- Hastuzeit
Transcrição
- Hastuzeit
Hallische Studierendenzeitschrift Heißer Herbst: Protest formiert sich Reportage: Armut in Halle International: Weihnachten mal (wo)anders Vorgestellt: Der Universitätschor . Ausgabe/Oktober I N HALT RÜCK M E LDU NG Editorial Hochschulpolitik Es geht los! – Hochschulstrukturreform und Hochschulgesetz auf dem Weg. MLU will selbst kürzen „Wehrt euch heute für euer Morgen“ Proteste in Halle Weihnachten mal (wo)anders – Die Philippinen Interviews zum Jahreswechsel Viva la Musica – Musik an der Uni Traditionsreiche Klänge - Der Universitätschor „Johann Friedrich Reichardt“ Fachbereiche Teilung? – Teilung! Studentenaktion im Institut für Anglistik / Amerikanistik Sport Rugby: Eiertanz für harte Jungs? Halle Wo niemand mehr hinsieht – Armut in Halle Wehrmachtsausstellung im Tscherny-Haus International Wohin mit dem Ende der Welt? READiculum blickt zurück auf einen erfolgreichen Workshop. Das Ergebnis seht ihr hier. Ausgabe entstand von vorn bis hinten nach Ideen und Plänen, die im Workshop Ende Oktober erarbeitet worden sind. Wir sind sehr froh, etliche Interessierte gefunden zu haben, die uns nun frischen Wind bringen und hoffentlich ein Weilchen dabei bleiben. Der Elan war und ist auf jeden Fall zu spüren. So können wir euch Leser auch diesmal mit außergewöhnlichen Themen überraschen. Viele andere haben wir uns noch aufgehoben. Aber natürlich kann sich eine Hochschulzeitung nicht nur die Themen aussuchen. Andere drängen sich auf bzw. werden einem aufgedrängt. So spielen natürlich das neue Hochschulgesetz und die Proteste dagegen eine große Rolle. Und wie das so ist, ist uns der Redaktionsschluß dazwischen gekommen, genau, wenn vermutlich wieder etwas passieren wird. So kann es sein, daß die Zeitung, wenn sie nach einer Woche Druck bei euch landet, gar nicht mehr aktuell ist. Doch anstatt den Redaktionsschluß immer und immer wieder zu verschieben und dann vielleicht gar nicht mehr zu erscheinen, haben wir uns entschieden, euch gleich zu informieren und die aktuellen Entwicklungen dann detailliert auf unserer Homepage zu dokumentieren. Der hierzu erforderliche Relaunch ist hoffentlich bei Erscheinen der Zeitung abgeschlossen. So werdet ihr auf unserer neuen Site nicht nur News sondern auch längere Artikel – womöglich sogar mit Bildern – und Kommentare zu aktuellen Themen finden. Und noch ein Thema, das READiculum auch direkt betriff t, findet ihr in dieser Ausgabe. Langsam wird klar: Der MLU-StuRa wird in nächster Zeit sehr sparsam sein müssen. Dies bedeutet, daß auch READiculum, welches bisher einen großen Teil seiner finanziellen Mittel den Zuschüssen des StuRa verdankt, sich übergangsweise nach anderen Töpfen umsehen muß. Wir denken aber, daß wir über die Runden kommen, bis der StuRa sich erholt hat. Trotzdem haben wir über eine langfristige Lösung nachgedacht und wollen mit dem StuRa über eine beitragsfinanzierte Hochschulzeitung sprechen. Das würde bedeuten, daß ein kleiner Teil eurer Mitgliedsbeiträge (Erhöhung nicht ausgeschlossen) direkt READiculum zugute käme und so die Finanzierung auf sicherere Beine stellen würde. Doch dazu müssen wir erst zwei Drittel des StuRa überzeugen, denn dieser muß dazu die Beitragsordnung ändern. Wir hoffen, wir haben gute Argumente. Wir hoffen auch, daß euch, wenn es soweit wäre, READiculum eine kleine Erhöhung des Semesterbeitrags wert ist. Internet Kostenfreie Programme aus dem Netz abseits der Branchenführer Viel Spaß beim Lesen, eure READaktion Rezension . Oktober im Volkspark: Sometree @ Seidenmattam Thalia Theater: Blackout – Jeder hat sein dunkles Geheimnis David Grossman: Diesen Krieg kann keiner gewinnen Bis Fünf Nach Zwölf: Nachkriegsdoku zum Dritten Reich Meldungen Niedersachsen, Hessen, Berlin Bayern … Überregionale Proteste Komentar: Mehr Bildung wagen Ganzes Ausmaß der StuRa-Finanzkrise weiter unklar Symbiose von Praxis und Wissenschaft Mit der Hanse-Uni an den Neuen Markt Studentisches Impressum Herausgeber: READiculum e.V.; Chefredaktion: Felix Knothe (V.i.S.d.P.), Paolo Schubert, Julia Rauschenbach; Redaktion: Uwe Hartwig, Susanne Johne, Phillip Lange-Grumfeld, Silke Möbus, Tonia Rambausek, Thomas Rinke, Elisabeth Scholz, Antje Wagner, Anne-Christin Wahl; Fotos: Arno Grabolle, Felix Knothe, Kati Mühlmann, Susanne Richers, Silke Möbus; Layout, Grafik: Julia Görke, Arno Grabolle; Titelbild: Arno Grabolle; Lektorat: Konrad Dieterich, Felix Knothe, Paolo Schubert, Julia Rauschenbach; Druck: Druckerei Franke, Halle (Saale); Anschrift: READiculum, c/o Studierendenrat der MLU, Universitätsplatz 7, 06108 Halle; [email protected]; www.readiculum.de Auflage: 4000; Redaktionsschluß: 21.11.2003 Herausgeekelt Zu „Auswüchse eines Professorenstreits“, Ausgabe : Vielen Dank für Euren Beitrag zum Professorenstreit am Anglistik/Amerikanistik-Institut. Ich kann Euch leider nur zustimmen, daß dieser Streit auf dem Rücken der Studenten ausgetragen wird. Ich bin Erstsemestlerin und habe das ganze Durcheinander, unter anderem durch die beiden Vorlesungsverzeichnisse verursacht, am eigenen Leib zu spüren bekommen. Außerdem möchte ich einige Worte zum diesjährigen Placement-Test [Englischtest für Erstsemestler, Anm. d. Red.] loswerden: Mir ist bewußt, daß ein derartiger Test Sinn hat, um den Leistungstand der „Neuankömmlinge“ zu überprüfen. Doch ich kann absolut nicht nachvollziehen, daß ein Nichtbestehen des Testes zur Folge hat, daß man von den Lehrenden des Zimmers verwiesen wird, weil man „sowieso nicht ausreichende Fähigkeiten besitzt, dem Unterrichtsgespräch zu folgen“ und einem damit die Möglichkeit genommen wird, am Institut zu studieren. Ich bin der Meinung, daß ein derartiger Test vor der Immatrikulation stattfinden muß, damit auch den Leistungsschwächeren die Möglichkeit eines ordentlichen Studiums geboten werden kann. Hätte der Test zu einem früheren Zeitpunkt stattgefunden, hätte man möglicherweise noch in einen anderen Studiengang wechseln können und wäre nicht auf ein Semester mit minimierter Stundenzahl angewiesen gewesen. Ich frage mich bloß, was die Leute tun werden, die im nächsten Semester den Test wieder nicht bestehen. Falls er nämlich wieder so spät stattfindet, sprich, wenn das neue Semester bereits begonnen hat, besteht wieder keine Möglichkeit mehr zu wechseln, und man kann sich noch ein weiteres Semester im Selbststudium üben. Ich hoffe für alle Anglistik/Amerikanistik-Studenten, daß man über dieses Problem nochmals nachdenken und eine geeignete Lösung finden wird, sei es nun ein Test vor der Immatrikulation oder die Einführung eines Numerus Clausus, wie es an vielen anderen Universitäten in Deutschland auch schon der Fall ist. Aber die bereits eingeschriebenen Studenten im Nachhinein „herauszuekeln“ ist auf jeden Fall der falsche Weg!!! Karen Kirbach Leserbriefe sind keine Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, Leserbriefe gekürzt wiederzugeben. Der StuRa der MLU ist Fördermitglied bei READiculum e.V. READiculum ist für weiterführende Inhalte, auf die in diesem Blatt verwiesen wurde, nicht verantwortlich. Fotos: Arno Grabolle 2 3 H OCHSCH U LPO LITI K Einige Meinungen zum neuen Hochschulstrukturplan und den Protestaktionen, eingefangen nach der Vollversammlung vom .. im Audimax. Es geht los! Proteste in Halle Hochschulstrukturreform und Hochschulgesetz auf dem Weg. MLU will selbst kürzen Am .. hat die Landesregierung das umstrittene Hochschulgesetzpaket in den Landtag eingebracht. Gleichzeitig kam es in Halle und Magdeburg zu Massenprotesten gegen die Pläne (siehe Bericht auf S. ). Unterdessen tauchten an der Martin-Luther-Universität Kürzungspläne auf, die von der Hochschulleitung selbst entworfen worden sind. Auch hierzu gab es Proteste. Das Gesetzespaket beinhaltet ein Hochschulstrukturgesetz sowie eine Neufassung des Landeshochschulgesetzes. Ersteres soll die Umsetzung der bereits vorher bekannten Sparpläne der Landesregierung regeln (READiculum berichtete), welche Einsparungen in Höhe von , Millionen für die MLU, , Millionen für die FH Merseburg und Euro für die Burg vorsehen. Das soll entweder durch Zielverein- barungen mit den Hochschulen oder, falls diese sich weigern, durch Verordnung des Ministeriums geschehen. Die Neufassung des Landeshochschulgesetzes führt zu gravierenden Änderungen in Struktur und Organisation der Hochschulen und beinhaltet u.a. diverse Paragraphen mit Gebührenregelungen (siehe Übersicht unten). Bereits am Abend des .. berichteten Studierende der Geowissenschaften auf der studentischen Vollversammlung von Plänen der MLU, der im Weigerungsfalle drohenden Zwangsverwaltung durch ein eigenes Kürzungskonzept zuvorzukommen. Gemäß diesen Plänen, die am nächsten Tag von der Universitätsleitung bestätigt wurden, soll die Fakultätsstruktur der MLU gestrafft werden. Insgesamt sollen acht Fakultäten übrigbleiben, der Fachbereich Geowissenschaften soll sogar aufgelöst werden. Auch am Fachbereich Erziehungswissenschaften, wegen der angespannten Situation bei der Lehramtsausbildung seit Wochen im Blickpunkt, droht der Verlust mehrerer Professuren. Lehrende und Studierende des Instituts sprachen auf einer Versammlung am .. von drohendem Qualitätsverlust in der Lehre. Bereits am .. wurden die Pläne dann über mehrere Stunden im Akademischen Senat der MLU erörtert. Ergebnis: Die Uni wird eigene Sparvorschläge unterbreiten, die einen Prozeß bis vorsehen. Teilnehmer der Sitzung berichteten, daß es bereits zu ersten Grabenkämpfen der verschiedenen Hochschulbereiche untereinander gekommen sei. Felix Knothe Wichtigste Punkte im Gesetzpaket der Landesregierung Gerhard Meiser Professor am Institut für Indogermanistik und Direktor des Sprachenzentrums „Wehrt euch heute für euer Morgen!“ Dieser Aufruf zur großen Demonstration gegen die neue Hochschulstrukturplanung war am . November auf einem Banner gegenüber der Tulpe zu lesen. Über Protestaktionen der hallischen Studierenden. Rund Studierende der Martin-Luther-Universität, der Hochschule für Kunst und Design und der Fachhochschule Merseburg protestierten am . November in Halle gegen die Sparpläne der Landesregierung und die geplante Reform des Hochschulgesetzes. Vorangegangen war eine Vollversammlung der Studierenden am .., auf der eine Resolution beschlossen worden war. Anlaß der Demonstration am . November war die erste Lesung des Hochschulstukturplans im Landtag an diesem Tag. „Ihr seid die Henker der Bildung“ und „Spart nicht am falschen Ende, wir sind die Rente“ war u.a. auf Pla- Was denken Sie über die geplanten Aktionen und Proteste? Das ist eine gute Entwicklung. Ich finde die Vielzahl der Vorschläge gut. Die Studenten sollen nicht lokker lassen und Streiks machen. Einmal reicht da nicht. Solange die Professoren das mitmachen, ich meine Nichtankreidung der Fehlstunden, sollten sie das ausnutzen. Fotos: Kati Mühlmann . Hochschulstrukturgesetz Studiengänge Hochschulgremien • Umsetzung der Sparvorgaben der Landesregierung durch Zielvereinbarungen mit den Hochschulen (MLU , Mio., Burg , Mio, FH Merseburg , Mio.) • gestufte Studiengänge mit Bachelorbzw. Masterabschluß als Norm, Diplom nur in Ausnahmefällen • Abschaffung des Konzils • Bei Weigerung der Hochschulen Ermächtigung des Kultusministeriums, Fachbereiche und Studiengänge zu verändern oder zu schließen • Betroffene Professoren können auf eigenen Wunsch in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. • Professoren können verpflichtet werden, bis zu ihrer Lehre an anderen Hochschulen abzuleisten. . Landeshochschulgesetz Autonomie der Hochschulen: • Hochschulentwicklungspläne der Hochschulen abhängig von Hochschulstrukturplanung des Landes • Einrichtung von Studiengängen muß vom Ministerium genehmigt werden • Zielvereinbarungen zwischen Land und Hochschulen • Einführung des Kreditpunktsystems ECTS (Ausnahme für künstlerische Ausbildung möglich) • Erprobung „neuer Modelle des Hochschulzugangs“ möglich, d.h. Eignungsfeststellungsverfahren der Hochschule • Lehrevaluation durch Studierende in jedem Semester Gebühren • Euro/Semester bei Regelstudienzeitüberschreitung von mehr als vier Semestern (Fristverlängerung bei Studierenden mit Kindern gem. BAFöG bis maximal zum Doppelten der RSZ und bei Gremientätigkeit um max. zwei Semester) • Gebühren für Studiengänge zur „Vertiefung und Ergänzung der beruflichen Praxis“ (Muß) • Gebühren für Lernmittel, Fernstudienmaterialien, multimedial aufbereiteten oder telematisch bereitgestellten Studienmaterialien (Kann) • Gebühren für die Benutzung der Hochschulbibliotheken durch Verordnung des Ministeriums 4 • Stärkung des Rektorats gegenüber dem Senat (Abschluß von Zielvereinbarungen, Entscheidung über Mittelvergabe, Gliederungskompetenz von Fachbereichen, Veto in Studiengangsangelegenheiten) • StuRa-Vertreter im Senat nicht mehr vorgesehen • Dekane nur auf Vorschlag des Rektorats wählbar • Bildung eines Kuratoriums mit hauptsächlich beratender Funktion aus sieben Mitgliedern (vier vom Senat gewählt, davon zwei Externe, zwei vom Ministerium benannt, eines vom Ministerium entsandt) Hochschuleinrichtungen • Studienkolleg wird Landesstudienkolleg mit Zentrale in Köthen, private Studienkollegs gegen Gebühr möglich • Sprachen- und Sportzentrum nicht mehr vorgesehen, Hochschule kann selbst entscheiden • Universitätsklinika können rechtlich ausgegliedert werden Foto: Susanne Richers katen zu lesen. Unterstützung bekam der Demonstrationszug von Studenten der Agrarwissenschaften, die sich mit Traktoren nebst Anhänger in die Demo einreihten. Die Demonstrierenden zogen vom Uniplatz, am Hanse- und Waisenhausring vorbei, über den Markt zum Steintor, wo die Abschlußkundgebung stattfand. Es sprachen u.a. Hendrik Lange als Vertreter des AK-Protest, MLU-Rektor Wilfried Grecksch, BurgRektor Ulrich Klieber und Ingrid Stude als Vertreterin des Konzils. Alle Redner drückten ihren Unmut über die geplanten Reformen im Hochschulwesen aus und appellierten an die Landesregierung, die Pläne nicht umzusetzen. Was ist Ihre Meinung zum neuen Hochschulstrukturgesetz? Ich sehe da zwei Aspekte. Die Stellen des Sprachenzentrums bleiben erst mal erhalten. Aber problematisch ist die Umstellung auf den zu bezahlenden Unterricht. Ich bin dankbar, daß die Studenten darauf hinweisen. Ohne die Unterstützung der Studierenden gäbe es das Sprachenzentrum gar nicht mehr. Nach der Kundgebung fanden Workshops zur zukünftigen Protestorganisation, zur Zukunft des Studienkollegs und anderen Themen statt, die rege besucht waren. Im Bereich Protest- und Streikorganisation wurden neue Gruppen gebildet, die sich um die zukünftige Planung von Demos und Aktionen kümmern sollen. Im Vorfeld der Demonstration hatte sich Rektor Wilfried Grecksch in einem kurzen Schreiben an alle Institute und Dozenten gewandt und darum gebeten, daß den Studenten die Möglichkeit gegeben werde, zu der Demonstration zu gehen, ohne daß das nachteilig gewertet wird. Sebastian Jahre alt studiert Politikwissenschaften, Zeitgeschichte, Anglistik/Amerikanistik Was ist deine Meinung zum neuen Hochschulstrukturgesetz? Das kann so nicht umgesetzt werden. Es wird zwar von Verantwortlichen behauptet, daß es keine Einschnitte geben wird. Aber das Hochschulgesetz stellt Einschnitte für die Uni in einzelnen Fachbereichen dar. Über kurz oder lang betrifft es die ganze Uni. Was denkst du über die geplanten Aktionen und Proteste? Ich finde es gut, daß wir uns heute hier treffen, um das Ganze voranzutreiben. Carolin Jahre alt studiert Rehapädagogik Foto: Susanne Richers Was ist deine Meinung zum neuen Hochschulstrukturgesetz? Es ist erschreckend, welche gravierenden Veränderungen da geplant sind. Es wird mich selbst stark be5 H OCHSCH U LPO LITI K treffen, meine Studienzeit wird sich verlängern. Und ob ich das, was ich mache, zu Ende machen kann, das weiß ich auch nicht genau. Aber wenn man mit anderen Hochschulen vergleicht, die schon Studiengebühren erheben, scheinen die angedachten Euro hier noch „harmlos“. Was denkst du über die geplanten Aktionen und Proteste? Ich habe noch keine Erfahrung mit Protesten solcher Art. Aber ich stimme zu. Man muß kritisch beurteilen, was welche Aktionen woanders gebracht haben. So eine Vollversammlung macht einem solche Probleme bewußt, vermittelt Elan, Emotionen im Bauch und Lust, was zu machen. Man hat dieses Masse-Gefühl, daß man doch was bewegen kann. Jan (StuRa-Mitglied der Hochschule für Kunst und Design) Jahre alt studiert Industriedesign Was ist deine Meinung zum neuen Hochschulstrukturgesetz? Ich kritisiere vor allem die soziale Ungerechtigkeit. Die Einführung von Gebühren und Studiengebühren lehne ich ab. Zur Entdemokratisierung ist zu sagen, daß ich die Entmachtung der Gremien ablehne. Ich bin für die Mitbestimmung der die Hochschule vertretenden Gruppen. Diese werden vom Kultusminister als Effizienzhindernis dargestellt, doch das sind sie nicht. Bei der Hochschulautonomie wird von Stärkung gesprochen. Aber wenn man sich die Paragraphen anguckt, erkennt man, daß sie durch die Planung und Zielvereinbarungen eingeschränkt wird. Was denkst du über die geplanten Aktionen und Proteste? Wunderbar. Dringend notwendig. Unsere Position muß mit Nachdruck vertreten werden. Aber unsere Kreativität muß sich noch entfalten. 6 Auch in Magdeburg demonstrierten ca. Studierende der Otto-von-Guericke-Universität, der FH Anhalt und der FH Magdeburg-Stendal vor allem gegen drohende Studiengebühren für Langzeitstudenten und gegen Schließung und Verlegung von Fachbereichen und Studiengängen. Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) nahm vor den Protestierenden Stellung zu dem Gesetzesentwurf und den geplanten Kürzungen. Trotz der sehr kurzen Vorbereitungszeit waren dies die größten Studierendenproteste in der Geschichte des Lan- vor dem Rektorat stattgefunden, nachdem bekannt geworden war, daß die Universität eigene Vorschläge zur Kürzung erarbeitet hat, in denen u.a. diese Schließung vorgesehen ist. Auch nach Redaktionsschluß von READiculum sollten die Proteste weitergehen. Näheres war jedoch noch nicht bekannt. Der nach der Vollversammlung und der Demonstration vergrößerte AK Protest im MLU-StuRa hat sich in verschiedene Untergruppen aufgeteilt, die nun die nächsten Maßnahmen planen und Kooperation mit anderen Hochschulen und gesellschaftlichen Gruppen anstreben. Der Arbeitskreis trifft sich nach wie vor dienstags, Uhr im MLU-StuRa. Susanne Johne, Felix Knothe www.stura.uni-halle.de/ hochschulpolitik/protest.php Ständig aktuelle Infos auch auf unserer Homepage: www.readiculum.de Foto: Kati Mühlmann des. Schon zur Vollversammlung am . November war es Ziel gewesen eine möglichst große Anzahl Studierender über die möglichen Folgen des neuen Hochschulgesetztes zu informieren. Es kamen rund Studierende. Im Audimax bot sich eine Situation, die vielen Studenten der MLU in letzter Zeit aus überfüllten Lehrveranstaltungen vertraut war. Der AK Protest hatte auf Diskussionen gehofft, die in der Verabschiedung einer Resolution enden würden, was dann auch geschah. Am Morgen des . November hatte dann eine spontane Protestaktion von Studierenden der Geowissenschaften gegen die Schließung des Fachbereichs Foto: Silke Möbus Proteste überregional: Niedersachsen, Hessen, Berlin, Bayern … Bundesweit herrscht im Moment dieselbe Stimmung: Große Empörung unter den Studierenden über die geplanten Änderungen in den Hochschulstrukturen der einzelnen Bundesländer und über Gebührenpläne. Sachsen-Anhalt ist nicht das einzige Land mit hochschulpolitischen Konflikten. Vollversammlungen, Resolutionen, Demonstrationen, Solidaritätserklärungen, Aktionstage und Streiks sind auch in anderen Ländern an der Tagesordnung. Während an einigen Hochschulen schon im Juli Aktionen starteten, kamen die meisten Protestaktionen im November erst so richtig in Gang. Auch die Formen des „Widerstands“ sind verschieden. Die meisten Proteste gab es in Niedersachsen, Hessen und Berlin. Aber auch in Bayern sind Proteste angelaufen. Die Hintergründe ähneln sich. So soll es in Niedersachsen erhebliche Kürzungen bis hin zu Standortschließungen geben. In Göttingen wurde Ende Oktober im Rahmen eines Aktionstages ein m² großes Transparent mit der Aufschrift „Hier verspielt die Landesregierung Niedersachsens Zukunft“ am höchsten Unigebäude, dem „blauen Turm“, aufgehängt. Unter dem Motto „Ab in den Süden – Der Bildung hinterher!“ protestierten am . November Studierende gegen die geplanten Sparmaßnahmen und gegen die Schließung von Hochschulstandorten. Eine landesweite Großdemonstration fand am . November in Hannover statt. Rund Studenten sprachen sich dabei auch gegen die Einführung von Studiengebühren aus. In Berlin legte der rot-rote Senat drastische Sparpläne vor, die bei allen Hochschulen auf Ablehnung stoßen. Mitte November demonstrierten rund Studierende der TU in der Innenstadt und besetzten einzelne Unigebäude. Lehrveranstaltungen wurden in den öffentlichen Raum verlegt. Es gab z.B. „Biopsychologie“ auf dem Gendarmenmarkt und „Familienentwicklung“ in der S-Bahn ab Tiergarten. An der FU legten einige Professoren Protest der Geowissenschaften gegen ihre Schließung. Die Kisten symbolisieren die Mio. Euro, die erst kürzlich in neue Gebäude investiert wurden. Auszug aus der Resolution der Vollversammlung der Studierenden der MLU und der Burg vom ..: „Die geplante Einführung von Hochschulgesetz und Hochschulstrukturplan wird zu Veränderungen der Hochschulen führen, die von den Studenten der Martin-Luther-Universität und der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein abgelehnt werden. Studiengebühren, Schließungen, Privatisierungen, autoritäre Hochschulen, Abschaffung der Möglichkeit, interdisziplinär zu Studieren, Abbau studienergänzender Angebote, Entwissenschaftlichung und Verschulung des Studiums bei weitgehender Entrechtung der Studierenden sind unserer Meinung nach keine sinnvollen Weichenstellungen für die künftigen Hochschulen. Die praktische Einführung eines ‚Normstudenten‘ (Studenten mit Norm-Biografie) zeugt von Menschenfremdheit. Wir lehnen diese Hochschulpolitik der Kurzsichtigkeit und Ignoranz gegenüber der Individualität der Studenten ab und bieten unsere konstruktive Mitarbeit an!“ Alternative Hochschulfinanzierung – jetzt müssen die Studenten ran. Karikatur: Julia Görke 7 H OCHSCH U LPO LITI K H OCHSCH U LPO LITI K Ganzes Ausmaß der StuRa-Finanzkrise weiter unklar für zwei Wochen ihre Arbeit nieder. Inzwischen ist auch dort Studentenstreik beschlossen. Am . und . November fanden am Roten Rathaus und am Brandenburger Tor Großdemonstrationen für den Erhalt der Professuren, Bibliotheken und Fakultäten an allen Universitäten statt. In Hessen steht die Einführung von Verwaltungs- und Studiengebühren auf dem Plan. Über Studenten demonstrierten in Frankfurt/Main beim Auftritt des hessischen Ministerpräsidenten Koch anläßlich einer Museumswiedereröffnung Anfang November. Sie versuchten, den Politiker am Verlassen des Gebäudes zu hindern. Die Polizei drängte die Demonstranten unter Einsatz von Pfefferspray und Schlag- stöcken zurück. Einige Demonstranten wurden leicht verletzt. In Gießen führten Studierende einen auf drei Tage befristeten Warnstreik durch, und in Marburg fand Mitte November eine „Koch-Topf-Schlagen“-Demo statt, bei der ca. Studenten geräuschvoll auf sich aufmerksam machten, und zwar mit allem, was zur Verfügung stand. Außerdem wurde die Philosophische Fakultät besetzt. Am .. sollte an der Uni Kassel ein fünftägiger Streik beginnen (nach Redaktionsschluß). Das beschloß die dortige Vollversammlung der Studierenden. In Bayern soll der gesamte Hochschulhaushalt um zehn Prozent gekürzt werden. In München und anderen bayrischen Universitätsstädten wurde am .. demonstriert. Allein in München waren Studierende und Hochschulmitarbeiter auf der Straße. Weitere Proteste sind geplant. Hierzu fand am .. in Jena ein bundesweites Koordinationstreffen statt (nach Redaktionsschluß), das eventuell zu einem bundesweiten Aktionstag im Dezember führt. Susanne Johne, Felix Knothe Im Internet: www.fzs-online.org (fzs-Übersichts- seite über Streiks) http://streikbuero.info (Streikseite der Uni Frankfurt/Main) Kommentar Mehr Bildung wagen „Geld ist genug da“ war das Motto eines Workshops am Aktionstag . November. Beim ersten Blick auf die Haushaltslage von Land und Bund dürften einen Zweifel beschleichen an dieser Behauptung. Doch dahinter verbirgt sich ein klares und einfaches Programm. Das Argument, Bund und Land bräuchten nur die Prioritäten anders setzen bzw. hätten sich selbst in diese Situation gebracht, weil sie die Reichen schlecht besteuert (Bund) bzw. sich im Bundesrat nicht nach den eigenen Bedürfnissen gerichtet haben (Land), hat nur einen Fehler: es ist Fiktion und basiert auf einer simplen Intuition. Diese lautet: Deutschland ist immer noch ein reiches Land, warum soll es sich ein gutes Bildungs- und Sozialsystem nicht leisten können? Doch der Charme dieses Arguments liegt auch in der Vision, die dahinter steht: Ein gerechtes Bildungssystem für die breite Masse ist möglich und auch der beste Weg, um fit für die Zukunft zu werden. Und warum sollte sich die erbarmungslose Globalisierung, die uns angeblich zu solchen harten Einschnitten zwingt, nicht ebenfalls bezähmen lassen durch eine Globalisierung der hohen Sozial- und Bildungsstandards? Deutschlands Stimme hat doch Gewicht in der Welt. Doch nicht nur Studiengebühren und Privatisierung führen genau in die entgegengesetzte Richtung, sondern vor allem der Irrglaube, man könne Wissenschaft an ihrem wirtschaftlich verwertbaren Output messen: Es ginge bergauf, wenn Studierendenmassen in kürzester Zeit durch überfüllte Hörsäle geschleust und mit den aktuellen Ergebnissen der Forschung gefüttert auf den Markt geworfen werden. Dieser Irrglaube verwechselt Bildung mit Ausbildung. Er vergißt, daß unabhängige, vielfältige Bildung und Wissenschaft grund- 8 legend sind, nicht nur für eine gesunde Wirtschaft, sondern auch für Demokratie und Gesellschaft. Sie können nicht ausschließlich vor einen der Karren gespannt werden. Ohne Unabhängigkeit keine Wissenschaft, ohne Bildung weder Demokratie noch flexible, lernfähige Arbeitskräfte. Nicht nur die Landesregierung hat sich von dieser Vision verabschiedet, indem sie kurzfristigen Sparzielen den Vorzug gibt und damit schweren Schaden anrichtet. Auch die Universitätsleitung arbeitet munter mit an ihrer eigenen Entmündigung. Als hätte sie aus der jüngeren Vergangenheit nichts gelernt, praktiziert sie wieder vorauseilenden Gehorsam und präsentiert die nächsten Selbstkürzungspläne in der vergeblichen Hoffnung, sich so die Unabhängigkeit zu bewahren. Sie verkennt, daß gerade die Weichen gestellt werden zu einem weiteren Rückzug des Staates und mehr Privatisierung. Das wäre das Ende unabhängiger Wissenschaft. Die Unileitung kündigt so auch den soeben erst erreichten Schulterschluß mit den Studierenden wieder auf. Wenn der Senat sich in der einen Woche geschlossen mit den Protesten solidarisiert und in der nächsten über selbstgemachte Kürzungspläne debattiert, so ist das an Zynismus nicht mehr zu überbieten. Zu hoffen bleibt nur, daß wenigstens die erfreulich große Zahl der Studierenden nicht allzu schnell wieder auseinander fällt, sondern für ihre Vision eintritt, die noch nicht die Möglichkeit hatte, getestet zu werden. Die Politik von Sparziel zu Sparziel jedoch hat ihre Wirkungslosigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Warum es also nicht versuchen – mehr Bildung wagen. Felix Knothe Das gesamte Ausmaß der Finanzkrise des MLU-StuRa ist weiter unklar. Zwar gaben die Sprecher für Finanzen am .. einen ersten detaillierten Bericht vor dem StuRa ab, doch sind noch nicht alle Unterlagen der vergangenen Jahre gesichtet. Die Ursachenforschung geht also weiter. Im Bericht hieß es unter anderem, die Haushaltsaufstellung des Studierendenrates sei in den letzten Jahren nicht buchhalterisch korrekt gewesen und habe die wahre Situation nicht widergespiegelt. So scheinen Gerüchte über Finanzknappheit von vor einem Jahr im Nachhinein doch berechtigt gewesen zu sein (READiculum berichtete in Ausgabe ). Um damals den Finanzengpaß zu beheben, wurde auf ein Konto zurückgegriffen, auf dem nach heutigen Erkenntnissen vermutlich Fachschaftsgelder sowie Rücklagen lagerten, die der StuRa eigentlich nicht hätte antasten dürfen. Offenbar wurde die Situation jedoch falsch eingeschätzt. Außerdem seien bei der Durchforstung der Unterlagen der letzten fünf Jahre auch zahlreiche Buchungsfehler zutage getreten, welche ebenfalls einen Scha- den in beträchtlicher, vermutlich fünfstelliger Höhe verursacht hätten. Dieser sei über die Jahre mitgeschleppt worden, ohne im Haushalt aufzutauchen. Die genaue Höhe des Schadens könne noch nicht beziffert werden. Unklar ist auch, ob zuviel geleistete Zahlungen zurückgefordert werden können. Zur Zeit lagern nach Auskunft von Björn Hering, StuRa-Sprecher für Finanzen, auf StuRa-Konten noch ca. Euro. Allerdings stünden davon allein den Fachschaften aus den letzten fünf Jahren noch ca. Euro zu, und eine weitere fünfstellige Summe in bisher unbekannter Höhe dem Sozialfond des StuRa. Nach Abzug der laufenden festen StuRa-Kosten entstünde im Endeffekt ein Minusbetrag. Die StuRa-Sprecher für Finanzen wollten am .. auf einer Konferenz der Fachschaftsräte ein Agreement erreichen, wonach diese dem StuRa quasi vorübergehend Kredit gewähren, bis der durch die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen des Sommersemesters wieder flüssig ist (Ergebnis bei Redaktionsschluß nicht bekannt). Dennoch dürfte der StuRaHaushalt auf Kante genäht wer- den müssen. Der am .. vorgestellte Entwurf sieht nach Abzug aller laufenden Kosten und Verpflichtungen eine Summe von Euro vor, die für die Ausschußarbeit und studentische Projekte verfügbar wäre. Im bereinigten Haushalt standen dafür noch knapp Euro zur Verfügung, wobei der Haushalt fälschlich um ca. Euro überzogen wurde. Im StuRa selbst ist durch die angespannte Situation erhebliche Unruhe entstanden. Von Teilen wurde die mangelnde Kommunikation zwischen Finanzsprechern und dem Gremium kritisiert und sogar ein Mißtrauensvotum beantragt, weil seit der Verhängung der Haushaltssperre im Sommer dem Gremium detaillierte Informationen vorenthalten worden waren. Hinzu waren, wie üblich, Mißverständnisse und Hintergrundintrigen gekommen. Das Mißtrauensvotum wurde jedoch aus formalen Gründen nicht zugelassen und wird, da der Finanzbericht nun abgegeben worden ist und der Ernst der Lage zu konstruktiver Zusammenarbeit zwingt, wohl nicht weiter verfolgt. Felix Knothe Anzeige 9 STU D E NTISCH ES Symbiose von Praxis und Wissenschaft Weihnachten mal (wo)anders An der Universität werden die Lehrmittel auf das Minimale gekürzt. Die Hörsäle sind überfüllt, schlechte Lernbedingungen an der Tagesordnung. Und daraus sollen praxiserfahrene, wissensbewanderte Studenten entstehen. Ein Widerspruch? Das Projekt „Wissenstransferverbund – Studierende in die regionalen Unternehmen“ versucht diesem Widerspruch entgegenzuwirken. Seit April des letzten Jahres werden Studenten der Chemie und Informatik im Rahmen dieses Projektes Praktika an kleine bis mittelständige Unternehmen in Sachsen-Anhalt vermittelt. Ziel ist es dabei, Studenten praxisnahe Erfahrungen zu bieten und im Gegenzug den Unternehmen neue wissenschaftliche Impulse zu geben. Der Erfolg spricht für sich. Inzwischen konnten Praktika in Von dem Weihnachtsfest auf den Philippinen wird behauptet, es sei das längste der Welt. Ab Mitte Oktober sind die Weihnachtslieder im Radio zu hören und alles wird mit den traditionellen „paroles“ (bunte Papierlaternen) geschmückt. Sie sorgen für ein festliches Lichtermeer. Die Bäume werden mit „creches“ und „belen“ (Krippen und -figuren) behängt. Dieser Brauch soll von spanischen Missionaren auf die Philippinen gebracht worden sein. Nach dieser Vorbereitungszeit, oder auch „verlängerten Adventszeit“, beginnt die eigentliche „Weihnachtsphase“. Am . Dezember bildet die „Hahnenschreimesse“ („Misa de Gallo“) den Auftakt dafür. Vor dem ersten Hahnenschrei fangen im ganzen Land die Glokken der katholischen Kirchen an zu läuten. Um alle Menschen aus dem Bett zu holen und sie zum Messgang zu bewegen, wird ordentlich Krach gemacht. Die Kinder feuern kleine Bambuskanonen ab, Blaskapellen ziehen durch die Straßen, begleitet von Leuten, die Raketen abschießen. Die Messe ist der Anfang der „Novene“, eines Zyklus von neun aufeinander folgenden Messen. Diese Novene sei einer der wenigen Bräuche mit philippinischem Ursprung. Für die Katholiken stellt die Mitternachtsmesse den Höhepunkt der religiösen Feierlichkeiten dar. Es ist die „Noche Buena“, in der niemand schläft, nicht einmal die Kinder. Das festliche Weihnachtsmahl wird gleich nach der Messe eingenommen, weil am Tag alle viel zu beschäftigt sind, um sich mit dem ganzen Clan gemütlich zusammen zu setzen. Traditionell gibt es unter anderem heißes Ingwerbier und Reiskuchen. In der Noche Buena stehen die Türen eines jeden Hauses offen, jeder Gast ist willkommen. Die Alten stimmen dann Weihnachtslieder an. Für die Kinder kommt in dieser Nacht kein Weihnachtsmann oder Santa Claus. Die Geschenke bekommen sie meist schon vorher und von ihren Paten, welche für die Kinder sehr wichtig sind, da sie nach den Eltern für das Wohlergehen der Kinder moralisch und finanziell verantwortlich sind. In ihren besten Kleidern statten sie dann am Weihnachtstag „Ninong“ (= Pate) und den Fachrichtungen Chemie, Informatik und Elektrotechnik vermittelt werden. Seit August dieses Jahres wurde dieses Angebot auf weitere Fachbereiche ausgeweitet. Unter der Trägerschaft des Vereins zur Förderung der Kooperation von Wissenschaft und Arbeitswelt in Sachsen-Anhalt e.V. umfaßt es nun neben Praktika auch Abschlußarbeiten, Promotionen und Nebenjobs. Darüber hinaus bietet das Projekt ein kostenloses Begleitprogramm, in denen Studenten beispielsweise durch Rhetorikseminare, Bewerbungstraining oder Fachkräfteschulung auf die Arbeitswelt vorbereitet werden können. Finanziert wird die Kooperationsstelle zwischen der MLU und dem Deutschen Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt von den Europäischen Sozialfonds und dem Land Sachsen-Anhalt. Wer also praktische Erfahrungen sucht, sollte sich schnell auf der neugestalteten Homepage in die Datenbank eintragen lassen. Wer weiß, wohin die Mittelkürzungen noch führen werden. Julia Rauschenbach Internet: www.koop-dgb.uni-halle.de Mit der Hanse-Uni an den Neuen Markt Bekommt die Rostocker Universität private Konkurrenz? Ungeachtet der Mißerfolge der bereits bestehenden Privatuniversitäten im gesamtdeutschen Raum versucht die Unternehmensberatung TUTOR mittels eines altbekannten, aber hierzulande bisher nicht umgesetzten Finanzierungsmodells, das Konzept einer Elite-Universität umzusetzen. Streng nach amerikanischem Vorbild soll aus der Hochschule eine Aktiengesellschaft erwachsen, die ihre Aktionäre kontinuierlich mit Dividenden überschüttet. Positiver Nebeneffekt: Der finanzielle Beitrag soll für die eigenen Nachkömmlinge Tür und Tor öffnen. In den bereits veröffentlichten Plänen richtet sich die Ausbildung an eine vordefinierte Zielgruppe. So wird versucht, dem chronischen Mangel an qualifizierten Führungskräften entgegenzuwirken. Dies alles hat seinen Preis. Die Kosten in Höhe von Euro pro Semester sollen von Unternehmen getragen werden. Im Gegenzug verpflichten sich die Studenten, im Anschluß des 10 Studiums für diese Unternehmen zu arbeiten. Dafür habe allerdings jeder die Möglichkeit, unabhängig von seiner finanziellen Lage, ein Studium an dieser Hochschule zu beginnen, zumindest wenn er das Auswahlsystem überstehe. Der Studienbetrieb soll bis zum Wintersemester aufgenommen werden. Ob die Umsetzung des Konzepts den erwünschten Erfolg bringt, bleibt auch hier abzuwarten. Trotz prominenter Vorstandsbesetzung mit Ex-Bildungsminister Kauffold und Wirtschaftssenator Schörken ist die staatliche Anerkennung nach dem geltenden Landeshochschulgesetz noch nicht gesichert. Starke Rückendeckung gibt es anscheinend von einem größeren Teil der Landesregierung. Denn im letzten Jahr landete der zu Grunde liegende Geschäftsplan auf dem ersten Platz des Businessplan-Wettbewerbs Mecklenburg-Vorpommern. Schon Ende des Jahres startet die erste Promotionstour quer durch Deutschland. So werden ab dem . Dezember im Rahmen einer sogenannten „Roadshow“ acht deutsche Städte angefahren. Der AStA der Universität Rostock sieht der ganzen Sache gelassen entgegen. So erklärte der stellvertretende Vorsitzende Thomas Wolff gegenüber READiculum, daß bis zu diesem Zeitpunkt, abgesehen von den Informationen der Internetseite, kein vollständiges und präzises Konzept der Privat-Uni an die Öffentlichkeit gelangt sei. Deshalb könne man von Seiten der Studierendenvertretung derzeit noch keine konkrete Aussage zum Thema machen. Paolo Schubert „Ninang“ (= Patin) und anderen Verwandten einen Besuch ab. Dann küssen sie den Älteren die Hände, bekommen etwas zu essen und Geschenke und müssen sich eine ausführliche Ansprache zum wohlerzogenen Verhalten anhören. Dieser Tag wird auch „Pasko ng mga Bata“ genannt, das Weihnachten der Kinder, weil sie an diesem Tag die gesamte Aufmerksamkeit bekommen. Am Abend herrscht Ruhe, um sich auf das Friedliche zu besinnen. Der .Dezember ist auf den Philippinen so etwas wie bei uns der . April. Es ist der Tag der „Ninos inocentes“, der unschuldigen Kinder. Er soll an die biblische Geschichte von König Herodes erinnern, der um Jesus zu töten, alle neugeborenen Jungen in Judäa umbringen ließ. An diesem Tag haben aber nicht nur die Kinder Narrenfreiheit. Jeder darf seine Scherze treiben. Gerade weil die Phillipinos sonst so darauf bedacht sind, ihr Gesicht zu wahren. Einige Feiern zum „Volksfest Weihnachten“ Erster Sonntag im Dezember: Marienprozession in Manila ( Hauptstadt) mit über reich geschmückten Festwagen = „carrozas“ aus allen Teilen des Landes . bis . Dezember: Sinadya Festival in Capiz mit Parade der „higantes“ (Giganten), was farbenprächtige Figuren aus Pappmaché sind, die lokale volkstümliche Charaktere darstellen; Mittelpunkt bildet die Bananenbarke, die mit Petitionen der Bürger aus Roxas City in Capiz den Fluß hinunter schwimmt. . bis . Dezember: Simbang Gabi: Frühmesse an neun Tagen hintereinander, für gläubige Katholiken zur Abkehr vom „heidnischen“ Treiben . Abend nach Vollmond: Runsay-, Palawan- und Tagbanustämme vollziehen ein Ritual, das die bösen Geister gnädig stimmen soll: Ein Floß mit Gaben wird auf das Meer hinaus geschickt. Kommt es nicht wieder, ist das ein gutes Zeichen, denn dann haben die Geister die Gaben verzehrt und sind gut gelaunt. Bis sie alles aufgegessen haben (in der Regel ist das im Morgengrauen der Fall), wird am Strand ausgelassen gefeiert. Die Philippinen Silvester Zu Silvester werden dann noch mal die „paroles“ angezündet. Nach der Mitternachtsmesse wird für die gläubigen Katholiken Silvester auf relativ westliche Art gefeiert: mit Maskenbällen, viel Essen und Trinken und viel Lärm. In den ländlichen Gebieten gehen junge Frauen und Männer von Haus zu Haus, machen viel Krach mit Gongs, Blechbüchsen und Zimbeln und erbitten überall etwas Reiskuchen. Es ist auch das „Pasko ng mga Binata’t“, das Weihnachten der jungen Menschen. Die Jugendlichen tauschen untereinander Geschenke aus und die Pärchen versprechen sich für das nächste Jahr, treu zu bleiben. Grundsätzlich gilt wie bei uns: je lauter, desto besser. Die bösen Geister müssen vertrieben werden. Den krönenden Abschluß bildet der Tag der Heiligen Drei Könige. Früher wurde er, wie bei uns, am . Januar gefeiert, heute aber am ersten Sonntag im Jahr. Es ist der Ausklang der turbulenten Weihnachtszeit. Es ist das „Pasko ng mga Matatanda“, das Weihnachten der Alten. Schwermütig geht es trotzdem nicht zu. Tonia Rambausek Karikatur: Julia Görke M E LDU NG E N 11 STU D E NTISCH ES STU D E NTISCH ES … READiculum fragte nach. Natascha, J., Murmansk (Rußland), studiert: Geographie und Biologie Bist du religiös? Nein, es ist schließlich nicht bewiesen, daß es Gott gibt. Außerdem haben die verschiedenen Religionen nur verschiedene Namen für ein und dasselbe. Was ist in Deiner Heimat Tradition an Weihnachten? Weihnachten wird in Rußland – nach dem russischen Kirchenkalender- am . Januar gefeiert. Obwohl dieser Tag nur wichtig für die Gläubigen ist, ist er in Rußland trotzdem ein staatlicher Feiertag. Für die vielen anderen Religionen, deren Anhänger in Rußland leben (z.B. Mohammedaner, Buddhisten) ist der Tag jedoch gleichgültig. In der sozialistischen Geschichte sind viele Traditionen verloren gegangen. Das, was ich darüber weiß, habe ich nur in Büchern gelesen. Das, was an Weihnachten im vergangenen Jahrhundert wichtig gewesen ist, ist nun auf den Neujahrstag übertragen worden, nur eben „ohne Gott“. Feiert ihr nach der Tradition oder habt ihr eure eigenen Bräuche in der Familie? Meine Familie feiert kein Weihnachten, daher habe ich keine Erinnerungen an das Fest. An Weihnachten gibt es einen Gottesdienst, den die Gläubigen in Moskau in der „Christ-Erlöser-Kirche“ besuchen und der dann im Fernsehen übertragen wird. Habt ihr einen Weihnachtsbaum? In den letzten Jahren nicht, wegen der Katze, und weil es auch für unserer Familie nicht wichtig ist. Feiert ihr Silvester? Am wichtigsten ist der Neujahrstag. Dieser Feiertag ist „unreligiös“ und deshalb für viele Russen wichtig. 12 Was ist zu Silvester Tradition? Es ist schwer zwischen Brauch und Tradition zu unterscheiden. Meine Familie feiert leise. Wir kochen ein paar Garnelen, trinken einen guten Wein und warten gemeinsam auf Mitternacht. Diese Gewohnheiten sind aber leicht veränderbar. Andere Familien essen an Neujahr verschiedene Salate, Fisch oder Fleisch mit Kartoffeln oder ähnliches mit Sekt oder Wein zubereitet. Was hast du für dieses Silvester geplant? Da habe ich noch keine Pläne. Ich habe in Deutschland noch kein Silvester erlebt. Sehen würde ich es aber schon gern einmal, wie das so hier ist. Ivan, J., Bratislava (Slowakei), studiert VWL und BWL, in Deutschland seit Oktober Bist Du religiös? Was heißt das? Ja, ich versuche mich so zu verhalten, wie ich mich verhalten soll. Was ist in Deiner Heimat Tradition an Weihnachten? Essen, Aufräumen, Geschenke, Gottesdienst, nationale Weihnachtslieder … Feiert ihr nach der Tradition oder habt ihr eure eigenen Bräuche in der Familie? Ja, wir feiern nach der Tradition, oder wenigstens denke ich, daß es die Tradition ist. Ich habe bisher nur zu Hause gefeiert. Wie war Dein erstes bewußt erlebtes Silvester? An was erinnerst Du Dich? Wein… und dann habe ich keine Erinnerungen mehr. Was ist bei euch zu Silvester Tradition? Sich mit Freunden treffen, essen, quatschen, ein bißchen trinken und um Mitternacht tanzen meine Eltern und manchmal auch die Gäste einen Walzer. Um zwei oder drei geht man dann schlafen. Aber dieses Jahr möchte ich um Uhr schlafen gehen, weil das echt cool ist und ich keinen kenne, der das schon geschafft hat. Lee JinWo, Soul (Korea), Wissenschaftler Habt ihr Feuerwerk? Ja, heutzutage ist das bei uns üblich geworden. Ich denke, dieses Jahr wird es in Seoul ein sehr großes Feuerwerk geben. Bist Du religiös? Nein, ich habe momentan keine Religion. Weißt Du wie man in Deutschland Weihnachten feiert? Sind da Unterschiede? Ich weiß nur, daß Deutsche mit ihrer Familie zu Hause feiern, Truthahn essen und sich gegenseitig beschenken. Oder? Habt ihr in eurer Familie bestimmte Traditionen an Weihnachten? Nein, in Korea ist dieser Tag einfach ein fröhlicher letzter Feiertag im Jahr. Manche gehen in die Kirche oder Kathedrale. Danach trifft man seine Freunde oder Partner und verbringt mit denen den Rest des Tages. Habt ihr einen Weihnachtsmann? Ja, im Kaufhaus. Ich hab aber neulich in der Zeitung gelesen, daß manche koreanischen Väter für ihre Kinder den Weihnachtsmann spielen. Habt ihr Schnee an Weihnachten? Wir hoffen jedes Jahr aufs Neue, aber bei uns liegt die Wahrscheinlichkeit für Schnee bei . Wann feiert ihr Silvester? In Korea feiert man zweimal. Einmal nach dem Sonnenkalender und einmal nach dem Mondkalender. Das zweite ist aber wichtiger. Normalerweise ist Neujahr nach dem Mondkalender Ende Januar. Das ist schon so lange her! Wie Du vielleicht weißt, leben der Bevölkerung von Korea in Seoul. Dabei ist Seoul für mehr als nicht die Heimatstadt. An Silvester fahren also viele in ihre Heimatstädte um sämtliche Verwandte zu besuchen. Ein Tag reicht da eigentlich nicht aus. Deswegen verbringen wir drei Tage damit, Silvester zu feiern. In dieser Zeit passieren natürlich auch viele Verkehrsunfälle. Das mit den drei Tagen wird sich wohl auch nie ändern, weil nach Thanksgiving im Herbst Silvester das zweitwichtigste Fest ist. Naoko, Tokio, Japan, J., studiert Deutsche Literatur, war in Deutschland von März bis März Bist Du religiös? Nein, aber Beerdigungen feiert meine Familie buddhistisch. Feiert ihr Weihnachten? Komischerweise ja. Was ist Deine erste Erinnerung an Weihnachten? Wie alt warst Du? Ich war neun Jahre alt. In Japan schmuggeln die Eltern den Kindern ihre Geschenke beim Schlafen in die Zimmer. So sollen sie glauben, daß sie vom Weihnachtsmann sind. Ich habe das geglaubt. Als ich neun war haben wir in Tokio in Disneyland gefeiert, wo meine Mutter mich fragte, wie ich denn einen Spiegel mit Disneymuster fände. Ich sagte, daß ich ihn schön fände, obwohl es mir egal war. Am nächsten Morgen lag er dann unter meinem Kopfkissen. So fand ich heraus, daß meine Eltern der Weihnachtsmann sind. Was ist an Weihnachten bei euch Tradition? Weihnachten ist für die Geschäfte eine gute Zeit. Sie schmücken die ganze Stadt mit elektrischem Weihnachtsschmuck und Lichtern. Wie feiert Deine Familie? Wir essen immer Kuchen. sische Spezialitäten wie Reiskekse. An Silvester gibt es eine berühmte Fernsehshow: „Kou-Haku Utagasen.“ Da läuft eine Sammlung von Schlagern des letzten Jahres. Dabei essen alle Soba (Buchweizennudeln), das ist die Spezialität für Silvester. Ich erinnere mich an Silvester , da mußte ich mit einer Freundin für die Uni-Aufnahmeprüfung lernen. Wir haben allein bei ihr „gefeiert“, Soba gegessen und die Schlagershow gesehen. Das war überhaupt kein Spaß. Hast Du schon mal hier gefeiert? Ja, bei Arno. Ich fand es sehr schön: Bleigießen, Champagner, Feuerwerk. Für mich ist Feuerwerk allerdings nur für eine Sommernacht gedacht. Noch eindrucksvoller fand ich, daß der Weihnachtsbaum wirklich gebrannt hat. Zur Erklärung: Die Kerzen des Weihnachtsbaums wurden zu Silvester noch einmal angezündet. Da es echte Kerzen waren, fing er leider ein bißchen Feuer. Es konnte aber schnell wieder gelöscht werden, also nichts Dramatisches. Nur Naoko hat sich wohl etwas erschreckt. Imani Silver, Tanzania, J., macht seinen PhD Research Bist Du religiös? Gehst Du in die Kirche an Weihnachten? Ja, ich gehe in die Kirche. Ich bin katholisch. Hat deine Familie ihre speziellen Traditionen? Zu Hause in Tansania schlachten wir ein Schaf oder eine Kuh, um die Geburt Jesus zu würdigen, und die Familie versammelt sich, um ordentlich zu feiern. Habt ihr einen Weihnachtsmann? Nein, ich habe noch keinen schwarzen Santa Claus gesehen. Aber wir haben einen Father Christmas, der unseren Kindern Süßigkeiten bringt. Er hat einen weißen Bart. Aber jedes Hotel und jedes Center hat einen eigenen Father Christmas. Wie ist das Wetter an Weihnachten? In Tansania ist dann Sommer. Man schwitzt, aber es ist okay. Schnee liegt nur auf dem Kilimanjaro. Erinnerst Du Dich an Dein erstes Silvester? Als ich ein Kind war? Ich glaube mir mußten zweimal die Windeln gewechselt werden, und ich brauchte ein paar Fläschchen. Was machst Du normalerweise an Silvester? Ich trinke ein paar Drinks und manchmal bete ich zu Gott. Habt ihr Feuerwerk? Ja, natürlich. Aber unsere Nachbarn sind sehr alt und vertragen den Lärm nicht, deswegen müssen wir meistens etwas weiter weg gehen. die Fragen stellte Tonia Rambausek Weißt Du, wie man bei uns feiert? Ich denke, daß ihr mit euren Familien zusammen seid und viel eßt und trinkt. Wie feiert ihr denn? Wir gehen aus, trinken viel und tauschen Geschenke aus. Wie feiert ihr Silvester? Für uns ist Neujahr wichtiger, weil da das Jahr anfängt. Wir essen dann chine13 STU D E NTISCH ES STU D E NTISCH ES Viva la Musica – Musik an der Uni Traditionsreiche Klänge – Der Universitätschor „Johann Friedrich Reichardt“ Die Tür zum Konzertsaal des Händelhauskarrees ist schwer, als wolle sie die Musik im Raum halten. Die Wände sind grau-weiß angestrichen. Sie sind sehr hoch. Hoch genug, um den Klängen des Universitätschores „Johann Friedrich Reichardt“ Platz zu geben. Der Raum ist gut gefüllt. Auf den rot besamteten Stühlen sitzen SängerInnen. Vor ihnen steht Jens Lorenz, der Chorleiter. Die Lachfalten um seine Augen verraten Freude. Freude über die Musik, welche sein Leben bestimmt. Seine Hände erheben sich, verheißen Spannung. Die Sänger blicken erwartungsvoll auf, fangen an zu singen. Doch das erwartete Getöse bleibt aus. Die Töne von Stimmen erschlagen nicht, sanft flechten sie sich ineinander, geben einander Raum und unterstützen sich gegenseitig. Jede Woche probt der Universitätschor für zweieinhalb Stunden in den Räumen des Händelhauskarrees. Unter der musikalischen Leitung von Jens Lorenz und Jens Arndt werden jedes Jahr fünf inhaltliche Programme einstudiert. Das Repertoire ist dabei weit gefächert. Es reicht von klassischen A-capellaStücken aus Barock und Romantik über das Volkslied bis hin zum Gospel und Jazz. Dabei werden überwiegend kompakte Werke einstudiert, wie beispielsweise die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach. Seit existiert der Chor inzwischen. Seinen Namen hat er dem in Halle verstorbenen Berliner Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichardt zu 14 Fotos: Kati Mühlmann verdanken. Viele Chorgenerationen haben seitdem Jahr für Jahr eine Fülle an Konzerten bestritten. „Jede Chorgeneration hat da ihre eigenen Chorhöhepunkte“, erzählt Jens Arndt, zweiter Chorleiter des Ensembles. „Es ist schwierig, besondere Ereignisse herauszuheben. Sicher zählen unsere Konzerte bei den Händel-Festspielen in der jüngeren Vergangenheit dazu. Denn dieses Festival ist sonst eher ein Podium für Profi-Ensembles. Aber auch die A-cappella-CD des letzten Frühjahres war etwas Besonderes; blicke ich weiter zurück, fällt mir natürlich auch Mozarts Krönungsmesse im Dom zu Pisa ein…“ Und da wäre noch die Johannes Passion von Bach, die Faschmesse, die Sommerserenade und die Auslandsreisen. Die Aufzählungen enden nicht. Der Universitätschor hat viel zu bieten. Bei so vielen Programmen vergißt man schnell einmal, daß der Chor ein Laienchor ist und bleibt. Die Sänger haben schließlich keine zusätzliche stimmliche Ausbildung. Jens Lorenz dazu: „Es soll auch nie das Ziel sein, ein professioneller Chor zu werden, sondern weiterhin den musikbegeisterten Studierenden der Universität offenzustehen.“ Um dann doch die Fülle an Programmen zu schaffen, kommen zu den wöchentlichen Proben vier Probenlager im Jahr dazu. Dort ist neben dem dichtbepackten Plan auch ein bißchen mehr Zeit für das Miteinander. „Die Leute wollen ja nicht nur singen, das ist eine Gemeinschaft, die miteinander auch etwas anderes unternehmen möchte“, berichtet Jens Lorenz. Melanie und Martin, beide sind seit einem Jahr im Chor, können das nur bestätigen. Sie schätzen neben der musikalischen Arbeit vor allem das Chorklima. „Es macht einfach Spaß mitzusingen. Nach den Proben gehen wir manchmal noch gemeinsam was trinken“, erklärt Melanie. „Das gemeinsame Singen und die Chorreisen sind schon was Besonderes“, fügt Martin hinzu. „Einfach eine gute Abwechslung zum Studienalltag.“ Martin sucht diese vom Physikstudium, Melanie von den Erziehungswissenschaften. Die Fachbereiche sind bunt gemischt. Vom Theologen bis zum Pharmaziestudenten ist alles dabei. „Das macht die Sache farbig“, freut sich Jens Lorenz. Und diese Farbigkeit spürt man auch. Immer zu Beginn des Wintersemesters findet das Vorsingen statt. neue Bewerber gibt es jedes Jahr, davon werden aufgenommen. „Es ist nicht schön, wieder jemanden wegzuschicken, aber wir können nicht jedes Jahr neue Mitglieder aufnehmen.“ bedauert der Chorleiter. Vom Blatt singen zu können, ist keine Pflicht, auch musikalische Vorbildung ist nicht zwingend. „Erstaunlicherweise hatte ich beim diesjährigen Vorsingen jedoch keinen einzigen dabei, der kein Instrument spielte. Die damit verbundene Notenkenntnis bringt uns natürlich ungemein weiter.“ Auch Torsten kann eine musikalische Vorbildung vorweisen. Inzwischen ist er Die Martin-Luther-Universität hat musikalisch viel zu bieten: Universitätschor, Akademisches Orchester, Uni-Big-Band – und das sind nur einige von ihnen. Sie alle verleihen Halles Musiklandschaft einen besonderen Glanz. Grund genug, sie einmal in einer Serie vorzustellen. seit acht Jahren im Chor. Sein BWL-Studium hat er schon abgeschlossen und arbeitet nun in der Wirtschaftsprüfung. Die Musik bietet ihm den perfekten Ausgleich zum alltäglichen Berufsstreß. Einfach mal abschalten zu können, tut gut. Die investierte Zeit ist dort gut angelegt. Martin und Torsten haben sich daher für noch eine zusätzliche Stunde Probe entschieden, denn beide singen im Kammerchor. Dieser entsteht aus dem großen Chor heraus und hat derzeit Mitglieder. Wer mindestens ein Jahr im Chor ist und sich bei der Probenarbeit besonders einbringt, wird angesprochen, ob er Interesse hat mitzumachen. Natürlich eine besondere Ehrung, es bedeutet aber immerhin auch eine Stunde mehr Probe pro Woche und auch einige Konzerte mehr im Jahr. Regelmäßige Anwesenheit ist nun mal wichtig für eine produktive Chorarbeit. Zu zahlreichen Anlässen kann man die Chöre dann hören, unterstützt von verschiedenen Orchestern. „Es gibt schon eine lange, sehr fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Akademischen Orchester und unserem Chor.“ berichtet Jens Lorenz. „Wir werden aber auch von anderen Orchestern unterstützt, wie beispielsweise dem FaschEnsemble oder dem Barockorchester der Hochschule der Künste in Bremen. Weiterhin gab es mehrere gemeinsame Konzerte in Frankreich und Deutschland mit dem französischen Orchester La Folia de Lille. Im vergangenen Jahr kam es sogar zu einer ersten Koproduktion mit dem Händelfestspielorchester des Opernhauses Halle, welche im Jahr mit einer CD-Produktion und zwei Aufführungen der Johannes-Passion von J.S.Bach vertieft wird.“ Die musikalischen Kontakte von Jens Lorenz reichen weit. Kein Wunder, schließlich ist er seit sogar Universitätsmusikdirektor. Dabei unterstehen ihm die künstlerische Leitung des Chores sowie die logistische Leitung des Collegium Musicum, welches für die Gestaltung des musikalischen Lebens an der MLU verantwortlich ist. Des weiteren unterrichtet er am Institut für Musikpädagogik Orchester- und Chorleitung in der Abteilung Künstlerische Praxis. Nach Halle und damit zum Universitätschor kam er eigentlich über Jens Arndt. Jener erzählt dazu: „Eine sehr kuriose Geschichte, die nur das Leben schreibt. Ich habe damals in Halle studiert, Diplomlehrer für Musik und Deutsch, und habe dadurch den Chor kennengelernt. Im Jahre erfuhr ich, daß ein neuer Chorleiter gesucht wird.“ Jens Lorenz unterbricht schmunzelnd seinen Kollegen. „Ja, und ich hatte damals mein Studium an der Hochschule für Musik in Weimar beendet. Meine Freundin war eine ehemalige Klassenkameradin von Jens Arndt, und über sie erfuhr ich, daß ein Chorleiter in Halle gesucht wird. Also war ich im April bei einer Probe, habe mir das mal angehört und gedacht, das könnte was werden.“ Und es wurde was. Seit probt er nun gemeinsam mit Jens Arndt die kompakten Werke. Dabei unterstützen ihn zwei studentische Hilfskräfte, Christine Mustroph und Antje Deickel. Beim Einsingen werden sie von Michael Weigel, Student der Musikpädagogik mit dem Hauptfach Gesang, unterstützt. Er war selbst langjähriges Chormitglied, kennt den Chor daher sehr gut und kann auf die einzelnen Stimmgruppen gut eingehen. Für die nächsten Wochen ist viel geplant. Zu Weihnachten haben Chöre schließlich Hochkonjunktur. Doch auch im Frühjahr geht es im prall gefüllten Programm weiter: mit einer CD-Produktion, der Aufführung der JohannesPassion und vielen weiteren Konzerten. Bleibt da noch Zeit für die Muse der Musik? „Sicher könnte man mehr Zeit gebrauchen. Im Jahr sind neben der normalen wöchentlichen Probenarbeit bestimmt Wochenenden durch Proben und Konzerte des Chores gebunden“, erklärt Jens Lorenz. „Man darf das Ganze nicht als Job sehen, es ist einfach mehr, und es gibt einem etwas.“ setzt Jens Arndt dazu. „Aber es macht ja auch Spaß.“ Zufrieden lehnt er sich zurück. Spaß macht es. Das hört man. Julia Rauschenbach Infos und Konzerttermine unter: www.universitaetschor-halle.de 15 FACH B E R E I CH E SPO R T Studentenaktion im Institut für Anglistik / Amerikanistik Erst die Vollversammlung Ende Oktober, und nun eine Plakataktion: die Studenten der Anglistik/Amerikanistik gehen in den Institutsräumen der Anglistik/ Amerikanistik zur Offensive über. Die zweite Etage in der Dachritzstraße ist mit A-Plakaten tapeziert. „Klage”, steht da schwarz auf weiß, ganz groß, daneben „Protest”. „Mein Institut”, und direkt gegenüber auf einem anderen Blatt: „Dein Institut”. Zehn unterschiedliche Sprüche und Motive, wie sie sich die Gesundheitsministerin nicht besser hätte ausdenken können. Die Gänge entlang, mal rote oder blaue Schleifchen zwischen den Blättern, um den Kopierer, neben den Aushängen, und in der Sitzecke. Erst waren es nur zwei Plakate direkt neben der Toilette, erzählt Matthias Horn vom Fachschaftsrat Sprach- und Literaturwissenschaft. Die hat aber jemand überklebt – „Heinzelmännchen”, so wird mit Augenzwinkern vermutet – mit der letzten Seite einer Stellungnahme. Dort ist zu lesen, daß die Professoren Busse, VolkBirke und Grabbe eine „weitergehende Entflechtung” des Institutes im März befürwortet haben. Dann taucht das Aktionspapier einer ominösen „Selbsthilfegruppe” auf. Persönliche Denunzierung und Schuldzuweisungen. Gegendarstellungen und Gegen-Gegendarstellungen. Die Sticheleien im Institut gehen unverfroren weiter. Rückblende: Vollversammlung der Anglistik / Amerikanistik. Der kleine Seminarraum im Institut war gut gefüllt, obwohl sich gerade mal Studenten eingefunden haben, von über . Hätten sie gewußt, daß sie sich in den 16 folgenden zwei Stunden vor allem zähe Diskussionen anhören würden – es wären wohl noch weniger gewesen. Als Informationsveranstaltung war diese Versammlung gedacht – und, wie sich zeigte: Aufklärung war bitter nötig, in vielerlei Hinsicht. Worum stritten sich die Professoren? Wer war Schuld? Und dann wollte man wissen, welche Rolle der Fachschaftsrat in diesem Drama spielte. Warum reagierte der Fachschaftsrat erst jetzt, im Oktober ? Was macht die Fachschaft überhaupt? Man wollte einfache Antworten, aber es stellten sich immer neue Fragen. Ungereimtheiten tauchten auf. Ja, Dinge waren vorgefallen, bei Prüfungen zum Beispiel, davon hatte man auch schon gehört. Geschichten, die hinter vorgehaltener Hand erzählt wurden. Der ewige Krieg zwischen den Professoren. Gerüchte. Dann wurde die Diskussion hitziger. Der Streit der Professoren drohte mehrmals auf Studentenfraktionen überzugreifen. Allerdings hatte die Mehrheit des Podiums für solche Grabenkämpfe kein Verständnis, und wandte sich vehement gegen eine solche „Scheindiskussion”. „Es ist Sache dieser erwachsenen, gebildeten Menschen, sich wieder einzukriegen”, wurde festgestellt. Und daß der Streit und seine Gründe nicht Sache der Studenten sein sollte. „Ist die Trennung überhaupt ein Problem?” Verblüffung bei einigen Fachschaftsratsmitgliedern. So hatte man sich diese Frage gar nicht gestellt. Man begann herumzurudern. Nun, die Trennung, und weiter? „Daß das Konsequenzen haben kann... die schlecht sind.”, heißt natürlich noch lange nicht, daß diese Konsequenzen auch eintreten werden. Womöglich wäre es auch die Chance für einen Neubeginn. Allerdings konnte natürlich auch niemand sagen, was sich ändern würde. Wenn sich denn überhaupt etwas ändern würde. Wird es nach einer Teilung besser oder schlechter? Diese nagende Ungewißheit schürte Sorge und Angst, und das drohende Unheil schweißten die Studenten schließlich doch noch zusammen. Gegen die Teilung des Institutes. Dann wieder Resignation. Was wolle man denn tun, es mache doch keinen Sinn. „Die da oben lachen sich tot”. Das war das Zeichen für die Fachschaft. Erstens: Stimme der Studenten artikulieren. Zweitens: Druckpotential und Energien bündeln und kanalisieren. Und, drittens, ein Brainstorming. Mit großem Eifer brütete man Ideen aus: Plakate, Abgrenzungen, irgend etwas Symbolisches, Klagen, Streiks. Die Vollversammlung diente nicht zuletzt auch der Selbstfindung engagierter Anglistikund Amerikanistikstudenten. Zurück im Institutsflur. Neben den überklebten Plakaten an der Toilette hängt eine Klingelbox aus Papier. Damit soll den besagten „Heinzelmännchen” des Institutes finanziell unter die Arme gegriffen werden, sollten sie sich überlegen, all die neuen Plakate auch wieder zu überkleben. Im Ernst? – „Natürlich nicht”, erklärt Matthias Horn vom Fachschaftsrat. Aber da ist doch tatsächlich schon Geld drin? Hm, ja. Schulterzucken. Der Gag ist wohl nicht so recht angekommen. Oder haben die „Heinzelmännchen” wieder zugeschlagen? Uwe Hartwig Foto: Felix Knothe Rugby: Eiertanz für harte Jungs? Ein sehr komplexes und schnelles Spiel mit hohen taktischen Anforderungen, das zudem den Spielern die Möglichkeit bietet, ihre Grundaggressivität ausleben zu können. Rugby. Erfunden wurde diese Sportart im Jahr durch William Webb Ellis, einen angehenden Pfarrer aus dem englischen Ort Rugby. Eigenwillig nahm Ellis während eines Fußballspiels an der „Rugby School of England“ den Ball in die Hände und rannte damit auf das gegnerische Tor zu. (Damals spielte man noch mit Leuten Fußball.) Darauf aufbauend entwickelte die Rugby school ein eigenes Regelwerk. Für ahnungslose Laien (zu denen auch ich gehöre) mag es den Anschein haben, als handele es sich um ein planloses Herumgeprügel, dahinter jedoch steckt das größte Regelwerk aller Sportarten überhaupt. In Deutschland werden diese Regeln sehr flexibel ausgelegt, weil es häufig an den nötigen Voraussetzungen mangelt. Rugby-Profiligen gibt es in England, Frankreich, Neuseeland, Südafrika und Australien. Die Entwicklung des Spiels wurde weltweit entscheidend durch die Schulen und Universitäten geprägt. Das alljährliche Kräftemessen zwischen Oxford und Cambridge beispielsweise gehört zu den absoluten Klassikern. Auch an der MLU gab es bis zum Sommer diesen Jahres eine Hochschulmannschaft, die unter der Leitung des ehemaligen Bundesliga- und Juniorennationalspielers Friedrich Radetzky stand. Friedrich war von bis für den Berliner RC sowie den SC Siemensstadt in der Bundesliga aktiv. Mit Jahren begann er Rugby zu spielen. Seine Faszination hierfür entwickelte sich durch den Sportunterricht und die Gründung einer Schulmannschaft. Nach mehreren schweren Verletzungen wurde er im Mai Sportinvalide und übernahm wenig später das Training der MLU-Rugbymannschaft. Im Jahr hat das Team sogar an den Deutschen Hochschulmeisterschaften teilgenommen. Durch eine erneute Verletzung des Trainers ist die Mannschaft inzwischen zerfallen. Hinzu kamen eine schwache Trainingsbeteiligung und die fehlende sportliche Leistungsfähigkeit. Um Verletzungen vorzubeugen sind Fitness, Spielverständnis und koordinierende Fähigkeiten von großer Bedeutung. Wichtige Grundlagen hierfür werden im Alter von bis Jahren gelegt. Doch gerade beim Nachwuchs liegt einiges im Argen. Es komme wenig nach, außerdem würden viele Talente durch zu frühen Einsatz verheizt, klagt Friedrich. Er selbst möchte sich irgendwann einmal auf den Jugendbereich spezialisieren. Leider gibt es zur Zeit in Halle keine einzige Jugendmannschaft. Erwachsene, welche Rugby-interessiert sind, haben die Möglichkeit, sich im USV zu betätigen. Der USV bildet eine Spielgemeinschaft mit Jena und spielt in der Regionalliga. Verstärkung ist willkommen! Wenn es starkes studentisches Interesse geben sollte, wäre es vielleicht auch möglich, einen neuen Anlauf über die Uni zu starten. Perspektiven einer neu formierten Hochschulmannschaft wären beispielsweise die Teilnahme an er Turnieren und ein Regionalligaeinstieg. Außerdem könnte versucht werden, Kontakte zu den Rugby-Teams der ausländischen Partneruniversitäten aufzubauen. Jan Mallien Ansprechpartner: [email protected] Foto: Arno Grabolle 17 HALLE HALLE Wo niemand mehr hinsieht? Überall begegnen sie uns. Im Tunnel am Bahnhof, in Einkaufspassagen, auf dem Boulevard, am Markt – die Menschen, die auf der Straße leben, die Armen. Sie bitten um Geld, spielen ein Instrument oder verkaufen kleine Blumensträuße. Bei Wind und Kälte stehen sie dort draußen. Manche kommen auf uns zu und fragen: „Haste mal ’n Euro oder ’n bißchen Kleingeld?“ Oft haben wir keine Zeit, oder denken, daß die doch arbeiten sollen, wie wir es auch tun. Und außerdem haben wir auch nicht viel Geld. In diesem Artikel geht es nicht darum, ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich möchte euch mitnehmen in eine Welt, die wir uns kaum vorstellen können – hier in Halle. Was haben diese Menschen für eine Geschichte? Wo kommen sie her? Wo gehen sie hin, wenn wir schon längst zuhause sind und nicht mehr an sie denken? Wo können sie Hilfe bekommen? Mein erster Weg führt mich zur Bahnhofsmission. Frühstück. Für Sozialschwache gibt es hier Brötchen und Kaffee für , Euro. Dieses Angebot kann von . bis . Uhr genutzt werden. Etwa bis Menschen frühstücken hier. Die Bahnhofsmission gibt es seit in Halle. Hier arbeiten ehrenamtliche Mitarbeiter, drei Festangestellte, drei Zivildienstleistende und ein ABM-Angestellter. Getragen wird diese Einrichtung zum Teil von der Stadt und zum anderen Teil von der Caritas, der katholischen und evangelischen Kirche. Eine Mitarbeiterin sagt, daß sich die Situation in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert hat. Das Netz, welches die Menschen in Halle auffangen soll, sei jedoch in Ordnung, denn es gebe den Elisabeth-Tisch, das Obdachlosenheim und die Stadtmission. Gehen wir weiter und schauen, wo es ein Mittagessen gibt. Versteckt, gleich neben dem Elisabethkrankenhaus, finden wir den Elisabeth-Tisch. Vor dem Haus stehen Menschen, die nicht besonders gepflegt aussehen. Als ich meine Photos machen will, werde ich angesprochen. Sie sind nett und höflich zu mir. Mit Herzklopfen betrete ich das Haus und suche den Speiseraum. Als ich ihn betrete, sehen mich 18 einige Menschen an, mit Interesse. Eine Nonne begrüßt mich freundlich und fragt, ob ich etwas essen wolle. Ich stottere, ich will doch nur ein Interview. Wir setzen uns an einen Tisch und werden nicht weiter beachtet. Schwester Celina erzählt mir, daß es den Elisabeth-Tisch nun schon seit zehn Jahren gibt. Ungefähr Essen werden am Tag ausgegeben. An manchen Tagen mehr und manchmal weniger. Ein Essen kostet Euro, der Nachschlag ist kostenlos, und einen heißen Tee gibt es auch. Schwester Celina kennt die Menschen, die jeden Tag zu ihr kommen. Sie führt mit jedem ein kleines Gespräch, während sie das Essen austeilt. Sie berichtet, daß viele Menschen sterben, dafür kommen Neue. Die Atmosphäre ist freundlich, ich fühle mich wohl unter diesen Menschen, die von Armut gezeichnet sind. Mit einigen spreche ich. Sie kommen alle gerne her, sind zufrieden mit dem Essen und dankbar für die Gespräche. Der Elisabeth-Tisch wird nicht von der Stadt unterstützt, sondern lebt von Spenden und Benefizkonzerten. Auch guterhaltene Kleidung kann man dorthin bringen, denn die Menschen freuen sich, wenn sie etwas Neues bekommen. „Warum soll man die Kleidung nach Polen und Rußland schicken, wenn sie hier gebraucht wird?“ fragt mich Schwester Celina. Der Elisabeth-Tisch ist aber auch Ort der Begegnung. Sogar einige Paare haben sich hier schon gefunden. Um das Essen beurteilen zu können, esse ich einen Teller Nudelsuppe und trinke eine Tasse Tee. Es ist wirklich gut. Ich treffe dort einen jungen Mann mit großer Allgemeinbildung. Er kennt sich in Geschichte besser aus als ich. Er hat Schweißer gelernt und andere Berufe. Heute gibt er mir eine Nachhilfestunde in Geschichte, daß mir die Ohren schlackern. Dabei ist er nicht mal besonders alt. Ich frage, woher er so viel weiß. Er habe genug Zeit zum Lesen, sagt er. Es ist Nachmittag und wird bald dunkel. Wo schlafen denn die Obdachlosen? Nirgendwo gibt es ein Schild oder Wegweiser. Ich frage mich durch. Das Obdachlosenwohnheim ist in der Nähe des Böllberger Weges. Ein riesiges Gebäude. Ich gehe in die erste Tür, die ich sehe. Dort sitzt ein Mann von der Security. Ein paar junge Männer lassen sich in ein Buch eintragen und grinsen mich frech an. Natürlich finde ich hier keinen Ansprechpartner, denn es ist nur die Aufnahme für das Notquartier. Also gehe ich um das ganze Gebäude herum und starte den nächsten Versuch. Hier gibt es eine nette Sozialarbeiterin, die mir Auskunft gibt. Träger der Einrichtung ist die Stadt. Es gibt ein Notquartier mit Betten, davon sind Betten belegt, dafür ist eine Sozialarbeiterin zuständig. Außerdem gibt es ein Wohnhaus. Hier wohnen Personen. Für wäre Platz. Diese werden von vier Sozialarbeitern betreut. Die Menschen, die alleine sind, leben in Zwei-bis Dreibettzimmern. Toilette, Küche und Bad gibt es auf dem Flur. Euro bezahlt ein Obdachloser pro Nacht. Auch Familien können hier wohnen. Dafür stehen Wohneinheiten bereit. Die kleinsten Wohnungen mit , m² kosten Euro pro Monat, die größten Wohnungen mit , m² kosten Euro. Dafür kann jedoch auch Wohngeld beantragt werden. Eine Regel gibt es im gesamten Obdachlosenheim: Kein Alkohol und keine Drogen. Weil viele der Obdachlosen Alkoholiker sind, wurde extra ein Park mit einem kleinen Zelt geschaffen, wo diese Menschen trinken können. Hier nächtigt jedoch nur ein Bruchteil der Obdachlosen, weil viele auf der Straße schlafen. Aus diesem Grund gibt es keine Kenntnis über die Zahl der Obdachlosen. Wenn hier also nur wenige Menschen sind, was machen die anderen? Ich gehe zurück zum Bahnhof. Dort treffe ich den Gitarrespieler. Er lebt freiwillig auf der Straße. Racklau, einen Drogensüchtigen, treffe ich vor Edeka. Was sie mir erzählen, könnt ihr im Interview nachlesen. Ich habe auf meiner Reise viele schmutzige Ecken kennengelernt. Aber auch viele Menschen, die helfen, und Orte, an denen Hilfe angeboten wird. Heute gehe ich durch die Stadt, manche Geschichten kenne ich, nur wenige. Doch jetzt kann ich auch die Menschen sehen, die dort am Rand sitzen. Der Gitarrespieler Racklau: Ein Drogensüchtiger Du spielst hier, lebst du auch auf der Straße? Ja, ich verdiene mein Geld und lebe auf der Straße, aber nicht in Abrißhäusern. Seit wann lebst du in Halle? Ich bin seit vier bis fünf Jahren in Halle. Aufgewachsen bin ich in Sandersleben im Heim. Wie lange spielst du täglich? So sieben bis acht Stunden, aber nicht immer hier im Tunnel. Wie alt bist du denn? Was schätzt du denn? So Mitte ? Na, sehe ich schon so alt aus? Nein, ich bin gerade . Welchen Schulabschluß hast du denn? (lacht) Ich habe einen Hauptschulabschluß, aber fünf Berufe erlernt. Welche Berufe sind das? Schlosser, Kunstschmied, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Werkschutzfachkraft, Fachkraft im betrieblichen Ermittlungsdienst. Alles mit Abschluß, dann Jahre Bundeswehr. Wie lange lebst du schon in Halle? Drei bis vier Jahre ungefähr. Schon mal Ärger mit der Polizei gehabt? Nein, auch sonst nicht. Man wird nur manchmal angepöbelt, auch als Musiker. Bekommst du Hilfe? Es gibt Sozialarbeiter und das Obdachlosenheim, aber da gehe ich nur zum Duschen hin. Warum lebst du auf der Straße? Das ist eine selbstgewollte Obdachlosigkeit. Wie meinst du das? Zuerst habe ich Jahre für die Freiheit anderer gekämpft, nun kämpfe ich für meine eigene. Hast du einen Traum? Mein Traum ist ein Wohnmobil, und dann ab in den Süden. Hast du einen Schulabschluß? Ich habe keinen Abschluß, nur . Klasse Abgangszeugnis, habe aber eine Lehre als Tischler gemacht. Diese aber nicht zu Ende, weil ich aus meiner Wohnung geflogen bin. Warum bist du aus deiner Wohnung geflogen? Ich hatte eine Wohnung vom Heim. Aber da gab es immer Ärger, wegen meinen Kumpels, wegen den Drogen und so. Mit habe ich die Wohnung gekriegt, mit bin ich rausgeflogen. Wo lebst du seit dem? Na, in Abrißhäusern und so. Hast du Ärger mit der Polizei? Ja, oft. Die schmeißen uns aus den Häusern, das ist ja Hausfriedensbruch. Dabei ist auch mal mein Ausweis weggekommen. Schlimm ist es, wenn Schlafsäcke verloren gehen. Hilft dir die Stadt? Na, es gibt die Streetworker und eine Orientierungsstätte, da kann man drei Nächte in der Woche schlafen, aber ich nicht mehr. Ich bin zu alt, das geht nur bis . Warum gehst du schnorren? Ich bin seit sechs Jahren drogenabhängig. Ich schnorre, um Drogen zu kaufen, ich spritze, bin heroinabhängig. Es gibt nur wenige, die schnorren. Was tun die anderen, um Drogen zu besorgen? Die klauen, die klauen die Geschäfte leer. Hast du mal eine Therapie gemacht? Nee, nur ’ne Entgiftung Hast du Träume? Ich habe keine Träume mehr. Ist wegen der Drogen. Da hat man keine Träume mehr, man denkt nur bis zum nächsten Tag, nur wie man den Tag übersteht. Du bist schon sehr früh unterwegs, immer bis spätabends? Da, wo ich wohne, wird gebaut, der Krach fängt früh an.• von oben nach unten: Bahnhofsmission; Akkordionspieler am Markt; Schwester M. Modesta (Gründerin des Elisabeth-Tisches); Zimmer im Obdachlosenwohnheim Böllberger Weg Text und Fotos: Silke Möbus 19 HALLE I NTE R NATI O NAL Wehrmachtsausstellung im Tscherny-Haus „Ich habe selten soviel Unsinn, soviel Ungeheuerliches über die Soldaten der deutschen. Wehrmacht wie in den letzten zwei Minuten gehört“, so Dr. Erich Mende, Bundesverdienstkreuzträger und Ex-Vize-Kanzler in der Fernsehtalkshow „Talk im Turm“. Ausgelöst hatte diesen Wutausbruch Hannes Heer, Leiter der Wehrmachtsausstellung, der den Wehrmachtssoldaten breite Zustimmung zum Krieg und auch vereinzelt Lust am Töten unterstellt hatte. Ein Ausschnitt dieser Gesprächsrunde ist im vorletzten Raum der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht – Dimensionen eines Vernichtungskriegs“, die seit dem . November im Tschernyschewskij-Haus haltmacht, zu sehen und dokumentiert die Kontroverse, welche die Wanderausstellung seit ihrer Eröffnung in Hamburg begleitet. Das Hamburger Institut für Sozialforschung hatte im Rahmen eines Forschungsprojekts die Ausstellung konzipiert, um Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit dem Irrglauben von der Rolle der Wehrmacht als bloßes Opfer der Eroberungspolitik Hitlers aufzuräumen. Der gegen die Sowjetunion geführte Krieg war als Vernichtungskrieg geplant, der sich von allen anderen Kriegen, welche die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges führte, unterschied. Die Sowjetunion sollte erobert und das kommunistische Regime beseitigt werden. Einzigartig dabei war, unter Nichtbeachtung des Kriegs- und Völkerrechts, die Tötung von Zivilisten und Ausrottung ganzer „unwerter“ Bevölkerungsteile. Der Wehrmacht kam in diesen Überlegungen eine entscheidende Rolle zu, ohne welche die nationalsozialistische Vernichtungspolitik in dem bekannten Ausmaße nicht möglich gewesen wäre. Mit Hilfe von Texten, Bildern und Audiokommentaren wird versucht, ein genaues Bild der Wehrmacht am Vernichtungskrieg zu zeichnen. In Aufbereitung und Design aufs wesentliche reduziert, führen die Aussteller anhand von sechs Dimensionen (Völkermord, Massensterben, Ernährungskrieg, Deportationen/ Zwangsarbeit, Partisanenkrieg und Repressalien) durch die Ausstellung und vermitteln umfassendes Wissen. Lange Zeit wurde das Ansehen der Wehrmacht hochgehalten und verklärt. Erst in den er Jahren beschäftigten sich Historiker mit dem Thema, worauf es zu einer historischen Neubewertung kam. An der öffentlichen Wahrnehmung änderte dies jedoch nichts; immer noch Wüstenfuchs, immer noch Mythos. Gegen diesen „Mythos Wehrmacht“ trat die Ausstellung an. Folge waren lautstarke Kontroversen in Öffentlichkeit und Medien. Kriegsveteranen und Vertreter vom rechten Rand sprachen von Rufmord und forderten einen Abbruch der Aus- stellung. Den negativen Höhepunkt stellte ein Bombenanschlag von Rechten in München dar. Die Ausstellung war ein Politikum geworden und polarisierte wie selten eine Ausstellung zuvor. Letztendlich jedoch siegte die gesellschaftliche Akzeptanz und die Erkenntnis, daß keine Verallgemeinerung über einzelne Soldaten möglich sei, die Wehrmacht als Institution jedoch stark in den Vernichtungskrieg verstrickt gewesen war. Nach Jahren der Tour durch den deutschsprachigen Raum wurde die Echtheit einzelner Bilder und die historische Zuordnung der Bildunterschriften von einigen Historikern kritisiert. Aufgrund dessen wurde die Ausstellung für ein Jahr geschlossen und überarbeitet. Die neue Konzeption der Ausstellung, die seit unter verändertem Titel gezeigt wird, stützt sich weiterhin auf die Grundpfeiler der ersten Ausstellung, folgt jedoch einer erweiterten Argumentation und Gestaltung. Im Rahmen der Ausstellung in Halle, die noch bis zum . Januar dauert, finden eine Reihe Vorträge und Filme sowie Podiumsdiskussionen und Gespräche mit Zeitzeugen statt. Anne-Christin Wahl, Philipp Lange-Grumfeld Spanien schloß Anfang November diesen Jahres erstmals seit Jahren die Grenze zu Gibraltar. Nach offiziellen Angaben sollte damit die Einschleppung eines hochansteckenden Margen-Darm-Virus verhindert werden, an dem rund überwiegend aus Großbritannien stammende Touristen sowie Besatzungsmitglieder erkrankt waren, die auf ihrer Rückreise mit dem Kreuzfahrtschiff „Aurora“ in Gibraltar Station gemacht hatten. Nach ein paar Tagen hatte das Schiff Gibraltar wieder verlassen, doch die Konflikte blieben. Atlantis bei Gibraltar? Im Altertum bezeichnete man den Felsen von Gibraltar und den Berg von Abyle in Nordafrika, die die Straße von Gibraltar einfassen, als die „Säulen des Herakles“ (lat. Hercules). Die Menschen glaubten damals, daß Herkules sie dorthin gesetzt habe, um das Ende der Welt zu markieren. Der französische Geologe und Prähistoriker Jacques Collina-Girard veröffentlichte im New Scientist seine neuesten Erkenntnisse darüber, daß er Atlantis bei Gibraltar vermute. Dabei bezieht er sich auch auf Texte des griechischen Philosophen Platon (– v. Chr.). Dieser schreibe dort, daß sich die hochentwickelte und versunkene Stadt bei den „Säulen des Herakles“ befunden haben soll. Vor Jahren hat sich laut Collina-Girard ein Archipel westlich der Säulen befunden. Zu dieser Zeit sei der Meeresspiegel ca. Meter niedriger gewesen. Doch als vor Jahren dann die Eismassen der Eiszeit schmolzen, versanken die Inseln im Meer. Dies alles decke sich mit den Angaben Platons, sagt der französische Wissenschaftler. Denn zu Platons Lebzeiten war der Archipel bereits versunken. Platon habe angenommen, daß Atlantis ca. v. Chr. (natürlich nicht nach seiner Zeitrechnung!) im Meer versunken war. Allerdings würden auch Widersprüche zu Platon auftauchen, nämlich bei der Größenangabe von Atlantis. Collina-Girard vermutet aber, daß sein entdeckter Archipel deshalb nicht mit der Größenangabe Platons übereinstimmt, weil beim Umrechnen von ägyptischen auf griechische Längenmaße ein Fehler passiert sein könnte. Die Halbinsel Heute leben auf den , km² der Halbinsel rund Zivilpersonen. Seit über Jahren setzt sich diese Gruppe aus einer Mischung von Sizilianern, Genuesen, Maltesern, Marokkanern, Spaniern und Portugiesen zusammen. Als staatsbürgerliches Merkmal gilt die Geburt im Territorium von Gibraltar nach dem ... Der größte Anteil der Bevölkerung ist zweisprachig – englisch und Giannito, eine spanische Mundart mit englischen Einflüssen. Die Halbinsel wird von einem Kalkfelsen gebildet, der aus dem Meer herausragt. Diese Kalkbänke aus der Jurazeit sind steil nach Westen geneigt und bilden so einen scharfkantigen Schichtkamm, der eine Höhe von m ü.M. erreicht und nach Norden und Osten steil abfällt. An den Steilhängen wurden ab Wellblech- und Betonflächen, die insgesamt , ha Fläche bedecken, als Regensammler angebracht. Denn Quellwasser ist Mangelware auf der Insel. An der flachen, terrassenförmigen Westseite des Felsens liegt die Stadt Gibraltar mit ihrem Kriegs- und Handelshafen. Das wohl markanteste Bauwerk Gibraltars ist die maurische Burg, die die Altstadt Gibraltars überragt. Sie wurde gegründet und im . Jahrhundert von den Briten um Festungsgalerien ergänzt. Im Inneren des Felsens befindet sich ein km langes Tunnelstraßensystem mit Krankenhäusern und Geschäften. Es wurde im Zweiten Weltkrieg als Schutz erbaut und bietet Platz für Menschen, wurde dafür aber nie genutzt. Die wichtigsten Einnahmequellen sind der Tourismus und der Verkauf von Briefmarken. Gibraltar hat Mio. Besucher pro Jahr, und im Rahmen einer geplanten Gemeinschaftsnutzung durch Großbritannien und Spanien gemäß dem Abkommen von Lissabon () ist es vorgesehen, die Touristikinfrastruktur für bis zu Mio. Besucher jährlich auszubauen. Der Felsen von Gibraltar ist außerdem der einzige Fleck in Europa, auf dem Affen frei leben. Hier genießt der Magot seine Freiheit. Ungefähr dieser halbwilden Affen leben im Moment auf der Insel. Ihr bestand wird jedoch ständig mit Exemplaren aus Nordafrika aufgestockt, da es eine Spruchweisheit gibt, daß Gibraltar so lange englisch bleibt, wie die Magots noch den Felsen bevölkern. Jeder einzelne wird registriert und bekommt einen offiziellen Namen. Sie sind an Menschen gewöhnt, was es möglich macht, die Tiere ganz aus der Nähe zu beobachten. 21 20 Ort der Ausstellung: Tschernyschewskij-Haus Wohin mit dem Ende der Welt? Foto: Felix Knothe I NTE R NATI O NAL I NTE R NATI O NAL Geschichte n. Chr. Gibraltar wird von den Arabern eingenommen. Von diesen Eroberern bekommt der Felsen auch seinen Namen. Gibraltar kommt vom Arabischen „Djebel al Tarik“ = Berg des Tarik. Tarik war ein maurischer Feldherr, der die strategisch wichtige Lage Gibraltars erkannte und eine Festung errichten ließ. Im Zuge der Reconquista wird Gibraltar, wie auch der Rest Spaniens, zurückerobert. , am . August Gibraltar wird im spanischen Erbfolgekrieg von den Briten erobert. Das Gebiet wird ihnen im „Vertrag von Utrecht“ formell zugesprochen. Die ersten britischen Einwohner Gibraltars sind Händler, die das Militär mit ihren Waren versorgen und schließlich die günstige Lage der Insel für sich erkennen. Die „Stadt und Garnison Gibraltar im spanischen Königreich“ wird zur britischen „Kronkolonie von Gibraltar“. Es etabliert sich erstmals ein ordentliches Rechtssystem, und die Einwohner bekommen anerkannte Bürgerrechte. Seither kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen Spanien und Großbritannien, weil Spanien die Hoheit über Gibraltar wiedererlangen will. wird Sir Robert Gardiner Gouverneur von Gibraltar und verhindert, daß es die gleichen politischen Freiheiten bekommt wie andere Kronkolonien. Er begründet dies damit, daß es schließlich eine Festung sei. Jegliche Aufstände dagegen von Händlern und Landbesitzern schlägt er nieder. Den Aufständischen gelingt es aber, durch Kontakte zur Handelskammer von Manchester, die eine starke Lobby hat, den Gouverneur im Jahr abzusetzen. findet die erste Wahl für eine Selbstverwaltung der Kronkolonie statt. Wählen dürfen hier aber nur die Männer, obwohl in Großbritannien zu diesem Zeitpunkt schon seit drei Jahren Frauen zur Wahl zugelassen sind , am . Oktober wird ein Rat gebildet, der den bisher allein regierenden Gouverneur kontrollieren soll. Die Ratsmitglieder sind jedoch von der Britischen Krone zur Wahl aufgestellt. Eine wirkliche Selbstverwaltung kommt daher noch nicht zustande. Alle dahingehenden Versuche werden immer wieder abgeschmettert und schließlich vorerst aufgegeben. 22 Aktuelle Entwicklungen Seit dem Beitritt Spaniens zur NATO () hat sich die kritische Lage etwas beruhigt, und seither ist eine „europäische Lösung“ im Gespräch. Die Lage entspannte sich weiterhin durch die Beilegung des Streits um die Reparatur des britischen Atom-U-Boots „Tireless“ an der Küste Gibraltars im Juli . Dieser Konflikt hatte vor allem am Anfang des Jahres für Unmut in der spanischen Bevölkerung gesorgt. Die seit ruhenden Gespräche über die Zukunft der Kolonie wurden wiederaufgenommen. Kompromisse wurden von beiden Seiten gemacht. Im Streit um das European Single Sky Projekt (europäisches „Himmelprojekt“ zum gemeinsamen Management des Luftraums mit dem Ziel eines sichereren und besser organisierten Verkehrs) nahm Großbritannien Gibraltar zunächst davon aus. Außerdem versprach Großbritannien, Steuerprivilegien in Gibraltar zu streichen. Spanien zog daraufhin sein Veto gegen den OECD-Plan (Organisation for Economic Co-operation and Development) zur Bekämpfung von Steuerparadiesen zurück. Der spanische Außenminister Josep Piqué und sein britischer Kollege Jack Straw wurden sich im November in Barcelona einig, innerhalb der kommenden sechs Monate eine Lösung für den Konflikt zu finden. Unklar war man sich noch darüber, ob der Regierung Gibraltars bei den Gesprächen ein Veto eingeräumt würde. Während Spanien rein bilaterale Gespräche wünschte und die Regierung Gibraltars nur innerhalb der britischen Delegation akzeptierte, gestand Großbritannien dem Chief Minister von Gibraltar Peter Caruana immer wieder zu, als dritte Stimme an den Gesprächen beteiligt zu werden. konnten bei Verhandlungen im Februar Fortschritte erzielt werden. Die Außenminister beider Staaten vereinbarten, die britische Kolonie in engerer Zusammenarbeit mit der spanischen Regierung zu verwalten. Die Einwohner behielten in diesem Falle die britische Staatsbürgerschaft. Die Bürger Gibraltars reagierten mit heftigen Protesten. Am . März demonstrierten Menschen für ihr Recht auf Selbstbestimmung und gegen die gemeinsame Souveränität von Spanien und Großbritannien. Tony Blair gab dar- aufhin die Zusicherung, die letzte Entscheidung über die Zukunft Gibraltars den Bürgern der Insel zu überlassen. Ab Mai kamen die Verhandlungen durch die Ablehnung eines Referendums ins Stocken. Am .. beteiligten sich , Prozent der Einwohner Gibraltars an einem Volksentscheid, der unabhängig von der britischen Regierung organisiert worden war. Dabei sprachen sich , Prozent gegen eine geteilte Souveränität aus. Sie wollten, daß die Pläne komplett fallengelassen würden, forderten volle und gleiche Beteiligung an Gesprächen und die alleinige Entscheidungsgewalt über ihre Zukunft. Der Entscheid wurde allerdings von Spanien als irrelevant und illegal bezeichnet. Seit Anfang Oktober sind deutsche Marinesoldaten mit drei Schnellbooten im spani-schen Cadiz stationiert. Sie geben alliierten Handelsschiffen, die die amerikanischen Truppen im Irak versorgen, Geleitschutz, während sie die Straße von Gibraltar durchqueren. Der Auftrag heißt “Active Endeavour“ („Aktives Bemühen“). Die Boote sollen als eine Art Puffer zwischen den Handelsschiffen und eventuellen Terroristen dienen. Diese könnten beispielsweise aus Ländern wie Marokko oder Tunesien kommen, welche ja mit den Anschlägen auf Djerba und in Casablanca bereits Ziele von Terroristen waren. Diese NATO-Operation hatte – zunächst ohne deutsche Beteiligung – im März begonnen. Nun bekam der Streit um die Kolonie erneut Zündstoff durch die Grenz- schließung durch Spanien wegen der „Aurora“. Kurz vor der Grenzschließung war das britische Schiff, dem schon das Einlaufen in den griechischen Hafen Piräus verweigert worden war, im Hafen der Insel angekommen. Spaniens Regierungschef José María Aznar ordnete die Grenzschließung als Vorsichtsmaßnahme an, bis der genaue Zustand der Infizierten an Bord klar sei. Der britische Außenminister Jack Straw kritisierte dies als „unnötig und unverhältnismäßig“. Auch Gibraltars Regierungschef Peter Caruana nannte die Maßnahme eine „krasse Überreaktion“. An den Grenzübergängen bildeten sich lange Schlangen von Autos und Fußgängern, unter ihnen rund Spanier, die täglich in Gibraltar zur Arbeit gehen. Bei dem Stop in Gibraltar sollten Hygienevorkehrungen vor der Rückreise in den englischen Heimathafen Southampton getroffen werden. Nun sind die Debatten wieder in Gang gebracht worden, und es bleibt abzuwarten, zu welchem Land Gibraltar in Zukunft gehören wird oder ob es ganz autonom wird. Im Ersten Weltkrieg stellt Spanien für Gibraltar keine Bedrohung dar, weil es neutral bleibt. Zweiter Weltkrieg Mussolini kooperiert mit Hitler, und es ist zu befürchten, daß Franco sich ihnen anschließen wird. Das Problem: GB führt Krieg mit Deutschland. Also werden ca. Zivilisten evakuiert. Diese Tatsache bildet noch heute ein Trauma in der Geschichte Gibraltars. Erste demokratisch gewählte Regierung zur Selbstverwaltung – wird bei den UN über eine Dekolonisierung beratschlagt. Das gebildete Komitee favorisiert jedoch den spanischen Standpunkt. Spanien versteht dies als „Freifahrtschein“ und überzieht Gibraltar mit Restriktionen, die Grenze betreffend. Referendum: Über Einwohner stimmen für den Verbleib unter britischer Hoheit, Stimmen sind gegen Großbritannien gezählt worden. schließt Spanien die Grenze vollkommen. – steht Gibraltar unter spanischer Belagerung. Franco sorgte für die Isolierung der Insel. Es gibt keine Möglichkeit der Kommunikation (Unterbrechung der Telefonverbindungen) und nur eingeschränkten Luft- und Schiffsverkehr nach London und Marokko. , am . Januar Gibraltar tritt zusammen mit GB in die EWG (Europ. Wirtschaftsge-meinschaft) ein. stirbt Franco, und wird ein Vertrag in Lissabon unterzeichnet, in dem Spanien und GB sich bereit erklären, ihre Differenzen so schnell wie möglich beizulegen. Als in Spanien eine sozialistische Regierung gewählt wird, kommt es zur Öffnung der Grenze zumindest für Fußgänger Susanne Johne, Tonia Rambausek Grafik: READiculum Politisches System Für die Gibraltarer ist das Wichtigste in ihrer Verfassung die Präambel: “Whereas Gibraltar is part of Her Majesty’s dominions and Her Majesty’s Government have given assurances to the people of Gibraltar that Gibraltar will remain part of Her Majesty’s dominions unless and until an Act of Parliament otherwise provides, and furthermore that Her Majesty’s Government will never enter into arrangements under which the people of Gibraltar would pass under the sovereignty of another state against their freely and democratically expressed wishes.” , am . November kommt es nach dem Einvernehmen von spanischen und britischen Außenministern zur vollständigen Öffnung der Grenze. Im Gegenzug erhält Gibraltar seine eingeschränkte Souveränität. wird der Flughafen von Gibraltar von Spanien aus EG-Maßnahmen ausgeschlossen, solange bis Gibraltar zustimmt, daß Spanien ihn kontrollieren darf. Spanien ist dagegen, Gibraltar zur EU zu zählen. GB stimmt dafür. Nach Verfassung von ist Gibraltar eine britische Kronkolonie. Die britische Regierung verpflichtet sich nie in Bündnisse einzugehen durch die Gibraltar gegen seinen eigenen freien und demokratischen Willen unter die Souveränität eines anderen Landes geraten würde. Gibraltar dürfte also ohne die Zustimmung der Gibraltarer nicht an Spanien übergehen. Gibraltar ist autonom in inneren Angelegenheiten, während Großbritannien für auswärtige Beziehungen, Verteidigung und innere Sicherheit verantwortlich ist. Der Oberbefehlshaber und Gouverneur (Chief Minister), der den britischen Monarchen repräsentiert, ist die oberste exekutive Behörde. Ihm zu Seite steht der Rat vom Gibraltar („Gibraltar council“). Für innere Angelegenheiten ist der Ministerrat zuständig. Das Parlament („House of Assembly“) setzt sich aus gewählten Abgeordneten, einem Sprecher und zwei weiteren Mitgliedern zusammen. Das Gerichtswesen basiert auf dem englischen und ist vierstufig. Es gibt einen Supreme Court, einen Court of Appeal, einen Court of First Instance und einen Magistrates’ Court. 23 I NTE R N ET I NTE R N ET Kostenfreie Programme aus dem Netz abseits der Branchenführer Freeware gibt es wie Sand am Meer. Diese kleinen Programme werden, als Marketingstrategie, den Nutzern hauptsächlich über das Internet kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sie erfreuen sich längst großer Beliebtheit. Im Zuge der Open-Source-Bewegung, die sich ab Mitte der neunziger Jahre entwickelte, kam es zu neuen Entwicklungsstrategien. Jene kommt hauptsächlich privaten Nutzern zugute. Zwar wurden bis dato etliche Programme zur freien Verfügung gestellt, doch mangelte es an durchdachter und leistungsstarker Software, die auch mit führenden Softwareprodukten konkurrieren konnte. Mit der Weiterentwicklung verschiedenster Linux-Distributionen wehte auch im Windows-Segment ein frischer Wind, die Dinge nahmen ihren Lauf: Man entwickelte Programme, die für studentische Belange mittlerweile genauso gut geeignet sind, wie für den privaten Einsatzbereich. Wir stellen Euch einige der aktuellen und kostenfreien Powerpakete vor. Office Virenscanner Webdesign Betriebssystem Open Office for an Open World Lizenzlos auf Virenjagd mit AntiVir . Willkommen in der Phase Vollwertiges System in der Hosentasche Fehlende Kompatibilitäten und der Mangel an Alternativen zwangen viele Studierende bisher zum Kauf von Microsoft Office, des unangefochtenen Spitzenreiters im Officebereich. Auch wenn sich dieses Programm in seiner Funktionsweise und der Handhabung durchaus bewährt hat, reißt der Kauf ein tiefes Loch in den Geldbeutel. Immerhin kostet selbst die Schüler- und Studentenversion je nach Umfang zwischen und Euro. Doch mittlerweile ist ein Konkurrent herangewachsen, der bei vielen Problemen, gerade im Bereich der Kompatibilität riesige Fortschritte erzielte. Der Name: Open Office. Der Umfang kann sich sehen lassen. Neben einer Tabellenkalkulation und einer Textverarbeitung beinhaltet das Paket eine Software für Präsentationen, ein Zeichenprogramm und Software zur Webseitengestaltung. Optisch und in der Handhabung ist die Software eng angelehnt an den kommerziellen Konkurrenten. Dokumente lassen sich in beide Richtungen bearbeiten und speichern. So kann man die in der Uni getippte Hausarbeit auch in den eigenen vier Wänden öffnen und bearbeiten. Und nach kurzer Einarbeitung lernt man auch die kleinen Funktionen zu schätzen, die man bei Microsoft so lange schon vermißt. Egal ob Spiegel Online oder heise.de. Ununterbrochen wird von neuen Viren berichtet. Alltag. Genau wie all die Warnungen vor Würmern und Trojanern, die täglich über die Medien ausgestrahlt werden. Der Datenhighway verkommt zu einer Ausnahmezone, in der schwarze Schafe an das Leder unschuldiger User möchten. Übertreibung oder auch nicht: ein gut funktionierender Virenscanner ist unerläßlich für jeden Rechner, über den man Webinhalte empfangen kann. Doch auch wenn Anti-Viren-Software kostenfrei angeboten wird, benötigt man eine ständige Aktualisierung, um vor den neuesten und immer gefährlicher werdenden Viren geschützt zu sein. Das aber kostet Geld. Doch auch hier existieren Alternativen. Besonders eine Antivirensoftware hat sich in die Herzen der Nutzer gearbeitet: AntiVir. Mit einer zuverlässigen Virensuche und einfachster Benutzung inklusive einer kostenlosen Möglichkeit der Aktualisierung über Zertifikate scheint dieses Programm den Ansprüchen der Zukunft gerecht zu werden. Phase ist das Tool für anspruchsvolles Webdesign. Einziges Manko: Eine grafische Edierungsmöglichkeit sucht man vergeblich. Deshalb ist eine gewisse Vorkenntnis im Bereich der html-Programmierung ratsam. Doch wer hier etwas Begabung vorweist, wird seine helle Freude an diesem Tool haben. Seiteninhalte und selbst komplizierte Befehle lassen sich bequem über die Menüleiste oder über die vorgefertigten Buttons in den Quelltext einfügen und nachträglich bearbeiten. Damit steht dieser Editor in Sachen html-Programmierung den professionellen Konkurrenzprodukten wie dem Macromedia Dreamwaver, welcher im Gegensatz zu Phase zudem mit gut Euro zu Buche schlagen würde, in nichts nach. Fazit: Sehr bequemes Programm zur Erlernung der eigentlichen html-Programmierung. Das übliche Problem: Windows ist mal wieder abgestürzt und läßt sich nicht mehr starten. Den Tränen nah nimmt man Abschied von der noch nicht fertig geschriebenen Hausarbeit. Was nun? Wie einfach wäre es denn, eine CD einzulegen, durch die der Rechner ein komplettes Betriebssystem lädt, welches ein vollständiges Office Paket, eine professionelle Grafikbearbeitung oder eine ganze Palette an anderen Multimediaanwendungen zum sofortigen Einsatz bereithält? Kein Traum. Nur ein riesiges Datenpaket, das erst einmal „downgeloadet“ werden muß. Das Ganze nennt sich Knoppix und ist eine vollwertige Linux-Distribution. Ein Download lohnt sich auf Grund der Datenmenge nur mit einem DSL-Anschluß, denn das vollständige Image umfaßt ganze Megabyte. Dieses Image muß dann mit einem Brennprogramm auf eine CD gebrannt werden. Fazit: Für Neugierige eine unaufwendige Art, sich mit Linux vertraut zu machen. Zweitens ist es eine einfache Variante, trotz defekten Windows-Systems auf wichtige Dateien zuzugreifen. Anbieter: Sun Microsystems Internetseite: http://www.openoffice.org Dateigröße: , MB Alternative: EasyOffice: http://e-press.com 24 Anbieter: H+BEDV Datentechnik GmbH Internetseite: http://www.antivir.de Dateigröße: , MB Alternative: BitDefender: http://www.bitdefender.de Anbieter: Berretz Internetseite: http://www.ftp-uploader.de Dateigröße: , MB Alternative: AceHTML Pro: http://www.visicommedia.com ExtraTipp: Der html – Kurs für Anfänger unter http://www.html-crew.de Anbieter: Knoppix Internetseite: http://www.knoppix.de Datengröße: MB Alternative: Kein vergleichbares CD-boot-Linux verfügbar ExtraTipp: Das große Knoppix-Hilfeforum: http:// www.linuxtag.org/cgi-bin/yabb/YaBB.pl 25 I NTE R N ET I NTE R N ET kurz und bündig Glossar GermaniXEncoder Professionelles Programm zum Editieren und Konvertieren von Audiofiles, beispielsweise in MPs. Mit einem Zusatzmodul stellen auch Videofiles kein Problem dar. (http://download.freenet.de/download.php?file_id=5070) Zone Alarm Eine der bekanntesten und effizientesten Firewalls, um sich vor Angriffen aus dem Netz zu schützen. Kostenlos erhältlich als Privat Edition. (http://www.zonelabs.com/store/content/home.jsp) Winamp . Allseits bekannte und kostenlose Software zum Abspielen verschiedener Audiostandards. Grafisch ansprechend, „tunebar“ durch Tausende Outfits und Plugins. (http://www.winamp.com) Alternative Firewalls Sygate Firewall: http://www.sygate.com/ Kerio Firewall: http://www.kerio.com/kpf_home.html Extratip: Sicherheit im Internet: http://www.sicherheit-online.net/ werden darf. Paradebeispiel für diese Art von Programmen ist das Betriebssystem Linux. Der große Vorteil besteht darin, daß Fehler im Quelltext schneller entdeckt werden und Sicherheitslücken schneller zu finden und zu stopfen sind. Aber auch Adware gehört in die Freeware-Sparte. Darunter versteht man Software, die sich durch Werbung finanziert und dementspre- chend bei ihrer Benutzung Werbebanner und Pop-Up-Fenster einblendet. Oftmals nutzen Unternehmen und private Programmierer diese kostenfrei zur Verfügung gestellten Programme als Werbung für die eigentlichen, komplexeren und kostenpflichtigen Vollversionen. Doch reichen die kostenfreien Versionen für den privaten Einsatz oftmals vollkommen aus. Datenrettung PDF-Umwandlung Bildbetrachtung Video/DVD PC-Inspector durchsucht Speichermedien WordToPDF – Kleines Programm mit großer Wirkung IrfanView BS bringt`s! Dieses kostenfreie Programm liest fast alle Bildformate. Dabei ist es in seiner Aufmachung eng an kommerzielle Programme wie ACDSee oder Thumbnail Plus angelehnt, optisch allerdings bedeutend bescheidener. Wer sich hier mit den wichtigsten Funktionen zufrieden gibt und keine Ansprüche auf ausgereifte Techniken stellt, wird mit IrfanView durchweg zufrieden sein. Die Suchfunktion über die Thumbnail-Vorschau erweist sich als vorteilhaft, um den Inhalt aller Datei schon vor dem Öffnen zu betrachten. Weiterhin lassen sich Bilder direkt im Programm scannen und in die verschiedensten Formate konvertieren. Zur Bearbeitung stehen unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten und Effekte bereit. Praktisch ist auch die einfache Handhabung mit Panoramabildern. Zusätzlich kann ein Multimedia-Player nachinstalliert werden, um auch Videoformate problemlos abspielen zu können. Die Installationsdatei umfaßt weniger als ein Megabyte und kann problemlos mit einem analogen Telefonanschluß heruntergeladen werden. Fazit: Sehr einfacher Bildbetrachter mit ausreichender Anzahl an Funktionen. Derzeit teilen sich zwei DVD-Programme den kommerziellen Markt: WinDVD und PowerDVD. Beide sind zugegebenermaßen Softwareprodukte, die alle nötigen Funktionen vorweisen, um eine DVD in hoher Bild- und Tonqualität abzuspielen. Wer den Preis von bis Euro dennoch nicht zahlen möchte, sollte es einmal mit dem BS-Player versuchen, einem kostenlosen Programm aus der slowenischen Softwareschmiede WEBteh. Auch bei dieser kostenfreien Software muß man einige Einschränkungen im Funktionsumfang hinnehmen. Dennoch läßt sich so einiges anstellen. So sind Untertitel kein Problem, genausowenig wie die übliche Kapitelauswahl oder die Lesezeichenfunktion. Zusätzlich erkennt das Programm die neusten DivX-Standards und spielt dementsprechend auch „gerippte“ Filme problemlos ab. Für zusätzliche Abwechslung sorgt ein kleines Angebot an unterschiedlichen Outfits (Skins) für den Player. Die Software eignet sich optimal für den Einsatz auf älteren Rechnern mit wenig Arbeitsspeicher. Mittlerweise hat sie wohl jeder: die kleinen Karten für Digitalkameras, PDAs oder MP-Player. Gerade Speichermedien mit kleineren Speichermengen müssen regelmäßig gelöscht und formatiert werden, um Platz für neue Photos oder Musikstükke zu schaffen. Was hier gelöscht wurde, blieb für immer verloren. Doch mittlerweile gibt es eine Möglichkeit, auch diese Daten zu retten. Dazu benötigt man keine Vorkenntnisse und kein Know-how. Die entsprechende Software mit dem Titel „PC Inspector smart recovery“ wird von Convar zur Verfügung gestellt und funktionierte im READiculum-Test ohne Probleme. Selbst nach Formatierungen ließen sich Daten reproduzieren. Bei der Analyse der Medien lassen sich Dateien im JPG-Format übrigens bequem als Thumbnails anzeigen. So hat man während des Vorgangs den vollen Überblick. Dabei spielt es keine Rolle, ob man einen Card-Reader benutzt, um auf die Datenträger zuzugreifen, oder ob man die Digitalkamera direkt an den Rechner anschließt. Für Probleme steht eine kleine bebilderte Hilfedatei zur Verfügung. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Programm. Anbieter: Convar Internetseite: http://www.convar.de Datengröße: , MB Alternativen: Zero Assumption Digital Image Recovery: http://www.z-a-recovery.com „PDF“ ist wohl jedem Studierenden ein Begriff, der auf universitären Internetseiten Skripte sucht, oder auch sonst im weltweiten Netz nach Textdateien Ausschau hält. Dieses von der Firma Adobe entwickelte Format ist zum Standard geworden. Viele Programme, egal ob Textverarbeitungs-, Layout- oder Grafiksoftware, bieten die Möglichkeit, die eigenen Dateiformate in pdf-Dateien umzuwandeln. So kann man auf Dateien zugreifen, ohne das entsprechende Programm besitzen zu müssen. Beim Konvertieren von gewöhnlichen Textdateien ins pdf-Format hilft dieses kleine Programm. Selbst Grafiken sind kein Problem, sofern man sie vorher in einer Office-Datei gespeichert hat. Allerdings bedarf es ein paar zusätzlicher Handgriffe. Zum einen benötigt man eine kleine Zusatzinstallation der ebenfalls kostenfreien Software Ghostscript von SourceForge. Zum anderen muß ein virtueller Druckertreiber eingerichtet werden, um die Ausgabe von farbigen Grafiken und Photos zu gewährleisten. Die dazu notwendigen Schritte sind auf der Internetseite des Anbieters und zusätzlich noch einmal in der entsprechenden Hilfedatei des Programms ausführlich erklärt. Mit etwas Geduld wird die Installation zum Kinderspiel. Anbieter: Mario & Barbara Noack Internetseite: http://smile-to-me.de Datengröße: , MB Alternative: CIB pdf Plugin für Microsoft Word: http://www.cib.de/deutsch/ 26 Kostenfreie Programme werden unter dem allgemeinen Namen Freeware im Internet oder auf Zeitschriften-CDs angeboten. Der Download ist vollkommen legal. Es entstehen keine Kosten bei der Benutzung. (lizenzkostenfreie Software). Auch Open-Source-Software wird als Freeware angeboten. Das Besondere an dieser Software ist der offengelegte Quellcode, der meist von jeder Person verändert und angepaßt Anbieter: Irfan Skiljan Internetseite: http://www.irfanview.com Datengröße: , MB Alternative: EasyPeg: Anbieter: Webteh Internetseite: http://www.bsplayer.org Datengröße: , MB Alternative: Xenorate-Player: http://www.xenorate.com http://www.hnm-freeware.com/EasyPeg ExtraTipp: Kurs z. Bildbearbeitung: http://www.netzwelt.com/selfhtml/grafik Paolo Schubert 27 R E Z E NSI O N R E Z E NSI O N Clever, clever where is your Heart? ... Volkspark. Sometree @ Seidenmatt Seit nun fast zwei Monaten bieten Sometree ihr neues Album zum Kauf – wie das so üblich ist, Grund für eine Tour. Magdeburg ist musikalische Heimatstadt der Band, dort entstand ihre erste Platte. Nah ist Halle, und schön ist, daß der Volkspark sich bot, in dem die Band zusammen mit Seidenmatt ihre Klangwelten aufbauen konnte. 28 Blackout – Jeder hat sein dunkles Geheimnis Das erste, was einen empfängt, ist Dunkelheit und bedrohliche Musik. Dann sieht man zwei junge Männer auf der Bühne. Sie bewegen sich in Zeitlupe. Durch schnelle Szenenwechsel bleibt immer ein Teil der Bewegung uneindeutig, die Handlung wird nicht richtig ausgeführt, und der Teil bis zur nächsten Bewegung verschwindet im Dunkel. Die Musik endet plötzlich, und die Männer bewegen sich normal. Man gewinnt den Eindruck, sie würden auf einen Zug am Bahnhof warten. Sie sind einander vertraut, kommunizieren wie Freunde. Davide spricht ununterbrochen oder spielt Gitarre. Er scheint nervös zu sein und den anderen, Luigi, damit zu nerven. Doch der Zug kommt nicht, statt dessen eine Schwester, die einem bewußt werden läßt, daß man sich in einer psychiatrischen Klinik befindet. Davide und Luigi sind dort Patienten. Sie beschließen, zu fliehen. Sie wollen zum Nil, aber unterwegs begegnen sie Angela. Sie ist ihnen ähnlich. Man merkt, daß die drei etwas verbindet. Davide brachte seinen Stiefvater, Luigi seine Freundin und Angela ihr ungewolltes Kind um. Dann sind da noch die Träume: Davide will de Internet: ww w.sometree. erscheint. wird und das Ende nah att. De nm de Sei n ele spi e tre Sometree ihVor Some Doch ebensowenig wie büne ng lklä nta me tru Ins aber kreieren, ren reine re Musik für Tanzliebh Kraft und e, ärk tst Lau e nd s und Tak t ige deln ste die sich gern in Rhythmu ment falMo ten chs nä Im . und nun ng Spannu schaukeln und schütteln Wiesen, e ich we f au ück sie den Ohen zur len wir scheitern müssen, gönn kommt uch sbr Au m Zu n. um wie he Ka . sru ng zum Au ren eine weiche Landu et ihn, art erw g un nn ten Ton, spa An zar im die es nie, gen sich die Hörnerven im eins ng So Die ht. des branic z h sat sic Ein sie löst jauchzen sie auf beim einem en ich gle n kathe nze ga die d eln un zelnen chialen Rausches, bejub n Song, ße gro en g, ein zeu für ro lag Int Sch großen drale Komposition von wird. Und rt füh tge sun for ge ht s nic Wa er g. der leid Gitarre, Bass und Gesan d zu verun en hn en era zu Dim ist rte vie em trotzd gen wird, ist hier nicht e ihre Tour trument. Be stehen, warum Sometre sion, sondern viertes Ins Aufkomes nft „sa als att nm zt, wird es de set mit Sei wußt als solches einge pathischen sym die In n. ße metree So nie ? ge men“ erhört. Und verstanden von Bernd wir n rde we n ge Fixierung un die f Danksag verzichten überlegt au n oft und ne Sei . sen s oft be los wa sch – ge mit ein ihrer Tex te für den Hörer llover hat pu zen pu Ka en sich en für rf seh da gern ge klagt wird. Er soll und herzlich s un len füh r Das erWi t. ht. leg ste er abge heraushören, was er ver n. he . en Mü mm die willko klärt und entschädigt Sometree n llte wo e las kin ver les ng Mo t Mi Nach dem letzten So te verruk nst Ko Ap n im ute ba nte ver me auf die sen Sometree die Instru re Figuren che tris hr me me ch sym d na d un n un zichte plaus, der nicht endet e und alig tm Of : eioch gt nn fol De . lich en nd schaff verlangt. Selbstverstä ente, die ents stets präsenunermüdliche Hörmom ne furiose Zugabe. Da sen, fehlen las en un sta be d g führt sie in un n decke te ungestüme Schlagzeu h die neuen sic en hm ne rum d zum Ab Da en nicht. einem langen Solo tob eigenartig ht nic mm gra x und Se Pro Ale , im s Song schluß. Während Bernd rtes Konrtie tso gu ein n Ende des rfe dü ren r de aus. Wi bastian bereits am an noch ruhis Wa n. ste d, ersko sin au gt rat lan glome Auftrittsraumes ange begann, end hin be t lef von Jae ne u’r Tö Yo n t ger mi weitert Björn die letzte ätestens Sp . ne nti pe gen. Ter lan t mi ver h ht det rau de. Mehr kann man nic nsequent ko die n sse nzert mü Ko d en oo tzt rw bei No Nach dem vorerst vorle Augen ten hte ric nah. sge au ist r nd ove Ba nn auf die ist die Band müde. Ha orie und ph Eu il we , en n. ließ ge sch sich Zuvor noch nach Göttin ander umarAufnahTraurigkeit lächelnd ein Harren wir den nächsten jetzt auf on sch s un n n ihre Alue ße fre r nie Wi men. men und Auftritten, ge den an . s be un ga die Zu ben, und versuchen wir n ap ma g ma ten sel ht nic d Un Tex ten. sik leiser plaudieren, wenn die Mu Elisabeth Scholz nie wieder frieren müssen, Luigi will eine Frau finden, die seiner Freundin ähnlich ist, und Angela will Sängerin werden, damit sie bald tun und lassen kann, was sie will. Doch für Angela wird dieser Traum nicht wahr werden, denn sie wird von den beiden umge-bracht. Während des Zusehens wird man immer wieder überrascht. Erst sieht man eine Pantomime, dann eine Komödie. Dann gibt es wieder Szenen wie in einem Videoclip, etwas aus einer Raumschiffserie ist auch dabei. Zwischendurch wird man dann wieder durch brutale Gewalt erschreckt. Zum Schluß bleibt ein bitterer Nachgeschmack, weil man erkennt, wie kaputt menschliche Seelen sein können. Die Schauspieler inszenieren brillant. Man nimmt ihnen ihre Darstellungen kompromißlos ab. Tonia Rambausek Blackout wird noch bis zum .. im Kleinen Thalia Theater aufgeführt. Fotos: Thalia Theater Halle 29 R E Z E NSI O N R E Z E NSI O N David Grossman: „Diesen Krieg kann keiner gewinnen“ Bis Fünf Nach Zwölf Chronik eines angekündigten Friedens Nachkriegsdoku zum Dritten Reich „Sie gebären auf Gräbern kauernd.“ In Israel und den palästinensischen Flüchtlingslagern ist dieses Bild von Samuel Beckett erschreckend real. An einem Ort, wo eine Familie schon einmal drei Kinder bekommen will, damit ihnen noch zwei bleiben, wenn eines stirbt – dort herrscht die unerträgliche Leichtigkeit des Todes. Die Hoffnung an die Menschlichkeit nicht zu verlieren ist schwer, wenn man in einer politischen Realität lebt, welche von Mißtrauen, Ängsten und Zorn geprägt ist. Um so eindringlicher sind die von David Grossman zusammengetragenen Texte, in denen er die Friedensverhandlungen und die Sehnsüchte beider Völker seit dem Osloer Abkommen kommentiert. Maschinengewehrsalven, Hetzparolen, Explosionen und schreiende Menschen – Lärm bestimmt das Leben in Israel. Ein unerträglicher Lärm, der alles zivile Leben zu ersticken droht. Grossman beschreibt das Koma seiner Landsleute und die Sorgen, Ängste und den Haß der Palästinenser. „Wir sind dazu verdammt, auf der ‚Bühne‘ zu stehen und immer wieder, Generation um Generation, die groteske, blutige Tragödie der Gewalt zu spielen, der immer noch die erlösende Schlußszene fehlt.“ Miteinander leben oder sterben – das Schicksal beider Völker sei untrennbar miteinander verknüpft. Ein mehr auf rationalen denn auf emotionalen Gründen basierender Frieden ist der rote Faden, der sich durch die Texte des jährigen zieht. In vielen Artikeln macht er deutlich, daß es bei den Friedensverhandlungen auf beiden Seiten an entschlossenem Handeln fehlte. Viel zu oft wurden Zugeständnisse aus niederem Kalkül, Machtstreben oder Fanatismus heraus als Niederlage gewertet und daher vermieden. „Was sind Visionen und Ideen im Vergleich zu dem Gestank versengten Fleisches?“ Dieser Schmerz über eine durch Landbesetzungen, palästinensische Selbstmordattentate und israelische Vergeltungsschläge in Gang gehaltene Gewaltspirale sitzt tief im Bewußtsein des Autors und verleiht seinem Buch eine authentische Perspektive. Die Auswahl seiner Texte verleiht dem Buch eine Chronologie, die durch ereignisnahe Berichte bestimmt wird anstatt durch eine nachträgliche verklärte Sicht. Grossman beobachtet nicht nur, er erlebt und hoff t. Daß das Leben in Israel einmal mehr sein wird als ein latenter Tod. Thomas Rinke Rätseln lohnt sich Schickt das Lösungwort des Kreuzworträtsels auf der Rückseite per E-Mail oder Karte an uns: [email protected] oder an READiculum, c/o StuRa der MLU, Uniplatz , Halle … und schon nehmt ihr an der Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es diesmal die DVD „Bis Fünf nach Zwölf“. Einsendeschluß ist der . Januar . Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. READiculum wünscht euch viel Glück! Preisauschreiben READiculum, . Ausgabe: Die DVD „The Nameless“ hat Swantje Oelker gewonnen. Herzlichen Glückwünsch! 30 Kurz nach lag das Filmwesen des Landes brach. Wo kurz vorher noch aufwendige Prestigeprojekte realisiert wurden, so etwa „Kolberg“ von Veit Harlan, blieben die Ateliers nun ungenutzt. Nur zögerlich begann man mit der Wiederaufnahme der Filmarbeiten. Den Neubeginn markierte „Die Mörder Sind Unter Uns“ von Wolfgang Staudte, eine bittere Abrechnung mit falschen Idealen und dem daraus erwachsenden Kriegsleiden. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der leichter verdaulichen Produktionen zu. Um zu vergessen, konsumierte man dann doch lieber Bewährtes. So ist das „Schwarzwaldmädel“ nicht umsonst bis heute der in Zuschauerzahlen erfolgreichste Film Deutschlands. Aus dem Berg der damaligen Kinoproduktionen sticht eine Dokumentation besonders hervor. Produzent Wolf C. Hartwig hatte die Vision eines reißerischen Aufklärungsfilms, der die Zuschauer in Massen in die Lichtspielhäuser locken sollte. Dementsprechend wurde der Film dann auch beworben. Man versprach dem verhalten voyeuristischen Publikum der fünfziger Jahre „nie gesehene Aufnahmen aus den Privatarchiven“ der Reichsprominenz. Ein solches Marketingkonzept mußte daher zwangsläufig für Aufsehen sorgen, daß teilweise auch in offene Feindseligkeiten umschlug. So ließ der damalige Innenminister Schröder die Uraufführung stoppen, da der Film stellenweise wie eine „Verherrlichung des Nationalsozialismus“ auf ihn wirkte. Ein halbes Jahrhundert danach steht die Frage, was man von diesem Film zu halten hat. Einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis bietet uns gleich die Anfangssequenz. Während der ersten zehn Sekunden bleibt die Leinwand schwarz. Eine Fanfare, deren Stil Anton Bruckners Hauptthema der dritten Sinfonie erstaunlich ähnelt, leitet in den Film ein. Nun wird, immer noch unterlegt von dynamischer Musik, ein Hakenkreuz eingeblendet. Das Zeichen weitet sich zu einem voluminösen Massivkörper, der die gesamte Bildvertikale einnimmt. Die Musik steigert sich zu einem Höhepunkt, das Orchester führt die künstliche Theatralik der Einstellung zu einem Abschluß. Diese Einstellung hätte so auch in einem jener unsäglichen Propagandafilme verwendet werden können. Der Subkontext ist hier aber ein anderer. Über das von den Faschisten verwendete Symbol wird eine weitere Grafik eingeblendet. Es ist eine Uhr, deren Zeiger auf die zwölf hinweisen. Mit Paukenschlägen bewegt sich der Minutenzeiger auf die fünf zu. Es ist nun fünf nach zwölf, die Stunde Null nach dem Weltkrieg ist gekommen. Mit dieser symbolischen Darstellung, die aus heutiger Sicht eine unmißverständlich konnotative Lesart zuläßt, beginnt die Dokumentation „Bis Fünf Nach Zwölf“. Im Entstehungsjahr schien eine solche, zugegebenermaßen populär-banale Visualisierung, große Teile der Öffentlichkeit zu verstören. Dabei ist diese Kompilation im Grunde nicht mehr, als ein auf Spielfilmlänge gebrachter Wochenschaubeitrag. Im Wesentlichen besteht das Werk ohnehin aus Archivmaterialien, die im endgültigen Schnitt eine verwegene Mischung ergeben. So sieht man hier unnötiges „Füllmaterial“, wie etwa Aufnahmen der badenden Eva Braun, neben riefenstahlschen Kamerakuriositäten. Die übertriebenen Kommentare überschreiten oftmals gar die Grenze zum Lächerlichen. Die Produzenten haben sich mit der Wahl ihrer Gestaltungsmittel am Aufnahmeverhalten einer breiten Masse orientiert, was bei einer polischen Dokumentation eigentlich Tabu ist. Dennoch bleibt „Bis Fünf Nach Zwölf“ der erste ernstzunehmende bundesdeutsche Versuch, die eigene Rolle im Dritten Reich zu reflektieren. Ein zeitgeschichtliches Dokument, das betonte der Verleih mit Nachdruck, ist der Film also durchaus. Einen derartigen Einblick in die Wirtschaftswundermentalität, einem Gefühl zwischen Verdrängung und Schuldbewußtsein, findet man in ähnlicher Form kaum. Deutschland , Minuten Produktion: Wolf C. Hartwig Regie: Richard von Schenk Gerd Naumann 31 VE R ANSTALTU NG E N Lesungen/ Vorträge .,. Dezember, . Uhr Besuch bei Mr. Green von Jeff Baron nt, Hinterbühne, , Sa, . Dezember, . Uhr König Macius von Janusz Korczak Kleines Thalia, Mi, . Dezember, . Uhr Die Bibel als Buch der Weltliteratur () Friedrich Schorlemmer nt, Kommode, , Mi,.Dezember, . Uhr .,.,.Dezember, . Uhr Black Out: Inneres Dunkel von Luca De Bei Kleines Thalia, / Thn So, . Dezember, . Uhr Mein Freund Harvey von Mary Chase nt, Kommode, Do, . Dezember, . Uhr Alfred Neven du Mont: Die verschlossene Tür Autorenlesung nt, Kommode .-. Dezember, . Uhr Das Geheimnis des Alten Waldes von P. H. Gogolin Puppentheater, , So, . Dezember, . Uhr Hardy Krüger liest aus seinem Buch „Szenen eines Clowns“ nt, Großer Saal, , Fr, . Dezember, . Uhr Schläfer – Die Septemberverschwörung Ein dokumentarischer Krimi Thalia, Probebühne Weidenplan, , Thn Mi, . Dezember, Uhr Festveranstaltung zum Abschluß des Themenjahres „ALTERnativen. Auf dem Wege zu einer Alterskultur“ Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal Mi, .Dezember, . Uhr „Werde, wer du bist“ - Lebenskunst bei Nietzsche Dr. phil. Harald Seubert nt, Lesesaal Mi, . Dezember, . Uhr Die Bibel als Buch der Weltliteratur () Friedrich Schorlemmer nt, Kommode, , Di, . Dezember, . Uhr Der kleine Prinz Duo Emmerstein präsentiert Antoine de Saint-Exupèry, Lesung nt, Lesesaal Mi, . Dezember, . Uhr Die Bibel als Buch der Weltliteratur () Friedrich Schorlemmer nt, Kommode, , Theater Di, . Dezember, . Uhr The Life and Times of W. Shakespeare - The Irish Actors Company nt, Großer Saal, , Di, . Dezember, . Uhr König Macius von Janusz Korczak Großes Thalia, Sa, . Dezember, . Uhr Der letzte Yankee (Arthur Miller) nt, Großer Saal, , .,./., .-., ., ./ .Dezember, . Uhr . Dezember, . Uhr . Dezember, . Uhr Heiligabend auf der Straße Regie: Joachim Unger nt, Hoftheater, , So, , Dezember, . Uhr Der letzte der feurigen Liebhaber Neil Simon nt, Kommode, , So, . Dezember, . Uhr Vorsicht: ‚Improjam - Begegnung der Künste‘ . Improvisationstheaterfestival in Halle – Abschlußveranstaltung Puppentheater, , Mo, . Dezember, . Uhr Das Krippenspiel – mit Doppelhochzeit von und mit Olaf Schubert Objekt , Di, . Dezember, . Uhr Hysterikon (Ingrid Lausund) nt, Großer Saal, .-., .-.Dezember, . Uhr Totentrompeten von Einar Schleef Lichtstudio Halle, Do, ., . Dezember, . Uhr Die Dreigroschenoper von Bertold Brecht nt, Großer Saal, , Do, . Dezember, . Uhr Der totale Kick von Kristof Magnusson nt, Kommode, ab Di, ./. Dezember, . Uhr Shakespeare sämtliche Werke (leicht gekürzt) Theatrale, Mi, . Dezember, . Uhr Der wunderbare Augenblick Bärbel Röhl, Tobias Morgenstern, Thomas Rühmann nt, Großer Saal, , Do, . Dezember, . Uhr Kindertransport Diane Samuels nt, Hinterbühne, , ./. Dezember, . Uhr Das Bildnis des Dorian Gray von Christoph Werner Puppentheater, , . Dezember, . Uhr Casanova von Christoph Werner Puppentheater, , Sa, . Dezember, . Uhr (Premiere) ., . Dezember, . Januar, . Uhr Der eingebildete Kranke von Jean-Baptiste Molière Premiere nt, Kommode, ab (Prem. ) Do, . Januar, . Uhr Der letzte feurige Liebhaber von Neil Simon nt, Kommode, ab , Fr, .Januar, . Uh (Premiere) Sa, . Januar, . Uhr Die Panne von Friedrich Dürrenmatt nt, Großer Saal, , (Prem. , ) Musik ., ., .Dezember, . Uhr La Traviata Oper von Giuseppe Verdi Opernhaus Do, . Dezember, . Uhr Mike Killian & Band Liedermacherrock aus Berlin Objekt Do, . Dezember, . Knorkator IA Geschmacklosigkeiten aus Friedrichshain Easy Schorre, ./. Dezember, . Uhr So, . Dezember, . Uhr, . Uhr ., ./. Dezember, . Uhr . Dezember, . Uhr . Dezember . Uhr . Dezember, . Uhr, . Uhr Der Nußknacker – eine Weihnachtsgeschichte Ballett von Youri Vámos, Musik von Pjotr I. Tschaikowskij Opernhaus Fr, . Dezember, . Uhr Stouxingers a-capella von hier nt, Großer Saal Fr, . Dezember Roter Mohn Caruso-Punk aus Berlin Reilstraße ./., ./., ./. Dez., . Uhr Tango Totale Objekt Sa, . Dezember, . Uhr Trio Noisten Klezmer Musik nt, Kommode Sa, . Dezember I Defy, Farmer’s Boulevard Hardcore aus Hannover und Leipzig Reilstraße So, .Dezember, . Uhr Orgelkonzert zur Weihnachtszeit Matthias Eisenberg Händelhalle, Großer Saal So, . Dezember, . Uhr Leopold Mozart. Eine musikalische Schlittenfahrt Philharmonisches Staatsorchester/ . Familienkonzert nt, Großer Saal Di, . Dezember, . Uhr . Sinfoniekonzert Orchester des Opernhaus Halle Opernhaus Di, . Dezember, . Uhr East Blues Experience Objekt Mi, . Dezember Kevin Devine, Cobolt, Monomachine Songwriter-Rock aus New York, Umeå und Halle Reilstraße , 33 VE R ANSTALTU NG E N Do, . Dezember, . Uhr Weihnachtsluft im Traumzauberwalt Kinder- und Familienweihnachtsmusical Opernhaus Do, . Dezember, . Uhr Birth Control Objekt Do, . Dezember, . Uhr Liederabend „Faszination Fremde“ mit Werken von Franz Schubert Kammerensemble Neue Musik Berlin Konzertsaal Händelhaus Karree Sa, . Dezember, . Uhr Aerogramme & Oceansize Turm So, . Dezember, . Uhr Jazz Club: Gutbucket Turm So, . Dezember, . Uhr Di, . Dezember, . Uhr Romeo und Julia Ballett von Ralf Rossa, Musik von Sergej Prokoew Opernhaus Fr, . Dezember, . Uhr Kai Madlung & Band Deutschrock von und um Gundermann theatrale, Freitag, . Dezember, . Uhr Community Concert: Cosmic Casino Turm Sa, .Dezember Diario Reilstraße ., . Dezember, . Uhr Blaubart Opernhaus Mo, . Dezember, . Uhr The Three Urban Classics Objekt Di, . Dezember, . Uhr Schwanensee, St. Petersburger Staatsballett Händelhalle, Großer Saal Di, . Dezember, . Uhr Acoustica Objekt Mi, . Dezember reilige nacht mit Cape Reilstraße Di, . Dezember, . Uhr Zur Winterzeit der Welt Universitätschor „Johann Friedrich Reichardt“ Aula, Löwengebäude Do, . Dezember, . Uhr Nußknacker, Russisches Nationalballett Händelhalle, Großer Saal Mi, . Dezember, . Uhr City-Keimzeit Easy Schorre, Sa, . Dezember Petethepiratesquid, Shokei Reilstraße Do, . Dezember Weihnachten im Swing, Jugend Big Band Querfurt Foyer, Händelhalle So, . Dezember, . Uhr Carl Orff Camina Burana Ludwig van Betthoven; . Sinfonie Tschechische Synphoniker Prag und Coro di Praga Händelhalle, Großer Saal Do, . Dezember, . Uhr Musizierabend zum Advent Studierende der Institute für Musikpädagogik und Musikwissenschaft Händelhaus Karree Do, . Januar, . Uhr Moonspell Easy Schorre, Do, . Dezember, . Uhr Gang Starr Easy Schorre, Do, . Dezember, . Uhr Academic Messiah Project Vokalensemble und Kammerorchester der Universität Aula, Löwengebäude 34 Do, . Dezember, . Uhr Konzert des Kammermusikvereins Halle e.V. Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal Mi, . Januar Thread Quintet Reilstraße Di, . Januar, . Uhr Rich Hopkins & Luminarios Objekt Kino . Dezember, . Uhr City of God BRA HS Gynäkologie, Magdeburger Straße . Dezember , . Uhr Coming Out Audimax, HS XXII .Dezember, . Uhr Weihnachtsspecial HS Gynokologie, Magdeburger Straße . Dezember , . Uhr Der Geteilte Himmel D Audimax, HS XXII Di .., . Uhr Who stew old Aunty Ruth UK ESG Mi, .., . Uhr Die Olsenbande sieht rot BRD ESG Mi, . Dezember, .Uhr Elling NOR Rosebud, , .Dezember, . Uhr, . Uhr, . Uhr ., . Dezember, . Uhr ., .Dezember, . Uhr Das Wunder von Bern D Captiol, , /, (Mo) . Dezember, . Uhr . Dezember, . Uhr .,.,. Dezember, . Uhr ./. Dezember, . Uhr, . Uhr ., . Dezember, . Uhr . Dezember, . Uhr ./. Dezember, . Uhr, . Uhr Luther D Captiol, / , (Mo) Do, . Dezember, . Uhr Argentinische Tangonacht mit Filmpremiere und dem Quartett „Tango “ nt, Großer Saal, Do, . Dezember, . Uhr Nirgendwo in Afrika D Audimax, , Mi, . Dezember , . Uhr Lachtauben weinen nicht D Audimax HS XXII Mi, . Dezember, .Uhr Die Verurteilten Rosebud Do, . Dezember, . Uhr Der Herr der Ringe – Die zwei Türme (ext. Version) USA Audimax, , ., ./. Dezember, . Uhr . Dezember, . Uhr . Dezember, . Uhr Kill Bill USA Captiol, / , (Mo) .., . Uhr -., .-., .-.Dezember, . Uhr, . Uhr, . Uhr ./. Dez., . Uhr, . Uhr . Dezember, . Uhr Herr der Ringe USA Captiol, / , (Mo) Do, . Dezember, . Uhr The Girl USA Audimax, , .-.Dezember, . Uhr . Dezember, . Uhr Die fabelhafte Welt der Amelie F Captiol, / , (Mo) ./ ., . Dezember, . Uhr ./., ./. Dezember, . Uhr .-.Dezember, . Uhr Invasion der Barbaren CAN/F Capitol, / , (Mo) Do, . Januar, . Uhr Roger & Me USA Audimax, , Mi,.Januar, .Uhr Fight Club USA Rosebud, , Do, . Januar, . Uhr Being John Malkovich USA Audimax, , Mi,.Januar, .Uhr Kurzflimnacht Rosebud, , Do, . Januar, . Uhr Sprich Mit Ihr E Audimax, , Mo, . Februar, . Uhr Halbe Treppe D HS Gynokologie, Magdeburger Straße Parties Sa, . Dezember, . Uhr Oldienacht Turm Di, . Dezember, . Uhr Weihnachtsparty der WiWis Turm Mi, . Dezember, . Uhr Semester Christmas Die Uni-Party zum Weihnachtsfest Ausstellungen bis . Dezember, Mo-Fr -. Uhr Handbetrieb, Studenten der Burg Giebichenstein Haus der Kunst bis . Januar (Mo bis Fr . bis . Uhr, Fr/Sa/ So . Uhr bis . Uhr) Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges – Tschernyschewskij-Haus bis . Januar (Di,.-.Uhr, Mi-So, . Uhr-. Uhr) Helmut Brade, Plakate Kunstmuseum des Landes SachsenAnhalt bis . Januar Heimat, Hong-Van Dang, Malerei Studentenwerk Halle bis . Januar In Franckes Fußstapfen – Franckens Stiftungen von Kindern erforscht Franckesche Stiftungen, Historisches Waisenhaus, Konferenzetage bis . Januar, (Mo - Do . Uhr bis . Uhr, Fr-So . Uhr-. Uhr) Verbrechen der Wehrmacht Tschernyschewskij-Haus So, . Dezember, . Uhr, . Uhr Eine Reise über den Winterhimmel Astronomische Vorschau auf das Jahr Planetarium . Dezember- . Januar Das Wunder der Heiligen Nacht, Weihnachtsausstellung Frankesche Stiftungen, Krokoseum Do, .Dezember, . Uhr X-Mas Party der GPS-Fachschaft Palette, Do, . Januar, . Uhr Bruce Allmächtig USA Audimax, , Di, . und Mi, . Dezember, . Uhr Viktorianische Weihnacht Inkl. Buffet und Theaterstück Theatrale, .Januar, . Uhr Bowling for Columbine USA HS Gynokologie, Magdeburger Straße Mi, . Dezember, . Uhr Heiligabend mit Hans Prozell & Disco Turm So, . Dezember (bis .Februar), . Uhr Kunstmitglieder des Hallischen Kunstvereins Stadtmuseum Halle Fr, . Dezember reggae-hip hop-party Reilstraße Sa, . Dezember, . Uhr Führung durch die ULB August-Bebel-Straße Fr, . Dezember, . Uhr Dark Christmas live mit Von Trotha Turm Mi, . Dezember, . Uhr Sternstunde – Astronomie für jedermann Planetarium Di, . Dezember (bis . Dezember ), . Uhr Heimatlos. Neue fotographische Arbeiten von Frieder H. Wolfram Galerie im Volkspark Adressen Audimax: Universitätsplatz Capitol: Lauchstädter Str. 1a, www.capitol-halle.de ESG (Ev. Studentengemeinde): Puschkinstraße 27, www.unihalle.de/esg Frankesche Stiftungen: Franckeplatz 1, www.franckehalle.de Galerie im Volkspark: Burgstraße 27, www.burg-halle.de/galerie Sonstiges Do, . Dezember, . Uhr Argentinische Tangonacht mit Filmpremiere und dem Quartett „Tango “ nt, Großer Saal, So, . Dezember, . Uhr . Theaterfrühstück Das Puppentheater stellt sich vor nt-Café Do .., . Uhr Krippenspiel Roter Ochse Mi, . Dezember, . Uhr Silvesterparty im nt nt, Großer Saal Händelhaus Karree: Kleine Marktstraße 7 Händelhalle: Salzgrafenplatz 1, www.haendelhalle.de Haus der Kunst: Große Steinstraße 16 HS Gynokologie: Magdeburger Straße Kunstmuseum des Landes Sachsen Anhalt: Friedemann-Bach-Platz 5 Lichstudio Halle: Dreyhauptstraße 3, Löwengebäude: Universitätsplatz Melanchtonianum: Universitätsplatz Moritzburg: Friedemann-BachPlatz 5 nt (Neues Theater): Große Ulrichstraße 50, www.ntschauspiel-halle.de Objekt 5: Seebener Str.5, www.objekt5.de bis . Februar „Eduard Fries – der Missionar auf Sumatra (-). Zeichnungen und Briefe“ Franckesche Stiftungen, vor der Kunst- und Naturalienkammer Mi, .Januar, .Uhr Dobermann F Rosebud, , Mi,.Januar, .Uhr Raus aus Amal Schweden Rosebud, , So, . Dezember, . Uhr, . Uhr Der Himmel unserer Vorfahren Faszination Astronomie – die Entdeckung neuer Welten Planetarium Opernhaus: Universitätsring 24, www.oper-halle.de Palette: Große Nikolaistraße 9-11, www.tanzbar-palette.de Planetarium: Ernst-HermannMeyer-Str. 24,www.planetariumhalle.de Thn: In den Vorstellungen von „Thalia nach “ gilt das ThaliaSemesterticket Alle Angaben ohne Gewähr Preisangaben gelten für ermäßigten Eintritt, ggf. an den Abendkassen Zusammengestellt von Julia Rauschenbach Puppentheater: Universitätsplatz 2, www.puppentheater-halle.de Reilstraße 78: www.reil78.de Rosebud: Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften, Rudolf-Breitscheid-Str. 10 Stadtmuseum Halle: Lerchenfelderstr. 14, www.stadtmuseum-halle.de Studentenwerk Halle: WolfgangLangenbeck-Str. 5 Großes Thalia Theater: Kardinal Albrecht-Str. 6, www.thaliatheaterhalle.de Kleines Thalia Theater: Thaliapassage, www.thaliatheate rhalle.de Theatrale: Waisenhausring 6, www.theatrale.de Tschernyschewskij-Haus: Moritzburgring 10 35 / 1 11 14 7 16 2 20 17 12 19 6 3 15 23 24 10 4 8 22 18 13 5 21 9 Lösungswort: 1 2 3 4 5 14 15 16 17 18 Höchster Berg Afrikas Beliebte Protestform unter Studenten Puppen, die mit Fäden bewegt werden Eheleute tun dies mit Bett und Tisch Kulmination eines Problems, das durch Geldmangel hervorgerufen wird Einkaufen ohne Ende, betrifft meist Frauen und kann auch zur Sucht werden Frostiges Individuum mit Kohleaugen und Möhrennase Verständigung Meerenge, einst das Ende der Welt Österreichisches Gebäck in Brillenform Gedankengut tauschen Gespensterseherei 6 19 7 8 9 10 20 21 22 23 Studentischer Lernbegleiter Geld in einen Strumpf stecken Vertretung der Studierendenschaft der Uni Rostock Die Besten der Besten Einer der drei Heiligen Könige Landessprache in Gibraltar Beliebtes Getränk beim Besuch des Weihnachtsmarktes Muß man mit Hosen machen, damit sie passen; macht die Uni zur Zeit auch mit Arbeitsstellen Ein Nicht-Fachmann Singgemeinschaft Weihnachtsgebäck, bevorzugt von Hänsel und Gretel 11 12 13 24 Heilige Frau aus Thüringen, Name der Queen in GB, in Halle eine Speisung für Bedürftige Muse der Musik Kommt nur zu dem, der seine Schuhe putzt Versunkener sechster Kontinent Beifallsbekundung Süße helle Masse, oft Zutat für Stollen Land in Ostafrika, ehemals deutsche Kolonie Menschen mit einem monatl. Einkommen unter gelten so Lateinischer Name eines griechischen Helden Gesellschaftsspiel, auch eine süße Weihnachtsbäckerei Reformator, jetzt auch im Kino