Regionaler Gesundheitsreport 2014 Kassel

Transcrição

Regionaler Gesundheitsreport 2014 Kassel
Hessisches Ministerium
für Soziales und Integration
und
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Regionaler
Gesundheitsreport 2014
Gesundheitliche und pflegerische Versorgung
Daten - Fakten - Ausblicke
Kassel
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Dostojewskistraße 4
65187 Wiesbaden
www.hsm.hessen.de
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Georg-Voigt-Str. 15
60325 Frankfurt
www.kvhessen.de
Inhaltsverzeichnis
I.
Zusammenfassung
a. Überblick über die „Gesundheitseinrichtungen“
b. Ist-Zustand und Szenario 2020
c.
Megatrends im Gesundheitswesen
d. Unterstützungsleistungen
II.
Bevölkerungsprognose – Anzahl, Altersstruktur und Szenario 2020
III.
Die neue Bedarfsplanung – ein Überblick
IV.
Hausärztliche Versorgung
a. Versorgungsgrade der hausärztlichen Mittelbereiche
b. Anzahl und räumliche Verteilung der Arztsitze
c.
Häufigkeit von Arztbesuchen
d. Altersstruktur der Ärzteschaft
e. Erreichbarkeit von Arztpraxen
f.
V.
Szenario 2020
Wohnortnahe fachärztliche Versorgung
a. Definition der Arztgruppen
b. Versorgungsgrad
c.
Anzahl und räumliche Verteilung der Arztsitze
d. Altersstruktur der Ärzteschaft
e. Patientenströme - Mitversorgungseffekte
f.
Erreichbarkeit von Arztpraxen
g. Szenario 2020
VI.
Apotheken
a. Überblick über die Apotheken
b. Altersstruktur der Apotheker (Betriebsinhaber)
c.
VII.
Prognose des Nachfolgebedarfs bis 2025
Krankenhäuser
a. Überblick über das Versorgungsgebiet
b. Leistungsdaten je Krankenhaus
c.
Leistungsdaten im Zeitverlauf
d. Leistungsdaten der Fachabteilungen
e. Anzahl der Ermächtigungen in Krankenhäusern
f.
Besondere Aufgaben nach § 17 Abs. 7 HKHG
g. Anzahl der Krankenhäuser mit Notfallversorgung
1
VIII.
Pflege
a. Entwicklung der Pflegebedürftigkeit
b. Pflegestützpunkt
c.
Pflegedienste und Pflegeheime
d. Pflegekräfte-Angebot und -Nachfrage nach Sektoren, Berufsgruppen und
Qualifikationsstufen
e. Zukünftige Nachfrage nach Pflegefachkräften in der Altenhilfe
f.
IX.
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Entwicklung der Demenzerkrankungen
Zur Datenerhebung im ambulanten Bereich
Stadt Kassel
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I.
Zusammenfassung
a. Überblick über die „Gesundheitseinrichtungen“
b. Ist-Zustand und Szenario 2020
Hausärztliche Versorgung
Derzeit verteilen sich insgesamt 151 Hausärzte an 101 Standorten in der kreisfreien Stadt Kassel,
wovon im Jahr 2015 altersbedingt voraussichtlich 25 eine Nachfolge suchen werden, in 2017 sind es
bereits 44 Hausärzte und in 2020 sind es voraussichtlich 64 Hausärzte, wenn die Hausärzte ihre Praxis
mit 65 Jahren abgeben.
Wohnortnahe fachärztliche Versorgung
Aktuell gibt es in der kreisfreien Stadt Kassel 20 zugelassene Augenärzte, wovon bereits im bis 2017
sechs Ärzte – das entspricht 30% – ihre Praxis mit 65 Jahren schließen könnten. Bis 2020 ist mit einem
Rückgang um sieben Augenärzte zu rechnen, welche ihre praktische Tätigkeit aus Altersgründen been-
4
den – dies entspricht einer prozentualen Veränderung von 35%, der hessische Durchschnitt beträgt
31%.
In der Gynäkologie können aktuell 44 zugelassene Ärzte in Kassel gezählt werden. Für 2015 konnte ein
Nachfolgebedarf von 9% und für 2017 von 18% errechnet werden. Schaut man ins Jahr 2020 und geht
davon aus, dass die niedergelassenen Ärzte ihre Praxis mit 65 Jahren schließen, so besteht bis dahin
ein Bedarf an zehn Gynäkologen, das macht einen Prozentsatz von 23% aus. In der Frauenheilkunde
liegt der Wert in der kreisfreien Stadt Kassel knapp unter dem hessischen Durchschnittswert – dieser
liegt bei 27%.
In der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde können zum jetzigen Zeitpunkt 23 zugelassene Ärzte nachgewiesen
werden. Hier liegt bis zum Jahr 2020 der Nachfolgebedarf im hessischen Durchschnitt von 26%: bis dahin werden voraussichtlich sechs Ärzte ihre Praxis aus Altersgründen schließen.
In der kreisfreien Stadt Kassel gibt es zurzeit 21 zugelassene Kinder- und Jugendärzte. Bei der Prognose für den Nachfolgebedarf bis 2020 bei einer Praxisabgabe mit 65Jahren konnte für 2015 ein Nachfolgebedarf von 14% und für 2017 von 19% ermittelt werden. Bis 2020 ist mit einem Rückgang um zehn
Kinder- und Jugendärzte zu rechnen, dies macht eine prozentuale Veränderung um 48% aus. Der
Prozentsatz der ausgeschiedenen Ärzte liegt damit höher als der hessische Durchschnitt von 33%.
Der Facharztbereich der Urologie ist aktuell in Kassel durch neun zugelassene Ärzte vertreten. Bis zum
Jahr 2020 werden nach der aktuellen Prognose drei Ärzte ihre Praxis schließen, womit dann ein Rückgang um 33% vermerkt werden kann. In Hessen liegt der Nachfolgebedarf bei 31% im Schwerpunktbereich der Urologie.
Pflege
Die Anzahl der Pflegebedürftigen (65 und mehr Jahre) in der Stadt Kassel wird von rund 6.200 im Jahr
2011 auf über 6.400 im Jahr 2020 und somit um fast 2,5 % steigen. Ein anderes Bild ergibt sich für
Pflegebedürftige in stationärer Dauerpflege. Hier wird die Anzahl von 1.740 im Jahr 2011 um voraussichtlich 1,3 % auf 1.718 im Jahr 2020 sinken.
Sowohl diese Entwicklung als auch die Altersstruktur der Fachkräfte haben Auswirkungen auf den Fachkräftebedarf: Demografie bedingt werden 20 zusätzliche Gesundheits- und Krankenpfleger sowie sieben
Altenpfleger benötigt. Zusätzlich besteht ein altersbedingter Ersatzbedarf von voraussichtlich 50 Gesundheits- und Krankenpflegern sowie 116 Altenpflegern. Die Stadt Kassel hat damit im Vergleich zu
anderen Landkreisen und kreisfreien Städten einen unterdurchschnittlichen Erweiterungs- und Ersatzbedarf.
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c. Megatrends im Gesundheitswesen
Folgende Aspekte müssen beim Thema „Wiederbesetzung von Arztpraxen“ berücksichtigt werden:

Die Rahmenbedingungen für Ärzte verschlechtern sich zunehmend.

Manchen Regionen mangelt es an Attraktivität.

Praxen, die zur Übernahme angeboten werden, sind nicht attraktiv genug – Einzelpraxen,
kleinere Praxen, Kooperationen sind schlecht möglich.

Das Werteverständnis hat sich gewandelt, die sogenannte Work-Life-Balance spielt für Ärzte
eine größere Rolle.

Die ärztliche Berufsausübung wird immer mehr von Frauen wahrgenommen. Diese wünschen
sich mehr Teilzeitangebote und bessere familienbedingte Betreuungsmöglichkeiten.

Wirtschaftliche Risiken sind aufgrund ständiger Änderungen der Honorarsystematik noch
unkalkulierbarer geworden.
Partnerärzte: Anstellung von Ärzten – auch in Teilzeit
Mit dem Vertragsarztrechtsänderungsgesetz 2006 (VÄndG) wurden die Möglichkeiten für Praxisinhaber
(Vertragsärzte), Kollegen anzustellen, ausgebaut. Dies ermöglicht eine Anstellung von bis zu drei Ärzten
als Angestellte – auch in Teilzeit. Die Anstellung muss hierbei vom Zulassungsausschuss genehmigt
werden und der Arbeitszeitumfang des angestellten Arztes wird auf den Versorgungsgrad angerechnet.
Bei den Partnerärzten handelt es sich um Ärzte, die mit anderen Ärzten in einer Berufsausübungsgemeinschaft arbeiten. Ein Partnerarzt kann sich auch in einem „gesperrten“ Planungsbereich niederlassen, wenn der Partner bereits eine Zulassung besitzt. Zusammen dürfen jedoch nicht mehr Leistungen
erbracht werden, als es der bereits zugelassene Kollege bisher getan hat.
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Partnerärzte
472
588
849
1.028
1.275
1.502
1.543
1.659
1.775
1.694
1.585
angestellte Ärzte
1.572
1.629
1.779
1.966
2.071
2.219
2.332
3.047
4.448
6.238
7.272
Gesamt
140.328
142.464
143.686
145.276
146.041
146.971
148.328
149.851
151.398
153.895
155.780
Quelle: Bundesarztregister der KBV / eigene Darstellung
6
Im
Jahr
2010
konnte
deutschlandweit
eine
Gesamtzahl von 155.780 Ärztinnen und Ärzten
ausgewiesen werden – dies ist eine 11%-ige
Steigerung im Vergleich zum Jahr 2000. Mit
nebenstehender Tabelle wird die Entwicklung der
Partnerärzte und angestellten Ärzten sowie der
Gesamtzahl aller Ärzte in den Jahren 2000 bis
2010 dargestellt.
Anhand der grafischen Darstellung ist ersichtlich,
8000
dass die Zahlen sowohl der Partnerärzte als auch
7000
der angestellten Ärzte jährlich steigen. Insbesonde-
6000
re bei der Anzahl der angestellten Ärzte ist erkenn-
5000
bar, dass diese seit 2007 erheblich steigen. Daraus
4000
lässt sich deuten, dass der Trend immer mehr hin
3000
zu Kooperationsformen geht und die Tätigkeiten in
2000
klassischen Einzelpraxen abnehmen. Berufsaus-
1000
übungsgemeinschaften und Medizinische Versor-
0
Partnerärzte
angestellte Ärzte
gungszentren gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Quelle: Bundesarztregister der KBV
Ärzte in Gemeinschaftspraxen
Diese Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zeigen die Entwicklung der Ärzteverteilung in
den Gemeinschaftspraxen. Die Anzahl der Allgemein- und praktischen Ärzte ist in den Jahren 1993
bis 2010 im Verhältnis zu den anderen Arztgruppen
nur gering gestiegen, wohingegen sich die Zahl der
Fachärzte in Gemeinschaftspraxen mehr als verdoppelt hat.
Die Tendenz geht immer mehr in Richtung Gemeinschaftspraxis, in welcher sich mehrere Fachärzte zusammenschließen. Der Zusammenschluss
von Ärzten in einer Praxisgemeinschaft ermöglicht
ihnen eine gemeinschaftliche Nutzung der Praxisräume und -einrichtung sowie die gemeinsame Beschäftigung vom Personal.
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d. Unterstützungsleistungen
Hessischer Gesundheitspakt
Hessen verfügt über eine gute ärztliche Versorgung. Es zeigen sich jedoch Entwicklungen, die die
bestehenden Versorgungsstrukturen mittel- bis langfristig verändern – insbesondere in ländlichen
Regionen. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat daher für die Jahre 2012 bis 2014
den Hessischen Gesundheitspakt initiiert und mit den wesentlichen Akteuren des hessischen Gesundheitswesens ratifiziert:

Zur Stärkung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin wurden an den hessischen Universitäten
mit einem Lehrstuhl für Allgemeinmedizin Kompetenzzentren eingerichtet, um den Auf- und Ausbau
von regionalen Weiterbildungsverbünden zu unterstützen und für Interessierte Weiterbildungsplätze
in der Allgemeinmedizin zu vermitteln.

Um auch künftig eine möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung sicherstellen zu können, wird
die Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten in Gebieten mit regionalem Versorgungsbedarf mit jeweils
bis zu 50.000 Euro je Arzt-Sitz gemeinsam vom Land Hessen, der Kassenärztlichen Vereinigung
Hessen und den Landesverbänden der Krankenkassen und den Ersatzkassen in Hessen gefördert.
Die Förderanträge sind bei den regionalen Beratungs-Centern der Kassenärztlichen Vereinigung
Hessen zu stellen.

Förderung ehrenamtlicher Pendel- und Begleitdienste:
Gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden hat sich das Land Hessen darauf verständigt,
Qualifizierungsmaßnahmen für Personen anzubieten, die einen Mobilitätsdienst gründen wollen.
Zudem sollen die Mobilitätsdienste durch die Kommunen in Abstimmung mit der Ärzteschaft Hilfestellung bei der Terminvergabe und Einteilung der verfügbaren Fahrer erhalten. Näheres erfahren
Sie bei den Ansprechpartnern in den Landkreisen und kreisfreien Städten.
Landesregierung fördert Regionale Gesundheitsnetze
Die demografische Entwicklung und der Strukturwandel im Gesundheitswesen vollziehen sich in den
hessischen Landkreisen und Städten nicht gleichmäßig, sondern regional und lokal differenziert. Aus
diesem Grund sind Lösungen notwendig, die diese regionalen Entwicklungen der Demografie und
Morbidität der Bevölkerung berücksichtigen.
Mit der Förderung von regionalen Gesundheitsnetzen will die Hessische Landesregierung eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Gesundheitsversorgung ermöglichen.
Deshalb wurden neun Modellregionen im Rahmen eines Wettbewerbs ermittelt, die mit verschiedenen
Kooperationspartnern gemeinsame, sektorenübergreifende Konzepte für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in der Region entwickeln.
Um Diskussionsprozesse in den Regionen über die Zukunft der gesundheitlichen Versorgung zu unterstützen und zu begleiten, wurde im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration zudem eine
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Servicestelle „Regionale Gesundheitsnetze“ eingerichtet. Bei konkreten Sachverhalten können demografische Rahmendaten und die Versorgungsanalysen zur Verfügung gestellt werden. Zudem wird Unterstützung bei der Initiierung von regionalen Auswertungen, bei der Vermittlung von Kontakten zu den
Entscheidungsträgern oder bei der Prüfung von Fördermöglichkeiten gegeben.
Kassenärztliche Vereinigung Hessen hilft
Als wichtiger Akteur des Gesundheitsmarktes stellt die Kassenärztliche Vereinigung Hessen eine ausreichende, wohnortnahe und qualifizierte ärztliche Versorgung sicher. Dazu gehört auch die Bereitstellung der ärztlichen Bereitschaftsdienste in den sprechstundenfreien Zeiten. Diese Aufgabe wird als
„Sicherstellungsauftrag“ bezeichnet.
Gleichzeitig vertritt die Kassenärztliche Vereinigung Hessen die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber der
Politik und den Krankenkassen. Als Vertreter ihrer Mitglieder handelt die Kassenärztliche Vereinigung
Hessen mit den Krankenkassen die Vergütungen im Rahmen des Kollektivvertrags sowie der Selektivverträge aus. Ärztliche Qualitätsstandards werden durch die Kassenärztliche Vereinigung Hessen als
Institution überwacht und geprüft. Außerdem nimmt die Kassenärztliche Vereinigung Hessen die Interessen von Ärzten und Psychotherapeuten wahr und berät sie in allen Fragen rund um Niederlassung,
Praxisführung und Abrechnung. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen ist nach der Errechnung des
Nachfolgebedarfs für die Ausschreibung und Vermittlung von freien Arztsitzen zuständig und kümmert
sich um das Funktionieren der Bedarfsplanung.
Gleichzeitig bestehen Kooperationen mit dem Hessischen Landkreistag sowie Förderungsmöglichkeiten
über den Hessischen Pakt. Die Berater der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen nehmen an
regionalen Gesundheitskonferenzen teil. Des Weiteren werden regionale Dialogstrukturen etabliert, eine
Koordinierungsstelle für die Weiterbildung der Allgemeinmedizin wurde gegründet und es finden regelmäßig Gründer- und Abgeber-Foren statt, um erfahrene Ärzte mit jungen Medizin-Absolventen zusammen zu bringen. Der Weg in die Niederlassung soll durch kompetente und gut koordinierte Begleitung in
der Weiterbildung erleichtert werden. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen ist bereits im Sommer
2009 eine Kooperation mit dem Hessischen Landkreistag eingegangen. Ziel dieser Kooperation ist es,
gemeinsame Initiativen durchzuführen, um auch langfristig die ambulante medizinische Versorgung
gerade in den ländlichen Regionen in Hessen zu sichern.
Auch der Bedarf an hausärztlicher und pflegerischer Betreuung von chronisch Kranken sowie die Erwartungen an die ärztliche Primärversorgung steigen. Aus diesen Gründen haben sich die maßgeblichen
Akteure des Gesundheitswesens unter Federführung des Hessischen Ministeriums für Soziales und
Integration zusammengeschlossen und in 2011 den „Hessischen Pakt zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung“ aufgebaut. Hiermit möchte man die Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten in Gebieten
mit regionalem Versorgungsbedarf fördern. Auch die in 2013 gestartete Kampagne „Sei Arzt. In Praxis.
Leb´ Hessen!“ bietet jungen Ärztinnen und Ärzten Unterstützung und Beratung auf dem Weg zur eigenen
Praxis. Medizinstudenten sollen hiermit für eine Niederlassung in Hessen begeistert werden.
9
II. Bevölkerungsprognose
Nach den Modellrechnungen der Hessen Agentur ist für die kreisfreie Stadt Kassel bis zum Jahr 2020
eine Abnahme der Einwohnerzahl in Höhe von knapp 3.700 bzw. 1,9% zu erwarten. Für den Regierungsbezirk Kassel ist von einem stärkeren Rückgang in Höhe von 4,9% auszugehen. Dagegen wird für
Hessen insgesamt ein Bevölkerungsverlust von 1,5% vorausgeschätzt. Das Gebiet der Stadt Kassel ist ein
Teil des Mittelbereichs Kassel. Für den Mittelbereich Kassel kann mit einem Rückgang der Einwohnerzahl
von 3,2% gerechnet werden.
Bevölkerung in Hessen, im Regierungsbezirk Kassel und in der Stadt Kassel 2011-2020
Veränderung 2011-2020
2011
2015
2020
absolut
in %
Hessen
6.092.126
6.027.208
6.001.283
-90.843
-1,5%
RB Kassel
1.216.914
1.185.485
1.156.957
-59.957
-4,9%
196.526
193.071
192.852
-3.674
-1,9%
Kassel, Stadt
Quelle: Berechnungen und Zusammenstellung der Hessen Agentur.
Bevölkerung in den Mittelbereichen, die in der Stadt Kassel liegen oder diese berühren, 2011-2020
Veränderung 2011-2020
MB Kassel
2011
2015
2020
absolut
in %
401.673
393.450
388.739
-12.934
-3,2%
Quelle: Berechnungen und Zusammenstellung der Hessen Agentur.
10
III. Die neue Bedarfsplanung – ein Überblick
Die Bedarfsplanung wurde vom Gesetzgeber 1993 eingeführt, um bundesweit eine ausgewogene haus- und
fachärztliche ambulante Versorgung zu sichern und um der „Ärzteschwemme“ Herr zu werden. Sie soll als
Planungs- und Steuerungsinstrument regeln, wie viele Ärzte und Psychotherapeuten sich in einer bestimmten Region niederlassen dürfen. Gleichzeitig dient sie zur Bestimmung von Unter- und Überversorgung im
ambulanten ärztlichen Bereich (§ 99 SGB V). Ende Dezember 2012 wurde eine neue Bedarfsplanungsrichtlinie verabschiedet, in welcher von Unterversorgung gesprochen wird, wenn der Versorgungsgrad im
hausärztlichen Bereich < 75% und im fachärztlichen Bereich < 50% liegt. Von Überversorgung wird in beiden
Versorgungsbereichen ab 110% gesprochen.
Mit der neuen Bedarfsplanung möchte man einen gleichmäßigen Versorgungszugang für alle gesetzlich
Versicherten sicherstellen und die wohnortnahe Versorgung, besonders in ländlichen Regionen, fördern.
Auch die Planungssicherheit für Vertragsärzte und -psychotherapeuten hinsichtlich einer Niederlassung sowie die Anpassung der Verhältniszahlen (Einwohner-Arzt-Relation) stellen hier Ziele der Richtlinie dar.
4 Versorgungsebenen mit 23 Arztgruppen in 99 Planungsbereichen:
Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Der allgemeine Versorgungsgrad wird durch arztgruppenspezifische Verhältniszahlen ausgedrückt, welcher
mit einem Demografie-Faktor modifiziert werden kann. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten bei der
Berücksichtigung regionaler Besonderheiten:

die regionale Demografie

räumliche Faktoren

die regionale Morbidität

infrastrukturelle Besonderheiten

sozioökonomische Faktoren
Die Berücksichtigung der Besonderheiten kann z.B. durch eine abweichende Abgrenzung der Planungsbereiche oder abweichende Verhältniszahlen erfolgen.
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Die neue Bedarfsplanung ermöglicht durch die neuen Bestimmungen unter Einbeziehung des DemografieFaktors individuelle Möglichkeiten zur Niederlassung und trägt damit zu einer Verbesserung der Versorgungsstruktur bei. Ebenfalls können die Mitversorgungseffekte eine bedeutende Rolle spielen, welche im
Kapitel V. Wohnortnahe fachärztliche Versorgung (Buchstabe e. Patientenströme – Mitversorgungseffekte)
näher erläutert werden.
Im Bereich der hausärztlichen Versorgungsebene gibt es durch die neuen Bestimmungen erhebliche Veränderungen aufgrund der neu zugeordneten Mittelbereiche. Der kleinräumige Zuschnitt ermöglicht eine Feststellung von Unterversorgung bzw. drohender Unterversorgung in den bereits bekannten ländlichen
Regionen. Um hier gegenzusteuern, müssen gesetzliche Möglichkeiten genutzt werden, aber auch die Einbindung der jeweiligen Landkreise ist von großer Bedeutung, um die ländlichen Regionen attraktiver zu
machen.
Die fachärztliche Versorgung zeigt in Hessen eine gute flächendeckende Versorgungssituation auf. Hier ist
jedoch eine Ausgewogenheit das Ziel der Planung für diesen Versorgungsbereich. Lediglich wenige Fachbereiche, wie z. B. die Augenheilkunde im Odenwaldkreis, weisen eine Unterversorgung auf, für welche die
gesetzlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssen.
12
IV.
Hausärztliche Versorgung
a. Versorgungsgrade der hausärztlichen Mittelbereiche
Hessen gliedert sich nach dem Beschluss des Landesausschusses insgesamt in vier Versorgungsebenen mit 23 Arztgruppen und 99 Planungsbereiche. In der hausärztlichen Versorgung gibt es 67
Mittelbereiche als Planungsregionen. Hierzu zählen alle niedergelassenen Ärzte und es wird eine
Verhältniszahl von 1.671 Einwohnern pro Arzt abgebildet. Die Verhältniszahl wird durch einen
Demografie-Faktor korrigiert, um veränderte Alters- und Morbiditätsstrukturen zu berücksichtigen.
Von den 67 Mittelbereichen aus der Gruppe der hausärztlichen Versorgung haben einen Versorgungsgrad von

< 100 %
16 Mittelbereiche

100 bis < 110 %
21 Mittelbereiche

> 110 %
30 Mittelbereiche, d. h. sind gesperrt wegen Überversorgung
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Die
Region
der
Gesundheitskonferenz
Kassel unterteilt sich in 17 Mittelbereiche und
weist davon nur in drei Mittelbereichen einen
Versorgungsgrad unter 100% auf. In fünf
Mittelbereichen besteht ein Versorgungsgrad
von 100 bis unter 110%. Der Großteil der
Mittelbereiche, in Summe acht, stellt einen
110%-igen
und
höheren
Grad
der
Versorgung dar.
b. Anzahl und räumliche Verteilung der Arztsitze
Mit der grafischen Darstellung sollen die
Praxisstandorte der Hausärzte in der kreisfreien Stadt Kassel unter Berücksichtigung
der Bevölkerungsdichte aufgezeigt werden.
Insgesamt gibt es in der kreisfreien Stadt
Kassel mehrere Bezirke. Flächendeckend gilt
für diese Stadt eine Bevölkerungsdichte von
1.000 bis 2.000 Einwohnern pro Quadratkilometer. Nach den vorliegenden Daten verteilen sich insgesamt 151 Hausärzte an 101
Standorten in der kreisfreien Stadt Kassel,
welche sich fast gleichmäßig in der Stadt
verteilen. Dabei können unter einer Anschrift
mehrere Hausärzte, beispielweise in einer
Berufsausübungsgemeinschaft,
tätig
sein;
weitere Abweichungen sind möglich. Der
hessische Durchschnitt der Bevölkerungsdichte in den Landkreisen liegt bei 285 Einwohnern pro Quadratkilometer.
14
c. Häufigkeit von Arztbesuchen
Für die vorausgeschätzten Hausarztbesuche im Jahr 2020
Altersgruppe
Arztbesuche pro
Jahr
wurden analog zu bereits durchgeführten Berechnungen für
0 bis unter 3 Jahre
2,5 x
erstellten Masterplans Daseinsvorsorge folgende Annahmen
3 bis unter 7 Jahre
2,5 x
getroffen:
7 bis unter 12 Jahre
2,5 x
12 bis unter 16 Jahre
3,0 x
16 bis unter 20 Jahre
4,0 x
20 bis unter 45 Jahre
5,5 x
45 bis unter 65 Jahre
8,5 x
65 bis unter 80 Jahre
14,0 x
80 Jahre und älter
20,0 x
andere Regionen im Rahmen des von der Bundesregierung
Quelle: BMVBS, Masterplan Daseinsvorsorge, 2010
Demnach ergeben sich auf Grundlage der Bevölkerungsvorausschätzung folgende Zahlen:
Bevölkerung in den Mittelbereichen, die in der Stadt Kassel liegen oder diese berühren,
2011-2020
Veränderung 2011-2020
Stadt Kassel
2011
2015
2020
absolut
in %
401.673
393.450
388.739
-12.934
-3,2%
Quelle: Berechnungen und Zusammenstellung der Hessen Agentur.
Hausarztbesuche in den Mittelbereichen, die in der Stadt Kassel liegen oder diese berühren,
2011-2020
Veränderung 2011-2020
MB Kassel
2011
2015
2020
absolut
in %
3.257.719
3.256.017
3.299.559
41.840
1,3%
Quelle: Berechnungen und Zusammenstellung der Hessen Agentur.
Ausgehend von der Entwicklung der Bevölkerung wird die zu erwartende Zahl der Hausarztbesuche
unter Berücksichtigung altersstruktureller Verschiebungen abgeschätzt. Trotz rückläufiger Einwohnerzahlen ist im Mittelbereich Kassel mit einer Zunahme der Hausarztbesuche zu rechnen.
15
d. Altersstruktur der Ärzteschaft
Die folgende Grafik zeigt die Verteilung der 151 zugelassenen Hausärzte in der kreisfreien Stadt
Kassel nach Altersstufen in 10er Schritten. Hier ist zu erkennen, dass die größte Anzahl der Hausärzte sich auf die Altersgruppe 50 – 59 Jahre verteilt, dies macht 42,38% aus. Auch die Gruppe der
60-Jährigen und Älteren macht einen Prozentsatz von 29,14% aus, gefolgt von den 40 – 49-Jährigen
mit 24,50%. Die jungen Ärzte und somit Nachfolger machen den geringsten Anteil mit 3,97% aus.
Dieses Ergebnis zeigt auf, dass der Nachfolgebedarf groß ist und Medizin - Absolventen für die
hausärztliche Versorgung gewonnen werden müssen.
In Hessen gestaltet sich die Verteilung auf die einzelnen Altersgruppen ähnlich wie in der kreisfreien
Stadt Kassel. Auch hier stellt die Altersgruppe 50 – 59 Jahre mit 40,13% die größte Gruppe dar,
gefolgt von den 60-Jährigen und älter mit 29,51%. Das hessische Durchschnittsalter liegt bei 54
Jahren.
16
Anhand dieser Darstellung ist der Anteil der
Hausärzte über 55 Jahre bezogen auf die Region
der Gesundheitskonferenz Kassel ersichtlich.
Über diese Darstellung ist erkennbar, dass acht
Mittelbereiche einen Anteil von bis 50% an Hausärzten über 55 Jahre haben sowie neun Mittelbereiche einen Anteil von über 50% an Hausärzten über 55 Jahre haben.
e. Erreichbarkeit von Arztpraxen
Mit dieser Grafik soll die Erreichbarkeit von
Arztpraxen dargestellt werden. Hier wurde die
Distanz der Wegstrecke des Patienten vom
Wohnort zur Praxis errechnet. Es konnte ein
hessenweiter Durchschnitt für die Verfügbarkeit
der Hausärzte von 5,1km ermittelt werden. Für
die kreisfreie Stadt Kassel wurde ein Durchschnitt der Wegstrecke der Patienten zum
Hausarzt
von
4,08km
errechnet,
welche somit unter dem hessischen Wert liegt.
17
f.
Szenario 2020
Diese Grafik beschäftigt sich mit dem Bedarf an Hausärzten in der kreisfreien Stadt Kassel bis zum
Jahr 2020 bei einer Praxisabgabe mit 65 Jahren. Dabei wird simuliert, wie viele Hausärzte in den
Jahren 2015, 2017 und 2020 aus Altersgründen eine Praxisnachfolge suchen werden.
Man kann deutlich erkennen, dass der Wiederbesetzungsbedarf stetig steigen wird: im aktuellen
Jahr 2013 können 151 Hausärzte gemeldet werden, wovon im Jahr 2015 nach diesen Berechnungen
25 Hausärzte eine Nachfolge suchen werden, in 2017 sind es bereits 44 Hausärzte und in 2020 sind
es voraussichtlich 64 Hausärzte.
Eine feste Altersgrenze, nach der Ärzte ihre Kassenzulassung zurückgeben müssen, gibt es nicht
mehr. Das faktische Renteneintrittsalter in Deutschland beträgt 63 Jahre. Wenn die Hausärzte in der
kreisfreien Stadt Kassel ihre Praxis mit 65 Jahren abgeben, liegt der Wiederbesetzungsbedarf in dieser Stadt im Jahr 2020 bei 42% – dies liegt knapp über dem hessischen Nachfolgebedarf von 40%.
Bezogen darauf lässt sich festhalten, dass es in jedem Fall spätestens im Jahr 2020 einen erheblichen Bedarf an Hausärzten in Kassel geben wird.
18
V.
Wohnortnahe fachärztliche Versorgung
a. Definition der Arztgruppen
Die allgemeine fachärztliche Versorgung gliedert sich in folgende Arztgruppen:

Augenärzte

Nervenärzte

Chirurgen

Orthopäden

Frauenärzte

Psychotherapeuten

Hautärzte

Urologen

HNO-Ärzte

Kinderärzte
In diesem Gesundheitsreport werden folgende Arztgruppen aus der fachärztlichen Versorgungsebene ausgewertet:

Augenärzte

Urologen

Frauenärzte

Kinderärzte

HNO-Ärzte
Es ist zu berücksichtigen, dass die genannten Facharztgruppen eine erste Auswahl darstellen,
perspektivisch werden die weiteren fünf Facharztgruppen ausgewertet.
Etwas großräumiger als die hausärztliche Versorgung fallen die Planungsbereiche für die wohnortnahe fachärztliche Versorgung aus. Die Planungsbereiche sind unterteilt in die kreisfreien Städte, in
Landkreise und die Kreisregionen gemäß Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
(BBSR). Das Besondere hierbei ist der Zuschnitt der Planungsbereiche, welche auch die sogenannten Mitversorgungseffekte der Städte berücksichtigen sollen. Denn so werden z. B. Fachärzte in den
Ballungszentren häufig auch von Patienten aus den umliegenden Ortschaften aufgesucht.
Insgesamt zeigt die fachärztliche Versorgung in Hessen in ihrer Gesamtschau eine gute flächendeckende Versorgung. Das Erreichen einer Ausgewogenheit ist Ziel der Planung in den fachärztlichen Versorgungsebenen. Punktuell ist Handlungsbedarf zum Abbau einer Unterversorgung
(Versorgungsgrad unter 50%) festzustellen – die gesetzlich gegebenen Möglichkeiten sind hierbei
auszuschöpfen. Eine bestehende Überversorgung (Versorgungsgrad über 110%) ist langfristig abzubauen. Hierfür ist eine fundierte Analyse der Versorgungsbedarfsfaktoren auf regionaler Ebene notwendig, um gegebenenfalls notwendige Maßnahmen zum Abbau einer Überversorgung zu ergreifen.
Zeigen Analysen auf regionaler Ebene einen höheren tatsächlichen Versorgungsbedarf als sich dieser unter Anwendung der Versorgungsberechnungen nach der Bedarfsplanungsrichtlinie darstellt,
sind Korrekturen vorzunehmen.
b. Versorgungsgrad
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die unterschiedlichen Versorgungsebenen im
fachärztlichen Bereich gemäß dem Beschluss des Landesausschusses. Insbesondere in den großen
Städten wie Darmstadt, Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden, aber auch in Kassel und einigen
19
anderen Städten und Landkreisen ist erkennbar, dass diese Regionen gut versorgt sind und kein
Bedarf an neuen Ärzten vorhanden ist. Dennoch gibt es erste fachärztliche Nachwuchsprobleme in
den strukturell schwachen Regionen wie z.B. im Vogelsbergkreis, im Landkreis Hersfeld-Rotenburg,
im Schwalm-Eder-Kreis sowie im Landkreis Werra-Meißner. In diesen Regionen liegt der Versorgungsgrad unter 100% und es müssen neue Ärzte in den unterschiedlichen Fachbereichen
gefunden und nachbesetzt werden.
Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Hessen / eigene Darstellung
20
c.
Anzahl und räumliche Verteilung der Arztsitze
Mit dieser grafischen Darstellung sollen die Praxisstandorte der Ärzte aus den Fachbereichen
Augenheilkunde, Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kinder- und Jugend-Heilkunde und die
Urologie in der kreisfreien Stadt Kassel unter Berücksichtigung der Bevölkerungsdichte aufzeigt
werden. Insgesamt verteilen sich die Fachärzte in Hessen und in Kassel wie folgt:
Nach den vorliegenden Daten verteilen
Anzahl der
Ärzte
in Hessen
Anzahl der
Ärzte
in der Stadt
Standorte
sich insgesamt 117 Fachärzte aus allen
Augenärzte
410
20
17
Facharztgruppen an 75 Standorten in der
Gynäkologen
809
44
25
kreisfreien Stadt Kassel. Dabei können
Hals-NasenOhren-Ärzte
304
23
15
Kinder- und
Jugendärzte
452
21
14
Urologen
200
9
4
unter einer Anschrift mehrere Fachärzte,
beispielsweise
in
einer
Berufsaus-
übungsgemeinschaft, tätig sein; weitere
Abweichungen sind möglich.
Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Hessen; Stand: 01.06.2013
Anhand
lässt
der
nebenstehenden
sich
flächendeckend
erkennen,
eine
hohe
dass
Grafik
es
Bevölke-
rungsdichte gibt. Die Praxisstandorte
verteilen sich hierbei eher Stadtzentral
und im Norden der Stadt. Einzelne
Fachärzte haben sich in der Umgebung
des Ballungszentrums niedergelassen.
21
d. Altersstruktur der Ärzteschaft
Diese Grafik zeigt die Verteilung der 117 zugelassenen Fachärzte in der kreisfreien Stadt Kassel nach
Altersstufen in 10er Schritten. Der hessische Altersdurchschnitt liegt bei 51 Jahren.
Es ist eindeutig, dass die Altersgruppe 50 – 59 Jahre mit 41,03% den größten Anteil ausmacht, gefolgt
von den 40 – 49-Jährigen mit 29,91%. Bereits 21,37% der Augenärzte, Gynäkologen, Hals-NasenOhren-Ärzte, Kinder- und Jugendärzte sowie der Urologen befinden sich in der Altersgruppe 60 Jahre
und älter. Im Vergleich hierzu gibt es nur neun von 117 Fachärzten, welche zwischen 30 und 39 Jahre
alt sind. Somit ist ersichtlich, dass es in den kommenden Jahren einen hohen Nachfolgebedarf geben
wird und junge Medizin-Absolventen für die praktische Tätigkeit als niedergelassener Arzt gewonnen
werden müssen.
e. Patientenströme – Mitversorgungseffekte
Bei den regionalen Mitversorgungsbeziehungen geht es um die vertragsärztlichen Leistungen, bei denen
der Wohnort der Patienten vom Ort der Leistungserbringung abweicht. Bei der Bedarfsplanung ist es
wichtig, auch das räumliche Inanspruchnahmeverhalten der Patienten zu untersuchen. Dies ermöglicht
eine Präzisierung der Bezugsgröße für die Ermittlung der notwendigen Arztzahl in einer Region.
Um die Unterschiede zwischen den Landkreisen und kreisfreien Städte auszugleichen, wurde durch die
neue Bedarfsplanung eine weitere Differenzierung nach dem Grad der sogenannten Mitversorgungseffekte vorgenommen. Ärzte in städtischen Zentren versorgen oft in bedeutendem Ausmaß Patienten aus
den umliegenden Landkreisen mit, wodurch es in der Vergangenheit zu Verzerrungen kam. Dies betrifft
insbesondere die fachärztliche Versorgung. Beispielsweise in Darmstadt wurde bewiesen, dass weit
über die Hälfte der Facharztpatienten (58,2%) aus der Umgebung stammen. Dies bestätigt sich in allen
22
hessischen Großstädten: in Frankfurt erbringen Fachärzte fast ein Drittel (31,8%) ihrer Leistungen für
Patienten aus dem Umland. In Wiesbaden liegt der Anteil der Mitversorgung sogar bei 36,4%, in Offenbach bei 49,6% und Kassel liegt mit 50,8% an der Spitze. Diese Zahlen zeigen auf, dass Pendlerströme
jederzeit bei der Planung berücksichtigt werden müssen und die Anzahl der Fachärzte in den Ballungsgebieten nicht reduziert werden darf, weil man dadurch die Versorgung der Patienten aus den ländlichen
Regionen noch mehr verschlechtern würde.
In der allgemeinen fachärztlichen Versorgung wurden aus diesen Gründen fünf Versorgungszonen festgelegt, welche in den Verhältniszahlen berücksichtigt werden:

Typ 1: Regionen, die starke Mitversorgungsleistungen erbringen

Typ 2: Regionen, die von Mitversorgung profitieren und selbst angrenzende Regionen mitversorgen (Dualversorgung)

Typ 3 + 4: Regionen, die von der städtischen Mitversorgung mehr oder weniger stark profitieren

Typ 5: Eigenversorgte (zumeist ländliche) Regionen
Diese Grafik veranschaulicht parallel zur
eben aufgezeigten Tabelle die verschiedenen Raumtypen. Auch hier bestätigt sich
erneut, dass die großen Städte Wiesbaden,
Frankfurt, Darmstadt und Kassel eine große
Mitversorgungsfunktion
in
Hessen
auf-
weisen. Der Landkreis Offenbach, der Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis sowie
Groß-Gerau sind Regionen, welche sowohl
mitversorgen als auch mitversorgt werden
durch
andere
Landkreise.
Besonders
Osthessen sowie Mittel- und Teile Nordhessens sind eigenversorgte Regionen, da es
sich hierbei überwiegend um ländliche Regionen handelt.
23
f.
Erreichbarkeit von Arztpraxen
Die hier dargestellte Abbildung stellt
die Distanzberechnung der Wegstrecke des Patienten vom Wohnort
zur Praxis dar. Hier konnte ein
hessenweiter
Durchschnitt
von
11,2km errechnet werden. Die kreisfreie
Stadt
Kassel
weist
einen
Durchschnitt der Wegstrecken der
Patienten zum Facharzt von 5,54km
auf. Kassel zeigt jeweils sechs PLZGebiete auf mit einer Wegstrecke
von unter 5,5km und 5,5km bis unter
11 Kilometern auf. Die Stadt liegt mit
ihrem Durchschnittswert der Entfernung der Patienten zum nächstgelegenen Hausarzt unter dem für
Hessen errechneten Durchschnitt.
g. Szenario 2020
Die nächsten Grafiken beschäftigen sich mit dem Bedarf an den jeweiligen Fachärzten in der kreisfreien
Stadt Kassel bis zum Jahr 2020 bei einer Praxisabgabe mit 65 Jahren.
Ebenfalls wird in drei Szenarien simuliert, wie viele Ärzte ihre Praxis jeweils in den Jahren 2015, 2017
und 2020 abgeben werden.
Eine feste Altersgrenze, nach der Ärzte ihre Kassenzulassung zurückgeben müssen, gibt es auch bei
den Fachärzten nicht mehr. Das faktische Renteneintrittsalter in Deutschland beträgt 63 Jahre.
24
Augenärzte
Aktuell gibt es in der kreisfreien Stadt
Kassel 20 zugelassene Augenärzte, wovon bereits im bis 2017 sechs Ärzte – das
entspricht 30% – ihre Praxis mit 65 Jahren schließen könnten. Bis 2020 ist mit
einem Rückgang um sieben Augenärzte
zu rechnen, welche ihre praktische Tätigkeit aus Altersgründen beenden – dies
entspricht einer prozentualen Veränderung von 35%, der hessische Durchschnitt
beträgt 31%.
Gynäkologen
In der Gynäkologie können aktuell 44 zugelassene Ärzte in Kassel gezählt werden.
Für 2015 konnte ein Nachfolgebedarf von
9% und für 2017 von 18% errechnet werden. Schaut man ins Jahr 2020 und geht
man davon aus, dass die niedergelassenen
Ärzte ihre Praxis mit 65 Jahren schließen,
so besteht bis dahin ein Bedarf an zehn
Gynäkologen, das macht einen Prozentsatz
von 23% aus. In der Frauenheilkunde liegt
der Wert in der kreisfreien Stadt Kassel
knapp
unter
dem
hessischen
Durch-
schnittswert – dieser liegt bei 27%.
Hals-Nasen-Ohren-Ärzte
In
der
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
können zum jetzigen Zeitpunkt 23 zugelassene Ärzte nachgewiesen werden.
Hier liegt bis zum Jahr 2020 der Nachfolgebedarf im hessischen Durchschnitt von
26%: bis dahin werden voraussichtlich
sechs Ärzte ihre Praxis aus Altersgründen schließen.
25
Kinder- und Jugendärzte
In der kreisfreien Stadt Kassel gibt
es zurzeit 21 zugelassene Kinderund Jugendärzte. Bei der Prognose für den Nachfolgebedarf bis
2020 bei einer Praxisabgabe mit
65 Jahren konnte für 2015 ein
Nachfolgebedarf von 14% und für
2017 von 19% ermittelt werden.
Bis 2020 ist mit einem Rückgang
um zehn Kinder- und Jugendärzte
zu rechnen, dies macht eine prozentuale Veränderung um 48%
aus.
Der Prozentsatz der ausgeschiedenen Ärzte liegt damit höher als der hessische Durchschnitt von 33%.
Urologen
Der Facharztbereich der Urologie
ist aktuell in Kassel durch neun
zugelassene Ärzte vertreten. Bis
zum Jahr 2020 werden nach der
aktuellen Prognose drei Ärzte ihre
Praxis schließen, womit dann ein
Rückgang um 33% vermerkt werden kann. In Hessen liegt der
Nachfolgebedarf
bei
31%
im
Schwerpunktbereich der Urologie.
26
VI.
Apotheken
1
a. Überblick über die Apotheken
In der kreisfreien Stadt Kassel befinden
sich 60 Apothekenstandorte.
Die Apothekendichte von 3.259 Einwohner/Apotheke liegt deutlich über der durchschnittlichen
Apothekendichte
in
den
hessischen kreisfreien Städten (3.659 Einwohner/Apotheke). Pro Apotheke werden
400 Einwohner weniger versorgt. Damit hat
Kassel die höchste Apothekendichte der
kreisfreien Städte in Hessen und im
gesamten Bundesland.
Im Stadtteil Mitte ist die Apothekendichte maximal mit 706 Einwohner/Apotheke, im Stadtteil Fasanenhof
ist der Wert minimal mit 8.438 Einwohner/Apotheke.
Stadtteil
Einwohner je Apotheke
Bad Wilhelmshöhe
2.392
Bettenhausen
4.107
Brasselsberg
n.a.
Fasanenhof
8.438
Forstfeld
3.371
Harleshausen
4.243
Jungfernkopf
n.a.
Kirchditmold
3.496
Mitte
706
Niederzwehren
2.816
Nord
2.816
Nordshausen
2.053
Oberzwehren
Philippinenhof-Warteberg
Rothenditmold
4.269
4.066
6.516
Südstadt
3.540
Süsterfeld-Helleböhn
2.910
Unterneustadt
n.a.
Vorderer Westen
5.187
Waldau
3.220
Wehlheiden
3.409
Wesertor
3.010
Wolfsanger-Hasenhecke
3.366
Rest
n.a.
__________________________________________________________
1
Quelle: Hessischer Apothekerverband, Versorgungssituation mit Apotheken in Hessen (Datenstand 2011), September 2012
27
b. Altersstruktur der Apotheker (Betriebsinhaber)
Die Apothekeninhaber der kreisfreien Stadt Kassel sind durchschnittlich 51,6 Jahre alt und liegen damit
unter dem hessischen Durchschnitt von 52,6 Jahren. Die beiden häufigsten Altersgruppen mit einem
Anteil von jeweils 18,4% sind die Altersgruppen der 41-45-Jährigen und der 51-55-Jährigen.
18,4%
18,4%
Absolutangabe:
Anzahl Betriebsinhaber in
dieser Altersgruppe
14,3%
14,3%
12,2%
10,2%
9
9
7
Prozentangabe:
Anteil der
Betriebsinhaber dieser
Altersgruppe an der
Gesamtanzahl
8,2%
7
6
5
4,1%
4
2
unter 36
36 bis 40
41 bis 45
46 bis 50
51 bis 55
56 bis 60
61 bis 65
66 bis 70
über 70
n=49; k.A.: 11; ∑60; Ø 51,6 Jahre
c. Prognose des Nachfolgebedarfs bis 2025 bei Apothekenabgabe mit 60, 65 und 68 Jahren
Der Nachfolgebedarf an Betriebsinhabern von Apotheken bis 2025 in der kreisfreien Stadt Kassel wird in
drei verschiedenen Szenarien simuliert: Wenn die Apothekenabgabe mit 68 Jahren erfolgt, gibt es im
Jahr 2025 einen Bedarf von 18 Apothekeninhabern (36,7%), bei Apothekenabgabe mit 65 Jahren gibt es
im Jahr 2025 einen Bedarf von 24 Apothekeninhabern. Erfolgt die Apothekenabgabe bereits mit 60 Jahren, sind es 33 Betriebsinhaber (67,3%), die notwendig sind, um alle 49 Apotheken in der kreisfreien
Stadt Kassel auch im Jahr 2025 zu erhalten. Gemessen am relativen Nachfolgebedarf in Hessen bei
Apothekenabgabe mit 68 und 60 Jahren (41,3% und 72,3%) ist der Nachfolgebedarf unterdurchschnitt-
24
18
17
ausgeschieden bei
Apothekenabgabe mit 68
Jahren
25
16
25
31
32
38
44
32
41
49
2012
2015
n=49; k.A.: 11; ∑60
28
2020
ausgeschieden bei
Apothekenabgabe mit 60
Jahren
ausgeschieden bei
Apothekenabgabe mit 65
Jahren
33
24
17
11
8
5
lich.
2025
verblieben
VII. Krankenhäuser
2
Überblick über das Versorgungsgebiet
__________________________________________________
2
Quelle: Hessen Agentur - Leistungsreport der hessischen Plankrankenhäuser 1990 – 2012, Report Nr. 855, Wiesbaden 2014,
sowie ergänzende Auswertungen der Hessen Agentur
29
Dem Versorgungsgebiet Kassel gehören eine kreisfreie Stadt und vier Landkreise an: die kreisfreie Stadt
Kassel, der Landkreis Kassel, der Schwalm-Eder-Kreis, der Landkreis Waldeck-Frankenberg sowie der
Werra-Meißner-Kreis.
Nach den Modellrechnungen der Hessen Agentur ist für die kreisfreie Stadt Kassel bis zum Jahr 2020 eine
Abnahme der Einwohnerzahl in Höhe von knapp 3.700 bzw. 1,9% zu erwarten. Für den Regierungsbezirk
Kassel ist von einem stärkeren Rückgang in Höhe von 4,9% auszugehen. Dagegen wird für Hessen insgesamt ein Bevölkerungsverlust von 1,5% vorausgeschätzt. Das Gebiet der Stadt Kassel ist ein Teil des Mittelbereichs Kassel. Für den Mittelbereich Kassel kann mit einem Rückgang der Einwohnerzahl von 3,2%
gerechnet werden.
Leistungsdaten je Krankenhaus und für das VG Kassel insgesamt 2012
Betten
Klinik
Standort
Aufgestellt
Tage
dar:
Beleg
Fall-zahl
VWD
Auslastung
aufg.
Betten
Ambulante
OP
Entbindungen
Kreisfreie Stadt Kassel
Klinikum Kassel
Kassel
1.185
0
364.124
45.486
8,0
84,0%
2.202
1.554
Diakonie-Kliniken Kassel
Kassel (3)
364
2
88.989
13.569
6,6
66,8%
821
1.925
Rotes-Kreuz-Krankenhaus
Kassel
286
6
74.123
12.204
6,1
70,8%
1.929
0
Vitos Orthopädische Klinik Kassel
Kassel
180
0
42.625
5.832
7,3
64,7%
53
0
Paracelsus-Elena-Klinik
Kassel
120
0
36.807
2.260
16,3
83,8%
0
0
Marienkrankenhaus
Kassel
169
18
43.507
8.390
5,2
70,3%
48
0
Elisabeth Krankenhaus Kassel
Kassel
198
28
65.308
10.590
6,2
90,1%
983
0
Bad Emstal
Hofgeismar/
Wolfhagen/
Helmarshausen
333
0
114.385
4.834
23,7
93,9%
0
0
349
135
67.795
12.346
5,5
53,1%
1.410
476
Hofgeismar
122
0
41.053
1.736
23,6
91,9%
0
0
Immenhausen
107
0
28.495
3.456
8,2
72,8%
0
0
Kaufungen
90
0
25.110
1.145
21,9
76,2%
0
0
Wahlsburg
87
0
27.806
2.666
10,4
87,3%
126
0
142
23
39.771
7.794
5,1
76,5%
187
467
305
5
78.525
12.717
6,2
70,3%
755
315
Landkreis Kassel
Vitos Klinikum Kurhessen
Kreiskliniken Kassel
Evangelisches Krankenhaus
Gesundbrunnen
Fachklinik für Lungenerkrankungen
Philippstiftung e.V.
Deutsche-Rote-Kreuz-Klinik
Klinik und Rehabilitationszentrum
Lippoldsberg
Schwalm-Eder-Kreis
Hospital zum Heiligen Geist Fritzlar
Asklepios Klinik
Schwalmstadt/Melsungen
Hephata-Klinik
Fritzlar
Schwalmstadt/
Melsungen
Schwalmstadt
90
0
24.228
2.773
8,7
73,6%
0
0
Hardtwaldklinik I
Bad Zwesten
23
0
7.347
202
36,4
87,3%
0
0
Hardtwaldklinik II
Bad Zwesten
40
0
11.724
276
42,5
80,1%
0
0
Schön Klinik Bad Arolsen
Bad Arolsen
226
0
78.533
1.742
45,1
94,9%
0
0
Krankenhaus Bad Arolsen
Bad Arolsen
180
0
38.101
6.304
6,0
57,8%
910
0
Neurologische Klinik Westend
Bad Wildungen
85
0
27.773
706
39,3
89,3%
0
0
Asklepios Kliniken Bad Wildungen
Bad Wildungen
175
4
56.514
8.880
6,4
88,2%
809
0
Parkland-Klinik
MediClin Klinik für Akutpsychosomatik
Asklepios Fachklinik Fürstenhof
Bad Wildungen
55
0
18.404
458
40,2
91,4%
0
0
Bad Wildungen
20
0
5.909
179
33,0
80,7%
0
0
Bad Wildungen
0
0
0
0
0
0
0
0
Kreiskrankenhaus Frankenberg
Frankenberg
223
0
60.241
8.856
6,8
73,8%
1.385
414
Vitos Klinikum Haina
Hessenklinik Stadtkrankenhaus
Korbach
St. Elisabeth-Krankenhaus
Haina
112
0
37.624
1.870
20,1
91,8%
0
0
Korbach
228
22
67.373
9.450
7,1
80,7%
1.343
233
85
85
15.832
2.929
5,4
50,9%
0
333
428
38
125.330
16.936
7,4
80,0%
2.320
368
173
0
50.773
4.752
10,7
80,2%
384
0
6.180
366
1.764.129
211.338
8,3
78,0%
15.665
6.085
Landkreis Waldeck-Frankenberg
Volkmarsen
Werra-Meißner-Kreis
Klinikum Werra-Meißner
Orthopädische Klinik Hessisch
Lichtenau
Versorgungsgebiet Kassel
30
Eschwege/
Witzenhausen
Hessisch Lichtenau
Leistungsdaten im Zeitverlauf im VG Kassel
Betten
Anzahl
KH
Jahr
Aufgestellt
Tage
dar:
Beleg
Fallzahl
Intensivmedizin
Auslastung
AufgB
VWD
Betten
Teilstationär
Tage
Plätze
Ambulante
OP
Entlassene
Entbindungen
1990
37
7.621
844
2.411.048
168.445
14,3
86,7%
156
41.831
1995
36
7.002
770
2.127.804
185.518
11,5
83,3%
176
41.873
2000
35
6.722
775
1.889.695
194.050
9,7
76,8%
216
58.500
2005
34
6.206
617
1.655.144
188.565
8,8
73,1%
211
64.761
170
2.885
12.319
6.517
2008
34
5.958
515
1.641.168
196.288
8,4
75,3%
215
66.731
220
3.458
16.417
6.124
2009
34
5.993
506
1.684.873
204.528
8,2
77,0%
207
60.777
193
3.353
15.031
5.970
2010
33
6.069
512
1.688.912
206.883
8,2
76,2%
219
65.827
233
3.704
15.674
6.029
2011
29
6.074
494
1.689.112
212.004
8,0
76,2%
234
69.174
220
3.505
16.739
5.941
2012
30
6.180
366
1.764.129
211.338
8,3
78,0%
233
71.836
251
3.725
15.665
6.085
1990-2012
-18,9%
-18,9%
-56,6%
-26,8%
25,5%
-42,0%
-10,0%
49,4%
71,7%
---
---
---
---
2011-2012
3,4%
1,7%
-25,9%
4,4%
-0,3%
3,8%
2,4%
-0,4%
3,8%
14,1%
6,3%
-6,4%
2,4%
Leistungsdaten der Fachabteilungen im Zeitverlauf im VG Kassel1
Jahr
Anzahl
FA/
KH
Betten
Aufgestellt
Plan
Tage
dar:
Beleg
Fallzahl
VWD
Auslastung
Betten
Intensivmedizin
Betten
Teilstationär
Tage
Entlassene
Plätze
Ambulante
OP
Entbindungen
Augenheilkunde
2000
3
51
14
11.688
2.649
4,4
62,6%
0
0
2005
2
41
4
7.978
2.033
3,9
53,3%
0
0
0
0
2010
1
25
0
6.461
1.961
3,3
70,8%
0
0
0
0
2011
1
25
0
6.649
2.153
3,1
72,9%
0
0
0
0
2012
1
25
0
6.934
2.138
3,2
75,8%
0
0
0
0
2000-2012
-66,7%
-51,0%
-100,0%
-40,7%
-19,3%
-27,3%
21,1%
--
--
2011-2012
0,0%
0,0%
--
4,3%
-0,7%
3,2%
4,0%
--
--
--
--
2000
22
1.666
165
435.605
51.379
8,5
71,4%
79
21.906
2005
21
1.409
192
342.947
44.891
7,6
66,7%
68
19.174
0
0
2010
23
1.633
151
420.504
60.779
6,9
70,5%
74
20.088
0
0
2011
18
1.621
178
410.776
62.570
6,6
69,4%
78
20.833
0
0
0
0
--
--
Chirurgie
2012
17
1.627
122
404.845
61.581
6,6
68,0%
76
20.041
2000-2012
-22,7%
-2,3%
-26,1%
-7,1%
19,9%
-22,4%
-4,8%
-3,8%
-8,5%
2011-2012
-5,6%
0,4%
-31,5%
-1,4%
-1,6%
0,0%
-2,0%
-2,6%
-3,8%
Herzchirurgie
2000
0
0
0
0
0
--
--
0
0
2005
1
37
0
10.526
1.106
9,5
77,9%
6
1.861
0
0
2010
1
37
0
9.849
740
13,3
72,9%
14
4.750
0
0
2011
1
37
0
11.561
844
13,7
85,6%
14
5.231
0
0
2012
1
42
0
16.043
836
19,2
104,4%
17
6.180
0
0
2000-2012
--
--
--
--
--
--
--
--
--
2011-2012
0,0%
13,5%
--
38,8%
-0,9%
40,1%
22,0%
21,4%
18,1%
--
--
2000
18
588
287
122.902
21.863
5,6
57,1%
5
233
2005
13
441
189
109.178
21.815
5,0
67,8%
2
266
0
0
2010
13
389
163
82.963
16.866
4,9
58,4%
2
223
0
0
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
1
Die Leistungsdaten der einzelnen Fachabteilungen basieren ausschließlich auf Krankenhäusern, die im jeweiligen Fachgebiet über
einen Versorgungsauftrag verfügen. Die Angabe der Anzahl der Fachabteilungen berücksichtigt nur diejenigen Fachabteilungen, für die
im Jahr 2012 Leistungsdaten vorlagen. In den nicht somatischen Fachgebieten bezieht sich die Bettenauslastung auf die Planbetten.
31
2011
10
356
113
79.088
16.854
4,7
60,9%
1
245
0
0
0
0
--
--
2012
10
342
75
74.454
17.358
4,3
59,5%
1
408
2000-2012
-44,4%
-41,8%
-73,9%
-39,4%
-20,6%
-23,2%
4,2%
-80,0%
75,1%
2011-2012
0,0%
-3,9%
-33,6%
-5,9%
3,0%
-8,5%
-2,3%
0,0%
66,5%
2000
16
176
115
46.355
9.087
5,1
72,0%
0
9
2005
13
164
98
35.865
7.131
5,0
59,9%
0
28
0
0
2010
12
137
76
32.714
7.557
4,3
65,4%
0
28
0
0
2011
12
144
74
32.117
7.707
4,2
61,1%
0
27
0
0
2012
10
130
66
29.986
7.032
4,3
63,0%
0
97
0
0
2000-2012
-37,5%
-26,1%
-42,6%
-35,3%
-22,6%
-15,7%
-12,5%
--
977,8%
2011-2012
-16,7%
-9,7%
-10,8%
-6,6%
-8,8%
2,4%
3,1%
--
259,3%
--
--
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
32
Betten
Teilstationär
Aufgestellt
2000
1
101
0
29.908
3.563
8,4
80,9%
0
0
2005
1
95
0
21.317
3.506
6,1
61,5%
0
0
0
0
2010
1
84
0
22.039
3.758
5,9
71,9%
0
0
0
0
2011
1
84
0
21.614
3.883
5,6
70,5%
0
0
0
0
2012
1
80
0
22.310
3.827
5,8
76,2%
0
3
0
0
2000-2012
0,0%
-20,8%
--
-25,4%
7,4%
-31,0%
-5,8%
--
--
2011-2012
0,0%
-4,8%
--
3,2%
-1,4%
3,6%
8,1%
--
--
--
--
Plan
Tage
dar:
Beleg
Fallzahl
VWD
Auslastung
Betten
Intensivmedizin
Anzahl
FA/
KH
Jahr
Betten
Tage
Entlassene
Plätze
Ambulante
OP
Entbindungen
Haut- u. Geschlechtskrankheiten
Innere Medizin
2000
22
1.970
65
583.993
71.343
8,2
81,0%
88
24.892
2005
21
1.877
51
495.430
74.877
6,6
72,3%
87
26.062
24
1.876
2010
20
1.755
55
498.096
85.681
5,8
77,8%
87
26.590
27
1.968
2011
16
1.693
55
485.758
88.706
5,5
78,6%
99
28.827
27
1.801
2012
16
1.639
35
471.039
81.719
5,8
78,5%
92
28.784
26
1.837
2000-2012
-27,3%
-16,8%
-46,2%
-19,3%
14,5%
-29,3%
-3,1%
4,5%
15,6%
2011-2012
0,0%
-3,2%
-36,4%
-3,0%
-7,9%
5,5%
-0,1%
-7,1%
-0,1%
-3,7%
2,0%
2000
5
370
0
100.046
4.190
23,9
73,9%
0
0
2005
5
356
0
105.140
4.824
21,8
80,9%
0
10
40
322
2010
6
385
0
112.715
5.747
19,6
80,2%
0
26
40
429
2011
6
401
0
122.391
6.277
19,5
83,6%
0
14
40
475
2012
6
403
0
124.287
6.451
19,3
84,3%
0
37
40
496
2000-2012
20,0%
8,9%
--
24,2%
54,0%
-19,2%
14,1%
--
--
2011-2012
0,0%
0,5%
--
1,5%
2,8%
-1,0%
0,8%
--
164,3%
0,0%
4,4%
Klinische Geriatrie
Kinderheilkunde
2000
2
168
0
44.953
6.841
6,6
73,1%
23
5.248
2005
2
151
0
37.243
7.139
5,2
67,6%
21
5.224
0
0
2010
2
127
0
30.923
6.601
4,7
66,7%
15
5.653
0
0
2011
2
127
0
29.657
6.425
4,6
64,0%
15
5.413
0
0
2012
1
114
0
33.277
6.068
5,5
79,8%
18
6.465
0
0
2000-2012
-50,0%
-32,1%
--
-26,0%
-11,3%
-16,7%
9,2%
-21,7%
23,2%
2011-2012
-50,0%
-10,2%
--
12,2%
-5,6%
19,6%
24,7%
20,0%
19,4%
--
--
2000
1
12
12
1.144
2005
1
13
13
2010
2
13
0
2011
2
17
0
4.391
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
591
1,9
26,0%
0
383
176
4.358
1.077
1.174
3
2,2
8,1%
0
0
0
0
4,0
91,8%
0
132
0
0
3,7
70,8%
0
103
0
0
0
0
--
--
2012
1
16
0
4.335
1.546
2,8
74,0%
0
71
2000-2012
0,0%
33,3%
-100,0%
278,9%
161,6%
47,4%
184,6%
--
2266,7%
2011-2012
-50,0%
-5,9%
--
-1,3%
31,7%
-24,3%
4,5%
--
-31,1%
33
Betten
Teilstationär
Aufgestellt
2000
1
42
0
14.350
1.597
9,0
93,4%
6
2.022
2005
1
41
0
10.166
1.132
9,0
67,9%
6
2.199
0
0
2010
1
48
0
14.310
1.762
8,1
81,7%
6
2.200
0
0
2011
1
48
0
14.299
1.900
7,5
81,6%
6
2.350
0
0
2012
1
46
0
14.262
1.480
9,6
84,7%
10
2.991
0
0
2000-2012
0,0%
9,5%
--
-0,6%
-7,3%
6,7%
-9,3%
66,7%
47,9%
2011-2012
0,0%
-4,2%
--
-0,3%
-22,1%
28,0%
3,8%
66,7%
27,3%
--
--
Plan
dar:
Beleg
Tage
Fallzahl
VWD
Auslastung
Betten
Intensivmedizin
Anzahl
FA/
KH
Jahr
Betten
Tage
Entlassene
Plätze
Neurochirurgie
Neurologie
2000
6
332
19
106.117
8.347
12,7
87,3%
6
2.032
2005
8
346
15
112.107
7.439
15,1
88,8%
14
8.027
0
0
2010
9
403
15
121.803
11.737
10,4
82,8%
18
5.504
0
0
2011
9
403
15
119.083
12.022
9,9
81,0%
18
5.453
0
0
2012
8
401
15
126.893
10.781
11,8
86,5%
17
5.758
0
0
2000-2012
33,3%
20,8%
-21,1%
19,6%
29,2%
-7,1%
-0,9%
183,3%
183,4%
2011-2012
-11,1%
-0,5%
0,0%
6,6%
-10,3%
19,2%
6,8%
-5,6%
5,6%
--
--
2000
9
194
98
53.630
7.476
7,2
75,5%
1
293
2005
7
143
55
34.841
5.782
6,0
66,8%
1
242
0
0
2010
7
136
52
33.546
7.154
4,7
67,6%
1
326
0
0
2011
8
149
59
34.728
8.211
4,2
63,9%
1
396
0
0
2012
8
147
53
46.207
9.500
4,9
85,9%
2
908
0
0
2000-2012
-11,1%
-24,2%
-45,9%
-13,8%
27,1%
-31,9%
13,8%
100,0%
209,9%
2011-2012
0,0%
-1,3%
-10,2%
33,1%
15,7%
16,7%
34,4%
100,0%
129,3%
--
--
Urologie
Nuklearmedizin
2000
0
0
0
0
0
--
--
0
0
2005
1
11
0
2.422
541
4,5
60,3%
0
0
0
0
2010
1
9
0
1.419
451
3,1
43,2%
0
0
0
0
2011
1
9
0
1.553
474
3,3
47,3%
0
0
0
0
2012
1
9
0
1.480
444
3,3
44,9%
0
0
0
0
2000-2012
--
--
--
--
--
--
--
--
--
2011-2012
0,0%
0,0%
--
-4,7%
-6,3%
0,0%
-5,1%
--
--
--
--
2000
0
0
0
0
0
--
--
0
0
2005
0
0
0
0
0
--
--
0
0
0
0
2010
0
0
0
0
0
--
--
0
0
0
0
2011
0
0
0
0
0
--
--
0
0
0
0
0
0
--
--
Strahlentherapie
2012
0
0
0
0
0
--
--
0
0
2000-2012
--
--
--
--
--
--
--
--
--
2011-2012
--
--
--
--
--
--
--
--
--
34
Ambulante
OP
Entbindungen
Jahr
Anzahl
FA/
KH
Betten
Aufgestellt
Tage
dar:
Beleg
Plan
Fallzahl
VWD
Auslastung
Betten
Intensivmedizin
Betten
Teilstationär
Tage
Entlassene
Plätze
Ambulante
OP
Entbindungen
Psychiatrie und Psychotherapie
2000
4
587
587
0
199.532
8.388
23,8
92,9%
0
0
2005
5
621
567
0
206.466
10.242
20,2
99,8%
0
0
88
655
2010
5
607
585
0
204.558
10.776
19,0
95,8%
0
0
136
1.221
2011
5
627
605
0
204.949
10.724
19,1
92,8%
0
0
123
1.156
2012
5
604
605
0
210.586
10.600
19,9
95,1%
0
0
123
1.248
2000-2012
25,0%
2,9%
3,1%
--
5,5%
26,4%
-16,4%
2,4%
--
--
2011-2012
0,0%
-3,7%
0,0%
--
2,8%
-1,2%
4,2%
2,5%
--
--
0,0%
8,0%
Kinder- und Jugendpsychiatrie
2000
1
25
25
0
8.530
191
44,7
93,2%
0
0
2005
1
38
38
0
9.771
277
35,3
70,4%
0
0
18
32
2010
1
38
60
0
13.007
436
29,8
59,4%
0
0
30
86
2011
1
43
60
0
14.238
446
31,9
65,0%
0
0
30
62
2012
1
60
60
0
18.260
504
36,2
83,2%
0
0
57
130
2000-2012
0,0%
140,0%
140,0%
--
114,1%
163,9%
-19,0%
-10,7%
--
--
2011-2012
0,0%
39,5%
0,0%
--
28,2%
13,0%
13,5%
28,0%
--
--
90,0%
109,7%
2000
0
0
0
0
0
--
0
0
2005
0
0
0
0
0
0
--
--
0
0
0
0
2010
2
184
128
0
62.788
1.320
47,6
134,4%
0
0
0
0
2011
3
229
143
0
78.884
1.661
47,5
151,1%
0
0
0
11
2012
5
366
295
0
123.308
2.851
43,3
114,2%
0
0
5
14
--
27,3%
Psychosomatische Medizin
0
--
2000-2012
--
--
--
--
--
--
--
--
--
--
2011-2012
66,7%
59,8%
106,3%
--
56,3%
71,6%
-8,8%
-24,4%
--
--
Sonstige Betten
2000
2
32
0
10.486
221
47,4
89,5%
2
597
2005
2
28
0
8.299
179
46,4
81,2%
0
36
0
0
2010
1
31
0
11.558
222
52,1
102,1%
0
43
0
0
2011
0
0
0
0
0
--
--
0
0
0
0
2012
0
0
0
0
0
--
--
0
0
0
0
2000-2012
-100,0%
-100,0%
--
-100,0%
-100,0%
--
--
-100,0%
-100,0%
2011-2012
--
--
--
--
--
--
--
--
--
--
--
2000
35
6.722
775
1.889.695
194.050
9,7
76,8%
216
58.500
2005
34
6.206
617
1.655.144
188.565
8,8
73,1%
211
64.761
170
2.885
12.319
6.517
2010
33
6.069
512
1.688.912
206.883
8,2
76,2%
219
65.827
233
3.704
15.674
6.029
2011
29
6.074
494
1.689.112
212.004
8,0
76,2%
234
69.174
220
3.505
16.739
5.941
251
3.725
15.665
6.085
14,1%
6,3%
-6,4%
2,4%
Alle Fachabteilungen
2012
30
6.180
366
1.764.129
211.338
8,3
78,0%
233
71.836
2000-2012
-14,3%
-8,1%
-52,8%
-6,6%
8,9%
-14,4%
1,6%
7,9%
22,8%
2011-2012
3,4%
1,7%
-25,9%
4,4%
-0,3%
3,8%
2,4%
-0,4%
3,8%
35
Anzahl der Ermächtigungen in Krankenhäusern in der kreisfreien Stadt Kassel
In der ambulanten Versorgung werden gesetzlich
versicherte Patienten in der Regel von Vertragsärzten
Fachabteilung
Ermächtigungen zum
Stichtag 31.12.2012
Anästhesiologie
4
behandelt. An der vertragsärztlichen Versorgung kön-
Augenheilkunde
2
nen jedoch auch sogenannte ermächtigte Ärzte teil-
Chirurgie
8
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
8
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
2
Haut- und Geschlechtskrankheiten
2
Innere Medizin
Innere Medizin, Innere Medizin
und SP Endokrinologie und Diabetologie
5
nehmen. Liegt eine Unterversorgung der Bevölkerung
vor oder droht eine solche, können Ärzte durch den
Zulassungsausschuss für Ärzte, einem paritätisch
besetzten Gremium aus Ärzten und Krankenkassenvertretern, eine Ermächtigung erteilt bekommen, um
1
Kinder- und Jugendheilkunde
7
gesetzlich Versicherte ambulant zu behandeln. Der
Nervenheilkunde
1
Ausschuss legt bei der Erteilung der Ermächtigung
Neurologie
2
Neurochirurgie
1
Orthopädie
1
Orthopädie, Chirurgie
Orthopädie, Physikalische und
Rehabilitative Medizin
Orthopädie, Physikalische und
Rehabilitative Medizin, Orthopädie
und Unfallchirurgie
Orthopädie, Orthopädie und
Unfallchirurgie
1
Radiologie
Radiologie,
Radiologische Diagnostik
Radiologie,
Diagnostische Radiologie
1
Urologie
3
Herzchirurgie
1
Herzchirurgie, Chirurgie
1
Humangenetik
1
Plastische Chirurgie
1
Innere Medizin und SP Angiologie
1
genau fest, wo und in welchem Umfang der Arzt tätig
sein darf.
Die Tabelle zeigt auf, in welchem Fachgebiet in der
kreisfreien Stadt Kassel zum Stichtag 31.12.2012
Ermächtigungen zur Teilnahme an der ambulanten
vertragsärztlichen
Versorgung
bestanden
haben.
Hierbei kann ein Arzt auch mehrere Ermächtigungen
besitzen, wenn dieser in mehreren Fachgebieten tätig
ist. Somit kann es bei der Anzahl der Ärzte und der
erteilten
Ermächtigungen
geben.
Summenunterschiede
1
1
1
1
1
Radiologie
1
Anzahl der Ermächtigungen
60
Das Kinderkrankenhaus Park Schönfeld ist im Rahmen des § 116b SGB V zur spezialfachärztlichen Versorgung berechtigt, die die Diagnostik und Versorgung von Patienten mit Mukoviszidose umfasst.
Das Klinikum Kassel ist im Rahmen des § 116b SGB V zur spezialfachärztlichen Versorgung berechtigt, die
die Diagnostik und Versorgung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen (Tumorgruppe 6 und Tumorgruppe 1 und 6) umfasst.
Das Rote-Kreuz-Krankenhaus Kassel ist im Rahmen des § 116b SGB V zur spezialfachärztlichen
Versorgung berechtigt, die die Diagnostik und Versorgung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen
(Tumorgruppe 1 und 6) umfasst.
36
Besondere Aufgaben nach §17 Abs. 7 HKHG 2011 im Versorgungsgebiet Kassel
Anzahl der
Standorte
Besondere Aufgaben
Standort Herzchirurgie
1
Peri-/Neonatalzentrum
1
Koordinierendes KH zur Umsetzung des Onkologiekonzepts
1
Schwerbrandverletztenversorgung von Kindern
1
Quelle: Feststellungsbescheide Hessisches Sozialministerium, Stand: 31.12.2012,
Zusammenstellung der Hessen Agentur.
Anzahl der Krankenhäuser mit Notfallversorgung im Versorgungsgebiet Kassel
Notfallversorgung
Anzahl
unabdingbar
12
fachspezifisch
3
ergänzend
5
Quelle:
Feststellungsbescheide
Hessisches
Stand: 31.12.2012, Zusammenstellung der Hessen Agentur.
Sozialministerium,
37
VIII. Pflege
a. Entwicklung der Pflegebedürftigkeit
Pflegebedürftige nach Leistungsarten der Pflegeversicherung und nach Altersgruppen
in den Jahren 2001-2011
Leistungsarten der
Pflegeversicherung
2001
2003
2005
2007
2009
2011
Zum Vergleich: Veränderung Hessen
absolut relativ
relativ
Veränderung
2001-2011
Altersgruppe: Insgesamt
Stationäre Pflege (Vollstationär)
Ambulante Pflege
1.517
1.434
1.570
1.321
1.597
1.610
1.713
1.928
1.837
2.197
1.861
2.164
344 22,7%
730 50,9%
26,0%
37,8%
Pflegegeldbezug
Pflegebedürftige insgesamt
3.256
6.259
3.351
6.300
3.459
6.702
3.568
7.279
3.576
7.610
3.610
7.635
354 10,9%
1.376 22,0%
37,8%
34,2%
Altersgruppe: 65 Jahre und älter
Stationäre Pflege (Vollstationär)
Ambulante Pflege
1.466
1.269
1.525
1.139
1.542
1.366
1.663
1.668
1.784
1.870
1.797
1.855
331 22,6%
586 46,2%
26,7%
37,3%
Pflegegeldbezug
Pflegebedürftige insgesamt
2.418
5.201
2.476
5.191
2.551
5.488
2.616
6.011
2.581
6.235
2.594
6.246
176 7,3%
1.045 20,1%
41,2%
35,4%
Altersgruppe: 75 Jahre und älter
Stationäre Pflege (Vollstationär)
1.365
1.403
1.412
1.507
1.598
1.613
248 18,2%
25,6%
Ambulante Pflege
Pflegegeldbezug
1.125
1.861
1.013
1.906
1.177
1.923
1.433
1.940
1.557
1.879
1.540
1.925
415 36,9%
64 3,4%
37,9%
44,8%
Pflegebedürftige insgesamt
4.396
4.366
4.534
4.930
5.034
5.078
682 15,5%
36,6%
Altersgruppe: 85 Jahre und älter
Stationäre Pflege (Vollstationär)
928
875
893
994
1.096
1.104
176 19,0%
27,7%
Ambulante Pflege
Pflegegeldbezug
631
858
551
787
649
807
798
856
884
814
883
893
252 39,9%
35 4,1%
40,6%
42,1%
2.442
2.225
2.358
2.674
2.794
2.880
438 17,9%
36,0%
Pflegebedürftige insgesamt
Anmerkung: Vor 2009 werden zu den Pflegebedürftigen insgesamt auch die teilstationär Versorgten gezählt. Dies verursacht vor 2009 geringe
Abweichungen zwischen der Summe der drei Leistungsarten und den Pflegedürftigen insgesamt.
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt 2001-2011, Berechnungen und Zusammenstellung der Hessen Agentur.
Pflegebedürftige insgesamt nach Leistungsarten der Pflegeversicherung in der Stadt Kassel in
den Jahren 2001-2011
38
Pflegequoten nach Leistungsarten der Pflegeversicherung und nach Altersgruppen
in den Jahren 2001 und 2011
Pflegeversicherung
Leistungsarten
nach
Kassel, St.
Veränderung
2001-2011
Hessen insgesamt
Veränderung
2001-2011
2001
2011
%-Punkte
2001
2011
%-Punkte
Stationäre Pflege (Vollstationär)
0,8%
0,9%
0,1
0,6%
0,8%
0,2
Ambulante Pflege
0,7%
1,1%
0,4
0,5%
0,7%
0,2
1,7%
1,8%
0,1
1,3%
1,8%
0,5
3,2%
3,9%
0,7
2,4%
3,3%
0,9
Stationäre Pflege (Vollstationär)
4,0%
4,5%
0,5
3,5%
3,7%
0,2
Ambulante Pflege
3,4%
4,7%
1,3
2,7%
3,1%
0,4
Pflegegeldbezug
6,5%
6,5%
0,0
5,7%
6,8%
1,1
14,0%
15,8%
1,8
11,9%
13,6%
1,7
Stationäre Pflege (Vollstationär)
7,2%
8,3%
1,1
6,9%
7,0%
0,1
Ambulante Pflege
5,9%
7,9%
2,0
5,0%
5,6%
0,6
Pflegegeldbezug
9,8%
9,9%
0,1
9,9%
11,5%
1,6
23,1%
26,2%
3,1
21,9%
24,1%
2,2
Stationäre Pflege (Vollstationär)
17,6%
17,4%
-0,2
16,9%
15,8%
-1,1
Ambulante Pflege
12,0%
13,9%
1,9
10,3%
10,6%
0,3
Pflegegeldbezug
16,3%
14,1%
-2,2
18,7%
19,5%
0,8
46,3%
45,4%
-0,9
46,1%
45,9%
-0,2
Altersgruppe: Insgesamt
Pflegegeldbezug
Pflegebedürftige
samt
insge-
Altersgruppe: 65 Jahre und älter
Pflegebedürftige
samt
insge-
Altersgruppe: 75 Jahre und älter
Pflegebedürftige
samt
insge-
Altersgruppe: 85 Jahre und älter
Pflegebedürftige
samt
insge-
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt 2001-2011, Berechnungen und Zusammenstellung der Hessen Agentur.
Pflegebedürftige (65 Jahre und älter) in der Stadt Kassel und Hessen insgesamt 2011-2020
Veränderung
Kassel, St.
Hessen
2011
6.246
165.685
2015
6.098
170.964
2020
6.401
189.055
absolut
155
23.370
in %
2,5%
14,1%
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt 2011, Vorausberechnung der Hessen Agentur.
Pflegebedürftige in stationärer Dauerpflege (65 Jahre und älter) in der Stadt Kassel und Hessen
insgesamt 2011-2020
Veränderung
Kassel, St.
Hessen
2011
1.740
2015
1.653
2020
1.718
absolut
-22
in %
-1,3%
43.875
44.210
49.042
5.167
11,8%
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt 2011, Vorausberechnung der Hessen Agentur.
39
b. Pflegestützpunkt
Seit Frühjahr 2010 haben 23 hessische Pflegestützpunkte ihre Arbeit aufgenommen. Diese sind paritätisch von Mitarbeitern des jeweiligen Landkreises bzw. der kreisfreien Stadt sowie Mitarbeitern der
Pflege- und Krankenkassen besetzt. In der kreisfreien Stadt Kassel wurde ein Pflegestützpunkt etabliert.
Die Pflegestützpunkte arbeiten auf den Gebieten
 Erhebung aller sozialen, gesundheitlichen und pflegerischen Versorgungs-, Betreuungs- und
Beratungsangebote einschließlich der relevanten Aktivitäten der Selbsthilfe und des bürgerschaftlichen Engagements im Einzugsbereich des Pflegestützpunktes, Erstellung von entsprechenden
Informationsunterlagen.
 Vernetzung aufeinander abgestimmter pflegerischer und sozialer Versorgungs-, Betreuungs- und
Beratungsangebote.
 Abstimmung und Koordinierung der für die wohnortnahe Versorgung und Betreuung in Betracht
kommenden gesundheitsfördernden, präventiven, kurativen, rehabilitativen und sonstigen medizinischen sowie pflegerischen und sozialen Hilfs-und Unterstützungsangebote.
 Information, Auskunft und Beratung für alle Bürgerinnen und Bürger ihres Einzugsbereiches. Sie
beraten zu Rechten und Pflichten nach dem Sozialgesetzbuch und zur Auswahl und Inanspruchnahme der bundes- oder landesrechtlich vorgesehenen Sozialleistungen und sonstigen Hilfsangebote.
 Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement wird in den Pflegestützpunkten eingebunden und
begleitet. In den Stützpunkten wird das ehrenamtliche Engagement von Angehörigen und Freiwilligen unterstützt und gefördert. Damit wird die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für Pflege
betont.
 Einbindung von kirchlichen und gesellschaftlichen Trägern und Organisationen, die ihre Angebote
und Unterstützungsleistungen für hilfe- und pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen im
Pflegestützpunkt bekannt machen sollen.
40
c. Pflegedienste und Pflegeheime
Landkreis/Stadt
Darmstadt
Frankfurt am Main
Offenbach am Main
Wiesbaden
Bergstraße
Darmstadt-Dieburg
Groß-Gerau
Hochtaunuskreis
Main-Kinzig-Kreis
Main-Taunus-Kreis
Odenwaldkreis
Offenbach
Rheingau-Taunus-Kreis
Wetteraukreis
Gießen
Lahn-Dill-Kreis
Limburg-Weilburg
Marburg-Biedenkopf
Vogelsbergkreis
Kassel, St.
Fulda
Hersfeld-Rotenburg
Kassel
Schwalm-Eder-Kreis
Waldeck-Frankenberg
Werra-Meißner-Kreis
GESAMT
Anzahl der
Pflegeheime
2011
17
51
10
28
35
29
25
26
46
17
24
24
23
34
26
45
28
39
17
27
35
18
44
29
39
27
763
Anzahl der
Pflegeplätze
2011
1.530
5.079
860
2.421
2.777
2.127
1.925
2.376
3.714
1.483
1.250
2.238
1.468
3.261
2.220
2.781
1.610
2.444
1.225
2.071
2.524
1.370
3.067
2.292
2.197
1.582
57.892
Einwohner
149.052
691.518
122.705
278.919
262.802
290.032
257.143
228.332
408.100
228.471
96.796
340.114
183.179
298.429
257.387
252.477
170.357
250.861
108.538
196.526
216.717
122.081
236.387
181.523
160.571
103.109
6.092.126
Quelle: Pflegestatistik HSL, Stichtag: 31.12.2011
41
d. Pflegekräfteangebot und -nachfrage in der Stadt Kassel 2012
Angebot
Nachfrage
Saldo
Pflegefachkräfte mit Studienabschluss
16
8
8
Pflegefachkräfte mit staatl. anerkannten Weiterbildungen
81
105
-24
Altenpfleger/innen
181
179
2
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen
114
171
-57
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen
15
6
9
Altenpflegehelfer/innen
116
90
26
Krankenpflegehelfer/innen
Pflegehilfskräfte
5
28
-23
310
148
162
Anmerkung: Angebot entspricht vermittelbaren Arbeitslosen und Absolventen /
Nachfrage bezieht sich neben ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen auch auf Krankenhäuser und Reha-Kliniken
Quelle: Hessischer Pflegemonitor 2013, Zusammenstellung der Hessen Agentur.
e. Zukünftige Nachfrage nach Pflegefachkräften in der Altenhilfe
DemografieAltersbedingter
bedingter ErweiErsatzbedarf*
terungs-bedarf
2020
2020
Bestand
absolut relativ absolut relativ
zum Vergleich:
Hessen insgesamt
Erweit.
Bedarf
2020
Ersatzbedarf*
2020
relativ
relativ
Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpfleger/innen
226
20
8,8%
50
22,1%
12,4%
24,5%
Altenpfleger/innen
728
7
1,0%
116
15,9%
11,0%
22,9%
*angenommenes Renteneintrittsalter 62 Jahre
Bestand und Bedarf entsprechen Vollzeitkräften
Quelle: Hessischer Pflegemonitor 2013, Zusammenstellung der Hessen Agentur.
f.
Entwicklung der Demenzerkrankungen
Veränderung
2011
2015
2020
absolut
in %
Kassel, St.
65 bis unter 80 Jahre
80 Jahre und älter
1.079
2.887
1.163
2.704
1.091
2.978
12
91
1,1%
3,2%
Summe
3.966
3.867
4.069
103
2,6%
Hessen
65 bis unter 80 Jahre
80 Jahre und älter
34.805
75.571
37.739
74.897
35.191
89.961
386
14.390
1,1%
19,0%
Summe
110.376
112.636
125.152
14.776
13,4%
Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft 2012, Berechnungen und Zusammenstellung der Hessen Agentur.
Die Demenzerkrankungen werden aufgrund der altersstrukturellen Entwicklung der Bevölkerung in der
kreisfreien Stadt Kassel bis zum Jahr 2020 um 2,6% zunehmen. In Hessen fällt der Zuwachs mit 13,4%
deutlich größer aus.
42
IX. Zur Datenerhebung im ambulanten Bereich
Die vorliegenden Analysen betreffen die haus- und fachärztlichen Versorgungsebenen. Dazu zählen die
Hausärzte sowie die Ärzte aus den Fachbereichen Augenheilkunde, Gynäkologie, Hals-Nasen-OhrenHeilkunde, Kinder- und Jugendheilkunde sowie der Urologie. Die Ergebnisse sind ein erster Schritt, die
aktuelle Versorgungssituation darzustellen und innovative Lösungen für die Sicherstellung der medizinischen
und pflegerischen Versorgung – insbesondere im ländlichen Raum – zu finden.
Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen speichert und verarbeitet eine Reihe von Sozialdaten gemäß
§ 285 SGB V, welche zur Erfüllung von verschiedenen Aufgaben dienen.
Für die vorliegende Auswertung sind Sekundärdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen verwendet
worden. Da diese Daten primär nicht für diesen Zweck geeignet sind, war es zunächst erforderlich, die
Datenmenge einzugrenzen. Hieraus stellt sich die Frage, welche Indikatoren relevant sind.
Zu Beginn dieser Broschüre wird ein Überblick über die neue Bedarfsplanung geliefert, um anschließend auf
die neu gegliederten Versorgungsebenen und Planungsbereiche eingehen zu können. Die verschiedenen
Ebenen der Versorgung weisen mehrere Mittelbereiche auf, welche durch unterschiedliche Versorgungsgrade geprägt sind.
Weitere Indikatoren, welche erhoben wurden:

Räumliche Versorgungssituation: die Verteilung der Arztpraxen wurde mittels Geokodierung grafisch
dargestellt.

Ermittlung der Häufigkeit von Arztbesuchen.

Mitversorgungseffekte: räumliches Inanspruchnahmeverhalten der Patienten wird untersucht, um eine Präzisierung der Bezugsgröße für die Ermittlung der notwendigen Arztzahl in einer Region zu
ermöglichen.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko die vertragsärztliche Tätigkeit zu beenden. Daher ist die Altersstruktur der praktizierenden Ärzte ausgewertet worden. In den vorangegangenen Abbildungen finden sich
verschiedene Auswertungen bezüglich der Altersstruktur der niedergelassenen Haus- und Fachärzte.
Im Anschluss daran wurde die Erreichbarkeit von Arztpraxen ausgewertet sowie auf Grundlage der Daten
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) auf die Entwicklung der Praxisstrukturen eingegangen.
Anhand der erhobenen Daten wurde eine Prognose der Versorgungssituation für die Jahre 2015, 2017 und
2020 gestellt. Diese Vorausschätzungen des Ärztebedarfs basieren auf Annahmen mit einer Praxisschließung mit 65 Jahren. Diese Hochrechnung erfolgt unter der Prämisse, dass keine Nachfolger vorhanden sind – dies ist zwar unrealistisch, sie ermöglicht jedoch die Darstellung eines „worst case“ Szenarios,
das es durch geeignete Maßnahmen zu verhindern gilt.
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Hessisches Ministerium
für Soziales und Integration
und
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Regionaler
Gesundheitsreport 2014
Gesundheitliche und pflegerische Versorgung
Daten - Fakten - Ausblicke
Kassel
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Dostojewskistraße 4
65187 Wiesbaden
www.hsm.hessen.de
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Georg-Voigt-Str. 15
60325 Frankfurt
www.kvhessen.de

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