über 50 Fachleute engagieren sich in den
Bereichen Bildung, Ernährung und Gesundheit. Im Mittelpunkt der Entwicklungseinsätze
stehen der Austausch und die Weitergabe von Wissen, Fertigkeiten und Erfahrung.
INTERTEAM beschreitet gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort neue Wege, um
solide Grundlagen zu schaffen und so die Lebenssituation der lokalen Bevölkerung
nachhaltig zu verbessern.
INTERTEAM, Unter-Geissenstein 10/12, 6005 Luzern
Tel. 041 360 67 22, Fax 041 361 05 80
PC-Konto 60-22054-2
www.interteam.ch, [email protected], www.facebook.com/interteam

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