old bahama bay

Transcrição

old bahama bay
CHARTER & REISE
Islands in the Sun
Die Bahamas gelten als eines der schönsten Segelreviere und nicht ganz zu Unrecht
auch als eines der schwierigsten. Ausgenommen die Abacos. Von Inseln und Riffen zum
Atlantik hin abgeschirmt, garantiert dieses Binnenrevier stressfreies Segeln, so ganz
nach dem Motto der Bahamas: „Don’t worry, be happy!“ Text und Fotos: Carl Victor
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Ankern wie vor
Robinsons Insel. Mit
idyllischen Buchten
wie Powell Cay sind
die Abacos reichlich
gesegnet
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E
s war einmal“ – so beginnen Anderssons Märchen. Mit einem
„es war einmal“ beginnt auch
dieser Törn auf den Bahamas:
Der im Restaurant „Wally’s“
von Marsh Harbour servierte „ConchChowder“ weckt Erinnerungen an einen
Barkeeper namens Fred, der mich einmal,
in einem früheren Bahamas-Urlaub, lauernd fragte: „Do you like Conch?“ – Natürlich mochte ich all die Conch-Fritters
und Conch-Salads, die ebenso aus dem
Fleisch der Conch-Muschel zubereitet
wurden wie der Conch-Chowder. Warum
dann dieses Grinsen? Jetzt wieherte Fred
los: „Merkst du’s nicht? Es ist die Conch,
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die dem Vater auf die Mutter hilft! Mich
hat sie immerhin zum Vater von fünfzehn
Kindern gemacht!“ Alle Achtung! „Und
da füttert dich deine Frau immer noch mit
Conch?“ konnte ich mir nicht verkneifen
zu fragen. „Was heißt da eine? Alle drei!“,
belehrte er mich, den im Bahamian Way of
Sex-Life noch unerfahrenen Neuling. „Verheiratet bin ich natürlich nur mit einer“,
schwächte er ab – verständlich. Denn obwohl die Bahamas schon seit 1973 unabhängig waren und der Dollar das Pfund als
Zahlungsmittel abgelöst zu haben schien,
wurde damals auf diesem Inselstaat Recht
noch immer nach dem englischen Common Law gesprochen. Wegen Trigamie
im Gefängnis landen, das wollte Fred nun
doch nicht. Ihm reichte es schon, dass er
dazu verdonnert worden war, für seine
Kinderschar zu sorgen. „Das kommt auf
den Bahamas ganz schön teuer“, seufzte
er. Ich glaubte ihm aufs Wort, waren doch
die Preise noch gesalzener als der ConchChowder scharf. Nach unserem heutigen
Einkauf im Supermarkt, kann ich nur sagen: „Sie sind es immer noch!“
Kraftvoller Kat-Antrieb
Marsh Harbour auf Great Abaco ist ein
sicherer Hafen. Wie gut er uns schützte,
merken wir, als wir Outer Point gerundet
und die beiden Nasen unseres Kats in
CHARTER & REISE
Blick vom rotweiß geringelten
Leuchtturm von Hope Town auf
die Elbow Cay
den Winschkurbeln – wohl, weil auf ihr
„Lewmar“ prangt – sich weigert, den
Dienst an unseren Harken-Winschen zu
versehen. Weil so eine Winschkurbel
schnell mal über Bord gehen kann, legen
wir in Settlement Bay auf Great Guana Cay
einen Stopp ein und ordern bei der Basis
ein Sortiment; als das eintrifft, findet sich
darunter tatsächlich ein Lewmar-Modell,
das bereit ist, für Harken zu arbeiten. Was
soll uns jetzt noch halten? Vor dem nun
doppelt gerefftem Groß und der Genua
fliegen wir hoch zu jenen Tonnen, die uns
durch den Loggerhead-Channel hinaus in
den Atlantik lotsen. Obwohl uns der einiges an Seegang beschert, erwartet uns die
wahre Herausforderung erst hinter Whale
Dass eine „Tropical wave“ über Kuba
stationär wird und sich dabei zu einem
Sturmtief auswächst, ist im Dezember
wenig wahrscheinlich. Mit jenen über
den amerikanischen Kontinent heranstürmenden Tiefdruckgebieten müssen wir
hingegen in diesem nördlich des Wendekreises des Krebses liegenden Revier
schon rechnen. Eine davon ist weit in den
Süden der Bahamas vorgedrungen, hat
dabei den Passat abgewürgt und beschert
uns einen Wetterbericht, den selbst die
sonnige „Don’t worry, be happy“-Stimme
der Radiosprecherin uns nicht aufhellen
kann. Wohin soll man an einem solchen
Tag segeln? Weht der Passat aus Nordost,
bieten sich viele Ankerplätze bis hinauf
„Vor dem nun doppelt gerefftem Groß und der
Genua fliegen wir hoch zu den Tonnen, die uns durch
den Loggerhead-Channel in den Atlantik lotsen“
den um diese Zeit eher ungewöhnlichen
Ostwind gesteckt haben, der sofort mit
fünfundzwanzig Knoten und mehr über
uns herfällt. Das ist für einen Kat, besonders wenn man mit seinen Eigenheiten
noch nicht vertraut ist, eine ganze Menge.
Deshalb beschließe ich, ihm die Flügel
zu stutzen. Beim ersten Reff gelingt uns
das ohne Probleme, beim zweiten hingegen klemmt die Leine. Das beschert der
Genua auf dem ersten Raumschotsschlag
ein geruhsam gerolltes Dasein. Aber auch
ohne ihre Hilfe geht die Post so ab, dass
unser samt Außenborder geschlepptes
Dingi kräftig Wasser übernimmt. Mehr
noch beunruhigt uns, dass eine der bei-
Cay. Nach einer Halse reiten wir auf hohen
Wellen gegen den nach dem Inselchen benannten Kanal an. Zu beiden Seiten des
Cuts bricht sich die See, selbst noch dort,
wo die Karte schon drei bis vier Meter
Wassertiefe anzeigt. Schuld daran ist wohl
der gegen Wind und Wellen stehende Ebbstrom. Selbst in dem sieben Meter tiefen
Cut höhlt er die See so aus, dass sich der
Kat kaum davon abhalten lässt, quer zu
schlagen. Nachdem wir durch das Nadelöhr geschlüpft sind, ist es kein Problem,
Green Turtle Cay anzusteuern. Pünktlich
zum Niedrigstwasser stehen wir vor der
Einfahrt. Hätten wir ein Kielboot, müssten wir ankern und die Nacht auf Reede
verbringen; mit dem Kat hingegen können
wir selbst eine Stelle mit knapp fünf Fuß
Wasser ignorieren und im ersten Zwielicht des Abends in den perfekten Schutz
des White Sounds schlüpfen. Solche Ankerplätze schätze ich, seit jenem traumatischen Erlebnis im Süden der Bahamas.
Damals – es war Ende Mai – ankerte ich
hinter einem Inselchen der Ragged Islands,
das mich vom Südost-Passat abschirmte.
Nachts drehte der Wind auf Südwest; am
Morgen stand er mit neun Windstärken
auf den nun offenen Ankerplatz. Fragen
Sie mich nicht, wie es mir gelang, dieser
Falle zu entkommen und ins Lee der Inseln zu flüchten, wo „Unsurveyed Areas“
und ein flackerndes Echolot das Ankern
zum Hasardspiel werden ließen.
nach Walkers Cay an; heute hingegen
kann uns nur die nach Nordwest offene
Bucht von Allans-Pansacola Cay Schutz
bieten, in die wir, von mehr Wind als versprochen geschoben, schon gegen Mittag
einlaufen.
Das flache Meer
„Baja Mar“ hatten die Eroberer jenes Revier getauft, das flächenmäßig annähernd
so groß wie ihr Mutterland Spanien war.
Trotz guter Seekarten wagten sich nur wenige Schiffe in dieses „Flache Meer“ und
kaum eines in das von Inseln und Riffen
zum Atlantik hin abgeschirmte Binnenrevier der Abacos. Als ich den Kurs zum
Grand Cay auslote, kann ich auch verstehen, warum. Da zeigt doch die Seekarte
auf direktem Kurs zwei Flachs mit vier
bis fünf Fuß, die selbst bei Niedrigwasser
für unseren Kat kein Hindernis wären,
der Plotter hingegen zeigt an derselben
Stelle trocken fallenden Sand und spricht
von „Shifting Sandbars“. Auf die könnten wir selbst bei Hochwasser auflaufen,
weshalb wir sie südlich davon, in dem für
die Bahamas mit fünf Metern schon tiefen
Wasser, umsegeln. Das Revier hat noch
mehr zu bieten. „Starke Stromversetzung
seewärts“, meldet der Rudergänger, „ich
muss schon 25° vorhalten!“ Er verdächtigt
den Golfstrom. Für mich läuft dieser viel
zu weit im Westen durch die Florida-Straße. Daher tippe ich auf Ebbstrom, der ➤
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Marsh Harbour auf Great Abaco ist
Start- und Proviantierungshafen für
Törns durch die Abacos
das ablaufende Wasser durch eine Lücke
im Riff hinaus in den Atlantik saugt. Der
Plotter gibt mir recht. Als wir die Double
Breasted Cays entlang segeln, ist von dem
Strom-Phänomen nichts zu merken, doch
im Cut zwischen diesen Inseln und Grand
Cay, zeigt die Kurslinie wieder jenen markanten Strom-Knick. Erst als wir, an Felix
Cay entlang segelnd, die Einfahrt zum
dend bezeichnen könnte, lassen sie sich
hinreißen, als wir um Erlaubnis bitten,
unser Dingi an ihrem Steg festmachen zu
dürfen. Gar nicht schweigsam ist hingegen jener Fischer, der uns seine Beute an
„Crawfish“ aufschwatzen will. „Zwanzig
Dollar will er“, zweifelt die Crew. Wir
schlagen zu und begreifen erst an Bord,
dass wir damit das Geschäft dieses Törns
„Ich bin Fischer, ich verdiene vierzigtausend
Dollar im Jahr! Mit Langusten hat sich hier sogar
schon mancher zum Millionär gefischt.“
Ankerplatz hinter Little Grand Cay ansteuern, verflacht der Winkel. Als wir uns
durch die für den Kat recht enge Passage
tasten, ist uns der Plotter keine Hilfe mehr,
denn wenn es nach ihm ginge, würden wir
über die beiden Inselchen an Backbord
ebenso segeln wie über das westlich davon durchs Wasser schillernde, weder in
der Karte eingezeichnete noch vom Plotter
vermerkte Flach.
Ob sie uns neugierig oder belustigt mustern, lässt sich schwer sagen; schweigsam
sind die Herren an Land allemal. Gerade
zu einem Nicken und einer Handbewegung, die man mit etwas Mühe als einla-
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gemacht haben. Vierundzwanzig Langustenschwänze zählen wir! Die Hälfte
davon wird zehn Minuten im Salzwasser gekocht und als „Langouste mayonnaise“ serviert. Seglerherz, was begehrst
du mehr? Nun sehe ich das Settlement
auf Little Grand Cay, das wahrlich nicht
meinen Träumen von den Bahamas entsprungen ist, gleich mit anderen Augen.
In Eleuthera kam ich einmal mit einem
Fischer ins Gespräch, der auf der Pier das
Rohmaterial für all die Conch-Varianten
aufbereitete. Trotz der hohen Preise auf
den Speisekarten hatte es bei ihm nur zu
löchrigen Jeans gereicht. „Teuer das Bier
hier, nicht wahr?“ fühlte ich mit ihm, als
er sich zwischen zwei Muscheln einen
Schluck „Kalik“ genehmigte. „Wissen
sie, Sir“, näselte er britisch zurück, „ich
finde fünf Dollar für ein Bier nicht viel.
Ich bin Fischer; ich verdiene vierzigtausend Dollar im Jahr“. Ab sofort titulierte
ich den barfüßigen Herren, der Conchabfälle zwischendurch roh verzehrte, auch
mit „Sir“. „Das ist noch gar nichts“, übte
er sich in Bescheidenheit, „mit Langusten hat sich schon so mancher zum Millionär gefischt“.
So reich wurde auf Powell Cay, vor dessen sandigen Stränden wir am nächsten
Tag vor Anker gehen, noch keiner. Für uns
hingegen ist die Einsamkeit dieses Robinsoninselchen genau der richtige Ort, bevor wir Segel für den Schlag ins umtriebige Hope Town setzen, dessen rotweiß
geringelter Leuchtturm uns die Ansteuerung erleichtert. Den gab es noch nicht,
als der spanische Eroberer Juan Ponce de
Leon, auf der Suche nach dem sagenumwobenen Brunnen ewiger Jugend, hier
Station machte. Sechs Tage später sichtete er eine andere, vermeintliche Insel;
wegen des bevorstehenden Osterfestes
nannte er sie „Pascua Florida“. z
CHARTER & REISE
Die Charteryacht
Allgemeines:
Charterfirma: Moorings. Charterzeitpunkt: 13. bis 20. Dezember. Yacht: Moorings 4000 Katamaran. Preis: 5.075 Euro.
Rabatte: 5 Prozent ab 13 Tagen, 10 Prozent ab 20 Tagen. Extras: keine. Selbstbehalt/Kaution: 3.000 Euro. Kautionsversicherung: 41 Euro pro Tag, Selbstbehalt 500 Euro. Reparaturgarantie: innerhalb von vier Stunden in eingeschränktem Fahrgebiet.
Anreise:
Technischer Zustand:
Erreichbarkeit:
Transfer:
Motor:
Technik:
Rigg:
Segel:
Decksausrüst.:
Navigation:
Elektronik:
Dingi:
Außenborder:
Ankergeschirr:
Stützpunkt:
Freundlichkeit:
Komfort:
Sanitärräume:
Sicherheit:
Umfeld:
Restaurants:
Versorgung:
Preisniveau:
Übergabe:
Kompetenz:
Ausstattung:
Sauberkeit:
Komfort:
Pantry:
Sanitärraum:
Bettwäsche:
Handtücher:
Basisset Pantry:
Das Schiff:
Eine zehn Meter lange Eignerkabine, am einen Ende ein Doppelbett und am anderen ein Badezimmer mit getrennter Duschkabine;
ungewohnter Luxus. Auch im Backbordrumpf fühlten sich die vier
Crewmitglieder, obwohl sie sich einen Sanitärraum teilen mussten,
nie beengt. Mehr als nur Standardkomfort bot auch die U-Pantry.
Eng wurde es nur am Salontisch, an dem fünf Platz gefunden
hätten, wären zwei Klappstühle an Bord gewesen. Wäre es wärmer
und trockener gewesen, hätten wir an den Tisch im Cockpit ausweichen können. Hier lagen Motoren- und Instrumentenanzeigen
ebenso gut im Blickfeld wie der Plotter; hier liefen aber auch alle
Schoten sowie die Leinen für die Rollreffanlage der Genua und
des Großschottravellers zusammen. So konnte der Rudergänger,
assistiert von der bestens funktionierenden Selbststeueranlage,
das Schiff unter allen Bedingungen (einschließlich Halsen!) stets
einhand segeln und hätte es wohl auch vor Anker legen können.
Einzige Kritikpunkte: Die Davits für unser Dingi waren zu schwach,
gelegentlich klemmte die Leine des zweiten Reffs.
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Vom Vercharterer Kiriacoulis, der im Mittelmeer führend ist und weltweit zu den drei wichtigsten Anbietern gehört, erhalten Sie die attraktivsten Segeltörns zum
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CHARTER & REISE
Revierinformationen
Charterfirma: Moorings Deutschland GmbH, Tel:
06101/55 79 15 22, Fax: 06101/55 79 144,
www.moorings.de
Andere Anbieter (Auswahl): Cosmos Yachting
(www.cosmos-yachting.de), Argos (www.argosyachting.de), So Long Yachting (www.solong.de),
Scansail (www.scansail.de)
Schiffe: Angeboten werden Monohulls zwischen
35 und 41 Fuß und Katamarane zwischen 40
bis 46 Fuß.
Preis: Der günstigste Wochenpreis für die
Moorings 35.2 liegt bei 1.960 Euro, in der
Hochsaison bei 2.765 Euro; der kleinste Kat mit
40 Fuß aus der Clubline liegt zwischen 3.815
und 5.075 Euro/Woche. Der 4600 fängt an bei
6.090 Euro, höchster Preis liegt bei 8.470 Euro
pro Woche (ebenfalls Club Line).
Revier: In diesem Flachwasserrevier können Sie,
von vorgelagerten Inseln und Riffen beschützt,
wie in einem Binnenrevier segeln.
Seekarten: Die Sportbootkarte AB001 kann
eine richtige Seekarte nicht ersetzen. Ich empfehle den amerikanischen Chart-Kit Abacos.
Nautische Literatur: Steve Dodge: „The Crui-
sing Guide to Abaco“.
Jährliche Edition.
White Sound
Press, Florida.
Wind & Wetter:
Die Abacos
liegen im Bereich des NEPassats. In den Winter­monaten
können vom amerikanischen
Kontinent her durchziehende
Fronten zu Störungen führen. Hurrikansaison
von Juni bis November.
Wetterberichte: Täglich um 0815 auf Kanal
68. Radio Abaco sendet auf 93,5 KH um
0700 und zwischen 1800 und 1830.
Leuchtfeuer & Seezeichen: Die wenigen
Hauptschifffahrtsrouten sind betonnt und zum
Teil auch befeuert, nicht jedoch der Bereich in
dem sich Yachten bewegen. Da es zudem viele
„unsurveyed areas“ gibt, rate ich davon ab, in
diesem Revier nachts zu segeln.
Gezeiten & Strom: Der Tidenhub beträgt bis zu
einem Meter, in manchen Hafeneinfahrten und
Riffpassagen läuft starker Strom.
Navigation: Meist werden Sie terrestrisch
navigieren. Bei schlechter Sicht sollten Sie sich
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Reise
in manche Passagen nicht ohne die Hilfe des
Plotters wagen, vorausgesetzt, er verfügt über
eine gute Software.
Beste Zeit: März bis Mai.
Einreise & Zoll: Sie benötigen einen noch sechs
Monate gültigen Pass. Die Einfuhr landwirtschaftlicher Produkte ist verboten.
Sprache: Englisch.
Strom: 11V/50 Hz.
Telefon: Selbst mit einem Triband-Handy können
Sie auf den Bahamas nur telefonieren, wenn
Ihre Telefongesellschaft dort einen Partner hat.
Klima: Subtropisch. In den Wintermonaten kann
es recht kühl werden.
Gesundheit & Impfungen: Soweit Sie nicht aus
einem Gelbfiebergebiet einreisen, sind keine
vorgeschrieben. Ich empfehle zumindest Tetanus und Hepatitis A.
Sicherheit: Die Abacos gelten als sicheres
Revier. Besonders
in Marsh Harbour
sollten Sie das
Schiff jedoch
abschließen.
Reiseführer:
Dumont: „Bahamas“, APA-Guide:
„Bahamas“.
Linienflug
ab ca. 850 Euro
Reisepapiere
Reisepass
Devisen
1 Bahama-Dollar (BSD)
= circa 0,72 Euro
Notarzt/Notruf
919 oder Kanal 16
Zeitunterschied
MEZ + MESZ – 6 h
Hafen
Essen & Trinken
20 bis 40 Euro
Liegeplatz/Kosten
Mooring 15 Euro, Marinas: Keine angefallen
Tidenhub
1 Meter
Hafenschutz
Ambiente
Segeln
Windvorkommen
Conch – die
magische Muschel
Die Conch-Muschel („Konk“
ausgesprochen) ist das
sagen­umwobene Wahrzeichen der Bahamas. Biologisch gehört sie wie die
Auster zu den Mollusken,
aber ihr Fleisch ist weiß und
fest. Es wird als Salat mit
Zwiebeln, Tomaten, Paprika,
Peperoni und Zitrone, als
scharfe Suppe (Conch Chowder) und in Backteig (Conch
Fritters) serviert.
Wenn Sie in Ihrem KaribikUrlaub an Bord eine Conch
Chowder zubereiten wollen,
finden Sie ein passendes
Rezept auf unserer Website.
CHARTER & REISE
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me
Na
on
iti
s
Po
ina
ABACOS
Marsh Harbour
Marinas
26°33,1’N
77°03,0’W
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Wenn Sie sich in Marsh Harbour versorgen wollen, können Sie in
einer der Marinas festmachen oder sich auf zwei bis drei Meter
über Schlickgrund vor Anker legen.
Boat Harbour
Marina
26°32,5’N
77°02,9’W
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Auch diese Marina bietet sich für Restaurantbesuche und zum
Shopping an.
Matt Lowe’s Cay
26°33,7’N
77°01,0’W
Man-O-War Cay
Marina
26°35,7’N
77°00,4’W
✓
Great Guana Cay
Orchid Bay Mar.
26°39,8’N
77°06,7’W
✓
Great Guana Cay
Bakers Bay
26°41,2’N
77°09,3’W
Treasure Cay
Marina
26°40,2’N
77°16,9’W
Green Turtle Cay
Black Sound
26°45,5’N
77°19,4’W
✓
Green Turtle Cay
White Sound
26°46,8’N
77°20,2’W
Crab Cay
✓
3m
Sand, Gras
2-3 m
Sand, Gras
Den nördlichen Teil der Bucht sollten Sie meiden, denn dort
lauern Kabel auf Ihren Anker.
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Wenn Sie ohne Full-Service-Marina auskommen, können Sie
sich an eine der Moorings hängen. Ankern ist verboten!
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Hier haben Sie die Wahl zwischen Marina, Mooring und Anker.
Gut liegen Sie auch in der nahen Fishers Bay.
Offen von S bis NW. Eine Bucht für all jene, die sicher und
abseits jedes Trubels liegen wollen.
✓
✓
Wenn Sie nur den Sandstrand dieser Hotel-Marina genießen
wollen, können Sie in der Bucht davor auch ankern.
✓
✓
Da in dem weichen Schlick kein Anker hält, müssen Sie eine
Mooring aufnehmen oder an ein Dock gehen.
✓
✓
Rundum beschützte Traumbucht mit bestem Ankergrund, jeder
Menge Moorings und einigen Marinas.
2-3 m
Schlick
✓
✓
✓
3m
Schlick
✓
✓
26°49,0’N
77°22,0’W
✓
2-3 m
Sand, Gras
Offen von S bis NW. Die Bucht bietet auch Kielyachten überall
ausreichende Wassertiefen.
Manjack Cay
Manjack Beach
26°50,1’N
77°23,1’W
✓
1,5-2 m
Sand, Gras
Offen von SSW bis W. Wenn Ihnen 5 Zoll Wasser über bewachsenem Grund reichen, liegen Sie hier besser geschützt.
Powell Cay
26°54,0’N
77°29,0’W
✓
3m Sand,
Gras
Offen von S bis NW. Bei NE-Passat kann auf den Ankerplatz
dieser Robinsoninsel Schwell stehen.
Spanish Cay
Marina
26°56,3’N
77°31,5’W
Allans-Pensacola
Cay
26°59,3’N
77°41,3’W
✓
2-2,5 m
Sand, Gras
Nur offen nach NW, bietet Ihnen dieser Ankerplatz viel Sicherheit
und meist noch mehr Einsamkeit.
Morraine Cay
27°02,3’N
77°46,2’W
✓
2m
Sand, Gras
Offen von ESE bis SW. Unter guten Bedingungen können Sie auf
dem Ankerplatz dieser Privatinsel auch übernachten.
Hawksbill Cays
26°56,0’N
77°47,7’W
✓
2m
Sand, Gras
Ein zwar von SE bis W offener, aber von Sandbänken und dem
nahen Little Abaco Island gut abgeschirmter Ankerplatz.
The Fish Cays
27°02,7’N
77°50,0’W
✓
3m
Sand, Gras
Offen von SE bis WNW. Der Segelführer empfiehlt, diesen Ankerplatz nur tagsüber zu nutzen.
Carters Cays
27°04,9’N
78°00,2’W
✓
6m
Sand, Gras
Die Einfahrt sollten Sie nur bei bestem Wetter und noch
besserer Sicht wagen. Meiden Sie den Ankerplatz zwischen den
Inseln, dort kann kräftiger Strom laufen.
Strangers Cay
27°07,8’N
78°06,3’W
✓
2-3 m
Sand
Von SE bis NW weit offener, meist einsamer Ankerplatz. Zum
Übernachten nicht zu empfehlen.
Double Breasted
Cays
27°11,7’N
78°17,2’W
✓
3m
Sand, Gras
Sie brauchen immer gute Sicht, egal von wo Sie diesen schönen, nur nach NW offenen Ankerplatz ansteuern.
Grand Cay
27°13,2’N
78°19,5’W
✓
2-3 m
Schlick
Walkers Cay
27°15,5’N
78°23,7’W
✓
2-3 m
Sand, Gras
Hope Town
26°32,2’N
76°57,9’W
White Sound
Marina
26°30,6’N
76°58,5’W
Sandy Cay
26°24,1’N
76°59,8’W
✓
3m
Sand
Weit offen, doch von Sandbänken so gut abgedeckt, dass dieser
Ankerplatz als einer der besten südlich von Marsh Harbour gilt.
Bight of
Old Robinson
26°20,1’N
77°00,2’W
✓
2-3 m
Schlick
Je nach Windrichtung können Sie hinter Bridges Cay oder im
Westen der Bucht geschützt ankern.
Little Harbour
26°19,7’N
76°59,9’W
✓
4-5 m
Schlick
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Viele nutzen den Service dieser Marina im Outback. Sie können
aber auch entlang der SW-Küste ankern.
Die Einfahrt in diese perfekt geschützte Bucht sollte Ihnen bei
gutem Licht keine Probleme bereiten.
Seit dem Hurrikan von 2004 ist die Marina geschlossen. Der
Ankerplatz ist von E über S bis W weit offen.
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Hope Town ist ein Muss! Sie können in dieser perfekt geschützten Bucht in eine Marina gehen oder eine Mooring aufnehmen.
Ankern ist verboten.
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Wenn Sie Marinas lieben, sind Sie im White Sound gut aufgehoben.
✓
Little Harbour ist ein rundum geschützter Ankerplatz, in den Sie
aber nur bei Hochwasser einlaufen können.
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