Forellenhof bleibt auch weiterhin geschlossen

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Forellenhof bleibt auch weiterhin geschlossen
Forellenhof bleibt auch weiterhin geschlossen - volksfreund.de
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Datum: 14. Februar 2014
Forellenhof bleibt auch weiterhin geschlossen
Vor gut einem Jahr haben sich die Türen des Bescheider Hotel-Restaurants Forellenhof geschlossen.
Seitdem fehlt in der Verbandsgemeinde Hermeskeil eine wichtige touristische Anlaufstelle.
Seit Dezember 2012 ist das Hotel-Restaurant Forellenhof geschlossen. TV-Foto: Ursula Schmieder
Bescheid. Interessenten gab es zwar bereits einige. Doch bisher hat sich keiner von ihnen entscheiden können, den Forellenhof zu kaufen. Frühere Stammgäste müssen daher
nach wie vor ohne das beliebte Ausflugslokal auskommen und Urlauber ohne die geschätzte Übernachtungsadresse. Dabei hat die traditionsreiche ehemalige Mühle auf
Bescheider Gemarkung einiges zu bieten (siehe Extra). Daher waren das Hotel und das Restaurant auch bis zur Schließung des Betriebes Ende 2012 gut besucht
beziehungsweise belegt.
Dass sich dennoch bisher kein Käufer fand, liegt möglicherweise einfach nur daran, dass der Verkaufspreis längerfristig eher sinkt denn steigt. Ernsthafte Interessenten warten
folglich lieber geduldig einige Zeit ab.
Verkaufspreis: 1,65 Millionen
Eingehend umgeschaut in den Gebäuden sowie auf dem weitläufigen Gelände haben sich inzwischen "jede Menge" potenzielle Käufer, wie Hermann-Josef Robert versichert. Er ist
Mitglied der Erbengemeinschaft und seit 26 Jahren Inhaber eines weiteren beliebten Ausflugslokals, des Hotel-Restaurants Zummethof oberhalb von Leiwen.
Bei einem der potenziellen Käufer spielten laut Robert letztlich die Banken nicht mit. Dabei habe der Mann aus Luxemburg ein Superkonzept in der Tasche gehabt. Bei einem
zweiten Interessenten sei praktisch schon alles perfekt gewesen. Warum es dann doch nicht klappte, kann er nicht sagen: "Ich weiß nicht, woran es lag."
Nachdem sich nun offensichtlich auch Gespräche mit der Familie von Günther Reh aus Trier zerschlagen haben, ist der Forellenhof günstiger zu haben. Derzeit wird er für 1,35
Millionen Euro statt zuletzt 1,65 Millionen Euro angeboten. Laut Robert gibt es aber weiterhin mögliche Investoren, die sich für die Immobilie interessieren.
So seien etwa mögliche Käufer aus dem Ruhrgebiet dazu gestoßen, was ihn darin bestärkt, dass der Forellenhof an und für sich ein gefragtes Objekt ist. Ihm persönlich war die
Entscheidung, den elterlichen Forellenhof zu verkaufen, besonders schwer gefallen. Als Mann vom Fach und Vater zweier Söhne, von denen sich einer ebenfalls für das Hotelfach
entschieden hat und derzeit in der Lehre ist, hätte er ihn gern weiter betrieben. Doch aus gesundheitlichen Gründen sieht er sich außerstande, dauerhaft zwei größere Betriebe wie
Zummethof und Forellenhof zu leiten.
Viele Stammgäste
Frühere Stammgäste des auf Bescheider Gemarkung gelegenen Betriebes müssen sich daher weiter in Geduld üben. "Das ist wirklich sehr, sehr schade. Die Gemeinde bedauert
das außerordentlich", spricht Ortsbürgermeister Raimund Olinger auch für Bürger von Bescheid, für die der Forellenhof seit jeher das Ausflugslokal war. Der Ortschef hofft daher
sehr, dass sich möglichst bald ein Käufer finden wird.
Claudia Fuchs, Leiterin der Tourist-Information Hermeskeil, kann sich dem nur anschließen. Für die Urlaubsregion sei es schmerzlich, dass ein solcher Vorzeigebetrieb nun schon
seit mehr als einem Jahr geschlossen sei. Immerhin konnte der Forellenhof seit 2011 als "Zwei-Sterne-superior"-Hotel des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes glänzen
und als "Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" des Deutschen Wanderverbandes. "Für die Urlaubsregion ist das natürlich ein großer Verlust", sagt Fuchs. Bedauerlich sei
das insbesondere mit Blick auf den geplanten Nationalpark und Premiumwanderwege wie den Saar-Hunsrück-Steig und seine Traumschleifen. Entlang der Routen würden zwar
etliche Ferienwohnungen angeboten: "Aber das ist nicht das, was wir brauchen." Sie wünscht sich mehr Frühstückspensionen oder Hotelbetten. urs
Extra
Der Traditionsbetrieb Forellenhof ist seit Generationen in Familienhand. Das Hotel mit 21 Zimmern sowie ein Gäste- und Ferienhaus verfügen über etwa 50 Betten. Es gibt ein
Restaurant mit 250 Sitzplätzen in mehreren Räumen, einen Biergarten für 100 Personen und eine rustikale Bauernscheune, in der 280 Personen sitzend feiern können. Über das
100 000 Quadratmeter große Gelände verteilen sich Forellenteiche sowie Gehege mit Dam-, Rot- und Schwarzwild, Ziegen und Schafen. Die einstige Mahl- und Sägemühle
wandelte sich in den 1960er Jahren, als viele Müller ihre Betriebe aufgaben, zum Gastronomiebetrieb. Josef und Maria Robert eröffneten eine Gaststube, später ein Hotel sowie
das für seine Forellen- und Wildspezialitäten weithin bekannte Restaurant. Nach dem Tod des Seniorchefs führten vor drei Jahren Familienmitglieder die "Forellenhof - Bescheider
Mühle GmbH". 2012 entschied sich die Erbengemeinschaft, das Anwesen zu verkaufen. urs
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15.02.2014 18:33