Tischmanieren in Deutschland (Knigge) Haltung Wichtigste
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Tischmanieren in Deutschland (Knigge) Haltung Wichtigste
Tischmanieren in Deutschland (Knigge) Haltung Wichtigste Voraussetzung bei Tisch ist die Sitzhaltung. Man sollte aufrecht, entspannt und etwa eine Handbreite vom Tisch sitzen. Das gilt auch für die Haltung der Arme bei Tisch, diese sollten sich beim Essen am Körper angelehnt befinden. Die Hände sind nur bis zu den Handgelenken auf den Tisch zu legen, und mit den Unterarmen (keinesfalls mit den Ellenbogen!) kann man sich leicht abstützen. Wenn man das Besteck während des Essvorgangs hält, dürfen allerdings auch die Handgeleke nicht den Tisch berühren. Wenn man die Sitzfläche des Stuhls vollständig ausnutzt und die Füße nebeneinander auf den Boden stellt, dann lässt sich ein mehrgängiges Menue mit Haltung locker überstehen. Besteck Das Messer wird immer in der rechten Hand gehalten. Diese Regel gilt auch für Linkshänder, denn ein Links- und ein Rechtshänder nebeneinander platziert, würden beim Essen mit den Ellenbogen zusammenstoßen und sich gegenseitig behindern. Wer sich also korrekt benehmen will, muss das Messer rechts halten. Die Gabel sollte so geführt werden, daß sie eine waagerechte Linie einhält mit einer leichten Neigung nach unten. Der Löffel wird auch waagerecht zum Mund geführt. Dabei sollte man ihn nicht randvoll füllen, dass die Suppe nicht in den Teller zurückschwappt. Unbedingt beachten: Gabel oder Löffel werden immer zum Mund geführt und niemals umgekehrt! Eine Unsitte ist es die Suppe durch Pusten abzukühlen, hierbei werden nicht nur unangenehme Geräusche produziert, sondern auch der Tischnachbar kann durch die entstehenden Windboen und Suppenduschen durchaus belästigt werden. Zu den schlimmsten Geräuschen gehört allerdings das Schlürfen. Es ist einfach ekelhaft und es darf niemals darf geschlürft werden. Da beim Essen häufig Getränke gereicht werden ergibt sich die Frage nach der korrekten Besteckablage. Das Besteck darf in diesem Falle nicht rechts und links auf dem Tellerrand abgelegt werden, da es leicht abrutschen kann oder Speisereste und Saucen auf das Tischtuch tropfen können. Das Besteck ist ordentlich auf dem Teller abzulegen, d.h. es sollte dabei nicht in die Speisen stechen, sondern es ist an den Spitzen zu kreuzen, bzw. die Messerspitze ist in die Gabelmulde zu legen. Darüber hinaus gibt es noch eine Bestecksprache. Danach bedeutet ein mit den Spitzen gekreuztes Besteck, daß der Gast noch nicht fertig ist oder gerne noch einen Nachschlag hätte. Liegen Messer und Gabel parallel nebeneinander (die Schneide des Messers zur Gabel), so bedeutet dies, daß das Essen beendet ist. Die Anordnung rechts unten -fünf vor halb sechs- bedeutet, dass das Essen nicht den Erwartungen entsprach, links unten -fünf nach halb sieben- zeigt an, dass geschmeckt hat. Die Serviette Sie wird vor dem Essen einmal zu einem Rechteck gefaltet und auf den Schoß gelegt, jedoch erst dann, wenn der Gastgeber nach seiner Serviette greift und damit das Essen eröffnet. Sie dient in erster Linie dazu, sich vor dem Trinken die Lippen abzutupfen, um Speise- und Fettränder an den Gläsern zu vermeiden. Auch zum Abwischen des Mundes während des Essens benutzt man die obenliegende Hälfte der Serviette und legt sie anschließend wieder auf den Schoß. Die untenliegende Hälfte der Serviette bleibt damit zum Schutz der Kleidung sauber. Nach der Mahlzeit wird die Serviette entgegen ihrem Originalkniff gefaltet, -um die Flecken nach innen zu verdecken- und links neben den Teller abgelegt. Papierservietten dagegen können einfach zusammengefaltet neben den Teller gelegt werden. Zu einem Menue gehören Stoffservietten, sie lassen sich besser handhaben, dekorieren und sehen einfach schöner aus. Fauxpas: Die Serviette auf den leeren Teller oder gar in die Reste legen. Auch bei Papierservietten streng verboten! Fingerschalen Fingerschalen aus Glas, Porzellan oder Silber werden gereicht, wenn man Speisen bestellt, die man mit den Fingern isst, zum Beispiel Krebse, Austern oder Artischocken. Sie werden mit dem entsprechenden Gang serviert und stehen links vom Platzteller. Die Schalen enthalten lauwarmes Wasser, meist mit einer Zitronenscheibe oder einem Minzenblatt dekoriert. Mit einer Extra-Serviette kann man sich die Finger nach dem Abspülen wieder trocknen. Nach dem betreffenden Gang werden sie wieder abserviert. Getränke Zum ersten Schluck fordert immer derjenige auf, der eingeladen hat. Das Glas ist stets am Stiel zu halten. Nicht nur, weil es beim Anstossen schöner klingt, sondern beim Anfassen des Kelchs kann sich das Getränk auch sehr leicht erwärmen. Beim Anstossen sollte man sich immer in die Augen sehen. Als Trinkspruch ist ein "Zum Wohle" oder "Auf ihr Wohl" oder ein "Prosit" angebracht. Aperitifs, wie zum Beispiel Portwein oder Sherry, werden als appetitanregende Getränke gereicht. Hat das Essen begonnen, werden sie nicht mehr getrunken. Wird die Weinsorte gewechselt, sollte man vom vorher servierten Wein nicht mehr trinken. Wenn das Glas noch gefüllt ist, kann man es einfach stehen lassen. Allerdings wird es jeder Gastgeber respektieren, wenn man lieber bei einer Sorte bleiben will. Essstäbchen Essstäbchen sind ein in China, Japan, Korea und z.T. Thailand anstelle einer Gabel verwendetes Essbesteck. Die etwa 25 cm langen Stäbchen mit stumpfem Ende aus Jade, Bambus oder Holz werden paarweise in einer Hand gehalten und mit den Enden zusammengeführt, um Fleisch-, Fisch- oder Gemüsestücke zu greifen oder auch das Essen in den Mund zu „schaufeln“. In Japan und Korea sind die Essstäbchen etwas kürzer als in China, oft auch aus Metall und stricknadelartig dünn, und besitzen ein spitz zulaufendes Ende. In Thailand verwendet man ebenfalls Essstäbchen aus Metall, häufig allerdings auch Löffel. Gräberfunde belegen, dass diese Form des Bestecks in China bereits im Jahre 1500 v. Chr. Verwendung fand. Essstäbchen wurden ehemals aus Bambus hergestellt, Fürsten und reiche Kaufleute verwendeten oft auch kunstvoll geschnitzte Stäbchen aus Elfenbein. Erst im 7. Jahrhundert n. Chr. gelangten die Essstäbchen auch nach Japan, durch buddhistische Priester und Missionare aus China. Heutige Essstäbchen bestehen meist aus einfachem Holz. Neben den Essstäbchen gehört in China der Löffel zum gebräuchlichen Essbesteck, welcher hauptsächlich zur Portionierung von Reis und Soßen verwendet wird (Suppen dürfen auch lautstark direkt aus der Schale geschlürft werden). Gerichte der chinesischen und japanischen Küche werden üblicherweise mundgerecht portioniert zubereitet, so dass der Einsatz eines Messers sich beim Verzehr erübrigt. Es gilt in beiden Ländern als unhöflich, die Stäbchen in der Schüssel oder auf dem Teller abzulegen oder gar mit den Stäbchen auf eine Person zu deuten. Nimmt man etwas aus einer gemeinschaftlich genutzten Schale, dreht man zuvor die Essstäbchen um und benutzt dazu das andere Ende, welches nicht mit dem eigenen Mund in Berührung gekommen ist. Haltung und Anwendung der Essstäbchen Auf japanisch heißen die Stäbchen o-hashi, wobei das vorangestellte o, als Zeichen einer guten, wichtigen Sache zum Einsatz kommt. Die Stäbchen sind personengebunden, man legt sie also nicht in eine Schublade, wo sie sich mit anderen vermischen können. Die Stäbchen benutzt man wie folgt: eines der Stäbchen klemmt man fest zwischen den Anfang des Daumens und des Zeigefingers und legt es fest auf die Fingerspitze des Ringfingers. Dieses Stäbchen verbleibt dort und wird nicht bewegt. Das andere Stäbchen wird zwischen den Fingerspitzen des Daumens, des Zeigefingers und des Mittelfingers gehalten. Dieses Stäbchen bewegt man ähnlich wie einen Stift beim Schreiben. Einladungen zum Essen Kommen Sie ruhig ein bisschen früher. Bringen Sie Ihren Genuss zum Ausdruck und stellen Sie sich darauf ein, dass Chinesen beim Essen rülpsen. Es ist höflich, von jedem Gericht zu probieren, führen Sie Ihren Teller dicht zum Mund. Gleichzeitig ist es nicht üblich, während des Essens über Geschäfte zu reden. Hier steht der private Aspekt im Vordergrund. Was als gutes Benehmen bei Tisch betrachtet wird, ist stark auch von kulturellen und religiösen Konventionen abhängig. So gilt es seit 500 v. Chr. in China als höchste Tugend, beim Essen und Trinken Maß zu halten und sich bescheiden zu benehmen. Dazu gehört bis heute, daß man mit offenem Mund kaut. Die benachbarten Mongolen dagegen liebten unmäßiges und prassendes Verhalten. Wie im heutigen Europa saß bei den Mongolen der Ehrengast rechts vom Gastgeber, während er in China so plaziert wurde, daß er nach Osten blickte. Anstandsregeln sind auch Teil der kulturellen Identität, und nicht selten wurden beherrschte Kulturen zur Übernahme fremder Gebräuche gezwungen. Wenn aber Angehörige verschiedener Kulturen sich an der Tafel zu einem gleichberechtigten Dialog treffen, wird es schwierig, sich auf der Ebene der Etikette zu verständigen. Erscheinen dem einen seine Sitten selbstverständlich und notwendig, so sind sie oft für den anderen undurchschaubar, müssen jedoch respektiert werden. In Tibet kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zu bitteren Mißverständnissen zwischen tibetischen und westlichen Politikern, als die europäischen Kellner das dargebotene und abgelehnte Mahl wieder hinaustrugen: aus Höflichkeit muß ein Gast in Tibet mehrmals ablehnen, bevor er essen darf, und der Gastgeber bietet mehrmals an. In vielen außereuropäischen Ländern besteht bis heute die Pflicht, mit jedem Gast, und kommt er noch so oft, alle Speisen zu teilen und ihn freundschaftlich zu bewirten. Allein und im Verborgenen zu essen ist meist ein Privileg der Herrschenden. Im Gegensatz zu Mitteleuropa, wo Individualismus und die autonome Kleinfamilie sich durchgesetzt haben, droht bei Nichterfüllung dieses Gastrechts soziale Ächtung und Isolation. Auch die Art und Weise, wie das Essen den Weg von Teller oder Schale zum Mund findet, ist anderswo mit strengen Regeln belegt. Seit dem II. Jhd. v. Chr. wird in China mit Stäbchen gegessen, von dort gelangte diese für ölige Speisen und konzentrierten Geschmack ideale Eßweise nach Korea und Vietnam, im 6. Jhd. n. Chr. auch nach Japan. Bis heute hat in China jeder nur eine Reisschale und nimmt sich Stücke vom Fleisch und Gemüse mit den Stäbchen aus den gemeinsamen Schüsseln, während in Japan jeder ein Set an kleinen Schalen mit den verschiedenen Speisen bekommt. In Japan hockt man gemeinsam an einem niederen Tisch, und Körperhaltung, Handbewegung, Kleidung und Konversation unterliegen komplizierten Bestimmungen. In den meisten nichteuropäischen Ländern wird heute noch vor allem mit den Händen gegessen, wobei Löffel und Messer als Hilfsgerät bereit liegen (wie in Europa auf dem Land bis ins letzte Jahrhundert). Ein gekonnter Esser berührt die Speise lediglich mit den Fingerspitzen der rechten Hand, und auf Reinlichkeit wird großer Wert gelegt. Allgemeines zur japanischen Etikette Die Aussage, daß Japaner beim Essen grundsätzlich Schlürfen und andere laute Geräusche verursachen, ist üble Nachrede. Nur Nudeln muß man laut schlürfend aus der Suppe ansaugen, da sie sonst nicht ihr volles Aroma entfalten. Wer es einmal selber probiert hat, weiß wieviel Freude dies machen kann. Seine Eßstäbchen darf man nicht senkrecht in das Essen z.B. in sein Reisschälchen stecken, da auf diese Art nach einem buddhistischen Brauch den Toten ihr Essen gereicht wird. Ebenso reicht man nichts von seinen Stäbchen auf die eines Tischnachbarn, denn nach einem anderen buddhistischen Begräbnis-Ritual werden so die Knochen aus der Asche des Verstorbenen den Hinterbliebenen mit Stäbchen gereicht. In Gesellschaft sagt man vor dem Essen itadakimasu (wörtlich: ich werde bekommen) und nach dem Essen gochisosama deshita (war schmackhaft und sättigend). Nach dem Essen bricht gewöhnlich ein Streit darüber aus, wer die Rechnung bezahlen darf. Die Höflichkeit gebietet es, daß man zumindest einmal den Versuch unternimmt, in den Genuß dieses Privilegs zu gelangen. Sehr schnell mußte ich aber lernen, daß japanische Studenten oftmals nicht die bei diesem Streit erforderliche Härte zeigen und viel zu zeitig nachgeben. Beim Bier, Wein- oder Sake-Trinken, schenkt man immer nur den anderen ein und wartet geduldig, bis ein anderer einem das Glas füllt. Wenn eine höhergestellte Persönlichkeit einem Untergebenen das Glas füllt, so gebietet es die Höflichkeit, daß dieser es in einem Zuge leert. Speisen mit der Ogasawara-Familie Ausländer, die Japan besuchen, sind oft von den vorherrschenden Tischsitten verwirrt. Man ist sich nicht sicher, wie man denn nun die Stäbchen (o hashi) benutzt, die Reisschüssel hält oder mit welcher Speise man beginnt. Allerdings wissen vieles heute auch Japaner nicht mehr. Mit der Einführung westlicher Eßgewohnheiten geht vieles Traditionelles verloren und wird schlicht vergessen. Die grundlegenden Tischsitten unterscheiden sich natürlich nicht zwischen der westlichen und japanischen Welt. Jenseits dieser grundlegenden Dinge allerdings, gehen die zwei Kulturen oft weit auseinander. Viele sehen einen Grund darin, daß Japan in erster Linie eine landwirtschaftliche Gesellschaft war, im Gegensatz zu den Jagdkulturen von Europa. Außerdem war es mit einer großen Vielfalt an Nahrungsquellen gesegnet geworden. Die Kochkunst hat sich schon in sehr alten Zeiten entwickelt und Tischsitten wurden schon in Dokumenten aus der Heian-Periode (794-1191) beschrieben. Im 14. Jahrhundert galten die Regeln der Ogasawara-Schule als die geltenden Tischsitten. Jede Diskussion der japanischen Tischsitten muß mit den Stäbchen beginnen, ein einfaches aber überraschenderweise vielseitiges Utensil. Diese werden nicht nur in Japan, sondern auch in Korea, China und Vietnam benutzt, dort allerdings zusammen mit einem Löffel. Aufgrund der Bedeutung, die die Stäbchen für die japanische Kultur haben, knüpfen sich an sie sehr viele präzise Regeln. Im folgenden wollen wir ihnen einiges Grundlegendes darstellen. Nimmt man die Stäbchen zum Essen auf, so folgt man am besten folgendem Schema, das sieht nicht nur elegant aus, sondern entspricht auch den Benimm-dichRegeln der alten Ogasawara-Schule. Man ergreift die Stäbchen mit der rechten Hand und hebt sie auf Höhe des Brustkorbes an. Dann unterstützt man sie von unten mit der linken Hand und schiebt die rechte Hand nach rechts und dreht sie so, daß sie die Stäbchen von unten her umfaßt. Bevor man mit der linken Hand losläßt korrigiert man die Position der rechten Hand so, daß man die Stäbchen bequem halten kann. Beim Benutzen der Stäbchen dient Stäbchen 1 nur zur Unterstützung, es wird nicht bewegt. Man positioniert es zwischen Mittel- und Ringfinger. Stäbchen 2 wird zwischen Mittel- und Zeigefinger fixiert und mit dem Daumen bewegt. Ähnlich wie beim Essen mit Messer und Gabel, sollte man folgendes beachten: • • • • • nicht mit den Stäbchen irgend etwas aufzuspießen (auch wenn dies manch Hungrigem noch so verlockend erscheinen sollte) mit den Stäbchen in der Hand eine Schale oder ein anderes Geschirrteil aufzunehmen Speisen von einer Schale (oder Teller) in eine andere zu befördern mit den Stäbchen Schalen oder dgl. auf dem Tisch zu verschieben mit den Händen zu gestikulieren und dabei mit den Stäbchen auf jemanden weisen Bezüglich des richtigen Weges, mit Stäbchen zu essen, sagt ein OgasawaraFamilien-Dokument aus: "es ist mißbräuchlich, die Stäbchen bis zu einer Höhe von mehr als drei Zentimetern zu benutzen." Wenn man die Stäbchen nicht benutzt, legt man sie auf seinem Stäbchenhalter ab. Wenn man keinen solchen hat, kann man sie auch auf dem Rand des Tabletts ablegen. Alternativ dazu kann man sich aus dem Papier, in dem die Stäbchen serviert wurden, auch einen kleinen V-förmigen Halter basteln. Nach dem Essen, gibt man die Stäbchen wieder in die Papierhülle zurück. Was man vielleicht noch wissen sollte, ist die Frage, wie man den Deckel von der Schale mit der Miso-Suppe entfernt. Macht man dies richtig, kann man einen guten Eindruck hinterlassen. Als erstes hält man die Schüssel mit der linken Hand und drückt sie kurz unter dem Deckel leicht zusammen. Dadurch läßt sich der meist durch einen Wasserfilm fest angesaugte Deckel leichter mit der rechten Hand anheben. Man gibt das Wasser unter dem Deckel in die Schale zurück und legt in mit der Oberseite nach unten auf den Tisch, rechts vom Tablett. In den meisten Restaurants ist es üblich. daß man vor dem Essen einen oshibori bekommt, ein manchmal sehr heißes und immer nasses Tuch, mit dem man sich reinigen kann. Unter diesem Punkt sollen einige Grundregeln vorgestellt werden, die man bei einer Einladung in China beachten sollte. Ein Mittagessen beginnt in der Regel zwischen 11.30 Uhr und 12.30 Uhr, ein Abendessen zwischen 17.30 Uhr und 18.30 Uhr. Es wird unbedingt erwartet, dass Gäste pünktlich erscheinen. Die Begrüßung richtet sich nicht nach der deutschen Art der „ladies first“, zuerst wird der Ranghöchste oder der Älteste begrüßt. Hände schütteln oder sein Gegenüber zu berühren gilt dabei als zudringlich und ist daher nicht üblich. Bei der Vorstellung nennen Chinesen zuerst ihren Nachnamen, dann den Vornamen. Daraufhin werden mit beiden Händen Visitenkarten gereicht und entgegengenommen. Als Zeichen der Höflichkeit werden diese nicht sofort weggesteckt, sondern kurz betrachtet oder auf den Tisch gelegt. Sie geben im übrigen Aufschluss über Titel und damit Anrede des Gesprächspartners. Wie schon im Kapitel „Sprache und Schrift“ erwähnt, sollte man zweisprachige Visitenkarten mit sich führen, um das Verständnis auf chinesischer Seite sicher zu stellen. Von ausländischen Gästen werden kleine Gastgeschenke erwartet, dies können durchaus Lebensmittel oder Alkoholika oder aber Präsente aus Ihrem Heimatland sein. Der Gastgeber wird das Geschenk allerdings nicht auspacken, da dies als neugierig und unhöflich gelten würde. Bei Tisch sitzt rechts neben dem Gastgeber der ranghöchste Gast, links der zweithöchste. Der Gastgeber wiederum sitzt gegenüber der Zimmertür. Zu Beginn des Essens spricht der Gastgeber einen Toast aus, daraufhin werden ein paar Worte des Gastes erwartet. Das Essen selbst ist meist sehr ausgiebig und lang. Die einzelnen Happen werden mit den Stäbchen vom Teller genommen, kurz auf einem kleinen Teller abgelegt und erst dann in den Mund genommen. Reis wird direkt von der Schale in den Mund genommen. Suppen und Nudeln werden geschlürft. Schmatzen ist durchaus erlaubt, es ist ein Zeichen dafür, dass es schmeckt. Am Schluss wird ein „Anstandshappen“ im Teller gelassen. Alkohol wird zum Essen getrunken, ist sonst aber nicht üblich. Eine Einladung endet mit dem Ende des Essens. Essen Der Hauptgast sitzt rechts neben dem Hauptgastgeber. Der in der Rangfolge nächste Gast links neben dem Hauptgastgeber. Rechts vom Hauptgast sitzt sein Dolmetscher. Üblicherweise schenkt man sich Getränke selber nicht nach, dies wird vom Sitznachbarn gemacht. Das Glas ist dabei nicht auf dem Tisch stehen zu lassen sondern wird, für das vereinfachte Nachschenken durch den Sitznachbar, angehoben. Aufmerksamkeit ist geboten, denn grundsätzlich wird erwartet, dass vom Sitznachbarn nachgeschenkt wird. Falls Stäbchen (Chop Sticks) in einem Umschlag serviert werden, so sind diese nach Gebrauch auch wieder in diesen Umschlag zu versorgen oder quer über die Suppenschüssel zu legen. Wenn verschiedene Speisen zusammen serviert werden, so sind die heissen zuerst zu geniessen. Wenn Speisen weitergereicht oder dem Sitznachbarn nachgeschöpft wird, sind stets beide Hände zu gebrauchen. Als Gastgeber, offerieren Sie stets 2 bis 3 mal bevor Sie das Ablehnen als endgültig betrachten. Der Gast legt seine Stäbchen nebeneinander auf die Reisschüssel, um damit anzuzeigen, dass er satt ist. Wenn eine Speise in einer Schüssel (bowl) mit Deckel serviert wird, ist dieser umgekehrt auf den Tisch zu legen. Nach Beendigung des Mahls ist der Deckel wieder auf die Schüssel zu legen. Reis: als Grundnahrungsmittel aller Asiaten ist Reis sorgfältig zu essen. Es wird nur etwas Reis in der Schüssel zurückgelassen, wenn nachgeschöpft werden soll. Die eigenen Stäbchen (Chop Sticks) werden nicht dazu verwendet, Speisen weiter zu reichen. Grössere Stücke sind mit dem Chop Stick auf Bissgrösse zu verkleinern. Nudeln und andere Speisen die in einer Suppe / Flüssigkeit gereicht werden, werden von Chinesen hörbar geschlürft. Man lasse sich durch Rülpsen und Schmatzen von Tischgenossen während und nach dem Essen nicht irritieren. Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Essen geschmeckt hat. Zum Nasenputzen ist der Raum zu verlassen. Ein gemeinsames Essen wird unmittelbar nach dem letzten Gang dadurch beendet, dass sich der Gastgeber erhebt und sich für den Besuch bedankt. Die Gäste sind somit aufgefordert, zu gehen.