auferstehung – wie, wann, wohin?

Transcrição

auferstehung – wie, wann, wohin?
Mai – Juni 2016
Das Magazin der BewegungPlus
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INHALT
2EDITORIAL
Tagwache
3–11
THEMA
Auferstehung: Wie, wann, wohin?
12–15
JAHRESBERICHTE
BewegungPlus und MissionPlus
16–19
MISSIONPLUS
Papua-Neuguinea, Burkina Faso,
Zentralafrikanische Republik
20/21
WUSELSEITE
BEWEGUNGSKIOSK
22
YOUTHPLUS
Get Ready Night, Netpoint
24
SCHLUSSLICHT
Freundlich den Vortritt gelassen
IMPRESSUM
HERAUSGEBER BewegungPlus, zweimonatlich
erscheinende bewegungsinterne Zeitschrift
REDAKTION Christian Ringli (Chefredaktor), Brigitte
Frei, Martin Güdel, Toni Nyffenegger, Romi Riva,
Meinrad Schicker
LAYOUT A4 Agentur, Rotkreuz
FOTOS shutterstock.com
KORREKTORAT Ursula Limacher
INSERATAN­N AHME Peter Wenk,
[email protected],
BewegungPlus Schweiz, Grabenstrasse 8A, 3600 Thun,
Telefon 033 223 11 80, Fax 033 223 17 26,
www.bewegung­plus.ch
DRUCK Jordi AG, Belp
AUFLAGE 3100 Exemplare
REDAKTIONSADRESSE Redaktion online,
Burgdorfstr. 10, 3510 Konolfingen,
031 791 20 58, [email protected]
EINSENDUNGEN für die Nummer Juli – August 2016:
bis 1. Mai 2016
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Warum muss man eigentlich schlafen? Die Frage
klingt simpel, ist aber gar nicht so einfach. Unsere
Muskeln könnten theoretisch auch ausruhen, ohne
dass wir in einen Zustand der völligen Wehrlosigkeit
verfallen. Das wäre schon für die Höhlenbewohner
wesentlich sicherer gewesen und brächte auch
uns Vorteile – wer wacht schon gerne im Zug auf
und realisiert, dass er viel zu weit gefahren ist?
Die Wissenschaft forscht intensiv darüber, wozu der
Mensch Schlaf braucht. Man weiss, dass im Schlaf
Hirnprozesse stattfinden: Tagsüber Gelerntes wird
verfestigt, unnötige Informationen gelöscht (manchmal versehentlich auch die nötigen), neuer Speicherplatz geschaffen. Wie das alles zu- und hergeht, ist
immer noch ein Rätsel. Fakt ist: Am Morgen wachen
wir auf – mehr oder minder ausgeruht – und sind
nicht mehr dieselben wie am Abend.
Das Geheimnis des Schlafs wurde schon seit jeher mit
dem Tod verglichen, und so verwundert es auch nicht,
dass sich «auferstehen» und «aufstehen» buchstabenmässig nur wenig unterscheiden. Dass bei «auferstehen» ein zusätzliches «Er» drin ist, liesse sich
natürlich theologisch ausschlachten. Doch ohne den
Vergleich überstrapazieren zu wollen (wird es auch
bei der Auferstehung Morgenmuffel geben, die erst
nach der dritten Tasse Kaffee die Augen
aufkriegen), liegt Kraft darin: Ich
DIE PERSPEKTIVE
schlies­se am Abend die Augen im
DES AUFSTEHENS Vertrauen,
dass ich morgen verändert
PRÄGT UNSER
(und doch als der Gleiche) wieder
aufwachen werde. Ich vergewissere
EINSCHLAFEN.
mich, dass der Kleiderschrank, der
Brotkasten und die Kaffeedose bereit sind, und schlafe
dann mit der Zuversicht ein, dass mich jemand auf­
wecken wird – selbst wenn es nur der unbarmherzige
Wecker ist. Das Wissen um das Aufstehen prägt unser
Einschlafen. Und nicht nur das: Sie beeinflusst auch
meine Entscheidungen, was ich heute wie tue.
Christian Ringli, Redaktion online
[email protected]
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Die Zukunft hat begonnen! In Jesus wurde das Neue, das Gott
schafft, zeichenhaft Realität. Das betrifft uns ganz persönlich:
Durch den Glauben an Jesus sind wir bereits jetzt eine «neue
Schöpfung». Wir haben neues Leben, sind mit Jesus gestorben und
mit ihm auferstanden. Auch wenn wir «im Glauben» und nicht «im
Schauen» leben: wir tragen das ewige Leben in uns.
Der Übergang zum Neuen vollzieht sich aber nicht in einem beschaulichen Verwandlungsprozess, sondern durch Leiden und
Kampf. Der Höhepunkt dieses Kampfs ist der Tod – von Paulus als
der «letzte Feind» bezeichnet. Die Macht des Todes ist nach wie
vor allgegenwärtig. Auch wer göttliche Heilung erfährt, erliegt am
Ende dem Tod. Niemand kann ihm entrinnen. Hat er also doch das
letzte Wort?
Die Auferstehung von Jesus ist die Grundlage der Hoffnung auf eine
zukünftige Auferstehung. Paulus schreibt darüber im ersten Korintherbrief (Kapitel 15): Jesus ist vorausgegangen, und wir werden ihm folgen. Dabei wird deutlich: Die christliche Auferstehungshoffnung besteht nicht darin, dass unser Körper stirbt, während die
Seele im Jenseits in geistiger Form weiterlebt. Vielmehr ist Jesus
nach seinem Tod körperlich auferstanden, und wir werden dasselbe erfahren, wenn er auf diese Erde zurückkommt.
Wer sich eine Vorstellung von diesem Körper machen will, hat nur
einen Weg: der auferstandene Jesus! Er ist der «Prototyp» des neuen Menschen, und wir werden sein wie er. In den Osterberichten
wird deutlich, dass er einen realen menschlichen Körper hat: Jesus spricht, isst und trinkt. Sogar die Zeichen der Kreuzigung an
seinen Händen und Füssen sind noch da. Gleichzeitig erscheint
und verschwindet Jesus plötzlich und wird nicht
auf Anhieb erkannt. Offensichtlich ist auch eine
neue Dimension dieses Körpers da. Daran dürfen auch wir uns halten. Darauf dürfen wir uns
freuen - im Wissen, dass die Zukunft bereits begonnen hat.
Nein! Jesus hat die Macht des Todes besiegt, indem er von den Toten auferweckt wurde. Das Grab war leer, und die Nachfolgerinnen
und Nachfolger (in dieser Reihenfolge!) begegneten dem Auferstandenen. Er sprach und ass mit ihnen, so dass sie erkannten: Er lebt!
Es war primär diese Erfahrung, die sie an Jesus als Herrn und an
eine Auferstehung der Toten glauben liess.
Thomas Eggenberg, BewegungPlus Bern
[email protected]
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Der Brite David Bomberg malte 1912, ausgelöst durch den
Tod seiner Mutter, die Vision aus Hesekiel 37 auf Leinwand.
Obschon er kein religiöser Maler war, gab ihm das positive
Ereignis der Auferstehung Kraft, den Verlust zu verarbeiten. Das langsame Lösen der Figuren aus ihrer Starre wird
hier durch deren kubistische Gestalt sichtbar gemacht.
Vision of Ezekiel, David Bomberg, The Tate, London.,
Nr. T01197 (momentan nicht ausgestellt)
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online: Vielleicht fangen wir mal ganz vorne an:
Wenn ich sterbe, dann bleibt mein Körper leblos
zurück. Was dann?
M. Schicker: Die Bibel spricht zum einen von einem
Totenreich (sheol/hades), wo die Toten auf den Tag
der Auferstehung am Ende der Zeit warten¹. Jesus
hingegen sagt am Kreuz, dass der Sterbende neben
ihm noch heute mit ihm im Paradies sein werde2.
Was stimmt nun? Offensichtlich sind die biblischen
Aussagen mit Blick auf das Sterben, den Himmel, die
Hölle nicht immer so schlüssig und klar, wie wir es
gern hätten.
Willst du damit sagen, dass sich gar nichts mit
Gewissheit sagen lässt?
Absolut nicht. Wir Menschen – eingebunden in Zeit
und Raum – wollen den Himmel verstehen. Da ist es
doch nur logisch, dass wir nur menschlich über den
Himmel sprechen können. Wer sich dies in aller Demut eingesteht und nicht unter dem Zwang steht, alle
Bibelstellen in ein menschlich-fassbares System zu
pressen, kann beginnen, jede einzelne biblische Aussage erst richtig ernst zu nehmen.
Wohin komme ich also nach meinem Tod?
Jesus sagt zum Verbrecher am Kreuz: «Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.» Das bedeutet doch ganz klar: Wer im Vertrauen auf Jesus als
Freund und Retter stirbt, darf sich freuen, dass sie/
er nach dem Tod nicht in ein dunkles Nichts fallen,
sondern volles, überfliessendes Leben in der Gemeinschaft mit Jesus haben wird. Kein Mangel. Keine Gewalt. Keine Tränen. Das dürfen wir im Blick auf
unser eigenes Sterben, aber auch im Blick auf das
Abschiednehmen von uns lieben Menschen als bare
Münze, als tröstliche Sicherheit nehmen.
Und was ist mit unseren Familien und Freunden?
Und was ist mit Meerschweinchen Struppi?
Wenn der verstorbene Lazarus von den Engeln gleich
nach seinem Tod in «Abrahams Schoss» getragen
wird3, dann meint dies: Ich werde nicht alleine sein,
sondern eingebettet in die Gemeinschaft meiner verstorbenen Vorfahren, Verwandten und Freunde. Garantiert: In Gottes neuer Welt werden wir nicht alleine, sondern mit den Menschen vereint sein, die uns
kostbar und teuer sind, und gemeinsam das grosse
Hochzeitsfest feiern. Nicht umsonst heisst «sterben»
in der biblischen Sprache «zu den Vorfahren versammelt werden». Und einem traurigen Kind könnte ich
im Brustton tiefster Überzeugung sagen, dass es
sein geliebtes Meerschweinchen im Himmel antreffen wird. Ganz sicher.
Gehst du da nicht viel zu weit? Schliesslich sagt
die Bibel nichts über Meerschweinchen und fröhliche
Familienfeiern im Himmel. Ist das noch seriöse
Theologie – oder geht die Phantasie mit dir durch?
Alles, was uns den Himmel als einen einzigartigen
Ort des Lebens und der Gemeinschaft mit Gott und
Menschen lieb macht, ist im Geist der Bibel. Der
Buchstabe der kleinlichen, scheinbar bibeltreuen Spitzfindigkeiten tötet unsere Vorfreude auf den
Himmel; der Geist aber macht lebendig und lässt
uns freudig rufen: Herr, komme bald! Wer den Himmel als ein einsames Schweben auf Wolke 45 978
mit einer Harfe in der Hand vor Augen gemalt erhält, wählt – wie es viele Witze andeuten – wohl lieber die Hölle, wo wenigstens etwas läuft! Die Bibel
aber nutzt alle irdischen Farben, Formen und Vergleiche, um uns den Himmel als einen einzigartig erstrebenswerten Ort voll Leben zu schildern. Ich stehe also immer noch zum Meerschweinchen, das im
Himmel auf das traurige Kind wartet.
Ist der Himmel wirklich so sinnlich und körperlich?
Wie ist das genau mit der Auferstehung der Seele
und des Körpers?
Das mit der unsterblichen Seele, die in den Himmel
aufsteigt, hat nichts mit der Bibel zu tun, sondern mit
den alten Griechen. Platon ging davon aus, dass sich
nach dem Tod die Seele aus dem irdischen Gefängnis, dem Körper, befreit und dann in einen rein geistigen Raum aufsteigt. Für die Bibel ist aber klar, dass
Leben immer «leibhaftig», körperlich ist – ansonsten wären wir nur Gespenster. So sagt zum Beispiel
Paulus, dass wir mit der Auferstehung einen neuen
Körper erhalten4.
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Aber widerspricht Jesus nicht deiner sehr leiblichirdischen Himmelsschilderung, wenn er sagt, dass
wir «wie die Engel» sein werden5?
Hier ging es um eine Fangfrage der Sadduzäer, die
eine Auferstehung leugneten. Sie fragten: «Mit wem
wird eine siebenfache Witwe nach der Auferstehung
verheiratet sein?» Jesus hielt schlicht und sachlich
dagegen: Nach der Auferstehung werden eure lächerlichen Argumente so nicht mehr existieren, weil
wir wie die Engel sein werden – weil wir dann Teil von
Gottes Reich sind.
Werden wir im Himmel also nicht mehr
verheiratet sein?
Wer seine Ehe als belastend erlebt hat, wird dankbar
für diese Aussage von Jesus sein. Die Vorstellung,
bis in alle Ewigkeit an den wenig geliebten Ehepartner gekettet sein zu müssen, könnte ja auch unerträglich sein. Wer sich aber eine glückliche Zukunft
ohne seine liebsten Menschen nicht vorstellen kann,
den möchte ich nochmals mit dem Bild von Abrahams Schoss und dem Sterben als ein VersammeltWerden mit den Vorfahren ermutigen: Zum erfüllten Leben gehört die Gemeinschaft – mit Gott und
mit von uns geliebten Menschen.
Und was ist mit dem Sex?
Ja, die Engelaussage wird natürlich so gedeutet, als
würde es keine Geschlechtsunterschiede und darum
auch keine Sexualität mehr geben. Sollte es aber im
Himmel keinen Sex geben, dann dürfen wir garantiert etwas erleben, das an erfüllendem Glück und
echter Befriedigung jede sexuelle Erfahrung übersteigt. Und noch einmal: Verhindern wir bitte um Gottes Willen, dass der Himmel zu einem sterilen, langweiligen Ort gemacht wird. Im Himmel wird gelebt,
gegessen und getrunken – und das ohne Gewichtsprobleme.
→
Ein reich bebildertes Perikopenbuch
(Bilderhandbuch für die Lesung im Gottesdienst) aus Tschechien um 1085 zeigt
hier die Auferstehung der Toten. Alt und
Jung ersteigen aus ihren Särgen, verwundert, aber auch erfrischt, mit makellosen
Körpern, wie nach einem ausgiebigen Bad.
Die Auferstehung, Codex Vyssegradensis,
National- und Universitätsbibliothek Prag,
Signatur Ms. XIV, A 13
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1. Thessalonicher 4,16
Lukas 23,43
Lukas 16,20
2. Korinther 5,2 fff
Matthäus 22,30
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Etwas verwirrt mich beim Zuhören: Kommen wir
nun in den Himmel oder sprichst du mehr von einem
ewigen Leben auf der Erde?
Einige biblische Aussagen und Bilder verweisen klar
auf einen jenseitigen Himmel, wo Gott wohnt, wo Jesus uns eine Wohnung bereitet und auf uns wartet6. Andrerseits spricht die Bibel ebenfalls von einer erneuerten Erde, über die wir als Könige und
Priester herrschen werden7. Was nun? In der Offenbarung wird geschildert, wie der Himmel gewissermassen auf die Erde herabkommt, so dass sich Himmel und Erde – die Wohnung Gottes und die Wohnung
der Menschen – kaum mehr unterscheiden lassen. So
spielt es eigentlich keine Rolle, ob wir zu einem ewigen Leben im Himmel auferstehen oder ob wir zum
Leben auf einer durch den Himmel erneuerten Erde
auferweckt werden.
schreiben. Aber all diese Aussagen der Bibel wollen
uns eines vor Augen malen: Die Zukunft mit Jesus
wird unsere kühnsten Vorstellungen sprengen und
uns Leben in Fülle, überfliessender Fülle bringen!
Zum Schluss: Worauf freust du dich am meisten,
wenn du an Gottes neue Welt denkst?
Eine vom Himmel erneuerte Welt ohne Gewalt und
Tränen inspiriert meine Fantasie: Ich freue mich,
dann all jene Reisen, auf die ich hier verzichtet habe,
mit meiner Frau, mit meiner Familie, mit lieben
Freunden nachzuholen – und immer ist Gott dabei.
Die «letzte Reise» ist ja vielleicht nur der Anfang zu
neuen Entdeckungsreisen.
Interview: Brigitte Frei
[email protected]
Was, wenn alles anders kommt, als wir es uns
hier und heute ausmalen?
Es wird garantiert alles anders kommen! Wie ich
eingangs gesagt habe: Es ist uns jetzt mit unseren
menschlichen Worten und irdischen Vergleichen einfach nicht möglich, Gottes neue Welt treffend zu be-
6 Johannes 14,2
7 Offenbarung 5,10
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«Eschatologie bezeichnet in der Theologie die Lehre
über die letzten Dinge. Es geht also um die Zukunft
der Welt, in christlichen Kreisen auch Endzeit genannt.
Da stellen sich viele Fragen: Was wird alles geschehen? Wann, wo und wie wird Jesus wiederkommen? In
welchem Stadium der Endzeit befinden wir uns?» Mit
diesen Worten entert die BewegungPlus die zweistelligen Zahlen ihrer Themen-Broschüren. Die Broschüre Nr. 10 setzt sich unter dem Titel «Unsere Hoffnung:
Mehr Himmel auf Erden» ausführlich mit Fragen rund
um die Zukunft auseinander. Dabei geht es nicht um
ein wildes Spekulieren über ferne Zeiten, sondern um
eine Perspektive für das Gestalten im Hier und Jetzt:
Diese Hoffnung auf den Himmel ist nun aber keine
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Andrea Pozzo malte
zwischen 1685 und 1694
in der Jesuitenkirche
des heiligen Ignatius in
Rom ein perspektivisches
Fresko auf die flache Decke.
Vom Standpunkt des
Betrachters aus ver­l aufen
die Säulen der Kirche
weiter nach oben bis in den
offenen Himmel. Die vier
Ecken des Bildes sind die
vier damals bekannten
Kontinente. Jesus steigt
allen voran in der Mitte
zum Himmel empor. Apotheose bedeutet Verherr­
lichung oder Vergötterung
von Jesus und der auf­
erstehenden Menschen.
Rom, Kirche, Sant’Ignazio,
Andrea Pozzo, fotografiert
von Marie-Lan Nguyen
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UNSERE HOFFNUNG:
HIMMEL AUF
ERDEN!
Vertröstung auf ein Jenseits, sondern eine Quelle der
Kraft und Hoffnung, um die Gegenwart im Lichte der
Zukunft zu sehen.
Nach einem ersten Teil, in welchem Grundlagen zum
Thema geschaffen und Eckpfeiler unserer Hoffnung
eingeschlagen werden, folgt in der zweiten Hälfte
eine Sammlung kurzer Abschnitte zu spannenden
Fragen (Wie deuten wir die Zeichen der Zeit? Hat Jesus sich getäuscht? Woher kommen unsere gängigen Vorstellungen der Hölle? u.a.) sowie hilfreiche
Erklärungen zu einzelnen Begriffen («Antichrist»,
«zweiter Tod», «Schätze im Himmel» etc.). Die Broschüre liegt ab sofort in den lokalen BewegungPlusGemeinden auf oder kann online beim nationalen Sekretariat bestellt werden.
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Auch wenn sich dies in Sachen Brutalität nahtlos in
andere Zerstörungskriege vor- und nachher einreihte, war das für fromme Juden mehr als ein verlorener
Krieg: Es war das Ende ihrer Hoffnungen auf Befreiung und der Gegenwart Gottes in ihrer Welt.
Heisst das nun, dass die «grosse Trübsal» schon
vorbei ist und uns somit nichts mehr angeht? Fehlanzeige! Die Zerstörung des Tempels und die damit
verbundene Trübsal warnt uns: Wer in Sachen ChristSein zu selbstsicher wird und im Vornherein zu wissen meint, wo und wie Gott handle, kann sehr böse
Überraschungen erleben, die nicht selten mit dem
Zusammensturz selbstgebauter religiöser Sicherheiten und entsprechender «Trübsal» enden.
Kurz vor seinem Tod hält Jesus die berühmte Predigt auf dem Ölberg und spricht dabei von einer Zeit
«grosser Trübsale» (Markus 13,19). Diese Aussage
war schon immer ein fruchtbarer Boden für düstere
Vorahnungen. Aber wovon redete Jesus hier eigentlich? Als Ausgangslage der Rede wollten die Jünger
Details darüber hören, wie und wann Jesus seine Königsherrschaft antritt. Dabei verwiesen sie auf den
Tempel und meinten, der stehe ja schon bereit.
Doch Jesus drehte den Spiess um und sprach im Zusammenhang mit seiner Königsherrschaft von der
Zerstörung des Tempels. Das war ein Schock für seine Jünger, denn eine Herrschaft Gottes ohne Tempel
lag ausserhalb ihrer Vorstellung. Tatsächlich wur- Matthias Wenk, BewegungPlus Burgdorf
de dieser Tempel 70 n. Chr. durch die Römer zerstört. [email protected] THEOLOGISCHE ANALYSEN,
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GEDANKEN UND WEGLEITUNG
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Es git nüt, wo Di ischränkt
Du hesch alli Gränze gsprängt, Jesus
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Es git nüt, wo mi ischränkt
Du hesch mini Gränze gsprängt
Denn die glichi Chraft, wo Di vom Tod erweckt het
Isch bi mir am Wärk – Gwaltigs isch scho gscheh!
Mit der gliche Chraft, wo Du de Tod besiegt hesch
Wotti immer wieder rächne, Dir zur Ehr!
Wüu Jesus i mir in läbt
Erwarti, dass Grosses gscheht
Wüu Jesus i mir in läbt
Gloubi für meh!
Text und Melodie: Dän Zeltner
online: Wie entsteht ein Lied von dir? Gib uns einmal
einen Einblick in die Dän’sche Küche!
Dän Zeltner: Das ist bei mir weniger ein kreativer
Prozess, sondern vielmehr wie ein Reisebericht. Ich
singe von dem, was ich erlebe – eine Art Tagebuch.
Für mich ist das Singen somit eine Möglichkeit, Zeuge zu sein von dem, was Gott tut. Manchmal hat es
auch eine prophetische Dimension: Ich will mehr von
dem erleben, was ich zurzeit noch nicht sehe.
Stehen hinter deinem Lied über die Auferstehung
auch bestimmte Erlebnisse?
Das Lied ist während der Entwicklung meines Albums «Vorwärts» entstanden. Beim Satz von Jesus
«Ich bin die Auferstehung und das Leben» ist etwas
in mir angeklungen, was ich damals gerade erlebte:
Nach einer eher schwierigen Zeit kehrte ich in die
Schweiz zurück, wo wieder etwas in Gang kam, was
seit längerer Zeit unterdrückt war.
Kannst du mehr darüber erzählen?
Ich hatte eine schwierige Zeit in einem Gemeindegründungsprojekt, wobei auch eine für mich wichtige Freundschaft in Brüche ging. Nach eineinhalb
Jahren zog ich frustriert nach Neuseeland, wo ich
mir ziemlich unnütz vorkam. Deshalb wollte ich bald
wieder zurück, doch mein Leiter sagte: Es ist noch
nicht Zeit. Das war für mich ein herausfordernder
Akt des Gehorsams. Im Rückblick kann ich aber sagen, dass das Timing perfekt war. Nur so traf ich in
Zürich Toni Nyffenegger, woraus die heutige BewegungPlus Equipperskirche Zürich entstand.
Im Lied heisst es: «Die gliichi Chraft isch bi mir
am Wärk.» Wo erlebst du das?
Zum einen sind es besondere Erlebnisse: Da ist zum
Beispiel die erwähnte zerbrochene Beziehung, die
wieder heil geworden ist. Dass nach allen erlebten
Verletzungen wieder eine so wertvolle Freundschaft
entstehen kann, zeugt für mich von Gottes Auferstehungskraft. Ein anderes Erlebnis war, als wir mit
nichts in den Taschen in die Schweiz zurückkamen
und uns ein Bekannter für zwei Jahre gratis ein Haus
zum Wohnen anbot. Oder eben, wie sich die Dinge in
Zürich mit Toni ergeben haben und was daraus in den
letzten Jahren geworden ist.
Zum anderen ist es auch der einfache Alltag, wo ich
diese Kraft spüre. Es gibt kaum einen Job, in welchem du öfter frustriert und enttäuscht wirst, als
der des Pastors. Dass ich mich jeden Tag wieder aufraffen kann und neuen Mut finde, dass Gott mir immer wieder beim Auf(er)stehen hilft und ich darum
von Freunden auch als «Stehauf-Männchen» betitelt
werde, ist für mich ein Wunder. Es muss ja nicht immer so spektakulär sein wie bei Lazarus.
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Hieronymus Bosch schuf
dieses Bild um 1500 als
Teil von vier Tafeln. Das
Motiv eines schwarzen ins
Helle führenden Tunnels
erinnert an Sterbevisionen
oder Nahtoderfahrungen
aus jüngster Zeit. Alle
Gesegneten werden von
einem oder mehreren
Engeln begleitet, die sie
näher zum Licht führen.
Du willst «mit dieser Kraft rechnen», «erwarten,
dass Grosses geschieht», «für mehr glauben»:
Was konkret erwartest du?
Natürlich habe ich konkrete Erwartungen, aber es
geht mir mehr um eine Haltung. Klar, ich will mein
Bestes geben und glaube nicht, dass alles nur durchs
Gebet geschieht. Gleichzeitig merke ich, wie beschränkt ich bin. Wenn Gottes Kraft nicht wirkt, dann
geschieht am Ende nichts. Mit dieser Kraft will ich
immer rechnen, auch in ganz banalen Situationen.
Wenn ich mit meinen Kindern das Zimmer aufräume, will ich glauben, dass dabei bedeutsame Momente zwischen Vater und Sohn entstehen können
und mehr drin liegt, als was ich selbst bieten kann.
Der Aufstieg in das himmlische
Paradies von Hieronymus Bosch,
Dogenpalast, Venedig.
«Es git nüt, wo mi ischränkt» – ein steiler Satz!
Erlebst du nie Einschränkungen: körperlich, finanziell,
beziehungsmässig? Kannst du das ehrlich singen?
Ich singe den Satz ja gerade, weil ich mich manchmal eingeschränkt fühle. Ich will provozieren: Ich
will das Evangelium nicht weichspülen und auf meine
menschlichen Möglichkeiten reduzieren. Viele Menschen, die krank sind, haben Dinge überwunden und
sind frei geworden, auch wenn ihre körperliche Einschränkung geblieben ist.
Was soll das Lied in denen bewirken, die es singen?
Mehr Pfupf! Mehr Pfupf im Glauben. Es soll die Leute antreiben. Nicht nur der Text, sondern auch der
Rhythmus und die Melodie haben etwas, das antreibt.
Mein Ziel ist es, mit meinen Liedern Glauben zu wecken. Das Schönste sind deshalb Mails von Leuten,
die einen Selbstmordversuch abgebrochen haben
oder durch eine Chemotherapie gegangen sind und
mir schreiben, dass meine Lieder in ihnen Glauben
geweckt haben.
Worauf freust du dich, wenn du an den Himmel
und die Auferstehung denkst?
Ehrlich gesagt ist das für mich nicht sehr präsent.
Aber am meisten freue ich mich darauf, die Herrlichkeit Gottes nicht nur im Dunst und Staub dieser Welt
zu erahnen, sondern unverschleiert die Grösse Gottes sehen zu können.
Interview: Christian Ringli
Dän Zeltner
Dän Zeltner (35) ist verheiratet mit Oana und Vater von
Janis (6), Sarah (4) und Lucas (2). Nach mehr als
acht Jahren im Ausland (London, Berlin und Auckland)
zog der ehemalige Primarlehrer 2011 nach Zürich,
wo er zurzeit als Pastor arbeitet. Daneben leitet
er die «Worship Academy» – eine Weiterbildung für
Worshipper (mehr Infos auf danzeltner.ch).
Dän zeichnet sich nach eigenen Angaben als
Liebhaber von Thai Currys sowie als Warmduscher
und Besserwisser aus.
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Die Perspektive auf die Auferstehung nach dem Tod erfüllt mich
am meisten mit Vorfreude! Das Beste kommt noch! Und bereits
im Hier und Jetzt weist die Auferstehungskraft zeichenhaft auf
das zukünftige Gottesreich hin. Ich erlebe es dort, wo Menschen
geheilt werden, Versöhnung geschenkt wird und Gerechtigkeit
geschieht. Ich sehne mich danach, noch viel mehr von dieser
Kraft im Heute zu erleben.
Es gibt viele tolle Lobpreislieder, wie das hier von Dän Zeltner.
Sein Lied beschreibt die Hoffnung schön, welche wir in der Auferstehung von Jesus verheissen haben. Es gibt aber noch eine
weitere Dimension der Auferstehungskraft, die im Lied nicht
erwähnt wird – die Dimension unserer Mitmenschen – und ich
wünschte mir vermehrt Lieder, bei denen der Fokus stärker auf
dem Wir und weniger auf dem Ich ist. Um es mit den Worten von
L. Ragaz auszudrücken: «Er [Gott] will mir helfen, grenzenlos
helfen, aber nur mit dem Bruder zusammen. Der religiöse Individualismus, der nur selbst um jeden Preis selig werden möchte, ohne mit der gleichen oder mit grösserer Inbrunst das Los der
Brüder auf der Seele zu tragen, ist das Gegenteil von Jesu Sinn.»
Tom Kurt (41) ist
verheiratet mit
Barbara, Vater von
zwei Kindern und
arbeitet als Pastor
in der BewegungPlus Interlaken.
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Die Auferstehung von den Toten und die damit verbundene Erneuerung der Welt wecken Hoffnung in mir. Insbesondere in der Auseinandersetzung mit dem Leiden in meinem persönlichen Umfeld
und der weltweiten Ungerechtigkeit wird die Sehnsucht nach der
baldigen Wiederkunft Jesu gross. Durch meine Krebserkrankung
wurde dies verstärkt, denn plötzlich war ich selbst betroffen. Würde ich die Auferstehungskraft Jesu schon in dieser oder erst in der
zukünftigen Welt erleben? Ich musste durch eine schwierige Zeit
von Chemotherapien, Operationen und diversen Komplikationen.
Die Kraft der Auferstehung wirkte definitiv; oft nicht wie erhofft,
doch immer zur rechten Zeit. Sie gab Mut zum Leben und Kraft,
an Gott festzuhalten, um nicht an den Umständen zu verzweifeln.
Schlussendlich zeigt sie sich auch in der überraschend positiven
Entwicklung meiner Krankheit.
Das Lied von Dän löst in mir gemischte Gefühle aus. Es weckt Glauben und Erwartungen, die Auferstehungskraft hier und jetzt stärker
zu erleben. Allerdings tue ich mich schwer mit der Aussage «Es git
nüt, wo mi ischränkt, du hesch mini Gränze gsprängt.» Einschränkungen und Grenzen gehören zum Leben und gerade in meinen
Schwächen kommt die Auferstehungskraft Jesu stark zur Geltung.
Dai Schiess (34) ist verheiratet mit Katrin und Pastor der BewegungPlus
Stans. Im Januar 2014 wurde bei ihm Gallengangkrebs mit Metastasen
auf der Leber diagnostiziert.
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Ich ging mit meiner lieben Frau Therese durch eine herausfordernde Krankheitszeit. Nach der Diagnose Brustkrebs vor knapp
zwanzig Jahren, mehreren Operationen und Chemotherapie wurde bei ihr im Herbst 2010 im Bauchraum erneut Krebs festgestellt.
Nach einer langen Zeit von schwierigen Entscheidungen, Hoffen
und Bangen, Glauben und Zweifeln, zunehmendem Verlust der Lebensqualität, Schmerzattacken, Angst und Verzweiflung, aber auch
Trost und Ermutigung durch die Zusagen der Bibel starb Therese
im vergangenen Sommer.
Seit dieser Zeit sind für mich die Perspektive und die Hoffnung auf
ein Weiterleben nach dem Leben hier noch stärker geworden. Ich
freue mich auf die Begegnung und Gemeinschaft mit Jesus und den
vielen lieben Menschen und natürlich auf die neue, kaum vorstellbare, vollkommene Wirklichkeit, wie sie Dän in seinem Lied besingt: dass das Bruchstückhafte, Unvollkommene, Schmerzhafte
ein Ende hat. Manchmal weine ich vor Sehnsucht nach dieser neuen Welt, wie sie in der Bibel beschrieben wird.
Diese Perspektive über den Horizont hinaus ist für mich eine Quelle der Gelassenheit und des Friedens. Sie hilft mir, mich dem Leben neu zuzuwenden und jeden Tag als ein Geschenk zu schätzen.
Als Bauer erlebe ich die Auferstehungskraft auch zeichenhaft in der
Natur: Nach dem Winter wird es Frühling, und ich staune immer
wieder, wie aus der scheinbar abgestorbenen Grasnarbe oder den
kahlen Bäumen neues Leben erwacht. Daneben sehe ich die Kraft
der Auferstehung in Menschen, die nach einer schwierigen Zeit Mut
fassen, sich wieder freuen und dem Leben neu zuwenden können,
wie ich es ich im Moment selbst erlebe. Schliesslich sehe ich die
Auferstehungskraft in Umständen, die sich zum Guten verändern,
so dass man nur dankbar staunen kann, wenn Versöhnung möglich wird und man sich wieder in Achtung und Respekt begegnet.
Res Meyer (60) wohnt in Affoltern im Emmental, ist Landwirt und Mitglied
der BewegungPlus Burgdorf.
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Wo ist diese Kraft, die Tote auferweckt und Kranke heilt? Diese
Frage stellte sich uns ganz neu, als 2009 unsere zweite Tochter
nur sieben Tage nach ihrer Geburt starb. Das Fehlen funktionstüchtiger Nieren machte für sie ein Leben auf dieser Erde unmöglich. Medizinisch gesehen gab es keine Hoffnung, und trotz Hoffen,
Beten, Glauben auf Heilung ging sie viel zu früh von uns. Es folgte
eine schwere Zeit der Trauer, des Ringens mit Gott und von schier
unerträglichem Schmerz. Doch in all dem wirkte gerade diese in
Frage gestellte Auferstehungskraft stark in mir.
Rückblickend staune ich darüber, wie Gott diese leidvolle Erfahrung in Reichtum verwandelt hat. Ich durfte erleben, wie seine
Kraft in mir mehr bewirkt hat, als ich für möglich gehalten hätte.
Heilung, Wiederherstellung, Versöhnung, Dankbarkeit, neue Freude an diesem Leben und echte Freude auf ein zukünftiges Leben.
Die Gewissheit, dass ich dank dieser Auferstehungskraft unsere
geliebte, schmerzlich vermisste Tochter im Himmel wiedersehen
und kennen lernen werde, ist mir unendlich kostbar. Während vorher der Himmel für mich eher eine ferne Hoffnung war, ist unsere
zukünftige Heimat zu einer Realität geworden, welche aus meinem
Leben nicht mehr wegzudenken ist. Doch auch in diesem Leben erwarte ich mehr als je zuvor zu erleben, dass Gott Gewaltiges wirkt.
Regine Schuler (35) ist verheiratet und Mutter von drei weiteren Kindern.
Sie arbeitet Teilzeit als Pflegefachfrau in der Kinderklinik des Inselspitals
Bern und gehört zur BewegungPlus Thun.
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Besonders erfreulich für mich ist die Mobilisierung
junger Menschen. Die MinistryConference hat einen neuen Rekord erlebt: Dreihundertfünfzig Teilnehmende aus allen Generationen sind miteinander
in Beziehung getreten und liessen sich unter dem
Thema «Transformierende Leiterschaft» für Gottes Reich begeistern und herausfordern. Es war ein
wunderbarer Anblick, sie in der Anbetung zu sehen.
Da erwacht ein riesiges Potenzial.
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Dass wir als Pastoren einander in Coaching-Beziehungen ermutigen, spricht für diese Kultur. Nachfolge ist kein individuelles Geschäft – auch für uns
Leitende nicht. Wir sind miteinander unterwegs, um
uns weiterzubringen. Das baut auf Vertrauen auf und
setzt die Bereitschaft für Überraschungen voraus.
Das war schon im neuen Testament so, und wie damals wird es hoffentlich auch unsere Lebenswelten
nachhaltig durchdringen.
Im Vorstand fokussieren wir uns auf diese Beziehungen. Sie sind der Kern unserer Leitungskultur. Es ist
unglaublich bereichernd, zusammen auf das Ziel hin
unterwegs zu sein, Menschen zu gewinnen, zu fördern und zu senden. Wir sind dadurch viel näher an
den lokalen Gemeinden als durch Sitzungen und können miteinander lernen und Ressourcen verfügbar
machen. Wir sind erst am Anfang und haben noch
viel zu lernen.
Auch unsere Bildungsangebote bauen auf Beziehung.
Die neue Pastorenausbildung ist gut vom Stapel gelaufen und wird von den neun Teilnehmenden und
den Lehrenden als Quelle der Inspiration erlebt.
In der Factory in Burgdorf wurde ein neues Ausbildungskonzept etabliert. Junge Menschen lernen
Kompetenzen für das Leben, die Gemeinschaft und
den Dienst in Kirche und Welt.
Im Professional, das von Matthias Wenk und der Gemeinde in Burgdorf verantwortet wird, lassen sich
gegen dreissig Menschen vom Wort Gottes und vom
Reichtum der Gemeinschaft bewegen und erwerben
so viel auf die Gemeindepraxis bezogenes theologisches Wissen.
In Zürich hat Dän Zeltner die Worship Academy ins
Leben gerufen. Mit dreissig Dauerteilnehmenden
und jeweils mehreren Dutzend Tagesgästen wurde
das grosse Bedürfnis deutlich. Wirklich ein Segen.
Die neue Weiterbildung der Pastoren wird mit der
Erarbeitung von Broschüren zu aktuellen theologischen und ethischen Fragen verknüpft. Die Zusammenarbeit wird von den Teilnehmenden sehr inspirierend erlebt. Im vergangenen Jahr wurde an den
Themen Endzeit und Leiden gearbeitet.
Auch YouthPlus bildet kräftig aus und verknüpft
Menschen im Smart Camp, in Kursen, an OutdoorEvents, an Tagungen, an der Get Ready Night.
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Das Thema der Pastorentagung war Freiheit. Wir
sind zur Freiheit berufen. Gott ist der grosse Befreier. Oft hindern uns aber Ängste und Zurückhaltung,
das zu tun, was Gott in uns angelegt hat. Davon hat
auch Jeannette Dürst, die vielleicht erste referierende Frau an einer Pastorentagung, gesprochen und
Wege in die Freiheit aufgezeigt, deren Dimensionen
Matthias Wenk uns vor Augen gemalt hat.
An der Pilgerwanderung der Pastoren auf dem Täuferweg bei Sumiswald wurden Beziehungen wandernd vertieft. Jedes Mal ein einzigartiges Erlebnis!
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Fast nebenbei wurden eine Kandidatin (Anja Frei) und
zwei Kandidaten (Matthias Wüthrich, Patrick Schneider) ordiniert. Gleichzeitig haben drei Männer und
eine Frau die Kandidatenzeit begonnen. Godi Zürcher und Erika Urech wurden pensioniert. Nadja
Thalmann hat eine Berufung als Lehrerin angenommen – auch dort kann man «Pastorin» sein.
Dass bei all dem vielen Leben auch die Bewegungsfinanzen ausserordentlich solide sind und die lokalen
Beiträge gekürzt werden konnten, ist einfach noch
ein wunderbares zusätzliches Geschenk. Dafür sind
wir sehr dankbar.
Toni Nyffenegger
Präsident BewegungPlus
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Die Gemeinschaft am Mitarbeitertreffen in Asien war
wichtig, und es war ermutigend zu hören, wie Gott an
verschieden Orten wirkt. Das Ziel der Besucher aus
der Schweiz war Ermutigung und Stärkung der Verbindung mit unserer Bewegung.
OSTASIEN
Business-as-Mission-Kurse belegen, Businesspläne erstellen und Geschäftsgründungen, um in «geschlossenen» Ländern christliche Werte, Jüngerschaft und Gemeindegründung zu ermöglichen – all
das hat einige unserer Mitarbeitenden auf Trab gehalten. In einer jungen Gemeinde sind letztes Jahr
durch unsere Mitarbeitenden 100 Personen zum
Glauben gekommen und 30 getauft worden. Verantwortliche sollen weiter ausgebildet werden.
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SÜDASIEN
Durch das Coaching von einheimischen Gemeindegründern in Indien, Burma und Nepal geschieht in
Zusammenarbeit mit AVC im Stillen Wunderbares:
Obwohl sich die Situation für Christen verschärft hat,
wurden in Indien und im angrenzenden Burma wieder 81 Gemeinden gegründet, 730 Menschen entschieden sich für Jesus und über 500 wurden getauft.
In Nepal wurden in diesem Jahr 8 neue Gemeinden
gegründet, 290 Menschen entschieden sich für ein
Leben mit Jesus und 110 wurden getauft. MissionPlus finanzierte acht «Training Booklets», die je in
Englisch, Hindu, Nepali und Nagamese gedruckt
wurden, um lokale Laien als Gemeindegründer auszubilden.
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FÖRDERN
Der Fokus lag 2015 stark darauf, Einheimische für die
Mission zu mobilisieren und zu begleiten: 18 Leute aus
Benin, Burkina Faso, Kamerun, Madagaskar, Mali, Niger, Senegal, Togo und Tschad haben in einer sechswöchigen Ausbildung in Äthiopien zum «Erreichen unserer Cousins» Feuer gefangen. MissionPlus hat sie
eingeladen. Ein lokaler Partner war für die Ausbildung zuständig. Das ist ein Meilenstein in Richtung
Gemeindegründung unter «Cousins». Es ist, als ob es
eine Zeit vor und eine Zeit nach diesem Seminar gibt,
und es ist ermutigend, die Aktionspläne der Teilnehmenden zu hören und zu spüren, wie bei vielen ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat.
SENEGAL
Unsere einheimischen Brüder haben klare Ziele für
die Gründung von einfachen Gemeinden unter den
Unerreichten. Der Leiter möchte nächstes Jahr unbedingt zwei weitere Schlüsselleute an die oben erwähnte Schulung schicken.
JAHRESBERICHT
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BENIN
Zwei junge Pastoren aus dem Norden hatten schon
Kontakte mit Imamen, wussten aber nicht wie weiter. Die Schulung hat ihnen Flügel gegeben. Sie wollen alle Pastoren in ihren Distrikten mobilisieren, die
«Cousins» zu gewinnen.
NIGER
Unser kamerunischer Mitarbeiter vor Ort meinte, er
verstehe erst jetzt, dass es neue Ansätze für «Cousins» brauche. Er möchte Leute schulen, einfache
Gemeinden unter Fulanis zu gründen, und baut mit
MissionPlus eine Gemeindegründer-Schule im Land.
TSCHAD
Zwei Teilnehmer aus Norden und Süden haben Ziele für
einfache Gemeinden und wollen das Gelernte in ihre
Bibelschulen einbringen. Einer hat bereits seit November im entlegensten Busch drei Gemeinden gegründet.
KAMERUN
Ein begabter Mann, der Fulfulde spricht, will die neuen Ansätze leben und einfache Gemeinden gründen.
Die Fulfulde Sprechenden sind in den bestehenden
Kirchen nicht präsent. Ein einflussreicher Leiter sagte, dass er durch sein Benehmen die «Cousins» ausgeschlossen habe. Er will die Gemeindegründung in
BURKINA FASO
Der Präsident der Eglises Apostoliques will die ge- nicht erreichten animistischen Dörfern fördern und
hörten Ansätze in ihre Bibelschulen einbringen. Er sucht Finanzen für Zeltmacher.
träumt davon, 30 Lokalgemeinden zu gewinnen, die
je eine Gemeinde gründen. Ein junger Burkinabe wird MADAGASKAR
im nächsten Jahr als ihr zweiter Missionar nach Mali Die zwei «Gesandten» waren eine Entdeckung. Sie haausgesandt. Seine Vision: Gemeinden in den Häusern ben realistische Vorstellungen und Pläne, wie sie Koder «Cousins» zu gründen.
moren durch PC-Kurse und pakistanische Einwanderer
durch ihre christlichen Hausmädchen erreichen wollen.
TOGO
Beeindruckend ist ein Evangelist aus dem Norden: Wir freuen uns auf den nächsten Kurs
Er will in den nächsten fünf Jahren 972 einfache Ge- für Westafrika im 2016!
meinden gründen. Es war sehr glaubwürdig und irgendwie ein heiliger Moment, wie er das anderen
vorgetragen hat.
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Im Rahmen des «Hoffnungsnetzes» wurden Dachbleche an 1300 vom Erdbeben betroffene nepalesische Familien verteilt. Sie dienen als temporäre Unterkünfte und später als Dächer von neuen Häusern.
MissionPlus und private BewegungPlus-Spender beteiligten sich mit rund 40 000 Franken am Wiederaufbau von erdbebensicheren Häusern. Nach Gewalttaten unterstützte MissionPlus verfolgte Christen im
Niger mit Nothilfe und Mittel für den Wiederaufbau
zerstörter Häuser und Kirchen.
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Auch die Bewegungsvorstände sind beseelt vom
Wunsch, mehr Himmel auf Erden zu ermöglichen – vor
allem lokal und regional. Verpflichtungen gegenüber
MissionPlus und eigene Missionsinitiativen stehen im
Clinch zueinander und lösen den Wunsch nach mehr finanzieller Flexibilität aus. Gemeinsam ringen wir darum, wie MissionPlus noch fokussierter, apostolischer
und effizienter ihren Auftrag erfüllen kann.
Danke für eure engagierte Anteilnahme!
[email protected]
Begeistere Begrüssung
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online: Was hat euch befähigt, all die Jahre
durchzuhalten?
Irene, ganz spontan: Die «Sturheit» von Roland und
die Gewissheit, dass wir am richtigen Ort sind.
Roland: Ich hatte 1975 das erste Mal auf der Bibelschule gehört, dass es Sprachgruppen gibt, die keine Bibel haben. Wie sollten sie im Glauben wachsen,
ohne Gottes Wort zu kennen? Meine Antwort war:
«Gott, wenn du willst, dass ich da mithelfe, bin ich bereit.» Als mir ein Jahr später die Arbeitsstelle gekündigt wurde, besuchte ich einen Linguistik-Kurs bei
Wycliffe und war fasziniert von der Sprachwissenschaft. 1980 holte ich die Matura nach. Jahre verstrichen. Einmal sagte ich zu Gott: «Herr, ich habe doch
immer gemeint, dass du mich in der Bibelübersetzung haben willst. Soll ich die Sache vergessen?» –
«Nein.» – «Und wann soll ich Kontakt mit Wycliffe
aufnehmen?» – «Jetzt.» – «Aber nun haben wir vier
Kinder. Das macht es viel komplizierter!» – «Ich werde für euch sorgen.»
Es ging um weit mehr als die Übersetzung der Bibel.
Irene: Wir haben Lesebüchlein mit traditionellen Geschichten erstellt, Lehrer ausgebildet, Leseklassen mit
Frauen gemacht, Alphabetisierung unterstützt, Bibelstudium initiiert, Schriften zu Gesundheitsthemen wie
Malaria, allgemeine Hygiene, Durchfall, Impfungen etc.
erstellt. Das Erfassen einer Sprache in schriftlicher
Form zieht Kreise.
Wie war es bei dir, Irene?
Irene: Beim Bewerbungsschreiben hiess es: Wie hat
Gott dich berufen? Ich dachte: Herr, jetzt brauche ich
eine ganz klare Berufung! Während ich so betete, gab
mir Gott ein Bild: Ich war vor einem Haus, das auf
Pfählen gebaut war, und schaute zur Tür hinauf, von
wo eine dunkelhäutige Frau herunterschaute. Zwischendurch brauchte ich immer wieder die Bestätigung, dass wir weiter unter den Kuni arbeiten sollen –
die Aufgabe erschien mir oft zu gross.
Die Übergabefeier war eindrücklich!
Gott sollte die Ehre gegeben werden – und sie wurde
ihm gegeben. Die Kuni haben Ablauf und Inhalt der Feier selbst gestaltet. Die Bibeln wurden in eine «Bundeslade» gelegt und aus dem «Allerheiligsten» geholt.
Jemand sagte: Der eindrücklichste Moment war, als Roland die Bibel an Kozap, der das Kunivolk repräsentierte, mit den Worten übergab: «Das ist Gottes gutes Wort.
Ich gebe es in deine Hände für alle Kuni. Lasst es nicht
fallen!». Am Abend sahen etwa 1000 Leute den JesusFilm, synchronisiert auf Kuni. Nebst dem Neuen Testament wurden solarbetriebene Audiobibeln und SDCards mit Handy-Bibel und Jesus-Film verkauft.
Was waren die Herausforderungen eurer Arbeit?
Roland: Es brauchte Jahre, bis die Kuni realisierten, dass wir ihre regelmässige Mitarbeit brauchen.
Simeon, wie erlebst du die Tage hier?
Anders als früher. Jetzt als Vater realisiere ich, was es
bedeutete, mit Kindern hierher zu ziehen. Als Kinder
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Ihre Sprache ist äusserst komplex. Ich habe Tausende
von Aufnahmen gemacht und analysiert, um hinter die
Geheimnisse des Tonsystems dieser Sprache zu kommen. Die Verben können in über hunderttausend Formen konjugiert werden. Lange hatte ich das Empfinden,
dass ich in einem Tunnel ohne Ende bin. Auch war der
geistliche Widerstand immer wieder spürbar. Manchmal folgte ein Computercrash dem anderen. Alles ging
viel länger als geplant. An unserer Aussendung sagte
jemand: Du wirst mit einem Riesen zu kämpfen haben.
Ja, es war, als ob Satan die Sprache der Kuni nicht aus
seinen Händen geben wollte.
Anstehen, um eine Bibel zu kaufen
gingen wir einfach mit und hatten meistens Spass – wir
hatten ja keine Verantwortung. Als Eltern ist das ganz anders. Die Hitze als Beispiel: Aufpassen, dass genügend
getrunken wird und kein Kind einen Hitzschlag hat. Dann
das Organisieren für die Zeit im Dorf bei sehr beschränkter Ladekapazität des Kleinflugzeugs. Man weiss nicht,
welches Kind wann wie krank wird und welche Medikamente benötigt werden. Einmal war es sehr schwierig,
als der Funkkontakt mit der Basis während längerer Zeit
unterbrochen war. Ich war sehr glücklich hier und lernte
ungewöhnliche Dinge, unter anderem die Macht des Gebets, zum Beispiel bei Angriffen in Form von Albträumen.
Gott wirklich zu vertrauen, habe ich beim Beten um Bewahrung gelernt. Ich habe hohe Achtung vor der Hingabe
und dem Werk meiner Eltern.
Shem, wie findest du es hier?
Heiss! Ich werde ein halbes Jahr in Ukarumpa dieselbe
Schule wie einst mein Vater besuchen. Die Entscheidung
dafür dauerte über ein halbes Jahr. Ich hoffte und bangte,
denn einerseits musste die Schule Platz haben und mich
akzeptieren (sie verlangten eine Kopie des Zeugnisses,
denn «sie wei sicher nid e total verblödete Schüeler»).
Andererseits brauchte ich auch ein Visum und musste
meinen Pass samt Strafregisterauszug nach Brüssel einschicken. Ich finde schon, dass wir eine spezielle Familie
sind. Ein wenig auf der ganzen Welt vertreten.
Interview: Romi Riva
Fotos: Christoph Schudel
CHF 180 500
3 Generationen - Simeon mit Samuel,
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Roland wird durch ein Geschenk geehrt
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Die Bibeln werden aus dem
«Allerheiligsten» geholt
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Dein finanzieller Beitrag ermöglicht die
Verbreitung von Gottes Wort in die Sprachen
von vielen Stämmen und Völkern. Danke.
Festtribüne mit Festredner Reinhard Stauffer SPENDENBAROMETER
MISSION
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CHF 156 950
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Eingegangen bis Ende Februar
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So erscheint der Text
auf dem Handydisplay
Männer der Yaka-Volksgruppe
diskutieren die Übersetzung
einer Geschichte
Urs Niggli
im Gespräch
mit einem
Ninkare
UniversitätsProfessor
Die Gruppe der Gbanou-Sprechenden
überlegt, wie ein schwieriger Ausdruck
übersetzt werden kann
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Schlendert man heute in Burkina Faso durch Märkte und Läden,
entdeckt man moderne Handys, die von Jahr zu Jahr billiger werden: genau das Richtige, um in Burkina Faso und weiteren Ländern
Afrikas Gottes Wort zu verbreiten. Da die Neuen Testamente in unseren afrikanischen Sprachen auch noch Audiodateien haben (Bibeltexte können sowohl gelesen wie auch gehört werden), ist die
Verbreitung durch eine Speicherkarte das beste Mittel. So können
noch andere wertvolle Dinge wie christliche Lieder, der zweistündige Jesus-Film oder ein Alphabet-Clip auf die gleiche Speicherkarte kopiert und im Multipack weitergegeben werden. Man muss
dazu wissen, dass es in den meisten Dörfern Westafrikas keine Internetverbindung gibt.
«Ich habe deine Mail heute Morgen
erhalten und sofort die InstallationsAnweisungen befolgt. Es funktioniert!
Herrlich! Ich habe das Moba NT App
gleich meinen Kollegen gezeigt,
weil ich so glücklich bin, was das
App alles kann».
Soc Chin, arbeitet mit Wycliffe in Togo
«Danke für dieses tolle Werkzeug,
um die Schrift zu verbreiten. Unser
Team und auch andere Teams sind
völlig begeistert davon.»
Missionarin in Nigeria,
arbeitet an der Fulani Übersetzung
hörte Satz wird sogar in Gelb hervorgehoben. Unterdessen habe
ich auch bei Sprachen von Benin, Ghana, Kamerun, Niger, Nigeria
und Togo mitgeholfen. Ein Universitätsprofessor von Ghana interessiert sich dafür, dass ich seine Studenten auf Apps mit Wörterbüchern in Ghanaischen Sprachen ausbilde. Gottes Wort verbreitet
sich so von Handy zu Handy wie ein afrikanisches Buschfeuer. Und
das Schönste: So kommt das Wort Gottes in die hintersten Winkel
und auch zu Familien und Umgebungen, wo noch vor Kurzem jede
entdeckte Papierbibel verbrannt worden ist.
Jesus sagt in Lukas 19,40: «Wenn diese schweigen, dann werden
die Steine schreien.» Um ein Handy herzustellen, braucht es viele Rohstoffe, vom Aluminiumerz Bauxit bis hin zum Mineral Quarz,
aus dem Silizium gewonnen wird – ein wichtiger Grundstoff für MiFASZINIERT VOM NEUEN JOB
krochips und Glas-Displays. Diese Aussage ist hier auf überraMein neuer «Job» ist es, in vielen Sprachen «Bibel Apps» zu ma- schende Art wahr geworden: Die «Steine» verkünden die Grösse
chen und diese zu verbreiten. Von den zehn Neuen Testamenten, Gottes in unseren Händen und Ohren.
die Wycliffe in Burkina veröffentlicht hat, habe ich nun ein solches
Bibel App erstellt. Dieses ermöglicht das Lesen und Hören. Der ge- Urs Niggli, Burkina Faso
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In den letzten Jahren haben verschiedene Rebellengruppen Tod und Schrecken in der Zentralafrikanischen Republik verbreitet. Zwar haben UNO-Blauhelme und französische Soldaten etwas Ruhe in die
schwierige Situation gebracht und die Bevölkerung
setzt grosse Hoffnungen in die Wahl eines neuen
Präsidenten. Dennoch: Viele Menschen haben Unbeschreibliches erlebt und leben mit tiefen seelischen
und oft auch körperlichen Wunden.
HILFE FÜR TRAUMATISIERTE MENSCHEN
Seit ein paar Jahren haben christliche Organisationen
zusammen mit erfahrenen Seelsorgern und Psychologen einen Leitfaden erarbeitet, um diesen traumatisierten Menschen zu helfen, und ihn in viele Sprachen übersetzen lassen. 2015 wurden in Zentralafrika
zum ersten Mal Verantwortliche aus Sprachgruppen
eingeladen, die noch keinen Bibelteil in ihrer Sprache haben. In zwei Seminaren werden sie angeleitet,
die Lektionen des Leitfadens zur inneren Heilung in
ihre Sprache zu übersetzen. Das ergibt die Möglichkeit, zum ersten Mal Bibeltexte in jenen Sprachen zu
hören. Gleichzeitig öffnet sich für die Teilnehmenden
ein Weg zur Heilung und zu neuer Hoffnung.
Die Gruppe der
Lütos-Sprecher hört
kritisch zu, wie ein
Mitglied seinen
gelernten Bibeltext
vorträgt
Erlebnisbericht aus
dem Hinterland, wo
der Kurs auf Yakoma
durchgeführt wurde
WIEDERHERGESTELLTE HOFFNUNG
Die einzelnen Lektionen beginnen mit einem typischen Beispiel einer traumatischen Situation, worauf
die Teilnehmenden ihre eigenen Erlebnisse erzählen.
Danach wird eine dazu passende biblische Geschichte in der Landessprache erzählt. Durch mehrfaches
Nacherzählen, gemeinsames Diskutieren, Erarbeiten und Nachspielen der biblischen Geschichte bekommen Leiter und Teilnehmer Gewissheit, dass alle
die Geschichte verstanden haben und den Text in ihre
Muttersprache übersetzen können. Für jede Lektion
komponieren die Teilnehmer zudem ein Lied zu einem
passenden Bibelvers. Kürzlich nahm ich an der Abschlussfeier eines solchen Kurses teil. Die Teilnehmenden erzählten und sangen vom Erlernten in ihren
Muttersprachen. Das hat mich sehr berührt. Diese tief
verletzten Menschen fühlen sich gehört, verstanden,
und ein Heilungsprozess kommt in Gang. Bitte betet
für die Verbreitung des Kurses und für Zentralafrika!
Christoph Müller, Übersetzungsberater, Zentralafrika
Das beschriebene Seminar «Innere Heilung» ist als
Kursbuch in Englisch und Französisch bei Wycliffe
Schweiz erhältlich ([email protected]).
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BEWEGUNGSKIOSK
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UNSERE ERLEBNISGESELLSCHAFT
UND DIE SUCHE NACH GOTTES­
ERFAHRUNGEN
BewegungPlus Thun
Die BewegungPlus Interlaken wuchs aus einer in
den Fünfzigerjahren gegründeten Stubenversammlung zu einer Familien-Gemeinde heran. Dieses Jahr
feiern wir unser 60-jähriges Bestehen. Bis vor Kurzem hatten wir unsere Gottesdienste aus Platzgründen an drei verschiedenen Standorten. Aktuell sind
wir als Zwischenlösung bei der EMK zu Gast, bis sich
eine dauerhafte Lösung ergibt. Die Aussichten stehen gut, nächstes Jahr in Matten ein Objekt beziehen zu können.
ORDINATION VON SIMON SCHMUKI
Tom Kurt, Pastor
Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden hat für uns einen
hohen Stellenwert. Neben der Gebetswoche und dem Auftritt
an der IGA, unserer Gewerbeausstellung, ist im Rahmen der
Allianz ein gemeinsames Nachbarschaftshilfe-Projekt am Entstehen. Neben den offiziellen Allianz-Events finden auch weitere gemeinsame Programme statt, wie zum Beispiel die Auffahrts-Grillade mit der Chrischona Gemeinde, die Jungschar
mit Chrischona und Pfingstgemeinde, der Seniorennachmittag mit der Pfingstgemeinde, der Einsatz unter Golfarabern
mit OM und diversen anderen Freikirchen oder der Kindergottesdienst und der «Höhemattenputz» mit der Evangelisch-methodistischen Kirche.
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­ in Teenager konfrontierte mich einmal mit der Aussage: «Wenn ich
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Gott in den nächsten sechs Monaten nicht erlebe, höre ich auf, an
ihn zu glauben.» Angestachelt durch dieses Gespräch, begann ich
meine Ordinationsarbeit. Während der Arbeit merkte ich zu meinem
Erstaunen: Wir können Gott gar nicht erleben! Was anfangs nach
einer unüberlegten Provokation aussah, stellte sich später als Gewissheit heraus: Gotteserfahrungen können weder verpackt noch
nach Formel X erzeugt werden. Sie brauchen eine Art von Präsenz,
eine Form von Engagement und Vertrauen, dass gleichzeitig viel
mehr geschieht, als wir machen können. Wir können Geisterfahrungen nicht produzieren, aber ich glaube, dass wir Geisterfahrungen
provozieren können. Oder ist provozieren auch schon zu viel gesagt?
Der wohl spannendste Teil meiner Arbeit, nämlich wie die Gemeinde
mit dieser Erlebnisorientierung umgehen soll, ist bei weitem noch
nicht zu Ende diskutiert. Ich hoffe aber, mit dieser Arbeit einen kleinen Teil zu unserer Diskussion beizutragen.
Die Ordination von Simon Schmuki fand am 14. Februar 2016 im
Rahmen eines Gottesdienstes in der BewegungPlus Thun statt.
Nach einer einstimmenden Worship-Zeit mit der Band von Franziska Megert folgte die Predigt von Toni Nyffenegger zum Thema
«Berufung: ein Lockruf in ein erfülltes Leben».
Gefragt, was die Ordination zum Pastor für ihn bedeutet, antwortete Simon: «Eigentlich werde ich heute nicht ‹pastorisiert›, sondern ‹pasteurisiert›, da man auf dem Weg zum Pastor viele heisse
Situationen antrifft, welche zu einer persönlichen längeren Haltbarkeit führen.» Die Ordination erfolgte anschliessend durch Toni
Nyffenegger und wurde mit ermutigenden Worten vom Vorstand für
Anette und Simon abgerundet. Danach wurde der frisch ordinierte
Schokoladenliebhaber mit einem Kilogramm Läderach-Schokola- Die Arbeit kann als PDF unter [email protected] bezogen
de beschenkt. Als willkommene Abwechslung zur Pasteurisierung werden.
und zur süssen Schokolade wurde der Gottesdienst mit einem Teller
salziger Pommes frites und einer Bratwurst abgeschlossen.
Simon Schödler, Praktikant BewegungPlus Thun
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Eljakim Perreten, Tirza Bonafini, Tabitha Perreten, Corina Matti
BewegungPlus Gstaad
POWER ON
Suchet der Stadt Bestes!
Wir sind der Überzeugung, dass das Evangelium erfahren werden will. Dies versuchen wir, in den alltäglichen
Begegnungen mit unseren Mitmenschen auszudrücken.
Ein Ausdruck davon ist der Einsatz im Rahmen unserer
Gassenarbeit. Wöchentlich ist ein Team beim Treffpunkt
der offenen Drogenszene mit Essen und Kaffee im Einsatz. Das Team wird regelmässig von Studenten aus dem
SBT (Beatenberg) unterstützt. Der Höhepunkt ist jeweils
am 24. Dezember: die Gassenweihnacht.
Ein weiterer diakonischer Arbeitszweig während den
Sommermonaten ist die Reinigung der Flanierzone um
die Höhematte am Sonntagmorgen, und auch die Überreste des 1. August-Spektakels werden mit Unterstützung von Christen aus anderen Gemeinden entsorgt.
Diese Saison kann die Höhematte-Crew bereits auf zehn
Jahre Einsatz zurückblicken.
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Kinder und Jugend
Die Anzahl Kinder ist in den letzen Jahren
stetig gestiegen. Wesentliches Merkmal unseres Engagements unter Jugendlichen und
Kindern ist, dass wir beziehungs- und nicht
programmorientiert arbeiten. Dabei ist Kontinuität in den Beziehungen zwischen Jugendlichen und Leitern zentral. Dieser Ansatz bewährt sich: In dieser Altersgruppe erleben wir
aktuell das stärkste Wachstum unserer Gemeinde.
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F UR DE I N L E B E N!
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FRISCH GEBACKEN
«frischesbrot» ist kein Brot, sondern eine siebenköpfige Band aus der
BewegungPlus Gstaad. Unsere gemeinsame Leidenschaft für Musik
und Gott führte uns als Band 2005 zusammen. In unseren Anfängen
übten wir bekannte Lobpreislieder ein, doch wenn man so lange zusammen spielt, fängt man an, eigene Lieder zu schreiben. Irgendwann kam der Punkt, noch einen Schritt weiter zu gehen: ein CDProjekt mit unseren eigenen Liedern. Der Bandname «frischesbrot»
soll Frische und Wohlgeruch symbolisieren. Jeder beisst gerne in ein
frisch gebackenes Brot, das nicht nur herrlich duftet, sondern auch
so schmeckt. Die dreizehn selbst komponierten Lieder sind tiefgründig, erfrischend, berührend und heben sich durch unser «Stil-Markenzeichen» – die dreistimmigen Parts – von anderen aktuellen Worship-Alben ab. Nach der CD-Taufe im Kino Gstaad im vergangenen
Januar kann die CD nun bestellt werden. Musikalische Eindrücke sowie weitere Informationen gibt es unter frisches-brot.ch.
Micha Perreten, Drummer und Produzent
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Dieser kleine Exkurs in die Welt der Früchte war der Einstieg des
diesjährigen Netpoints in Burgdorf. Hundert Leiter aus der Kinder-,
Teenie- und Jugendarbeit trafen sich einmal mehr, um neue Impulse zu erhalten und auszutauschen.
«Das Thema bist du!» lautete das Thema. Michael und Melanie Wenk
nahmen uns während ihrem Input in die Thematik des authentischen
Sich-selber-Seins hinein. Nach dem Motto «Du bist du!» wurden die
jungen Leiter dazu ermutigt, ihre durch Gott erhaltene Identität anzunehmen und ihre Einzigartigkeit auch in ihrem Leiter-Sein zu nutzen. Eine Gebetszeit für alle, die mit diesem JA zu sich selbst noch
Mühe hatten, gab dem Morgen eine besondere Tiefe. Zwischendurch
durfte natürlich das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen. Dafür
sorgten Hamburger und Soft-Ice während der Mittagspause.
Am Nachmittag dienten verschiedene Workshops dazu, die Leiterinnen und Leiter für ihren Dienst in der Lokalgemeinde auszurüsten und sie neu zu ermutigen, Reich Gottes zu bauen. Einmal mehr
war ich persönlich von dem jungen Leiterpotenzial begeistert, das
in unseren Lokalkirchen im Einsatz ist!
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Als wir 1995 in Burgdorf die erste Get Ready Konferenz in der
Schweiz durchführten, spürten wir, dass Gott offensichtlich daran war, Türen aufzustossen und etwas Ermutigendes in Richtung Hingabe und Mission zu tun. Die im Jahr darauf ins Leben
gerufenen Get Ready Nights sollten helfen, diesen Schwung mitzunehmen. Zwanzig Jahre später schauen wir voller Dankbarkeit und auch mit Verwunderung zurück: Gott hat wirklich etwas bewegt! Unser Missionswerk CLAIM in der Mongolei steht
auf festen Füssen und bewegungsintern hat sich die Get Ready
Night längst als jährlicher Treffpunkt der Ermutigung für unsere Teens und Jugendlichen etabliert. Das feierten wir in der
neu renovierten Markthalle. Toni Nyffenegger, einer der «Gründungsväter» und diesjähriger Referent, erinnerte uns daran, wie
wichtig ein dankbares Herz ist, forderte uns aber auch heraus,
unseren Dank nicht «hohl» bleiben zu lassen, sondern sicherzustellen, dass dem Dank Taten des Gehorsams folgen.
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In einer regionalen Gruppe von christlichen Gemeindeleitern herrscht seit einiger Zeit dicke Luft: Der
«bibeltreue» Flügel wirft dem liberalen vor, lau in der
Nachfolge zu sein und keinen missionarischen Eifer
zu haben. Zudem würden ihre Gottesdienste einschläfernd wirken und ihre Positionen bibelkritisch
daherkommen. Umgekehrt fallen da schon mal
Worte wie «schwärmerisch», «aufs Jenseits vertröstend», «konservativ» oder «unreflektiert». Latent
meinen die Bibeltreuen den Vorwurf von «ungebildet» wahrzunehmen. Das wiederum kontern sie mit
«der Fülle des Geistes».
Nun ist es wieder einmal soweit, und man trifft sich,
um den jährlichen, gemeinsamen Gottesdienst zu
planen. Es begibt sich, dass dabei der eher liberale
Methodistenpfarrer und der eher konservative
Pfingst­prediger einander gegenübersitzen. Es dauert
auch nicht lange, und schon kreuzen sie die Klingen.
Diesmal sind die Auferstehung und Entrückung der
Stein des Anstosses. Die Betriebstemperatur des
Gesprächs steigt stetig an, der Ton wird zunehmend
schärfer – und die Argumente entsprechend schwächer –, als der Pfingstprediger plötzlich zuvorkommend und freundlich seinen Kontrahenten anlächelt.
slicht
Leicht irritiert will dieser wissen, woher der unerwartete Stimmungswandel komme. Darauf meint
der Pfingstprediger höflich: «In einem Punkt sind wir
zwei uns völlig einig: Bei der Auferstehung seid ihr
Methodisten vor uns an der Reihe.» Hin- und hergerissen zwischen Freude über die grosszügige Geste
einerseits und Misstrauen gegenüber seinem Kollegen andererseits, fragt der Methodist doch noch:
«Klar, aber weshalb?», worauf sein Gegenüber spitz
bemerkt: «In der Bibel steht doch: Die Schlafenden
in Christus werden zuerst auferstehen. Also seid ihr
zuerst dran.».
Tatsächlich so geschehen? Es wurde mir so erzählt,
aber ich kann es nicht nachprüfen. Wirklich so passiert? Tausendfach, nämlich immer dann, wenn sogenannte Rechtgläubigkeit lieblos daherkommt. Und
das tut sie oft – und leider schon seit vielen tausend
Jahren. Gott sei Dank triumphiert jedoch am Ende
die Liebe tausendfach über die Lieblosigkeit. Das gibt
doch Hoffnung!
Matthias Wenk, BewegungPlus Burgdorf
[email protected]

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