Das „Experiment“ der Minderheitsregierung in NRW

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Das „Experiment“ der Minderheitsregierung in NRW
30
YOU FM CHARTS
1
Snoop Dogg
Glow
MadCon
3
Alles
Wir sind Helden
4
Klar (live)
Jan Delay
5
Madsen
Sieger
6
It No Petty
Gentleman
7
Keine Liebeslieder
Revolverheld
8
Last Of The American
Girls
Green Day
9
Falsche Entscheidung
(live)
Fettes Brot
10
Junebug
Robert Francis
11
To The Top
neu Gentleman feat.
Christopher Martin
12
Billionaire
Travie Mc.Coy feat.
Bruno Mars
13
21. JULI 2010
Politik: Hannelore Kraft (SPD) tritt in Nordrhein-Westfalen die Nachfolge von Jürgen Rüttgers (CDU) an
California Girls
Katy Perry feat.
2
Mittwoch
BERGSTRÄSSER
BA
ANZEIGER
Das „Experiment“ der
Minderheitsregierung in NRW
S
eit einer Woche steht Hannelore
Kraft (SPD) nun als neue Ministerpräsidentin von NordrheinWestfalen an der Spitze einer rotgrünen Minderheitsregierung.
Das „Experiment“, wie es von allen
Seiten gleichermaßen genannt wird,
startete, als Kraft vergangenen Mittwoch im zweiten Wahlgang mit
90 Stimmen eine relative Mehrheit
im Landtag bekam. CDU und FDP
stimmten mit Nein, die Linke enthielt sich.
Zur absoluten Mehrheit fehlt RotGrün eine Stimme im Parlament, für
ihre Gesetzesvorhaben wird sich die
neue Landesregierung deswegen
immer wechselnde Mehrheiten suchen müssen. Dementsprechend offen in alle Richtungen zeigt sich die
Nachfolgerin von Jürgen Rüttgers
(CDU), der in Nordrhein-Westfalen
bisher an der Spitze von SchwarzGelb stand, schon nach nur einer Legislaturperiode jedoch eine Wahlschlappe erlitt. In ihrer Antrittsrede
sprach Kraft zwar von einer „schwierigen Aufgabe“, aber auch von der
„Chance, einander genauer zuzuhören und mehr Verständnis für die
Position des anderen zu entwickeln“.
Auf ihrem Wahlerfolg wird sich
die frisch gebackene Ministerpräsidentin nun jedoch vorerst nicht ausruhen können. Schon in den nächsten Monaten muss der Landeshaushalt für das kommende Jahr vom
Parlament verabschiedet werden.
Ob und mit welcher Mehrheit dies
der Fall sein wird, steht noch in den
Sternen, auch weil die Linke einen
harten Oppositionskurs ankündigte.
Die neue Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, nimmt
BILD: DPA
Glückwünsche nach ihrer Wahl entgegen.
Man wolle „nichts durchwinken, nur
weil es von SPD und Grünen
kommt“, lies Fraktionschef Wolfgang Zimmermann vernehmen.
CDU und FDP kritisieren derweil
die von den Linken tolerierte Minderheitsregierung als instabil. Auch
Vorwürfe, die SPD hätte – wie schon
in Hessen, wo sich Andrea Ypsilanti
mit Hilfe der Linken zur Ministerpräsidentin wählen lassen wollte –
Wortbruch begangen und würde
nun mit der Linken kooperieren, obwohl sie das im Wahlkampf noch
ausgeschlossen hätte, wurden laut.
Des Weiteren befürchtet man in der
Opposition eine unverhältnismäßige Verschuldung unter der neuen
Regierung und die Einführung einer
Einheitsschule zulasten des alten
Gymnasiums. Auch Befürchtungen,
das Modell könnte in absehbarer
Zeit zur Kooperation von Rot-Grün
mit den Linken – selbst im Bundestag – führen, wurden geäußert.
Durch die Wahl Krafts verschieben sich nun auch endgültig die
Stimmenverhältnisse im Bundesrat.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung
hat dort nun keine Mehrheit mehr,
muss dementsprechend versuchen,
diesen so oft wie möglich zu umgehen. SPD und Grüne kündigten
schon an, bestimmte Vorhaben der
Regierung im Bundesrat blockieren
zu wollen.
Am Donnerstag schließlich stellte
die neue Ministerpräsidentin ihr Kabinett vor, das in Zukunft an ihrer
Seite regieren wird. Von den zehn
Landesministern stellt die SPD sieben, von den Grünen kommen drei.
Sylvia Löhrmann, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, ist außerdem
die neue stellvertretende Ministerpräsidentin. Besonders ins Auge fällt
neben der relativen Unbekanntheit
der Mitglieder des Kabinetts auch
das ausgewogene Geschlechterverhältnis: Kraft mitgerechnet besteht
die Regierung aus fünf Frauen und
sechs Männern.
Zu den wichtigsten Vorhaben von
Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen,
die nun verwirklicht werden sollen,
zählen im Bereich Bildung eine
Schulreform, mit einer Gemeinschaftsschule für die fünfte und
sechste Klasse, sowie die Abschaffung der von Schwarz-Gelb eingeführten Studiengebühren. Außerdem soll die Energiegewinnung
durch Windkraftwerke stark ausgebaut und den Kommunen beim Abbau ihrer Schulden geholfen werden. Ansonsten sind noch die Einführung von Sozialtickets für den Öffentlichen Nahverkehr und die Senkung des Wahlalters bei Landtagswahlen auf 16 Jahre geplant.
Deborah Gottmann
Closer To The Edge
30 Seconds To Mars
14
Delle Cry
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Ausflugstipp: Ein Besuch im Frankfurter Nordend
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WM 2010
Deutschlands einziges
Gehörlosenmuseum
This Is War
30 Seconds To Mars
ZITAT-ECKE
„MUT IST, WENN
MAN
TODESANGST
HAT, ABER SICH
TROTZDEM IN
DEN SATTEL SCHWINGT.“
Bereits im vergangenen Jahr standen zahlreiche Musiker auf der Open-Air-Bühne der
BILD: GIÖRZ
Veranstaltung „Bergstraße zeigt Courage“.
JOHN WAYNE
John Wayne wurde am
26. Mai 1907 in Winterset,
Iowa, USA, als Marion Robert
Morrison, später umbenannt
in Marion Michael Morrison,
geboren. Er war ein US-amerikanischer Filmschauspieler, Filmproduzent, Regisseur
und Oscarpreisträger und
zählte zu den einflussreichsten, erfolgreichsten und bestbezahlten Schauspielern seiner Zeit. Heute ist er einer der
bekanntesten Filmstars Hollywoods. Wayne trat während
seiner 50-jährigen Karriere
immer wieder als Hauptdarsteller von Westernfilmen auf
und prägte in der Rolle des
Cowboys in entscheidender
Weise die Mythologie des
Genres Western. Als Schauspieler und Privatmann wurde er zur überlebensgroßen
Figur der amerikanischen
Filmgeschichte. Wayne war
vor allem in den USA unter
dem Spitznamen „The Duke“
(Der Herzog) bekannt – benannt nach seinem Hund,
den er als Kind besaß. Er
spielte in Genreklassikern wie
„Ringo“ (1939) oder „Rio Bravo“ (1959) und war auch häufig in Kriegs- und Abenteuerfilmen zu sehen. Am 11. Juni
1979 starb Wayne in Los Angeles. Als Regisseur verwirklichte er 1960 „Alamo“ („The
Alamo“) und 1968 „Die grünen Teufel“ („The Green Berets“). Er wurde für sein Lebenswerk mehrmals mit dem
Golden Globe, dem Oscar
und einem Stern auf dem
„Walk Of Fame“ geehrt.
MORITZ MÜLLER
„Bensheim zeigt Courage“: Zum zweiten Mal auf dem Beauner Platz
Klares Zeichen
gegen Gewalt und
für Zivilcourage
BENSHEIM. Zum zweiten Mal „Bergstraße zeigt Courage“ heißt es am
kommenden Samstag, 24. Juli. Wie
schon im vergangenen Jahr findet
das Konzert in der Bensheimer City
auf dem Beauner Platz statt. Dieses
Mal übernimmt Landrat Matthias
Wilkes die Schirmherrschaft der
durch den Verein „Fabian Salars
Erbe“ in Kooperation mit dem
„Showmaker Team“ rund um Harry
Hegenbarth organisierten Veranstaltung.
Der Verein „Fabian Salars Erbe“
entstand Anfang vergangenen Jahres als Reaktion auf den Tod von Fabian Salar. Der junge Mann zeigte Zivilcourage und wurde dabei selbst
Opfer. Man schlug ihn nieder und
anschließend wurde er von einem
Taxi überrollt.
Elf Stunden lang wird es am
Samstag auf dem Beauner Platz
hoch hergehen. Viele hochkarätige
Künstler stehen auf dem Programm.
Czar wird genauso mit von der Partie
sein wie Ex-DSDS-Mitglied Lisa
Bund. Insgesamt warten auf die Besucher 17 Acts: Songsters, CountryLoveGods, 3Fellas, Nadjana, Mr.
Neal, P.A.C., Lisa Bund, Zeda, Fullnation, Les Fruitcakes, Czar und Uli
Air, Straight, Salone, Mantiz und
Gun Passion, MarQ, Yasmina, KönigsKlassenMusik. Los geht es schon
um 11 Uhr. Gefeiert wird bis spät in
die Nacht. Nach dem offiziellen
Ende gegen 22.30 Uhr auf dem Beauner Platz steigt im Regie die Aftershowparty. Neben der Musik gibt es
weitere Highlights. COR ist wie im
vergangenen Jahr dabei und stellt
seine Graffitikünste unter Beweis.
Ebenfalls gibt es eine Tombola und
für das leibliche Wohl zu humanen
Preisen ist auch gesorgt.
Das Festival findet zu einem Zeitpunkt statt, zu dem in ganz Deutschland über Zivilcourage diskutiert
wird. Anlass hierfür ist der Prozess
gegen zwei Jugendliche, die an einem S-Bahnhof bei München einen
50-jährigen Manager ermordet haben sollen.
Die BAnane wird von „Bergstraße
zeigt Courage“ in der nächsten Ausgabe berichten.
Jan Giörtz
w
Weitere Infos unter www.fabiansalarserbe.de/konzert
FRANKFURT. Das einzige Gehörlosen- und Schwerhörigenmuseum
Deutschlands liegt im Keller eines
unauffälligen Gebäudes im Frankfurter Nordend. Die Ausstellungsfläche besteht aus einem einzigen lang
gestreckten Raum, der durch Stellwände in mehrere Rubriken geteilt
wird. Dort finden sich Texttafeln, Bilder, Kurzfilme, Auszeichnungen
und unzählige Objekte, die sich alle
mit einem Thema befassen: der
Taubheit.
Für viele spielt diese keine große
Rolle, denn wann trifft man schon
einmal auf eine gehörlose Person?
Wichtiger ist hier die Frage, warum
es in Deutschland kaum mehr Gehörlose gibt. Den Grund dafür kann
man im Museum erfahren: Nahezu
alle erbkranken Gehörlosen wurden
von den Nazis zwangssterilisiert,
auch andere Beeinträchtigte wurden
nicht verschont. Des Weiteren kann
man etwas über angebliche Mittel
gegen Taubheit, Hörgeräte und
Cochleaimplantate lernen. Der
Wandel der Gehörlosenschulen und
die Entwicklung der Gebärdensprache spielen eine zentrale Rolle.
Das Museum wird von Mitgliedern des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Stadtverbands Frankfurt in
Eigenregie geführt und gestaltet. Ein
Besuch der Ausstellung ist empfehlenswert, da sie viel Wissen vermittelt und Denkanstöße gibt. Dies geschieht vor allem durch die gelungene Mischung aus allgemeiner Gehörlosengeschichte und dargelegten
Einzelschicksalen.
Vanessa Vogel und Benita Schader
i
Das Museum liegt in der Rothschildallee 16 a. Der Eintritt kostet zwei Euro.
w
Informationen unter
www.gl-frankfurt.de
Jede Woche gibt es auf der
BAnane eine „Frage der Woche“,
die sich mit aktuellen und
brisanten Themen beschäftigt.
Online unter www.bananeweb.de
könnt ihr dann eure Antwort dazu
geben. In dieser Woche lautet die
„Frage der Woche“:
„Wie fandest Du Vettels Besuch
in seiner Heimatstadt Heppenheim?“
Stimmt ab unter www.bananeweb.de. Das Ergebnis der Umfrage
wird nächsten Mittwoch auf der
BAnane veröffentlicht.
Vergangene Woche stellten wir die
Frage: „Nichts wie raus an den
See oder ins Freibad – aber was
trägst Du dort?“ Hier das Ergebnis
der Umfrage:
Bikini
Badeanzug
25 Prozent
0 Prozent
Shorts
50 Prozent
Nichts
25 Prozent
Seit 13 Jahren Kult
Heute vor genau drei Jahren: Überall
auf der Welt warten Menschen frühmorgens in Scharen vor den Buchläden, um sofort nach der Öffnung eines der ersten Exemplare des siebten
und letzten Harry Potter-Buchs in
den Händen halten zu können. Das
Erscheinen von „Die Heiligtümer
des Todes“ bedeutete aber noch lange nicht das Ende des Hypes um den
Zauberer; gerade wurden die Dreharbeiten am Kinofilm zum letzten
Band beendet, der erste Teil wird
noch diesen Herbst (18. November)
in die Kinos kommen und der Trailer
verspricht Großes.
Die Verlage waren 1998 nicht sonderlich überzeugt vom Erfolg des
Buches: In England hatte der erste
Band, „Der Stein der Weisen“, eine
Erstauflage von nur 500 Exemplaren.
Der Verkauf des siebten Bandes verlief in anderen Größenordnungen:
In Großbritannien wurden in den
ersten 24 Stunden mehr als 2,6 Millionen Exemplare verkauft, in den
USA gingen nach Angaben des Verlags im gleichen Zeitraum 8,3 Millionen Bücher über den Ladentisch.
Die Saga wurde in 65 Sprachen
übersetzt, deutsche Fans freuen sich
über Kreaturen wie den Knallrümpfigen Kröter, Italiener über den
Schiopodi Sparacoda und Japaner
über den Koubi Bakuhatsu Sukuryuto.
Seit dem 18. Juni hat in Orlando ein
Harry-Potter-Freizeitpark eröffnet, wo Besucher unter anderem das
Büro des Schulleiters Albus Dumbledore besuchen, mit der Eulen-Post
Grüße nach Hause schicken und in
der Dorfgaststätte „Die Drei Besen“
Butterbier und Kürbissaft trinken
können.
Heute in zehn Tagen hat Potter-Autorin Joanne K. Rowling Geburtstag (sie wird 55 Jahre alt) – am gleichen Tag, an dem auch ihr Titelheld
seinen Geburtstag feiert.
Benita Schader
und Vanessa Vogel
Redaktion
Das Bild zeigt die Ausstattung von Gehörlosenschulen in drei verschiedenen
BILD: VOGEL/SCHADER
Jahrzehnten mit Hörgeräten aus den jeweiligen Zeiten.
06251 / 1008-85
[email protected]