Reisebericht Westaustralien

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Reisebericht Westaustralien
Reisebericht
Westaustralien
04.02. – 23.02.2013
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Wunderbares Australien!
Mein Traum, für den ich jahrelang gespart hatte, erfüllte sich im Februar 2013.
Mit dabei waren mein 16-jähriger Sohn und meine Freundin. Wir machten uns mit
dem Wohnmobil auf eine 3-wöchige Reise durch Westaustralien. Insgesamt
fuhren wir 4770 km entlang der Westküste Australiens.
Nachdem wir in Perth gelandet waren, fuhren wir mit dem Taxi zur Britz
Autovermietung und holten dort unser Wohnmobil ab. Wir bekamen eine kurze
Einweisung und noch eine DVD, in der alles, was zum Wohnmobil gehört,
beschrieben wurde.
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Dann fuhren wir los – zuerst machten wir uns auf den Weg zu einer Freundin, die
in Perth wohnt. Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und wir waren froh,
einen Anlaufpunkt gefunden zu haben, bevor der große Trip begann. Da meine
Freundin unsere Tour fast alleine ausgearbeitet hatte, wusste sie genau
Bescheid, wo wir langfahren müssen, um an unsere Ziele zu gelangen. Ich war die
Fahrerin und fuhr nach Ansage meiner Freundin. An dieser Stelle muss ich sie
wirklich mal loben, denn es war alles so gut ausgearbeitet, dass wir uns nicht
verfuhren und überall hinkamen, wo wir es uns vorgenommen hatten.
Am nächsten Morgen wurden wir von lautem Vogelgeschrei geweckt und das
hörte sich echt anders an als in Deutschland, wenn die Spatzen zwitschern. Cool,
wir sind in Australien.
Unseren ersten Proviant kauften wir bei Coles, später kauften wir auch bei
Woolworth. Wir füllten unsere Essenvorräte auf und bunkerten mehrere Liter
Wasser.
Unser erster Campingplatz war in Cervantes. Eine Nacht für 3 Personen mit
Wohnmobil kostete 43 A$. Wir machten noch einen Spaziergang am Wasser
entlang und sahen eine lilafarbene Krabbe.
Unser erstes wirkliches Ziel, was wir sehen wollten waren die Pinnacles im
Nambung-Nationalpark. Der Eintritt zum Pinnacles-Park kostete 11 A$ pro
Person.
Wir wanderten auf einem 1,2-km-Rundweg quer durch die Pinnacles und die
Sonne schien ganz schön heiß. Wir haben unendlich viele Fotos gemacht und uns
das Museum angesehen. Die Tageshöchsttemperatur betrug an dem Tag 39,5°C
und das war noch längst nicht alles, wie wir später erfahren haben.
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In der Nähe der westaustralischen Stadt Cervantes befindet sich der NambungNationalpark (engl. Nambung National Park). Er erstreckt sich 245 km nördlich
von Perth entlang der Swan Coastal Plain. Hauptattraktion des Nationalparks
sind die bis zu vier Meter hohen verwitterten Kalksteinsäulen, die "Pinnacles";
auch unter dem Namen Pinnacles Desert bekannt, welche aber nur einen vier
Quadratkilometer kleinen Teil des Nationalparks ausmacht. Die dominierenden,
charakteristischen Kalksteinsäulen entstanden durch Pflanzenwuchs vor etwa
500.000 bis 50.000 Jahren auf der aus Quarzsand bestehenden Wanderdüne.
Deren Wurzeln drangen tief in die ältere, sich zeitgleich verfestigende TamalaKalksteinschicht vor. Dabei durchbrachen sie an brüchigen Stellen zunächst eine
extrem harte Kalksteinkruste, die durch nach unten sickernde Säuren (gebildet
aus Humus, abgestorbenen Pflanzen und Tieren) entstanden war. Unter dieser
Kruste verfestigte sich der Kalkstein besonders kompakt zwischen den
eingedrungenen Pflanzenwurzeln, da diese Bereiche viel Wasser aufsogen. Die
quarzsandhaltige Wanderdüne zog jährlich ca. 2,5 m weiter. Die frei liegende
Kalksteinschicht war der Erosion ausgesetzt, die innerhalb der letzten 20.000
Jahre abgestorbene Vegetation hinterließ Lücken, in die Quarzsand eindrang,
der dann wiederum abgetragen wurde. Nur die extrem harten Bereiche der
durch viel Wasser zementierten Kalksteinschicht waren von der Erosion nicht
betroffen. Diese sehen wir heute als Pinnacles. Gelegentlich zeugen Kappen auf
den Säulen noch von der Kruste. Wo die unterirdische Vegetation vollständig vom
harten, erosionsunfähigen Kalkstein umschlossen wurde, entstanden versteinerte
Pflanzenwurzeln. Eine ca. 4 km lange Sandpiste erschließt das Gebiet; ein erhöht
liegender Aussichtspunkt (Pinnacles Lookout) ermöglicht einen Überblick über
die unterschiedlich gestalteten kleineren und größeren Formationen.
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Ganz langsam (weil es so auf den Schildern stand) fuhren wir aus dem
Nationalpark heraus und was für ein Glück, dass wir so langsam fuhren. Nun
sahen wir ein Känguru am linken Straßenrand. Es stand auf den Hinterfüßen und
reckte sich der Sonne entgegen. Dann kratzte es erstmal ausgiebig sein
Bäuchlein, um danach in aller Ruhe über die Straße zu springen. Wir konnten
sogar ein Foto machen.
Wir fuhren weiter Richtung Geralton und dort kauften wir ein. Auf der Fahrt bis
Gregory hatten wir Temperaturschwankungen von 10 °C.
Pink Salt Lake
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In Gregory übernachteten wir wiederum auf einem Campingplatz in der Nähe
eines pinken Salzsees. Auf diesem Campingplatz haben wir zum ersten Mal
Schmutzwasser abgelassen und die Frischwasserzufuhr getestet. Wir wuschen
unsere Wäsche in der Loundry, welche man auf jedem Campingplatz findet. Auf
jedem Campingplatz in Australien gibt es die Möglichkeit, ein BBQ zu machen.
Die Australien lieben BBQ. Alle Plätze waren sehr sauber und ordentlich. Auch
die Waschhäuser waren immer sauber. Nie haben wir schmutzige Toiletten oder
Duschen gesehen. Das war wirklich sehr beeindruckend.
Abends gingen wir noch zum Strand, aber bis an das Meer konnten wir gar nicht
gehen, da der Wind so kräftig blies und der ganze Sand um uns herum wehte.
Das piekste richtig im Gesicht und wir traten den Rückzug an.
Als wir abends vom Duschen kamen, war der ganze Boden von Kakerlaken
bedeckt. Es waren so viele. Auch so etwas hatten wir noch nie gesehen.
Auf diesem Campingplatz konnten wir sogar tanken und das taten wir
vorsichtshalber auch bevor wir weiter fuhren. Wer weiß, wann die nächste
Tankstelle kommt. In Australien sind die Entfernungen sehr groß. Nun standen
der Mushroom Rock und Rainbow Vallay auf unserer Liste.
Wir stellten das Wohnmobil ab, nahmen unsere Wasserflaschen und
marschierten los. Wir blieben auf den gekennzeichneten Wanderwegen, die
ziemlich steil in die Tiefe führten. Die Sonne knallte von oben und hunderte von
Fliegen flogen in unsere Gesichter und nervten – am liebsten flogen sie in die
Nase, die Augen und die Ohren. Nachdem wir eine Weile gegangen waren,
machten wir doch kehrt. Der Abstieg war zu gefährlich und es war echt zu heiß.
Das war eine reine Vernunftsentscheidung. Im Wohnmobil angekommen, fühlten
wir uns, als wären wir einen Halbmarathon in der Sauna gelaufen. Wir waren fix
und fertig. Dann entschieden wir uns, zum Red Bluff Beach zu fahren. Dieser
Strand war als Touristenstrand ausgewiesen.
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Wir sind danach weiter gefahren und haben bei einem Roadhouse (in Kalbarri)
getankt und Mittag gegessen. Dann ging es weiter in Richtung Denham. Auf dem
Weg dorthin sahen wir unsere ersten Emu`s.
Wir sind zum Campingplatz gefahren und haben im Supermarkt in der Nähe
eingekauft. Bier haben wir dort leider nicht gefunden. Wir haben immer nach
Bier Ausschau gehalten, sind aber nicht fündig geworden. Bis uns eine Freundin
darauf hingewiesen hat, dass es alkoholische Getränke nicht einfach so in jedem
Supermarkt gibt, sondern nur in Bottle-Shops. A-ha. Wir sind baden gegangen
und haben eine Menge Muscheln gesammelt. Abends konnten wir bei
Sonnenuntergang essen und es war einfach nur traumhaft.
Im Nachhinein waren wir uns einig, dass in Denham der schönste Campingplatz
unserer ganzen Tour war. Auf der Fahrt nach Denham erreichten wir die
höchsten Temperaturen unserer ganzen Reise und zwar 48°C. Da wird’s einem
schon ganz schön mulmig.
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Bevor wir weiterfuhren, gingen wir nochmal an den Strand, um uns von einer
Menge Muscheln zu trennen, weil wir noch nicht wussten, wie wir eine solche
Masse an Muscheln nach Deutschland kriegen sollten. Wir behielten die heilen
und schönsten und kippten den Rest zurück an den Strand.
Es waren nur 5 km bis zur Little Lagoon.
Little Lagoon
Jetzt waren es nur noch 26 km bis nach Monkey Mia – dem nördlichsten Ziel
unserer Reise. Auf dem Campingplatz gab es eine Gruppe von zutraulichen Emus.
Zuerst trieb es uns in das Internetcafe des Campingplatzes. Nachdem wir uns
eingeloggt hatten, lief die Zeit von 10 Minuten runter. Man war also hastig dabei,
den viel zu langsamen Computer auf Trapp zu bringen und eine Nachricht nach
Hause zu schicken.
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Wir kauften im Supermarkt nebenan noch paar Kleinigkeiten ein und gingen dann
baden. Das Wasser war einfach herrlich – ganz ohne Brandung – also
ungefährlich. Wir genossen die Zeit und ließen die Seele baumeln. Wir gingen
übrigens mit unseren Kopfbedeckungen ins Wasser. Es waren nicht viele Leute
am Strand, aber als diese das sahen, setzen auch sie ihre Hüte zum Baden auf.
Sehr lustig.
Als wir vom Duschen kamen, trafen wir auf ein deutsches Ehepaar. Sie erzählten
uns, dass das hier die Shark Bay ist. Tja, dass wussten wir schon. Dann
erzählten sie weiter, dass sie angeln waren und als sie in ca. 1,50 m tiefem
Wasser waren, an ihrem Boot ein 4 m langer Hai entlang schwamm. Aha, okay in
der Shark Bay gibt es also Haie, also welche, die hier tatsächlich schwimmen.
Wir waren froh, die Zeit im Wasser sorgenfrei genossen zu haben. Mit Baden
waren wir hier eh fertig.
Zum Abendbrot gab es, wie so oft, Spagetti. Meine Freundin entwickelte sich
zur perfekten Spagettiköchin und ich bin im Gashahnaufdrehen mittlerweile
auch unschlagbar. Hier ist es uns nun endlich gelungen, Bier zu kaufen. Wir
kauften 5 Flaschen für 35 A$. Wegen dieses Preises, teilten wir uns allabendlich
ein Bier und genossen es. Nach dem Abendbrot wollte ich noch paar Fotos von
den Emus machen, die sich hier aufhielten. Zwei von ihnen waren gerade dabei
die Reste von den Tellern unserer Nachbarn zu vertilgen. Auch in unser
Wohnmobil schaute neugierig ein Emu herein.
Am nächsten Morgen mussten wir um 6.30 Uhr aufstehen, um die Delfine nicht
zu verpassen. Wir machten uns auf den Weg am Strand entlang zu den Delfinen.
Um 7.45 Uhr sollten die ersten Delfine kommen. Erst waren es drei, dann vier –
zum Schluss zählte ich 11 Delfine. Zwei Ranger (eine Frau und ein Mann) gingen
zu den Delfinen ins Wasser. Der Mann erzählte ca. eine halbe Stunde etwas zu
den Delfinen. Alle Leute standen entlang des Wassers und hörten zu und
staunten über die Delfine. Nun kamen 3 Mitarbeiter mit Eimern, in denen Fisch
war. Jeder Mitarbeiter hatte nun einen Delfin an seiner Seite. Es wurden Leute
ausgewählt, die den Delfinen Fisch geben durften. Plötzlich wurde ich
tatsächlich von einer Mitarbeiterin ausgewählt. Ich freute mich riesig,
ausgewählt worden zu sein. Sie gab mir den Fisch und sagte, ich solle ihn aufs
Wasser legen. Der Delfin nahm ihn mir dann vorsichtig ab. Das war schon ein
tolles Erlebnis für mich. Mein Sohn hielt dieses Erlebnis mit der Kamera fest.
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Als wir wieder vom Strand los wollten, hob ein Mann eine Raupe mit gelben
Stacheln und etwas Strandsand auf.
Mein Sohn fragte den Mann, ob das Tier gefährlich ist. Der Mann antwortete:
nein, gefährlich eigentlich nicht, nur wenn man drauftritt pieken die Stacheln in
den Fuß und das ist sehr schmerzhaft. Dann hatten wir wohl Glück, bisher nicht
auf eine solche Raupe getreten zu sein.
Am Wohnmobil angekommen, frühstückten wir und fuhren los Richtung Hamelin
Pool. Dort haben wir uns Stromatolithen angesehen.
Lebende Stromatolithen
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Das Hamelin Pool Marine Nature Reserve ist ein marines Schutzgebiet an der
westaustralischen Shark Bay. Benannt ist es nach Jacques Félix Emmanuel
Hamelin, der 1801 im Rahmen einer Expeditionsreise hier vorbei kam. Das Gebiet
umfasst auf 1.320 km² die Gewässer und Küsten des Hamelin Pools, der ca. 40
km tief eingeschnittenen Bucht zwischen dem Festland und der Peron Peninsula,
d. h. der nordöstlichen der beiden großen Haupt-Halbinseln der Shark Bay. Das
Schutzgebiet wurde 1990 eingerichtet. Eine der Attraktionen ist eine Kolonie
von Stromatolithen, die zu den ältesten Lebensformen der Erde gehören und im
21. Jahrhundert nur noch an wenigen Stellen existieren. Stromatolithen sind
Ablagerungsgesteine von Kolonien aus Cyanobakterien. Sie zählen zu den ältesten
Nachweisen für irdisches Leben; Stromatolithen lassen sich bis vor etwa 3,5
Milliarden Jahren nachweisen. Fast überall auf der Erde sind sie heute
verschwunden und waren der Wissenschaft lange nur als Fossilien bekannt. Als
die Kolonie im Hamelin Pool im Juni 1956 von Denhamer Geologen entdeckt
wurde, war dies der erste Fund einer lebenden Kolonie durch die Wissenschaft.
Ihr Überleben verdanken die Stromatolithen im Hamelin Pool dem extrem hohen
Salzgehalt des Wassers (ca. doppelt so hoch wie im offenen Ozean); sie hatten
und haben unter diesen für andere Tiere lebensfeindlichen Bedingungen keine
natürlichen Feinde. Auf 1 m² Fläche konzentrieren sich bis zu 3 Milliarden
einzelne Mikroorganismen. Mit Hilfe von Photosynthese bilden sie ihre
eigentümlichen Strukturen. Sie wachsen sehr langsam, maximal 1 cm in ca. 30
Jahren. Gebilde von ca. 1 m Höhe sind somit knapp 3000 Jahre alt. Im Hamelin
Pool Marine Nature Reserve kommen folgende Gebilde vor, die an dem über eine
schmale
Holzbrücke
oberhalb des seichten Wassers
verlaufenden
Dokumentationspfad erklärt werden:
Die so genannten „Kuppeln mit roter Kappe“ (red-capped domes) sind flache
Strukturen am Strand grauschwarz mit rostroter „Haube“. Sie hörten vor ca.
500–1000 Jahren auf zu wachsen, als der Wasserspiegel fiel. Die Provenienz der
roten Farbe ist umstritten; es handelt sich möglicherweise um Berührung mit
eisenhaltigem Wasser oder Bakterien.
Die jungen „buschigen Matten“ (tufted mats) bilden flache schwarze Teppiche
unter Wasser, die von Weitem wie Filzmatten aussehen. Hier handelt es sich um
noch sehr junge, kaum
1 cm hohe Strukturen.
Die „Blumenkohl“-Strukturen (cauliflowers) sind lebende ältere Stromatolithen
unter Wasser; die ältesten sind ca. 1 bis 1,5 m groß.
Ansonsten sind wir heute viel gefahren und zwar von Monkey Mia bis Geralton.
Wir fanden einen Campingplatz direkt an einem Leuchtturm. Wir haben erstmal
die Fahrt für die nächsten 2 Tage abgesprochen.
Doch dann war noch Zeit für einen Spaziergang am Strand. Der Campingplatz und
auch der Weg zum Strand wimmelte nur so vor Ameisen. Ein zügiges Gehen war
hier sehr vorteilhaft. Wir tauften den Campingplatz auf „Ameisenplatz“ –
außerdem war der Strand nicht so schön. In Geralton haben wir einen
Woolworth-Markt gefunden und einen großen Einkauf gemacht.
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Wir fuhren zum Yanchep Nationalpark und parkten auf dem Campingplatz Club
Capricorn. Der Campingplatz war in A-, B- und C-Zone aufgeteilt. Ich hatte
Mühe, das Office zu finden. So schön fand ich den Campingplatz auch gar nicht.
Wir sind jedoch an einem wunderbaren Strand baden gegangen.
Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil jagten wir noch einem orangen
Schmetterling hinterher. Ich wollte ihn fotografieren, was nicht so einfach war,
aber trotzdem noch gelang.
Der Yanchep-Nationalpark ist ein australischer, 1957 gegründeter Nationalpark
42 km nördlich von Perth mit einer Fläche von 28 km² in Western Australia.
Bekannt ist der Park für seine Höhlen, die einheimische Vegetation und die
Koala-Kolonie. Im Nationalpark leben noch Aborigines von Stamme Noongar. Der
Nationalpark ist besonders an Wochenenden von Einheimischen gut bevölkert.
Im Park sind diverse Wanderungen und Spaziergänge unterschiedlicher Länge
möglich. Ein See zum Rudern und diverse Bäche sind Teil dieses kleinen
Nationalparks. Die Leitung des Parks untersteht dem Department of
Environment and Conservation.
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Koala im Yanchep-Nationalpark
Dann fuhren wir zum Yanchep-Nationalpark. Dort sollen 9 Koalas in einer Gruppe
in den Bäumen leben. Fünf von ihnen haben wir gesehen. Zuerst zwei, die hoch
oben in den Bäumen geschlafen haben und dann nochmal zwei, die ebenfalls
schliefen. Dann kam ein dritter Koala von ganz oben und setzte sich bei dem
einen Koala auf den Kopf. Dieser war natürlich nicht einverstanden damit und
machte das lautstark bemerkbar. Wir spazierten weiter durch den Nationalpark
und sahen ganz dicht bei uns Kängurus. Papageien flogen über unsere Köpfe
hinweg und landeten sicher in den Baumkronen. Am Wasser konnten wir Enten
beobachten – und das alles bei Temperaturen um 42 °C.
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Crystal Cave (Yanchep Nationalpark)
Im Yanchep-Nationalpark gibt es eine Crystal Cave, die von einem Henry White
entdeckt worden ist. Im Souvenirshop des Nationalparks gibt es eine Figur von
dem Herrn White. Wir betraten mit unserer Führerin die Höhle, in der
angenehme 16°C herrschten. Dort leben wohl Scorpione, Spinnen, Wasserflöhe
und Ratten. Gesehen haben wir keines dieser Tiere, die wahrscheinlich nur
nachts hervorkommen. Nach der Besichtigung der Höhle sind wir weitergefahren
in Richtung Hyden (Wave Rock). In Brookten machten wir an einer Tankstelle
Mittagspause. Wir fuhren bis zum Campingplatz am Wave Rock, um dort zu
übernachten.
Wave Rock
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Zuerst haben wir eine Fotosession in der Wave-Rock-Welle gemacht und sind
dann auf den Berg gestiegen. Oben konnten wir eine echt Klasse Aussicht
genießen. Von oben haben wir auch einen Salzsee gesehen, um den wir später
herumgewandert sind. Mein Sohn hat eine Eidechse gesichtet, die so schnell
unter einem Stein verschwand, dass ich kein Foto machen konnte. An einer Seite
des Wave Rock sind wir wieder abgestiegen. Wir machten uns auf den 3,6 km
Rundweg um den Salzsee. In einiger Entfernung konnten wir Kängurus
beobachten.
Der Wave Rock ist eine etwa 2,7 Milliarden Jahre alte GranitGesteinsformation, die durch Erosion und Witterung zu einer Welle geformt
wurde. Schon die Aborigines nannten ihn eine Welle aus Gestein. Die Welle ist 15
Meter hoch und etwa 110 Meter lang. Die Formation ist eine der beliebtesten
Naturattraktionen Australiens und liegt in der Nähe von Hyden ca. 350 km
östlich von Perth, wo der westaustralische Weizengürtel (wheat belt) an das
Outback grenzt. Das Gelände ist mittlerweile über asphaltierte Straßen zu
erreichen. Mehr als 140.000 Besucher kommen Jahr für Jahr, um die
beeindruckende Welle zu sehen.
Danach sind wir zu einer Freundin nach Esperance gefahren. Am Tor des Hofes
begrüßten uns 2 Kängurus, die wir auch fotografieren konnten. Auch hier wurden
wir sehr gastfreundlich empfangen. Nach dem Abendbrot machten wir einen
Spaziergang im Halbdunkeln, weil wir Kängurus sehen wollten, die abends immer
dort auftauchten – nur heute nicht. Und wenn, waren sie einfach zu weit weg.
Abends saßen wir in gemütlicher Runde zusammen. Zum Abschied bekamen wir
noch eine riesige Tüte mit frischen Feigen mit.
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Am nächsten Tag fuhren wir weiter auf unserer eigens für uns ausgearbeiteten
Tour. Auf einem Sandweg, den wir befuhren, sahen wir einen Bobtail. Mit blau
züngelnder Zunge suchte er das Weite. Die Echse war echt hässlich – ich hielt
sie auf Foto fest, konnte sogar ein kleines Filmchen drehen.
Wir machten am Rotary Lookout halt und wanderten 1,5 km (ca. 30 min.) entlang
der Küste von Esperance. Das Wasser war blau und türkis und kleine Inseln
waren zu sehen.
Von dort fuhren wir zum Twiglight-Beach. Wir badeten in kristallklarem
Wasser. Wir waren fast allein am Strand. Der Sand war ganz fein. Nach dem
Baden machten wir Mittagspause im Wohnmobil und danach gabs noch ein
Softeis als Nachtisch.
Twiglight Beach (Esperance)
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Wir fuhren nach Jerramungup, um dort zu übernachten. Zwischen Ravensthorpe
und Jerramungup gerieten wir in einen heftigen Sturm und der Wind drückte
gegen unser Wohnmobil. Zeitweise konnte ich nicht schneller als 100 km/h
fahren, damit ich in der Spur blieb. Ich hielt das Lenkrad fest in beiden Händen.
Die Temperaturen von Esperance bis Jerramungup kühlten sich von 38°C auf
22,5°C runter und wir bekamen sogar etwas Regen ab. Auf diesem Campingplatz
sollte es ein zahmes, freundliches Känguru mit Babys geben, das man aber nicht
anfassen oder füttern durfte. An diesem Abend haben wir die Känguru-Familie
nicht mehr gesehen.
Aber am Morgen sahen wir die drei Kängurus. Sie ließen sich gar nicht stören und
frühstückten neben unserem Wohnmobil. So hatten wir die beste Sicht auf die
Tiere.
die Campingplatzkängurufamilie
Wir fuhren dann weiter in den Stirling-Range-Nationalpark auf 460
Höhenmeter und parkten auf dem Parkplatz. Sogleich kam ein freundlicher
Ranger zu uns und warnte uns vor Kälte und Sturm in diesem Gebiet. Wir wollten
eigentlich zum Bluff Knoll. Er riet uns von dieser Wanderung ab, weil es heute
zu gefährlich wäre. Außerdem warnte er uns vor Dieben und wir sollten
sorgfältig Fenster und Türen schließen und keine Wertsachen im Wohnmobil
liegen lassen. Wir gingen nur ein Stück in die Richtung des Berges und so
genossen wir wenigstens die tolle Aussicht von dieser Höhe.
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Bluff Knoll ist ein hohe Erhebung in der Stirling Range südwestlich von
Westaustralien. Es ist 1.099 Meter über dem Meeresspiegel und einer von nur
wenigen Stellen in Westaustralien, wo man regelmäßig Schneefälle erleben kann.
Der letzte Schneefall war am 6. Oktober 1992 mit 20 Zentimeter Schnee.
Obwohl manchmal behauptet wird, der Bluff Knoll sei der höchste Punkt in WA,
ist der höchste Gipfel eigentlich Montieren Meharry im Karijini National Park in
der Hamersley Range, der 1.249 Meter über dem Meeresspiegel liegt.
Aborigines, aus dem Qaaniyan-Stamm und Koreng-Stamm trugen gegen die Kälte
Känguru-Haut als Umhänge. Der Berg wird oft in einen Nebel gehüllt. Die
Einheimischen glaubten, dass dies ein Geist namens Noatch (wörtlich "Leiche"
oder "Leiche") sein würde. Klettern auf den Bluff Knoll, dauert drei bis vier
Stunden (ca. 6 km), was von jedermann mit einem guten Maß an Fitness erreicht
werden kann. Es ist wichtig, gut vorbereitet die Wanderung anzutreten und sich
vor allem gegen die Kälte ausreichend zu schützen. Die Aussicht vom Gipfel
umfasst die Stirling und Porongurup Bergketten sowie die Küste in der Nähe
Albany.
Bluff Knoll
Wir fuhren weiter zum Porongurup Nationalpark und erkletterten dort den
Gipfel Hagward Piek. Der Weg nach oben war sehr anstrengend, denn es ging
immer nur bergauf. Auf dem Gipfel angekommen, hatten wir wieder eine schöne
Aussicht. Als wir wieder unten waren, sahen wir auch den „Tree in the Rock“ –
eine Attraktion, an der wir auf dem Hinweg vorbeigelaufen waren, ohne diese zu
beachten. Das war ein aus dem Fels herausgewachsener Karribaum. Die Länge
dieses Wanderweges betrugen ca. 2 km.
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Wir fuhren zum Two-People-Beach. Unterwegs sahen wir viele Kängurus auf
einem Golfplatz. Der Golfplatz war schön grün, weil er gewässert wurde. Das
wussten die Kängurus auch und fraßen das saftige Gras. Hier konnten wir
beobachten, wie ein Känguru-Kind in den Beutel der Mutter kletterte.
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Am Parkplatz angekommen, machten wir einen Spaziergang zum Two-PeopleBeach. Unterwegs sah ich eine schwarze Echse, die schlecht zu fotografieren
war, weil sie sich im Schilf versteckte. Auf dem Rückweg zum Parkplatz hielt ich
den Fotoapparat bereit und hatte den Finger schon auf den Auslöser gelegt, so
dass ich nur noch drauf drücken brauchte, in der Hoffnung, noch einmal so eine
Echse zu sehen. Ich war so unter Anspannung, dass ich mich tierisch erschrak,
als sich vor meinen Füßen diese Echse zurück ins Schilf bewegte.
Danach fuhren wir zur Cheyne Bay auf den dortigen Campingplatz. Wir haben
noch einen Spaziergang am Strand gemacht, wo wir wieder Muscheln gesammelt
haben.
Mittlerweile hatten sich die Tagestemperaturen auf zwischen 22° und 29°C
heruntergekühlt.
6.30 Uhr sind wir aufgestanden, haben geduscht und gefrühstückt. Wir sind
jetzt ein eingespieltes Team. Das Bett wird zusammengebaut, der
Frühstückstisch wird aufgebaut, alles eingedeckt und schon kann es losgehen.
Wir sind nach Albany gefahren und waren bei Woolworth einkaufen. In der
Stadt haben wir auch einen Souvenirshop gefunden, denn wir waren ja noch auf
der Suche nach einem Bumerang – das war die Chance. Wir räumten den
Souvenirshop leer, denn aus einem Bumerang, den ich ursprünglich kaufen wollte,
wurden T-Shirts, Tassen, Spielzeugtiere, Aufkleber, Namensschilder, ein
Schiebepuzzle und vieles mehr.
Wir fuhren weiter zur Frenchman Bay und von dort in den Torndirrup National
Park.
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Dort sahen wir uns die Felsformationen „The Gap“ und die Natural Bridge an.
Natural Brigde
Das war schon ganz schön beeindruckend, wie die Wellen gegen die Felsen
rauschten. Wir standen auf einer kleinen Plattform und konnten gar nicht lange
genug hinsehen. Wir kletterten noch eine Weile auf den Felsen herum und
machten viele schöne Fotos.
Dann fuhren wir noch ein kleines Stück zu einem Blasloch – zum Blowholes. Es
sollte sich auf dem Spaziergang dorthin schon ankündigen durch das laute
Geräusch, wenn das Wasser in die Felsspalte hochgedrückt wird und wieder
zurückgeht. Das Highlight wäre, wenn das Meer sehr unruhig ist, dass das
Wasser durch dieses Blasloch gedrückt und als Fontaine sichtbar wird. Das
Meer war heute eher ruhig und wir sahen keine Wasserfontaine. Wir lauschten,
ob wir wenigstens was hören konnten. Aber nichts. Beinahe wären wir wieder
umgekehrt, da fielen uns ein paar Jungs auf. Erst trauten wir uns nicht näher,
weil wir nicht wussten, was sie dort machten. Irgendwie war es aber doch so
verlockend, dass wir auf sie zugingen und dann haben wir es gesehen – das
Blowhole. Die Jungs waren dabei, Experimente damit zu machen – naja, wenn
schon keine Wasserfontaine sichtbar wurde, konnte man ja wenigstens ein
bisschen Spaß haben. Sie hörten, wann die Welle kam und warfen im richtigen
Moment Sand über das Blasloch. Das muss ganz schön auf der Haut gepiekt
haben, denn sie sprangen auseinander. Dann legte einer der Jungs sein
Surfbrett, das er mit dem Band an seinem Arm sicherte, über das Loch. Durch
den Druck der Welle wurde das Surfbrett hochgeschleudert. Auf diese Weise
erfuhren wir, wie viel Gewalt und Kraft dahinter steckte. Da konnte man echt
Respekt bekommen.
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Als nächstes stand Whale World auf unserem Plan. Wir stellten uns vor, dass wir
viel über Wale lernen werden. In diesem Museum ging es aber vorwiegend über
den Walfang, der hier einmal stattgefunden hat. Das alles so zu sehen, hat uns
ganz schön mitgenommen. Diese riesen Anlagen … und die ganze Maschinerie …
uns fehlten die Worte. Das war gruselig.
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Wir steuerten Jimmy Newells Harbour an.
Das ist ein schmaler Meereseinschnitt mit wunderbarer Aussicht. Von dort aus
fuhren wir zum Campingplatz in Denmark und haben da noch einen Spaziergang
am Strand gemacht.
Am Ocean Beach haben wir Surfern zugesehen, die auf die perfekte Welle
gewartet haben. Wir hatten heute unsere T-Shirts aus dem Souvenirshop an und
machten Fotos mit Selbstauslöser. Wir gingen auch direkt an den Stand. Dort
haben wir noch ein paar schöne Muscheln gefunden. Aber nur kleine, die werden
schon irgendwie mitkommen nach Hause. Am Strand zogen schon düstere Wolken
auf. Wir fuhren erstmal weiter, denn wir wollten zu den Elephant Rocks. Als wir
dort ankamen, regnete es. Die Tagestemperaturen bewegen sich jetzt zwischen
15° und 21°C.
William Bay mit den Elephant Rocks
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Wegen des Regens konnte wir uns
völlig durchnässt im Wohnmobil an.
nicht gerade warm.
Nun steuerten wir den „Tree Top
damit man das Gefühl hat, wirklich
die Zweige bewegt.
hier nicht noch lange aufhalten und kamen
Zuerst zogen wir uns um, denn es war auch
Walk“ an. Die Brücken schwankten etwas,
in einer Baumkrone zu sitzen, wo der Wind
Tree Top Walk
Es war grandios – auf Augenhöhe mit den Baumkronen der Karribäume. Die
Brücke war aus Stahl und – schwankte.
Der Tree Top Walk liegt im Valley of the Giants und ist wohl die am meisten
besuchte Attraktion in der Region "Tall Timber Country". Er befindet sich 13 km
östlich von Walpole, auf dem Weg in Richtung Denmark und Albany, und liegt
inmitten des 20.000 ha großen Walpole-Nornalup National Park. Eine sehr
regenreiche Region, in der man noch riesige, alte Eukalyptuswälder findet. Die
größten Bäume darin sind die Karris (Eucalyptus diversicolor). Die Karribäume
benötigen einen Niederschlag von über 1.000 mm pro Jahr und gehören zu den
drei höchsten Hartholz-Baumarten der Welt, die bis zu 90 Meter Höhe
erreichen. Einzelne Exemplare sind schon 1.000 Jahre alt oder gar älter. Damit
man die Riesen nicht nur von unten betrachten kann, hat man hier den Tree Top
Walk installiert. Dabei handelt es sich um eine solide Brückenkonstruktion aus
Stahl, die im Zick-Zack über mehrere Pfeiler führt. Der Weg in die Baumkronen
ist 600 m lang und führt im Bogen über ein tiefes Tal.
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Jetzt hatte meine Freundin wieder einen besonderen Campingplatz ausgesucht.
Wir kamen dort an und fanden uns in einem Wäldchen wieder. Da war kein
Mensch … nur Alpakas, Kängurus und Ponys. Das war uns dann doch bisschen
unheimlich. Wir überlegten uns, dass wir lieber 28 km bis Pemberton fahren und
dort was zur Übernachtung suchen. Im Office liehen wir uns den Film
„Australien“ aus. Wir hatten ja einen DVD-Player an Bord. So ließen wir den Tag
langsam ausklingen.
Nachdem wir blitzeblank am Frühstückstisch saßen, besprachen wir, dass wir auf
einen Karribaum klettern werden. So kamen wir nach einer kurzen Fahrt beim
Gloucester Tree an. Die Höhe des Baumes war einfach nur riesig. Ok, dann wolln
wir mal. Mein Sohn frohen Mutes voran und ich hinterher. In den Baum waren
spiralförmig Eisenstangen geschlagen. Stange für Stange stiegen wir hoch,
kamen jedoch nicht bis nach oben. Bis ganz nach oben wäre ich auch nicht
geklettert. Es war mir zu unsicher, da die Stangen zu weit auseinander waren
und man hätte leicht hindurchrutschen können. Trotzdem ein sehr schönes
Erlebnis. Wir recherchierten, dass diese Bäume Feuerwehrleuten dienten, die
hochkletterten, um Waldbrände zu orten. Für den Auf- und Abstieg brauchten
sie ca. eine Stunde.
Der Gloucester Tree liegt in den Wäldern rund um Pemperton und ist ein sehr
hoch gewachsener Single Tree, zu dessen Krone man über eine aus Metallstäben
in den Baum geschlagene Wendeltreppe hochsteigen kann. Es gibt genügend
Wagemutige, die den Weg auf sich nehmen, letztlich kaum gegen ein Abrutschen
gesichert.
Dann haben wir uns überlegt, uns einen Wasserfall anzusehen. Wir fuhren durch
den Beedelup NP. Dort gab es einen Rundwanderweg mit einer Schwingbrücke.
Der Wasserfall war leider ausgetrocknet - in der Sommerzeit ist das Wasser
halt knapp – auch im Wasserfall.
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Wir fuhren weiter zur Hamelin-Bay – endlich wieder Richtung Küste.
Nachdem wir ein wenig relaxt haben, ging es weiter zum Cape Leuuwin, wo ein
weißer Leuchtturm steht.
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Man musste schon Eintritt bezahlen, um überhaupt auf das Gelände und in die
Nähe des Leuchtturms dort zu kommen. Der Eintritt war sehr teuer (pro Person
17 A$) und wir verkniffen uns die Leuchtturmbesichtigung.
Kap Leeuwin, Englisch Cape Leeuwin, (Aussprache 'luwɪn) ist der südwestlichste
Punkt des australischen Festlandes. Es liegt im Bundesstaat Western Australia,
etwa sieben Kilometer südsüdwestlich von Augusta und ca. 180 Kilometer
südsüdwestlich von Perth. Der Name des Kaps stammt vermutlich von dem
niederländischen Wort leeuwin für „Löwin“.
Der Kap-Leeuwin-Leuchtturm (Cape Leeuwin Lighthouse) und die ihn umgebenden
Gebäude wurden 1895-1896 in heimischem Kalkstein errichtet. 1895 wurde der
Turm vom australischen Entdecker und Politiker John Forrest eingeweiht, am 1.
Dezember 1896 wurde das Feuer erstmals entzündet.
Ursprünglich wurde vor dem 39 Meter hohen, weißen Turm ein zweiter,
kleinerer, roter Turm geplant. Das Fundament des Turms wurde gelegt, doch der
Bau nicht fortgesetzt, da inzwischen befürchtet wurde, ein zweites Licht werde
die Schifffahrt nur verwirren und Schiffe näher an die Küste locken.
Die Lichtquelle des Leuchtturmfeuers war ursprünglich eine Kerosin-Dochtlampe,
damals weltweit die größte in einem Quecksilber-Bad drehende Lampe. 1925
wurde auf Öldampf umgestellt und 1982 auf Elektrizität. 1992 wurde der
Betrieb automatisiert. Der Leuchtturm hat eine Kennung von einem Blitz in 7,5
Sekunden. Seine Feuer, auf einer Höhe von 56 Metern installiert, hat bei einer
Lichtstärke von einer Million Candelas (CD) eine Reichweite von 25 Seemeilen
(ca. 46 Kilometern).
Der Leuchtturm dient nicht nur als Seezeichen, sondern ist auch eine wichtige –
inzwischen ebenfalls automatisierte – Wetterstation. In den 1960er Jahren
wurde im Nordwesten des Leuchtturms ein Telekommunikationsturm errichtet,
in den 1980er Jahren die Anlage zu zwei Telekommunikationstürmen ausgebaut.
Inzwischen wurden die Telekommunikationstürme wieder abgetragen.
Der Leuchtturm hat sieben Geschosse und 186 Stufen. In den letzten Jahren ist
der zeitweilig beigefarbene Turm wieder weiß gestrichen worden. Der
Leuchtturm und seine Umgebung sind für Besichtigungen zugänglich.
Aber wir fuhren ein kleines Stück weiter und hatten prima Aussicht auf
heranrollende Wellen, die an die Steinküste klatschten.
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Dort gab es auch ein historisches Wasserrad, das mal aus Holz war und früher
beim Bau des Leuchtturms zum Wassertransport diente. Das Wasserrad war im
Laufe der Zeit total verwittert und versteinert. Sehr faszinierend.
das historische Wasserrad
Wir blieben eine ganze Weile hier an diesem schönen Ort und dann ging es
wieder ein Stück weiter zum Campingplatz in Augusta. Da waren die meisten
Campingplätze schon weg und wir mussten ein wenig betteln, bis die nette Frau
doch noch einen kleinen Platz für uns hatte. Wir machten noch einen Spaziergang
entlang der Flinders Bay.
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Flinders Bay
Endlich haben wir mal wieder Temperaturen um die 30°C, denn in den letzten
Tagen haben wir schon fast ein wenig gefroren. Weiter ging es nun nach
Margaret River.
Die Stadt Margaret River befindet sich in der Provinz Western Australia etwa
277 Kilometer südlich der westaustralischen Hauptstadt Perth. Margaret River
hat circa 3650 Einwohner. An der Stadt führt in 45 Kilometer Entfernung auch
ein Fluss gleichen Namens vorbei. Etwa 9 Kilometer westlich der Stadt befinden
sich Küste und Meer (Indischer Ozean). In der Umgebung von Margaret River
befindet sich ein weitläufiges Anbaugebiet von Weintrauben. Viele australische
Weine werden aus diesen Trauben hergestellt und bieten so eine
Haupterwerbsquelle für die Bevölkerung dieser Region. Die “Margaret River
Wine Region” ist bei Touristen beliebt, bieten die Winzer doch auch Weinproben
an. Ansonsten lebt die Bevölkerung zumeist vom Tourismus, aber auch von der
Landwirtschaft und Holzproduktion.
Ihren Namen erhielt die Stadt 1831 wohl von John Garrett Bussel (1803 - 1875),
der einer der frühesten Siedler an der australischen Westküste war. Er
benannte Margaret River nach seiner Cousine Margaret Wyche. Erstmals
tauchte der Name der Stadt auf einer Karte aus dem Jahr 1850 auf.
Besonders durch das zahlreich vorhandene Rohmaterial Holz wurden Siedler
angezogen und Margaret River wuchs zur Kleinstadt. Viele zusätzliche Einwohner
bescherte der Stadt nach dem Ersten Weltkrieg der Versuch der australischen
Regierung die Westküste mehr zu bevölkern und zum Farmland auszubauen.
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Naturschönheiten kann der Besucher der Region hier viele bestaunen, vor allem
an der Küste und auf den vorgelagerten Inseln. Aber auch das Inland bietet
Beeindruckendes: Besonders erwähnenswert ist der “Leeuwin-Nauraliste
National Park”, der zwischen zwei Leuchttürmen an Cape Leeuwin und Cape
Naturaliste angelegt wurde.
Direkt in der Stadt lässt sich in einigen kleinen Restaurants der vorzügliche
Wein der Region genießen. Außerdem findet man hier immer wieder kleine Läden,
die neben den üblichen Touristen-Souvenirs auch einheimisches Kunsthandwerk
anbieten.
Wir machten eine Sightseeing-Tour durch die beschauliche Stadt und kauften
bei Coles ein. Uns ließ der Gedanke, noch einen richtigen Wasserfall zu sehen,
nicht los und so machten wir uns auf den Weg nach Ellensbrook, wo des den
Meekadarabee Fall (Miniwasserfall) zu sehen gab. Oder auch nicht – weil auch
dieser in der Sommerzeit kein Wasser führt.
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Normalerweise mündet der von einer Quelle gespeiste Wasserfall in einer moosund farnbewachsenen Grotte. Die ansässigen Noongar People nennen den Ort
„Badeplatz des Mondes“.
Sei es drum: der Wanderweg jedenfalls war sehr schön.
Wir fuhren entlang der Küste zu den Canal Rocks und genossen die Aussicht.
Wir hielten am Cape Naturaliste an und wollten uns jetzt aber diesen
Leuchtturm anschauen. Nachdem wir ein paar Schritte gegangen waren, endete
diese Tour auch schon. Wir lasen auf einem Schild am Eingang, dass Schlangen in
der Frühe gesichtet worden waren und man sehr achtsam sein sollte. Für meine
Freundin war das ein klares No-go und so ließen wir den Leuchtturm Leuchtturm
sein. Nun ging die Fahrt weiter nach Busselton.
Busselton ist eine Stadt im australischen Bundesstaat Western Australia mit
etwa 15.000 Einwohnern. Busselton liegt an der australischen Westküste – etwa
220 Kilometer südlich von Perth.
Wir fuhren und fuhren und fuhren durch eine langgezogene Stadt und merkten
erst später, dass wir schon eine ganze Weile in Busselton waren. Plötzlich
leuchtete die Öllampe am Auto und wir hielten an einer Tankstelle an. Wir
erklärten mit Händen und Füßen unsere Notlage und ein netter Mann kam mit uns
und schaute nach Öl. Es war aber alles in Ordnung und auch später leuchtete die
Öllampe nicht mehr. In der Stadt machten wir einen Zwischenstopp bei
Mc Donalds. Dann machten wir uns auf zum Campingplatz. Nach einem
Strandspaziergang gab es Abendbrot.
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Das allmorgendliche Ritual begann mit duschen und frühstücken. Wohl gestärkt
sind wir etwas weiter in Busselton reingefahren, denn wir wollten uns die
Unterwasserwelt ansehen. Wir buchten die Fahrt mit dem Jetty Train von
10.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Punkt 10 Uhr ging es los auf einem Holzsteg mit der
Bimmelbahn bis zum Observatorium.
Der 1853 bis 1865 errichtete Busselton Jetty gilt mit seinen fast zwei
Kilometern Länge als einer der längsten Anlegestege in Holzbauweise. Aufgrund
des seichten Küstenverlaufs und der Untiefen wurde hier ein sehr langer Steg
für die Versorgung mit Wasserflugzeugen oder Schiffen benötigt.
Am Ende des Stegs befindet sich heute ein Unterwasserobservatorium, welches
einen Einblick in die Unterwasserwelt vom Flachwasser bis zum 9 Meter tiefen
Grund ermöglicht. Aufgrund der Strömungen an diesem Teil der australischen
Westküste, insbesondere aufgrund des Leeuwin-Stroms, der vom Norden her für
warme Wassertemperaturen sorgt, lassen sich zahlreiche tropische Fische und
andere Meereslebewesen an den Holzpfählen des Busselton Jettys beobachten.
Im Observatorium angekommen, stiegen wir eine Treppe hinunter und sahen uns
die farbenfrohe Unterwasserwelt an. Es gab bunte Korallen, bunte Fische und
sogar eine blaue Schnecke an der Scheibe. Der Steg war quasi ein künstlich
geschaffener Raum für das Korallenriff. Wir waren dort eine ganze Weile drin.
Ein Mitarbeiter erzählte Wissenswertes zu all den Lebewesen hier unten. Als wir
wieder mit dem Jetty Train zurück waren, kauften wir uns Fish `n Chips
(7,50 A$) in einem kleinen Pappkarton. Wir setzten uns in den Schatten eines
Baumes, wie viele andere Menschen auch. Das Essen hat uns allen Dreien richtig
gut geschmeckt. Nun waren wir echt zufrieden mit uns und der Welt. Darum
machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt.
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Später fuhren wir weiter nach Bunburry. Obwohl wir uns kurz verfahren haben,
kamen wir doch am Koombana Holiday Caravan Parkplatz an. Nachdem wir uns
eingeparkt hatten, mussten wir nur kurz über eine Straße und zack, fanden wir
uns am Beach wieder. Wir haben wieder herrlich baden können. Um unser
Strandlaken marschierte eine Möwe und pickte alle anderen Möwen weg. War
sicher die Chefmöwe. Die lauerte bestimmt auf irgendwelche Leckerbissen, aber
wir hatten keine.
Wieder zurück im Wohnmobil haben wir all unsere Muscheln gewaschen und
schon mal eine Vorsortierung vorgenommen. Schließlich konnten wir unmöglich
alle mitnehmen. Es war einfach wunderbar. Wir gingen relativ früh ins Bett, denn
morgen wollten wir früh aufstehen, um noch einmal Delfine zu beobachten.
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Wir sind um 6.00 Uhr aufgestanden, um die Delfine nicht zu verpassen. Wir
waren so ziemlich die ersten am Strand und warteten zusammen mit den
Rangern. Die Delfine kamen aber nicht so pünktlich, wie in Monkey Mia, weil es
sehr stürmte und deshalb auch das Wasser sehr unruhig war. Mit einer halben
Stunde Verspätung kamen dann doch die Delfine. Diesmal gingen wir nicht ins
Wasser. Die anderen standen bis zur Hüfte im Wasser, aber es war ja durch den
Wind nicht gerade warm. Es ist wirklich ein sehr schöner Anblick, wenn die
Delfine so dicht ans Ufer kommen.
Wir fuhren weiter bis Pinjarra und gingen in ein Restaurant (DOME). Endlich war
es Zeit für Lasagne – zumindestens für mich. Mein Sohn hielt sich in gewohnter
Weise an Pommes und Fisch und meine Freundin bestellte sich Kartoffelecken.
Alles hat uns sehr gut geschmeckt und wir waren froh, dass wir noch im
australischen Restaurant gegessen haben, bevor wir nun bald wieder in
Deutschland waren. – Quasi ein kleines Abschiedsessen.
Nun war es ja nicht mehr weit bis nach Perth, unserem ersten Anlaufpunkt in
Australien und der Kreis schloss sich. Meine Freundin in Perth freute sich, uns
wiederzusehen und uns ging es genauso. Wir fuhren mit unserer Gastgeberin für
das abendliche BBQ einkaufen.
Morgens machten wir das Wohnmobil sauber und packten unsere Sachen
zusammen. Trotz der Souveniers und der vielen Muscheln gingen unsere Koffer
zu. Bei Britz gaben wir das Wohnmobil dann wieder ab.
Meine Freundin in Perth gab uns ihren PKW und wir konnten alleine losfahren.
Meine Freundin sagte mir wieder die genaue Route an und so fuhren wir einmal
quer durch Perth bis in den Stadtteil Freemantle. Dort besuchten wir einen
riesengroßen Markt. Hier gab es einfach alles. Wir liefen noch eine Runde durch
die Stadt.
Wir fuhren zurück zu meiner Freundin in Perth und sie erklärte sich sogar
bereit, uns nachts zum Flughafen zu bringen. Wir verabschiedeten uns.
Na dann, bye bye Australien.
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Wenn man so an dieses Abenteuer zurück denkt,
erscheint das alles so unwirklich.
Aber wir waren da: in Australien.
See you!
Perth
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