- Hastuzeit

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- Hastuzeit
Hallische Studierendenzeitschrift
Heißer Herbst: Protest formiert sich
Reportage: Armut in Halle
International: Weihnachten mal (wo)anders
Vorgestellt: Der Universitätschor
. Ausgabe/Oktober 
I N HALT
RÜCK M E LDU NG
Editorial
Hochschulpolitik

Es geht los! – Hochschulstrukturreform und Hochschulgesetz auf dem Weg.
MLU will selbst kürzen

„Wehrt euch heute für euer Morgen“
Proteste in Halle

Weihnachten mal (wo)anders – Die Philippinen

Interviews zum Jahreswechsel

Viva la Musica – Musik an der Uni
Traditionsreiche Klänge - Der Universitätschor „Johann Friedrich Reichardt“
Fachbereiche

Teilung? – Teilung!
Studentenaktion im Institut für Anglistik / Amerikanistik
Sport

Rugby: Eiertanz für harte Jungs?
Halle

Wo niemand mehr hinsieht – Armut in Halle

Wehrmachtsausstellung im Tscherny-Haus
International

Wohin mit dem Ende der Welt?
READiculum blickt zurück auf einen erfolgreichen Workshop. Das Ergebnis seht
ihr hier. Ausgabe  entstand von vorn bis hinten nach Ideen und Plänen, die im
Workshop Ende Oktober erarbeitet worden sind. Wir sind sehr froh, etliche Interessierte gefunden zu haben, die uns nun frischen Wind bringen und hoffentlich ein
Weilchen dabei bleiben. Der Elan war und ist auf jeden Fall zu spüren. So können
wir euch Leser auch diesmal mit außergewöhnlichen Themen überraschen. Viele
andere haben wir uns noch aufgehoben.
Aber natürlich kann sich eine Hochschulzeitung nicht nur die Themen aussuchen. Andere drängen sich auf bzw. werden einem aufgedrängt. So spielen natürlich das neue Hochschulgesetz und die Proteste dagegen eine große Rolle. Und wie
das so ist, ist uns der Redaktionsschluß dazwischen gekommen, genau, wenn vermutlich wieder etwas passieren wird. So kann es sein, daß die Zeitung, wenn sie
nach einer Woche Druck bei euch landet, gar nicht mehr aktuell ist. Doch anstatt
den Redaktionsschluß immer und immer wieder zu verschieben und dann vielleicht gar nicht mehr zu erscheinen, haben wir uns entschieden, euch gleich zu informieren und die aktuellen Entwicklungen dann detailliert auf unserer Homepage
zu dokumentieren. Der hierzu erforderliche Relaunch ist hoffentlich bei Erscheinen
der Zeitung abgeschlossen. So werdet ihr auf unserer neuen Site nicht nur News
sondern auch längere Artikel – womöglich sogar mit Bildern – und Kommentare zu
aktuellen Themen finden.
Und noch ein Thema, das READiculum auch direkt betriff t, findet ihr in dieser
Ausgabe. Langsam wird klar: Der MLU-StuRa wird in nächster Zeit sehr sparsam
sein müssen. Dies bedeutet, daß auch READiculum, welches bisher einen großen
Teil seiner finanziellen Mittel den Zuschüssen des StuRa verdankt, sich übergangsweise nach anderen Töpfen umsehen muß. Wir denken aber, daß wir über die Runden kommen, bis der StuRa sich erholt hat.
Trotzdem haben wir über eine langfristige Lösung nachgedacht und wollen mit
dem StuRa über eine beitragsfinanzierte Hochschulzeitung sprechen. Das würde bedeuten, daß ein kleiner Teil eurer Mitgliedsbeiträge (Erhöhung nicht ausgeschlossen) direkt READiculum zugute käme und so die Finanzierung auf sicherere
Beine stellen würde. Doch dazu müssen wir erst zwei Drittel des StuRa überzeugen,
denn dieser muß dazu die Beitragsordnung ändern. Wir hoffen, wir haben gute Argumente. Wir hoffen auch, daß euch, wenn es soweit wäre, READiculum eine kleine
Erhöhung des Semesterbeitrags wert ist.
Internet

Kostenfreie Programme aus dem Netz abseits der Branchenführer
Viel Spaß beim Lesen, eure READaktion
Rezension

. Oktober im Volkspark: Sometree @ Seidenmattam

Thalia Theater: Blackout – Jeder hat sein dunkles Geheimnis

David Grossman: Diesen Krieg kann keiner gewinnen

Bis Fünf Nach Zwölf: Nachkriegsdoku zum Dritten Reich
Meldungen

Niedersachsen, Hessen, Berlin Bayern …
Überregionale Proteste

Komentar: Mehr Bildung wagen

Ganzes Ausmaß der StuRa-Finanzkrise weiter unklar

Symbiose von Praxis und Wissenschaft
Mit der Hanse-Uni an den Neuen Markt
Studentisches
Impressum
Herausgeber: READiculum e.V.;
Chefredaktion: Felix Knothe (V.i.S.d.P.), Paolo Schubert, Julia Rauschenbach;
Redaktion: Uwe Hartwig, Susanne Johne, Phillip Lange-Grumfeld, Silke Möbus, Tonia Rambausek,
Thomas Rinke, Elisabeth Scholz, Antje Wagner, Anne-Christin Wahl; Fotos: Arno Grabolle, Felix Knothe,
Kati Mühlmann, Susanne Richers, Silke Möbus; Layout, Grafik: Julia Görke, Arno Grabolle;
Titelbild: Arno Grabolle; Lektorat: Konrad Dieterich, Felix Knothe, Paolo Schubert, Julia Rauschenbach;
Druck: Druckerei Franke, Halle (Saale);
Anschrift: READiculum, c/o Studierendenrat der MLU, Universitätsplatz 7, 06108 Halle;
[email protected]; www.readiculum.de
Auflage: 4000; Redaktionsschluß: 21.11.2003
Herausgeekelt
Zu „Auswüchse eines Professorenstreits“,
Ausgabe :
Vielen Dank für Euren Beitrag zum Professorenstreit am Anglistik/Amerikanistik-Institut.
Ich kann Euch leider nur zustimmen, daß dieser Streit auf dem Rücken der Studenten ausgetragen wird. Ich bin Erstsemestlerin und habe
das ganze Durcheinander, unter anderem durch
die beiden Vorlesungsverzeichnisse verursacht,
am eigenen Leib zu spüren bekommen.
Außerdem möchte ich einige Worte zum diesjährigen Placement-Test [Englischtest für Erstsemestler, Anm. d. Red.] loswerden:
Mir ist bewußt, daß ein derartiger Test Sinn
hat, um den Leistungstand der „Neuankömmlinge“ zu überprüfen. Doch ich kann absolut nicht
nachvollziehen, daß ein Nichtbestehen des Testes zur Folge hat, daß man von den Lehrenden
des Zimmers verwiesen wird, weil man „sowieso nicht ausreichende Fähigkeiten besitzt, dem
Unterrichtsgespräch zu folgen“ und einem damit die Möglichkeit genommen wird, am Institut
zu studieren. Ich bin der Meinung, daß ein derartiger Test vor der Immatrikulation stattfinden
muß, damit auch den Leistungsschwächeren die
Möglichkeit eines ordentlichen Studiums geboten werden kann. Hätte der Test zu einem früheren Zeitpunkt stattgefunden, hätte man möglicherweise noch in einen anderen Studiengang
wechseln können und wäre nicht auf ein Semester mit minimierter Stundenzahl angewiesen
gewesen. Ich frage mich bloß, was die Leute tun
werden, die im nächsten Semester den Test wieder nicht bestehen. Falls er nämlich wieder so
spät stattfindet, sprich, wenn das neue Semester bereits begonnen hat, besteht wieder keine
Möglichkeit mehr zu wechseln, und man kann
sich noch ein weiteres Semester im Selbststudium üben.
Ich hoffe für alle Anglistik/Amerikanistik-Studenten, daß man über dieses Problem nochmals
nachdenken und eine geeignete Lösung finden
wird, sei es nun ein Test vor der Immatrikulation
oder die Einführung eines Numerus Clausus, wie
es an vielen anderen Universitäten in Deutschland auch schon der Fall ist. Aber die bereits eingeschriebenen Studenten im Nachhinein „herauszuekeln“ ist auf jeden Fall der falsche Weg!!!
Karen Kirbach
Leserbriefe sind keine Meinungsäußerungen der
Redaktion. Wir behalten uns vor, Leserbriefe gekürzt wiederzugeben.
Der StuRa der MLU ist Fördermitglied bei READiculum e.V.
READiculum ist für weiterführende Inhalte, auf die in diesem Blatt verwiesen wurde, nicht verantwortlich.
Fotos: Arno Grabolle
2
3
H OCHSCH U LPO LITI K
Einige Meinungen zum neuen Hochschulstrukturplan und den Protestaktionen, eingefangen nach
der Vollversammlung vom .. im Audimax.
Es geht los!
Proteste in Halle
Hochschulstrukturreform und Hochschulgesetz auf dem Weg.
MLU will selbst kürzen
Am .. hat die Landesregierung das
umstrittene Hochschulgesetzpaket in
den Landtag eingebracht. Gleichzeitig kam es in Halle und Magdeburg zu
Massenprotesten gegen die Pläne (siehe Bericht auf S. ). Unterdessen tauchten an der Martin-Luther-Universität
Kürzungspläne auf, die von der Hochschulleitung selbst entworfen worden
sind. Auch hierzu gab es Proteste.
Das Gesetzespaket beinhaltet ein
Hochschulstrukturgesetz sowie eine
Neufassung des Landeshochschulgesetzes. Ersteres soll die Umsetzung der
bereits vorher bekannten Sparpläne
der Landesregierung regeln (READiculum berichtete), welche Einsparungen
in Höhe von , Millionen für die MLU,
, Millionen für die FH Merseburg und
  Euro für die Burg vorsehen.
Das soll entweder durch Zielverein-
barungen mit den Hochschulen oder,
falls diese sich weigern, durch Verordnung des Ministeriums geschehen. Die
Neufassung des Landeshochschulgesetzes führt zu gravierenden Änderungen in Struktur und Organisation der
Hochschulen und beinhaltet u.a. diverse Paragraphen mit Gebührenregelungen (siehe Übersicht unten).
Bereits am Abend des .. berichteten Studierende der Geowissenschaften auf der studentischen Vollversammlung von Plänen der MLU, der im
Weigerungsfalle drohenden Zwangsverwaltung durch ein eigenes Kürzungskonzept zuvorzukommen. Gemäß diesen Plänen, die am nächsten
Tag von der Universitätsleitung bestätigt wurden, soll die Fakultätsstruktur
der MLU gestrafft werden. Insgesamt
sollen acht Fakultäten übrigbleiben,
der Fachbereich Geowissenschaften
soll sogar aufgelöst werden. Auch am
Fachbereich Erziehungswissenschaften,
wegen der angespannten Situation bei
der Lehramtsausbildung seit Wochen
im Blickpunkt, droht der Verlust mehrerer Professuren. Lehrende und Studierende des Instituts sprachen auf einer
Versammlung am .. von drohendem Qualitätsverlust in der Lehre.
Bereits am .. wurden die Pläne
dann über mehrere Stunden im Akademischen Senat der MLU erörtert. Ergebnis: Die Uni wird eigene Sparvorschläge unterbreiten, die einen Prozeß
bis  vorsehen. Teilnehmer der Sitzung berichteten, daß es bereits zu ersten Grabenkämpfen der verschiedenen Hochschulbereiche untereinander
gekommen sei.
Felix Knothe
Wichtigste Punkte im Gesetzpaket der Landesregierung
Gerhard Meiser
Professor am Institut für Indogermanistik und Direktor des Sprachenzentrums
„Wehrt euch heute
für euer Morgen!“
Dieser Aufruf zur großen Demonstration gegen die neue Hochschulstrukturplanung war am . November auf einem Banner gegenüber der Tulpe zu lesen. Über Protestaktionen der hallischen
Studierenden.
Rund  Studierende der Martin-Luther-Universität, der Hochschule für
Kunst und Design und der Fachhochschule Merseburg protestierten am
. November in Halle gegen die Sparpläne der Landesregierung und die
geplante Reform des Hochschulgesetzes. Vorangegangen war eine Vollversammlung der Studierenden am ..,
auf der eine Resolution beschlossen
worden war.
Anlaß der Demonstration am .
November war die erste Lesung des
Hochschulstukturplans im Landtag an
diesem Tag. „Ihr seid die Henker der Bildung“ und „Spart nicht am falschen Ende, wir sind die Rente“ war u.a. auf Pla-
Was denken Sie über die geplanten
Aktionen und Proteste?
Das ist eine gute Entwicklung. Ich
finde die Vielzahl der Vorschläge
gut. Die Studenten sollen nicht lokker lassen und Streiks machen. Einmal reicht da nicht. Solange die Professoren das mitmachen, ich meine
Nichtankreidung der Fehlstunden,
sollten sie das ausnutzen.
Fotos: Kati Mühlmann
. Hochschulstrukturgesetz
Studiengänge
Hochschulgremien
• Umsetzung der Sparvorgaben der Landesregierung durch Zielvereinbarungen
mit den Hochschulen (MLU , Mio.,
Burg , Mio, FH Merseburg , Mio.)
• gestufte Studiengänge mit Bachelorbzw. Masterabschluß als Norm, Diplom
nur in Ausnahmefällen
• Abschaffung des Konzils
• Bei Weigerung der Hochschulen Ermächtigung des Kultusministeriums, Fachbereiche und Studiengänge zu verändern
oder zu schließen
• Betroffene Professoren können auf eigenen Wunsch in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden.
• Professoren können verpflichtet werden,
bis zu   ihrer Lehre an anderen Hochschulen abzuleisten.
. Landeshochschulgesetz
Autonomie der Hochschulen:
• Hochschulentwicklungspläne der Hochschulen abhängig von Hochschulstrukturplanung des Landes
• Einrichtung von Studiengängen muß
vom Ministerium genehmigt werden
• Zielvereinbarungen zwischen Land und
Hochschulen
• Einführung des Kreditpunktsystems ECTS
(Ausnahme für künstlerische Ausbildung
möglich)
• Erprobung „neuer Modelle des Hochschulzugangs“ möglich, d.h. Eignungsfeststellungsverfahren der Hochschule
• Lehrevaluation durch Studierende in jedem Semester
Gebühren
•  Euro/Semester bei Regelstudienzeitüberschreitung von mehr als vier Semestern (Fristverlängerung bei Studierenden mit Kindern gem. BAFöG bis maximal
zum Doppelten der RSZ und bei Gremientätigkeit um max. zwei Semester)
• Gebühren für Studiengänge zur „Vertiefung und Ergänzung der beruflichen Praxis“ (Muß)
• Gebühren für Lernmittel, Fernstudienmaterialien, multimedial aufbereiteten oder
telematisch bereitgestellten Studienmaterialien (Kann)
• Gebühren für die Benutzung der Hochschulbibliotheken durch Verordnung des
Ministeriums
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• Stärkung des Rektorats gegenüber dem
Senat (Abschluß von Zielvereinbarungen,
Entscheidung über Mittelvergabe, Gliederungskompetenz von Fachbereichen,
Veto in Studiengangsangelegenheiten)
• StuRa-Vertreter im Senat nicht mehr vorgesehen
• Dekane nur auf Vorschlag des Rektorats
wählbar
• Bildung eines Kuratoriums mit hauptsächlich beratender Funktion aus sieben
Mitgliedern (vier vom Senat gewählt, davon zwei Externe, zwei vom Ministerium
benannt, eines vom Ministerium entsandt)
Hochschuleinrichtungen
• Studienkolleg wird Landesstudienkolleg
mit Zentrale in Köthen, private Studienkollegs gegen Gebühr möglich
• Sprachen- und Sportzentrum nicht mehr
vorgesehen, Hochschule kann selbst entscheiden
• Universitätsklinika können rechtlich ausgegliedert werden
Foto: Susanne Richers
katen zu lesen. Unterstützung bekam
der Demonstrationszug von Studenten
der Agrarwissenschaften, die sich mit
Traktoren nebst Anhänger in die Demo
einreihten. Die Demonstrierenden zogen vom Uniplatz, am Hanse- und Waisenhausring vorbei, über den Markt
zum Steintor, wo die Abschlußkundgebung stattfand. Es sprachen u.a. Hendrik Lange als Vertreter des AK-Protest,
MLU-Rektor Wilfried Grecksch, BurgRektor Ulrich Klieber und Ingrid Stude
als Vertreterin des Konzils. Alle Redner
drückten ihren Unmut über die geplanten Reformen im Hochschulwesen aus
und appellierten an die Landesregierung, die Pläne nicht umzusetzen.
Was ist Ihre Meinung zum neuen
Hochschulstrukturgesetz?
Ich sehe da zwei Aspekte. Die Stellen des Sprachenzentrums bleiben
erst mal erhalten. Aber problematisch ist die Umstellung auf den zu
bezahlenden Unterricht. Ich bin
dankbar, daß die Studenten darauf
hinweisen. Ohne die Unterstützung
der Studierenden gäbe es das Sprachenzentrum gar nicht mehr.
Nach der Kundgebung fanden Workshops zur zukünftigen Protestorganisation, zur Zukunft des Studienkollegs
und anderen Themen statt, die rege
besucht waren. Im Bereich Protest- und
Streikorganisation wurden neue Gruppen gebildet, die sich um die zukünftige Planung von Demos und Aktionen
kümmern sollen.
Im Vorfeld der Demonstration hatte sich Rektor Wilfried Grecksch in einem kurzen Schreiben an alle Institute
und Dozenten gewandt und darum gebeten, daß den Studenten die Möglichkeit gegeben werde, zu der Demonstration zu gehen, ohne daß das nachteilig
gewertet wird.
Sebastian
 Jahre alt
studiert Politikwissenschaften, Zeitgeschichte, Anglistik/Amerikanistik
Was ist deine Meinung zum neuen
Hochschulstrukturgesetz?
Das kann so nicht umgesetzt werden. Es wird zwar von Verantwortlichen behauptet, daß es keine
Einschnitte geben wird. Aber das
Hochschulgesetz stellt Einschnitte
für die Uni in einzelnen Fachbereichen dar. Über kurz oder lang betrifft es die ganze Uni.
Was denkst du über die geplanten Aktionen und Proteste?
Ich finde es gut, daß wir uns heute
hier treffen, um das Ganze voranzutreiben.
Carolin
 Jahre alt
studiert Rehapädagogik
Foto: Susanne Richers
Was ist deine Meinung zum neuen
Hochschulstrukturgesetz?
Es ist erschreckend, welche gravierenden Veränderungen da geplant
sind. Es wird mich selbst stark be5
H OCHSCH U LPO LITI K
treffen, meine Studienzeit wird sich
verlängern. Und ob ich das, was ich
mache, zu Ende machen kann, das
weiß ich auch nicht genau.
Aber wenn man mit anderen Hochschulen vergleicht, die schon Studiengebühren erheben, scheinen die
angedachten  Euro hier noch
„harmlos“.
Was denkst du über die geplanten Aktionen und Proteste?
Ich habe noch keine Erfahrung mit
Protesten solcher Art. Aber ich stimme zu. Man muß kritisch beurteilen,
was welche Aktionen woanders gebracht haben. So eine Vollversammlung macht einem solche Probleme
bewußt, vermittelt Elan, Emotionen
im Bauch und Lust, was zu machen.
Man hat dieses Masse-Gefühl, daß
man doch was bewegen kann.
Jan (StuRa-Mitglied der Hochschule
für Kunst und Design)
 Jahre alt
studiert Industriedesign
Was ist deine Meinung zum neuen
Hochschulstrukturgesetz?
Ich kritisiere vor allem die soziale
Ungerechtigkeit. Die Einführung von
Gebühren und Studiengebühren
lehne ich ab.
Zur Entdemokratisierung ist zu sagen, daß ich die Entmachtung der
Gremien ablehne. Ich bin für die
Mitbestimmung der die Hochschule
vertretenden Gruppen. Diese werden vom Kultusminister als Effizienzhindernis dargestellt, doch das sind
sie nicht.
Bei der Hochschulautonomie wird
von Stärkung gesprochen. Aber
wenn man sich die Paragraphen
anguckt, erkennt man, daß sie durch
die Planung und Zielvereinbarungen
eingeschränkt wird.
Was denkst du über die geplanten Aktionen und Proteste?
Wunderbar. Dringend notwendig.
Unsere Position muß mit Nachdruck
vertreten werden. Aber unsere Kreativität muß sich noch entfalten.
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Auch in Magdeburg demonstrierten ca.
 Studierende der Otto-von-Guericke-Universität, der FH Anhalt und
der FH Magdeburg-Stendal vor allem
gegen drohende Studiengebühren für
Langzeitstudenten und gegen Schließung und Verlegung von Fachbereichen und Studiengängen. Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos)
nahm vor den Protestierenden Stellung
zu dem Gesetzesentwurf und den geplanten Kürzungen.
Trotz der sehr kurzen Vorbereitungszeit waren dies die größten Studierendenproteste in der Geschichte des Lan-
vor dem Rektorat stattgefunden, nachdem bekannt geworden war, daß die
Universität eigene Vorschläge zur Kürzung erarbeitet hat, in denen u.a. diese
Schließung vorgesehen ist.
Auch nach Redaktionsschluß von
READiculum sollten die Proteste weitergehen. Näheres war jedoch noch nicht
bekannt. Der nach der Vollversammlung und der Demonstration vergrößerte AK Protest im MLU-StuRa hat sich
in verschiedene Untergruppen aufgeteilt, die nun die nächsten Maßnahmen
planen und Kooperation mit anderen
Hochschulen und gesellschaftlichen
Gruppen anstreben. Der Arbeitskreis
trifft sich nach wie vor dienstags,  Uhr
im MLU-StuRa.
Susanne Johne, Felix Knothe
www.stura.uni-halle.de/
hochschulpolitik/protest.php
Ständig aktuelle Infos auch auf unserer
Homepage: www.readiculum.de
Foto: Kati Mühlmann
des. Schon zur Vollversammlung am
. November war es Ziel gewesen eine
möglichst große Anzahl Studierender
über die möglichen Folgen des neuen
Hochschulgesetztes zu informieren. Es
kamen rund  Studierende. Im Audimax bot sich eine Situation, die vielen Studenten der MLU in letzter Zeit
aus überfüllten Lehrveranstaltungen
vertraut war. Der AK Protest hatte auf
Diskussionen gehofft, die in der Verabschiedung einer Resolution enden
würden, was dann auch geschah.
Am Morgen des . November hatte
dann eine spontane Protestaktion von
Studierenden der Geowissenschaften
gegen die Schließung des Fachbereichs
Foto: Silke Möbus
Proteste überregional:
Niedersachsen, Hessen, Berlin, Bayern …
Bundesweit herrscht im Moment dieselbe Stimmung: Große Empörung unter den Studierenden über
die geplanten Änderungen in den Hochschulstrukturen der einzelnen Bundesländer und über Gebührenpläne.
Sachsen-Anhalt ist nicht das einzige
Land mit hochschulpolitischen Konflikten. Vollversammlungen, Resolutionen,
Demonstrationen, Solidaritätserklärungen, Aktionstage und Streiks sind auch
in anderen Ländern an der Tagesordnung. Während an einigen Hochschulen schon im Juli Aktionen starteten,
kamen die meisten Protestaktionen im
November erst so richtig in Gang. Auch
die Formen des „Widerstands“ sind verschieden.
Die meisten Proteste gab es in Niedersachsen, Hessen und Berlin. Aber
auch in Bayern sind Proteste angelaufen.
Die Hintergründe ähneln sich. So soll
es in Niedersachsen erhebliche Kürzungen bis hin zu Standortschließungen
geben. In Göttingen wurde Ende Oktober im Rahmen eines Aktionstages
ein  m² großes Transparent mit der
Aufschrift „Hier verspielt die Landesregierung Niedersachsens Zukunft“ am
höchsten Unigebäude, dem „blauen
Turm“, aufgehängt. Unter dem Motto
„Ab in den Süden – Der Bildung hinterher!“ protestierten am . November
 Studierende gegen die geplanten
Sparmaßnahmen und gegen die Schließung von Hochschulstandorten. Eine
landesweite Großdemonstration fand
am . November in Hannover statt.
Rund   Studenten sprachen sich
dabei auch gegen die Einführung von
Studiengebühren aus.
In Berlin legte der rot-rote Senat
drastische Sparpläne vor, die bei allen Hochschulen auf Ablehnung stoßen. Mitte November demonstrierten
rund  Studierende der TU in der Innenstadt und besetzten einzelne Unigebäude. Lehrveranstaltungen wurden in den öffentlichen Raum verlegt.
Es gab z.B. „Biopsychologie“ auf dem
Gendarmenmarkt und „Familienentwicklung“ in der S-Bahn ab Tiergarten. An der FU legten einige Professoren
Protest der Geowissenschaften gegen
ihre Schließung. Die Kisten symbolisieren
die  Mio. Euro, die erst kürzlich in neue
Gebäude investiert wurden.
Auszug aus der Resolution der Vollversammlung der Studierenden der MLU
und der Burg vom ..:
„Die geplante Einführung von Hochschulgesetz und Hochschulstrukturplan wird
zu Veränderungen der Hochschulen führen, die von den Studenten der Martin-Luther-Universität und der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein abgelehnt werden. Studiengebühren, Schließungen, Privatisierungen,
autoritäre Hochschulen, Abschaffung der Möglichkeit, interdisziplinär zu Studieren, Abbau studienergänzender Angebote, Entwissenschaftlichung und Verschulung des Studiums bei weitgehender Entrechtung der Studierenden sind
unserer Meinung nach keine sinnvollen Weichenstellungen für die künftigen
Hochschulen. Die praktische Einführung eines ‚Normstudenten‘ (Studenten mit
Norm-Biografie) zeugt von Menschenfremdheit. Wir lehnen diese Hochschulpolitik der Kurzsichtigkeit und Ignoranz gegenüber der Individualität der Studenten ab und bieten unsere konstruktive Mitarbeit an!“
Alternative Hochschulfinanzierung – jetzt müssen die Studenten ran.
Karikatur: Julia Görke
7
H OCHSCH U LPO LITI K
H OCHSCH U LPO LITI K
Ganzes Ausmaß der StuRa-Finanzkrise weiter unklar
für zwei Wochen ihre Arbeit nieder. Inzwischen ist auch dort Studentenstreik
beschlossen. Am . und . November
fanden am Roten Rathaus und am Brandenburger Tor Großdemonstrationen
für den Erhalt der Professuren, Bibliotheken und Fakultäten an allen Universitäten statt.
In Hessen steht die Einführung von
Verwaltungs- und Studiengebühren
auf dem Plan. Über  Studenten demonstrierten in Frankfurt/Main beim
Auftritt des hessischen Ministerpräsidenten Koch anläßlich einer Museumswiedereröffnung Anfang November.
Sie versuchten, den Politiker am Verlassen des Gebäudes zu hindern. Die Polizei drängte die Demonstranten unter
Einsatz von Pfefferspray und Schlag-
stöcken zurück. Einige Demonstranten wurden leicht verletzt. In Gießen
führten Studierende einen auf drei Tage befristeten Warnstreik durch, und
in Marburg fand Mitte November eine „Koch-Topf-Schlagen“-Demo statt,
bei der ca.  Studenten geräuschvoll auf sich aufmerksam machten, und
zwar mit allem, was zur Verfügung
stand. Außerdem wurde die Philosophische Fakultät besetzt. Am .. sollte
an der Uni Kassel ein fünftägiger Streik
beginnen (nach Redaktionsschluß). Das
beschloß die dortige Vollversammlung
der Studierenden.
In Bayern soll der gesamte Hochschulhaushalt um zehn Prozent gekürzt
werden. In München und anderen bayrischen Universitätsstädten wurde am
.. demonstriert. Allein in München
waren   Studierende und Hochschulmitarbeiter auf der Straße.
Weitere Proteste sind geplant. Hierzu fand am .. in Jena ein bundesweites Koordinationstreffen statt (nach
Redaktionsschluß), das eventuell zu einem bundesweiten Aktionstag im Dezember führt.
Susanne Johne, Felix Knothe
Im Internet:
www.fzs-online.org (fzs-Übersichts-
seite über Streiks)
http://streikbuero.info (Streikseite
der Uni Frankfurt/Main)
Kommentar
Mehr Bildung wagen
„Geld ist genug da“ war das Motto eines Workshops am Aktionstag . November. Beim ersten Blick auf die Haushaltslage von Land und Bund dürften einen Zweifel beschleichen
an dieser Behauptung. Doch dahinter verbirgt sich ein klares
und einfaches Programm. Das Argument, Bund und Land
bräuchten nur die Prioritäten anders setzen bzw. hätten
sich selbst in diese Situation gebracht, weil sie die Reichen
schlecht besteuert (Bund) bzw. sich im Bundesrat nicht nach
den eigenen Bedürfnissen gerichtet haben (Land), hat nur einen Fehler: es ist Fiktion und basiert auf einer simplen Intuition. Diese lautet: Deutschland ist immer noch ein reiches Land,
warum soll es sich ein gutes Bildungs- und Sozialsystem nicht
leisten können? Doch der Charme dieses Arguments liegt
auch in der Vision, die dahinter steht: Ein gerechtes Bildungssystem für die breite Masse ist möglich und auch der beste
Weg, um fit für die Zukunft zu werden. Und warum sollte sich
die erbarmungslose Globalisierung, die uns angeblich zu solchen harten Einschnitten zwingt, nicht ebenfalls bezähmen
lassen durch eine Globalisierung der hohen Sozial- und Bildungsstandards? Deutschlands Stimme hat doch Gewicht in
der Welt.
Doch nicht nur Studiengebühren und Privatisierung führen genau in die entgegengesetzte Richtung, sondern vor allem der Irrglaube, man könne Wissenschaft an ihrem wirtschaftlich verwertbaren Output messen: Es ginge bergauf,
wenn Studierendenmassen in kürzester Zeit durch überfüllte Hörsäle geschleust und mit den aktuellen Ergebnissen der
Forschung gefüttert auf den Markt geworfen werden. Dieser
Irrglaube verwechselt Bildung mit Ausbildung. Er vergißt, daß
unabhängige, vielfältige Bildung und Wissenschaft grund-
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legend sind, nicht nur für eine gesunde Wirtschaft, sondern
auch für Demokratie und Gesellschaft. Sie können nicht ausschließlich vor einen der Karren gespannt werden. Ohne Unabhängigkeit keine Wissenschaft, ohne Bildung weder Demokratie noch flexible, lernfähige Arbeitskräfte.
Nicht nur die Landesregierung hat sich von dieser Vision
verabschiedet, indem sie kurzfristigen Sparzielen den Vorzug
gibt und damit schweren Schaden anrichtet. Auch die Universitätsleitung arbeitet munter mit an ihrer eigenen Entmündigung. Als hätte sie aus der jüngeren Vergangenheit nichts
gelernt, praktiziert sie wieder vorauseilenden Gehorsam und
präsentiert die nächsten Selbstkürzungspläne in der vergeblichen Hoffnung, sich so die Unabhängigkeit zu bewahren.
Sie verkennt, daß gerade die Weichen gestellt werden zu einem weiteren Rückzug des Staates und mehr Privatisierung.
Das wäre das Ende unabhängiger Wissenschaft. Die Unileitung kündigt so auch den soeben erst erreichten Schulterschluß mit den Studierenden wieder auf. Wenn der Senat sich
in der einen Woche geschlossen mit den Protesten solidarisiert und in der nächsten über selbstgemachte Kürzungspläne debattiert, so ist das an Zynismus nicht mehr zu überbieten.
Zu hoffen bleibt nur, daß wenigstens die erfreulich große
Zahl der Studierenden nicht allzu schnell wieder auseinander
fällt, sondern für ihre Vision eintritt, die noch nicht die Möglichkeit hatte, getestet zu werden. Die Politik von Sparziel zu
Sparziel jedoch hat ihre Wirkungslosigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Warum es also nicht versuchen – mehr Bildung wagen.
Felix Knothe
Das gesamte Ausmaß der Finanzkrise
des MLU-StuRa ist weiter unklar. Zwar
gaben die Sprecher für Finanzen am
.. einen ersten detaillierten Bericht
vor dem StuRa ab, doch sind noch nicht
alle Unterlagen der vergangenen Jahre
gesichtet. Die Ursachenforschung geht
also weiter.
Im Bericht hieß es unter anderem,
die Haushaltsaufstellung des Studierendenrates sei in den letzten Jahren nicht
buchhalterisch korrekt gewesen und
habe die wahre Situation nicht widergespiegelt. So scheinen Gerüchte über
Finanzknappheit von vor einem Jahr im
Nachhinein doch berechtigt gewesen
zu sein (READiculum berichtete in Ausgabe ). Um damals den Finanzengpaß
zu beheben, wurde auf ein Konto zurückgegriffen, auf dem nach heutigen
Erkenntnissen vermutlich Fachschaftsgelder sowie Rücklagen lagerten, die
der StuRa eigentlich nicht hätte antasten dürfen. Offenbar wurde die Situation jedoch falsch eingeschätzt. Außerdem seien bei der Durchforstung der
Unterlagen der letzten fünf Jahre auch
zahlreiche Buchungsfehler zutage getreten, welche ebenfalls einen Scha-
den in beträchtlicher, vermutlich fünfstelliger Höhe verursacht hätten. Dieser
sei über die Jahre mitgeschleppt worden, ohne im Haushalt aufzutauchen.
Die genaue Höhe des Schadens könne noch nicht beziffert werden. Unklar
ist auch, ob zuviel geleistete Zahlungen
zurückgefordert werden können.
Zur Zeit lagern nach Auskunft von
Björn Hering, StuRa-Sprecher für Finanzen, auf StuRa-Konten noch ca.  
Euro. Allerdings stünden davon allein
den Fachschaften aus den letzten fünf
Jahren noch ca.   Euro zu, und eine weitere fünfstellige Summe in bisher unbekannter Höhe dem Sozialfond
des StuRa. Nach Abzug der laufenden
festen StuRa-Kosten entstünde im Endeffekt ein Minusbetrag. Die StuRa-Sprecher für Finanzen wollten am .. auf
einer Konferenz der Fachschaftsräte ein
Agreement erreichen, wonach diese
dem StuRa quasi vorübergehend Kredit gewähren, bis der durch die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen des
Sommersemesters wieder flüssig ist
(Ergebnis bei Redaktionsschluß nicht
bekannt). Dennoch dürfte der StuRaHaushalt  auf Kante genäht wer-
den müssen. Der am .. vorgestellte
Entwurf sieht nach Abzug aller laufenden Kosten und Verpflichtungen eine Summe von   Euro vor, die
für die Ausschußarbeit und studentische Projekte verfügbar wäre. Im bereinigten Haushalt  standen dafür
noch knapp   Euro zur Verfügung,
wobei der Haushalt fälschlich um ca.
  Euro überzogen wurde.
Im StuRa selbst ist durch die angespannte Situation erhebliche Unruhe
entstanden. Von Teilen wurde die mangelnde Kommunikation zwischen Finanzsprechern und dem Gremium
kritisiert und sogar ein Mißtrauensvotum beantragt, weil seit der Verhängung der Haushaltssperre im Sommer
dem Gremium detaillierte Informationen vorenthalten worden waren. Hinzu waren, wie üblich, Mißverständnisse und Hintergrundintrigen gekommen.
Das Mißtrauensvotum wurde jedoch
aus formalen Gründen nicht zugelassen
und wird, da der Finanzbericht nun abgegeben worden ist und der Ernst der
Lage zu konstruktiver Zusammenarbeit
zwingt, wohl nicht weiter verfolgt.
Felix Knothe
Anzeige
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STU D E NTISCH ES
Symbiose von Praxis und Wissenschaft
Weihnachten mal (wo)anders
An der Universität werden die Lehrmittel auf das Minimale gekürzt. Die Hörsäle sind überfüllt, schlechte Lernbedingungen an der Tagesordnung. Und
daraus sollen praxiserfahrene, wissensbewanderte Studenten entstehen. Ein
Widerspruch?
Das Projekt „Wissenstransferverbund – Studierende in die regionalen
Unternehmen“ versucht diesem Widerspruch entgegenzuwirken. Seit April
des letzten Jahres werden Studenten
der Chemie und Informatik im Rahmen
dieses Projektes Praktika an kleine bis
mittelständige Unternehmen in Sachsen-Anhalt vermittelt. Ziel ist es dabei, Studenten praxisnahe Erfahrungen
zu bieten und im Gegenzug den Unternehmen neue wissenschaftliche Impulse zu geben. Der Erfolg spricht für
sich. Inzwischen konnten  Praktika in
Von dem Weihnachtsfest auf den Philippinen wird behauptet, es sei das
längste der Welt. Ab Mitte Oktober
sind die Weihnachtslieder im Radio zu
hören und alles wird mit den traditionellen „paroles“ (bunte Papierlaternen)
geschmückt. Sie sorgen für ein festliches Lichtermeer. Die Bäume werden
mit „creches“ und „belen“ (Krippen
und -figuren) behängt. Dieser Brauch
soll von spanischen Missionaren auf die
Philippinen gebracht worden sein.
Nach dieser Vorbereitungszeit, oder
auch „verlängerten Adventszeit“, beginnt die eigentliche „Weihnachtsphase“. Am . Dezember bildet die „Hahnenschreimesse“ („Misa de Gallo“) den
Auftakt dafür. Vor dem ersten Hahnenschrei fangen im ganzen Land die Glokken der katholischen Kirchen an zu läuten. Um alle Menschen aus dem Bett
zu holen und sie zum Messgang zu bewegen, wird ordentlich Krach gemacht.
Die Kinder feuern kleine Bambuskanonen ab, Blaskapellen ziehen durch die
Straßen, begleitet von Leuten, die Raketen abschießen.
Die Messe ist der Anfang der „Novene“, eines Zyklus von neun aufeinander
folgenden Messen. Diese Novene sei
einer der wenigen Bräuche mit philippinischem Ursprung. Für die Katholiken stellt die Mitternachtsmesse den
Höhepunkt der religiösen Feierlichkeiten dar. Es ist die „Noche Buena“, in der
niemand schläft, nicht einmal die Kinder. Das festliche Weihnachtsmahl wird
gleich nach der Messe eingenommen,
weil am Tag alle viel zu beschäftigt sind,
um sich mit dem ganzen Clan gemütlich zusammen zu setzen. Traditionell
gibt es unter anderem heißes Ingwerbier und Reiskuchen. In der Noche Buena stehen die Türen eines jeden Hauses offen, jeder Gast ist willkommen.
Die Alten stimmen dann Weihnachtslieder an.
Für die Kinder kommt in dieser
Nacht kein Weihnachtsmann oder Santa Claus. Die Geschenke bekommen sie
meist schon vorher und von ihren Paten, welche für die Kinder sehr wichtig sind, da sie nach den Eltern für das
Wohlergehen der Kinder moralisch und
finanziell verantwortlich sind. In ihren
besten Kleidern statten sie dann am
Weihnachtstag „Ninong“ (= Pate) und
den Fachrichtungen Chemie, Informatik
und Elektrotechnik vermittelt werden.
Seit August dieses Jahres wurde dieses Angebot auf weitere Fachbereiche
ausgeweitet. Unter der Trägerschaft
des Vereins zur Förderung der Kooperation von Wissenschaft und Arbeitswelt
in Sachsen-Anhalt e.V. umfaßt es nun
neben Praktika auch Abschlußarbeiten, Promotionen und Nebenjobs. Darüber hinaus bietet das Projekt ein kostenloses Begleitprogramm, in denen
Studenten beispielsweise durch Rhetorikseminare, Bewerbungstraining oder
Fachkräfteschulung auf die Arbeitswelt
vorbereitet werden können.
Finanziert wird die Kooperationsstelle zwischen der MLU und dem Deutschen Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt von den Europäischen Sozialfonds
und dem Land Sachsen-Anhalt.
Wer also praktische Erfahrungen sucht,
sollte sich schnell auf der neugestalteten Homepage in die Datenbank eintragen lassen.
Wer weiß, wohin die Mittelkürzungen noch führen werden.
Julia Rauschenbach
Internet: www.koop-dgb.uni-halle.de
Mit der Hanse-Uni an den Neuen Markt
Bekommt die Rostocker Universität private Konkurrenz? Ungeachtet der Mißerfolge der bereits bestehenden Privatuniversitäten im gesamtdeutschen
Raum versucht die Unternehmensberatung TUTOR mittels eines altbekannten,
aber hierzulande bisher nicht umgesetzten Finanzierungsmodells, das Konzept einer Elite-Universität umzusetzen.
Streng nach amerikanischem Vorbild
soll aus der Hochschule eine Aktiengesellschaft erwachsen, die ihre Aktionäre
kontinuierlich mit Dividenden überschüttet.
Positiver Nebeneffekt: Der finanzielle Beitrag soll für die eigenen Nachkömmlinge Tür und Tor öffnen. In den
bereits veröffentlichten Plänen richtet sich die Ausbildung an eine vordefinierte Zielgruppe. So wird versucht,
dem chronischen Mangel an qualifizierten Führungskräften entgegenzuwirken. Dies alles hat seinen Preis. Die
Kosten in Höhe von  Euro pro Semester sollen von Unternehmen getragen werden. Im Gegenzug verpflichten sich die Studenten, im Anschluß des
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Studiums für diese Unternehmen zu arbeiten. Dafür habe allerdings jeder die
Möglichkeit, unabhängig von seiner finanziellen Lage, ein Studium an dieser
Hochschule zu beginnen, zumindest
wenn er das Auswahlsystem überstehe.
Der Studienbetrieb soll bis zum
Wintersemester  aufgenommen
werden. Ob die Umsetzung des Konzepts den erwünschten Erfolg bringt,
bleibt auch hier abzuwarten. Trotz prominenter Vorstandsbesetzung mit
Ex-Bildungsminister Kauffold und
Wirtschaftssenator Schörken ist die
staatliche Anerkennung nach dem geltenden Landeshochschulgesetz noch
nicht gesichert. Starke Rückendeckung
gibt es anscheinend von einem größeren Teil der Landesregierung. Denn im
letzten Jahr landete der zu Grunde liegende Geschäftsplan auf dem ersten
Platz des Businessplan-Wettbewerbs
Mecklenburg-Vorpommern.
Schon Ende des Jahres startet die
erste Promotionstour quer durch
Deutschland. So werden ab dem . Dezember im Rahmen einer sogenannten
„Roadshow“ acht deutsche Städte angefahren.
Der AStA der Universität Rostock
sieht der ganzen Sache gelassen entgegen. So erklärte der stellvertretende Vorsitzende Thomas Wolff gegenüber READiculum, daß bis zu diesem
Zeitpunkt, abgesehen von den Informationen der Internetseite, kein vollständiges und präzises Konzept der Privat-Uni an die Öffentlichkeit gelangt sei.
Deshalb könne man von Seiten der Studierendenvertretung derzeit noch keine konkrete Aussage zum Thema machen.
Paolo Schubert
„Ninang“ (= Patin) und anderen Verwandten einen Besuch ab. Dann küssen
sie den Älteren die Hände, bekommen
etwas zu essen und Geschenke und
müssen sich eine ausführliche Ansprache zum wohlerzogenen Verhalten anhören. Dieser Tag wird auch „Pasko ng
mga Bata“ genannt, das Weihnachten
der Kinder, weil sie an diesem Tag die
gesamte Aufmerksamkeit bekommen.
Am Abend herrscht Ruhe, um sich auf
das Friedliche zu besinnen.
Der .Dezember ist auf den Philippinen so etwas wie bei uns der . April. Es
ist der Tag der „Ninos inocentes“, der
unschuldigen Kinder. Er soll an die biblische Geschichte von König Herodes
erinnern, der um Jesus zu töten, alle
neugeborenen Jungen in Judäa umbringen ließ. An diesem Tag haben aber
nicht nur die Kinder Narrenfreiheit. Jeder darf seine Scherze treiben. Gerade
weil die Phillipinos sonst so darauf bedacht sind, ihr Gesicht zu wahren.
Einige Feiern zum „Volksfest
Weihnachten“
Erster Sonntag im Dezember: Marienprozession in Manila ( Hauptstadt) mit
über  reich geschmückten Festwagen = „carrozas“ aus allen Teilen des
Landes
. bis . Dezember: Sinadya Festival
in Capiz mit Parade der „higantes“ (Giganten), was farbenprächtige Figuren
aus Pappmaché sind, die lokale volkstümliche Charaktere darstellen; Mittelpunkt bildet die Bananenbarke, die mit
Petitionen der Bürger aus Roxas City in
Capiz den Fluß hinunter schwimmt.
. bis . Dezember: Simbang Gabi:
Frühmesse an neun Tagen hintereinander, für gläubige Katholiken zur Abkehr vom „heidnischen“ Treiben
. Abend nach Vollmond:
Runsay-, Palawan- und Tagbanustämme vollziehen ein Ritual, das die bösen Geister gnädig stimmen soll: Ein Floß mit
Gaben wird auf das Meer hinaus
geschickt. Kommt es nicht wieder, ist das ein gutes Zeichen, denn
dann haben die Geister die Gaben
verzehrt und sind gut gelaunt. Bis sie
alles aufgegessen haben (in der Regel
ist das im Morgengrauen der Fall), wird
am Strand ausgelassen gefeiert.
Die Philippinen
Silvester
Zu Silvester werden dann noch mal die
„paroles“ angezündet. Nach der Mitternachtsmesse wird für die gläubigen
Katholiken Silvester auf relativ westliche Art gefeiert: mit Maskenbällen, viel
Essen und Trinken und viel Lärm. In
den ländlichen Gebieten gehen junge
Frauen und Männer von Haus zu Haus,
machen viel Krach mit Gongs, Blechbüchsen und Zimbeln und erbitten
überall etwas Reiskuchen. Es ist auch
das „Pasko ng mga Binata’t“, das Weihnachten der jungen Menschen. Die
Jugendlichen tauschen untereinander
Geschenke aus und die Pärchen versprechen sich für das nächste Jahr, treu
zu bleiben. Grundsätzlich gilt wie bei
uns: je lauter, desto besser. Die bösen
Geister müssen vertrieben werden. Den
krönenden Abschluß bildet der Tag
der Heiligen Drei Könige. Früher wurde er, wie bei uns, am . Januar gefeiert, heute aber am ersten Sonntag im
Jahr. Es ist der Ausklang der turbulenten Weihnachtszeit. Es ist das „Pasko ng
mga Matatanda“, das Weihnachten der
Alten. Schwermütig geht es trotzdem
nicht zu.
Tonia Rambausek
Karikatur: Julia Görke
M E LDU NG E N
11
STU D E NTISCH ES
STU D E NTISCH ES
… READiculum fragte nach.
Natascha,  J., Murmansk (Rußland),
studiert: Geographie und Biologie
Bist du religiös?
Nein, es ist schließlich nicht bewiesen,
daß es Gott gibt. Außerdem haben die
verschiedenen Religionen nur verschiedene Namen für ein und dasselbe.
Was ist in Deiner Heimat Tradition an
Weihnachten?
Weihnachten wird in Rußland – nach
dem russischen Kirchenkalender- am .
Januar gefeiert. Obwohl dieser Tag nur
wichtig für die Gläubigen ist, ist er in
Rußland trotzdem ein staatlicher Feiertag. Für die vielen anderen Religionen,
deren Anhänger in Rußland leben (z.B.
Mohammedaner, Buddhisten) ist der
Tag jedoch gleichgültig.
In der sozialistischen Geschichte
sind viele Traditionen verloren gegangen. Das, was ich darüber weiß, habe
ich nur in Büchern gelesen. Das, was an
Weihnachten im vergangenen Jahrhundert wichtig gewesen ist, ist nun auf
den Neujahrstag übertragen worden,
nur eben „ohne Gott“.
Feiert ihr nach der Tradition oder habt ihr
eure eigenen Bräuche in der Familie?
Meine Familie feiert kein Weihnachten,
daher habe ich keine Erinnerungen an
das Fest.
An Weihnachten gibt es einen Gottesdienst, den die Gläubigen in Moskau
in der „Christ-Erlöser-Kirche“ besuchen
und der dann im Fernsehen übertragen wird.
Habt ihr einen Weihnachtsbaum?
In den letzten Jahren nicht, wegen der
Katze, und weil es auch für unserer Familie nicht wichtig ist.
Feiert ihr Silvester?
Am wichtigsten ist der Neujahrstag.
Dieser Feiertag ist „unreligiös“ und deshalb für viele Russen wichtig.
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Was ist zu Silvester Tradition?
Es ist schwer zwischen Brauch und Tradition zu unterscheiden. Meine Familie
feiert leise. Wir kochen ein paar Garnelen, trinken einen guten Wein und
warten gemeinsam auf Mitternacht.
Diese Gewohnheiten sind aber leicht
veränderbar. Andere Familien essen an
Neujahr verschiedene Salate, Fisch oder
Fleisch mit Kartoffeln oder ähnliches
mit Sekt oder Wein zubereitet.
Was hast du für dieses Silvester geplant?
Da habe ich noch keine Pläne. Ich habe in Deutschland noch kein Silvester
erlebt. Sehen würde ich es aber schon
gern einmal, wie das so hier ist.
Ivan,  J., Bratislava
(Slowakei), studiert
VWL und BWL, in
Deutschland seit Oktober 
Bist Du religiös? Was heißt das?
Ja, ich versuche mich so zu verhalten,
wie ich mich verhalten soll.
Was ist in Deiner Heimat Tradition an
Weihnachten?
Essen, Aufräumen, Geschenke, Gottesdienst, nationale Weihnachtslieder …
Feiert ihr nach der Tradition oder habt ihr
eure eigenen Bräuche in der Familie?
Ja, wir feiern nach der Tradition, oder
wenigstens denke ich, daß es die Tradition ist. Ich habe bisher nur zu Hause
gefeiert.
Wie war Dein erstes bewußt erlebtes Silvester? An was erinnerst Du Dich?
Wein… und dann habe ich keine Erinnerungen mehr.
Was ist bei euch zu Silvester Tradition?
Sich mit Freunden treffen, essen, quatschen, ein bißchen trinken und um
Mitternacht tanzen meine Eltern und
manchmal auch die Gäste einen Walzer. Um zwei oder drei geht man dann
schlafen. Aber dieses Jahr möchte ich
um  Uhr schlafen gehen, weil das
echt cool ist und ich keinen kenne, der
das schon geschafft hat.
Lee JinWo, Soul (Korea), Wissenschaftler
Habt ihr Feuerwerk?
Ja, heutzutage ist das bei uns üblich
geworden. Ich denke, dieses Jahr wird
es in Seoul ein sehr großes Feuerwerk
geben.
Bist Du religiös?
Nein, ich habe momentan keine Religion.
Weißt Du wie man in Deutschland Weihnachten feiert? Sind da Unterschiede?
Ich weiß nur, daß Deutsche mit ihrer
Familie zu Hause feiern, Truthahn essen und sich gegenseitig beschenken.
Oder?
Habt ihr in eurer Familie bestimmte Traditionen an Weihnachten?
Nein, in Korea ist dieser Tag einfach ein
fröhlicher letzter Feiertag im Jahr. Manche gehen in die Kirche oder Kathedrale. Danach trifft man seine Freunde
oder Partner und verbringt mit denen
den Rest des Tages.
Habt ihr einen Weihnachtsmann?
Ja, im Kaufhaus. Ich hab aber neulich
in der Zeitung gelesen, daß manche
koreanischen Väter für ihre Kinder den
Weihnachtsmann spielen.
Habt ihr Schnee an Weihnachten?
Wir hoffen jedes Jahr aufs Neue, aber
bei uns liegt die Wahrscheinlichkeit für
Schnee bei .
Wann feiert ihr Silvester?
In Korea feiert man zweimal. Einmal
nach dem Sonnenkalender und einmal
nach dem Mondkalender. Das zweite
ist aber wichtiger. Normalerweise ist
Neujahr nach dem Mondkalender Ende
Januar. Das ist schon so lange her!
Wie Du vielleicht weißt, leben 
der Bevölkerung von Korea in Seoul.
Dabei ist Seoul für mehr als  nicht
die Heimatstadt. An Silvester fahren also viele in ihre Heimatstädte um sämtliche Verwandte zu besuchen. Ein Tag
reicht da eigentlich nicht aus. Deswegen verbringen wir drei Tage damit, Silvester zu feiern. In dieser Zeit passieren natürlich auch viele Verkehrsunfälle.
Das mit den drei Tagen wird sich wohl
auch nie ändern, weil nach Thanksgiving im Herbst Silvester das zweitwichtigste Fest ist.
Naoko, Tokio, Japan,
 J., studiert Deutsche Literatur,
war in Deutschland
von März  bis
März 
Bist Du religiös?
Nein, aber Beerdigungen feiert meine
Familie buddhistisch.
Feiert ihr Weihnachten?
Komischerweise ja.
Was ist Deine erste Erinnerung an Weihnachten? Wie alt warst Du?
Ich war neun Jahre alt. In Japan
schmuggeln die Eltern den Kindern ihre
Geschenke beim Schlafen in die Zimmer. So sollen sie glauben, daß sie vom
Weihnachtsmann sind. Ich habe das
geglaubt. Als ich neun war haben wir in
Tokio in Disneyland gefeiert, wo meine
Mutter mich fragte, wie ich denn einen
Spiegel mit Disneymuster fände. Ich
sagte, daß ich ihn schön fände, obwohl
es mir egal war. Am nächsten Morgen
lag er dann unter meinem Kopfkissen.
So fand ich heraus, daß meine Eltern
der Weihnachtsmann sind.
Was ist an Weihnachten bei euch Tradition?
Weihnachten ist für die Geschäfte eine
gute Zeit. Sie schmücken die ganze
Stadt mit elektrischem Weihnachtsschmuck und Lichtern.
Wie feiert Deine Familie?
Wir essen immer Kuchen.
sische Spezialitäten wie Reiskekse. An
Silvester gibt es eine berühmte Fernsehshow: „Kou-Haku Utagasen.“ Da
läuft eine Sammlung von Schlagern
des letzten Jahres. Dabei essen alle
Soba (Buchweizennudeln), das ist die
Spezialität für Silvester.
Ich erinnere mich an Silvester ,
da mußte ich mit einer Freundin für die
Uni-Aufnahmeprüfung lernen. Wir haben allein bei ihr „gefeiert“, Soba gegessen und die Schlagershow gesehen.
Das war überhaupt kein Spaß.
Hast Du schon mal hier gefeiert?
Ja, bei Arno. Ich fand es sehr schön:
Bleigießen, Champagner, Feuerwerk.
Für mich ist Feuerwerk allerdings nur
für eine Sommernacht gedacht. Noch
eindrucksvoller fand ich, daß der Weihnachtsbaum wirklich gebrannt hat.
Zur Erklärung: Die Kerzen des Weihnachtsbaums wurden zu Silvester noch
einmal angezündet. Da es echte Kerzen
waren, fing er leider ein bißchen Feuer.
Es konnte aber schnell wieder gelöscht
werden, also nichts Dramatisches. Nur
Naoko hat sich wohl etwas erschreckt.
Imani Silver, Tanzania,  J., macht
seinen PhD Research
Bist Du religiös? Gehst Du in die Kirche an
Weihnachten?
Ja, ich gehe in die Kirche. Ich bin katholisch.
Hat deine Familie ihre speziellen Traditionen?
Zu Hause in Tansania schlachten wir
ein Schaf oder eine Kuh, um die Geburt
Jesus zu würdigen, und die Familie versammelt sich, um ordentlich zu feiern.
Habt ihr einen Weihnachtsmann?
Nein, ich habe noch keinen schwarzen
Santa Claus gesehen. Aber wir haben
einen Father Christmas, der unseren
Kindern Süßigkeiten bringt. Er hat einen weißen Bart. Aber jedes Hotel und
jedes Center hat einen eigenen Father
Christmas.
Wie ist das Wetter an Weihnachten?
In Tansania ist dann Sommer. Man
schwitzt, aber es ist okay. Schnee liegt
nur auf dem Kilimanjaro.
Erinnerst Du Dich an Dein erstes Silvester?
Als ich ein Kind war? Ich glaube mir
mußten zweimal die Windeln gewechselt werden, und ich brauchte ein paar
Fläschchen.
Was machst Du normalerweise an Silvester?
Ich trinke ein paar Drinks und manchmal bete ich zu Gott.
Habt ihr Feuerwerk?
Ja, natürlich. Aber unsere Nachbarn
sind sehr alt und vertragen den Lärm
nicht, deswegen müssen wir meistens
etwas weiter weg gehen.
die Fragen stellte Tonia Rambausek
Weißt Du, wie man bei uns feiert?
Ich denke, daß ihr mit euren Familien
zusammen seid und viel eßt und trinkt.
Wie feiert ihr denn?
Wir gehen aus, trinken viel und tauschen Geschenke aus.
Wie feiert ihr Silvester?
Für uns ist Neujahr wichtiger, weil da
das Jahr anfängt. Wir essen dann chine13
STU D E NTISCH ES
STU D E NTISCH ES
Viva la Musica – Musik an der Uni
Traditionsreiche Klänge – Der Universitätschor
„Johann Friedrich Reichardt“
Die Tür zum Konzertsaal des Händelhauskarrees ist schwer, als wolle sie die
Musik im Raum halten. Die Wände sind
grau-weiß angestrichen. Sie sind sehr
hoch. Hoch genug, um den Klängen
des Universitätschores „Johann Friedrich Reichardt“ Platz zu geben.
Der Raum ist gut gefüllt. Auf den rot
besamteten Stühlen sitzen  SängerInnen. Vor ihnen steht Jens Lorenz, der
Chorleiter. Die Lachfalten um seine Augen verraten Freude. Freude über die
Musik, welche sein Leben bestimmt.
Seine Hände erheben sich, verheißen Spannung. Die Sänger blicken erwartungsvoll auf, fangen an zu singen.
Doch das erwartete Getöse bleibt aus.
Die Töne von  Stimmen erschlagen
nicht, sanft flechten sie sich ineinander,
geben einander Raum und unterstützen sich gegenseitig.
Jede Woche probt der Universitätschor für zweieinhalb Stunden in den
Räumen des Händelhauskarrees. Unter
der musikalischen Leitung von Jens Lorenz und Jens Arndt werden jedes Jahr
fünf inhaltliche Programme einstudiert.
Das Repertoire ist dabei weit gefächert.
Es reicht von klassischen A-capellaStücken aus Barock und Romantik über
das Volkslied bis hin zum Gospel und
Jazz. Dabei werden überwiegend kompakte Werke einstudiert, wie beispielsweise die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach.
Seit  existiert der Chor inzwischen. Seinen Namen hat er dem in
Halle verstorbenen Berliner Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichardt zu
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Fotos: Kati Mühlmann
verdanken. Viele Chorgenerationen haben seitdem Jahr für Jahr eine Fülle an
Konzerten bestritten. „Jede Chorgeneration hat da ihre eigenen Chorhöhepunkte“, erzählt Jens Arndt, zweiter Chorleiter des Ensembles. „Es ist
schwierig, besondere Ereignisse herauszuheben. Sicher zählen unsere Konzerte bei den Händel-Festspielen in der
jüngeren Vergangenheit dazu. Denn
dieses Festival ist sonst eher ein Podium für Profi-Ensembles. Aber auch die
A-cappella-CD des letzten Frühjahres
war etwas Besonderes; blicke ich weiter zurück, fällt mir natürlich auch Mozarts Krönungsmesse im Dom zu Pisa
ein…“ Und da wäre noch die Johannes
Passion von Bach, die Faschmesse, die
Sommerserenade und die Auslandsreisen. Die Aufzählungen enden nicht. Der
Universitätschor hat viel zu bieten.
Bei so vielen Programmen vergißt man schnell einmal, daß der Chor
ein Laienchor ist und bleibt. Die Sänger haben schließlich keine zusätzliche
stimmliche Ausbildung. Jens Lorenz dazu: „Es soll auch nie das Ziel sein, ein
professioneller Chor zu werden, sondern weiterhin den musikbegeisterten
Studierenden der Universität offenzustehen.“
Um dann doch die Fülle an Programmen zu schaffen, kommen zu den wöchentlichen Proben vier Probenlager
im Jahr dazu. Dort ist neben dem dichtbepackten Plan auch ein bißchen mehr
Zeit für das Miteinander. „Die Leute
wollen ja nicht nur singen, das ist eine Gemeinschaft, die miteinander auch
etwas anderes unternehmen möchte“,
berichtet Jens Lorenz.
Melanie und Martin, beide sind seit
einem Jahr im Chor, können das nur
bestätigen. Sie schätzen neben der
musikalischen Arbeit vor allem das
Chorklima. „Es macht einfach Spaß mitzusingen. Nach den Proben gehen wir
manchmal noch gemeinsam was trinken“, erklärt Melanie. „Das gemeinsame Singen und die Chorreisen sind
schon was Besonderes“, fügt Martin
hinzu. „Einfach eine gute Abwechslung
zum Studienalltag.“ Martin sucht diese
vom Physikstudium, Melanie von den
Erziehungswissenschaften. Die Fachbereiche sind bunt gemischt. Vom Theologen bis zum Pharmaziestudenten ist
alles dabei. „Das macht die Sache farbig“, freut sich Jens Lorenz. Und diese
Farbigkeit spürt man auch.
Immer zu Beginn des Wintersemesters findet das Vorsingen statt. 
neue Bewerber gibt es jedes Jahr, 
davon werden aufgenommen. „Es ist
nicht schön, wieder jemanden wegzuschicken, aber wir können nicht jedes
Jahr  neue Mitglieder aufnehmen.“
bedauert der Chorleiter. Vom Blatt singen zu können, ist keine Pflicht, auch
musikalische Vorbildung ist nicht zwingend. „Erstaunlicherweise hatte ich
beim diesjährigen Vorsingen jedoch
keinen einzigen dabei, der kein Instrument spielte. Die damit verbundene
Notenkenntnis bringt uns natürlich ungemein weiter.“
Auch Torsten kann eine musikalische
Vorbildung vorweisen. Inzwischen ist er
Die Martin-Luther-Universität hat musikalisch viel zu bieten: Universitätschor, Akademisches Orchester, Uni-Big-Band – und das sind nur einige von ihnen. Sie alle verleihen Halles Musiklandschaft einen besonderen Glanz. Grund genug, sie einmal in einer Serie vorzustellen.
seit acht Jahren im Chor. Sein BWL-Studium hat er schon abgeschlossen und
arbeitet nun in der Wirtschaftsprüfung.
Die Musik bietet ihm den perfekten
Ausgleich zum alltäglichen Berufsstreß.
Einfach mal abschalten zu können, tut
gut. Die investierte Zeit ist dort gut angelegt.
Martin und Torsten haben sich daher für noch eine zusätzliche Stunde
Probe entschieden, denn beide singen
im Kammerchor. Dieser entsteht aus
dem großen Chor heraus und hat derzeit  Mitglieder. Wer mindestens ein
Jahr im Chor ist und sich bei der Probenarbeit besonders einbringt, wird
angesprochen, ob er Interesse hat mitzumachen. Natürlich eine besondere Ehrung, es bedeutet aber immerhin
auch eine Stunde mehr Probe pro Woche und auch einige Konzerte mehr im
Jahr. Regelmäßige Anwesenheit ist nun
mal wichtig für eine produktive Chorarbeit.
Zu zahlreichen Anlässen kann man
die Chöre dann hören, unterstützt von
verschiedenen Orchestern. „Es gibt
schon eine lange, sehr fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Akademischen Orchester und unserem Chor.“
berichtet Jens Lorenz. „Wir werden
aber auch von anderen Orchestern unterstützt, wie beispielsweise dem FaschEnsemble oder dem Barockorchester
der Hochschule der Künste in Bremen.
Weiterhin gab es mehrere gemeinsame
Konzerte in Frankreich und Deutschland mit dem französischen Orchester
La Folia de Lille. Im vergangenen Jahr
kam es sogar zu einer ersten Koproduktion mit dem Händelfestspielorchester des Opernhauses Halle, welche im
Jahr  mit einer CD-Produktion und
zwei Aufführungen der Johannes-Passion von J.S.Bach vertieft wird.“
Die musikalischen Kontakte von
Jens Lorenz reichen weit. Kein Wunder,
schließlich ist er seit  sogar Universitätsmusikdirektor. Dabei unterstehen ihm die künstlerische Leitung des
Chores sowie die logistische Leitung
des Collegium Musicum, welches für
die Gestaltung des musikalischen Lebens an der MLU verantwortlich ist. Des
weiteren unterrichtet er am Institut für
Musikpädagogik Orchester- und Chorleitung in der Abteilung Künstlerische
Praxis.
Nach Halle und damit zum Universitätschor kam er eigentlich über Jens
Arndt. Jener erzählt dazu: „Eine sehr
kuriose Geschichte, die nur das Leben schreibt. Ich habe damals in Halle studiert, Diplomlehrer für Musik und
Deutsch, und habe dadurch den Chor
kennengelernt. Im Jahre  erfuhr
ich, daß ein neuer Chorleiter gesucht
wird.“
Jens Lorenz unterbricht schmunzelnd seinen Kollegen. „Ja, und ich hatte damals mein Studium an der Hochschule für Musik in Weimar beendet.
Meine Freundin war eine ehemalige
Klassenkameradin von Jens Arndt, und
über sie erfuhr ich, daß ein Chorleiter
in Halle gesucht wird. Also war ich im
April  bei einer Probe, habe mir das
mal angehört und gedacht, das könnte
was werden.“
Und es wurde was. Seit  probt
er nun gemeinsam mit Jens Arndt die
kompakten Werke. Dabei unterstützen
ihn zwei studentische Hilfskräfte, Christine Mustroph und Antje Deickel. Beim
Einsingen werden sie von Michael Weigel, Student der Musikpädagogik mit
dem Hauptfach Gesang, unterstützt. Er
war selbst langjähriges Chormitglied,
kennt den Chor daher sehr gut und
kann auf die einzelnen Stimmgruppen
gut eingehen.
Für die nächsten Wochen ist viel geplant. Zu Weihnachten haben Chöre
schließlich Hochkonjunktur. Doch auch
im Frühjahr geht es im prall gefüllten
Programm weiter: mit einer CD-Produktion, der Aufführung der JohannesPassion und vielen weiteren Konzerten. Bleibt da noch Zeit für die Muse
der Musik?
„Sicher könnte man mehr Zeit gebrauchen. Im Jahr sind neben der normalen wöchentlichen Probenarbeit
bestimmt  Wochenenden durch Proben und Konzerte des Chores gebunden“, erklärt Jens Lorenz. „Man darf das
Ganze nicht als Job sehen, es ist einfach
mehr, und es gibt einem etwas.“ setzt
Jens Arndt dazu. „Aber es macht ja auch
Spaß.“ Zufrieden lehnt er sich zurück.
Spaß macht es. Das hört man.
Julia Rauschenbach
Infos und Konzerttermine unter:
www.universitaetschor-halle.de
15
FACH B E R E I CH E
SPO R T
Studentenaktion im Institut für
Anglistik / Amerikanistik
Erst die Vollversammlung Ende Oktober, und nun eine Plakataktion: die
Studenten der Anglistik/Amerikanistik gehen in den Institutsräumen der
Anglistik/ Amerikanistik zur Offensive
über.
Die zweite Etage in der Dachritzstraße ist mit A-Plakaten tapeziert. „Klage”, steht da schwarz auf weiß, ganz
groß, daneben „Protest”. „Mein Institut”, und direkt gegenüber auf einem
anderen Blatt: „Dein Institut”. Zehn unterschiedliche Sprüche und Motive, wie
sie sich die Gesundheitsministerin nicht
besser hätte ausdenken können. Die
Gänge entlang, mal rote oder blaue
Schleifchen zwischen den Blättern,
um den Kopierer, neben den Aushängen, und in der Sitzecke. Erst waren es
nur zwei Plakate direkt neben der Toilette, erzählt Matthias Horn vom Fachschaftsrat Sprach- und Literaturwissenschaft. Die hat aber jemand überklebt
– „Heinzelmännchen”, so wird mit Augenzwinkern vermutet – mit der letzten
Seite einer Stellungnahme. Dort ist zu
lesen, daß die Professoren Busse, VolkBirke und Grabbe eine „weitergehende Entflechtung” des Institutes im März
 befürwortet haben. Dann taucht
das Aktionspapier einer ominösen
„Selbsthilfegruppe” auf. Persönliche Denunzierung und Schuldzuweisungen.
Gegendarstellungen und Gegen-Gegendarstellungen. Die Sticheleien im
Institut gehen unverfroren weiter.
Rückblende: Vollversammlung der
Anglistik / Amerikanistik. Der kleine Seminarraum im Institut war gut gefüllt,
obwohl sich gerade mal  Studenten
eingefunden haben,  von über .
Hätten sie gewußt, daß sie sich in den
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folgenden zwei Stunden vor allem zähe Diskussionen anhören würden – es
wären wohl noch weniger gewesen. Als
Informationsveranstaltung war diese
Versammlung gedacht – und, wie sich
zeigte: Aufklärung war bitter nötig, in
vielerlei Hinsicht.
Worum stritten sich die Professoren?
Wer war Schuld? Und dann wollte man
wissen, welche Rolle der Fachschaftsrat in diesem Drama spielte. Warum
reagierte der Fachschaftsrat erst jetzt,
im Oktober ? Was macht die Fachschaft überhaupt? Man wollte einfache
Antworten, aber es stellten sich immer
neue Fragen. Ungereimtheiten tauchten auf. Ja, Dinge waren vorgefallen,
bei Prüfungen zum Beispiel, davon hatte man auch schon gehört. Geschichten,
die hinter vorgehaltener Hand erzählt
wurden. Der ewige Krieg zwischen den
Professoren. Gerüchte.
Dann wurde die Diskussion hitziger.
Der Streit der Professoren drohte mehrmals auf Studentenfraktionen überzugreifen. Allerdings hatte die Mehrheit
des Podiums für solche Grabenkämpfe
kein Verständnis, und wandte sich vehement gegen eine solche „Scheindiskussion”. „Es ist Sache dieser erwachsenen, gebildeten Menschen, sich wieder
einzukriegen”, wurde festgestellt. Und
daß der Streit und seine Gründe nicht
Sache der Studenten sein sollte.
„Ist die Trennung überhaupt ein Problem?” Verblüffung bei einigen Fachschaftsratsmitgliedern. So hatte man
sich diese Frage gar nicht gestellt. Man
begann herumzurudern. Nun, die Trennung, und weiter? „Daß das Konsequenzen haben kann... die schlecht
sind.”, heißt natürlich noch lange nicht,
daß diese Konsequenzen auch eintreten werden. Womöglich wäre es auch
die Chance für einen Neubeginn. Allerdings konnte natürlich auch niemand
sagen, was sich ändern würde. Wenn
sich denn überhaupt etwas ändern
würde.
Wird es nach einer Teilung besser
oder schlechter? Diese nagende Ungewißheit schürte Sorge und Angst, und
das drohende Unheil schweißten die
Studenten schließlich doch noch zusammen. Gegen die Teilung des Institutes. Dann wieder Resignation. Was wolle man denn tun, es mache doch keinen
Sinn. „Die da oben lachen sich tot”. Das
war das Zeichen für die Fachschaft. Erstens: Stimme der Studenten artikulieren. Zweitens: Druckpotential und Energien bündeln und kanalisieren. Und,
drittens, ein Brainstorming. Mit großem Eifer brütete man Ideen aus: Plakate, Abgrenzungen, irgend etwas
Symbolisches, Klagen, Streiks. Die Vollversammlung diente nicht zuletzt auch
der Selbstfindung engagierter Anglistikund Amerikanistikstudenten.
Zurück im Institutsflur. Neben den
überklebten Plakaten an der Toilette
hängt eine Klingelbox aus Papier. Damit soll den besagten „Heinzelmännchen” des Institutes finanziell unter die
Arme gegriffen werden, sollten sie sich
überlegen, all die neuen Plakate auch
wieder zu überkleben. Im Ernst? – „Natürlich nicht”, erklärt Matthias Horn
vom Fachschaftsrat. Aber da ist doch
tatsächlich schon Geld drin? Hm, ja.
Schulterzucken. Der Gag ist wohl nicht
so recht angekommen. Oder haben die
„Heinzelmännchen” wieder zugeschlagen?
Uwe Hartwig
Foto: Felix Knothe
Rugby: Eiertanz für harte Jungs?
Ein sehr komplexes und schnelles Spiel
mit hohen taktischen Anforderungen,
das zudem den Spielern die Möglichkeit bietet, ihre Grundaggressivität ausleben zu können. Rugby.
Erfunden wurde diese Sportart im
Jahr  durch William Webb Ellis, einen angehenden Pfarrer aus dem englischen Ort Rugby. Eigenwillig nahm Ellis während eines Fußballspiels an der
„Rugby School of England“ den Ball in
die Hände und rannte damit auf das
gegnerische Tor zu. (Damals spielte
man noch mit  Leuten Fußball.) Darauf aufbauend entwickelte die Rugby
school ein eigenes Regelwerk.
Für ahnungslose Laien (zu denen
auch ich gehöre) mag es den Anschein
haben, als handele es sich um ein planloses Herumgeprügel, dahinter jedoch steckt das größte Regelwerk aller
Sportarten überhaupt. In Deutschland
werden diese Regeln sehr flexibel ausgelegt, weil es häufig an den nötigen
Voraussetzungen mangelt.
Rugby-Profiligen gibt es in England,
Frankreich, Neuseeland, Südafrika und
Australien. Die Entwicklung des Spiels
wurde weltweit entscheidend durch
die Schulen und Universitäten geprägt.
Das alljährliche Kräftemessen zwischen
Oxford und Cambridge beispielsweise gehört zu den absoluten Klassikern.
Auch an der MLU gab
es bis zum Sommer diesen Jahres eine Hochschulmannschaft, die
unter der Leitung
des ehemaligen
Bundesliga- und Juniorennationalspielers Friedrich Radetzky stand. Friedrich
war von  bis  für den Berliner
RC sowie den SC Siemensstadt in der
Bundesliga aktiv. Mit  Jahren begann
er Rugby zu spielen.
Seine Faszination hierfür entwickelte sich durch den Sportunterricht und
die Gründung einer Schulmannschaft.
Nach mehreren schweren Verletzungen wurde er im Mai  Sportinvalide und übernahm wenig später das
Training der MLU-Rugbymannschaft.
Im Jahr  hat das Team sogar an den
Deutschen Hochschulmeisterschaften
teilgenommen. Durch eine erneute Verletzung des Trainers ist die Mannschaft
inzwischen zerfallen. Hinzu kamen eine schwache Trainingsbeteiligung und
die fehlende sportliche Leistungsfähigkeit. Um Verletzungen vorzubeugen
sind Fitness, Spielverständnis und koordinierende Fähigkeiten von großer Bedeutung. Wichtige Grundlagen hierfür
werden im Alter von  bis  Jahren
gelegt.
Doch gerade beim Nachwuchs liegt
einiges im Argen. Es komme wenig
nach, außerdem würden viele Talente
durch zu frühen Einsatz verheizt, klagt
Friedrich.
Er selbst möchte sich irgendwann
einmal auf den Jugendbereich spezialisieren. Leider gibt es zur Zeit in Halle
keine einzige Jugendmannschaft.
Erwachsene, welche Rugby-interessiert sind, haben die Möglichkeit, sich
im USV zu betätigen. Der USV bildet
eine Spielgemeinschaft mit Jena und
spielt in der Regionalliga. Verstärkung
ist willkommen! Wenn es starkes studentisches Interesse geben sollte, wäre
es vielleicht auch möglich, einen neuen Anlauf über die Uni zu starten. Perspektiven einer neu formierten Hochschulmannschaft wären beispielsweise
die Teilnahme an er Turnieren und ein
Regionalligaeinstieg. Außerdem könnte
versucht werden, Kontakte zu den Rugby-Teams der ausländischen Partneruniversitäten aufzubauen.
Jan Mallien
Ansprechpartner:
[email protected]
Foto: Arno Grabolle
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HALLE
HALLE
Wo niemand mehr hinsieht?
Überall begegnen sie uns. Im Tunnel
am Bahnhof, in Einkaufspassagen, auf
dem Boulevard, am Markt – die Menschen, die auf der Straße leben, die
Armen. Sie bitten um Geld, spielen ein
Instrument oder verkaufen kleine Blumensträuße. Bei Wind und Kälte stehen
sie dort draußen. Manche kommen auf
uns zu und fragen: „Haste mal ’n Euro
oder ’n bißchen Kleingeld?“ Oft haben
wir keine Zeit, oder denken, daß die
doch arbeiten sollen, wie wir es auch
tun. Und außerdem haben wir auch
nicht viel Geld.
In diesem Artikel geht es nicht darum, ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich möchte euch mitnehmen in
eine Welt, die wir uns kaum vorstellen können – hier in Halle. Was haben
diese Menschen für eine Geschichte?
Wo kommen sie her? Wo gehen sie hin,
wenn wir schon längst zuhause sind
und nicht mehr an sie denken? Wo können sie Hilfe bekommen?
Mein erster Weg führt mich zur
Bahnhofsmission. Frühstück. Für Sozialschwache gibt es hier Brötchen
und Kaffee für , Euro. Dieses Angebot kann von . bis . Uhr genutzt werden. Etwa  bis  Menschen
frühstücken hier. Die Bahnhofsmission gibt es seit  in Halle. Hier arbeiten  ehrenamtliche Mitarbeiter, drei
Festangestellte, drei Zivildienstleistende und ein ABM-Angestellter. Getragen wird diese Einrichtung zum Teil von
der Stadt und zum anderen Teil von der
Caritas, der katholischen und evangelischen Kirche. Eine Mitarbeiterin sagt,
daß sich die Situation in den letzten
Jahren immer weiter verschlechtert hat.
Das Netz, welches die Menschen in Halle auffangen soll, sei jedoch in Ordnung,
denn es gebe den Elisabeth-Tisch, das
Obdachlosenheim und die Stadtmission.
Gehen wir weiter und schauen, wo
es ein Mittagessen gibt. Versteckt,
gleich neben dem Elisabethkrankenhaus, finden wir den Elisabeth-Tisch.
Vor dem Haus stehen Menschen, die
nicht besonders gepflegt aussehen. Als
ich meine Photos machen will, werde ich angesprochen. Sie sind nett und
höflich zu mir. Mit Herzklopfen betrete ich das Haus und suche den Speiseraum. Als ich ihn betrete, sehen mich
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einige Menschen an, mit Interesse. Eine Nonne begrüßt mich freundlich und
fragt, ob ich etwas essen wolle. Ich stottere, ich will doch nur ein Interview. Wir
setzen uns an einen Tisch und werden
nicht weiter beachtet. Schwester Celina
erzählt mir, daß es den Elisabeth-Tisch
nun schon seit zehn Jahren gibt. Ungefähr  Essen werden am Tag ausgegeben. An manchen Tagen mehr und
manchmal weniger. Ein Essen kostet 
Euro, der Nachschlag ist kostenlos, und
einen heißen Tee gibt es auch. Schwester Celina kennt die Menschen, die jeden Tag zu ihr kommen. Sie führt mit
jedem ein kleines Gespräch, während
sie das Essen austeilt. Sie berichtet, daß
viele Menschen sterben, dafür kommen Neue. Die Atmosphäre ist freundlich, ich fühle mich wohl unter diesen
Menschen, die von Armut gezeichnet
sind. Mit einigen spreche ich. Sie kommen alle gerne her, sind zufrieden mit
dem Essen und dankbar für die Gespräche. Der Elisabeth-Tisch wird nicht von
der Stadt unterstützt, sondern lebt von
Spenden und Benefizkonzerten. Auch
guterhaltene Kleidung kann man dorthin bringen, denn die Menschen freuen
sich, wenn sie etwas Neues bekommen.
„Warum soll man die Kleidung nach Polen und Rußland schicken, wenn sie hier
gebraucht wird?“ fragt mich Schwester
Celina. Der Elisabeth-Tisch ist aber auch
Ort der Begegnung. Sogar einige Paare
haben sich hier schon gefunden.
Um das Essen beurteilen zu können, esse ich einen Teller Nudelsuppe
und trinke eine Tasse Tee. Es ist wirklich
gut. Ich treffe dort einen jungen Mann
mit großer Allgemeinbildung. Er kennt
sich in Geschichte besser aus als ich. Er
hat Schweißer gelernt und andere Berufe. Heute gibt er mir eine Nachhilfestunde in Geschichte, daß mir die Ohren schlackern. Dabei ist er nicht mal
besonders alt. Ich frage, woher er so
viel weiß. Er habe genug Zeit zum Lesen, sagt er.
Es ist Nachmittag und wird bald
dunkel. Wo schlafen denn die Obdachlosen? Nirgendwo gibt es ein Schild
oder Wegweiser. Ich frage mich durch.
Das Obdachlosenwohnheim ist in der
Nähe des Böllberger Weges. Ein riesiges Gebäude. Ich gehe in die erste Tür,
die ich sehe. Dort sitzt ein Mann von
der Security. Ein paar junge Männer lassen sich in ein Buch eintragen und grinsen mich frech an. Natürlich finde ich
hier keinen Ansprechpartner, denn es
ist nur die Aufnahme für das Notquartier.
Also gehe ich um das ganze Gebäude herum und starte den nächsten Versuch. Hier gibt es eine nette Sozialarbeiterin, die mir Auskunft gibt. Träger
der Einrichtung ist die Stadt. Es gibt ein
Notquartier mit  Betten, davon sind
 Betten belegt, dafür ist eine Sozialarbeiterin zuständig. Außerdem gibt es
ein Wohnhaus. Hier wohnen  Personen. Für  wäre Platz. Diese werden von vier Sozialarbeitern betreut.
Die Menschen, die alleine sind, leben in
Zwei-bis Dreibettzimmern. Toilette, Küche und Bad gibt es auf dem Flur.  Euro bezahlt ein Obdachloser pro Nacht.
Auch Familien können hier wohnen. Dafür stehen Wohneinheiten bereit. Die
kleinsten Wohnungen mit , m² kosten  Euro pro Monat, die größten
Wohnungen mit , m² kosten 
Euro. Dafür kann jedoch auch Wohngeld beantragt werden.
Eine Regel gibt es im gesamten Obdachlosenheim: Kein Alkohol und keine
Drogen. Weil viele der Obdachlosen Alkoholiker sind, wurde extra ein Park mit
einem kleinen Zelt geschaffen, wo diese Menschen trinken können.
Hier nächtigt jedoch nur ein Bruchteil der Obdachlosen, weil viele auf der
Straße schlafen. Aus diesem Grund gibt
es keine Kenntnis über die Zahl der Obdachlosen.
Wenn hier also nur wenige Menschen sind, was machen die anderen?
Ich gehe zurück zum Bahnhof. Dort
treffe ich den Gitarrespieler. Er lebt freiwillig auf der Straße. Racklau, einen
Drogensüchtigen, treffe ich vor Edeka.
Was sie mir erzählen, könnt ihr im Interview nachlesen.
Ich habe auf meiner Reise viele
schmutzige Ecken kennengelernt. Aber
auch viele Menschen, die helfen, und
Orte, an denen Hilfe angeboten wird.
Heute gehe ich durch die Stadt,
manche Geschichten kenne ich, nur wenige. Doch jetzt kann ich auch die Menschen sehen, die dort am Rand sitzen.
Der Gitarrespieler
Racklau: Ein Drogensüchtiger
Du spielst hier, lebst du auch auf der Straße?
Ja, ich verdiene mein Geld und lebe auf der
Straße, aber nicht in Abrißhäusern.
Seit wann lebst du in Halle?
Ich bin seit vier bis fünf Jahren in Halle.
Aufgewachsen bin ich in Sandersleben im
Heim.
Wie lange spielst du täglich?
So sieben bis acht Stunden, aber nicht immer hier im Tunnel.
Wie alt bist du denn?
Was schätzt du denn?
So Mitte ?
Na, sehe ich schon so alt aus? Nein, ich bin
gerade .
Welchen Schulabschluß hast du denn?
(lacht) Ich habe einen Hauptschulabschluß,
aber fünf Berufe erlernt.
Welche Berufe sind das?
Schlosser, Kunstschmied, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Werkschutzfachkraft, Fachkraft im betrieblichen Ermittlungsdienst.
Alles mit Abschluß, dann  Jahre Bundeswehr.
Wie lange lebst du schon in Halle?
Drei bis vier Jahre ungefähr.
Schon mal Ärger mit der Polizei gehabt?
Nein, auch sonst nicht. Man wird nur
manchmal angepöbelt, auch als Musiker.
Bekommst du Hilfe?
Es gibt Sozialarbeiter und das Obdachlosenheim, aber da gehe ich nur zum Duschen
hin.
Warum lebst du auf der Straße?
Das ist eine selbstgewollte Obdachlosigkeit.
Wie meinst du das?
Zuerst habe ich  Jahre für die Freiheit anderer gekämpft, nun kämpfe ich für meine
eigene.
Hast du einen Traum?
Mein Traum ist ein Wohnmobil, und dann ab
in den Süden.
Hast du einen Schulabschluß?
Ich habe keinen Abschluß, nur . Klasse
Abgangszeugnis, habe aber eine Lehre als
Tischler gemacht. Diese aber nicht zu Ende,
weil ich aus meiner Wohnung geflogen bin.
Warum bist du aus deiner Wohnung geflogen?
Ich hatte eine Wohnung vom Heim. Aber da
gab es immer Ärger, wegen meinen Kumpels, wegen den Drogen und so. Mit  habe
ich die Wohnung gekriegt, mit  bin ich
rausgeflogen.
Wo lebst du seit dem?
Na, in Abrißhäusern und so.
Hast du Ärger mit der Polizei?
Ja, oft. Die schmeißen uns aus den Häusern,
das ist ja Hausfriedensbruch. Dabei ist auch
mal mein Ausweis weggekommen. Schlimm
ist es, wenn Schlafsäcke verloren gehen.
Hilft dir die Stadt?
Na, es gibt die Streetworker und eine Orientierungsstätte, da kann man drei Nächte in
der Woche schlafen, aber ich nicht mehr. Ich
bin zu alt, das geht nur bis .
Warum gehst du schnorren?
Ich bin seit sechs Jahren drogenabhängig.
Ich schnorre, um Drogen zu kaufen, ich
spritze, bin heroinabhängig.
Es gibt nur wenige, die schnorren. Was tun die
anderen, um Drogen zu besorgen?
Die klauen, die klauen die Geschäfte leer.
Hast du mal eine Therapie gemacht?
Nee, nur ’ne Entgiftung
Hast du Träume?
Ich habe keine Träume mehr. Ist wegen der
Drogen. Da hat man keine Träume mehr,
man denkt nur bis zum nächsten Tag, nur
wie man den Tag übersteht.
Du bist schon sehr früh unterwegs, immer bis
spätabends?
Da, wo ich wohne, wird gebaut, der Krach
fängt früh an.•
von oben nach unten:
Bahnhofsmission;
Akkordionspieler am Markt;
Schwester M. Modesta (Gründerin des
Elisabeth-Tisches);
Zimmer im Obdachlosenwohnheim
Böllberger Weg
Text und Fotos: Silke Möbus
19
HALLE
I NTE R NATI O NAL
Wehrmachtsausstellung im Tscherny-Haus
„Ich habe selten soviel Unsinn, soviel
Ungeheuerliches über die Soldaten der
deutschen. Wehrmacht wie in den letzten zwei Minuten gehört“, so Dr. Erich
Mende, Bundesverdienstkreuzträger
und Ex-Vize-Kanzler in der Fernsehtalkshow „Talk im Turm“. Ausgelöst hatte diesen Wutausbruch Hannes Heer,
Leiter der Wehrmachtsausstellung, der
den Wehrmachtssoldaten breite Zustimmung zum Krieg und auch vereinzelt Lust am Töten unterstellt hatte. Ein
Ausschnitt dieser Gesprächsrunde ist
im vorletzten Raum der Ausstellung
„Verbrechen der Wehrmacht – Dimensionen eines Vernichtungskriegs“, die
seit dem . November im Tschernyschewskij-Haus haltmacht, zu sehen
und dokumentiert die Kontroverse,
welche die Wanderausstellung seit
ihrer Eröffnung  in Hamburg begleitet.
Das Hamburger Institut für Sozialforschung hatte im Rahmen eines Forschungsprojekts die Ausstellung konzipiert, um  Jahre nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs mit dem Irrglauben
von der Rolle der Wehrmacht als bloßes Opfer der Eroberungspolitik Hitlers
aufzuräumen. Der gegen die Sowjetunion geführte Krieg war als Vernichtungskrieg geplant, der sich von allen
anderen Kriegen, welche die deutsche
Wehrmacht während
des Zweiten Weltkrieges führte, unterschied. Die Sowjetunion sollte
erobert und
das kommunistische Regime beseitigt
werden. Einzigartig dabei war, unter
Nichtbeachtung des Kriegs- und Völkerrechts, die Tötung von Zivilisten und
Ausrottung ganzer „unwerter“ Bevölkerungsteile. Der Wehrmacht kam in diesen Überlegungen eine entscheidende
Rolle zu, ohne welche die nationalsozialistische Vernichtungspolitik in dem
bekannten Ausmaße nicht möglich gewesen wäre.
Mit Hilfe von Texten, Bildern und Audiokommentaren wird versucht, ein
genaues Bild der Wehrmacht am Vernichtungskrieg zu zeichnen. In Aufbereitung und Design aufs wesentliche reduziert, führen die Aussteller anhand
von sechs Dimensionen (Völkermord,
Massensterben, Ernährungskrieg, Deportationen/ Zwangsarbeit, Partisanenkrieg und Repressalien) durch die Ausstellung und vermitteln umfassendes
Wissen.
Lange Zeit wurde das Ansehen der
Wehrmacht hochgehalten und verklärt.
Erst in den er Jahren beschäftigten
sich Historiker mit dem Thema, worauf es zu einer historischen Neubewertung kam. An der öffentlichen Wahrnehmung änderte dies jedoch nichts;
immer noch Wüstenfuchs, immer noch
Mythos.
Gegen diesen „Mythos Wehrmacht“
trat die Ausstellung  an. Folge waren lautstarke Kontroversen in Öffentlichkeit und Medien. Kriegsveteranen
und Vertreter vom rechten Rand sprachen von Rufmord und forderten einen Abbruch der Aus-
stellung. Den negativen Höhepunkt
stellte ein Bombenanschlag von Rechten in München dar. Die Ausstellung
war ein Politikum geworden und polarisierte wie selten eine Ausstellung
zuvor. Letztendlich jedoch siegte die
gesellschaftliche Akzeptanz und die Erkenntnis, daß keine Verallgemeinerung
über einzelne Soldaten möglich sei, die
Wehrmacht als Institution jedoch stark
in den Vernichtungskrieg verstrickt gewesen war.
Nach Jahren der Tour durch den
deutschsprachigen Raum wurde die
Echtheit einzelner Bilder und die historische Zuordnung der Bildunterschriften von einigen Historikern kritisiert.
Aufgrund dessen wurde die Ausstellung für ein Jahr geschlossen und überarbeitet. Die neue Konzeption der
Ausstellung, die seit unter verändertem Titel gezeigt wird, stützt sich
weiterhin auf die Grundpfeiler der ersten Ausstellung, folgt jedoch einer erweiterten Argumentation und Gestaltung.
Im Rahmen der Ausstellung in Halle,
die noch bis zum . Januar  dauert, finden eine Reihe Vorträge und Filme sowie Podiumsdiskussionen und
Gespräche mit Zeitzeugen statt.
Anne-Christin Wahl,
Philipp Lange-Grumfeld
Spanien schloß Anfang November diesen Jahres erstmals seit  Jahren die Grenze zu Gibraltar. Nach
offiziellen Angaben sollte damit die Einschleppung eines hochansteckenden Margen-Darm-Virus
verhindert werden, an dem rund  überwiegend aus Großbritannien stammende Touristen sowie
Besatzungsmitglieder erkrankt waren, die auf ihrer Rückreise mit dem Kreuzfahrtschiff „Aurora“ in
Gibraltar Station gemacht hatten. Nach ein paar Tagen hatte das Schiff Gibraltar wieder verlassen,
doch die Konflikte blieben.
Atlantis bei Gibraltar?
Im Altertum bezeichnete man den
Felsen von Gibraltar und den Berg von
Abyle in Nordafrika, die die Straße von
Gibraltar einfassen, als die „Säulen des
Herakles“ (lat. Hercules). Die Menschen
glaubten damals, daß Herkules sie dorthin gesetzt habe, um das Ende der Welt
zu markieren.
Der französische Geologe und Prähistoriker Jacques Collina-Girard veröffentlichte im New Scientist seine
neuesten Erkenntnisse darüber, daß er
Atlantis bei Gibraltar vermute. Dabei
bezieht er sich auch auf Texte des griechischen Philosophen Platon (–
v. Chr.). Dieser schreibe dort, daß sich
die hochentwickelte und versunkene
Stadt bei den „Säulen des Herakles“ befunden haben soll.
Vor   Jahren hat sich laut Collina-Girard ein Archipel westlich der
Säulen befunden. Zu dieser Zeit sei der
Meeresspiegel ca.  Meter niedriger
gewesen. Doch als vor   Jahren
dann die Eismassen der Eiszeit schmolzen, versanken die Inseln im Meer.
Dies alles decke sich mit den Angaben Platons, sagt der französische Wissenschaftler. Denn zu Platons Lebzeiten
war der Archipel bereits versunken. Platon habe angenommen, daß Atlantis ca.
 v. Chr. (natürlich nicht nach seiner
Zeitrechnung!) im Meer versunken war.
Allerdings würden auch Widersprüche zu Platon auftauchen, nämlich bei
der Größenangabe von Atlantis. Collina-Girard vermutet aber, daß sein entdeckter Archipel deshalb nicht mit der
Größenangabe Platons übereinstimmt,
weil beim Umrechnen von ägyptischen
auf griechische Längenmaße ein Fehler
passiert sein könnte.
Die Halbinsel
Heute leben auf den , km² der Halbinsel rund   Zivilpersonen. Seit
über  Jahren setzt sich diese Gruppe
aus einer Mischung von Sizilianern, Genuesen, Maltesern, Marokkanern, Spaniern und Portugiesen zusammen. Als
staatsbürgerliches Merkmal gilt die Geburt im Territorium von Gibraltar nach
dem ... Der größte Anteil der
Bevölkerung ist zweisprachig – englisch
und Giannito, eine spanische Mundart
mit englischen Einflüssen.
Die Halbinsel wird von einem Kalkfelsen gebildet, der aus dem Meer herausragt. Diese Kalkbänke aus der Jurazeit sind steil nach Westen geneigt und
bilden so einen scharfkantigen Schichtkamm, der eine Höhe von  m ü.M.
erreicht und nach Norden und Osten
steil abfällt. An den Steilhängen wurden ab  Wellblech- und Betonflächen, die insgesamt , ha Fläche bedecken, als Regensammler angebracht.
Denn Quellwasser ist Mangelware auf
der Insel.
An der flachen, terrassenförmigen
Westseite des Felsens liegt die Stadt
Gibraltar mit ihrem Kriegs- und Handelshafen. Das wohl markanteste Bauwerk Gibraltars ist die maurische Burg,
die die Altstadt Gibraltars überragt. Sie
wurde  gegründet und im . Jahrhundert von den Briten um Festungsgalerien ergänzt. Im Inneren des Felsens befindet sich ein  km langes
Tunnelstraßensystem mit Krankenhäusern und Geschäften. Es wurde im
Zweiten Weltkrieg als Schutz erbaut
und bietet Platz für  Menschen,
wurde dafür aber nie genutzt.
Die wichtigsten Einnahmequellen sind
der Tourismus und der Verkauf von
Briefmarken. Gibraltar hat  Mio. Besucher pro Jahr, und im Rahmen einer geplanten Gemeinschaftsnutzung durch
Großbritannien und Spanien gemäß
dem Abkommen von Lissabon ()
ist es vorgesehen, die Touristikinfrastruktur für bis zu  Mio. Besucher jährlich auszubauen.
Der Felsen von Gibraltar ist außerdem der einzige Fleck in Europa, auf
dem Affen frei leben. Hier genießt der
Magot seine Freiheit. Ungefähr  dieser halbwilden Affen leben im Moment
auf der Insel. Ihr bestand wird jedoch
ständig mit Exemplaren aus Nordafrika
aufgestockt, da es eine Spruchweisheit
gibt, daß Gibraltar so lange englisch
bleibt, wie die Magots noch den Felsen bevölkern. Jeder einzelne wird registriert und bekommt einen offiziellen
Namen. Sie sind an Menschen gewöhnt,
was es möglich macht, die Tiere ganz
aus der Nähe zu beobachten.
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Ort der Ausstellung: Tschernyschewskij-Haus
Wohin mit dem Ende der Welt?
Foto: Felix Knothe
I NTE R NATI O NAL
I NTE R NATI O NAL
Geschichte
 n. Chr. Gibraltar wird von den Arabern eingenommen. Von diesen Eroberern bekommt der Felsen
auch seinen Namen. Gibraltar kommt vom Arabischen „Djebel al Tarik“ = Berg des Tarik. Tarik war
ein maurischer Feldherr, der die strategisch wichtige Lage Gibraltars erkannte und eine Festung errichten ließ. Im Zuge der Reconquista wird Gibraltar, wie auch der Rest Spaniens, zurückerobert.
, am . August Gibraltar wird im spanischen Erbfolgekrieg von den Briten erobert.
 Das Gebiet wird ihnen im „Vertrag von Utrecht“
formell zugesprochen.
 Die ersten britischen Einwohner Gibraltars sind
Händler, die das Militär mit ihren Waren versorgen und schließlich die günstige Lage der Insel für
sich erkennen.
 Die „Stadt und Garnison Gibraltar im spanischen
Königreich“ wird zur britischen „Kronkolonie von
Gibraltar“. Es etabliert sich erstmals ein ordentliches Rechtssystem, und die Einwohner bekommen anerkannte Bürgerrechte. Seither kommt es
immer wieder zu Spannungen zwischen Spanien
und Großbritannien, weil Spanien die Hoheit über
Gibraltar wiedererlangen will.
 wird Sir Robert Gardiner Gouverneur von Gibraltar und verhindert, daß es die gleichen politischen
Freiheiten bekommt wie andere Kronkolonien. Er
begründet dies damit, daß es schließlich eine Festung sei. Jegliche Aufstände dagegen von Händlern und Landbesitzern schlägt er nieder. Den
Aufständischen gelingt es aber, durch Kontakte
zur Handelskammer von Manchester, die eine
starke Lobby hat, den Gouverneur im Jahr 
abzusetzen.
 findet die erste Wahl für eine Selbstverwaltung
der Kronkolonie statt. Wählen dürfen hier aber
nur die Männer, obwohl in Großbritannien zu diesem Zeitpunkt schon seit drei Jahren Frauen zur
Wahl zugelassen sind
, am . Oktober wird ein Rat gebildet, der den
bisher allein regierenden Gouverneur kontrollieren soll. Die Ratsmitglieder sind jedoch von der
Britischen Krone zur Wahl aufgestellt. Eine wirkliche Selbstverwaltung kommt daher noch nicht
zustande. Alle dahingehenden Versuche werden
immer wieder abgeschmettert und schließlich
vorerst aufgegeben.
22
Aktuelle Entwicklungen
Seit dem Beitritt Spaniens zur NATO
() hat sich die kritische Lage etwas
beruhigt, und seither ist eine „europäische Lösung“ im Gespräch.
Die Lage entspannte sich weiterhin
durch die Beilegung des Streits um die
Reparatur des britischen Atom-U-Boots
„Tireless“ an der Küste Gibraltars im Juli . Dieser Konflikt hatte vor allem
am Anfang des Jahres für Unmut in der
spanischen Bevölkerung gesorgt.
Die seit  ruhenden Gespräche über die Zukunft der Kolonie wurden wiederaufgenommen. Kompromisse wurden von beiden Seiten gemacht.
Im Streit um das European Single Sky
Projekt (europäisches „Himmelprojekt“
zum gemeinsamen Management des
Luftraums mit dem Ziel eines sichereren und besser organisierten Verkehrs)
nahm Großbritannien Gibraltar zunächst davon aus. Außerdem versprach
Großbritannien, Steuerprivilegien in Gibraltar zu streichen. Spanien zog daraufhin sein Veto gegen den OECD-Plan
(Organisation for Economic Co-operation and Development) zur Bekämpfung
von Steuerparadiesen zurück.
Der spanische Außenminister Josep Piqué und sein britischer Kollege Jack Straw wurden sich im November  in Barcelona einig, innerhalb
der kommenden sechs Monate eine
Lösung für den Konflikt zu finden. Unklar war man sich noch darüber, ob der
Regierung Gibraltars bei den Gesprächen ein Veto eingeräumt würde. Während Spanien rein bilaterale Gespräche
wünschte und die Regierung Gibraltars
nur innerhalb der britischen Delegation akzeptierte, gestand Großbritannien dem Chief Minister von Gibraltar Peter Caruana immer wieder zu, als dritte
Stimme an den Gesprächen beteiligt zu
werden.
 konnten bei Verhandlungen
im Februar Fortschritte erzielt werden.
Die Außenminister beider Staaten vereinbarten, die britische Kolonie in engerer Zusammenarbeit mit der spanischen Regierung zu verwalten. Die
Einwohner behielten in diesem Falle die britische Staatsbürgerschaft. Die
Bürger Gibraltars reagierten mit heftigen Protesten. Am . März demonstrierten   Menschen für ihr Recht
auf Selbstbestimmung und gegen die
gemeinsame Souveränität von Spanien
und Großbritannien. Tony Blair gab dar-
aufhin die Zusicherung, die letzte Entscheidung über die Zukunft Gibraltars
den Bürgern der Insel zu überlassen. Ab
Mai kamen die Verhandlungen durch
die Ablehnung eines Referendums ins
Stocken. Am .. beteiligten sich ,
Prozent der Einwohner Gibraltars an einem Volksentscheid, der unabhängig
von der britischen Regierung organisiert worden war. Dabei sprachen sich
, Prozent gegen eine geteilte Souveränität aus. Sie wollten, daß die Pläne
komplett fallengelassen würden, forderten volle und gleiche Beteiligung an
Gesprächen und die alleinige Entscheidungsgewalt über ihre Zukunft. Der
Entscheid wurde allerdings von Spanien als irrelevant und illegal bezeichnet.
Seit Anfang Oktober  sind
deutsche Marinesoldaten mit drei
Schnellbooten im spani-schen Cadiz
stationiert. Sie geben alliierten Handelsschiffen, die die amerikanischen
Truppen im Irak versorgen, Geleitschutz, während sie die Straße von Gibraltar durchqueren. Der Auftrag heißt
“Active Endeavour“ („Aktives Bemühen“).
Die Boote sollen als eine Art Puffer zwischen den Handelsschiffen und eventuellen Terroristen dienen. Diese könnten
beispielsweise aus Ländern wie Marokko oder Tunesien kommen, welche ja
mit den Anschlägen auf Djerba und in
Casablanca bereits Ziele von Terroristen
waren. Diese NATO-Operation hatte –
zunächst ohne deutsche Beteiligung –
im März  begonnen.
Nun bekam der Streit um die Kolonie erneut Zündstoff durch die Grenz-
schließung durch Spanien wegen der
„Aurora“. Kurz vor der Grenzschließung
war das britische Schiff, dem schon das
Einlaufen in den griechischen Hafen Piräus verweigert worden war, im Hafen
der Insel angekommen. Spaniens Regierungschef José María Aznar ordnete
die Grenzschließung als Vorsichtsmaßnahme an, bis der genaue Zustand der
Infizierten an Bord klar sei. Der britische
Außenminister Jack Straw kritisierte
dies als „unnötig und unverhältnismäßig“. Auch Gibraltars Regierungschef
Peter Caruana nannte die Maßnahme eine „krasse Überreaktion“. An den
Grenzübergängen bildeten sich lange
Schlangen von Autos und Fußgängern,
unter ihnen rund  Spanier, die täglich in Gibraltar zur Arbeit gehen. Bei
dem Stop in Gibraltar sollten Hygienevorkehrungen vor der Rückreise in den
englischen Heimathafen Southampton
getroffen werden.
Nun sind die Debatten wieder in
Gang gebracht worden, und es bleibt
abzuwarten, zu welchem Land Gibraltar in Zukunft gehören wird oder ob es
ganz autonom wird.
Im Ersten Weltkrieg stellt Spanien für Gibraltar keine
Bedrohung dar, weil es neutral bleibt.
Zweiter Weltkrieg Mussolini kooperiert mit Hitler,
und es ist zu befürchten, daß Franco sich ihnen
anschließen wird. Das Problem: GB führt Krieg mit
Deutschland. Also werden ca.   Zivilisten
evakuiert. Diese Tatsache bildet noch heute ein
Trauma in der Geschichte Gibraltars.
 Erste demokratisch gewählte Regierung zur
Selbstverwaltung
– wird bei den UN über eine Dekolonisierung
beratschlagt. Das gebildete Komitee favorisiert
jedoch den spanischen Standpunkt. Spanien versteht dies als „Freifahrtschein“ und überzieht Gibraltar mit Restriktionen, die Grenze betreffend.
 Referendum: Über   Einwohner stimmen
für den Verbleib unter britischer Hoheit,  Stimmen sind gegen Großbritannien gezählt worden.
 schließt Spanien die Grenze vollkommen.
– steht Gibraltar unter spanischer Belagerung. Franco sorgte für die Isolierung der Insel. Es
gibt keine Möglichkeit der Kommunikation (Unterbrechung der Telefonverbindungen) und nur
eingeschränkten Luft- und Schiffsverkehr nach
London und Marokko.
, am . Januar Gibraltar tritt zusammen mit GB in
die EWG (Europ. Wirtschaftsge-meinschaft) ein.
 stirbt Franco, und  wird ein Vertrag in Lissabon unterzeichnet, in dem Spanien und GB sich
bereit erklären, ihre Differenzen so schnell wie
möglich beizulegen. Als in Spanien  eine sozialistische Regierung gewählt wird, kommt es zur
Öffnung der Grenze zumindest für Fußgänger
Susanne Johne, Tonia Rambausek
Grafik: READiculum
Politisches System
Für die Gibraltarer ist das Wichtigste in ihrer Verfassung die Präambel:
“Whereas Gibraltar is part of Her Majesty’s dominions and Her Majesty’s Government
have given assurances to the people of Gibraltar that Gibraltar will remain part of
Her Majesty’s dominions unless and until an Act of Parliament otherwise provides,
and furthermore that Her Majesty’s Government will never enter into arrangements
under which the people of Gibraltar would pass under the sovereignty of another
state against their freely and democratically expressed wishes.”
, am . November kommt es nach dem Einvernehmen von spanischen und britischen Außenministern zur vollständigen Öffnung der Grenze. Im
Gegenzug erhält Gibraltar seine eingeschränkte
Souveränität.
 wird der Flughafen von Gibraltar von Spanien
aus EG-Maßnahmen ausgeschlossen, solange bis
Gibraltar zustimmt, daß Spanien ihn kontrollieren
darf.
 Spanien ist dagegen, Gibraltar zur EU zu zählen.
GB stimmt dafür.
Nach Verfassung von  ist Gibraltar eine britische Kronkolonie. Die britische
Regierung verpflichtet sich nie in Bündnisse einzugehen durch die Gibraltar gegen seinen eigenen freien und demokratischen Willen unter die Souveränität eines anderen Landes geraten würde. Gibraltar dürfte also ohne die Zustimmung
der Gibraltarer nicht an Spanien übergehen.
Gibraltar ist autonom in inneren Angelegenheiten, während Großbritannien für
auswärtige Beziehungen, Verteidigung und innere Sicherheit verantwortlich
ist. Der Oberbefehlshaber und Gouverneur (Chief Minister), der den britischen
Monarchen repräsentiert, ist die oberste exekutive Behörde. Ihm zu Seite steht
der Rat vom Gibraltar („Gibraltar council“). Für innere Angelegenheiten ist der
Ministerrat zuständig. Das Parlament („House of Assembly“) setzt sich aus  gewählten Abgeordneten, einem Sprecher und zwei weiteren Mitgliedern zusammen. Das Gerichtswesen basiert auf dem englischen und ist vierstufig. Es gibt
einen Supreme Court, einen Court of Appeal, einen Court of First Instance und
einen Magistrates’ Court.
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I NTE R N ET
I NTE R N ET
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aus dem Netz abseits der Branchenführer
Freeware gibt es wie Sand am Meer. Diese kleinen Programme werden, als Marketingstrategie, den Nutzern hauptsächlich über das Internet kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sie erfreuen sich längst großer Beliebtheit. Im Zuge der Open-Source-Bewegung, die sich ab Mitte der neunziger Jahre entwickelte,
kam es zu neuen Entwicklungsstrategien. Jene kommt hauptsächlich privaten Nutzern zugute. Zwar wurden bis dato etliche Programme zur freien Verfügung gestellt, doch mangelte es an durchdachter und
leistungsstarker Software, die auch mit führenden Softwareprodukten konkurrieren konnte. Mit der Weiterentwicklung verschiedenster Linux-Distributionen wehte auch im Windows-Segment ein frischer Wind,
die Dinge nahmen ihren Lauf: Man entwickelte Programme, die für studentische Belange mittlerweile genauso gut geeignet sind, wie für den privaten Einsatzbereich. Wir stellen Euch einige der aktuellen
und kostenfreien Powerpakete vor.
Office
Virenscanner
Webdesign
Betriebssystem
Open Office for an Open World
Lizenzlos auf Virenjagd mit AntiVir .
Willkommen in der Phase 
Vollwertiges System in der Hosentasche
Fehlende Kompatibilitäten und der Mangel an Alternativen
zwangen viele Studierende bisher zum Kauf von Microsoft
Office, des unangefochtenen Spitzenreiters im Officebereich.
Auch wenn sich dieses Programm in seiner Funktionsweise
und der Handhabung durchaus bewährt hat, reißt der Kauf
ein tiefes Loch in den Geldbeutel. Immerhin kostet selbst die
Schüler- und Studentenversion je nach Umfang zwischen 
und  Euro. Doch mittlerweile ist ein Konkurrent herangewachsen, der bei vielen Problemen, gerade im Bereich der
Kompatibilität riesige Fortschritte erzielte. Der Name: Open
Office. Der Umfang kann sich sehen lassen. Neben einer
Tabellenkalkulation und einer Textverarbeitung beinhaltet
das Paket eine Software für Präsentationen, ein Zeichenprogramm und Software zur Webseitengestaltung. Optisch und
in der Handhabung ist die Software eng angelehnt an den
kommerziellen Konkurrenten. Dokumente lassen sich in beide Richtungen bearbeiten und speichern. So kann man die in
der Uni getippte Hausarbeit auch in den eigenen vier Wänden öffnen und bearbeiten. Und nach kurzer Einarbeitung
lernt man auch die kleinen Funktionen zu schätzen, die man
bei Microsoft so lange schon vermißt.
Egal ob Spiegel Online oder heise.de. Ununterbrochen wird
von neuen Viren berichtet. Alltag. Genau wie all die Warnungen vor Würmern und Trojanern, die täglich über die Medien
ausgestrahlt werden. Der Datenhighway verkommt zu einer
Ausnahmezone, in der schwarze Schafe an das Leder unschuldiger User möchten. Übertreibung oder auch nicht: ein gut
funktionierender Virenscanner ist unerläßlich für jeden Rechner, über den man Webinhalte empfangen kann. Doch auch
wenn Anti-Viren-Software kostenfrei angeboten wird, benötigt man eine ständige Aktualisierung, um vor den neuesten
und immer gefährlicher werdenden Viren geschützt zu sein.
Das aber kostet Geld. Doch auch hier existieren Alternativen.
Besonders eine Antivirensoftware hat sich in die Herzen der
Nutzer gearbeitet: AntiVir. Mit einer zuverlässigen Virensuche
und einfachster Benutzung inklusive einer kostenlosen Möglichkeit der Aktualisierung über Zertifikate scheint dieses Programm den Ansprüchen der Zukunft gerecht zu werden.
Phase  ist das Tool für anspruchsvolles Webdesign. Einziges
Manko: Eine grafische Edierungsmöglichkeit sucht man vergeblich. Deshalb ist eine gewisse Vorkenntnis im Bereich der
html-Programmierung ratsam. Doch wer hier etwas Begabung vorweist, wird seine helle Freude an diesem Tool haben. Seiteninhalte und selbst komplizierte Befehle lassen sich
bequem über die Menüleiste oder über die vorgefertigten
Buttons in den Quelltext einfügen und nachträglich bearbeiten. Damit steht dieser Editor in Sachen html-Programmierung den professionellen Konkurrenzprodukten wie dem
Macromedia Dreamwaver, welcher im Gegensatz zu Phase 
zudem mit gut  Euro zu Buche schlagen würde, in nichts
nach. Fazit: Sehr bequemes Programm zur Erlernung der eigentlichen html-Programmierung.
Das übliche Problem: Windows ist mal wieder abgestürzt
und läßt sich nicht mehr starten. Den Tränen nah nimmt man
Abschied von der noch nicht fertig geschriebenen Hausarbeit. Was nun? Wie einfach wäre es denn, eine CD einzulegen,
durch die der Rechner ein komplettes Betriebssystem lädt,
welches ein vollständiges Office Paket, eine professionelle
Grafikbearbeitung oder eine ganze Palette an anderen Multimediaanwendungen zum sofortigen Einsatz bereithält? Kein
Traum. Nur ein riesiges Datenpaket, das erst einmal „downgeloadet“ werden muß. Das Ganze nennt sich Knoppix und
ist eine vollwertige Linux-Distribution. Ein Download lohnt
sich auf Grund der Datenmenge nur mit einem DSL-Anschluß,
denn das vollständige Image umfaßt ganze  Megabyte.
Dieses Image muß dann mit einem Brennprogramm auf eine
CD gebrannt werden. Fazit: Für Neugierige eine unaufwendige Art, sich mit Linux vertraut zu machen. Zweitens ist es eine
einfache Variante, trotz defekten Windows-Systems auf wichtige Dateien zuzugreifen.
Anbieter: Sun Microsystems
Internetseite: http://www.openoffice.org
Dateigröße: , MB
Alternative: EasyOffice: http://e-press.com
24
Anbieter: H+BEDV Datentechnik GmbH
Internetseite: http://www.antivir.de
Dateigröße: , MB
Alternative: BitDefender: http://www.bitdefender.de
Anbieter: Berretz
Internetseite: http://www.ftp-uploader.de
Dateigröße: , MB
Alternative: AceHTML  Pro: http://www.visicommedia.com
ExtraTipp: Der html – Kurs für Anfänger unter
http://www.html-crew.de
Anbieter: Knoppix
Internetseite: http://www.knoppix.de
Datengröße:  MB
Alternative: Kein vergleichbares CD-boot-Linux verfügbar
ExtraTipp: Das große Knoppix-Hilfeforum: http://
www.linuxtag.org/cgi-bin/yabb/YaBB.pl
25
I NTE R N ET
I NTE R N ET
kurz und bündig
Glossar
GermaniXEncoder
Professionelles Programm zum Editieren und Konvertieren
von Audiofiles, beispielsweise in MPs. Mit einem Zusatzmodul stellen auch Videofiles kein Problem dar.
(http://download.freenet.de/download.php?file_id=5070)
Zone Alarm
Eine der bekanntesten und effizientesten Firewalls, um sich
vor Angriffen aus dem Netz zu schützen. Kostenlos erhältlich als Privat Edition.
(http://www.zonelabs.com/store/content/home.jsp)
Winamp .
Allseits bekannte und kostenlose Software zum Abspielen
verschiedener Audiostandards. Grafisch ansprechend, „tunebar“ durch Tausende Outfits und Plugins.
(http://www.winamp.com)
Alternative Firewalls
Sygate Firewall: http://www.sygate.com/
Kerio Firewall: http://www.kerio.com/kpf_home.html
Extratip: Sicherheit im Internet:
http://www.sicherheit-online.net/
werden darf. Paradebeispiel für diese
Art von Programmen ist das Betriebssystem Linux. Der große Vorteil besteht darin, daß Fehler im Quelltext
schneller entdeckt werden und Sicherheitslücken schneller zu finden und zu
stopfen sind.
Aber auch Adware gehört in die
Freeware-Sparte. Darunter versteht
man Software, die sich durch Werbung finanziert und dementspre-
chend bei ihrer Benutzung Werbebanner und Pop-Up-Fenster einblendet.
Oftmals nutzen Unternehmen und
private Programmierer diese kostenfrei zur Verfügung gestellten Programme als Werbung für die eigentlichen,
komplexeren und kostenpflichtigen
Vollversionen. Doch reichen die kostenfreien Versionen für den privaten
Einsatz oftmals vollkommen aus.
Datenrettung
PDF-Umwandlung
Bildbetrachtung
Video/DVD
PC-Inspector durchsucht Speichermedien
WordToPDF – Kleines Programm mit großer Wirkung
IrfanView
BS bringt`s!
Dieses kostenfreie Programm liest fast alle Bildformate. Dabei
ist es in seiner Aufmachung eng an kommerzielle Programme
wie ACDSee oder Thumbnail Plus angelehnt, optisch allerdings bedeutend bescheidener. Wer sich hier mit den wichtigsten Funktionen zufrieden gibt und keine Ansprüche auf
ausgereifte Techniken stellt, wird mit IrfanView durchweg zufrieden sein. Die Suchfunktion über die Thumbnail-Vorschau
erweist sich als vorteilhaft, um den Inhalt aller Datei schon
vor dem Öffnen zu betrachten. Weiterhin lassen sich Bilder direkt im Programm scannen und in die verschiedensten Formate konvertieren. Zur Bearbeitung stehen unterschiedliche
Einstellungsmöglichkeiten und Effekte bereit. Praktisch ist
auch die einfache Handhabung mit Panoramabildern. Zusätzlich kann ein Multimedia-Player nachinstalliert werden,
um auch Videoformate problemlos abspielen zu können. Die
Installationsdatei umfaßt weniger als ein Megabyte und kann
problemlos mit einem analogen Telefonanschluß heruntergeladen werden. Fazit: Sehr einfacher Bildbetrachter mit ausreichender Anzahl an Funktionen.
Derzeit teilen sich zwei DVD-Programme den kommerziellen
Markt: WinDVD und PowerDVD. Beide sind zugegebenermaßen Softwareprodukte, die alle nötigen Funktionen vorweisen, um eine DVD in hoher Bild- und Tonqualität abzuspielen.
Wer den Preis von  bis  Euro dennoch nicht zahlen möchte, sollte es einmal mit dem BS-Player versuchen, einem kostenlosen Programm aus der slowenischen Softwareschmiede WEBteh. Auch bei dieser kostenfreien Software muß man
einige Einschränkungen im Funktionsumfang hinnehmen.
Dennoch läßt sich so einiges anstellen. So sind Untertitel kein
Problem, genausowenig wie die übliche Kapitelauswahl oder
die Lesezeichenfunktion. Zusätzlich erkennt das Programm
die neusten DivX-Standards und spielt dementsprechend
auch „gerippte“ Filme problemlos ab. Für zusätzliche Abwechslung sorgt ein kleines Angebot an unterschiedlichen
Outfits (Skins) für den Player. Die Software eignet sich optimal für den Einsatz auf älteren Rechnern mit wenig Arbeitsspeicher.
Mittlerweise hat sie wohl jeder: die kleinen Karten für Digitalkameras, PDAs oder MP-Player. Gerade Speichermedien mit
kleineren Speichermengen müssen regelmäßig gelöscht und
formatiert werden, um Platz für neue Photos oder Musikstükke zu schaffen. Was hier gelöscht wurde, blieb für immer verloren. Doch mittlerweile gibt es eine Möglichkeit, auch diese
Daten zu retten. Dazu benötigt man keine Vorkenntnisse und
kein Know-how. Die entsprechende Software mit dem Titel
„PC Inspector smart recovery“ wird von Convar zur Verfügung
gestellt und funktionierte im READiculum-Test ohne Probleme. Selbst nach Formatierungen ließen sich Daten reproduzieren. Bei der Analyse der Medien lassen sich Dateien im
JPG-Format übrigens bequem als Thumbnails anzeigen. So
hat man während des Vorgangs den vollen Überblick. Dabei
spielt es keine Rolle, ob man einen Card-Reader benutzt, um
auf die Datenträger zuzugreifen, oder ob man die Digitalkamera direkt an den Rechner anschließt. Für Probleme steht
eine kleine bebilderte Hilfedatei zur Verfügung. Ein einfaches,
aber wirkungsvolles Programm.
Anbieter: Convar
Internetseite: http://www.convar.de
Datengröße: , MB
Alternativen: Zero Assumption Digital Image Recovery:
http://www.z-a-recovery.com
„PDF“ ist wohl jedem Studierenden ein Begriff, der auf universitären Internetseiten Skripte sucht, oder auch sonst im weltweiten Netz nach Textdateien Ausschau hält. Dieses von der
Firma Adobe entwickelte Format ist zum Standard geworden.
Viele Programme, egal ob Textverarbeitungs-, Layout- oder
Grafiksoftware, bieten die Möglichkeit, die eigenen Dateiformate in pdf-Dateien umzuwandeln. So kann man auf Dateien
zugreifen, ohne das entsprechende Programm besitzen zu
müssen.
Beim Konvertieren von gewöhnlichen Textdateien ins
pdf-Format hilft dieses kleine Programm. Selbst Grafiken
sind kein Problem, sofern man sie vorher in einer Office-Datei gespeichert hat. Allerdings bedarf es ein paar zusätzlicher
Handgriffe. Zum einen benötigt man eine kleine Zusatzinstallation der ebenfalls kostenfreien Software Ghostscript von
SourceForge. Zum anderen muß ein virtueller Druckertreiber
eingerichtet werden, um die Ausgabe von farbigen Grafiken
und Photos zu gewährleisten. Die dazu notwendigen Schritte
sind auf der Internetseite des Anbieters und zusätzlich noch
einmal in der entsprechenden Hilfedatei des Programms ausführlich erklärt. Mit etwas Geduld wird die Installation zum
Kinderspiel.
Anbieter: Mario & Barbara Noack
Internetseite: http://smile-to-me.de
Datengröße: , MB
Alternative: CIB pdf Plugin für Microsoft Word:
http://www.cib.de/deutsch/
26
Kostenfreie Programme werden unter
dem allgemeinen Namen Freeware
im Internet oder auf Zeitschriften-CDs
angeboten. Der Download ist vollkommen legal. Es entstehen keine Kosten
bei der Benutzung. (lizenzkostenfreie
Software).
Auch Open-Source-Software wird
als Freeware angeboten. Das Besondere an dieser Software ist der offengelegte Quellcode, der meist von jeder Person verändert und angepaßt
Anbieter: Irfan Skiljan
Internetseite: http://www.irfanview.com
Datengröße: , MB
Alternative: EasyPeg:
Anbieter: Webteh
Internetseite: http://www.bsplayer.org
Datengröße: , MB
Alternative: Xenorate-Player: http://www.xenorate.com
http://www.hnm-freeware.com/EasyPeg
ExtraTipp: Kurs z. Bildbearbeitung:
http://www.netzwelt.com/selfhtml/grafik
Paolo Schubert
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R E Z E NSI O N
Clever, clever where is your Heart?
... Volkspark. Sometree @ Seidenmatt
Seit nun fast zwei Monaten bieten Sometree ihr neues Album zum Kauf – wie das so üblich ist, Grund
für eine Tour. Magdeburg ist musikalische Heimatstadt der Band, dort entstand ihre erste Platte. Nah
ist Halle, und schön ist, daß der Volkspark sich bot, in dem die Band zusammen mit Seidenmatt ihre
Klangwelten aufbauen konnte.
28
Blackout – Jeder hat sein dunkles Geheimnis
Das erste, was einen empfängt, ist
Dunkelheit und bedrohliche Musik.
Dann sieht man zwei junge Männer
auf der Bühne. Sie bewegen sich in
Zeitlupe. Durch schnelle Szenenwechsel bleibt immer ein Teil der Bewegung uneindeutig, die Handlung
wird nicht richtig ausgeführt, und der
Teil bis zur nächsten Bewegung verschwindet im Dunkel.
Die Musik endet plötzlich, und die
Männer bewegen sich normal. Man
gewinnt den Eindruck, sie würden auf
einen Zug am Bahnhof warten. Sie
sind einander vertraut, kommunizieren wie Freunde. Davide spricht ununterbrochen oder spielt Gitarre. Er
scheint nervös zu sein und den anderen, Luigi, damit zu nerven. Doch der
Zug kommt nicht, statt dessen eine
Schwester, die einem bewußt werden
läßt, daß man sich in einer psychiatrischen Klinik befindet. Davide und Luigi sind dort Patienten.
Sie beschließen, zu fliehen. Sie wollen zum Nil, aber unterwegs begegnen sie Angela. Sie ist ihnen ähnlich.
Man merkt, daß die drei etwas verbindet. Davide brachte seinen Stiefvater, Luigi seine Freundin und Angela ihr ungewolltes Kind um. Dann
sind da noch die Träume: Davide will
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Elisabeth Scholz
nie wieder frieren müssen, Luigi will
eine Frau finden, die seiner Freundin
ähnlich ist, und Angela will Sängerin
werden, damit sie bald tun und lassen kann, was sie will. Doch für Angela wird dieser Traum nicht wahr werden, denn sie wird von den beiden
umge-bracht.
Während des Zusehens wird man
immer wieder überrascht. Erst sieht
man eine Pantomime, dann eine Komödie. Dann gibt es wieder Szenen
wie in einem Videoclip, etwas aus einer Raumschiffserie ist auch dabei.
Zwischendurch wird man dann wieder durch brutale Gewalt erschreckt.
Zum Schluß bleibt ein bitterer Nachgeschmack, weil man erkennt, wie kaputt menschliche Seelen sein können.
Die Schauspieler inszenieren brillant. Man nimmt ihnen ihre Darstellungen kompromißlos ab.
Tonia Rambausek
Blackout wird noch bis zum ..
im Kleinen Thalia Theater aufgeführt.
Fotos: Thalia Theater Halle
29
R E Z E NSI O N
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David Grossman: „Diesen
Krieg kann keiner gewinnen“
Bis Fünf Nach Zwölf
Chronik eines angekündigten Friedens
Nachkriegsdoku zum Dritten Reich
„Sie gebären auf Gräbern kauernd.“
In Israel und den palästinensischen
Flüchtlingslagern ist dieses Bild von
Samuel Beckett erschreckend real. An
einem Ort, wo eine Familie schon einmal drei Kinder bekommen will, damit
ihnen noch zwei bleiben, wenn eines
stirbt – dort herrscht die unerträgliche
Leichtigkeit des Todes. Die Hoffnung an
die Menschlichkeit nicht zu verlieren ist
schwer, wenn man in einer politischen
Realität lebt, welche von Mißtrauen,
Ängsten und Zorn geprägt ist. Um so
eindringlicher sind die von David Grossman zusammengetragenen  Texte, in
denen er die Friedensverhandlungen
und die Sehnsüchte beider Völker seit
dem Osloer Abkommen  kommentiert.
Maschinengewehrsalven, Hetzparolen, Explosionen und schreiende Menschen – Lärm bestimmt das Leben in Israel. Ein unerträglicher Lärm, der alles
zivile Leben zu ersticken droht. Grossman beschreibt das Koma seiner Landsleute und die Sorgen, Ängste und den
Haß der Palästinenser. „Wir sind dazu verdammt, auf der ‚Bühne‘ zu stehen und immer wieder, Generation um
Generation, die groteske, blutige Tragödie der Gewalt zu spielen, der immer noch die erlösende Schlußszene
fehlt.“ Miteinander leben oder sterben – das Schicksal beider Völker sei
untrennbar miteinander verknüpft. Ein
mehr auf rationalen denn auf emotionalen Gründen basierender Frieden ist
der rote Faden, der sich durch die Texte
des jährigen zieht. In vielen Artikeln
macht er deutlich, daß es bei den Friedensverhandlungen auf beiden Seiten
an entschlossenem Handeln fehlte. Viel
zu oft wurden Zugeständnisse aus niederem Kalkül, Machtstreben oder Fanatismus heraus als Niederlage gewertet
und daher vermieden.
„Was sind Visionen und Ideen im Vergleich zu dem Gestank versengten Fleisches?“ Dieser Schmerz über eine durch
Landbesetzungen, palästinensische
Selbstmordattentate und israelische
Vergeltungsschläge in Gang gehaltene Gewaltspirale sitzt tief im Bewußtsein des Autors und verleiht seinem
Buch eine authentische Perspektive.
Die Auswahl seiner Texte verleiht dem
Buch eine Chronologie, die durch ereignisnahe Berichte bestimmt wird anstatt durch eine nachträgliche verklärte
Sicht. Grossman beobachtet nicht nur,
er erlebt und hoff t. Daß das Leben in Israel einmal mehr sein wird als ein latenter Tod.
Thomas Rinke
Rätseln lohnt sich
Schickt das Lösungwort des Kreuzworträtsels auf der Rückseite per E-Mail oder Karte an uns:
[email protected] oder an READiculum, c/o StuRa der MLU, Uniplatz ,  Halle
… und schon nehmt ihr an der Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es diesmal die DVD „Bis Fünf
nach Zwölf“. Einsendeschluß ist der . Januar . Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
READiculum wünscht euch viel Glück!
Preisauschreiben READiculum, . Ausgabe:
Die DVD „The Nameless“ hat Swantje Oelker gewonnen. Herzlichen Glückwünsch!
30
Kurz nach  lag das Filmwesen des
Landes brach. Wo kurz vorher noch
aufwendige Prestigeprojekte realisiert
wurden, so etwa „Kolberg“ von Veit
Harlan, blieben die Ateliers nun ungenutzt. Nur zögerlich begann man mit
der Wiederaufnahme der Filmarbeiten.
Den Neubeginn markierte „Die Mörder
Sind Unter Uns“ von Wolfgang Staudte,
eine bittere Abrechnung mit falschen
Idealen und dem daraus erwachsenden
Kriegsleiden. In den folgenden Jahren
nahm die Zahl der leichter verdaulichen Produktionen zu. Um zu vergessen, konsumierte man dann doch lieber
Bewährtes. So ist das „Schwarzwaldmädel“ nicht umsonst bis heute der in
Zuschauerzahlen erfolgreichste Film
Deutschlands.
Aus dem Berg der damaligen Kinoproduktionen sticht eine Dokumentation besonders hervor. Produzent Wolf
C. Hartwig hatte die Vision eines reißerischen Aufklärungsfilms, der die Zuschauer in Massen in die Lichtspielhäuser locken sollte. Dementsprechend
wurde der Film dann auch beworben.
Man versprach dem verhalten voyeuristischen Publikum der fünfziger Jahre
„nie gesehene Aufnahmen aus den Privatarchiven“ der Reichsprominenz. Ein
solches Marketingkonzept mußte daher zwangsläufig für Aufsehen sorgen,
daß teilweise auch in offene Feindseligkeiten umschlug. So ließ der damalige
Innenminister Schröder die Uraufführung stoppen, da der Film stellenweise
wie eine „Verherrlichung des Nationalsozialismus“ auf ihn wirkte. Ein halbes Jahrhundert danach steht die Frage, was man von diesem Film zu halten
hat. Einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis bietet uns gleich die Anfangssequenz.
Während der ersten zehn Sekunden
bleibt die Leinwand schwarz. Eine Fanfare, deren Stil Anton Bruckners Hauptthema der dritten Sinfonie erstaunlich ähnelt, leitet in den Film ein. Nun
wird, immer noch unterlegt von dynamischer Musik, ein Hakenkreuz eingeblendet. Das Zeichen weitet sich zu einem voluminösen Massivkörper, der
die gesamte Bildvertikale einnimmt.
Die Musik steigert sich zu einem Höhepunkt, das Orchester führt die künstliche Theatralik der Einstellung zu einem
Abschluß. Diese Einstellung hätte so
auch in einem jener unsäglichen Propagandafilme verwendet werden können. Der Subkontext ist hier aber ein
anderer. Über das von den Faschisten
verwendete Symbol wird eine weitere
Grafik eingeblendet. Es ist eine Uhr, deren Zeiger auf die zwölf hinweisen. Mit
Paukenschlägen bewegt sich der Minutenzeiger auf die fünf zu. Es ist nun fünf
nach zwölf, die Stunde Null nach dem
Weltkrieg ist gekommen.
Mit dieser symbolischen Darstellung, die aus heutiger Sicht eine unmißverständlich konnotative Lesart zuläßt,
beginnt die Dokumentation „Bis Fünf
Nach Zwölf“. Im Entstehungsjahr 
schien eine solche, zugegebenermaßen populär-banale Visualisierung, große Teile der Öffentlichkeit zu verstören.
Dabei ist diese Kompilation im Grunde nicht mehr, als ein auf Spielfilmlänge gebrachter Wochenschaubeitrag. Im
Wesentlichen besteht das Werk ohnehin aus Archivmaterialien, die im endgültigen Schnitt eine verwegene Mischung ergeben. So sieht man hier
unnötiges „Füllmaterial“, wie etwa Aufnahmen der badenden Eva Braun, neben riefenstahlschen Kamerakuriositäten. Die übertriebenen Kommentare
überschreiten oftmals gar die Grenze
zum Lächerlichen.
Die Produzenten haben sich mit der
Wahl ihrer Gestaltungsmittel am Aufnahmeverhalten einer breiten Masse
orientiert, was bei einer polischen Dokumentation eigentlich Tabu ist. Dennoch bleibt „Bis Fünf Nach Zwölf“ der
erste ernstzunehmende bundesdeutsche Versuch, die eigene Rolle im Dritten Reich zu reflektieren. Ein zeitgeschichtliches Dokument, das betonte
der Verleih mit Nachdruck, ist der Film
also durchaus. Einen derartigen Einblick in die Wirtschaftswundermentalität, einem Gefühl zwischen Verdrängung und Schuldbewußtsein, findet
man in ähnlicher Form kaum.
Deutschland ,  Minuten
Produktion: Wolf C. Hartwig
Regie: Richard von Schenk
Gerd Naumann
31
VE R ANSTALTU NG E N
Lesungen/
Vorträge
.,. Dezember, . Uhr
Besuch bei Mr. Green
von Jeff Baron
nt, Hinterbühne, , 
Sa, . Dezember, . Uhr
König Macius
von Janusz Korczak
Kleines Thalia,  
Mi, . Dezember, . Uhr
Die Bibel als Buch der
Weltliteratur ()
Friedrich Schorlemmer
nt, Kommode, , 
Mi,.Dezember, . Uhr
.,.,.Dezember, . Uhr
Black Out: Inneres Dunkel
von Luca De Bei
Kleines Thalia,  / Thn
So, . Dezember, . Uhr
Mein Freund Harvey
von Mary Chase
nt, Kommode,  
Do, . Dezember, . Uhr
Alfred Neven du Mont: Die
verschlossene Tür
Autorenlesung
nt, Kommode
.-. Dezember, . Uhr
Das Geheimnis des Alten Waldes
von P. H. Gogolin
Puppentheater, , 
So, . Dezember, . Uhr
Hardy Krüger
liest aus seinem Buch „Szenen eines
Clowns“
nt, Großer Saal, , 
Fr, . Dezember, . Uhr
Schläfer – Die Septemberverschwörung
Ein dokumentarischer Krimi
Thalia, Probebühne Weidenplan, ,
Thn
Mi, . Dezember,  Uhr
Festveranstaltung zum Abschluß
des Themenjahres „ALTERnativen.
Auf dem Wege zu einer
Alterskultur“
Franckesche Stiftungen,
Freylinghausen-Saal
Mi, .Dezember, . Uhr
„Werde, wer du bist“ - Lebenskunst bei Nietzsche
Dr. phil. Harald Seubert
nt, Lesesaal
Mi, . Dezember, . Uhr
Die Bibel als Buch der
Weltliteratur ()
Friedrich Schorlemmer
nt, Kommode, , 
Di, . Dezember, . Uhr
Der kleine Prinz
Duo Emmerstein präsentiert
Antoine de Saint-Exupèry, Lesung
nt, Lesesaal
Mi, . Dezember, . Uhr
Die Bibel als Buch der
Weltliteratur ()
Friedrich Schorlemmer
nt, Kommode, , 
Theater
Di, . Dezember, . Uhr
The Life and Times of
W. Shakespeare -
The Irish Actors Company
nt, Großer Saal, , 
Di, . Dezember, . Uhr
König Macius
von Janusz Korczak
Großes Thalia,  
Sa, . Dezember, . Uhr
Der letzte Yankee (Arthur Miller)
nt, Großer Saal, , 
.,./., .-., ., ./
.Dezember, . Uhr
. Dezember, . Uhr
. Dezember, . Uhr
Heiligabend auf der Straße
Regie: Joachim Unger
nt, Hoftheater, , 
So, , Dezember, . Uhr
Der letzte der feurigen Liebhaber
Neil Simon
nt, Kommode, , 
So, . Dezember, . Uhr
Vorsicht: ‚Improjam - Begegnung
der Künste‘
. Improvisationstheaterfestival in
Halle – Abschlußveranstaltung
Puppentheater, , 
Mo, . Dezember, . Uhr
Das Krippenspiel – mit Doppelhochzeit
von und mit Olaf Schubert
Objekt ,  
Di, . Dezember, . Uhr
Hysterikon (Ingrid Lausund)
nt, Großer Saal,  
.-., .-.Dezember, . Uhr
Totentrompeten
von Einar Schleef
Lichtstudio Halle,  
Do, ., . Dezember, . Uhr
Die Dreigroschenoper
von Bertold Brecht
nt, Großer Saal, , 
Do, . Dezember, . Uhr
Der totale Kick
von Kristof Magnusson
nt, Kommode, ab  
Di, ./. Dezember, . Uhr
Shakespeare sämtliche Werke
(leicht gekürzt)
Theatrale,  
Mi, . Dezember, . Uhr
Der wunderbare Augenblick
Bärbel Röhl, Tobias Morgenstern,
Thomas Rühmann
nt, Großer Saal, , 
Do, . Dezember, . Uhr
Kindertransport
Diane Samuels
nt, Hinterbühne, , 
./. Dezember, . Uhr
Das Bildnis des Dorian Gray
von Christoph Werner
Puppentheater, ,
. Dezember, . Uhr
Casanova
von Christoph Werner
Puppentheater, , 
Sa, . Dezember, . Uhr
(Premiere)
., . Dezember, . Januar, .
Uhr
Der eingebildete Kranke
von Jean-Baptiste Molière
Premiere
nt, Kommode, ab   (Prem.  )
Do, . Januar, . Uhr
Der letzte feurige Liebhaber
von Neil Simon
nt, Kommode, ab , 
Fr, .Januar, . Uh (Premiere)
Sa, . Januar, . Uhr
Die Panne
von Friedrich Dürrenmatt
nt, Großer Saal, ,  (Prem. , )
Musik
., ., .Dezember, . Uhr
La Traviata
Oper von Giuseppe Verdi
Opernhaus
Do, . Dezember, . Uhr
Mike Killian & Band
Liedermacherrock aus Berlin
Objekt 
Do, . Dezember, .
Knorkator
IA Geschmacklosigkeiten aus
Friedrichshain
Easy Schorre,  
./. Dezember, . Uhr
So, . Dezember, . Uhr, . Uhr
., ./. Dezember, . Uhr
. Dezember, . Uhr
. Dezember . Uhr
. Dezember, . Uhr, . Uhr
Der Nußknacker – eine Weihnachtsgeschichte
Ballett von Youri Vámos, Musik von
Pjotr I. Tschaikowskij
Opernhaus
Fr, . Dezember, . Uhr
Stouxingers
a-capella von hier
nt, Großer Saal
Fr, . Dezember
Roter Mohn
Caruso-Punk aus Berlin
Reilstraße 
./., ./., ./. Dez., . Uhr
Tango Totale
Objekt 
Sa, . Dezember, . Uhr
Trio Noisten
Klezmer Musik
nt, Kommode
Sa, . Dezember
I Defy, Farmer’s Boulevard
Hardcore aus Hannover und Leipzig
Reilstraße 
So, .Dezember, . Uhr
Orgelkonzert zur Weihnachtszeit
Matthias Eisenberg
Händelhalle, Großer Saal
So, . Dezember, . Uhr
Leopold Mozart. Eine
musikalische Schlittenfahrt
Philharmonisches Staatsorchester/
. Familienkonzert
nt, Großer Saal
Di, . Dezember, . Uhr
. Sinfoniekonzert
Orchester des Opernhaus Halle
Opernhaus
Di, . Dezember, . Uhr
East Blues Experience
Objekt 
Mi, . Dezember
Kevin Devine, Cobolt,
Monomachine
Songwriter-Rock aus New York,
Umeå und Halle
Reilstraße ,  
33
VE R ANSTALTU NG E N
Do, . Dezember, . Uhr
Weihnachtsluft im
Traumzauberwalt
Kinder- und Familienweihnachtsmusical
Opernhaus
Do, . Dezember, . Uhr
Birth Control
Objekt 
Do, . Dezember, . Uhr
Liederabend „Faszination
Fremde“
mit Werken von Franz Schubert
Kammerensemble Neue Musik
Berlin
Konzertsaal Händelhaus Karree
Sa, . Dezember, . Uhr
Aerogramme & Oceansize
Turm
So, . Dezember, . Uhr
Jazz Club: Gutbucket
Turm
So, . Dezember, . Uhr
Di, . Dezember, . Uhr
Romeo und Julia
Ballett von Ralf Rossa, Musik von
Sergej Prokoew
Opernhaus
Fr, . Dezember, . Uhr
Kai Madlung & Band
Deutschrock von und um Gundermann
theatrale,  
Freitag, . Dezember, . Uhr
Community Concert: Cosmic
Casino
Turm
Sa, .Dezember
Diario
Reilstraße 
., . Dezember, . Uhr
Blaubart
Opernhaus
Mo, . Dezember, . Uhr
The Three Urban Classics
Objekt 
Di, . Dezember, . Uhr
Schwanensee, St. Petersburger
Staatsballett
Händelhalle, Großer Saal
Di, . Dezember, . Uhr
Acoustica
Objekt 
Mi, . Dezember
reilige nacht mit Cape
Reilstraße 
Di, . Dezember, . Uhr
Zur Winterzeit der Welt
Universitätschor „Johann Friedrich
Reichardt“
Aula, Löwengebäude
Do, . Dezember, . Uhr
Nußknacker, Russisches
Nationalballett
Händelhalle, Großer Saal
Mi, . Dezember, . Uhr
City-Keimzeit
Easy Schorre,  
Sa, . Dezember
Petethepiratesquid, Shokei
Reilstraße 
Do, . Dezember
Weihnachten im Swing, Jugend
Big Band Querfurt
Foyer, Händelhalle
So, . Dezember, . Uhr
Carl Orff Camina Burana
Ludwig van Betthoven; . Sinfonie
Tschechische Synphoniker Prag und
Coro di Praga
Händelhalle, Großer Saal
Do, . Dezember, . Uhr
Musizierabend zum Advent
Studierende der Institute für Musikpädagogik und Musikwissenschaft
Händelhaus Karree
Do, . Januar, . Uhr
Moonspell
Easy Schorre,  
Do, . Dezember, . Uhr
Gang Starr
Easy Schorre,  
Do, . Dezember, . Uhr
Academic Messiah Project
Vokalensemble und Kammerorchester der Universität
Aula, Löwengebäude
34
Do, . Dezember, . Uhr
Konzert des Kammermusikvereins
Halle e.V.
Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal
Mi, . Januar
Thread Quintet
Reilstraße 
Di, . Januar, . Uhr
Rich Hopkins & Luminarios
Objekt 
Kino
. Dezember, . Uhr
City of God
BRA 
HS Gynäkologie,
Magdeburger Straße
. Dezember , . Uhr
Coming Out
Audimax, HS XXII
.Dezember, . Uhr
Weihnachtsspecial
HS Gynokologie,
Magdeburger Straße
. Dezember , . Uhr
Der Geteilte Himmel
D 
Audimax, HS XXII
Di .., . Uhr
Who stew old Aunty Ruth
UK 
ESG
Mi, .., . Uhr
Die Olsenbande sieht rot
BRD 
ESG
Mi, . Dezember, .Uhr
Elling
NOR 
Rosebud, , 
.Dezember, . Uhr, . Uhr,
. Uhr
., . Dezember, . Uhr
., .Dezember, . Uhr
Das Wunder von Bern
D 
Captiol,  , /,  (Mo)
. Dezember, . Uhr
. Dezember, . Uhr
.,.,. Dezember, . Uhr
./. Dezember, . Uhr, . Uhr
., . Dezember, . Uhr
. Dezember, . Uhr
./. Dezember, . Uhr, .
Uhr
Luther
D 
Captiol,  / ,  (Mo)
Do, . Dezember, . Uhr
Argentinische Tangonacht
mit Filmpremiere und dem Quartett
„Tango “
nt, Großer Saal,  
Do, . Dezember, . Uhr
Nirgendwo in Afrika
D 
Audimax, , 
Mi, . Dezember , . Uhr
Lachtauben weinen nicht
D 
Audimax HS XXII
Mi, . Dezember, .Uhr
Die Verurteilten
Rosebud
Do, . Dezember, . Uhr
Der Herr der Ringe – Die zwei
Türme (ext. Version)
USA 
Audimax, , 
., ./. Dezember, . Uhr
. Dezember, . Uhr
. Dezember, . Uhr
Kill Bill
USA 
Captiol,  / ,  (Mo)
.., . Uhr
-., .-., .-.Dezember, .
Uhr, . Uhr, . Uhr
./. Dez., . Uhr, . Uhr
. Dezember, . Uhr
Herr der Ringe 
USA 
Captiol,  / ,  (Mo)
Do, . Dezember, . Uhr
The Girl
USA 
Audimax, , 
.-.Dezember, . Uhr
. Dezember, . Uhr
Die fabelhafte Welt der Amelie
F 
Captiol,  / ,  (Mo)
./ ., . Dezember, . Uhr
./., ./. Dezember, . Uhr
.-.Dezember, . Uhr
Invasion der Barbaren
CAN/F 
Capitol,  / ,  (Mo)
Do, . Januar, . Uhr
Roger & Me
USA 
Audimax, , 
Mi,.Januar, .Uhr
Fight Club
USA 
Rosebud, , 
Do, . Januar, . Uhr
Being John Malkovich
USA 
Audimax, , 
Mi,.Januar, .Uhr
Kurzflimnacht
Rosebud, , 
Do, . Januar, . Uhr
Sprich Mit Ihr
E 
Audimax, , 
Mo, . Februar, . Uhr
Halbe Treppe
D 
HS Gynokologie,
Magdeburger Straße
Parties
Sa, . Dezember, . Uhr
Oldienacht
Turm
Di, . Dezember, . Uhr
Weihnachtsparty der WiWis
Turm
Mi, . Dezember, . Uhr
Semester Christmas
Die Uni-Party zum Weihnachtsfest
Ausstellungen
bis . Dezember, Mo-Fr -. Uhr
Handbetrieb,  Studenten der
Burg Giebichenstein
Haus der Kunst
bis . Januar
(Mo bis Fr . bis . Uhr, Fr/Sa/
So . Uhr bis . Uhr)
Verbrechen der Wehrmacht.
Dimensionen des Vernichtungskrieges –
Tschernyschewskij-Haus
bis . Januar (Di,.-.Uhr,
Mi-So, . Uhr-. Uhr)
Helmut Brade, Plakate
Kunstmuseum des Landes SachsenAnhalt
bis . Januar
Heimat, Hong-Van Dang, Malerei
Studentenwerk Halle
bis . Januar
In Franckes Fußstapfen –
Franckens Stiftungen von Kindern
erforscht
Franckesche Stiftungen, Historisches Waisenhaus, Konferenzetage
bis . Januar, (Mo - Do . Uhr bis
. Uhr, Fr-So . Uhr-. Uhr)
Verbrechen der Wehrmacht
Tschernyschewskij-Haus
So, . Dezember, . Uhr,
. Uhr
Eine Reise über den Winterhimmel
Astronomische Vorschau auf das
Jahr 
Planetarium
. Dezember- . Januar
Das Wunder der Heiligen Nacht,
Weihnachtsausstellung
Frankesche Stiftungen, Krokoseum
Do, .Dezember, . Uhr
X-Mas Party der GPS-Fachschaft
Palette,  
Do, . Januar, . Uhr
Bruce Allmächtig
USA 
Audimax, , 
Di, . und Mi, . Dezember, .
Uhr
Viktorianische Weihnacht
Inkl. Buffet und Theaterstück
Theatrale,  
.Januar, . Uhr
Bowling for Columbine
USA 
HS Gynokologie,
Magdeburger Straße
Mi, . Dezember, . Uhr
Heiligabend mit Hans
Prozell & Disco
Turm
So, . Dezember (bis .Februar),
. Uhr
Kunstmitglieder des Hallischen
Kunstvereins
Stadtmuseum Halle
Fr, . Dezember
reggae-hip hop-party
Reilstraße 
Sa, . Dezember, . Uhr
Führung durch die ULB
August-Bebel-Straße 
Fr, . Dezember, . Uhr
Dark Christmas live mit Von Trotha
Turm
Mi, . Dezember, . Uhr
Sternstunde – Astronomie für
jedermann
Planetarium
Di, . Dezember (bis . Dezember
), . Uhr
Heimatlos. Neue fotographische
Arbeiten von Frieder H. Wolfram
Galerie im Volkspark
Adressen
Audimax: Universitätsplatz
Capitol: Lauchstädter Str. 1a,
www.capitol-halle.de
ESG (Ev. Studentengemeinde):
Puschkinstraße 27, www.unihalle.de/esg
Frankesche Stiftungen:
Franckeplatz 1, www.franckehalle.de
Galerie im Volkspark: Burgstraße
27, www.burg-halle.de/galerie
Sonstiges
Do, . Dezember, . Uhr
Argentinische Tangonacht
mit Filmpremiere und dem Quartett
„Tango “
nt, Großer Saal,  
So, . Dezember, . Uhr
. Theaterfrühstück
Das Puppentheater stellt sich vor
nt-Café
Do .., . Uhr
Krippenspiel
Roter Ochse
Mi, . Dezember, . Uhr
Silvesterparty im nt
nt, Großer Saal
Händelhaus Karree: Kleine
Marktstraße 7
Händelhalle: Salzgrafenplatz 1,
www.haendelhalle.de
Haus der Kunst: Große Steinstraße 16
HS Gynokologie: Magdeburger
Straße
Kunstmuseum des Landes Sachsen
Anhalt: Friedemann-Bach-Platz 5
Lichstudio Halle: Dreyhauptstraße 3,
Löwengebäude: Universitätsplatz
Melanchtonianum:
Universitätsplatz
Moritzburg: Friedemann-BachPlatz 5
nt (Neues Theater): Große
Ulrichstraße 50, www.ntschauspiel-halle.de
Objekt 5: Seebener Str.5,
www.objekt5.de
bis . Februar
„Eduard Fries – der Missionar auf
Sumatra (-).
Zeichnungen und Briefe“
Franckesche Stiftungen, vor der
Kunst- und Naturalienkammer
Mi, .Januar, .Uhr
Dobermann
F 
Rosebud, , 
Mi,.Januar, .Uhr
Raus aus Amal
Schweden 
Rosebud, , 
So, . Dezember, . Uhr, . Uhr
Der Himmel unserer Vorfahren
Faszination Astronomie – die
Entdeckung neuer Welten
Planetarium
Opernhaus: Universitätsring 24,
www.oper-halle.de
Palette: Große Nikolaistraße 9-11,
www.tanzbar-palette.de
Planetarium: Ernst-HermannMeyer-Str. 24,www.planetariumhalle.de
Thn: In den Vorstellungen von
„Thalia nach “ gilt das ThaliaSemesterticket
Alle Angaben ohne Gewähr
Preisangaben gelten für ermäßigten Eintritt, ggf. an den
Abendkassen
Zusammengestellt von
Julia Rauschenbach
Puppentheater: Universitätsplatz 2,
www.puppentheater-halle.de
Reilstraße 78: www.reil78.de
Rosebud: Institut für Medien- und
Kommunikationswissenschaften,
Rudolf-Breitscheid-Str. 10
Stadtmuseum Halle:
Lerchenfelderstr. 14,
www.stadtmuseum-halle.de
Studentenwerk Halle: WolfgangLangenbeck-Str. 5
Großes Thalia Theater:
Kardinal Albrecht-Str. 6,
www.thaliatheaterhalle.de
Kleines Thalia Theater:
Thaliapassage, www.thaliatheate
rhalle.de
Theatrale: Waisenhausring 6,
www.theatrale.de
Tschernyschewskij-Haus:
Moritzburgring 10
35






/

1
11

14



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
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3
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
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

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Lösungswort:
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



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15
16
17
18
Höchster Berg Afrikas
Beliebte Protestform unter Studenten
Puppen, die mit Fäden bewegt werden
Eheleute tun dies mit Bett und Tisch
Kulmination eines Problems, das durch Geldmangel hervorgerufen wird
 Einkaufen ohne Ende, betrifft meist Frauen
und kann auch zur Sucht werden
 Frostiges Individuum mit Kohleaugen und
Möhrennase
 Verständigung
 Meerenge, einst das Ende der Welt
 Österreichisches Gebäck in Brillenform
 Gedankengut tauschen
 Gespensterseherei
6
19
7
8
9
10
20
21
22
23
 Studentischer Lernbegleiter
 Geld in einen Strumpf stecken
 Vertretung der Studierendenschaft der Uni
Rostock
 Die Besten der Besten
 Einer der drei Heiligen Könige
 Landessprache in Gibraltar
 Beliebtes Getränk beim Besuch des Weihnachtsmarktes
 Muß man mit Hosen machen, damit sie passen;
macht die Uni zur Zeit auch mit Arbeitsstellen
 Ein Nicht-Fachmann
 Singgemeinschaft
 Weihnachtsgebäck, bevorzugt von Hänsel und
Gretel
11
12
13
24
 Heilige Frau aus Thüringen, Name der Queen
in GB, in Halle eine Speisung für Bedürftige
 Muse der Musik
 Kommt nur zu dem, der seine Schuhe putzt
 Versunkener sechster Kontinent
 Beifallsbekundung
 Süße helle Masse, oft Zutat für Stollen
 Land in Ostafrika, ehemals deutsche Kolonie
 Menschen mit einem monatl. Einkommen unter   gelten so
 Lateinischer Name eines griechischen Helden
 Gesellschaftsspiel, auch eine süße Weihnachtsbäckerei
 Reformator, jetzt auch im Kino

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