Gelshield® Plus Verarbeiter - Handbuch

Transcrição

Gelshield® Plus Verarbeiter - Handbuch
Gelshield® Plus
Verarbeiter Handbuch
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Inhalt
EINLEITUNG………………………………………………………………………....…….. 3
BESTIMMUNG VON OSMOSE.....................................................................................4
•
Symptome und Ursachen der Osmose
•
Phasen der Osmose
•
Mitwirkende Faktoren
•
Identifizieren des Osmose-Risikos im Frühstadium
•
Einschätzung des Osmose-Risikos
•
Sanierungs- und Schutzoptionen
OSMOSEVORBEUGUNG UND -SANIERUNG.......................…………………………….10
•
Option 1 – Osmoseschutz
•
Option 2 – Osmosesanierung
•
Option 3 – Nachlaminieren und Sanieren
AUSSICHT AUF ERFOLG……………………………..........………………………………... 23
SCHLUSSFOLGERUNGEN…………………………………………………………………….24
GESUNDHEIT & SICHERHEIT……………………………………………………………….. 25
GELSHIELD PLUS UND DAZUGEHÖRIGE PRODUKTE…………………………………….… 26
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Einleitung
Osmose, Gelshield®Plus und weitere Produkte
Seit den 60er Jahren, als man begann, Boote aus GFK herzustellen, wurde vielfältig
demonstriert, dass GFK-Boote entgegen der damaligen Ansicht bei weitem nicht
wartungsfrei sind. Mit der Zeit und der Nutzung verlieren GFK-Boote ihren Glanz und
„Osmose“ wurde zu einem viel diskutierten Thema in Marinas und Vereinen.
Der beste Weg Osmose zu verhindern wäre, das Boot an Land stehen zu lassen. Der
zweitbeste Weg ist eine Schutzbeschichtung des Unterwasserschiffes mit dem Gelshield
Epoxidsystem. Unser Gelshield Epoxid reduziert die Wasseraufnahme des Laminats
erheblich und ist damit der sicherste Weg im Kampf gegen Osmose.
Der Effekt einer Epoxidbeschichtung auf den Feuchtigkeitsgehalt im Laminat:
Effect of added
100%
100 %
0%
0%
Reduzierter
Feuchtig-
Feuchtig-
keitsgehalt
ungeschützt
keitsgehalt
mit Epoxid geschützt
Die Zeit und ständige Nutzung hinterlassen ihre Spuren. Osmose ist hierbei ein
ernstzunehmendes Problem, das unbehandelt zu erheblichen Schäden am Rumpf bis hin
zum Totalverlust führen kann. Es gibt keine genauen Angaben über die Anzahl
betroffener Boote, aber die vorhandenen Informationen lassen sicherlich auf einen
beachtlichen potentiellen Markt schließen.
Wenn Osmoseschäden auftreten, muss das Gelcoat entfernt und durch eine neue
Wasserdampf-sperre ersetzt werden. Um Osmoseschäden bei einem neuen Boot
vorzubeugen, kann
diese wassersperrende Schicht auch als Vorbeugungsmaßnahme aufgetragen werden.
Das Gelshield System von International hält Lösungen für verschiedene Anforderungen
im Bereich Sanierung und Vorbeugung bereit.
® , International ® und alle genannten Produkte sind Warenzeichen von oder lizenziert durch Akzo Nobel.
© Akzo Nobel, 2003
International Farbenwerke GmbH, Postfach 800449, 21004 Hamburg,
Tel: +49 (0) 40 72003-222 Fax: +49 (0) 40 7209379
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Bestimmung von Osmose
Symptome und Ursachen der Osmose
Polyesterharz wird zum Laminieren der meisten GFK-Boote verwendet. Dieses zähflüssige
Harz entsteht bei der Polyveresterung mehrfunktioneller Säuren mit alkoholischen
Hydroxy-Gruppen, bei der Wasser freigesetzt wird und welches entfernt werden muss.
Durch die Zugabe von Peroxyden, die katalytisch eine Reaktion auslösen, wird aus dem
flüssigen Harz ein fester Kunststoff.
Die Osmose ist in der Regel auf eine der folgenden Ursachen zurückzuführen:
Wasser dringt von außen in das Laminat ein.
Wasser dringt von innen, z. B. Bilge, in das Laminat ein.
Im Harz befinden sich reaktive Verunreinigungen.
Untersuchungen haben ergeben, dass eindringendes Wasser ca. 85% aller Osmosefälle
auslöst. Diese Ursache kann heutzutage erfolgreich bekämpft werden.
Eindringendes Wasser reagiert mit Verunreinigungen im Laminat, dem Polyester oder mit
der Beschichtung der Glasfaserverstärkung zu sauren Substanzen. Bei diesem Prozess,
bekannt als Hydrolyse, wird das Harz durch Wasser in seine Bestandteile zerlegt.
Wenngleich auch alle polymerischen Materialien (Plastik) bis zu einem bestimmten Grad
wasser- oder wasserdampfdurchlässig sind, so ist es jedoch die Tatsache, dass
unreagierte Bestandteile im Harz zum Zusammenbruch und zum Beginn dessen, was
unter dem Begriff „Osmose“ bekannt ist, führen.
Die übrigen 15% der Fälle, die durch Verunreinigungen oder Mängel im Laminat
verursacht werden, sind schwierig zu reparieren. Es ist möglich, dass bei der Herstellung
des Harzes, die Reaktion unvollständig blieb und ca. 0,1% Säure oder Alkohol im Harz
„frei“ (unreagiert) bleiben. Wenn solches Harz verarbeitet wird, ist eine vollständige
Reaktion des Harzes mit dem Härter nicht möglich. Die freie Säure oder Alkohol führt
dann im Laminat zu ungewollten und ungewünschten Reaktionen. Neben diesem Effekt,
bleiben Teile des Härters (z. B. Peroxyde) unreagiert und werden mit Wasser und anderen
Bestandteilen reagieren, durch diese Reaktion entsteht Druck, der zu Blasenbildung
führen wird.
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Phasen der Osmose
Phase 1 – Wassereindringung
Teilquerschnitt des Rumpfes
Rumpflaminat
Gelcoatschicht
Blasen in Laminat und
Gelcoat
Wassereindringung
ins Laminat
Innen-“trocken”
Außen-“Wasser”
Phase 2 – Anlösung in Blasen
Ausgehend vom Gelcoat, wo der
Feuchtigkeitsgehalt höher ist. Und
tiefer im Laminat, wo die
Bedingungen noch extremer sind.
Die Feuchtigkeit beginnt das Harz
durch Hydrolyse zu zersetzen.
H2O
H2O+
Lösung
H2O
Gelcoat
H2O
Blase
Phase 3 – Blasenausdehnung
H2O
Durch Eindringen von immer mehr
Feuchtigkeit dehnen sich die Blasen aus
und verformen das Gelcoat.
Der stetig steigende Druck beschleunigt
den Zerfall der Harzmoleküle.
H2O
H2O
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Phase 4 – Laminatzerfall
Der fortlaufende Zerfall des Laminates
und der ansteigende Druck in den
Blasen führt zu deren Platzen.
Im Inneren des Laminates entstehen
große Blasen und ganze Hohlräume
infolge der Harzzersetzung.
Mitwirkende Faktoren
Eine Anzahl von Faktoren in der Bauphase können für spätere Osmose verantwortlich
sein. Diese Faktoren beinhalten sowohl die Qualität des Baumaterials als auch die
Verarbeitung.
Insbesondere die späteren Umwelteinflüsse sind häufige Faktoren für Osmosebildung.
Wassertemperatur und Salzgehalt
Für alle Arten der Osmose gilt: die Laminattemperatur, definiert durch die Wassertemperatur des
umspülenden Wassers ist ein Schlüsselfaktor. Der Osmose-Prozess basiert auf einer Reihe
chemischer Abläufe und je wärmer das Laminat, desto schneller wird es geschwächt.
Der Salzgehalt des Wassers ist ein ebenso wichtiger Faktor. Je geringer der Salzgehalt, desto
besser können andere Substanzen damit in Lösung gehen.
Aus diesen Gründen, werden zwei identische Boote in unterschiedlichen Revieren, wie einem
warmen Frischwassersee und einem salzhaltigen Revier mit kaltem Wasser, das im Winter friert
und somit das Boot monatelang an Land liegt, unterschiedlichen Risiken ausgesetzt.
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Identifizieren des Osmose-Risikos im Frühstadium
Sichtbare Beweise
Die Sichtung eines Rumpfes mit einem Vergrößerungsglas mit mindestens 10-facher
Vergrößerung soll die Anfälligkeit der Oberfläche zur Wasseraufnahme zeigen.. Die folgenden
Symptome oberhalb der Wasserlinie gesichtet, lassen sich ebenso auf den Bereich unterhalb,
unter dem Antifouling projizieren.
Sternförmige Rissbildung und Haarrisse.
Beide Defekte deuten auf extreme partielle mechanische Überbelastung oder auf
eine zu schnelle Auskühlung bzw. zu starke Reaktion des Harzes bei der
Feinschichtapplikation hin. In Einzelfällen können diese Schäden auf
Schlageinwirkung zurückzuführen sein
Nadelkopfgroße Löcher.
Diese Schäden sind im allgemeinen auf Mängel beim
Einbringen der
Feinschicht zurückzuführen: Belüftung der Feinschicht während des Auftrages
oder übermäßiger Einsatz von Trennmitteln, der zu einer schlechten
Durchtrocknung führt. Ungeachtet der Ursache - in einigen Fällen ist es eine
Kombination aus bei den - wurde die Feinschichtdicke vermindert, so dass
Feuchtigkeit leichter eindringen kann.
GFK-Oberfläche zeigt bei 32facher Vergrößerung
nadelkopfgroße Löcher
Hervorstehende Fasern.
Fasern treten oftmals direkt unter der Feinschicht hervor oder im schlimmsten Falle
ragen sie sogar heraus. Dadurch entsteht eine Dochtwirkung - ein Prozess, wobei
Wasser durch Kapillarwirkung in den Rumpf eindringt.
GFK-Oberfläche bei 32-facher
Vergrößerung zeigt hervorstehende Fasern
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Teil einer zur Besichtigung entnommenen
Probe zeigt hervorstehende Fasern im
Gelcoat
Blasen.
Diese treten normalerweise unterhalb der Wasserlinie auf und verformen die
Antifouling-Oberfläche. In diesem Fall muss das Antifouling entfernt werden, um
die befallene GFK-Schicht freizulegen.
Alle vorstehenden Defekte bewirken ein ungehindertes Eindringen von Wasser in
das Laminat und erhöhen damit das Osmoserisiko.
Unsichtbare Beweise
Einige Symptome sind mit dem Auge nicht erkennbar. Nur tiefergehende Analysen können die
Faserstruktur und andere Beschädigungen belegen. Beispielsweise können aus
Glasfaserkernen, die zur Installation eines Bugstrahlers entnommen wurden, wichtige
Informationen gezogen werden.
Zum Beispiel::
Anzeichen für eine Delaminierung.
Schichtdicke des Gelcoats zu gering und weitere Blasen die möglicherweise durch
Pigmente verdeckt waren.
Das Faser-Harz-Verhältnis ist möglicherweise gestört.
Beweise von Wassereindringung
Für den Eigner ist es nicht einfach zu beurteilen, ob Wasser in das Laminat eindringt. Bei
kleineren Booten kann im Vergleich zu großen eine Tiefgangszunahme festgestellt werden.
Messgeräte die zur Feuchtigkeitsmessung eingesetzt werden, arbeiten meist nach dem Prinzip
der elektrischen Leitfähigkeit. Nicht selten stellen sich aber die Ursachen für eine hohe
Leitfähigkeit in anderen Faktoren als die Rumpffeuchtigkeit heraus.
Untersuchung der Flüssigkeit in den Blasen
Blasen im Bereich unterhalb der Wasserlinie sind ein eindeutiges Zeichen für Osmose. Die
Blasen sind meist kuppelförmig. Wenn die Blasen auf Grund des Innendrucks platzen, bleiben
Krater zurück.
Die Analyse der Blasenflüssigkeit ist die einfachste Methode herauszufinden, welches Problem
vorliegt. Es gibt drei Eigenschaften, die einfach vor Ort getestet werden können:
•
Der Geruch der Blasenflüssigkeit: Ein strenger essigartiger Geruch, deutet auf das
Vorhandensein von hoch reaktiver Essigsäure hin. Die Essigsäure reagiert mit Kalzium,
welches sowohl in Süß- und Salzwasser vorhanden ist zu Kalziumazetat. Bei dieser
Reaktion entsteht ausreichend Druck, um eine Blase zu bilden. Im Allgemeinen ist in der
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Blasenflüssigkeit genügend Essigsäure vorhanden, um den typischen Essiggeruch
wahrnehmen zu können.
•
Das Gefühl, wenn die Blasenflüssigkeit zwischen den Fingern gerieben wird: Fühlt sich
die Flüssigkeit fettig an, so als würde man Spülmittel zwischen den Fingern reiben, ist
das ein deutliches Zeichen für das Vorhandensein von Glykol. Dieses Glykol ist in
Wasser löslich.
•
Der ph-Wert wird mit Indikatorpapier gemessen. Der Test wird optimaler Weise
unmittelbar nach dem Öffnen einer Blase durchgeführt. Neutrales (destilliertes) Wasser
hat den
ph-Wert 7. Typische Werte für die Flüssigkeit in GFK-Blasen sind:
ph 5 – ph 6: saurer Wert
Das ist das bei weitem häufigste Ergebnis und beweist, dass freie Säure mit der Beschichtung
der Glasfasern reagiert hat und Essigsäure entstanden ist. Gelegentlich sind Werte bis ph 4
möglich.
ph 7 ist neutral und kann gelegentlich bei Booten gefunden werden, die in Brackwasser oder
Süßwasser liegen.
ph 8 – ph 8,3: Blasen, die mit Salzwasser (Meerwasser) gefüllt sind.
Wasser ist durch das Gelcoat eingedrungen.
ph 9: basischer Wert
Dieser Wert ist selten und bedeutet, dass Beschleuniger auf Aminbasis beim
Laminieren oder bei der Harzherstellung (sehr selten) verwendet wurde.
Aminbeschleuniger werden heutzutage fast gar nicht mehr verwendet.
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Einschätzung des Osmose-Risikos
Die Empfehlung von International an den Eigner einer Yacht die Blasen am Rumpf zeigt ist, die
Besichtigung einem Gutachter zu übertragen. Bei der Inspektion durch den Gutachter werden die
Aspekte wie Alter, Umfang und Art der Blasenbildung und eine Schätzung, wieviel Antifouling
entfernt werden muss .
Folgende Faktoren sind bei der Besichtigung zu berücksichtigen:
Alter des Bootes
Ist ein Boot jünger als 3 Jahre und mir Blasen befallen, sollte es an den Bootsbauer
zurückgegeben werden, um die Ursachen für diesen Zustand festzustellen.
Bei Booten die älter als 5 Jahre sind, kann Osmose wahrscheinlich durch Sanierung erfolgreich
behandelt werden.
Rümpfe die sich über 10 Jahre ohne Anzeichen von Osmose gezeigt haben, sind wahrscheinlich
gut gebaut, trotz allem wird allmählich das Gelcoat zerstört das dann wasserdurchlässig wird.
Eine Behandlung des Rumpfes lohnt sich allein schon zur Werterhaltung.
Art und Umfang der Blasen
Der Gutachter sollte feststellen, ob es sich um eine lokale oder generelle Ausbreitung handelt; es
gibt keinen Grund alles zu entfernen, wenn es sich nur um kleine Flächen handelt. In diesem
Falle ist es wichtig, die Ursache der Blasenbildung zu ergründen und ob hier Parallelen zum
übrigen Rumpf gezogen werden können:
Nadelkopfgroße Löcher können von einem schlecht gemischten Gelcoat oder
einer chemischen Reaktion herrühren.
Die Blasen müssen geöffnet werden, um auf Feuchtigkeit hin zu überprüfen.
Sollten sie feucht sein, muss in jedem Falle der pH-Wert mit
Universalindikatorpapier geprüft werden.
Der Blasenkrater sollte auf abstehende Fasern und trockenes Laminat hin
untersucht werden. Wenn nötig, sollte ein kleiner Teil des Laminates entfernt
werden um die Haftung zwischen Laminat und Matten zu überprüfen.
Sanierungsbereich des Rumpfes
Bei schweren Fällen, die große Bereiche betreffen wird das meiste oder ganze Gelcoat
zu entfernen sein. Im Falle kleiner Flächen oder Blasen kann durch Ausschneiden eine
Teilsanierung erfolgen.
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Sanierungs- und Schutzoptionen
In Abhängigkeit vom Ergebnis der Untersuchung des Rumpfes, gibt es drei Optionen der
weiteren Behandlung:
Option 1.
Untersuchungsergebnis: Gelcoat in gutem Zustand, keine Zeichen von Osmose.
Empfehlung: Osmoseschutz auftragen
Selbst wenn noch keine Anzeichen einer Osmose vorliegen, besteht das Risiko, dass Osmose
auftreten kann. Um dieses Risiko zu minimieren, empfehlen wir, eine dicke Schicht
Epoxidgrundierung (Gelshield 200) aufzutragen. Diese Schicht erzeugt eine Trennschicht
zwischen Gelcoat und Wasser und verlängert den Zeitraum bis zum Ausbruch einer Osmose
erheblich.
Option 2.
Untersuchungsergebnis: Anzeichen einer Osmose mit Blasen im Gelcoat.
Empfehlung : Sanierung
Sehr häufig ist es erforderlich, das Gelcoat komplett zu entfernen und durch eine Schicht
Gelshield Plus (Epoxidharz) in der empfohlenen Schichtdicke zu ersetzen. Vor der Beschichtung
mit Gelshield Plus muss die Fläche sorgfältig vorbereitet und getrocknet werden.
Option 3.
Untersuchungsergebnis: ausgedehnte Blasenbildung, Krater im Gelcoat und Laminat
Empfehlung: Gelcoat vollständig und beschädigte Bereiche im Laminat entfernen.
Vor der Reparatur des Laminats mit Epiglass ® Epoxid und der Beschichtung mit dem Gelshield
Plus Epoxid muss die Oberfläche gründlich gereinigt und ausgetrocknet werden
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Osmosevorbeugung und -sanierung
Option 1 – Osmoseschutz
Systembeschreibung
Für ein Boot, das noch keine Anzeichen einer Osmose zeigt, ist ein Osmoseschutzsystem von
großem Nutzen. Je früher das System aufgetragen wird, desto besser. Einige Hersteller tragen
Gelshield® 200 entweder als Standardschutz auf oder bieten die Beschichtung als Zubehör an.
Gelshield® 200 ist eine Schutzbeschichtung auf Epoxidharzbasis und fungiert gleichzeitig als
Haftvermittler zum Antifouling. Sobald die von uns empfohlene Schichtdicke erreicht ist, kann
jedes International® Antifouling direkt aufgetragen werden.
Verarbeitungsmethoden ermöglichen und einen besonders sicheren Schutz vor Osmose sicher
stellen. Die lösemittelbasierende Epoxidtechnologie sorgt für eine außergewöhnlich hohe
Anhaftung am Untergrund und bietet eine große Toleranz hinsichtlich Verarbeitungsbedingungen
und Temperaturen. In das Produkt eingearbeitete spezielle Plättchenpigmente verbessern die
Wasserdichtigkeit und Wasserbeständigkeit des Epoxidharzes und erzeugen einen verzahnten
Microplate TM Effekt, der das Eindringen von Wasser besonders effektiv verhindert.
Gelshield® 200 kann direkt auf entsprechend vorbereitetes Gelcoat aufgetragen
werden. Pinsel, Rolle oder Spritzverfahren sind die möglichen
Verarbeitungsmethoden. Die Verarbeitung im Airless - Verfahren bietet die
Vorteile besonders hoher Schichtdicken pro Arbeitsgang und den damit
verbundenen geringeren Zeitbedarf.
Nach dem Härten können alle International® Antifoulings aufgetragen werden,
denn Gelshield® 200 schützt nicht nur vor Osmose, sondern ist gleichzeitig
Primer oder Haftgrund für Antifouling. Wenn die Arbeiten innerhalb der
Überarbeitungsintervalle vorgenommen werden, ist Schleifen zwischen den
Schichten Gelshield® 200 oder beim Übergang zum Antifouling nicht
erforderlich.
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Untergrundvorbereitung
Die Oberfläche muss sauber und fettfrei sein.
Die Gelcoatoberfläche sollte überprüft werden hinsichtlich:
Nadelkopfgroße Löcher
Wenn vorhanden, sollten sie vor der Beschichtung abgespachtelt werden.
Sternförmige Rissbildung
Schwer zu erkennen, häufig erst nach dem ersten Anstrich. Sie sollten ausgeschliffen
werden und mit Interfill 830 abgespachtelt werden.
Blasen
Diese können vorhandene
Feuchtigkeit anzeigen. Der
Rumpf sollte auf Osmose
hin mit einem
Feuchtigkeitsmessgerät
untersucht werden. Sollte
Osmose vorhanden sein,
muss das Gelcoat entfernt
werden und nach Option 2
verfahren werden.
Alle Oberflächen sollten mit 180 – 220er Schleifpapier für eine gute mechanische Haftung
angeschliffen sein.
Verarbeitung
Pinsel und Rolle sind die meist verwendeten Verarbeitungsmethoden. Es sollte festgehalten
werden, dass bei Verwendung dieser Methode eine Trockenschichtstärke von 50 Micron pro
Anstrich erzeugt wird. Ein ausreichender Schutz wird nur bei empfohlener Gesamtschichtstärke
erreicht.
Konventionelles Spritzen setzt voraus , das entsprechend verdünnt wurde, um das
Material durch die Düse zu bekommen. Es wird empfohlen Nass- und
Trockenschichtstärke ständig zu kontrollieren, um ausreichend Material auf die
Oberfläche zu bekommen.
Airless Spritzen erlaubt das unverdünnte Verarbeiten bei viel höherer
Trockenschichtstärke pro Anstrich. Hierbei ist es um so wichtiger die
Überarbeitungsintervalle im Datenblatt abzugleichen. Die Daten unterscheiden sich
erheblich von denen der konventionellen Verarbeitung.
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Empfohlene Systeme für Gelshield® 200 Verwender:
Verarbeitung von
Gelshield® 200 mit Rolle,
Pinsel oder konventionellem
Spritzen:
Gelshield 200 (Grau) @ 110 µm
NSD = 50 µm TSD
Interfill 830 falls erforderlich
Gelshield 200 (Grün) @ 110 µm
NSD = 50 µm TSD
Gelshield 200 (Grau) @ 110 µm
NSD = 50 µm TSD
Gelshield 200 (Grün) @ 110 µm
NSD = 50 µm TSD
Gelshield 200 (Grau) als
Haftvermittler zum Antifouling @
50 µm TSD
2 Schichten International
Antifouling
Verarbeitung von Gelshield® 200 mit dem Airless - Spritzverfahren:
Gelshield 200 (Grau) @ 300 µm NSD = 135 µm TSD
Interfill 830 falls erforderlich
Gelshield 200 (Grün) @ 300 µm NSD = 135 µm TS
Gelshield 200 (Grau) als Haftvermittler zum Antifouling @ 50 µm oder 135 µm TSD (je nach
Verarbeitungsmethode)
2 Schichten International Antifouling
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In allen Fällen der Verarbeitung wird Gelshield 200 als Grundierung Sperrgrund oder
Haftvermittler eingesetzt.
1. Untergrundvorbereitung je nach Bootsbaumaterial. Vorsichtshalber sollten alle alten
Anstriche entfernt sein. Neues Gelcoat sollte 4 –6 Wochen abgelüftet und von
Trennwachs befreit sein.
2. Reinigen sie die Oberfläche mit Verdünnung und einem sauberen Tuch.
3. Bringen sie den ersten Anstrich Gelshield 200 auf.
4. Nach entsprechender Trockenzeit (siehe Datenblatt) wird, wenn nötig gespachtelt. Für
kleine Bereiche verwenden sie Watertite, der schnell überarbeitbar ist. Für große
Bereiche mit einer langen Überarbeitungszeit und besserer Schleifbarkeit, verwenden sie
Interfill 830.
5. Nach Anschliff mit 180er Körnung Oberfläche gut reinigen.
6. Unterschreiten sie nicht das Minimumintervall laut Datenblatt während der Verarbeitung.
7. Verarbeiten sie International Antifouling direkt auf Gelshield 200. Dieses kann ohne
Zwischenschliffe erfolgen, wenn das Maximumintervall noch nicht erreicht ist.
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Option 2 – Osmosesanierung
Systembeschreibung
Bei jeder osmotischen Yacht muss das Gelcoat ganz oder teilweise entfernt werden. Eine
vom Gelcoat befreite und trockene Glasfasermatte ist eine wenig solide und poröse
Oberfläche und die Beschichtung mit einer Farbe stellt ein gewisses Risiko dar.
Mit Gelshield Plus haben wir ein Produkt entwickelt, das
dieses Risiko minimiert. Es hat die folgende
Haupteigenschaft:
Chemisch härtendes Zweikomponenten Epoxidharz.
Gelshield Plus ist ein 2-Komponenten Epoxidharz und hat
das Mischungsverhältnis 2 : 1. Epoxid ist ein äußerst
wasserbeständiges Material und ist anders als
Polyesterharze, die oftmals ein schwieriges
Mischungsverhältnis haben, auch in einer
Werkstattumgebung einfach mischbar. Die Hauptursache
von Osmose bei GFK-Rümpfen ist die Hydrolyse des
Polyesterharzes - Epoxid ist dagegen resistent.
Lösemittelfreie Zusammensetzung
Der große Vorteil der lösemittelfreien Zusammensetzung ist, dass kein Lösemittel in das poröse
Laminat eindringen kann, um sich dann in den Hohlräumen zu sammeln, die zuvor mit
„osmotischem Wasser“ gefüllt waren. Dies würde zu einem späteren Zeitpunkt Probleme
erzeugen.
Der Verarbeiter wird nicht von Lösemitteldämpfen beeinträchtigt - ein wichtiger und angenehmer
Vorteil der Lösemittelfreiheit.
Dickschichtigkeit
Grundsätzlich gilt, das die Wasserdichtigkeit mit der Schichtdicke zunimmt. Gelshield Plus enthält
100% Volumenfestkörper, kann pro Schicht bis zu 150 µm dick aufgetragen werden und mit nur
4 Schichten wird eine effektive Wassersperre aufgebaut.
Gelshield Plus verbindet die Eigenschaft extrem wenig Wasser aufzunehmen mit den
Anforderungen Dickschichtigkeit und Lösemittelfreiheit. Die unterschiedlichen Farben blau und
grün verbessern die optische Kontrolle der Arbeiten. Das neue Gelshield Plus ermöglicht
höhere Schichtdicken als das bisherige Gelshield. Mit nur 4 Schichten Gelshield Plus wird eine
Materialstärke aufgebracht, für die beim bisherigen Gelshield 5 Schichten erforderlich waren.
Gelshield Plus hat mit 2 : 1 ein einfaches Mischungsverhältnis und kann bei Temperaturen ab
10°C verarbeitet werden. Kompatibilität mit Interfill 830 und Interfill 833 bleibt unverändert.
Ungeachtet dieser positiven Eigenschaften, sollten drei Aspekte bei der Verarbeitung beachtet
werden:
Exotherme Reaktion
Wurden Basis und Härter gemischt, beginnt eine exotherme Reaktion in Form von starker
Wärmeabgabe. Verbleibt das Produkt nach dem Mischen im Behälter wird es aufkochen,
dampfen und innerhalb von ca. 10 – 15 Minuten aushärten. Unmittelbar nach dem Mischen ist
es unverzichtbar, das Material in eine große, flache Schale, mit nicht mehr als 2,5 cm Tiefe, zu
geben, um die Reaktionswärme langsam abzubauen. International empfiehlt, nicht mehr zu
mischen, als innerhalb einer halben Stunde verarbeitet werden kann.
Zum Spritzen ungeeignet
Einmal ausgehärtetes Gelshield Plus lässt sich nicht wieder anlösen. Spritzausrüstung die mit
Gelshield Plus in Berührung gekommen ist, bleibt dauerhaft zerstört. Aus diesem Grunde, kann
Spritzen nicht empfohlen werden.
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Sicherheit und Arbeitsschutz
Wie alle reagierenden Chemikalien bergen auch Epoxies geringe Risiken für den Verarbeiter.
International weist verstärkt auf die Sicherheits- und Arbeitsschutzhinweise auf der Dose zu
achten und zu befolgen. Sicherheitsdatenblätter (MSDS) sind auf Anfrage oder im Internet
verfügbar.
Vorbereitung für die Sanierung
Entfernung des Gelcoats
Vier Methoden zur Entfernung:
•
Gelcoat Hobel:
In den letzten Jahren hat sich diese Methode zur
Entfernung von Antifouling mit Blasen im Gelcoat weit
verbreitet. Toxische Inhaltsstoffe aus Gelcoat und
Antifouling sollten per Absaugung in geschlossene
Behälter entsorgt werden.
Es ist ratsam nach dem Hobeln durch leichtes Strahlen
die tieferliegenden Hohlräume zu öffnen.
•
Schleifscheibe:
Diese Methode ist nicht sehr effektiv und empfiehlt sich nur für kleine Bereiche. Eine beachtliche
Menge an Staub entsteht bei dieser Arbeit. Schutzkleidung ist deshalb um so wichtiger, auch
andere Personen in der Umgebung sollten sich entsprechend schützen.
•
Nassstrahlen:
Diese Methode ist teuer, schmutzig und bedarf spezieller Ausrüstung. Das Strahlen muss
vorsichtig durchgeführt werden, um das gesunde Gelcoat zu schonen. Es gibt eine Reihe von
Spezialisten, die mit mobilen Strahlgeräten unterwegs sind. Die Yacht sollte isoliert und gut
abgeschirmt von anderen Booten gelagert sein. Das Strahlen sollte nass, mit einem Druck von
4,2 bis 7,0 bar durchgeführt werden. Strahlgut darf nicht in der Oberfläche verbleiben.
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•
Heißluftpistole:
Heißluftpistolen zur Farbentfernung können auch für Gelcoat eingesetzt werden. Diese Methode
ist langwierig.
Bedenken sie folgende Dinge beim Entfernen von Gelcoat mit der Heißluftpistole:
Das entfernen von Antifouling mit der Heißluftpistole führt zu giftiger Gasbildung
und muss vermieden werden.
Die Laminatoberfläche unter dem Gelcoat darf nicht überhitzt werden, da
hierdurch die Struktur beschädigt wird.
Das Antifouling muss mit dem Gelcoat vollständig entfernt sein, um beim
Überstreichen Blasenbildung durch Unverträglichkeit zu vermeiden.
Beim Entfernen des Gelcoats mit dem Spachtel und der Heißluftpistole muss auf
Blasen innerhalb des Laminates geachtet werden, weil diese ursächlich für eine
neuerliche Osmose sein können.
Austrocknung
Das offene Laminat muss gut mit Frischwasser ausgewaschen werden, um Salz , Schmutz und
lösbare Bestandteile zu entfernen. Mit warmem Wasser oder Dampfreiniger können bessere
Ergebnisse erzielt werden. Der Rumpf sollte danach gut austrocknen. Soll der Rumpf im Freien
trocknen, sollten noch weitere Dampf- oder Hochdruckreinigen mit viel Wasser durchgeführt
werden, um chemische Bestandteile in die Umgebung abgeben zu können. Die Unterbringung in
einer Trockenhalle und beschleunigenden Trocknung mit Lufttrockner, Infrarotlicht Vacuum oder
Heiß-Vacuum-Verfahren verkürzen das Trocknen.
Nach Ablauf der Trockenperiode sollte der Rumpf auf Trochenheit hin überprüft werden. Dieses
kann mit einem Feuchtigkeitsmessgerät durchgeführt werden, sollte aber in jedem Falle einer
physikalischen Kontrolle unterzogen werden:
Befestigen sie eine 30 x 30 cm große
Klarsichtfolie mit abdichtendem Klebeband
auf der Oberfläche. Läßt sich nach einer
Stunde keine Kondensfeuchtigkeit nieder,
kann davon ausgegangen werden, dass sich
keine Feuchtigkeit mehr im Laminat befindet.
Dieses Resultat kann lediglich einen groben
Anhaltswert darstellen und sollte nicht bei
schwankenden Temperaturen eingesetzt
werden.
100%
Feuchtigkeitsrate
0%
Ziel dieses Tests ist unter anderem,
Feuchtigkeit , die durch das
Feuchtigkeitsmessgerät nicht wahrgenommen wurde, festzustellen. Dies kann weitere
Waschgänge nach sich ziehen. Im Zweifelsfalle müssen weitere Lagen des Laminates
abgetragen werden.
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Empfohlener Verarbeitungsablauf
Wenn nach einer abschließenden Besichtigung des Osmose-Rumpfes vom Gutachter eine
erfolgreiche Sanierung prognostiziert wird, sollte wie hier empfohlen mit dem BeschichtungsProgramm begonnen werden:
Temperatur- und Feuchtigkeitsüberprüfung
Vor Beginn sollte die Yacht einen Arbeitsplatz erhalten, der die 10°C nicht unterschreitet.
Abschließend sollte noch einmal die Feuchtigkeit des Rumpfe überprüft werden.
Erster Anstrich Gelshield Plus
Der erste Anstrich von Gelshield Plus sollte zum Imprägnieren und Versiegeln der Oberfläche
benutzt werden. So dick wie möglich sollte das Material bis zur Grenze des Absackens mit dem
Pinsel. Verwenden sie zum Füllen der Hohlräume und niederdrücken der Matten einen harten
Pinsel. Eine Schichtdicke von 150 Micron sollte sichergestellt werden; Die zahl kann geringfügig
differieren, ob nun mit einem Schichtdickenkamm oder über die Menge pro Quadratmeter
kontrolliert wird.
Einige Verarbeiter ersetzen Gelshield Plus durch Epiglass Epoxid. Epiglass ist ein
lösemittelfreies Epoxidharz. Der klare Charakter lässt die Mattenoberfläche kontrollierbar auf
Benetzung und hochstehende Fasern. In wärmerer Umgebung kann dem Epiglass zur
Viskositätsveränderung Klebepulver (YXA110) beigegeben werden.
Der erste Spachtelgang
Meistens wird es nötig sein, das Laminat wieder in eine glatte Form zu bringen. Das Spachteln
sollte so schnell wie möglich nach dem ersten Anstrich erfolgen; bei 20°C durchschnittlich 4
Stunden danach. Nach spätestens 24 Stunden sollte der Spachtelgang abgeschlossen sein.
Sollte das Gelshield Plus länger als 48 Stunden frei liegen, muss die Oberfläche mit 180er Nassund Trockenschleifpapier (nass verwenden) angeschliffen werden.
Die Spachtelung sollte mit Interfill 830 (YAA867/YAA868) ausgeführt werden. Dieser Spachtel
ist ebenfalls lösemittelfrei. Dieser Spachtel ist speziell für große Fläche mit bis zu 2 cm
Schichtdicke vorgesehen. Während der Verarbeitung sollte beachtet werden, dass alle
Unebenheiten und Vertiefung gut ausgefüllt werden. Es dürfen keine Hohlräume zurückbleiben.
Idealer Weise sollte die Oberfläche beim ersten Durch gang zu 95% geglättet sein. Verwenden
sie so wenig Material wie nötig.
(Hinweis: Bei Verarbeitungstemperaturen zwischen 10 –15°C muss immer die schnelle Version
von Interfill 830 (YAA867/YAA869) als Alternative zum Standardhärter verwendet werden.
Siehe Produktdatenblatt )
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Der zweite Spachtelgang
Kleine Bereiche die zurückbleiben und nachgespachtelt werden müssen, können mit dem
ebenfalls lösemittelfreien Interfill 833 (YAA813/YAA814) nachbearbeitet werden. Dieser ist
glatter als Interfill 830 und kann bis 3 mm Dicke aufgetragen werden.
(Hinweis: Schnell härtender Interfill 833 (YAA813/YAA815) ist verfügbar. Diese Version
empfiehlt sich besonders bei kleinen Bereichen und niedrigeren Temperaturen.
Letztes Schleifen
Nach dem letzten Spachteln sollte die Oberfläche 24 Stunden aushärten und dann zu einer
glatten Oberfläche geschliffen werden. Gründliches Spachteln sollte häufiges Schleifen ersetzen.
Zweiter Anstrich Gelshield Plus
Der zweite Anstrich Gelshield Plus kann jetzt gemischt und verarbeitet werden. Es sollte eine
Rolle verwendet werden. Der Rollenauftrag erzeugt eine Schichtdicke von ungefähr 150 Micron.
Mit dieser Schichtdicke wird der maximale Schutz ohne Absacken des Materials erreicht. Sollten
dennoch Absacker beim Aushärten entstehen, sollten diese mit Hobel, Beitel oder Schaber
entfernt werden.
Dritter und Vierter Anstrich Gelshield Plus
Erlauben sie dem zweiten Anstrich auszuhärten (siehe Datenblatt).Bei längeren Zeiträumen
zwischen den Anstrichen muss mit 320er Schleifpapier geschliffen werden. Der vierte und letzte
Anstrich Gelshield Plus sollte jetzt aufgetragen werden. Stellen sie sicher, dass das Material gut
gemischt ist und eine gleichmäßige Färbung aufgetragen wird.
Haftvermittler zum Antifouling
Vor dem letzten Schritt muss als Haftvermittler Gelshield 200 (YPA212/YPA214) grau
aufgetragen werden. Abschließend wird das Antifouling aufgetragen.
Empfohlene Systeme für
Gelshield® Plus (YAA220er
Serie) Verwender:
Standardsystem mit Gelshield
Plus:
Gelshield Plus (grün) @ 150
µm
Interfill 830 falls erforderlich
Gelshield Plus (blau) @ 150
µm
Gelshield Plus (grün) @ 150
µm
Gelshield Plus (blau) @ 150
µm
Gelshield 200 (grau) als
Haftvermittler zum Antifouling
@ 50 µm oder 135 µm TSD (je
nach Verarbeitungsmethode)
2 Schichten International
Antifouling
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Gelshield Plus in der
Verbindung mit Epiglass:
Epiglass Epoxid @ ~ 100 µm
Interfill 830 falls erforderlich
Gelshield Plus (blau) @ 150
µm
Gelshield Plus (grün) @ 150
µm
Gelshield Plus (blau) @ 150
µm
Gelshield 200 (grau) als
Haftvermittler zum Antifouling
@ 50 µm oder 135 µm TSD (je
nach Verarbeitungsmethode)
2
Schichten
Antifouling
Gelshield Plus blau: Rollenauftrag
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International
Gelshield Plus blau: Pinselauftrag
Option 3 – Nachlaminieren und Sanieren
Systembeschreibung
Epiglass Epoxid als Reparatursystem
Wenn Laminat geschädigt wurde, kann dies mit Epiglass HT9000 Epoxidharz repariert werden.
Epiglass Epoxidharz gibt es mit Schnell- oder Standardhärter. Epiglass HT9000 ist ein
vielseitiges Epoxidharz und eignet sich zum Laminieren, Verstärken und Beschichten. Aufgrund
seiner Vielseitigkeit kann Epiglass HT9000 auch zum Spachteln, Kleben und Glätten verwendet
werden. Epiglass HT9000 ist extrem wasserbeständig.
Löcher im Laminat reparieren
Wenn Blasen große Schäden im Laminat verursacht haben, kann es passieren, dass Löcher im
Rumpf entstanden sind. Solche Laminatschäden können wie folgt, auch als „Pyramidensystem“
bekannt, repariert werden:
Die Beschädigung (z. B. ein Loch) wird an den Kanten schräg erweitert. An der
Innenseite wird ein stabilisierendes Brett befestigt, welches mit einer Polyethylentüte
(Einkaufstüte) überzogen ist. In dieses Loch wird nun mit Epiglass HT9000 und
Glasfasergewebe Schicht für Schicht auflaminiert bis das Loch gefüllt ist. Die
Stabilisierung an der Innenseite wird nach dem Aushärten wieder entfernt. Anschließend
wird der Rumpf mit Gelshield Plus beschichtet.
Nachlaminieren
An Stellen an denen das Laminat tiefer entfernt wurde muss die alte Stärke des Laminates
wieder aufgebaut werden. Zur Verwendung sollten Epoxidlaminate kommen, die eine höhere
Festigkeit als Polyesterlaminat haben. Wie auch immer, eine geringere Schichtdicke des
Laminates im Vergleich zum Originalzustand verringert die Steifigkeit der Unterwassersektion.
Epiglass Epoxy ist ein optimales Laminierharz und ermöglicht, im Vergleich zu anderen
Produkten die Verarbeitung dickerer Glasfasermatten. Werft- und Arbeitskosten lassen sich so
sparen. Glasfasermatten mit bis zu 1200g/m² lassen sich so einsetzen.
Vor der letzten Mattenlage kann zum Glätten der Oberfläche Epiglass-Harz mit Klebepulver
angedickt werden.
Überstreichen mit Gelshield Plus
Wurde das Laminat mit Epiglass repariert oder nachlaminiert, kann Gelshield Plus „nass auf
klebrig ( tacky ) aufgetragen werden. Werden die Arbeiten bei wechselnden Temperaturen oder
Feuchtigkeitsveränderungen durchgeführt kann es zur Aminbildung kommen. Die Oberfläche
erscheint dann ebenfalls tacky und sollte, um Blasenbildung und Delaminierungen vorzubeugen,
mit leichtem Seifenwasser abgewaschen werden. Anschließend sollte als Vorbereitung für den
nächsten Anstrich ein Anschliff vorgenommen werden.
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Aussicht auf Erfolg
Osmose ist vergleichbar mit Rost bei Stahl, es tritt immer nur in Verbindung mit Wasser auf.
Grundsätzlich ist es wichtig zu verstehen, dass Osmose ein fortlaufender Prozess ist. Je früher
man ihn unterbricht, desto aussichtsreicher kann eine Sanierung vorgenommen werden. Da es
viele und unterschiedliche Gründe und Konstruktionsfaktoren für die Osmose bei GFK gibt, und
International keine Kontrolle über die aktuellen Umgebungsbedingungen und
Verarbeitungsmethoden hat, ist es unrealistisch eine eindeutige Aussage zum Erfolg und zur
Lebensdauer einer jeden Sanierung mit Gelshield Plus zu geben.
Feuchtigkeit im Laminat ist nach aufgetragener Epoxidgrundierung immer geringer, als ohne
diese Sperrschicht. Das Osmose-Risiko sinkt mit der geringeren Feuchtigkeit im Laminat. Das
osmosefreie Lebensalter eines Bootes mit Osmoseschutz ist, laut Berichten der Eigner, mehr als
verdoppelt.
Es gibt zwei Typen von “Osmose-Yachten” bei denen eine Sanierung schwierig sein könnte oder
wenig Aussicht auf Erfolg haben wird:
Yachten unter drei Jahre: Diese Rümpfe reagieren noch chemisch oder haben
Strukturprobleme und sollten der Werft zurückgegeben werden. Eine
Osmosesanierung wird wahrscheinlich nur von begrenzter Zeit Erfolg versprechen
und ein grundlegender Aufbau mit Epoxidharz dürfte Notwendig sein.
Wiederholte Osmose: Jetzt, nachdem GFK schon viele Jahre im Bootsbau
eingesetzt wird, gibt es einige Yachten die bereits zum zweiten oder dritten Mal
saniert wurden. Osmose ist ein Indikator für zerstörtes Harz und instabiles
Laminat. Rümpfe, die häufiger Osmoseerscheinungen zeigen, haben mit hoher
Wahrscheinlichkeit ihre Grundfestigkeit verloren. Möglicherweise kann deshalb
eine Standard Sanierung mit Gelshield Plus nicht die nötige Festigkeit des
Rumpfes wiederherstellen. In diesen Fällen sollte ein Gutachter hinzugezogen
werden.
Epoxid-Beschichtungssysteme sind sehr effektiv als Feuchtigkeitssperre. Sollte
sich bei einer sanierten Yacht erneut nach der Benutzung Feuchtigkeit feststellen
lassen, so kann diese nur durch die Bilge eintreten. Bei Reaktion mit Restlösungen
im Laminat, kann diese Osmose erneut auslösen und die Epoxid Beschichtung
nicht durchdrungen werden und zwischen Rumpf und Anstrich können sich
Blasen bilden.
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Schlussfolgerungen
Alle Yachten die mit besten Materialien und in Qualitätsarbeit gefertigt wurden, werden für viele
Jahre ihre Qualität unter Beweis stellen.
Es gibt viele Gründe warum Gelcoat-Blasen entstehen können. Diese Gründe und Faktoren
haben wir jetzt beleuchtet und analysiert. Fast alle osmotischen Probleme entstehen durch
Wasser im Laminat. Das Wasser kann aus verschiedenen Gründen vorhanden sein:
Es kann Bestandteil des verwendeten Harzes sein.
Es kann über längere Zeit durch das Gelcoat penetriert sein.
Es kann aus der Bilge eindringen.
In vielen Fällen wird das Wasser mit den gelösten Bestandteilen des Harzes oder
Verunreinigungen im Laminates reagieren, Druck aufbauen woraus die Blasen entstehen.
Gelshield ist ein System mit dem eine weitgehende Sanierung von Osmose erreicht werden kann
oder vor Osmose bewahrt.
Ist das Gelcoat komplett entfernt und der Rumpf vollständig ausgetrocknet, kann mit Gelshield
Plus möglicherweise, die Lebensdauer des Rumpfes für viele Jahre verlängert werden. Die
Verwendung von Schutzanstrichen kann das Osmose-Risiko schwachen Rümpfen minimieren, in
einigen Fällen empfehlen wir Epiglass Epoxid Harz, das dem Rumpf eine bessere Qualität in
Güte und Festigkeit gibt als vorher.
Haftungsausschluss:
Wichtige Hinweise:
Alle unsere Angaben über unsere Produkte erfolgen nach bestem Gewissen. Die Verwendung
unserer Produkte für andere als die von uns hierin speziell empfohlenen Zwecke erfolgt auf
Gefahr des Anwenders, sofern nicht vorher von uns die schriftliche Bestätigung über die Eignung
des Produktes für den vorgesehenen Zweck eingeholt wurde. Da wir keine Kontrolle über
Beschaffenheit und Zustand der zu bearbeitenden Fläche haben und viele Faktoren die
Verarbeitung und Verwendung unserer Produkte beeinflussen können, übernehmen wir keine
Verpflichtung welcher Art auch immer, für die Leistung unserer Produkte oder für Verluste oder
Schäden (ausgenommen Todesfolge oder gesundheitliche Schäden durch unsere
Fahrlässigkeit), die aus der Verwendung unserer Produkte entstehen, sofern wir dies nicht vorher
schriftlich getan haben.
Es gelten unsere allgemeinen Liefer- und Zahlungsbedingungen.
Das Etikett, das Produktdatenblatt und das Sicherheitsdatenblatt liefern alle erforderlichen
Informationen zu unseren Produkten. Produktdatenblätter und Sicherheitsdatenblätter erhalten
Sie auf Anfrage oder in unserer Internetseite unter www.yachtpaint.com
® , International ® und alle genannten Produkte sind Warenzeichen von oder lizenziert durch Akzo Nobel.
© Akzo Nobel, 2004
International Farbenwerke GmbH, Postfach 800449, 21004 Hamburg,
Tel: +49 (0) 40 72003-222 Fax: +49 (0) 40 7209379
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Gesundheit & Sicherheit
Alle Produkte die in Verbindung mit dem Gelshield System benutzt werden, enthalten
chemische Bestandteile die ohne geeignete Schutzausrüstung, die Gesundheit gefährden
können. Nur ausreichender Schutz kann vor den chemischen Bestandteilen schützen, die über
Mund, Lunge, Haut oder Schleimhäute aufgenommen werden können.
Wichtigste Regel ist: diese Produkte niemals zu essen oder zu trinken!
DIESE PRODUKTE SIND NUR FÜR DEN PROFESSONELLEN GEBRAUCH
VON KINDERN FERNHALTEN
Schützen sie ihre Haut durch Overalls mit Kapuze und benutzen sie geeignete
Hautcreme (KEINE Vaseline, da diese die Absorption durch die Haut begünstigen
kann) für Hände und Gesicht, und tragen sie Masken und Handschuhe, wenn sie
diesen Produkten ausgesetzt sind. Farbspritzer auf der Haut mit viel Seife und Wasser
oder einem geeigneten Hautreiniger entfernen. Anschließend die Haut gut eincremen.
Farbe NIEMALS mit Lösemittel oder Verdünnung von der Haut entfernen.
Sollten während oder kurz nach der Verarbeitung Schwindel, Schwäche, Übelkeit Taubheit
oder Rauschzustände auftreten, sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden und mit einem
Sicherheitsdatenblatt über die verarbeiteten Produkte informiert werden.
Sicherheitsdatenblätter sind bei International oder unter www.yachtpaint.com erhältlich.
Einige Produkte, die in diesem Handbuch genannt sind, enthalten Lösemittel, die entzündlich
oder / und explosiv bei offenem Feuer oder Funkenbildung sein können.
Rauchen sie niemals in der Nähe von offenen oder geschlossenen Farbdosen.
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Data - Gelshield Plus und dazugehörige Produkte
Gelshield Plus
Gelshield 200
Interprotect
Interfill 830 (Standard- und Schnellhärter)
Interfill 833 (Standard- und Schnellhärter)
Epiglass HT9000(Standard- und Schnellhärter)
Micron
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