Investitionsprogramm Zukunft Bayern
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Investitionsprogramm Zukunft Bayern
Geodateninfrastruktur Bayern Investitionsprogramm Zukunft Bayern Projekte zum Aufbau einer Geodateninfrastruktur in Bayern Abschlussbericht zum IZB – Projekt Mehrfachantrag online für die landwirtschaftliche Förderung Geschäftsstelle Geodateninfrastruktur Bayern beim Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online Einleitung Im Rahmen der E-Governmentinitiative der Bayerischen Staatsregierung startete das Vorhaben „Aufbau einer Geodateninfrastruktur in Bayern“ Ende des Jahres 2003. Ziel dieses Vorhabens war die Realisierung eines einfachen Zugangs zu und die interoperable Anwendung von Geodaten mittels standardisierter GeoWebDienste und internetbasierter Applikationen. Auf dieser Basis sollten die in verschiedenen Verwaltungsebenen vorgehaltenen Geodaten für Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und den interessierten Bürger über das Internet verfügbar gemacht werden. Dem Bayerischen Staatsministerium für Finanzen wurde die Federführung für den Aufbau der Geodateninfrastruktur in der Staatsverwaltung übertragen. Die Bayerische Staatsregierung unterstützte dieses Vorhaben mit E-Governmentmitteln (HTO -HighTechOffensive und IZB - Investitionsprogramm Zukunft Bayern). Zur Abstimmung einzelner Projekte wurde ein Koordinierungsgremium GDI-BY mit Vertretern aus den Ressorts, den Kommunalen Spitzenverbänden und Wirtschaftsvertretern gegründet. In diesem Kreis wurden sechs Teilprojekte festgelegt, die sich am konkreten Bedarf orientierten. Die Projektleiter konnten aus den jeweiligen Ressorts gewonnen werden, wobei bei Bedarf neben einem fachlichen auch ein technischer Leiter eingesetzt wurde. Neben der Umsetzung der fachlichen Anforderungen dienten diese Projekte jeweils auch dem Aufbau der EGovernment-Basiskomponente Integrale Geodatenbasis (IGDB) und der Verwendung der Applikation des “BayernViewer”. Daher lag die technische Betreuung, soweit notwendig, beim Landesamt für Vermessung und Geoinformation. Die Geschäftsstelle Geodateninfrastruktur Bayern wurde am 1. März 2004 am Landesamt für Vermessung und Geoinformation eingerichtet, um das Koordinierungsgremium und damit den Aufbau der Geodateninfrastruktur operativ zu unterstützen. Sie übernahm im Rahmen der Projekte eine Beratungs- und Monitoringfunktion. Geschäftsstelle GDI-BY Seite 2 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation und Zielsetzung...............................................................................4 1.1 Ausgangsituation ..........................................................................................................4 1.2 Zielsetzung ...................................................................................................................4 2 Zielgruppe und Beteiligte ................................................................................................5 2.1 Zielgruppe.....................................................................................................................5 2.2 Beteiligte.......................................................................................................................6 3 Leistungsbeschreibung zur Umsetzung ........................................................................6 4 Beschreibung der zu unterstützenden Prozesse im Mehrfachantrag Online.............6 4.1 Verbesserung der Plausibilitätsprüfung für die Datenerfassung ..................................6 4.2 Erweiterung der Erfassungsmöglichkeiten auf allen Datenbereichen ..........................6 4.3 Anpassung der Erfassung der Nutzungsdaten.............................................................6 4.4 Erfassung von Änderungen bei Betriebsgrunddaten....................................................6 5 Beschreibung der zu unterstützenden Prozesse im BayernViewer-agrar .................7 5.1 Verknüpfung des BayernViewer-agrar mit dem Mehrfachantrag-online.......................7 5.2 Allgemeine Komfortsteigerungen in der Benutzeroberfläche des BayernViewer-agrar7 5.3 Differenzierung der einzelnen Anwendungsbereiche ...................................................8 5.3.1 Information und Überblick über die Feldstücke des eigenen Betriebs.................8 5.3.2 Messfunktionalitäten im BayernViewer-agrar ....................................................12 5.3.3 Mitteilung von Flächenänderungen....................................................................13 6 Ausblick ..........................................................................................................................17 Geschäftsstelle GDI-BY Seite 3 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online 1 1.1 Ausgangssituation und Zielsetzung Ausgangsituation Seit April 2002 können bayerische Landwirte Agrarförderprogramme des Freistaats Bayern und der EU über das Internet im Mehrfachantrag-Online beantragen und die bei der Antragstellung notwendige Flächenangaben mit dem BayernViewer-agrar verifizieren. Im Mehrfachantrag werden die landwirtschaftlichen Flächen des Antragstellers und die aktuelle Nutzung erfasst. Dabei sind die beiden Verfahren Mehrfachantrag online und BayernViewer-agrar nur über die Zuordnung der Feldstücke zu den Flurstücken miteinander verknüpft. Ein Datenfluss in beiden Richtungen existiert nicht. Medienbrüche entstehen beispielsweise dadurch, dass der Landwirt im BayernViewer-agrar eine Änderung der Bewirtschaftungsgrenze einträgt, diese ausdruckt und mit dem Ausdruck zur Eintragung der Änderungen an das zuständige Landwirtschaftsamt geht. Der BayernViewer-agrar greift über das Internet auf die amtlichen Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung zu. Dies bietet dem Landwirt erstmals die Möglichkeit die Angaben seiner Feldstücksgrößen im Mehrfachantrag effizient zu kontrollieren oder zu ermitteln. Ebenso einfach lassen sich die Anteile einzelner Nutzungen oder die Größe einbezogener Flurstücksteile bestimmen. Für die Antragsstellung am Landwirtschaftsamt kann der Landwirt seine bewirtschafteten Flächen visualisieren. 1.2 Zielsetzung Für die interaktive Bearbeitung von Antragsdaten zur flächenbezogenen Förderung in einem Onlinedienst, sollen in dem Projekt bis Ende 2007 Fachdaten mit Geobasis- und Geofachdaten des StMLF, StMF und StMUGV über den Mehrfachantrag Online und BayernVieweragrar miteinander verknüpft werden. Dabei sollen die Bereiche der Land- und Forstwirtschaft sowie des Weinbaus berücksichtigt werden. Zur Realisierung dieses Zieles wurden bereits im Rahmen des Aufbaus einer eGovernment Infrastruktur die bestehenden Prozessabläufe von der Firma IBM analysiert1. Um den zeitlichen und finanziellen Rahmen des Projekts einhalten zu können, wurden aus dieser Analyse Prioritäten für die Umsetzung festgelegt. Zur Konkretisierung und Umsetzung wird im Rahmen des Projekts ein Pflichtenheft erstellt, Prozessabläufe entsprechend verändert und die Weiterentwicklung der Verfahren durchgeführt. 1 Architekturkonzept eGovernment Infrastruktur Bayern Nr. 7.2 Geschäftsstelle GDI-BY Seite 4 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online In diesem Projekt soll mit der bestehenden Technologie der Mehrfachantrag Online und der BayernViewer-agrar weiterentwickelt werden. Änderungen in den Pachtverhältnissen, in der Bewirtschaftungsart und eine geometrische Neuaufteilung der Feldstücke sollten auch über den BayernViewer-agrar angestoßen werden können. Die endgültige Prüfung liegt bei der Landwirtschaftsverwaltung. Damit können schon ca. 2/3 aller Änderungen online durch den Land-, Forstwirt oder Weinbauern bearbeitet werden. Voraussetzung hierfür ist, dass für den Landwirt nicht nur seine Feldstücke sichtbar sind, sondern alle benachbarten Feldstücke. Hier ist auf eine Vereinfachung der Antragstellung (auch für die Landwirtschaftsverwaltung) zu achten. Im Rahmen der Weiterentwicklung des BayernViewer-agar sollen auch folgende Punkte realisiert werden: • Darstellung des Befliegungsdatums bei DOP. • Darstellung weiterer Geobasis- und Geofachdaten im BayernViewer-agrar wie beispielsweise: 2 2.1 − Bodenschätzung − Daten der forstwirtschaftlichen Standorterkundung − weinbauliche Daten − Forstförderflächen − aktuelle Fernerkundungsdaten − Höhenlinien − Wasserschutzgebiete − AUM-Flächen − weitere Schutzgebiete Zielgruppe und Beteiligte Zielgruppe Zielgruppen des Projektes sind sowohl die bayerischen Landwirte, Forstwirte und Weinbauern, als auch die Verwaltung. Sowohl für die Land- und Forstwirte als auch die Weinbauern soll durch eine einfache, flexible und zeitsparende Beantragung flächenbezogener Fördermittel Bürokratieabbau erreicht werden und für die Verwaltung eine Vereinfachung des notwendigen Workflows. Geschäftsstelle GDI-BY Seite 5 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online 2.2 Beteiligte An diesem Projekt sind die Bayerische Vermessungsverwaltung (BVV) und das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten (StMLF) beteiligt. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (StMUGV) soll temporär, soweit Berührungspunkte im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen (AUM) bei der Projektierung vorliegen, einbezogen werden. Um die Anwendersicht zu berücksichtigen, sollen auch Betroffene in das Projekt eingebunden werden (z.B. Landwirte). 3 Leistungsbeschreibung zur Umsetzung In der Projektumsetzung wurden von der Projektgruppe folgende Punkte bearbeitet und umgesetzt (siehe Kapitel 4 und Kapitel 5): - Verbesserung verschiedener Prozesse im Mehrfachantrag Online - Verbesserung der Verknüpfung des BayernViewer-agrar mit dem MehrfachantragOnline - Allgemeine Komfortsteigerung in der Benutzeroberfläche des BayernViewer-agrar - Differenzierung der verschiedenen Anwendungsbereiche des BayernViewer-agrar, insbesondere Schaffung der Möglichkeit, Flächenänderungen über den BayernViewer-agrar an das Amt für Landwirtschaft (ALF) zu melden. Im Rahmen des Projekts wurde dies zunächst nur für ganze Feldstücke realisiert. Der Prozessablauf bei der Beantragung von Agrarumweltmaßnahmen und Flächen des Vertragnaturschutzprogramms wurden in Absprache mit dem StMUGV nicht im Projekt behandelt. 4 Beschreibung der zu unterstützenden Prozesse im Mehrfachantrag Online 4.1 Verbesserung der Plausibilitätsprüfung für die Datenerfassung 4.2 Erweiterung der Erfassungsmöglichkeiten auf allen Datenbereichen 4.3 Anpassung der Erfassung der Nutzungsdaten 4.4 Erfassung von Änderungen bei Betriebsgrunddaten Geschäftsstelle GDI-BY Seite 6 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online 5 Beschreibung der zu unterstützenden Prozesse im BayernViewer-agrar 5.1 Verknüpfung des BayernViewer-agrar mit dem Mehrfachantrag-online Der Landwirt gelangte bisher in den BayernViewer-agrar durch Klick auf das jeweilige Flurstück im Flächen-und-Nutzungsnachweis des Mehrfachantrag-onlines. Dieser Link war für den Nutzer erst nach Navigieren über mehrere Seiten des Flächen-und-Nutzungsnachweis zu erreichen. Um hier den Nutzerkomfort zu steigern, wurde der Aufruf des BayernViewer-agrar auch über das Feldstück ermöglicht. Dazu wurde die Aufrufschnittstelle um den Parameter „fid“ erweitert, und die entsprechenden Links in den Seiten des Mehrfachantrag-online eingebaut. Der Aufruf über das Flurstück wurde beibehalten, um dem Nutzer verschiedene Möglichkeiten anzubieten, den BayernViewer-agrar aus unterschiedlichen Bereichen des Flächen-undNutzungsnachweises heraus zu starten. 5.2 Allgemeine Komfortsteigerungen in der Benutzeroberfläche des BayernVieweragrar Neben den fachspezifischen Anpassungen des BayernViewer-agrar (siehe Kapitel 5.3 bis 5.7) wurden verschiedene allgemeine Bedienelemente benutzerfreundlicher gestaltet: - Erleichterung der Zoomfunktion durch die Möglichkeit ein frei definiertes Zoomrechteck aufzuziehen. - Erleichterung der Navigation durch die Panning-Fuktionalität. Bisher konnte die Navigation nur über feste Sprungweiten mit Hilfe der Navigationsbuttons erfolgen. Mit Hilfe der neuen Panning-Funktion können Kartenausschnitte nun mit gedrückter Maustaste beliebig verschoben werden. Die Navigationsbuttons stehen darüber hinaus weiterhin zur Verfügung. - Vor- und Zurück-Buttons: Mit Hilfe dieser Buttons kann der Benutzer schnell in einen der zuletzt eingestellten Kartenausschnitte wechseln und wieder zurück. - Positionierung der Infozeile in den Bereich zwischen Buttonleiste und Kartenfenster. In der Infozeile werden hilfreiche Bedienhinweise an den Benutzer ausgegeben, Ergebnisse von Flächen-und Streckenmessungen, GK-Koordinaten der Mausposition im Kartenfenster sowie Ergebnisse von Fachdaten-unabhängigen Infoabfragen angezeigt. Die Infozeile war bisher unterhalb des Kartenfensters positioniert. Dadurch konnte sie leicht vom Benutzer übersehen werden. Diese Gefahr ist an der neuen Position wesentlich geringer. Geschäftsstelle GDI-BY Seite 7 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online - Auswahl der Kartenwerke über einen Layerbaum anstatt über Funktionsbuttons: Der bisherige Ansatz im BayernViewer-agrar (Auswahl der darzustellenden Kartenwerke über Buttons) kommt schnell an seine Grenzen, wenn mehrere Fachdaten mit den Hintergrundkartenwerken kombiniert werden können. Aus diesem Grund und wegen der übersichtlicheren Handhabung wurde die Kartenwerksauswahl auf einen Layerbaum umgestellt. Über die Buttons „Kartenwerke“ und „Suche nach“ können die Masken für den Layerbaum und die Suchfunktion ein- und ausgeblendet werden. 5.3 Differenzierung der einzelnen Anwendungsbereiche Die drei zentralen fachlichen Anwendungsbereiche des BayernViewer-agrar sind: - Information und Überblick über die Feldstücke des eigenen Betriebs - Messen von temporären Flächen und Strecken - Zu- und Abgänge ganzer Feldstücke an das ALF melden BayernViewer-agrar Feldstücke anzeigen Feldstücke messen Feldstücke ändern Informationsmöglichkeiten zu den Feldstücken Messen von Flächen und Strecken Mitteilung von Flächenänderungen Über deutlich gekennzeichnete Buttons in der Buttonleiste kann der Benutzer schnell die jeweiligen Benutzermasken erreichen. 5.3.1 Information und Überblick über die Feldstücke des eigenen Betriebs Für den Landwirt ist es von grundlegender Bedeutung einen genauen räumlichen Überblick zu erhalten über seinen Betrieb, seine landwirtschaftlichen Flächen und nach Möglichkeit über wichtige Informationen Dritter, die Auswirkungen auf seine Betriebsführung haben (z.B. Schutzgebiete). Mit einem Bündel von Erweiterungen im BayernViewer-agrar wurde versucht, dem Landwirt diese Informationen zugänglich zu machen. Darstellung der Feka (Digitale Feldstückskarte Bayern) Geschäftsstelle GDI-BY Seite 8 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online Der Landwirt hat die Möglichkeit alle landwirtschaftlich genutzten Flächen Bayerns (Feka) als Layer über die Kartenwerksgrundlagen zu legen. Zur besseren Übersichtlichkeit werden die Grenzpunkte der Feldstücke hervorgehoben und die FID angezeigt. Die Feka ist unter Kartenwerke -> Fachinformationen -> Feldstückskarte (Feka) zu erreichen. Die Möglichkeit alle Feldstücke (nicht nur wie bisher die eignen) anzuzeigen, wurde in intensiver Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragen des StMLF abgestimmt. Suche nach Feldstücken Um in der Feka besser navigieren zu können, wurde die allgemeine Suchfunktion des BayernViewer-agrar erweitert. Der Benutzer kann über die FID zu jedem beliebigen Feldstück in Bayern navigieren, nicht nur zu seinen eigenen Betriebsflächen. Zu erreichen ist die Funktion über Suche nach - > Suche nach FID Darstellung der eigenen Felstücke und Information zu diesen Flächen Unter Feldstücke -> anzeigen werden die betriebseigenen Feldstücke und falls vorhanden Agrarumweltmaßnahmen, Landschaftselemente und Änderungsmeldungen, die vom ALF noch nicht eingearbeitet sind im Kartenfenster farblich hervorgehoben eingeblendet. Gleichzeitig öffnet sich eine Benutzermaske: Im oberen Bereich können die betriebseigenen Flächen aus- und eingeblendet werden. In der unteren Liste sind die Feldstücke geordnet nach der Feldstücksnummer aufgelistet. Der Geschäftsstelle GDI-BY Seite 9 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online Landwirt erhält auf einen Blick eine Übersicht über seine Feldstücke. Es werden dazu die beiden Ordnungsmerkmale Feldstücksnummer und Feldstücksname angezeigt. Durch Klick auf einen Eintrag in der Liste springt der Ausschnitt im Kartenfenster an die entsprechende Stelle. Ein Problem in der Anzeige bestand bisher bei den Sperrflächen. Die Flächen wurden im Kartenfenster als eigene Flächen gezeichnet, die das Feldstück an dieser Stelle überlagern. Bei der Berechnung der Flächengröße konnten diese Flächen ebenfalls nicht berücksichtigt werden, so dass in diesem Fall eine falsche Flächengröße angegeben wurde. Im Zuge des Projekts wurde dieses Problem beseitigt. D.h. Abzugsflächen innerhalb eines Feldstücks werden als solche im Kartenbild gekennzeichnet (Fläche mit „Loch“) und in der Flächenberechnung berücksichtigt. Zu den betriebseigenen Flächen können zusätzliche Informationen über den Button Sachdatenauskunft und anschließendem Klick in das Kartenfenster auf die entsprechende Fläche abgefragt werden. Folgende Informationen werden angezeigt: Feldstücksdaten: - Invekos-FID - Betriebsnummer - Feldstücksname - Feldstücksnummer - Fläche gesamt in ha - Fläche ohne LE in ha (entspricht Fläche gesamt, falls keine LE auf diesem Feldstück liegen) - Fläche LE in ha (0, falls keine LE auf diesem Feldstück liegen) Agrarumweltmaßnahmen (optional, nur wenn AUM auf diesem Feldstück liegen) - Schlag - Fläche in ha - Maßnahme Landschaftselemte (optional, nur wenn LE auf diesem Feldstück liegen) - Nummer - Fläche in qm Geschäftsstelle GDI-BY Seite 10 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online - Art Die Sachdatenauskunft zu einem Feldstück, das nicht zum eigenen Betrieb gehört, zeigt lediglich die FID an. Einbindung von weiteren Geobasis- und fachdaten Der Landwirt ist bei seinen Planungen und bei seiner Betriebsführung nicht zuletzt auf eine Vielzahl von räumlichen Informationen angewiesen. Diese Informationen werden durch Geodaten der Vermessungsverwaltung (Geobasisdaten), aber auch anderer Fachverwaltungen (Geofachdaten) beschrieben. Ein Ziel des Projekts war die Bereitstellung dieser Informationen im BayernViewer-agrar. Folgende Datenbestände wurden neu bereitgestellt: - Höhenlinien - Feldstückskarte (siehe oben) - Schutzgebiete der Umweltverwaltung (Naturschutzgebiete, Flora-Fauna-HabitatGebiete, Vogelschutzgebiete, Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturparke, Landschaftsschutzgebiete). Die Einbindung der Schutzgebiete erfolgt über eine WMS-Schnittstelle (WebMapService) des StMUGV. Dieser WMS unterstützt die GetFeatureInfo-Abfrage, so dass über den Infoknopf Sachdaten zu den Schutzgebieten abgefragt werden können. Somit stehen folgende Kartenwerke im BayernViewer-agrar zur Verfügung: - Topographische Karten in verschiedenen Maßstäben (UK500, TK50, TK25, DOK) - Digitale Flurkarte (DFK) - Digitales Orthophoto (DOP) - Überlagerung von DFK + DOP - Digitale Feldstückskarte Bayern (FeKa) - Schutzgebiete - Flächen der vorläufigen Besitzeinweisung von Verfahren der ländlichen Entwicklung (ALE-DFK) - Höhenlinien Geschäftsstelle GDI-BY Seite 11 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online Weitere Datenbestände, die im Projektauftrag genannt sind, standen zum Zeitpunkt der Realisierung des Projekts noch nicht zur Verfügung und konnten daher nicht in den BayernViewer-agrar eingebunden werden. Der BayernViewer-agrar ist aber in diesem Bereich modular aufgebaut, so dass eine Erweiterung um Datenbestände leicht möglich ist, sobald diese als WMS (Web-Map-Service) zur Verfügung stehen. Druckvorschau Auch im „digitalen Zeitalter“ ist es notwendig, Informationen auf Papier auszudrucken. Im BayernViewer-agrar steht dafür eine Druckfunktion zur Verfügung. Der Inhalt des Ausdrucks wurde sowohl an die Bedürfnisse der Landwirte, als auch an entsprechende ähnliche Ausdrucke des ALF angepasst. Zentraler Bestandteil ist der Bildausschnitt, der zum Zeitpunkt des Druckes im BayernViewer eingestellt ist. Befinden sich landwirtschaftliche Flächen des eigenen Betriebs im aktuellen Bildausschnitt, so werden diese Flächen in tabellarischer Form mit Sachattributen aufgelistet. Befinden sich temporär gemessene Flächen (siehe 5.3.2) im Kartenausschnitt, so werden diese ebenfalls tabellarisch mit Bezeichnung und Bemerkung aufgelistet. Eine Legende und Allgemeine Hinweise runden den Ausdruck ab. 5.3.2 Messfunktionalitäten im BayernViewer-agrar Zur Überprüfung der eigenen Flächen oder auch zur Planung von Bewirtschaftsänderungen bietet der BayernViewer-agar eine umfangreiche Messfunktionalität. Die gemessenen Flächen werden dabei auf dem Bildschirm ausgegeben oder können über die Druckvorschau (siehe 5.3.1) ausgedruckt werden. Eine Speicherung der Flächen über die aktuelle BayernViewer-Sitzung hinaus ist dabei nicht möglich. Eine neue Fläche kann zunächst als freie Fläche digitalisiert werden. Standardmäßig ist ein Punktfang (Snap) auf die Punkte der Feldstückskarte eingestellt. Der Snap kann auf die Punkte der Digitalen Flurkarte (DFK) umgestellt werden. Als Vereinfachung besteht die Möglichkeit, die Geometrie von Flächen direkt aus der Feldstückskarte oder der DFK zu übernehmen. Ein mühsames „Nachdigitalisieren“ solcher Flächen ist also nicht nötig. Für schwierige Aufgabenstellung stehen eine Vielzahl von Hilfsmitteln zur Flächenkonstruktion zur Verfügung. Beispielsweise seien hier die Funktion „Einrechnen eines Punktes in eine Geschäftsstelle GDI-BY Seite 12 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online Gerade“, „Absetzen eines Punktes rechtwinklig zu einer Gerade“, oder „Parallelverschiebung einer Linie“ genannt. Für einen ersten Überblick werden Flächegröße und Umfang in der Infozeile ausgegeben. Zur eindeutigen Unterscheidung im Viewer und vor allem zum Ausdrucken über die Druckvorschau können die digitalisierten Flächen mit einer Bezeichnung und einer Bemerkung versehen werden. Die Bedienung der einzelnen Programmschritte der Messfunktionalität ist anschaulich in der Hilfefunktion beschrieben. 5.3.3 Mitteilung von Flächenänderungen Für die korrekte Beantragung von Fördermitteln muss der Landwirt Änderungen in seinem Feldstücksbestand (Zu- und Abgänge) an das zuständige Amt für Landwirtschaft (ALF) melden rechtzeitig vor Ende der Antragsfrist melden. Diese Meldungen erfolgen bisher auf analoge Art über einen Papierantrag. Im BayernViewer-agrar wurde für den Landwirt nun die Möglichkeit geschaffen, Flächenabund Zugänge von ganzen Feldstücken an das ALF online zu melden. Die Meldung von Änderungen in der geometrischen Aufteilung der Feldstücke wurde nicht im Projekt behandelt. Vielmehr sollen mit der realisierten Funktionalität für ganze Feldstücke Erfahrungen zur Nutzerakzeptanz gewonnen werden. Folgende Möglichkeiten stehen dem Landwirt zur Verfügung: - Meldung des Zugangs eines fremden Feldstücks zu seinem Bestand - Meldung des Abgangs eines Feldstücks aus seinem Bestand - Bearbeiten von Zu- oder Abgängen, die noch nicht abschließend vom ALF eingearbeitet sind Geschäftsstelle GDI-BY Seite 13 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online ändern Zugang Abgang Bearbeiten einer Meldung Meldungen von Zugangsflächen Meldung von Flächenabgängen Bearbeitungen von Flächenänderungen Meldung von Zugangsflächen Die Benutzerführung ist so ausgelegt, dass der Landwirt alle für das ALF benötigten Angaben machen muss, bevor er die Meldung absenden kann. Folgendes Ablaufdiagramm stellt die einzelnen Schritte dar: Meldung von Zugangsflächen Eingabe FID über Tastatur FID durch Mausklick in die Grafik Feldstück anzeigen Feldstückname vergeben Feldstückname Hinweis Speichern Beenden Der Landwirt kann eine Fläche, die er als Zugang melden möchte nur über die FID bestimmen. Dazu hat er zwei Möglichkeiten: Entweder er kennt die FID und gibt sie in das Textfeld ein, oder er bestimmt die FID durch Klick in die entsprechende Fläche im Kartenfenster. Vor den weiteren Schritten muss der Landwirt zunächst visuell kontrollieren, ob er tatsächlich die Geschäftsstelle GDI-BY Seite 14 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online richtige Fläche angegeben hat. Der BayernViewer lädt dazu die Feldstücksgeometrie über einen internen Dienst und stellt die Fläche farbig hervorgehoben im Applet-Kartenfenster dar. Der Landwirt muss nun den Felstücksnamen vergeben. Er kann dabei den vorgegebenen Namen des Feldstücks ändern oder belassen und zusätzlich in einem freien Textfeld einen Hinweis an das ALF eingeben. Nach dem Drücken des Button „Senden“ werden die Daten an das StMLF übermittelt. Dazu wird der auf Seiten des StMLF eingerichtete WFS-T (Transaktionaler Web-Feature-Service) aufgerufen. Eine WFS-Anfrage sieht dabei folgendermaßen aus: Läuft der Aufruf des WFS-T korrekt durch, so wird die Fläche sofort im BayernViewer unter den gemeldeten Zu- und Abgängen geführt und entsprechend visualisiert. Eine Änderung dieser Meldung (z.B. Änderung des Hinweises oder des Feldstücksname) sowie ein Rückgängigmachen der Meldung ist solange möglich, wie die Meldung noch nicht vom ALF übernommen wurde. Geschäftsstelle GDI-BY Seite 15 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online Meldung von Flächenabgängen Folgendes Ablaufdiagramm stellt die einzelnen Schritte bei der Meldung eines Flächenabgangs dar: Meldungen von Flächenabgängen FID auswählen Feldstück anzeigen Hinweis für das ALF Fläche bearbeiten Speichern Die Benutzerführung wurde wieder so angepasst, dass der Landwirt alle für das ALF benötigten Angaben machen muss, bevor er die Meldung absenden kann. So muss der Landwirt die Fläche, die er als Abgang melden möchte, über eine Drop-Down-Liste mit seinen Feldstücken auswählen. Eine visuelle Kontrolle über den Button „Feldstück anzeigen“ verhindert versehentliche Falschangaben. Zur Übermittlung der Daten an das StMLF wird wieder der WFS-T aufgerufen. Änderung von Zu- oder Abgängen Solange das zuständige Amt für Landwirtschaft die Änderungsmeldung noch nicht eingearbeitet hat, erscheinen diese Flächen in der Flächenübersicht des Landwirts (siehe Kap. 5.3.1) eigens aufgeführt. Der Landwirt hat darüber hinaus die Möglichkeit, diese Meldungen zu bearbeiten oder zu löschen. Geschäftsstelle GDI-BY Seite 16 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online Bearbeitung von Änderungsmeldungen, die noch nicht vom ALF übernommen wurden FID auswählen Feldstück anzeigen Meldung löschen Meldung bearbeiten Feldstückname vergeben Feldstückname Hinweis Speichern Fläche bearbeiten Beenden Die Änderungen werden wieder über den WFS-T an den Server des StMLF gesendet. Eine Fläche, die als Abgang gemeldet wurde erscheint daraufhin wieder im Feldstücksbestand des Betriebes. 6 Ausblick Folgende Funktionalitäten könnten im Anschluss an das Projekt weiterentwickelt werden. Im Projekt wurden hierzu jedoch keine Möglichkeiten der Realisierbarkeit in fachlicher, technischer und organisatorischer Hinsicht geprüft. BayernViewer-agrar - Meldung von Verkleinerungen bzw. Vergrößerungen zum Feldstück oder Landschaftselement durch den Landwirt. Dabei sind entsprechenden geometrische Prüfungen der vom Landwirt vorgenommenen Änderungen erforderlich (z. B. Überlappungsprüfung). Geschäftsstelle GDI-BY Seite 17 von 18 Abschlussbericht IZB-Projekt Mehrfachantrag online - Meldung von Änderungen zu den Landschaftselementen eines Feldstücks durch den Landwirt - Bereitstellung weiterer Fachinformationen wie z. B.: o Wasserschutzgebiete o Biotope - Einbezug der Forstförderflächen - Möglichkeit der Speicherung von Messungen (z. B. als Shape-Datei), die der Landwirt temporär über die Funktion „Messen von Flächen oder Strecken“ erstellt, so dass er sie bei einer nächsten Sitzung wieder aufrufen kann. - Bereitstellung der Anwendung für die Sachbearbeiter an den ÄLF (Bereiche Landwirtschaft und Forsten) Mehrfachantrag-Online - Weitere Verbesserung der Integration des Systems in den Verwaltungsablauf am ALF. - Einrichten weiterer Plausibilitätsprüfungen, insbesondere für Betriebe mit Agrarumweltmaßnahmen - Einbau einer Hierarchie in der Menüleiste, um die Übersichtlichkeit zu verbessern. - Erweiterung der Ausdruckmöglichkeiten zum Ausdruck der Daten für Vorjahre - Einrichtung eines Verfahrens zum Datenaustausch mit anderen Programmen (Ackerschlagkarteien), evtl. über das AgroXML-Format. Geschäftsstelle GDI-BY Seite 18 von 18