Die Schotten und die Freiheit,Rocker – im Zeichen

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Die Schotten und die Freiheit,Rocker – im Zeichen
Die Schotten und die Freiheit
Nachdem die Schotten zunächst ganz offiziell bleiben wollten,
leitet die schottische Polizei nun ebenso ganz offiziell
Untersuchungen ein, ob dem auch wirklich so gewesen ist. Dabei
ist doch alles gar nicht so schwer.
Am Vorabend der schottischen Volksbefragung bewies der TVSender Kabel 1 Humor und prophetische Gabe zugleich: Um 20:15
Uhr brachte er den Gassenhauer „Braveheart“. Dichtung und
Wahrheit fließen in „Braveheart“ kongenial zusammen.
Während Wallace, Bruce und Longshanks historische Figuren, die
Schlachten von Stirling Bridge, Falkirk und die unter Folter
vollzogene Hinrichtung Wallace‘ verbrieft sind, wurde um der
cineastischen Dramaturgie willen, bei anderen Erzählsträngen
nach Herzenslust hinzuerfunden. Mag damit der Korrektheit auch
nicht Genüge getan worden sein, so kann Dichtung dennoch
Wahrheit enthalten, wenn sie hinter aller (heutigen
Unterhaltungserwartungen
geschuldeten)
Effekthascherei
allgemeine Prinzipien menschlicher Handlungsmotive und
Wesenszüge herauszuarbeiten versteht. Was im Übrigen immer die
eigentliche Aufgabe der Theaterkunst gewesen ist, nicht erst
seit Macbeth. Betrachten wir also „Braveheart“ als ein
Theaterstück.
Zentrales Moment des Filmes sind zwei widerstreitende Kräfte.
Auf der einen Seite der schottische Wille zur Unabhängigkeit,
auf der anderen Seite die englische Unbedingtheit, solches um
jeden Preis zu verhindern. Der Film endet mit dem Tod beider
Protagonisten, im Abspann erfährt man, dass die Schotten
später ihre Freiheit errungen hätten.
Exakt dem Aufbau des klassischen Dramas folgend, wendet sich
nach Exposition (Einführung der Figuren und Konflikte) und
Komplikation (Ermordung von Wallace‘ Weib) in der Klimax das
Schicksal des Helden ins Unglück.
Im Film ist das die Schlacht von Falkirk, in der Wallace von
den schottischen Edelleuten verraten wird, und die Schotten
eine Niederlage erleiden. Von da an steuert die Geschichte
über die Retardation (Verzögerung / Wallace nimmt Rache) in
die Katastrophe (erneuter Verrat, Gefangennahme und
Hinrichtung).
„Braveheart“ ist also viel weniger strahlendes Epos über
Wahrhaftigkeit und Sieg als lehrbuchhaftes Gleichnis über
Verrat und Niederlage. Gerade das Exemplarische im Epischen,
die Wahrheit in der Dichtung sind es, die helfen, den
aktuellen Konflikt einer schottischen Sezessionsbewegung weg
vom Londoner Machtzentrum und das (aus Sicht der
Sezessionisten) Scheitern der Abstimmung zu verstehen.
Nicht der heroische, charakterlich makellose William Wallace
ist daher die entscheidende Figur, sondern sein Gegenspieler,
Edward „Longshanks“ I. von England. Dieser wollte die Schotten
um keinen Preis der Welt in die Unabhängigkeit entlassen –
ebenso, wie das heutige England, die EU, die Medien und noch
weitere Akteure selbiges verhindern wollten. Aufschlussreich
daher, mit welchen Mitteln Longshanks den Sieg über die
Schotten errang.
Die Schotten zu besiegen gelang – trotz zahlenmäßig vierfacher
Überlegenheit – nicht auf dem offenen Schlachtfeld, sondern
nur über Bestechung. Der Feind wurde besiegt, indem man ihn
kaufte. Longshanks versprach den schottischen Edelleuten
Ländereien und zusätzliche Titel … und wunderte sich im
eigenen Kreise darüber, für wie wenig sie sich hatten kaufen
lassen.
Noch einmal: Am Vorabend des Referendums strahlte Kabel 1
dieses Drama deutschlandweit aus. Ein kluger Schachzug, denn
ganz unabhängig vom Ausgang der Abstimmung, wäre es in jedem
Falle „prophetisch“ gewesen – würde uns also in jedem Falle
etwas zu sagen haben.
Nun, da die Abstimmung so ausgegangen ist, wie sie es tat, hat
uns die Dichtung eben etwas über Verrat und Bestechung zu
sagen, und nicht über Sieg und Freiheit. Die Parallelen sind
einfach zu offensichtlich. Die aufgenommenen Ermittlungen und
viele Ungereimtheiten (Briefwahl vs. Kabinenwahl) bestätigen
das.
Ihr
Marko Wild
Rocker –
Loyalität
im
Zeichen
der
03.03.11
Sobald in Diskussionen das Wort Rocker fällt, wird man mit
Vermutungen, Verleumdungen sowie Märchen geradezu überhäuft.
Kein Wunder, denn aus mangelnden Kenntnissen über diesen
Lebensweg kommt es zwischen Rockern und einem Großteil der
Gesellschaft immer wieder zu Missverständnissen. Geprägt vom
Denunziantentum wird das Bild vom bösen Rocker bereitwillig
angenommen von vielen Bürgern. Staat als auch Presse haben
hier gemeinschaftlich „ganze“ Arbeit geleistet; die Saat,
verfeinert mit Neid, geht vollends auf.
Warum aber ist es so leicht, solche verfälschten Bilder zu
projizieren? Was unterscheidet einen Rocker im Wesentlichen
vom Rest der Gesellschaft? Ganz einfach, Rocker leben nach der
eigentlichen, authentischen Wesensprägung des Menschen, ohne
sich zu verstellen. Heute gehört es zum guten Ton, eine Maske
zu tragen, den Vorgabenormen Folge zu leisten, keine Fragen zu
stellen, ebenso der selbstständigen Handlung gänzlich zu
entsagen. Rocker lehnen genau diese Vorgabenormen
berechtigterweise ab, gestalten ihr Leben eigenständig nach
den Naturgesetzen. Ein Weg, welcher für die gesamte Menschheit
selbstverständlich sein sollte. Leider wurden diese Gesetze im
Verlauf der Menschheitsgeschichte stets nur von einigen
Ausnahmen beherzigt, gelebt und gepflegt.
Seit jeher leitet sich die Korrektheit ab aus dem Wortspiel
der
Massenströmung,
keineswegs
jedoch
aus
dem
Menschenverstand, dem eigentlichen Sinn des Lebens. Konsequent
betrachtet, stehen Rocker dem tatsächlichen Leben daher
durchaus am Nächsten. Hinter der Einstellung im Bezug auf
Familie,
Freundschaft,
Freiheit
(siehe
http://www.buergerstimme.com/Design2/2010-08/rocker-freiheit-f
reundschaft-und-familie/) ist ein weiterer Basiswert
entscheidend: die Loyalität. Der Selbsterkenntnis ergebend,
die freie Gestaltung des Daseins, aufrechte Freundschaft, die
Hingabe zur Familie, kämpfend für die Freiheit, selbst dann
aufrecht im Sturm zu stehen, wenn Tausende bereits im Staube
knien – das Gewand der Loyalität im Sinn der Gegenseitigkeit.
In Zeiten der Gleichschaltung, der Verachtung jener loyalen
Werte sind Schikanen gegen Menschen, die dennoch auf ihren Weg
bleiben natürlich vorprogrammiert. Rocker gelten als
gesetzlos, weil sie Gesetze hinterfragen, manche mitunter
ablehnen. Ist es verkehrt, etwas zu hinterfragen, das unseren
Alltag maßgeblich beeinflusst? Muss ein Mensch in einer
Demokratie jedes Gesetz anerkennen, obwohl er weder an
Entstehung, noch am Genehmigungsprozess beteiligt war?
Menschen identifizieren sich mit Gesetzen, wenn sie bei der
Gesetzesgestaltung mit einbezogen werden, Gesetze dezimiert
werden auf wesentliche Kernprozesse im System (siehe hierzu
auch
http://www.buergerstimme.com/Design2/2010-08/gesetzesflut-derregulierte-staat/). Das Wort „gesetzlos“ mag zur
Klassifizierung geeignet sein, dennoch bleibt es angesichts
der Tatsache, dass eine Demokratie eigentlich auf
freiheitliche Werte aufbauen sollte, nur eine Farce.
Außerdem greift seit Jahren die beliebte Unterstellung der
kriminellen Vereinigung. Geradezu zwanghaft versuchen
Verantwortliche, jeder Tätigkeit eines Rockers ein negatives
Image aufzuerlegen. So wird aus einer loyalen, schweigsamen
Haltung mit sofortiger „Wirkung“ ein Schuldbekenntnis. Haltlos
in jedweder Beziehung, denn Schweigen als auch Loyalität mit
Kriminalität zu assoziieren, gleicht ja schon einer
Witzvorstellung. Bedingungslos zu dem zu stehen, was einem
wichtig ist, entspringt den Naturgesetzen, gleichwohl es in
unserer Denunziantenwelt kaum noch gelebt wird. Ist es vielen
Bürgern wirklich so fremd geworden, aufrichtig zu seinen
Liebsten zu stehen, Freundschaften zu pflegen? Würden Sie Ihr
Kind verraten, es aussetzen, wenn es mal einen Fehler gemacht
hat? Würden Sie mit einem Menschen sprechen, von dem Sie
wissen, dass Sie diesem endlose Male offen begegnet sind,
dieser trotzdem fortlaufend all Ihre Aussagen verdrehte, um
Sie der Karriere wegen zu diffamieren? Oh, Pardon, Sie haben
natürlich recht, dass ist die Melodie unserer Zeit. Da sollte
ein jeder sich fragen: Wer ist hier wirklich im Unrecht?
Kleiner Tipp am Rande, die Rocker mit großer Sicherheit nicht!
Rocker stehen zu ihren Aussagen, wissen um den wahren Wert der
Loyalität, verraten keine Freunde oder lassen die Familie im
Stich – nein, sie leben in der Aufrichtigkeit, entsagen der
Scheinheiligkeit.
Freiheit ohne wenn und aber
Menschen schreien fortlaufend nach Freiheit, wollen
selbstbestimmt leben, doch sie zeigen mit dem Finger auf
Weggefährten, die unlängst diese Werte leben. Ob Rocker oder
freier Querdenker, jeder Streiter im Sinne der Freiheit muss
eine Menge in Kauf nehmen: Diffamierung, Diskriminierung,
Attacken, manchmal sogar gezielte Versuche die Existenz zu
zerstören. Wer mit Neid, Missgunst und Unzufriedenheit
aufgewachsen, zerstört, was er selbst benötigen würde, um ein
erfülltes Leben zu führen.
An dieser Stelle lassen Sie folgendes Zitat von William
Wallace aus dem Film Braveheart auf sich wirken. Nichts könnte
der Freiheit mehr Ausdruck verleihen!
„Was würdet Ihr tun ohne Freiheit? Oh ja, kämpft, und Ihr
sterbt vielleicht. Flieht, und Ihr lebt. Wenigstens eine
Weile. Und wenn Ihr dann in vielen Jahren sterbend in euerm
Bett liegt, währt Ihr dann nicht bereit, jede Stunde
einzutauschen von heute bis auf jenen Tag, um einmal nur, ein
einziges Mal nur wieder hier stehen zu dürfen?
Um unseren Feinden zuzurufen: Ja, sie mögen uns das Leben
nehmen.
Aber niemals nehmen sie uns unsere Freiheit!“
So schließe ich mit einem eigenen Zitat:
Schwebende Geister erliegend ohne Emotionen dem blinden
Machtgefüge, geben sie sich hin der funktionalen Triebe,
meinen, sie seien ihnen Recht und gut erzogen – bewegend im
Dunstkreis mit einem heuchlerischen Lächeln, ist die Freiheit
an ihnen längt vorbeigezogen. Danke dem Rocker, dass es ihn
gibt, als einer der letzten Helden unserer Zeit, entgegen der
Masse, mit seiner Maschine er die Freiheit schätzt, pflegt und
liebt.
Ihr
Joachim Sondern