nichtteilnahme am sportunterricht an postprimären
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nichtteilnahme am sportunterricht an postprimären
NICHTTEILNAHME AM SPORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN SCHULEN. URSACHEN, STANDORTBESTIMMUNG UND VERSUCH DER AUSARBEITUNG VON RICHTLINIEN IM HINBLICK AUF EINE NATIONALE VERSTÄNDIGUNG. Erklärung Hiermit versichere ich, dass die Arbeit Nichtteilnahme am Sportunterricht an postprimären Schulen. Ursachen, Standortbestimmung und Versuch der Ausarbeitung von Richtlinien im Hinblick auf einen nationale Verständigung. von mir selbst und ohne jede unerlaubte Hilfe angefertigt wurde, dass sie noch keiner anderen Stelle zur Prüfung vorgelegen hat. Die Stellen der Arbeit einschließlich der Tabellen und Abbildungen, die anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen sind, habe ich in jedem einzelnen Fall kenntlich gemacht und die Herkunft nachgewiesen. .............................................................................. Datum und Unterschrift Schaack Tom Professeur - Candidat en Education Physique et Sportive au Lycée du Nord NICHTTEILNAHME AM SPORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN SCHULEN. URSACHEN, STANDORTBESTIMMUNG UND VERSUCH DER AUSARBEITUNG VON RICHTLINIEN IM HINBLICK AUF EINE NATIONALE VERSTÄNDIGUNG. Wiltz 2011 4 Zusammenfassung Eine neue Formulierung von Richtlinien im Umgang mit Nichtteilnehmern am Sportunterricht drängt sich auf. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen wird seit dem Schuljahr 2009 / 2010 unter der Vorgabe eines neuen Lehrplans unterrichtet. Grundsätzlich neu ist die Orientierung an Kompetenzen. Einerseits bilden Kompetenzbereiche den Ausgangspunkt für die Unterrichtsgestaltung und andererseits werden insbesondere verbindlich vorgegebene Kompetenzen bzw. deren situative Anwendung evaluiert. Da sich diese Kompetenzen im Schulsport vornehmlich in Bewegungshandlungen zeigen, ist die regelmäßige aktive Teilnahme eine grundlegende Voraussetzung für den Erwerb der Bildungsstandards im Sportunterricht. Zum anderen liegt die Formulierung der vorherigen Richtlinien gut 25 Jahre zurück. Es ist somit an der Zeit die aktuelle Situation an den Schulgebäuden zu hinterfragen um eine einheitliche Lösung zu finden, welche auf einen nationalen Konsens trifft. Die nationale Programmkommission hat ihrerseits bereits Überlegungen unternommen, jedoch noch keine neuen Richtlinien veröffentlicht. Die folgende Arbeit versucht dementsprechend der Arbeitsgruppe, die sich mit der definitiven Formulierung der Richtlinien beschäftigt, Hilfestellung zu leisten. Der theoretischen Aufarbeitung des Problemfeldes folgt eine nationale Bestandsaufnahme, welche die Wirklichkeit mit Zahlen beschreiben soll mit der die Sportlehrer im Berufsalltag konfrontiert sind. 52 Sportlehrer aus 23 postprimären Schulen haben teilgenommen und dabei auf einer vom Verfasser vorgegeben Vorlage die Daten von 2973 Schülern aus 135 Schulklassen (279 Unterrichtsvorhaben) erfasst. Weiterhin haben 32 Vollmitglieder der nationalen Programmkommission (aus 32 von 36 maximal möglichen Schulgebäuden) an einer schriftlichen Befragung teilgenommen, um eine nationale Standortbestimmung bzgl. der aktuellen Handhabung der Problematik der Nichtteilnahme im Sportunterricht zu ermöglichen. Die auf der Basis der ermittelten Daten gewonnenen Ergebnisse werden ausführlich dargestellt und diskutiert, bevor hiervon abschließend der Versuch der Ausarbeitung von Richtlinien im Hinblick auf eine nationale Verständigung unternommen wird. 5 Inhaltsverzeichnis ERKLÄRUNG ............................................................................................................. 2 Z USAMMENFASSUNG ................................................................................................. 4 I NHALTSVERZEICHNIS ................................................................................................ 5 ABBILDUNGSVERZEICHNIS .......................................................................................... 9 T ABELLENVERZEICHNIS ........................................................................................... 13 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ....................................................................................... 18 1 EINLEITUNG ............................................................................................ 19 2 T HEORETISCHE AUFARBEITUNG DES P ROBLEMFELDES ............................... 21 2.1 Vorgaben ............................................................................................. 21 2.1.1 nationale Vorgaben ........................................................................................... 22 2.1.2 internationale Vorgaben ................................................................................... 38 2.2 Ursachen .............................................................................................. 48 2.2.1 Ursachen für die Nichtteilnahme am Sportunterricht ..................................... 48 2.2.2 Abhilfen ............................................................................................................. 56 2.3 Konsequenzen für Sportunterricht und Sportlehrer ........................... 63 3 D ARSTELLUNG DER EMPIRISCHEN UNTERSUCHUNG BETREFFEND DER NATIONALEN BESTANDSAUFNAHME VON NICHTTEILNEHMENDEN SCHÜLERN AM SPORTUNTERRICHT ................................................................................. 67 3.1 Fragestellung und Arbeitshypothesen ................................................ 67 3.2 Untersuchungsmethodik ..................................................................... 68 3.2.1 Personenstichprobe ......................................................................................... 68 3.2.2 Inhalt der Bestandsaufnahme bzw. Variablenstichprobe ................................ 70 3.2.3 Ablauf der Untersuchung ................................................................................. 72 3.3 Operationalisierte bzw. statistische Hypothesen ................................ 73 3.4 Statistik................................................................................................ 76 3.4.1 Statistische Methoden ...................................................................................... 76 3.4.2 Stichprobengrößen ........................................................................................... 79 6 4 ERGEBNISSE .......................................................................................... 81 4.1 Einflussgrößen für die Nichtteilnahme................................................ 81 4.1.1 Schulzweig ........................................................................................................ 81 4.1.2 Regime .............................................................................................................. 84 4.1.3 Vor und nach Pfingsten .................................................................................... 88 4.1.4 Wochentag ........................................................................................................ 89 4.1.5 Tageszeit (Vor- und Nachmittag)...................................................................... 94 4.1.6 Region ............................................................................................................... 96 4.1.7 Bewegungsfelder ............................................................................................ 100 4.1.8 Privat-Öffentlich.............................................................................................. 104 4.1.9 Anzahl der Unterrichtseinheiten .................................................................... 106 4.1.10 Noten ............................................................................................................... 110 4.1.11 Altersgruppe ................................................................................................... 115 4.1.12 Zusammenfassung der univariaten Analyse der Einflussgrößen ................. 116 4.1.13 Varianz- und Kovarianz-Analyse der Einflussgrößen ................................... 117 4.1.14 Zusammenfassung der Varianz- und Kovarianzanalyse ............................... 125 4.2 Begründungen für Nichtteilnahmen .................................................. 125 5 DISKUSSION ......................................................................................... 129 5.1 Nullhypothese (H 0,1 ) ........................................................................... 129 5.2 Nullhypothese (H 0,2 ) ........................................................................... 131 5.3 Nullhypothese (H 0,3 ) ........................................................................... 132 5.4 Nullhypothese (H 0,4 ) ........................................................................... 135 5.5 Nullhypothese (H 0,5 ) ........................................................................... 137 5.6 Nullhypothese (H 0,6 ) ........................................................................... 138 5.7 Offene Frage 1 ................................................................................... 139 5.8 Offene Frage 2 ................................................................................... 145 6 D ARSTELLUNG DER EMPIRISCHEN UNTERSUCHUNGEN BETREFFEND DER STANDORTBESTIMMUNG AN POSTPRIMÄREN S CHULEN .............................. 149 6.1 Fragestellung ..................................................................................... 149 6.2 Untersuchungsmethodik ................................................................... 149 6.2.1 Personenstichprobe ....................................................................................... 150 6.2.2 Inhalt der Bestandsaufnahme bzw. Art der Datenerhebung ......................... 150 7 6.2.3 Fragebogen für an luxemburgischen Sekundarschulen unterrichtende Sportlehrer, welche Vollmitglied der nationalen Programmkommission im Sportunterricht sind. ...................................................................................... 150 6.2.4 Ablauf der Untersuchung ............................................................................... 151 6.3 Statistik.............................................................................................. 151 6.3.1 Statistische Methoden .................................................................................... 151 6.3.2 Zuweisung der Gliederungspunkte der Fragen des Fragenbogens zu den unter Kapitel 6.1 formulierten "Offenen Fragen" .......................................... 152 7 ERGEBNISSE ........................................................................................ 155 7.1 Soziodemographische Beschreibung - Fragenblock F. .................... 155 7.2 Bedarf an Richtlinien ......................................................................... 158 7.3 Organisation des Nachholunterrichts ............................................... 161 7.4 Bewertung der nicht am Sportunterricht teilnehmenden Schüler .... 170 7.5 Neue Ansätze ..................................................................................... 179 7.6 Theoretische Arbeit ........................................................................... 189 7.7 Informationen der Lehrer über den Gesundheitszustand ihrer Schüler ........................................................................................................... 191 8 DISKUSSION ......................................................................................... 195 8.1 Offene Frage 1 ................................................................................... 195 8.2 Offene Frage 2 ................................................................................... 197 8.3 Offene Frage 3 ................................................................................... 200 8.4 Offene Frage 4 ................................................................................... 209 8.5 Offene Frage 5 ................................................................................... 215 8.6 Offene Frage 6 ................................................................................... 223 9 VERSUCH DER AUSARBEITUNG VON RICHTLINIEN IM H INBLICK AUF EINE NATIONALE 9.1 V ERSTÄNDIGUNG ................................................................. 227 Zusammenfassung der Diskussionen im Hinblick auf die inhaltliche Gestaltung der Richtlinien................................................................. 227 9.1.1 Bestandsaufnahme (nationale Datenerhebung) ............................................ 227 9.1.2 Standortbestimmung (Fragebogen) ............................................................... 228 9.2 Versuch: Richtlinien im Hinblick auf eine nationale Verständigung 232 8 10 F AZIT UND AUSBLICK ............................................................................ 239 L ITERATURVERZEICHNIS ........................................................................................ 245 ANHANG .............................................................................................................249 Anhang 1: E-Mails an EUPEA ............................................................................ 249 Anhang 2:Vorlagen zum Arztbesuch ................................................................. 251 Anhang 3: Verhältnisse (fünf Prozent) des Schuljahres 2008 / 2009 ................ 254 Anhang 4: Handout für Pretest im LN ................................................................ 255 Anhang 5: Aufruf-E-Mail zur Mithilfe an nationaler Bestandsaufnahme ........... 256 Anhang 6: ........................................................................................................... 257 Allgemeine Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime ................................... 257 Ausgewählte Begründungen je nach Regimetyp ............................................................. 262 Bewertungsstufen und Teilnahme an weniger als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Unterrichtsvorhabens, je nach Regimetyp .......................................... 264 Begründungen je nach Schulzweig (ES und EST) ........................................................... 268 Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig ................................................................... 269 Häufigkeiten je nach Regimetypen .................................................................................. 270 Teilnahme an weniger als der Hälfte je nach Schulzweig und Regimetyp ..................... 271 Anhang 7: Fragebogen ...................................................................................... 272 Anhang 8: Aufruf-E-Mail zur Mithilfe an nationaler Standortbestimmung ........ 285 Anhang 9: Interne Schulordnungen und mündliche Absprachen ..................... 286 Schulgebäude 1: "règlement interne" .............................................................................. 286 Schulgebäude 2: "règlement interne" .............................................................................. 286 Schulgebäude 3: "règlement interne" .............................................................................. 287 Schulgebäude 4: "règlement interne" .............................................................................. 287 Schulgebäude 5: "règlement interne" .............................................................................. 288 Schulgebäude 6: "Verhaltenscodex" für Sportlehrer ...................................................... 288 Schulgebäude 7: mündliche Absprache .......................................................................... 288 Anhang 10: Vorlage "schriftliche Prüfung" ....................................................... 289 Anhang 11: Kompetenzbereiche analysiert nach Sinngebungen für eine theoretische Arbeit ............................................................................ 290 Anhang 12: Formular "devoirs de rattrapage" .................................................. 294 D ANKSAGUNG ....................................................................................................... 295 9 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Evaluation und Gestaltung der Bewertung im Sportunterri cht für Schüler die aus unterschiedlichen Gründen über unterschiedliche Dauer nicht am Unterricht teilnehmen (Eschette et al., 1985, Kapitel IV, S. 33). ..................................................................... 24 Abbildung 2: Fachspezifische Kompetenzbereiche (MENFP, 2009a, S. 6) ............................. 26 Abbildung 3: Jahrgangsstufen und Lernzyklen für das Fach "Education Physique et Sportive" (MENFP, 2009a, S. 7) .................................................................................................. 26 Abbildung 4: Bewegungsfelder im Sportunterricht (MENFP, 2009a, S. 38) ............................ 29 Abbildung 5: Bereiche des "Complément au bulletin" (MENFP, 2009a, S. 48) ....................... 29 Abbildung 6: Erklärende Abbildung zum Update im "Tutorial -Evaluationsraster" (Schumacher, 2010, S. 3) ................................................................................................................... 30 Abbildung 7: Beispiele im "Tutorial-Evaluationsraster" (Schumacher, 2010, S. 4) für das Verrechnen eines weiteren Wertes .............................................................................. 31 Abbildung 8: Ärztliche Bescheinigungen in Luxemburg ......................................................... 33 Abbildung 9: Das Kontinuum der Selbstbestimmung in Verbindung zur Motivation (Verger, 2000, S. 38) ................................................................................................................. 50 Abbildung 10: Kausalattribution in Bezug zur Motivation am Beispiel des Schwimmunterrichts (Verger, 2000, S. 38). .................................................................................................. 51 Abbildung 11: Übersicht bzgl. der kontaktierten Lehrer, der teilnehmenden Lehrer, der erhobenen Klassen unter Berücksichtigung der Regionen und des Schulsystems ........ 69 Abbildung 12: Vorlage Excel-Datei für die 52 teilnehmenden Sportlehrer zum Eingeben der Daten. ......................................................................................................................... 70 Abbildung 13: Einzugebende Ursachen in die Vorlage (siehe Abbildung 12). ........................ 71 Abbildung 14: Einzugebende zusätzliche Begründungen in die Vorlage (siehe Abbildung 12). .................................................................................................................................... 71 Abbildung 15: Kleines Geschenk als Motivation an alle 52 teilnehmenden Sportlehrer, bestellt unter "www.vistaprint.de". ............................................................................................ 73 Abbildung 16: Boxplot "Schulzweig-Jungen" ......................................................................... 81 Abbildung 17: Boxplot "Schulzweig-Mädchen" ....................................................................... 82 Abbildung 18: Boxplot "Schulzweig-Jungen und Mädchen" .................................................... 83 Abbildung 19: Boxplot "Regime-Jungen" ............................................................................... 84 Abbildung 20: Boxplot "Regime-Mädchen" ............................................................................ 85 Abbildung 21: Boxplot "Regime-Jungen und Mädchen" ......................................................... 87 Abbildung 22: Boxplot "Wochentag-Jungen".......................................................................... 90 Abbildung 23: Boxplot "Wochentag-Mädchen" ....................................................................... 91 Abbildung 24: Boxplot "Wochentag-Jungen und Mädchen" .................................................... 92 Abbildung 25: Boxplot "Region-Jungen" ................................................................................ 96 Abbildung 26: Boxplot "Region-Mädchen" ............................................................................. 97 Abbildung 27: Boxplot "Region-Jungen und Mädchen" .......................................................... 99 Abbildung 28: Boxplot "Bewegungsfelder-Jungen" .............................................................. 100 Abbildung 29: Boxplot "Bewegungsfelder-Mädchen" ........................................................... 101 Abbildung 30: Boxplot "Bewegungsfelder-Jungen und Mädchen" ........................................ 103 10 Abbildung 31: Boxplot "Privat-Öffentlich-Mädchen .............................................................. 105 Abbildung 32: Boxplot "Privat-Öffentlich-Jungen und Mädchen" .......................................... 106 Abbildung 33: Boxplot "Anzahl der Unterrichtseinheiten -Jungen" ........................................ 107 Abbildung 34: Boxplot "Anzahl der Unterrichtseinheiten -Mädchen" ..................................... 108 Abbildung 35: Boxplot "Anzahl an Unterrichtseinheiten -Jungen und Mädchen".................... 109 Abbildung 36: Boxplot "Noten-Jungen" ................................................................................ 110 Abbildung 37: Boxplot "Noten-Mädchen" ............................................................................. 112 Abbildung 38: Boxplot "Noten-Jungen und Mädchen" .......................................................... 113 Abbildung 39: Boxplot "Mittelwert der Endnoten je nach Bewegungsfeld" ............................ 114 Abbildung 40: Veranschaulichung der standardisierten Koeffizienten .................................. 120 Abbildung 41: Darstellung der mittleren Prozentzahl an Nichtteilnehmern für die unterschiedlichen Regimes, aufgetrennt nach Geschlecht. ......................................... 125 Abbildung 42: Bewegungsfelder im Sportunterricht (MENFP, 2009a, S. 38) ........................ 133 Abbildung 43: Gesamtbilanz der Datenerhebung ................................................................. 145 Abbildung 44: Zusammenfassende Bilanz der Begründungen und Zusatzbeg ründungen der Nichtteilnehmer (siehe Tabelle 145) ........................................................................... 146 Abbildung 45: Klasse mit höchstem Nichtteilnehmerprozentwert (Jungen und Mädchen) der Bestandaufnahme (Klasse: 12e und 13e, Aktivität: Handball (BF5) , Tageszeit: Freitags von 8.00 bis 8.50 Uhr, Anzahl an Unterrichtseinheiten: 5x Einzelstunde, Nichtteilnahme Jungen = 60%, Nichtteilnahme Mädchen = 48,6%, Nichtteilnahme Jungen und Mädchen = 53,3%). ........................................................................................................ 147 Abbildung 46: Boxplot "Sportlehrer - Anzahl pro Schule" ..................................................... 155 Abbildung 47: Boxplot "Sportlehrer mit Anstellungsstatus" .................................................. 156 Abbildung 48: Boxplot "Verteilung der wöchentlichen Sportstunden" ................................... 157 Abbildung 49: Säulendiagramm "interne Schulordnung" und "Veröffentlichung" .................. 158 Abbildung 50: Säulendiagramm "Zusammenarbeit der Sportkollegen" ................................. 160 Abbildung 51: Säulendiagramm "Frage B.1." ....................................................................... 160 Abbildung 52: Säulendiagramm "Fragen F5 - F7" ................................................................ 161 Abbildung 53: Übersicht "Angebot der Sportsektion" ........................................................... 162 Abbildung 54: Übersicht "Angebot des Sportförderunterrichts" ............................................ 163 Abbildung 55: Übersicht "Außerunterrichtlicher Sport, organisiert von Lehrern eines anderen Fachs" ....................................................................................................................... 164 Abbildung 56: Säulendiagramm "Zusätzliche Ansprüche, die nach Meinung der Befragten je nach Form der Nichtteilnahme berechtigt sind" .......................................................... 165 Abbildung 57: Säulendiagramme "Fragen B.6.a. und B.6.a.J." ............................................ 165 Abbildung 58: Übersicht "Angebot des Nachholunterrichts" ................................................. 166 Abbildung 59: Säulendiagramm "Gründe für fehlenden Nachholunterricht" .......................... 166 Abbildung 60: Boxplott "Fragen B.6.b. - d." ......................................................................... 167 Abbildung 61: Säulendiagramm "Konsequenzen der Teilnahmeverweigerung" .................... 168 Abbildung 62: Säulendiagramm "Disziplinarische Folgen der Teilnahme -Verweigerung" ..... 169 Abbildung 63: Säulendiagramm "Auferlegung von Nachholunterricht" ................................. 170 Abbildung 64: Säulendiagramm "Einschätzung der F ormen der Nichtteilnahme im VL" ....... 171 Abbildung 65: Säulendiagramm "Frage B.5.a. - g." .............................................................. 172 11 Abbildung 66: Säulendiagramm "Konsequenzen der Teilnahmeverweigerung" .................... 172 Abbildung 67: Säulendiagramm "Frage C.1."....................................................................... 173 Abbildung 68: Säulendiagramm "Frage C.2."....................................................................... 173 Abbildung 69: Säulendiagramm "Fragen C.3.a.i. - iii." ......................................................... 174 Abbildung 70: Säulendiagramm "Fragen C.3.c.i. - iv." ......................................................... 174 Abbildung 71: Säulendiagramm "Fragen C.3.d. und f." ........................................................ 175 Abbildung 72: Säulendiagramm "Fragen C.3.g.i. - iv." ......................................................... 177 Abbildung 73: Säulendiagramm "Fragen C.3.h.i. - iv." ......................................................... 178 Abbildung 74: Säulendiagramm "Frage B.2." ....................................................................... 180 Abbildung 75: Säulendiagramm "Frage B.3.a. - e." .............................................................. 181 Abbildung 76: Säulendiagramm "Einschätzung der Formen der Nichtteilnahme im VL" ....... 181 Abbildung 77: Säulendiagramm "Frage B.5.a. - e." .............................................................. 182 Abbildung 78: Säulendiagramm "Auferlegung von Nachholunterricht" ................................. 183 Abbildung 79: Säulendiagramm "Fragen C.3.d. und f." ........................................................ 184 Abbildung 80: Säulendiagramm "Frage C.3.g.i. - iv." ........................................................... 186 Abbildung 81: Säulendiagramm "Frage C.3.h.i. - iv." ........................................................... 187 Abbildung 82: Säulendiagramm "Testverfahren im Sportunterricht" ..................................... 189 Abbildung 83: Säulendiagramm "Frage B.3.c. und d." ......................................................... 189 Abbildung 84: Säulendiagramm "Frage D.1. und D.2." ........................................................ 190 Abbildung 85: Säulendiagramm "Testverfahren im Sportunterricht" ..................................... 191 Abbildung 86: Säulendiagramm "Frage B.5.a. - g." .............................................................. 192 Abbildung 87: Säulendiagramm "Frage E.1.a. - c." .............................................................. 193 Abbildung 88: Gegenüberstellung der Frage B.5.a. - g. und den zusätzlichen Ansprüchen des vorherigen Lehrplans (Eschette et al., 1985) .............................................................. 209 Abbildung 89: Brief (Anhang an eine E-Mail) an alle europäischen Sportlehrerverbände der EUPEA, mit dem Ziel, Informationen über nationale Strategien mit der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht zu erhalten. .......................................................... 249 Abbildung 90: E-Mail an die EUPEA mit der Aufforderung den Brief (siehe oben) an alle nationalen Sportlehrerverbände weiterzuleiten........................................................... 250 Abbildung 91: Vorlage des "Centre scolaire Woluwe-Saint-Pierre" für Arztbesuch, auffindbar unter: http://www.itssep-icmes.be/les-textes-legaux/le-reglement-des-cours-deducationphysique/ ................................................................................................................... 251 Abbildung 92: Vorlage der "Académie de Rouen" für Arztbesuch, auffindbar unter: http://colleges.ac-rouen.fr/maupassant-fleury/IMG/pdf/certificat-medical2.pdf ............ 252 Abbildung 93: Empfohlenes Formblatt der Gesellschaft für Ped iatrische Sportmedizin e.V., auffindbar unter: http://www.dslvbw.de/media/materialien/0/4/0/0/0/Attest.pdf ............ 253 Abbildung 94: Die Verhältnisse des Schuljahres 2008 / 2009 von 5 Prozent der gesamten Schülerzahl im postprimären Schuls ystem. ................................................................ 254 Abbildung 95: Handout bzw. Vorlage für die Testphase im Lycée du Nord. ......................... 255 Abbildung 96: Aufruf-E-Mail zur Mithilfe an der nationalen Bestandsaufnahme bzgl. der Nichtteilnahme. .......................................................................................................... 256 Abbildung 97: Aufruf-E-Mail (14. März 2010) zur Teilnahme an der Standortbestimmung .... 285 Abbildung 98: Schulinterne Vorlage für schriftliche Prüfung im Sportunterricht (LJBM) ....... 289 12 Abbildung 99: Vorlage-Formular des LN .............................................................................. 294 13 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Statistik "Schulzweig-Jungen"............................................................................... 82 Tabelle 2: Mann-Whitney-Test "SchulzweigJungen" .............................................................. 82 Tabelle 3: Statistik "Schulzweig-Mädchen" ............................................................................ 82 Tabelle 4: Mann-Whitney-Test "Schulzweig-Mädchen" .......................................................... 83 Tabelle 5: Statistik "Schulzweig-Jungen und Mädchen" ......................................................... 83 Tabelle 6: Mann-Whitney-Test "Schulzweig-Jungen und Mädchen" ....................................... 84 Tabelle 7: Statistik "Regime-Jungen" .................................................................................... 84 Tabelle 8: Kruskal-Wallis-Test "Regime-Jungen" ................................................................... 85 Tabelle 9: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Regime -Jungen" ................... 85 Tabelle 10: Statistik "Regime-Mädchen" ............................................................................... 86 Tabelle 11: Kruskal-Wallis-Test "Regime-Mädchen" .............................................................. 86 Tabelle 12: post-hoc-Tests "Regime-Mädchen" ..................................................................... 86 Tabelle 13: Statistik "Regime-Jungen und Mädchen" ............................................................ 87 Tabelle 14: Kruskal-Wallis-Test "Regime-Jungen und Mädchen" ........................................... 87 Tabelle 15: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Regime -Jungen und Mädchen" .................................................................................................................... 88 Tabelle 16: post-hoc-Tests "Regime-Jungen und Mädchen" .................................................. 88 Tabelle 17: Statistik "Vor und nach Pfingsten-Jungen" .......................................................... 88 Tabelle 18: Statistik "Vor und nach Pfingsten-Mädchen" ....................................................... 89 Tabelle 19: Statistik "Vor und nach Pfingsten-Jungen und Mädchen" .................................... 89 Tabelle 20: Statistik "Wochentag -Jungen" ............................................................................ 90 Tabelle 21: Kruskal-Wallis-Test "Wochentag-Jungen" ........................................................... 90 Tabelle 22: Korrelationsmatrix (Spearman) "Wochentag-Jungen" .......................................... 90 Tabelle 23: Statistik "Wochentag-Mädchen" .......................................................................... 91 Tabelle 24: Kruskal-Wallis-Test "Wochentag-Mädchen" ........................................................ 91 Tabelle 25: Korrelationsmatrix (Spearman) "Wochentag-Mädchen" ....................................... 92 Tabelle 26: Statistik " Wochentag-Jungen und Mädchen" ...................................................... 92 Tabelle 27: Kruskal-Wallis-Test "Wochentag-Jungen und Mädchen" ..................................... 92 Tabelle 28: Korrelationsmatrix (Spearman)"Wochentag-Jungen und Mädchen" ..................... 93 Tabelle 29: Chi-Quadrat-Test "Bewegungsfelder 1-7 und Wochentage" ................................ 93 Tabelle 30: Anzahl "Bewegungsfelder 1-7 und Wochentage" ................................................. 93 Tabelle 31: Prozentwerte "Bewegungsfelder 1-7 und Wochentage" ....................................... 93 Tabelle 32: Chi-Quadrat-Test "Bewegungsfelder 1-5 und Wochentage" ................................ 94 Tabelle 33: Chi-Quadrat-Test "Regime und Wochentage" ..................................................... 94 Tabelle 34: Anzahl "Regime und Wochentage"...................................................................... 94 Tabelle 35: Prozentwerte "Regime und Wochentage" ............................................................ 94 Tabelle 36: Statistik "Tageszeit-Jungen" ............................................................................... 94 Tabelle 37: Statistik "Tageszeit-Mädchen" ............................................................................ 95 Tabelle 38: Statistik "Tageszeit-Jungen und Mädchen" ......................................................... 95 14 Tabelle 39: Statistik "Region-Jungen" ................................................................................... 96 Tabelle 40: Kruskal-Wallis-Test "Region-Jungen".................................................................. 96 Tabelle 41: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Region -Jungen" .................. 97 Tabelle 42: post-hoc-Tests "Region-Jungen" ......................................................................... 97 Tabelle 43: Statistik "Region-Mädchen" ................................................................................ 97 Tabelle 44: Kruskal-Wallis-Test "Region-Mädchen" ............................................................... 98 Tabelle 45: Mehrfache Paarvergleiche mittel Dunns Prozedur "Region -Mädchen" ................. 98 Tabelle 46: post-hoc-Tests "Region-Mädchen" ...................................................................... 98 Tabelle 47: Statistik "Region-Jungen und Mädchen" ............................................................. 99 Tabelle 48: Kruskal-Wallis-Test "Region-Jungen und Mädchen" ............................................ 99 Tabelle 49: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Region-Jungen und Mädchen" .................................................................................................................................... 99 Tabelle 50: post-hoc-Tests "Region-Jungen und Mädchen" ................................................. 100 Tabelle 51: Statistik "Bewegungsfelder-Jungen" ................................................................. 100 Tabelle 52: Kruskal-Wallis-Test "Bewegungsfelder-Jungen" ................................................ 101 Tabelle 53: post-hoc-Tests "Bewegungsfelder-Jungen" ....................................................... 101 Tabelle 54: Statistik "Bewegungsfelder-Mädchen" ............................................................... 101 Tabelle 55: Kruskal-Wallis-Test "Bewegungsfelder-Mädchen" ............................................. 102 Tabelle 56: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Bewegungsfelder -Mädchen" .................................................................................................................................. 102 Tabelle 57: post-hoc-Tests "Bewegungsfelder-Mädchen" .................................................... 102 Tabelle 58: Statistik "Bewegungsfelder-Jungen und Mädchen" ............................................ 103 Tabelle 59: Kruskal-Wallis-Test "Bewegungsfelder-Jungen und Mädchen" .......................... 103 Tabelle 60: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Bewegungsfelder -Jungen und Mädchen" .................................................................................................................. 104 Tabelle 61: post-hoc-Tests "Bewegungsfelder-Jungen und Mädchen" ................................. 104 Tabelle 62: Statistik "Privat-Öffentlich-Jungen .................................................................... 104 Tabelle 63: Statistik "Privat-Öffentlich-Mädchen" ................................................................ 105 Tabelle 64: Mann-Whitney-Test "Privat-Öffentlich-Mädchen" ............................................... 105 Tabelle 65: Statistik "Privat-Öffentlich-Jungen und Mädchen" ............................................. 106 Tabelle 66: Mann-Whitney-Test "Privat-Öffentlich-Jungen und Mädchen" ........................... 106 Tabelle 67: Statistik "Anzahl der Unterrichtseinheiten -Jungen" ........................................... 107 Tabelle 68: Kruskal-Wallis-Test "Anzahl der Unterrichtseinheiten-Jungen" .......................... 107 Tabelle 69: Statistik "Anzahl der Unterrichtseinheiten -Mädchen" ......................................... 108 Tabelle 70: Kruskal-Wallis-Test-"Anzahl der Unterrichtseinheiten-Mädchen" ....................... 108 Tabelle 71: Statistik "Anzahl an Unterrichtseinheiten -Jungen und Mädchen" ....................... 109 Tabelle 72: Kruskal-Wallis-Test "Anzahl an Unterrichtseinheiten-Jungen und Mädchen" ..... 109 Tabelle 73: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Anzahl an Unterrichtseinheiten-Jungen und Mädchen" ............................................................... 110 Tabelle 74: post-hoc-Tests "Anzahl an Unterrichtseinheiten-Jungen und Mädchen" ............ 110 Tabelle 75: Statistik "Noten-Jungen" ................................................................................... 110 Tabelle 76: Kruskal-Wallis-Test "Noten-Jungen" ................................................................. 111 15 Tabelle 77: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Noten -Jungen" .................. 111 Tabelle 78: post-hoc-Tests "Noten-Jungen" ........................................................................ 111 Tabelle 79: Statistik "Noten-Mädchen" ................................................................................ 112 Tabelle 80: Kruskal-Wallis-Test "Noten-Mädchen" .............................................................. 112 Tabelle 81: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Noten -Mädchen" ............... 112 Tabelle 82: post-hoc-Tests "Noten-Mädchen" ..................................................................... 113 Tabelle 83: Statistik "Noten-Jungen und Mädchen" ............................................................. 113 Tabelle 84: Kruskal-Wallis-Test "Noten-Jungen und Mädchen" ........................................... 114 Tabelle 85: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Noten -Jungen und Mädchen" .................................................................................................................................. 114 Tabelle 86: post-hoc-Tests "Noten-Jungen und Mädchen" .................................................. 114 Tabelle 87: Statistik "Mittelwert der Endnoten je nach Bewegungsfeld" ............................... 115 Tabelle 88: Kruskal-Wallis-Test "Mittelwert der Endnoten je nach Bewegungsfeld" ............. 115 Tabelle 89: Überblick "Altersgruppen" ................................................................................. 115 Tabelle 90: Kontingenztafel "Altersgruppe-Jungen" ............................................................. 115 Tabelle 91: Chi-Quadrat-Test "Altersgruppe-Jungen" .......................................................... 116 Tabelle 92: Kontingenztafel "Altersgruppe-Mädchen" .......................................................... 116 Tabelle 93: Chi-Quadrat-Test "Altersgruppe-Mädchen" ....................................................... 116 Tabelle 94: Kontingenztafel "Altersgruppe-Jungen und Mädchen ........................................ 116 Tabelle 95: Chi-Quadrat-Test "Jungen und Mädchen" ......................................................... 116 Tabelle 96: Übersicht über die Variablen die bei der Varianzanalyse berücksichtigt wurden 118 2 Tabelle 97: Anpassungskoeffizient r "Varianzanalyse nur mit Haupteffekten" ..................... 119 Tabelle 98: Varianzanalyse ................................................................................................. 119 Tabelle 99: Die Einflussfaktoren und ihre Signifikanzniveaus .............................................. 119 Tabelle 100: Übersicht über die standardisierten Koeffizienten ........................................... 120 Tabelle 101: Statistik "Varianzanalyse-Nichtteilnehmer in Prozentwerten" .......................... 121 2 Tabelle 102: Anpassungskoeffizient r "Kovarianzanalyse" ................................................. 122 Tabelle 103: Kovarianzanalyse ........................................................................................... 122 Tabelle 104: Die Einflussfaktoren und ihre Signifikanzniveaus ............................................ 122 Tabelle 105: Übersicht über die standardisierten Koeffizienten ........................................... 122 2 Tabelle 106: Anpassungskoeffizient r "Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren" ................................................................................................................... 124 Tabelle 107: Varianzanalyse mit Interaktionen erster Ordnung ............................................ 124 Tabelle 108: Übersicht über die einzelnen Einflussfaktoren, die Interaktionen erster Ordnung und ihre Signifikanzniveaus ....................................................................................... 124 Tabelle 109: Prozentwerte der Anzahl an Nichtteilnehmern, aufgetrennt nach Geschlecht und Regime. ..................................................................................................................... 126 Tabelle 110: Statistik "Sportlehrer - Anzahl pro Schule" ...................................................... 155 Tabelle 111: Statistik "Sportlehrer mit Anstellungsstatu s" ................................................... 156 Tabelle 112: Statistik "Verteilung der wöchentlichen Sportstunden" .................................... 157 Tabelle 113: Wo wird "interne Schulordnung" veröffentlicht? ............................................... 159 Tabelle 114: Datenbasis "Frage B.1." ................................................................................. 160 16 Tabelle 115: Datenbasis "Fragen F5 - F7" ........................................................................... 161 Tabelle 116: Statistik "Fragen B.6.b. - d." ........................................................................... 167 Tabelle 117: Datenbasis "Auferlegung von Nachholunterricht" ............................................ 170 Tabelle 118: Übersicht "Frage B.3.e." ................................................................................. 171 Tabelle 119: Datenbasis "Fragen C.1. und C.2" .................................................................. 173 Tabelle 120: Datenbasis "Frage C.3.e." .............................................................................. 175 Tabelle 121: Tabelle "Frage C.3.i." ..................................................................................... 178 Tabelle 122: Datenbasis "Frage B.2." ................................................................................. 180 Tabelle 123: Datenbasis "Frage B.3.a. - e." und "Frage B.4." .............................................. 181 Tabelle 124: Datenbasis "Auferlegung von Nachholunterricht" ............................................ 183 Tabelle 125: Datenbasis "Frage C.3.e." .............................................................................. 184 Tabelle 126: Kontingenztafel "Fragen D.3. und D.4." ........................................................... 188 Tabelle 127: Datenbasis "Frage B.3.c. und d." .................................................................... 190 Tabelle 128: Kontingenztafel "Frage D.3. und D.4." ............................................................ 191 Tabelle 129: Datenbasis "Frage E.1.a. - c." ......................................................................... 193 Tabelle 130: Darstellung: Allgemeine Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime Jungen ...................................................................................................................... 257 Tabelle 131: Darstellung: Allgemeinen Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime Mädchen .................................................................................................................... 259 Tabelle 132: Darstellung: Allgemeinen Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime Jungen und Mädchen ................................................................................................. 260 Tabelle 133: Chi-Quadrat-Test - Jungen ............................................................................. 262 Tabelle 134: Anzahl der ausgewählten Begründungen je nach Regimetyp - Jungen ............ 262 Tabelle 135: Prozentwerte der ausgewählten Begründungen je nach Regimety p - Jungen .. 262 Tabelle 136: Chi-Quadrat-Werte - Jungen ........................................................................... 263 Tabelle 137: Chi-Quadrat-Test - Mädchen .......................................................................... 263 Tabelle 138: Anzahl der ausgewählten Begründungen je nach Regimetyp - Mädchen ......... 263 Tabelle 139: Prozentwerte der ausgewählten Begründungen je nach Regimetyp - Mädchen .................................................................................................................................. 264 Tabelle 140: Chi-Quadrat-Werte - Mädchen ........................................................................ 264 Tabelle 141: Anteil der an mehr als der Hälf te des Unterrichtsvorhabens nicht teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl der nichtteilnehmenden Schüler - Jungen ...... 265 Tabelle 142: Anteil der an mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl der nichtteilnehmenden Schüler - Mädchen ... 265 Tabelle 143: Anteil der an mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl der nichtteilneh menden Schüler - Jungen und Mädchen .................................................................................................................... 266 Tabelle 144: Gegenüberstellung: Anteil der an mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl Schüler - Jungen, Mädchen, Jungen und Mädchen ................................................................................................. 266 Tabelle 145: Übersicht: Begründungen und Zusatzangaben je nach Schulzweig ................. 268 Tabelle 146: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig - Jungen allgemein ................................................................................................................... 269 17 Tabelle 147: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig - Mädchen allgemein ................................................................................................................... 269 Tabelle 148: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig - Jungen Zusatz .................................................................................................................................. 270 Tabelle 149: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig - Mädchen Zusatz ....................................................................................................................... 270 Tabelle 150: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - ES 1 bis 3 (allgemein) .. 270 Tabelle 151: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - ES 1 bis 3 (Zusatz)....... 270 Tabelle 152: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z1 (allgemein) ...... 270 Tabelle 153: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z1 (Zusatz) ........... 271 Tabelle 154: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z2 (allgemein) ...... 271 Tabelle 155: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z2 (Zusatz) ........... 271 Tabelle 156: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z3 (allgemein) ...... 271 Tabelle 157: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z3 (Zusatz) ........... 271 18 Abkürzungsverzeichnis AL: Aktueller Lehrplan im Sportunterricht VL: Vorheriger Lehrplan im Sportunterricht MENFP: Ministère de l'Education nationale et de la Formation professionnelle OECD: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung APEP: Association des Professeurs d'Education Physique LASEL Ligue des Associations Sportives Estudiantines Luxembourgeoises Statistische Abkürzungen: FG: Freiheitsgrade df: degrees of freedom = Freiheitsgrade P: berechneter Signifikanz-Wert Min: Minimum N: Anzahl Datensätze / Stichprobengrösse F: Wert der F-Statistik (F-Verteilung) t: Wert der t-Statistik (t-Verteilung) Max: Maximum 1. Quartil, d.h. umfasst 25 % der Werte, vom kleinsten Wert an 3. Quartil, d.h. umfasst 75 % der Werte, vom kleinsten Wert an u95%-VB: unterer 95%-Vertrauensbereich (Mittelwert minus Konfidenzintervall) o95%-VB: oberer 95%-Vertrauensbereich (Mittelwert plus Konfidenzintervall) Md: Median MW: Mittelwert s: Standardabweichung Angewendete Abkürzungen bei der nationalen Bestandsaufnahme der Nichtteilnahme: EST: Enseignement Secondaire Technique ES: Enseignement Secondaire Z1: Zyklus 1 Z2: Zyklus 2 Z3: Zyklus 3 RPM: Régime Préparatoire Modulaire RP: Régime professionnel RFT: Régime de la Formation du Technicien RT: Régime Technique TBM: très bonne maîtrise BM: bonne maîtrise EVA: en voie d'acquisition MI: maîtrise insuffisante N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 19 1 Einleitung Warum wird in dieser Arbeit ein alltägliches und routinemäßiges Problem des (Sport-) Lehrerdaseins 1 so ausführlich behandelt? Unterrichtsversäumnisse sind doch nur Ausnahmen, oder? Es hat bei einer einfachen (mündlichen) Erklärung des Schülers sein Bewenden: "Das letzte Mal war ich krank". Unberührt davon bleibt, dass die Anwesenheit festgestellt und schriftlich festgehalten wird. Zwischen der allgemeinen Informationspflicht der Eltern bzw. der Schüler und dem bewussten unbegründeten Verweigern der Teilnahme am Sportunterricht insbesondere der Schüler, aber auch unter Mithilfe der Eltern, liegt jedoch ein weites Spektrum an Schülerverhaltensweisen (bspw. Vortäuschen einer Krankheit oder Verletzung, Verspätung des öffentlichen Transports, persönliche Gründe), die dem Sportlehrer die Handhabung der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht erschweren. Deshalb ist das Anliegen dieser Arbeit, die Situation mit der Sportlehrer konfrontiert sind, einerseits allgemein in Zahlen zu beschreiben und diese Zahlen statistisch nach objektiven Ursachen bzw. Einflussgrößen zu untersuchen. Andererseits wird die grundsätzliche Umgangsweise mit nichtteilnehmenden Schülern an den öffentlichen Schulgebäuden hinterfragt, und abschließend versucht Richtlinien im Hinblick auf eine nationale Verständigung auszuarbeiten. Ein spezifisches Problem des Sportunterrichts ist, dass Sport das einzige Fach ist von dem der Schüler kurz-, mittel- oder langfristig befreit werden kann, auch wenn der Schulbesuch als solcher nicht unterbrochen wird. Deshalb ist die regelmäßige Teilnahme am Sportunterricht insbesondere im Hinblick auf eine vergleichbare Beurteilungsgrundlage so wichtig! Der Duden (2007) erklärt das "Teilnehmen" als "Mitmachen". Die Pflicht des Schülers am Unterricht mitzumachen, d.h. sich aktiv am Unterricht zu beteiligen, lässt sich in den sogenannten wissenschaftlichen Fächern nur bedingt kontrollieren. Es ist durchaus möglich, dass auch in einem sehr lebendig erscheinenden Unterricht eine Vielzahl der Schüler nur körperlich anwesend, nicht aber geistig beteiligt sind. Trotzdem ist in den meisten anderen Fächern, formal gesehen, immer noch Unterricht möglich. Der Sportunterricht würde unter solchen Bedingungen nicht funktionieren. Söll (2008, S. 77) behauptet in diesem Zusammenhang, dass die Sportlehrer gelegentlich von Kollegen um dieses "Phänomen der direkten Rückmeldung" über das , was die Schüler verstanden, gelernt und erreicht haben, kurzum was sie tun und nicht tun, beneidet werden. Im Gegenzug handelt sich der Sportunterricht damit aber auch einen "Berg von Problemen" ein. Genau dieser Punkt, das in den Mittelpunkt stellen der Bewegungshandlung (MENFP, 2009a, S. 6), macht Sportunterricht einerseits physisch und psychisch so anstrengend, und andererseits so abhängig von der aktiven Teilnahme der Schüler. 1 Im Sinne einer Leseerleichterung hat der Autor die Begriffe wie "Sportlehrer" oder "Schüler" als Gattungsbezeichnungen ohne Differenzierung nach dem Geschlecht verwendet. Hierfür bitte t er Sie um Nachsicht und Verständnis. 20 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Deshalb sei an dieser Stelle bereits erklärt, dass sich das Wort "Nichtteilnahme" im Haup ttitel dieser Arbeit hauptsächlich auf die Schüler bezieht, die nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmen. Die Schüler, die passiv bzw. weniger intensiv am Sportunterricht teilnehmen, werden ausschließlich in der theoretischen Aufarbeitung berücksichtigt; sie sind aber im Hinblick auf die Standortbestimmung an den Schulgebäuden weniger relevant. Das heißt, dass die Berücksichtigung dieser Gruppe von Schülern zunächst nicht in direktem Zusammenhang mit der Zielpopulation dieser Arbeit steht, und andererseits den Rahmen dieser Arbeit überspannen würde. Seit dem Schuljahr 2009 / 2010 wird im Sportunterricht unter den Vorgaben eines neuen Lehrplans (MENFP, 2009a) unterrichtet. An diesem Lehrplan haften große Erwartungen. Einerseits schreibt er die mehrperspektivische Orientierung der Inhalte des Sportunterrichts an pädagogischen Sinnrichtungen vor. Andererseits stellen die darin verbindlich vorgegebenen Endprodukte der Ausbildung des Schülers den Ausgangspunkt für die Unterrichtsgestaltung dar. Die Unterrichtsvorhaben sollen dem Schüler erlauben selbsttätig Kompetenzen im Bereich des Sports zu entwickeln. Neben dem sportlichen Aspekt visiert der Sportunterricht auch die mit der Bewegungshandlung einhergehenden Bereiche der sozialen Interaktionen und der individuellen Einstellungen und Volitionen an. Die Gesamtentwicklung des Schülers berücksichtigend werden im Sportunterricht auch allgemeinbildende Kompetenzen (bspw. Fairplay) thematisiert. Umso wichtiger ist deshalb die regelmäßige aktive Teilnahme der Schüler am Sportunterricht, weil man sich diese Kompetenzen nur über einen längeren Zeitraum aneignen kann. Damit dieses Unterfangen einer möglichst regelmäßigen Teilnahme am Sportunterricht gelingen kann, bedarf es an sich einem ordnungspolitischen Rahmen der die Ni chtteilnahme am Unterricht reglementiert und einer konstruktiven Einstellung des Lehrpersonals die Anforderungen des neuen Lehrplans anzunehmen mit dem Vorhaben der Nichtteilnahme am Sportunterricht unvoreingenommen, kreativ und pädagogisch entgegenzuwirken. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit ist auf den ordnungspolitischen Rahmen für nichtteilnehmende Schüler gerichtet, wobei die damit einhergehende pädagogische Herausforderung an die Sportlehrer ausschließlich im theoretischen Teil berücksichtigt wird , um diesen wichtigen Aspekt bei der Ausarbeitung von entsprechenden Richtlinien berücksichtigen zu können. Die überschaubare Größe Luxemburgs dürfte dabei eine vorteilhafte Voraussetzung sein für die Aufstellung von einheitlichen Richtlinien für die Nichtteilna hme im Hinblick auf eine nationale Verständigung. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 21 2 Theoretische Aufarbeitung des Problemfeldes Um das Thema dieser Arbeit für den theoretischen Teil im Hinblick auf die Bestandsaufnahme und die Standortbestimmung einzugrenzen, sei noch einmal erwähnt, dass diese Arbeit den ordnungspolitischen Rahmen der Nichtteilnahme am Sportunterricht anvisiert. Die Hauptzielgruppe der beobachteten Schüler sind diejenigen, die nicht aktiv am Unterricht 2 teilnehmen (ärztliches Attest, Entschuldigungsschreiben der Eltern, mündliche Entschuldigung des Schülers oder Freistellung von der Direktion). Dazu gehören auch die "aktiven Schulsportverweigerer 3", die etwa ihr Sportzeug vergessen, nicht glaubwürdige Entschuldigungsschreiben der Eltern vorzeigen, akute Beschwerden und Verl etzungen (bspw. die Menstruation) vortäuschen, schwänzen, zu spät kommen und aus dem Unterrichtsgeschehen aussteigen. Es werden die Schüler berücksichtigt die "nicht können" und die, die "nicht wollen". Das eine bedingt des Öfteren zwangsläufig das andere. Ob Schulsportverweigerung in den letzten Jahren zugenommen hat, lässt sich nicht beantworten, da es national und international keine zuverlässigen Daten gibt. Der Schulsport nimmt seinerseits einen besonderen Platz ein: im Verhältnis zu den anderen Formen des organisierten und informellen Sporttreibens ist "er" der einzige Sport, verbunden mit einem staatlichen Unterrichts- und Erziehungsauftrag, der alle Kinder und Jugendliche erreicht. Deswegen ist die aktive Teilnahme aller Schüler am Sportunterricht um so wichtiger vorausgesetzt ist "guter" Unterricht - da man hier die Weichen für eine bewusste, abwechslungsreiche, kritische und das Gebiet überschauende Betrachtungsweise des Sports stellen kann. In der "Loi du 3 août 2005 concernant le sport, Art. 1er" steht: (...) L'État soutient le sport dans la réalisation de ses objectifs principaux qui sont le maintien ou l'amélioration de la santé, l'épanouissement de la personnalité, l'intégration sociale et le développement des relations en société (...). Il soutient le mouvement sportif dans la protection des bases éthiques. Die Politik zeigt auch mit vereinzelten Initiativen, dass es ganz im Interesse der Gesellschaft ist, Kinder und Jugendliche am Sport zu interessieren. So wurde die Gültigkeit der Betreuungsschecks auf Sportvereine ausgeweitet, was wiederum Clubs und Verein verpflichtet, ihre Jugendarbeit qualitativ auszubauen. 2.1 Vorgaben Im Hinblick auf den Versuch der Ausarbeitung neuer Richtlinien ist zunächst die intensive Beschäftigung mit dem vorherigen (VL) und dem aktuellen Lehrplan (AL) von Bedeutung. Des weiteren wird die Beschreibung der internationalen Handhabung der Problematik der 2 Dabei bezieht sich die Nichtteilnahme auf den obligatorischen, von einem Curriculum festgelegten Sportunterricht. 3 In Anlehnung an Wolters und Gebken (2005, S. 4 - 5) die zwischen "aktiven" und "passiven" (d.h. nur oberflächlich am Unterricht teilnehmende n) Schulsportverweigerern unterscheiden. 22 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Nichtteilnahme ihren Beitrag leisten, wobei jedoch die nationalen Gegeben heiten grundlegend sind. Innerhalb dieses Kapitels wird zusätzlich ein kurzer Exkurs zur Erklärung bzw. Definition der "Kompetenz" vollzogen, um klare Vorstellungen von diesem doch unterschiedlich benutztem Begriff in der Literatur und Öffentlichkeit im Hinblick auf die anschließenden Ergebnisdiskussionen zu haben. 2.1.1 nationale Vorgaben Wie schon erwähnt wurde, stammt der vorherige Lehrplan (VL) aus dem Jahre 1985. Der aktuelle Lehrplan (AL) wurde im Schuljahr 2009 / 2010 eingeführt. Der VL beinhaltet ein Kapitel "II.3. La note en Education Sportive pour les élèves non participants (maladie, blessure ou autre empêchment)" (Eschette H., Krecké J. & Malanée G., 1985, Kapitel IV, S. 29ff.) das sich mit der Thematik (Problemformulierung, Lösungsvorschläge zur Evaluation, usw.) der nichtteilnehmenden Schüler am Sportunterricht befasst. Der AL hingegen gibt bezüglich der Handhabung der Problematik bewusst fast keine Richtlinien vor. Jedoch ist es das Anliegen der Arbeitsgruppe, die sich mit der Ausarbeitung des neuen Lehrplans befasst hatte, eine einheitliche Lösung 4 für alle Schulgebäude herbeizuführen. Das fast 25-jährige Bestehen des VL, seine Anwendung und Umsetzung entsprechend den individuellen Bedingungen der Schulgebäude (Infrastruktur, unterschiedliche Stundenpläne, individuelle Vorstellungen der Sportlehrer, usw.) verleitet dazu anzunehmen, dass sich die aktuell an den jeweiligen Luxemburger Schulen umgesetzten "Richt linien" an den Vorgaben des VL orientieren. Deshalb bedarf die Bearbeitung der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht der Auseinandersetzung mit den Vorgaben des AL und des VL. Im folgenden wird zunächst der VL unter die Lupe genommen. Anschließend werden die Vorgaben des AL dargestellt. 2.1.1.1 Vorheriger Lehrplan Im vorherigen Lehrplan "Education Sportive - Programme pour l'Enseignement Secondaire et l'Enseignement Secondaire Technique" wurden allgemeine und spezifische Ziele des Sportunterrichts als Grundlage für die Evaluation der Schüler herangezogen. Nach Auswahl der sportlichen Aktivität hat der Sportlehrer Richtwerte bzw. Evaluationskriterien für das Erreichen der anvisierten Ziele am Ende eines Lernzyklus festgelegt. Die Berechnung der Sportnote basierte auf der Evaluation von drei übergeordneten Bereichen (Eschette et al., 1985, Kapitel IV, S. 8 - 11): 1. Der Bereich der Leistungen ("domaine des perfomances, domaine moteur, savoir-faire, conduite motrice"): Hier ging es darum zu kontrollieren, ob die Schüler ihr sportliches Können verbessert haben, ob physische oder motorische Fortschritte erzielt wurden und ob technische Fertigkeiten ode r taktische Fähigkeiten beherrscht werden. 4 E-Mail vom 5. März 2008 von Scheuer, C. (Mitglied der Arbeitsgruppe der Programmkommission , die sich mit der Ausarbeitung des neuen Lehrplans beschäftigt hat). N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 23 2. Der Bereich der Teilnahme ("domaine de la participation, comportement général"): Hier ging es darum fest zu halten, wie viel der Schüler - unter Berücksichtigung seiner individuellen Voraussetzungen - dazu beigetragen hat, dass der Lernprozess und die Umsetzung der sportlichen Aktivität optimal verlaufen sind. 3. Der Bereich des Wissens ("domaine des connaissances, aspect cognitif, savoir"): Die Evaluation der benötigten theoretischen Kenntnisse (Verst ändnis und Umsetzung) in Bezug zur durchgeführten Aktivität standen im Mittelpunkt. Wie viel Wissen in die Evaluation einfließt, ist abhängig von der Quantität der gelieferten Informationen und dem Ausmaß an Bedeutung, die der Lehrer dem Wissen zugeordnet hat. Dem Sportlehrer obliegt die Pflicht, seine Schüler über diese Einteilung und entsprechende Benotung zu Beginn des Schuljahres in Kenntnis zu setzen. Da die Weiterentwicklung im Bereich der Sportarten im VL das wichtigste spezifische Ziel des Sportunterrichts ist, sollte dem Bereich der "Leistungen" in der Gewichtung der drei oben erwähnten Bereiche das Hauptmerkmal zukommen. Im vorherigen Lehrplan (Kapitel II.3, S. 29 - 33) befasst sich des weiteren ein Kapitel "La note en Education Sportive pour les élèves non participants (maladie, blessure ou autre empêchement)" ausschließlich mit der Thematik der nichtteilnehmenden Schüler. Im folgenden werden die wichtigsten Punkte aufgezählt im Hinblick auf die Aufstellung des Fragebogens im Hauptteil. In dem einleitenden Abschnitt zur Formulierung der Problematik halten die Autoren klar und deutlich fest, dass das "Recht der Nichtteilnahme" sich ausschließlich auf die praktische Ausführung reduziert. Folgende grundlegende Vorgehensweisen im Umgang mit nichtteilnehmenden Schüler n werden erwähnt: o Die Vergabe einer Sportnote muss trotz einer Nichtteilnahme am aktiven Sportunte rricht die Regel sein. o Ein nicht am Sportunterricht aktiv teilnehmender Schüler muss während seiner Sportstunde anwesend sein, und untersteht dabei der Aufsicht und Verantwortung seines Sportlehrers. o Der Sportlehrer gibt dem nichteilnehmenden Schüler spezielle Aufgaben auf, welche ihren Teil zum guten Verlauf des Unterrichts beitragen. Bspw. das Übernehmen der Schiedsrichterrolle, das Wegräumen des benutzten Materials, Hilfestellungen leisten, usw. o Die nichtteilnehmendem Schüler sind prinzipiell angehalten, den Erklärungen des Sportlehrers und den Aktivitäten ihrer Mitschüler aufmerksam zu folgen, um die verpassten Inhalte zumindest mental zu verarbeiten. o Der Sportlehrer ist befähigt, den nichtteilnehmenden Schüler zusätzlich auf sein Wi ssen zu testen bzw. zu bewerten. Des weiteren werden unterschiedliche Situationen im Hinblick auf den nichtteilnehmenden Schüler unterschieden und durch entsprechende Lösungsvorschläge bzw. Handlungsanweisungen ergänzt. 24 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Folgende Formen der Nichtteilnahme werden aufgezählt: o isolierte Nichtteilnahme wegen: mangelnder Begründung (vergessenes Sportzeug, Verweigerung, zu spät kommen, Schwänzen, Vortäuschen von akuten Beschwerden) geringeren ersichtlichen gesundheitlichen Gründen (harmlose Erkältung oder Verle tzung, Übelkeit, Menstruation) o längere Nichtteilnahme (mit erforderter ärztlicher Bescheinigung) über: Kurze Dauer (weniger als die Hälfte des Zyklus oder des Trimesters) Lange Dauer (mehr als die Hälfte des Zyklus oder des Trimesters) Totale Nichtteilnahme (das ganze Schuljahr) Wirtz G. (1989, S. 11) erweitert in seiner Arbeit diese Einteilung um die "selektive Nichtteilnahme". Damit meint er Schüler, die aus unterschiedlichen Gründen an bestimmten sportlichen Aktivitäten nicht teilnehmen dürfen. Der VL stellt ergänzend, neben dem Anspruch der aufmerksamen Beobachtung und Ausführung von Zusatzaufgaben während des Unterrichts, je nach Form der Nichtteilnahme , folgende zusätzlichen Ansprüche bzw. Anforderungen an die Schüler: o Keine weiteren Ansprüche o Nachholunterricht o Theoretische Arbeit o Praktisches Ausführen ärztlich erlaubter Aktivitäten Im welchem Zusammenhang die Formen der Nichtteilnahme am Sportunterricht und die Anforderungen an den nichtteilnehmenden Schüler stehen, wird in der folgenden Abbildung resümiert: Abbildung 1: Evaluation und Gestaltung der Bewertung im Sportunterricht für Schüler die aus unterschiedlichen Gründen über unterschiedliche Dauer nicht am Unterricht teilnehmen (Eschette et al., 1985, Kapitel IV, S. 33). N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 25 Der Abbildung sind zwei Wörter zu entnehmen, die eine genauere Beschreibung bzw. Erklärung erfordern: Nachholunterricht ("rattrapage") und der Wissenstest ("assimilation d'une documentation"). Der Nachholunterricht ist eine vom Sportlehrer selbst oder in der Form eines Kollektiv Unterrichts organisierte Unterrichtseinheit, innerhalb welcher der Schüler die verpasste Unterrichtseinheit nachholt (insbesondere bei unbegründeter Nichtteilnahme). Der Sportlehrer darf seinem Schüler Nachholunterricht auferlegen wenn er befürchtet, dass die Zeitspanne der Nichtteilnahme des Schülers am Sportunterricht eine Dauer überschreitet, die dazu führen könnte, dass der Schüler zu viele Inhalte verpasst und dadurch den Anschluss an die gesamte Klasse verliert. Damit der Schüler seine theoretische Arbeit (schriftliche oder mündliche Prüfung) vorbereiten kann, darf der Sportlehrer dem Schüler eine seinem Verständnisgrad angepasste Dokumentation zur Verfügung stellen. Eine Endnote im Sportunterricht, die fast ausschließlich auf eine Wissenskontrolle zurück zu führen ist, kann im Zeugnis mit dem Zusatz "théorie" vermerkt werden. Nichtsdestotrotz hat diese Note die gleiche Gewichtung, wie eine hauptsächlich auf sportlichen Leistungen basierende Endnote, und wird dementsprechend in der Berechnung des Jahresmittels vollständig berücksichtigt. Wie diese theoretische Aufgabe formuliert und zusammengestellt wird oder ablaufen soll, wird nicht erläutert. Abschließend nehmen die Autoren noch Stellung zum Thema "Menstruation". Die aktive Teilnahme ist prinzipiell möglich. Als Kontraindikationen werden vereinzelte schmerzhafte und störende Regelblutungen, Ausdauerleistungen, intensive Beanspruchungen der Bauchmuskulatur und Sprungbewegungen aufgezählt. Aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen wird grundsätzlich in der ersten Phase der Menstruation vom Schwimmunterricht abgeraten. Der Sportlehrer sollte versuchen, das Vertrauen der Schülerinnen für sich zu gewinnen, in dem er Verständnis für ihre Situation zeigt. Die Aufforderung zur Eigenverantwortung wird angeraten: bspw. indem er die Schülerinnen dazu auffordert teilzunehmen, ihnen dabei aber den Freiraum lässt die Intensität der Beanspruchung selbst zu dosieren. Der Sportlehrer sollte bei Bedarf zusätzliche Tipps zu hygienischen Gewohnheiten im Umgang mit der Menstruation anbieten. 2.1.1.2 Aktueller Lehrplan Die Unterrichtsministerin, Delvaux-Stehres M., und der Direktor des SCRIPT, Lanners M., geben jeweils in ihren Ansprachen in der Spezialausgabe des "Courrier de l'Éducation nationale" (MENFP, 2009b, S. 1 - 2) an, dass die Schule (Grundschule und postprimäre Schulen) sich den Umstrukturierungen der Lebensbedingungen anpassen muss. Das Mittel der Wahl ist die "Approche par compétences 5". Dieses Unterfangen wurde im Jahr 2006 mit dem Leitmotiv "Wëssen, Kënnen, Wëllen" gestartet. Im Sportunterricht wurde seitdem eine Arbeitsgruppe der Programmkommission mit der Ausarbeitung des neuen Lehrplans beauftragt. Von 2008 bis 2009 haben sogenannte 5 Perrenoud (2009, S. 16) erkennt in der Wortwahl eine "konzeptuelle Undeutlichkeit" und zieht zum besseren Verständnis die Formulierung "Travailler à développer des compétences" vor. 26 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN "lycées pilotes" Teile des neuen Lehrplans mit Erfolg getestet. Der neue Lehrplan (MENFP, 2009a) ist seit dem Schuljahr 2009 / 2010 in Kraft. Kurz (2010), wie auch Scheuer und Schumacher (2010) halten fest, dass sich der AL am doppelten Auftrag in der Erziehung durch Bewegung, Spiel und Sport, sowie zur mündigen Teilhabe an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur orientiert. Beide Aufgaben sind dabei insbesondere in einem "erziehenden Sportunterricht" (Kurz, 2010, S. 3) als zusammengehörend zu betrachten und in gleicher Weise zu fördern. Dieser Doppelauftrag, und somit das was im Unterricht thematisiert werden sollte, damit das Fach seinem Auftrag gerecht wird, wird im AL in folgenden sechs Kompetenzbereichen systematisch gefasst: Abbildung 2: Fachspezifische Kompetenzbereiche (MENFP, 2009a, S. 6) Hierbei geben verpflichtende Mindeststandards ("socles de compétences 6") an, über welche Kompetenzen die Schüler am Ende der verschiedenen Lernzyklen verfügen sollen. Abbildung 3: Jahrgangsstufen und Lernzyklen für das Fach "Education Physique et Sportive" (MENFP, 2009a, S. 7) Zur Erprobung und Festigung des Kompetenzerwerbs im Unterricht ist es notwendig, den Schülern regelmäßig Gelegenheiten zu bieten, das Gelernte in unterschiedlichen, variablen Kontexten, aber auch neben und nach der Schule anzuwenden. Die Besonderheit des Schulfaches besteht darin, dass sich Kompetenzen im Bereich des "Sports" zwar vornehmlich als Bewegungshandlungen zeigen, diese jedoch über die körperlich-motorische Dimension hinaus immer auch Einstellungen, Emotionen, Motivdispositionen, Sozialbezüge, Volitionen und Kognitionen ansprechen. Insofern 6 Hierzu ergänzend eine Formulierung von Maraval (2010, S. 7): "(...) quand nous disons "socle commun", nous ne parlons pas tant d'un contenu que d'une approche, d'une philosophie de l'école, une école qui prend les élèves tels qu'ils sont, qui reconnait leur s différences et qui remplace la notion "d'égalité des chances", (...) pour que ce projet de démocratisation effective de la scolarité commune se réalise un jour." N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 27 werden "Können, Wissen, und Haltungen" über das "Medium" Bewegung in einem ganzheitlichen Sinne verwirklicht. (MENFP, 2009a, S. 6) Der AL (MENFP, 2009a, S. 6) hält fest, dass die Kompetenzen im Fach Sport , Fähigkeiten und Fertigkeiten, Einstellungen und Haltungen sowie Kenntnisse umfasst. Unter Berücksichtigung der großen Unterschiede hinsichtlich der infrastrukturellen Voraussetzungen und Schülerpopulationen wird zwischen essentiellen und weiterführenden Kompetenzerwartungen unterschieden. Kurzzeitig schweife ich ein wenig vom Thema dieses Unterkapitels ab, um mich dem Wort "Kompetenz" zu widmen. Die bereits erwähnte "Revolution" im (Schul-) Unterricht(en) seit 2006 setzt den Hebel in der Benutzung bzw. Anwendung von "Kompetenzen" an. Im Hinblick auf die anschließenden Diskussionen, nach der Auswertung der Resultate, ist eine entsprechende Thematisierung von Bedeutung. 28 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN EXK U RS: "K OM PETEN ZEN" Kurz (2010, S. 8) zufolge lässt sich die Empfehlung, die erwarteten Lernergebnisse des Unterrichts als Kompetenzen zu formulieren, einerseits aus der Lehr -und Lernforschung begründen (hierzu: Hiribarren & Guédé (2009, S. 10): "Travailler par compétences (...), un outil très utile au service de conceptions pédagogiques (...)"), andererseits steht sie aber auch in einem bildungspolitischen Zusammenhang (hierzu: Raulin, 2009, S. 19): "Pisa [gemeint ist die OECD] a fait le choix d'une évaluation par compétences parce ce que c'est la seule solution pour comparer les acquis des élèves de différents pays qui ne suivent pas les mêmes programmes (...)"). Kurz (2010) benutzt weiterhin den Begriff "outputSteuerung", d.h. dass das Lernergebnis bzw. die Leistungen der Schüler der Ausgangspunkt für den "modernen Unterricht" sind. Eine logische Konsequenz war die Einführung von Bildungsstandards. Um den Begriff "Kompetenz" zu verdeutlichen ergänze ich das bereits Erwähnte durch zwei weitere Definitionen: Une compétence est un ensemble de savoirs, de savoir-faire et de savoir-être permettant de mobiliser à bon escient des ressources internes ou externes dans le but de répondre de façon appropriée à une situation complexe et inédite. (Guédé, 2009, S. 23) Avoir des connaissances signifie, connaître des faits, des définitions, des règles, des procédures. (...) Avoir des compétences signifie avoir des connaissances et être capable de mobiliser ses connaissances dans des situations qui ne les appellent pas directement (...). (Bodin, 2010, S. 20) Die Kompetenzen sollen somit aus drei "Sackgassen" führen (Romainville, 2009, S. 11): "(1) La superficialité de certains apprentissages, (2) le manque d'intégration des savoirs, (3) des lacunes persistantes dans les connaissances de base". Kahn (2009, S. 22) sieht deshalb die zentrale pädagogische Aufgabe darin, sich Mittel zu geben, die Schüler zu einer selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Art der Interpretation der ihnen von der Schule gestellten Problemsituation zu lenken. Zunächst sollten die Schüler häufig mit komplexen und neuen Aufgaben konfrontiert werden. Dann müssen die Schüler bestimmte Prozeduren automatisiert haben. Drittens müssen die Schüler lernen, Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, insbesondere der Blickwinkel, der von der Schule verlangt wird. Abschließende Anmerkung zum Begriff "Kompetenz": Il me semble que c'est un outil institutionnel suffisamment flou pour permettre l'approbation personnelle et créative de chacun, et surtout de chaque équipe et de chaque établissement, et en même temps suffisamment révolutionnaire pour bousculer les lourdeurs de l'institution elle-même. (Berthe, 2010, S. 9) Abschließende Anmerkung zur "Kompetenzwende": (...) cela apporte une cohérence profonde à nos enseignements et valori se notre travail: même si cette méthode n'est pas miraculeuse et toutes les moyennes n'augmentent pas de façon significative, les progrès des élèves sont manifestes. (Teillet, 2009, S. 47) N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 29 Die Kompetenzerwartungen werden in folgenden Inhaltsbereichen konkretisiert: Abbildung 4: Bewegungsfelder im Sportunterricht (MENFP, 2009a, S. 38) Erwähnenswert ist auch, dass die Kompetenzbereiche durch Unterrichtsvorhaben konkretisiert und umgesetzt werden. Die Kompetenzerwartungen bilden dabei den Ausgangspunkt für die Planung der Unterrichtsvorhaben. Der AL bietet durch die Reduzierung von Festlegungen und Verbindlichkeiten den einzelnen Schulen mehr Freiräume als der VL. Verbindliche Elemente der schuleigenen Lehrpläne, welche von der Fachkonferenz festgelegt werden sollen und in Zusammenhang zum Thema dieser Arbeit stehen, sind: o Zuordnung der zu erreichenden Mindestkompetenzen zu Jahrgangsstufen bzw. Inhaltsbereichen o Grundsätze der Leistungsbewertung und Entwicklung spezifischer Leistungskriterien. Bezüglich der Schülerevaluation sollen nur im Unterricht geförderte Kompetenzen in den Mittelpunkt der Bewertung treten. Dabei müssen nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung mit einbezogen werden. Sowohl Produkte als auch Prozesse können in Abhängigkeit von der verfolgten Zielsetzung zum Evaluationsgegenstand herangezogen werden. Die Kompetenzbeurteilungen werden im Anschluss einem der drei Bereiche des "Complément au bulletin 7" zugeordnet und dienen als Bewertungsgrundlage der Berechnung für die Trimesternote. Abbildung 5: Bereiche des "Complément au bulletin" (MENFP, 2009a, S. 48) 7 Hierzu: MENFP (2009b, S. 8): "(...) les élèves recevront un complément au bulletin qui apportera une interprétation plus nuancée de leurs compétences dans les différents domaines d'apprenti ssage." Und Teillet (2009, S. 46): "Le livret de compétences vient plutôt en complément de la notation chiffrée, en lui donnant une certaine lisibilité." 30 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Unter Berücksichtigung der Schwerpunkte der erarbeiteten Themen kann sowohl bei den Kriterien innerhalb eines Bereiches, wie auch bei der Berechnung der Trimesternote eine Gewichtung vorgenommen werden. Bei der Gewichtung können die Koeffizienten der drei Bereiche den Wert 1 bzw. 2 haben. Innerhalb eines Bereiches können Kompetenzerwartungen mit den Koeffizienten 0,5, 1 oder 2 gewichtet werden. (MENFP, 2009a, S. 48) Als einziger Hinweis zum Umgang mit nichtteilnehmenden Schüler n am Sportunterricht steht im AL, dass unter besonderen Umständen, bspw. bei einer theoretischen Aufgabenstellung in Folge eines längerfristigen ärztlichen Attests, ausnahmsweise auf das Beurteilen der drei Zusatzbereiche zum Bestimmen der Trimesternote verzichtet werden kann. Im "Tutorial - Evaluationsraster" (Schumacher, 2010, S. 3) wird hinzugefügt, dass es ratsam ist, dies durch die Angabe eines "HC" ("hors classement") im "fichier élèves" und / oder Evaluationsraster hinter der Trimesternote kenntlich zu machen. Es erscheint sinnvoll, neben der Trimesternote keinen "Complément au bulletin" auszufüllen. Im "Tutorial - Evaluationsraster" von 2009 (Schumacher, 2009a, S. 3) ist eine theoretische Note im Bereich "Agir" eingetragen. Abbildung 6: Erklärende Abbildung zum Update im "Tutorial-Evaluationsraster" (Schumacher, 2010, S. 3) Im Update (vom 10. August 2010) des "Tutorial - Evaluationsraster" (Schumacher, 2010a, S. 3) wurde dem Evaluationsraster (wieder zu finden unter www.restena.lu/apep) eine Funktion hinzugefügt. Es wurde ein Spalte [G] eingefügt mit der Überschrift "Wert verrechnen". Sie bietet die Möglichkeit, neben der Bewertung der drei Bereiche des "Complément au bulletin" eine weitere Note (etwa ein "Travail de révision avec épreuve" oder eine theoretische Arbeit) mit der Trimesternote zu verrechnen. Hierbei ist es oftmals nützlich, den beiden Noten einen Koeffizienten zur Gewichtung in Zeile [3] zuzuweisen. Welchen Wert die Gewichtung annehmen darf ist nicht angegeben (im Beispiel hat die Note des "Travail de révision" den Koeffizienten "1", und die Note der Bewegungshandlungen den Koeffizienten "2"). Wenn man die erklärenden Beispiele interpretiert, ist der Wert in der Zelle [G5] gleich der Anzahl an Prüfungen. D.h., dass bei einer "schriftlichen Prüfung" auch der Wert "1" N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 31 eingegeben wird. Somit ist die "theoretische" Note genauso viel Wer t wie die Note die auf der Grundlage von Bewegungshandlungen entstanden ist. Folgende Beispiele werden beschrieben: Abbildung 7: Beispiele im "Tutorial-Evaluationsraster" (Schumacher, 2010, S. 4) für das Verrechnen eines weiteren Wertes Im "Tutorial - Complément au bulletin en EPS" (Schumacher, 2009b, S. 4) befindet sich entsprechend eine Formel zur Verrechnung der Note des "Travail de révision avec épreuve": [Anzahl UVH] [Bewertung Trim1] Bewertung TRE Anzahl UVH 1 Der AL gibt bezüglich der Handhabung der Bewertung der nichtteilnehmenden Schüler bewusst fast keine Richtlinien vor. Diese Richtlinien sollen aber in nächster Zukunft erarbeitet bzw. festgelegt werden, um eine einheitliche, nationale Vorgehensweise in allen Schulen zu ermöglichen. 2.1.1.3 APEP-Archiv Es ist beeindruckend wie sehr die APEP (Dachverband der luxemburgischen Sportlehrer) den Stellenwert des Schulsports insgesamt über Jahrzehnte im positiven Sinne beeinflusst hat. Insbesondere in ihren Auseinandersetzungen mit der Politik und auf öffentlicher Ebene (bspw. bei der Rechtfertigung der Einführung des Promotionskoeffizienten im Sportunterricht , oder in ihrer öffentlichen Stellungnahme gegenüber den Äußerungen eines ehemaligen FLFNationalcoachs). Nach Durcharbeitung der Archive der APEP, ist, in Anlehnung an Söll (2008, S. 84), im weitesten Sinne folgende Betrachtung zu bestätigen: Die Hauptbegründung der APEP, ein immer schwächer werdender Körper, für die Einführung des obligatorischen Sportunterrichts, wird heutzutage von den Schülern als Alibi benutzt, um nicht am Sportunterricht teilnehmen zu müssen. In den Archiven der APEP sind bezüglich der Thematik der Nichtteilname, zwei schriftliche Dokumente mit entsprechendem Anhang zu finden. 32 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Im Dokument vom 1. Juni 1994, "La dispense du cours d'éducation sportive. La prise de position de l'APEPEP" (kein Verfasser angegeben), wird zunächst die, zu dem damaligen Zeitpunkt, aktuelle Rechtslage beschrieben. Die APEP verlangt eine adaptierte Anspruchshaltung in der Auseinandersetzung mit den Anforderungen an die nicht regelmäßig am Unterricht teilnehmenden Schüler. Interessant ist weiterhin einerseits der Hinweis, dass eine "lettre ministérielle du 4 février 1988", unterzeichnet vom damaligen Minister der "Éducation Nationale et de la Jeunesse", Boden F., festhält, dass für die Evaluation im Sportunterricht nicht nur die offiziellen Gesetzestexte gelten, sondern auch die Anmerkun gen im VL zu berücksichtigen sind. Andererseits ist dem Dokument prinzipiell zu entnehmen, dass eine gute Kooperation zwischen Arzt und Sportlehrer ermöglicht werden soll. Damit ist generell, von Seiten der Sportlehrer, nicht erwünscht eine generelle Befreiung auszustellen, sondern, wenn überhaupt, dann nur eine differenzierte (partielle) und zeitlich begrenzte. Einem Brief vom 5. Februar 2003 an die "Société Luxembourgeoise de la Médecine Scolaire, c/o Charles Delagardelle" unterzeichnet vom Präsidenten Thillens, R. und dem damaligen Sekretär Eschette, H., ist zu entnehmen, dass der Präsident Gespräche mit dem Arzt Huberty, Dr. R. geführt hatte, um eine offene und aufrichtige Diskussion anzuregen, im Hinblick auf eine Aufstellung von detaillierten, angepassten ärztlichen Attesten mit partiellen Freistellungen. Weitere Details hierzu fehlen jedoch. Auf Nachfrage an den Präsidenten, hat er bestätigt, dass anschließend an diese offizielle Anfrage, Unterredungen mit Delagardelle, Dr. C., und danach mit dem damaligen Minister Wagner, C. stattgefunden haben. Der Minister hatte versprochen ein Rundschreiben zu verfassen, um die Ärzte aufzufordern keine Gefälligkeitsatteste auszuschreiben, für Schüler, die nicht am Sportunterricht teilnehmen wollen. Die APEP konnte dieses Versprechen natürlich nicht nachkontrollieren. Ergänzend ist noch anzumerken, dass Eschette, H. in einem Gespräch den Hinweis gab, dass in den Archiven der APEP weitere Dokumente aufzufinden wären, die sich mit der Frage befassen, welche Art von Bescheinigungen einem Hausarzt zustehen. Bspw., darf ein "médecin général" eine Allergie auf Chlor attestieren? Diese Arbeit war nicht aufz ufinden. Prinzipiell ist jedoch festzustellen, dass diese Hinterfragung äußerst selten notwendig ist. Weiterhin sollte man im Zweifelsfall den Dialog zum Arzt suchen, und von der Ehrlichkeit der Ärzte ausgehen. Im Anhang der beiden oben genannten Dokumente sind weiterhin zwei weitere Inhalte zu erwähnen: Einerseits hat der damalige belgische "Ministre de l'Education nationale", Bertouille A., in einem Schreiben vom 3. August 1983 ("Eleves dispensés du cours d'Education physique") , zunächst die Wichtigkeit der Harmonisierung der Benotung aller Schüler (aktiv und nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmende Schüler) hervorgehoben. Dabei ha t er darauf hingewiesen, dass die freigestellten Schüler das Unterrichtsgeschehen aufmerksam verfolgen und schriftlich festhalten müssen, so dass folgende Inhalte evaluiert werden können: 1) "La restitution (connaissance des matières enseignées ou perfectionnées). 2) L'exploitation d'acquis (compréhension, c'est-à-dire identification de gestes ou de mouvements correspondants aux matières traitées pendant le cours, ou encore analyse de ces mouvements)." Sind wir hier nicht bereits bei dem Begriff "Kompetenz(en)" angekommen?! N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 33 Abschließend merkt der Präsident der A.D.I.S.E.P.U.L. ("l'Association des Diplômés de l'Institut d'Éducation Physique de l'Université de Liège") in seinem "bulletin" vom September 1983 an, dass eine gepflegte und sorgfältige Begleitung der the oretischen Arbeiten im Sportunterricht als "Maßnahme" den Sportunterricht valorisiert. 2.1.1.4 Ärztliche Atteste Le certificat médical est un écrit attestant un fait d’ordre médical constaté par le médecin. Il sert au patient auquel il est remis à faire valoir ses droits. Ceux-ci peuvent être d’ordre social (demande de pension, congé de maladie), civil (demande de réparation d’un préjudice), pénal (dépôt d’une plainte) ou autre. (Internetseite des "collège médical" unter "recommandations - le certificat médical 8") a) b) Abbildung 8: Ärztliche Bescheinigungen in Luxemburg So sehen ärztliche Atteste aus, die Schüler ihrem Sportlehrer vorlegen um kurz- oder längerfristig vom Sportunterricht freigestellt zu werden. Alternative sportliche Betätigungsmöglichkeiten werden nicht angegeben, und, wie im abgebildeten Beispiel a) oben, wird manchmal keine Begründung angegeben (Krankheit, Unfall) bzw. nicht zwischen "Turn- und Schwimmunterricht" unterschieden. Einzige Ausnahme in diesem Schuljahr (für den Verfasser dieser Arbeit) war ein Arzt (Attest b), Abbildung 8), der auf Anfrage des Schülers hin, eine teilweise Tauglichkeitsbescheinigung verschrieben hat. Söll (2008, S. 84) räumt dem hingegen ein, dass es dem Sportlehrer nicht immer leicht fällt zu entscheiden, ob eine tatsächliche Beeinträchtigung vorliegt, oder eine nur vorgetäuschte und unangemessen aufgebauschte. Auch ein Arzt kann nicht in den Schüler "hineinsehen", wenn er zu ihm kommt und über diffuse Beschwerden klagt. Der Weg zum - notgedrungen oder bewusst ausgestellten - "Gefälligkeitsattest" ist dann nicht mehr weit. 8 Internetdresse: http://www.collegemedical.lu/opsmain/download/Certificat.medical.pdf Zugriff am 16. Mai 2011. 34 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Nun sollten diese "Gefälligkeitsatteste" aber die Ausnahmen bleiben , da im "Code de déontologie des médecins 9" dies einerseits untersagt ist, und die "Ausnahmen" nur "die Regel bestätigen", nicht aber in der Anzahl überragen. La délivrance d’un rapport tendancieux ou d’un certificat de complaisance est interdite. Toute fraude, tout abus de cotation, toute indication inexacte des honoraires perçus et des actes effectués sont interdits. ("Code de déontologie des médecins, Art. 26") "Règles générales pour la rédaction d’un certificat médical: Le certificat doit être rédigé clairement, écrit lisiblement ou dactylographié. Il doit contenir les rubriques suivantes: - nom, qualité et adresse du médecin; - nom, prénom, date de naissance de l’intéressé; éventuellement sa profession et son domicile (attention aux imposteurs!); - la date de l’examen (attention aux certificats rétroactifs !); - les déclarations de l’intéressé ou de son entourage en les attribuant clairement à leur auteur en utilisant le "conditionnel" ( p.ex. : l’intéressé m’a déclaré qu’il aurait…); - la description des symptômes et des lésions constatées au cours de l’examen; - une éventuelle conclusion, notamment en ce qui concerne une incapacité de travail; - la date et la signature du médecin." Der Artikel 204 des "Code pénal 10" und der Artikel 315 des "Code des assurances sociales 11" sieht in diesem Fall strenge Sanktionen von bis zu 5 Jahren Gefängnis und bis zu 15000€ Strafgeld vor. Auf der Internetseite des Collège médical sind in der Rubrik "Recommandation" (siehe Fußnote 9) neben den Richtlinien zur Aufstellung (siehe Textfeld) eines ärztlichen Attests, folgende Informationen zu finden: D’autre part on est en droit d’admettre que le patient doit pouvoir bénéficier de la présomption d’honnêteté vis à vis de son médecin. Ce dernier, au vu de la symptomatologie présentée par le malade au moment de l’examen, pourra attester en toute bonne foi que le patient était déjà inapte au travail le jour précédant la consultation. Par contre une rétroactivité de deux jours ou plus ne peut en aucun cas être acceptée. Un tel certificat pourrait effectivement être interprété comme un faux en écriture par un tribunal. Damit sind retroaktive Atteste ab dem zweiten Tag untersagt. Interessant ist die Anmerkung, dass der Arzt von der Ehrlichkeit des Patienten ausgehen soll. Sollte das nicht auch eine Richtlinie für den 9 Code de déontologie des médecins (2011). Vogel, Me. G. Droit médical - Les grands principes du droit médical et hospitalier. Zugriff am 14. Juni 2011 unter http://www.collegemedical.lu/Deontologie_III.htm Die erwähnten Artikel aus dem "Code de déontologie des médecins" beziehen sich immer auf das "Arrêté ministériel du 7 juillet 2005 approuvant le code de déontologie des professions de m édecin et de médecin-dentiste édicté par le Collège Médical". 10 Code pénal (2011). Zugriff am 14. Juni 2011 unter http://www.legilux.public.lu/leg/textescoordonnes/codes/code_penal/CodePenal_PageAccueil.pdf 11 Code des assurances sociales (2011). Zugriff am 14. Juni unter http://www.legilux.public.lu/leg/a/archives/1925/0063/1925A0877A.html N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 35 Sportlehrer in Bezug auf seine(n) Schüler sein?! Ein ärztliches Attest kann die Dauer von 26 Wochen haben ("Code de travail 12, Art. L. 1216"). Ein zusätzliches Attest kann im Zweifelsfall vom Schulleiter angefordert werden ("Loi du 2 décembre 1987 portant réglementation de la médecine scolaire, Art. 4"). Die Ärzte sind natürlich verpflichtet dem Datenschutz 13 und der beruflichen Schweigepflicht 14 Rechnung zu tragen. Abschließend noch die Gesetzestexte, die sich auf eine vom Schüler angefragte Bescheinigung beziehen, die Auskunft darüber gibt, welche sportliche Aktivitäten de r Schüler neben seiner Verletzung usw. ausüben kann. Im "Code de déontologie des médecins, Art. 25" ist festgehalten: "Le médecin est seul habilité à décider du contenu de ces documents qui engagent sa responsabilité. (...)". Im selben Text steht aber auch unter Artikel 6 ("secret professionnel"): "Cette obligation n’interdit pas au médecin, lorsqu’il en est spécialement requis par son patient, de délivrer à celui-ci des certificats, des attestations ou des documents destinés à exprimer ses constatations. Pour les mêmes raisons, elle ne lui interdit pas de donner à ses certificats, ses attestations ou ses documents la forme que demande le patient en vue de pouvoir bénéficier des prestations de la sécurité social, ou d’une assurance de droit commun, auxquels il a légitimement droit." Somit wird das schulsportliche Attest nicht konkret beschrieben. Die zitierten Texte lassen jedoch eine zusätzliche Anfrage des Schülers zu. 2.1.1.5 Grundsätzliches: Gesetzestexte Der Staat und seine Organe haben das Recht ihren "Mitgliedern" bestimmte Pflichten aufzuerlegen. Hierzu gehört die Schulpflicht 15. Dabei haben die Schüler gewissermaßen ein "Vertragsverhältnis" (Söll, 2008, S. 82) mit der Schule: sie wollen einen Abschluss und müssen dafür die entsprechende Gegenleistung erbringen, die lautet: "La formation scolaire (...) consiste en la participation régulière à tous les cours et activités solaires (Loi du 6 février 2009 relative à l'obligation scolaire, Art. 8)". Der Lehrer ist also verpflichtet die Schüler im Unterricht zum Mitmachen zu veranlassen, notfalls sogar zu zwingen. Er handelt dabei im gesamtgesellschaftlichen Auftrag ("Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques. Modifiée par: Loi du 29 juin 2005, Loi du 6 février 2009, Art. 2. La mission des lycées"), und nicht zuletzt deshalb ist er Beamter. Dieses Vertragsverhältnis bindet beide Seiten, d.h. der Lehrer muss auch dann, wenn der Schüler nicht besonders interessiert ist, einen guten Unterricht halten. 12 Code du Travail (2011). Zugriff am 13. Juni 2011 unter http://www.legilux.public.lu/leg/textescoordonnes/codes/code_travail/Code_du_Travail.pdf 13 Hierzu folgender Gesetzestext: "Loi du 2 août 2002 relative à la protection des personnes à l’égard du traitement des données à caractère personnel" 14 "Code de déontologie médicale, Art. 4-6" im Kapitel "secret professionnel" 15 Die Schulpflicht in Luxemburg ist im Artikel 7 der "Loi du 6 février 2009 relative à l'obligation scolaire" niedergeschrieben. Sie beginnt mit dem vollendeten vierten Lebensjahr und v erpflichtet zu 12 aufeinanderfolgenden Schuljahren. 36 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Die Teilnahmepflicht am Sportunterricht liest sich weiterhin aus dem "Règlement grand-ducal (RG) du 23 décembre 2004 concernant l’ordre intérieur et la discipline dans les lycées et lycées techniques. Modifié par: Règlement grand-ducal du 16 novembre 2006" im dritten Artikel: Les élèves sont obligés de fréquenter régulièrement les cours, de se soumettre aux épreuves prescrites et de participer à toute autre activité d'ordre pédagogique organisée dans le cadre des horaires et programmes scolaires. Das Fach Sport ist versetzungsrelevant und die Vergabe einer Bewertung ist vorgeschrieben. Hierzu passend der Auszug aus der "Loi du 3 août 2005 concernant le sport", Kapitel 2, Art. 4: L’éducation sportive est obligatoire dans l’enseignement primaire, secon daire et secondaire technique à l’exception des classes à temps partiel. Dans l’enseignement primaire, secondaire et secondaire technique, l’éducation sportive donne lieu à l’attribution de notes au bulletin d’études. Wenn es um die Abwesenheit der Schüler geht, sind die Gesetzestexte deutlich: Die Anwesenheitspflicht im Sportunterricht ist grundsätzlich in der "Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques" im dritten Kapitel, Artikel 5 festgehalten: "(...) L'assistance aux cours déterminés par les programmes est obligatoire pour les élèves. Ils doivent accomplir les travaux scolaires qui leur sont demandés par les enseignants et se soumettre aux épreuves de contrôle des connaissances qui leur sont imposées." Bei Abwesenheit schreibt das Gesetz ("RG du 23 décembre 2004 concernant l'ordre intérieur et la discipline dans les lycées et lycées techniques. Art. 12") folgende Vorgehensweise vor: En cas d'absence pour cause de maladie ou de force majeure, les parents de l'élève ou la personne investie du droit d'éducation ainsi que, le cas échéant, l'élève majeur sont tenus d'informer par écrit le directeur ou le régent, dans les trois jours de calendrier, des raisons de l'absence. (...) Chaque fois qu'ils le jugent nécessaire , le directeur ou le régent peuvent exiger un certificat médical ou une lettre-excuse contresignée par le patron. Un certificat médical est obligatoire lors de toute absence pour cause de maladie s'étendant sur plus de trois jours de classe. Daraus ergibt sich die Entschuldigungspflicht. Und unter Entschuldigung ist in Anlehnung an das vorherige Gesetz zu verstehen, dass man eine Mitteilung darüber gibt, dass ein Grund gegeben war. Da Entschuldigungen eine "Bringschuld" sind, müssen die Schüler unaufgefordert zum nächstmöglichen Termin (hier: innerhalb der drei folgenden offiziellen Schultage 16) eine "formal korrekte" schriftliche Entschuldigung vorlegen. Die Fürsorgepflicht, die sowohl für das Elternhaus als auch für die Schule gilt, muss notfalls auch gegen die Eltern durchgesetzt werden. Hierzu gehört das Anfordern eines Attests, ein Arztbesuch oder im Notfall das Einschalten des Jugendamtes oder einer entsprechenden Institution. 16 Diese Zeitvorgabe entspricht dem luxemburgischen "Code du travail, 2011. Loi du 13 mai 2008. Article L. 121 - 6". N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 37 Speziell für den Sportunterricht steht noch im Artikel 5 des eben angeführten Gesetz estextes, dass ausschließlich der Schulleiter einer Freistellung vom Sportunterricht nach Vorzeigen eines ärztlichen Attests zustimmen kann. Im Kapitel 10, Artikel 40 der "Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques" steht aber auch, dass der Schulleiter, bei einer bescheinigten Untauglichkeit (bspw. Schwangerschaft) oder Abwesenheit über einen längeren Zeitraum (bspw. Leistungssport), darauf achten muss, dass die Schüler ihren schulischen Pflichten nachkommen. Wie die Vorgehensweise (Form der Entschuldigung, Zeitraum, Prozedur) für den Sportunterricht bei Anwesenheit der Schüler und zusätzlicher Nichtteilnahme ist, ist nicht offiziell niedergeschrieben. Das bedeutet, dass die detaillierte Handhabung der Nichtteilnahme am Sportunterricht nicht gesetzlich festgelegt ist . Im Schulgebäude des Verfassers sind entsprechende Regeln in einem "règlement intérieur" festgehalten. Bezüglich der Kleiderordnung steht im Artikel 6 desselben Gesetzes, dass spezielle Kleiderordnungen im Sportunterricht vorgeschrieben werden können und die Kleider den Vorstellungen der Institution Schule angepasst sein müssen. Nationale Reglementierungen für Hygienerichtlinien (bspw. Dusche) oder Umgangsvorschriften mit Störelementen (Handy, MP3, usw.) liegen nicht vor, und müssen daher gebäudeintern festgehalten werden. Betreffend die Evaluation von theoretischen Prüfungen im Sportunterricht werden im Hinblick auf die Bestandsaufnahme in den einzelnen Gebäuden folgende grundlegenden Gesetze angeführt: Unter Punkt 1 der "Instruction de service du 6 juin 2008 sur l'évaluation des élèves" ist festgelegt, was Bestandteil einer summativen Evaluation sein muss. Einerseits eine Prüfung und andererseits ein "contrôle". Eine Prüfung ist definiert als: Il sont écrits, oraux ou pratiques suivant les spécificités de la branche ; des devoirs de grande envergure réalisés à domicile peuvent également tenir lieu de devoirs en classe, de même que les réalisations pratiques ou des travaux réalisés en groupe. Ein "contrôle" ist folgendermaßen definiert: Ce sont des interrogations écrites, orales, pratiques, ou des appréciations de la préparation des travaux et devoirs à domicile de l'élève ainsi que de la participation en classe. Eine wesentliche Unklarheit bzgl. der inhaltlichen Umsetzung einer theoretischen Aufgabe im Sportunterricht betrifft der Punkt 2 der angegeben "instruction de service": Les enseignants sont tenus de respecter les programmes publiés dans "Horaires et Programmes", notamment les finalités prévues dans les socles de compétences, les critères d'évaluation, les lignes directrices de notation et la fixation des degrés de difficultés, le nombre minimal de devoirs en classe par branche et par classe, le type des devoirs en classe. Da keine Richtlinien für theoretische Arbeiten im Sportunterricht vorliegen , ist es nicht einfach eine "theoretische" Aufgabe den Kompetenzen des aktuellen Lehrplans anzupassen. Des weiteren erhält ein Schüler eine Endnote 01, wenn er keine gültige Entschuldigung vorzeigen kann, und zwar bei Nichtteilnahme an einer Prüfung oder bei nicht rechtzeitiger 38 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Abgabe einer zu Hause durchgeführten Prüfung. Jedoch soll der Lehrer bei einer einzigen Prüfung pro Trimester dem Schüler eine zweite Chance geben, seine Trimesternote zu verbessern. 2.1.2 internationale Vorgaben In diesem Kapitel erscheint es von Bedeutung, sich einen Eindruck von der aktuellen Herangehensweise und Strategie in anderen europäischen Ländern zu verschaffen. Nur so kann garantiert werden, dass die neuen Richtlinien auf die Akzeptanz der Luxemburger Sportlehrer stoßen und an allen Schulen umsetzbar sind. Deshalb hat der Verfasser dieser Arbeit am 30. Mai 2010 einen Aufruf zur Mithilfe an einer europaweiten Ermittlung der jeweiligen nationalen Handhabung der Thematik bzw. Problematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht gestartet (siehe Anhang 1). Dabei wurden die nationalen Verbände aufgefordert, dem Verfasser die Dokumente (Gesetzestexte, Richtlinien, usw.) zukommen zu lassen, die den Umgang mit nicht am Sportunterricht teilnehmenden Schülern in ihrem Heimatland regeln bzw. festle gen. Wenn keine entsprechenden nationalen Dokumente existieren, wurde darum gebeten, die wichtigsten Verweise auf Internetseiten, in Büchern, usw. anzugeben, welche die Sportlehrer ihres Landes als grundsätzliche Orientierung zur Handhabung der Nichtteilnahme am Sportu nterricht heranziehen. Sieben Mitgliederländer der EUPEA haben bis zum 21. Juni 2010 geantwortet: Finnland, Schweden, Dänemark, Lettland, Tschechien, Italien und Flandern (Belgien). Die Sekretärin der EUPEA Van Aelst, S. hat ihrerseits angefragt, ob es möglich ist, die Ergebnisse dieser Arbeit zu erhalten und an die anderen Mitgliederstaaten weiterzuleiten. Dieselbe Anfrage ist auch von den sieben Ländern gestellt worden, die dem Verfasser zurückgemailt haben. Nichtsdestotrotz wird der Verfasser einen Blick per Internetrecherche auf weitere europäische Länder - insbesondere die Nachbarländer Luxemburgs - werfen. Ein weiterer Aspekt wird die Begutachtung der Handhabung der ärztlichen Atteste in ausgewählten europäischen Ländern sein. 2.1.2.1 Umgang mit nichtteilnehmenden Schülern Im folgenden werden die Strategien der einzelnen europäischen Länder kurz dargestellt: 2.1.2.1.1 Tschechien Klimatovà, H. hat angegeben, dass die Eltern eine schriftliche Anfrage an den Schulleiter senden können, um ihr Kind während einem Schuljahr vom Sportunterricht frei zu stellen. Einziger Beweggrund ist die Gesundheit. Das Attest muss von einem Arzt ausgestellt worden sein. Diese Schüler erhalten keine Sportnote, sondern die Angabe "nicht klassifiziert". 2.1.2.1.2 Dänemark In Dänemark gibt es (nach Informationen von Von Seelen, J.) keine Richtlinien bzgl. der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht. Der Sportlehrer entscheidet allein, welche Maßnahmen vorgenommen werden. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 39 2.1.2.1.3 Schweden Janemalm, L. war zum Empfangszeitpunkt der E-Mail nicht in Schweden. Er hat angegeben sich nach seiner Reise zu melden. Trotz Rückfrage des Verfassers hat er sich leider nicht mehr manifestiert. 2.1.2.1.4 Finnland Väyrynen, L. hat zwei Abschnitte aus dem "National Core Curriculum for upper secondary schools" (Kapitel 5.19 "Physical Education", S. 210) angegeben: The instruction and assessment must take into consideration natural conditions, the seasons, local conditions, the possibilities that the school and immediate environment offer, and the pupil's special needs and health status. D.h., dass der Sportlehrer u.a. seinen Unterricht und seine Bewertung an die Voraussetzungen des Schülers anpassen muss und die Gegebenheiten der einzelnen Schulen berücksichtigt werden sollen. Assessment in physical education will pay attention to students’ active participation, responsible behaviour and attitude along with skills, knowledge and functional abil ities. Hier sind die Teilbereiche, die bei der Bewertung der Schüler herangezogen werden müssen, aufgezählt. Es gibt aber keine klare spezifischen Vorschriften, so dass jeder Lehrer eigenständig entscheidet, wie er vorzugehen hat. Weiterhin gibt die Lehrerin an, wie die Sportlehrer an ihrer Schule vorgehen: Im Bereich "Basic Education" (6- bis 16-jährige Schüler) bieten sie den Schülern, die nicht teilnehmen wollen, je nach den Gegebenheiten, im selben Raum in dem der Rest der Klasse unterrichtet wird, alternative sportliche Tätigkeiten an, oder sie müssen ihren Mitschülern zuschauen. In den "Upper Secondary Schools" (die drei folgenden Jahrgänge) geben sie den nicht willigen Schülern einen eigenständigen Arbeitsplan auf, den diese dann eigenständig durchführen. Lea merkt an, dass die Schüler diese Variante einer Teilnahmepflicht vorziehen. Da die Schüler älter sind, können sie in anderen Räumen üben. Die Aufsichtspflicht obliegt aber immer noch dem Sportlehrer. 2.1.2.1.5 Italien Eid, L. hält zunächst fest, dass Sportunterricht ein Pflichtfach in allen Schulen ist. Die Schüler erhalten dabei eine ausgewogene und auf ihre individuellen Möglichkeiten bzw. Bedürfnisse ausgerichtete Ausbildung, unter Berücksichtigung der Bildungsstandards. Für die Schüler, die nicht in der Lage sind, alle oder einen Teil der praktischen Übungen durchzuführen, bietet jede "Lektion" Informationen über Gesundheitsschutz und Unfallverhütung, Momente für soziale Interaktion und kulturelle Zusatzinformationen. Die Eltern können beim Schulleiter schriftlich eine temporäre oder permanente motorische Untauglichkeit einreichen. Der Sportlehrer wird vom Schulleiter über die Inhalte des ärztlichen Attests informiert. Eine Freistellung vom Unterricht ist jedoch nicht möglich. Es ist die Aufgabe des Lehrers den Schüler in den Unterrichtsprozess einzubeziehen, bspw. durch Teilnahme an Schiedsrichteraufgaben, Bewertungen einer Jury oder der Teilnahme an der 40 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN allgemeinen Organisation des Sportunterrichts. Der Lehrer entscheidet anschließend autonom über die Bewertung des nur teilweise am praktischen Unterricht teilnehmenden Schülers. 2.1.2.1.6 Lettland Bautre, I. hat in ihrer E-Mail einige Gesetzestexte und die Lehrpläne in der "Basic-" und der "Secondary Education" angegeben, die leider nicht im Internet auffindbar sind, wahrscheinlich weil sie in der lettischen Sprache formuliert sind. Trotzdem hat sie interessante Angaben gemacht: Zunächst hat der Lehrplan im Sportunterricht folgendes Ziel: "(...) to create possibilities for students to engage in regular physical activities according to the state of their health, strengthening and improving health, developing fitness, facilitating harmonious physical and mental development (Paragraph 2.1)". Dementsprechend muss jeder Schüler sich zu Beginn des Schuljahres von einem "Generalisten" seinen Gesundheitszustand attestieren lassen, auf dessen Basis der Schulleiter im September die Schüler in "Gesundheitsgruppen" für den Sportunterricht einteilt. Die "Gesundheitsgruppen" heißen: 1) "basic group – healthy children; 2) preparatory group – children with minor health problems, period after illnesses or operations; 3) special group – children with special needs." Bautre gibt in dem Zusammenhang an, dass die lettische Sportuniversität ("Latvian Academy of Sports Education" unter: http://www.aic.lv/portal/lv/) ihre Studenten bzw. angehenden Lehrer gezielt darauf vorbereitet, dass sie während den Sportunterrichtseinheiten die sportlichen Anforderungen an die unterschiedlichen Gesundheitsgruppen differenziert adaptieren können. 2.1.2.1.7 Belgien Das Land teilt sich in zwei Sprachgebiete und hat entsprechend unterschiedliche Richtlinien. 2.1.2.1.7.1 Flandern Sophie van Aelst gibt ihrerseits gleich an, dass Sport ein Pflichtfach ist. Es sollte die Aufgabe des Lehrers sein, durch differenzierenden und individuell angepassten Unterricht möglichst wenige Atteste hervorzurufen. Sie gibt Strategien an: Ein gute Kommunikation mit den Schülern, realistische und erreichbare Absprachen, Beteiligung der Schüler bei der Aufstellung des Jahresprogramms, das Wohlbefinden der Schüler und des Lehrers stets im Fokus haben. In Flandern gibt es grundlegende Richtlinien, die jedes Schulgebäude individuell anpassen kann. Gemeint ist der Hinweis sich bzgl. folgender Punkte abzusprechen: Anzahl an N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 41 zugelassenen Attesten, Umgang mit gefälschten Attesten, theoretische Aufgaben 17 und ihre Evaluation. Dem Schüler muss auch deutlich gemacht werden, dass Einsatz, Zusammenarbeit, Hilfsbereitschaft, Hygiene, Lernhaltung, Lernfortschritte und Wissen zur Bewertung herangezogen werden. Bspw. müssen Schüler ein Portfolio über die Unterrichtseinheiten führen. Wichtig ist jedoch, dass die Aufträge an die nicht am praktischen Teil des Sportunterrichts teilnehmenden Schüler den Anforderungen des Lehrplans entsprechen. Es werden Minimalziele für den Unterricht formuliert, die sowohl für den aktiv und den nicht -aktiv teilnehmenden Schüler gelten. Alle Schüler derselben Klasse müssen unterrichtsbezogen evaluiert werden. Die theoretischen Aufträge können durch alternative sportliche Betätigungen (Fahrradfahren auf einem Hometrainer, Belastung von einzelnen Körperpartien,...) in Absprache mit der Schulleitung und den Eltern ersetzt werden. Dann nimmt Sophie noch konkret Stellung zu den Aufträgen an nichtteilnehmende Schüler: Diese Schüler sollen so viel wie möglich am aktiven Unterricht beteiligt werden und sie sollen sich nicht nutzlos vorkommen, bzw. die Aufträge nicht als Beschäftigungstherapie, sondern als Mehrwert wahrnehmen. Der Lehrer seinerseits soll versuchen, kreativ zu sein und die Aufträge an den Schüler und das Attest anzupassen. Sie beschreibt den Auftrag, ein Dossier oder Portfolio aufzustellen. Hier nimmt der Schüler autonom Stellung zu dem, was im Unterricht gelernt wurde, wozu die Übungen nutzten, Unterteilungen zwischen Dehn-, Spiel- und Koordinationsübungen, Gebrauch der wissenschaftlichen Terminologie, festhalten und erlernen der Helfergriffe, Bewertungsaufgaben, wesentliche Informationen über Trainingsprinzipien, Gesundheit, Rückenschule, korrekte Körperhaltung. Hinzu kommt das Übernehmen von "Rollen" im aktiven Unterricht, wie Schiedsrichter, Moderator, Trainer, Bewertungsrichter, ... Sie weist aber darauf hin, dass diese Bewertungen immer im Zusammenhang mit den Unterrichtsthemen stehen müssen, und verweist auf die Wichtigkeit der Absprache mit anderen Lehrkräften. 2.1.2.1.7.2 Wallonie Auf der Internetseite des "Centre scolaire Woluwe-Saint-Pierre 18" ist vermerkt, dass Sportunterricht ein Pflichtfach im französischsprachigen Raum Belgiens ist. Es wird auf die Verordnung "Missions" der "Communauté française" verwiesen, welche die verbindlichen Kompetenzen und Ziele im Sportunterricht definiert. Es ist die Aufgabe des Schulgebäudes dafür zu sorgen, dass diese Vorhaben erreicht werden können. 17 Bspw. Internetseite: http://www.wets.be/DLOweb/vervangtaken.htm. Hier stehen bspw. theoretische Angaben über Sport und Ernährung, Krafttraining, Sportwissenschaft, Baseball oder Trainingslehre. 18 Centre scolaire Woluwe-Saint-Pierre. Les textes légaux - le règlement des d'éducation physique. Zugriff am 18. Juli 2011 unter http://www.itssep-icmes.be/les-textes-legaux/le-reglement-des-cours-deducation-physique/ 42 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Dieser Teilnahmepflicht können sich zwei Kategorien von Schülern per Anfrage ans Ministerium entziehen: Ceux pour qui l’ensemble des compétences devant être développées dans le cours de formation commune est pris en charge dans un cours à option et ceux qui sont considérés comme élites sportives par une fédération sportive reconnue. Ansonsten gibt es keine Freistellungen. Bei mittel- oder längerfristigen Freistellungen gilt folgendes: On devra tenir compte d’exemptions des exercices pratiques pour des durées plus ou moins longues. Ces exemptions ne porteront jamais sur les apprentissages cognitifs liés au cours d’éducation physique. L’école devra mettre en place les moyens adaptés pour que ces apprentissages aient lieu et tous les élèves seront évalués au moins sur ces apprentissages. Das "Centre reglementiert. scolaire Woluwe-Saint-Pierre" hat intern die Nichtteilnahme weiter Die Sportlehrer müssen die vom praktischen Teil kurz-, mittel- oder langfristig freigestellten Schüler so anweisen bzw. beschäftigen, dass dieses in Vereinbarung mit ihrer physischen Behinderung steht ("le devoir de prendre en charge"). Es werden Aufgaben aufgezählt: "Arbitrage, encodage des résultats (tests, …), placement du matériel, observation, coaching, aide et sécurité, lecture orientée de documents sur le sport, réponse à quelques questions de réflexion sur la pratique sportive, lecture orientée et synthèse d’articles sur la santé en lien avec la pratique sportive, participation aux activités d’un autre groupe d’EP dans l’école, activité adaptée dans le cadre du cours, travail individuel sur base d’un plan de rééducation." Für ihre Bewertung gilt folgendes: Les élèves qui se trouvent dans une des situations décrites ici, seront évalués (= cote du travail journalier, par une évaluation différenciée: attitude sur le terrain, travail de synthèse, épreuve écrite ou orale…) au moins sur la perception, la mémorisation et la compréhension des notions enseignées au cours ainsi que sur les aptitudes sociales inhérentes à la pratique sportive. Deshalb dürfen diese Schüler das Schulgebäude nicht einmal für einen Arzttermin verlassen. Auch muss der Schüler die angepasste Sportkleidung tragen. Als Begründung ist klar und deutlich formuliert: C’est aussi une question d'éthique et de justice par rapport aux élèves qui participent au cours normalement et qui pourraient être tentés d’éviter les efforts exigés par les activités pratiquées s’ils constatent pouvoir tirer un avantage de l’autorisation de ne pas participer aux exercices physiques. 2.1.2.1.8 Deutschland Schulsport ist staatliche Aufgabe in der Kulturhoheit der Bundesländer. Da es wenig Sinn macht alle 16 Bundesländer im Detail darzustellen, nimmt der Verfasser nur Bezug auf Elemente, die neue oder ergänzende Informationen bringen im Hinblick auf den Versuch der Ausarbeitung nationaler Richtlinien. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 43 Grundsätzlich ist Sportunterricht in allen deutschen Bundesländern Pflichtfach. Die grundlegenden Richtlinien bei Abwesenheit, langfristigen Freistellungen, usw. sind in den jeweiligen Schulgesetzen der Bundesländer definiert (bspw. das Schulgesetz 19 von NRW). Die einzelnen Gymnasien, Hauptschulen, usw. regeln die Vorschriften detaillierter unter Berücksichtigung des jeweiligen Schulgesetzes. Angemerkt sei, dass jedes Bundesland eine interessante, informative und aktualisierte Schulsport-Interseite hat. Nordrhein-Westfalen (www.schulsport-nrw.de) Da die Sportnote im Sinne der Rahmenvorgaben für den Schulsport nicht nur durch motorische Leistungen begründet werden kann, ist eine Teilnahme am Sportunterricht in den meisten Fällen selbstverständlich. Darüber entscheidet die Lehrkraft. Zum Thema "Menstruation" sind auch grundsätzliche Empfehlungen angegeben. Der Deutsche Sportärztebund hat sich in seinen "Empfehlungen für die Teilnahme a m Sportunterricht während der Menstruation" dafür ausgesprochen, dass es für gesunde Schülerinnen selbstverständlich sein sollte (und könnte), während der Menstruation am Schulsport teilzunehmen. In vielen Fällen könne sportliche Bewegung Menstruationsbeschwerden sogar lindern. Nur bei erheblichen Beschwerden sei die aktive Teilnahme nicht ratsam, in Zweifelsfällen sei ärztlicher Rat einzuholen. (...) Es darf angenommen werden, dass die Probleme mit der Teilnahme am Sportunterricht während der Menstruation sich in dem Maße verringern, wie es gelingt, eine offene und verständnisvolle Gesprächsatmosphäre herzustellen und den Sportunterricht so zu gestalten, dass sich die Mädchen darin wohlfühlen und sie den Eindruck gewinnen können, dass ihre Interessen und Wünsche angemessen berücksichtigt werden. Hamburg (www.schulsport-hamburg.de) Im Schulsport-Handbuch steht, dass es im Ermessen der Schule (Fachkonferenz Sport, Schulleitung) liegt, wie mit den Befreiungen von der aktiven Teilnahme am Sportunterricht wegen Krankheit verfahren werden sollte. Die Empfehlung in dieser Sache lautet wie folgt: - Über eine bis zu zwei Wochen dauernde Befreiung von der aktiven Teilnahme am Sportunterricht entscheidet die Sportlehrkraft, nachdem die Eltern die Gründe für die Nichtteilnahme plausibel dargelegt haben, es sei denn, die Gründe sind offenkundig (z.B. Gipsbein). - Über eine bis zu sechs Wochen dauernde Befreiung von der aktiven Teilnahme am Sportunterricht entscheidet die Sportlehrkraft, nachdem ein ärztliches Attest vorgel egt wurde, es sei denn, die Gründe sind offenkundig. - Über eine länger als sechs Wochen dauernde Befreiung von der aktiven Teilnahme am Sportunterricht entscheidet die Sportlehrkraft, nachdem der Schüler ein Amts- oder schulärztliches Attest vorgelegt hat, es sei denn, die Gründe sind offenkundig. 19 Schulgesetz - NRW. Zugriff am 19/07/2011 unter: http://www.schulsport-nrw.de/info/08_service/bass/pdf/schulg_text.pdf 44 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Bayern (www.km.bayern.de) Die Realschule Haag in Oberbayern (www.rs-haag.de) hält auf ihrem "Merkblatt zum Sportunterricht" fest, dass wiederholtes Vergessen der Sportkleidung und nicht ausreichend entschuldigtes Fernbleiben vom Unterricht zu einer Ordnungsmaßnahme (Referat, Hinweis, Nacharbeit, Verweis) führt und Bestandteil der Note ist. Sachsen (www.sachsen-macht-schule.de) Das Merkblatt 20 "Informationen zum Sportunterricht" des niedersächsischen Bildungsservers hält folgendes fest: Schülerinnen und Schüler, die nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmen kön nen, sind selbstverständlich zur Präsenz am Unterricht verpflichtet. Sie übernehmen situativ Funktionen im Unterricht (z. B. Schiedsrichter- oder Kampfrichtertätigkeit). Des Weiteren sollen sie aus der Beobachtung der Mitschüler lernen und ihre sporttheoretischen Kenntnisse erweitern. 2.1.2.1.9 Frankreich In Frankreich ist der aktuellen Literatur deutlich zu entnehmen, dass die Sportlehrer sich gegen totale Freistellungen vom Sportunterricht, insbesondere im "Baccalauréat", durch Ärzte wehren, und sich für ärztliche Bescheinigungen einsetzen, die gegebenenfalls einen partielle Untauglichkeit attestieren, dabei jedoch die Möglichkeit der Durchführung von alternativen sportlichen Betätigungen (bspw. Tai-Chi, angepasstes Krafttraining, Bogenschießen oder Zirkus) offen lassen. Montiel (2006, S. 46 - 47) verweist dementsprechend auf die Wichtigkeit, keine Schüler vom Sportunterricht frei zu stellen, um ihre Integration innerhalb der Schule zu garantieren. Um eine gleichwertige Evaluation zum "validen" Teil der Klasse zu erlauben, sollen die Sportlehrer auf die Bereiche "connaissances, compétences culturelles et méthodologiques" aus den offiziellen Texten des Sportunterrichts zurückgreifen. Eine interessante Einteilung der nichtteilnehmenden Schüler nimmt Verger (2000, S. 37) vor. Er benutzt das Wort "Freistellung" bewusst nicht mehr, und ersetzt es durch "Untauglichkeit": Ärztliches Attest: o "inaptitude totale": Eine motorische oder funktionale Behinderung die eine körperliche Betätigung untersagt. o "inaptitude partielle": Eine motorische oder funktionelle Behinderung die einer Anpassung bzw. Umplanung der sportlichen Betätigung im Sportunterricht bedarf. Das ärztliche Attest gibt dabei, im Rahmen der ärztlichen Schweigepflicht, die zu vermeidenden Bewegungen und Anstrengungen an. Schriftliches Entschuldigungsschreiben der Eltern Krankheitszustand, der keinen Arztbesuch erforderte). mündliche Entschuldigung vom Schüler selbst, vor oder während dem Unterricht. (für einen harmlosen Auf der Internetseite des französischen "Ministère de l'Éducation nationale, de la Jeunesse et de la Vie associative 21" steht diesbezüglich, dass wenn ein Schüler einmal nicht am Unterricht 20 Zugriff am 19. Juli 2011 unter: http://nibis.ni.schule.de/~emaos/sind/seiten/schule/dokumente/html/info -sportunterr.pdf N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 45 teilnehmen kann, die Eltern diese vorübergehende Untauglichkeit melden müssen. Die Nachricht ist jedoch keine Freistellung vom Unterricht! Ausschließlich der Sportlehrer kann entscheiden, je nach Art der Behinderung, ob der Schüler von der Anwesenheit am Sportunterricht freigestellt wird. Ein Team der Schule oder die schuleigene Krankenschwester kümmert sich dann um ihn. Bei kompletter Untauglichkeit muss ein Attest vom Arzt vorgelegt werden. Der Arzt soll angeben, ob bestimmte sportliche Tätigkeiten ausführbar sind. Jede Schule (Collège und Lycée) stellt entsprechend ihre schulinternen Vorgehensweisen auf. Bzgl. der Evaluation von "untauglichen" Schülern waren folgende Erläuterungen auf der Internetseite "www.easydroit.fr" im "Code de l'éducation, Livre III, Titre Ier, Chapitre II, Art. D312-4" zu finden: "Dans le cas d'inaptitudes, totales ou partielles, intervenant pour une durée limitée, il appartient à l'enseignant d'apprécier si les cours suivis par l'élève lui permettent de formuler une proposition de note ou si, les éléments d'appréciation étant trop réduits, ils doivent conduire à la mention "dispensé d'éducation physique et sportive pour raisons médicales". Pour les candidats soumis à l'épreuve ponctuelle d'éducation physique et sportive, une dispense médicale de participation à cette épreuve, lors de la session annuelle d'examen, vaut dispense de l'épreuve d'éducation physique et sportive." 2.1.2.2 Ärztliche Atteste In den folgenden Unterkapiteln wird der Umgang mit ärztlichen Attesten in verschiedenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dargestellt. 2.1.2.2.1 Lettland Bautre, I. gibt an, dass eine Arbeitsgruppe im Augenblick ein Dokument für Ärzte ausa rbeitet, auf denen die Ärzte, je nach "Gesundheitsgruppe", angeben können , welche Belastungen erlaubt und welche nicht empfohlen werden. 2.1.2.2.2 Belgien Auch hier lassen sich wieder die beiden Sprachgebiete unterscheiden. 2.1.2.2.2.1 Flandern In Flandern gibt es seit einigen Jahren eine Vorlage eines detaillierteren Attests für den Sportunterricht. Die Benutzung dieses Attests ist nicht zwingend erforde rlich und das Einverständnis des Hausarztes ist verlangt. Die Schüler sollten jedoch ermutigt werden , ihren Hausarzt auf das Ausfüllen dieses Dokuments aufmerksam zu machen. 2.1.2.2.2.2 Wallonie Das Dekret im Sportunterricht verlangt eine Stetigkeit im motorischen Ler nen. Deshalb versucht der Sportlehrer immer seinem Schüler mit zertifizierter ärztlicher Entschuldigung alternative adaptierte Sportaktivitäten anzubieten. 21 Ministère de l'Education nationale, de la Jeunesse et de la vie associative de la France. Mon enfant est au lycée : questions-réponses. Zugriff am 18. Juli 2011 unter http://www.education.gouv.fr/cid52727/mon-enfant-est-au-lycee-questions-reponses.html und http://www.education.gouv.fr/cid52717/mon-enfant-est-au-college-questions-reponses.html 46 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Deshalb bittet das "Centre scolaire Woluwe-Saint-Pierre" (siehe Fußnote 18) seine Schüler ihrem Arzt vorzuschlagen, das von der Schule zur Verfügung gestellte "certificat circonstancié" (siehe Anhang 2) auszufüllen. Hier kann der Arzt angeben, welche Aktivitäten trotz der Verletzung oder Erkrankung erlaubt sind. Auch hier ist eine Begründung für diese Maßnahme wiederzufinden: Un tel certificat aide à sensibiliser les jeunes à l’importance d’une pratique physique régulière, même si elle doit être réduite à certains moments, pour préserver leurs capacités motrices et leur capital de santé physique, nerveuse et mentale. Il fournira au professeur d’éducation physique un minimum d’informations lui permettant d’aider l’élève soit à reprendre une activité adéquate après blessure, soit à poursuivre une pratique d’entretien efficace durant sa convalescence. (Internetseite des "Centre scolaire Woluwe-Saint-Pierre") 2.1.2.2.3 Frankreich "L'autorisation parentale n'est pas un droit, mais une tolérance (Moreau, 2005, S. 18)". Weiterhin moniert Montiel (2006, S. 47) die hohe Anzahl an unbegründeten Freistellungen der Schüler durch ärztliche Atteste (in seiner Studie sind es 53% aller Atteste) , ohne Angabe der Behinderung oder von alternativen Betätigungsmöglichkeiten. Ge setzlich 22 wird die Angabe dieser Information jedoch verlangt. Dr. Raybaud (2007) hingegen prangert das übertriebene Verlangen von ärztlichen Attesten jedoch an (zu hohe Kosten für das soziale Budget und unnötiger Zeitaufwand für Ärzte). Zusätzlich verweist er auf zwei Gesetzestexte 23, die vorschreiben, dass ein Schüler nur dann ein ärztliches Attest vorzeigen muss, wenn er nach einer ansteckenden Krankheit wieder den Unterricht aufnimmt, und dass die Aufgabe der Schule ausschließlich die ist, die Eltern bei Abwesenheit der Schüler zu informieren. Auf der Internetseite des französischen "Ministère de l'Éducation nationale, de la Jeunesse et de la Vie associative" steht dementsprechend, dass die Eltern bei Abwesenheit nicht jedes Mal verpflichtet sind, ein ärztliches Zeugnis vorzulegen, wenn ihr Kind erkrankt ist. Ausnahme sind ansteckende Krankheiten. Die "Académie de Rouen 24" stellt ihren Schülern auf ihrer Internetseite bspw. eine Vorlage (siehe Anhang 2) zur Verfügung, die dem Arzt vorgelegt werden soll, um die Möglichkeit zu bieten, dem Schüler eine teilweise Teilnahmefähigkeit zu attestieren.. Als Begründung wird einerseits die Erleichterung der Integration des Schülers in die Gruppe, und andererseits die Aufwertung der Teilnahme der Schüler am Sportunterricht unter allen Gegebenheiten angegeben, um den Anforderungen des Sportunterrichts als Teil der schulischen Au sbildung gerecht zu werden. 22 "Circulaire de l'Education nationale, Jeunesse et Sports du 17 mai 1990 sur le contrôle médical des inaptitudes à la pratique de l'EPS dans les établissements d'enseignements. " 23 "Article 5 du Décret n° 66-104 du 18 février 1966 (J.O.du 3 mars 1966)" und "Arrêté du 14 mars 1970, Circulaire Ministérielle n° 76-288 du 8 septembre 1976, B.O.E.N. n° 35 du 30 sep tembre 1976" 24 Académie de Rouen. Certificat médical permettant l'appréciation de l'aptitude partielle à la pratique de l'EPS. Zugriff am 15. Dezember 2010 unter http://colleges.ac-rouen.fr/maupassant-fleury/IMG/pdf/certificat-medical2.pdf N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 47 2.1.2.2.4 Deutschland Die ärztlichen Atteste werden in Deutschland weniger thematisiert als in Frankreich. Dennoch gibt es ein empfohlenes Formblatt der Gesellschaft für Pädiatrische Sportmedizin e.V. Diese Vorlage ist gedacht für das chronisch kranke Kind im Schulsport und kann dafür benutzt werden, dem Sportlehrer genauere Angaben über die sportliche Tauglichkeit des Schülers zu liefern. Die "ärztliche Bescheinigung für die Teilnahme am Sportunterricht" (siehe Anhang 2) ist auf der Internetseite des Deutschen Sportlehrerverbandes, Landesverband BadenWürttemberg (www.dslvbw.de/) wiederzufinden. Äußerst interessant ist das Dokument "Aktiv statt Attest 25" von Durlach et al. (2007). Es handelt sich um einen Leitfaden, insbesondere für Lehrkräfte, der Möglichkeiten für eine Teilnahme chronisch kranker Kinder am Schulsport aufzeigt. Die Handreichung informiert über häufig auftretende chronische Krankheiten (bspw. Adipositas, Epilepsie, ADHS, Blutzuckerkrankheit, Essstörungen, orthopädische Krankheitsbilder und zerebrale Bewegungsstörungen) und über den angemessenen Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen. Durch "Komplettatteste" wird diesen Kindern und Jugendlichen von vornherein die Chance genommen, die positiven Effekte des (Schul-)Sports zu erleben. Sport ist zwar kein Allheilmittel, hat erwiesenermaßen jedoch viele positive Effekte und kann sich richtig dosiert in den meisten Fällen sogar positiv auf die jeweilige Erkrankung und die soziale Integration des Kindes auswirken. In jedem Fall besteht erst einmal Anwesenheits- und Teilnahmepflicht und diese sollte möglichst sinnvoll für das betroffene Kind genutzt werden. Aus ärztlicher Sicht ist deshalb immer wieder auf die Notwendigkeit von Sport und Bewegung für die gesunde psychische und physische Entwicklung des Kindes hinzuweisen und das Bewusstsein dafür insbesondere bei den Eltern zu schärfen. Desgleichen muss aber auch der Schutz vor Überforderung durch übertriebene sportliche Aktivität Beachtung finden, denn die Sorge für die Gesundheit der kleinen Patienten muss in jedem Fall an erster Stelle stehen. Um dieses zu gewährleisten, ist auch aus ärztlicher Sicht eine bessere Kommunikation zwischen Eltern, Lehrern und Ärzten wünschenswert. Hierbei müssen allerdings einige rechtliche Aspekte berücksichtigt werden. (Durlach et al., 2007, S. 8) Dementsprechend wird in dem Dokument auf den Bedarf der Anwendung der ärztlichen Bescheinigung der Gesellschaft für Pädiatrische Sportmedizin e.V. verwiesen, um die regelmäßige Teilnahme möglichst aller chronisch kranker Kinder am Schulsport durch eine enge Kooperation von Sportlehrkräften, Eltern und Ärzten zu ermöglichen. 25 Die Fachautoren dieser Broschüre belegen sachlich und medizinisch begründet, wie unen tbehrlich regelmäßige Bewegung, Spiel und Sport für die seelische, körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind. Diese Aussage gilt grundsätzlich auch für chronisch kranke Kinder. Eine Teilnahme am Schulsport ist deshalb aus medizinischer und pädagogischer Sicht ausdrücklich erwünscht. 48 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 2.2 Ursachen "L'EPS est la seule discipline où un élève peut se soustraire à un enseignement (...)." (Moreau, 2005, S. 18) Diese bereits in der Einleitung angeführte Spezifizität des Sportunterrichts hebt die Sonderstellung des aktiven "Mitmachens" im Sportunterricht für den Sportlehrer hervor und veranlasst den Verfasser dieser Arbeit die Ursachen der Nichtteilnahme zu hinterfragen. Einerseits müssen die Ursachen für die Nichtteilnahme der Schüler am Sportunterricht betrachtet werden um die Thematik der Nichtteilnahme umfassend zu erörtern und allgemeines Verständnis für das Problem zu erlangen. Andererseits wurden bereits viele wissenschaftliche - aktuelle - Untersuchungen und Arbeiten zu diesem Thema durchgeführt, die ausreichend Stoff liefern würden um ein eigenständiges Travail de Candidature auszuarbeiten. Eine entsprechende zusätzliche Untersuchung, d.h. eine detaillierte bei den Schülern hinterfragte Analyse der Beweggründe für die Nichtteilnahme (soziale Herkunft, psychologische oder physiologische Beweggründe, usw.) und die detaillierte Beschreibung der Abhilfen (methodische pädagogische Maßnahmen, usw.), würde dieses Travail de Candidature lediglich ergänzen. Deshalb werden die Ursachen der Nichtteilnahme am Sportunterricht im theoretischen Teil der vorliegenden Arbeit nicht in einer detaillierten Analyse, sondern in einer die Thematik allgemein überblickenden Art und Weise berücksichtigt. Es wird vielmehr versucht diese Domäne zu überschauen, um bei der anschließenden Auswertung und Interpretation der statistischen Ergebnisse oder der Ausarbeitung der Richtlinien dabei eventuell gewonnene Erkenntnisse aus diesem Bereich zu berücksichtigen. Dies erlaubt die alltäglichen Bedingungen der Schüler und Sportlehrer zu verstehen und einzuordnen. Des weiteren erlaubt die zusammenfassende Reflektion dieser theoretischen Auseinandersetzung die Aufstellung bzw. Aufzählung von allgemeinen objektiv messbaren Ursachen für die Nichtteilnahme am Sportunterricht die in einer nationalen Bestandsaufnahme (siehe Kapitel 3) erfasst werden müssen, um die aktuelle Situation, mit der an Luxemburger Schulen unterrichtende Sportlehrer konfrontiert sind, zu beschreiben und zu hinterfragen. Zusätzlich werden die eigenen beruflichen Erfahrungen des Verfassers und der Teil des vorherigen Lehrplans, der sich mit der Nichtteilnahme am Sportunterricht beschäftigt (siehe Unterkapitel 2.1.1.1), bei der Benennung der unterschiedlichen Ursachen ihren Beitrag leisten. Im zweiten Unterkapitel wird neben der Darstellung der Abhilfen gegen die Nichtteilnahme am Sportunterricht ein kurzer Exkurs bzgl. der "Verantwortung der Lehrer an der Nichtteilnahme der Schüler" eingefügt. Dies erlaubt dem Verfasser Position zu beziehen in einer Thematik die sicherlich einen Einfluss auf die Nichtteilnahme der Schüler am Sportunterricht hat, jedoch den Rahmen dieser Arbeit zusätzlich sprengen würde. 2.2.1 Ursachen für die Nichtteilnahme am Sportunterricht Unterricht ist eine Interaktion. Die Vorstellung, dass alle Schüler am Sportunterricht aktiv teilnehmen, ist utopisch. Es soll nicht die Meinung aufkommen, alles wäre möglich und jede Verweigerung sei durch großartigen Unterricht und Charisma zu verme iden. Dennoch ist jede N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 49 Lehrkraft aufgerufen, ihre Beziehung zu den Schülern sowie die Ausrichtung ihres Unterrichts zu überdenken! Folgende Ursachen sind u.a. in der Literatur wieder zu finden: 1) Körper als zentrales Thema Ein Grund, der mit dem Sportunterricht untrennbar verbunden ist und gar nicht hoch genug gewichtet werden kann, liegt in der Bedeutung des Körpers und seiner unvermeidlichen Präsentation im Schulsport. Wer, insbesondere in der Pubertät, mit seinem Körper hadert, wird eher darauf bedacht sein, sich nicht den Blicken anderer im Sportunterricht auszusetzen. Durlach et al. (2007, S. 11) machen darauf aufmerksam, dass bei einer länger andauernden Meidung des Schulsports, in jedem Fall die fachliche Unterstützung des Schulpsychologen eingeholt werden sollte, denn die Äußerung körperlicher Beschwerden als scheinbar unbegründete Ausrede kann ein Frühsymptom für eine psychische Entwicklungskrise sein, und oft kann Sport-Unlust auf eine Körperwahrnehmungsstörung hinweisen. Diese Ursache findet sich in anderen noch folgenden Gründen für die Nichtteilnahme wieder, bspw. in den Unterrichtsinhalten (Schwimmen), dem Alter der Schüler, dem Geschlecht, usw. 2) Geschlecht: Combaz G. et al. (2011, S. 36 - 39) belegen in ihrer Studie, dass Mädchen und Jungen eine unterschiedliche Beziehung zum Sportunterricht haben. Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung beider Geschlechter, bedingt durch eine geschlechtsspezifische Sozialisation (Entwicklung von Geschlechtsrollen, biologische Unterschiede) 26, entsteht grundsätzlich ein unterschiedliches geschlechtsspezifisches Verhältnis zur Ausübung sportlicher Tätigkeiten. Demzufolge ist der Wunsch am Sportunterricht teilzunehmen bei beiden Geschlechtern positiv ausgeprägt; jedoch ist dieser Wunsch bei Jungen in allen Alterskategorien (13 bis 18 Jahre) prozentual (15 - 16%) höher. Bei Mädchen nimmt die Bereitschaft mit 15 Jahren ab. Bei den Jungen fällt die Bereitschaft mit 14 bis 15 Jahren, nimmt dann aber ab 18 Jahren wieder zu. Einen weiteren Einfluss auf die geringere Bereitschaft der Mädchen, am Sportunterricht teilzunehmen, hat die Auswahl der Unterrichtsinhalte und die vom Lehrer bevorzugte praktische Art und Weise der Umsetzung (bzw. didaktische Methoden) der gewählten Inhalte. Grundsätzlich herrscht eine reelle Spaltung zwischen dem, was sich die Schüler an Inhalten wünschen, und dem, was ihnen im Sportunterricht angeboten wird. Dieser Abstand zwischen den Meinungen bestraft die Mädchen schwerwiegender als die Jungen. Die von Mädchen bevorzugten Inhalte, wie künstlerische bzw. gestaltende (Tanzen, Step, usw.), motorische Fähigkeiten ausbildende (Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten, etwa Stretching, Bodyshape) oder auf die Verbesserung des Wohlbefindens zielende (Entspannung, Yoga, usw.) Aktivitäten, werden weniger oft unterrichtet als Aktivitäten, die dem Geschmack der Jungen entsprechen, wie Aktivitäten, die das Erbringen von körperlichen Leistungen (Leichtathletik, usw.) erfordern oder die zwei Parteien gegenüberstellen (Rückschlagspiele, Mannschaftsspiele). Des weiteren bevorzugen die meisten Sportlehrer den sportlichen "Habitus" , den sie im eigenen jugendlichen Alter und ihrer Ausbildung kennengelernt haben. Diese Präferenzen 26 siehe hierzu: Zimbardo P. und Gerrig R. (1999, S. 489 - 492) unter Kapitel 10.6.3 "Geschlechtsidentität und Geschlechtsrollenerwerb" 50 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN (Wettkampfcharakter, Bestätigung von körperlicher Leistung) stehen im Gegensatz zu den von Mädchen bevorzugten Vorstellungen von sportlicher Betätigung (Spaßfaktor ohne erforderte optimale Leistung oder Bewertung). Abschließend ist noch hinzuzufügen, dass Mädchen geschlechtsheterogener Unterricht eher zuspricht als Jungen. Die Studie von Wehner (2005, S. 32) relativiert diese Feststellung. Ihrer Bestandsaufnahme zufolge sind zwei Drittel der befragten Mädchen der Ansicht, dass Jungen bessere Noten haben als sie selber. Im Alter von zirka 14 Jahren haben 50 Prozent der Mädchen nicht gern gemeinsamen Unterricht mit Jungen. Die unbeliebtesten koedukativen Unterrichtinhalte für Mädchen sind Fußball, Leichtathletik und Tanzen bzw. Gymnastik. Moreau (2005, S.18) führt noch an, dass Mädchen häufiger durch ärztliche Atteste oder schriftliche Entschuldigungen der Eltern freigestellt werden als Jungen, dass Mädchen sich häufiger im Unterricht verletzen, und dass Mädchen sich häufiger wegen kleineren "Bobos" freistellen lassen. 3) Motivation, Selbstbestimmung und Kausalattribution Verger (2000, S. 37 - 41) ist der Überzeugung, dass eine Vielzahl der Nichtteilnahmen am Sportunterricht auf einen Mangel an Motivation, und nicht auf "Untauglichkeiten" zurück zu führen sind. Er definiert die Motivation folgendermassen: La motivation se définit comme un ensemble de facteurs qui déclenche, dirige et règle l'intensité et la persistance du comportement. Elle se comprend par se s déterminants (les systèmes de perception et de conception d'une personne) et ses indicateurs (l'engagement, la participation et la persistance dans ses activités). (Verger, 2000, S. 37) Schwarzer (2000, S. 223) zufolge handelt es sich bei der Motivation um den "prädezisionalen" Zeitraum, d.h. bis zur Wahl der Zielintention. Volition umfasst den "präaktionalen" und "aktionalen" Zeitraum, d.h. das Planen und Handeln vor und während der Ausführung. Abbildung 9: Das Kontinuum der Selbstbestimmung in Verbindung zur Motivation (Verger , 2000, S. 38) Deshalb ist das Hauptziel des Sportunterrichts den Schüler in seiner Schullauf bahn zu einem selbstbestimmten Verhalten im Umgang mit Sport hinzuführen. Verger (2000, S. 38) erläutert, dass dieses Verhalten in Verbindung mit einer intrinsichen Motivation 27 stehen muss. Die Motivation wird nachhaltig beeinflusst durch die Kausalattribution 28, bzw. die Ursachenzuschreibung. Dabei geht es für die Person (hier: Schüler) darum herauszufinden, in welchem Ausmaß ein Ursachenfaktor über die Zeit hinweg stabil oder instabil ist, inwieweit ein Ursachenfaktor ganz spezifisch, auf eine bestimmte Aufgabe oder Situation beschränkt, 27 "Die intrinsische Motivation stammt aus dem Arbeitsvollzug selbst (...)" (Zimbardo & Gerrig, 1999, S. 748) 28 "(Kausal-)Attributionen oder Ursachzuschreibungen sind Urteile über die Ursachen von Verhaltensresultaten." (Zimbardo & Gerrig, 1999, S. 3 47) N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 51 oder aber global, auf eine Vielzahl von Situationen, anwendbar ist. Hinzu kommt die Kontrollüberzeugung: ist der Ursachenfaktor auf die Person selbst (internal) oder auf äußere Einflüsse zurückzuführen? Insgesamt stellt sich also die Frage, ob eine Situation kontrollierbar ist oder nicht. Wie man dies als Lehrer positiv beeinflussen kann, wird bei den Abhilfen (Unterkapitel 2.2.2) beschrieben. Abschließend noch ein Beispiel einer Kausalattribution aus dem Schwimmunterricht, die zu einer Verringerung der Motivation beim Schüler führt: Abbildung 10: Kausalattribution in Bezug zur Motivation am Beispiel des Schwimmunterrichts (Verger, 2000, S. 38). 4) Ausbildungsweg, Schulform und soziale Herkunft Combaz et al. (2011, S. 36 - 37) weist darauf hin, dass die Bereitschaft, am Sportunterricht teilzunehmen, sich je nach Schultyp unterscheidet. Er geht dabei nicht ins Detail. Er hält aber klar und deutlich fest, dass Schüler aus Schulen mit niedrigeren intellektuellen Ansprüchen eine geringere Bereitschaft manifestieren am Sportunterricht teilzunehmen. Er begründet diese Tatsache hauptsächlich durch die soziale Herkunft der Schüler. D.h. dass Schüler aus sozial bescheidenerem Milieu weniger Bereitschaft zur Teilnahme am Sportunterricht zeigen, was sich auch (insbesondere bei Mädchen) durch eine sehr geringe aktive Teilnahme an außerschulischen Aktivitäten untermauern lässt. In Luxemburg gibt es leider keine öffentlichen Studien, die eine Analyse der Beziehung der Schüler zum Sport und derer sozialer Hintergründe erlauben würde. Den Internetseiten von 3SAT 29, Focus 30 und der Bundeszentrale für politische Bildung 31 ist zu entnehmen, dass die soziale Herkunft und der Schulerfolg eng miteinander verknüpft sind. Dreiviertel des sozialen Herkunftseffekts, der sich beim Schulübertritt von der Grundschule in höhere Schulen bemerkbar macht, gründen schon vor und während der Grundschulzeit. Nach wie vor sind es meist die Eltern, die über die Schulkarriere ihrer Kinder entsche iden. Und je mehr Freiheit Eltern bei der Wahl der weiterführenden Schulform eingeräumt wird, desto 29 http://www.3sat.de/mediathek/frameless.php?url=/nano/gesellschaft/155223/index.html (Zugriff am 19. Juli 2011) 30 http://www.focus.de/schule/schule/schulwahl/tid -18936/schuluebertritt-soziale-herkunft-bestimmtueber-schulerfolg_aid_526993.html (Zugriff am 19. Juli 2011) 31 http://www.bpb.de/themen/VHVZTR,1,0,Soziale_Auslese_und_Bildungsreform.html (Zugriff am 19. Juli 2011) 52 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN mehr macht sich das soziale Gefälle bemerkbar. Väter und Mütter wünschen sich in der Regel den Schulabschluss für ihren Nachwuchs, den sie selbst haben. Montiel (2006, S. 46) seinerseits hält fest, dass je nach Schultyp mehr oder weniger ärztliche Bescheinigungen und somit größtenteils unbegründete Freistellungen vorgelegt werden (höhere Anzahl im "Lycée" als im "Collège"). Wolters und Gebken (2005, S. 5 - 6) stellen klar, dass je "steiler" die Bildungskarriere, desto beliebter ist auch das Fach Sport. Des Weiteren soll die Partizipation am Sport bei sozial Benachteiligten sehr viel geringer sein. Manche Eltern stehen der Schule und besonders dem Fach Sport sehr kritisch und ablehnend gegenüber, sei es aufgrund kultureller Schranken oder anderer Hemmnisse. Sie belegen diese Thesen durch die Angabe, dass man an Haupt -, Sonderund Vollzeitberufsschulen in Deutschland davon ausgeht, dass 15% der Schülerschaft als Schulverweigerer gelten können. Alarmierender noch sind die Zahlen in Berufsvorbereitungsklassen. Einem Dokument der APEP 32 ist zu entnehmen, dass die Erfahrungen der Sportlehrer zeigen, dass der größte Anteil der Schüler, welche im Sportunterricht eine Note "ungenügend" erhalten, zu den Schülern gehört, die auch in andern Fächern entsprechende Bewertungen erhalten. D.h. dass die grundsätzliche Erfahrung, die diese Schüler mit der Institution Schule machen, Ursache für den Misserfolg ist und eine (aktive) Nichtteilnahme begründet. Die Sportnote bestätigt somit das fehlende Engagement und die fehlende Haltung in den schulischen Aktivitäten insgesamt. 5) Unterrichtsinhalte Grundsätzlich herrscht eine reelle Spaltung zwischen dem, was sich die Schüler an Inhalten wünschen, und dem was ihnen im Sportunterricht angeboten wird (Combaz et al., 2011, S. 36 - 39). Demzufolge bevorzugten Mädchen Inhalte wie künstlerische bzw. gestaltende (Tanzen, Step, usw.), motorische Fähigkeiten ausbildende (Verbesserung der konditione llen Fähigkeiten, etwa Stretching, Bodyshape) oder auf die Verbesserung des Wohlbefindens zielende (Entspannung, Yoga, usw.) Aktivitäten. Jungen bevorzugten Aktivitäten , die das Erbringen von körperlichen Leistungen (Leichtathletik, usw.) erfordern, oder die zwei Parteien gegenüberstellen (Rückschlagspiele, Mannschaftsspiele). Gerade weniger angepasste Kinder und Jugendliche zeigen ihren Widerstand gegen bestimmte Bewegungsanforderungen mit vollständiger Verweigerung (Wolters & Gebken, 2005, S. 6). Der Einfluss der Unterrichtsinhalte auf die Nichtteilnahme ist in fast allen Artikeln (deutsch -, englisch- und französischsprachiger Raum) zur Begründung der Nichtteilnahme wiederzufinden. Der sportliche "Habitus", die zur Verfügung stehende Infrastruktur und die Zusammensetzung der Klasse haben überwiegend den größten Einfluss auf die Auswahl der Inhalte. 6) (Sport-)Lehrer Die Modellwirkung, die von dem Lehrer ausgeht, ist nicht zu unterschätzen. Ursache für die Verweigerung kann durchaus in der Beziehung zur Lehrkraft liegen. Schüler haben meist ein feines Gespür dafür, wer engagierten Unterricht macht und ihnen zugewendet ist. Lehrende sollten sich also fragen, welche Einstellung sie durch ihr eigenes Verhalten transportieren. 32 Aus: Eschette und Kruchten (1983, S. 2) N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 53 Wolters und Gebken (2005, S. 5 - 6) stellen weiterhin fest, dass deutsche Lehrer sehr häufig das Fach Sport zugunsten ihres anderen Fachs - gerade mit zunehmendem Alter - meiden. Ihrer Ansicht nach scheint Sport im Alltag mit seinen Bedingungen eine nicht unerhebliche Belastung für Lehrer darzustellen. Als Gründe geben die Autoren an, dass kein anderes Fach: o die Verweigerung so deutlich erkennen lässt, o den Körper als zentrales Thema hat, o das Können und Nicht-Können so offensichtlich macht, o die Eltern so bereitwillig Entschuldigungen schreiben lässt. Die Autoren stellen aber auch fest, dass unter den Lehrern auch Verweigerer wiederzufinden sind. Manche Lehrer kommen zu spät, bereiten ihren Unterricht nicht vor und verursachen damit einen zähen Unterrichtsverlauf, melden sich krank oder "mobben" Schüler. Auch müssen die Lehrer heutzutage wachsam sein, dass Schüler nicht durch andere Schüler misshandelt oder gedemütigt werden. In diesem Kontext steht auch die Bereitschaft des Sportlehrers, die Schüler im Sportunterricht einzubinden, die nicht aktiv teilnehmen können. Lohmann (2003, S. 14 - 15) zufolge tendieren viele Lehrer dazu, die Schulsportverweigerung als Problem einzelner Schüler darzustellen um durch diese Verlagerung der Problemursachen vom eigenen Handlungsdruck abzulenken. Die Folge ist der Versuch der Disziplinierung durch Bestrafung. Dieses Handeln kostet jedoch viel Energie und ist zu oft uneffektiv. Zudem fühlen sich viele Sportlehrer im Alltag durch diese Verweigerung persönlich getroffen, da sie selbst eine sportbegeisterte Biographie haben. Abschließend noch der Hinweis auf die Anmerkung von Wolters und Gebken (2005, S. 6), dass ein Unterschied zu früheren Schülergenerationen in der Art besteht, wie bei Abwesenheit bzw. Nichtteilnahme auf den Unterricht reagiert wird. Vielleicht sehen Schüler sich nicht mehr so stark verpflichtet den Anschein einer aktiven Teilnahme am Unterricht zu erwecken. Die Lehrer haben aufgrund eines gewissen Autoritätsverlusts heute einen immer schwereren Stand. 7) Stellenwert des Sportunterrichts Die Stellenwert des Sports in der Schule ist wichtig, da der Sportunterricht richtungsweisend ist. Aufgrund der Schulpflicht erreicht er alle Jungendlichen. Verger (2000, S. 40 - 41) bedauert, dass die Vorstellung, die Meinung oder die Wahrnehmung, die einzelne Schüler vom Sportunterricht im schulischen Umfeld haben, manchmal so negativ ausgeprägt ist, dass sie ungünstig für ihr Erleben des Sportunterrichts ist. Wie die Schüler den Unterricht wahrnehmen, ist das Resultat eines langen Lernprozesses, der sich durch die eigenen Erfahrungen, aber auch durch die Einflüsse der Eltern und anderer Personen (Sportlehrer, Grundschullehrer, usw.) nach und nach konstruiert hat. Auch die öffentliche Anerkennung von sportlichen Leistungen tragen ihren Teil dazu bei. Die positive Unterstützung des Schulsports insbesondere durch die Schulleitungen der Schulgebäude, aber auch durch das gesamte Lehrpersonal, ist in jeder Situation des Arbeitsalltags zu spüren. Jedoch müssen die Sportlehrer sich diese Unterstützung durch permanentes Engagement auf allen Ebenen immer wieder neu erarbeiten. 54 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN So ist nicht ausschließlich das Fach selbst die Quelle der fehlenden Motivation für die Schüler, sondern der durch die Politik geschwächte Platz, der dieses Fach im erzieherischen Kontext in der Gesellschaft einnimmt. Wolters und Gebken (2005, S. 5) rechnen ihrerseits mit noch dramatischeren Zahlen an Schulsportverweigerern, da dieses theoretisch zwar versetzungsrelevant ist, jedoch in der Praxis als "weiches" Fach gilt und eher "Schlupflöcher" zulässt als die "harten" Fächer. 8) Lehrerteam Die Kommunikation im Lehrerteam hat einen immensen Einfluss auf die Wirkung des Schulsports nach außen (Schüler, Eltern, Lehrpersonal, Direktion, usw.). Hier können viele Absprachen bzgl. Vorschriften, Unterrichtsinhalten, Belegung der Sportinfrastruktur, Unterrichtsversäumnisse, usw. getroffen werden. Hierzu passt die Aussage von Bortz und Döring (2009, S. 33): "Nur wenn eine Theorie bei Fachkollegen und -kolleginnen auf Akzeptanz stößt, hat sie eine Chance auf Verbreitung (...)" Ein weiterer Aspekt ist die Wichtigkeit der Möglichkeit, sich mit seinen Arbeitskollegen auszutauschen, um bspw. seinen Unterricht oder seine Person zu hinterfragen um mögliche Antworten bzw. Abhilfen gegen Schulsportverweigerung zu finden. Moreau (2005, S. 17) hat in seiner Studie zur Nichtteilnahme am Sportunterricht festgestellt, dass die Art und Weise der Formulierung eines "règlement interne" durch eine Fachkonferenz die Nichtteilnahme insgesamt und die Wahl der Entschuldigungsschreiben (ärztliches Attest oder schriftliche Entschuldigung der Eltern) beeinflusst. 9) Alter der Schüler Moreau (2005, S.18) deutet an, dass jüngere Schüler häufiger schriftliche Entschuldigungen der Eltern vorzeigen als Ältere. Combaz et al. (2011, S. 36 - 39) belegt in seiner Studie, dass bei Mädchen die Bereitschaft am Sportunterricht teilzunehmen mit 15 Jahren abnimmt. Bei den Jungen fällt die Bereitschaft mit 14 bis 15 Jahren, nimmt dann aber ab 18 Jahren wieder zu. Des weiteren haben die Schüler, wenn sie in die postprimäre Schule kommen, eine Vorstellung vom Sportunterricht, die von vielen Einflüssen (Eltern, Grundschullehrer,...) modelliert wurde. Es ist dann die pädagogische Aufgabe des Sportlehrers, die Schüler so anzuleiten, dass sie wissen, was sie in ihrer weiteren Ausbildung im Sportunterricht erwartet und was von ihnen verlangt wird. In Bezug auf die Nichtteilnahme sollten sich mit voranschreitendem Alter der Schüler betreffend der Handhabung der Nichtteilnahme alle Unklarheiten beseitigt haben. Natürlich lernen die Schüler auch nach und nach, wie man diese Vorschriften umgehen kann. Jedoch kann der Sportlehrer durch Vermittlung von Sinn und Zweck des Sportunterrichts diesen illegalen Methoden teilweise zuvorkommen (dazu mehr unter "Abhilfen", insbesondere unter "Beeinflussung der Ursachenzuschreibung"). Wolters und Gebken (2005, S. 5 - 6) bestätigen die Studie von Combaz et al. Die Beliebtheit des Sportunterrichts nimmt mit zunehmendem Alter der Schüler ab. Die höchste Anzahl an nichtteilnehmenden Schülern findet man ihnen zufolge im Zeitraum der Pubertät, mit ihren nicht leicht zu lösenden Entwicklungsaufgaben. Hier gewinnt auch die "peer group" immer mehr an Bedeutung, so dass es Jugendliche gibt, die innerhalb ihrer Szene sportlich sehr aktiv sind, z. B. als Skateboarder, dem Vereins- oder Schulsport aber eher ablehnend gegenüber stehen. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 55 Interessant ist auch die Feststellung, dass sich diese Verhaltensweise vom Alter her nach vorne verlagert. Schulsportverweigerung ist heute auch ein Thema, das Grundschullehrer in Deutschland beschäftigt. Zusammenfassend kann hier die Schlussfolgerung von Allender et al. (2006, S. 834) zitiert werden: "Barriers to participation include transitions at key stages of the life course and having to reorient individual identities during these times." 10) Schulklasse Moreau (2005, S,18) und Verger (2000, S.41) stellen fest, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sehr abhängig ist von der einzelnen Schulklasse. Der soziale Vergleich ist in der Schule und insbesondere innerhalb einer Schulklasse andauernd, permanent und einhergehend. Hier spielt der psychologische Aspekt (sozialer Vergleich und Konkurrenzkampf) die Hauptrolle. Wolters und Gebken (2005, S. 5) unterscheiden diesbezüglich zwischen der "kollektiven" und der "individuellen" Verweigerung innerhalb einer Klasse am Sportunterricht teilzunehmen. Erstgenanntes ist für den Lehrer schwer zu handhaben, da er sich quasi einer "meuternden" Gruppe gegenüber sieht. 11) Sportinfrastruktur Es besteht kein Zweifel daran, dass moderne, abwechslungsreiche und in hoher Anzahl zur Verfügung stehende sportliche Infrastrukturen und dementsprechend zur Verfügung stehendes Material einen hohen Anreiz für die Teilnahme am Sportunterricht haben. Den negativen Einfluss auf die Nichtteilnahme durch fehlende sportliche inhaltliche Angebote (etwa eine Kletterwand oder Steps) oder nicht umsetzbare Differenzierungen kann man dadurch minimieren. 12) Institutionalisierung und Organisation des Sports Wolters und Gebken (2005, S. 6) zufolge kann die Institutionalisierung bzw. Organisation des Sportunterrichts (Teilnahmepflicht, Aufsichtspflicht, die Tradition der Inhalte oder die Ablenkung des Lehrers durch andere Aufgaben in der Schule) dauerhafte Probleme erzeugen. Konkret meinen sie damit, dass die Schulpflicht und die Zensuren dem Charakter des Sports widersprechen. Das "Wesen" des Sports liegt in seiner Zweckfreiheit und Willkürlichkeit. Diese doch einseitige Sichtweise wird durch die Bedeutung des Sportunt errichts (anvisierte Kompetenzbereiche) relativiert, ja quasi irrelevant. D.h. der aktuelle, sich an Kompetenzen orientierender Lehrplan, setzt klar das Zeichen, dass nicht nur die Leistung im Mittelpunkt der Evaluation der Schüler steht. Dennoch ist Sportunterricht ein Schulfach wie alle anderen. Sobiech (2008, S. 12) erwähnt die Homogenitätserwartungen, die in Schulen herrschen, die bei gleichzeitiger Auslesefunktion hierarchisierende Denk- und Verhaltensweisen zur Folge haben. Dies führt dazu, dass anders aussehende, leistungsschwächere und generell von der Gruppennorm abweichende Personen ausgegrenzt werden. Abschließend ist die vom Curriculum festgelegte Anzahl an Unterrichtseinheiten pro Woche für den Sportunterricht ein limitierender Faktor im Hinblick auf den pädagogischen Handlungsspielraum, der vom Sportlehrer benötigt wird, um die von ihm anvisierten Kompetenzbereiche zu bearbeiten und auf den einzelnen Schüler maßzuschneidern. 56 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 13) Elternrolle Aus einem Artikel des "Télecran 33" wird klar ersichtlich, dass die Eltern nicht bei der Wahl der Sportart, aber bei der Motivation, sich körperlich zu ertüchtigen, eine entscheidende Rolle spielen. Heinz Thews (technischer Direktor des Nationalen Olympischen Komitees) wird dem entsprechend in einem Interview zitiert: "Das Hauptproblem in Luxemburg ist eine Erziehung hin zum bewegungslosen Lebensstil." Paulo Gomes (ein diplomierter Sportwissenschaftler) unterstützt diese Position, indem er die Eltern als Vorbild und Weichensteller definiert. Er ist der Meinung, dass Eltern sich früh Zeit nehmen sollten, um ihre Kinder mit unterschiedlichen Sportarten vertraut zu machen. Er vergisst aber nicht anzumerken, dass es den Eltern zeitlich, räumlich und finanziell möglich sein muss ihr(e) Kind(er) in einen Kurs zu schicken bzw. sie zu begleiten. 2.2.2 Abhilfen Es gibt Ursachen für den Misserfolg im Sportunterricht (bzw. die Nichtteilnahme am Sportunterricht), die in Verbindung mit dem Schüler selbst stehen ("angeboren"), die aber auch zum Teil von der Schule verursacht wurden ("erworben") 34. Um Verweigerer für den Unterricht zurückzugewinnen, bedarf es deshalb an Geduld und Hartnäckigkeit. Auf alle Schüler zugeschnittene Rezepte gibt es in der Interaktion mit Schülern nicht. Was aber können Sportlehrer tun, um mit Schulsportverweigerung umzugehen , oder es vielleicht erst gar nicht so weit kommen zu lassen? 1) Tiefergreifende transparente Kommunikation zwischen Fachkollegen, Schulleitung, Schülern, Eltern und Ärzten Rechtzeitige Absprachen vor Schuljahresbeginn mit der Schulleitung (insbesondere die Vorgehensweisen in bestimmten Situationen, bspw. ein "règlement interne") und die damit verbundene Harmonisierung der Informationsdokumente für die Schüler (und ihre Eltern) , ermöglicht eine klare Strukturierung des Schulsports und verhindert die unnötige Ablenkung des Sportlehrers mit Dingen, die nichts mit dem Unterricht an sich zu tun haben. Moreau (2005, S.18) empfiehlt, eine tiefergreifende präventive Kommunikation mit den Eltern vor zu sehen um Unklarheiten betreffend der Anforderungen an die Teilnahme der Schüler im Sportunterricht zu beseitigen. Insbesondere die Wichtigkeit des Schwimmens soll manifestiert werden. Wolters und Gebken (2005, S. 8) empfehlen ebenfalls das Suchen von Gesprächen mit den Eltern. Denn kaum jemals wird der Sportunterricht zum Gegenstand eines Elternabends oder eines Elterngespräches gemacht. Des weiteren rufen sie dazu auf, den Dialog mit den Ärzten zu suchen um Informationen zu alternativen Bewegungsmöglichkeiten zu erlangen (bei partieller Untauglichkeit) um den Ausschluss des Schülers von der sportlichen Betätigung zu vermeiden. Auf der Unterrichtsebene bzgl. der Kommunikation zwischen Schülern und Lehrer werden folgende Verbesserungsvorschläge bzw. -beispiele von Wolters und Gebken (2005, S. 8) angegeben: 33 Unbekannter Autor (2011): Sport und Kinder - immer in Bewegung. Télécran, 23 .S. 28 - 33. 34 Aus: Eschette (2005). L'échec scolaire en Education physique. Documents - Stage pédagogique P6. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 57 o Das Einräumen von der Möglichkeit der Mitbestimmung bei der Auswahl von Inhalten und Methoden. o Das Einholen von Schülerrückmeldungen zum Sportunterricht. o Der Erstellen einer Kurve mit der individuellen Beteiligung der Schüler und das gemeinsame Reflektieren. Strobawe (2005, S. 16 - 19) ermutigt die Sportlehrer dazu, die Verweigerungsgründe der Schüler zu erkunden. Er ruft dazu auf, Gespräche zu führen und Lösungen zu suchen. Er fasst zusammen: "Wer von Verweigerern lernen will, muss ihre Gründe kennen." Klupsch (2005, S. 10 - 12) appelliert an alle Sportlehrer in "verzwickten" Situationen (bspw. der Lehrer hat das Gefühl, mit einer Klasse nicht zurechtzukommen) sich kollegial zu ber aten. Der Sportlehrer soll das Gespräch mit einem (erfahrenen) Kollegen suchen. Dieser Austausch führt häufig zu neuen Ansichten und Handlungsmöglichkeiten. Nicht weniger wichtig ist die regelmäßige Kommunikation mit dem ander en Lehrpersonal der gemeinsam unterrichteten Klassen. Dies verhindert, dass der Sportlehrer in seinen Anforderungen an die Schüler isoliert wird, und hilft dem Sportunterricht dabei, in den Verbund (inklusive der sich dabei ergebenden Handlungsmöglichkeiten) der anderen Unterrichtsfächer mit einbezogen zu werden. 2) Beeinflussung der Ursachenzuschreibung Es ist die Aufgabe der Sportlehrers, den Schülern zu erklären, wie man die Kausalattribution zweckmäßig benutzen kann, damit die Motivation, am Sport, bzw. am Sportunterricht aktiv teil zu nehmen, hoch bleibt. Verger (2000, S. 39 - 41) stellt fest, dass es insbesondere darauf ankommt dem Schüler beizubringen, dass man schwierige Aufgaben positiv angehen soll, dass die Kontrollierbarkeit einer Aktion die Voraussetzung für ihre Bewältigung ist , und dass alle Kompetenzbereiche (Leistung, Interaktion und Haltung) zur Bewältigung einer Problemsituation gleichbedeutend sind. Er gibt einige Beispiele an, wie Lehrer dies umsetzen können: o Der Lehrer sollte den Lernprozess in den Mittelpunkt des Unterrichts stellen, d.h. der Schüler wird aktiv, um Wissen zu erlangen. Dabei sind "Leistungen" und "Lernprozess" kein Widerspruch an sich, sondern beide ergänzen sich. o Die negativen Formulierungen sollten positiv formuliert werden. Etwa: "Es ist anstrengend, aber ich schaffe es!" oder "Umso mehr ich übe, desto besser werde ich!" o Der Lehrer sollte die Schüler darauf aufmerksam machen, dass sie Verantwo rtung für ihren eigenen Lernprozess (Organisation, Planung und Verwaltung) tragen. o Anstrengungsbereitschaft, Streben, Willenskraft und Arbeit sind die Basiselemente des Erfolgs. o Der Lehrer sollte differenzieren. Dadurch lernen die Schüler, dass jeder einen eigenen Rhythmus mit entsprechenden Pausen inne hat. Weiterhin erlaubt das Differenzieren den Schülern auf ihrem Niveau ein Erfolgserlebnis zu empfinden. Der "methodische Gleichschritt (Wolters& Gebken, 2005, S. 6)" ist überholt. o Der Schüler soll in der Formulierung von realistischen Zielen begleitet werden auf dem Weg zur Autoregulation und Selbstbestimmung. Dabei sollte der Schüler weniger Wert auf den Vergleich mit Mitschülern legen. 58 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN o Damit der Wert der Betätigung für den Schüler ersichtlich wird, kann d er Lehrer das kurzfristige Ziel in Verbindung mit längerfristigen Zielen setzen. Bspw. sollte dem Schüler erläutert werden, dass eine aufmerksame Teilnahme am Sportunterricht ihm dabei helfen kann, in seinem späteren Leben verantwortungsbewusst mit seinen körperlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten umzugehen. o Der Schüler soll immer wissen, was er tut. Wenn ihm etwas nicht gelingt, soll er wissen, dass der Sportlehrer ihn nicht aufgibt bis die Aufgabe gelingt. Der Sportlehrer kann dem Schüler bspw. mehrere Pisten zum Erfolg anbieten. Diese Einstellung bewirkt die erwünschte "intrinsische" Motivation beim Schüler. Auch stabilisiert diese Art des Arbeitens die gute Beziehung zwischen Schüler und Lehrer. Diesen Prozess aufrecht zu erhalten verlangt vom Sportlehrer ein großes Engagement und den permanenten Willen, diese Vorhaben zum Erfolg zu führen. Dieses Unterfangen muss kein Duett zwischen Schüler und Sportlehrer bleiben, andere Personengruppen (Eltern, SPOS, andere Lehrer, Ärzte, Ernährungsberater, usw.) können an diesem Prozess teilnehmen. En conséquence, l'activité d'enseignement demande un haut niveau de formation théorique et pratique, une formation universitaire et professionnelle ancrée dans une pratique théorétisée. (Verger, 2000, S. 41) 3) Lehrerrolle Lohmann (2003, S. 16) rät dem Sportlehrer sich vor Augen zu halten, dass derjenige, der Verantwortung übernimmt und Veränderungen herbeiführt, damit kein Schuldgeständnis für die Probleme, die er angeht, unterschreibt. Das bedeutet, dass der Sportlehrer für das Problem der Sportverweigerung nicht nur die Fehler bei den Schülern suchen sollte, sondern sich auch selbst hinterfragen und sein Handeln reflektieren muss. Neben einer anspruchsvollen und verständnisvollen Haltung ist die Pflege der Beziehung zwischen dem Schüler und dem Lehrer wertvoll. Wolters und Gebken (2005, S. 8 - 9) geben interessante Vorschläge: o Statt jeweils "abweichendes" Verhalten zu sanktionieren, ist es manchmal günstiger , erwünschtes Verhalten zu verstärken. o Auf Störungen und Verweigerungen sollte man sofort reagieren. Damit wird den Schülern signalisiert, dass man sie wahrnimmt und es wird verhindert, dass die Situation schon so verfahren ist, dass das Handeln immer schwieriger wird. o Wenn man dem Schüler Verantwortung überlässt (etwa durch das Aufstellen von Verträgen mit Verweigerern oder das Einräumen eines "Jokers" für Fehlzeite n) bringt man ihn von impulsivem Reagieren zu selbstbestimmtem Handeln. Budde und Reemtsema (2008, S. 25) fordern von der Lehrkraft eine "Genderkompetenz". Diese umfasst die Bereiche "Wissen" (d.h. die Notwendigkeit, sich mit entsprechendem theoretischem Wissen zu beschäftigen), "Wollen" (d.h. der Wille, sich überhaupt auf die Geschlechter und ihre Zugänge zum Sport einzulassen, sowie die eigenen Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit zu hinterfragen), und "Können" (d.h. die Methodenkompetenz für die Unterrichtsplanung). So können Lehrer beiden Geschlechtern ein Sporttreiben "ohne" beschämende Situationen ermöglichen. Der wichtigste Punkt ist jedoch die Einsicht des Sportlehrers, dass seine Glaubwürdigkeit mit der Darstellung seiner eigenen Person zusammenhängt. Das Vorleben von sportlichen Idealen, N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 59 d.h. die Vorbildfunktion, muss auf allen Ebenen manifestiert werden. Dies kann nur funktionieren, wenn die "Darstellung" echt ist. EXK U RS: VER AN T WOR TUN G DER LE H RER A N D ER N I CH TTE IL NA HM E D ER SCHÜL ER. In der Bestandsaufnahme wird die Rolle des Sportlehrers bewusst nicht berücksichtigt. Da die Lehrerrolle aber bzgl. der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht (siehe Kapitel 2.2.1 und 2.2.2) einen wesentlichen Einfluss hat, soll hier grundsätzlich Position bezogen werden. Dabei nehme ich Bezug auf das Interview mit dem Lehrer und Autor, Felten, M. (2011, S. 130 – 131). Bereits mit dem Titel versucht Felten zu polarisieren: „Es gibt keine Null -Bock-Schüler“. Einerseits untermauert er damit die Wichtigkeit der Lehrerrolle, andererseits ist jedoch anzumerken, dass es genauso den „Null-Bock-Schüler“ gibt, wie auch den „Null-BockLehrer“. Diesen „Mindestleister“ sieht er jedoch eher als Ausnahme. Dem Lehrer bieten sich heute genug Bewährungsmöglichkeiten. Einen Mangel an Motivation führt er nicht auf zu wenige Leistungsanreize für Lehrer zurück, oder etwa auf eine Umstrukturierung des Gehalts (Grundgehalt plus Erfolgsbeteiligung). Wichtiger ist die grundsätzliche Ausstattung mit passender Anzahl an Stunden, mit kleineren Klassen, mit besserer Ausbildung oder breiterer Weiterbildung. Denn in den Pisa-Spitzenländern bekommen die Lehrer nicht mehr Geld, sondern genießen mehr Ansehen. Dementsprechend sehen die Forscher der Pisa-Studie in der Bildungsdebatte das Hauptproblem an sich in der Unterrichtsqualität. Jedoch wird nach Ansicht von Felten, genau dieser Punkt vernachlässigt und zu viel über Strukturen, Tests und Standards diskutiert. Felten beteuert bspw. dass in die Ausbildung der Lehrer mehr Kenntnisse der Entwicklungspsychologie gehören. Die Pädagogik muss mehr Gewicht erhalten. Es fehlt hauptsächlich eine "praktische Erziehungswissenschaft“, ein Studium an Menschenkenntnis. Die angehenden Lehrer müssen früher mit der Praxis konfrontiert werden. Jedoch wird in der Realität viel Wert auf Unterrichtsmethodik gelegt. Das Problem ist seines Erachtens, dass heutzutage Unterrichtsmethodik zu sehr als Selbstzweck praktiziert wird. Es sollte dem Lehrer aber viel mehr darum gehen, mit sei nem Methodenwechsel seine Schüler situativ gezielt dazu zu aktivieren, möglichst intensiv an den Stoff heranzugehen, den er ihnen beibringen will. Weiterhin haben die neuen Medien, die Aufmerksamkeit der Schüler verringert. Es ist für Lehrer heute schwerer eine spannende und fesselnde Unterrichtsstunde zu gestalten. Der Lehrerberuf ist zu einem sehr anstrengenden Beruf geworden. Deshalb ist es die Aufgabe der Politik, dem Lehrer durch sinnvollere Maßnahmen bzw. Reformen, wie bspw. oben angegeben (kleinere Klassen, höhere Stundenzahl, weniger Quantität an Inhalten), die Möglichkeit zu geben - durch dadurch entstehende zeitliche Freiräume - individueller auf den Schüler eingehen zu können und somit die Unterrichtsqualität zu verbessern! 60 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 4) Stellenwert und Organisation des Sportunterrichts Es gibt viele Schulen, denen es gelungen ist, Sport so in ihr Schulleben zu integrieren, dass der Sportunterricht ebenfalls davon profitiert. Wesentlich dem hingegen ist sicherlich die Feststellung, dass guter Sportunterricht die Wertschätzung des Faches an der Schule fördert (Wolters & Gebken, 2005, S. 6 - 8). Schulverweigerung muss auf zwei Ebenen attackiert werden. Einerseits als pädagogische Herausforderung, andererseits als ordnungspolitische Aufgabe. Deswegen müssen dementsprechende pädagogische Strategien häufiger in Schulen diskutiert werden (Lehrer unterrichten und erziehen). Erfolgsversprechend ist aber auch ein gemeinsames Vorgehen innerhalb der Schule, auch mit anderen Institutionen (SPOS, Schulleitung). Zunächst gehört dazu das Schulklima insgesamt zu verbessern und den Austausch mit den Kollegen zu suchen. Günstig ist eine gemeinsame "Linie" des Sportkollegiums, wenn nicht gar der ganzen Schule, im Falle von Unterrichtsversäumnissen. Deshalb ist es hilfreich klare, deutliche und einsichtige Verhaltensregeln einzuführen. Des weiteren sind entsprechende Weiterbildungen nicht zu vernachlässigen. Sobiech (2008, S. 12) weist ihrerseits darauf hin, dass zu einem konstruktiven Umgang mit der Heterogenität der Schülerschaft, das in Frage stellen der Normalitäts - und Homogenitätsvorstellungen innerhalb der Institution Schule gehört, und Heterogenität als Bedingung institutionalisierter Bildung und Erziehung angenommen wird. Wolters und Gebken (2005, S. 8) schlagen vor, gerade für die Mittelstufe, wenn Parallelklassen gleichzeitig im Sport unterrichtet werden, öfter Wahlangebote nach Interesse oder nach Leistungsfähigkeit zu machen. Die von der Fachkonferenz fixierten Unterrichtsinhalte bzw. -themen, Entscheidungen für oder gegen koedukativen Unterricht oder Einzel. bzw. Doppelstunden, usw. sind von großer Bedeutung, um möglichst einheitlich und effizient zu arbeiten. 5) Einbeziehung der teilweise "untauglichen" Schüler (Verletzung, Erkrankung) in den Ablauf des Sportunterrichts Moreau (2005, S.18) verlangt ein systematisches Einbeziehen der Schüler , die nicht aktiv am Unterricht teilnehmen können. Durch die Vergabe von sinnvollen Aufgaben soll vermieden werden, dass die Schüler aus dem Lernprozess ausgeschlossen werden , in dem sich die gesamte Klasse, die aktiv am Sportunterricht teilnimmt, befindet. Je nachdem ist dies auch die einzige Möglichkeit die Schüler gleichbedeutend, durch Bewertung anderer - den selben Lernprozess wie die aktiven Schüler - ergänzenden Kompetenzen und damit einhergehendem Wissen, zu evaluieren. Verger (2000, S. 37) sieht dies als Voraussetzung, den Schüler wieder zur aktiven Teilnahme am Sportunterricht zu motivieren. Lüpke (2005, S. 20) zufolge ist es angebracht, als Sportlehrer den auf der Bank sitzenden Verweigerer nicht als "kühl berechnend" oder "bösartig" zu betrachten. Die Motivation des Schülers ist oft "verschüttet". Deshalb sollte man diese "Bankdrücker" nicht verloren geben, sondern aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligen. Bei der Zusammenstellung der entsprechenden Materialien sollte man den Schüler als Person betrachten, die eigentlich gerne aktiv dabei wäre. Folgende positive Wirkungen können diese Materialien für die Schüler u nd Sportlehrer haben: N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 61 Abbildung 9: Positive Wirkungen der Materialien für Bankdrücker und Lehrer (Lüpke , 2005, S. 21) Durlach et al. (2007, S. 11) resümieren das eben erwähnte, in dem sie darauf aufmerksam machen, dass die "Sport-Unlustigen" mit der Betrauung von verantwortungsvollen Aufgaben im besten Falle sogar selbst wieder Appetit auf Sport verspüren. Mindestens aber nehmen sie aktiv am Sportunterricht teil, statt auf der Bank zu sitzen, bleiben bewertbar, lernen fachlich hinzu und können sich vielleicht sogar eine respektierte Position in der Gruppe erarbeiten. 6) Veränderte Wahrnehmung des "Fehlers" Verger (2000, S. 39) verlangt von den Sportlehrern - dies gilt aber auch für alle übrigen Fächer - den Versuch zu starten, die Beziehung, die Schüler zum "Fehler" haben, weiter zu bringen. D.h. dass der Schüler den Fehler als eine Chance sehen soll sich zu verbessern. Hierzu bietet sich an, den Schüler regelmäßig zu evaluieren. Des Weiteren stehen dem Sportlehrer folgende methodische Varianten 35 zur Verfügung: summative, diagnostische, formative Evaluation und Autoevaluation mit dem übergeordneten Ziel der "Autoregulation" durch den Schüler. Hinzu kommt die Wichtigkeit der transparenten Evaluation, die nicht nur auf Leistungen zielen soll. Durlach et al. (2007, S. 61 - 62) weisen darauf hin, dass einer Note bzw. der Leistungsmessung in der Schule gerade für chronisch kranke Schüler eine besondere Bedeutung zukommt. Eine rein leistungsbezogene und damit möglicherweise schlechte Note (wegen Medikamenteneinnahme oder durch die Krankheit selbst bedingt) würde das Kind entmutigen, zu Vermeidungsstrategien führen – was durchaus verständlich ist – und so schlimmstenfalls in einer totalen Bewegungsabstinenz (per ungerechtfertigter Freistellung vom Sport) münden. Aber auch eine zu gute Note („gnadenhalber“ gegeben) wird vom kranken Kind und seinen Mitschülern als diskriminierend, ungerecht und nicht angemessen empfunden. Nach den Rahmenplänen Sport in Deutschland muss ein Lehrer berücksichtigen, dass sportliches Können von individuellen körperlichen Voraussetzungen abhängig ist, und dass 35 Hierzu mehr in einer "Pièce": Évaluation formative -Durchführung einer formativen Evaluation in einer offenen Spielsituation des Verfassers dieses T.C. während der Referendarzeit (Promotion 6). 62 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN für die Note die individuellen Lernfortschritte entscheidend sind. Außerdem spielen neben dem rein sportlichen Handeln auch kognitive und soziale Aspekte eine Rolle. Somit können auch chronisch kranke Kinder zufriedenstellende Leistungsbewertungen im Sportunterricht erreichen. 7) außerschulischer Unterricht Der außerschulische Unterricht wird in Luxemburg von Sportlehrern organisiert und unterrichtet. Die Angebote der LASEL stellen dem Schüler mehr Zeit zur Verfügung, um sportlich aktiv zu sein. Sie erlauben dem Schüler das intensivere Beschäftigen mit einer bestimmten Sportart, das Ausprobieren von neuen Sportarten, das kostenlose Ausüben von Sport ohne curricularen Druck oder die Beteiligung an nationalen und internationalen Meisterschaften. Es ist das Bindeglied zwischen dem Schulsport und dem öffentlichen (Freizeit-, Gesundheits- oder Leistungs-) Sport. Genau wie bei der Organisation von Ausflügen (bspw. Ski -Lehrgang) oder der Teilnahme an Projekten der Schule ermöglichen die Aktivitäten der LASEL den Sportlehrern eine andere, meist positivere Beziehung zu den Schülern aufzubauen, da sie außerhalb vom regulären Sportunterricht stattfinden. Zudem kann der Schüler bei etwaigen Problemen im Klassenverbund allein oder mit anderen Schülern des Schulgebäudes Sport treiben. Der Lehrer hat hier auch die Möglichkeit, ohne den Zeitdruck des regulären Unterrichts, sich mehr Zeit für einzelne Schüler zu nehmen und gemeinsam mit den Schülern sportlich aktiv zu sein. 8) Unterrichtsinhalte Der "Lebensweltbezug" ist ein wichtiges Schlagwort in diesem Kontext. Die Sportlehrer sollten nicht zu sehr an traditionellen Sportarten hängen und sich häufiger mit neuen modernen Inhalten auseinandersetzen. Die Orientierung (Unterrichtsplanung, usw.) an Kompetenzen (siehe "Exkurs Kompetenzen") sollte es bei entsprechendem Engagement der Sportlehrer, erlauben, traditionellere Themen "up to date" zu stellen, und neue Sportarten an einen traditionellen pädagogisch wertvollen Unterricht anzupassen. Weiterhin berücksichtigen sollte man, dass gerade Schulsportverweigerer oftmals kaum Sport und Bewegungserfahrungen aus ihrer außerschulischen Lebenswelt mitbringen. Im wahrsten Sinne des Wortes muss der Lehrer versuchen, die Schüler dort abzuholen, wo sie stehen nämlich bei ihrer Bewegungslosigkeit, die sich über Jahre entwickelt hat , und oft ein Zeichen von Hilfslosigkeit ist. Ansatzpunkt können einfache Alltagsbewegungen sein - anspruchsvolle sportliche Fertigkeiten wirken dann eher abschreckend. Die Wahl der Unterrichtsinhalte kann der Lehrer selbst oder in Zusammenarbeit mit dem Schüler vornehmen. Hier können auch Absprachen im Lehrerteam maßgebend sein. Die positive Wirkung vom Angebot von Auswahlmöglichkeiten bei Parallelklassen ("Optionssystem") wurde schon angedeutet. 9) angstfreie Bedingungen Auch wenn Angst im Spiel ist, rät Söll (2008, S. 78), dafür zu sorgen, dass dem Schüler die Bewältigung der gleichen oder einer vergleichbaren Situation unter weitestgehend angstfreien Bedingungen ermöglicht wird (bspw. bei einem Kopfsprung ins Wasser oder bei Stützsprüngen im Gerätturnen). Es hilft dem Schüler, wenn der Lehrer mit ihm redet. Der Lehrer muss dem Schüler klar machen, dass Angst eine allgemeine menschliche Erscheinung ist und kein schuldhaftes N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 63 Verhalten des Einzelnen, und dass sie sich, obschon sie in vielen Situationen immer wieder auftritt, wegtrainieren lässt. Dem Phänomen der Angst ist aber nur bedingt die Scheu vor dem Neuen und Unbekannten zuzurechnen. 10) pädagogische Methoden Dieser Bereich der Abhilfen dürfte für jeden Lehrer, der seine Referendarzeit intensiv durchlebt und erfolgreich abgeschlossen hat, die Ausgangsbasis für alle entsprechenden Initiativen sein. Jeder gute Lehrer ist sich der Tatsache bewusst, dass Schüler, die Probleme haben, auch welche machen. D.h. dass der Sportlehrer in seinen (allgemeinen) Initiativen jeden Schüler individuell betrachten muss. Ziel des Sportlehrers ist es, konstruktive Handlungsstrategien zu entwickeln (Hietzge, 2005, S. 36 - 38). Unter Handlungsstrategien versteht er das Aushandeln, Einverständnis, Authentizität, Beharrlichkeit, Konsi stenz, Nachvollziehbarkeit, Freiraum für Selbstständigkeit, Differenzierung und Individualisierung. Der Autor gibt ein Beispiel von einem adipösen Schüler dem, durch Herausnahme jeglichen Drucks bei körperlicher Betätigung, Anpassung der Übungsmöglichkeiten und therapeut ischer Förderung allmählich der Rückweg in den Bewegungsunterricht ermöglicht wird. Da die soziale Herkunft und der Schulerfolg eng miteinander verknüpft sind, und es nach wie vor meist die Eltern sind, die über die Schulkarriere ihrer Kinder entscheiden, will die deutsche Bundeszentrale für politische Bildung dieser Ungleichheit mit Pädagogik entgegnen. Einerseits mit "reflexiver Pädagogik". Ziele einer "Reflexiven Pädagogik" sind das Bewusstmachen der Herkunft und die Reflexion über "Ungleichheit reproduzierender pädagogischer Praxis". Der Lehrer nimmt zu oft Rücksicht auf ihm bekannte Schwierigkeiten in der Familie (das sprichwörtliche "Auge zudrücken") und spielt dadurch der Systemlogik gar in die Hand. Dies führt zu einer Absenkung der Leistungserwartung an diese Jugendlichen. Auch ist die Vermittlung der intellektuellen Techniken und Denkgewohnheiten, auf denen das Bildungswesen aufbaut, in erster Linie dem Familienmilieu vorbehalten. Andererseits prägt die Formulierung der Bildungs- bzw. Mindeststandards das, was alle Kinder und Jugendlichen in der Schule mindestens lernen müssen, damit sie die Fähigkeit erwerben, selbstbewusst an der Gestaltung der komplexen modernen Gesellschaften teilhaben zu können, und über ein Fundament und ein Motiv fürs Weiterlernen zu verfügen. 2.3 Konsequenzen für Sportunterricht und Sportlehrer Die theoretische Analyse der Ursachen und der Abhilfen bzgl. der Nichtteilnahme am Sportunterricht bestätigt das von Söll (2008, S. 77) beschriebene Problem des Sportunterrichts: die erheblichen Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Schüler. Wahrscheinlich sind diese Leistungsunterschiede grösser als in anderen Fächern, da unser Schulsystem keinen Ausleseanspruch hinsichtlich der körperlichen Leistungsfähi gkeit verfolgt. Hinzu kommt, dass die einem Schüler zur Verfügung stehenden Mittel, naturgegebene Defizite auszugleichen, im Sport durchweg geringer sind als in anderen Bereichen unseres Schulwesens. D.h. unter Berücksichtigung der grob beschriebenen Anforderungen im aktuellen Lehrplan an die Schüler, bleibt es der Erfahrung und dem Fingerspitzengefühl des Lehrers überlassen, ihre Zumutbarkeit allgemein und im Einzelfall immer wieder zu überprüfen. Um deutliche Überforderungen zu vermeiden, muss die 64 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN "Differenzierung" zum durchgehenden Prinzip des Sportunterrichts (Söll , 2008, S. 78) werden. Das, was im Lehrplan als verbindlich bezeichnet ist, muss auch behandelt werden. Es sollte das Bestreben des Lehrers sein, jeden Schüler entsprechend seinem Leistungsverm ögen darin so weit wie möglich zu fördern. Söll (2008, S. 79) fast zusammen: Nicht alle Schüler müssen alles mitmachen, aber jeder Schüler muss veranlasst werden, soweit irgend zumutbar, auch tatsächlich mitzumachen. Im Einzelfall wird man ihm dabei sehr weit entgegenkommen, doch ist es nicht angebracht, ihn von jeder Unbequemlichkeit oder jeder Art der Selbstüberwindung freizustellen. Betreffend der ordnungspolitischen Handhabung der Nichtteilnahme am Sportunterricht spricht sich Montiel (2006, S. 46 - 47) gegen jegliche Art der totalen Freistellung vom Sportunterricht aus. Diese Freistellungen hindern den Schüler nicht nur daran, die anvisierten Kompetenzen oder Ziele im Sportunterricht zu erreichen, sondern sie sind die Symptome eines "schulischen Drop-out", bzw. ein Rückschritt in der physischen und sozialen Integration in der Institution Schule. Deshalb müssen alle Schüler, auch diejenigen mit Behinderung oder partieller Untauglichkeit, einen Beitrag zum Unterrichtsgeschehen, ergänzend zu dem "gültigen" Teil ihrer Klasse, leisten. Wie schon angedeutet wurde, ist Schulsportverweigerung sowohl eine pädagogische Herausforderung, als auch eine ordnungspolitische Aufgabe. Wollen bzw. brauchen Luxemburger Schulen (Sportlehrer) einheitliche Richtlinien bzgl. der Nichtteilnahme am Sportunterricht? Ist die Suche nach einer einheitlichen Lösung sinnvoll? Söll (2008, S. 128) merkt an, dass es hier zwei konträre Positionen geben kan n. Einerseits gibt es die Sportlehrer, die für den Unterricht eine klare Struktur fordern. Der Lehrer muss wissen , was er zu tun hat, und er muss versuchen, möglichst alles in den Griff zu bekommen. Auf der anderen Seite stehen die Sportlehrer, die ein "Alles-in-den-Griff-kriegen-Wollen" als unpädagogisch erachten. Wer sich in den Schüler hinein versetzt, muss ihm einen offenen Zugang zu dem Unterrichtsgeschehen ermöglichen. Wie auch immer, letztendlich wird die Entscheidung zwangsläufig unter dem Gebot der unterrichtlichen Ökonomie und Effektivität stehen, allein schon um Zeit zu gewinnen, die man den Schülern für "ihren" Unterricht zur Verfügung stellen kann. Welche Gemeinsamkeiten findet man bei der Analyse der Umsetzung der schulinternen Richtlinien bzgl. der Handhabung der Nichtteilnahme? Welche neuen Elemente haben sich seit der Einführung des AL (1985) bzgl. der Handhabung der Nichtteilnahme am Sportunterricht in den Schulgebäuden durchgesetzt? Diese oder ähnliche Fragen sollen im Rahmen dieser Arbeit beantwortet werden. Jedoch geht man in der Literatur und im beruflichen Alltag immer von der Tatsache aus, dass "viele" Schüler aus "bestimmten" Ursachen am Unterricht nicht teilnehmen. Diese Mutmaßungen gründen aber nicht auf statistischen Zahlen. Wer den Schulsport jedoch stärken und verbessern will, muss seine Wirklichkeit genau kennen! N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 65 Wie stellt sich die aktuelle Situation der Nichtteilnahme im Sportunterricht in Zahlen dar? Welche sind die häufigsten Beweggründe für die Nichtteilnahme am Sportunter richt? Gibt es signifikante Einflussgrößen? Bestehen Zusammenhänge zwischen diesen Einflussgrößen? Abschließend an die entsprechende Analyse beider Aspekte stellen sich grundsätzliche folgende Fragen: Bedarf es einer Anpassung der Gesetzestexte an die aktuellen Bedürfnisse der Sportlehrer und Schüler? Und wenn "Ja", welche Elemente sollten verbindlich enthalten sein? 66 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 67 3 Darstellung der empirischen Untersuchung betreffend der nationalen Bestandsaufnahme von nichtteilnehmenden Schülern am Sportunterricht In diesem Kapitel wird die empirische Untersuchung vorgestellt, wobei in einer ersten Phase die aus der Problemstellung und der Aufarbeitung der Literatur im zweiten Kapitel resultierenden Fragen explizit formuliert und Arbeitshypothesen aufgestellt werden. In einem zweiten Unterkapitel wird auf die Untersuchungsmethodik eingegangen und dabei die Auswahl der Grundgesamtheit, die Art der Datenerhebung und der genaue Ablauf der Untersuchung nacheinander beschrieben. Weiterhin werden operationalisierte Hypothesen, d.h. statistisch berechenbare Hypothesen, aufgestellt und die angewandten statistischen Prozeduren angegeben. 3.1 Fragestellung und Arbeitshypothesen Das im Folgenden näher skizzierte Forschungsvorhaben lässt sich genere ll in jenes Spannungsverhältnis einordnen, das zwischen Anspruch (Anlehnung an "Zéro dispenses") und Wirklichkeit besteht. Es kommt demzufolge darauf an, wesentliche Differenzen offenzulegen, die zwischen (wünschenswerter) Sollens-Forderung und (tatsächlichem) Ist-Zustand im Schulsport bestehen. Ziel dieses Teiles dieser Arbeit ist es, eine aktuelle Bestandsaufnahme der Gewohnheiten der Schüler des postprimären Unterrichts bzgl. der Nichtteilnahme am Sportunterricht zu erstellen. Konkret formuliert: Wie drückt sich die Nichtteilnahme am Sportunterricht (insbesondere Einflussgrößen auf Nichtteilnahme, Ursachen der Nichtteilnahme bzw. Begründungen der Schüler) auf nationaler Ebene in Zahlen aus? Da noch keine entsprechende Datenerhebung auf nationaler Ebene durchgeführt wurde, stellen sich, resultierend aus der theoretischen Aufarbeitung dieser Problematik, folgende Arbeitshypothesen (AH) und offene Fragen (OF): AH1 Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach Schulzweig (ES und EST). AH2 Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige). AH3 Die Anzahl der Bewegungsfeld. AH4 Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach Notenbereich. AH5 Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach Altersgruppe. AH6 Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach Geschlecht. OF1 Welche der folgenden Einflussgrößen (Vor- oder nach Pfingsten, Wochentag, Tageszeit, Region, Schulwahl (Privat-Öffentlich), Unterrichtsdauer) hat einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl der nichtteilnehmenden Schülern? OF2 Reichen die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme (Anzahl an Nichtteilnehmern, Einflussgrößen, Arten der allgemeinen Begründungen und nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach 68 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN speziellen Zusatzangaben) aus für die Forderung nach nationalen Richtlinien betreffend die Nichtteilnahme am Sportunterricht? 3.2 Untersuchungsmethodik Bei dieser Untersuchung handelt es sich um eine deskriptive, populationsbeschreibende Untersuchung. Laut der Definition von Bortz und Döring (2009, S. 371) geben populationsbeschreibende Untersuchungen Auskunft über die Ausprägung und Verteilung von Merkmalen in Grundgesamtheiten, bzw. Populationen, auf der Basis von Stichprobendaten. 3.2.1 Personenstichprobe Um eine aktuelle Bestandsaufnahme der Gewohnheiten der Schüler bzgl. der Nichtteilnahme am Sportunterricht im postprimären Bereich zu erstellen, hat der Autor die statistischen Zahlen des Schuljahres 2008 / 2009 vom Unterrichtsministerium herangezogen 36, um die Verhältnisse (Schülerzahlen in den unterschiedlichen Schulzweigen, männlich/weiblich, öffentlich/privat, Regionen des Landes) von 5 Prozent der gesamten Schülerzahl im postprimären Schulsystem wiederzugeben. Diese Berechnung ist im Anhang 3 wiederzufinden. Nach Festlegung der Anzahl an benötigten Klassen wurden dem Verfasser bekannte Sportlehrer kontaktiert und um ihre Mithilfe gebeten, bzw. sie wurden dazu motiviert, ihre Kollegen im Sportlehrerteam der jeweiligen Gebäude dazu aufzufordern mir Hilfestellung zu leisten. Von 30 kontaktierten Sportlehrern haben fünf Lehrer (LGE, LHCE, LTE, eine Sportlehrerin des LTL und ein Sportlehrer des NOSL) nicht geantwortet und 1 Sportlehrer (LTPES) hat abgelehnt (aus zeitlichen Gründen). Schlussendlich haben 52 Sportlehrer aus 23 Luxemburger Sekundarschulen die Bestandsaufnahme unterstützt. 36 Ministère de l'Education National et de la Formation Professionnelle (2010 ). Statistiques globales et analyse des résultats scolaires. Enseignement Secondaire général. Année scolaire 2008 / 2009. Auffindbar unter www.men.public.lu N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 69 Zentrum Name Jean-Paul Welter Pierre Tanson Tom Schlentz Paul Manderscheid Ralph Bermes Claude Scheuer Schumacher Claude Goedert Steve Marc Köller Roland Karpen Dominique Turping Véronique Linster Martine Nicolay Marc Felten Monique Ludovicy Tom Pündel Gilles Birnbaum Chris Colbach Georges Mischo Tom Courtehoute Kevin Hartert Becker Pierre Alex Ries Jean-Marie Hilbert Pascal Scheeck LTPEM LTML LTML UELL UELL LJBM LJBM LJBM LJBM LAML LAML LAML LTC LTC LTAM EPF LTPS LTPS LTPES LRSL LGL LGL LMRL AL EPFL 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse EST 8TE2 EST 8TE3 EST XOEL EST 7e EST 7e EST 1Oe EST T2 EST 8TE3 EST 9TE1 EST 7ST EST 8PO1 EST 7STP2 ES 3CM1/3M2 EST T1GC4/T2CG4 ES 7ES1 ES 5M2 ES 6CM1 EST 1OTG EST Projet Cyle Inférieur ES 7e,6e ES 5e,4e EST 7eSTP ES 7eO 6e ES 5C2 EST 8TEA2 EST 8TEF2 EST c.inf.: RPM EST Classes d'Insertion EST 1OeTG1 EST 8TE1 EST EST EST 12GE ES 4CM2 EST XOAS/X1AS EST X2AS EST 12SI EST 12SI7 EST c.sup.: RP EST X2AS7 EST c.sup.: RT ES 7e,6e ES 7e,6e ES 5e,4e ES 7O1/O3 ES 5M2/M6 ES 5L1/5M3 ES 7O1/O3 ES 7O5 ES 6M3 ES 5M4 ES 3C1 ES 3E EST 7AD2 ES 7O3 ES 3DG2 LCD EPSA LN LN LN LN LN LN LN LN LN LN LCD LTETT NOSL LCD 1 Klasse EST c.inf.: EST EST 8PO2 EST 9ePR ES 7O1+2 ES 2e+1e ES 4M3 ES 2DG EST 8MO3 EST 7STP3+4 ES 4CM1 - 4M2 ES 3BC ES Option 12/13 ES OPT2e267 EST c.sup.: RP ES 5e ES 1e LTE LTL LTL LTL LTNB LTNB LTNB LTNB LTMA LTMA LTMA LHCE LGE 1 Klasse EST c.inf.: RPM EST 7ST2 EST 11CM1 EST 9PO EST 7ST6 EST 9TE3 EST 9MO ES 6CM1 EST 7STF1 ES 5M1 EST 7ACCU2 ES 7e,6e ES 5e,4e LTJBG LTJBG LTJBG LTJBG LCE LCE 1 Klasse EST 8TE2 EST 7MO2 EST XOCM ES 6M1 EST 12e13e ES 5M5 ALR ALR ALR 1 Klasse EST TOCM ES 6M2 EST c.inf.: PROCI 4 Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Klasse EST EST ES ES ES 3e,2e,1e Option 3e 2e ES Option 2e EST ES 1BC ES 3e,2e,1e ES ES 3e,2e,1e Option 2B/C/DG ES Option 2 A/D/G ES 3C2 ES ES 2eDG EST EST 9TE5 5M6 ES 2D1 11CM1 EST 8TE1 EST 7MO2 Norden Name Alain Thoss Neil Pattison Tom Schaack Heinen Sandy Rudy Loos Simone Goeders Yves Picard Yves Bley Angèle Hoffmann Duhautpas Mars Joelle Scharlé Diederich Aloyse Carlo Knell Patrick Luquet Patrick Hinterscheid Anne-Marie Faber EST EST EST 2 Klasse 9TE1 7RP1 7STP1+4+5 3 Klasse EST EST TOCM2 7ACCU 4 Klasse EST ES EST ES Option XO/X1 (cycle ESTmoyen Option rég professionnel) 12/13 7O2+3 7STP23 EST 7ACCU EST 1OCM/1OTG EST EST ES EST 9PR12 + SAATO TOCM OPT2e1345 c. sup. RT ES EST OPT1e5678 s.moy.: RP ES 2e c.sup.: RP 2e/1e 5 Klasse EST 8MO3 6 Klasse EST 7 Klasse T2CM/T2IF Süden Name Ramon Da Silva Michel Marson Steve Seywert Lynn Jankowski Michèle Feidt Gérard Wirtz Christina Fellerich Marc Hoffmann Antonio Teixeira Fränk Krier Sandy Debra Christiane Hubert Roland Bosa EST EST EST EST EST EST EST 2 Klasse c.sup.: RT 9TE2 13CG 9PO 9PR1 EST EST 3 Klasse c.sup.: RP TOCMF EST 4 Klasse c.moy.: RP 5 Klasse EST 8TE6 ES 7eAD nat (2t Trim) ES classes d'insertionES 6 Klasse 7 Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Klasse 7AD EST c.sup.: RFT EST 6M2 ES ES 5e,4e 3e,2e,1e ES ES 3e,2e,1e 3e,2e,1e T1CM Osten Name Tom Bamberg Claude Wurth Romain Haas Pierre Schmitz Jacques Welter Kerger Dan 2 Klasse EST T2CM ES 2e 3 Klasse 4 Klasse Westen Name Thierry Krieps Yann Schneider Sacha Walisch 2 Klasse EST EST 8STP3 c.sup.: RT 3 Klasse EST EST 1OCM c.moy.: RT 4 Klasse EST 8MO2 EST 7STP3 rote Schrift Klasse, die nach Wegfallen einer anderen vorgesehenen Klasse, nachgefordert wurde - und im Datensatz enthalten ist lila Füllung Sportlehrer, die in einer ersten Phase der Kontaktaufnahme angeschrieben wurden, und meistens in ihrem Gebäude Mithelfer verpflichteten rote Füllung Sportlehrer hat Absage erteilt bzw. nicht geantwortet, oder Klasse wurde mir nach mehrmaligem Nachfragen nicht zugesendet gelbe Füllung Klassen, die im Datensatz enthalten sind grüne Füllung Klassen, die im angeschriebenen Gebäude (im Schuljahr 2009/2010) nicht vorhanden waren blaue Füllung Sportlehrer hat diese Klasse an einen anderen Sportlehrer weitergegeben, da er die Klasse selbst nicht unterrichtete Abbildung 11: Übersicht bzgl. der kontaktierten Lehrer, der teilnehmenden Lehrer, der erhobenen Klassen unter Berücksichtigung der Regionen und des Schulsystems 70 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Die Entscheidung des Verfassers, selbst festzulegen, welche Schulen und Lehrer angesprochen werden, war notwendig, um die reibungslose Realisierung des Unterfangens zu sichern. An sich konnten die Lehrer (im Vergleich zur Beantwortung eines Fragebogens) die Resultate nicht beeinflussen, da nur Daten bzw. Zahlen einzugeben waren. Insgesamt wurden schließlich die Teilnahmen und Begründungen von 2973 Schülern aus 135 Klassen (279 Unterrichtsvorhaben) auf nationaler Ebene festgehalten. 3.2.2 Inhalt der Bestandsaufnahme bzw. Variablenstichprobe Schule Tag Einzelstunde (=1) / Doppelstunde (=2) Sportlehrer Uhrzeit Unterrichtseinheiten pro Aktivität ankreuzen Die 52 Lehrer haben dem Verfasser folgende Vorlage (Excel-Blatt) für jedes unternommene Unterrichtsvorhaben im dritten Trimester ausgefüllt: (nur die Unterrichtseinheiten, die schriftlich festgehalten wurden!) Klasse Aktivität Ens. Secondaire Cycle inférieur Régime Technique Ens. Secondaire Technique Cycle moyen Rég. de la Form. du Technicien Cycle supérieur Régime Professionnel Régime Préparatoire Modulaire Jungen Mädchen Jungen und Mädchen Anzahl Anzahl Anzahl Allgemein Anzahl pro Aktivität Zusatz Einzel/Doppel Anzahl pro Aktivität x m Allgemein Einzel/Doppel Anzahl pro Aktivität Zusatz Einzel/Doppel Anzahl pro Aktivität x m Version: 17/05/2010 Allgemein Einzel/Doppel Zusatz Anzahl pro Aktivität Anzahl pro Aktivität x m a b a b a b e o e o e o ne r ne r ne r cm re cm re cm re (e) f (e) f (e) f disp t disp t disp t vtt all vtt all vtt all ab rtt ab rtt ab rtt sco sco sco sco Gesamtanzahl Schüler Vergleichswert Wieviele Schüler haben nur an der Hälfte oder weniger als der Hälfte der Unterrichtseinheiten (pro Aktivität/Zyklus) aktiv teilgenommen? Jungen Mädchen Jungen und Mädchen Wieviele dieser Schüler haben eine Bewertung, die entweder: "en voie d'acquisition", oder noch schlechter ist, im Bereich "Agir "? Jungen Mädchen Jungen und Mädchen Wieviele dieser Schüler haben eine Bewertung, die entweder: "en voie d'acquisition", oder noch schlechter ist, im Bereich "Interagir et coopérer "? Jungen Mädchen Jungen und Mädchen Wieviele dieser Schüler haben eine Bewertung, die entweder: "en voie d'acquisition", oder noch schlechter ist, im Bereich "Adopter une attitude positive et engagée "? Jungen Mädchen Jungen und Mädchen Wie ist der Mittelwert der Endnoten der Schüler für diese Aktivität/Zyklus? Abbildung 12: Vorlage Excel-Datei für die 52 teilnehmenden Sportlehrer zum Eingeben der Daten. Dabei wurden folgende Daten festgehalten: Region Einzel- oder Doppelstunde Anzahl an Unterrichtseinheiten pro Unterrichtsvorhaben (UV) Name des Tages Geschlecht Tageszeit (morgens oder nachmittags: Grenze liegt bei 12.30 Uhr) Bewegungsfeld bzw. Aktivität Allgemeine Begründungen für die Nichtteilnahme am Sportunterricht (Jungen, Mädchen, Jungen und Mädchen): N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 71 Abbildung 13: Einzugebende Ursachen in die Vorlage (siehe Abbildung 12). Grundsätzliche Ursachen der Nichtteilnahme am Sportunterricht (Jungen, Mädchen, Jungen und Mädchen): Abbildung 14: Einzugebende zusätzliche Begründungen in die Vorlage (siehe Abbildung 12). Wie viele Schüler haben nur an der Hälfte oder weniger als der Hälfte der Unterrichtseinheiten (pro Bewegungsfeld/Unterrichtsvorhaben) aktiv teilgenommen? (Jungen, Mädchen, Jungen und Mädchen) Wie viele dieser Schüler haben eine Bewertung, die entweder: "en voie d'acquisition", oder noch schlechter ist, im Bereich "Agir"? (Jungen, Mädchen, Jungen und Mädchen) Wie viele dieser Schüler haben eine Bewertung, die entweder: "en voie d'acquisition", oder noch schlechter ist, im Bereich "Interagir et coopérer"? Wie viele dieser Schüler haben eine Bewertung, die entweder: "en voie d'acquisition", oder noch schlechter ist, im Bereich "Adopter une attitude positive et engagée"? Wie ist der Mittelwert der Endnoten der Schüler für dieses Bewegungsfeld/ Unterrichtsvorhaben? 72 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Zum besseren Verständnis der Beschreibung der Bestandsaufnahme werden noch vereinzelte zusätzliche Informationen hinzugefügt: In Luxemburg ist das postprimäre Schulsystem in zwei übergreifende Schulzweige unterteilt. 1. Das Enseignement Secondaire Technique (EST) ist in 3 Zyklen (vom Unterrichtsministerium und dem Lehrplan im Sportunterricht vorgegeben) unterteilt: i. Zyklus 1: Im Z1 unterscheidet man weiterhin Régime Préparatoire Modulaire (RPM) und Enseignement Secondaire Technique. ii. Zyklus 2: Im Z2 unterscheidet man zwischen Régime professionnel (RP), Régime de la Formation du Technicien (RFT), Régime Technique (RT). iii. Zyklus 3: : Im Zyklus 3 unterscheidet man zwischen Régime professionnel (RP), Régime de la Formation du Technicien (RFT), Régime Technique (RT). 2. Das Enseignement Secondaire (ES) ist ebenfalls in 3 Zyklen nach Altersstufen unterteilt. Die Noten im Sportunterricht gehen von einem bis zu 60 Punkten (60 ist das Maximum). Dabei kann man folgende Kategorien bilden, um eine Bewertung im "Complément au bulletin" zu vollziehen, d.h. die Kompetenzen zu bewerten: 60-52 51-39 38-28 27-01 = = = = très bonne maîtrise (TBM) bonne maîtrise (BM) en voie d'acquisition (EVA) maîtrise insuffisante (MI) Die Anzahl an Unterrichtseinheiten pro Woche unterscheidet sich je nach Schulzweig und Zyklus, und ist im "Horaire et programme" des Unterrichtsministeriums niedergeschrieben . Während der Darstellung und anschließenden Diskussion der Ergebnisse dieses Teils der Arbeit steht folgende abhängige Variable meistens im Mittelpunkt der Erhebungen: Bei vielen Analysen und Grafiken ist die dargestellte Zielgröße der Prozentsatz der Nichtteilnehmer an der Gesamtzahl der untersuchten Personen: [ =Nichtteilnehmer / (Aktive + Nichtteilnehmer) ] 3.2.3 Ablauf der Untersuchung Zunächst hat der Verfasser selbst eine Testphase im Dezember 2009 durchgeführt mit dem Ziel herauszufinden, welche grundlegenden allgemeinen Entschuldigungsformen und entsprechende zusätzliche Begründungen es gibt und sinnvoll für das Erfassen in einer nationalen Bestandsaufnahme sind. Dann aber auch um festzulegen, welche Abkürzungen benutzt werden sollen. Am 22. Februar 2010 (Datum der Fachkonferenz) hat der Verfasser seine Arbeitskollegen des Lycée du Nord aufgefordert bis zum 12. März 2010 die Teilnahmen in ihren Unterrichtseinheiten unter Berücksichtigung einer vom Verfasser zur Verfügung gestellten Vorlage aufzuschreiben (siehe Anhang 4). Anschließend sollten sie dem Verfasser Rückmeldung zu etwaigen Problemen bei den einführenden Erklärungen, Umsetzungsschwierigkeiten, Wahl der Abkürzungen usw. geben. Somit wurde ein "Pretest" durchgeführt. Dies hatte vereinzelte Veränderungen zur Folge, bspw. die Anwendung einer Sprache (hier französisch) für die Abkürzungen, oder das Weglassen des Nachkontrollierens der Begründungen bei Abwesenheit. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 73 Am 14. April 2010 wurden die Sportlehrer per E-Mail dazu aufgerufen (siehe Anhang 5) an der Bestandaufnahme teilzunehmen. In dieser E-Mail wurde zunächst die Arbeit kurz vorgestellt, dann wurde angegeben, was von ihnen verlangt wird, und die Lehrer wurden aufgefordert andere Lehrer ihrer Schule anzusprechen, wenn sie nicht über die gewünschten Klassen verfügten. Nach einer bis zwei Wochen hatte die Mehrzahl der Lehrer positiv geantwortet und andere Lehrer mit in das Unterfangen eingebunden. Im Anhang der E-Mail befand sich ebenfalls die Vorlage, in die die Lehrer die Daten eingeben sollten (siehe Abbildung 12). Des weiteren hat jeder Lehrer, der seine Teilnahme an der Bestandaufnahme bestätigt hatte, einen Kugelschreiber geschenkt 37 bekommen auf dem alle Formulierungen und Abkürzungen wieder zu finden waren. Die Rückmeldung zu dieser kleinen Geste war sehr positiv. Abbildung 15: Kleines Geschenk als Motivation an alle 52 teilnehmenden Sportlehrer, bestellt unter "www.vistaprint.de". Der Zeitraum der Bestandsaufnahme war das dritte Trimester des Schuljahres 2009 / 2010, d.h. vom 12. April bis zum 21. Mai 2010 und vom 31. Mai bis zum 13. Juli 2010. Am 17. Mai 2010 wurde noch eine zusätzliche E-Mail an alle 52 teilnehmenden Sportlehrer versendet, um zusätzliche Erklärungen zu liefern und eine verbesserte Version der Vorlage weiterzuleiten. Bspw. wurde eine Kategorie hinzugefügt ("raison scolaire" = "sco"), oder grundlegende Erklärungen wurden angefügt um bis dato schon aufgetretene Missverständnisse auszuschließen. Am 7. Juli 2010 hat der Verfasser noch einmal die teilnehmenden Sportlehrer aufgefordert, ihm die ausgefüllten Vorlagen zukommen zu lassen. Der Großteil der Antworten erhielt der Verfasser zu Beginn der Sommerferien. Vereinzelte Lehrer benötigten aber den Zeitraum bis zum Beginn des folgenden Schuljahres. 3.3 Operationalisierte bzw. statistische Hypothesen Nach Klärung der genauen Untersuchungsbedingungen können nun die im Unterkapitel 3.1 aufgestellten Arbeitshypothesen operationalisiert werden. Ziel ist es dabei, statistisch 37 Bortz & Döring (2009, S. 258): Nichtmonetäre "Incentives" (= finanzielle Anreize) wie Lotterien, Spendenbeiträge oder Geschenke beschleunigen den Rücklauf und tragen zur Qualitätsverbess erung der Daten bei. 74 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN berechenbare Hypothesen zu erlangen 38. Hierbei sind jeweils zwei sich einander ausschließende statistische Hypothesen zu formulieren: die Nullhypothese (H 0 ) und die Alternativhypothese (H 1 ) (Bortz & Döring 2009, S. 24ff). Dabei wird weiterhin angegeben, dass ein deskriptives Ergebnis ("Augenscheinbeurteilung") erste Hinweise auf die empirische Haltbarkeit der Hypothesen gibt, jedoch keine Einschätzung darüber zulässt, ob das Ergebnis auf die Population zu generalisieren ist (Entscheidung für H 1 ) oder ob der Befund zufällig aus den Besonderheiten der Stichproben resultiert und sich bei anderen Stichproben gar nicht gezeigt hätte, sodass eine Entscheidung für die H 0 angemessen wäre. D.h., diese Entscheidung wird nicht nach subjektivem Empfinden, sondern auf der Basis eines Signifikanztestergebnisses gefällt. In diesem Zusammenhang auch die Anmerkung (Bortz & Döring 2009, S.27), dass ein nicht signifikantes Ergebnis nicht als Beleg für die Richtigkeit der H 0 interpretiert werden darf. Abschließend noch der Hinweis von Bortz & Döring (2009, S. 212) an den "Versuchsleiter", genau die Methoden auszuwählen, welche aus inhaltlichen Gründen von Interesse sind. 1. Arbeitshypothese Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach Schulzweig (ES und EST). Nullhypothese (H 0,1 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Schulzweig unterscheidet. Alternativhypothese (H 1,1 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich je nach Schulzweig unterscheidet. 2. Arbeitshypothese Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige). Nullhypothese (H 0,2 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) unterscheidet. Alternativhypothese (H 1,2 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) unterscheidet. 38 Zu diesen operationalisierten Hypothesen gesellen sich wie bereits beschrieben zwei weitere offene Fragen, auf welche an dieser Stelle im Rahmen der Operationalisierung der Hypothesen nicht eingegangen wird. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 75 3. Arbeitshypothese Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach Bewegungsfeld. Nullhypothese (H 0,3 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht-)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Bewegungsfeld unterscheidet. Alternativhypothese (H 1,3 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht-)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich je nach Bewegungsfeld unterscheidet. 4. Arbeitshypothese Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler unterscheidet sich je nach Notenbereich. Nullhypothese (H 0,4 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Notenbereich unterscheidet. Alternativhypothese (H 1,4 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich je nach Notenbereich unterscheidet. 5. Arbeitshypothese Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schülern unterscheidet sich je nach Altersgruppe. Nullhypothese (H 0,5 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht-)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Altersgruppe unterscheidet. Alternativhypothese (H 1,5 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht-)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich je nach Altersgruppe unterscheidet. 6. Arbeitshypothese Die Anzahl der nichtteilnehmenden Schülern unterscheidet sich je nach Geschlecht. Nullhypothese (H 0,6 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Geschlecht unterscheidet. Alternativhypothese (H 1,6 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich je nach Geschlecht unterscheidet. 76 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 3.4 Statistik Im folgenden werden die häufigsten statistischen Methoden dargestellt und anschließend die Stichprobengrößen beschrieben. 3.4.1 Statistische Methoden Generell folgen die statistischen Analysen Sachs (2004) und Sachs und Hedderich (2009). Das Ergebnis der angegebenen statistischen Testverfahren ist jeweils der aus den Daten berechnete empirische Signifikanzwert p oder der p-Wert. Je kleiner der p-Wert ausfällt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Nullhypothese ("es gibt keinen Unterschied" bzw. "es besteht kein Zusammenhang") nicht aufrecht erhalten werden kann. Üblicherweise wird ab einer Schwelle von p ≤ 0,05 von einem statistisch signifikanten Ergebnis ausgegangen, d. h. dass der ermittelte Unterschied zwischen den Gruppen nicht zufallsbedingt ist, oder der ermittelte Zusammenhang zwischen zwei Parametern nicht zufällig ist. Nach Sachs (2004) wird als übliches Signifikanzniveau p=0,05 verwendet (Bezeichnung: "signifikant"). Testgrößen, die einen p-Wert zwischen 0,05 und 0,1 liefern, werden als "schwach signifikant" bezeichnet. Bei vielen Analysen und Grafiken ist die dargestellte Zielgröße der Prozentsatz der Nichtteilnehmer an der Gesamtzahl der untersuchten Personen (=Nichtteilnehmer/(Aktive + Nichtteilnehmer)) Grafische Darstellungen wurden mit Excel2003 und XLStat2011, Version 2011.1.01 (Fahmy 2011) erstellt. Tabellarische Übersichten zur deskriptiven Statistik wurden ebenfalls mit XLStat2011 erstellt. In XLStat2011 wird in den Boxplots das Minimum, das 1. Quartil (Q1, 25 % der Messwerte, unterer Rand der Box), der Median (50 % der Messwerte, schwarze Linie in der Box) sowie das 3. Quartil (Q3, 75 % der Messwerte, oberer Rand der Box) dargestellt , ebenso der arithmetische Mittelwert (ein rotes Pluszeichen). Daneben werden die beiden Grenzen, jenseits derer man die Werte als Ausreißer ansehen kann, durch Linien dargestellt. Diese obere und untere Grenze (die "Whiskers" außerhalb der Box) stellen das 1,5fache des Interquartilsabstands (Interquartilsabstand: Q3 – Q1, d. h. die mittleren 50 % der Messwerte) dar. Werte zwischen dem 1,5- und 3fachen des Interquartilsabstands gelten als "Ausreißer" und werden durch leere Kreise dargestellt, Werte außerhalb des 3fachen Interquartilsabstands gelten als "Extremwerte" und werden durch einen Stern symbolisiert. Minimum und Maximum werden durch einen ausgefüllten Kreis angezeigt. Auf diese Weise sind Lage- und Streuungsparameter der Werte ersichtlich und Teil-Gruppen lassen sich gut hinsichtlich zentraler Tendenz und Streuung der Daten miteinander vergleichen. Unterschiede in der zentralen Tendenz von Variablen wurden mit dem nicht-parametrischen U-Test (auch Mann-Whitney-Test genannt, Zwei-Gruppen-Vergleich) oder der Rangvarianzanalyse nach Kruskal-Wallis (3 oder mehr Gruppen) ermittelt. U-Test Unterschiede in der zentralen Tendenz zweier unabhängiger Stichproben können – bei Vorliegen nicht-normalverteilter Daten – mit diesem U-Test geprüft werden, wenn die Variablen gleiche oder ähnliche Verteilungsform haben (Sachs & Hedderich, 2009, S. 451). Für n1=n2 ist der U-Test robust gegenüber Streuungsunterschiede, er prüft dann auch die N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 77 Gleichheit zweier Mediane (Sachs & Hedderich, 2009, S. 452). Der U-Test (nach Sachs, Hedderich, 2009, S. 451 - 452) prüft die Nullhypothese: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Beobachtung der ersten Grundgesamtheit größer ist als eine bel iebig gezogene Beobachtung der zweiten Grundgesamtheit, ist gleich 0,5. Die Nullhypothese (Gleichheit der beiden Stichproben) wird verworfen, wenn der berechnete U-Wert kleiner oder gleich dem kritischen Wert U ist: diese kritischen U -Werte sind in Statistik-Büchern tabelliert (z. B. Sachs & Hedderich, 2009, S. 453ff.). Für Stichproben (m+n > 60) gibt es Approximationsverfahren. Prozentzahlen dürfen nach Sachs (2004, S. 355) nicht mit einem normalen t -Test auf Unterschiede zwischen Gruppen geprüft werden, da sie als stets nicht-normalverteilt gelten. Zur Behandlung des Problems gibt es die Möglichkeit der Winkeltransformation (arcus sinus wurzel aus p, nach Sachs, 2004, S. 355), was zu einer verbesserten Normalverteilung von Prozentzahlen führen kann. Dies führt jedoch dazu, dass die ursprünglichen Prozentzahlen in nicht anschaulich vorstellbare transformierte Zahlen (Werte in Altgrad, zwischen 0 und 84) verwandelt werden. Die Alternative ist, von Anfang an die Prozentzahlen als nicht normaltverteilt anzunehmen, und daher nicht-parametrische Tests durchzuführen, z. B. mit dem U-Test, der den Prozentzahlen Rangplätze zuteilt. Dann bleiben in den Grafiken die Prozentzahlen in ihren normalen Wertebereichen zwischen 0 und 100 erhalten, und der Test bezieht sich auf die Rangplätze der ursprünglichen Prozentzahlen. Kruskal-Wallis-Test Unterschiede in der zentralen Tendenz von drei oder mehr unabhängigen Stichproben wurden – bei Vorliegen nicht-normalverteilter Daten – mit der Rangvarianzanalyse nach KruskalWallis geprüft (Sachs & Hedderich, 2009, S. 514ff.). Liefert eine Varianzanalyse ein signifikantes Ergebnis, so besagt das nur, dass zwischen den einzelnen Gruppen mindestens ein signifikanter Unterschied vorliegt, jedoch nicht, zwischen welchen Gruppen dies ist. Zur Ermittlung der signifikant unterschiedlichen Teilgruppen erfolgten paarweise Mehrfachvergleiche (so genannte multiple Vergleiche mit Dunn’s Test im Anschluss an ein signifikantes Ergebnis einer Rang-Varianzanalyse). Bei den post-hoc-Tests nach einer signifikanten Rangvarianzanalyse spielt das Problem des Mehrfach-Testens eine Rolle: Die mehrfache Anwendung eines statistischen Tests auf denselben Datenkörper, z. B. zur Prüfung auf Unterschieden zwischen den einzelnen Kategorien von Regime oder Bewegungsfeldern, macht es erforderlich, die übliche Irrtumswahrscheinlichkeit von alpha=0,05 anzupassen. Führt man mehrfach auf den gleichen Datensatz statistische Testverfahren durch, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bei Gültigkeit der Nullhypothese rein zufällig mindestens ein signifikantes Ergebnis erhalten wird, mit der Anzahl der Test Anwendungen. Somit erhöht sich beim Mehrfach-Testen des gleichen Datensatzes das Risiko falsch positiver Resultate (Sachs & Hedderich, 2009, S. 494ff.). Prüft man auf dem üblichen 5%-Niveau der Irrtumswahrscheinlichkeit, so wird bei einem Test mit 5 von 100 falsch positiven Resultaten zu rechnen sein, bei 10 Tests sind es 40 von 100 und bei 20 Tests sind es bereits 64 von 100, d. h. bei Mehrfachtests steigt das Risiko, fals ch positive Resultate (mindestens ein falsch positives, auf dem 5%-Niveau statistisch signifikantes Testresultat) zu erhalten, stark an. 78 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Als Abhilfe gegen das Risiko falsch positiver Resultate beim Mehrfach-Testen wurde "simultane Bonferroni-Korrektur" angewendet (Sachs & Hedderich, 2009, S. 609), d.h. Irrtumswahrscheinlichkeit wird verringert, indem die Irrtumswahrscheinlichkeit, wie sie Einfach-Tests üblich ist, durch die Zahl der Mehrfach-Tests dividiert wird, so dass adjustiertes alpha resultiert: alpha adj = alpha / Anzahl Tests (mit alpha=0,05). die die bei ein Bei z. B. 5 post-hoc-Tests wird für jeden einzelnen der Mehrfach-Tests somit ein angepasstes alpha adj = 0,05 / 5 = 0,01 angewendet. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, mindestens eine der Nullhypothesen fälschlich abzulehnen, nicht größer als das nominelle Signifikanzniveau alpha (= 0,05). Analyse von Häufigkeitsdaten - Chiquadrattests Für viele Auswertungen erfolgten Häufigkeitsanalysen und die Erstellung von Mehrfelder Tafeln, die anschließend mit dem Chiquadrat-Test auf Unterschiede der Häufigkeitsverteilung getestet wurden. Der Chiquadrat-Test wurde nach Sachs (2004, S. 450 ff.) durchgeführt und interpretiert. Varianzanalyse - ANOVA Wenn mehr als 2 Gruppen verglichen werden, ist eine Varianzanalyse erforderlich. Sie wurde ebenfalls in XLStat2011 gerechnet. Die wichtigsten wiedergegeben Tabellen sind a) Übersicht über die ausgewertete Datenbasis: Anzahl Werte pro Kategorie b) Ergebnisse der Varianzanalyse (p-Wert der Varianzanalyse und ihre Kenngrößen) c) Tabelle der standardisierten Regressionskoeffizienten d) Ergebnisse der paarweisen Vergleiche (Post-hoc-Test zur Ermittlung von paarweisen Unterschieden) Beispiel: Ergebnisse der Varianzanalyse je nach Faktor (4 Kategorien) a) Übersicht über die ausgewertete Datenbasis (Beispiel) Kategorien 1 2 3 Häufigkeiten 62 284 79 % 9,254 42,388 11,791 4 245 36,567 b) Ergebnisse der Varianzanalyse (Beispiel) Quelle FG F = Prüfgröße P-Wert, der Summe der Mittel der der sich aus F Quadratwerte Quadratwerte Varianzanalyse ergibt Modell 3 1025,815 341,938 Fehler 666 22438,312 33,691 Total 669 23464,127 10,149 < 0,0001 Entscheidender Wert = Signifikanzwert c) Tabelle der standardisierten Regressionskoeffizienten (Beispiel) Die Tabelle gibt die relative Bedeutung der einzelnen Einflussgrößen wieder, je größer der Wert (Spalte Wert) des Koeffizienten ist, desto höher ist der Einfluss auf die Zielgröße. Weiter kann der Regressionskoeffizient auf Signifikanz (Steigung der Regressionsgeraden ungleich Null) geprüft werden (Spalte p-Wert) sowie seine Vertrauensbereiche (Ober- und Untergrenze des 95%-VB) angegeben werden. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 79 Standardisierte Koeffizienten: Quelle Wert Standardfehler t p-Wert Untergrenze (95%) Obergrenze (95%) Noten-BM 0,0000 0,0000 0,2400 0,0438 Noten-EVA 5,4763 0,0000 0,1539 0,3261 Noten-Fehlend 0,0740 0,0403 1,8378 0,0667 -0,0051 0,1532 d) Ergebnisse der paarweisen Vergleiche (Post-hoc-Test zur Ermittlung von paarweisen Unterschieden) Die folgende Teiltabelle fasst unterscheidbare Gruppen zusammen: Kategorien mit gleichem Buchstaben sind nicht voneinander unterscheidbar und gehören der gleichen Gruppe an: hier ergeben sich zwei signifikant unterscheidbare Gruppen: a) 1 und 2 lassen sich nicht unterscheiden: b) 3 und 4 lassen sich nicht unterscheiden: Die übrigen paarweisen Vergleiche ergeben signifikante Unterschiede. Kategorie 1 2 3 4 Mittelwertschätzer 25,742 26,608 29,139 29,289 Gruppen A A B B Kovarianz-Analyse (ANCOVA) Die Ko-Varianzanalyse berücksichtigt sowohl einen Regressionsansatz als auch einen varianzanalytischen Ansatz, d.h. ein linearer Zusammenhang zwis chen intervallskalierten Daten (z. B. Einflussgröße Notenwerte und Zielgröße mittlerer Prozentsatz) wir d mit Hilfe eines Faktors oder "Ko-Faktors" (z. B. Geschlecht, Regimetyp, Schulzweig) in zwei oder mehr Gruppen aufgeteilt, so dass geprüft werden kann: a) gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Zielgröße y und Einflussgröße x b) gibt es einen signifikanten Unterschied je nach Ko -Faktor in diesem Zusammenhang zwischen Zielgröße y und Einflussgröße x (d.h. sind die Regressionsgeraden für die beiden Gruppen unterschiedlich je nach Gruppenzugehörigkeit). 3.4.2 Stichprobengrößen Allgemein stellt sich die Frage nach einer ausreichenden Stichprobengröße. In der Literatur liegen hierzu einige Empfehlungen vor, die im Folgenden dargestellt werden. Deskriptive Statistiken: Nach Sachs (2004, S. 172) bzw. Sachs und Hedderich (2009, S. 184) sollte der Mittelwert auf n>=5 Beobachtungen, die Varianz (oder Standardabweichung) auf >25 Beobachtungen beruhen, wenn einfache deskriptive Statistiken erstellt werden (z. B. Kennzeichnung einer Personengruppe mit Variablen). Da die Stichprobengrößen für die einzelnen Teilgruppen (z. B. Regime-Typen) über 5 und häufig über 25 liegen, ist für einfache deskriptive Statistiken wie Mittelwert und Standardabweichung die Stichprobengröße pro Gruppe ausreichend. Mediane sind bei kleinen Stichprobengrößen (unter 30) bzw. bei nicht -normalverteilten Daten aussagekräftiger als arithmetische Mittelwerte (Sachs 2004). Ihre Berechnung ist bei allen vorhandenen Gruppengrößen zulässig. 80 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Unterschiedstests: Nach Sachs (2004, S. 334) sollte für einen statistischen Test (z. B. Unterschied zweier oder mehr Gruppen in einem Parameter) jeweils (pro Gruppe) mindestens 6 Beobachtungen vorliegen. Sollen Kennwerte wie Quartile berechnet werden, sollten mindestens 12 (besser 20) Datensätze vorliegen. Da die Stichprobengrößen deutlich über 6 bzw. 12 liegen, ist die Stichprobenzahl bei allen Gruppen ausreichend, Quartile zu berechnen (auf Quartilen beruhen die verwendeten Boxplots) oder Unterschiedstests durchzuführen (z. B. U -Tests, RangVarianzanalysen). Fazit: In der vorliegenden Arbeit werden als wichtigste statistische Verfahren deskriptive Statistik und Unterschiedstests (Mann-Whitney U-Test, Rangvarianzanalyse) angewandt. Die hier ausgewertete Anzahl an Datensätzen (Personen) ist hierfür ausreichend. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 81 4 Ergebnisse In einer ersten Phase werden die Einflussgrößen auf die Nichtteilna hme dargestellt. Danach folgen die Begründungen für die Nichtteilnahme und die Bewertungsstufen der an der Hälfte oder weniger als der Hälfte an den Unterrichtseinheiten eines Unterrichtsvorhabens aktiv teilnehmenden Schüler. Aufgrund des großen Informationsumfangs folgt jeweils der Ergebnisdarstellung eines einzelnen Sinnblocks eine sofortige Ergebniszusammenfassung. Eine zusammenfassende Diskussion ist der Übersichtlichkeit wegen erst im Anschluss im nächsten Kapitel zu finden. 4.1 Einflussgrößen für die Nichtteilnahme Die folgenden Ausführungen untersuchen mit Hilfe von deskriptiver Statistik, Boxplots und Unterschiedstests, welchen Einfluss unterschiedliche Faktoren auf die Teilnahme am Sportunterricht haben. Zielgröße ist dabei der Anteil (in %) der nichtteilnehmenden Schüler bzw. Schülerinnen an der Gesamtzahl der vorhandenen Schüler (Summe aus aktive Teilnehmer und Nichtteilnehmer). Einflussfaktoren sind der Schulzweig, Regimetyp, Typ und Anzahl der Bewegungsfelder, das Geschlecht, Tageszeit (morgens, nachmittags), Wochentag, Lage vor oder nach Pfingsten, Region, Schulauswahl (öffentliche Schulen oder Privatschulen) oder Einfluss von Einzel- und Doppelstunden. Die folgenden Analysen berücksichtigen jeweils nur einen Einflussfaktor pro Analyse (univariate Beschreibung). Um den großen Informationsumfang zu reduzieren werden nur die signifikanten Resultate im Detail dargestellt. 4.1.1 Schulzweig 4.1.1.1 Jungen Je nach Schulzweig bestehen signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,0016), wobei in Schulzweig EST der mittlere Prozentsatz höher ist als in Schulzweig ES, vgl. folgende Grafik und Tabellen. Schulzweig Jungen Nichtteilnehmer in % 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% ES EST Abbildung 16: Boxplot "Schulzweig-Jungen" 82 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 1: Statistik "Schulzweig-Jungen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung ES EST 102 0,0000 0,3542 0,0256 0,0667 0,1650 0,0992 0,0886 0,0798 0,1187 0,0500 177 0,0000 0,6000 0,0606 0,1250 0,1964 0,1468 0,1184 0,1276 0,1659 0,0694 Tabelle 2: Mann-Whitney-Test "SchulzweigJungen" Mann-Whitney-Test / Zweiseitiger Test: U Erwartungswert Varianz (U) p-Wert (Zweiseitig) 7638,5000 6109,0000 236006,0891 0,0016 4.1.1.2 Mädchen Je nach Schulzweig bestehen signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmerinnen (p=0,000009), wobei in Schulzweig EST der mittlere Prozentsatz höher ist als in Schulzweig ES, vgl. folgende Grafik und Tabellen. Schulzweig Mädchen Nichtteilnehmer in % 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% ES EST Abbildung 17: Boxplot "Schulzweig-Mädchen" Tabelle 3: Statistik "Schulzweig-Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil ES EST 102 0,0000 0,5208 0,0417 0,1111 0,2000 177 0,0000 0,6769 0,0949 0,1750 0,2911 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 83 Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 0,1302 0,1046 0,1090 0,1514 0,0730 0,2120 0,1523 0,1887 0,2354 0,0993 Tabelle 4: Mann-Whitney-Test "Schulzweig-Mädchen" Mann-Whitney-Test / Zweiseitiger Test: U Erwartungswert Varianz (U) p-Wert (Zweiseitig) 10592,5000 7968,0000 349218,4399 0,000009 4.1.1.3 Jungen und Mädchen Je nach Schulzweig bestehen signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,000017), wobei in Schulzweig EST der mittlere Prozentsatz höher ist als in Schulzweig ES, vgl. folgende Grafik und Tabellen. Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % Schulzweig 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% ES EST Abbildung 18: Boxplot "Schulzweig-Jungen und Mädchen" Tabelle 5: Statistik "Schulzweig-Jungen und Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung ES EST 102 0,0067 0,4097 0,0456 0,0926 0,1764 0,1168 0,0827 0,1006 0,1331 0,0569 177 0,0182 0,5333 0,0926 0,1429 0,2321 0,1730 0,1107 0,1566 0,1894 0,0616 84 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 6: Mann-Whitney-Test "Schulzweig-Jungen und Mädchen" Mann-Whitney-Test / Zweiseitiger Test: U Erwartungswert Varianz (U) p-Wert (Zweiseitig) 11821,0000 9027,0000 421229,2745 0,000017 Bei Jungen, bei Mädchen und bei beiden Geschlechtern kombiniert lassen sich somit je nach Schulzweig signifikante Unterschiede im mittleren Anteil der nichtteilnehmenden Schüler finden. 4.1.2 Regime 4.1.2.1 Jungen Je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) bestehen signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,0084), wobei in Regime RP2 und RFT2 deutlich höhere mittlere Prozentsätze auftreten als in den übrigen Regimes, vgl. folgende Grafik und Tabellen. Regime 60% Jungen Nichtteilnehmer in % 50% 40% 30% 20% 10% 0% ES1 ES2 ES3 EST1 RP 2 RP 3 RP M 1 RT2 RT3 RFT2 RFT3 Abbildung 19: Boxplot "Regime-Jungen" Tabelle 7: Statistik "Regime-Jungen" Statistik Anz. der Beobachtungen ES1 ES2 ES3 EST1 RP2 RP3 RPM1 RT2 RT3 RFT2 RFT3 41 36 25 89 7 4 33 15 11 13 5 Minimum 0,0000 0,0000 0,0000 0,0000 0,0521 0,0000 0,0000 0,0238 0,0000 0,0208 0,1250 Maximum 0,3542 0,2778 0,2500 0,4762 0,4167 0,2222 0,4792 0,2833 0,6000 0,5000 0,2750 1. Quartil 0,0185 0,0333 0,0425 0,0520 0,0773 0,0000 0,1000 0,0857 0,0488 0,1103 0,1556 Median 0,0621 0,0938 0,0708 0,0933 0,1333 0,0556 0,1500 0,1111 0,0833 0,1875 0,1818 3. Quartil 0,1528 0,1917 0,1161 0,1771 0,2778 0,1389 0,2045 0,1818 0,1458 0,3979 0,1880 Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 0,0915 0,1158 0,0905 0,1223 0,1875 0,0833 0,1757 0,1420 0,1411 0,2377 0,1851 0,0970 0,0928 0,0687 0,0992 0,1457 0,1064 0,1206 0,0815 0,1839 0,1681 0,0561 0,0571 0,0791 0,0600 0,0995 0,0526 -0,0859 0,1259 0,0928 -0,0002 0,1247 0,1154 0,1259 0,1525 0,1209 0,1451 0,3223 0,2526 0,2255 0,1912 0,2825 0,3506 0,2547 0,0621 0,0729 0,0389 0,0540 0,0778 0,0556 0,0545 0,0397 0,0625 0,1458 0,0263 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 85 Tabelle 8: Kruskal-Wallis-Test "Regime-Jungen" Kruskal-Wallis-Test (JungenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 23,7126 18,3070 10 0,0084 Wie die paarweisen Vergleiche jedoch zeigen, lassen sich aufgrund der hohen Variabilität der mittleren Prozentsätze und der unterschiedlich großen Gruppengrößen jedoch keine paarweisen signifikanten Unterschiede ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni Korrektur für multiples Testen, welche aufgrund der Vielzahl von paarweisen Vergleichen zu einem adjustierten p-Wert von 0,0009 führt). Tabelle 9: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Regime -Jungen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweiseitiger Test: Stichprobe Régime Professionnel (Zyklus 3) Häufigkeit Rang-Summe Rangmittel Gruppen 4 337,0000 84,2500 A Enseignement Secondaire (Zyklus 1) 33 2922,0000 88,5455 A Enseignement Secondaire (Zyklus 3) 22 2086,5000 94,8409 A 9 943,5000 104,8333 A Enseignement Secondaire (Zyklus 2) 27 2974,0000 110,1481 A Enseignement Secondaire Technique (Zyklus 1) 75 8559,0000 114,1200 A Régime Technique (Zyklus 2) 13 1754,5000 134,9615 A Régime Préparatoire Modulaire (Zyklus 1) 25 3620,0000 144,8000 A 7 1014,5000 144,9286 A Régime de la Formation du Technicien (Zyklus 2) 11 1747,5000 158,8636 A Régime de la Formation du Technicien (Zyklus 3) 5 837,5000 167,5000 A Régime Technique (Zyklus 3) Régime Professionnel (Zyklus 2) 4.1.2.2 Mädchen Bei den Mädchen bestehen je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,0024), wobei in Regime RFT3, RPM1 und EST1 deutlich höhere mittlere Prozentsätze auftreten als in den übrigen Regimes, vgl. folgende Grafik und Tabellen. Regime Mädchen Nichtteilnehmer in % 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% ES1 ES2 ES3 EST1 RP 2 RP 3 RP M 1 RT2 RT3 RFT2 RFT3 Abbildung 20: Boxplot "Regime-Mädchen" 86 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 10: Statistik "Regime-Mädchen" Statistik ES1 Anz. der Beobachtungen ES2 41 36 ES3 25 EST1 89 RP2 RP3 7 RPM1 4 33 RT2 RT3 15 RFT2 11 RFT3 13 5 Minimum 0,0088 0,0000 0,0000 0,0000 0,0000 0,0615 0,0000 0,0000 0,0362 0,0571 0,0556 Maximum 0,5208 0,4583 0,2533 0,6769 0,3333 0,1471 0,5833 0,4643 0,4857 0,6111 0,5333 1. Quartil 0,0417 0,0369 0,0706 0,0931 0,1750 0,0749 0,1019 0,0947 0,0812 0,1529 0,2611 Median 0,0789 0,1347 0,1083 0,1750 0,2000 0,1063 0,2083 0,1667 0,0972 0,2008 0,4667 3. Quartil 0,1863 0,2000 0,1970 0,2906 0,2483 0,1368 0,3333 0,2381 0,1806 0,2788 0,5000 Mittelwert 0,1283 0,1376 0,1236 0,2100 0,1971 0,1053 0,2449 0,1820 0,1486 0,2359 0,3519 Standardabweichung (n-1) 0,1176 0,1078 0,0791 0,1507 0,1047 0,0413 0,1704 0,1414 0,1264 0,1439 0,2588 untere Grenze des Mittelwertes (95%) 0,0902 0,0988 0,0909 0,1771 0,1003 0,0396 0,1845 0,0966 0,0636 0,1444 -0,2909 Obere Grenze des Mittelwertes (95%) 0,1664 0,1765 0,1563 0,2429 0,2940 0,1710 0,3054 0,2675 0,2335 0,3273 0,9946 Mediane absolute Abweichung 0,0461 0,0853 0,0617 0,1009 0,0500 0,0338 0,1250 0,0719 0,0377 0,0750 0,0667 Tabelle 11: Kruskal-Wallis-Test "Regime-Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (MädchenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 27,1940 18,3070 10 0,0024 Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lässt sich nur ein einziger signifikanter paarweiser Unterschiede ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni -Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von ca. 0,0009 führt), und zwar zwischen RPM1 und ES1. Dies dürfte an der hohen Variabilität der mittleren Prozentsätze und der unterschiedlich großen Gruppengrößen liegen. Tabelle 12: post-hoc-Tests "Regime-Mädchen" p-Werte: RPM1 RP2 RP3 RFT 2 RFT3 EST1 RT2 RT3 ES1 ES2 ES3 1 0,8461 0,1061 0,7979 0,6121 0,3821 0,2659 0,0744 0,0006 0,0073 0,0059 Régime Professionnel (Zyklus 2) 0,8461 1 0,2164 0,7253 0,5754 0,8012 0,5453 0,2638 0,0753 0,1612 0,1288 Régime Professionnel (Zyklus 3) 0,1061 0,2164 1 0,1028 0,1284 0,1868 0,3901 0,6879 0,9319 0,7197 0,8159 Régime de la Formation du Technicien (Zyklus 2) 0,7979 0,7253 0,1028 1 0,7339 0,3887 0,2603 0,0901 0,0066 0,0264 0,0201 Régime de la Formation du Technicien (Zyklus 3) 0,6121 0,5754 0,1284 0,7339 1 0,4086 0,2955 0,1548 0,0624 0,1078 0,0900 Enseignement (Zyklus 1) 0,3821 0,8012 0,1868 0,3887 0,4086 1 0,5364 0,1691 0,0012 0,0197 0,0158 Régime Technique (Zyklus 2) 0,2659 0,5453 0,3901 0,2603 0,2955 0,5364 1 0,5308 0,1632 0,3601 0,2845 Régime Technique (Zyklus 3) 0,0744 0,2638 0,6879 0,0901 0,1548 0,1691 0,5308 1 0,5784 0,8993 0,7628 Enseignement Secondaire (Zyklus 1) 0,0006 0,0753 0,9319 0,0066 0,0624 0,0012 0,1632 0,5784 1 0,5419 0,7533 | Enseignement Secondaire (Zyklus 2) 0,0073 0,1612 0,7197 0,0264 0,1078 0,0197 0,3601 0,8993 0,5419 1 0,8077 Enseignement Secondaire (Zyklus 3) 0,0059 0,1288 0,8159 0,0201 0,0900 0,0158 0,2845 0,7628 0,7533 0,8077 1 Régime Préparatoire Modulaire (Zyklus 1) Secondaire Technique Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,0009 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 87 4.1.2.3 Jungen und Mädchen Bei Jungen und Mädchen zusammengefasst bestehen je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,0005), wobei in Regime RP2 und RFT2 höhere mittlere Prozentsätze auftreten als in den übrigen Regimes, vgl. folgende Grafik und Tabellen. Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % Regime 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% ES1 ES2 ES3 EST1 RP 2 RP 3 RP M RT2 RT3 RFT2 RFT3 Abbildung 21: Boxplot "Regime-Jungen und Mädchen" Tabelle 13: Statistik "Regime-Jungen und Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen ES1 41 ES2 36 ES3 25 EST1 89 RP2 R'3 7 RPM1 4 33 RT2 15 RT3 11 RTF2 13 RFT3 5 Minimum 0,0067 0,0100 0,0152 0,0182 0,1146 0,0533 0,0429 0,0278 0,0443 0,0571 0,1556 Maximum 0,4097 0,2556 0,2364 0,4889 0,4000 0,1583 0,5000 0,3561 0,5333 0,4048 0,3455 1. Quartil 0,0370 0,0584 0,0706 0,0892 0,1233 0,0758 0,1111 0,0952 0,0681 0,1094 0,1667 Median 0,0632 0,1385 0,0893 0,1296 0,2000 0,1017 0,1528 0,1296 0,0972 0,2115 0,1786 3. Quartil 0,1739 0,1828 0,1449 0,2182 0,2784 0,1296 0,2321 0,2001 0,1655 0,3100 0,2182 Mittelwert 0,1136 0,1257 0,1095 0,1624 0,2168 0,1038 0,1919 0,1573 0,1448 0,2217 0,2129 Standardabweichung (n-1) 0,0992 0,0746 0,0639 0,1085 0,1141 0,0455 0,1164 0,0948 0,1390 0,1131 0,0778 untere Grenze des Mittelwertes (95%) 0,0822 0,1004 0,0831 0,1395 0,1113 0,0314 0,1507 0,1048 0,0515 0,1533 0,1163 Obere Grenze des Mittelwertes (95%) 0,1449 0,1509 0,1359 0,1852 0,3224 0,1761 0,2332 0,2098 0,2382 0,2901 0,3095 Mediane absolute Abweichung 0,0436 0,0615 0,0386 0,0579 0,0769 0,0333 0,0750 0,0440 0,0337 0,1022 0,0230 Tabelle 14: Kruskal-Wallis-Test "Regime-Jungen und Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in %): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 31,1886 18,3070 10 0,0005 Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich nur zwei paarweise Unterschiede ermi tteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,0009 führt), und zwar zwischen RPM1 und ES1 sowie RFT2 und ES1. 88 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 15: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Regime -Jungen und Mädchen" Stichprobe Häufigkeit Rang-Summe Rangmittel Gruppen ES1 RP3 ES3 RT3 ES2 EST1 RT2 RPM1 RP2 RFT2 41 4 25 11 36 89 15 33 7 13 4223,5000 420,0000 2724,0000 1350,5000 4538,5000 13125,5000 2245,0000 5588,0000 1334,5000 2494,5000 103,0122 105,0000 108,9600 122,7727 126,0694 147,4775 149,6667 169,3333 190,6429 191,8846 RFT3 5 1016,0000 203,2000 A A A A A A A B B B B B B B B B B Tabelle 16: post-hoc-Tests "Regime-Jungen und Mädchen" p-Werte: RPM1 RPM1 1 RP2 RP3 RFP2 RFT3 EST1 RT2 RT3 ES1 ES2 ES3 0,5256 0,1320 0,3933 0,3817 0,1838 0,4338 0,0974 0,0004 0,0261 0,0048 RP2 0,5256 1 0,0903 0,9738 0,7904 0,1729 0,2672 0,0819 0,0079 0,0527 0,0179 R’3 0,1320 0,0903 1 0,0596 0,0696 0,3030 0,3252 0,7060 0,9625 0,6203 0,9274 RFT2 0,3933 0,9738 0,0596 1 0,7898 0,0638 0,1673 0,0365 0,0005 0,0117 0,0026 RFT3 0,3817 0,7904 0,0696 0,7898 1 0,1329 0,1988 0,0646 0,0088 0,0452 0,0171 EST1 0,1838 0,1729 0,3030 0,0638 0,1329 1 0,9226 0,3380 0,0035 0,1792 0,0349 RT2 0,4338 0,2672 0,3252 0,1673 0,1988 0,9226 1 0,4011 0,0553 0,3413 0,1224 RT3 0,0974 0,0819 0,7060 0,0365 0,0646 0,3380 0,4011 1 0,4707 0,9056 0,6361 ES1 0,0004 0,0079 0,9625 0,0005 0,0088 0,0035 0,0553 0,4707 1 0,2109 0,7714 ES2 0,0261 0,0527 0,6203 0,0117 0,0452 0,1792 0,3413 0,9056 0,2109 1 0,4153 ES3 Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,0009 0,0048 0,0179 0,9274 0,0026 0,0171 0,0349 0,1224 0,6361 0,7714 0,4153 1 4.1.3 Vor und nach Pfingsten 4.1.3.1 Jungen Der Zeitpunkt vor oder nach Pfingsten ist nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen den Zeitpunkten konnte nicht ermittelt werden (p=0,557). Tabelle 17: Statistik "Vor und nach Pfingsten-Jungen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung nach 130 0,0000 0,5000 0,0413 0,0969 0,2000 0,1267 0,1094 0,1058 0,1475 0,0705 vor 138 0,0000 0,6000 0,0500 0,1026 0,1683 0,1294 0,1112 0,1086 0,1503 0,0573 vor + nach 11 0,0000 0,4048 0,0720 0,1500 0,2091 0,1661 0,1273 0,0806 0,2517 0,0682 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 89 4.1.3.2 Mädchen Wie bei den Jungen, so ist auch bei den Mädchen der Zeitpunkt vor oder nach Pfingsten nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen den Zeitpunkten konnte nicht ermittelt werden (p=0,953). Tabelle 18: Statistik "Vor und nach Pfingsten-Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung nach 130 0,0000 0,6769 0,0648 0,1273 0,2667 0,1828 0,1510 0,1556 0,2099 0,0856 vor 138 0,0000 0,6111 0,0741 0,1607 0,2481 0,1806 0,1337 0,1575 0,2037 0,0866 vor + nach 11 0,0364 0,4394 0,0587 0,1514 0,3125 0,1925 0,1543 0,0821 0,3029 0,1065 4.1.3.3 Jungen und Mädchen Bei Jungen und Mädchen kombiniert ist der Zeitpunkt vor oder nach Pfingsten nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen den Zeitpunkten konnte nicht ermittelt werden (p=0,56). Tabelle 19: Statistik "Vor und nach Pfingsten-Jungen und Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung nach 130 0,0119 0,5000 0,0720 0,1233 0,2000 0,1486 0,1044 0,1305 0,1667 0,0663 vor 138 0,0067 0,5333 0,0766 0,1303 0,2068 0,1530 0,1032 0,1356 0,1704 0,0574 vor + nach 11 0,0333 0,4048 0,0848 0,1778 0,3011 0,1910 0,1292 0,1042 0,2778 0,0991 4.1.4 Wochentag 4.1.4.1 Jungen Der Wochentag hat bei Jungen keinen Einfluss auf die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen den Wochentagen konnte nicht ermittelt werden (p=0,526). 90 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Wochentag Jungen Nichtteilnehmer in % 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 2 3 4 5 Abbildung 22: Boxplot "Wochentag-Jungen" Tabelle 20: Statistik "Wochentag -Jungen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mo 1 62 0,0000 0,4792 0,0417 0,0758 0,1528 0,1128 0,1096 0,0826 0,1430 Di 2 55 0,0000 0,4000 0,0417 0,1042 0,2000 0,1272 0,1043 0,0951 0,1593 Mi 3 56 0,0000 0,4167 0,0524 0,1162 0,1873 0,1341 0,1069 0,1024 0,1659 Do 4 Fr 5 53 0,0000 0,5000 0,0702 0,1273 0,1667 0,1414 0,1064 0,1083 0,1746 53 0,0000 0,6000 0,0481 0,0990 0,1699 0,1373 0,1274 0,0998 0,1747 Tabelle 21: Kruskal-Wallis-Test "Wochentag-Jungen" Kruskal-Wallis-Test (JungenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 3,1923 9,4877 4 0,5262 Auch wenn der Prozentsatz der Nichtteilnehmer von Montag bis Freitag anzusteigen scheint, so ergibt sich keine signifikante Rangkorrelation (p=0,1629) zwischen dem Prozentsatz der Nichtteilnehmer und dem Wochentag (aufsteigende Reihenfolge, von 1 bis 5), vgl. folgende Tabelle. Tabelle 22: Korrelationsmatrix (Spearman) "Wochentag-Jungen" Rangkorrelationskoeffizient Nichtteilnehmer Jungen Tag p-Werte Nichtteilnehmer Jungen Tag 0,0923 0,1629 Werte in Fettdruck sind von Null verschieden mit einen Signifikanzniveau von alpha=0,05 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 91 4.1.4.2 Mädchen Ein signifikanter Unterschied zwischen den Wochentagen konnte nicht ermittelt werden (p=0,1833), was an der großen Streuung der Werte liegen dürfte (vgl. Boxplot, mit großen Boxen und breiten Whiskers). Wochentag Mädchen Nichtteilnehmer in % 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 2 3 4 5 Abbildung 23: Boxplot "Wochentag-Mädchen" Tabelle 23: Statistik "Wochentag-Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 1 62 0,0139 0,6769 0,0635 0,0999 0,2252 0,1614 0,1444 0,1247 0,1981 0,0622 2 55 0,0088 0,5208 0,0530 0,1296 0,2344 0,1644 0,1324 0,1272 0,2017 0,0880 3 56 0,0000 0,6111 0,0638 0,1548 0,2801 0,1820 0,1377 0,1436 0,2203 0,0976 4 53 0,0000 0,6154 0,1111 0,1750 0,2500 0,1962 0,1449 0,1546 0,2378 0,0750 5 53 0,0000 0,5333 0,0933 0,1662 0,3071 0,2131 0,1496 0,1696 0,2565 0,1049 Tabelle 24: Kruskal-Wallis-Test "Wochentag-Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (MädchenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 6,2196 9,4877 4 0,1833 Der Prozentsatz der Nichtteilnehmerinnen steigt von Montag bis Freitag an (je später in der Woche, desto größer der Prozentsatz der Nichtteilnehmerinnen). Dies bewirkt eine signifikante Rangkorrelation (p=0,0132) zwischen dem Prozentsatz der Nichtteilnehmerinnen und dem Wochentag (Montag bis Freitag von 1 bis 5 codiert ) vgl. folgende Tabelle. 92 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 25: Korrelationsmatrix (Spearman) "Wochentag-Mädchen" Rangkorrelationskoeffizient Nichtteilnehmer Mädchen p-Werte: Variablen Nichtteilnehmer Mädchen Tag 0,1530 Tag 0,0132 Werte in Fettdruck sind von Null verschieden mit einen Signifikanzniveau von alpha=0,05 4.1.4.3 Jungen und Mädchen Ein signifikanter Unterschied zwischen den Wochentagen konnte nicht ermittelt werden (p=0,1349), auch wenn der Prozentsatz ansteigt, was an der großen Streuung der Werte liegen dürfte. Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % Wochentag 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 1 2 3 4 5 Abbildung 24: Boxplot "Wochentag-Jungen und Mädchen" Tabelle 26: Statistik " Wochentag-Jungen und Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 1 62 0,0098 0,5000 0,0667 0,1007 0,1516 0,1333 0,1122 0,1048 0,1618 0,0447 2 55 0,0067 0,4333 0,0700 0,1250 0,2103 0,1487 0,1081 0,1194 0,1779 0,0794 3 56 0,0139 0,4048 0,0745 0,1296 0,2182 0,1571 0,1009 0,1300 0,1841 0,0704 4 53 0,0182 0,4341 0,0952 0,1515 0,2082 0,1618 0,0876 0,1376 0,1859 0,0566 5 53 0,0267 0,5333 0,0833 0,1389 0,2123 0,1646 0,1123 0,1336 0,1956 0,0694 Tabelle 27: Kruskal-Wallis-Test "Wochentag-Jungen und Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in %): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 7,0197 9,4877 4 0,1349 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 93 Der Prozentsatz der Nichtteilnehmer (Jungen und Mädchen) steigt von Montag bis Freitag an, vgl. obige Tabelle. Dies bewirkt eine signifikante Rangkorrelation (p=0,008) zwischen dem Prozentsatz der Nichtteilnehmer und dem Wochentag, vgl. folgende Tabelle, d.h. je später in der Woche, desto höher der Prozentsatz der Nichtteilnehmer. Tabelle 28: Korrelationsmatrix (Spearman)"Wochentag-Jungen und Mädchen" Variablen Tag 0,1188 Nichtteilnehmer (J+M) p-Werte: Variablen Tag 0,0084 Nichtteilnehmer (J+M) Werte in Fettdruck sind von Null verschieden mit einen Signifikanzniveau von alpha=0,05 4.1.4.3.1 Bewegungsfelder und Wochentage Signifikante Unterschiede in der Verteilung der Bewegungsfelder auf die Wochentage wurden nicht ermittelt (p=0,6635), vgl. folgende Tabelle. Die oben gefundenen Zusammenhänge lassen sich damit nicht mit einer spezifischen Verteilung der Bewegungsfelder auf die Wochentage erklären. Tabelle 29: Chi-Quadrat-Test "Bewegungsfelder 1-7 und Wochentage" Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 20,5772 36,4150 24 0,6635 Tabelle 30: Anzahl "Bewegungsfelder 1-7 und Wochentage" Wochentag 1 2 3 4 5 1 2 8 7 3 3 7 3 11 12 15 7 9 4 2 4 4 3 3 5 5 3 3 4 1 6 35 28 29 35 32 7 1 1 0 1 1 0 0 2 0 0 Tabelle 31: Prozentwerte "Bewegungsfelder 1-7 und Wochentage" Wochentag 1 2 3 4 5 Prozent 1 28,6 25,0 10,7 10,7 25,0 100,0 2 20,4 22,2 27,8 13,0 16,7 100,0 3 12,5 25,0 25,0 18,8 18,8 100,0 4 31,3 18,8 18,8 25,0 6,3 100,0 5 22,0 17,6 18,2 22,0 20,1 100,0 6 25,0 25,0 0,0 25,0 25,0 100,0 7 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 100,0 Prozent 22,2 19,7 20,1 19,0 19,0 100,0 Führt man den Chiquadrattest nur für die Bewegungsfelder 1 bis 5 durch (Weglassen der gering besetzten Bewegungsfelder 6 und 7), so ergibt sich ebenfalls kein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit der Bewegungsfelder je nach Wochentag: 94 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 32: Chi-Quadrat-Test "Bewegungsfelder 1-5 und Wochentage" Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 11,5930 26,2962 16 0,7715 4.1.4.3.2 Regime und Wochentage Signifikante Unterschiede in der Verteilung der Regime -Typen auf die Wochentage konnten ermittelt werden (p=0,0064), vgl. folgende Tabelle, d.h. dass die Regime -Typen in Abhängigkeit vom Wochentag unterschiedlich häufig sind. Dies könnte zu den oben gefundenen signifikanten Unterschieden in der Nichtteilnahme je nach Wochentag beitragen. Tabelle 33: Chi-Quadrat-Test "Regime und Wochentage" Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 65,6969 55,7585 40 0,0064 Tabelle 34: Anzahl "Regime und Wochentage" Tag 1 2 3 4 5 ES1 ES2 ES3 EST1 RP2 RP3 RPM1 RT2 RT3 RFT2 RFT3 14 4 11 22 1 2 4 0 4 0 0 9 8 8 13 1 1 6 2 1 4 2 7 7 4 18 2 0 8 5 1 3 1 3 6 2 24 0 1 10 3 0 4 0 8 11 0 12 3 0 5 5 5 2 2 Tabelle 35: Prozentwerte "Regime und Wochentage" Wochentag ES1 1 2 3 4 5 Prozent 34,1 22,0 17,1 7,3 19,5 ES2 11,1 22,2 19,4 16,7 30,6 ES3 44,0 32,0 16,0 8,0 0,0 EST1 RP2 24,7 14,6 20,2 27,0 13,5 14,3 14,3 28,6 0,0 42,9 RP3 50,0 25,0 0,0 25,0 0,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 RPM1 RT2 12,1 18,2 24,2 30,3 15,2 RT3 0,0 13,3 33,3 20,0 33,3 36,4 9,1 9,1 0,0 45,5 RFT2 RFT3 Prozent 0,0 30,8 23,1 30,8 15,4 0,0 40,0 20,0 0,0 40,0 22,2 19,7 20,1 19,0 19,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 4.1.5 Tageszeit (Vor- und Nachmittag) 4.1.5.1 Jungen Die Tageszeit ist bei Jungen nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen Vor- und Nachmittag konnte nicht ermittelt werden (p=0,7179). Tabelle 36: Statistik "Tageszeit-Jungen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 0 vor 209 0,0000 0,6000 0,0449 0,1042 1 nachmittag 70 0,0000 0,4744 0,0530 0,0995 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 95 0,1875 0,1290 0,1123 0,1119 0,1461 0,0642 0,1873 0,1323 0,1079 0,1049 0,1597 0,0589 4.1.5.2 Mädchen Die Tageszeit ist bei Mädchen nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen Vor- und Nachmittag konnte nicht ermittelt werden (p=0,4855). Tabelle 37: Statistik "Tageszeit-Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 0 1 209 0,0000 0,6769 0,0682 0,1464 0,2444 0,1775 0,1394 0,1578 0,1973 0,0839 70 0,0000 0,6111 0,0741 0,1633 0,2792 0,1949 0,1502 0,1586 0,2313 0,1067 4.1.5.3 Jungen und Mädchen Die Tageszeit ist bei den kombinierten Daten von Jungen und Mädchen nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen vor - und Nachmittag konnte nicht ermittelt werden (p=0,9406). Tabelle 38: Statistik "Tageszeit-Jungen und Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 0 1 209 0,0067 0,5333 0,0783 0,1294 0,2080 0,1521 0,1042 0,1379 0,1663 0,0632 70 0,0098 0,4683 0,0720 0,1270 0,2044 0,1536 0,1072 0,1280 0,1791 0,0636 96 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 4.1.6 Region 4.1.6.1 Jungen Je nach Region ergeben sich signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0069), wobei die Region Ost (o) deutlich höhere mittlere Prozentzahlen der Nichtteilnehmer aufweist, und die Regionen w und z recht niedrige Werte. Region Jungen Nichtteilnehmer in % 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% n o s w z Abbildung 25: Boxplot "Region-Jungen" Tabelle 39: Statistik "Region-Jungen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung n 64 0,0167 0,4792 0,0694 0,1339 0,2245 0,1642 0,1200 0,1268 0,2016 0,0771 o 17 0,0000 0,6000 0,1000 0,1250 0,2750 0,1976 0,1675 0,1114 0,2837 0,0750 s 59 0,0000 0,5000 0,0534 0,1296 0,2000 0,1385 0,1075 0,1104 0,1665 0,0704 w 21 0,0000 0,2364 0,0333 0,0938 0,1528 0,1023 0,0713 0,0699 0,1347 0,0604 z 118 0,0000 0,4167 0,0333 0,0833 0,1490 0,1025 0,0939 0,0831 0,1220 0,0603 Tabelle 40: Kruskal-Wallis-Test "Region-Jungen" Kruskal-Wallis-Test (JungenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 14,1398 9,4877 4 0,0069 Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich signifikante paarweise Unterschiede nur zwischen den Regionen n und z ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni -Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,005 führt). N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 97 Tabelle 41: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Region -Jungen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweiseitiger Test: Stichprobe Häufigkeit Rang-Summe Rangmittel JungenNicht% | z 92 9112,5000 99,0489 JungenNicht% | w 21 2208,5000 105,1667 JungenNicht% | s 59 7293,5000 123,6186 JungenNicht% | n 42 5750,5000 136,9167 JungenNicht% | o 17 2431,0000 143,0000 Gruppen A A A B B B B Tabelle 42: post-hoc-Tests "Region-Jungen" s n p-Werte: JungenNicht% | s 1 0,3241 JungenNicht% | n 0,3241 1 0,0023 JungenNicht% | z 0,0274 JungenNicht% | o 0,2919 0,7514 JungenNicht% | w 0,2770 0,0753 Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,005 z 0,0274 0,0023 1 0,0127 0,7049 o 0,2919 0,7514 0,0127 1 0,0826 w 0,2770 0,0753 0,7049 0,0826 1 4.1.6.2 Mädchen Je nach Region ergeben sich auch bei den Mädchen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0018), wobei die Region Ost (o) deutlich höhere mittlere Prozentzahlen der Nichtteilnehmer aufweist, und die Region w die niedrigsten Werte. Bei Mädchen ergibt sich somit ein deutliches Ost-West-Gefälle. Regionen Mädchen Nichtteilnehmer in % 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% n o s w z Abbildung 26: Boxplot "Region-Mädchen" Tabelle 43: Statistik "Region-Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert n 64 0,0000 0,6154 0,0745 0,1697 0,2703 0,1961 o 17 0,0600 0,5417 0,1667 0,2000 0,4667 0,2841 s 59 0,0233 0,6769 0,1059 0,1731 0,2939 0,2146 w 21 0,0000 0,3438 0,0333 0,0741 0,2885 0,1323 z 118 0,0000 0,5208 0,0667 0,1111 0,2083 0,1508 98 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 0,1499 0,1560 0,2363 0,1017 0,1727 0,1953 0,3729 0,1333 0,1566 0,1738 0,2554 0,0936 0,1255 0,0751 0,1894 0,0541 0,1145 0,1291 0,1726 0,0741 Tabelle 44: Kruskal-Wallis-Test "Region-Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (MädchenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 17,1430 9,4877 4 0,0018 Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich signifikante paarweise Unterschiede zwischen den Regionen o und z sowie o und w ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p -Wert von 0,005 führt). Tabelle 45: Mehrfache Paarvergleiche mittel Dunns Prozedur "Region -Mädchen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweiseitiger Test: Stichprobe Häufigkeit Rang-Summe Rangmittel MädchenNicht% | w 21 2099,5000 99,9762 MädchenNicht% | z 109 12827,5000 117,6835 MädchenNicht% | n 56 7754,5000 138,4732 MädchenNicht% | s 59 8733,0000 148,0169 MädchenNicht% | o 17 3038,5000 178,7353 Gruppen A A A A B B B Tabelle 46: post-hoc-Tests "Region-Mädchen" s n p-Werte: MädchenNicht% | s 1 0,4996 MädchenNicht% | n 0,4996 1 MädchenNicht% | z 0,0133 0,0952 MädchenNicht% | o 0,1408 0,0550 MädchenNicht% | w 0,0126 0,0471 Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,005 z 0,0133 0,0952 1 0,0020 0,3268 o 0,1408 0,0550 0,0020 1 0,0014 w 0,0126 0,0471 0,3268 0,0014 1 4.1.6.3 Jungen und Mädchen Je nach Region ergeben sich auch bei den zusammengefassten Daten von Jungen und Mädchen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0017), wobei die Region Ost (o) deutlich höhere mittlere Prozentzahlen der Nichtteilnehmer aufweist als die übrigen Regionen, und die Region West (w) die niedrigsten mittleren Prozentzahlen der Nichtteilnehmer. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 99 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % Regionen 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% n o s w z Abbildung 27: Boxplot "Region-Jungen und Mädchen" Tabelle 47: Statistik "Region-Jungen und Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung n 64 0,0139 0,5000 0,0863 0,1479 0,2117 0,1706 0,1148 0,1419 0,1992 0,0640 o s 17 0,0455 0,5333 0,1364 0,2071 0,3444 0,2429 0,1482 0,1667 0,3191 0,0909 w 59 0,0278 0,4385 0,0909 0,1310 0,2321 0,1638 0,0987 0,1381 0,1895 0,0573 21 0,0182 0,2880 0,0333 0,1094 0,1786 0,1170 0,0899 0,0761 0,1579 0,0760 z 118 0,0067 0,4097 0,0670 0,1047 0,1784 0,1302 0,0872 0,1143 0,1461 0,0547 Tabelle 48: Kruskal-Wallis-Test "Region-Jungen und Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in %): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 17,2367 9,4877 4 0,0017 Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich signifikante paarweise Unterschiede zwischen den Regionen o und z sowie o und w ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p -Wert von 0,005 führt). Tabelle 49: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Region-Jungen und Mädchen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweiseitiger Test: Stichprobe Häufigkeit RangSumme Rangmittel Gruppen Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | w 21 2342,0000 111,5238 A Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | z 118 14702,5000 124,5975 A Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | s 59 8981,5000 152,2288 A B Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | n 64 9743,5000 152,2422 A B Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | o 17 3290,5000 193,5588 B 100 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 50: post-hoc-Tests "Region-Jungen und Mädchen" p-Werte: Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | s Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | n Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | z Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | o Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | w Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,005 s 1 0,9993 0,0317 0,0628 0,0471 n 0,9993 1 0,0273 0,0605 0,0448 z 0,0317 0,0273 1 0,0010 0,4939 o 0,0628 0,0605 0,0010 1 0,0018 w 0,0471 0,0448 0,4939 0,0018 1 4.1.7 Bewegungsfelder 4.1.7.1 Jungen Die unterschiedlichen Typen von Bewegungsfeldern weisen bei Jungen einen signifikanten Unterschied in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0285) auf. Bewegungsfeld 7, für das nur 2 Datensätze vorliegen, hat dabei die höchsten mittleren Prozentsätze, Bewegungsfeld 4 die niedrigsten. Bewegungsfelder Jungen Nichtteilnehmer in % 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 2 3 4 5 6 7 Abbildung 28: Boxplot "Bewegungsfelder-Jungen" Tabelle 51: Statistik "Bewegungsfelder-Jungen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 1 2 3 4 16 0,0000 0,4000 0,0201 0,0583 0,1083 0,0928 0,1192 5 159 0,0000 0,5000 0,0404 0,0833 0,1667 0,1160 0,1038 28 0,0000 0,3556 0,0568 0,1544 0,2146 0,1414 0,1018 54 0,0000 0,6000 0,0932 0,1458 0,2091 0,1722 0,1243 16 0,0000 0,4000 0,0438 0,1095 0,1750 0,1282 0,1166 0,0963 0,1340 0,1866 0,0884 0,2105 0,0542 6 7 4 0,0417 0,2000 0,0979 0,1333 0,1625 0,1271 0,0664 2 0,1071 0,4048 0,1815 0,2560 0,3304 0,2560 0,2104 0,0541 0,0075 0,0985 0,0213 -1,6349 0,2022 0,0720 0,1780 0,0472 0,1334 0,0595 0,2328 0,0417 2,1468 0,1488 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 101 Tabelle 52: Kruskal-Wallis-Test "Bewegungsfelder-Jungen" Kruskal-Wallis-Test (JungenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 14,1078 12,5916 6 0,0285 Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich signifikante paarweise Unterschiede zwischen den Bewegungsfeldern 5 und 2 ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p -Wert von 0,0024 führt). Tabelle 53: post-hoc-Tests "Bewegungsfelder-Jungen" 5 p-Werte: JungenNicht% | 5 JungenNicht% | 1 JungenNicht% | 4 JungenNicht% | 3 JungenNicht% | 2 JungenNicht% | 6 JungenNicht% | 7 Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,0024 1 0,1750 0,3042 0,7361 0,0019 0,5422 0,1700 1 0,1750 1 0,0894 0,5586 0,3784 0,9968 0,3673 4 0,3042 0,0894 1 0,3065 0,0123 0,2752 0,0899 3 0,7361 0,5586 0,3065 1 0,1769 0,7190 0,2515 2 0,0019 0,3784 0,0123 0,1769 1 0,6556 0,5477 6 0,5422 0,9968 0,2752 0,7190 0,6556 1 0,4405 7 0,1700 0,3673 0,0899 0,2515 0,5477 0,4405 1 4.1.7.2 Mädchen Die unterschiedlichen Bewegungsfeldern weisen bei Mädchen einen sehr signifikanten Unterschied in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (< 0,000000001) auf. Bewegungsfeld 2 weist deutlich höhere Werte auf, die fast doppelt so hoch liegen wie die übrigen Bewegungsfelder. Bewegungsfeld 4 weist die niedrigsten mittleren Prozentsätze an nichtteilnehmenden Mädchen auf. Bewegungsfeld Mädchen Nichtteilnehmer in % 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 2 3 4 5 6 7 Abbildung 29: Boxplot "Bewegungsfelder-Mädchen" Tabelle 54: Statistik "Bewegungsfelder-Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum 1 2 3 4 28 0,0000 54 0,1042 16 0,0100 16 0,0200 5 159 0,0000 6 7 4 0,1083 2 0,0000 102 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) 0,5333 0,0492 0,0947 0,2324 0,1577 0,1535 0,0970 0,2185 0,6769 0,2290 0,2833 0,3753 0,3008 0,1115 0,2695 0,3322 0,6154 0,0572 0,0972 0,2042 0,1741 0,1757 0,0768 0,2714 0,2750 0,0518 0,0909 0,1503 0,1116 0,0751 0,0716 0,1517 0,6111 0,0613 0,1250 0,2000 0,1563 0,1321 0,1349 0,1778 0,1882 0,1142 0,1331 0,1596 0,1407 0,0365 0,0826 0,1988 0,0000 0,0000 0,0000 0,0000 0,0000 Mediane absolute Abweichung 0,0590 0,0604 0,0572 0,0536 0,0694 0,0208 0,0000 Tabelle 55: Kruskal-Wallis-Test "Bewegungsfelder-Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (MädchenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 60,1883 12,5916 6 < 0,000000001 Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich sehr signifikante paarweise Unterschiede zwischen den Bewegungsfeldern 2 und allen übrigen (2, 3, 4 und 5) ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,0024 führt). Bewegungsfeld 2 zeigt zu allen übrigen Bewegungsfeldern deutliche Unterschiede (vgl. oben: deutlich höhere Werte im Prozentsatz Nichtteilnehmer, die fast doppelt so hoch liegen wie die übrigen Bewegungsfelder). Tabelle 56: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Bewegungsfelder -Mädchen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweiseitiger Test: Stichprobe Häufigkeit Rang-Summe Rangmittel MädchenNicht% | 7 1 3,5000 3,5000 MädchenNicht% | 4 16 1508,5000 94,2813 MädchenNicht% | 1 27 2999,0000 111,0741 MädchenNicht% | 5 148 17302,5000 116,9088 MädchenNicht% | 3 15 1778,0000 118,5333 MädchenNicht% | 6 4 502,5000 125,6250 MädchenNicht% | 2 51 10359,0000 203,1176 Gruppen A A A A A A A Tabelle 57: post-hoc-Tests "Bewegungsfelder-Mädchen" 5 p-Werte: MädchenNicht% MädchenNicht% MädchenNicht% MädchenNicht% | | | | 5 1 4 3 MädchenNicht% | 2 MädchenNicht% | 6 1 0,7129 0,2565 0,9369 < 0,000000001 1 4 3 0,7129 0,2565 0,9369 1 0,4824 0,7598 0,4824 1 0,3732 0,7598 0,3732 1 0,0000 0,0000 0,0001 0,8204 0,7200 0,4593 0,8679 MädchenNicht% | 7 0,1358 0,1633 0,2451 0,1416 Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,0024 2 6 7 < 0,000000001 0,0000 0,0000 0,0001 0,8204 0,7200 0,4593 0,8679 0,1358 0,1633 0,2451 0,1416 1 0,0489 0,0489 1 0,0091 0,1494 0,0091 0,1494 1 4.1.7.3 Jungen und Mädchen Die unterschiedlichen Bewegungsfelder weisen bei den kombinierten Datensätzen von Jungen und Mädchen einen sehr signifikanten Unterschied in der mittleren Prozentzahl der N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 103 Nichtteilnehmer (< 0,000000001) auf. Die Bewegungsfelder 2 und 7 weisen deutlich höhere Werte auf als die übrigen Bewegungsfelder. Bewegungsfeld 4 weist die niedrigsten mittleren Prozentsätze an nichtteilnehmenden Jungen oder Mädchen auf. Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % Bewegungsfeld 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 2 3 4 5 6 7 Abbildung 30: Boxplot "Bewegungsfelder-Jungen und Mädchen" Tabelle 58: Statistik "Bewegungsfelder-Jungen und Mädchen" Statistik 1 2 3 4 5 6 7 Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) 28 0,0139 0,3455 0,0618 0,1198 0,2011 0,1394 0,0986 0,1011 0,1776 54 0,0923 0,5333 0,1761 0,2308 0,2883 0,2433 0,1029 0,2153 0,2714 16 0,0100 0,4333 0,0557 0,1133 0,1629 0,1323 0,1074 0,0750 0,1895 16 0,0182 0,3375 0,0518 0,0919 0,1259 0,1036 0,0768 0,0627 0,1445 159 0,0067 0,5000 0,0648 0,1048 0,1733 0,1301 0,0912 0,1158 0,1444 4 0,0893 0,1926 0,1095 0,1331 0,1606 0,1370 0,0446 0,0661 0,2080 2 0,0750 0,4048 0,1574 0,2399 0,3223 0,2399 0,2332 -1,8551 2,3349 Mediane absolute Abweichung 0,0648 0,0575 0,0608 0,0357 0,0508 0,0304 0,1649 Tabelle 59: Kruskal-Wallis-Test "Bewegungsfelder-Jungen und Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in %): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 56,2321 12,5916 6 < 0,000000001 Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich mehrere signifikante paarweise Unterschiede finden, und zwar zwischen dem Bewegungsfeld 2 und den Feldern 5, 1, 4, und 3 (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,0024 führt). Bewegungsfeld 2 ist damit eindeutig von vier we iteren Bewegungsfeldern in der mittleren Prozentzahl Nichtteilnehmer verschieden. 104 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 60: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Bewegungsfelder -Jungen und Mädchen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweiseitiger Test: Stichprobe Häufigkeit Rang-Summe Rangmittel Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 4 16 Gruppen 1581,0000 98,8125 A Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 3 16 1938,0000 121,1250 A Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 5 159 19524,0000 122,7925 A Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 1 28 3645,5000 130,1964 A Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 6 4 572,0000 143,0000 A B Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 7 2 340,0000 170,0000 A B Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 2 54 11459,5000 212,2130 B Tabelle 61: post-hoc-Tests "Bewegungsfelder-Jungen und Mädchen" 5 p-Werte: 1 4 3 2 6 7 1 0,6543 0,2571 0,9372 < 0,000000001 0,6208 0,4109 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 5 1 0,2145 0,7198 0,0000 0,7666 0,5003 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 1 0,6543 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 4 0,2571 0,2145 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 3 0,9372 0,7198 0,4341 1 0,0001 0,6277 0,4193 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 2 < 0,000000001 0,0000 0,0000 0,0001 1 0,0978 0,4675 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 6 0,6208 0,7666 0,3272 0,6277 0,0978 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 7 0,4109 0,5003 0,2394 0,4193 0,4675 0,6992 1 0,4341 0,0000 0,3272 0,2394 Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,0024 4.1.8 Privat-Öffentlich 4.1.8.1 Jungen Es liegen keine Daten von Jungen, die in Privatschulen lernen, vor. Tabelle 62: Statistik "Privat-Öffentlich-Jungen Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung p ö 0 250 0,0000 0,6000 0,0475 0,1000 0,1875 0,1299 0,1109 0,1155 0,1443 0,0667 4.1.8.2 Mädchen Je nach Schulauswahl ergeben sich signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0023), wobei an öffentlichen Schulen die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer deutlich höher ausfällt als an Privatschulen. 1 0,6992 1 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 105 Private oder öffentliche Schulen Mädchen Nichtteilnehmer in % 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% p ö Abbildung 31: Boxplot "Privat-Öffentlich-Mädchen Tabelle 63: Statistik "Privat-Öffentlich-Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung p ö 29 0,0100 0,3068 0,0571 0,0947 0,1250 0,1075 0,0782 0,0778 0,1372 0,0303 250 0,0000 0,6769 0,0741 0,1667 0,2692 0,1913 0,1457 0,1725 0,2101 0,1000 Tabelle 64: Mann-Whitney-Test "Privat-Öffentlich-Mädchen" Mann-Whitney-Test / Zweiseitiger Test: U Erwartungswert Varianz (U) p-Wert (Zweiseitig) 4550,5000 3378,5000 148071,5988 0,0023 4.1.8.3 Jungen und Mädchen Je nach Schulauswahl ergeben sich – auch bei den kombinierten Daten von Jungen und Mädchen - signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,01), wobei an öffentlichen Schulen die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer deutlich höher liegt als an Privatschulen. 106 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % Privat oder öffentlich 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% p ö Abbildung 32: Boxplot "Privat-Öffentlich-Jungen und Mädchen" Tabelle 65: Statistik "Privat-Öffentlich-Jungen und Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung p ö 29 0,0100 0,3068 0,0571 0,0947 0,1250 0,1075 0,0782 0,0778 0,1372 0,0303 250 0,0067 0,5333 0,0773 0,1355 0,2107 0,1577 0,1063 0,1444 0,1709 0,0645 Tabelle 66: Mann-Whitney-Test "Privat-Öffentlich-Jungen und Mädchen" Mann-Whitney-Test / Zweiseitiger Test: U Erwartungswert Varianz (U) p-Wert (Zweiseitig) 4685,5000 3625,0000 169154,3282 0,0100 4.1.9 Anzahl der Unterrichtseinheiten 4.1.9.1 Jungen Bei Jungen konnten keine signifikanten Unterschiede (p=0,1306) in den vier Stufen de r Anzahl der Unterrichtseinheiten (1 bis 3) ermittelt werden. Zwar liegen die mittleren Prozentsatze der Gruppen 1,5 und 3 höher als die der Gruppen 1 und 2, jedoch ist die Variabilität der Gruppen 1 und 2 hoch (große Boxen) und die Stichprobenzahl der Gru ppen 1,5 und 3 vergleichsweise klein, was die Ermittlung signifikanter Unterschiede erschwert. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 107 Einzelstunde Jungen Nichtteilnehmer in % 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 1,5 2 3 Abbildung 33: Boxplot "Anzahl der Unterrichtseinheiten -Jungen" Tabelle 67: Statistik "Anzahl der Unterrichtseinheiten-Jungen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 1 144 0,0000 0,6000 0,0400 0,0833 0,1867 0,1231 0,1156 0,1030 0,1433 0,0583 1,5 12 0,0774 0,2044 0,1298 0,1570 0,1761 0,1489 0,0533 0,0642 0,2337 0,0286 2 3 120 0,0000 0,4762 0,0556 0,1250 0,1847 0,1360 0,1072 0,1142 0,1579 0,0644 3 0,1528 0,2500 0,1764 0,2000 0,2250 0,2009 0,0486 0,0802 0,3217 0,0472 Tabelle 68: Kruskal-Wallis-Test "Anzahl der Unterrichtseinheiten-Jungen" Kruskal-Wallis-Test (JungenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 5,6382 7,8147 3 0,1306 4.1.9.2 Mädchen Für Mädchen ergibt sich nur ein schwach signifikanter Unterschied (p=0,06) in den vier Stufen der Anzahl der Unterrichtseinheiten (1 bis 3), wobei der Boxplots einen leicht zunehmenden mittleren Prozentsatz der Nichtteilnehmer anzuzeigen scheint. 108 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Einzelstunden Mädchen Nichtteilnehmer in % 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 1,5 2 3 Abbildung 34: Boxplot "Anzahl der Unterrichtseinheiten -Mädchen" Tabelle 69: Statistik "Anzahl der Unterrichtseinheiten -Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 1 144 0,0000 0,6769 0,0578 0,1385 0,2389 0,1684 0,1440 0,1442 0,1925 0,0882 1,5 12 0,1211 0,4341 0,1676 0,2251 0,2992 0,2474 0,1097 0,1557 0,3392 0,0628 2 120 0,0000 0,6154 0,0769 0,1667 0,2788 0,1923 0,1402 0,1661 0,2186 0,1000 3 3 0,1026 0,4394 0,1667 0,2308 0,3351 0,2576 0,1700 -0,1647 0,6799 0,1282 Tabelle 70: Kruskal-Wallis-Test-"Anzahl der Unterrichtseinheiten-Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (MädchenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 7,3226 7,8147 3 0,0623 4.1.9.3 Jungen und Mädchen Bei Jungen und Mädchen konnte ein signifikanter Unterschied (p=0,0032) in den vier Stufen der Einzelstunden (1 bis 3) ermittelt werden, wobei mit zunehmendem Wert der mittlere Prozentsatz der Nichtteilnehmer ansteigt. Stufe 3 beruht jedoch nur auf 3 Datensätzen. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 109 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % Einzelstunden 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 1 1,5 2 3 Abbildung 35: Boxplot "Anzahl an Unterrichtseinheiten -Jungen und Mädchen" Tabelle 71: Statistik "Anzahl an Unterrichtseinheiten-Jungen und Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 1 144 0,0067 0,5333 0,0605 0,1079 0,1823 0,1374 0,1040 0,1202 0,1545 0,0609 1,5 12 0,0892 0,4341 0,1508 0,1886 0,2500 0,2156 0,1025 0,1505 0,2807 0,0474 2 120 0,0100 0,4889 0,0879 0,1296 0,2117 0,1623 0,1029 0,1437 0,1809 0,0601 3 3 0,1267 0,3254 0,1833 0,2400 0,2827 0,2307 0,0997 -0,0170 0,4783 0,0854 Tabelle 72: Kruskal-Wallis-Test "Anzahl an Unterrichtseinheiten-Jungen und Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in %): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 13,7684 7,8147 3 0,0032 Aus den paarweisen Einzelvergleichen ergibt sich, dass Stufe 1 von 1,5 signifikant verschieden ist, Weitere signifikante paarweise signifikante Einzelvergleiche treten nicht auf: 110 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 73: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Anzahl an Unterrichtseinheiten Jungen und Mädchen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweiseit iger Test: Häufigkei RangStichprobe t Summe Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 1 144 18128,0000 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 2 120 17975,5000 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 1,5 12 2329,5000 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 3 3 627,0000 Rangmitte Gruppe l n 125,8889 A 149,7958 A B 194,1250 B 209,0000 B Tabelle 74: post-hoc-Tests "Anzahl an Unterrichtseinheiten-Jungen und Mädchen" p-Werte: Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 2 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 1 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 3 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | 1,5 Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,0083 2 1 0,0165 0,2093 0,0696 1 0,0165 1 0,0774 0,0049 3 0,2093 0,0774 1 0,7752 1,5 0,0696 0,0049 0,7752 1 4.1.10 Noten Im Datensatz gibt es bei Jungen in der Stufe MI keine Daten. Je nach zugeordneter Notenstufe ergeben sich signifikante Unterschiede in de r mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,008), wobei die Notenstufe EVA durch die höchsten und die Notenstufe TBM durch die niedrigsten mittleren Prozentzahlen der Nichtteilnehmer auffallen. Noten (MI = fehlend) 60% JungenNicht% 50% 40% 30% 20% 10% 0% BM EVA Fehlend TBM Abbildung 36: Boxplot "Noten-Jungen" Tabelle 75: Statistik "Noten-Jungen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum BM 208 0,0000 0,5000 EVA 43 0,0139 0,4792 Fehlend 13 0,0238 0,6000 TBM 15 0,0000 0,1833 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 0,0455 0,1000 0,1694 0,1199 0,1002 0,1046 0,1351 0,0586 0,0909 0,1818 0,2833 0,1955 0,1275 0,1530 0,2380 0,0985 111 0,0400 0,0667 0,1731 0,1293 0,1578 0,0339 0,2247 0,0310 0,0000 0,0667 0,1071 0,0732 0,0657 0,0335 0,1129 0,0667 Tabelle 76: Kruskal-Wallis-Test "Noten-Jungen" Kruskal-Wallis-Test (JungenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 16,6572 7,8147 3 0,0008 Aus der Tabelle der paarweisen Vergleiche geht hervor, dass Notenstufe BM von EVA und EVA von TBM signifikant unterschiedlich sind. Tabelle 77: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Noten-Jungen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweiseitiger Test: Stichprobe Häufigkeit Rang-Summe Rangmittel JungenNicht% | TBM JungenNicht% | Fehlend JungenNicht% | BM 13 13 168 1055,0000 1345,5000 18705,0000 81,1538 103,5000 111,3393 JungenNicht% | EVA 37 5690,5000 153,7973 Gruppen A A A B Tabelle 78: post-hoc-Tests "Noten-Jungen" BM p-Werte: JungenNicht% | BM 1 0,0005 JungenNicht% | EVA JungenNicht% | TBM 0,1165 JungenNicht% | Fehlend 0,6835 Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,0083 EVA 0,0005 1 0,0007 0,0195 TBM 0,1165 0,0007 1 0,3937 Fehlend 0,6835 0,0195 0,3937 1 4.1.10.1 Mädchen Je nach zugeordneter Notenstufe ergeben sich signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0047), wobei die Notenstufe EVA durch die höchsten und die Notenstufe TBM durch die niedrigsten mittleren Prozentzahlen der Nichtteilnehmer auffallen. 112 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Noten (MI=fehlend) 70% MädchenNicht% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% BM EVA Fehlend TBM Abbildung 37: Boxplot "Noten-Mädchen" Tabelle 79: Statistik "Noten-Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung BM 208 0,0000 0,6769 0,0678 0,1437 0,2276 0,1685 0,1305 0,1499 0,1870 0,0800 EVA 43 0,0000 0,6111 0,0972 0,2778 0,3625 0,2542 0,1713 0,2014 0,3069 0,1389 Fehlend 13 0,0625 0,5000 0,0908 0,1600 0,3229 0,2252 0,1679 0,1185 0,3318 0,0774 TBM 15 0,0000 0,3111 0,0327 0,0929 0,1806 0,1146 0,0971 0,0608 0,1684 0,0720 Tabelle 80: Kruskal-Wallis-Test "Noten-Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (MädchenNicht%): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 12,9737 7,8147 3 0,0047 Aus der Tabelle der paarweisen Vergleiche geht hervor, dass Notenstufe EVA von BM und von TBM signifikant unterschiedlich ist. Tabelle 81: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Noten -Mädchen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweise itiger Test: Stichprobe Häufigkeit Rang-Summe Rangmittel MädchenNicht% | TBM 15 1415,0000 94,3333 MädchenNicht% | BM 192 24204,5000 126,0651 MädchenNicht% | Fehlend 12 1809,0000 150,7500 MädchenNicht% | EVA 43 7024,5000 163,3605 Gruppen A A A B B N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 113 Tabelle 82: post-hoc-Tests "Noten-Mädchen" BM EVA p-Werte: 0,0035 MädchenNicht% | BM 1 0,0035 MädchenNicht% | EVA 1 0,0024 MädchenNicht% | TBM 0,1183 MädchenNicht% | Fehlend 0,2736 0,6102 Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,0083 TBM 0,1183 0,0024 1 0,0546 Fehlend 0,2736 0,6102 0,0546 1 4.1.10.2 Jungen und Mädchen Je nach zugeordneter Notenstufe ergeben sich bei Jungen und Mädchen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0007), wobei die Notenstufe EVA durch die höchsten und die Notenstufe TBM durch die niedrigsten mittleren Prozentzahlen der Nichtteilnehmer auffallen. Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % Noten (MI = fehlend) 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% BM EVA Fehlend TBM Abbildung 38: Boxplot "Noten-Jungen und Mädchen" Tabelle 83: Statistik "Noten-Jungen und Mädchen" Statistik Anz. der Beobachtungen Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung BM 208 0,0067 0,4683 0,0725 0,1223 0,1928 0,1401 0,0910 0,1277 0,1525 0,0560 EVA 43 0,0182 0,5000 0,1209 0,2321 0,3359 0,2247 0,1377 0,1823 0,2671 0,1093 Fehlend 13 0,0500 0,5333 0,0786 0,1449 0,2000 0,1664 0,1260 0,0903 0,2425 0,0622 TBM 15 0,0098 0,2000 0,0520 0,0929 0,1579 0,1045 0,0646 0,0687 0,1403 0,0465 114 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 84: Kruskal-Wallis-Test "Noten-Jungen und Mädchen" Kruskal-Wallis-Test (Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in %): K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 16,8774 7,8147 3 0,0007 Aus der Tabelle der paarweisen Vergleiche geht hervor, dass Notenstufe EVA von BM und von TBM signifikant unterschiedlich ist im mittleren Prozentsatz Nichtteilnehmer. Tabelle 85: Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur "Noten-Jungen und Mädchen" Mehrfache Paarvergleiche mittels Dunns Prozedur / Zweiseitiger Test: Häufigke RangStichprobe it Summe Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | TBM 15 1584,5000 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | BM 208 27667,0000 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | Fehlend 13 1919,5000 Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | EVA 43 7889,0000 Rangmitt el Gruppe n 105,6333 A 133,0144 A 147,6538 A 183,4651 B B Tabelle 86: post-hoc-Tests "Noten-Jungen und Mädchen" p-Werte: Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | BM Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | EVA Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | TBM Jungen u. Mädchen - Nichtteilnehmer in % | Fehlend Bonferroni-korrigiertes Signifikanzniveau: 0,0083 BM 1 0,0002 0,2043 0,5256 EVA 0,0002 1 0,0013 0,1608 TBM Fehlend 0,2043 0,5256 0,0013 0,1608 1 0,1693 0,1693 1 4.1.10.3 Mittelwert der Endnoten je nach Bewegungsfeld Der Mittelwert der Endnoten unterscheidet sich nicht nach den Bewegungsfeldern (p=0,2573), vgl. folgenden Boxplot und Tabellen. Bewegungsfelder 60 Mittelwert der Endnoten 55 50 45 40 35 30 1 2 3 4 5 6 7 Abbildung 39: Boxplot "Mittelwert der Endnoten je nach Bewegungsfeld" N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 115 Tabelle 87: Statistik "Mittelwert der Endnoten je nach Bewegungsfeld" Statistik Anz. der Beobachtungen An. der fehlenden Werte Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Mediane absolute Abweichung 1 2 3 4 28 1 31,0 50,0 40,0 43,0 45,0 42,8 4,5 41,0 44,5 3,0 54 2 32,0 54,0 40,0 44,0 49,0 43,8 5,4 42,3 45,3 4,5 16 0 30,0 52,0 42,5 46,5 49,0 44,6 6,4 41,1 48,0 3,0 16 0 38,0 53,0 41,0 45,0 48,0 44,8 4,7 42,3 47,3 3,5 5 159 9 30,0 56,0 41,0 45,5 48,0 44,4 4,9 43,6 45,2 3,5 6 7 4 1 38,0 50,0 41,0 44,0 47,0 44,0 6,0 29,1 58,9 6,0 2 0 49,0 54,0 50,3 51,5 52,8 51,5 3,5 19,7 83,3 2,5 Tabelle 88: Kruskal-Wallis-Test "Mittelwert der Endnoten je nach Bewegungsfeld" Kruskal-Wallis-Test (Mittelwert der Endnoten) K (Beobachteter Wert) K (Kritischer Wert) FG p-Wert (Zweiseitig) 7,7458 12,5916 6 0,2573 4.1.11 Altersgruppe Um den Einfluss der Altersgruppen zu prüfen, wurden drei Altersgruppen gebildet (jung (Z1), mittel (Z2) und alt (Z3)) und die Zahl der Nichtteilnehmer bei Jungen, Mädchen und beiden Geschlechtern mit einer Kontigenztafelanalyse geprüft, siehe folgende Tabellen. Ausgangspunkt sind die zusammengefassten Gruppen, wie sie in der folgenden Tabelle dargestellt sind. Tabelle 89: Überblick "Altersgruppen" Gruppe Jungen Nichtteilnehmer Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) Mädchen Nichtteilnehmer Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) Jungen und Mädchen Nicht Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) jung mittel 937 9828 2578 11209 4113 21044 alt 580 5455 1228 6267 2327 11722 303 2990 490 3566 901 6556 4.1.11.1 Jungen Der Anteil der nichtteilnehmenden Jungen ist in der mittleren Altersgruppe am höchsten, signifikante Unterschiede konnten jedoch nicht ermittelt werden (p=0,1384). Tabelle 90: Kontingenztafel "Altersgruppe-Jungen" Prozentsätze / Spalte: Jungen Nichtteilnehmer in % Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) in % Gesamtwert jung 8,70 91,30 100 mittel 9,61 90,39 100 alt Gesamtwert 9,20 9,06 90,80 90,94 100 100 116 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 91: Chi-Quadrat-Test "Altersgruppe-Jungen" Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 3,9558 5,9915 2 0,1384 4.1.11.2 Mädchen Der Anteil der nichtteilnehmenden Mädchen sinkt mit zunehmender Altersgruppe (von 18 auf 12 %). Hieraus ergibt sich ein sehr signifikanter Unterschied, siehe folgende Tabelle . Tabelle 92: Kontingenztafel "Altersgruppe-Mädchen" Prozentsätze / Spalte: Mädchen Nichtteilnehmer in % Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) in % Gesamtwert jung 18,70 81,30 100 mittel 16,38 83,62 100 alt 12,08 87,92 100 Gesamtwert 16,95 83,05 100 Tabelle 93: Chi-Quadrat-Test "Altersgruppe-Mädchen" Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 99,9446 5,9915 2 < 0,000000001 4.1.11.3 Mädchen und Jungen Der Anteil der nichtteilnehmenden Mädchen und Jungen sinkt mit zunehmender Altersgruppe (von 16 auf 12 %), da die Zahlen der Mädchen hier dominieren. Hieraus ergibt sich ein sehr signifikanter Unterschied, siehe folgende Tabelle. Tabelle 94: Kontingenztafel "Altersgruppe-Jungen und Mädchen Prozentsätze / Spalte: Jungen und Mädchen Nicht Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) Gesamtwert jung 16,35 83,65 100 mittel 16,56 83,44 100 alt 12,08 87,92 100 Gesamtwert 15,73 84,27 100 Tabelle 95: Chi-Quadrat-Test "Jungen und Mädchen" Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 89,4714 5,9915 2 < 0,000000001 4.1.12 Zusammenfassung der univariaten Analyse der Einflussgrö ßen Signifikante Unterschiede im mittleren Prozentsatz der Nichtteilnehmer konnten zwischen den einzelnen Kategorien folgender Variablen ermittelt werden: Gültig für Jungen, Mädchen und kombinierte Datensätze: Je nach Schulzweig bestehen signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer, wobei in Schulzweig EST der mittlere Prozentsatz höher ist als in Schulzweig ES N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 117 Je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) bestehen signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer, wobei in Regime RP2 und RFT2 bei Jungen und in Regime RFT3, RPM1 und EST2 bei Mädchen und in Regime RP2 und RFT2 bei Jungen und Mädchen deutlich höhere mittlere Prozentsatze auftreten als in den übrigen Regimes Je nach Region ergeben sich signifikante Unterschiede in der mittlere n Prozentzahl der Nichtteilnehmer, wobei die Region Ost (o) bei Jungen bzw. bei Mädchen deutlich höhere mittlere Prozentzahlen der Nichtteilnehmer aufweist als die übrigen Regionen. Die unterschiedlichen Typen von Bewegungsfeldern weisen einen signifikante n Unterschied in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer auf. Die unterschiedlichen Bewegungsfelder weisen bei Jungen und bei Mädchen einen signifikanten Unterschied in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer auf. Bewegungsfeld 2 weist bei Mädc hen deutlich höhere Werte auf, die fast doppelt so hoch liegen wie die übrigen Bewegungsfelder. Bewegungsfeld 4 weist sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen die niedrigsten mittleren Prozentsätze an nichtteilnehmenden Schülern auf. Je nach Schulauswahl ergeben sich bei Mädchen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer, wobei an öffentlichen Schulen die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer deutlich höher ausfällt als an Privatschulen. Für Jungen sind mangels Daten aus Privatschulen keine Aussagen möglich. Je nach Notenstufe ergeben sich signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer, wobei sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen die Notenstufe EVA durch die höchsten und die Notenstufe TBM durch die niedrigsten mittleren Prozentzahlen der Nichtteilnehmer auffallen. Bei Mädchen und bei Jungen und Mädchen kombiniert, nicht aber bei Jungen alleine, ergibt sich zudem ein signifikanter Zusammenhang mit dem Wochentag (je später in der Woche, desto höher der Prozentsatz nichtteilnehmender Mädchen). Bei Jungen nimmt die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler in der Altersgruppe "mittel" (Zyklus 2) prozentual zu. Bei Mädchen (und dadurch bedingt bei Mädchen und Jungen) sinkt der Anteil der nichtteilnehmenden Schüler mit zunehmendem Alter sehr signifikant. 4.1.13 Varianz- und Kovarianz-Analyse der Einflussgrößen Die obigen Ausführungen gelten für die univariate Betrachtungsweise. Daher wurden die obigen, als signifikant ermittelten Variablen in einer Varianzanalyse gemeinsam analysiert, um evtl. vorhandene gegenseitige Abhängigkeiten zu entdecken. In die Varianzanalyse geht der Prozentsatz Nichtteilnehmer (Mädchen und Jungen) als Zielgröße ein. Die obigen Variablen wurden als Faktoren betrachtet, und versucht, signifikante Unterschiede im mittleren Prozentsatz Nichtteilnehmer zu ermitteln. Folgende Variablen als mögliche Einflussfaktoren auf den mittleren Prozentsatz der Nichtteilnehmer (262 Mädchen und 231 Jungen, mit gültigen Datensätzen) wurden in der Varianzanalyse berücksichtigt. Da das Geschlecht als Einflussfaktor verwendet wurde, werden die 279 verfügbaren Unterrichtsvorhaben nach Geschlecht aufgeteilt. Dass es nicht 2*279 Prozentsätze an Nichtteilnehmern sind, und somit nicht 558 Datensätze in die Varianzanalyse eingehen, 118 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN sondern weniger, liegt daran, dass nicht bei allen Unterrichtsvorhaben gleichermaßen Daten von Mädchen und Jungen vorliegen, entsprechend reduziert sich der Datenumfang. Tabelle 96: Übersicht über die Variablen die bei der Varianzanalyse berücksichtigt wurden Variable Schulzweig Kategorien Häufigkeiten ES 178 EST 315 Regime Enseignement Secondaire (Zyklus 1) 72 Enseignement Secondaire (Zyklus 2) 59 Enseignement Secondaire (Zyklus 3) 47 Enseignement Secondaire Technique (Zyklus 1) 158 Régime Professionnel (Zyklus 2) 14 Régime Professionnel (Zyklus 3) 8 Régime Préparatoire Modulaire (Zyklus 1) 58 Régime Technique (Zyklus 2) 26 Régime Technique (Zyklus 3) 20 Régime de la Formation du Technicien (Z yklus 2) 23 Régime de la Formation du Technicien (Z yklus 3) 8 Region n 98 o 34 s 118 w 42 z 201 Bewegungsfeld 1 49 2 94 3 27 4 26 5 286 6 8 7 3 Privat vs. Öffentlich p 29 ö 464 Noten BM 360 EVA 80 Fehlend 25 TBM 28 Geschlecht m 231 w 262 % 36,11 63,89 14,60 11,97 9,53 32,05 2,84 1,62 11,76 5,27 4,06 4,67 1,62 19,88 6,90 23,94 8,52 40,77 9,94 19,07 5,48 5,27 58,01 1,62 0,61 5,88 94,12 73,02 16,23 5,07 5,68 46,86 53,14 4.1.13.1 Varianzanalyse nur mit Haupteffekten, ohne Interaktionen zwischen den Faktoren Die folgenden Ergebnisse der Varianzanalyse ohne Interaktionen zwischen den Faktoren zeigen, dass die Anpassung des Modells an die Daten gelungen ist: der p -Wert ist hochgradig signifikant (< 0,000000001), d.h. die gewählten Variablen weisen insgesamt einen sehr signifikanten Zusammenhang mit der Zielgröße auf. Weiter beträgt das Bestimmtheitsmaß r² =0,3432 (angepasst), d.h. dass 34,3 % der Zielgröße durch die verwendeten Variablen erklärt werden konnte. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 119 2 Tabelle 97: Anpassungskoeffizient r "Varianzanalyse nur mit Haupteffekten" Anpassungskoeffizienten: Beobachtungen FG R² Angepasstes R² 493 467 0,3766 0,3432 Tabelle 98: Varianzanalyse Varianzanalyse: Quelle Modell Fehler FG Summe der Quadratwerte Mittel der Quadratwerte F p-Wert 25 3,1779 0,1271 11,2837 < 0,000000001 467 5,2610 0,0113 Total 492 8,4390 Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Einflussfaktoren und ihre Signifikanzniveaus. Demnach sind alle Einflussfaktoren signifikant, dies gilt sowohl bei Typ I als auch Typ III der Varianzanalyse. Da die einzelnen Typen von Regime geordnet sind als Untertypen von ES/EST, wird bei Typ III Varianzanalyse in der Zeile Schulzweig kein p -Wert ausgegeben, daher erfolgt eine Auflistung der Typ I-Varianzanalyse. Auch bei gemeinsamer Betrachtung der Einflussfaktoren in einer Varianzanalyse sind somit alle berücksichtigten Faktoren signifikant. Tabelle 99: Die Einflussfaktoren und ihre Signifikanzniveaus Type I Sum of Squares Analyse: F Summe der Quelle G Quadratwerte Mittel der Quadratwerte Schulzweig 1 0,2869 0,2869 Regime 9 0,2967 0,0330 Bewegungsfeld 6 0,9064 0,1511 4 0,6717 0,1679 1 0,0493 0,0493 Noten 3 0,5521 0,1840 Geschlecht 1 0,4149 0,4149 Region Privat Öffentlich p-Wert 0,000001 2,9264 13,409 6 14,906 4 0,002192 < 0,000000001 < 0,000000001 4,3720 16,336 1 36,829 1 0,037074 < 0,000000001 vs. Type III Sum of Squares Analyse: F Summe der Quelle G Quadratwerte Mittel der Quadratwerte Schulzweig 0 0,0000 Regime 9 0,2967 0,0330 Bewegungsfeld 6 0,9477 0,1580 4 0,5210 0,1302 1 0,1658 0,1658 Noten 3 0,3866 0,1289 Geschlecht 1 0,4335 0,4335 Region Privat Öffentlich F 25,462 9 vs. F 2,9264 14,021 3 11,560 8 14,714 8 11,440 1 38,482 4 0,000000003 p-Wert 0,00219234 < 0,000000001 0,00000001 0,00014224 0,0000 0,000000001 120 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Die folgende Tabelle und Grafik stellt für die standardisierten Regressionskoeffizienten ihre Werte und ihren p-Wert dar, sowie die 95%-Vertrauensbereiche der standardisierten Regressionskoeffizienten. Durch die Standardisierung werden die einzelnen Faktoren untereinander vergleichbar, d.h. aus der Größe des Werts der standardisierten Regressionskoeffizienten ist ihre relative Bedeutung untereinander zu erke nnen. Bewegungsfeld 2 hat mit 0,27 den größten Wert des standardisierten Regressionskoeffizienten, Region w mit -0,25 den zweitgrößten Wert und Notenstufe EVA mit 0,24 den drittgrößten Wert und Geschlecht weiblich mit 0,23 den viertgrößten Wert, d.h. diese Faktorenkombinationen sind in dieser Reihenfolge für die Nichtteilnahme bedeutsam. Das Vorzeichen gibt die Richtung an (d.h. MINUS bedeutet verringerte Nichtteilnahme, PLUS erhöhte Nichtteilnahme). In der Grafik sind die Regressionskoeffizienten veranschaulicht, hellblau markiert sind die Kombinationen von Einflussfaktor und ihrer einzelnen Kategorien, die die Zielgröße Nichtteilnahme gegenüber dem Durchschnittswert von 15,76% erhöhen oder erniedrigen (siehe fett gedruckte Werte in der Tabelle). Regime-RFT2 Regime-RT3 Regime-RFT3 Regime-RPM1 Regime-RT2 RP3 Regime-EST1 Regime-RP2 Regime-ES2 Regime-ES3 Geschlecht-w Regime-ES1 Privat vs. Öff.-ö Geschlecht-m Privat vs. Öffentlich-p Region-z Bewegungsfeld-7 Schulzweig-EST Region-o Region-s Region-w -0,4 Bewegungsfeld-6 -0,3 Bewegungsfeld-5 -0,2 Bewegungsfeld-4 -0,1 Bewegungsfeld-3 0 Bewegungsfeld-1 0,1 Schulzweig-ES 0,2 Noten-TBM Noten-EVA 0,3 Noten-BM Standardisierte Koeffizienten 0,4 Noten-Fehlend 0,5 Region-n Bewegungsfeld-2 Nichtteilnehmer in % / Standardisierte Koeffizienten (95% Konf. Int.) Variable Abbildung 40: Veranschaulichung der standardisierten Koeffizienten Tabelle 100: Übersicht über die standardisierten Koeffizienten Quelle Noten-BM Noten-EVA Noten-Fehlend Noten-TBM Schulzweig-ES Schulzweig-EST Bewegungsfeld-1 Bewegungsfeld-2 Bewegungsfeld-3 Bewegungsfeld-4 Bewegungsfeld-5 Wert Standardfehler 0,0000 0,0000 0,2400 0,0438 0,0740 0,0403 -0,0396 0,0410 0,0000 0,0000 0,1893 0,0573 0,0000 0,0000 0,2717 0,0579 -0,0298 0,0463 -0,0781 0,0456 -0,0946 0,0643 t p-Wert Untergrenze (95%) Obergrenze (95%) 5,4763 1,8378 -0,9665 0,0000 0,0667 0,3343 0,1539 -0,0051 -0,1201 0,3261 0,1532 0,0409 3,3020 0,0010 0,0766 0,3020 4,6917 -0,6426 -1,7109 -1,4721 0,0000 0,5208 0,0878 0,1417 0,1579 -0,1208 -0,1677 -0,2209 0,3855 0,0612 0,0116 0,0317 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Quelle Bewegungsfeld-6 Bewegungsfeld-7 Region-n Region-o Region-s Region-w Region-z Privat vs. Öffentlich-p Privat vs. Öffentlich-ö Geschlecht-m Geschlecht-w Regime-Enseignement Secondaire (Zyklus 1) Regime-Enseignement Secondaire (Zyklus 2) Regime-Enseignement Secondaire (Zyklus 3) Regime-Enseignement Secondaire Technique (Zyklus 1) Regime-Régime Professionnel (Zyklus 2) Regime-Régime Professionnel (Zyklus 3) Regime-Régime Préparatoire Modulaire (Zyklus 1) Regime-Régime Technique (Zyklus 2) Regime-Régime Technique (Zyklus 3) Regime-Régime de la Formation du Technicien (Zyklus 2) Regime-Régime de la Formation du Technicien (Zyklus 3) Wert Standardfehler -0,0416 0,0412 0,0085 0,0396 0,0000 0,0000 0,1069 0,0436 -0,0195 0,0538 -0,2532 0,0488 -0,0779 0,0547 0,0000 0,0000 0,1534 0,0400 0,0000 0,0000 0,2337 0,0377 121 Untergrenze Obergrenze (95%) (95%) -0,1226 0,0393 -0,0694 0,0864 t -1,0105 0,2150 p-Wert 0,3128 0,8299 2,4496 -0,3624 -5,1907 -1,4234 0,0147 0,7173 0,0000 0,1553 0,0211 -0,1253 -0,3491 -0,1855 0,1926 0,0863 -0,1574 0,0297 3,8360 0,0001 0,0748 0,2320 6,2034 0,0000 0,1597 0,3078 0,0000 0,0000 0,0530 0,0493 1,0758 0,2826 -0,0438 0,1498 0,0051 0,0491 0,1045 0,9168 -0,0914 0,1017 0,0000 0,0000 -0,0053 0,0395 -0,1348 0,8928 -0,0830 0,0723 -0,0174 0,0390 -0,4470 0,6551 -0,0940 0,0591 0,0983 0,0442 2,2218 0,0268 0,0114 0,1853 0,0174 0,0390 0,4464 0,6556 -0,0593 0,0941 -0,0206 0,0402 -0,5113 0,6094 -0,0995 0,0584 0,1608 0,0393 4,0859 0,0001 0,0834 0,2381 0,0799 0,0392 2,0393 0,0420 0,0029 0,1569 Tabelle 101: Statistik "Varianzanalyse-Nichtteilnehmer in Prozentwerten" Variable Nichtteilnehmer in % Beobachtungen 493 Minimum 0,0000 Maximum 0,6769 Mittelwert 0,1576 Standardabweichung 0,1310 4.1.13.2 Kovarianzanalyse Führt man eine Kovarianzanalyse durch und ersetzt die klassifizierten Notenstufen durch die mittleren Notenwerte, so ergibt sich ebenfalls ein hochgradig signifikantes Regressionsmodell. Hierbei werden die Notenwerte als quasi-intervallskaliert aufgefasst, die übrigen Einflussfaktoren bleiben wie oben. Es ergibt sich eine geringfügig bessere Modellanpassung (Bestimmtheitsmaß r² ist 36,93%). Die Einflussfaktoren sind alle signifikant, vgl. folgende Tabellen. Wie aus den standardisierten Regressionskoeffizienten hervorgeht, weisen die Endnoten den größten Wert der Regressionskoeffizienten auf und sind damit der relativ wichtigste Einflussfaktor: je besser die Note, desto geringer die Nichtteilnahme (negatives Vorzeichen vor dem Regressionskoeffizienten). Die übrigen Faktoren sind in ihrer relativen Bedeutung ähnlich wie oben bereits dargestellt. Die folgenden Tabellen stellen die Ergebnisse der Kovarianzanalyse dar, wie oben bei der Varianzanalyse. 122 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 2 Tabelle 102: Anpassungskoeffizient r "Kovarianzanalyse" Anpassungskoeffizienten: FG R² Angepasstes R² 444 0,4004 0,3693 Tabelle 103: Kovarianzanalyse Varianzanalyse: Quelle FG Summe der Quadratwerte Mittel der Quadratwerte Modell Fehler 23 444 3,1087 4,6558 Total behobenes 467 7,7645 F p-Wert 0,1352 12,8895 < 0,000000001 0,0105 Tabelle 104: Die Einflussfaktoren und ihre Signifikanzniveaus Type I Sum of Squares Analyse: Summe der Mittel der Quelle FG Quadratwerte Quadratwerte F p-Wert Wie ist der Mittelwert der Endnoten der Schüler für dieses < Bewegungsfeld/Unterrichtsvorhaben? 1 0,9293 0,9293 88,6243 0,000000001 Schulzweig 1 0,0526 0,0526 5,0122 0,025663982 < Bewegungsfeld 6 0,8007 0,1335 12,7268 0,000000001 < Region 4 0,6200 0,1550 14,7819 0,000000001 Privat vs. Öffentlich 1 0,0925 0,0925 8,8230 0,003135866 Geschlecht 1 0,3705 0,3705 35,3286 0,000000006 Regime 9 0,2431 0,0270 2,5758 0,006723907 Type III Sum of Squares Analyse: Summe der Mittel der Quelle FG Quadratwerte Quadratwerte F p-Wert Wie ist der Mittelwert der Endnoten der Schüler für dieses < Bewegungsfeld/Unterrichtsvorhaben? 1 0,5307 0,5307 50,6122 0,000000001 Schulzweig 0 0,0000 < Bewegungsfeld 6 0,8182 0,1364 13,0042 0,000000001 Region 4 0,5113 0,1278 12,1894 0,000000002 Privat vs. Öffentlich 1 0,2126 0,2126 20,2724 0,000008594 Geschlecht 1 0,3899 0,3899 37,1829 0,000000002 Regime 9 0,2431 0,0270 2,5758 0,006723907 Tabelle 105: Übersicht über die standardisierten Koeffizienten Standardisierte Koeffizienten: Quelle Endnoten Schulzweig-ES Schulzweig-EST Bewegungsfeld-1 Bewegungsfeld-2 Bewegungsfeld-3 Bewegungsfeld-4 Bewegungsfeld-5 Wert -0,3965 0,0000 0,1182 0,0000 0,3012 -0,0051 -0,0412 -0,0469 Standardfehler 0,0557 0,0000 0,0573 0,0000 0,0580 0,0467 0,0463 0,0645 t p-Wert < -7,1142 0,000000001 Untergrenze Obergrenze (95%) (95%) -0,5060 -0,2869 2,0643 0,0396 0,0057 0,2307 5,1909 -0,1100 -0,8889 -0,7280 0,0000 0,9125 0,3745 0,4670 0,1872 -0,0970 -0,1323 -0,1736 0,4152 0,0867 0,0499 0,0798 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Bewegungsfeld-6 Bewegungsfeld-7 Region-n Region-o Region-s Region-w Region-z Privat vs. Öffentlich-p Privat vs. Öffentlich-ö Geschlecht-m Geschlecht-w Regime-Enseignement Secondaire (Zyklus 1) Regime-Enseignement Secondaire (Zyklus 2) Regime-Enseignement Secondaire (Zyklus 3) Regime-Enseignement Secondaire Technique (Zyklus 1) Regime-Régime Professionnel (Zyklus 2) Regime-Régime Professionnel (Zyklus 3) Regime-Régime Préparatoire Modulaire (Zyklus 1) Regime-Régime Technique (Zyklus 2) Regime-Régime Technique (Zyklus 3) Regime-Régime de la Formation du Technicien (Zyklus 2) Regime-Régime de la Formation du Technicien (Zyklus 3) 0,0016 0,0494 0,0000 0,0793 -0,0246 -0,2818 123 0,0000 0,2314 0,0411 0,0394 0,0000 0,0447 0,0543 0,0485 0,0580 0,0000 0,0404 0,0000 0,0379 0,0000 0,0000 0,0719 0,0478 1,5055 0,1329 -0,0220 0,1657 0,0564 0,0449 1,2559 0,2098 -0,0319 0,1446 0,0000 0,0000 -0,0020 0,0396 -0,0508 0,9595 -0,0798 0,0757 0,0146 0,0395 0,3691 0,7122 -0,0630 0,0922 0,0770 0,0447 1,7231 0,0856 -0,0108 0,1649 0,0201 0,0393 0,5131 0,6082 -0,0570 0,0973 -0,0192 0,0400 -0,4803 0,6313 -0,0978 0,0594 0,1337 0,0397 3,3713 0,0008 0,0558 0,2116 0,1094 0,0397 2,7545 0,0061 0,0313 0,1875 -0,0092 0,0000 0,1819 0,0396 1,2520 0,9685 0,2112 -0,0792 -0,0281 0,0825 0,1269 1,7756 -0,4527 -5,8151 -0,1586 0,0765 0,6510 0,0000 0,8741 -0,0085 -0,1313 -0,3770 -0,1231 0,1671 0,0821 -0,1866 0,1047 4,5025 0,0000 0,1025 0,2613 6,0978 0,0000 0,1568 0,3060 4.1.13.3 Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren Neben der obigen Betrachtung der Haupteffekte interessieren auch die Wechselwirkungen zwischen den Faktoren. Die folgende Varianzanalyse unter Berücksichtigung der Interaktionen behandelt u.a. folgende Themen: Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Bewegungsfelder auf die Nichtteilnahme am Sportunterricht unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Schulzweige? Welchen Einfluss hat das Geschlecht auf die Nichtteilnahme am Sportunterricht unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Schulzweige? Welchen Einfluss hat die Schulauswahl (öffentliche Schulen oder Privatschulen) grundsätzlich auf die Nichtteilnahme am Sportunterricht ? Die folgenden Ergebnisse der Varianzanalyse mit Interaktionen erster Ordnung zwischen den Faktoren zeigen, dass die Anpassung des Modells an die Daten gelungen ist: der p-Wert ist hochgradig signifikant (< 0,000000001). Weiter beträgt das Bestimmtheitsmaß r² =0,447 (angepasst), d.h. dass 44,75 % der Zielgröße durch die verwendeten Variablen erklärt werde n konnte. 124 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 2 Tabelle 106: Anpassungskoeffizient r "Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren" Anpassungskoeffizienten: Beobachtungen Summe der Gewichte FG R² Angepasstes R² 493,0000 493,0000 344,0000 0,6137 0,4475 Tabelle 107: Varianzanalyse mit Interaktionen erster Ordnung Quelle Modell Fehler Total FG Summe der Quadratwerte Mittel der Quadratwerte F p-Wert 148 5,1788 0,0350 3,6921 < 0,000000001 344 3,2602 0,0095 492 8,4390 Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Einflussfaktoren, die Interaktionen erster Ordnung und ihre Signifikanzniveaus. Demnach sind alle Einflussfaktoren bis auf Schulauswahl (privat oder öffentlich) signifikant. Weiter sind mehrere Interaktionen signifikant, und zwar Bewegungsfeld*Geschlecht (d.h. der Einfluss von Bewegungsfeld ist abhängig vom Geschlecht und ändert sich je nach Geschlecht) Bewegungsfeld*Regime (d.h. der Einfluss von Bewegungsfeld ist abhängig vom Regime und ändert sich je nach Regime) Region*Privat vs. Öffentlich (d.h. der Einfluss der Region ist abhängig von der Schulauswahl) Region*Regime (d.h. der Einfluss der Region ist abhängig vom Regime) Tabelle 108: Übersicht über die einzelnen Einflussfaktoren, die Interaktionen erster Ordnung und ihre Signifikanzniveaus Quelle FG Bewegungsfeld 6 Region 4 Privat vs. Öffentlich 1 Geschlecht 1 Regime 10 Noten 3 Bewegungsfeld*Region 17 Bewegungsfeld*Privat vs. Öffentlich 4 Bewegungsfeld*Geschlecht 6 Bewegungsfeld*Regime 25 Bewegungsfeld*Noten 8 Region*Privat vs. Öffentlich 1 Region*Geschlecht 4 Region*Regime 22 Region*Noten 4 Privat vs. Öffentlich*Geschlecht 0 Privat vs. Öffentlich*Regime 7 Privat vs. Öffentlich*Noten 2 Summe der Quadratwerte 0,8743 0,7206 0,0252 0,4068 0,7644 0,3866 0,2419 Mittel der Quadratwerte 0,1457 0,1801 0,0252 0,4068 0,0764 0,1289 0,0142 F 15,3754 19,0078 2,6557 42,9224 8,0660 13,5986 1,5012 p-Wert < 0,000000001 < 0,000000001 0,1041 < 0,000000001 < 0,000000001 0,000000021 0,0914 0,0357 0,1713 0,4231 0,1014 0,0410 0,0312 0,6072 0,0426 0,0089 0,0285 0,0169 0,0127 0,0410 0,0078 0,0276 0,0107 0,9430 3,0121 1,7857 1,3376 4,3237 0,8221 2,9124 1,1241 0,4391 0,0070 0,0128 0,5118 0,000019 0,3449 0,0000 0,0357 0,0181 0,0051 0,0090 0,5382 0,9544 0,8054 0,3860 0,2236 0,0383 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 125 Geschlecht*Regime Geschlecht*Noten 10 3 0,1197 0,0267 0,0120 0,0089 1,2626 0,9407 0,2503 0,4211 Regime*Noten 10 0,1052 0,0105 1,1100 0,3535 Nur (gerade noch) schwach signifikant (p<0,1) ist die Interaktion Bewegungsfeld*Region mit p=0,091 (kursiv gesetzte Werte). 4.1.14 Zusammenfassung der Varianz- und Kovarianzanalyse Die Noten (als quasi-intervallskalierte Werte) oder die Notenstufen (klassifiziert) haben einen bedeutsamen Einfluss, das Bewegungsfeld 2, das Geschlecht, die Region West, öffentliche Schulen und die Regimes RFT2 und RFT3,wobei dieser Einfluss je nach Vorzeichen des Regressionskoeffizienten negativ oder positiv ist (Endnoten und Region West: negativ; alle übrigen positiv) und die Nichtteilnahme damit verringert oder erhöht. Mehrere Interaktionen sind signifikant, und zwar: Bewegungsfeld*Geschlecht (d.h. der Einfluss von Bewegungsfeld ist abhängig vom Geschlecht und ändert sich je nach Geschlecht) Bewegungsfeld*Regime (d.h. der Einfluss von Bewegungsfeld ist abhängig vom Regime und ändert sich je nach Regime) Region*Privat vs. Öffentlich (d.h. der Einfluss der Region ist abhängig von der Schulauswahl) Region*Regime (d.h. der Einfluss der Region ist abhängig vom Regime) 4.2 Begründungen für Nichtteilnahmen Die folgende Grafik veranschaulicht zunächst die mittlere Prozentzahl an Nichtteilnehmern, aufgetrennt nach Geschlecht. Sie zeigt, dass bei fast allen (bis auf RFT2) Regimes die Mädchen höhere mittlere Prozentsätze aufweisen als die Jungen. Nichtteilnehmer am Sportunterricht 35% Jungen Nichtteilnehmer in % 30% Mädchen Nichtteilnehmer in % Anteil in % 25% 20% 15% 10% 5% 0% ES ES ES EST RPM RP RFT RT RP RFT RT Zyklus 1 Zyklus 2 Zyklus 3 Zyklus 1 Zyklus 1 Zyklus 2 Zyklus 2 Zyklus 2 Zyklus 3 Zyklus 3 Zyklus 3 Abbildung 41: Darstellung der mittleren Prozentzahl unterschiedlichen Regimes, aufgetrennt nach Geschlecht. an Nichtteilnehmern für die 126 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 109: Prozentwerte der Anzahl an Nichtteilnehmern, aufgetrennt nach Geschlecht und Regime. Thema ES Zyklus 1 ES Zyklus 2 ES Zyklus 3 EST Zyklus 1 RPM Zyklus 1 RP Zyklus 2 RFT Zyklus 2 RT Zyklus 2 RP Zyklus 3 RFT Zyklus 3 RT Zyklus 3 Jungen Nichtteilnehmer in % Mädchen Nichtteilnehmer in % 11,1% 11,2% 8,4% 13,6% 16,6% 17,1% 25,0% 16,0% 10,6% 18,3% 10,8% 13,2% 13,6% 11,5% 22,1% 17,7% 23,6% 20,4% 16,9% 11,3% 33,3% 11,9% Vorab sei angemerkt, dass dieser Teil der Arbeit weniger auf eine inferenzstatistische , jedoch vielmehr auf eine deskriptive Analyse der Daten zielt. Einerseits liefer n die Daten der Einflussgrößen (Kapitel 4.1) bereits viele wichtige Informationen (bspw. Anzahl an Nichtteilnehmern gegenüber Teilnehmern), andererseits wäre die inferenzstatistische Auswertung dieser sehr umfangreichen Daten enorm aufwendig und vergleichsweise wenig sinnvoll im Hinblick auf die erwünschten Resultate dieser Bestandsaufnahme für das Thema dieser Arbeit. Die Ergebnisse und Auswertungen dieses Unterkapitels sind im Anhang 6 aufzufinden. Folgende Aspekte werden dabei dargestellt und ausgewertet: Allgemeine Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime Ausgewählte Begründungen je nach Regimetyp Bewertungsstufen und Teilnahme an weniger als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Unterrichtsvorhabens, je nach Regimetyp Begründungen je nach Schulzweig (ES und EST) Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig Häufigkeiten je nach Regimetyp Teilnahme an weniger als der Hälfte je nach Schulzweig und Regimetyp Zusammenfassung der Begründungen für die Nichtteilnahme, und der Bewertungsstufen der an der Hälfte oder weniger als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Unterrichtsvorhabens aktiv teilnehmenden Schüler Folgende Feststellungen waren der deskriptiven Darstellung der allgemeinen Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime zu entnehmen: Bei den Jungen scheint die Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung zunehmendem Alter (Z1 gegenüber Z2 und Z3) abzunehmen (siehe Tabelle 130). Bei den Mädchen sind die Prozentwerte für die Menstruation im Zyklus 1 (ES1, EST1 und RPM1) hoch, und nehmen mit zunehmendem Alter ab (Ausnahme: RT2) (siehe Tabelle 131). mit N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 127 Die allgemeinen und speziellen Begründungen die deutlich bei den Jungen von den Erwartungswerten abweichen, sind (siehe Tabelle 136), je nach Regimetyp: ES2 → Verletzt/Unfall RPM1 → Verweigerung RT2 → Abwesend RFT3 → Verweigerung Die allgemeinen und speziellen Begründungen, die deutlich bei den Mädchen von den Erwartungswerten abweichen, sind (siehe Tabelle 140), je nach Regime: ES3 → Abwesend, Menstruation EST1 → Abwesend, Menstruation RFT2 → Abwesend Die Gegenüberstellung der allgemeinen und speziellen Begründungen je nach ES und EST ergibt folgende Resultate: Sie zeigt, dass bei Jungen bestimmte allgemeine Begründungen (z. B. Attest) proze ntual in ES und „Zu Spät kommen“ und "Unterricht abgebrochen" in EST häufiger sind als im anderen Schulzweig. Weiter fällt auf, dass bei den Zusatz-Begründungen bspw. "Verletzt" in Schulzweig ES relativ häufiger vorkommt als bei EST. "Verweigerung" und "Sportzeug vergessen" kommen bei Jungen häufiger in Schulzweig EST vor als in ES. Bei Mädchen ist die Begründung "Attest" ebenfalls häufiger in ES als in EST, ebenso die Detailbegründung "Verletzt" oder "Schulische Verpflichtung". "Unterricht abg ebrochen" und "Verweigerung" kommen auch bei Mädchen häufiger in Schulzweig EST vor als in ES. Die Häufigkeitsverteilungen sind bei Mädchen und Jungen hochgradig signifikant, für allgemeine Begründungen und Zusätze, d.h. je nach ES oder EST sind die allgemeine n Begründungen und Zusätze unterschiedlich häufig. Auch innerhalb der einzelnen Regimetypen (EST Zyklus 1 bis Zyklus 3 und ES1 bis 3) sind die Häufigkeitsverteilungen bei Mädchen und Jungen signifikant unterschiedlich, d.h. je nach den Untergruppen der Regimetypen treten die allgemeine Begründungen und Zusätze signifikant unterschiedlich häufig auf. Hinsichtlich der Nachfrage nach der Bewertung der drei Bereiche des "Complément au bulletin" für die Schüler die an der Hälfte oder weniger als der Hälfte der Unterrichteinheiten pro Unterrichtsvorhaben teilgenommen haben, kann man aufgrund der Resultate folgendes festhalten (siehe Tabellen 141 und 142): Bei den Jungen wurde der Bereich "Adopter une attitude positive et engagée" am häufigsten "schlecht" evaluiert. Danach der Bereich "Agir" und fast ebenso oft der Bereich "Interagir et coopérer". Ausnahmen sind die Regimes ES2, ES3 und RP3 mit Nullwerten. Bei den Mädchen wechselt die Häufigkeit der "schlechten" Evaluierungen regelmäßig die drei Bereiche je nach Regime. Im Vergleich zu den Jungen wird der Bereich "Agir" bei den Mädchen, proportional zu den beiden anderen Bereichen, häufiger "schlechter" evaluiert. Ausnahmen mit Nullwerten sind hier ES3, RP3 und RFT3. Der Anteil der an der Hälfte oder mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht aktiv teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl Schüler (für Jungen, Mädchen, Jungen und Mädchen) ist sehr gering (weniger als 1% der nicht aktiv und aktiv teilnehmenden Schüler). 128 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 129 5 Diskussion Zunächst soll an dieser Stelle noch einmal das Ausmaß der nationalen Bestandsaufnahme vor Augen geführt werden. 52 Sportlehrer aus 23 unterschiedlichen postprimären Schulen aus fünf verschiedenen Regionen Luxemburgs (Nord, Ost, Süd, West, Zentrum) haben im dritten Trimester des Schuljahres 2009 / 2010 46.607 Eintragungen vollzogen, dabei die Teilnahmen und Begründungen von 135 Schulklassen und 279 Unterrichtsvorhaben registriert, um den Alltag des Sportunterrichts bzgl. der (Nicht-)Teilnahme in Zahlen zu beschreiben. Vorher sollen hier die möglichen Ursachen für den teilweise großen Unterschied zwischen der Anzahl an nichtteilnehmenden Schülern und der entsprechend geringen Anzahl an (allgemeinen und speziellen) Begründungen angegeben werden: Inexaktes Arbeiten der helfenden Sportlehrer, bei Abwesenheit erhalten die Sportlehrer offiziell keine Begründung (Entschuldigungsschreiben erhält der "Régent") und auf dem ärztlichem Attest ist sehr oft keine Begründung angegeben. Weiterhin sei allgemein angemerkt, dass die nationale Programmkommission des Sportunterrichts im dritten Trimester des Schuljahrs 2009 / 2010 den Notenbereich für die Bewertungsstufe "EVA" (Noten 38 bis 28) in den Notenbereich "BM" gehoben hat und dadurch der Notenbereich für die Notenstufe "MI" (Noten von 27 bis 01) erweitert wurde. Diese Änderung wurde offiziell in einer Tagung der Programmkommission an die Stellvertreter der Schulgebäude herangetragen mit dem Aufruf, diese Information an ihre Arbeitskollegen an Ort und Stelle weiter zu geben. An dieser Stelle werden nun die unter Punkt 3.3 formulierten Hypothesen, anh and der im vierten Kapitel ausgewerteten, überprüften und zusammengefassten Ergebnisse, bewertet und angenommen oder gegebenenfalls verworfen. Des weiteren werden die zwei zusätzlichen offenen Fragen beantwortet. 5.1 Nullhypothese (H 0,1 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht-)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Schulzweig unterscheidet. Die univariate Analyse (Mann-Whitney-Test) hat folgende Ergebnisse erzielt: Bei den Jungen bestehen je nach Schulzweig signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,0016), wobei in Schulzweig EST (N=177; MW=14,7%) der mittlere Prozentsatz höher ist als in Schulzweig ES (N=102; MW=9,9%). Bei den Mädchen bestehen je nach Schulzweig signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmerinnen (p=0,000009), wobei in Schulzweig EST (N=177; MW=21,2%) der mittlere Prozentsatz höher ist als in Schulzweig ES (N=102; MW=13,0%). Bei Jungen und Mädchen bestehen je nach Schulzweig signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,000017), wobei in Schulzweig EST (N=177; MW=17,3%) der mittlere Prozentsatz höher ist als in Schulzweig ES (N=102; MW=11,7%). 130 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Der Typ I der Varianzanalyse nur mit Haupteffekten zeigt, dass der Schulzweig ein signifikanter Einflussfaktor ist (p=0,000001). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass der Schulzweig EST (Standardkoeffizient=0,189, p=0,001) eine relativ hohe Bedeutung hat. Typ I der Kovarianzanalyse zeigt, dass der Schulzweig ein signifikanter Einfluss faktor ist (p=0,0257). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass der Schu lzweig EST (Standardkoeffizient=0,118, p=0,0396) eine relativ hohe Bedeutung hat. Die Varianzanalyse mit Interaktionen erster Ordnung zwischen den Faktoren weist auch einen sehr signifikanten Zusammenhang mit der Zielgröße auf (N=493; Angepasstes R 2 =0,447). Der p-Wert (< 0,000000001) ist hochgradig signifikant. Hinzukommt, dass die Häufigkeitsverteilungen bei Mädchen und Jungen hochgradig signifikant sind, für allgemeine Begründungen und Zusätze, d.h. je nach ES oder EST sind die allgemeinen Begründungen und Zusätze unterschiedlich häufig. Für Jungen (allgemein), Mädchen (allgemein), Jungen (Zusatz) und Mädchen (Zusatz) sind alle p -Werte < 0,000000001 (hoch signifikant). Die Ergebnisse erlauben somit die Ablehnung der Nullhypothese (H 0,1 ), so dass die Alternativhypothese (H 1,1 ) angenommen wird. Die Tatsache, dass bei Jungen im EST die allgemeine Begründung "Zu Spät kommen" und die Zusatzbegründungen "Verweigerung" und "Sportzeug vergessen", wie auch bei den Mädchen die Zusatzbegründung "Verweigerung", am häufigsten vorkommen, verweist auf eine mangelnde Motivation am Sportunterricht teilzunehmen von einem Großteil der Nichtteilnehmer. Ursachen dafür können in schulischen Misserfolgen und darin begründeter negativer Kausalattribution, mangelnder Kontrollüberzeugung und fehlender Selbs tbestimmung liegen, wie die theoretische Aufarbeitung dieser Arbeit ergeben hat. Die soziale Herkunft (für die es in Luxemburg keine Daten gibt) und familiäre Bedingungen (bspw. höhere Prozentzahl an Ehescheidungen 39) der Schüler könnten im EST bescheidener sein. Die soziale Herkunft und der Schulerfolg sind eng in negativem Verhältnis miteinander verknüpft (Combaz et al., 2011, S. 36 - 37). Dieses soziale Gefälle wird noch mehr bemerkbar, je mehr Freiheit den Eltern bei der Wahl der Schulform eingeräumt wird. Zum Teil zeigen Eltern auch kein Interesse an der Schullaufbahn ihrer Kinder. Aus der Berufserfahrung des Verfassers tritt dieses Phänomen am häufigsten in Klassen des EST1 und RPM1 auf. Aus der theoretischen Aufarbeitung geht klar hervor, dass umso steiler die Bildungskarriere der Schüler verläuft, desto beliebter der Sportunterricht ist (Wolters & Gebken, 2005, S. 5 6). Umänderungen kann man bspw. damit erreichen, indem man die negative Ursachenzuschreibung positiver gestaltet, den Schülern Kontrollüberzeugung vermittelt und das Gefühl von Selbstbestimmung gibt. Die Hoffnung mit der Einführung von Bildungsstandards (Mindestziele) den Schülern mehr Erfolge zu ermöglichen, könnte zu einer 39 Resultat einer nicht-repräsentativen Studie die ein Mitglied des SPOS im Schulgebäude des Verfassers in einer "Plénière" präsentiert hat. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 131 erhöhten Motivation beitragen. Die sorgfältige Orientierung bzw. permanente Begleitung (bspw. beim Erwerb von Lernmethoden) der Schüler durch das Lehrpersonal ist aber auch von hoher Bedeutung. Die "reflexive Pädagogik" scheint dabei ein interessanter Ansatz zu sein. Der Lehrer nimmt zu oft Rücksicht auf ihm bekannte Schwierigkeiten in der Familie (das sprichwörtliche "Auge zudrücken") und spielt der Systemlogik in die Hand. Dies führt zu einer Absenkung der Leistungserwartung an diese Jugendlichen. 5.2 Nullhypothese (H 0,2 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht-)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) unterscheidet. Die univariate Analyse (Kruskal-Wallis-Test) hat folgende Ergebnisse ergeben: Bei Jungen bestehen je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,0084), wobei in Regime RP2 (N=7; MW=18,8%) und RFT2 (N=13; MW=23,8%) deutlich höhere mittlere Prozentsätze auftreten als in den übrigen Regimes. Bei den Mädchen bestehen je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,0024), wobei in Regime RFT3 (N=5; MW=35,2), RPM1 (N=33; MW=24,5) und EST1 (N=89; MW=21,0%) deutlich höhere mittlere Prozentsätze auftreten als in den übrigen Regimes Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lässt sich nur ein einziger signifikanter paarweiser Unterschied ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von ca. 0,0009 führt), und zwar zwischen RPM1 und ES1. Dies dürfte an der hohen Variabilität der mittleren Prozentsätze und der unterschie dlich großen Gruppengrößen liegen. Bei Jungen und Mädchen zusammengefasst bestehen je nach Regime (Untergruppen der Schulzweige) signifikante Unterschiede im durchschnittlichen Anteil der Nichtteilnehmer (p=0,0005), wobei in Regime RP2 (N=7; MW=21,7%) und RFT2 (N=13; MW=22,2%) höhere mittlere Prozentsätze auftreten als in den übrigen Regimes. Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich nur zwei paarweise Unterschiede ermi tteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,0009 führt), und zwar zwischen RPM1 und ES1 sowie RFT2 und ES1. Typ III der Varianzanalyse nur mit Haupteffekten zeigt, dass das Regime ein signifikanter Einflussfaktor ist (p=0,0022). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass die Regimes RPM1 (Standardkoeffizient=0,099, p=0,027), RFT2 (Standardkoeffizient=0,161; p=0,0001) und RFT3 (Standardkoeffizient=0,078; p=0,042) eine relativ hohe Bedeutung haben. Typ III der Kovarianzanalyse zeigt, dass das Regime ein signifikanter Einflussfaktor ist (p=0,0067). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass die Regimes RFT2 132 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN (Standardkoeffizient=0,134, p=0,0008) und RFT3 (Standardkoeffizient=0,109; P=0,0061) eine relativ hohe Bedeutung haben. Die Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren zeigt, dass das Regime ein hoch signifikanter Einflussfaktor (p=< 0,000000001) ist. Wie die Chiquadrattest-Ergebnisse zeigen, sind auch innerhalb der einzelnen Regimet ypen (Zyklus 1 bis Zyklus 3 im EST und ES1 bis 3) die Häufigkeitsverteilungen bei Mädchen und Jungen signifikant unterschiedlich, d.h. je nach den Untergruppen der Regimetypen treten die allgemeine Begründungen und Zusätze signifikant unterschiedlich häufig auf. Für alle Regimes ergibt sich ein hoch signifikanter p-Wert (< 0,000000001). Die Ergebnisse erlauben somit die Ablehnung der Nullhypothese (H 0,2 ), so dass die Alternativhypothese (H 1,2 ) angenommen wird. Warum auf den unterschiedlichen Regimes eine unterschiedliche Anzahl an Teilnehmern aufzufinden ist, ist der Diskussion der vorherigen Nullhypothese zu entnehmen: Soziale Herkunft, unangepasste Kausalattribution, fehlende Kontrollüberzeugung und Selbstbestimmung, unzureichende pädagogische Maßnahmen und eine nicht ausreichende schulische Unterstützung durch die Eltern. Abhilfen wurden dementsprechend beschrieben. Hier seien zwei weitere Aspekte hinzugefügt. Zunächst - nur kurz erwähnt (ausgiebiger wird dieser Punkt bei der Nullhypothese 0,5 bearbeitet) - die Einflussgröße "Alter" mit ihren sich ändernden Lebensabschnitten und entsprechenden Identitätsfindungsphasen (siehe hierzu u.a. Allender et al., 2006, S. 834). Dann aber auch die Einflussgröße der Schulklasse (siehe hierzu Moreau, 2005, S. 18 und Verger, 2000, S. 41). Der theoretischen Aufarbeitung der Thematik ist zu entnehmen, dass die Anzahl der Nichtteilnehmer sehr abhängig von der einzelnen Klasse ist, da der soziale Vergleich in der Schule und insbesondere innerhalb einer Klasse permanent und einhergehend ist. Eine individuelle Verweigerung von zwei oder drei Schülern kann schnell zu einer kollektiven Verweigerung der Mehrheit der Klasse führen. Diese Form der Verweigerung ist für das Lehrpersonal schwer zu handhaben (Wolters & Gebken, 2005, S. 5). Bspw. kann man sich für das Regime RPM1, vorstellen, dass aufgrund einer bescheideneren sozialen Herkunft einer großen Anzahl der Schüler, dem Beginn der Pubertät und relativ vielen Erfahrungen mit Misserfolg in der Schule, eine Gruppendynamik entsteht, die eine erhöhte Nichtteilnehmeranzahl bewirkt. 5.3 Nullhypothese (H 0,3 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Bewegungsfeld unterscheidet. Zur Erinnerung: die Bewegungsfelder wurden wie folgt kodiert: N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 133 Abbildung 42: Bewegungsfelder im Sportunterricht (MENFP, 2009a, S. 38) Die univariate Analyse (Kruskal-Wallis-Test) hat folgende Ergebnisse ergeben: Die unterschiedlichen Typen von Bewegungsfeldern weisen bei Jungen einen signifikanten Unterschied in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0285) auf. Bewegungsfeld 7 (N=2; MW=25,6%), für das nur 2 Datensätze vorliegen, hat dabei die höch sten mittleren Prozentsätze, Bewegungsfeld 4 (N=16; 9,3%) die niedrigsten. Wie die paarweisen Vergleiche nach Dunns Prozedur zeigen, lassen sich signifikante paarweise Unterschiede zwischen den Bewegungsfeldern 5 und 2 (p=0,0019) ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,0024 führt). Die unterschiedlichen Bewegungsfelder weisen bei Mädchen einen sehr signifikanten Unterschied in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer ( < 0,000000001) auf. Bewegungsfeld 2 (N=54; MW=30,1%) weist deutlich höhere Werte auf, die fast doppelt so hoch liegen wie die übrigen Bewegungsfelder. Bewegungsfeld 4 (N=16; MW=11,2%) weist die niedrigsten mittleren Prozentsätze an nichtteilnehmenden Mädchen auf. Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich sehr signifikante paarweise Unterschiede zwischen den Bewegungsfeldern 2 und den Feldern 1, 3, 4 und 5 (p=<0,0001) ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,0024 führt). Bewegungsfeld 2 zeigt zu allen übrigen Bewegungsfeldern deutliche Unterschiede Die unterschiedlichen Bewegungsfelder weisen bei den kombinierten Datensätzen von Ju ngen und Mädchen einen sehr signifikanten Unterschied in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (< 0,000000001) auf. Die Bewegungsfelder 2 (N=54; MW=24,3%) und 7 (N=2; MW=25,6%) weisen deutlich höhere Werte auf als die übrigen Bewegungsfelder. Bewegungsfeld 4 (N=16; MW=10,36%) weist die niedrigsten mittleren Prozentsätze an nichtteilnehmenden Jungen oder Mädchen auf. Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich mehrere signifikante paarweise Unterschiede finden, und zwar zwischen dem Bewegungsfeld 2 und den Feldern 5, 1, 4, und 3 (p=<0,0001) (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,0024 führt). Bewegungsfeld 2 ist damit eindeutig verschieden von vier weiteren Bewegungsfeldern in der mittleren Prozentzahl Nichtteilnehmer. Typ III der Varianzanalyse nur mit Haupteffekten zeigt, dass das Bewegungsfeld ein hoch signifikanter Einflussfaktor ist (p=<0,000000001). Aus der Standardisierung der Daten ist 134 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN auch zu erkennen, dass das Bewegungsfeld 2 (Standardkoeffizient=0,272, p=<0,00001) eine relativ hohe Bedeutung hat. Typ III der Kovarianzanalyse zeigt, dass das Regime ein hoch signifikanter Einflussfaktor ist (p=<0,000000001). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass das Bewegungsfeld 2 (Standardkoeffizient=0,301, p=<0,00001) eine relativ hohe Bedeutung hat. Die Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren zeigt, dass das Bewegungsfeld ein hoch signifikanter Einflussfaktor (p=< 0,000000001) ist. Die Ergebnisse erlauben somit die Ablehnung der Nullhypothese (H 0,3 ), so dass die Alternativhypothese (H 1,3 ) angenommen wird. Eine spezielle Begründung, die deutlich bei den Mädchen von den Erwartungswerten abweicht, ist (siehe Tabellen 139 und 140) auf allen Regimes die Menstruation. In dem Zusammenhang ist der deskriptiven Darstellung der allgemeinen Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime zu entnehmen, dass bei den Mädchen die Menstruation im Zyklus 1 (ES1, EST1 und RPM1) hohe Prozentwerte aufweist, mit dem Alter aber abnimmt (Ausnahme: RT2) (siehe Tabelle 131). Das Thema Menstruation wurde im vorherigen Lehrplan berücksichtigt. Genau wie in Deutschland (siehe Kapitel 2.1.2.1.8) wird immer davon ausgegangen, dass Schülerinnen während ihrer Tage am Sportunterricht teilnehmen können. Jedoch hat die deskriptive Analyse der Begründungen bspw. ergeben, dass bei den Mädchen die Prozentwerte für die Menstruation im Zyklus 1 (ES1, EST1 und RPM1) hoch sind, und mit zunehmendem Alter abnehmen. Dementsprechend feinfühlig muss der Sportlehrer mit dieser Thema tik umgehen und Ausnahmen (insbesondere mit Beginn der Pubertät) akzeptieren. Um die Probleme mit der Teilnahme am Sportunterricht während der Menstruation zu verringern, sollte man versuchen, eine offene und verständnisvolle Gesprächsatmosphäre herzustellen und den Sportunterricht so zu gestalten, dass die Mädchen sich darin wohlfühlen und sie den Eindruck gewinnen können, dass ihre Interessen und Wünsche angemessen berücksichtigt werden. Die Interaktionen erster Ordnung der Varianzanalyse ergeben folgende signifikante Interaktionen betreffend das Bewegungsfeld: Der Einfluss von Bewegungsfeld ist abhängig vom Geschlecht und ändert sich je nach Geschlecht (p=0,007). Der Einfluss von Bewegungsfeld ist abhängig vom Regime und ändert sich je nach Regime (p=0,0128). Nur (gerade noch) schwach signifikant (p<0,1) ist die Interaktion Bewegungsfeld*Region mit p=0,091. Der Einfluss der Unterrichtsinhalte auf die Nichtteilnahme ist in fast allen Artikeln (deutsch -, englisch- und französischsprachiger Raum) zur Begründung der Nichtteilnahme wieder zu finden. Der sportliche "Habitus" (d.h. der Sportlehrer unterrichtet mit den Anforderungen und Vorstellungen, die er in seinem Studium kennengelernt hat.), die zur Verfügung stehende Infrastruktur und die Zusammensetzung der Klasse haben der theoretischen Aufarbeitung zufolge überwiegend den größten Einfluss auf die Auswahl der Inhalte. Der Lehrplan schreibt in Luxemburg die Anzahl an Unterrichtsthemen vor. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 135 Grundsätzlich herrscht aber eine reelle Spaltung zwischen dem, was sich die Schüler an Inhalten wünschen, und dem, was ihnen im Sportunterricht angeboten wird (Combaz G. et al. , 2011, S. 36 - 39). Mädchen und Jungen bevorzugen dementsprechend unterschiedliche Inhalte und besonders wenig angepasste Kinder und Jugendliche zeigen ihren Widerstand gegen bestimmte Bewegungsanforderungen mit vollständiger Verweigerung (Wolters & Gebken, 2005, S. 6). Um dieser Problematik zu begegnen, sollte die Orientierung (Unterrichtsplanung, usw.) an Kompetenzen (siehe "Exkurs Kompetenzen") bei entsprechendem Engagement der Sportlehrer erlauben, traditionellere Themen zu aktualisieren und neue Sportarten an einen traditionellen pädagogisch wertvollen Unterricht anzupassen und geschlechtsspezifisch zu unterrichten. Weiterhin berücksichtigen sollte man, dass gerade Schulsportverweigerer oftmals kaum Sport und Bewegungserfahrungen aus ihrer außerschulischen Lebenswelt mi tbringen. Im wahrsten Sinne des Wortes muss der Lehrer versuchen die Schüler dort abzuholen, wo sie stehen nämlich bei ihrer Bewegungslosigkeit, die sich über Jahre entwickelt hat und oft ein Zeichen von Hilfslosigkeit ist. Die Wahl der Unterrichtsinhalte kann der Lehrer selbst oder in Zusammenarbeit mit dem Schüler vornehmen. Hier können auch Absprachen im Lehrerteam sinnvoll sein. Die positive Wirkung vom Angebot von Auswahlmöglichkeiten bei Parallelklassen ("Optionssystem") ist nicht außer Acht zu lassen. 5.4 Nullhypothese (H 0,4 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Notenbereich unterscheidet. Die univariate Analyse (Kruskal-Wallis-Test) hat folgende Ergebnisse ergeben: Im Datensatz gibt es bei Jungen und Mädchen in der Stufe MI keine Daten. Je nach zugeordneter Notenstufe ergeben sich bei Jungen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,008), wobei die Notenstufe EVA durch die höchsten (N=43; MW=19,6%) und die Notenstufe TBM durch die niedrigsten (N=15; MW=7,3%) mittleren Prozentzahlen der Nichtteilnehmer auffallen. Aus der Tabelle der paarweisen Vergleiche nach Dunns Prozedur geht hervor, dass Notenstufe BM von EVA (p= 0,0005) und EVA von TBM (p=0,0007) signifikant unterschiedlich sind. Je nach zugeordneter Notenstufe ergeben sich bei Mädchen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0047), wobei die Notenstufe EVA durch die höchsten (N=43; MW=25,4%) und die Notenstufe TBM durch die niedrigsten mittleren Prozentzahlen (N=15; MW=11,5%) der Nichtteilnehmer auffallen. Aus der Tabelle der paarweisen Vergleiche geht hervor, dass die Notenstufe EVA von BM (p=0,0035) und von TBM (p=0,0024) signifikant unterschiedlich ist. Je nach zugeordneter Notenstufe ergeben sich bei Jungen und Mädchen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0007), wobei die Notenstufe EVA durch die höchsten (N=43; MW=22,5%) und die Notenstufe TBM (N=15; MW=10,5%) durch die niedrigsten mittleren Prozentzahlen der Nichtteilnehmer auffallen. 136 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Aus der Tabelle der paarweisen Vergleiche geht hervor, dass Notenstufe EVA von BM (p=0,0002) und von TBM (p=0,0013) signifikant unterschiedlich ist im mittleren Prozentsatz Nichtteilnehmer. Typ III der Varianzanalyse nur mit Haupteffekten zeigt, dass die Notenstufe ein hoch signifikanter Einflussfaktor ist (p=<0,000000001). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass der Notenbereich EVA (Standardkoeffizient=0,24, p=<0,00001) eine relativ hohe Bedeutung hat. Typ III der Kovarianzanalyse zeigt, dass der mittlere Notenwert ein hoch signifikanter Einflussfaktor ist (p=<0,000000001). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass der mittlere Notenwert (Standardkoeffizient=-0,397; p=<0,000000001) eine relativ hohe Bedeutung hat. Die Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren zeigt, dass die Notenstufe ein hoch signifikanter Einflussfaktor (p=< 0,000000021) ist. Die Ergebnisse erlauben somit die Ablehnung der Nullhypothese (H 0,4 ), so dass die Alternativhypothese (H 1,4 ) angenommen wird. Der Kruskal-Wallis-Test hat ergeben, dass der Mittelwert der Endnoten sich nicht nach den Bewegungsfeldern (p=0,2573) unterscheidet. Die Erfahrungen der Sportlehrer zeigen, dass der größte Anteil der Schüler, welche im Sportunterricht eine Note "ungenügend" erhalten, zu den Schüler gehört, die auch in ander en Fächern entsprechende Bewertungen erhalten. D.h. dass die grundsätzliche Erfahrung , die diese Schüler mit der Institution Schule machen, Ursache für den Misserfolg ist und eine (aktive) Nichtteilnahme begründet. Die Sportnote bestätigt somit das fehlende Engagement und die fehlende Haltung in den schulischen Aktivitäten insgesamt. Insbesondere im dritten Trimester neigen vereinzelte Schüler dazu, sich bei ungenügenden Noten aufzugeben. Hier gilt natürlich auch die Regel, dass Schüler, die Probleme machen, auch welche haben. Einige Studien aus Deutschland haben wie erwähnt gezeigt, dass die soziale Herkunft im Kindesalter die schulische Laufbahn bereits beeinflusst, und dass die Eltern meistens für das "Lernen lernen" verantwortlich sind. Ein Resultat davon sind schlechtere Schulergebnisse. Dies geht einher mit der entsprechenden Kausalattribution (bei Misserfolg: intern und stab il) und somit dem Verlust der Kontrollüberzeugung. Die Motivation sinkt und selbstbestimmtes Handeln im Schulbereich wird geringer. Dies spiegelt sich sehr deutlich in der Sportnote wieder, da hier die Einstellung (Motivation und Volition) einen der drei Bereiche des "Complément au bulletin" für die Evaluation darstellt. Um diesem Phänomen entgegen zu arbeiten, wurden bereits Bildungsstandards für alle Schüler formuliert. Die Bildungsstandards geben damit vor, was alle Kinder und Jugendlichen in der Schule mindestens lernen müssen, damit sie die Fähigkeit erwerben, selbstbewusst an der Gestaltung der komplexen modernen Gesellschaften teilhaben zu können. Somit erwerben sie sich ein Fundament und ein Motiv fürs Weiterlernen. Weiterhin sollten die Lehrer dem Schüler eine veränderte Wahrnehmung des "Fehlers" beibringen, in dem er den Fehler als Chance sieht, sich zu verbessern. Die Sportlehrer sollten dem Schüler insbesondere beibringen, dass es darauf ankommt, dass man schwierige Aufgaben positiv angeht, dass die Kontrollierbarkeit einer Aktion die Voraussetzung für ihre Bewältigung ist und dass alle Bereiche des "Complément au bulletin" N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 137 (Leistung, Interaktion und Haltung) zur Bewältigung einer Problemsitu ation gleichbedeutend sind. 5.5 Nullhypothese (H 0,5 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht-)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Altersgruppe unterscheidet. Um den Einfluss der Altersgruppen zu prüfen, wurden drei Altersgruppen gebildet (jung (Z1), mittel (Z2) und alt (Z3)). Die univariate Analyse (Chi-Quadrat-Test) hat folgende Ergebnisse ergeben: Der Anteil der nichtteilnehmenden Jungen ist in der mittleren Altersgruppe ( 9,61%, gegenüber 9,2% "alt" und 8,7% "jung") am höchsten, signifikante Unterschiede konnten jedoch nicht ermittelt werden (p=0,1384). Der Anteil der nichtteilnehmenden Mädchen sinkt mit zunehmender Altersgruppe (von 18 ,7% über 16,4% auf 12,1%). Hieraus ergibt sich ein sehr signifikanter Unterschied (p=<0,000000001). Der Anteil der nichtteilnehmenden Mädchen und Jungen sinkt mit zunehmender Altersgruppe (von 16,4% und 16,6% "mittel" auf 12,1%), da die Zahlen der Mädchen hier dominieren. Hieraus ergibt sich ein sehr signifikanter Unterschied (p=<0,000000001). Die Ergebnisse erlauben somit die Ablehnung der Nullhypothese (H 0,5 ), so dass die Alternativhypothese (H 1,5 ) in leicht abgeänderter Form zurückbehalten wird: Alternativhypothese (H 1,5* ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht-)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich je nach Altersgruppe bei Mädchen sowie Jungen und Mädchen (nicht aber allein für Jungen) unterscheidet. Der signifikante Einfluss war auf der Basis der theoretischen Recherche zu erwarten. Allender et al. (2006, S. 834) deutete seinerseits an, dass die unterschiedlichen Schlüsselmomente im Leben bzw. markanten Lebensabschnitte Hürden bei der Teilnahme am Sportunterricht darstellen und eine fundamentale Umorientierung der individuellen Identitäten bedeutet. In diesem Zusammenhang bestätigen Wolters und Gebken (2005, S. 5 - 6), dass man die höchste Anzahl an nichtteilnehmenden Schülern im Zeitraum der Pubertät findet, mit ihren nicht leicht zu lösenden Entwicklungsaufgaben. Hier gewinnt auch die "peer group" immer mehr an Bedeutung, so dass es Jugendliche gibt, die innerhalb ihrer Szene s portlich sehr aktiv sind, z. B. als Skateboarder, dem Vereins- oder Schulsport aber eher ablehnend gegenüber stehen. Die Entwicklung des Körpers (Körper als zentrales Thema des Sportunterrichts) wä hrend und nach der Pubertät und die Änderungen der Interessenbildung mit entsprechendem Experimentieren kommen mit zunehmendem Alter hinzu. An dieser Stelle sei die Forderung nach gut ausgebildetem Lehrpersonal angemerkt, da insbesondere die Ausbildung des Lehrers ein Hauptfaktor für die Begleitung der Interessenbildung der Schüler in diesen Lebensphasen ist. Positiven Einfluss können 138 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN geeignete pädagogische Maßnahmen (siehe Theorie unter Punkt 2.2.2) haben, aber auch das Begleiten in der Kausalattribution, der Selbstbestimmung und der Motivation in Zusammenarbeit mit anderen Instanzen der Schule (bspw. SPOS). Heinz Thews erachtet in dem Kontext auch die Elternrolle als sehr relevant, da er die Eltern als Vorbild und Weichensteller für die Motivation sieht, sich körperlich zu ertüchtigen. Die Aussage von Combaz G. et al. (2011, S. 33 - 36), dass bei Mädchen die Bereitschaft, am Sportunterricht teilzunehmen, mit 15 Jahren sinkt, verlagert sich auf der Basis der Ergebnisse der Bestandsaufnahme um zwei Lebensjahre nach hinten. Die Vorhersage für Jungen, dass die Bereitschaft mit 14 bis 15 Jahren fällt und ab dem 18. Lebensjahr wieder zunimmt, kann tendenziell bestätigt werden. 5.6 Nullhypothese (H 0,6 ) Die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme zur (Nicht -)Teilnahme am Sportunterricht (2973 Schüler, 135 Schulklassen, 279 Unterrichtsvorhaben) ergeben, dass die Anzahl der nichtteilnehmenden Schüler sich nicht je nach Geschlecht unterscheidet. Das "Geschlecht" geht erst bei der Varianzanalyse als Zielgröße ein. Dadurch ergeben sich 493 Datensätze bzw. Unterrichtsvorhaben. Typ III der Varianzanalyse nur mit Haupteffekten zeigt, dass das Geschlecht ein hoch signifikanter Einflussfaktor ist (p=0,000000003). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass das Geschlecht-weiblich (Standardkoeffizient=0,234, p=<0,00001) eine relativ hohe Bedeutung hat. Typ III der Kovarianzanalyse zeigt ebenfalls, dass das Geschlecht ein hoch signifikanter Einflussfaktor ist (p=0,000000002). Aus der Standardisierung der Daten ist zu erkennen, dass das Geschlecht-weiblich (Standardkoeffizient=0,231; p=<0,00001) eine relativ hohe Bedeutung hat. Die Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren zeigt, dass die Notenstufe ein hoch signifikanter Einflussfaktor (p=< 0,000000001) ist. Die Ergebnisse erlauben somit die Ablehnung der Nullhypothese (H 0,6 ), so dass die Alternativhypothese (H 1,6 ) angenommen wird. Bereits die Veranschaulichung der Auftrennung der mittleren Prozentzahl an Nichtteilnehmern nach Geschlecht zeigt, dass bei fast allen (bis auf das Regime RFT2) Regimes die Mädchen höhere mittlere Prozentsätze aufweisen als die Jungen. Dieser signifikante Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern ist deutlich in der Literatur beschrieben (insbesondere Punkt 2) des Kapitels 2.2.1). Mädchen und Jungen haben demnach eine unterschiedliche Beziehung zum Sportunterricht, bedingt durch eine geschlechtsspezifische Sozialisation. Eine weitere Ursache für die geringere Bereitschaft der Mädchen am Sportunterricht teil zu nehmen, ist die Auswahl der Unterrichtsinhalte und die vom Lehrer bevorzugte praktische Umsetzung der gewählten Inhalte. Dem entspricht auch das Resultat der Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren, wobei der Einfluss von Bewegungsfeld auf die Anzahl an Nichtteilnehmern abhängig vom Geschlecht ist und sich je nach Geschlecht ändert. Der Theorie ist zu entnehmen, dass Mädchen andere sportliche N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 139 Inhalte als Jungen bevorzugen und allgemein andere Vorstellungen von sportlicher Betätigung (Spaßfaktor ohne geforderte optimale Leistung oder Bewertung) haben. Der Aussage von Moreau (2005, S. 18), dass Mädchen häufiger durch ärztliche Atteste (♀=10,6%; ♂=13,8%) oder schriftliche Entschuldigungen der Eltern (♀=34,2%; ♂=16,2%) freigestellt werden als Jungen, kann nur tendenziell zum zweiten Punkt zugestimmt werden. Da der Körper das zentrale Thema des Sportunterrichts ist und Mädchen global ab der Pubertät stärker mit dieser Auseinandersetzung beschäftigt sind, könnten das herrschende Schönheitsideal, der soziale Vergleich, die geschlechtsspezifische Sozialisation und die Entwicklung des Körperbaus bei Mädchen eher zu einer Beeinträchtigung der Motivation führen, am Sportunterricht teilzunehmen. Als Abhilfe fordert die Literatur von der Lehrkraft grundsätzlich eine "Genderkompetenz" (Budde & Reemtsema, 2008, S. 25). Diese umfasst die Bereiche "Wissen" (d.h. die Notwendigkeit sich mit entsprechendem theoretischem Wissen zu beschäftigen), "Wollen" (d.h. der Wille sich überhaupt auf die Geschlechter und ihre Zugänge zum Sport einzulassen sowie die eigenen Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit zu hinterfragen), und "Können" (d.h. die Methodenkompetenz für die Unterrichtsplanung). So können Lehrer beiden Geschlechtern ein Sporttreiben "ohne" beschämende Situationen e rmöglichen. 5.7 Offene Frage 1 Welche der folgenden Einflussgrößen (Vor- oder nach Pfingsten, Wochentag, Tageszeit, Region, Schulwahl (Privat-Öffentlich), Unterrichtsdauer) hat einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl der nichtteilnehmenden Schülern? Vor und nach Pfingsten Der Zeitpunkt vor oder nach Pfingsten ist bei den Jungen nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen den Zeitpunkten konnte nicht ermittelt werden (p=0,557). Wie bei den Jungen, so ist auch bei den Mädchen der Zeitpunkt vor oder nach Pfingsten nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen den Zeitpunkten konnte nicht ermittelt werden (p=0,953). Bei Jungen und Mädchen kombiniert ist der Zeitpunkt vor oder nach Pfingsten nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen den Zeitpunkten konnte nicht ermittelt werden (p=0,56). Es besteht kein signifikanter Einfluss zwischen der Anzahl der Nichtteilnehmer und den Zeiträumen vor und nach Pfingsten. Unterschiede innerhalb eines Trimesters waren nicht zu erwarten. Dagegen wäre ein Vergleich der Trimester interessant gewesen unter Berücksichtigung de r Jahreszeiten und der Gewöhnung an den Schulrhythmus. U.a. aus zeitlichen Gründen war die Bestandsaufnahme über die Dauer eines kompletten Schuljahres aber nicht realisierbar. 140 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Wochentag Der Wochentag hat bei Jungen keinen Einfluss auf die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen den Wochentagen konnte nicht ermittelt werden (p=0,526). Ein signifikanter Unterschied zwischen den Wochentagen konnte auch bei den Mädchen nicht ermittelt werden (p=0,1833), was an der großen Streuung der Werte liegen dürfte. Ein signifikanter Unterschied zwischen den Wochentagen konnte bei Jungen und Mädchen nicht ermittelt werden (p=0,1349), auch wenn der Prozentsatz ansteigt, was an der großen Streuung der Werte liegen dürfte. Es besteht kein signifikanter Einfluss zwischen der Anzahl der Nichtteilnehmer und den Wochentagen. Aufgrund der unterschiedlichen Stundenpläne der postprimären Gebäude war en hier keine signifikanten Ergebnisse zu erwarten. Der Prozentsatz der Nichtteilnehmerinnen (nicht bei den Jungen) steigt von Montag bis Freitag an (je später in der Woche, desto größer der Prozentsatz der Nichtteilnehmerinnen). Dies bewirkt eine signifikante Rangkorrelation (p=0,0132) zwischen dem Prozentsatz der Nichtteilnehmerinnen und dem Wochentag. Der Prozentsatz der Nichtteilnehmer (Jungen und Mädchen) steigt von Montag bis Freitag an. Dies bewirkt eine signifikante Rangkorrelation (p=0,008) zwischen dem Prozentsatz der Nichtteilnehmer und dem Wochentag, d.h. je später in der Woche, desto höher der Prozen tsatz der Nichtteilnehmer. Es ergibt sich ein signifikanter Zusammenhang bei Mädchen und Jungen und Mädchen kombiniert, nicht aber bei Jungen alleine, zwischen der Anzahl der Nichtteilnehmer und den Wochentagen (je später die Woche, desto höher der Prozentsatz nichtteilnehmender Mädchen). Signifikante Unterschiede in der Verteilung der Bewegungsfelder auf die Wochentage wurden mittels Chiquadrattest nicht ermittelt (p=0,6635). Die oben gefundenen Zusammenhänge lassen sich damit nicht mit einer spezifischen Verteilung der Bewegungsfelder auf die Wochentage erklären. Signifikante Unterschiede in der Verteilung der Regime -Typen auf die Wochentage konnten ermittelt werden (p=0,0064), d.h. dass die Regime-Typen in Abhängigkeit vom Wochentag unterschiedlich häufig sind. Dies könnte zu den oben gefundenen signifikanten Unte rschieden in der Nichtteilnahme je nach Wochentag beitragen. Tageszeit (Vor- und Nachmittag) Die univariate Analyse (Mann-Whitney-Test) hat folgende Ergebnisse ergeben: Die Tageszeit ist bei Jungen nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen Vor- und Nachmittag konnte nicht ermittelt werden (p=0,7179). Die Tageszeit ist bei Mädchen nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwischen Vor- und Nachmittag konnte nicht ermittelt werden (p=0,4855). N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 141 Die Tageszeit ist bei den kombinierten Daten von Jungen und Mädchen nicht bedeutsam für die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer, ein signifikanter Unterschied zwisc hen Vor- und Nachmittag konnte nicht ermittelt werden (p=0,9406). Es besteht kein signifikanter Einfluss zwischen der Anzahl der Nichtteilnehmer und der Tageszeit. Eine signifikanter Wert war aus der theoretischen Aufarbeitung der Nichtteilnahme nicht zu erwarten. Interessant ist die Tagesrhythmik dennoch unter Berücksichtigung der "Circadienrhythmik" (de Marées & Hester 1991, S.156ff.) im Hinblick auf Forderungen von Lehrern aus anderen Fächern als dem Schulsport, den Sportunterricht nur nach Mittagszeit vorzusehen , nach den theoretischen Fächern und im Hinblick auf das Vorhaben der Tagesplanung bei einer in Zukunft immer wahrscheinlicher werdenden Ganztagsschule auf nationaler Ebene. Eine Vielzahl von Körperfunktionen, die die körperliche Leistungsfähigkeit beeinflussen, schwanken circadienrhythmisch, d.h. das Leistungsverhalten schwankt im 24 -Stunden Rhythmus. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Aufmerksamkeit bei geistiger Tätigkeit und die Leistungsfähigkeit bei sensomotorischen Lernvorgängen ein vormittägliches Maximum aufweisen. Den Forderungen der Lehrer ist also aus wissenschaftlicher Sicht abzuraten. Diese Rhythmik beeinflusst die Nichtteilnahme aber nicht signifikant. Region Die univariate Analyse (Kruskal-Wallis-Test) hat folgende Ergebnisse ergeben: Je nach Region ergeben sich bei Jungen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozen tzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0069), wobei die Region Ost (N=17; MW=19,8%) deutlich höhere mittlere Prozentzahlen der Nichtteilnehmer aufweist, und die Regionen w (N=21; MW=10,2%) und z (N=118; MW=10,3%) recht niedrige Werte. Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich bei Jungen signifikante paarweise Unterschiede nur zwischen den Regionen n und z (p=0,0023) ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,005 führt). Je nach Region ergeben sich auch bei den Mädchen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0018), wobei die Region Ost (N=17; MW=28,4%) deutlich höhere mittlere Prozentzahlen der Nichtteilnehmer aufweist, und die Region West (N=21; MW=13,2%) die niedrigsten Werte. Bei Mädchen ergibt sich somit ein deutliches Ost West-Gefälle. Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich signifikante paarweise Unterschiede zwischen den Regionen o und z (p=0,002) sowie o und w (p=0,0014) ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,005 führt). Je nach Region ergeben sich auch bei den zusammengefassten Daten von Jungen und Mädchen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nich tteilnehmer (p=0,0017), wobei die Region Ost (N=17; MW=24,3%) deutlich höhere mittlere Prozentzahlen der Nichtteilnehmer aufweist als die übrigen Regionen, und die Region West (N=21; MW=11,7) die niedrigsten mittleren Prozentzahlen der Nichtteilnehmer. 142 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Wie die paarweisen Vergleiche zeigen, lassen sich signifikante paarweise Unterschiede zwischen den Regionen o und z (p=0,001) sowie o und w (p=0,0018) ermitteln (unter Berücksichtigung der Bonferroni-Korrektur für multiples Testen, welches zu einem adjustierten p-Wert von 0,005 führt). Typ III der Varianzanalyse nur mit Haupteffekten zeigt, dass die Region ein hoch signifikanter Einflussfaktor ist (p=0,00000001). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass die Regionen Ost (Standardkoeffizient=0,107; p=0,015) und West (Standardkoeffizient=-0,253; p=0,042) eine relativ hohe Bedeutung haben. Typ III der Kovarianzanalyse zeigt auch, dass die Region ein signifikanter Einflussfaktor ist (p=0,000000002). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass die Region West (Standardkoeffizient=-0,282, p=<0,00001) eine relativ hohe Bedeutung hat. Die Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren zeigt ihrerseits, dass die Region ein hoch signifikanter Einflussfaktor (p=< 0,000000001) ist. Die Ergebnisse erlauben somit zu behaupten, dass die Anzahl der Nichteilnehmer sich je nach Region signifikant unterscheidet. Die Interaktionen erster Ordnung ergeben folgende signifikante Interaktionen betreffend die Region: Der Einfluss der Region ist abhängig von der Schulauswahl (p=0,0383). Der Einfluss der Region ist abhängig vom Regime (p=0,000019). Nur (gerade noch) schwach signifikant (p<0,1) ist die Interaktion Bewegungsfeld*Region mit p=0,091. Der grundsätzliche Einfluss der Schulauswahl auf die Region war - nach Feststellung des signifikanten Einflusses der Schulauswahl (Privat/Öffentlich) - nicht zu vermeiden, da im Osten und Westen Luxemburgs keine Privatschulen aufzufinden sind, im Süden war die Zusammenarbeit mit einer Privatschule für die Datenerhebung nicht notwendig. Wobei eine Privatschule wahrscheinlich nur im Osten zu einer Verringerung der mittleren Prozentzahlen geführt hätte. Das bleibt aber nur eine Mutmaßung. Dem Einfluss der Regime wurde an sich Rechnung getragen, da in allen R egionen alle Regime in der Bestandsaufnahme wieder zu finden sind. Einen weitaus größeren Einfluss könnte die Anzahl an Daten haben. Im Osten sind es in der univariaten Analyse nur 17 Unterrichtsvorhaben, im Westen 21 und im Zentrum 118. Somit könnte die zufällige Klassenauswahl im Osten oder Westen bei zufällig geringer oder erhöhter Nichtteilnehmeranzahl das Ergebnis beeinflusst haben. Anzumerken ist dabei, dass die Klasse mit der höchsten Prozentzahl an Nichtteilnehmern aus dem Osten des Landes stammt (s iehe Abbildung 44). Der positive Einfluss auf die Verringerung der Nichtteilnehmerzahl im Westen kann aber auch darauf zurückgeführt werden, dass das ALR ein neues Gebäude ist (zweites Schuljahr nach der Eröffnung des ALR zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme). Es gibt im ALR viele Projekte, eine kleine Schülerzahl (nicht alle Klassenjahrgänge waren vorzufinden), einen Sportlehrer als Schulleiter, der hohe Maßstäbe an sein Sportlehrerteam stellt, aber dieses auch dementsprechend unterstützt, hervorragende sportliche Infrastrukturen, eine koordinierte Miteinbeziehung der Eltern (aufgrund des kurzzeitigen Bestehens), ein junges, dynamisches, kleines und funktionierendes Sportlehrerteam und eine speziellere Einbeziehung der N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 143 Sportlehrer in die Schulgemeinschaft (bspw. übernehmen die Sportlehrer im ALR auch die Aufgaben eines "Régent"). Bei der Auswertung des Fragebogens können die Strategien des ALR-Sportteams genauer betrachtet werden. In der Bestandsaufnahme haben im Osten das LCE und das LTJBG teilgenommen. Insbesondere in der Echternacher Sekundarschule ist bekannt, dass die sportlichen Infrastrukturen katastrophal sind, was sicherlich einen negativen Einfluss auf die Motivation der Schüler am Sportunterricht teilzunehmen hat. Grundsätzlich könnte auch die soziale Herkunft der Schüler oder die sportliche Dynamik der Region einen Einfluss auf die Resultate der Regionen haben. Hier liegen aber auf nationaler Ebene keine Daten vor. Auffallend ist ebenfalls, dass das Gefälle zwischen Ost und West bei den Mädchen beson ders deutlich ist. Hier eine mangelnde "Genderkompetenz" (Budde & Reemtsema , 2008, S. 25) der Sportlehrer als Ursache anzunehmen, wäre anmaßend, da vielmehr andere Faktoren (bspw. vorhandene Infrastruktur, ...) die Voraussetzungen für eine weiblichere Gest altung der Inhalte und des Unterrichts bedingen. Schulwahl (Privat/Öffentlich) Leider ist dem Verfasser bei dieser Einflussgröße der Fehler unterlaufen, keine Privatschule mit Jungen in der Bestandsaufnahme berücksichtigt zu haben. Die univariate Analyse (Mann-Whitney-Test) hat folgende Ergebnisse ergeben: Es liegen keine Daten von Jungen aus Privatschulen vor. Je nach Schulauswahl ergeben sich bei den Mädchen signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,0023), wobei an öffentlichen Schulen (N=250, MW=19,1%) die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer deutlich höher ausfällt als an Privatschulen (N=29; MW=10,8%). Je nach Schulauswahl ergeben sich – auch bei den kombinierten Daten von Jungen und Mädchen - signifikante Unterschiede in der mittleren Prozentzahl der Nichtteilnehmer (p=0,01), wobei an öffentlichen Schulen (N=250; MW=15,77%) die mittlere Prozentzahl der Nichtteilnehmer deutlich höher liegt als an Privatschulen (N=29; MW=10,8%). Typ III der Varianzanalyse nur mit Haupteffekten zeigt, dass die Schulwahl ein signifikanter Einflussfaktor ist (p=0,0001). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass Öffentlich (Standardkoeffizient=0,153, p=0,0001) eine relativ hohe Bede utung hat. Typ III der Kovarianzanalyse zeigt, dass die Schulwahl ein hoch signifikanter Einflussfaktor ist (p=<0,000000001). Aus der Standardisierung der Daten ist auch zu erkennen, dass Öffentlich (Standardkoeffizient=0,182, p=<0,00001) eine relativ hohe Bedeutung hat. Die Varianzanalyse mit Interaktionen zwischen den Faktoren ergibt keinen signifikanten Wert (p=0,104) für die Schulwahl. Die Ergebnisse erlauben somit zu behaupten, dass die Anzahl der Nichtteilnehmerinnen sich je nach Schulauswahl (Privat/Öffentlich) signifikant unterscheidet. Zunächst kann für den signifikanten Einfluss der Privatschulen auf die geringere Anzahl an Nichtteilnehmerinnen ein Argument herangezogen werden, das auf dem Fehler des Verfassers basiert, nur weibliche Klassen aus Privatschulen bei der Bestandaufnahme berücksichtigt zu 144 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN haben. Wie schon beim Geschlecht (Kapitel 5.6) angegeben wurde, hängt die Teilnahme der Mädchen am Sportunterricht stark von der Wahl und der Gestaltung der Inhalte ab. Es ist stark anzunehmen, dass sich die Unterrichtsthemen und die Art und Weise der Umsetzung im Unterricht der beiden privaten Mädchenschulen (EPSA und EPFL 40) dem weiblichen Geschlechtsrollen angepasst haben. Auch "männliche" Sportarten (mit Gegenüberstellung und Körperkontakt) können leichter geschlechtsrollenadäquat unterrichtet werden. Außerdem handelt es sich bei EPSA und EPFL um katholische Schulen, in denen der katholischen Glaube stärker im "Projet Éducatif" (der von allen Schulpartnern gemeinsam aufgestellt wird) wiederzufinden ist. Die Eltern unterschreiben alle einen Vertrag, in dem sie Verantwortung dafür übernehmen, dass ihr Kind sich an dieses "Projet Éducatif" und die Vorgaben des Lehrplans (Privatschulen haben 1/10 Spielraum) hält. Weiterhin werden Einschreibegebühren verlangt (bspw. 360 € im EPFL). Diese Pflichten für die Eltern, und der sich daraus ergebende größere Informationsaustausch zwischen Schule und Eltern, lassen die Annahme zu, dass die Elternrolle hier sorgfältiger durchgeführt wird, und sich die Eltern damit mehr für den Schulverlauf interessiere n, da sie in die Schulplanung mit eingebunden sind. Hinzu kommt, dass man grundsätzlich verstärkt eine Leistung der Schule erwartet, wenn man für etwas zahlt. Der theoretischen Auseinandersetzung ist zu entnehmen, dass es nach wie vor überwiegend die Eltern sind, die über die Schulkarriere ihrer Kinder entscheiden. Sie spielen auch bei der Motivation , sich körperlich zu ertüchtigen, eine entscheidende Rolle. Unterrichtsdauer Die univariate Analyse (Kruskal-Wallis-Test) hat folgende Ergebnisse ergeben: Bei Jungen konnten keine signifikanten Unterschiede (p=0,1306) in den vier Stufen der Anzahl der Unterrichtseinheiten (1 bis 3) ermittelt werden. Zwar liegen die mittleren Prozentsatze der Gruppen 1,5 und 3 höher als die der Gruppen 1 und 2, jedoch ist die Variabilität der Gruppen 1 und 2 hoch und die Stichprobenzahl der Gruppen 1,5 und 3 vergleichsweise klein, was die Ermittlung signifikanter Unterschiede erschwert. Für Mädchen ergibt sich nur ein schwach signifikanter Unterschied (p=0,06) in den vier Stufen der Anzahl der Unterrichtseinheiten (1 bis 3). Bei Jungen und Mädchen konnte ein signifikanter Unterschied (p=0,0032) in den vier Stufen der Einzelstunden (1 bis 3) ermittelt werden, wobei mit zunehmendem Wert der mittlere Prozentsatz der Nichtteilnehmer ansteigt. Stufe 3 beruht jedoch nur auf 3 Datensätzen. Stufe 3 ist auch zu vernachlässigen, weil drei Unterrichtsstunden nur dadurch zustande gekommen sind, weil ein Lehrer eine Einzelstunde und eine Doppelstunde zusammen ausgewertet hat. Stufe 1,5 hat 12 Datensätze und die Einzelstunde 144 Datensätze. Aus den paarweisen Einzelvergleichen mittels Dunns Prozedur ergibt sich, dass Stufe 1 von 1,5 signifikant verschieden ist. Die Ergebnisse erlauben somit zu behaupten, dass die Anzahl der Nichtteilnehmer der Einzelstunden sich signifikant von der Anzahl der Nichtteilnehmer der "Big'Macs" (=1,5 Unterrichtseinheiten) unterscheidet. 40 Ecole Privée Fieldgen Luxembourg (ww.epfl.lu); Ecole Privée Sainte -Anne (www.sainte-anne.lu) N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 145 Die Unterrichtseinheiten mit der Dauer von 1,5 Unterrichtseinheiten sind in der Bestandaufnahme nur im Lycée du Nord wieder zu finden. Da der Verfasser selbst in diesem Gebäude arbeitet, sind die Resultate für ihn nicht sehr erstaunlich, da effektiv in diesem Schuljahr auf den Schulklassen 7STP große Probleme mit der Nichtteilnahme herrschten. Dieses Problem wurde aber von dem Sportlehrerteam in Zusammenarbeit mit der Schulleitung angegangen und derartig überdurchschnittliche Nichtteilnahmen konnten allgemein eingedämmt werden. Wie das LN mit ihren Nichtteilnehmern verfährt , ist insbesondere dem Unterkapitel 8.4, "Offene Frage 4" zu entnehmen. Deshalb ist der signifikante Einfluss messbar, aber für die anschließenden Schuljahre nicht haltbar. 5.8 Offene Frage 2 Reichen die Ergebnisse der nationalen Bestandsaufnahme (Anzahl an Nichtteilnehmern, Einflussgrößen, Arten der allgemeinen Begründungen und speziellen Zusatzangaben) aus für die Forderung nach nationalen Richtlinien betreffend der Nichtteilnahme am Sportunte rricht? In einer ersten Phase werden hier die globalen Bilanzzahlen der Bestandaufnahme dargestellt um zu verdeutlichen, mit welcher Problematik sich die Sportlehrer tagtäglich befassen müssen. Folgende allgemeinen Prozentwerte ergeben sich: Schulzweig ES Jungen EST Jungen ES Mädchen EST Mädchen ES Jungen und Mädchen EST Jungen und Mädchen ES und EST Jungen und Mädchen Nichtteilnehmer in Prozentzahlen (%) 9,9 14,7 13,0 21,2 11,7 17,3 15,3 Abbildung 43: Gesamtbilanz der Datenerhebung Insgesamt nehmen also im dritten Trimester der Schuljahres 2009 / 2010 15,3% der Schüler nicht aktiv am Sportunterricht teil. Diese Nichtteilnahmen werden auf unterschiedliche Weise von den Schülern begründet (vom ärztlichen Attest bis zur Verweigerung). Bei den Zusatzbegründungen überwiegen die Erkältung, die Verletzung und die Verweigerung (inklusive Sportzeug vergessen). Bei den Mädchen kommt die Ursache Menstruation noch hinzu. 146 Begründung (Jungen) N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN ES EST ES + EST Begründung (Mädchen) ES EST ES + EST Abwesend 32,2% 39,7% 38,1% Abwesend 26,9% 27,3% 27,2% Schriftlich entschuldigt 15,9% 16,3% 16,2% Schriftlich entschuldigt 35,9% 33,4% 34,2% Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung 21,8% 23,0% 22,7% Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung 19,5% 21,0% 20,5% Ärztliches Attest 20,2% 12,0% 13,8% Ärztliches Attest 13,9% 9,1% 10,6% 0,3% 0,8% 0,7% 1,0% 3,5% 2,7% 5,7% 1,4% 2,4% 0,0% 1,7% 1,1% Übelkeit / Unbehagen / leichte Verletzung Freistellung für längere Dauer Zusatbegründung (Jungen) ES EST ES + EST Übelkeit / Unbehagen / leichte Verletzung Freistellung für längere Dauer Zusatzbegründung (Mädchen) ES EST ES + EST Krank 23,4% 25,8% 25,2% Krank 30,5% 27,7% 28,6% Verletzt / Unfall 30,0% 16,3% 19,5% Verletzt / Unfall 17,4% 12,9% 14,3% Sportzeug vergessen 31,4% 36,4% 35,2% Sportzeug vergessen 21,3% 25,8% 24,4% 0,0% 4,9% 3,7% Verweigerung 0,0% 3,7% 2,5% 14,9% 12,9% 13,4% Schulische Verpflichtung 8,1% 2,6% 4,3% 22,4% 25,8% 24,7% Verweigerung Schulische Verpflichtung Menstruation Abbildung 44: Zusammenfassende Bilanz der Begründungen und Zusatzbegründungen der Nichtteilnehmer (siehe Tabelle 145) Weiterhin nehmen bei den Jungen 22,7% der nichtteilnehmenden Schüler ohne Begründung nicht teil (spezielle Begründungen: "Verweigerung": 3,7% und "Sportzeug vergessen": 35,2%). Weiterhin werden 16,2% der Nichtteilnehmer schriftlich von ihrem Eltern entschuldigt und können somit nicht am Unterricht teilnehmen. Bei den Mädchen nehmen 20,5% der nichtteilnehmenden Schüler ohne Begründung nicht teil (spezielle Begründungen: "Verweigerung": 2,5% und "Sportzeug vergessen": 24,4%). Die Anzahl an schriftlichen Entschuldigungen beziffert sich auf 34,2% der Nichtteilnahmen. Jedes Mal werden die Sportlehrer vor vollendete Tatsachen gestellt und können den Schüler nicht zwingen aktiv am Unterricht teilzunehmen. Alle diese Werte zeigen, unter Berücksichtigung der mit dem Sc hulalltag einhergehenden Stichwörtern "Gruppen- bzw. Klassendynamik" und "sozialer Vergleich", dass die Nichtteilnahme ein reelles Phänomen und Problem des Sportunterrichts ist, und dass die Arbeitsbedingungen für Sportlehrer nicht immer leicht sind. Wolters und Gebken (2005, S. 6) erwähnen in diesem Kontext, dass diese Schülergeneration sich nicht mehr so stark verpflichtet fühlt, den Anschein einer aktiven Teilnahme am Unterricht zu erwecken. Dementsprechend muss angemerkt werden, dass der Schulsport gut ausgebildetes Personal braucht, das auf diese Situation vorbereitet ist. Differenzierung als oberstes pädagogisches Handlungsprinzip erleichtert jedoch den Sportlehrern die Aufgabe nicht immer, den Schülern die Zeit für ihren Unterricht zur Verfügung zu stellen, die unter dem Gebot der unterrichtlichen Ökonomie und Effektivität (in Anlehnung an Söll, 2008, S. 128) angebracht wäre. Als Beispiel seien die Nichtteilnehmer-Prozentzahlen im Regime RFT2 bei Jungen (25,6%) und RFT2 bei Mädchen (23,6%) angeführt. Ein Viertel der Klasse nimmt nicht am Unterricht teil. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 147 In diesem Zusammenhang wird hier exemplarisch die Klasse dargestellt, die in der nationalen Bestandaufnahme den höchsten Prozentsatz an Nichtteilnehmern für Jungen und Mädchen (53,3%) vorzuweisen hat: Jungen Anzahl Mädchen 10 Anzahl Allgemein Zusatz Anzahl pro Aktivität Einzel/Doppel x 20 20 a 18 18 e 1 1 o ne 6 6 r cm 4 4 re 1 1 (e) disp vtt ab 14 Anzahl Allgemein Anzahl pro Aktivität Einzel/Doppel m 2 2 b 1 1 1 Jungen und Mädchen 1 Zusatz 24 Allgemein Einzel/Doppel x 36 36 m x 56 m 13 a 9 9 b a 27 b 1 e 8 8 o e 9 o ne 12 12 cm Anzahl pro Aktivität Einzel/Doppel 11 11 Zusatz Anzahl pro Aktivität Anzahl pro Aktivität Anzahl pro Aktivität r 8 8 ne 18 r 8 re 5 5 cm 4 re 6 f (e) 4 4 f (e) 4 f t disp 1 1 t disp 2 t all vtt all 4 4 3 3 rtt sco vtt ab rtt sco 5 5 all ab rtt sco sco 4 8 Abbildung 45: Klasse mit höchstem Nichtteilnehmerprozentwert (Jungen und Mädchen) der Bestandaufnahme (Klasse: 12e und 13e, Aktivität: Handball (BF5), Tageszeit: Freitags von 8.00 bis 8.50 Uhr, Anzahl an Unterrichtseinheiten: 5x Einzelstunde, Nichtteilnahme Jungen = 60%, Nichtteilnahme Mädchen = 48,6%, Nichtteilnahme Jungen und Mädchen = 53,3%). Der Anteil der an der Hälfte oder mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht aktiv teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl Schüler (für Jungen, Mädchen, Jungen und Mädchen) ist sehr gering (weniger als 1% der gesamten Anzahl an erfassten Schülern). Dennoch ist es die Aufgabe des Sportlehrers, diese Schüler am Unterricht zu beteiligen, um ihnen eine adäquate Note geben zu können. Wie diese "Beschäftigungen" aussehen könnten, und wie diese Schüler bewertet werden sollen, wird im zweiten Teil dieser Arbeit diskutiert werden. Hier könnte man bspw. über zur Verfügung stehendes Material auf einer Internetseite nachdenken, um den zeitlichen Arbeitsaufwand einerseits zu reduzieren, aber andererseits auch eine nationale Anpassung des Schwierigkeitsgrades der an diese Schüler gestellten Aufgaben zu erreichen. Hinsichtlich der Nachfrage nach der Bewertung der drei Bereiche des "Complément au bulletin" für die Schüler, die an der Hälfte oder weniger als der Hälfte der Unterrichteinheiten pro Unterrichtsvorhaben teilgenommen haben, kann man aufgrund der Resultate folgendes festhalten (siehe Tabellen 141 und 142): Bei den Jungen wurde der Bereich "Adopter une attitude positive et engagée" am häufigsten "schlecht" evaluiert. Danach der Bereich "Agir" und fast ebenso oft der Bereich "Interagir et coopérer". Ausnahmen sind die Regimetypen ES2, ES3 und RP3 mit Nullwerten. Bei den Mädchen wechselt die Häufigkeit der "schlechten" Evaluierungen regelmäßig die drei Bereiche des "Complément au bulletin" je nach Regime. Im Vergleich zu den Jungen wird der Bereich "Agir" bei den Mädchen, proportional zu den beiden anderen Bereichen, häufiger "schlechter" evaluiert. Ausnahmen mit Nullwerten sind hier ES3, RP3 und RFT3. Insbesondere im dritten Bereich "Adopter une attitude positive et engagée" sollte es das Anliegen jedes Sportlehrers sein, einen hohen Wert für die Nichtteilnehmer zu erzielen um den Ausschluss des nichtteilnehmenden Schülers vom Unterricht zu vermeiden. 148 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Die theoretische Aufarbeitung hat gezeigt, dass man den Schulsportverweigerern das Gefühl geben muss, dass man sie wahrnimmt und dass sie die festgelegten Bildungssta ndards erreichen können. Und dazu benötigen sie alle drei Bereiche des "Complément au bulletin". In diesem Zusammenhang sei die Anmerkung aus Belgien (Wallonie) erwähnt, dass es eine Frage der Ethik und Gerechtigkeit im Vergleich zu den aktiv teilnehmenden Schülern ist, die Nichtteilnehmer, unter welcher Form auch immer, am Unterricht teilnehmen zu lassen. Sonst wäre die Versuchung groß, sich den geforderten physischen Anstrengungen des Sportunterrichts zu entziehen, wenn man einen Vorteil in der Erlaubnis erkennt nicht am Unterricht aktiv teilnehmen zu müssen. Auch wäre hier das Angebot eines Nachholunterrichts angebracht (siehe Kapitel 8.2, Offene Frage 2). Dennoch warnt Lüpke (2005, S. 20) davor, diese "Bankdrücker" als "kühl berechnend" und "bösartig" zu betrachten. Bei der Aufstellung der Materialien oder Aufgaben an die Nichtteilnehmer sollte man den Schüler als Person betrachten die eigentlich gerne am Unterricht teilnehmen würde. Ein weiterer Aspekt sind die ärztlichen Atteste: bei Jungen sind 13,8% und bei den Mädchen 10,6% der Nichtteilnahmen dadurch begründet. In Anlehnung an das französische Prinzip , dass man sich bei Verletzungen nach Möglichkeit eine partielle Teilnahmetauglichkeit verschreiben lässt, könnte man diese Prozentwerte reduzieren und den Schülern die Wichtigkeit der regelmäßigen sportlichen Betätigung vorzeigen, auch wenn der Körper nicht zu 100% fit ist. Hier wäre die Aufstellung einer entsprechenden Vorlage für Ärzte eine Möglichkeit. Die Anzahl an Entschuldigungsschreiben der Eltern könnte reduziert werden, indem einerseits die Sportlehrer großes Engagement zeigen, um die negativen Vorurteile über Sportunterricht insbesondere bei den Eltern verschwinden zu lassen. Andererseits könnten die Sportlehrer durch intensivere Kommunikation mit den Eltern, etwa durch die Aufstellung von Informationsblättern über die interne Schulordnung oder durch die Teilnahme an Elternabenden, diese mehr in den Schulsport einbeziehen. D.h. die Eltern sollen ihren Pflichten nachkommen, ihre Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass ihr Kind regelmäßig am Unterricht teilnimmt. Abschließend die Feststellung, dass zwischen den Regionen (Ost, West, Nord, Süd, Zentrum) der Bestandsaufnahme signifikante Unterschiede in der Anzahl an Nichtteilnehmern bestehen. Abgesehen von nicht beeinflussbaren Einflussgrößen für die Nichtteilnahme, wie etwa die zur Verfügung stehende Infrastruktur, die Vorgaben des Stundenplans, die soziale He rkunft der Schüler, usw., wäre es angebracht, einheitliche Richtlinien auf nationaler Ebene einzuführen um den einzelnen Gebäuden Hilfestellungen bzw. "Marschrouten" bei dieser Thematik im ordnungspolitschen Rahmen anzubieten. Diese Richtlinien sollten allerdings von der schulinternen Fachkonferenz auf ihre eigene Situation in Absprache mit der Schulleitung angepasst werden können, damit das angesprochene Gefälle verringert wird. Die theoretische Aufarbeitung der Thematik hat dementsprechend ergeben, dass eine gemeinsame Linie des Sportkollegiums die Effektivität und Ökonomie des Unterrichts fördert. Die Ergebnisse reichen dementsprechend aus für die Forderung nach nationalen Richtlinien. In den nächsten Kapiteln (insbesondere Kapitel 8) wird dieser Frage weiterhin nachgegangen. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 149 6 Darstellung der empirischen Untersuchungen betreffend der Standortbestimmung an postprimären Schulen In diesem Kapitel wird die empirische Untersuchung vorgestellt, wobei zunächst die aus der Problemstellung und der Aufarbeitung der Literatur im zweiten Kapitel resultierenden Fragen explizit formuliert werden. In einem zweiten Unterkapit el wird auf die Untersuchungsmethodik eingegangen und dabei die Auswahl der Grundgesamtheit, die Art der Datenerhebung und der genaue Ablauf der Untersuchung nacheinander beschrieben. Im Weiteren werden die angewandten statistischen Prozeduren angegeben. Abschließend werden bei der Angabe der statistischen Prozeduren die einzelnen Fragen aus dem Fragebogen den Offenen Fragen zugeordnet. 6.1 Fragestellung Der vorherige Teil betreffend die nationale Bestandsaufnahme (Anzahl und Einflussgrößen auf die Nichtteilnahme im Sportunterricht) hat gezeigt, dass die Nichtteilnahme zum Alltag des Sportlehrerdaseins unweigerlich hinzugehört. Deshalb ist es das Ziel dieses Teils dieser Arbeit, eine aktuelle Standortbestimmung bzgl. der Handhabung der Problematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht an den einzelnen postprimären Schulen Luxemburgs, vorzunehmen. Konkret formuliert: Welche Strategien wenden die Schulen an? Sind die Schulen bzw. Sportlehrer "gesetzlich" ausreichend bedient um diese Problematik effizient zu verwalten? Resultierend aus der theoretischen Aufarbeitung dieser Problematik und der alltäglichen Auseinandersetzung am Arbeitsplatz mit den Gegebenheiten der Sportunterrichts , stellen sich folgende offene Fragen (OF): OF1 Wollen die Befragten einheitliche Richtlinien im Umgang mit der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht? OF2 Wie organisieren die einzelnen Schulgebäude den Nachholunterricht? Sind grundsätzlich gemeinsame Tendenzen zu erkennen? OF3 Wie soll der nicht am Sportunterricht teilnehmende Schüler bewertet werden? OF4 Welche neuen Ansätze sind nach der Abschaffung des vorherigen Lehrplans im Umgang mit der Nichtteilnahme am Sportunterricht zu finden? OF5 Wie sollte die "theoretische Arbeit" des vorherigen Lehrplans heutzutage unter Berücksichtigung der Bereiche des "Complément au bulletin": "agir", "interagir et coopérer" und "adopter une attitude positive et engagée", bzw. der "Kompetenzen" formuliert werden? OF6 Sind die Sportlehrer ausreichend über den Gesundheitszustand ihrer Schüler unterrichtet? 6.2 Untersuchungsmethodik Bei dieser Untersuchung handelt es sich um eine deskriptive Untersuchung. Dieser Teil der Arbeit bedarf ausschließlich der deskriptiven Beschreibung (Standortbestimmung) der 150 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN aktuellen Strategien an den Schulen. Da keine signifikanten Zusammenhänge oder Unterschiede errechnet werden müssen, ist die Formulierung von Arbeitshypothesen hi nfällig. Die Daten wurden anhand einer schriftlichen Befragung gewonnen. 6.2.1 Personenstichprobe Um eine Standortbestimmung über die Verhaltensweisen im Umgang mit nichtteilnehmenden Schülern an allen luxemburgischen postprimären Schulen (die Mitglied der nationalen Programmkommission im Sportunterricht sind) zu erhalten, wurde der Fragebogen an die Vollmitglieder (bzw. Sportlehrer) der nationalen Programmkommission im Sportunterricht des Schuljahres 2009 / 2010 gesendet. Hier eine Auflistung der 36 angeschriebenen Sportlehrer: Yann Schneider (ALR), Jacques Zeimet (AL), Michel Reiland (LCD), Bernard Thill (LCE), Guillaume Engel (LGL), Roland Bosa (LGE), Tom Courtehoute (LRSL), Christiane Hubert (LHCE), Jean-Claude Wietor (LMRL), Roland Karpen (LAML), Tom Bamberg (LTJBM), Claude Schumacher (LJBM), Michele Feit (LNB), Roland Frisch (LTMA), Gilbert Bis (EPFL), Cary Michels (LTAEtt), Monique Ludovicy (LTAM), Tom Schmitz (LTB), Marc Felten (LTC), Ramon Da Silva (LTE), Pascal Bürger (LTECG), Michel Marson (LTL), Tom Schlentz (LTML), Georges Mischo (LTPES), Gilles Birnbaum (LTPS), Laurence Tichon (NL), Patrick Hinterscheid (NOSL), Paul Manderscheid (UELL), Marc Wolf (EPMCL), Antoine Logelin (EPNDL), Daniel Fellens (EPSA), Jean-Paul Welter (LTPEM), Patrick Luquet (LTEtt), Claudine Michels (LTHAH), Yves Grandjean (SL), Marcel Duhautpas (LN). Nach Ansicht des Autors genügte es, ausschließlich die Vollmitglieder der Programmkommission anzuschreiben - und nicht alle Sportlehrer - da ihre Aussagen grundsätzlich repräsentativ für die anderen Sportlehrer ihrer Schulgebäude sein sollten. Die individuellen Meinungen aller luxemburgischen Sportlehrer wäre im Rahmen dieser Arbeit wenig sinnvoll gewesen und hätte den Umfang der Arbeit unnötig vergrößert. 6.2.2 Inhalt der Bestandsaufnahme bzw. Art der Datenerhebung Die Daten wurden anhand einer schriftlichen Befragung mit Hilfe von dem im Folgenden beschriebenen Fragebogen erfasst. Dabei wurden Erkenntnisse über die Vorgehensweisen mit den nichtteilnehmenden Schülern am Sportunterricht gewonnen. Der komplette Fragebogen befindet sich im Anhang (siehe Anhang 7). 6.2.3 Fragebogen für an luxemburgischen Sekundarschulen unterrichtende Sportlehrer, welche Vollmitglied der nationalen Programmkommission im Sportunterricht sind. A. Organisation innerhalb der eigenen Schule im Fach Sport (Fragen A.1. bis A.4.) B. Die Vorgaben des vorherigen Lehrplans im Sportunterricht bzgl. der Nichttei lnahme am Sportunterricht (Fragen B.1. bis B.9.) C. Die Bewertung der nicht am Sportunterricht teilnehmenden Schüler (unter Berücksichtigung des vorherigen und aktuellen Lehrplans) (Fragen C.1. bis C.4.) D. Theoretische Arbeit (Fragen D.1. bis D.5.) E. Ärztliches Attest (Frage E.1.) F. Angaben zum Sportlehrerteam ihrer Schule (Frage F.1. bis F.7.) N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 151 6.2.4 Ablauf der Untersuchung Der Autor hat sich am 12. Januar 2010 mit einer Arbeitsgruppe der nationalen Programmkommission, bestehend aus mehreren Sportlehrern, getroffen um zu erfahren, wie der Stand der Dinge ist, und welche Erwartungen sie an die Arbeit und den Fragebogen des Verfassers haben, um eventuell Hilfestellung bei der Ausarbeitung von Richtlinien betreffend der Nichtteilnahme am Sportunterricht zu erhalten. Zusätzlich hat der Verfasser am 13. Januar tiefergehende Gespräche mit Schneider Yann (Mitglied der oben erwähnten Arbeitsgruppe) und dem Präsidenten des Dachverbandes (APEP) der luxemburgischen Sportlehrer, Thillens Rob, geführt. Im Hinblick auf die Aufstellung des Fragebogens hat der Verfasser sich am 18. Januar mit dem Präsidenten der APEP zu einem Gespräch getroffen. Während der Ausarbeitung wurde am 15. Februar 2010 noch einmal Rücksprache Herrn Schneider Yann genommen. Am 24. Februar 2010 hat der Verfasser eine erste ausgearbeitete Version des Fragebogens an seinen Tutor (Picard, Y.), drei Mitglieder der erwähnten Arbeitsgruppe (Scheuer, C., Schneider, Y. und Schumacher, C.), einen Arbeitskollegen (Walisch, S.; 1. März 2010) und den Präsidenten der APEP (Thillens, R.) per E-Mail versendet, um Rückmeldung über die Zusammenstellung und Formulierung des Fragebogens zu erhalten. Die definitive Version mit den Hinweisen zur Beantwortung des vorliegenden Fragebogens wurde am 14. März 2010 an die 36 Vollmitglieder der CNP-EPS per Email versendet. Parallel dazu bzw. gleichzeitig wurde ein eingeschriebener Brief mit dem Fragebogen und einem adressierten, frankierten Rückumschlag an die betroffenen Sportlehrer gesendet. Es wurde darum geboten, den Fragebogen bis zum 22. März zurückzusenden. Die Aufruf-Email befindet sich im Anhang (siehe Anhang 8). Etwa zwei Drittel der beantworteten Fragebögen erreichten den Verfasser innerhalb der zwei folgenden Wochen, was dem Erwartungszeitraum der Rücklaufquote aus den Statistikbüchern (Bortz & Döring, 2009 und Raab-Steiner & Benesch, 2008) entspricht. Nach einer Nachfassaktion in Form eines Erinnerungs-E-Mail am 17. Mai 2010, sind schlussendlich 32 der 36 versendeten Fragebögen beim Verfasser angekommen. Die Rücklaufquote von 89% ist sehr zufriedenstellend. 6.3 Statistik Im folgenden werden die häufigsten statistischen Methoden dargestellt. Anschließend we rden die Gliederungspunkte des Fragebogens den "Offenen Fragen" zugewiesen, um ein besseres Verständnis der Ergebnisdarstellung im Hinblick auf die Ergebnisdiskussion zu ermöglichen. 6.3.1 Statistische Methoden Grafische Darstellungen wurden mit Excel2003 und XLStat2011, Version 2011.1.01 (Fahmy 2011) erstellt. Tabellarische Übersichten zur deskriptiven Statistik wurden ebenfalls mit XLStat2011 erstellt. Generell folgen die statistischen Analysen Sachs (2004) und Sachs und Hedderich (2009). 152 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Visualisierung der deskriptiven Statistik Zur Visualisierung der deskriptiven Statistik wird in XLStat2011 in den Boxplots das Minimum, das 1. Quartil (Q1, 25 % der Messwerte, unterer Rand der Box), der Median (50 % der Messwerte, schwarze Linie in der Box) sowie das 3. Quartil (Q3, 75 % der Messwerte, oberer Rand der Box) dargestellt, ebenso der arithmetische Mittelwert (ein rotes Pluszeichen). Daneben werden die beiden Grenzen, jenseits derer man die Werte als Ausreißer ansehen kann, durch Linien dargestellt. Diese obere und untere Grenze (die "Whiskers" außerhalb der Box) stellen das 1,5fache des Interquartilsabstands (Interquartilsabstand: Q3 – Q1, d. h. die mittleren 50 % der Messwerte) dar. Werte zwischen dem 1,5- und 3fachen des Interquartilsabstands gelten als "Ausreißer". Minimum und Maximum werden durch einen ausgefüllten Kreis angezeigt. Auf diese Weise sind Lage- und Streuungsparameter der Werte ersichtlich und Teil-Gruppen lassen sich gut hinsichtlich zentraler Tendenz und Streuung der Daten miteinander vergleichen. Darstellung von Häufigkeitsdaten - Säulendiagramme Die meisten Auswertungen ergaben deskriptive Darstellungen von Häufigkeiten, die mit Säulendiagrammen dargestellt wurden. Analyse von Häufigkeitsdaten - Chiquadrattests Für viele Auswertungen erfolgten Häufigkeitsanalysen und die Erstellung von Mehrfelder Tafeln, die anschließend mit dem Chiquadrat-Test auf Unterschiede der Häufigkeitsverteilung getestet wurden. Der Chiquadrat-Test wurde nach Sachs (2004, S. 450 ff.) durchgeführt und interpretiert. 6.3.2 Zuweisung der Gliederungspunkte der Fragen des Fragenbogens zu den unter Kapitel 6.1 formulierten "Offenen Fragen" OF1 Wollen die Befragten einheitliche Richtlinien im Umgang mit der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht? A. Organisation innerhalb der eigenen Schule im Fach Sport A.1. interne Schulordnung Anmerkung: Zugesendete interne Schulordnungen: LJBM, LAML, ALR, LTMA, AL, LN A.2. mündliche Absprache A.3. Zusammenarbeit der Arbeitskollegen B. Die Vorgaben des vorherigen Nichtteilnahme am Sportunterricht Lehrplans B.1. Erforderlichkeit einer nationalen Vorgabe F. Angaben zum Sportlehrerteam ihrer Schule F.5. gesetzliche Unterstützung F.6. Notwendigkeit von Richtlinien im Sportunterricht bzgl. der N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN OF2 153 Wie organisieren die einzelnen Schulgebäude den Nachholunterricht? Sind grundsätzlich gemeinsame Tendenzen zu erkennen und ist Nachholunterricht überhaupt erwünscht? A. Organisation innerhalb der eigenen Schule im Fach Sport A.4. außerunterrichtlicher Sport B. Die Vorgaben des vorherigen Nichtteilnahme am Sportunterricht Lehrplans im Sportunterricht B.5. Meinung zu "zusätzliche Ansprüche" an Nichtteilnehmer B.6. Nachholunterricht B.7. Angebot der Sportsektionen B.8. Maßnahmen bei Teilnahmeverweigerung am Nachholunterricht B.9. Sinnhaftigkeit des Nachholunterrichts OF3 bzgl. der Wie soll der nicht am Sportunterricht teilnehmende Schüler bewertet werden? B. Die Vorgaben des vorherigen Nichtteilnahme am Sportunterricht Lehrplans im Sportunterricht bzgl. der B.3.a. Notwendigkeit der Sportnote trotz nicht aktiver Teilnahme B.3.e. Positionierung zu grundlegenden Vorgehensweisen des VL B.4. Meinung zu Formen der Nichtteilnahme im VL B.5. Meinung zu "zusätzliche Ansprüche" an Nichtteilnehmer B.8. Maßnahmen bei Teilnahmeverweigerung am Nachholunterricht C. Die Bewertung der nicht am Sportunterricht teilnehmenden Schüler (unter Berücksichtigung des VL und AL) C.1 Wert der Sportnote durch Wissensfragen C.2. Gewichtung der Bewertungsbereiche C.3. aktuelle Beschreibung der Handhabung der Bewertung C.4. persönliche Stellungnahme zur Handhabung der Bewertung OF4 Welche neuen Ansätze sind nach der Abschaffung des vorherigen Lehrplans im Umgang mit der Nichtteilnahme am Sportunterricht zu finden? B. Die Vorgaben des vorherigen Nichtteilnahme am Sportunterricht Lehrplans im Sportunterricht B.2. Eignung der Vorgaben des VL B.3. Positionierung zu grundlegenden Vorgehensweisen des VL B.4. Meinung zu Formen der Nichtteilnahme im VL: B.5. Meinung zu "zusätzliche Ansprüche" an Nichtteilnehmer B.9. Sinnhaftigkeit des Nachholunterrichts bzgl. der C. Die Bewertung der nicht am Sportunterricht teilnehmenden Schüler (unter Berücksichtigung des VL und AL) C.3. aktuelle Beschreibung der Handhabung der Bewertung 154 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN C.4. persönliche Stellungnahme zur Handhabung der Bewertung D. Theoretische Arbeit D.3. Wichtigkeit einer Hilfestellung D.4. Einführung von Plattform D.5. theoretische Testverfahren OF5 Wie sollte die "theoretische Arbeit" des vorherigen Lehrplans heutzutage unter Berücksichtigung der Bereiche des "Complément au bulletin": "agir", "interagir et coopérer" und "adopter une attitude positive et engagée", bzw. der "Kompetenzen" formuliert werden? B. Die Vorgaben des vorherigen Nichtteilnahme am Sportunterricht Lehrplans im Sportunterricht bzgl. der B.3.c. Positionierung zu grundlegenden Vorgehensweisen des VL B.3.d Positionierung zu grundlegenden Vorgehensweisen des VL D. Theoretische Arbeit D.1. Existenz von Dokument D.2. Existenz von mündlicher Absprache D.3. Hilfestellung "theoretische Arbeit" D.4. Einführung von Plattform D.5. theoretische Testverfahren OF6 Sind die Sportlehrer ausreichend über den Gesundheitszustand ihrer Schüler unterrichtet? B. Die Vorgaben des vorherigen Nichtteilnahme am Sportunterricht Lehrplans im B.5. Meinung zu "zusätzliche Ansprüche" an Nichtteilnehmer E. Ärztliches Attest E.1. Beurteilung der aktiven Teilnahme am Sportunterricht Sportunterricht bzgl. der N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 155 7 Ergebnisse Die folgenden Ausführungen untersuchen mit Hilfe von Häufigkeitsanalysen die Position der Lehrer. Zunächst erfolgt eine kurze Charakterisierung der befragten Lehrer (soziodemographische Beschreibung), danach ihre Position zu Strategien im Sportunterricht. 7.1 Soziodemographische Beschreibung - Fragenblock F. Im Mittel arbeiten gemäß den Angaben der Befragten 2,5 weibliche und 5,3 männliche Sportlehrer pro Schule, insgesamt im Mittel 7,8 Lehrkräfte, siehe folgende Übersicht über die deskriptive Statistik. Während die Minima bei Null oder Eins lagen (weibliche bzw. männliche Sportlehrer pro Schule), gab es Maxima bei 6 bzw. 11 (weibliche bzw. männliche Sportlehrer). Sportlehrer - Anzahl pro Schule 16 14 12 Anzahl 10 8 6 4 2 0 F.1. F.1.a. F.1.b. Abbildung 46: Boxplot "Sportlehrer - Anzahl pro Schule" Tabelle 110: Statistik "Sportlehrer - Anzahl pro Schule" insgesamt Statistik Anz. der Beobachtungen An. der fehlenden Werte Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) weiblich F.1. männlich F.1.a. F.1.b. 32 0 2,0 15,0 5,0 8,0 9,3 7,8 3,1 6,7 32 0 0,0 6,0 1,0 2,0 4,0 2,5 1,6 1,9 32 0 1,0 11,0 3,0 5,0 7,0 5,3 2,5 4,4 Obere Grenze des Mittelwertes (95%) 8,9 3,0 6,2 Absolute Anzahl 249 79 170 156 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Aus den Angaben der Befragten zu Frage F.2. ergibt sich der Anstellungsstatus. Demnach sind im Mittel 4,3 Personen im Anstellungsstatus "Professeur en EPS" pro Schule vertreten. Die übrigen Anstellungstypen sind im Mittel bedeutend seltener: an zweiter Stelle steht der Anstellungsstatus "Chargé d’éducation en EPS", siehe folgende Tabelle und Boxplot. Die Minima liegen bei allen Anstellungstypen bei null, die Maxima zwischen 3 und 8. Sportlehrer mit Anstellungsstatus 10 Anzahl 8 6 4 2 0 F.2.a. F.2.b. F.2.c. F.2.d. Abbildung 47: Boxplot "Sportlehrer mit Anstellungsstatus" Tabelle 111: Statistik "Sportlehrer mit Anstellungsstatus" Anstellungsstatus Statistik Anz. der Beobachtungen An. der fehlenden Werte Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) Absolute Anzahl Professeur en EPS F.2.a. Professeur- Professeur– Chargé Candidat en Stagiaire en d’éducation EPS EPS en EPS F.2.b. F.2.c. F.2.d. 32 0 0,0 8,0 3,0 4,0 6,0 4,3 2,1 32 0 0,0 3,0 0,0 1,0 2,0 0,9 0,9 32 0 0,0 5,0 0,0 1,0 1,0 0,9 1,2 32 0 0,0 7,0 1,0 1,0 2,0 1,6 1,4 3,5 0,6 0,5 1,1 5,0 1,3 1,4 2,1 137 30 30 52 Im Mittel werden 104,9 Wochenstunden Sport insgesamt an der jeweiligen Schule unterrichtet, wie sich aus Frage F.3. ergibt. Das Minimum lag bei 30 Wochenstunden, das Maximum bei 190,5 Stunden. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 157 Statistik Anz. der Beobachtungen An. der fehlenden Werte Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) F.3. 32 41 1 30,0 190,5 79,0 101,0 127,5 104,9 44,5 88,6 Obere Grenze des Mittelwertes (95%) 121,2 Absolute Anzahl 3251,5 Die Befragten gaben zur Verteilung der wöchentlich geleisteten Sportstunden ( Frage F.4.) an, dass im Mittel 60,3 Wochenstunden im technischen Sekundarunterricht gegebe n wurden, 31,4 Wochenstunden im Sekundarunterricht und 11,2 im "Régime préparatoire", siehe folgende Tabelle und Boxplot. Der technische Sekundarunterricht weist damit mit deutlichem Abstand zu den übrigen Stundentypen den größten Stundenumfang auf. F - F4: Verteilung der wöchentlichen Sportstunden 180 Wöchentliche Sportstunden 160 140 120 100 80 60 40 20 0 F.4.a. F.4.b. F.4.c. Abbildung 48: Boxplot "Verteilung der wöchentlichen Sportstunden" Tabelle 112: Statistik "Verteilung der wöchentlichen Sportstunden" Verteilung Statistik Anz. der Beobachtungen „Régime préparatoire“ technischer Sekundarunterricht F.4.a. Sekundarunterr icht F.4.b. F.4.c. 32 32 32 2 3 2 Minimum 0,0 0,0 0,0 Maximum 57,0 168,0 126,0 An. der fehlenden Werte 41 Anmerkung: Fragebogen (Fr) 2: "ganz unterschiedlich, da immer ein Jahrgang fehlt (wegen Stage )" 158 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) 0,0 0,0 20,3 11,2 14,7 20,0 52,0 105,0 60,3 49,5 0,0 13,5 42,8 31,4 39,4 5,7 41,5 16,7 16,7 79,1 46,1 Die obige Grafik gibt die absoluten Zahlen an Wochenstunden wieder 7.2 Bedarf an Richtlinien Der Fragenblock A. thematisiert die Organisation innerhalb der eigenen Schule im Fach Sport. Er ist Teil der Thematik und Fragestellung "Wollen die Befragten einheitliche Richtlinien im Umgang mit der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht?" A.1. interne Schulordnung Die Mehrzahl der Befragten (18 vs. 14) verneinte die Frage A.1. "Existiert an ihrer Schule eine durch die Fachkonferenz Sport erstellte interne Schulordnung ("règlement interne"), welche den Umgang mit nichtteilnehmenden Schülern im Sportunterricht regelt?" Die aktuelle Situation ist somit dadurch gekennzeichnet, dass keine interne Schulordnung zu diesem Thema vorliegt. Auf Frage A.1.a. gaben 8 Befragte an, dass diese Vereinbarung veröffentlicht wird. Dabei gibt es keine bevorzugte Veröffentlichungsform, da eine Vielzahl von Veröffentlichungsmöglichkeiten genannt wurde, ohne dass ein eindeutiger Schwerpunkt erkennbar wäre (siehe folgende Tabelle). A - Frage 1: Interne Schulordnung 20 18 16 14 Anzahl 12 Ja Nein 10 8 6 4 2 0 A1 A1a Abbildung 49: Säulendiagramm "interne Schulordnung" und "Veröffentlichung" N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 159 Tabelle 113: Wo wird "interne Schulordnung" veröffentlicht? Teilfrage Veröffentlichung wo A.1.b.1. A.1.b.2. Schule (Vitrine) Foyer Anzahl 2 1 A.1.b.3. Internet 1 A.1.b.4. A.1.b.5. Informationsbrief (am Anfang des Jahres) Klassenbuch (eingeklebt) 2 1 A.1.b.6. A.1.b.7. Vademecum unter den Lehrern 1 1 Nur vier Befragte antworteten auf die Frage "Wenn das Dokument an die Eltern gerichtet ist: Wird das Dokument unterschrieben zurückverlangt?" mit Ja. A.2. mündliche Absprache Die Mehrzahl der Befragten (89,7% von 29 gültigen Antworten) gab an, dass eine mündliche Absprache bezüglich dieser Thematik vorliegt (26 ja, 3 nein, bei 3 fehlenden Angaben). Zugesendete interne Schulordnungen 42 Im Anhang 9 sind die dem Verfasser zugesendeten "règlements interne" (sechs interne Schulordnungen) und eine zugesendete "mündliche Absprache" dargestellt. Die Schulgebäude wurden, wegen des Versprechens der Wahrung der Anonymität (bzgl. der Inhalte des Fragebogens), nicht mit ihrem offiziellen Namen gekennzeichnet. Die Gliederung der Schulordnungen sieht "Freistellungen und Duldungen", "Nachholunterricht", "Sanktionen", "schriftliche Prüfungen" und "zusätzliche Informationen" vor. A.3. Zusammenarbeit der Arbeitskollegen Mit Frage A.3. wurde die Zusammenarbeit der Arbeitskollegen abgefragt. Wie die folgende Grafik zeigt, ergibt sich für die drei Teilfragen zwar ein unterschiedliches Bild der Zustimmung, das aber letztlich auf eine einheitliche Linie (Kooperation und einheitliche Regel-Anwendung) hinausläuft. Frage A.3.: a. Die Kooperation innerhalb der Sportlehrer ihrer Schule bez. der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht ist gut. b. Bei uns können die Schüler immer davon ausgehen, dass die Lehrkräfte ähnliche Richtlinien im Umgang mit der Nichtteilnahme im Sportunterricht anwenden! c. An unserer Schule hat jeder Kollege seine eigene Vorstellung davon, wie die Nichtteilnahme am Sportunterricht zu handhaben ist. Frage A.3.a. wurde überwiegend mit "trifft eher zu" beantwortet, Frage A.3.b. überwiegend mit "trifft voll zu" und Frage A.3.c. überwiegend mit "trifft nicht zu", wie die folgende Grafik zeigt. Dies bedeutet, dass die Mehrzahl der Befragten der Ansicht ist, die Kooperation der Sportlehrer untereinander sei gut (A.3.a.), und dass daher die Schüler einheitliche RegelAnwendungen durch die unterschiedlichen Sportlehrer erfahren (A.3.b.). Auch die 42 Anmerkungen: Fr 15: "Nein" (D.h., das Schulgebäude lässt dem Autor das Dokument nicht zukommen ). Fr 5: Es existiert ein mündliche Absprache "nur im cycle inférieur". 160 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Kontrollfrage A.3.c. wurde in obigem Sinne beantwortet: insgesamt kann von einer engen Kooperation der Sportlehrer ausgegangen werden. A - Frage 3: Zusammenarbeit der Sportkollegen 20 18 16 14 Trifft gar nicht zu Anzahl 12 Trifft nicht zu 10 Trifft eher zu 8 Trifft voll zu 6 4 2 0 A.3.a. A.3.b. A.3.c. Abbildung 50: Säulendiagramm "Zusammenarbeit der Sportkollegen" Frage B.1. "Für wie erforderlich halten Sie eine nationale Vorgabe zur Handhabung der Thematik der nichtteilnehmenden Schüler am Sportunterricht für Sekundarschulen?" wurde von der Mehrzahl der Befragten für erforderlich gehalten, am zweithäufigsten trat die Antwort "sehr erforderlich" auf. Damit werden nationale Vorgaben eindeutig für erforderlich gehalten. Einschätzung Frage B1 18 16 14 Anzahl 12 10 8 6 4 2 0 nicht erforderlich weniger erforderlich erforderlich sehr erforderlich Abbildung 51: Säulendiagramm "Frage B.1." Tabelle 114: Datenbasis "Frage B.1." Frage B1 nicht erforderlich Anzahl Anteil 1 3,3% weniger erforderlich erforderlich sehr erforderlich 2 16 11 6,7% 53,3% 36,7% Summe 30 100,0% N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 161 Bei den Fragen F.5. bis F.7. ist die Meinung der Befragten eindeutig: Auf Frage F.5. "Fühlen Sie sich aktuell gesetzlich ausreichend bedient im Umgang mit nichtteilnehmenden Schülern?" antworteten 19% mit Ja und 81% mit nein. Die Frage F.6. "Sind Sie der Meinung, dass einheitliche Richtlinien bezüglich der Handhabung von nichtteilnehmenden Schülern am Sportunterricht offiziell von der nationalen Programmkommission festgehalten werden sollten?" wurde von 100% der Befragten mit Ja beantwortet, ebenso die Frage F.7. "Die Richtlinien sollten Anweisungen zum Handeln vorgeben, die dem Sportlehrer ausreichend Freiraum bieten, um situativ angepasst handeln zu können." Diese Ergebnisse sind in dem folgenden Säulendiagramm visualisiert. F - Fragen: F5 - F7 35 30 Anzahl 25 20 Ja Nein 15 10 5 0 F5 F6 F7 Abbildung 52: Säulendiagramm "Fragen F5 - F7" Tabelle 115: Datenbasis "Fragen F5 - F7" Frage F.5. Ja Nein Summe 6 26 32 F.6. 30 0 30 F.7. 31 0 31 Frage F.5. F.6. F.7. Ja Nein 18,8% 100,0% 100,0% Summe 81,3% 0,0% 0,0% 7.3 Organisation des Nachholunterrichts Die folgenden Fragen A.4. ermitteln zunächst die angebotenen Sportarten. Frage A.4.a. 43 zur Sportsektion 43 Anmerkungen zu Frage A.4.a.: Fr 6: "championnat interclasse" 100,0% 100,0% 100,0% 162 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 28 Befragte (87,5%) gaben an, dass eine Sportsektion vorhanden ist, 4 verneinten dies (12,5% von 32). In der LASEL wird eine Vielzahl von Sportarten angeboten, siehe folgende Grafik. Fußball umfasst die größte mittlere Zahl an Wochenstunden, gefolgt von Badminton, Basketball und Schwimmen. Aber auch Krafttraining und Mountainbike gehören zu den häufiger angebotenen Sportarten. Die übrigen Sportarten werden eher spärlich angeboten, die mittlere Wochenstundenzahl ist recht gering; auffallend ist jedoch die Vielzahl angebotener Sportarten. A - Frage 4a: LASEL Angebotene Sportarten Mittelwert (Wochenstunden) 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 Fussball Badminton Basketball Schwimmen Krafttraining Mountainbike Geräteturnen (Parkour, Trampolin) Volleyball Klettern Handball Fitness Tanzen Tischtennis Ausdauerlauf Rugby (Flagfootball) Multisports (Jeux), Kinball, Völkerball Fechten Spinning Hockey (Inline-Hockey) Championnat interclasse Tauchen Adventure Club Leichtathletik (Laufen) Walking Klettern Yoga Zirkus/Akrobatik Kampfsport Korfball Skate Abbildung 53: Übersicht "Angebot der Sportsektion" Fr 9: "Momentan haben wir keine Möglichkeiten weitere Sportsektionen anzubieten da uns die noch nötige Infrastruktur fehlt." Fr 31: "Das Angebot wird ständig verändert je nach Andrang ." N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 163 Frage A.4.b. 44 zum Sportförderunterricht ("remédiation") 10 Befragte (31,3%) gaben an, dass Sportförderunterricht ("remédiation") angeboten wird, 22 verneinten dies (68,8% von 32). Falls Sportförderunterricht angeboten wird, so ist im Mittel Schwimmen die Sportart mit den meisten Wochenstunden, gefolgt von Ausdauerlauf und Gerätturnen. Weitere Sportarten werden nicht angeboten, siehe folgende Grafik. A - Frage 4b: Sportförderunterricht "Remediation" Angebotene Sportarten Mittelwert (Wochenstunden) 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 Schwimmen Ausdauerlauf Geräteturnen Abbildung 54: Übersicht "Angebot des Sportförderunterrichts" Zu der Frage, wann der Sportförderunterricht stattfindet, wurden folgende Stellungnahmen genommen: Fr 1: "Mittagspause von 11.50 - 12.50" Fr 4: "Mittwochs in der Mittagsstunde" Fr 6: "Nach der Schule" Fr 13: "Mittagsstunde" Fr 17: "12.00" Fr 18: "In der AS (14-16)" Fr 22: "Mittagspause (12h15-14h00)" Fr 27: "Freitags 16-17h" Fr 31: "nach 14 Uhr (Schulende: LASEL-Angebot)" 44 Anmerkungen zu Frage A.4.b.: Fr 6: "Es ist kein spezifischer Sportunterricht, sondern auch "Cours de rattrapage" Fr 31: "Es besteht kein festes Angebot! Auf Grund der Vielfältigkeit unserer Sportsektion, wird den Schüler/Innen empfohlen die betreffende Sportsektion zu besuchen; dies wenn grobe Mängel erkennbar sind." 164 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Frage A.4.c. zum außerunterrichtlichen Sport, organisiert von Lehrern eines anderen Fachs 9 Befragte (28,1%) gaben an, dass außerunterrichtlicher Sport, organisiert von Lehrern eines anderen Fachs , angeboten wird, 23 verneinten dies (71,9% von 32). Falls außerunterrichtlicher Sport angeboten wird, so ist im Mittel Kampfsport die Sportart mit den meisten Wochenstunden, gefolgt von fünf weiteren Sportarten mit einer ähnlicher Stundenzahl (Klettern bis Ausdauerlauf, siehe folgende Grafik). A - Frage 4c: Angebot außerunterrichtlicher Sport Mittelwert (Wochenstunden) 0,00 0,01 0,02 0,03 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09 0,10 Kampfsport (Capoeira) Klettern Mountainbike Tanzen (Salsa) Badminton Ausdauerlauf Qi Gong Fechten Schach Fussball Inline-Hockey Fitness Abbildung 55: Übersicht "Außerunterrichtlicher Sport, organisiert von Lehrern eines anderen Fachs" Der Fragenblock B thematisiert die Vorgaben des vorherigen Lehrplans im Sportunter richt bzgl. der Nichtteilnahme am Sportunterricht. Frage B.5.a. - g. Mit Frage 5 wurde untersucht, inwieweit zusätzliche Ansprüche angebracht sind, die nach Meinung der Befragten je nach Form der Nichtteilnahme berechtigt sind. Zur Auswahl standen folgende Teilfragen: a. Isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung b. Isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitliche Gründen c. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung d. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitlichen Gründen e. Längere Nichtteilnahme über kurze Dauer f. Längere Nichtteilnahme über lange Dauer g. Totale Nichtteilnahme Bei den Fragen 5.a., 5.c. und 5.d. sprach sich die Mehrzahl der Befragten für Nachholunterricht aus, wobei Nachholunterricht jeweils deutlich die häufigste Antwortkategorie war. Bei den Fragen 5.e., 5.f. und 5.g. lauteten die meisten Antworten auf "theoretische Arbeit". Nur bei Frage 5.b. wurde am häufigsten mit "keine Ansprüche" geantwortet, wie die folgende Grafik zeigt. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 165 Einschätzung Frage B 5a-g 35 Keine Ansprüche 30 25 Nachholunterricht Theoretische Arbeit Anzahl Erlaubte Aktivität 20 15 10 5 0 B 5a B 5b B 5c B 5d B 5e B 5f B 5g Abbildung 56: Säulendiagramm "Zusätzliche Ansprüche, die nach Meinung der Befragten je nach Form der Nichtteilnahme berechtigt sind" Frage B.6.a. 45 An der Mehrzahl der Schulen wird Nachholunterricht angeboten (B.6.a.) und hierbei in Form eines Kollektiv-Unterrichts organisiert (B.6.a.J.), wie die folgende Grafik zeigt. Einschätzung Frage B 6a 25 Ja Nein 20 Anzahl 15 10 5 0 B 6a B 6aJ Abbildung 57: Säulendiagramme "Fragen B.6.a. und B.6.a.J." Die Aktivitäten, die als Nachholunterricht angeboten werden, sind v.a. Schwimmen, Ausdauertraining und Turnen, wie die folgende Grafik zeigt. Gründe für fehlenden Nachholunterricht sind v.a. fehlende Infrastruktur ( 8 Befragte). Die übrigen Gründe sind demgegenüber recht selten (nur 2 oder 1 Antwort hierzu). 45 Anmerkungen zu Frage B.6.a.: Fr 24: "Im LMRL gibt es "Nachholschwimmen". Ist aber als "Strafe" gedacht. In den anderen Sportarten wird kein Nachholunterricht angeboten." Fr 9: "Ab nächstem Schuljahr. Kollektivunterricht. Schwimmen/Laufen. 2 -3 Sportlehrer. 4 Wochenstunden." 166 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Angebotener Nachholunterricht Anteil (%) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Schw immen Spinning Badminton Volleyball Basketball Fussball Ausdauertraining Turnen Tanzen Mountainbike Ja Nein Hockey Krafttraining Korbball Aerobic/Step Tischtennis Jeux Fechten Handball Zirkus/Akrobatik Leichtathletik Abbildung 58: Übersicht "Angebot des Nachholunterrichts" 46 Gründe für fehlenden Nachholunterricht 10 Anzahl 8 6 Ja Nein 4 2 0 Fehlende Infrastruktur Nachholunterricht ist ungeeignet keine Teilnahme Stundenplan-Problem Abbildung 59: Säulendiagramm "Gründe für fehlenden Nachholunterricht" 46 Manche Schulen haben die Unterrichtseinheiten der Sportsektion als "Nachholunterricht" -Einheiten angegeben. In vier Gebäuden wurde dieser Eintrag gemacht, jedoch nicht in der obigen Statistik berücksichtigt. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 167 Die Auswertung der Fragen B.6.b. - d. 47 ergibt: Für den Nachholunterricht sind im Mittel 2,3 Wochenstunden vorgesehen. Im Mittel sind 1,7 Sportlehrer zuständig. Weiter nehmen im Mittel pro Woche 7,4 Schüler am Nachholunterricht teil (siehe folgende Tabelle und Boxplot). Fragen B - 6bcd 25 Anzahl 20 15 10 5 0 B.6.b. B.6.c. B.6.d. Abbildung 60: Boxplott "Fragen B.6.b. - d." Tabelle 116: Statistik "Fragen B.6.b. - d." Wochenstunden Nachholunterricht Statistik Anz. der Beobachtungen An. der fehlenden Werte Minimum Maximum 1. Quartil Median 3. Quartil Mittelwert Standardabweichung (n-1) untere Grenze des Mittelwertes (95%) Obere Grenze des Mittelwertes (95%) für den Anzahl Sportlehrer B.6.b. B.6.c. teilnehmende Schüler B.6.d. 32 12 0,0 6,0 1,0 2,0 3,3 2,3 1,7 32 15 0,0 4,0 1,0 1,0 2,0 1,7 1,0 32 11 0,0 20,0 4,0 6,0 11,0 7,4 5,4 1,5 1,1 5,0 3,1 2,2 9,9 Aus den Antworten zu Frage B.7. "Wird an ihrer Schule das Angebot der Sportsektionen oder des Sportförderunterrichts benutzt, um gegebenenfalls Unterricht nachzuholen?" geht hervor, 47 Für die Fragen B.6.b. und c. gilt dieselbe Anmerkung wie in der vorherigen Fußnote. Anmerkungen zu Frage B.6.d.: Fr 7: "Am Anfang des Trimesters 4 - 10, zum Schluss eines Trimesters 15 - 25" Fr 24:" 2006, ca.10 Schüler (Jahr der Einführung des "Nachschwimmens"); 2010, ca. 1 Schüler (die Idee des "Nachschwimmens" hat sich nicht durchgesetzt)" Fr 31: "Nur wenn Bedarf ist in der A.S. Dann 3 - 4 Sportlehrer (periodenweise, zyklusweise)" 168 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN dass 17 Befragte dies bejahten (54,8% von 31 gültigen Antworten) und 14 (= 45,2%) dies verneinten. Das Angebot der Sportsektionen wird somit in fast der Hälfte (45%) der Schulen nicht genutzt. Frage B.8. 48 untersucht die Konsequenzen, wenn ein Schüler die Teilnahme am Nachholunterricht verweigert. Dass dies keine Konsequenzen hat (Frage B.8.a.), verneinte die Mehrzahl der Befragten. Ein negativer Einfluss auf die Sportnote wurde von gleich viel Befragten angegeben wie kein negativer Einfluss (Frage B.8.b.). Vielmehr überwiegen disziplinarische Maßnahmen (Frage B.8.c.) und der Eintrag "Pas composé" als Sportnote in das trimestrielle Zeugnis (Frage B.8.d.) deutlich. B Frage 8 - Konsequenzen der Teilnahmeverweigerung 30 25 Anzahl 20 Ja 15 Nein 10 5 0 B.8.a. B.8.b. B.8.c. B.8.d. Abbildung 61: Säulendiagramm "Konsequenzen der Teilnahmeverweigerung" Am häufigsten (bei den disziplinarischen Maßnahmen) wird die Maßnahme "Retenue (sportliche Aktivität)" angewendet, am zweithäufigsten "Retenue (schriftliche Arbeit)". Strafen und Einschreibungen ins Klassenbuch erfolgten selten, wie die folgende Grafik zeigt. 48 Anmerkungen zu den Fragen B.8.a. - d.: Fr 30: "bzgl. P.C.: Note de service der Direktion (Schuljahr 2009/2010) " Fr 23: "Die Teilnahme am Nachholunterricht wird vorab mit den Eltern abgeklärt. " Fr 9: "Wird bei dem Nachtest kein CM vorgelegt, erhält der Schüler 01/60 " Fr 3: "Hängt davon ab wie viel Nachholunterricht der Schüler noch zu erlegdigen hat. Über zweimal, PC (Lehrerabhängig)." N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 169 B Frage 8c - Folgen der Teilnahme-Verweigerung 30 25 Anzahl 20 Ja 15 Nein 10 5 0 Strafe Einschreibung ins Klassenbuch "Retenue" (sportliche Aktivität) "Retenue" (schriftliche Arbeit) Besuch in der Arbeit in der contact Eneps Direktion Sportabteilung Abbildung 62: Säulendiagramm "Disziplinarische Folgen der Teilnahme-Verweigerung" Die Frage B.9. 49 beschäftigt sich mit der Sinnhaftigkeit der Auferlegung von Nachholunterricht. Hierzu wurden sieben Auswahlmöglichkeiten vorgegeben. Demnach betrachtet eine deutliche Mehrheit der Befragten den Nachholunterricht als sinnvolle disziplinarische Maßnahme (18), ebenso häufig (18) wird der Aspekt Nachholen verpasster Unterrichtsinhalte genannt, häufig wird hier auch das kollektive Nachholen angegeben (vgl. folgende Grafik). Die Wichtigkeit der regelmäßigen aktiven Tätigkeit wird mehrheitlich eindeutig als "sehr sinnvoll" angesehen. Das Argument der Gerechtigkeit bzw. Ausgeglichenheit weist – nach Antwort 9.b. – die zweithäufigste Anzahl in der Kategorie "sehr sinnvoll" auf. Disziplinarische Maßnahmen (9.a.) stellt die Antwortkategorie mit den meisten Einstufungen "nicht sinnvoll" dar, kollektives Nachholen weist die häufigsten Antworten in der Kategorie "weniger sinnvoll" auf. Die folgende Grafik gibt die Antworthäufigkeiten auf die Teilfragen a . bis g. wieder: a. Disziplinarische Maßnahme b. Wichtigkeit der regelmäßigen aktiven Tätigkeit c. Die damit einhergehende erhöhte Gewichtung der Bewegungshandlung als zentraler Inhalt des Sportunterrichts d. Gerechte bzw. ausgeglichene Anforderungen an alle Schüler e. Nachholen der verpassten Unterrichtsinhalte durch kollektiven Nachholunterricht f. Nachholen der verpassten Unterrichtsinhalte durch Nachholunterricht mit demselben Inhalt wie im Unterricht 50 49 Anmerkungen zu B.9.: Fr 8: "Es kommt immer auf den Schüler; auf die Motive die ihn bewegen Sport zu treiben. " Fr 18: "Jedoch mangelnde Infrastrukturen." 50 Anmerkungen zu B.9.f.: Fr 23: "sinnvoll": in der Praxis nicht realisierbar" Fr 3: "Aber schwer durchführbar" Fr 31: "Schwierig zu bewerkstelligen je nach Anzahl der Schülerinnen 170 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN g. "Notwehr" - aus Sicht der Sportlehrer B Frage 9a-g: Auferlegung von Nachholunterricht 20 nicht sinnvoll 18 weniger sinnvoll sinnvoll 16 sehr sinnvoll Anzahl 14 12 10 8 6 4 2 0 Disziplin aktive Tätigkeit Gewichtung A usgeglichenheit Nachho len ko llektiv Nachho lunterricht No twehr Abbildung 63: Säulendiagramm "Auferlegung von Nachholunterricht" Tabelle 117: Datenbasis "Auferlegung von Nachholunterricht" Frage B.9.a. B.9.b. B.9.c. B.9.d. B.9.e. B.9.f. B.9.g. Gesichtspunkte Disziplin aktive Tätigkeit Gewichtung Ausgeglichenheit Nachholen kollektiv Nachholunterricht Notwehr nicht sinnvoll weniger sinnvoll 5 2 2 1 3 1 2 2 8 6 4 11 10 6 sinnvoll sehr sinnvoll 18 6 7 14 14 9 14 13 17 1 18 3 14 8 7.4 Bewertung der nicht am Sportunterricht teilnehmenden Schüler Die Frage B.3.a. - e. untersucht grundlegende Vorgehensweisen im Umgang mit nichtteilnehmenden Schülern, die im vorherigen Lehrplan festgehalten sind. Be i der Frage B.3.e. war die Antwort "sehr sinnvoll" am häufigsten. Die Antworten auf Frage B.3.a. weichen davon deutlich ab (sehr viel häufigeres Auftreten der Antworten "nicht sinnvoll" und "weniger sinnvoll"). B.3.a. Die Vergabe einer Sportnote Sportunterricht die Regel sein. muss trotz einer Nichtteilnahme am aktiven B.3.e. Der Sportlehrer ist befähigt, den nichtteilnehmenden Schüler zusätzlich auf sein Wissen zu testen bzw. zu bewerten. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 171 Tabelle 118: Übersicht "Frage B.3.e." Frage nicht sinnvoll weniger sinnvoll sinnvoll sehr sinnvoll B.3.a. 5 6 15 5 B.3.e. 0 3 10 19 Die Mehrzahl der Befragten hält die bisherigen Formen bzw. die Gliederung der Nichtteilnahme (Frage B.4.) für geeignet. Die Antwort "sehr geeignet" tritt am zweithäufigsten auf. Insgesamt ergibt sich eine deutliche Zustimmung (30 von 32 Befragten) zur bisherigen Unterteilung. Einschätzung Frage B4 20 18 16 14 Anzahl 12 10 8 6 4 2 0 nicht geeignet weniger geeignet geeignet sehr geeignet Abbildung 64: Säulendiagramm "Einschätzung der Formen der Nichtteilnahme im VL" Frage B.5.a. - g. Mit Frage 5. wurde untersucht, inwieweit zusätzliche Ansprüche angebracht sind, die nach Meinung der Befragten je nach Form der Nichtteilnahme berechtigt sind. Während bei den Fragen 5.a., 5.c. und 5.d. sich die Mehrzahl der Befragten für Nachholunterricht aussprach, lauteten die meisten Antworten bei den Fragen 5.e., 5.f. und 5.g. auf „theoretische Arbeit“, wobei eine sehr deutliche Mehrheit dafür ist (bei 5.f. und 5.g.). Bei Frage 5.e. war jedoch die Antwortkategorie Nachholunterricht auch häufig vertreten. 172 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Einschätzung Frage B 5a-g 35 Keine Ansprüche 30 25 Nachholunterricht Theoretische Arbeit Anzahl Erlaubte Aktivität 20 15 10 5 0 B 5a B 5b B 5c B 5d B 5e B 5f B 5g Abbildung 65: Säulendiagramm "Frage B.5.a. - g." Frage B.8. (siehe Anmerkungen in Fußnote 40) untersucht die Konsequenzen, wenn ein Schüler die Teilnahme am Nachholunterricht verweigert. Dass dies keine Konsequenzen hat (Frage B.8.a.), verneinte die Mehrzahl der Befragten. Ein negativer Einfluss auf die Sportnote wurde von gleich viel Befragten angegeben wie kein negativer Einfluss (Frage B.8.b.). Vielmehr überwiegen disziplinarische Maßnahmen (Frage B.8.c.) und der Eintrag "Pas composé" als Sportnote in das trimestrielle Zeugnis (Frage B.8.d.) deutlich. B Frage 8 - Konsequenzen der Teilnahmeverweigerung 30 25 Anzahl 20 Ja 15 Nein 10 5 0 B.8.a. B.8.b. B.8.c. B.8.d. Abbildung 66: Säulendiagramm "Konsequenzen der Teilnahmeverweigerung" Der Fragenblock C. beschäftigt sich mit der Bewertung der nicht am Sportunterricht teilnehmenden Schüler (unter Berücksichtigung des vorherigen und des aktuellen Lehrplans). Die Mehrzahl der Befragten (60%) hält eindeutig die Auffassung für "weniger geeignet", dass eine zum Teil oder vollständig durch Wissensfragen entstandene Sportnote genau so viel wert sei wie eine Sportnote, die auf Bewegungshandlungen basiert (Frage C.1.). Am zweithäufigsten war die Einschätzung "nicht geeignet", vgl. folgende Grafik. Eindeutig ist auch die Position der Befragten zu Frage C.2.: Die meisten (83%) halten das Variieren der Gewichtung der einzelnen Bewertungsbereiche ("Wissen" einbegriffen) je nach Form der Nichtteilnahme für "erforderlich". N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 173 Tabelle 119: Datenbasis "Fragen C.1. und C.2" Frage C.1. nicht geeignet weniger geeignet geeignet sehr geeignet Summe Anzahl Anteil in % 7 23,3% 18 60,0% 4 13,3% 1 30 Frage C2 nicht erforderlich weniger erforderlich erforderlich 3,3% sehr erforderlich 100,0% Summe Anzahl Anteil in % 1 3,3% 1 3,3% 25 83,3% 3 30 10,0% 100,0% Einschätzung Frage C1 20 18 16 14 Anzahl 12 10 8 6 4 2 0 nicht geeignet weniger geeignet geeignet sehr geeignet Abbildung 67: Säulendiagramm "Frage C.1." Einschätzung Frage C2 30 25 Anzahl 20 15 10 5 0 nicht erforderlich weniger erforderlich erforderlich sehr erforderlich Abbildung 68: Säulendiagramm "Frage C.2." Auf Frage C.3.a.i. antwortete die Mehrzahl der Befragten mit nein (Bereich "agir"), bei den Teilfragen 3.a.ii. ("interagir") und iii. ("adopter une attitude positive et engagée") war jedoch mehrheitlich die Antwort ja, d.h. in diesen beiden Bereichen hat die regelmäßige Nichtteilnahme am Sportunterricht mit mangelnder Begründung eine negative Inzidenz auf die Bewertung zu Folge, insbesondere bei 3.a.iii. 174 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Einschätzung C - 3a i-iii 35 30 Anzahl 25 20 Ja Nein 15 10 5 0 C.3.a.i. C.3.a.ii. C.3.a.iii. Abbildung 69: Säulendiagramm "Fragen C.3.a.i. - iii." Im Gegensatz dazu gaben 20 Befragte an, dass einmalige bzw. vereinzelte Nichtteilnahme durch mangelnde Begründung nicht zu einer negativen Inzidenz führt, 12 jedoch schon ( Frage C.3.b.). Bei Frage C.3.c. wird davon ausgegangen, dass im aktuellen Lehrplan die eindeutige Zuweisung der Benotung einer vollständig auf Wissen basierenden Arbeit eines Schülers neben einer "normalen" Benotung von Bewegungshandlungen innerhalb eines Trimesters nicht klar ersichtlich wird, und danach gefragt, in welchen Bereich des "Complément au bulletin" die Befragten die theoretische Note einschreiben würden. Die Mehrzahl der Befragten sprach sich klar für Bereich 3.c.iv. ("In keinen der drei Bereiche. Die theoretische Note wird vollständig bzw. separat berücksichtigt") aus, der Bereich 3.c.ii. ("interagir") wurde einhellig abgelehnt, vgl. folgende Grafik. Einschätzung C - 3c i-iv 35 30 Anzahl 25 20 Ja Nein 15 10 5 0 C.3.c.i. C.3.c.ii. C.3.c.iii. C.3.c.iv. Abbildung 70: Säulendiagramm "Fragen C.3.c.i. - iv." Mit Frage C.3.d. und f. wurden die Einschätzungen zu folgenden Themen ermittelt, wobei die deutliche Mehrzahl der Befragten (26 bzw. 28 Ja-Stimmen, bei nur 6 bzw. 4 Nein-Stimmen) die beiden Fragen mit Ja beantwortete: N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 175 d.: Finden Sie das Hinzufügen einer Einschreibemöglichkeit für eine theoretische Note im Evaluationsraster für notwendig? f.: Finden Sie, dass die korrekte und komplette Sportkleidung ein Indikator für eine positive und engagierte Haltung im Sportunterricht bilden sollte? Einschätzung C - 3d und f 30 25 Anzahl 20 Ja Nein 15 10 5 0 C.3.d. C.3.f. Abbildung 71: Säulendiagramm "Fragen C.3.d. und f." Mit Frage C.3.e. wurde nach Ergänzungen gefragt, wobei die Mehrzahl dies für "sehr sinnvoll" einschätzte, und am zweithäufigsten die Antwortkategorie "sinnvoll" auftrat. Einschätzungen als nicht oder weniger sinnvoll traten selten auf (insgesamt nur 4 Befragte). C.3.e.: Für wie sinnvoll würden Sie eine Ergänzung der aktuellen Bereiche des "Complément au bulletin" durch eine weitere Kategorie (z. Bsp. mit der Bezeichnung "Epreuve théorique" oder "Savoir") halten? Tabelle 120: Datenbasis "Frage C.3.e." C.3.e. Anzahl sehr sinnvoll sinnvoll weniger sinnvoll nicht sinnvoll 16 11 3 1 Die Einschätzungen zu den Teilfragen von C.3.g. 51 fallen differenziert aus, wie die folgende Grafik zeigt. 51 Anmerkungen zu C.3.g.: Fr 3: "wenn Conseil de classe darauf hällt" Fr 6: "Cours de rattrapage -> Ja: Evaluation die vorhanden ist (ohne Interagir,...) -> Nein: Disziplinarische Massnahmen (Retenue, bis zum PC)" Fr 9: "dies würde sich negativ in der Gesamtnote wiederspiegeln" Fr 24: "es gibt ja noch andere Möglichkeiten (von Fall zu Fall unterscheiden) " Fr 26: "Bewertung der wenigen anwesenden Stunden" Fr 30: "wenn Conseil de classe darauf hällt und Situation des Schülers dies erfordert " Fr 7: "manchmal wird es nicht möglich sein die Kompetenz "interagir" zu bewerten; dann muss man sie fallen lassen" 176 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Frage C.3.g. thematisiert das Bewertungs-Problem, wenn ein Schüler unbegründet in mehr als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Zyklus bzw. Trimesters nicht teilnimmt. Aus der Befragung ergibt sich folgende Handhabung dieser Problemsituation: Mehrheitlich keine Anwendung findet i. ("Pas composé") als Sportnote mit Nachholbedarf: Hierbei antworteten 14 Befragte mit Ja, 17 mit Nein. Von den 14 Ja -Stimmen ergaben sich 12 unterschiedliche Anmerkungen zur Frage "Wie könnte dieser Nachholunterricht aussehen und wo würde er stattfinden?" Fr 7: "um eine Nummer zu bekommen in den Bereichen ia und att ändert die Nummer, aber nicht durch den Nachholunterricht" Fr 3: "eine Stunde pro Woche" Fr 4: "in der section sportive mir schriftlichem Beweis des Leiters der jeweiligen Sportsektion" Fr 8: "Schwer zu sagen. Vielleicht während dem ausserunterrichtlichen Sport. Das kommt immer auf das Gebäude an in dem man unterrichtet." Fr 12: "siehe Infrastrukturprobleme" Fr 14 + Fr 17 + Fr 30: "Sportsektion" Fr 18: "in dem Bereich in dem er gefehlt hat" Fr 23: "Ausdauer im Fitnessraum" Fr 26: "Mittagspausen wo die Sportsektion läuft" Fr 29: "Nachholtermin ausserhalb des Sportunterrichts" Fr 30: "Rattrapage" Fr 31: "in der Sportsektion mit klar formulierten Aufgaben" Mehrheitlich Anwendung findet ii. ("Disziplinarische Maßnahme"). Hier liegen 17 JaStimmen vor. Mehrheitlich keine Anwendung findet iii. (" Sie akzeptieren bzw. nehmen hin, dass der "Conseil de classe" eine Entscheidung im Sinne der bereits erhaltenen Resultate trifft, und über die fehlende Bewertung dieses Bereiches hinweg sieht". Hier liegen 27 Nein-Stimmen vor. Nur knapp findet mehrheitlich keine Anwendung (15 Ja und 16 Nein-Stimmen) die Handhabung iv. ("Sie lassen die Bewertung dieser Kompetenz fallen, da laut aktuellem Lehrplan nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung einbezogen werden müssen") Im Endeffekt sind somit disziplinarische Maßnahmen die häufigste Handhabung, und eine Nicht-Bewertung (Punkte iii. und iv.) findet nicht statt. Fr 27: "abhängig wann dies während dem Schuljahr passiert, besteht noch die Möglichkeit Nachholunterricht zu organisieren" N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 177 Abbildung 72: Säulendiagramm "Fragen C.3.g.i. - iv." Frage C.3.h. 52 thematisiert das Bewertungs-Problem, wenn ein Schüler begründet in mehr als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Zyklus bzw. Trimesters nicht teilnimmt (im Gegensatz zu C.3.g. bei unbegründeter Nichtteilnahme). Hier findet die Teilfrage iv. mehrheitlich Zustimmung (23 Ja, 8 Nein-Stimmen), wie die folgende Grafik zeigt. Disziplinarische Maßnahmen werden in dieser Situation mehrheitlich abgelehnt (29 Nein Stimmen). h. Wie würden Sie sich diesbezüglich entscheiden, wenn der Schüler begründet über die oben angegebene Dauer nicht teilnimmt? i. „Pas composé“ als Sportnote mit Nachholbedarf: ii. Disziplinarische Maßnahme: iii. Sie akzeptieren bzw. nehmen hin, dass der "Conseil de classe" eine Entscheidung im Sinne der bereits erhaltenen Resultate trifft, und über die fehlende Bewertung dieses Bereiches hinweg sieht: iv. Sie lassen die Bewertung dieser Kompetenz fallen, da laut aktuellem Lehrplan nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung einbezogen werden müssen 52 Fr Fr Fr Fr Fr Anmerkungen zur Frage C.3.h.: 27: "Falls Arztattest, theoretische Note" 3: "Aufgabe während den Stunden und/oder schriftliche Arbeit " 18: "Auch nur hier in zwingenden Fällen (z.Bsp. Bruch, OP,etc.)" 24: "Ich bewerte eine andere Kompetenz (Schiedsrichter, Hilfestellungen,...) " 4: "Note théorique" 178 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Einschätzung 3h i-v 35 30 25 Anzahl 20 Ja Nein 15 10 5 0 C.3.h.i. C.3.h.ii. C.3.h.iii. C.3.h.iv. Abbildung 73: Säulendiagramm "Fragen C.3.h.i. - iv." Frage C.3.i. beschäftigt sich damit, wie oft es den Sportlehrern gelingt, einen nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmenden Schüler in einer ausreichenden Form am Unterricht einzubeziehen, um ihn auf die von ihnen anvisierten Kompetenzen im Bereich "Interagir" oder "Attitude (...)" bewerten zu können. Die Mehrzahl der Befragten gab dabei "gelegentlich" an, vgl. folgende Auswertung, gefolgt von "oft" in der Häufigkeit. Die Antwortkategorie "immer" trat nie auf. Dies bedeutet also, dass die Einbeziehung in den Sportunter richt nicht vollständig (zu 100% immer) gelingt, sondern nur teilweise und das nur mit Lücken (27 Stimmen für "oft" und "gelegentlich"). Tabelle 121: Tabelle "Frage C.3.i." Frage C.3.i. immer oft gelegentlich selten Anzahl 0 11 16 4 Ungefähr die Hälfte der Befragten (14 von 31) antwortete auf die Frage C.3.j. mit Ja: ("Gab es oder gibt es an ihrer Schule Schüler, die unbegründet die Teilnahme am Sportunterricht, am Nachholunterricht und an den vom "Conseil de classe" festgelegten Nachholterminen verweigern?"). Auf die Frage C.3.j.J. "Wie handhaben Sie diese Situation an ihrer Schule?" wurden folgende Anmerkungen gegeben: Fr 31: "PC (keine Zensur) → Retenue mit Nachholunterricht evtl. Samstag morgens → Conseil de classe → Conseil de discipline" Fr 30: "Seit diesem Schuljahr "PC" und disziplinarische Massnahme" Fr 28: "sehr schlechte Noten" Fr 26: "kein Zeugnis" Fr 24: "In den Jahren zuvor gab es Fälle: Es sollte eine Lösung gefunden werden zusammen mit der Direktion und dem Régent. Es stellt sich meistens die Frage "Was ist gesetzlich machbar?" Fr 22: "da es sehr wenige sind, kann man dies nicht verallgemeinern" Fr 18: "wenn dieser Schüler am Termin des CC nicht erscheint = 01 (was nicht glücklich ist, jedoch bei N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 179 einem Prüfungstermin so von der Direktion gewünscht ist) in einigen Fällen ist dies mit disziplinarischen Maßnahmen zusätzlich geschehen (z. Bsp. Retenue...)" Fr 17: "pas de bulletin + mesures disciplinaires" Fr 14: "PC → keng Zensur. Retenue." Fr 10: "Note 01 und eine Retenue" Fr 9: "mit Bestrafungen" Fr 8: "so etwas regelt der Direktor" Fr 6: "Retenue → Gespräch mit der Direktion → PC" Fr 4: "soziale Arbeit für die Schule" Fr 1: "PC bleibt bestehen und der Schüler erhält kein Abschlusszeugnis und dementspreche nd auch keine Versetzung, bzw. kann die oftmals ungenügende Note zu einem Travail de Vacances führen Zur Frage C.4. (persönliche Stellungnahme zur Handhabung der Bewertung) lagen von sieben Befragten Einträge vor: Fr 31: "Es ist wichtig dies national und ministeriell festzulegen, um im Streitfall klare und objektive Argumente zu haben." Fr 24: "Ein Schüler mit einer ärztlichen Bescheinigung für das ganze Jahr (oder halb es Jahr) sollte nicht am Turnunterricht teilnehmen müssen ( so wie in Frankreich). Theorie sollte nur abgefragt werden wenn die ärztliche Bescheinigung die Dauer eines "Zyklusses" hat. Eine einheitliche, strenge Handhabung bringt oft enorme Probleme mit sic h, freier Handlungsraum für jeden Lehrer sollte bestehen bleiben." Fr 19: "Wir sollten "LEISTEN und LEISTUNG" nicht vergessen. Wissen, Können, Versuchen... Ja, aber die Kompetenz auch etwas zu leisten, sollte nicht vergessen werden. " Fr 14: "Ich denke, dass es sinnvoll ist mit strengen und klaren Regeln zu agieren um den Stellenwert des Sportunterrichts bei den Schülern und anderen Lehrern zu steigern." Fr 7: "Die Antworten beziehen sich auf den Untergrad. Die Nichtteilnahme vom Mittel - und Obergrad wird (sofort) in der Nummer bewertet." Fr 6: "Wie schon erwähnt, wäre es wichtig, dass landesweit die gleichen durchführbaren Maßnahmen bestehen würden. Dass durch infrastrukturelle Gegebenheiten oder son stige Umstände verschiedene Maßnahmen getroffen werden können, ist verständlich. Jedoch wäre es sehr nützlich, dass in allen Schulen ein PC im Sport auf der Zensur stehen kann. Damit man ein Mittel hat für die Schüler, welche sich vor dem Sportunterricht drücken wollen." Fr 4: "Sie sollen davon aus dem alten Lehrplan ändern mit Note théorique, die leicht niedriger bewertet wird als die richtige Teilnahme" (schwer lesbare Schrift) 7.5 Neue Ansätze Die Frage B.2. "Für wie geeignet halten Sie die Vorgaben des vorherigen Lehrplans bezüglich dieser Thematik?" wurde von den meisten Befragten als "geeignet" bezeichnet, an zweiter Stelle der Häufigkeit trat die Antwort "weniger geeignet" auf. Mit "sehr geeignet" antwortete niemand. 180 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Einschätzung Frage B2 18 16 14 Anzahl 12 10 8 6 4 2 0 nicht geeignet weniger geeignet geeignet sehr geeignet Abbildung 74: Säulendiagramm "Frage B.2." Tabelle 122: Datenbasis "Frage B.2." Frage B2 nicht geeignet Anzahl Anteil 1 3,3% weniger geeignet geeignet sehr geeignet 12 17 0 40,0% 56,7% 0,0% Summe 30 100,0% Die Frage B.3.a. - e. untersucht grundlegenden Vorgehensweisen im Umgang mit nichtteilnehmenden Schülern, die im vorherigen Lehrplan festgehalten sind. Wie die folgende Grafik zeigt, war bei den Fragen 3.b. bis 3.e. die Antwort "sehr sinnvoll" am häufigsten, bei Frage 3.a. dagegen "sinnvoll". Die Fragen 3.b. - e. weisen recht ähnliche Häufigkeitsmuster auf, die Antworten auf Frage 3.a. weichen davon deutlich ab (sehr viel häufigeres Auftreten der Antworten "nicht sinnvoll" oder "weniger sinnvoll". B.3.a. Die Vergabe einer Sportnote Sportunterricht die Regel sein. muss trotz einer Nichtteilnahme am aktiven B.3.b. Ein nicht am Sportunterricht aktiv teilnehmender Schüler muss während seiner Sportstunde anwesend sein, und untersteht dabei der Aufsicht und Verantwortung seines Sportlehrers. B.3.c. Der Sportlehrer gibt dem nichteilnehmenden Schüler spezielle Aufgaben auf, welche ihren Teil zum guten Verlauf des Unterrichts beitragen. Z. B. das Übernehmen der Schiedsrichterrolle, das Wegräumen des benutzten Materials, Hilfestellungen leisten, usw. B.3.d. Die nichtteilnehmendem Schüler sind prinzipiell angehalten, den Erklärungen des Sportlehrers und den Aktivitäten ihrer Mitschüler aufmerksam zu folgen, um die verpas sten Inhalte zumindest mental zu verarbeiten. B.3.e. Der Sportlehrer ist befähigt, den nichtteilnehmenden Schüler zusätzlich auf se in Wissen zu testen bzw. zu bewerten. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 181 Einschätzung Frage B 3a-e 25 20 15 Anzahl nicht sinnvoll weniger sinnvoll sinnvoll sehr sinnvoll 10 5 0 B.3.a. B.3.b. B.3.c. B.3.d. B.3.e. Abbildung 75: Säulendiagramm "Frage B.3.a. - e." Fragen nicht sinnvoll weniger sinnvoll sinnvoll sehr sinnvoll B.3.a. 5 6 15 5 B.3.b. 0 2 11 19 B.3.c. 0 0 11 21 B.3.d. 1 0 11 20 B.3.e. 0 3 10 19 Frage B.4. nicht geeignet Anzahl weniger geeignet 0 geeignet 2 sehr geeignet 18 12 Tabelle 123: Datenbasis "Frage B.3.a. - e." und "Frage B.4." Die Mehrzahl der Befragten hält die bisherigen Formen der Nichtteilnah me (Frage B.4.) für geeignet. Die Antwort "sehr geeignet" tritt am zweithäufigsten auf. Insgesamt ergibt sich eine deutliche Zustimmung (30 von 32 Befragten) zur bisherigen Unterteilung. Einschätzung Frage B4 20 18 16 14 Anzahl 12 10 8 6 4 2 0 nicht geeignet weniger geeignet geeignet sehr geeignet Abbildung 76: Säulendiagramm "Einschätzung der Formen der Nichtteilnahme im VL" 182 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Frage B.5.a. - g. Mit Frage 5. wurde untersucht, inwieweit zusätzliche Ansprüche angebracht sind, die nach Meinung der Befragten je nach Form der Nichtteilnahme berechtigt sind. Zur Auswahl standen folgende Teilfragen: a. Isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung b. Isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitliche Gründen c. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung d. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitlichen Gründen e. Längere Nichtteilnahme über kurze Dauer f. Längere Nichtteilnahme über lange Dauer g. Totale Nichtteilnahme Bei den Fragen 5.a., 5.c. und 5.d. sprach sich die Mehrzahl der Befragten für Nachholunterricht aus. Bei den Fragen 5.e., 5.f. und 5.g. lauteten die meisten Antworten auf "theoretische Arbeit". Nur bei Frage 5.b. wurde am häufigsten mit "keine Ansprüche" geantwortet, wie die folgende Grafik zeigt. Einschätzung Frage B 5a-g 35 Keine Ansprüche 30 25 Nachholunterricht Theoretische Arbeit Anzahl Erlaubte Aktivität 20 15 10 5 0 B 5a B 5b B 5c B 5d B 5e B 5f B 5g Abbildung 77: Säulendiagramm "Frage B.5.a. - e." Die Frage B.9. beschäftigt sich mit der Sinnhaftigkeit der Auferlegung von Nachholunterricht. Hierzu wurden sieben Auswahlmöglichkeiten vorgegeben. Demnach betrachtet eine deutliche Mehrheit der Befragten den Nachholunterricht als sinnvolle disziplinarische Maßnahme (18), ebenso häufig (18) wird der Aspekt Nachholen verpasster Unterrichtsinhalte genannt, häufig wird hier auch das kollektive Nachholen angegeben (vgl. folgende Grafik). Die Wichtigkeit der regelmäßigen aktiven Tätigkeit w ird mehrheitlich eindeutig als "sehr sinnvoll" angesehen. Das Argument der Gerechtigkeit bzw. Ausgeglichenheit weist – nach Antwort 9.b. – die zweithäufigste Anzahl in der Kategorie "sehr sinnvoll" auf. Disziplinarische Maßnahmen (9.a.) stellt die Antwortkategorie mit den meisten Einstufungen "nicht sinnvoll" dar, kollektives Nachholen weist die häufigsten Antworten in der Kategorie "weniger sinnvoll" auf. Die folgende Grafik gibt die Antworthäufigkeiten auf die Teilfragen a. bis g. wieder: a. Disziplinarische Maßnahme N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 183 b. Wichtigkeit der regelmäßigen aktiven Tätigkeit c. Die damit einhergehende erhöhte Gewichtung der Bewegungshandlung als zentraler Inhalt des Sportunterrichts d. Gerechte bzw. ausgeglichene Anforderungen an alle Schüler e. Nachholen der verpassten Unterrichtsinhalte durch kollektiven Nachholu nterricht f. Nachholen der verpassten Unterrichtsinhalte durch Nachholunterricht mit demselben Inhalt wie im Unterricht 53 g. "Notwehr" - aus Sicht der Sportlehrer B Frage 9a-g: Auferlegung von Nachholunterricht 20 nicht sinnvoll 18 weniger sinnvoll sinnvoll 16 sehr sinnvoll Anzahl 14 12 10 8 6 4 2 0 Disziplin aktive Tätigkeit Gewichtung A usgeglichenheit Nachho len ko llektiv Nachho lunterricht No twehr Abbildung 78: Säulendiagramm "Auferlegung von Nachholunterricht" Tabelle 124: Datenbasis "Auferlegung von Nachholunterricht" Frage B.9.a. B.9.b. B.9.c. B.9.d. B.9.e. B.9.f. B.9.g. Gesichtspunkte Disziplin aktive Tätigkeit Gewichtung Ausgeglichenheit Nachholen kollektiv Nachholunterricht Notwehr nicht sinnvoll weniger sinnvoll 5 2 2 1 3 1 2 2 8 6 4 11 10 6 sinnvoll sehr sinnvoll 18 6 7 14 14 9 14 13 17 1 18 3 14 8 Auf Frage C.3.a.i. antwortete die Mehrzahl der Befragten mit nein (Bereich "agir"), bei den Teilfragen 3.a.ii. ("interagir") und iii. ("adopter une attitude positive et engagée") war jedoch mehrheitlich die Antwort ja, d.h. in diesen beiden Bereichen hat die regelmäßige Nichtteilnahme am Sportunterricht mit mangelnder Begründung eine negative Inzidenz auf die Bewertung zu Folge, insbesondere bei 3.a.iii. (siehe Abbildung 69). 53 Anmerkungen zu B.9.f.: Fr 23: "sinnvoll": in der Praxis nicht realisierbar" Fr 3: "Aber schwer durchführbar" 184 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Im Gegensatz dazu gaben 20 Befragte an, dass einmalige bzw. vereinzelte Nichtteilnahme durch mangelnde Begründung nicht zu einer negativen Inzidenz führt, 12 jedoch schon ( Frage C.3.b.). Bei Frage C.3.c. wird davon ausgegangen, dass im aktuellen Lehrplan die eindeutige Zuweisung der Benotung einer vollständig auf Wissen basierenden Arbeit eines Schülers neben einer "normalen" Benotung von Bewegungshandlungen innerhalb eines Trimesters nicht klar ersichtlich wird, und danach gefragt, in welchen Bereich des "Complément au bulletin" die Befragten die theoretische Note einschreiben würden. Die Mehrzahl der Befragten sprach sich klar für Bereich 3.c.iv. ("In keinen der drei Bereiche. Die theoretische Note wird vollständig bzw. separat berücksichtigt" aus, der Bereich 3.c.ii. ("interagir") wurde einhellig abgelehnt (siehe Abbildung 70). Mit Frage C.3.d. und f. wurden die Einschätzungen zu folgenden Themen ermittelt, wobei die deutliche Mehrzahl der Befragten (26 bzw. 28 Ja-Stimmen, bei nur 6 bzw. 4 NeinStimmen) die beiden Fragen mit Ja beantwortete: d.: Finden Sie das Hinzufügen einer Einschreibemöglichkeit für eine theoretische Note im Evaluationsraster für notwendig? f.: Finden Sie, dass die korrekte und komplette Sportkleidung ein Indikator für eine positive und engagierte Haltung im Sportunterricht bilden sollte? Einschätzung C - 3d und f 30 25 Anzahl 20 Ja Nein 15 10 5 0 C.3.d. C.3.f. Abbildung 79: Säulendiagramm "Fragen C.3.d. und f." Mit Frage C.3.e. wurde nach Ergänzungen gefragt, wobei die Mehrzahl dies für "sehr sinnvoll" einschätzte, und am zweithäufigsten die Antwortkategorie "sinnvoll" auftrat. Einschätzungen als nicht oder weniger sinnvoll traten selten auf (insgesamt nur 4 Befragte). C.3.e.: Für wie sinnvoll würden Sie eine Ergänzung der aktuellen Bereiche des "Complément au bulletin" durch eine weitere Kategorie (z. Bsp. mit der Bezeichnung "Epreuve théorique" oder "Savoir") halten? Tabelle 125: Datenbasis "Frage C.3.e." C.3.e. Anzahl sehr sinnvoll sinnvoll weniger sinnvoll nicht sinnvoll 16 11 3 1 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 185 Die Einschätzungen zu den Teilfragen von C.3.g. 54 fallen differenziert aus, wie die folgende Grafik zeigt. Frage C.3.g. thematisiert das Bewertungs-Problem, wenn ein Schüler unbegründet in mehr als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Zyklus bzw. Trimesters nicht teilnimmt. Aus der Befragung ergibt sich folgende Handhabung dieser Problemsituation: Mehrheitlich keine Anwendung findet i. ("Pas composé") als Sportnote mit Nachholbedarf: Hierbei antworteten 14 Befragte mit Ja, 17 mit Nein. Von den 14 Ja-Stimmen ergaben sich 12 unterschiedliche Anmerkungen zur Frage "Wie könnte dieser Nachholunterricht aussehen und wo würde er stattfinden?" (nur Anmerkungen mit "neuen Ansätzen") Fr 4: "in der section sportive mir schriftlichem Beweis des Leiters der jeweiligen Sportsektion" Fr 18: "in dem Bereich in dem er gefehlt hat" Fr 31: "in der Sportsektion mit klar formulierten Aufgaben" Mehrheitlich Anwendung findet ii. ("Disziplinarische Maßnahme"). Hier liegen 17 JaStimmen vor. Mehrheitlich keine Anwendung findet iii. (" Sie akzeptieren bzw. nehmen hin, dass der "Conseil de classe" eine Entscheidung im Sinne der bereits erhaltenen Resultate trifft, und über die fehlende Bewertung dieses Bereiches hinweg sieht". Hier liegen 27 N ein-Stimmen vor. Nur knapp findet mehrheitlich keine Anwendung (15 Ja und 16 Nein -Stimmen) die Handhabung iv. ("Sie lassen die Bewertung dieser Kompetenz fallen, da laut aktuellem Lehrplan nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung einb ezogen werden müssen") Im Endeffekt sind somit disziplinarische Maßnahmen die häufigste Handhabung, und eine Nicht-Bewertung (Punkte iii. und iv.) findet nicht statt. 54 Anmerkungen zu C.3.g. (ausschließlich "neue Ansätze"): Fr 26: "Bewertung der wenigen anwesenden Stunden" Fr 30: "wenn Conseil de classe darauf hällt und Situation des Schülers dies erfordert " Fr 7: "manchmal wird es nicht möglich sein die Kompetenz "interagir" zu bewerten; dann muss man sie fallen lassen" Fr 27: "abhängig wann dies während dem Schuljahr passiert, besteht noch die Möglichkeit Nachholunterricht zu organisieren." 186 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Abbildung 80: Säulendiagramm "Frage C.3.g.i. - iv." Frage C.3.h. 55 thematisiert das Bewertungs-Problem, wenn ein Schüler begründet in mehr als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Zyklus bzw. Trimesters nicht teilnimmt (im Gegensatz zu C.3.g. bei unbegründeter Nichtteilnahme). Hier findet die Teilfrage iv. mehrheitlich Zustimmung (23 Ja, 8 Nein-Stimmen), wie die folgende Grafik zeigt. Disziplinarische Maßnahmen werden in dieser Situation mehrheitlich abgelehnt (29 Nein Stimmen). h. Wie würden Sie sich diesbezüglich entscheiden, wenn der Schüler begründet über d ie oben angegebene Dauer nicht teilnimmt? i. "Pas composé" als Sportnote mit Nachholbedarf: ii. Disziplinarische Maßnahme: iii. Sie akzeptieren bzw. nehmen hin, dass der "Conseil de classe" eine Entscheidung im Sinne der bereits erhaltenen Resultate trifft, und über die fehlende Bewertung dieses Bereiches hinweg sieht: iv. Sie lassen die Bewertung dieser Kompetenz fallen, da laut aktuellem Lehrplan nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung einbezogen werden müssen 55 Fr Fr Fr Fr Fr Anmerkungen zur Frage C.3.h.: 27: "Falls Arztattest, theoretische Note" 3: "Aufgabe während den Stunden und/oder schriftliche Arbeit" 18: "Auch nur hier in zwingenden Fällen (z.Bsp. Bruch, OP,etc.)" 24: "Ich bewerte eine andere Kompetenz (Schiedsrichter, Hilfestellungen,...) " 4: "Note théorique" N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 187 Einschätzung 3h i-v 35 30 25 Anzahl 20 Ja Nein 15 10 5 0 C.3.h.i. C.3.h.ii. C.3.h.iii. C.3.h.iv. Abbildung 81: Säulendiagramm "Frage C.3.h.i. - iv." Frage C.3.i. (siehe Tabelle 121) beschäftigt sich damit, wie oft es den Sportlehrern gelingt, einen nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmenden Schüler in einer ausreichenden Form am Unterricht einzubeziehen, um ihn auf die von ihnen anvisierten Kompetenzen im Bereich "Interagir" oder "Attitude (...)" bewerten zu können. Die Mehrzahl der Befragten gab dabei "gelegentlich" an, vgl. folgende Auswertung, gefolgt von "oft" in der Häufigkeit. Die Antwortkategorie "immer" trat nie auf. Dies bedeutet also, dass die Einbeziehung in den Sportunterricht nicht vollständig (zu 100% immer) gelingt, sondern nur teilweise und das nur mit Lücken (27 Stimmen für "oft" und "gelegentlich"). Ungefähr die Hälfte der Befragten (14 von 31) antwortete auf die Frage C.3.j. mit Ja: ("Gab es oder gibt es an ihrer Schule Schüler, die unbegründet die Teilnahme am Sportunterricht, am Nachholunterricht und an den vom "Conseil de classe" festgelegten Nachholterminen verweigern?"). Auf die Frage C.3.j.J. ("Wie handhaben Sie diese Situation an ihrer Schule?") wurden folgende Anmerkungen mit neuen Ansätzen gegeben: Fr 31: "PC (keine Zensur) -> Retenue mit Nachholunterricht evtl. Samstag morgens → Conseil de classe → Conseil de discipline" Fr 30: "Seit diesem Schuljahr "PC" und disziplinarische Massnahme" Fr 26: "kein Zeugnis" Fr 17: "pas de bulletin + mesures disciplinaires" Fr 14: "PC → keng Zensur. Retenue." Fr 6: "Retenue → Gespräch mit der Direktion → PC" Fr 4: "soziale Arbeit für die Schule" Fr 1: "PC bleibt bestehen und der Schüler erhält kein Abschlusszeugnis und dementsprechend auch keine Versetzung, bzw. kann die oftmals ungenügende Note zu einem Travail de Vacances führen Zur Frage C.4. (persönliche Stellungnahme zur Handhabung der Bewertung) lagen von sieben Befragten Einträge vor, und lassen neue Ansätze erahnen: 188 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Fr 24: "Ein Schüler mit einer ärztlichen Bescheinigung für das ganze Jahr (oder halbes Jahr) sollte nicht am Turnunterricht teilnehmen müssen (so wie in Frankreich). Theorie sollte nur abgefragt werden wenn die ärztliche Bescheinigung die Dauer eines "Zyklusses" hat. Eine einheitliche, strenge Handhabung bringt oft enorme Probleme mit sich, freier Handlungsraum für jeden Lehrer sollte bestehen bleiben." Fr 6: "Wie schon erwähnt, wäre es wichtig, dass landesweit die gleichen durchführbaren Maßnahmen bestehen würden. Dass durch infrastrukturelle Gegebenheiten oder son stige Umstände verschiedene Maßnahmen getroffen werden können, ist verständlich. Jedoch wäre e s sehr nützlich, dass in allen Schulen ein PC im Sport auf der Zensur stehen kann. Damit man ein Mittel hat für die Schüler, welche sich vor dem Sportunterricht drücken wollen." Die beiden Fragen D.3. und D.4. beschäftigen sich mit Verbesserungsmöglichkeiten der derzeitigen Situation. Bei Frage D.3. fanden 25,8% der 31 Befragten mit gültigen Antworten eine Hilfestellung bezüglich der Formulierung und Ausarbeitung von theoretischen Arbeiten für "sehr wichtig" und 38,7% für "wichtig", die übrigen 11 Befragten (ca. 35%) fanden dies "unwichtig" oder "eher wichtig". Bei Frage D.4. fanden 22,6% der 31 Befragten mit gültigen Antworten Anwendungsbeispiele bzw. beispielhafte Vorgehensweisen von andern Lehrern für "sehr wichtig" und 54,8% für "wichtig". Eine geringere Zustimmung (Antwortkategorien 1 und 2) hierzu gab es von ca. 21% der Befragten. Die Häufigkeiten der Antworten D.3. und 4. sind in der folgenden Kontingenztafel zusammengestellt. Sie zeigt, dass mit zunehmender Einschätzung der Wichtigkeit bei D.3. (in den Zeilen) auch die Zustimmung bei D.4. (in den Spalten) ansteigt, d.h. je mehr die Befragten eine Hilfestellung für wichtig erachten, desto mehr messen Sie auch Beispielen eine Bedeutung zu. Hierbei besteht eine signifikante Assoziation (der Assoziationskoeffizient Somers' D beträgt 0,6869; und ist auf dem 5%-Niveau signifikant). Tabelle 126: Kontingenztafel "Fragen D.3. und D.4." Frage D.4. unwichtig Frage D.3. unwichtig eher wichtig wichtig Fragen sehr wichtig Frage D4 Frage D4 Summe Anteil 1 eher wichtig wichtig 2 3 sehr wichtig Frage D3 Frage D3 1 2 3 2 0 0 1 2 2 2 4 9 4 0 0 1 5 6 12 Anteil 16,1% 19,4% 38,7% 4 0 0 2 6 8 25,8% 2 6,5% 5 16,1% 17 54,8% 7 22,6% 31 100,0% 100,0% Summe Frage D.5. fragte nach den theoretischen Testverfahren im Sportunterricht, die an den Schulen durchgeführt werden. Am häufigsten wurde hierbei die theoretische Recherche genannt, vor schriftlicher Prüfung. Selten genannt wurden Multiple Choice Test und theoretische Vorbereitung mit anschließender praktischer Vorführung, wie die folgende Grafik zeigt. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 189 Testverfahren im Sportunterricht 100% 90% 93,5% 87,1% 80% Anteil (N=31) 70% 58,1% 60% 50% 38,7% 40% 32,3% 30% 20% 10% 0% schriftliche Prüfung Multiple Choice Test mündliche Prüfung theoretische Recherche theoretische Vorbereitung mit praktischer Vorführung Abbildung 82: Säulendiagramm "Testverfahren im Sportunterricht" 7.6 Theoretische Arbeit Die Frage B.3.c. und d. untersucht grundlegende Vorgehensweisen im Umgang mit nichtteilnehmenden Schülern, die im vorherigen Lehrplan festgehalten sind. Wie die folgende Grafik zeigt, war bei den Fragen B.3.c. und d. die Antwort "sehr sinnvoll" am häufigsten. B.3.c.: Der Sportlehrer gibt dem nichtteilnehmenden Schüler spezielle Aufgaben auf, welche ihren Teil zum guten Verlauf des Unterrichts beitragen. B.3.d.: Die nichtteilnehmendem Schüler sind prinzipiell angehalten, den Erklärungen des Sportlehrers und den Aktivitäten ihrer Mitschüler aufmerksam zu folgen, um die verpassten Inhalte zumindest mental zu verarbeiten. Einschätzung Frage B 3a-e 25 20 15 Anzahl nicht sinnvoll weniger sinnvoll sinnvoll sehr sinnvoll 10 5 0 B.3.a. B.3.b. B.3.c. B.3.d. Abbildung 83: Säulendiagramm "Frage B.3.c. und d." B.3.e. 190 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Tabelle 127: Datenbasis "Frage B.3.c. und d." Frage nicht sinnvoll weniger sinnvoll sinnvoll sehr sinnvoll B.3.c. 0 0 11 21 B.3.d. 1 0 11 20 Die Fragen D.1. 56 und D.2. finden mehrheitlich keine Zustimmung: Aus den Antworten zu D.1. geht hervor, dass an den Schulen überwiegend kein Dokument mit inhaltlichen Vorgaben für theoretische Tests im Sportunterricht vorhanden ist (nur 2 JaStimmen bei 30 Nein-Stimmen). Eine Vorlage wurde dem Verfasser zugesendet (siehe Anhang 10). Aus D.2. geht hervor, dass auch mehrheitlich keine mündliche Absprache besteht (14 Ja-Stimmen bei 15 Nein-Stimmen). Dies bedeutet, dass bei fast der Hälfte der Befragten (15) weder ein Dokument mit inhaltlichen Vorgaben noch mündliche Abspr achen existieren. Einschätzung D1 und D2 35 30 Anzahl 25 20 Ja Nein 15 10 5 0 D1 D2 Abbildung 84: Säulendiagramm "Frage D.1. und D.2." Die beiden Fragen D.3. und D.4. beschäftigen sich mit Verbesserungsmöglichkeiten der derzeitigen Situation. Bei Frage D.3. fanden 25,8 % der 31 Befragten mit gültigen Antworten eine Hilfestellung bezüglich der Formulierung und Ausarbeitung von theoretischen Arbeiten für "sehr wichtig" und 38,7% für "wichtig", die übrigen 11 Befragten (ca. 35%) fanden dies "unwichtig" oder "eher wichtig". Bei Frage D.4. fanden 22,6% der 31 Befragten mit gültigen Antworten Anwendungsbeispiele bzw. beispielhafte Vorgehensweisen von andern Lehrern für "sehr wichtig" und 54,8% für "wichtig". Eine geringere Zustimmung (Antwortkategorien 1 und 2) hierzu gab es von ca. 21% der Befragten. 56 Anmerkungen zu Frage D.1.: Fr 24: "Im LMRL gibt es eine "Option Sport": Da benutze ich folgendes, sehr gut gemachtes Buch: Optimales Sportwissen von Wolgang Friedrich Spitta Verlag (aber nur in 3e+2e Klassen) " Fr 27: "Die Sportlehrer verfügen individuell über theoretische Fragebögen und Arbeitsmaterial ." N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 191 Die Häufigkeiten der Antworten D.3. und 4. sind in der folgenden Kontingenztafel zusammengestellt. Sie zeigt, dass mit zunehmender Einschätzung der Wichtigkeit be i D.3. (in den Zeilen) auch die Zustimmung bei D.4. (in den Spalten) ansteigt, d.h. je mehr die Befragten eine Hilfestellung für wichtig erachten, desto mehr messen Sie auch Beispielen eine Bedeutung zu. Hierbei besteht eine signifikante Assoziation (der Assoziationskoeffizient Somers' D beträgt 0,6869; und ist auf dem 5%-Niveau signifikant). Tabelle 128: Kontingenztafel "Frage D.3. und D.4." Frage D.4. unwichtig Frage D.3. unwichtig eher wichtig wichtig Fragen sehr wichtig Frage D4 Frage D4 eher wichtig wichtig 1 1 2 3 2 0 0 1 2 2 2 4 9 0 0 1 5 6 12 Anteil 16,1% 19,4% 38,7% 4 0 0 2 6 8 25,8% 2 6,5% 5 16,1% 17 54,8% 7 22,6% 31 100,0% 100,0% Summe Anteil 2 sehr wichtig Frage D3 Frage D3 3 4 Summe Frage D.5. fragte nach den theoretischen Testverfahren im Sportunterricht, die an den Schulen durchgeführt werden. Am häufigsten wurde hierbei die theoretische Recherche genannt, vor schriftlicher Prüfung. Selten genannt wurden Multiple Choice Test und theoretische Vorbereitung mit anschließender praktischer Vorführung, wie die folgende Grafik zeigt. Testverfahren im Sportunterricht 100% 90% 93,5% 87,1% 80% Anteil (N=31) 70% 58,1% 60% 50% 38,7% 40% 32,3% 30% 20% 10% 0% schriftliche Prüfung Multiple Choice Test mündliche Prüfung theoretische Recherche theoretische Vorbereitung mit praktischer Vorführung Abbildung 85: Säulendiagramm "Testverfahren im Sportunterricht" 7.7 Informationen der Lehrer über den Gesundheitszustand ihrer Schüler Mit Frage B.5. wurde untersucht, inwieweit zusätzliche Ansprüche angebracht sind, die nach Meinung der Befragten je nach Form der Nichtteilnahme berechtigt sind. Zur Auswahl standen folgende Teilfragen: a. Isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung 192 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN b. Isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitliche Gründen c. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung d. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitlichen Gründen e. Längere Nichtteilnahme über kurze Dauer f. Längere Nichtteilnahme über lange Dauer g. Totale Nichtteilnahme Die Antwortkategorie "Erlaubte Aktivität" ist dabei stets nachrangig: Bei den Fragen 5.a., 5.c. bis 5.g. steht sie in der Reihenfolge der Häufigkeit an dritter Stelle, nur bei F .5.b. an zweiter, wie die folgende Grafik zeigt. Nur bei 5.b. wird dies von 10 Befragten angegeben, bei allen übrigen Fragen mit geringerer Häufigkeit. Einschätzung Frage B 5a-g 35 Keine Ansprüche 30 25 Nachholunterricht Theoretische Arbeit Anzahl Erlaubte Aktivität 20 15 10 5 0 B 5a B 5b B 5c B 5d B 5e B 5f B 5g Abbildung 86: Säulendiagramm "Frage B.5.a. - g." Der Fragenblock E. behandelte ärztliche Atteste. Die deutliche Mehrheit der Befragten hält E.1.a. 57 und E.1.b. 58 für sehr erforderlich. Bei Frage E.1.c. 59 ist die mehrheitliche Zustimmung zur Antwortkategorie "sehr erforderlich" nur knapp. Demnach sprechen sich die Befragten klar dafür aus, dass der Sportlehrer präzisere Ang aben auf ärztlichen Attesten bezüglich der Eignung der Schüler für bestimmte sportliche Aktivitäten benötigt (Frage E.1.a.) und der Sportunterricht einen offenen und konsequenten Informationsaustausch über den gesundheitlichen Zustand der Schüler mit der S chulmedizin braucht (Frage E.1.b.). 57 Anmerkung zu Frage E.1.a.: Fr 24: "secret médical?" 58 Anmerkung zu Frage E.1.b.: Fr 18: "Wir erfragen dies am Anfang des Schuljahres bei den Eltern um informiert zu sein (cf. Epilepsie, Autist, Diabetes, etc.)" 59 Anmerkung zu Frage E.1.c.: Fr 28: "SPOS" N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 193 Die Frage E.1.c. zielte darauf ab, dass der Sportlehrer die Erlaubnis benötigt, einen Schüler mit "ungesunden" motorischen und / oder körperlichen Merkmalen (bspw. bei Fettleibigkeit oder Fehlhaltungen) unter Rücksprache mit den Eltern, an eine Drittperson weiter zu reichen, die für die Behandlung dieser "ungesunden" Merkmale ausgebildet ist. Fasst man die Zustimmenden Kategorien erforderlich (11) und sehr erforderlich (12) zusammen, so ist auch hier die Zustimmung (23 von 32 Befragten) klar gegeben. Bei Frage E.1.b. fällt auf, dass keinerlei ablehnende oder zurückhaltende Antworten vorliegen, im Gegensatz zu den anderen beiden Fragen. Einschätzung Frage E1a-c 30 Anzahl nicht erforderlich 25 weniger erforderlich 20 erforderlich sehr erforderlich 15 10 5 0 E1a E1b E1c Abbildung 87: Säulendiagramm "Frage E.1.a. - c." Tabelle 129: Datenbasis "Frage E.1.a. - c." Frage E.1.a. E.1.b. E.1.c. E.1.a. E.1.b. E.1.c. nicht erforderlich weniger erforderlich erforderlich 2 0 1 2 0 8 6,3% 0,0% 3,1% 6,3% 0,0% 25,0% sehr erforderlich Summe 8 20 32 6 26 32 11 12 32 25,0% 18,8% 34,4% 62,5% 81,3% 37,5% 100,0% 100,0% 100,0% 194 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 195 8 Diskussion Zunächst soll noch einmal das Ausmaß der nationalen Standortbestimmung vor Augen geführt werden: 32 Sportlehrer, welche Vollmitglied der nationalen Programmkommission im Sportunterricht sind, haben den Fragebogen beantwortet. Somit ist es nun möglich , die Strategien von 32 Schulgebäuden aus Luxemburg zu betrachten bzw. zu vergleichen. Insgesamt 249 Sportlehrer (79 Frauen und 170 Männer) arbeiten an diesen Schulen. 55 % von ihnen haben den Anstellungsstatus "Professeur", 12% sind "Professeur-Candidat", 12% sind "Professeur-Stagiaire" und 21% sind "Chargé d'éducation". Im Mittel werden pro Schule 104,9 Wochenstunden Sport unterrichtet. Davon (im Mittel) 60,3 Wochenstunden im E.S.T., 11,2 im Régime préparatoire und 31, 4 Wochenstunden im ES. Dieses Verhältnis, EST gegenüber ES (ca. 69% vs. 31%), entspricht in etwa dem Verhältnis der Schülerzahlen in der Bestandaufnahme (64% vs. 36% im Schuljahr 2008 / 2009) im Kapitel 5. An dieser Stelle werden nun die unter Punkt 6.1 formulierten offenen Fragen anhand der im siebten Kapitel ausgewerteten und zusammengefassten Ergebnisse beantwortet, und im Hinblick auf den Versuch der Ausarbeitung von Richtlinien analysiert. 8.1 Offene Frage 1 Wollen die Befragten einheitliche Richtlinien im Umgang mit der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht? Zunächst werden die Fragen aufgezählt, die eine direkte Antwort auf die erste offene Frage geben. Frage B.1. "Für wie erforderlich halten Sie eine nationale Vorgabe zur Handhabung der Thematik der nichtteilnehmenden Schüler am Sportunterricht für Sekundarschulen?" wurde von der Mehrzahl der Befragten für erforderlich gehalten, am zweithäufigsten trat die Antwort "sehr erforderlich" auf. Damit werden nationale Vorgaben eindeutig für erforderlich gehalten. Bei den Fragen F.5. bis F.7. ist die Meinung der Befragten eindeutig: Auf Frage F.5. "Fühlen Sie sich aktuell gesetzlich ausreichend bedient im Umgang mit nichtteilnehmenden Schülern?" antworteten 19% mit Ja und 81% mit Nein. Die Frage F.6. "Sind Sie der Meinung, dass einheitliche Richtlinien bezüglich der Handhabung von nichtteilnehmenden Schülern am Sportunterricht offiziell von der nationalen Programmkommission festgehalten werden sollten?" wurde von 100% der Befragten mit Ja beantwortet. Das Ergebnis dieser beiden Fragen drückt klar den Wunsch nach einheitlichen Richtlinien aus. Die Frage F.7. "Die Richtlinien sollten Anweisungen zum Handeln vorgeben, die dem Sportlehrer ausreichend Freiraum bieten, um situativ angepasst handeln zu können", von allen Befragten mit Ja beantwortet, zeigt zudem, was sich die Befragten von den neuen Richtlinien erhoffen. Weiterhin wird ein Blick auf die Fragen A.1., A.2., A.3. geworfen, um die tatsächlich stattfindende Situation an den Schulgebäuden darzustellen und entsprechende Rückschlüsse auf diese offene Frage ziehen zu können. 196 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Die Mehrzahl der Befragten (89,7% von 29 gültigen Antworten) gab in Frage A.2. an, dass eine mündliche Absprache bezüglich dieser Thematik vorliegt (26 ja, 3 nein, bei 3 fehlenden Angaben). Die Anzahl der mündlichen Absprachen lässt erkennen, dass die Befragten, und somit auch die Sportlehrer der jeweiligen Schulgebäude, Richtlinien im Schulalltag beim Umgang mit der Nichtteilnahme anwenden. Jedoch sind mündliche Absprachen in der Realität meistens weniger bindend als schriftlich festgehaltene interne Richtlinien. Der Frage A.1. ist zu entnehmen, dass die aktuelle Situation dadurch gekennzeic hnet ist, dass nur wenige schriftliche interne Schulordnungen zu diesem Thema vorliegen (44% von 32 gültigen Antworten). Die internen Schulordnungen (siehe Anhang 9) beinhalten Richtlinien bzgl. der Freistellungen und Duldungen, dem Nachholunterricht, den Sanktionen, dem Zeitpunkt für schriftliche Prüfungen und, je nachdem, weitere zusätzliche Informationen. Die Vorgabe von nationalen Richtlinien würde das schriftliche Erstellen der Richtlinien womöglich erleichtern und deren Anzahl wahrscheinlich erhöhen. Damit würden die Sportlehrer ihrerseits national eine geschlossene und klare Position gegenüber der Nichtteilnahme am Sportunterricht einnehmen. Handlungsbedarf besteht weiterhin in der Kommunikation Vorstellungen der Lehrer an die Schüler und ihre Eltern. bzw. Vermittlung der Auf Frage A.1.a. gaben 8 Befragte an, dass diese Vereinbarung (schriftliche Schulordnungen) veröffentlicht wird. Dabei gibt es keine bevorzugte Veröffentlichungsform, da eine Vielzahl von Veröffentlichungsmöglichkeiten genannt wurde, ohne dass ein eindeutiger Schwerpunkt erkennbar wäre. Nur vier Befragte antworteten auf die Frage "Wenn das Dokument an die Eltern gerichtet ist: Wird das Dokument unterschrieben zurückverlangt ?" mit Ja. Die theoretische Aufarbeitung dieser Arbeit ist diesbezüglich in ihren Aussagen deutlich. Bspw. die Empfehlung von Moreau (2005, S.18), eine tiefergreifende präventive Kommunikation mit den Eltern vorzusehen um Unklarheiten betreffend der Anforderungen an die Teilnahme der Schüler im Sportunterricht zu beseitigen. Insbesondere die Wichtigkei t des Schwimmens soll deutlich gemacht werden 60. Wolters und Gebken (2005, S. 8) empfehlen ebenfalls das Suchen von Gesprächen mit den Eltern. Denn fast nie wird der Sportunterricht zum Gegenstand eines Elternabends oder eines Elterngespräches gemacht. Mit Frage A.3. wurde die Zusammenarbeit der Arbeitskollegen abgefragt. Frage A.3.a. "Bei uns können die Schüler immer davon ausgehen, dass die Lehrkräfte ähnliche Richtlinien im Umgang mit der Nichtteilnahme im Sportunterricht anwenden! " wurde überwiegend mit "trifft eher zu" beantwortet, Frage A.3.b. "Bei uns können die Schüler immer davon ausgehen, dass die Lehrkräfte ähnliche Richtl inien im Umgang mit der Nichtteilnahme im Sportunterricht anwenden!" überwiegend mit "trifft voll zu" und Frage A.3.c. "An unserer Schule hat jeder Kollege seine eigene Vorstellung davon, wie die Nichtteilnahme am Sportunterricht zu handhaben ist." überwiegend mit "trifft nicht zu". Dies bedeutet, dass die Mehrzahl der Befragten der Ansicht ist, die Kooperation der Sportlehrer untereinander sei gut (A.3.a.), und dass daher die Schüler einheitliche Regel -Anwendungen 60 Im Anhang 9 ist der internen Schulordnung des Schulgebäudes 4 zu entnehmen, dass die Menstruation nur im Schwimmunterricht als Entschuldigungsgrund angenommen wird. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 197 durch die unterschiedlichen Sportlehrer erfahren (A.3.b.). Insgesamt kann von einer engen Kooperation der Sportlehrer ausgegangen werden. Nicht vergessen darf man in diesem Kontext die Befragten, die nicht zufrieden mit der Zusammenarbeit des Lehrerteams sind. 3 Befragte bei A.3.a. und 5 Befragte bei A.3.b. haben "trifft nicht zu" gewählt. 6 Befragte wählten "trifft eher zu" bei Frage A.3.c. Diesen Schulgebäuden könnte man mit einheitlichen nationalen Richtlinien sicherlich Abhilfe schaffen. Auch sei an dieser Stelle bereits die Befürchtung geäußert, dass der bei der Beantwortung der Fragen A.3. entstandene Eindruck der vorbildlich funktionierenden Kooperation in Bezug auf die Formulierung der theoretischen Tests nur eine Wunschvorstellung ist. Hierzu aber mehr in der offenen Frage 5 (insbesondere die Ergebnisse der Fragen D.1. und D.2.). Insgesamt kann man dieser Analyse, mit Bezug auf die theoretische Aufarbeitung dieser Arbeit entnehmen, dass rechtzeitige Absprachen vor Schuljahresbeginn mit der Schulleitung (bspw. anhand einer internen Schulordnung) und die damit verbundene Harmonisierung der Informationsdokumente für die Schüler (und ihre Eltern) eine klare Strukturierung des Schulsports ermöglichen, und letztendlich der unterrichtlichen Ökonomie und Effektivität zu Gute kommen. 8.2 Offene Frage 2 Wie organisieren die einzelnen Schulgebäude den Nachholunterricht? Sind grundsätzlich gemeinsame Tendenzen zu erkennen und ist Nachholunterricht überhaupt erwünscht? Folgende zwei Gesetzestexte beschreiben den rechtlichen Rahmen des Nachholunterrichts: Das "Règlement grand-ducal du 23 décembre 2004 concernant l’ordre intérieur et la disc ipline dans les lycées et lycées techniques. Modifié par: Règlement grand-ducal du 16 novembre 2006": Art. 3. Les élèves sont obligés de fréquenter régulièrement les cours, de se soumettre aux épreuves prescrites et de participer à toute autre activité d'ordre pédagogique organisée dans le cadre des horaires et des programmes scolaires. Und die "Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques. Modifiée par: Loi du 29 juin 2005, Loi du 6 février 2009" im Kapitel 3 ("organisation des enseignements"): Art. 5. La mise en œuvre des programmes L’organisation des enseignements se fait conformément aux programmes et aux grilles des horaires hebdomadaires fixés par règlement grand-ducal. L’assistance aux cours déterminés par les programmes est obligatoire pour les élèves. Ils doivent accomplir les travaux scolaires qui leur sont demandés par les enseignants et se soumettre aux épreuves de contrôle des connaissances qui leur sont imposées. Söll (2008, S. 83) hält dem hingegen fest, dass ein Schüler im Sport wie in allen anderen Fächern, das, was er versäumt hat, "nacharbeiten" muss. Und wenn das Fach von den Schülern ernst genommen werden will, muss es sich wohl an den Regeln der übrigen Fächer orientieren. 198 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Die Resultate der Frage B.5.a. - g. lassen deutlich erkennen, dass der Nachholunterricht erwünscht ist. Mit Frage 5 wurde untersucht, inwieweit zusätzliche Ansprüche angebracht sind, die nach Meinung der Befragten je nach Form der Nichtteilnahme b erechtigt sind. Zur Auswahl standen folgende Teilfragen: a. Isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung b. Isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitliche Gründen c. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung d. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitlichen Gründen e. Längere Nichtteilnahme über kurze Dauer f. Längere Nichtteilnahme über lange Dauer g. Totale Nichtteilnahme Bei den Fragen 5.a., 5.c. und 5.d. sprach sich die Mehrzahl der Befragten für Nachholunterricht aus, wobei Nachholunterricht jeweils deutlich die häufigste Antwortkategorie war. Bei den Fragen 5.e., 5.f. und 5.g. lauteten die meisten Antworten auf "theoretische Arbeit". Nur bei Frage 5.b. wurde am häufigsten mit "keine Ansprüche" geantwortet. Dennoch wurde der Nachholunterricht auch bei den Fragen 5.b., e., f. und g. von einigen Befragten gefordert. Hier ein Blick auf die aktuelle Situation: An der Mehrzahl der Schulen (23 von 32 Schulen) wird Nachholunterricht angeboten (B.6.a.) und hierbei in Form eines Kollektiv-Unterrichts (16 von 23 Schulen) organisiert (B.6.a.J.) Die Aktivitäten, die als Nachholunterricht angeboten werden, sind v.a. Schwimmen (16 Befragte) und Ausdauertraining (8 Befragte). Gründe für fehlenden Nachholunterricht sind v.a. fehlende Infrastruktur ( 8 Befragte). Die übrigen Gründe sind demgegenüber recht selten (nur 1 bis 2 Antworten hierzu). Die Auswertung der Fragen B.6.b. - d. ergibt: Für den Nachholunterricht sind im Mittel 2,3 Wochenstunden vorgesehen. Im Mittel sind 1,7 Sportlehrer zuständig. Weiter nehmen im Mittel pro Woche 7,4 Schüler am Nachholunterricht teil. Die Anzahl an Teilnehmern pro Woche ist im Mittel gering. Wie den Anmerkungen aus den Fragebögen 7 und 31 zu entnehmen ist, unterliegt diese Anzahl jedoch starken Fluktuati onen, d.h. dass in Richtung des Endes eines Trimesters die Anzahl steigt. Den anderen Anmerkungen ist auch zu entnehmen, dass dieser Nachholunterricht meistens Teil der Sportsektion ist, bspw. im Schwimmen, um über das ganze Schuljahr verteilt, eine ausreichende Anzahl an Schülern zu garantieren. Aus den Antworten zu Frage B.7. "Wird an ihrer Schule das Angebot der Sportsektionen oder des Sportförderunterrichts benutzt, um gegebenenfalls Unterricht nachzuholen?" geht hervor, dass 17 Befragte dies bejahten (54,8% von 31 gültigen Antworten) und 14 (= 45,2%) dies verneinten. Das Angebot der Sportsektionen wird somit in fast der Hälfte (45%) der Schulen nicht genutzt. Frage A.4.a. beschreibt das Angebot der Sportsektion. 28 Befragte (87,5%) gaben an, dass eine Sportsektion vorhanden ist, 4 verneinten dies (12,5% von 32). In den Sportsektionen wird eine Vielzahl von Sportarten angeboten: Fußball umfasst die größte mittlere Zahl an N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 199 Wochenstunden, gefolgt von Badminton, Basketball und Schwi mmen. Aber auch Krafttraining und Mountainbike gehören zu den häufiger angebotenen Sportarten. Die übrigen Sportarten werden eher spärlich angeboten, die mittlere Wochenstundenzahl ist recht gering; auffallend ist jedoch die Vielzahl angebotener Sportarten! Das Angebot der Sportsektionen bietet den Schülern viele sportliche Alternativen an. Ob man den Schüler in den "offiziellen" Nachholunterricht entsendet oder in eine Sportsektion, wird des Öfteren von der Bedeutung abhängig sein, die man dem Nachholunterricht zuschreibt. Die Frage B.9. beschäftigt sich mit der Sinnhaftigkeit der Auferlegung von Nachholunterricht. Hierzu wurden sieben Auswahlmöglichkeiten vorgegeben. Demnach betrachtet eine deutliche Mehrheit der Befragten den Nachholunterricht als sinnvolle disziplinarische Maßnahme (18), ebenso häufig (18) wird der Aspekt Nachholen verpasster Unterrichtsinhalte genannt, häufig wird hier auch das kollektive Nachholen angegeben. Die Wichtigkeit der regelmäßigen aktiven Tätigkeit wird mehrheitlich eindeutig als "sehr sinnvoll" angesehen. Das Argument der Gerechtigkeit bzw. Ausgeglichenheit weist – nach Antwort 9.b. – die zweithäufigste Anzahl in der Kategorie "sehr sinnvoll" auf. Disziplinarische Maßnahmen (9.a.) stellt die Antwortkategorie mit den meisten Einstufungen "nicht sinnvoll" dar, kollektives Nachholen weist die häufigsten Antworten in der Kategorie "weniger sinnvoll" auf. Folgende Sinngebungen wurden den Befragten vorgeschlagen: a. Disziplinarische Maßnahme b. Wichtigkeit der regelmäßigen aktiven Tätigkeit c. Die damit einhergehende erhöhte Gewichtung der Bewegungshandlung als zentraler Inhalt des Sportunterrichts d. Gerechte bzw. ausgeglichene Anforderungen an alle Schüler e. Nachholen der verpassten Unterrichtsinhalte durch kollektiven Nachholunterricht f. Nachholen der verpassten Unterrichtsinhalte durch Nachholunterricht mit demselben Inhalt wie im Unterricht g. "Notwehr" - aus Sicht der Sportlehrer Es wurden keine weiteren Sinngebungen von den Befragten hinzugefügt. Die Interpretation der sehr unterschiedlichen Ergebnisse lässt die Schlussfolgerung zu, dass alle Sinngebungen (mit Ausnahme von g.) herangezogen werden können, um den Nachholunterricht einem erzieherischen und pädagogischen Kontext zuzuweisen. Söll (2008, S. 82) nimmt diesbezüglich ziemlich deutlich Stellung: All das hat nicht das Geringste mit Schikane oder Repression zu tun. Zum einen geht es darum, die Schüler zu einem angemessenen Sozialverhalten zu veranlassen, zum anderen die große Mehrheit der gutwilligen Schüler nicht als Trottel dastehen zu lassen (und schließlich als Lehrer sich nicht fortgesetzt austricksen und auf den Arm nehmen zu lassen). 200 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Das "Centre scolaire Woluwe-Saint-Pierre 61" ist in der Formulierung ihrer internen Schulrichtlinien ein wenig formeller; sie bringen aber den selben Gedanken zum Ausdruck: C’est aussi une question d'éthique et de justice par rapport aux élèves qui participent au cours normalement et qui pourraient être tentés d’éviter les efforts exigés par les activités pratiquées s’ils constatent pouvoir tirer un avantage de l’autorisation de ne pas participer aux exercices physiques. 8.3 Offene Frage 3 Wie soll der nicht am Sportunterricht teilnehmende Schüler bewertet werden? Bevor versucht wird, diese offene Frage möglichst ausgiebig zu beantworten, werden zunächst zwei Definitionen aus der theoretischen Aufarbeitung dargestellt, um die Problematik der Bewertung der nichtteilnehmenden Schüler vor Augen zu führen. Zunächst ein Auszug aus dem aktuellen Lehrplan: Die Besonderheit des Schulfaches besteht darin, dass sich Kompetenzen im Bereich des "Sports" zwar vornehmlich als Bewegungshandlungen zeigen, diese jedoch über die körperlich-motorische Dimension hinaus immer auch Einstellungen, Emotionen, Motivdispositionen, Sozialbezüge, Volitionen und Kognitionen ansprechen. Insofern werden "Können, Wissen, und Haltungen" über das "Medium" Bewegung in einem ganzheitlichen Sinne verwirklicht. (MENFP, 2009a, S. 6) Des weiteren folgende Anmerkung von Romainville (2009, S. 11): Les principaux atouts d’une approche par compétences résident dans le fait qu’elle place résolument la mobilisation des savoirs au coeur de l’enseignement. Pour l’essentiel, une compétence n’est en effet rien d’autre qu’un "savoir vivant" (par opposition au "savoir mort" ou à la connaissance inerte), c’est-à-dire un ensemble articulé de ressources diverses (savoirs, savoir-faire et attitudes) que la personne "compétente" est capable de mobiliser pour affronter avec efficacité une situation ou résoudre un problème. Der Sportunterricht und die damit einhergehenden Evaluationen der Sch üler verwirklichen sich "vornehmlich 62" in Bewegungshandlungen. Die während des Unterrichts erworbene Ressourcen (inklusive dem Wissen) werden "lebendig" bzw. erkenntlich in der Bewegungshandlung 63. 61 Centre scolaire Woluwe-Saint-Pierre. Les textes légaux - le règlement des d'éducation physique. Zugriff am 18. Juli 2011 unter http://www.itssep-icmes.be/les-textes-legaux/le-reglement-des-cours-deducation-physique/ 62 Die unter www.myschool.lu auffindbare Sprachen-Übersetzermaschine "Alexandria" gibt folgende Synonyme für "vornehmlich" an: "besonders, hauptsächlich, überwiegend, vor allen Dingen, wesentlich." 63 Eine Kompetenz ("Befähigung"), die nicht direkt beobachtbar ist, wird in der "Performanz" (im Sportunterricht in der Bewegungshandlung) sichtbar. Hierzu mehr unter: Keine Angabe eines Autor s oder Jahrgangs. Leitfaden: Formulierung von Kompetenzen. Leitfaden des Studienseminars BBS Trier. Zugriff am 16. Juni 2011 unter http://studienseminar.rlp.de/ N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 201 Was passiert aber mit den Schülern die nicht aktiv teilnehmen und somit keine Bewegungshandlung durchführen? Der Schulsport, der als einziger organisierter Sport mit Erziehungs- und Bildungsauftrag alle Kinder und Jugendlichen anspricht, muss sicherlich den Anspruch haben, auch den nicht aktiv teilnehmenden Schülern die Möglichkeit zu bieten, ihrer zukünftigen sportlichen Laufbahn eine Sinngebung zu ermöglichen und dabei die entsprechenden unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen. Es ist die berufliche Pflicht des Sportlehrers sich auch um die Schüler zu bemühen, die nicht bereits vom nat ürlichen Interesse des Bewegungsdrangs infiziert sind. Unter diesen Gesichtspunkten werden im Folgenden die Antworten der Befragten betrachtet. Die Mehrzahl der Befragten (60%) hält eindeutig die Auffassung für "weniger geeignet", dass eine zum Teil oder vollständig durch Wissensfragen entstandene Sportnote genau so viel wert sei wie eine Sportnote, die auf Bewegungshandlungen basiert (Frage C.1.). Am zweithäufigsten war die Einschätzung "nicht geeignet". Es ist somit deutlich zu erkennen, dass die Sportlehrer der aktiven Ausübung des Sports die größte Bedeutung beimessen. Diese Position ist nicht zuletzt durch die oben erwähnte Aufforderung des aktuellen Lehrplans begründet. Eindeutig ist auch die Position der Befragten zu Frage C.2.: Die meisten (83%) halten das Variieren der Gewichtung der einzelnen Bewertungsbereiche ("Wissen" einbegriffen) je nach Form der Nichtteilnahme für "erforderlich". Unter Berücksichtigung der Antworten auf die Frage C.1. und C.2. ist es wohl angebracht, den Lehrer selbst darüber entscheiden zu lassen, wie viel "Wert" er einer durch Wissensfragen entstandenen Sportnote zukommen lässt. Dabei wird er abwägen, wie viel e Erkenntnisse er aus dieser theoretischen Arbeit (siehe hierzu: Offene Frage 5) im Vergleich zu den für die aktiv teilnehmenden Schülern anvisierten Kompetenzbereiche n ziehen kann. Auch der zeitliche Aufwand des Schülers für die Ausarbeitung der theoretischen Arbeit könnte als Indikator für die entsprechende Gewichtung am Ende des Trimesters herangezogen werden. Dabei soll die Gesamtentwicklung des Schülers im kompetenzorientierten Unterricht immer im Mittelpunkt stehen. Der Schaffung einer Eingabemöglichkeit für die Bewertung einer theoretischen Aufgabenstellung wurde bereits mit der Aktualisierung (10. August 2010) des Evaluationsrasters (hierzu mehr im Kapitel 2.1.1.2 zu dem "Tutorial - Evaluationsraster" (Schumacher, 2010, S. 3)) Rechnung getragen. Da der Fragebogen vor diesem Aktualisierungsdatum verfasst und verschickt wurde, ist bereits eine gelungene administrative Lösung auf die folgenden Fragen C.3.c. und d. gefunden worden. Bei Frage C.3.c. wurde davon ausgegangen, dass im aktuellen Lehrplan die eindeutige Zuweisung der Benotung einer vollständig auf Wissen basierenden Arbeit eines Schülers neben einer "normalen" Benotung von Bewegungshandlungen innerhalb eines Trimesters nicht klar ers ichtlich wird, und danach gefragt, in welchen Bereich des "Complément au bulletin" die Befragten die theoretische Note einschreiben würden. Die Mehrzahl der Befragten sprach sich klar für Bereich 3.c.iv. "In keinen der drei Bereiche. Die theoretische Note wird vollständig bzw. separat berücksichtigt" aus. Mit Frage C.3.d. wurde ermittelt, ob die Befragten das Hinzufügen einer Einschreibemöglichkeit für eine theoretische Note im Evaluationsraster für notwendig halten. Wobei die deutliche Mehrzahl der Befragten (26 Ja-Stimmen, bei nur 6 Nein-Stimmen) die Frage mit Ja beantwortete. 202 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Mit Frage C.3.e. "Für wie sinnvoll würden Sie eine Ergänzung der aktuellen Bereiche des "Complément au bulletin" durch eine weitere Kategorie (z. Bsp. mit der Bezeichnung "Epreuve théorique" oder "Savoir") halten?" wurde auch nach Ergänzungen gefragt, wobei die Mehrzahl dies für "sehr sinnvoll" einschätzte, und am zweithäufigsten die Antwortkategorie "sinnvoll" auftrat. Einschätzungen als nicht oder weniger sinnvoll traten selten auf (insgesamt nur 4 Befragte). Hier besteht sicherlich noch Handlungsbedarf. Auf Frage C.3.a.i. antwortete die Mehrzahl der Befragten mit Nein (Bereich "agir"), bei den Teilfragen 3.a.ii. ("interagir") und iii. ("adopter une attitude positive et engagée") war jedoch mehrheitlich die Antwort Ja zu finden, d.h. in diesen beiden Bereichen hat die regelmäßige Nichtteilnahme am Sportunterricht mit mangelnder Begründung eine negative Inzidenz auf die Bewertung zu Folge, insbesondere bei 3.a.iii. Die Befragten erachten demnach das Verweigern der Teilnahme am Sportunterricht als negative Einstellung zum Sportunterricht. Weiterhin interpretieren die Befragten höchstwahrscheinlich diese Einstellung als mangelnden Respekt gegenüber der Institution Schule (hier: der Sportunterricht) und den Mitschülern, deshalb die negative Inzidenz auf den Bereich "interagir" des "Complément au bulletin". Im Gegensatz dazu gaben 20 Befragte an, dass die einmalige bzw. vereinzelte Nichtteilnahme durch mangelnde Begründung nicht zu einer negativen Inzidenz führt, 12 jedoch schon (Frage C.3.b.). Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass kompetenzorientierter Unterricht sich häufig als Prozess manifestiert, kann man dieser Einschätzung Verständnis entgegen bringen. Die Einschätzungen zu den Teilfragen von C.3.g. fallen differenziert aus. Die Frage thematisiert das Bewertungs-Problem, wenn ein Schüler unbegründet in mehr als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Zyklus bzw. Trimesters nicht teilnimmt . Aus der Befragung ergibt sich folgende Handhabung dieser Problemsituation: mehrheitlich keine Anwendung findet i. ("Pas composé") als Sportnote mit Nachholbedarf, hierbei antworteten 14 Befragte mit Ja, 17 mit Nein. Mehrheitlich Anwendung findet ii. ("Disziplinarische Maßnahme"). Hier liegen 17 Ja-Stimmen vor. Mehrheitlich keine Anwendung findet iii. ("Sie akzeptieren bzw. nehmen hin, dass der "Conseil de classe" eine Entscheidung im Sinne der bereits erhaltenen Resultate trifft, und über die fehlende Bewertung dieses Bereiches hinweg sieht. Hier liegen 27 Nein-Stimmen vor. Nur knapp findet mehrheitlich keine Anwendung (15 Ja und 16 Nein-Stimmen) die Handhabung iv. ("Sie lassen die Bewertung dieser Kompetenz fallen, da laut aktuellem Lehrplan nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung einbezogen werden müssen"). Im Endeffekt sind somit disziplinarische Maßnahmen die häufigste Handhabung . Frage C.3.h. thematisiert das Bewertungs-Problem, wenn ein Schüler begründet in mehr als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Zyklus bzw. Trimesters nicht teilnimmt (im Gegensatz zu C.3.g. bei unbegründeter Nichtteilnahme). Hier findet die Teilfrage iv. mehrheitlich Zustimmung (23 Ja, 8 Nein-Stimmen). Disziplinarische Maßnahmen werden in dieser Situation mehrheitlich abgelehnt (29 Nein-Stimmen). "Pas composé" (i.) wird mehrheitlich nicht gewählt (10 Ja, 19 Nein-Stimmen), wie auch Teilfrage iii. (9 Ja, 19 NeinStimmen). Bevor ein Lösungsweg für die Fragen C.3.g. und h. aufgezeichnet werden kann, müssen zunächst die Gesetzestexte und internen Schulgesetze unter die Lupe genommen werden. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 203 Folgende Gesetzestexte stehen in Beziehung zu den Angaben der Befragten im Fragebogen bzgl. der Evaluierung der Schüler: Zunächst das "Règlement grand-ducal du 23 décembre 2004 concernant l’ordre intérieur et la discipline dans les lycées et lycées techniques. Modifié par: Règlement grand -ducal du 16 novembre 2006": Art. 3. Les élèves sont obligés de fréquenter régulièrement les cours, de se soumettre aux épreuves prescrites et de participer à toute autre activité d'ordre pédagogique organisée dans le cadre des horaires et des programmes scolaires. Art. 19. Tout élève qui endommage volontairement les aménagements, les installations ou les bâtiments du lycée est sanctionné et peut être obligé à supporter les frais de réparation. Le lycée peut refuser la délivrance des bulletins scolaires, de certificats d'études et de tout autre document en rapport avec la scolarisation de l'élève fautif jusqu'au remboursement des frais de réparation. Art. 28. Toute infraction à la discipline ou à l'ordre intérieur peut être sanctionnée par une des mesures disciplinaires prévues à l'article 42 de la loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques, lequel détermine également les personnes et organes pouvant prendre les différentes mesures disciplinaires. Outre les infractions susceptibles d’être sanctionnées par un renvoi définitif du lycée fixées par l’article 42 de la loi précitée, notamment les infractions suivantes sont susceptibles d’être sanctionnées par une des mesures moindres: (...) - le refus d’assister aux cours ou de composer, (...). Toutes les mesures disciplinaires sont à inscrire au livre de classe. Weiterhin die "Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques. Modifiée par: Loi du 29 juin 2005, Loi du 6 février 2009" im Kapitel 3 ("organisation des enseignements"): Art. 5. La mise en œuvre des programmes L’organisation des enseignements se fait conformément aux programmes et aux grilles des horaires hebdomadaires fixés par règlement grand-ducal. L’assistance aux cours déterminés par les programmes est obligatoire pour les élèves. Ils doivent accomplir les travaux scolaires qui leur sont demandés par les enseignants et se soumettre aux épreuves de contrôle des connaissances qui leur sont imposées. Art. 20. Le conseil de classe (...) Le conseil de classe a notamment les attributions suivantes: (...) - il décide de la promotion des élèves; (...) - il recommande ou impose des appuis en cas de difficultés scolaires; - il décide en matière de discipline conformément aux dispositions de l’article 42. (...). Und in Kapitel 11 ("L'ordre intérieur et la discipline"): Art. 41. Le règlement de discipline Les dispositions réglementaires concernant la discipline et l’ordre intérieur permettent au lycée de réaliser sa mission d’instruction et d’éducation, de maintenir l’ordre et de garantir l’assiduité aux cours ainsi que d’assurer la protection des personnes et des biens à l’intérieur de son enceinte. 204 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Un règlement grand-ducal détermine les dispositions concernant la discipline et l’ordre intérieur communes à tous les lycées. Chaque lycée est autorisé à déterminer, sous réserve d’approbation par le ministre, des règles spécifiques complémentaires d’ordre intérieur. Art. 42. Les mesures disciplinaires Les mesures disciplinaires doivent être proportionnées à la gravité de l’infraction. Les mesures disciplinaires suivantes peuvent être prises par un enseignant ou une personne exerçant la surveillance: - le rappel à l’ordre ou le blâme; - le travail d’intérêt pédagogique; - l’exclusion temporaire de la leçon; - la retenue en dehors des heures de classes, sous surveillance, et avec l’oblig ation de faire un devoir imposé par l’enseignant ou le surveillant. Le transfert à une autre classe du même établissement peut être décidé par le directeur. L’exclusion de tous les cours pendant une durée de un à huit jours peut être prononcée par le directeur ou le conseil de classe; une exclusion de tous les cours pendant une durée de neuf jours à trois mois peut être prononcée par le conseil de classe. (...) Das "Règlement grand-ducal du 14 juillet 2005 déterminant l’évaluation et la promotion des élèves de l’enseignement secondaire technique et de l’enseignement secondaire. Modifié par: Règlement grand-ducal du 1er septembre 2006." im Kapitel 1 ("L'évaluation"): 1. L’évaluation des élèves fait partie intégrante du processus de formation . Elle permet de contrôler et de certifier les acquis et les progrès des élèves et de déceler leurs difficultés. Elle renseigne l’élève, l’enseignant et les parents de l’élève sur les progrès réalisés. (...). Abschließend die "Instruction de service du 6 juin 2008 sur l'évaluation des élèves" unter Punkt 2: (...) Une note 01 est attribué à l'élève qui ne peut présenter d'excuse val able pour ne pas avoir pris part au devoir en classe ou pour ne pas avoir remis dans le délai imparti le devoir en classe à réaliser à domicile. (...). ↘ Zunächst werden die angebotenen Alternativen unter C.3.g. und h. analysiert. Anschließend wird der Ansatz der Frage C.3.i. ergänzt. Zu "disziplinarische Maßnahmen": Ein Schüler, der unbegründet nicht am Unterricht teilnimmt (hier: an mehr als der Hälfte der Unterrichtseinheiten), wiedersetzt sich dem Artikel 3 des "Règlement grand-ducal" (RG) vom 23. Dezember 2004, welches angibt, dass die Teilnahmepflicht am (Sport-) Unterricht und damit einhergehenden pädagogischen Aktivitäten für alle Schüler gilt. Der Artikel 28 des selben RG sieht eine disziplinarische Maßnahme ("mesures moindres", d.h. kein Schulverweis) entsprechend den Vorgaben des Artikel 42 der "Loi du 25 juin 2004" vor. In welcher Form diese Sanktionierung vollzogen wird, ist - unter Berücksichtigung der dem Verfasser zugesendeten internen Schulgesetze und der Anmerkungen zu den beiden genannten Fragen - von Gebäude zu Gebäude verschieden (Verwarnung, "Retenue", Eintrag ins Klassenbuch,...). Die mehrheitliche Anwendung dieser Maßnahme (Frage C.3.g.) entspricht somit den gesetzlichen Vorgaben. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 205 Nimmt der Schüler aber begründet nicht am Unterricht teil, entfällt die gesetzliche Forderung nach Sanktionen. Dies entspricht der mehrheitlichen Ablehnung dieser Maßnahme unter Frage C.3.h. Wie man den Schüler evaluiert oder ob Nachholbedarf besteht , bleibt offen. Zu "Sie lassen die Bewertung dieser Kompetenz fallen, da laut aktuellem Lehrplan nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung einbezogen werden müssen": Grundsätzlich ist diese Alternative im aktuellen Lehrplan des Sportunterrichts vorgesehen: "Bspw. bei einer theoretischen Aufgabenstellung in Folge eines längerfristigen ärztlichen Attests, kann ausnahmsweise auf das Beurteilen der drei Zusatzbereiche zum Bestimmen der Trimesternote verzichtet werden" (MENFP, 2009a, S. 48) sowie "(...) wobei unter Berücksichtigung der Tatsache, dass einige Kompetenzerwartungen nur schwerlich objektiv beurteilt werden können, nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung einzubeziehen sind." (MENFP, 2009a, S. 46) Diese Alternative fand bei den Befragten (Frage C.3.g.), bzgl. der Schüle r die unbegründet nicht am Unterricht teilnehmen, eher keine Anwendung. Dies ist wahrscheinlich auf das Resultat der Frage C.3.a.i. zurück zu führen, wo sich die Mehrheit der Befragten dafür ausspricht, dass die regelmäßige Nichtteilnahme eine negative Inzidenz auf die Bewertung von den Bereichen "interagir" und "attitude (...)" hat. Hinzu kommt, dass das häufige Vergessen der Sportkleidung als Verweigerung angesehen wird, und nach Meinung der Befragten ein Indiz für eine schlechte Einstellung zum Sportunterricht ist (Frage C.3.f.). Die Befragten, die anderer Meinung waren, sehen wahrscheinlich insbesondere bei Schulsportverweigerern den Nachholbedarf als gegeben an. Nimmt der Schüler begründet nicht am Unterricht teil, wählten die Befragten mehrheitlich diese Alternative aus. Auf Grund der fehlenden Verweigerung entfallen die Argumente für eine negative Inzidenz auf die Bewertung der Bereiche "interagir" und "attitude (...)". Höchstwahrscheinlich, unter Berücksichtigung der internen Schulordnungen (Anhang 9), müssen diese Schüler eine theoretische Arbeit durchführen. Prinzipiell sei hier die Wichtigkeit der sinnvollen Beschäftigung der nicht aktiv am Unterricht teilnehmenden Schüler erwähnt. Die sorgfältige Einplanung dieses Bereichs in der Vorbereitung der Unterrichtseinheit mit Bewegungshandlungen könnte das komplette Fallenlassen von einzelnen im Unterrichtsvorhaben bearbeiteten Kompetenzen verhindern, bzw. alternative Kompetenzen mit ähnlicher Sinngebung könnten erarbeitet werden im Hinblick auf den langfristigen Lernprozess des Schülers. Nach Erachten des Verfassers ist die sinnvolle Beschäftigung der Nichtteilnehmer keine disziplinarische Maßnahme. Man sollte als Sportlehrer prinzipiell von der Ehrlichkeit des Nichtteilnehmers ausgehen und von der Bereitschaft des Nichtteilnehmers, aktiv am Unterrichtsprozess teilzunehmen. Das Resultat der Frage C.3.i. lässt erkennen, dass dieses Unterfangen mehrheitlich nur gelegentlich bei den Befragten gelingt. Diesem Teil der Unterrichtsvorbereitung könnte auch mehr Aufmerksamkeit in der "Période probatoire" der zukünftigen Sportlehrer zugeschrieben werden. 206 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Zu "Sie akzeptieren bzw. nehmen hin, dass der "Conseil de classe" eine Entscheidung im Sinne der bereits erhaltenen Resultate trifft, und über die fehlende Bewertun g dieses Bereiches hinweg sieht. 64" Sowohl bei unbegründeter als auch bei begründeter Nichtteilnahme wird diese Alternative mehrheitlich abgelehnt. Gesetzlich gesehen (RG vom 23. Dezember 2004, Artikel 20) entscheidet der "Conseil de classe" über die Promotion des Schülers. Die Notenvergabe im Unterricht ist jedoch Teil des Arbeitsfeldes des Lehrers. Wie oben bereits angegeben wurde ist der Verzicht auf einen oder mehrere Bereiche des "Complément au bulletin" ausnahmsweise gestattet. Zu: "pas composé": Wenn der Schüler an mehr als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Unterrichtsvorhabens nicht aktiv teilnimmt, muss sich der Sportlehrer grundsätzlich die Frage stellen, ob der Schüler noch Nachholbedarf hat, um auf alle Bereiche des "Complément au bulletin " bewertet werden zu können. Die Befragten tendierten eher dazu, für beide Fälle nicht die Alternative "pas composé" zu wählen. Einerseits spielt diesbezüglich die sinnvolle Einbeziehung der nicht aktiv am Unterricht teilnehmenden Schüler eine tragende Rolle bei der "noch" durchführbaren Evaluation. Andererseits lässt sich grundsätzlich Verständnis dafür aufbringen, dass die Befragten eine andere Alternative vorziehen, weil sich hier teilweise das Problem der Umsetzung des Nachholens einer Prozessevaluation für bestimmte Kompetenzen stellt. Demgegenüber steht aber die gesetzliche Pflicht des Lehrers, seine Notenvergabe begründen zu können und den Vorgaben (Bildungsstandards) des aktuellen Lehrplans Rechnung zu tragen. Zu: Aspekt: Prozessevaluation als Nachholbedarf. Insbesondere in den Bereichen "interagir" und "attitude (...)" sind einige Kompetenzerwartungen nur schwerlich objektiv zu beurteilen. Deshalb wählt man des Öfteren die Prozessevaluation aus, da eine einzelne Produktbewertung nicht ausreichend wär e (bspw. die Bewertung der Fairness). Fehlt ein Schüler nun über einen längeren Zeitraum, kann man dieser Evaluationsmethode nicht gerecht werden. Ist Nachholunterricht organisatorisch möglich, zeigt das Resultat der Frage B.6.a., dass v.a. Schwimmen, Ausdauertraining und Turnen angeboten werden und dass der Unterricht meistens in Form eines Kollektiv-Unterrichts (Frage B.6.a.J.) organisiert wird. Je nach Sinngebung des vom Schüler versäumten Unterrichtsvorhabens lässt sich noch ansatzweise der Bereich "attitude (..)" nach-bewerten. Dem Bereich "interagir" würde dabei eine Beurteilungsgrundlage fehlen. Fast die Hälfte der Befragten geben an, dass das Angebot der Sportsektion für den Nachholunterricht benutzt wird. Wenn die Sinngebungen des versäumten Unterrichtsvorhabens für die Bereiche "interagir" oder "attitude (...)" in einer Sportsektion 64 Dem Verfasser wurde von einem Arbeitskollegen mündlich zugetragen, dass sein Schulleiter im "Conseil de classe" am Ende des zweiten Trimesters, in Abwesenheit des Sportlehrers (Ski Lehrgang), einem Schüler mit dem Eintrag "PC" ohne Rücksprache zu nehmen eine Note im Sportunterricht zugewiesen hat. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 207 umsetzbar sind, wäre hier noch Potential für ein entsprechendes Nach-bewerten dieser Kompetenzen. Die drei angebotenen Sportarten (Schwimmen, Gerätturnen und Ausdauerlauf) im Rahmen des Sportförderunterrichts (Frage A.4.b.) lassen erahnen, dass hier jeweils der Bereich "agir" gefördert werden soll. Einen Sportförderunterricht zu organisieren mit dem Ziel, Prozesse in den Bereichen "interagir" und "attitude (...)" anzuleiten, ist schwer umsetzbar. Die entsprechende Umsetzung ist von der Teilnehmerzahl abhängig. Hinzu kommt, dass die "remédiation" nicht obligatorisch ist. Einen optimalen Lösungsweg vorzuzeichnen ist nicht möglich, da zu viele individuelle Faktoren (bspw. Infrastruktur) berücksichtigt werden müssen. Nach Meinung des Verfassers wäre es am geeignetsten bei unbegründeter Teilnahme (über die Hälfte des Unterrichtsvorhabens) dem Schüler eine disziplinarische Maßnahme (bspw. mündliche Verwarnung und eine Anmerkung ins Klassenbuch) aufzuerlegen, keine Note im Zeugnis einzuschreiben ("PC") und das Nachholen der verpassten Unterrichtseinheiten einzufordern. Bei begründeter Nichtteilnahme entfällt die disziplinarische Maßnahme. Die Vorschläge der Befragten unter Frage C.3.g.J. bringen keine neuen Erkenntnisse. Da es mehrere Möglichkeiten und Kombinationen gibt, sind diese Entscheidungen nur schulintern entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zu treffen. Nur so kann man den individuellen Bedingungen des Schulgebäudes, den Stundenplänen der Schulklassen und Vorstellungen des Sportlehrerteams Rechnung tragen. Unterschiedliche Situationen (bspw. längerfristiges Attest) zwingen den Sportlehrer manchmal dazu, den Schüler nicht auf der Basis einer "Bewegungsperformanz" zu bewerten. Der aktuelle Lehrplan ermöglicht einerseits den Sportlehrern den Spielraum, einzelne Kompetenzen für spezielle individuelle Situationen der Schüler zu vernachlässig en. Andererseits sind die Sportlehrer aber auch gefordert, wenn es darum geht die nicht aktiv teilnehmenden Schüler sinnvoll zu beschäftigen und bei der Ausarbeitung von theoretischen Arbeiten viel Kreativität und Fachkompetenz unter Beweis zu stellen (siehe hierzu: Offene Frage 5). Dementsprechend ist bei der Frage B.3.e. "Der Sportlehrer ist befähigt, den nichtteilnehmenden Schüler zusätzlich auf sein Wissen zu testen bzw. zu bewerten. " die Antwort "sehr sinnvoll" am häufigsten. Diese Ansätze sind auch in den, dem Verfasser zugesendeten, schulinternen Gesetzestexten (siehe Anhang 9) zu finden. Einen idealen Handlungsweg vorzuzeichnen würde jedoch den unterschiedlichen Bedingungen und Voraussetzungen der Sportlehrer nicht gerecht werden. An dieser Stelle sei die Empfehlung von Kruchten und Eschette (1983, S. 3) aus dem Jahr 1983 erwähnt, die Sportnote als "note relative" zu verstehen. Die "relative Note" oder "differenzierte Bewertung" drückt den Verdienst des Schülers in Bezug zu seinen Möglichkeiten (Fähigkeiten und Fertigkeiten) aus. Sie beziehen diesen Ausdruck auch auf Schüler, die nicht regelmäßig am Unterricht teilnehmen können: À possibilité réduite correspond exigence réduite; un élève malade, blessé ou absent n'est certainement pas jugé de la même façon que s'il avait suivi le cycle complet d'enseignement. 208 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Sie präzisieren aber, dass die APEP eine Politik der "angepassten Anspruchshaltung" verfolgt, und somit der Meinung ist, dass man auch angesichts von Schülern mit zeitweiligen Behinderungen jeglicher Art, anspruchsvoll bzgl. der individuell zu erwarteten Leistungen umzugehen hat. Schumacher (2011, S. 9) zitiert dementsprechend Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport Berlin: in seinem Impulsreferat die "Grundlage für die Bewertung im Sportunterricht ist ein differenzierter und weit gefasster Leistungsbegriff, der die Vielfalt der auf Kompetenzentwicklung bezogenen Aufgaben des Faches berücksichtigt. (…) Aus pädagogischer Sicht ist bedeutsam, dass auch die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden. Die Lern- und Leistungsentwicklung sowie der Leistungsstand vor dem Hintergrund der individuellen Möglichkeiten bilden somit die Grundlage für eine differenzierte Bewertung ." (SBJS BERLIN, 2006, S. 52) Ungefähr die Hälfte der Befragten (14 von 31) antwortete auf die Frage C.3.j. mit Ja: "Gab es oder gibt es an ihrer Schule Schüler, die unbegründet die Teilnahme am Sportunterricht, am Nachholunterricht und an den vom "Conseil de classe" festgelegten Nachholterminen verweigern?". Auf die Frage C.3.j.J. "Wie handhaben Sie diese Situation an ihrer Schule?" wurden 15 Anmerkungen genannt. Die Antworten geben prinzipiell drei Lösungsvorschläge: Die Verweigerung der Abgabe des Zeugnisses, disziplinarische Maßnahmen und / oder Endnote 01. Dies entspricht den Resultaten der Fragen B.8.c und d. Sie untersuchen die Konsequenzen, wenn ein Schüler die Teilnahme am Nachholunterricht verweigert. Es überwiegen deutlich die disziplinarische Maßnahmen (Frage B.8.c.) und der Eintrag "pas composé" als Sportnote in das trimestrielle Zeugnis (Frage B.8.d.). Am häufigsten (bei den disziplinarischen Maßnahmen) wird die Maßnahme "Retenue (sportliche Aktivität)" angewendet, am zweithäufigsten "Retenue (schriftliche Arbeit)". Strafen und Einschreibungen ins Klassenbuch erfolgen selten. Ein neuer Ansatz (siehe hierzu: Offene Frage 4) ist eine weitere Maßnahme im Rahmen des "ordre intérieur 65". Sie sieht vor, dass beim Nicht-erledigen des Nachholunterrichts der Eintrag "Pas composé" im Zeugnis stehen bleibt. Somit kann am Ende des Schuljahres keine "Promotion" für den Schüler vom "Conseil de classe" ausgesprochen werden. Die Gesetzestexte erfordern an sich die erste Variante (je nach zugeschriebener Bedeutung des Nachholunterrichts): Endnote 01 ("Instruction de service du 6 juin 2008 sur l'évaluation des élèves") bei Abwesenheit an einer Nachholprüfung im Rahmen des Nachholunterrichts, und / oder, aufgrund der Verweigerung der Teilnahme am Nachholunterricht (RG vom 23. Dezember 2004, Artikel 3), eine disziplinarische Maßnahme (RG vom 23. Dezember 2004, Artikel 28). Die Weigerung das Zeugnis zu überreichen, würde sich prinzipiell auf den Artikel 19 des RG vom 23. Dezember 2004 beziehen. Dieses Gesetz bezieht sich aber auf Taten des 65 Die Internetseite "http://fr.jurispedia.org/" definiert eine "mesure d'ordre intérieur" als "mesure prise à l'intérieur d'un service et visant à aménager et à faciliter son fonctionnement". Bspw. werden "les mesures disciplinaires prises dans les établissements d'enseignement" aufgezählt. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 209 "Vandalismus" und die entsprechend fehlende finanzielle Rückerstattung des dabei entstandenen Schadens. Wenn die Schulleitung diese Maßnahme unterstützt, dann bezieht sich diese Alternative und der oben erwähnte neue Ansatz ("Pas composé" als Maßnahme des "ordre intérieur" des Schulgebäudes) auf die "Loi du 25 juin 2004", Artikel 41: "(...) Chaque lycée est autorisé à déterminer, sous réserve d’approbation par le ministre, des règles spécifiques complémentaires d’ordre intérieur." 8.4 Offene Frage 4 Welche neuen Ansätze sind nach der Abschaffung des vorherigen Lehrplans im Umgang mit der Nichtteilnahme am Sportunterricht zu finden? Die Frage B.5.a. - g. erörterte, inwieweit zusätzliche Ansprüche für Nichtteilnehmer angebracht sind, die nach Meinung der Befragten je nach Form der Nichttei lnahme berechtigt sind. Zur Auswahl standen folgende Teilfragen: a. Isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung b. Isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitliche Gründen c. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung d. Sich wiederholende isolierte Nichtteilnahme aus geringeren gesundheitlichen Gründen e. Längere Nichtteilnahme über kurze Dauer f. Längere Nichtteilnahme über lange Dauer g. Totale Nichtteilnahme Wenn man die Vorstellungen der Befragen, den Anforderungen des vorherigen Lehrplans gegenüberstellt, ergibt sich folgendes Bild: Frage B.5.a.-g. Keine Ansprüche Nachholunterricht Theoretische Erlaubte Arbeit Aktivität Vorheriger Lehrplan B.5.a. 9 17 4 7 keine Ansprüche B.5.b. 17 7 3 10 keine Ansprüche B.5.c. 2 26 10 4 Nachholunterricht B.5.d. 1 25 9 5 Nachholunterricht B.5.e. 2 11 17 9 Nachholunterricht, theoretische Arbeit B.5.f. 0 6 29 8 theoretische Arbeit oder erlaubte Aktivität B.5.g. 1 4 30 7 theoretische Arbeit Abbildung 88: Gegenüberstellung der Frage B.5.a. - g. und den zusätzlichen Ansprüchen des vorherigen Lehrplans (Eschette et al., 1985) Bei den Fragen 5.a., 5.c. und 5.d. sprach sich die Mehrzahl der Befragten für Nachholunterricht aus. Bei den Fragen 5.e., 5.f. und 5.g. lauteten die meisten Antworten auf "theoretische Arbeit". Nur bei Frage 5.b. wurde am häufigsten mit "keine Ansprüche" geantwortet. 210 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse und den Anforderungen aus den dem Verfasser zugsendeten internen Schulordnungen, lassen sich bzgl. den Anforderungen Ähnlichkeiten erkennen. Nur die Antworten auf Frage B.5.a. unterscheiden sich von den anderen. Diese ansatzweise Zustimmung der Vorgaben des vorherigen Lehrplans wird unterstützt durch die Beantwortung der Frage B.4. Die Mehrzahl der Befragten hält die bisherigen Formen der Nichtteilnahme (Frage B.4.) für geeignet. Die Antwort "sehr geeignet" tritt am zweithäufigsten auf. Insgesamt ergibt sich eine deutliche Zustimmung (30 von 32 Befragten) zur bisherigen Unterteilung (siehe hierzu Kapitel 2.1.1.). Die Interpretation der Fragen B.4. und B.5. lässt dennoch einen neuen Ansatz erkennen: Die zahlreichen Angaben der Befragten zu "Erlaubte Aktivität" in allen Punkten der Fr age B.5. unterstützen den Vorschlag von Wirtz (1989, S.11), den Katalog der Formen der Nichtteilnahme des vorherigen Lehrplans um die "selektive Nichtteilnahme" zu erweitern. Damit meint er Schüler, die aus unterschiedlichen Gründen an bestimmten sportlichen Aktivitäten nicht teilnehmen dürfen. Diese teilweise Befähigung sollte entsprechend attestiert sein. Das Unterfangen, einen Schüler, der partiell untauglich ist und nicht an dem Unterrichtsvorhaben seiner Schulklasse aktiv teilnehmen kann, parallel in einer ihm erlaubten Sportart zu beschäftigen, ist aus gesundheitlicher und sportlich aktiver Sicht sicherlich lobenswert. Natürlich stellt sich dem unterrichtenden Lehrer hier die Obligation, die Aufsichtspflicht zu garantieren (bspw. bei einer Aktivität die ausschließlich in einem speziellen Raum a usgeführt werden kann). Ein weiteres Problem sind sicherlich die dabei erforderlichen infrastrukturellen Bedingungen (bspw. freistehende Räume, "Ergotrainer", Pulsuhren, Zirkusmaterial, ...). Grundsätzlich dürfte es den Sportlehrern aber nicht an Fachkompetenz mangeln, um einem partiell untauglichen Schüler einen Trainingsplan, bspw. für Ausdauertraining auf dem Fahrrad oder im Schwimmen, aufzuerlegen. Im Anhang 9 (Schulgebäude 5) ist ein weiterer Lösungsweg vorgezeichnet: "En cas d'un certificat médical de plusieurs semaines pour une maladie ou blessure, l'élève sera invité - prioritairement et en accord avec le médecin traitant à participer au cours de natation qui, dans ce cas, sera considérée comme rééducation." In diesem Kontext ist auch die Alternative zu nennen, dass ein Sportlehrer seinen teilweisen untauglichen Schüler bei einer Parallelklasse unterbringen kann, wo eine passende Aktivität ausgeübt wird. Die Alternative der selektiven Nichtteilnahme wird sicherlich bereits an vielen Schulen umgesetzt ohne offiziell dokumentiert zu sein. Nach Ermessen des Sportlehrers kann er diesen Schüler entweder entsprechend den Sinngebungen seines Unterrichtsvorhabens ausreichend adäquat im Unterricht einbinden, oder eine die Aufsichtspflicht und die sportliche Fähigkeiten des Schülers berücksichtigende alternative sportliche Aktivität anbieten. Den Ergebnissen der Frage C.3.e. ist ein weiterer neuer Ansatz zu entnehmen. Mit Frage C.3.e. "Für wie sinnvoll würden Sie eine Ergänzung der aktuellen Bereiche des "Complément au bulletin" durch eine weitere Kategorie (z. Bsp. mit der Bezeichnung "Epreuve théorique" oder "Savoir") halten?" wurde nach Ergänzungen gefragt, wobei die Mehrzahl dies für "sehr sinnvoll" einschätzte, und am zweithäufigsten die Antwortkategorie "sinnvoll" auftrat. Einschätzungen als nicht oder weniger sinnvoll traten selten auf (insgesamt nur bei 4 Befragten). N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 211 Den internen Schulordnungen im Anhang 9 ist eine Idee zu entnehmen, die erwähnenswert, jedoch nicht grundlegend neu ist. Dies insbesondere aufgrund der Erkenntnis aus dem Kapitel 5.8, "Offene Frage 2", dass 24,4% (bei den Mädchen) und 35,2% (bei den Jungen) der Nichteilnehmer unbegründet ihre Sportkleidung vergessen. Es ist mehrfach die Anmerkung anzufinden, dass auch die Schüler, welche nich t aktiv am Sportunterricht teilnehmen, ihre Sportkleidung mitbringen und anziehen sollen. In der Anmerkung zur mündlichen Absprache (Schulgebäude 7) wird dementsprechend argumentiert, dass wenn ein Schüler gezwungen ist, seine Sportkleidung anzuziehen, der Weg bis zur aktiven Teilnahme (wenn auch mit geringerer Intensität) nicht mehr weit ist. Dieses Schulgebäude hat deshalb fast keine Probleme mehr mit der Nichtteilnahme am Sportunterricht. Andererseits lässt sich aber auch argumentieren, dass die Gefahr besteht, in einen "Teufelskreis" zu geraten. Zu der üblichen Teilnahmeverweigerung kommt dadurch die Verweigerungsmöglichkeit hinzu, die Sportkleidung nicht mitzubringen. Einige Schulgebäude bieten ihren Schülern auch die Möglichkeit an, Sportkleidung auszuleihen. Der organisatorische und zeitliche Aufwand ist jedoch hoch (Einsammeln von Schülerkarten als Garantie, Sauberhaltung der Kleidung, gleichzeitiges Garantieren der Aufsichtspflicht der restlichen Schüler, ...). Andererseits ist das Mitbringen der Sportkleidung eine Pflicht des Schülers ("Règlement grand-ducal du 23 décembre 2004 concernant l'ordre intérieur et la discipline dans les lycées et lycées techniques. Art. 6") und weniger ein Bestandteil der beruflichen Pflichten der Sportlehrer. In der Offenen Frage 3 (Frage C.3.j.J.) wurde bereits darauf aufmerksam gemacht, dass ein neuer Ansatz in zwei Schulgebäuden existiert bzgl. der Anwendung des "pas composé" als Maßnahme des "ordre intérieur". Da der Verfasser an einem dieser beiden Gebäude arbeitet, wird im Folgenden als Beispiel die Vorgehensweise dieses Schulgebäudes dargestellt. Die gesetzliche Umsetzung und Anwendung dieser "Methode" bezieht sich auf die "Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques. Modifiée par: Loi du 29 juin 2005, Loi du 6 février 2009" im Kapitel 11 ("L'ordre intérieur et la discipline"): Art. 41. Le règlement de discipline Les dispositions réglementaires concernant la discipline et l’ordre intérieur permettent au lycée de réaliser sa mission d’instruction et d’éducation, de maintenir l’ordre et de garantir l’assiduité aux cours ainsi que d’assurer la protection des personnes et des biens à l’intérieur de son enceinte. Un règlement grand-ducal détermine les dispositions concernant la discipline et l’ ordre intérieur communes à tous les lycées. Chaque lycée est autorisé à déterminer, sous réserve d’approbation par le ministre, des règles spécifiques complémentaires d’ordre intérieur. Hier die Darstellung der Vorgehensweise: Im Schulgebäude wurde am 9. Dezember 2009 eine "Note de service" an alle Lehrer versendet, die einerseits die Anmerkung "pas composé (PC)" im "fichier élève" und den entsprechenden Notenauszug ("relevé de notes"), und andererseits die Teilnahme am Sportunterricht betrifft. La direction du ... est régulièrement informée sur les élèves qui font preuve de ma uvaise volonté ou qui témoignent d'une opposition caractérisée principalement vis-à-vis des 212 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN cours d'éducation physique. Malgré les rappels insistants des titulaires et des régents, certains élèves refusent obstinément de se plier à l'article 3 du RG du 23 décembre 2004 les obligeant à fréquenter les cours, à se soumettre aux épreuves prescrites et à participer a toute activité d'ordre pédagogique organisée dans le cadre des horaires e t des programmes scolaires. (...) Weiterhin ruft die Schulleitung die Lehrer dazu auf, die Schüler darüber zu informieren, dass der betroffene Lehrer den "Régent" regelmäßig und das "Conseil de classe" am Ende des jeweiligen Trimesters, über die Abwesenheiten am Unterricht und / oder am Nachholunterricht (Sport), wie auch über die Teilnahmebereitschaft, in Kenntnis setzt. Au cas où l'élève n'aurait pas composé en éducation physique ou dans toute autre branche, la remarque "Pas composé" sera retenue dans le fichier et un simple relevé de notes sera délivré à l'élève. L'élève sera informé que pour avoir un bulletin complet il devra se soumettre aux épreuves manquantes avant les délais suivants: (...). Um zu garantieren, dass die definitiven Zensuren ("bulletins définitifs") die Schüler in einem angemessenen Zeitraum erreichen, bekommen die Schüler eine Frist von vier Wochen ab der Wiederaufnahme des Unterrichts gestellt, um die nicht erledigten Aufgaben zu erfüllen. Der Lehrer soll bis zur entsprechenden Frist die Note bei der Schulleitung eingereicht haben. Er hat aber auch die Möglichkeit, eine Verlängerung der Frist mit entsprechender Begründung (bspw. Verletzung), im Einverständnis mit der Schulleitung, anzufragen. L'élève qui ne se soumet pas à ces épreuves gardera comme seul document le relevé de notes. Le conseil de classe sera en droit d'estimer qu'en l'absence de bulletin complet pour un des trois trimestres il ne prononcera aucune promotion pour l'année suivante et l'élève se verra refuser l'admission à la classe suivante ou au ... Zur Konkretisierung exemplarisch die Situation eines Schülers, der bis zum Ende eines Trimesters nicht seinen, vom Sportlehrer auferlegten, Nachholunterricht absolviert hat. Der Sportlehrer hat dem Schüler, anstelle einer Note auf 60 Punkte, die Anmerkung "PC" vergeben. Zusammen mit dem "relevé de notes", welcher vom "fichier élève" in Falle eines "PC" unweigerlich ausgedruckt wird, wird dem Schüler bzw. den Eltern im entsprechenden eingeschriebenen Brief ein Vermerk ("note") des Schulleiters mit gesendet. Im Vermerk werden die Eltern über die versäumten Einheiten informiert und der Schüler wird aufgefordert, seinen Pflichten bis zur vorgegebenen Frist nachzukommen. Die Konsequenzen bei Nicht-Einhalten der Pflicht schließen den Vermerk ab. Ist der Schüler den Pflichten nicht nachgekommen, meldet der Sportlehrer dies schrift lich bei der Schulleitung. Ungefähr einen Monat vor dem Ende des Schuljahres sendet die Schulleitung einen weiteren eingeschriebenen Brief an die Eltern (bzw. den Vormund des Schülers): Comme votre fille n'a pas accompli dans toutes les branches les travaux scolaires qui lui étaient demandés et qu'elle ne s'est pas soumise aux épreuves imposées (voir article 5 de la loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques), il lui a été délivré au 2e trimestre un simple relevé de notes, précisant que l'élève n'a pas co mposé en éducation physique. Malgré la possibilité qui lui a été offerte de se soumettre aux épreuves manquantes jusqu'au ... pour le 1er trimestre et jusqu'au ... pour le 2e trimestre, votre fille n'a pas rempli ses obligations. En conséquence, et comme cela vous a été communiqué avec le bulletin du 2e trimestre, le conseil de classe sera en droit de ne pas prononcer de promotion à la fin de l'année scolaire et votre fille se verra donc refuser l'admission à la classe suivante. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 213 In einem Vermerk (vom 17. Juni 2010) der Schulleitung an die Sportlehrer ist folgendes angegeben: Le ministère appuie notre démarche à condition que les parents réagissant à la lettre recommandée auprès du directeur puissent encore bénéficier pour leurs enfants d'une ultime possibilité de se soumettre aux exercices manquants. Für den Schüler im erwähnten Beispiel bedeutet dies einerseits, dass bei nicht vorhand ener Rücksprache der Eltern mit der Schulleitung der "Conseil de classe" im Prinzip keine Promotion für den Schüler ausspricht, und der Schüler seinen Schuljahrgang wiederholen muss oder in eine vom Gesetz vorgesehene Klasse (bei Nichtbestehen) wechselt. Bei vorhandener Rücksprache des Vormundes des Schülers mit der Schulleitung, informiert die Schulleitung den Sportlehrer über diese Kontaktaufnahme, und erlaubt dem Schüler sich den Prüfungen ein weiteres Mal zu stellen. Der Schüler nimmt Kontakt mit dem Sportlehrer auf und erhält seinen Auftrag. Die Nachholprüfungen beinhalten Bewegungshandlu ngen (sportliche Tests) - die nach dem 14. Juli abgeschlossen sein sollen - und eine schriftliche Prüfung (Frist: bis zum 15. September). In dem Dokument "opérations de fin d'année 2010 - 2011" vermerkt die Schulleitung bzgl. der inkompletten Zeugnisse ("bulletin incomplets"): Au cas où un élève n'aurait pas composé dans toutes les branches à l'issue du 3e trimestre, il recevra un bulletin sans promotion agrémenté de l'une des trois remarques R4 66, R24 67 ou R25 68, bulletin qui remplacera pour le 3e trimestre le relevé des notes. Si le nombre de notes annuelles insuffisantes est déjà égal ou supérieur au maximum toléré, le conseil de classe a le droit de prononcer l'échec de l'élève sans devoir lui imposer des devoirs de rattrapage. Angemerkt sei abschließend, dass ein Schüler, der im dritten Trimester die Anmerkung "PC" erhält, zusammen mit seinem "relevé de notes" ein ausgefülltes Formular "devoir s de rattrapage" (siehe Anhang 12) mit entsprechendem Arbeitsauftrag erhält. Laut APEP (Eschette & Kruchten, 1983, S. 3 - 4) stellen sich in dem Kontext folgende pädagogische Fragen (insbesondere bei Verweigerung der Teilnahme am Nachholunterricht): "Muss die Schule stillschweigend akzeptieren, dass Schüler sich einem für den Schüler installierten erzieherischen Kontext (Nachholunterricht) entziehen? Ist es nicht die Aufgabe der Schule dem Schüler diesbezüglich seine Grenzen aufzuzeigen?" Dieser Ansatz verlangt zusätzlichen Aufwand in der Vorbereitung und Nachbereitung der Unterrichtseinheiten. Jedoch unterstützt die Schulleitung (und dementsprechend auch das 66 "R4: BULLETIN PROVISOIRE! Le bulletin définitif parviendra à <prénom> lors qu'il (elle) aura composé en ..." 67 "R24: Au cours du ... trimestre 2010-2011 <prénom> n'a pas composé en éducation physique et il ne lui a été délivré qu'un simple relevé de notes pour ce tri mestre. Comme <prénom> ne s'est toujours pas soumis(e) aux devoirs imposés, aucun bulletin complet n'a pu être émis et aucune promotion n'a pu être prononcée par le conseil de classe à la fin du 3e trimestre. <prénom> est retenu(e) dans sa classe actuelle." 68 "R25: BULLETIN PROVISOIRE! Le bulletin définitif parviendra à <prénom> lors qu'il(elle) se sera soumis(e) aux devoirs imposés en éducation physique pour le ... trimestre, devoirs qu'il(elle) devra accomplir pour le 15 septembre 2010 au plus tard." 214 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Unterrichtsministerium) die Maßnahmen des Sportlehrerteams in beträchtlicher Weise, und die Schulgemeinschaft zeigt den Schülern geschlossen, dass Sportunterricht (und sein "erzieherischer Kontext") ein wichtiger Teil ihrer schulischen Ausbildungszeit ist. Nach Meinung des Verfassers darf diese Maßnahme des "ordre intérieur" lediglich eine Option für ein Schulgebäude sein, das größere Probleme mit der Umsetzung der Nachholpflicht im Sportunterricht hat. Dieses Prinzip wäre aber im Hinblick auf eine nationale Umsetzung übertrieben. Deshalb sollte diese Thematik entsprechend dem Gesetz bei Bedarf schulintern geregelt werden. Unter Frage A.4.b. zum Sportförderunterricht ("remédiation") gaben 10 Befragte (31,3%) an, dass Sportförderunterricht ("remédiation") angeboten wird, 22 verneinten dies (68,8% von 32). Falls Sportförderunterricht angeboten wird, so ist im Mittel Schwimmen die Spo rtart mit den meisten Wochenstunden, gefolgt von Ausdauerlauf und Geräteturnen. Weitere Spor tarten werden nicht angeboten. Einerseits lassen die Aufzählungen der angebotenen Aktivitäten darauf schließen, dass vorwiegend der Bereich "agir" des "Complément au bulletin" gefördert wird. Den Anmerkungen zu dieser Frage ist aber auch zu entnehmen, dass dieser Förderunterricht im Rahmen und zu den Zeitpunkten der Sportsektion stattfindet. Das "Règlement grand-ducal du 14 juillet 2005 déterminant l’évaluation et la promotion des élèves de l’enseignement secondaire technique et de l’enseignement secondaire. Modifié par: Règlement grand-ducal du 1er septembre 2006." definiert die "remédiation": Art. 5. – La démarche de remédiation 1. Les mesures de remédiation aident l’élève en difficulté à rendre plus efficace sa façon d’apprendre ou lui fournissent des explications complémentaires sur certaines matières. Elles sont décidées par le conseil de classe et mises en oeuvre par le directeur. 2. Les mesures de remédiation décidées par le conseil de classe peuvent être entre autres: a. des travaux adaptés de révision ou d’approfondissement; b. une participation à des cours de révision, de mise à niveau ou d’approfondissement ; c. une inscription à des études surveillées, d. une formation aux techniques d’apprentissage. 3. Les mesures de remédiation sont notifiées par lettre à l’élève et ses parents. L’élève et les parents approuvent par leur signature les mesures de remédiation. Si l’élève refuse de fournir les efforts nécessaires, le directeur peut décider d’arrêter la remédiation proposée. Hierbei ist anzumerken, dass die Bezahlung einer "remédiation" nicht der Bezahlung f ür eine Unterrichtsstunde der Sportsektion entspricht, da sie zur "tâche d'enseignement" zählt (RG du 24 juillet 2007 portant fixation de la tâche des enseignants des lycées et lycées techniques (...)"). Hierzu zählt nicht der "appui scolaire". Der aktuelle Lehrplan (MENFP, 2009a, S. 45) zählt den Sportförderunterricht ("remédiation") zu den weiteren nicht verbindlichen Schwerpunkten, die in der Beschreibung des Schulprofils durch die Fachkonferenz Sport enthalten sein können. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 215 Die Abhilfen an die Schüler könnten "formell 69" stattfinden. D.h. die Sportlehrer selbst schaffen auf sportlicher und psycho-pädagogischer Ebene durch entsprechende Angebote Abhilfe. Andererseits könnte die "remédiation" auch "informell" sein. Die Sportlehrer würden dem Schüler empfehlen, sich an Außenstehende zu wenden (bspw. bei Fettleibigkeit an einen Ernährungsberater). Sinn und Zweck wäre Schüler mit Hemmschwellen zu unterstützen. In diesem Sinne können auch die im Bericht der APEP (vom 31 Januar 2011) genannten "motorischen Basisqualifikationen (MOBAQ)" erwähnt werden, die eine gezieltere individuellere Förderung erlauben würden. Bei Frage D.3. fanden 25,8% der 31 Befragten mit gültigen Antworten eine Hilfestellung bezüglich der Formulierung und Ausarbeitung von theoretischen Arbeiten für "sehr wichtig" und 38,7% für "wichtig", die übrigen 11 Befragten (ca.35%) fanden dies "unwichtig" oder "eher wichtig". Bei Frage D.4. fanden 22,6% der 31 Befragten mit gültigen Antworten Anwendungsbeispiele bzw. beispielhafte Vorgehensweisen von andern Lehrern für "sehr wichtig" und 54,8% für "wichtig". Eine geringere Zustimmung (Antwortkategorien 1 und 2) hierzu gab es von ca. 21% der Befragten. Hinzu kommt, dass je mehr die Befragten eine Hilfestellung für wichtig erachten, desto mehr messen Sie auch Beispielen eine Bedeutung zu. Somit ist diesen Ergebnissen zu entnehmen, dass Initiativen dieser Art von der Mehrheit der Befragten unterstützt werden. 8.5 Offene Frage 5 Wie sollte die "theoretische Arbeit" des vorherigen Lehrplans heutzutage unter Berücksichtigung der Bereiche des "Complément au bulletin": "agir", "interagir et coopérer" und "adopter une attitude positive et engagée", bzw. der "Kompetenzen" formuliert werden? Die Beantwortung dieser offenen Frage bezieht sich auf die Erkenntnis der "Offenen Frage 3", dass theoretische Arbeiten im Sportunterricht, je nach Form der Nichtteilnahme des Schülers, je nach der dem Sportlehrer zur Verfügung stehenden Zeit und aufgrund der gesetzlichen Forderung nach einer Notenvergabe, unumgänglich sind. Den Antworten des Fragebogens ist zu entnehmen, dass die Sportlehrer einheitlich der Meinung sind (Fragen B.3.c. und d.), dass die nichtteilnehmenden Schüler sinnvoll beschäftigt werden und den Ausführungen des Sportlehrers aufmerksam folgen sollen. Wogegen die Ergebnisse der Frage C.3.i. vermuten lassen, dass die praktische Realität sich dementsprechend weniger ambitioniert darstellt. Frage C.3.i. beschäftigt sich damit, wie oft es den Sportlehrern gelingt, einen nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmenden Schüler in einer ausreichenden Form am Unterricht einzubeziehen, um ihn auf die von ihnen anvisierten Kompetenzen im Bereich "Interagir" oder "Attitude (...)" bewerten zu können. Die Mehrzahl 69 In Anlehnung an die Äußerungen von Thillens, R., dem Präsidenten der APEP, in einem G espräch vom 18. Oktober 2010. 216 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN der Befragten gab dabei "gelegentlich" an, gefolgt von "oft" in der Häufigkeit. Die Antwortkategorie "immer" trat nie auf. Dies bedeutet also, dass die Einbeziehung in den Sportunterricht nicht vollständig (zu 100 % immer) gelingt, sondern nur teilweise und das nur mit Lücken (27 Stimmen für "oft" und "gelegentlich"). Die Fragen D.1. und D.2. finden mehrheitlich keine Zustimmung: Aus den Antworten zu D.1. geht hervor, dass an den Schulen überwiegend kein Dokument mit inhaltlichen Vorgaben für theoretische Tests im Sportunterricht vorhanden ist (nur 2 Ja -Stimmen bei 30 Nein-Stimmen). Aus D.2. geht hervor, dass auch mehrheitlich keine mündliche Absprache besteht (14 Ja Stimmen bei 15 Nein-Stimmen). Dies bedeutet, dass bei fast der Hälfte der Befragten (15) weder ein Dokument mit inhaltlichen Vorgaben noch mündliche Absprachen existieren. Dem entspricht das Ergebnis der Studie von Scheuer (2007, S. 98), dass "Wissen und Kenntnisse" für die Sportlehrer (und Schüler) zu den unbedeutendsten Aspekten der Schülerbewertung im Sportunterricht gehören. Die beiden Fragen D.3. und D.4. beschäftigen sich mit Verbesserungsmöglichkeiten der derzeitigen Situation. Bei Frage D.3. fanden 25,8% der Befragten eine Hilfestellung bezüglich der Formulierung und Ausarbeitung von theoretischen Arbeiten für "sehr wichtig" und 38,7% für "wichtig", die übrigen 11 Befragten (ca. 35%) fanden dies "unwichtig" oder "eher wichtig". Bei Frage D.4. fanden 22,6% der 31 Befragten mit gültigen Antworten Anwendungsbeispiele bzw. beispielhafte Vorgehensweisen von andern Lehrern für "sehr wichtig" und 54,8% für "wichtig". Eine geringere Zustimmung (Antwortkategorien 1 und 2) hierzu gab es von ca. 21% der Befragten. Je mehr die Befragten eine Hilfestellung für wichtig erachten, desto mehr messen Sie auch Beispielen eine Bedeutung zu. Den Antworten auf die Fragen D.3. und D.4. ist zu entnehmen, dass die Sportlehrer sich unsicher bzw. unwohl in der Ausarbeitung von theoretischen Arbeiten fühlen. Die Erstellung einer Plattform mit entsprechenden Hilfestellungen und Anwendungsbeispielen wäre angebracht. Frage D.5. fragte nach den theoretischen Testverfahren im Sportunterricht, die an den Schulen durchgeführt werden. Am häufigsten wurde hierbei die theoretische Recherche genannt, vor der schriftlichen Prüfung. Selten genannt wurden Multiple Choice Test und theoretische Vorbereitung mit anschließender praktischer Vorführung. Um eine Antwort auf die Frage nach der Formulierung einer theor etischen Arbeit im Sportunterricht zu finden, wird zunächst die grundsätzliche pädagogische Herangehensweise an den Sportunterricht beleuchtet und anschließend die Bedeutung der "Kompetenz" analysiert. Intention dieses Vorgehens ist es Basiselemente zu finden, welche einer theoretischen Arbeit unter Berücksichtigung der Anforderungen des kompetenzorientierten Unterrichts an den Sportunterricht möglichst gerecht wird. 70 Des weiteren müssen die offiziellen Gesetzestexte bez. der Evaluation berücksichtigt werden. 70 Wirtz hat sich bereits 1989 in seinem "Travail de Candidature" ausschließlich mit der Formulierung von theoretischen Arbeiten im Sportunterricht befasst. Da hieraus keine längerfristig N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 217 Das "Règlement grand-ducal du 23 décembre 2004 concernant l’ordre intérieur et la discipline dans les lycées et lycées techniques. Modifié par: Règlement grand-ducal du 16 novembre 2006, Art. 1er" definiert die Mission der Schule folgendermaßen: (...) Les lycées ont pour mission l'instruction et l'éducation des élèves; cette mission ne peut être accomplie sans une estime et un respect mutuels ni sans une discipline acceptée de tous. Wenn man sich "instruction" und "éducation" mit Hilfe der Übersetzermaschine "Alexandria" im Internet (auffindbar unter www.myschool.lu) ins Deutsche übertragen lässt, erhält man folgende Ergebnisse: "instruction" = Anleitung, Anweisung, Ausbildung, Belehrende, Erbauung, Faustregel, Instruktion, Leitlinie, Leitsatz, Leitschnur, Richtlinie, Schulbildung, Schulerziehung, Tutorium, Unterricht, Unterweisung, Weisung "éducation" = Aufklärung, Aufziehen, Ausbildung, Benehmen, Bildung, Erziehung, Erziehungswissenschaft, Großziehen, Lehr, Lehrberuf, Pädagogik, Schulung, Unterricht Die Kombination beider Begriffe bedeutet somit für den Lehrer bzw. den Unterricht, die Schüler zur "Erziehung" und "Bildung" anzuleiten. Zum weiteren Verständnis sollen an dieser Stelle die beiden letztgenannten Begriffe (Grupe & Krüger, 1997) gegenübergestellt werden: "Es geht damit bei der Bildung um "Als Erziehung werden diejenigen Maßnahmen und Prozesse bezeichnet, die den Menschen befähigen, seine Kräfte und Möglichkeiten zu entfalten und mit Hilfe derer er selbständig und mündig werden kann." (Grupe & Krüger, 1997, S. 62) ♦ die Selbstbestimmungsfähigkeit über die individuellen Lebensbeziehungen und Sinndeutungen zwischenmenschlicher, beruflicher, ethischer und religiöser Art, ♦ die Mitbestimmungsfähigkeit im Bereich öffentlicher Angelegenheiten und ♦ die Fähigkeit zur Solidarität gegenüber denjenigen, denen Selbstund Mitbestimmung nicht möglich ist." (Grupe & Krüger, 1997, S. 66). Es handelt sich somit um Begrifflichkeiten, die sich ergänzen. Wydra (2007, S. 19) behauptet, dass man stark vereinfacht behaupten kann, dass Bildung über Erziehung vermittelt wird 71. Bildung darf dabei nicht im Sinne eines Produktes, sondern immer als lebenslanger individueller Prozess angesehen werden. Beer und Benischek (2011, S. 8) stellen in diesem Zusammenhang auch fest, dass Bildung vom Menschen selbst hervorgebracht werden muss. anwendbaren Vorlagen entstanden sind, ist es nicht der Anspruch des Verfassers in der 5. offenen Frage ausführliche Details für theoretische Arbeiten zu liefern. 71 In Anlehnung hierzu die Anmerkung von Schumacher (2011) dass, unter Berücksichtigung des didaktischen Prinzips der Mehrperspektivität, nicht "instruierender Unterricht" erziehen soll, sondern "erziehender Unterricht" instruieren soll. 218 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Um dieser gesetzlichen Mission (allgemeine und spezifische bzw. fachimmanente Handlungsfähigkeit) gerecht zu werden, erachtet u.a. Schumacher (2010b, S. 1 - 4), dass im modernen Sportunterricht "Mehrperspektivität" als didaktisches Prinzip angewendet werden sollte. Er beschreibt zwei Möglichkeiten, Mehrperspektivität im Unterricht zu konkretisieren: Ein ausgewählter Inhalt wird auf eine bestimmte pädagogische Perspektive (Kompetenzbereiche des aktuellen Lehrplans in Abbildung 2, Kapitel 2.1.1.2) ausgerichtet. Dadurch wird der Schüler angeleitet, den Inhalt auf sinnvolle Art zu erfahren und zu begreifen ("Der Inhalt wird zum Thema gemacht"), um ihn in der Folge aus kritischer Distanz selber ausüben zu können. Die Mehrperspektivität wird durch den Wechsel und Vergleich möglicher Sinngebungen selbst zum Thema des Unterrichts. Dabei wird sich die Entwicklung einer autonomen Kritik- und Urteilsfähigkeit der Schüler erhofft. In Anlehnung an das Dokument von Schumacher (2011, S. 8 - 9) lässt sich hieraus schlussfolgern, dass den Schülern die Möglichkeit geboten werden muss, "ihren Sport erfahrungsbasiert auf Sinn hin zu prüfen und mit Sinn zu belegen". Die selbsttätige "reflexive Durchdringung" des Unterrichtsgegenstandes ist Voraussetzung für die Entwicklung einer autonomen Kritik- und Urteilsfähigkeit und eine mündige Teilhabe an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur. Beer und Benischek (2011, S. 12) unterstützen diese Feststellung, indem sie die Wichtigkeit der aktiven Auseinandersetzungs- und Verstehensprozesse durch die Schüler für das nachhaltige Lernen hervorheben. Weiterhin merken sie an, dass Kenntnisse als eine Grundlage von Kompetenzen angesehen werden, die zur Nachhaltigkeit führen sollten. Ein reflexiver Zugang zum eigenen Bewegungshandeln bedingt somit, unter Berücksichtigung der beiden letztgenannten Texte, die Nachhaltigkeit und flexible Verfügbarkeit von Wissen. Weiterhin soll die Begrifflichkeit "Kompetenz" im Hinblick auf die Offene Frage 5 betrachtet werden. Zunächst sollen hier noch einmal die beiden Definitionen aus dem Exkurs "Kompetenzen" unter Kapitel 2.1.1.2 vor Augen geführt werden. Une compétence est un ensemble de savoirs, de savoir -faire et de savoir-être permettant de mobiliser à bon escient des ressources internes ou externes dans le but de répondre de façon appropriée à une situation complexe et inédite. (Guédé, 2009, S. 23) Avoir des connaissances signifie, connaître des faits, des définitions, des règles, des procédures. (...) Avoir des compétences signifie avoir des connaissances et être capable de mobiliser ses connaissances dans des situations qui ne les appellent pas d irectement (...). (Bodin, 2010, S. 20) Die Analyse der beiden Definitionen lässt erkennen, dass die Kompetenz als Befähigung zur Bewältigung unterschiedlicher Situationen verstanden wird. D.h., Ressourcen werden bei den Lernenden mobilisiert und deren Kombination gefördert. D.h., das Wissen ("Ressource") N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 219 muss angewendet 72 werden. Kahn (2009, S. 22) sieht deshalb die zentrale pädagogische Aufgabe darin, sich Mittel zu geben, die Schüler zu einer selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Art der Interpretation der ihnen von der Schule gestellten Problemsituation zu lenken. Jedoch mahnt er an, dass die Schüler lernen müssen, Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, insbesondere dem Blickwinkel der von der Schule verlangt bzw. erwartet wird. D.h., dass die Art und Weise der Formulierung bzw. der Gestaltung (inhaltlich, zeitlich, ...) der Problemsituation (hier: theoretische Arbeit) den Lernprozess des Schülers beeinflusst und anleitet. Deshalb sollte man sich als Sportlehrer der Wichtigkeit der korrekten Ausarbeitung von theoretischen Aufgaben bewusst werden und, wenn nötig, mehr Zeit in die entsprechende Vorbereitung, Verbesserung und gemeinsame Reflexion mit dem Schüler investieren . Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Vorgaben der Gesetzestexte bzgl. der Formulierung einer theoretischen Arbeit. Das "Règlement grand-ducal du 14 juillet 2005 déterminant l’évaluation et la promotion des élèves de l’enseignement secondaire technique et de l’enseignement secondaire. Modifié par: Règlement grand-ducal du 1er septembre 2006" gibt im ersten Artikel unter Punkt 1 an: (...) L’évaluation porte sur les compétences des élèves par rapport au programme des différentes branches. (...). Dem entspricht inhaltlich folgender Auszug der "Instruction de service du 6 juin 2008 sur l'évaluation des élèves" unter Punkt 2 zu "les devoirs en classe": Les enseignants sont tenus de respecter les programmes publiés dans "Horaires et Programmes", notamment les finalités prévues dans les socles de compétences, les critères d'évaluation, les lignes directrices de notation et la fixation des degrés de difficultés, le nombre minimal de devoirs en classe par branche et par classe, le type des devoirs en classe. (...). Die Interpretation dieser Gesetzestexte lässt deutlich erkennen, dass alle Schüler einer Schulklasse (also auch die Schüler, die nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmen) auf die gleichen Absichten des Unterrichtsvorhabens bewertet werden sollen 73. Die Bedeutung der Aufstellung eines schulinternen Lehrplans lässt sich erahnen, wenn man diesbezüglich die Forderung von Beer und Benischek (2011, S. 22) berücksichtigt, dass die Lernangebote immer eine "Passung" zu bereits erworbenen Kompetenzen haben sollen. Im aktuellen Lehrplan fehlen die bei der Ausarbeitung einer theoretischen Aufgabe vom Gesetz geforderten Angaben von Schwierigkeitsgraden, entsprechende Bewertungsrichtlinien für theoretische Arbeiten und die Festlegung der Form der gestellten theoretischen Befragung. Im Rahmen dieser Arbeit eine Antwort auf diese Punkte zu fertigen wäre anmaßend. Die genaue Beantwortung dieser Frage wäre im Rahmen eines weiteren "Travail de candida ture" 72 Kurz (2008, S. 215) stellt diesbezüglich fest, dass Kompetenzen nic ht aus "trägem Wissen", das auch "tot sein" kann, bestehen, sondern aus der Verknüpfung von Wissen und Können. 73 MENFP (2009a, S. 46): "Hier sollen nur im Unterricht geförderte Kompetenzen in den Blickpunkt der Lernstandserhebung treten, wobei unter Berücksichtigung der Tatsache, dass einige Kompetenzerwartungen nur schwerlich objektiv beurteilt werden können, nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung einzubeziehen sind." 220 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN gezielt zu hinterfragen und zusätzlich von einer Arbeitsgruppe der Programmkommission zu untersuchen (siehe Fußnote 52). Festhalten kann man lediglich, dass die Wahl des Schwierigkeitsgrades, der Bewertungsgestaltung und der Form der theoretischen Ar beit einerseits dem Ermessen des Sportlehrers überlassen werden muss (wenn möglich in Absprache mit dem Lehrerteam der Schule). Andererseits muss die theoretische Arbeit, das Thema des Unterrichtsvorhabens und die damit einhergehenden Absichten, wie auch die, dem Schulalter bzw. Lernstand angepassten, "kognitiven" Fähigkeiten des Schülers berücksichtigen. Das oben angegebene "RG du 14 juillet 2005" beinhaltet noch einen weiteren nicht zu vernachlässigenden Ansatz unter Punkt 2 (Artikel 1): "Les compétences sont évaluées par des épreuves. Ce sont d’une part les devoirs en classe, d’autre part les contrôles, à savoir les interrogations écrites ou orales, les travaux en classe, les appréciations de la préparation des travaux et devoirs à domicile de l’élève. (...)" Die sinnvolle Beschäftigung der nicht aktiv am Sportunterricht teilnehmenden Schüler ist wichtig, da sie Grundlage für die Bewertung der "contrôles" ist. Eine Trimesternote darf nicht ausschließlich das Resultat einer theoretischen Arbeit (d.h. einer Prüfung) sein. Ferner ist dem vorherigen Lehrplan (Eschette et al., 1985, S. IV/31) zu entnehmen, dass die "Theorie" bzw. "Dokumentation" dem Schüler zugänglich sein muss. Und natürlich muss der zeitliche Aufwand für die Ausarbeitung der theoret ischen Arbeit durch den Schüler der Anzahl an nicht aktiv teilgenommenen Unterrichtseinheiten und den entsprechenden Anforderungen an die aktiv teilnehmenden Schüler angepasst sein. Bevor der Versuch gestartet wird, das Beschriebene hinsichtlich der Beantwortung d er offenen Frage zu analysieren, soll an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, welche Bedeutung eine theoretische Arbeit im Verlauf der Ausbildung in der Sekundarschule hat. Schumacher (2010b, S. 7) hält fest: Pädagogisch ambitionierter Sportunterricht baut jedoch auf Kohärenz und Intentionalität des gesamten Unterrichts und entfaltet seine Wirkung nur mit Blick auf die Gesamtentwicklung der Schüler und dies über eine längere Zeitspanne. Es ist davon auszugehen, dass einzelne Nadelstiche dabei weitestgehend ohne Effekt bleiben. Die theoretische Arbeit ist Bestandteil des Schulfachs, in dem sich Kompetenzen vornehmlich als Bewegungshandlungen zeigen. Eine einzelne gelungene oder nicht gelungene theoretische Arbeit ("Nadelstich") wird die Gesamtentwicklung des Schülers wohl nicht dramatisch beeinflussen. Dennoch ist es die Aufgabe des Sportlehrers zu versuchen auch die Bewertung "keiner Bewegungshandlung" im Sinne eines kompetenzorientierten Unterrichts zu gestalten. Deshalb gilt auch hier der Anspruch (Schumacher, 2011, S. 10), dass der Schüler, als Subjekt seines eigenen Lernprozesses, sich mit dem Unterrichtsgegenstand auseinandersetzt. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 221 Welche Basiselemente bzw. Richtlinien sollten bei der Aufstellung einer theoretischen Aufgabe im Sportunterricht berücksichtigt werden? 1. Der Inhalt soll zum Thema gemacht werden, indem der Lehrer versucht, dem Unterrichtsgegenstand der theoretischen Aufgabenstellung eine Sinnrichtung zu geben bzw. den Unterrichtsgegenstand auf eine pädagogische Perspektive auszurichten. 2. Der Unterrichtsgegenstand der theoretischen Aufgabenstellung soll selbsttätig und reflexiv vom Schüler durchdrungen werden. 3. Der Schüler soll das neu erworbene Wissen anwenden. 4. Die Formulierung der theoretischen Aufgabenstellung sollte möglichst die Absichten bzw. die Sinnrichtungen des Unterrichtsvorhabens der gesamten Klasse berücksichtigen und anvisieren, wie auch in Relation zu bereits erworbenen Kompetenzen stehen. Zu 1.: Ein Inhalt wird zum Thema, wenn der Unterrichtsgegenstand seine Sinngebung (durch die Orientierung an pädagogischen Perspektiven) in der Ausarbeitung durch den Schüler erfährt. An dieser Stelle sei noch einmal die Wichtigkeit des sorgfältigen Umgangs mit der Ausarbeitung und Begleitung der theoretischen Arbeit durch den Sportlehrer angemahnt. Leider wird diesem Teil der Arbeit eines Sportlehrers wegen der vermuteten Behinderung der unterrichtlichen Ökonomie und Effektivität des Unterrichts und des zeitlichen Aufwandes manchmal unzureichende Aufmerksamkeit geschenkt. Dagegen spricht, dass dieser Arbeitsaufwand einerseits fast ausschließlich außerhalb der Unterrichtseinheit stattfindet. Andererseits wurde das sorgfältige Verbessern vor einigen Jahren von der APEP als Argument benutzt, um die Aufwertung bzw. das Beibehalten des "Koeffizienten" in der beruflichen Laufbahn des Sportlehrers voran zu treiben. Dementsprechend wurde im Kapitel 2.1.1.3 angemerkt, dass eine gepflegte und sorgfältige Begleitung der theoretischen Arbeiten im Sportunterricht als "Maßnahme" den Sportunterricht valorisiert. Zu 2.: Die Bedeutung dieses Ansatzes wurde bereits oben dargestellt. Als Beispiel wäre hier die Rollenverteilung innerhalb einer Gruppenarbeit von Bley (2011) 74 in einem Unterrichtsvorhaben (Step Aerobic) zu nennen, das die sozialen und integrativen Bewegungshandlungen als Zieldimension hat. Ein Schüler, der nicht sportlich aktiv teilnimmt, kann aktiv an der Gruppenarbeit teilnehmen, in dem er die Rolle des Zeitmanagers, des Überprüfers, des Diskussionsleiters, des Bewegungsmanagers, des Taktkontrolleurs o der des Sekretärs übernimmt. Parallel dazu kann dieser Schüler auf der Grundlage einer vom Sportlehrer zur Verfügung gestellten Dokumentation über Gruppenführung seine Rolle im Lernprozess reflektieren und kritisch beurteilen. An dieser Stelle sei auch auf die Vorlage der Sekundarschule aus Mamer für eine theoretische Arbeit im Anhang 10 verwiesen. Die Vorlage ist, entsprechend der angegeben Richtl inien, ziemlich gelungen. 74 Bley Y. (2011): Können soziale Kompetenzen in jedem Bewegungsfeld evaluiert werden? " Pièce" im Rahmen der Referendarzeit zum Sportlehrer. 222 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Zu 3.: Wie man das neu erworbene Wissen vom Schüler, je nach Unterrichtsthema und Sinngebungen, theoretisch oder praktisch (optimaler Fall!) anwenden kann, ist der Kreativität und Vorstellungskraft der Sportlehrer bzw. dem Sportlehrerteam jeweils überlassen. Die Schwierigkeit liegt dabei in der Anforderung an den Schüler, das erworbene Wis sen zu transferieren um eine bestimmte Problemsituation zu meistern. Bspw. könnte ein Schüler, der das Sicherungsprinzip beim Klettern theoretisch aufgearbeitet hat, diesen Vorgang praktisch umsetzen und gleichzeitig mündlich beschreiben. Zu 4.: Im Anhang 11 hat der Verfasser versucht, die Kompetenzen des aktuellen Lehrplans aus den vorgegebenen Kompetenzbereichen auf ihre Anwendbarkeit in theoretischen Arbeiten zu untersuchen. Einerseits lassen sich sehr viele Kompetenzen "eins zu eins" oder für eine theo retische Arbeit umformuliert übernehmen. Insbesondere dann, wenn man Punkt 3 (Wissen anwenden) berücksichtigt. Andererseits ist die Anmerkung von Schumacher (2011, S. 7) in ihrer Aussage deutlich, dass manche Kompetenzerwartungen (bspw. Fairness), vorwiege nd allgemeinübergreifende Kompetenzen, sich nur schwierig sinnvoll im Unterricht operationalisieren lassen und nicht durch "künstlich konstruierte Aufgabenstellungen" zum Gegenstand der Benotung werden sollen. Insbesondere eine schriftliche Aufgabe wird s olche Zieldimensionen kaum erfassen können. Der Versuch ergänzend zusätzliche (zum aktuellen Lehrplan) Kompetenzen für theoretische Arbeiten zu formulieren wäre nach Erachten des Verfassers unangebracht, da dies einerseits zu abhängig vom jeweiligen Unterrichtsvorhaben ist, und andererseits situativ vom fachkompetenten Sportlehrer vollzogen werden kann. Auf Basis der bei der Ausarbeitung dieser offenen Frage gewonnenen Erkenntnisse wird deutlich von dem Wunsch der Anmerkung aus dem Fragebogen 24 zur Frage C .4. "Ein Schüler mit einer ärztlichen Bescheinigung für das ganze Jahr (oder halbes Jahr) sollte nicht am Turnunterricht teilnehmen müssen (...)" abgeraten. Für diesen besonderen Fall einer längerfristigen Nichtteilnahme (bis zu einem Schuljahr) steht mit der Portfoliomethode im Sportunterricht, im Hinblick auf die Gesamtentwicklung des Schülers im Sportunterricht, eine angemessene Methode zur Auswahl. Insbesondere die Erläuterungen von Schmoll (2011, S. 38 - 41) lassen deutlich erkennen, dass durch die Nutzung von Portfolios 75 Lernprozesse und deren Beurteilung individualisiert werden. Daran angeschlossen ist eine Anbahnung von Eigenverantwortlichkeit des einzelnen Lernenden. Zum anderen werden Portfolios als ein mögliches Beurteilungskonzept einer standard- und kompetenzorientierten Unterrichtspraxis angesehen. Am geeignetsten ist der Typ des "Prüfungsportfolios", in dem Lernende 75 "Ein Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung von Arbeiten, welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen der / des Lernenden auf einem und mehreren Gebieten zeigt. Die Sammlung muss die Beteiligung des Lernenden an der Auswahl der Inhalte, der Kriterien für die Auswahl, die Festlegung der Beurteilungskriterien sowie Hinweise auf Selbstreflexion einschließen." (Schmoll, 2011, S. 38 - 39) N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 223 Rechenschaft über einen Ausbildungsabschnitt bzw. ein Unterrichtsvorhaben ablegen und sich den Fragen des Lehrers bzw. der Mitschüler stellen müssen. Aktuell sind bzgl. der Portfoliomethode im Sportunterricht noch recht wenig Beispiele vorzufinden. Sicherlich wäre die genauere Betrachtung dieser Thematik ein interessantes Thema für eine Arbeit im größerem Umfang. Van Aelst, S. hat in ihrer E-Mail (mehr hierzu im Kapitel 2.1.2.1.7.1) beschrieben, dass ihre Schüler (in Flandern) ein Portfolio über die Unterrichtseinheiten führen. Dem Schüler soll damit deutlich gemacht werden, dass Einsatz, Zusammenarbeit, Hilfsbereitschaft, Hygiene, Lernhaltung, Lernfortschritte und Wissen zur Bewertung herangezogen werden. Für den besonderen Fall der längerfristigen Freistellung (Trimester oder Schuljahr) von der aktiven Teilnahme am Sportunterricht bleibt die Problematik bestehen, dass der Schüler nicht auf Bewegungshandlungen bewertet wurde. Dementsprechend wäre die Umsetzung des Anliegens der Befragten unter Frage C.3.e. nach einer Ergänzung der aktuellen Bereiche des "Complément au bulletin", durch eine weitere Kategorie anzustreben. Diese Kategorie könnte die Bezeichnung "Épreuve théorique" oder "Savoir" tragen - die Mehrzahl der Befragten schätzte dies für "sehr sinnvoll" oder "sinnvoll" ein - um diesen Unterschied erkennbar zu machen. Nach Auffassung des Autors ist die Bezeichnung "Épreuve théoriq ue" der Bezeichnung "Savoir" vorzuziehen, da einerseits das Wissen an sich Teil der drei anderen Bereiche des "Complément au bulletin" ist, und andererseits die Bezeichnung "Épreuve théorique" deutlich zu erkennen gibt, dass nicht die aktive Bewegungshandl ung zentraler Ansatzpunkt der Bewertung war. In der praktischen Umsetzung würde dies für den Sportlehrer bedeuten, dass er für jeden Schüler, der aktiv am Unterricht teilgenommen hat, im "fichier élèves" das Kästchen "non évalué" ankreuzen muss. Hier wäre es grundlegend falsch einen Bereich "savoir" als "nicht bewertet" zu kennzeichnen. 8.6 Offene Frage 6 Sind die Sportlehrer ausreichend über den Gesundheitszustand ihrer Schüler unterrichtet? Einem Dokument vom 1. Juni 1994 "La dispense du cours d'éducation sportive. La prise de position de l'APEPEP" (kein Verfasser angegeben) ist bereits vor fast 20 Jahren das Anliegen zu entnehmen, dass das Ausstellen einer kompletten Freistellung vom Sportunte rricht von Seiten der "APEPEP" (heute: APEP) nicht erwünscht ist; und wenn überhaupt, dann nur eine differenzierte bzw. partielle Attestierung mit entsprechender Angabe einer zeitlichen Begrenzung. Einem Brief vom 5. Februar 2003 an die "Société Luxembourgeoise de la Médecine Scolaire, c/o Charles Delagardelle" unterzeichnet vom Präsidenten Thillens, R. und dem damaligen Sekretär Eschette, H. ist weiterhin zu entnehmen, dass Herr Thillens Gespräche mit dem Arzt Huberty, Dr. R. geführt hatte, um eine offene und aufrichtige Diskussion anzuregen, im Hinblick auf eine Aufstellung von detaillierten, angepassten ärztlichen Attesten mit der Möglichkeit von partiellen Freistellungen. Das Ergebnis dieses Unterfangens lief auf ein Versprechen des damaligen Ministers (Wagener, C.) hinaus, ein Rundschreiben zu verfassen, das die Ärzte auffordert, keine Gefälligkeitsatteste für Schüler, die nicht am Sportunterricht teilnehmen wollen, auszuschreiben. An diesem Anliegen hat sich bis heute nichts geändert. 224 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Bei der Frage E.1.a. sprechen sich die Befragten klar dafür aus, dass der Sportlehrer präzisere Angaben auf ärztlichen Attesten bezüglich der Eignung der Schüler für bestimmte sportl iche Aktivitäten benötigt (20 von 32 Befragten antworteten mit "sehr erforderlich", 8 Befragte mit "erforderlich"). Dem Kapitel 2.1.1.4 dieser Arbeit über die ärztlichen Atteste ist zu entnehmen, dass die Ärzte, genauso wenig wie die Sportlehrer, in ihre Patienten bzw. Schüler hineinsehen können. Das Ausstellen von Gefälligkeitsattesten ist gesetzlich verboten. Grundsätzlich sollte man dementsprechend auch immer von der Ehrlichkeit der Ärzte ausgehen. Die Ärzte orienti eren sich an Richtlinien bei der Aufstellung ihrer Atteste. Gesetzlich gesehen entscheidet der Arzt aber immer selbstständig über die inhaltliche Aufstellung eines Attests, da die inhaltlichen Angaben den Arzt selbst gesetzlich verpflichten. Natürlich bezieht sich das Anliegen der Frage E.1.a. nicht auf vereinzelte Freistellungen wegen einer kleineren grippalen Erkrankung oder leichten Verletzung. Das Augenmerk liegt auf den Schülern die über längere Zeit von der aktiven Teilnahme am Sportunterricht freigestellt werden. Interessant ist dementsprechend der Artikel 6 des "Arrêté ministériel du 7 juillet 2005 approuvant le code de déontologie des professions de médecin et de médecin-dentiste édicté par le Collège Médical", der Position zur Schweigepflicht des Arztes gegenüber seinem Patient einnimmt: (...) Cette obligation n’interdit pas au médecin, lorsqu’il en est spécialement requis par son patient, de délivrer à celui-ci des certificats, des attestations ou des documents destinés à exprimer ses constatations. Pour les mêmes raisons, elle ne lui interdit pas de donner à ses certificats, ses attestations ou ses documents la forme que demande le patient en vue de pouvoir bénéficier des prestations de la sécurité sociale, ou d’une assurance de droit commun, auxquelles il a légitimement droit. (...) Dies bedeutet, dass ein Schüler (oder dessen Eltern) ein detailliertes Attest beim Arzt (Hausarzt, oder je nachdem Sportarzt) anfragen könnte, um seinen Sportlehrer über die Möglichkeit einer teilweisen aktiven Teilnahme am Sportunterricht in Kenntnis zu setzen. Dementsprechend wäre es von Vorteil, auf nationaler Ebene eine Vorlage zu erstellen, welche ein Schüler unter Aufforderung des Sportlehrers bzw. des Sportlehrerteams eines Schulgebäudes bei seiner ärztlichen Untersuchung vorlegt, um für den Sportlehrer nützliche Informationen für eine teilweise aktive Teilnahme am Sportunterricht zu erha lten. Im Ausland existieren solche Vorlagen bereits. Im Anhang 2 sind Beispiele aus Belgien (Wallonie), Frankreich und Deutschland illustriert. Das "Centre scolaire Woluve-Saint-Pierre 76" aus der Wallonie begründet die Anwendung der Vorlage folgendermaßen: Un tel certificat aide à sensibiliser les jeunes à l’importance d’une pratique physique régulière, même si elle doit être réduite à certains moments, pour préserver leurs capacités motrices et leur capital de santé physique, nerveuse et mentale. Il fournira au professeur d’éducation physique un minimum d’informations lui per mettant d’aider 76 Centre scolaire Woluwe-Saint-Pierre. Les textes légaux - le règlement des d'éducation physique. Zugriff am 18. Juli 2011 unter http://www.itssep-icmes.be/les-textes-legaux/le-reglement-des-cours-deducation-physique/ N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 225 l’élève soit à reprendre une activité adéquate après blessure, soit à poursuivre une pratique d’entretien efficace durant sa convalescence. Hier besteht also Handlungsbedarf. Eine Arbeitsgruppe der Programmkommission oder ein einzelnes "Travail de Candidature" könnte sich mit dieser Thematik befassen. Dabei könnte man versuchen zusätzlich Hilfestellung bei einem Sportarzt zu finden um inhaltliche Feinheiten zu hinterfragen. Durlach et al. (2007, S. 9) raten den Ärzten sich bei Bedarf sportmedizinisch weiterzubilden. Das qualifizierte Attest setzt gründliche Kenntnisse in der Sport- und Bewegungsmedizin voraus, damit Kinder und unter ihnen besonders die chronisch Erkrankten vor Überforderung geschützt werden. Bei Frage E.1.b. sprechen sich die Befragten klar dafür aus, dass der Sportunterricht einen offenen und konsequenten Informationsaustausch über den gesundheitlichen Zustand ihrer Schüler mit den Schulärzten bzw. dem "Régent" zu Beginn des Schuljahres braucht, um unerwünschte Überraschungen (bspw. epileptische Krise) zu vermeiden und den Voraussetzungen des Schülers gerecht zu werden. Es liegt keinerlei ablehnende oder zurückhaltende Antwort der Befragten vor. Anzumerken hierzu ist, dass verschiedene Sportlehrer zu Beginn des Schuljahres den Gesundheitszustand der Schüler auf einem den Schülern zur Verfügung gestellten Informationsblatt hinterfragen. Am Gebäude des Verfassers händigt die Schulleitung Informationen über den Gesundheitszustand in Rücksprache mit den Eltern an die Lehrer aus. Trotzdem lässt sich im Verlaufe des Schuljahres (bspw. Schüler mit Herzerkrankungen oder Operationen am Kopf) immer wieder feststellen, dass Sportlehrer nicht ausreichend über den Gesundheitszustand ihrer Schüler informiert sind um die Belastungsintensität ideal anzupassen und entsprechend aufmerksam und vorbereitet zu sein. Durlach et al. (2007) haben in Deutschland diesbezüglich einen Leitfaden mit dem Titel "Aktiv statt Attest" für Ärzte, Sportlehrer und Eltern herausgegeben, der Möglichkeiten für eine Teilnahme chronisch kranker Kinder aufzeigt. Die Handreichung soll ein erster Schritt sein, um eine möglichst unvoreingenommene Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen, Hemmschwellen und Berührungsängste abzubauen und Handlungsspielräume aufzuzeigen. Durlach et al. (2007, S. 6) halten grundsätzlich fest, dass durch die Ausschreibung eines "Komplettattests" für chronisch kranke Kinder (bspw. Adipositas, ADHS, Epilepsie, Asthma, orthopädische Krankheitsbilder, zerebrale Bewegungsstörungen, ...) , diesen Kindern von vorn herein die Chance genommen wird, die positiven Effekte des (Schul-)Sports zu erleben. Sport hat erwiesenermaßen viele positive Effekte und kann sich richtig dosiert in den meisten Fällen sogar positiv auf die jeweilige Erkrankung und die soziale Integration des Kindes auswirken. Sie ergänzen diese Aussage durch den Aufruf, dass in jedem Fall erst einmal Anwesenheit sund Teilnahmepflicht besteht, und diese möglichst sinnvoll für das betroffene Kind genutzt werden sollte. Am Schulsport teilnehmende Schüler mit chronischer Erkrankung dürfen in der Leistungsbeurteilung nicht benachteiligt werden. Dem entspricht die Anmerkung aus der dritten offenen Frage, dass eine "relative Note" oder "differenzierte Bewertung" (Eschette & Kruchten, 1983, S. 3) den Verdienst des Schülers in Bezug zu seinen Möglichkeiten (Fähigkeiten und Fertigkeiten) ausdrücken soll. Es wird aber gleichzeitig präzisiert, dass die 226 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN APEP eine Politik der "angepassten Anspruchshaltung" verfolgt und somit der Meinung ist, dass man auch angesichts von Schülern mit zeitweiligen Behinderungen jeglicher Art, anspruchsvoll bzgl. der individuell zu erwarteten Leistungen umzugehen hat. Die Frage E.1.c. zielte darauf ab, dass der Sportlehrer die Erlaubnis benötigt, einen Schüler mit "ungesunden" motorischen und / oder körperlichen Merkmalen (bspw. bei Fettleibigkeit oder Fehlhaltungen) unter Rücksprache mit den Eltern an eine Drittperson weiterzureichen, die für die Behandlung dieser "ungesunden" Merkmale ausgebildet ist. Fasst man die zustimmenden Kategorien erforderlich (11) und sehr erforderlich (12) zusammen, so ist auch hier die Zustimmung (23 von 32 Befragten) klar gegeben. In der vierten offenen Frage wurde die "remédiation" bereits thematisiert. Dabei wurde Bezug auf die Frage B.5. genommen. Mit Frage B.5. wurde untersucht, inwieweit zusätzliche Ansprüche angebracht sind, die nach Meinung der Befragten je nach Form der Nichtteilnahme berechtigt sind. Obschon die Antwortkategorie "Erlaubte Aktivität" dabei stets nachrangig war, wurde anschließend festgehalten, dass die Abhilfen an die Schüler entweder "formell" stattfinden können, d.h. die Sportlehrer selbst schaffen Abhilfe auf sportlicher und psycho-pädagogischer Ebene durch entsprechende Angebote. Oder die "remédiation" könnte auch "informell" sein: die Sportlehrer würden dem Schüler empfehlen sich an Außenstehende zu wenden (bspw. bei Fettleibigkeit an einen Ernährungsberater). Sinn und Zweck wäre Schüler mit Hemmschwellen zu unterstützen. Abschließend sei im Kontext dieser offenen Frage noch das Vorgehen aus Lettland erwähnt (siehe Kapitel 2.1.2.1.6). Ärzte attestieren allen Schülern vor Beginn des Schuljahres ihren Gesundheitszustand und weisen sie damit einer von drei unterschiedlichen Gesundheitsgruppen (von "healthy children" bis "children with special needs") zu. Die Universität in Lettland bildet ihre zukünftigen Sportlehrer dementsprechend aus, damit es ihnen gelingt ihre Unterrichtsgestaltung differenziert den Bedürfnissen dieser Gesundheitsgruppen anzupassen. Diese Initiative soll ein Hinweis dafür sein, dass man insbesondere die Thematik der chronisch kranken Kinder sehr unterschiedlich angehen kann. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 227 9 Versuch der Ausarbeitung von Richtlinien im Hinblick auf eine nationale Verständigung Beiden Diskussionen (Kapitel 5 und Kapitel 8) ist zu entnehmen, dass ein Bedarf besteht für die Ausarbeitung von einheitlichen Richtlinien betreffend der Handhabung der Nichtteilnahme am Sportunterricht. Das Rechtswörterbuch (abrufbar im Internet unter: www.rechtswoerterbuch.de) gibt folgende Definition der Richtlinie: "Richtlinien (Verwaltungsvorschriften) sind verwaltungsinterne generell abstrakte Handlungsanweisungen an Amtswalter ohne Rechtssatzqualität nach außen. " Der Verfasser dieser Arbeit hat anlehnend an diese Vorgabe im Fragebogen anhand der Frage F.7. die Befragten nach ihrer Meinung zu folgender selbst formulierten Definition der Richtlinie hinterfragt: Eine Richtlinie ist eine Anweisung zum Handeln, die dem Sportlehrer ausreichend Spielraum bietet, um situativ angepasst handeln zu können. Diesem Vorschlag wurde von 100% der Befragten zugestimmt. Die Frage danach, wie diese Richtlinien gesetzlich verankert werden können, konnte noch von keinem der Mitglieder der Arbeitsgruppe, die von dieser Arbeit profitieren soll, beantwortet werden. Der Verfasser erhofft sich, dass die diese Thematik ansprechenden Richtlinien in Form von "rechtlichen Richtlinien" von einem formellgesetzlich ermächtigtem Gremium beschlossen werden, damit die Handlungsvorschriften einen bindenden Charakter erhalten . 9.1 Zusammenfassung der Diskussionen im Hinblick auf die inhaltliche Gestaltung der Richtlinien Das Ziel dieses Kapitels ist aus den vorangegangenen Diskussionen herauszufiltern, was anschließend in dem Versuch der Ausarbeitung von Richtlinien im Hinblick au f eine nationale Verständigung (Kapitel 9.2) berücksichtigt werden soll. Vor den verwendbaren Inhalten steht entweder die Abkürzung VB (=könnte verbindlich enthalten sein) oder die Abkürzung EP (=könnte empfehlend enthalten sein). 9.1.1 Bestandsaufnahme (nationale Datenerhebung) EP Die Selbstbestimmung des Schülers hervorheben und fördern. EP Sehr hohe Anzahl an Nichtteilnehmern (bei Mädchen sehr deutlich) im Bewegungsfeld 2 und dementsprechend hohe Anzahl der Zusatzbegründung "Menstruation". Hin weis auf frühzeitige Kommunikation mit den Schülern und Eltern um auf die Wichtigkeit des Schwimmens zu verweisen und das Thema "Menstruation" grundsätzlich zu umreißen. EP Differenzierung als oberstes pädagogisches Prinzip um die Anzahl der Nichtteilnehmer zu verringern. EP Anzahl an Nichteilnehmern hängt stark von der jeweiligen Schulklasse ab . 228 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN EP Nichtteilnahme am Sportunterricht ist ein reelles Phänomen bzw. ist statistisch nachgewiesen. EP Bei der Aufstellung der Materialien oder Aufgaben an die Nichtteilnehmer sollte man den Schüler als Person betrachten, die eigentlich gerne am Unterricht teilnehmen würde. EP Eine gemeinsame Linie des Sportkollegiums fördert die Effektivität und Ökonomie des Unterrichts. EP Der Anteil der an der Hälfte oder mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht aktiv teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl Schüler (für Jungen, Mädchen, Jungen und Mädchen) ist sehr gering (weniger als 1% der gesamten Anzahl an erfassten Schülern). Dennoch ist es die Aufgabe des Sportlehrers, diese Schüler am Unterricht zu beteiligen bzw. sinnvoll zu beschäftigen. Insbesondere im dritten Bereich "Adopter une attitude positive et engagée" des "Complément au bulletin" sollte es das Anliegen jedes Sportlehrers sein, einen hohen Wert für die Nichtteilnehmer zu erzielen, um den Ausschluss des nichtteilnehmenden Schülers vom Unterricht zu vermeiden. EP Es ist eine Frage der Ethik und Gerechtigkeit im Vergleich zu den aktiv teilnehmenden Schülern, die Nichtteilnehmer, unter welcher Form auch immer, am Unt erricht teilnehmen zu lassen bzw. sie sinnvoll zu beschäftigen. Sonst wäre die Versuchung groß, sich den geforderten physischen Anstrengungen des Sportunterrichts zu entziehen, wenn man einen Vorteil in der Erlaubnis erkennt nicht am Unterricht aktiv teilnehmen zu müssen (in Anlehnung an die Schulordnung der Wallonie). VB Das Thema der "selektiven Teilnahme" zu berücksichtigen wird, mit dem Hinweis auf die Praxis in Frankreich, bekräftigt. VB Richtlinien sollten von der schulinternen Fachkonferenz auf die eigene Situation in Absprache mit der Schulleitung angepasst werden. Empfehlungen: Erstellen einer Vorlage auf nationaler Ebene, welche ein Schüler unter Aufforderung des Sportlehrers bzw. des Sportlehrerteams eines Schulgebäudes bei seiner ärztlichen Untersuchung vorlegt, um für den Sportlehrer nützliche Informationen für eine teilweise aktive Teilnahme am Sportunterricht zu erhalten. Eine entsprechende Vorlage trägt dazu bei den Schülern klarzumachen, dass auch bei eingeschränktem körperlichem Leistungsvermögen eine regelmäßige sportliche Betätigung sinnvoll ist und dementsprechend adaptiert durchgeführt werden kann. 9.1.2 Standortbestimmung (Fragebogen) EP Regelmäßige und unvoreingenommene Kommunikation zwischen de m Lehrer, den Eltern und den Schülern. EP Rechtzeitige Absprachen mit der Schulleitung vor Beginn des Schuljahres. EP Das Angebot der Nachholunterricht nutzen. Sportsektion und des Sportförderunterrichts für den N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 229 EP Der Nachholunterricht darf auch in Form eines Kollektiv-Unterrichts angeboten werden. EP Man sollte als Sportlehrer prinzipiell von der Ehrlichkeit des Nichtteilnehmers ausgehen und von der Bereitschaft des Nichtteilnehmers, aktiv am Unterrichtsprozess teilzunehmen. EP Den Schülern sollte für den Fall einer längerfristigen Freistellung durch den Arzt empfohlen werden, sich bei ihrem Arzt nach einer teilweisen Teilnahmeberechtigung an sportlichen Aktivitäten zu erkundigen und diese attestieren zu lassen. EP Der Sportlehrer soll den Schüler mit attestierter partieller Teilnahmebefähigung entsprechend den Sinngebungen seines Unterrichtsvorhabens am Unterricht einbinden. Wenn die Voraussetzungen es erlauben, kann der Schüler an einer geeigneten und parallel stattfindenden sportlichen Aktivität teilnehmen. EP Welche Basiselemente bzw. Richtlinien sollten bei der Aufstellung einer theoretischen Aufgabe im Sportunterricht berücksichtigt werden? 1. Der Inhalt soll zum Thema gemacht werden, indem der Lehrer versucht, dem Unterrichtsgegenstand der theoretischen Aufgabenstellung eine Sinnrichtung zu geben bzw. den Unterrichtsgegenstand auf eine pädagogische Perspektive auszurichten. 2. Der Unterrichtsgegenstand der theoretischen Aufgabenstellung soll selbsttätig und reflexiv vom Schüler durchdrungen werden. 3. Der Schüler soll das neu erworbene Wissen anwenden. 4. Die Formulierung der theoretischen Aufgabenstellung sollte möglichst die Absichten bzw. die Sinnrichtungen des Unterrichtsvorhabens der gesamten Klasse berücksichtigen und anvisieren, wie auch in Relation zu bereits erworbenen Kompetenzen stehen. EP Eine sorgfältige Begleitung der theoretischen Arbeiten im Sportunterricht valorisiert den Sportunterricht. EP Die Sportlehrer und Ärzte sollen einen unvoreingenommenen und offenen Dialog führen. EP Mit der Schulleitung klären, ob sie damit einverstanden ist, dass ein Schüler, der seinen Nachholunterricht bis Ende eines Trimesters noch nicht durchgeführt hat, den Eintrag "Pas composé" anstelle eine Note erhalten darf, mit dem Argument, dass vergleichbare Beurteilungsgrundlagen zu den regelmäßig aktiv teilnehmenden Schülern fehlen. EP Die Verweigerung soll ins Klassenbuch eingetragen werden. VB Harmonisierung der Informationsdokumente (bspw. interne Schulordnung) für die Schüler. VB Ein Schüler muss das, was er versäumt hat, nacharbeiten. VB Notenvergabe am Ende eines Trimesters ist Pflicht. VB Formen der Nichtteilnahme festlegen (Berücksichtigung der Kategorie "selektive Nichtteilnahme"). 230 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN VB Anforderungen bei Nichtteilnahme unter Berücksichtigung der Formen der Nichtteilnahme formulieren (Anfertigung durch die schulinterne Fachkonferenz oder den Sportlehrer selbst) VB Begründung für die Durchführung des Nachholunterrichts angeben (pädagogischer und erzieherischer Charakter, Gründe der Ethik und Gerechtigkeit gegenüber den Schülern, die regelmäßig aktiv teilnehmen). VB Anwesenheitspflicht des Schülers. VB Das aufmerksame Verfolgen der Anweisungen des Sportlehrers und des Unterrichtes. VB Die Sportlehrer sollen die Nichtteilnehmer möglichst sinnvoll im Hinblick auf das Unterrichtsthema beschäftigen. Die sinnvolle Beschäftigung der Nichtteilnehmer ist keine disziplinarische Maßnahme. VB Gewichtung Evaluationsrasters. einer theoretischen Arbeit entsprechend den Angaben des VB Verweigerung hat eine disziplinarische Maßnahme zur Folge (bspw. Eintrag ins Klassenbuch). VB Aufruf eine disziplinarische Maßnahme anzuwenden bei der Verweigerung am auferlegten Nachholunterrichts teilzunehmen; Verweis auf Art. 28 des "Règlement grandducal du 23 décembre 2004 concernant l’ordre intérieur et la discipline dans les lycées et lycées techniques. Modifié par: Règlement grand-ducal du 16 novembre 2006" und den Art. 42, Kap. 11 der "Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques. Modifiée par: Loi du 29 juin 2005, Loi du 6 février 2009" und auf Möglichkeit der Anwendung des Art. 41, Kap. 11 der "Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques. Modifiée par: Loi du 29 juin 2005, Loi du 6 février 2009", um schulintern die Durchführung der Nachholpflicht bei Verweigerung zu forcieren (bspw. mit der Verweigerung der "Promotion" durch Bestehenbleibens des Eintrags "Pas composé" im "bulletin définitif"). VB "Bei einer theoretischen Aufgabenstellung in Folge eines längerfristigen ärztlichen Attests, kann ausnahmsweise auf das Beurteilen der drei Zusatzbereiche zum Bestimmen der Trimesternote verzichtet werden." (MENFP, 2009a, S. 48) VB "(...) wobei unter Berücksichtigung der Tatsache, dass einige Kompetenzerwartungen nur schwerlich objektiv beurteilt werden können, nicht alle behandelten Kompe tenzen zwingend in die Notengebung einzubeziehen sind." (MENFP, 2009a, S. 46) VB Insbesondere für die Schüler, die nicht regelmäßig am Unterricht teilnehmen können, soll die Note im Sportunterricht immer den Verdienst des Schülers in Bezug zu seinen Möglichkeiten (Fähigkeiten und Fertigkeiten) ausdrücken. "Die Lernund Leistungsentwicklung sowie der Leistungsstand vor dem Hintergrund der individuellen Möglichkeiten bilden somit die Grundlage für eine differenzierte Bewertung." (SBJS BERLIN, 2006, S. 52 zitiert nach: Schumacher, 2011, S. 9) VB Angesichts von Schülern mit zeitweiligen oder chronischen Behinderungen sollte das Prinzip der angepassten Anspruchshaltung gelten. Der Lehrer sollte dementsprechend anspruchsvoll mit den individuell zu erwartenden Leistungen von diesen Schülern umgehen. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 231 VB Die Wahl des Schwierigkeitsgrades, der Bewertungsgestaltung und der Form der theoretischen Arbeit ist dem Ermessen des Sportlehrers überlassen. Die entsprechenden Richtlinien für theoretische Arbeiten können auch in Absprache mit dem Sportlehrerteam erstellt werden. VB Die Anforderungen für eine theoretische Arbeit sollen dem Können der Schüler angepasst sein. VB Die Dokumentationen für die Ausarbeitung von theoretischen Arbeiten sollen dem Schüler zugänglich sein. VB Der zeitliche Aufwand des Schülers für die Ausarbeitung der theoretischen Arbeit sollte der Anzahl an nicht aktiv teilgenommenen Unterrichtseinheiten und den entsprechenden Anforderungen an die aktiv teilnehmenden Schüler Rechnung tragen. VB Durlach et al. (2007, S. 6) halten grundsätzlich fest, dass durch die Ausschreibung eines "Komplettattests" für chronisch kranke Kinder (bspw. Adipositas, ADHS, Epilepsie, Asthma, orthopädische Krankheitsbilder, zerebrale Bewegungsstörungen, ...), diesen Kindern von vorn herein die Chance genommen wird, die positiven Effekte der (Schul -)Sports zu erleben. Sport hat erwiesenermaßen viele positive Effekte und kann sich richtig dosiert in den meisten Fällen sogar positiv auf die jeweilige Erkrankung und die soziale Integra tion des Kindes auswirken. Sie ergänzen diese Aussage durch den Aufruf, dass in jedem Fall erst einmal Anwesenheit- und Teilnahmepflicht besteht, und dass diese Zeit möglichst sinnvoll für das betroffene Kind genutzt werden sollte. Empfehlungen: Ergänzung der aktuellen Bereiche des "Complément au bulletin" durch eine weitere Kategorie "Épreuve théorique". Dieser Bereich soll eine nuanciertere Interpretation der Ergebnisse im Sportunterricht ermöglichen. Erstellen einer Vorlage auf nationaler Ebene, welche ein Schüler unter Aufforderung des Sportlehrers bzw. des Sportlehrerteams eines Schulgebäudes bei seiner ärztlichen Untersuchung vorlegt, um für den Sportlehrer nützliche Informationen für eine teilweise aktive Teilnahme am Sportunterricht zu erhalten. Eine entsprechende Vorlage trägt dazu bei den Schülern klarzumachen, dass auch bei eingeschränktem körperlichem Leistungsvermögen eine regelmäßige sportliche Betätigung sinnvoll i st und dementsprechend adaptiert durchgeführt werden kann. 232 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 9.2 Versuch: Richtlinien im Hinblick auf eine nationale Verständigung 1 F ORMULIERUNG DES P ROBLEMS Im heute zunehmend bewegungseingeschränkten Leben der Kinder und Jugendlichen spielt die Hinführung durch den Schulsport zu sinnvoller und mehrperspektivisch orientierter körperlicher Aktivität eine besonders wichtige Rolle. Nur der Schulsport in Form des obligatorischen Sportunterrichts kann alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit, von Alter, Geschlecht und Herkunft e rfassen. Grundsätzlich gilt für alle Schüler die Anwesenheitspflicht. Der Schüler unter steht dabei der Aufsicht und Verantwortung des Lehrers. Die Berechtigung, nicht am Sportunterricht teilzunehmen, beschränkt sich ausschließlich auf die praktische Durchführung. Dementsprechend sind die nicht aktiv am Unterricht teilnehmenden Schüler aufgefordert, den Unterricht und die Anweisungen des Sportlehrers aufmerksam zu verfolgen. Der Sportlehrer sollte diese Schüler möglichst sinnvoll im Hinblick auf das Unterrichtsthema beschäftigen. 2 F ORMEN DER NICHTTEILNAHME Im Folgenden sind die unterschiedlichen Formen der Nichtteilnahme dargestellt: Isolierte Nichtteilnahme: 1. Mit mangelnder Begründung: vergessenes Sportzeug, Verweigerung, zu spät kommen, schwänzen, vortäuschen von akuten Beschwerden 2. Aus geringeren, aber dennoch erkennbaren gesundheitlichen Gründen: harmlose Erkältung oder Verletzung, Übelkeit, Menstruation Anmerkung: Die isolierte Nichtteilnahme kann sich vereinzelt oder wiederholt manife stieren. Längere Nichtteilnahme: 1. Kurze Dauer: weniger als die Hälfte des Unterrichtsvorhabens oder des Trimesters 2. Lange Dauer: mehr als die Hälfte des Unterrichtsvorhabens oder des Trimesters 3. Totale Nichtteilnahme: Das ganze Schuljahr Anmerkung: Der Schüler muss ein ärztliches Attest vorzeigen. Selektive Nichtteilnahme: Eine motorische oder funktionelle Behinderung, die einer Anpassung bzw. Veränderung der sportlichen Betätigung im Sportunterricht bedarf. Anmerkung: Der Schüler muss ein ärztliches Attest vorzeigen. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 3 233 B EWERTUNG DER N ICHTTEILNEHMER Die Vergabe einer Note im Sportunterricht muss für alle Schüler, die regelmäßig in einer Klasse eingeschrieben sind, die Regel sein. Auch für Schüler, die aufgrund einer Verletzung, einer Erkrankung oder wegen Abwesenheit nicht regelmäßig am Unterricht teilnehmen können, soll die Note im Sportunterricht immer den Verdienst des Schülers in Bezug zu seinen Möglichkeiten (Fähi gkeiten und Fertigkeiten) ausdrücken. Die Lern- und Leistungsentwicklung sowie der Leistungsstand angesichts der individuellen Möglichkeiten bilden dabei die Grundlage für eine differenzierte Bewertung. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass bei einer regelmäßigen Nichtteilnahme einige Kompetenzerwartungen nur schwerlich objektiv zu beantworten sind, müssen nicht alle behandelten Kompetenzen zwingend in die Notengebung einbezogen werden , und die Schüler können (zusätzlich) zum Verfassen einer theoretischen Aufgabenstellung veranlasst werden. Grundsätzliche Richtlinien in Bezug auf die Bewertung der Nichtteilnehmer: Im Tutorial - Evaluationsraster 77 ist grundlegend beschrieben, wie die Bewertung einer theoretischen Aufgabenstellung verrechnet werden soll. Dementsprechend sollte die Bewertung einer theoretischen Aufgabenstellung grundsätzlich dieselbe Gewichtung in der Berechnung der Trimesternote erhalten, wie die Bewertung eines Unterrichtsvorhabens. Der Sportlehrer kann jedoch situativ die Gewichtung anpassen. Dabei sollte er einerseits den vom ihm an den Schüler geforderten Aufwand, und andererseits den Beitrag der jeweils einzelnen Bewertung auf das Gesamtvorhaben des Trimesters, berücksichtigen. Im aktuellen Lehrplan (E DUCATION P HYSIQUE ET S PORTIVE . Standards und Kompetenzen für den Sportunterricht, Kapitel 5, S. 48) wird weiterhin darauf hingewiesen, dass unter besonderen Umständen, bspw. bei einer theoretischen Aufgabenstellung in Folge eines längerfristigen ärztlichen Attests, ausnahmsweise auf das Beurteilen der drei Zusatzbereiche zum Bestimmen der Trimesternote verzichtet werden kann. Das Tutorial - Evaluationsraster rät dies durch die Angabe "HC" ("Hors classement") neben der Trimesternote im "Fichier élèves" zusätzlich erkennbar zu machen. 4 ANFORDERUNGEN AN DIE N ICHTTEILNEHMER Der Sportlehrer sollte prinzipiell von der Ehrlichkeit des Nicht teilnehmers ausgehen und von seiner Bereitschaft, aktiv am Unterricht teilnehmen zu wollen. Dementsprechend sind die nicht aktiv am Unterricht teilnehmenden Schüler einerseits aufgefordert, den Unterricht und die Anweisungen des Sportlehrers aufmerksam zu verfo lgen (siehe oben). Andererseits sollte der Sportlehrer versuchen, diese Schüler entsprechend den anvisierten pädagogischen Perspektiven des Unterrichtsvorhabens sinnvoll zu beschäftigen. Folgende Anforderungen kann der Sportlehrer, unter Berücksichtigung der Formen der Nichtteilnahme unter Punkt 2, dem Nichtteilnehmer zuweisen: 77 Schumacher, C. (2010, S. 3 - 4). Tutorial - Evaluationsraster (Version 15.09.2010). Zugriff unter www.restena.lu/apep. 234 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 1. Keine Ansprüche Nimmt der Schüler ausnahmsweise nicht am Unterricht teil und der Sportlehrer erkennt keinen Nachholbedarf, dann bedarf es keinen weiteren Ansprüchen an diesen Schüler. 2. Nachholunterricht Der Sportlehrer darf seinem Schüler Nachholunterricht auferlegen wenn er befürc htet, dass die Zeitspanne der Nichtteilnahme des Schülers am Sportunterricht eine Dauer überschreitet, die dazu führen könnte, dass der Schüler zu viel vom Unterrichtsgegenstand verpasst und dadurch den Anschluss an die gesamte Klasse verliert. Der Nachholunterricht kann in Absprache mit dem Sportlehrerteam auch in Form eines Kollektiv-Unterrichts angeboten werden. Das Angebot der Sportsektion und des Sportförderunterrichts darf ebenf alls für das Nachholen der verpassten Unterrichtseinheiten genutzt werden. 3. Theoretische Aufgabenstellung Der Sportlehrer entscheidet, unter Berücksichtigung der Formen der Nichtteilnahme unter Punkt 2., ab welchem Zeitpunkt und unter welchen Bedingungen er den Nichtteilnehmer mit einer theoretischen Aufgabenstellung beauftragt. Anmerkungen zu den Anforderungen an die Nichtteilnehmer: unbegründete Nichtteilnahme am Sportunterricht Wenn ein Schüler unbegründet und aus unerkennbaren Gründen nicht am Sportunterricht teilnimmt, wiedersetzt er sich dem Artikel 3 des "RG du 23 décembre 2004 concernant l’ordre intérieur et la discipline dans les lycées et lycées techniques. Modifié par: RG du 16 novembre 2006", welches die Teilnahmepflicht am (Sport-) Unterricht und den damit einhergehenden pädagogischen Aktivitäten vorschreibt. Der Artikel 28 desselben RG sieht eine disziplinarische Maßnahme ("mesures moindres", d.h. kein Schulverweis) entsprechend den Vorgaben des Artikel 42 der "Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques. Modifiée par: Loi du 29 juin 2005, Loi du 6 février 2009" vor. Der Nachholbedarf der unbegründet verpassten Unterrichtseinheit sollte auf jeden Fall aus Gründen des Fairplay gegenüber den aktiv teilnehmenden Schülern eingefordert werden. Dabei ist das Eintragen einer entsprechenden informativen Anmerkung ins Klassenbuch zu empfehlen. Verweigerung der Erfüllung der Anforderungen durch die Nichtteilnehmer Die vorzunehmenden Maßnahmen bei der Verweigerung der Erfüllung der Anforderungen entsprechen den Maßnahmen zu den gesetzlichen Angaben der unbegründeten Nichtteilnahme am Sportunterricht (siehe oben). Die "Instruction de service du 6 juin 2008 sur l'évaluation des élèves" schreibt unter Punkt 2 zusätzlich die Vergabe einer Note 01 für den Schüler vor, der keine gültige Entschuldigung für die Nichtteilnahme an einer Prüfung oder für das Nichteinhalten eines Abgabetermins einer Zuhause durchgeführten Prüfung vorzeigen kann. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 235 Wenn der Sportlehrer am Ende eines Trimesters der Meinung ist, dass bei einem Schüler noch Nachholbedarf besteht um vergleichbare Beurteilungsgrundlagen gegenüber den regelmäßig teilnehmenden Mitschülern zu erlangen, kann er im Fichier élèves "PC" ("Pas composé") anstelle einer Trimesternote eintragen, bis die geforderte Leistung erbracht wurde. Das Einfordern der Realisierung der gestellten Anforderungen wird dem Sportlehrer unter dem Gesichtspunkt des Fairplay gegenüber den regelmäßig am Sportunterricht teilnehmenden Schülern empfohlen, da ansonsten die Versuchung für alle Schüler groß wäre, sich den physischen Anstrengungen des Sportunterrichts zu entziehen, wenn man einen Vorteil in der Möglichkeit erkennen würde, nicht aktiv am Unterricht teilzunehmen. Es sei an dieser Stelle auch darauf hingewiesen, dass unter Berücksichtigung des Artikels 41 der "Loi du 25 juin 2004 portant organisation des lycées et lycées techniques. Modifiée par: Loi du 29 juin 2005, Loi du 6 février 2009", jede Schule das Recht hat diesbezüglich weitere Maßnahmen im "ordre intérieur" unter Zustimmung des Ministers vorzunehmen. selektive Nichtteilnahme Den Schülern sollte, für den Fall einer voraussichtlich längerfristigen Freistellung durch den Arzt, vom Sportlehrer oder dem Sportlehrerteam empfohlen werden, sich bei ihrem Arzt na ch einer teilweisen Teilnahmeberechtigung am Sportunterricht (bspw. mit gering erer Intensität, erlaubte sportliche Aktivitäten) zu erkundigen und diese entsprechend attestieren zu lassen. Angesichts von Schülern mit zeitweiligen oder chronischen Behinderungen sollte das Prinzip der angepassten Anspruchshaltung gelten. Der Sportlehrer sollte entsprechend den Voraussetzungen des Schülers anspruchsvoll mit den von ihm zu erwartenden Leistungen umgehen. 5 RICHTLINIEN FÜR DIE A UFSTELLUNG EINER THEORETISCHEN A RBEIT Die sorgfältige Ausarbeitung und Begleitung einer theoretischen Aufgabenstellung valorisiert den Sportunterricht. Der Sportlehrer entscheidet über die Wahl des Schwierigkeitsgrades, der Gestaltung der Bewertung und der Form der theoretischen Aufgabenstellung. Dabei ist Folgendes berücksichtigen: bei der Ausarbeitung der theoretischen Aufgabenstellung zu Die Dokumentation muss dem Schüler zugänglich sein. Die Anforderungen sollten dem Können des Schülers möglichst angepasst sein. Der zeitliche Aufwand des Schülers soll der Anzahl an nicht aktiv teilgenommenen Unterrichtseinheiten und den entsprechenden Anforderungen an die aktiv teilnehmenden Schüler Rechnung tragen. Bei der Aufstellung der theoretischen Aufgabenstellung sollten folgende Empfehlungen berücksichtigt werden: 1. Der Inhalt soll zum Thema gemacht werden, indem der Lehrer versucht, dem Unterrichtsgegenstand der theoretischen Aufgabenstellung eine Sinnrichtung zu geben bzw. den Unterrichtsgegenstand auf eine pädagogische Perspektive auszurichten. 2. Der Unterrichtsgegenstand der theoretischen Aufgabenstellung soll selbsttätig und reflexiv vom Schüler durchdrungen werden. 236 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 3. Der Schüler soll das neu erworbene Wissen anwenden. 4. Die Formulierung der theoretischen Aufgabenstellung sollte möglichst die Absichten bzw. die Sinnrichtungen des Unterrichtsvorhabens der gesamten Klasse berücksichtigen und anvisieren, wie auch in Relation zu bereits erworbenen Kompetenzen stehen. 6 ANMERKUNGEN Menstruation Für gesunde Schülerinnen sollte es selbstverständlich sein, während der Menstruation am Schulsport teilzunehmen. In vielen Fällen kann sportliche Bewegung Menstruationsbeschwerden sogar lindern. Nur bei erheblichen Beschwerden ist von einer aktiven Teilnahme abzuraten, in Zweifelsfällen ist ärztlicher Rat einzuholen. Berücksichtigen sollte man jedoch, dass zumindest in den ersten Tagen der Menstruation aus hygienischen Gründen vom schulischen Schwimmunterricht abzuraten ist, und Menstruationsunregelmäßigkeiten während der Pubertät häufig sind und sich mit zunehmendem Alter verringern. Der Sportlehrer soll versuchen, eine offene und verständnisvolle Gesprächsatmosphäre mit den Schülerinnen herzustellen und den Sportunterricht so zu gestalten, dass sich die Mädchen darin wohlfühlen und sie den Eindruck gewinnen können, dass ihre Interessen und Wünsche angemessen berücksichtigt werden. Dennoch werden im späteren Leben körperliche und psychische Anforderungen ohne Rücksicht auf die Vorgänge der Menstruation an Frauen gestellt. Daher sollten auch schon in der Schulzeit Belastungen während der Menstruation verlangt werden. Chronische Krankheiten Durlach et al. 78 (2007, S. 6) halten grundsätzlich fest, dass durch die Ausschreibung eines "Komplettattests" für chronisch kranke Kinder (Adipositas, ADHS, Epilepsie, Asthma bronchiale, Diabetes mellitus, Essstörungen, Herzerkrankungen, Mukoviszidose, neuromuskuläre Erkrankungen orthopädische Krankheitsbilder, zerebrale Bewegungsstörungen), diesen Kindern von vorn herein die Chance genommen wird, die positiven Effekte des (Schul-)Sports zu erleben. Sport hat erwiesenermaßen viele positive Effekte und kann sich richtig dosiert in den meisten Fällen sogar positiv auf die jeweilige Erkrankung und die soziale Integration des Kindes auswirken. In jedem Fall sollte erst einmal Anwesenheit- und Teilnahmepflicht bestehen, und diese Zeit möglichst sinnvoll für das betroffene Kind genutzt werden. Interne Schulordnung Es wird empfohlen, die Problematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht in der schulinternen Fachkonferenz zu thematisieren und eine interne Schulordnung in Absprache mit der Schulleitung diesbezüglich aufzustellen. 78 Durlach, F.-J., Kauth, Dr. T., Lang, H. & Steinki, Dr. J. (2007). Aktiv statt Attest. Das chronisch kranke Kind im Schulsport. Handreichung für Ärzte, Lehrer und Eltern. Stuttgart: Freie und Hansestadt Hamburg - Behörde für Bildung und Sport. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 237 Die Schüler müssen zu Beginn des Schuljahres über die inhaltlichen Vorgaben dieser internen Schulordnung in Kenntnis gesetzt werden. 238 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 239 10 Fazit und Ausblick Die nationale Bestandsaufnahme an 23 postprimären Schulen Luxemburgs hat gezeigt, dass im dritten Trimester des Schuljahres 2009 / 2010 ungefähr ein Sechstel der Schüler (15,3%) nicht aktiv am Sportunterricht teilgenommen haben. Dem anfänglichen Anliegen dieser Bestandsaufnahme, die "Wirklichkeit" bzw. die reellen Zahlen bzgl. der (Nicht-) Teilnahme am Sportunterricht zu kennen, um somit den Schulsport stärken zu können, wurde somit Rechnung getragen. Die Auswertung der Daten hat gezeigt, dass unterschiedliche Einflussfaktoren die Anzahl an Nichtteilnehmern signifikant beeinflussen, und dass vereinzelt Interaktionen zwischen diesen Faktoren zu erkennen sind: der Schulzweig (Anzahl an Nichtteilnehmern: EST > ES) das Regime (auffällig hohe Anzahl an Nichteilnehmern bspw. im RPM1, RFT2 und RFT3) das Bewegungsfeld (insbesondere im Bewegungsfeld 2) der Notenbereich (umso schlechter der Notenbereich (EVA), desto höher die Anzahl an Nichtteilnehmern) das Geschlecht (Anzahl an Nichtteilnehmern: weiblich > männlich) die Region (die Region West beeinflusst die Anzahl an Nichtteilnehmern am positivsten, das Gegenteil gilt für die Region Ost) die Schulwahl (Anzahl an Nichtteilnehmerinnen: Öffentlich > Privat) Diese Nichtteilnahmen werden auf unterschiedliche Weise von den Schülern begründet (vom ärztlichen Attest bis zur Verweigerung). Bei den Zusatzbegründungen überwiegen die Erkrankung, die Verletzung und die Verweigerung (inklusive Sportzeug vergessen). Bei den Mädchen kommt die Ursache Menstruation noch mit hoher Anzahl hinzu. Dabei ist leider festzustellen, dass etwa ein Fünftel der Nichtteilnehmer ohne Begründung nicht am Sportunterricht teilnimmt. Das Schulgesetz verlangt bei einer Verweigerung entsprechende disziplinarische Maßnahmen. Erwähnenswert ist in diesem Rahmen die Maßnahme des Lycée du Nord. Die Schulleitung hat die Zustimmung des zuständigen Ministers erhalten, schulintern dem zahlreichen Verweigern der Durchführung des Nachholunterrichts entgegen zu wirken, indem diesen Schülern am Ende des Schuljahres die "Promotion" vom "Conseil de classe" verweigert werden kann. Es handelt sich dabei um eine Maßnahme, die das Sportlehrerteam bzw. den Sportunterricht unterstützt, da sie die Bedeutung und Wichtigkeit des Sportunterrichts in der schulischen Gesamtausbildung hervorhebt. Die oben erwähnten Einflussgrößen und die Betrachtung der einzelnen, von den 52 an der Datenerhebung teilnehmenden Sportlehrern, dem Verfasser zugesendeten Vorlagen der Bestandsaufnahme zeigen eindeutig, dass die Nichtteilnahme am Sportunterricht sehr von der einzelnen Schulklasse abhängt. Wolters und Gebken (2005, S. 5) merken dementsprechend an, dass dieses Problem sich in einer individuellen und / oder kollektiven Verweigerung zeigen kann, wobei die kollektive Verweigerung schwerer zu handhaben ist. 240 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN Diese und weitere Bedingungen, die der nationalen Bestandsaufnahme zu entnehmen sind, zeigen, dass die Nichtteilnahme ein Bestandteil des Berufsalltags der Sportlehrer ist, und erfordern ihrerseits die Aufstellung von Richtlinien bzgl. der Handhabung dieser Problematik. Den 32 dem Verfasser zugesendeten Fragebögen der jeweiligen Vollmitglieder der Programmkommission im Sportunterricht ist deutlich zu entnehmen, dass klare Richtlinien im Umgang mit der Thematik der Nichtteilnahme erwünscht sind. Insgesamt kann man der Analyse der Daten, mit Bezug auf die theoretische Aufarbeitung dieser Arbeit, entnehmen, dass rechtzeitige Absprachen vor Schuljahresbeginn mit der Schulleitung (bspw. anhand einer internen Schulordnung) und die damit verbundene Harmonisierung der Informationsdokumente für die Schüler (und ihre Eltern) eine klare Strukturierung des Schulsports ermöglichen, und letztendlich der unterrichtlichen Ökonomie und Effektivität zu Gute kommen. Weiterhin zeigen die Antworten, dass der Nachholunterricht ein wesentliches Element im Umgang mit den nichtteilnehmenden Schülern bleibt, insbesondere bei der Nichtteilnahme ohne Begründung und beim Nachholbedarf der verpassten Unterrichtseinheiten. Das Fehlen einer gleichen Beurteilungsgrundlage für die Schüler, die an mehr als der Hälfte der Unterrichtseinheiten nicht teilgenommen haben, gegenüber den Schülern, welche auf die sich in den Bewegungshandlungen zeigenden Kompetenzen bewertet werden können, bereitet den Befragten Kopfzerbrechen. Diese Tatsache wurde in dem Versuch der Ausarbeitung neuer Richtlinien (siehe Kapitel 9.2) insbesondere durch die Hinweise berücksichtigt, dass man einzelne Kompetenzen für spezielle individuelle Situationen vernachlässigen kann, dass man den Schüler zum Verfassen einer theoretischen Aufgabenstellung veranlassen kann , und dass das Prinzip der differenzierten Bewertung für alle Schüler gelten muss. Weiterhin wurden für die Aufstellung einer theoretischen Aufgabenstellung unter Berücksichtigung des neuen Lehrplans, der Bereiche des "Complément au bulletin" und der Bedeutung der Kompetenz, Empfehlungen formuliert. Der Wunsch der Befragten nach mehr Information über den Gesundheitszustand ihrer Schüler konnte in der Ausarbeitung der Richtlinien insofern berücksichtigt werden, als dass die Sportlehrer aufgefordert werden sollen, ihren Schülern für den Fall einer voraussichtlich längerfristigen Freistellung (motorische oder funktionelle Ursache) durch den Arzt zu empfehlen, sich bei ihrem Arzt nach einer teilweisen Teilnahmeberechtigung am Sportunterricht (bspw. mit geringerer Intensität, erlaubte sportliche Aktivitäten) zu erkundigen und diese entsprechend attestieren zu lassen. Nicht alle Schüler müssen alles mitmachen, aber jeder Schüler muss veranlasst werden, soweit irgend zumutbar, auch tatsächlich mitzumachen. Im Einzelfall wird man ihm dabei sehr weit entgegenkommen, doch ist es nicht angebracht, ih n von jeder Unbequemlichkeit oder jeder Art von Selbstüberwindung freizustellen . (Söll, 2008, S. 79) Unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus der nationalen Bestandsaufnahme und der Standortbestimmung wurde im Unterkapitel 9.2 der Versuch unternommen, R ichtlinien im Hinblick auf eine nationale Verständigung auszuarbeiten. Ein wichtiger Anspruch des Verfassers war dabei die von den Befragten gutgeheißene Definition der Richtlinie zu N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 241 berücksichtigen: die Handlungsanweisungen sollten dem Sportlehrer ausreichend Spielraum bieten, um situativ angepasst handeln zu können. Diesen Umstand berücksichtigend wird in den neuen Richtlinien gleichzeitig empfohlen, die Problematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht in der schulinte rnen Fachkonferenz zu thematisieren und eine interne Schulordnung in Absprache mit der Schulleitung diesbezüglich aufzustellen. Verger (2000, S. 40 - 41) hält diesbezüglich fest, dass die positive Unterstützung des Schulsports durch die Schulleitung und das gesamte Lehrpersonal in vielen Situationen des Arbeitsalltags der Sportlehrer wichtig ist. Jedoch muss sich das Sportlehrerteam bewusst sein, dass es sich diese Unterstützung durch permanentes Engagement auf allen Ebenen immer wieder neu erarbeiten muss. Inhaltlich wird in den Richtlinien zunächst das Problem der Nichtteilnahme formuliert, dann folgt die Darstellung der Formen der Nichtteilnahme. Anschließend werden die Bewertung der Nichtteilnehmer und die Anforderungen an die Nichtteilnehmer thematisiert. Vor den abschließenden Anmerkungen zur Menstruation, den chronischen Erkrankungen und der internen Schulordnung werden unter Punkt 5 einige Richtlinien für die Aufstellung einer theoretischen Arbeit empfohlen. Zusammenfassend sollte die Ausarbeitung der neuen Richtlinien sowohl den Sportlehrern, die für den Unterricht eine klare Struktur fordern, als auch den Sportlehrern, die e in "Alles-inden-Griff-kriegen-Wollen" als unpädagogisch erachten (Söll, 2008, S. 128), erlauben, sich im Unterrichtsalltag zurechtzufinden. Auch im Hinblick auf eine mögliche Einführung der Spezialisation "Bewegung, Spiel und Sport" für den klassischen Sekundarunterricht im dritten Zyklus ist das Finden einer einheitlichen Lösung bzgl. der Nichtteilnahme sinnvoll. Der Unterricht ist und bleibt ein Prozess, der sich als Geflecht von schulrechtlichen Rahmenbestimmungen und pädagogisch orientierten Lehrerhandlungen darstellt. Die Sportlehrer sollten den Schülern insbesondere beibringen, dass es darauf ankommt, dass man schwierige Aufgaben positiv angeht, dass die Kontrollierbarkeit einer Aktion die Voraussetzung für ihre Bewältigung ist, und dass alle Bereiche des "Complément au bulletin" (Leistung, Interaktion und Haltung) zur Bewältigung einer Problemsituation und für das Erreichen der vom Sportunterricht festgelegten Bildungsstandards gleichbedeutend sind. Rückblickend sollen an dieser Stelle noch einige Ansätze formuliert werden, die für die zukünftige Auseinandersetzung mit der Nichtteilnahme am Sportunterricht von Belang sein könnten: Die pädagogischen Maßnahmen haben sicherlich einen bedeutenden Einfluss auf die Anzahl der Nichtteilnehmer am Sportunterricht. Nicht umsonst fordert Verger (2000, S. 41) gut ausgebildetes und fachkompetentes Personal: En conséquence, l'activité d'enseignement demande un haut niveau de f ormation théorique et pratique, une formation universitaire et professionnelle ancrée dans une pratique théorétisée. Diese pädagogische Herausforderung sollte deshalb Anlass für folgende Initiativen sein: 1. Die Sportlehrer sollten ihre Herangehensweise stets hinterfragen und neue Ansätze in entsprechenden Weiterbildungen oder Gesprächen mit Arbeitskollegen suchen. 242 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 2. Die zukünftigen Sportlehrer sollten in ihrer Ausbildung an der Universität, spätestens aber in der Referendarzeit, mit dieser Thematik konfrontiert werden: die Anwendung einer differenzierten Bewertung sollte erlernt werden, die methodische Umsetzung der Differenzierung im Unterricht sollte erprobt werden und eine "pr aktische Erziehungswissenschaft" (Felten, 2011, S. 130 – 131) sollte das Erlernen einer gesunden Menschenkenntnis ermöglichen. 3. Der Aspekt der pädagogischen Ursachen und Maßnahmen sollte in einer weiteren Arbeit größeren Umfangs (bspw. einem Travail de Candidature) genauer analysiert werden. 4. Wolters und Gebken (2005, S. 5 - 6) stellen fest, dass Schulsportverweigerung heute auch ein Thema ist, das Grundschullehrer beschäftigt. Die Grundschullehrer sollten dementsprechend in ihrer Ausbildung vorbereitet werden. Jedes Schulgebäude sollte eine schriftliche, von der Fachkonferenz aufgestellte, interne Schulordnung bzgl. der Nichtteilnahme am Sportunterricht aufstellen . Moreau (2005, S. 17) hat dementsprechend in seiner Studie festgestellt, dass die Art und Weise der Formulierung einer internen Schulordnung durch eine Fachkonferenz die Nichtteilnahme und die Wahl der Entschuldigungsschreiben beeinflusst. Die aktuellen Bereiche des "Complément au bulletin" sollten durch eine weitere Kategorie "Épreuve théorique" ergänzt werden. Dieser Bereich sollte eine nuanciertere Interpretation der Ergebnisse im Sportunterricht ermöglichen. Auf nationaler Ebene sollte eine Vorlage erstellt werden, welche ein Schüler unter Aufforderung des Sportlehrers bzw. des Sportlehrerteams eines Schulgebäudes bei seiner ärztlichen Untersuchung vorlegt, um für den Sportlehrer nützliche Informationen für eine teilweise aktive Teilnahme am Sportunterricht zu erhalten. Die APEP könnte bspw. für ein Schuljahr ein Projekt "zéro dispenses" initiieren. Es besteht Handlungsbedarf im Informationsaustausch mit den Eltern. Nur acht Befr agte gaben an, dass ihre internen Schulordnungen veröffentlicht werden, und vier dieser Schulgebäude setzen die Eltern schriftlich in Kenntnis und verlangen das Dokument unterschrieben zurück. Die Sportlehrer sollten der Vorbereitung für eine sinnvolle Beschäftigung der Nichtteilnehmer während dem Unterricht und der Ausarbeitung der theoretischen Arbeiten noch mehr Sorgfalt zukommen lassen. Ein möglicher Ansatz, der die Wichtigkeit dieser Vorbereitungsarbeit hervorheben würde, wäre bspw. die "ProfesseursStagiare" in der "Période probatoire" neben der üblichen Unterrichtsvorbereitung, zur Ausarbeitung einer passenden theoretischen Aufgabenstellung und zum schriftlichen Festhalten der Beschäftigungsaufgaben für Nichtteilnehmer zu veranlassen. Eine für alle Sportlehrer zugängliche Plattform sollte erschaffen werden, auf der Anwendungsbeispiele von anderen Lehrern wiederzufinden sind, die Hilfestellung bei der Formulierung und Ausarbeitung von theoretischen Aufgabenstellungen liefern. Die Einführung eines elektronischen Klassenbuchs an allen nationalen Schulgebäuden. Der Informationsaustausch mit den "Régents", der Schulleitung und den Eltern wäre effektiver und schneller. N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 243 Die Literatur fordert von der Lehrkraft grundsätzlich eine "Genderkompetenz" (Budde & Reemtsema, 2008, S. 25). Damit ist die Notwendigkeit gemeint, sich mit theoretischem Wissen bzgl. der hohen Anzahl an nichtteilnehmenden Schülerinnen zu beschäftigen, die Bereitschaft sich überhaupt auf die Geschlechter und ihre Zugänge zum Spor t einzulassen, sowie der Erwerb der entsprechenden Methodenkompetenz für die Unterrichtsplanung. So können Lehrer beiden Geschlechtern ein Sporttreiben "ohne" beschämende Situationen ermöglichen. Die Formulierung einer theoretischen Aufgabenstellung und / oder die Anwendu ng der Portfoliomethode im Sportunterricht sollte auch in einem weiteren Travail de Candidature detaillierter betrachtet werden. Abschließend soll an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen werden, dass ein konstruktiver Umgang mit der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht anzustreben ist: Zum konstruktiven Umgang mit der Heterogenität gehört, dass Normalitäts - und Homogenitätsvorstellungen in Frage gestellt, Heterogenität hingegen als Bedingung institutionalisierter Bildung und Erziehung angenommen werden. (Sobiech, 2008, S. 12) Für unterrichtliches Handeln müssen zwar Regeln aufgestellt und Möglichkeiten aufgezeigt werden, aber das, was jeweils "richtig" und "falsch" ist, kann nur aus der Situation heraus entschieden werden (Söll, 2008, S. 85). Dementsprechend versucht diese Arbeit einen Teil dazu beizutragen, dass möglichst alle Schüler die geforderten Bildungsstandards im Sportunterricht erreichen. 244 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 245 Literaturverzeichnis Allender, S., Coyburn, G. & Foster C. (2006). Understanding participation in sport and physical activity among children and adults: a review of qualitative studies. Health education research, 21 (6), 826 - 835. Beer, R. & Benischek, I. (2011). Kompetenzorientierter Unterricht in Theorie und Praxis. Information für Lehrer/innen. Bildungsforschung, Innovation & Entwicklung des österreichischen Schulwesens (bifie). Benesch, M. & Raab-Steiner, E. (2008). Der Fragebogen. Von der Forschungsidee zur SPSSAuswertung. 1. Aufl. Wien: facultas.wuv. Berthe, A. (2010). Pourquoi le "travail par compétences" m'intéresse. Les Cahiers pédagogiques - Hors série numérique 20, 9 - 10. Bodin, A. 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Berlin: Springe. 248 N ICHTTEILNAHME AM S PORTUNTERRICHT AN POSTPRIMÄREN S CHULEN 249 Anhang Anhang 1: E-Mails an EUPEA Abbildung 89: Brief (Anhang an eine E-Mail) an alle europäischen Sportlehrerverbände der EUPEA, mit dem Ziel, Informationen über nationale Strategien mit der Thematik der Nichtteilnahme am Sportunterricht zu erhalten. 250 Abbildung 90: E-Mail an die EUPEA mit der Aufforderung den Brief (siehe oben) an alle nationalen Sportlehrerverbände weiterzuleiten. 251 Anhang 2:Vorlagen zum Arztbesuch Abbildung 91: Vorlage des "Centre scolaire Woluwe-Saint-Pierre" für Arztbesuch, auffindbar unter: http://www.itssep-icmes.be/les-textes-legaux/le-reglement-des-cours-deducation-physique/ 252 Abbildung 92: Vorlage der "Académie de Rouen" für Arztbesuch, http://colleges.ac-rouen.fr/maupassant-fleury/IMG/pdf/certificat-medical2.pdf auffindbar unter: 253 Abbildung 93: Empfohlenes Formblatt der Gesellschaft für Pediatrische Sportmedizin e.V., auffindbar unter: http://www.dslvbw.de/media/materialien/0/4/0/0/0/Attest.pdf 254 Anhang 3: Verhältnisse (fünf Prozent) des Schuljahres 2008 / 2009 cycle inférieur EST Schüler 5% Schüler pro Klasse Klassenbedarf Klassen 7e 8e 9e: AD, ST, T 8ePO 9ePO 9ePR PROCI Rég Prép (modulaire) ACCU classe d'insertion prof. 12081 604 20 30 Prozente Formel 45 13 5 16 17 2 2 (die Kommazahlen wurden je nach Bedarf auf- bzw. Abgerundet in der Kategorie "Klassen" nach Region) 13,6 3,9 1,5 4,8 5,1 0,6 0,8 Total: Klassenbedarf 14 4 2 5 5 1 1 32 ZENTRUM ZENTRUM ZENTRUM ZENTRUM ZENTRUM ZENTRUM ZENTRUM Prozente 39,2 30,5 29,5 49,6 25,6 50,6 39,6 Klassen 5,5 1,2 0,6 2,5 1,3 0,5 0,4 NORD NORD NORD NORD NORD NORD NORD Prozente 14,6 12,5 26,9 42,7 27,2 16,9 12,9 Klassen 2,0 0,5 0,5 2,1 1,4 0,2 0,1 SÜD SÜD SÜD SÜD SÜD SÜD SÜD Prozente 36,5 48,8 38,9 0 39,5 29,7 34,7 Klassen 5,1 2,0 0,8 0,0 2,0 0,3 0,3 OST OST OST OST OST OST OST Prozente 9,8 8,2 4,8 0 4,7 2,8 12,9 Klassen 1,4 0,3 0,1 0,0 0,2 0,0 0,1 WEST WEST WEST WEST WEST WEST WEST Prozente 0 0 0 7,7 3 0 0 Klassen 0,0 0,0 0,0 0,4 0,2 0,0 0,0 accu + cip = kleine Schülerzahl in der Klasse: Klassenzahl erhöhen cycle moyen EST Schüler 5554 5% 277,7 Schüler pro Klasse 20 Klassenbedarf 14 Klassen Prozente Formel régime technique 43,2 rég Formation du Technicien 33,1 rég Professionnel plein Temps 24 6,0 4,6 3,3 Total: Klassenbedarf 6 5 4 15 ZENTRUM ZENTRUM ZENTRUM Prozente 51,5 54,2 48,3 Klassen 3,1 2,7 1,9 NORD NORD NORD Prozente 13,8 21,7 33,3 Klassen 0,8 1,1 1,3 SÜD SÜD SÜD Prozente 27,5 21,2 13,9 Klassen 1,6 1,0 0,5 OST OST OST Prozente 5 1,7 4,6 Klassen 0,3 0,1 0,2 WEST WEST WEST Prozente 2 1,2 0 Klassen 0,1 0,1 0,0 6,8 3,7 1,5 Total: Klassenbedarf 7 4 2 13 ZENTRUM ZENTRUM ZENTRUM Prozente 51,5 54,2 48,3 Klassen 3,6 2,2 1,0 NORD NORD NORD Prozente 13,8 21,7 33,3 Klassen 1,0 0,9 0,7 SÜD SÜD SÜD Prozente 27,5 21,2 13,9 Klassen 1,9 0,8 0,2 OST OST OST Prozente 5 1,7 4,6 Klassen 0,3 0,1 0,1 WEST WEST WEST Prozente 2 1,2 0 Klassen 0,1 0,0 0,0 5,2 5,2 Total: Klassenbedarf 6 6 12 ZENTRUM Prozente 53,4 Klassen 6,4 NORD Prozente 15,2 Klassen 1,8 SÜD Prozente 20,3 Klassen 2,4 OST Prozente 6,9 Klassen 0,8 WEST Prozente 4,2 Klassen 0,5 4,9 4,5 Total: Klassenbedarf 5 5 10 ZENTRUM Prozente 53,6 Klassen 5,4 NORD Prozente 16,1 Klassen 1,6 SÜD Prozente 22,6 Klassen 2,3 OST Prozente 7,7 Klassen 0,8 WEST Prozente 0 Klassen 0,0 4,3 4,2 4,1 Total: Klassenbedarf 5 5 8 14 ZENTRUM Prozente 59,2 Klassen 8,3 NORD Prozente 15,5 Klassen 2,2 SÜD Prozente 19,9 Klassen 2,8 OST Prozente 5,5 Klassen 0,8 WEST Prozente 0 Klassen 0,0 cycle supérieur EST Schüler 4304 5% 215,2 Schüler pro Klasse 18 Klassenbedarf 12 Klassen Prozente Formel régime technique 56,7 rég Formation du Technicien 31,2 rég Professionnel plein Temps 12,2 cycle inférieur ES Schüler 5% Schüler pro Klasse Klassenbedarf Klassen 7e 6e cycle moyen ES Schüler 5% Schüler pro Klasse Klassenbedarf Klassen 5e 4e cycle supérieur ES Schüler 5% Schüler pro Klasse Klassenbedarf Klassen 3e 2e 1e 4153 207,65 20 10 Prozente Formel 50 50 3753 187,65 20 9 Prozente Formel 52 48 4563 228,15 18 13 Prozente Formel 34 33 32 doppel t, wegen ha l bem 3. Tri mes ter total: Schüler total: Klassen total: Schüler EST total: Klassen EST total: Schüler ES total: Klassen ES 1720 96 1097 60 623,45 36 1e berücksichtigen Prozente 64 63 36 38 Abbildung 94: Die Verhältnisse des Schuljahres 2008 / 2009 von 5 Prozent der gesamten Schülerzahl im postprimären Schulsystem. 255 Anhang 4: Handout für Pretest im LN Abbildung 95: Handout bzw. Vorlage für die Testphase im Lycée du Nord. Abbildung 96: Aufruf-E-Mail zur Mithilfe an der nationalen Bestandsaufnahme bzgl. der Nichtteilnahme. 256 Anhang 5: Aufruf-E-Mail zur Mithilfe an nationaler Bestandsaufnahme Anhang 6: Allgemeine Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime Die folgenden Tabellen stellen dar, welche Begründungen für die Nichtteilnahme am Sportunterricht angegeben werden, aufgetren nt nach Geschlecht und Regime. Weiter werden die grundsätzlichen Ursachen (Zusätze) für die Nichtteilnahme am Sportunterricht aufgeführt. Zunächst werden die Prozentzahlen, dann die absoluten Werte aufgeführt. Jungen Tabelle 130: Darstellung: Allgemeine Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime - Jungen Thema ♂ Jungen Nichtteilnehmer Jungen Begründungszusatz Jungen Nichtteilnehmer in % Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) ES2 266 159 11,2% 2106 ES3 105 21 8,4% 1141 EST1 964 426 13,6% 6115 RPM1 270 126 16,6% 1356 RP2 186 130 17,1% 902 RFT2 313 123 25,0% 939 RT2 288 118 16,0% 1508 RP3 10 6 10,6% 84 RFT3 188 50 18,3% 840 RT3 112 35 10,8% 925 Thema ♂ Abwesend a Schriftlich entschuldigt e Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Ärztliches Attest cm Freistellung vom Sportunterricht für längere Da uer disp Übelkeit/Unbehagen/leichte Verletzung (e) Zu Spät kommen vtt Unterricht abgebrochen ab ES1 84 45 77 42 38 0 8 0 ES2 68 48 55 83 0 2 8 2 ES3 63 13 13 9 0 0 7 0 EST1 311 210 252 133 2 12 40 4 RPM1 135 35 78 16 0 5 0 1 RP2 60 24 70 26 0 0 0 6 RFT2 125 36 64 34 0 0 54 0 RT2 122 66 16 44 0 0 36 4 RP3 0 0 6 0 0 0 0 4 RFT3 124 2 38 12 0 2 2 8 RT3 48 7 11 15 31 0 0 0 Thema ♂ krank m (Zusatz) Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Verweigerung re ES1 33 33 63 0 ES2 42 71 46 0 ES3 10 5 5 0 EST1 145 73 193 6 RPM1 30 14 61 21 RP2 22 26 72 10 RFT2 38 17 66 2 RT2 58 34 14 0 RP3 0 2 4 0 RFT3 4 10 18 18 RT3 9 17 4 1 257 ES1 294 129 11,1% 2357 0 0 0 0 8 0 0 0 0 24 1 0 0 0 22 0 1 8 0 68 0 0 0 0 44 0 0 0 0 0 0 0 0 4 2 0 12 0 14 28 0 0 0 0 0 0 0 0 2 8 0 0 4 0 3 Thema ♂ Abwesend a Schriftlich entschuldigt e Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Ärztliches Attest cm Freistellung vom Sportunterricht für längere Da uer disp Übelkeit/Unbehagen/leichte Verletzung (e) Zu Spät kommen vtt Unterricht abgebrochen ab ES1 28,6% 15,3% 26,2% 14,3% 12,9% 0,0% 2,7% 0,0% ES2 25,6% 18,0% 20,7% 31,2% 0,0% 0,8% 3,0% 0,8% ES3 60,0% 12,4% 12,4% 8,6% 0,0% 0,0% 6,7% 0,0% EST1 32,3% 21,8% 26,1% 13,8% 0,2% 1,2% 4,1% 0,4% RPM1 50,0% 13,0% 28,9% 5,9% 0,0% 1,9% 0,0% 0,4% RP2 32,3% 12,9% 37,6% 14,0% 0,0% 0,0% 0,0% 3,2% RFT2 39,9% 11,5% 20,4% 10,9% 0,0% 0,0% 17,3% RT2 42,4% 22,9% 5,6% 15,3% 0,0% 0,0% 12,5% 0,0% 1,4% RP3 0,0% 0,0% 60,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 40,0% RFT3 66,0% 1,1% 20,2% 6,4% 0,0% 1,1% 1,1% 4,3% RT3 42,9% 6,3% 9,8% 13,4% 27,7% 0,0% 0,0% 0,0% Thema ♂ krank m (Zusatz) Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Verweigerung re Familiäre Begründung f Öffentlicher Transport t Allergie all Verschlafen rtt Schulische Verpflichtung sco ES1 25,6% 25,6% 48,8% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 6,2% ES2 26,4% 44,7% 28,9% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 15,1% ES3 47,6% 23,8% 23,8% 0,0% 4,8% 0,0% 0,0% 0,0% 10,6% EST1 34,0% 17,1% 45,3% 1,4% 0,0% 0,2% 1,9% 0,0% 16,0% RPM1 23,8% 11,1% 48,4% 16,7% RP2 16,9% 20,0% 55,4% 7,7% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% RFT2 30,9% 13,8% 53,7% 1,6% 0,0% 0,0% 0,0% 3,3% 1,6% RT2 49,2% 28,8% 11,9% 0,0% 0,0% 10,2% 0,0% 11,9% 23,7% RP3 0,0% 33,3% 66,7% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% RFT3 8,0% 20,0% 36,0% 36,0% RT3 25,7% 48,6% 11,4% 2,9% 0,0% 0,0% 11,4% 0,0% 8,6% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 34,9% 0,0% 0,0% 0,0% 4,0% 16,0% Die auffälligsten Werte sind in der Tabelle 130 fett gedruckt, und folgende Anmerkung(en) scheinen aus der Tabelle entnehmbar zu sein: Die Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung scheint mit zunehmendem Alter (Z1 gegenüber Z2 und Z3 ) abzunehmen. 258 Familiäre Begründung f Öffentlicher Transport t Allergie all Verschlafen rtt Schulische Verpflichtung sco Mädchen Tabelle 131: Darstellung: Allgemeinen Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime - Mädchen Thema ♀ Mädchen Nichtteilnehmer MädchenBegründung Mädchen Nichtteilnehmer in % Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) RPM1 RP2 RFT2 RT2 RP3 RFT3 RT3 1640 1147 22,1% 5773 382 264 17,7% 1779 200 74 23,6% 648 219 94 20,4% 857 252 106 16,9% 1236 72 38 11,3% 568 32 24 33,3% 64 142 81 11,9% 1055 ES3 132 50 42 11 0 0 9 0 EST1 RPM1 RP2 RFT2 RT2 RP3 RFT3 RT3 360 647 340 149 2 82 24 36 112 132 106 14 2 11 0 5 70 30 48 28 0 0 0 24 100 35 33 18 24 0 9 0 92 76 24 28 20 6 6 0 8 26 22 6 0 0 2 8 8 4 4 16 0 0 0 0 53 31 39 7 1 4 0 7 ES2 116 67 84 67 0 2 0 0 0 6 ES3 42 19 28 9 0 0 0 0 0 31 EST1 RPM1 RP2 RFT2 RT2 RP3 RFT3 RT3 280 169 261 355 50 4 4 2 0 22 80 14 76 62 8 12 0 2 0 10 20 16 28 6 4 0 0 0 0 0 48 3 33 10 0 0 0 0 0 0 20 18 24 28 0 0 4 0 2 10 6 10 20 2 0 0 0 0 0 0 20 0 4 0 0 0 0 0 0 0 32 6 25 8 5 0 0 0 0 5 ES2 19,6% ES3 54,1% EST1 RPM1 RP2 RFT2 RT2 RP3 RFT3 RT3 22,0% 29,3% 35,0% 45,7% 36,5% 11,1% 25,0% 37,3% ES2 557 342 13,6% 3526 ES3 244 129 11,5% 1879 Thema ♀ Abwesend a Schriftlich entschuldigt e Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Ärztliches Attest cm Freistellung vom Sportunterricht für längere Da uer disp Übelkeit/Unbehagen/leichte Verletzung (e) Zu Spät kommen vtt Unterricht abgebrochen ab ES1 124 241 88 69 0 12 18 4 ES2 109 196 134 108 0 2 8 0 Thema ♀ krank m (Zusatz) Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Menstruation r Verweigerung re Familiäre Begründung f Öffentlicher Transport t Allergie all Verschlafen rtt Schulische Verpflichtung sco ES1 102 62 70 115 0 1 0 0 0 32 ES1 22,3% Thema ♀ Abwesend a 259 EST1 ES1 556 382 13,2% 3657 43,3% 15,8% 12,4% 0,0% 2,2% 3,2% 0,7% 35,2% 24,1% 39,5% 20,7% 9,1% 0,1% 5,0% 1,5% 2,2% 34,6% 27,7% 15,0% 24,0% 19,4% 0,0% 0,4% 1,4% 0,0% 20,5% 17,2% 4,5% 0,0% 0,0% 3,7% 0,0% 3,7% 0,5% 2,9% 0,0% 1,3% Thema ♀ krank m (Zusatz) Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Menstruation r Verweigerung re Familiäre Begründung f Öffentlicher Transport t Allergie all Verschlafen rtt Schulische Verpflichtung sco ES1 26,7% 16,2% 18,3% 30,1% 0,0% 0,3% 0,0% 0,0% 0,0% 8,4% ES2 33,9% 19,6% 24,6% 19,6% 0,0% 0,6% 0,0% 0,0% 0,0% 1,8% ES3 32,6% 14,7% 21,7% 7,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 24,0% EST1 24,4% 14,7% 22,8% 31,0% 4,4% 0,3% 0,3% 0,2% 0,0% 1,9% 30,2% 9,5% 11,1% 7,9% 2,4% 2,4% 0,0% 36,1% 30,6% 14,0% 0,0% 0,0% 0,0% 12,0% 16,0% 15,1% 8,2% 11,0% 0,0% 4,1% 0,0% 21,8% 27,5% 8,3% 0,0% 0,0% 2,8% 11,1% 12,5% 12,5% 50,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% RPM1 RP2 RFT2 RT2 RP3 RFT3 RT3 30,3% 5,3% 28,8% 23,5% 3,0% 4,5% 0,0% 0,8% 0,0% 3,8% 27,0% 21,6% 37,8% 8,1% 5,4% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 51,1% 3,2% 35,1% 10,6% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 18,9% 17,0% 22,6% 26,4% 0,0% 0,0% 3,8% 0,0% 1,9% 9,4% 15,8% 26,3% 52,6% 5,3% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 83,3% 0,0% 16,7% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 39,5% 7,4% 30,9% 9,9% 6,2% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 6,2% 4,9% 0,7% 2,8% 0,0% 4,9% Die auffälligsten Werte sind in der Tabelle 131 fett gedruckt, und folgende Anmerkung(en) scheinen aus der Tabelle entnehmbar zu sein: Die Menstruation ist im Zyklus 1 (ES1, EST1 und RPM1) hoch, nimmt aber mit dem Alter ab (Ausnahme: RT2) . Jungen und Mädchen Tabelle 132: Darstellung: Allgemeinen Begründungen und Zusatzangaben je nach Regime - Jungen und Mädchen Thema ♂♀ Jungen und Mädchen Nichtteilnehmer Jungen und Mädchen Begründungen Jungen und Mädchen Nicht% Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) Abwesend a Schriftlich entschuldigt e RP2 RFT2 RT2 RP3 RFT3 RT3 ES1 ES2 ES3 EST1 RPM1 850 823 349 2611 652 430 534 540 82 216 254 519 526 172 1646 438 204 223 266 44 84 122 12,4% 12,7% 10,4% 18,0% 17,4% 21,7% 22,9% 16,4% 11,2% 19,3% 11,4% 6014 5632 3020 11931 3099 1550 1796 2744 652 904 1980 208 177 195 677 247 130 225 214 8 132 101 286 238 63 856 167 96 71 142 26 6 38 260 Schriftlich entschuldigt e Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Ärztliches Attest cm Freistellung vom Sportunterricht für längere Da uer disp Übelkeit/Unbehagen/leichte Verletzung (e) Zu Spät kommen vtt Unterricht abgebrochen ab Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Ärztliches Attest cm Übelkeit/Unbehagen/leichte Verletzung (e) Freistellung vom Sportunterricht für längere Dauer disp Zu Spät kommen vtt Unterricht abgebrochen ab 165 111 12 38 26 4 189 197 4 0 16 2 55 20 0 0 16 0 593 282 94 4 67 38 181 33 16 2 0 6 112 36 26 0 0 30 99 52 0 24 63 0 40 72 6 20 42 4 28 6 0 0 2 12 42 28 2 0 2 4 50 22 4 30 2 7 Thema ♂♀ krank m (Zusatz) Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Menstruation r Verweigerung re Familiäre Begründung f Öffentlicher Transport t Allergie all Verschlafen rtt Schuliche Verpflichtung sco ES1 135 95 133 115 0 1 0 0 0 40 ES2 158 138 130 67 1 2 0 0 0 30 ES3 52 24 33 9 0 1 0 0 0 53 EST1 429 243 453 355 57 4 5 10 0 90 RPM1 108 24 137 66 31 12 0 2 0 58 RP2 42 42 100 6 14 0 0 0 0 0 RFT2 86 20 99 10 2 0 0 0 4 2 RT2 78 52 38 28 0 0 16 0 16 38 RP3 6 12 24 2 0 0 0 0 0 0 RFT3 24 10 22 0 18 0 0 0 2 8 RT3 38 25 27 14 6 0 0 4 0 8 ES1 24,5% 33,6% 19,4% 13,1% 1,4% 4,5% 3,1% 0,5% RP2 RFT2 RT2 RP3 RFT3 RT3 ES2 ES3 EST1 RPM1 21,5% 55,9% 25,9% 37,9% 30,2% 42,1% 39,6% 9,8% 61,1% 39,8% 28,9% 18,1% 32,8% 25,6% 22,3% 13,3% 26,3% 31,7% 2,8% 15,0% 23,0% 15,8% 22,7% 27,8% 26,0% 18,5% 7,4% 34,1% 19,4% 19,7% 23,9% 5,7% 10,8% 5,1% 8,4% 9,7% 13,3% 7,3% 13,0% 8,7% 0,5% 0,0% 3,6% 2,5% 6,0% 0,0% 1,1% 0,0% 0,9% 1,6% 0,0% 0,0% 0,2% 0,3% 0,0% 4,5% 3,7% 0,0% 0,0% 11,8% 1,9% 4,6% 2,6% 0,0% 0,0% 11,8% 7,8% 2,4% 0,9% 0,8% 0,2% 0,0% 1,5% 0,9% 7,0% 0,0% 0,7% 14,6% 1,9% 2,8% Thema ♂♀ krank m (Zusatz) Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Menstruation r ES1 26,0% 18,3% 25,6% 22,2% ES2 ES3 EST1 RPM1 RP2 RFT2 RT2 RP3 RFT3 RT3 30,0% 30,2% 26,1% 24,7% 20,6% 38,6% 29,3% 13,6% 28,6% 31,1% 26,2% 14,0% 14,8% 5,5% 20,6% 9,0% 19,5% 27,3% 11,9% 20,5% 24,7% 19,2% 27,5% 31,3% 49,0% 44,4% 14,3% 54,5% 26,2% 22,1% 12,7% 5,2% 21,6% 15,1% 2,9% 4,5% 10,5% 4,5% 0,0% 11,5% 261 Thema ♂♀ Abwesend a Schriftlich entschuldigt e Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Ärztliches Attest cm Übelkeit/Unbehagen/leichte Verletzung (e) Freistellung vom Sportunterricht für längere Dauer disp Zu Spät kommen vtt Unterricht abgebrochen ab 0,0% 0,2% 0,0% 0,0% 0,0% 7,7% 0,2% 0,0% 0,4% 0,6% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 5,7% 30,8% 3,5% 7,1% 0,2% 2,7% 0,3% 0,0% 0,6% 0,5% 0,0% 0,0% 5,5% 13,2% 6,9% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,9% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 6,0% 0,0% 0,0% 6,0% 1,8% 0,9% 14,3% 0,0% 21,4% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 2,4% 0,0% 9,5% 4,9% 0,0% 0,0% 3,3% 0,0% 6,6% Ausgewählte Begründungen je nach Regimetyp Jungen Die folgenden Begründungen sind signifikant unterschiedlich auf die Regime -Typen verteilt: Tabelle 133: Chi-Quadrat-Test - Jungen Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) 453,4553 Chi-Quadrat (Kritischer Wert) 55,7585 FG 40 p-Wert < 0,000000001 Tabelle 134: Anzahl der ausgewählten Begründungen je nach Regimetyp - Jungen Begründung Jungen Abwesend a Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Verweigerung re Gesamtwert ES1 84 77 33 63 0 257 ES2 68 55 71 46 0 240 ES3 63 13 5 5 0 86 EST1 311 252 73 193 6 835 RPM1 135 78 14 61 21 309 RP2 60 70 26 72 10 238 RFT2 125 64 17 66 2 274 RT2 122 16 34 14 0 186 RP3 0 6 2 4 0 12 RFT3 124 38 10 18 18 208 RT3 48 11 17 4 1 81 RP2 RFT2 RT2 RP3 RFT3 RT3 Gesamtwert 1140 680 302 546 58 2726 Tabelle 135: Prozentwerte der ausgewählten Begründungen je nach Regimetyp - Jungen Prozentsätze / Spalte: Jungen Abwesend a Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Verletzt/Unfall b ES1 32,7 30,0 12,8 ES2 28,3 22,9 29,6 ES3 73,3 15,1 5,8 EST1 37,2 30,2 8,7 RPM1 43,7 25,2 4,5 25,2 29,4 10,9 45,6 23,4 6,2 65,6 8,6 18,3 0,0 50,0 16,7 59,6 18,3 4,8 59,3 13,6 21,0 Prozent 41,8 24,9 11,1 262 Verweigerung re Familiäre Begründung f Öffentlicher Transport t Allergie all Verschlafen rtt Schuliche Verpflichtung sco Sportzeug vergessen o Verweigerung re Prozent 24,5 0,0 19,2 0,0 5,8 0,0 23,1 0,7 19,7 6,8 30,3 4,2 24,1 0,7 7,5 0,0 33,3 0,0 8,7 8,7 4,9 1,2 20,0 2,1 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Fett markiert sind große Beiträge zum Gesamt-Chiquadratwert, d.h. die Häufigkeiten dieser Zellen weichen deutlich von den Erwartungswe rten ab. Tabelle 136: Chi-Quadrat-Werte - Jungen Chi-Quadrat pro Zelle: Jungen Abwesend a Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Verweigerung re ES1 5,13 2,59 0,72 2,58 5,47 ES2 10,44 0,40 74,18 EST1 4,18 9,17 4,11 3,97 7,79 RPM1 0,26 0,01 11,96 0,01 31,65 RP2 15,70 1,90 0,01 12,42 4,81 RFT2 0,95 0,28 5,88 2,25 2,52 RT2 25,13 0,09 5,11 ES3 20,32 3,33 2,15 8,68 1,83 Gesamtwert 16,49 RFT3 15,75 3,72 7,38 13,44 41,64 RT3 5,89 4,19 7,18 9,21 0,30 Gesamtwert 108,77 19,92 8,71 14,52 3,96 RP3 5,02 3,02 0,34 1,06 0,26 90,21 36,31 29,22 43,89 34,84 11,87 72,23 9,69 81,93 26,78 453,46 48,53 122,61 68,22 105,33 Mädchen Die folgenden Begründungen sind signifikant unterschiedlich auf die Regime -Typen verteilt: Tabelle 137: Chi-Quadrat-Test - Mädchen Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) 446,8194 Chi-Quadrat (Kritischer Wert) 67,5048 FG 50 p-Wert < 0,000000001 Tabelle 138: Anzahl der ausgewählten Begründungen je nach Regimetyp - Mädchen Mädchen ES2 109 134 67 84 67 ES3 132 42 19 28 9 EST1 360 340 169 261 355 RPM1 112 106 14 76 62 RP2 70 48 16 28 6 RFT2 100 33 3 33 10 RT2 92 24 18 24 28 RP3 8 22 10 20 2 RFT3 8 4 0 4 0 RT3 53 39 6 25 8 Gesamtwert 1168 880 384 653 662 263 Abwesend a Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Menstruation r ES1 124 88 62 70 115 0 459 0 461 0 230 50 1535 8 378 4 172 0 179 0 186 0 62 0 16 5 136 RP3 RFT3 RT3 67 3814 Tabelle 139: Prozentwerte der ausgewählten Begründungen je nach Regimetyp - Mädchen Prozentsätze / Spalte: Abwesend a Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Menstruation r Verweigerung re ES1 27,0 19,2 13,5 15,3 25,1 0,0 ES2 23,6 29,1 14,5 18,2 14,5 0,0 ES3 57,4 18,3 8,3 12,2 3,9 0,0 EST1 23,5 22,1 11,0 17,0 23,1 3,3 RPM1 29,6 28,0 3,7 20,1 16,4 2,1 RP2 40,7 27,9 9,3 16,3 3,5 2,3 RFT2 55,9 18,4 1,7 18,4 5,6 0,0 RT2 49,5 12,9 9,7 12,9 15,1 0,0 12,9 35,5 16,1 32,3 3,2 0,0 50,0 25,0 0,0 25,0 0,0 0,0 39,0 28,7 4,4 18,4 5,9 3,7 Gesamtwert 30,6 23,1 10,1 17,1 17,4 1,8 Gesamtwert 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Fett markiert sind große Beiträge zum Gesamt-Chiquadratwert, d.h. die Häufigkeiten dieser Zellen weichen deutlich von den Erwartungswe rten ab. Tabelle 140: Chi-Quadrat-Werte - Mädchen Chi-Quadrat pro Zelle: Abwesend a Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Menstruation r Verweigerung re ES1 1,95 3,03 5,39 0,94 15,67 8,06 Gesamtwert 35,04 ES2 7,33 7,18 9,13 0,33 2,12 8,10 ES3 53,81 2,31 0,75 3,29 23,95 4,04 EST1 25,78 0,57 1,35 0,01 29,44 19,68 34,18 88,14 76,83 RPM1 RP2 0,12 4,05 15,21 1,97 0,20 0,28 5,70 1,74 0,10 0,07 19,06 0,32 RFT2 37,24 1,67 12,52 0,18 14,29 3,14 21,82 26,99 69,04 RT2 RP3 RFT3 RT3 21,55 8,34 0,03 1,93 0,57 3,27 6,36 4,14 2,26 8,30 7,13 1,09 1,96 0,03 1,61 0,58 2,78 0,28 3,09 1,85 4,32 0,13 10,32 2,85 Gesamtwert 164,91 34,89 52,67 17,72 125,52 51,11 35,69 29,28 7,24 22,56 446,82 Bewertungsstufen und Teilnahme an weniger als der Hälfte der Unterrichtseinheiten eines Unterrichtsvorhabens, je nach Regimetyp Die folgende Tabelle stellt dar, wie viele dieser Schüler bestimmte Bewertungsstufen in den drei Bereichen aufweisen und wie viele Schüler nur an der Hälfte oder weniger als der Hälfte der Unterrichtseinheiten (pro Bewegungsfeld/Unterrichtsvorhaben) aktiv teilgenommen haben. Die Tabelle zeigt, dass bei Jungen nur ein geringer Prozentsatz (2,1 bis 10% je nach Regimetyp) an weniger als der Hälfte der Unterrichtseinheiten teilgenommen hat, meist sind es weniger als 4% (nur bei RP3 10%). 264 Verweigerung re Gesamtwert Bei Mädchen liegen vergleichbar niedrige mittlere Prozentsätze vor (zwische n 2 und 9,7% je nach Regimetyp), und daher auch bei Jungen und Mädchen zusammengefasst. Bezogen auf diese Anzahl Schüler wurden dann die Prozentanteile für die drei Berei che berechnet (siehe Tabelle 141). Rechenweg: Die Zeile „Teilnahme weniger als Hälfte (%)“ berechnet sich aus der Zeile „Teilnahme weniger als Hälfte absolut“ dividiert durch Zeile „Jungen Nichtteilnehmer“, in Prozent, d.h. 9/294=3,1% (Jungen, ES1). Von diesen 9 Schülern waren 5 (d.h. 5/9=55,6%) im Bereich „Agir“ zu finden (Bewertungsstufen MI oder EVA). Tabelle 141: Anteil der an mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl der nichtteilnehmenden Schüler - Jungen Thema ♂ Jungen Nichtteilnehmer Jungen Begründungszusatz Teilnahme weniger als Hälfte (%) Bereich "Agir"? "Interagir et coopérer"? "Adopter une attitude positive et engagée"? Thema Teilnahme weniger als Hälfte absolut Bereich "Agir"? "Interagir et coopérer"? "Adopter une attitude positive et engagée"? ES1 294 129 3,1% 55,6% 44,4% 55,6% ES1 9 5 4 5 ES2 266 159 3,4% 0,0% 0,0% 0,0% ES2 9 0 0 0 ES3 105 21 2,9% 0,0% 0,0% 0,0% ES3 3 0 0 0 EST1 964 426 4,7% 48,9% 28,9% 48,9% EST1 45 22 13 22 RPM1 270 126 4,1% 33,3% 66,7% 100,0% RPM1 12 4 8 12 RP2 186 130 3,8% 57,1% 42,9% 57,1% RP2 7 4 3 4 RFT2 313 123 3,8% 66,7% 58,3% 66,7% RFT2 12 8 7 8 RT2 288 118 2,8% 37,5% 50,0% 50,0% RT2 8 3 4 4 RP3 10 6 10,0% 0,0% 0,0% 0,0% RP3 1 0 0 0 RFT3 188 50 2,1% 50,0% 50,0% 75,0% RFT3 4 2 2 3 RT3 112 35 3,6% 0,0% 0,0% 25,0% RT3 4 0 0 1 Tabelle 142: Anteil der an mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl der nichtteilnehmenden Schüler - Mädchen ES1 556 382 3,4% 47,4% 15,8% 47,4% ES2 557 342 3,1% 41,2% 17,6% 41,2% ES3 244 129 2,0% 0,0% 0,0% 0,0% EST1 1640 1147 6,0% 53,1% 25,5% 53,1% RPM1 382 264 9,7% 37,8% 54,1% 67,6% RP2 200 74 5,5% 72,7% 72,7% 72,7% RFT2 219 94 5,9% 84,6% 84,6% 100,0% RT2 252 106 1,6% 75,0% 75,0% 50,0% RP3 72 38 4,2% 0,0% 0,0% 0,0% RFT3 32 24 6,3% 0,0% 0,0% 0,0% RT3 142 81 4,9% 42,9% 28,6% 28,6% 265 Thema ♀ Mädchen Nichtteilnehmer MädchenBegründung Teilnahme weniger als Hälfte Bereich "Agir"? "Interagir et coopérer"? "Adopter une attitude positive et engagée"? ES1 ES2 19 9 3 9 ES3 17 7 3 7 5 0 0 0 EST1 98 52 25 52 RPM1 37 14 20 25 RP2 RFT2 11 8 8 8 RT2 13 11 11 13 RP3 4 3 3 2 3 0 0 0 RFT3 2 0 0 0 RT3 7 3 2 2 Tabelle 143: Anteil der an mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesamtzahl der nichtteilnehmenden Schüler - Jungen und Mädchen Jungen und Mädchen Thema Teilnahme weniger als Hälfte Bereich "Agir"? "Interagir et coopérer"? "Adopter une attitude positive et engagée"? Thema Teilnahme weniger als Hälfte Bereich "Agir"? "Interagir et coopérer"? "Adopter une attitude positive et engagée"? ES1 ES2 ES3 28 14 7 14 ES1 3,3% 50,0% 25,0% 50,0% 26 7 3 7 ES2 3,2% 26,9% 11,5% 26,9% 8 0 0 0 ES3 2,3% 0,0% 0,0% 0,0% EST1 143 74 38 74 EST1 5,5% 51,7% 26,6% 51,7% RPM1 48 18 28 37 RPM1 7,4% 37,5% 58,3% 77,1% RP2 18 12 11 12 RP2 4,2% 66,7% 61,1% 66,7% RFT2 25 19 18 21 RFT2 4,7% 76,0% 72,0% 84,0% RT2 12 6 7 6 RT2 2,2% 50,0% 58,3% 50,0% RP3 4 0 0 0 RP3 4,9% 0,0% 0,0% 0,0% RFT3 RT3 6 2 2 3 RFT3 2,8% 33,3% 33,3% 50,0% 11 3 2 3 RT3 4,3% 27,3% 18,2% 27,3% Hinsichtlich der Nachfrage nach der Bewertung der drei Bereiche des "Complément au bulletin" für die Schüler die an der Hälfte oder weniger als der Hälfte der Unterrichteinheiten pro Unterrichtsvorhaben teilgenommen haben, kann man aufgrund der Resultate folgendes festhalten: Bei den Jungen wurde der Bereich "Adopter une attitude positive et engagée" am häufigsten schlecht evaluiert. Danach der Bereich "Agir" und fast ebenso oft der Bereich "Interagir et coopérer". Bei den Mädchen wechselt die Häufigkeit der schlechten Evaluierungen regelmäßig die drei Bereiche je nach Regime. Im Vergleich zu den Jungen wird der Bereich "Agir" bei den Mädchen, proportional zu den beiden andere n Bereichen, häufiger schlechter evaluiert. Tabelle 144: Gegenüberstellung: Anteil der an mehr als der Hälfte des Unterrichtsvorhabens nicht teilnehmenden Schüler in Relation zu der Gesam tzahl Schüler - Jungen, Mädchen, Jungen und Mädchen Thema Summe Jungen Nichtteilnehmer) Summe Mädchen (Teilnehmer und ES1 2651 (Teilnehmer und 4213 ES2 2372 ES3 1246 EST1 7079 4083 2123 7413 RPM1 1626 RP2 1088 RFT2 1252 RT2 1796 2161 848 1076 1488 RP3 94 RFT3 1028 RT3 1037 640 96 1197 266 Thema Teilnahme weniger als Hälfte Bereich "Agir"? "Interagir et coopérer"? "Adopter une attitude positive et engagée"? Nichtteilnehmer) Summe Mädchen und Jungen (Teilnehmer und Nichtteilnehmer) Teilnahme weniger als Hälfte Anteile dieser Jungen mit Hälfte oder weniger Hälfte Anteile dieser Mädchen mit Hälfte oder weniger Hälfte Anteile dieser Schüler (J+M) mit Hälfte oder weniger Hälfte 6864 6455 3369 14542 ES1 0,34% ES2 0,38% ES3 0,24% EST1 0,64% 0,45% 0,42% 0,24% 0,41% 0,40% 0,24% 3751 1980 2330 3284 734 1120 2234 0,68% RP2 0,64% RFT2 0,96% RT2 0,45% RP3 1,06% RFT3 0,39% RT3 0,39% 1,32% 1,71% 1,30% 1,21% 0,27% 0,47% 2,08% 0,58% 0,98% 1,28% 0,91% 1,07% 0,37% 0,54% 0,54% 0,49% RPM1 267 268 Begründungen je nach Schulzweig (ES und EST) Die folgende Tabelle stellt die allgemeinen und speziellen Begründungen je nach ES und EST dar. Sie zeigt, dass bei Jungen bestimmte allgemeine Begründungen (z. B. Attest) prozentual in ES und „Zu Spät kommen“ und "Unterricht abgebrochen" in EST häufiger sind als im anderen Schulzweig. Weiter fällt auf, dass bei den Zusatz-Begründungen bspw. "Verletzt" in Schulzweig ES relativ häufiger vorkommt als bei EST. "Verweigerung" und "Sportzeug vergessen" kommen bei Jungen häufiger in Schulzweig EST vor als in ES. Bei Mädchen ist die Begründung "Attest" ebenfalls häufiger in ES als in EST, ebenso die Detailbegründung "Verletzt" oder "Schulische Verpflichtung". "Unterricht abgebrochen" und "Verweigerung" kommen auch bei Mädchen häufiger in Schulzweig EST vor al s in ES. Tabelle 145: Übersicht: Begründungen und Zusatzangaben je nach Schulzweig Jung en Summ Summ Begründung ES EST e ES EST e Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) 5604 12669 18273 Teilsumme Nichtteilnehmer 665 2331 2996 100% 100% 100% Abwesend a 215 925 1140 32,3% 39,7% 38,1% Schriftlich entschuldigt e 106 380 486 15,9% 16,3% 16,2% Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne 145 535 680 21,8% 23,0% 22,7% Ärztliches Attest cm 134 280 414 20,2% 12,0% 13,8% Übelkeit/Unbehagen/leichte Verletzung (e) 2 19 21 0,3% 0,8% 0,7% Freistellung vom Sportunterricht für längere Dauer disp 38 33 71 5,7% 1,4% 2,4% 3,5% 5,7% Zu Spät kommen vtt 23 132 155 5,2% Unterricht abgebrochen ab 2 27 29 0,3% 1,2% 1,0% Teilsumme Zusatzbegründungen 363 1187 1550 100% 100% 100% krank m (Zusatz) Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Verweigerung re Familiäre Begründung f Öffentlicher Transport t Allergie all Verschlafen rtt Schulische Verpflichtung sco 85 109 114 0 1 0 0 0 54 306 193 432 58 0 13 12 20 153 Mädc hen Begründung ES EST Anwesend und aktive Teilnahme x (allgemein) 9062 11980 Teilsumme Nichtteilnehmer 1357 2939 Abwesend a 365 80 3 Schriftlich entschuldigt e 487 981 Nichtteilnahme mit mangelnder Begründung ne 264 616 Ärztliches Attest cm 188 266 Übelkeit/Unbehagen/leichte Verletzung (e) 14 103 Freistellung vom Sportunterricht für längere Dauer disp 0 49 Zu Spät kommen vtt 35 41 391 23,4% 25,8% 25,2% 302 30,0% 16,3% 19,5% 546 31,4% 36,4% 35,2% 0,0% 4,9% 58 3,7% 1 0,3% 0,0% 0,1% 13 0,0% 1,1% 0,8% 12 0,0% 1,0% 0,8% 20 0,0% 1,7% 1,3% 207 14,9% 12,9% 13,4% Summ Summ e ES EST e 21042 4296 1168 1468 100% 26,9% 35,9% 100% 27,3% 33,4% 100% 27,2% 34,2% 880 454 117 19,5% 13,9% 1,0% 21,0% 9,1% 3,5% 20,5% 10,6% 2,7% 49 76 0,0% 2,6% 1,7% 1,4% 1,1% 1,8% 269 Unterricht abgebrochen ab Teilsumme Zusatzbegründungen 4 853 80 1828 84 2681 0,3% 100% 2,7% 100% 2,0% 100% krank m (Zusatz) Verletzt/Unfall b Sportzeug vergessen o Menstruation r Verweigerung re Familiäre Begründung f Öffentlicher Transport t Allergie all Verschlafen rtt Schulische Verpflichtung sco 260 148 182 191 0 3 0 0 0 69 506 236 471 471 67 16 8 4 2 47 766 384 653 662 67 19 8 4 2 116 30,5% 17,4% 27,7% 12,9% 21,3% 22,4% 0,0% 0,4% 0,0% 0,0% 0,0% 8,1% 25,8% 25,8% 3,7% 0,9% 0,4% 0,2% 0,1% 2,6% 28,6% 14,3% 24,4% 24,7% 2,5% 0,7% 0,3% 0,1% 0,1% 4,3% Betreffend der Schulsportverweigerung sind konkret noch folgende Werte der Tabelle 145 zu entnehmen: Bei den Jungen (ES und EST) haben 22,7% mit mangelnder Begründung nicht am Sportunterricht teilgenommen (prozentual zur gesamten Anzahl der Nichtteilnehmer). In Zusammenhang mit diesem Wert stehen sicherlich die beiden Zusatzbegründungen "Sportzeug vergessen" (35,2%) und "Verweigerung" (3,7%) Bei den Mädchen (ES und EST) haben 20,5% mit mangelnder Begründung nicht am Sportunterricht teilgenommen. Die Zusatzbegründungen sind mit 24,4% für "Sportzeug vergessen" und 2,5% für "Verweigerung" entsprechend hoch. Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig Die folgenden Chiquadrattests geben Antwort auf die Frage, ob die oben dargestellten Häufigkeitsunterschiede zufällig sind oder auf den Einflussfaktor Schulzweig zurückgeführt werden können. Die Häufigkeitsverteilungen sind bei Mädchen und Jungen hoch gradig signifikant, für allgemeine Begründungen und Zusätze, d.h. je nach ES oder EST sind die allgemeine Begründungen und Zusätze unterschiedlich häufig, vgl. folgende Ergebnisse der Chiquadrattests. Tabelle 146: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig - Jungen allgemein Jungen, allgemein Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 83,5743 14,0671 7 < 0,000000001 Tabelle 147: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig - Mädchen allgemein Mädchen, allgemein Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 101,8677 14,0671 7 < 0,000000001 270 Tabelle 148: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig - Jungen Zusatz Jungen, Zusatz Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 65,2156 15,5073 8 < 0,000000001 Tabelle 149: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeitsverteilungen je nach Schulzweig - Mädchen Zusatz Mädchen, Zusatz Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert 92,9095 15,5073 8 < 0,000000001 Häufigkeiten je nach Regimetypen Anschließend wurden die Häufigkeiten je nach Regimetyp mit Chiquadrattests untersucht. Hiermit wird eine Antwort auf die Frage gesucht, ob die Häufigkeitsunterschiede zufällig sind oder auf den Einflussfaktor Regimetyp und seine jeweiligen Unterkategorien zurückgeführt werden können. Hierzu wurden die Regimetypen ES1 bis ES3, EST Zyklus 1, EST Zyklus 2 und EST Zyklus 3 untersucht. Wie die folgenden Chiquadrattests zeigen, sind auch innerhalb der einzelnen Regimetypen (EST Zyklus 1 bis Zyklus 3 und ES1 bis 3) die Häufigkeitsverteilungen bei Mädchen und Jungen signifikant unterschiedlich, d.h. je nach den Untergruppen der Regimetypen treten die allgemeine Begründungen und Zusätze signifikant unterschiedlich häufig auf: Tabelle 150: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - ES 1 bis 3 (allgemein) ES 1 bis 3 Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert Jungen Allgemein 124,4158 23,6848 14 < 0,000000001 Mädchen Allgemein 168,8904 21,0261 12 < 0,000000001 Tabelle 151: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - ES 1 bis 3 (Zusatz) ES 1 bis 3 Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert Jungen Zusatz 74,9921 12,5916 6 < 0,000000001 Mädchen Zusatz 92,0156 18,3070 10 < 0,000000001 Tabelle 152: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z1 (allgemein) Zyklus 1 Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert Jungen Allgemein Mädchen Allgemein 50,3848 14,0671 7 0,0000000 39,6877 14,0671 7 0,000001 271 Tabelle 153: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z1 (Zusatz) Zyklus 1 Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert Jungen Zusatz 69,7700 14,0671 7 < 0,000000001 Mädchen Zusatz 66,0129 15,5073 8 < 0,000000001 Tabelle 154: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z2 (allgemein) Zyklus 2 Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert Jungen Allgemein Mädchen Allgemein 121,0296 18,3070 10 < 0,000000001 132,7400 23,6848 14 < 0,000000001 Tabelle 155: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z2 (Zusatz) Zyklus 2 Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert Jungen Zusatz 186,7156 23,6848 14 < 0,000000001 Mädchen Zusatz 80,7557 23,6848 14 < 0,000000001 Tabelle 156: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z3 (allgemein) Zyklus 3 Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert Jungen Allgemein Mädchen Allgemein 134,3450 23,6848 14 < 0,000000001 80,6318 23,6848 14 < 0,000000001 Tabelle 157: Chi-Quadrat-Test - Häufigkeiten je nach Regimetyp - EST Z3 (Zusatz) Zyklus 3 Chi-Quadrat (Beobachteter Wert) Chi-Quadrat (Kritischer Wert) FG p-Wert Jungen Zusatz 43,4384 23,6848 14 0,0001 Mädchen Zusatz 44,7305 18,3070 10 0,000002 Teilnahme an weniger als der Hälfte je nach Schulzweig und Regimetyp Signifikante Unterschiede bei Jungen oder Mädchen bei den drei Gruppen von ES oder bei den Zyklen 1 bis 3 von EST traten in Bezug auf die Häufigkeiten der Teilnahme an weniger als der Hälfte der Unterrichtseinheiten nicht auf, die p-Werte sind größer als 0,05. Da keine signifikanten Unterschiede vorliegen, ist eine Differenzierung nicht erforderlich, ebenso nicht eine Prüfung von Jungen und Mädchen gemeinsam. 272 Anhang 7: Fragebogen 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 Anhang 8: Aufruf-E-Mail zur Mithilfe an nationaler Standortbestimmung Abbildung 97: Aufruf-E-Mail (14. März 2010) zur Teilnahme an der Standortbestimmung 286 Anhang 9: Interne Schulordnungen und mündliche Absprachen Im Folgenden sind die "règlements interne" oder "mündlichen Absprachen" wiederzufinden, die dem Verfasser im Rahmen seiner Arbeit zugesendet wurden. Um die inhaltliche Bedeutung der Vorlagen beizubehalten, wurde keine Übersetzung in die Deutsche Sprache vorgenommen. Schulgebäude 1: "règlement interne" Dispenses et Tolérance Séances de rattrapage Sanctions Épreuves théoriques Info. suppl. Toute non-participation à un cours d’EPS doit être motivée par une excuse écrite (par un parent ou tuteur) rendue au début du cours au professeur. Pour les élèves du cycle inférieur cette excuse devra être écrite dans le cahier de liaison, pour les élèves du cycle moyen et supérieur, une carte de visite ou une feuille entière propre est de rigueur. Une absence prolongée due à une maladie ou une blessure nécessite la présentation d’un certificat médical (rendu au plus tôt possible et valable maximum pour 3 mois. Une prolongation de la maladie/blessure au-delà de cette date doit être motivé par un nouveau certificat médical. L’indisposition mensuelle chez les filles est acceptée en natation (en présence d’une excuse valable), mais n’est pas tolérée dans les autres disciplines en éducation physique et sportive. L’élève qui ne participe pas activement, est tenu à suivre les cours attentivement et n’a pas le droit de lire, de faire ses devoirs, d’étudier, d’écouter de la musique, ... Toute non présence en natation est considérée de la façon suivante: si l’élève en question a oublié son excuse, il sera sanctionné par une séance de rattrapage en natation. En présence d’une excuse valable, l’élève aura la possibili té de rattraper la séance manquée lors des cours de natation offerts dans le cadre de l’association sportive. L’élève ne présentant pas d’excuse valable sera sanctionné de la façon suivante : première fois → avertissement ; deuxième fois → punition écrite ; troisième fois → retenue (pourra être une séance de rattrapage en natation. L’absence prolongée au cours et la non-présentation d’un test écrit, oral ou d’un dossier, entraînera l’inscription d’un PC (pas composé) sur le bulletin de fin de trimestre. L’élève en question est tenu à rattraper les tests le plus rapidement possible. L’élève qui est absent ou malade le jour du test, le rattrapera (si possible) ultérieurement. Si cela s’avère impossible, il est invité à faire un test théorique, en écrit, oral, ou de présenter un dossier. Généralités Tenues vestimentaires et objets personnels Association sportive Schulgebäude 2: "règlement interne" Dispenses et Tolérance Séances de rattrapage Sanctions Un élève est dispensé de la pratique sportive sur présentation d'un certificat médical. Dans le cas où la dispense dépasserait une période de quatre semaines, l'élève doit se soumettre a une épreuve théorique. Un élève est dispensé de la pratique sportive sur présentation d'un certificat délivré par le directeur. Un élève peut être dispensé de la participation à deux cours par cycle de six semaines sur présentation d'une excuse écrite des parents. Le nombre maximal de dispenses est de 6 par année scolaire. L'élève qui ne bénéficie pas des dispositions des articles 3 et 4 est tenu de rattraper toute leçon à laquelle il n'a pas participé. Les dates et heures des séances de rattrapage sont fixées par les professeurs d'EPS et communiquées par écrit aux élèves concernés et au régent de la classe. Ces séances de rattrapage doivent être achevées au plus tard avant les conseils de classe de fin de trimestre. L'élève absent pendant toute la journée scolaire et dûment excusé auprès de son régent n'est pas tenu a rattraper les séances d'EPS. Les élèves qui n'effectuent pas leur(s) séance(s) de rattrapage jusqu'à la fin du 287 Épreuves théoriques Info. suppl. trimestre auront une mention « pas composé » en éducation physique et leur bulletin sera considéré comme un simple relevé de notes. Une mention « pas composé » persistante à la fin de l'année scolaire peut entraîner un refus de promotion par le conseil de classe. L'élève bénéficiant d'un certificat médical portant sur une période dépassant 4 semaines est tenu de se soumettre à une épreuve théorique. Tenues vestimentaires et objets personnels Schulgebäude 3: "règlement interne" Dispenses et Tolérance Séances de rattrapage Sanctions Épreuves théoriques Info. suppl. Si un élève ne participe pas activement au cours (blessure, maladie…) pour une court e durée, il doit présenter une excuse écrite motivée en bonne et due forme présentée sous enveloppe de la part des parents (tuteur) et cela pour chaque leçon où il ne participe pas. Il sera occupé de façon utile. En cas de non-participation et absence prolongée (au-delà d’une semaine), un certificat médical est à présenter. Le certificat ne peut être valable que pour un trimestre. Un élève qui ne participe pas au cours sans excuse valable doit assister à des séances de rattrapage obligatoires (prévu par le programme officiel en EPS). Le refus de rattraper les tests manqués entraîne une note de 01 points. Le refus de rattraper les cours manqués par le biais des séances de rattrapage entraîne une sanction disciplinaire dite « retenue ». En cas de non-participation et absence prolongée (au-delà d’une semaine), un certificat médical est à présenter. Le certificat ne peut être valable que pour un trimestre. Dans ce cas précis, l’élève aura à réaliser un travail par écrit. La note qui en résulte sera prise en compte pour le calcul de la note trimestrielle. Généralités: ↘ lettre explicative aux élèves et à leurs parents en Education physique et sportive Tenues vestimentaires et objets personnels La section sportive (LASEL, activités parascolaires) Schulgebäude 4: "règlement interne" Dispenses et Tolérance Séances de rattrapage Sanctions Épreuves théoriques Info. suppl. Un élève qui ne participe pas activement au cours (maladie, blessure, ...) pour une courte durée, doit présenter une excuse écrite motivée en bonne et due forme de la part des parents (tuteurs) et cela pour chaque leçon où il ne participe pas. II se présentera en tenue de sport et sera occupé d'une façon utile. En cas de non-participation et absence prolongée (au-delà d'une semaine), un certificat médical est à présenter. Le certificat médical ne peut être valable que pour un trimestre. L'indisposition mensuelle chez les jeunes filles est acceptée en tant qu'excuse pour la natation, mais n'est pas tolérée pour le sport en salle, sauf excuse écrite et motivée des parents. Tout les élèves sont supposés de participer activement à au moins 80% des cours d'éducation physique. Le cas échéant ils seront convoqués au cours de rattrapage. En cas de non-participation et absence prolongée (au-delà d'une semaine), un certificat médical est à présenter. Le certificat médical ne peut être valable que pour un trimestre. Dans ce cas précis, l'élève aura à réaliser un travail par écrit (travail de compensation) qui sera prise en considération pour l'évaluation de l'élève. Généralités: ↘ lettre explicative aux élèves et à leurs parents en Education physique et sportive Tenues vestimentaires et objets personnels Association sportive 288 Schulgebäude 5: "règlement interne" Dispenses et Tolérance Séances de rattrapage Sanctions Épreuves théoriques et Ré éd u ca t io n Info. suppl. Comme le cours d'éducation physique et sportive est un cours obligatoire, toute non participation au cours doit être motivée, voire excusée. Toute leçon manquée devra être rattrapée ultérieurement. Un élève qui a manqué le cours d'éducation physique et sportive plus qu'une fois pour une raison quelconque (non-participation ou absence) devra récupérer les leçons manquées dans le cadre de la section sportive, • soit par une séance de natation, • soit par une séance dans une autre activité sportive proposée par l'enseignant, • soit par un travail écrit et/ou oral. Le non-respect de ces consignes (en cas d'"absentéisme répété") entraînera un bulletin incomplet à la fin du trimestre et l'élève ne recevra son bulletin qu'après avoir effectué les devoirs imposés. En cas d'un certificat médical de plusieurs semaines pour une maladie ou blessure: o l'élève sera invité - prioritairement et en accord avec le médecin traitant - à participer au cours de natation qui, dans ce cas, sera considérée comme rééducation; o si la natation est contre-indiquée, l'élève devra présenter un travail écrit dont le sujet, le volume ainsi que la date de la remise seront proposés par l'enseignant ; le test en question devra être écrit à la main et suivi d'une épreuve orale; o l'élève devra assister à chaque cours; s'il a de sérieux problèmes à se déplacer (p.ex. béquilles), l'élève sera autorisé exceptionnellement à se présenter à la bibliothèque de l'établissement scolaire. Généralités Schulgebäude 6: "Verhaltenscodex" für Sportlehrer Dispenses et Tolérance "heinsdo: sech schrëftlich mat engem Motiv beim Prof entschëllegen an "utilement" an der Stonn hëllefen. Méi wéi 2.4mol (1 Woch): Certificat médical." Séances de rattrapage Sanctions Épreuves théoriques et Ré éd u ca t io n Info. suppl. "Méi wéi 1x nët valabel entschëllegt / Trimester: Noschwammen Méi wéi 2x valabel entschëllegt heescht och Noschwammen." "Méi wéi 2-4mol (1 Woch): Certificat médical. Eng schrëftlich Arbëscht machen entweder Bicher résuméiren oder e Rapport maachen iwert eng Sportart." Schulgebäude 7: mündliche Absprache Dispenses et Tolérance Info. suppl. Rem. suppl. "All Schüler, ob verletzt oder krank (mat oder ouni "cm"), muss eng Sportstenue undoen fir an de Sall. Ee Schüler den seng Saachenvergiess huet, kritt eng Box, Tshirt oder Schong geléint. All Schüler gëtt agesat fir ze hëllefen (keen sétzt op der Bänk)" / "Mir hun ganz wéinig Schüler déi net matmachen (ënnert 5%). Och verschidde Schüler mat "cm" machen am Sport mat, wann se mol bis ugedoen sen. Kappwéih, Bauchwéih etc. hun eis Schüler bal guer net méi. Di meescht, déi net matmaachen, hu keng Loscht Kleeder matzebrengen. Duerch verléinen vun den Saachen hun mir den Problem net méi." 289 Anhang 10: Vorlage "schriftliche Prüfung" Abbildung 98: Schulinterne Vorlage für schriftliche Prüfung im Sportunterricht (LJBM) 290 Anhang 11: Kompetenzbereiche analysiert nach Sinngebungen für eine theoretische Arbeit Die Kompetenzbereiche wurden aus dem aktuellen Lehrplan im Sportunterricht (2009, S. 7 17) kopiert und im Hinblick auf eine mögliche Verwendung für eine theoretische Arbeit vom Verfasser eingefärbt. Die Bedeutung der Farben erklärt sich folgendermaßen: ROSA = die Kompetenz kann man für die theoretische Arbeit so übernehmen BLAU = die Kompetenz muss für eine theoretische Arbeit angepasst werden LILA = Kombination von Anmerkungen zu "BLAU" und "ROSA" 291 292 293 294 Anhang 12: Formular "devoirs de rattrapage" Abbildung 99: Vorlage-Formular des LN 295 Danksagung Mein Dank richtet sich an erster Stelle an den Begleiter meiner Arbeit, Herrn Yves Picard, der mir bei der Anfertigung dieser Arbeit hilfreich und beratend zur Seite stand. Weiterhin möchte ich allen Sportlehrern, die an der Datenerhebung der nationalen Bestandsaufnahme teilgenommen haben, und den Vollmitgliedern der Programmkommission der jeweiligen Schulgebäude, die an der nationalen Standortbestimmung teilgenommen haben, für ihre Kooperation und Mitarbeit bei der Durchführung der Untersuchung, sowie für die zur Verfügung gestellte Zeit danken. Zu Dank verpflichtet bin ich weiterhin dem Sportlehrer, Herrn Yann Schneider, der mir in der Anfangsphase zahlreiche Tipps aus der Sicht der Programmkommission und der APEP für die Ausarbeitung der Bestandsaufnahme und insbesondere der Standortbestimmung gegeben hat. Nicht zu vergessen sind aber auch diejenigen, die mir über die ganze Bearbeitungszeit Unterstützung jeglicher Art bei der Realisation und Durchführung der Arbeit zukommen ließen. Der größte Dank richtet sich deshalb an meine Familie. Meiner Frau Mady danke ich für ihre moralische Unterstützung, für ihr Verständnis, dass ich aufgrund der Ausarbeitung des Travail de Candidature sehr häufig n ur wenig Zeit für unsere Kinder aufbringen konnte, und für ihre Unterstützung, da sie häufig ihre persönlichen Belange hinten anstellen musste. Meinen Kindern Hannah und Léini danke ich für ihr wundersames Verständnis für meinen Arbeitsaufwand, für ihr Lächeln und ihre Lebensfreude.