mit neuem Zuhause - Johannes

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mit neuem Zuhause - Johannes
Johannes-Diakonie Mosbach
Informationen
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Kle
37. Jahrgang
Ausgabe 3/2013
2
Aus dem Inhalt
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
3
Geistliches Wort
4
Kurznachrichten5
Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze
„Was wir hier erleben, ist Inklusion pur“
Etabliert und erfolgreich: Das Kultur- und Begegnungszentrum
„fideljo“ blickt auf sein erstes Jahr zurück
9
„Kraftsport ist ein toller Sport“
26
„An Aufgeben habe ich nie gedacht“
27
Mehr Platz, mehr Lebensqualität
28
„Wir sind in der Stadt angekommen“
30
„Was ihr gelernt habt, brauchen wir alle“
32
Die „Ente“ strahlt jetzt himmelblau
33
36
Danilo Pasnicki will als Assistenztrainer sein Wissen
weitergeben
Nicole Reimann ist am Kraftsport gewachsen
Ein Jahr Haus Sonnenhalde: Für Bewohner und Mitarbeiter
ist der Umzug ein voller Erfolg
Sommerfest in der Johannes-Diakonie in Mosbach 201313
Fachschule für Sozialwesen der Johannes-Diakonie Mosbach
feierte Einweihung am neuen Standort in Neckarbischofsheim
Kleidung, schick und bedarfsgerecht
14
BBW Mosbach-Heidelberg verbschiedet 69 Absolventen
in 16 Ausbildungsberufen
„Kleider einkaufen macht Spaß“
19
Neue Bücher in Leichter Sprache
20
Menschen in der Johannes-Diakonie
Schreiben für mehr Verständnis
22
Im Ruhestand
mit Clownin Frieda, den Handicaps, DRK, Freiw. Feuerwehr
Mosbach, Hundestaffel...und vielen anderen Attraktionen
Inklusion ist auch beim Kleiderkauf ein Thema
Beim Thema Kleidung kann jeder mitreden
Spannende Geschichten für junge und alte Menschen
Buchautorin Elisabeth Westhoff über das Leben mit einem
behinderten Kind
23
„Kraft-Werk“ hat ein neues Zuhause
24
Inklusiver Sportverein bezog auf dem Schwarzacher Hof der
Johannes-Diakonie ein modernes Kraftsportzentrum
Die Johannes-Diakonie trauert...
Danke für Ihre Spenden!
Fasnachter verbreiten auch im Sommer Freude
„Man kümmert sich umeinander“
Projekt „Come together“ der Johannesberg Schule und des
Tannenhofs
Auszubildende restaurieren für den Round Table Heilbronn
einen Citroen 2CV
37
Ski-Club Mosbach unterstützt Ski-Projekt der JohannesDiakonie
„Spielend sparen und gewinnen“…
Die „Künstler des Schwarzacher Hofes“
Das Atelier der Künstlerinnen und Künstler ist das
KUNST-WERK-HAUS
39
Die neuen Kunst-Kalender und Tassen sind eingetroffen...
Limitierte Auflage formschöner Tassen aus
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dem KUNST-WERK-HAUS der Johannes-Diakonie Mosbach. Gefertigt in Zusammenarbeit mit dem bekannten Porzellanhersteller
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Fogel, Klip GmbH, und die Texdat gGmbH. Mit dem Kauf des Kalenders unterstützen Sie die Arbeit der JohannesDiakonie! Preis pro Kalender: 8,50 Euro (bei Versand zuzüglich Versandkosten).
Tassen und Kalender gibt es in Schwarzach direkt im KUNST-WERK-HAUS (nach telefonischer Vereinbarung unter 06262/
22-366) und in Mosbach im „fideljo“ zu kaufen oder lassen sich per E-Mail unter [email protected] bestellen.
Informationen zu unserem KUNST-WERK-HAUS finden Sie auf Seite 39
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns, Ihnen die druckfrische Herbstausgabe 2013 der Informationen aus der
Johannes-Diakonie Mosbach zustellen zu dürfen. Auch in dieser Ausgabe finden Sie einen vielfarbigen und interessanten Querschnitt über die Ereignisse, Geschehnisse und
über das Leben in unseren Häusern und den Bereichen der Johannes-Diakonie.
Einen besonderen Schwerpunkt in diesem Heft bildet das Thema „Kleidung und Mode“
und seine Bedeutung für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Kleidung z.B. für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen muss zum einen funktional sein, dennoch soll
sie auch modischen Ansprüchen genügen. Wir haben Ihnen zu diesem Thema ein interessantes Dossier zusammengestellt.
Darüber hinaus blicken wir zurück auf das erste Jubiläum unseres Zentrums für Kultur
und Begegnung, dem fideljo. Wir feiern einjähriges Jubiläum und berichten über die
Erfahrungen, die wir in diesem ersten Jahr gemacht haben. Auch lassen wir Sie über
einen Bilderreigen teilhaben am zurückliegenden Sommerfest. Falls Sie selbst hier waren, werden sicher manche Erinnerungen geweckt, ansonsten bekommen Sie über die
Bilder sicher einen lebendigen Eindruck von diesem gelungenen Fest.
Zwei neue Einrichtungen stellen wir Ihnen vor, nämlich das seit einem Jahr in Betrieb
gegangene Wohn- und Pflegeheim Sonnenhalde sowie das neu eröffnete Kraftsportzentrum, beide Einrichtungen auf dem Schwarzacher Hof. Im Zusammenhang mit dem
Kraftsportzentrum lernen Sie in zwei Portraits zwei profilierte und dort trainierende
Athleten kennen. Auch in unserer Fachschule für Sozialwesen gab es ein Einweihungsfest zu feiern, obwohl diese Schule schon über viele Jahre besteht. Grund dafür war der
Umzug im vergangenen Jahr in neue und sehr zweckmäßige Räume in Neckarbischofsheim, die wir Ihnen in diesem Heft auch gerne vorstellen.
Für uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht es nun nach dem Sommer, der von vielen für erholsame Urlaubstage genutzt wurde, in das letzte und meist sehr anstrengende Drittel des Jahres. Dabei ist der Blick zunehmend auf Herbst und Winter und
damit auch schon auf erste Weihnachtsvorbereitungen gerichtet. Von dieser Warte
aus betrachtet geht das Jahr 2013 doch sehr schnell vorüber, empfinden Sie dies auch
so? Die nächsten Themen stehen auch schon vor der Tür, der Klinikneubau hat mit der
Herrichtung des Geländes begonnen, die Schaffung von dezentralen Wohn- und Betreuungsangeboten macht Fortschritte, doch darüber in einer nächsten Ausgabe der
Informationen. Jetzt wünschen wir Ihnen ein interessantes Lesevergnügen mit diesem
Heft und grüßen Sie herzlich aus Mosbach.
Dr. Hanns-Lothar Förschler
Vorstandsvorsitzender
Jörg Huber
Vorstand
3
4
Theologie und Seelsorge
Geistliches Wort
Neuland
Liebe Leserin, lieber Leser,
In dieser Ausgabe der „Informationen“ werden Sie etwas über Mode und Trends lesen können, über Kraftsport und Menschen, die sich dafür begeistern, und Sie werden etwas über die
ersten Erlebnisse und Erfahrungen des neuen Begegnungszentrums „fideljo“ lesen können.
So verschieden diese drei Themen sind, sie passen doch alle gut zu dem Motto: „Neuland
betreten“:
- Wer „mit der Mode geht“, wird immer mal wieder etwas Neues ausprobieren wollen, neue Farben, neue Stilrichtungen ...
- Mit der Einrichtung eines Kraftsportzentrums am Schwarzacher Hof, das Menschen
mit und ohne Behinderung zur Verfügung steht, geht die Johannes-Diakonie einen
neuen Weg, bei dem „Inklusion“ auch mal anders gegangen wird.
- Und mit dem „fideljo“ wurden in Mosbach schon erste Erfahrungen gesammelt mit
neuen Begegnungsmöglichkeiten verschiedenster Art.
Auch in den anderen Bereichen der Johannes-Diakonie – ob nun im Wohnbereich, bei der
Arbeit oder in der Freizeit – ist das Thema „Neuland betreten“ sehr präsent. Und für viele
Bewohnerinnen und Bewohner wird es zur Zeit auch ganz konkret, wenn es z.B. darum geht,
an einen anderen Ort oder in ein anderes Haus umzuziehen und neue Wohnformen auszuprobieren.
Deshalb möchte ich hier eine kleine Geschichte weitergeben und den Hinweis auf biblische
Personen und Texte, die alle auch mit einem Neuanfang zu tun haben.
Zuerst die Geschichte (Verfasser leider nicht bekannt):
„Sie müssen Zoll entrichten“, sagt mir der Grenzposten, als ich Neuland betreten
will.„Jeder Übergang kostet etwas.“
„Was muss ich zahlen?“ frage ich und zücke den Beutel, der angefüllt ist mit meinem
bisherigen Leben.
„Bequemlichkeit, Gewohnheit und Sicherheit“, sagt mir der an der Grenze.
„So teuer ist das?“ frage ich zögernd.
„Ja, billiger sind Übergänge nicht zu haben“ , sagt der Grenzposten, „aber dafür gehen sie ins Leben!“
Neuanfänge brauchen Mut, aber sie bieten auch die Chance der Bereicherung und neuen
Lebensglücks.
In der Bibel ist immer wieder von Neuanfängen die Rede. Von Abraham (um nicht schon bei
Adam und Eva anzufangen ... ) bis zu Paulus (... und danach durch die ganze Kirchengeschichte hindurch). Immer wieder mussten Menschen Neues wagen, Altes und Liebgewordenes zurücklassen und neu anfangen. Aber immer wieder findet sich bei all diesen Herausforderungen und Zumutungen mit denen Neuanfänge so einhergehen, auch ein Versprechen Gottes,
das dem Menschen zusagt: Ich will mit Dir gehen – Ich lasse Dich nicht allein – Ich verlasse
Dich nicht – Ich bin bei Dir, wohin Du auch gehst – Fürchte Dich nicht!
Diese Zusage Gottes gilt auch noch heute! Darum lassen Sie uns die Herausforderungen der
neuen Anfänge gemeinsam mit Seiner Hilfe meistern.
Erika Knappmann, Pfarrerin
Aktuelles in Kürze
Kurznachrichten
Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze
Johannes-Diakonie. Eindrücke der
täglichen Arbeit gab es für die Schülerinnen und Schüler dann bei Führungen durch die Wäscherei und der
Werkstatt am Sportplatz – ehe der
Besuch bei einer Runde Eis im „fideljo“ seinen Abschluss fand. #
Manegenluft im Zirkus Knie
Mosbach. Auf Einladung der Sparkasse Neckartal-Odenwald hatten
100 Bewohnerinnen und Bewohner
der Johannes-Diakonie Gelegenheit, bei einer Sondervorstellung
des Zirkus Knie auf dem Neckarelzer Messplatz Manegenluft zu
schnuppern. Das Zirkusprogramm
hielt jede Menge Unterhaltung bereit - Trapezkünstler, Clowns und
Bauchredner ebenso wie jede Menege Tiere in der Manege. Alles in allem also ein abwechslungsreicher
Zirlus-Nachmittag voller besonderer Eindrücke. #
Lohrtalschüler zu Besuch
Mosbach. Einen Schultag lang bekamen Schülerinnen und Schüler der 7.
Klasse der Mosbacher Lohrtalschule
Einblick ins Geschehen der Johannes-Diakonie. Zunächst wohnten
die Mädchen und Jungen der morgendlichen Andacht bei, anschließend erläuterte Pfarrer Richard Lallathin Geschichte und Aufgabe der
Landrat besucht Kinderzentrum
Mosbach. „Auch für den Landkreis
ist diese Einrichtung ein Glücksfall.“
So lautete das Fazit von Landrat Dr.
Achim Brötel nach seinem Besuch
im Kinderzentrum der JohannesDiakonie. Gemeinsam mit Renate
Körber, Fachbereichsleiterin Jugend
und Soziales, Kreiskämmerer Michael Schork und Melanie Bauer
von der Sozialplanung im Landkreis
bekam er einen Überblick über die
Angebote der Einrichtung, die ein
Sozialpädiatrisches Zentrum, ein
Gang- und Handzentrum, eine interdisziplinäre Frühförderstelle und
eine Sonderpädagogische Beratungsstelle unter einem Dach vereint. So erläuterte Leiter Dr. Daniel
Vater die umfangreichen Angebote im Sozialpädiatrischen Zentrum
(SPZ) in der Heidelberger Straße
in Neckarelz – einem „Kleinod der
Johannes-Diakonie“, wie Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Lothar Förschler formulierte. Finanziert werde
das SPZ in erster Linie durch die Gewährung einer Quartalspauschale
der Gesetzlichen Krankenversiche-
rung für interdisziplinäre Leistungen. Um das Angebot aufrecht erhalten zu können, entschloss sich
der Neckar-Odenwald-Kreis Anfang
2005, einen freiwilligen Zuschuss
zu leisten. Andere Landkreise hatten sich in der Folge angeschlossen. Neben dem SPZ besichtigten
Dr. Achim Brötel und seine Kollegen auch das seit 2011 bestehende
Gang- und Handzentrum. „Nicht
alle Kinder starten mit den gleichen
Voraussetzungen ins Leben“, so
Brötel zum Abschluss. „Aus unserer Sicht ist es daher ein Glücksfall,
dass wir Familien aus dem Landkreis mit kurzen Wegen ein solches
Angebot zur Verfügung stellen können“, stellte er die Bedeutung des
Kinderzentrums heraus. #
Ministerialdirektor zu Besuch
Mosbach. Das Regionalisierungsprogramm der Johannes-Diakonie
mit der Schaffung von etwa 300
Wohnplätzen in benachbarten
Landkreisen und die Konversion
der Komplexstandorte standen
im Mittelpunkt eines Besuchs von
Ministerialdirektor Jürgen Lämmle
vom Sozialministerium des Landes
in Mosbach. Darüber hinaus informierte sich der Gast aus Stuttgart
über den geplanten Neubau der
Diakonie-Klinik mit 98 Betten bzw.
Plätzen, der im kommenden Jahr
an der B 27 entstehen wird.#
5
6 Aktuelles in Kürze
Kurznachrichten
Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze
Apfelsaft auf dem Wochenmarkt
Aglasterhausen. Apfelsaft, Edelbrand, Teelichter: Seit Juli ist die
Johannes-Diakonie mit Produkten
der Schwarzacher Werkstätten auf
dem neuen Wochenmarkt in Aglasterhausen verteten. Jeden Donnerstag von 14 bis 18 Uhr bereichert
der Stand von Patricia Schmidt das
Markttreiben. Im Mittelpunkt steht
dabei der Direktsaft aus Äpfeln, den
die „Mobile Mosterei“ der Dienstleistungsgruppe herstellt und der in
Drei-Liter-Kartons angeboten wird.
Auch nach Anbruch des Kartons hält
sich der Saft über mehrere Wochen.
Verantwortlich dafür ist die sogenannte „Bag-in-Box-Verpackung“,
bei der im Karton ein Innenbeutel
den Saft enthält. Entnommen wir
der Saft durch einen dazugehörigen
Zapfhahn. Dabei kommt keine Luft
in den Beutel.#
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Räte besichtigen Baustelle
Mosbach. Im Rahmen eines „interkommunalen Austausches“ besichtigten Gemeinderäte aus Mosbach
und Eberbach auch die Baustelle der
neuen Wohnstätte an der Mosbacher „Bleiche“. Vorstandvorsitzender
Dr. Hanns-Lothar Förschler erläuterte den Stadtvertretern mit Mosbachs
Oberbürgermeister Michael Jann
Eberbachs
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Aktuelles in Kürze
Kurznachrichten
Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze
Inklusion im Mittelpunkt
Mosbach. Es war der aktuell viel
beschriebene Begriff Inklusion –
die gesellschaftlichen Teilhabe von
Menschen mit einer Behinderung,
wie ihn die UN-Behindertenrechtskonvention beschreibt – der beim
Besuch von Dr. Dorothee Schlegel,
Bundestagskandidatin der SPD für
den Wahlkreis Odenwald-Tauber, in
der Johannes-Diakonie im Mittelpunkt stand. Auch informierte sich
die Wahl-Billigheimerin unter anderem über das anstehende Großprojekt „Diakonie-Klinik“, mit deren
Bau im Frühjahr kommenden Jahres
begonnen werden soll. Aufgegriffen
hatte die Kreisrätin auch den vom
Arbeitskreis Menschenwürde und
Bioethik geäußerten Wunsch, dass
Menschen mit einer Behinderung
mehr politische Teilhabe zu bekommen. Sie erläuterte im Gespräch im
„fideljo“: „Ich werde dafür sorgen,
dass wir Menschen mit einer Behinderung künftig zu Kreistagssitzungen einladen – und sie auf die
Sitzungen vorbereiten und begleiten.“#
„Auf einem sehr guten Weg“
Mosbach. Alois Gerig bei seinem
Besuch der Johannes-Diakonie
beeindruckt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises
Odenwald-Tauber informierte sich
mit dem Fraktionsvorsitzenden im
Landtag Peter Hauk über die Veränderungen, die auf die JohannesDiakonie zukommen. Vor allem
zwei Schlagworte standen dabei im
Mittelpunkt: die Dezentralisierung
und Schaffung kleinräumiger und
wohnortnaher Wohn- und Beschäftigungsangebote sowie die daraus
folgende Umnutzung von Gebäuden
und Flächen auf den Großstandorten in Mosbach und Schwarzach.
Und auch die geplante Diakonie-Klinik in Mosbach war Thema des Gesprächs – ein Projekt, das neben dem
„fideljo“ und dem „Bildungscampus“
mit Dualer Hochschule und Berufsbildungswerk die „Inklusion nach
Innen“ vorantreiben wird. „Mit Ihrer
der Strategie, sich einerseits zu öffnen und andererseits nach außen zu
gehen, sind Sie auf einem sehr guten
Weg“, so das Fazit von Alois Gerig.#
Landesvorsitzende vor Ort
Mosbach. Die Landesvorsitzende der
Grünen Thekla Walker und der Kreisvorstand mit Bundestagskandidat
Hans-Detlef Ott informierten sich
über die Entwicklungen der Johannes-Diakonie in Mosbach. Im Gespräch mit Vorstandsvorsitzendem
Dr. Hanns-Lothar Förschler, dem
Pädagogischen Vorstand Jörg Huber
und Marianne Holzwarth, stellvertretende Leiterin des Geschäftsbereichs Wohnen, ging es hauptsächlich um die Dezentralisierung der
Standorte. Der Wandel hin zu mehr
kleineren, regionalen Einrichtungen
fördere die Inklusion und stärke die
Rechte und Ansprüche der Menschen mit Behinderung. Die Kosten
unter anderem für Personal stiegen
jedoch gegenüber der bisherigen
Unterbringung in den Komplexstandorten. „Hier darf die Politik die
Johannes-Diakonie nicht alleine lassen. Denn leider haben Menschen
mit Behinderung keine starke Lobby“, so Walker. #
Regionaliserung im Fokus
Mosbach/Schwarzach. Über die Regionalisierungsprojekte der Johannes-Diakonie informierte sich Anne
Cless, Leiterin des Referats Menschen mit Behinderung im badenwürttembergischen Sozialministerium, gemeinsam mit ihren Kollegen
Dr. Carl-Gustav Kalbfell und Andreas
Weber in Mosbach und Schwarzach.
Den Gäste aus der Landeshauptstadt
wurde bei der Besichtigung einzelner alter Gebäude schnell deutlich,
welche Verbesserungen der Lebensqualität die dezentralen Neubauprojekte für Menschen mit Behinderung mit sich bringen werden. #
7
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Ein Jahr fideljo 9
„Was wir hier erleben, ist Inklusion pur“
Etabliert und erfolgreich: Das Kultur- und Begegnungszentrum „fideljo“ blickt
auf sein erstes Jahr zurück
Mosbach. Otmar Traber auf, und viele Zuschauer vor
der Bühne: Es war ein würdiger Rahmen, in dem das „fideljo“ seinen ersten Geburtstag feierte. Gab es für die
Gäste an diesem besonderen Abend einen perlenden
Willkommens- und Geburtstagsgruß, sorgte der Ludwigsburger Kabarettist mit einem Glas Rotwein in der
Hand und jeder Menge Weisheiten über die Vergänglichkeit der Jugend für gute Laune. Und Lob hatte er für
sein Publikum auch noch parat: „Ihren Humor möchte
ich haben“.
Vor gut einem Jahr hatte die Johannes-Diakonie ihr Kultur- und Begegnungszentrum eröffnet, das Kultur, Kulinarisches, Konferenzen – kurz: Menschen – verbindet.
Es öffnet sich bewusst „nach außen“ und fördert eine
„Inklusion nach Innen“. Auf 1500 Quadratmetern Fläche
schweift der Blick der Gäste über die Lounge, die Kaffeebar, einen Fair-Trade-Shop, den Gastronomiebereich bis
hin zum Veranstaltungsbereich und vier klimatisierten
Konferenzräumen – multifunktional und modern und
somit ein Treffpunkt für unterschiedlichste Anlässe und
Nutzer. Nicht zu vergessen eine der schönsten Terrassen
Mosbachs mit Blick ins satte Grün.
Zurück zum Stichwort Kabarett und Comedy: Vor Otmar Traber gaben sich seit Mai 2012 bereits eine ganze Reihe namhafter Künstler jenes Genres auf der
„fideljo“-Bühne die Ehre: Alfons, der französische Kultreporter war beispielsweise da, „Maddin“ hatte von
seinem jüngsten Horrortrip zu berichten, Vince Ebert
verband Wissenschaft und Kabarett und auch Stephan
Bauer sorgte ebenso ohne Requisiten für herzhafte
Lachsalven. „Schon daran sieht man: Die Integration
des fideljo in den Mosbacher Kulturbetrieb hat hingehauen“, sagt Eventmanager Herbert Bender stolz. Diesen Erfolg gelte es auch in Zukunft zu erhalten. Das
Programm für 2014 verspricht jedenfalls einiges.
Auch musikalisch hatte das „fideljo“ im Premierenjahr
jede Menge zu bieten: Unter anderem Gitarrist Werner Lämmerhirt, die Rocker von „Fox Named King“,
die Zed Mitchell Band oder Peter Finger nutzten den
Eventbereich des Kultur- und Begegnungszentrums
als ihren Klangraum. Zu den Höhepunkten zählten
und zählen für Herbert Bender aber auch die „kleinen,
netten Veranstaltungen“ wie beispielsweise die Reihe
„Buch & Kaffee“. „Das wurde inzwischen schon zu einer kleinen Institution“, so Bender.
Fortsetzung auf Seite 11
10 Ein Jahr fideljo
Höhepunkte im „fideljo“: Der Ludwigsburger
Kabarettist
Otmar Traber (links)
begeisterte auf der
Bühne ebenso wie
Musiker Peter Finger
(unten). Immer einen
Abstecher wert ist
auch die Terrasse des
Kultur- und Begegnungszentrums.
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Ein Jahr fideljo 11
Fortsetzung von Seite 9
Auch eine weitere Entwicklung bereitet dem „fideljo“Eventmanager große Freude: Jenseits der Kabarett-,
Comedy- oder Musikveranstaltungen entdeckten immer mehr Vereine oder Institutionen den Veranstaltungsbereich für ihre Zwecke. Bestes Beispiel dafür:
die Seniorentanz-Veranstaltungen des Stadtseniorenrates. „Die Verantwortlichen haben das fideljo über
den Besuch von Kulturveranstaltungen entdeckt“, so
Herbert Bender. „Was wir hier erleben, ist Inklusion
pur“, fährt er fort. Zahlreiche Bewohner der JohannesDiakonie genießen ebenso die Musik und den Tanz, es
ergeben sich zahlreiche Gespräche. „Rundum gelungen“, so Benders Resümee.
Bevor sich die Besucher an dem erfreuen, was im
Veranstaltungsbereich auf der Bühne geboten wird,
nutzen die meisten das Herzstück des „fideljo“: die
Gastronomie. Auch hier blickt Leiterin Silke Schubert
auf ein ereignisreiches Jahr zurück. „Wir haben so
viel gelernt und jede Menge wertvolle Erfahrungen
gesammelt“, sagt sie. Mit „Wir“ meint Silke Schubert
das Mitarbeiterteam, in dem auch ein integrativer Arbeitsplatz geschaffen werden konnte und in das Arbeitsplätze der Werkstatt für behinderte Menschen
integriert sind – „ein tolles Team, ohne das das fideljo
nach einem Jahr nicht das wäre, was es ist.“ Kein Wunder also, dass diese junge Truppe zu den Preisträgern
beim „Irmgard- und Manfred-Hornig-Preis“ gehörte,
bei dem hervorragende Leistungen von Mitarbeitenden der Johannes-Diakonie gewürdigt werden.
Kraft ziehen alle aus vielen positiven Rückmeldungen der Gäste zu Pizza, Pasta und zum Service: „Die
meisten Besucher sind begeistert“, sagt die Gastronomieleiterin. Inzwischen sei das „fideljo“ wirklich
den ganzen Tag über ein Begegnungszentrum, auch
abends kämen immer mehr Wohngruppen zum Essen.
Auch die Auslastung der Konferenzräume steigt und
steigt, Anfragen für Feiern gibt es ebenfalls zahlreiche.
Zum „Einjährigen“ gab‘s einen Geburtstagsumtrunk.
Unten: Geschäftsbereichsleiterin Ingrid Führing, Gastronomieleiterin Silke Schubert und Eventmanager Herbert Bender (v.r.).
„Schon letztes Jahr hatten wir Geburtstage, eine große Hochzeit und diverse Weihnachtsfeiern.“
Als besondere Attraktionen haben Silke Schubert und
ihr Team diverse Themenbrunchs etabliert – ebenfalls
eine Erfolgsgeschichte. Oster- oder Sommerbrunch
mit Spezialitäten aus verschiedenen Ländern lockten
jede Menge Gäste an Sonntagvormittagen ins fideljo, der „Öko-Faire Brunch“ Mitte September stand als
weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Als nächstes
wird das fideljo-Team im November ein Gänse-Essen
organisieren. Auch hier dürfte kein Zweifel bestehen:
Die Gäste werden begeistert sein.
Gleich im ersten Jahr mit
dem Hornig-Preis für besondere Leistungen ausgezeichet: das „fideljo“-Team.
12 Sommerfest Sommerfest in der Johanne
mit Clownin Frieda, den Handicaps, DRK, Freiw. Feuerwehr
es-Diakonie in Mosbach 2013
r Mosbach, Hundestaffel...und vielen anderen Attraktionen
Sommerfest 13
14 Dossier Mode
Die passende Kleidung zu finden, ist für Rollstuhfahrer oder
Menschen mit Handicap oft
eine große Herausforderung.
Kleidung, schick und bedarfsgerecht
Inklusion ist auch beim Kleiderkauf ein Thema
Haute Couture und Magermodels auf der einen Seite
und altbackene Reha-Modelle für Menschen mit Behinderungen auf der anderen – so einfach ist die Modewelt
heute längst nicht mehr. Da gibt es Designerinnen wie
Isabell Herzogenrath, die Mode für Rollstuhlfahrer entwickelt und anfertigt. Die Berliner Designerin Christine
Wolf präsentierte ihre Rollimode im Mai 2012 auf dem
Designwettbewerb „Bezgraniz Couture“ in Moskau,
eine der wenigen Shows mit Mode für Menschen mit
Behinderungen. Sie gewann hier den zweiten Preis des
Wettbewerbs für ihr schönes und praktisches Design.
Dieser Award mit „echten“ Models, die in Rollstühlen
über den Catwalk fahren, lässt die Schlussfolgerung zu:
Das Thema Menschen mit Behinderung ist in der Gesellschaft angekommen.
Ein Beispiel dafür ist die Modeboutique von Rolli-Moden in Lobbach bei Heidelberg. Das Verkaufsgeschäft
im Komplex der Manfred-Sauer-Stiftung für Menschen mit Behinderungen bietet den Service, eigens
gefertigte Hosen, Jacken und Schuhe in einer behindertengerechten Umkleidekabine anprobieren zu können. „Die Hose für den Rollstuhlfahrer ist eines unserer wichtigsten Produkte“, sagt Ina Faubel, Leiterin des
Verkaufsgeschäftes. „Sie ist hinten höher geschnitten,
sodass der Bund im Sitzen waagerecht abschließt und
nicht herunterrutscht. Durch eine sehr flache Step-
pung verursachen die Nähte keine Druckstellen. Ein
sehr langer Reißverschluss ermöglicht ein bequemes
Blasen-Management.“ Jacken mit nach vorne verlegter Schulternaht, Bademäntel mit langem Vorder- und
kurzem Rückenteil, Regenbekleidung und Ponchos für
den Rollifahrer – alles ist so geschnitten, dass es „im
Sitzen sitzt“, wie der Werbeslogan von Rolli-Moden
verspricht. Um einen Produktionspartner für kleine
Serien in vielen Größen zu finden, muss das Team von
Rolli-Moden jedoch lang suchen. Und zuguterletzt
gibt es Modelle, die besser auf Maß gefertigt werden,
Hochzeitsanzüge beispielsweise. Jede körperliche Behinderung erfordert nämlich einen eigens angefertigten Schnitt, damit die Anzüge wirklich perfekt passen.
Diese Maßanfertigungen kosten ihren Preis, und auch
die Rolli-Moden-Modelle „von der Stange“ sind nicht
billig. Immerhin, es gibt behindertengerechte Jeans,
Shorts und Jacken in modischen Schnitten und peppigen Farben.
Wie sieht es aber mit Kleidung für Menschen mit
geistigen Behinderungen aus? Lisa Polk und Christian Schinnerl, zwei Absolventen der Meisterschule für
Mode in München, haben eine Hemdenkollektion für
Männer mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) entworfen.
Die Oberteile, die es normalerweise im Handel zu kaufen gibt, haben leider immer zu enge Kragen und zu
Dossier Mode 15
lange Ärmel. Konventionelle Kleidung passt einfach
nicht, und deshalb wollen diese beiden ambitionierten Schneidermeister Abhilfe schaffen. Sie suchen
jetzt noch einen Partner für die Serienproduktion.
Mode für besondere Bedürfnisse von Menschen mit
Behinderungen, so überlegen einige Designer, sollte
in gleicher Weise erhältlich sein wie Modelle für besonders kleine, große oder schwere Menschen.
Die Johannes-Diakonie hat aus der Not, wenige Einkaufsmöglichkeiten für Bekleidung vorzufinden, eine
Tugend gemacht und bietet in Mosbach und Schwarzach zwei Kleiderläden an. Hier können Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen ihres Kleiderbudgets
einkaufen gehen. In den Regalen lagern Jeans und
Pullis, Sportbekleidung, T-Shirts, Nacht- und Unterwäsche, Hemden, Blusen und Schuhe. Gerade ist die
Herbstware eingetroffen, darunter auch eine größere
Anzahl Jack-Wolfskin-Jacken. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind teilweise sehr markenbewusst“, sagt Annemarie Opitz. Sie packt gerade die
neue Ware aus und sortiert sie in die Regale. „Die
Kolleginnen gehen zweimal im Jahr auf eine Modemesse und schauen sich die neuen Trends an“,
erzählt sie. „Wir ordern danach bei bestimmten
Bezugsquellen und können unsere Ware zu vergleichsweise günstigen Preisen an die Käuferinnen
und Käufer abgeben.“ Dabei schauen die Einkäuferinnen natürlich auf die Bedürfnisse der Menschen
mit Behinderungen. „Wir denken immer auch an
Schuhe mit Klettverschluss, Hosen ohne Knöpfe
und Reißverschlüsse, BHs mit Vorderverschluss
oder Bustiers“, sagt Kleiderladen-Mitarbeiterin Annemarie Opitz. Bei der Kleiderauswahl geht es vor
allem darum, dass Menschen mit Behinderungen
möglichst allein damit zurechtkommen. Also besser die Schlupfhose mit Rundum-Gummizug, denn
sie ist leicht an- und auszuziehen.
Thomas Zipfel, Mitarbeiter im Haus „Wiesengrund“, kennt das Thema Kleidersuche sehr gut.
„Wir haben hier zahlreiche Rollifahrer und Fußgänger mit Gangauffälligkeiten“, sagt er. „Bewohner mit spastischen Lähmungen haben Probleme mit der Beugung und Streckung der Arme
und Beine, und da ist modisch eng geschnittene
Kleidung ganz schwierig. Weil die Feinmotorik
nicht so gut ausgeprägt ist, reißen dünne Stoffe leicht ein. Also kaufen wir dehnbare Stoffe,
vor allem Langarmshirts.“ In Zusammenarbeit
mit einer Schneiderei wird auch Spezialkleidung
angepasst, beispielsweise ein Latz zum Hinein-
schlüpfen für eine Frau mit sehr starkem Speichelfluss. Der Schulter- und Brustbereich wird auf diese
Weise geschützt und bleibt trocken. Thomas Zipfel
hat allerdings einige Wünsche an Kleidung: „Halbhohe Turnschuhe mit Klettverschluss gibt es bei Rolli-Moden wegen geringer Stückzahlen nicht mehr“,
erzählt er. „Dabei sind sie gerade bei Menschen mit
Spitzfuß oder anderen Auffälligkeiten in der Gangmotorik eine große Hilfe.“
Gerade bei schwerst mehrfach behinderten Bewohnern sind es die Mitarbeiter der Johannes-Diakonie,
die einkaufen gehen; entweder im Einkaufszentrum
auf der grünen Wiese, wo es viele Geschäfte unter
einem Dach gibt, oder im eigenen Kleiderladen. „Wir
hatten da aber einmal ein besonderes Erlebnis“, sagt
Thomas Zipfel. „Als wir mit unseren neu eingekleideten Bewohnern zum Herbstfest gingen, saßen sehr
viele gleich angezogene Menschen in der Runde. Wir
Fortsetzung auf Seite 16
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16 Dossier Mode
wollten das vermeiden und haben uns deshalb andere
Einkaufsmöglichkeiten gesucht.“ Denn Kleidung hat –
zumindest in den Augen der Nichtbehinderten – viel
mit Individualität zu tun. Deshalb haben die Kleiderläden auf diesen Wunsch der Mitarbeiter reagiert und
durch eine Vielfalt an Farben und Stoffen die „Einheitskleidung“ abgeschafft.
Ein zweites Angebot ergänzt die Bekleidung aus den
Kleiderläden der Johannes-Diakonie: Außenstehende
spenden Bekleidung, aus der sich die Bewohnerinnen
und Bewohner dann kostenlos etwas heraussuchen
können. „Einige unserer Bewohner benötigen sehr viele T-Shirts oder Nachtwäsche“, sagt Annemarie Opitz.
„Da ist der Spendenladen eine echte Hilfe, weil das
Kleiderbudget ja begrenzt ist.“
Damit die Kleiderspende nicht so oft genutzt werden
muss, achten die Einkäufer der Johannes-Diakonie auf
gute Qualität. „Dies ist auch im Hinblick auf die Wäsche wichtig“, sagt Alexandra Ullrich, Leiterin der Wäscherei der Johannes-Diakonie in Mosbach. Hier sorgen
zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei
Industrie-Waschmaschinen, einer großen Waschstraße, acht Industrietrocknern und einer Mangel für hygienisch saubere, frisch gebügelte und richtig sortierte
Wäsche, die dann an die Komplexstandorte und Außenwohngruppen zurückgeliefert wird. Die Wäschereileiterin ist stolz auf das Zertifikat, das eine gute Organisation und Wäschequalität nach RAL bescheinigt.
Die Anstrengungen werden sogar noch erhöht, um
das Zertifikat für Krankenhauswäsche zu erwerben.
Die Sache hat allerdings eine Kehrseite: Wäsche von
minderer Qualität, mit hervorstehenden Teilen wie
Häkchen oder sonstigen Besonderheiten übersteht
die raue industrielle Behandlung durch Wäschepressen oft nicht unversehrt. „Neulich kam eine Kundin zu
mir und weinte, weil ihre Fußballverein-Bettwäsche
kaputt aus der Wäscherei gekommen war“, bedauert
Alexandra Ullrich. „Die Wäsche war mit goldenen Sternen beflockt, von denen nur Flockenfetzen übrig blieben.“ Die Bewohner und Mitarbeiter achten deshalb
darauf, dass Kleidung möglichst aus guten, haltbaren
Materialien besteht und sämtliche Wasch-, Trockenund Mangelgänge gut übersteht.
Solche Probleme haben manche Bewohner nicht,
wenn sie selbst für ihre Wäsche sorgen. Dies ist aber
eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die nur wenige allein schaffen. „Ich gehe nicht im Kleiderladen einkaufen, sondern im Einkaufszentrum oder in der Stadt!“,
sagt Brunhilde. Wie ihre Mitbewohner in den Außenwohngruppen Hauptstraße und Schwarzacher Straße
in Aglasterhausen ist sie stolz, möglichst selbstständig
zu sein. Auch Sabine ist vom Einkaufserlebnis begeistert: „Ich war schon in Mannheim und in Heidelberg
einkaufen“, erzählt sie. „Die Geschäfte dort kannte ich
gar nicht, das war toll. Wir haben nach dem Einkauf
auch noch eine Tasse Kaffee getrunken.“ David geht
manchmal allein einkaufen. Er kennt seine Kleidergröße und kann auch einschätzen, ob sein Geld für den
Kauf des gewünschten Kleidungsstücks ausreicht.
Denn das Kleiderbudget ist mit 23 Euro pro Monat
recht knapp bemessen. Christopher hat es da noch
schwerer, denn nur die wenigsten Geschäfte führen
Schuhe seiner Schuhgröße 50. Doch er achtet sehr auf
ordentliche und schicke Kleidung und besitzt einen
Anzug für Feiertage und besondere Gelegenheiten.
Claudia kauft über einen Spezialkatalog ein, denn sie
trägt Übergröße und findet daher in normalen Kaufhäusern wenig oder nichts, das passt. Sabine wiederum wünscht sich mehr Sommerkleider, aber: „Warum soll ich mir die kaufen, wenn ich in der Werkstatt
Schuhe mit Stahlkappen tragen muss? Das sieht doch
nicht schön aus!“, meint sie. Ganz normale Probleme,
die jeder kennt.
Dossier Mode 17
Öffnungszeiten der Kleiderläden der JohannesDiakonie: Mosbach: Montag, Donnerstag, Freitag
13.30 bis 16.45, Mittwoch 8.30 bis 11.30 Uhr und
nach Terminabsprache.
Schwarzach: Montag 8.30 bis 11.30 Uhr, Dienstag,
Donnerstag, Freitag 13.30 bis 16.45 Uhr und nach
Terminabsprache.
Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied: Die meisten Menschen mit einer Einschränkung sind mehr als
andere auf Beratung und Begleitung angewiesen. Also
müssen Sabine, Claudia und Christopher warten, bis ein
Mitarbeiter der Johannes-Diakonie Zeit für einen Einkauf
hat. Bei der Fülle an Aufgaben ist das selten machbar.
Für viele Menschen mit Behinderung ist es aber schwer
einzuschätzen, was ihnen passt und gut aussieht. Dafür
wäre ein Spezialtraining nötig – oder ein Kleidungsberater. Wenn sich aber Inklusion in der Gesellschaft immer
weiter durchsetzt, müssten solche Berater eigentlich
auch im Einzelhandel zu finden sein. Daraufhin befragt,
antwortete der Handelsverband Deutschland, er habe in
Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie und weiteren gesellschaftlichen Organisationen das
Projekt „Generationenfreundliches Einkaufen“ gestartet. Für einen möglichst bequemen und komfortablen
Einkauf für Menschen jeden Alters werde ein Zertifikat
vergeben, unter anderem für breitere Gänge im Sinne
von Rollstuhlfahrern. Darüber hinaus engagierten sich,
so der Sprecher des Handelsverbands, viele Einzelhändler im Sinne der Einkaufenden mit Handicap.
Wieder einmal geht die Inklusion also von der Seite
der Behinderten und ihrer Fürsprecher aus. Rollstuhlfahrer haben in den vergangenen Jahren, so scheint es,
genügend „Rabatz“ gemacht, um einige Institutionen
aufmerken zu lassen. Wenige Designer, einige Spezialgeschäfte und Online-Shops, erste zaghafte Ansätze
barrierearmer Einkaufsmöglichkeiten lassen sich mit
einiger Mühe recherchieren. Es wird also Zeit, dass Interessenverbände auch für das Recht auf passende Kleidung und Offenheit gegenüber Menschen mit besonderem Beratungsbedarf streiten. Denn zu einer inklusiven
Gesellschaft gehören auch Modegeschäfte im Einzugsbereich der Wohnungen, die Bekleidung und Beratung
für Menschen mit Behinderungen anbieten.
Kleiderspenden an den Standorten Mosbach
und Schwarzach können rund um die Uhr in
bereitstehende Container gelegt oder zu den
folgenden Zeiten persönlich abgegeben werden:
In Mosbach im „Textil-Gebäude“: Dienstag von 14
bis 16 Uhr, Freitag von 8 bis 11 Uhr.
Am Standort Schwarzach in der „Spende“ im Wirtschaftsgebäude: Mittwoch von 8 bis 11 Uhr, Donnerstag von 14 bis 16 Uhr.
i
Links zum Thema:
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Dossier Mode 19
„Kleider einkaufen macht Spaß“
Beim Thema Kleidung kann jeder mitreden
Sabine: „Einkaufen in der Stadt macht Spaß. Vor dem Einkauf
überlege ich mir, was ich brauche und hebe Geld vom Konto ab.
Ich gebe nur so viel aus, wie ich mir leisten kann. Zum Schluss
gehe ich gern ins Café und trinke eine Eisschokolade.
Mein Problem sind die Schuhe. Ich kann nicht alle Schuhe
tragen, denn ich brauche Einlagen. Die passen nicht in Schuhe
mit Absätzen.“
„In unserer Wohngruppe wohnen Rollifahrer und Fußgänger
mit Gehproblemen. Viele Bewohner können ihre Arme und
Beine nicht so gut beugen und strecken. Die Kleidung darf nicht so eng sein.
Dünne Stoffe reißen beim Anziehen leicht ein. Deshalb kaufen wir lieber T-Shirts,
die gut anzuziehen sind.“ Thomas Zipfel, Wohngruppenleiter
David: „Ich gehe manchmal allein einkaufen, denn die
Mitarbeiter in meiner Wohngruppe haben wenig Zeit dafür.
Ich kenne meine Kleidergröße und rechne aus, ob mein Geld
ausreicht. Ich hätte gerne mal einen richtig tollen Anzug,
aber dafür habe ich nicht genug Geld.“
„Hosen, Pullover und Blusen aus guten, festen Stoffen sind besser, weil sie länger halten. Wir bitten unsere Kunden, ihre Wäsche
mit Namen zu kennzeichnen. Sonst können wir sie nicht an den
Besitzer zurückgeben.“ Alexandra Ullrich, Wäscherei-Leiterin
Brunhilde: „Ich habe ein Dirndl geschenkt bekommen, das
ziehe ich sehr gern an. Ich gehe ins Einkaufszentrum oder
in die Stadt, wenn ich mir etwas kaufen möchte.“
Claudia: „Ich suche mir meine T-Shirts,
Blusen und Hosen in einem Katalog für
große Größen und lasse sie mir schicken.
Ich finde in normalen Kaufhäusern
wenig oder nichts, das passt.“
Christopher: „Ich achte auf ordentliche, schicke Kleidung und
habe auch einen Anzug für besondere Gelegenheiten.
Mein Problem ist meine Größe: Die Schuhgröße 50 gibt es
nur in sehr wenigen Geschäften.“
20 Leichte Sprache
Neue Bücher in Leichter Sprache
Spannende Geschichten für junge und alte Menschen
Im Oktober ist in Frankfurt die Buch-Messe. Das ist eine große Ausstellung.
In den Frankfurter Messe-Hallen werden viele 1.000 neue Bücher gezeigt.
Aber es sind fast keine Bücher in Leichter Sprache dabei.
Das ist sehr schade.
Zum Glück gibt es den Spaß am Lesen Verlag.
Dort kann man eine Zeitung in Leichter Sprache bestellen.
Es gibt jedes Jahr neue Bücher in Leichter Sprache.
Zum Beispiel diese Bücher:
Ziemlich beste Freunde
Dieses Buch gab es zuerst in Schwerer Sprache und als Film.
Jetzt kann man es auch in Leichter Sprache lesen.
Es erzählt die wahre Geschichte von Philippe Pozzo di Borgo.
Er hatte einen Unfall.
Danach konnte er nur noch den Kopf bewegen.
Arme und Beine waren gelähmt.
Philippe brauchte einen Assistenten.
Der Assistent sollte ihm helfen, weil Philippe nichts mehr
allein machen konnte.
Da kam Abdel. Er wollte Philippes Assistent sein.
Aber Abdel machte lauter Sachen, die man nicht darf.
Er klaute, er fuhr zu schnell Auto und er haute andere.
Abdel war aber sehr nett zu Philippe.
Er half ihm immer.
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Deshalb wollte Philippe nur Abdel.
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Er sagte: Abdel ist nicht mein Schutzengel.
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Er ist mein Schutzteufel.
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Und was es bedeutet, Freunde zu sein.
i
Schwere Wörter werden hinten im Buch erklärt. Es gibt aber keine Bilder.
Leichte Sprache 21
Der Anhalter
Das Buch ist ein Krimi.
Es erzählt von einer Urlaubsreise.
Max und Mia fahren mit ihrem Auto
nach Frankreich.
Sie nehmen einen Anhalter mit.
Damit fangen die Probleme an.
Zuerst ein Auto, das sie verfolgt.
Dann ein Dieb auf dem Zeltplatz.
Mias Tasche wird geklaut.
Das Zelt wird zerschnitten.
Das Autofenster ist auf einmal kaputt.
Max und Mia streiten.
Die Geschichte geht schlimm aus.
Man braucht lange, bis man kapiert, wie
es zusammenhängt.
Der Schluss ist überraschend und passt
auch nicht so richtig zur Geschichte.
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Erwachsene
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22 Interview Elisabeth Westhoff
Schreiben für mehr Verständnis
Buchautorin Elisabeth Westhoff über das Leben mit einem behinderten Kind
Familie Westhoff blickt auf turbulente Jahre zurück. Nach
der Adoption eines Mädchens nahm das Ehepaar zwei Jahre
später ein Zwillingspärchen im Säuglingsalter an. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass beide Jungen mit Behinderungen zur Welt kamen. Neben der Fürsorge für die Kinder
machte Elisabeth Westhoff eine Ausbildung zur analytischen
Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin. In bisher vier
Büchern beschreibt sie ihre Erfahrungen und schreibt Porträts über Kinder und Erwachsene mit Behinderung.
Frau Westhoff, worum geht es in Ihren Büchern?
Elisabeth Westhoff: Bei den Recherchen zu meinem Buch
„Nicht verstecken! Reden!“ habe ich Menschen mit schweren Behinderungen kennengelernt. Ihre Eltern haben mir
erzählt, was sie mit ihren Kindern im Lauf der Jahre erlebt
haben und erleben. Im zweiten Teil des Buches kommen
Heilerziehungspfleger, Ärzte, Krankengymnasten, Ergotherapeuten und Sonderschullehrer zu Wort – Leute, die professionell mit Behinderten zu tun haben. Mein neues Buch
„Schreib doch!“ ergänzt diese Sicht, denn hier erzählen einige Menschen mit Behinderung selbst, was sie bewegt.
Für wen sind Ihre Bücher geschrieben?
Die Menschen in meinen Büchern wollten zunächst einmal
ihre Geschichten erzählen. Dabei sind anrührende Porträts
entstanden, denn alle haben in unterschiedlicher Weise
Schwierigkeiten gemeistert und sind daran gewachsen.
Leserinnen und Leser erfahren auch Schritte im Verarbeitungsprozess von der Schock-Einsicht „Hilfe, mein Kind ist
behindert!“ bis zu dem Punkt, an dem Eltern diese Tatsache
akzeptieren können. Von daher ist es ein Buch für Eltern mit
behinderten Kindern. Ich wünsche auch sehr, dass auch die
Experten im Umgang mit Behinderung dieses Buch lesen.
Sie tauchen dadurch in die Sicht der Eltern ein und erfahren,
wie Familien mit behinderten Kindern „ticken“.
mehr Verständnis für Menschen mit besonderen Herausforderungen gäbe.
Was hilft Eltern mit einem
behinderten Kind?
Zunächst einmal, wenn sie
ihr Kind nicht als Behinderten sehen, sondern als
Menschen mit besonderen
Herausforderungen. Weiterhin ist es wichtig, sich
selbst ernst zu nehmen
mit eigenen Bedürfnissen, Schwächen und auch negativen Gefühlen. Sehr hilfreich ist eine
gute Partnerschaft, wo das Elternpaar sich zusammenrauft
und sich gegenseitig entlastet. Wünschenswert ist eine eigene Herkunftsfamilie, die auch einmal das Kind für einige
Stunden abnimmt und so Freiraum schafft. Und schließlich
hilft es auch, eine gute Nachbarschaft zu haben, die aufgeschlossen mit Behinderung umgeht. Wir haben beispielsweise die Nachbarn zum Abschiedsfest eingeladen, als unser Sohn Christian mit 13 Jahren in der Johannes-Diakonie
ein zweites Zuhause fand. Alle kamen, brachten etwas zu
essen und ein Geschenk mit. Das war sehr ermutigend.
Wie geht es Ihrem Sohn und wie geht es Ihnen mit diesem Schritt?
Es war sehr schwer, weil wir Christian erst später in eine größere Unabhängigkeit von uns entlassen wollten. Wir wussten, dass er die erste Zeit in einer fremden Umgebung nicht
schlafen kann. Außerdem fühlte er sich durch den Umzug
bestraft. Jetzt geht es ihm glücklicherweise gut, weil er neue
Anker in Form von vertrauten Gesichtern und Räumen hat.
Uns ist aber klar, dass er beide Welten braucht – die Johannes-Diakonie, die ihm einen festen Rahmen gibt, und die
14-tägigen Besuche bei uns zu Hause, wo wir uns rund um die
Uhr um ihn kümmern und all das tun, was er gerne macht.
Das kommt in einer Einrichtung mangels Zeit für eine Einzelbetreuung natürlich zu kurz. Von daher wünschte ich,
dass mehr Finanzmittel für Personal vorhanden wären.
Haben Sie eine Gemeinsamkeit bei allen Eltern aus Ihren Büchern entdeckt?
Eltern wünschen sich, dass ihr Kind in seiner Individualität
gesehen und nicht an einer Messlatte gemessen wird, die
seine Möglichkeiten übersteigt. Wenn beispielsweise mein
Sohn gelernt hat, eine Weile ruhig zu sitzen,
Mehr Informationen zu Elisabeth Westhoff, zu ihren
wenn er beim Einkaufen in der KassenschlanBüchern und ihrer therapeutischen Arbeit für Familien
ge warten kann, dann ist das mindestens so
in besonderen Belastungssituationen gibt es unter:
wunderbar wie ein Einser bei einem normawww.menschen-mit-behinderung-online.de
lerweise mäßig begabten Schüler. Es wäre
sehr entlastend, wenn es in der Öffentlichkeit
i
Projekt „Come together“ 23
Jung und Alt sitzen
gemeinsam am Tisch,
schneiden, schälen –
und erzählen. Jeder
wie er kann und mag.
„Man kümmert sich umeinander“
Projekt „Come together“ der Johannesberg Schule und des Tannenhofs
Mosbach-Neckarelz. Es duftet nach Rosmarin und
Thymian im Raum, am Esstisch werden Kartoffeln
geschält, Petersilie zerkleinert, Brot in Scheiben geschnitten. Einen Sommerquark soll es geben an diesem Donnerstag, so haben es die Teilnehmer des
Projekts „Come together – Kooperation zwischen
Jung und Alt“ im Seniorenhaus Tannenhof beschlossen. Diejenigen, die diese Mahlzeit zubereiten, sind
Bewohnerinnen des Tannenhofs sowie Schülerinnen
und Schüler der Johannesberg Schule der JohannesDiakonie Mosbach. Einmal in der Woche besuchten
Melina, Yilmaz, Saskia, Luisa und Nadja im vergangenen Schuljahr „ihre“ Senioren, um gemeinsam den
Vormittag zu verbringen.
Diese Kooperation zwischen Jung und Alt besteht
bereits seit rund zwei Jahren, erzählen die Lehrerinnen Cornelia Goes und Ingrid Sigmund-Blesch. Immer donnerstags fahren sie mit fünf Schülerinnen
und Schülern mit dem Stadtbus zum Tannenhof, um
gemeinsam mit den Seniorinnen zu spielen, zu singen, Spaziergänge oder Bewegungsübungen zu machen, Eis essen zu gehen – oder aber zu kochen, wie
an diesem Donnerstagvormittag.
So sitzen Jung und Alt gemeinsam am Tisch, schneiden, schälen – und erzählen. Jeder wie er kann und
mag. „Das ist eines der Ziele des Projekts: Alte und
junge Menschen kommen miteinander ins Gespräch,
knüpfen Kontakte“, so Cornelia Boes. Weiter soll das
Projekt Berührungsängste abbauen, soziale und kognitive Kompetenzen fördern und erhalten, die Möglichkeit geben, Gemeinsamkeiten zu entdecken und
Freunde am gemeinsamen Tun erleben lassen. „Und
für unsere Schüler soll es natürlich die Gelegenheit
geben, ein mögliches Arbeitsfeld für ein Schülerpraktikum kennen zu lernen.“
Auch Tannenhof-Leiter Hans-Jürgen Mössner ist begeistert von dem Projekt und unterstützt es nach Kräften. „Für unsere Bewohnerinnen ist das eine tolle Sache – und ein wichtiger Termin im Wochenkalender“,
erzählt er. Inzwischen seien Beziehungen aufgebaut,
ja Freundschaften entstanden. „Man kümmert sich
umeinander.“ So sitzen Jung und Alt nicht nur bei den
gemeinsamen Aktionen zusammen, die Seniorinnen
werden auf ihren Zimmern besucht, es werden Bilder
ausgetauscht. „Eine solche Entwicklung anzuschauen,
macht Freude“, so Mössner.
Nachdem inzwischen am großen Tisch auch Gurken
und Zwiebeln zerkleinert sind und alle Kräuter ihren
Weg in die Quarkschüssel gefunden haben, ist Zeit
zum Essen. Denn gemeinsam zu essen macht den
Schülern der Johannesberg Schule und den Tannenhof-Senioren schließlich noch mehr Spaß, als gemeinsam zu kochen.
24 Kraft-Werk
Gründungsmitglieder des Vereins „Kraft-Werk“ mit Oliver Caruso (4.v.l.) an der Spitze, Trainer, Vertreter der JohannesDiakonie und Bürgermeister Theo Haaf (3.v.r.) feierten gemeinsam die Einweihung des neuen Kraftsportzentrums.
Der
Hie
„Kraft-Werk“ hat ein neues Zuhause
Inklusiver Sportverein bezog auf dem Schwarzacher Hof der Johannes-Diakonie ein mode
Schwarzach. „Breiter stehen, Ellenbogen nach vorne!“
Die Stimme von Trainer Ingo Fein ist auch im hintersten
Winkel des neuen Trainingsraums deutlich zu vernehmen. Schon am Eröffnungstag des im Haus Haselbusch
eingerichteten Kraftsportzentrums des Vereins „KraftWerk“ auf dem Schwarzacher Hof fließt der Schweiß,
werden die großen Metallscheiben auf die Langhanteln
gesteckt – die Eisen fliegen. Im Eingangsbereich begrüßt
derweil Initiator Oliver Caruso die Gäste zur kleinen Einweihungsfeier. Die Gründungsmitglieder des Vereins,
große und kleine Athleten, Vertreter der Johannes-Diakonie Mosbach und auch Bürgermeister Theo Haaf waren gekommen, um diese inklusive Trainingsstätte auf
dem Areal der Johannes-Diakonie in Augenschein zu
nehmen.
„Ich freue mich unheimlich über diese Räumlichkeiten“, gibt denn auch der Weltmeister, Olympiamedaillen-Gewinner und aktuelle Bundestrainer der
Gewichtheber Einblick in sein Seelenleben. Für Caruso gehe ein Traum in Erfüllung, in seinem Wohnort
Schwarzach ein solches Angebot machen zu können.
Und das beinhaltet, dass Groß und Klein, Menschen
mit und ohne Behinderung, Leistungs- und Hobbysportler gemeinsam trainieren können.
Bereits vor Jahren hatte Carusos Engagement mit
einer Schulkooperation begonnen, die Suche nach
einem Raum endete mit der Möglichkeit, auf dem
Schwarzacher Hof trainieren zu können. Schnell kamen Bewohner des Hofs dazu, plötzlich stemmten
diese gemeinsam mit Schülern, Mitarbeitenden des
Wohn- und Freizeitbereichs der Johannes-Diakonie
und Nachwuchsheber des aktuellen deutschen Mannschaftsmeisters SV Germania Obrigheim die Langhanteln. Und das mit Erfolg: Innerhalb kürzester Zeit
hamsterten die Athleten Kraftsport-Medaillen bei den
Special Olympics für Menschen mit geistiger Behinderung – zuletzt vergangene Woche bei den Spielen in
Karlsruhe. Ebenfalls 2012 wurde schließlich der Verein
„Kraft-Werk Schwarzach“ gegründet, der nun im Haus
Haselbusch ein neues Zuhause gefunden hat.
„Genau das wollen wir“, sagt dazu Jörg Huber, Vorstand
der Johannes-Diakonie. „Sportler aus der Umgebung
kommen auf den Schwarzacher Hof, alle trainieren
Kraft-Werk 25
r Trainingsbetrieb läuft bereits auf Hochtouren.
er Nicole Reimann mit Trainer Thomas Fraunholz.
Das neue Trainingszentrum: Ein Raum für Groß und Klein, Jung und Alt,
Menschen mit und ohne Behinderung, Leistungs- und Hobbysportler.
ernes Kraftsportzentrum
gemeinsam.“ Gelebte Inklusion eben. Als JohannesDiakonie stelle man die Räume gerne zur Verfügung,
der Verein Kraft-Werk sei „herzlich willkommen“.
Schwarzachs Bürgermeister Theo Haaf offenbarte
den Gästen, schon vor Jahren die Vision eines „inklusiven Sportleistungszentrums“ gehabt zu haben. „Ich
freue mich, dass wir dieser Vision nun nähergekommen sind“. Für ihn bedeute das Angebot des Vereins
eine „Stärkung des Standorts Schwarzach“ und einen
Schritt in Richtung „Inklusion nach Innen“.
Und Carusos Vision? Aktuell bietet Kraft-Werk
Schwarzach Bewohnern und Mitarbeitenden der
Johannes-Diakonie die Möglichkeit, in dem frisch renovierten Raum, voll mit modernen Trainingsgeräten,
zu trainieren. Als nächster Schritt soll das Angebot
für Vereine, Firmen und Gruppen geöffnet werden.
„Wir können hier Training für Gruppen von 20 bis 25
Personen anbieten“, so der 39-Jährige. Das Sagen im
Trainingsbetrieb haben aktuell „Headcoach Kraft und
Fitness“ Thomas Fraunholz und „Headcoach Gewichtheben“
Ingo Fein. „Wichtig ist: Wir sind hier keine Muckibude!“ Der Schwerpunkt liege auf dem Gesundheitssport und der Inklusion, sagt Oliver Caruso weiter, der
als Bundestrainer aktuell die meiste Zeit im Bundesleistungszentrum in Leimen verbringt – und zum Fitnesstraining gerne mal den ein oder anderen Nationalheber mit nach Schwarzach bringen will.
In Schuss gebracht wurde der Raum mit jeder Menge
eigener Muskelkraft. „Das war harte Arbeit mit viel
Staub – und jeder Menge Spaß.“ Caruso bedankte
sich herzlich stellvertretend für die vielen Helfer bei
Reinhold Winterbauer. Es sei eine „super Zusammenarbeit“ gewesen.
Bei einem Gläschen Eröffnungssekt konnten die Gäste
dann beobachten, wie Groß und Klein, Menschen mit
und ohne Behinderung, gemeinsam ihr Können an der
Hantel bewiesen. Athleten wie Nicole Reimann oder
Danilo Pasnicki etwa, Medaillensammler der Special
Olympics. Da schauten auch Nico Müller und Matthäus Hofmann genau hin, zwei Toptalente des deutschen Gewichthebens und Teil der Obrigheimer Meistermannschaft. Auch sie können die ihnen bekannten,
klaren Anweisungen Ingo Feins nicht überhören, die
an diesem Abend durch den Raum hallen.
26 Kraft-Werk
„Kraftsport ist ein toller Sport“
Danilo Pasnicki will als Assistenztrainer sein Wissen weitergeben
Steckbrief
Name: Danilo Pasnicki
Alter: 20 Jahre
Wohnort: Schwarzach
Erfolge: Special
Olympics München
(2012): 2 x Gold, 1 x
Silber; Special Olympics Karlsruhe (2013):
1 x Gold, 1 x Silber, 1 x
Bronze
Schwarzach. „Die Übung ist voll gut für den Rücken“,
erklärt Danilo Pasnicki – und liegt im neuen Kraftsportzentrum im Haus Haselbusch prompt auf dem Bauch.
Beine und Arme vom Boden abgehoben lässt er eine
kleine Hantelscheibe hinter dem Rücken und vor seinem
Gesicht kreisen. Die, die um ihn herum stehen, schauen
konzentriert zu. Danilo ist einer der erfolgreichen Leistungssportler, die bei den Special Olympics regelmäßig
Medaillen im Kraftdreikampf hamstern. Das, was der
20-Jährige selbst beim Kreuzheben, Kniebeugen und
Bankdrücken gelernt hat, will er nun an andere weitergeben. Danilo ist auf dem besten Weg, für den Verein
Kraft-Werk als Assistenztrainer zu fungieren.
Seit Oktober 2011 ist das Krafttraining seine Leidenschaft. „Das macht mir unheimlich Spaß“, sagt der
durchtrainierte junge Mann mit einem breiten Lächeln im Gesicht. „Ich finde das cool, dass ich diesen
Sport machen kann. Das ist ein toller Sport.“ Schnell
war er erfolgreich und hat „als Anfänger“ gleich beim
ersten Special-Olympics-Wettkampf in München 2012
zwei Gold- und eine Silbermedaille gewonnen.
Das regelmäßige Training habe ihn verändert, reflektiert er – nicht nur körperlich. „Ich bin viel ruhiger geworden.“ Zweimal in der Woche übt Danilo gemeinsam
mit anderen Leistungssportlern der Johannes-Diakonie im Kraftsportzentrum mit seinem Trainer Thomas
Fraunholz – manchmal auch am Wochenende. Im An-
schluss an die Einheiten der Leistungsgruppe gibt er
anderen, die im Haus Haselbusch ihre Fitness verbessern wollen, wertvolle Tipps.
„Danilo soll mehr Verantwortung übernehmen“, sagt
sein Trainer Thomas Fraunholz dazu. Er fördert die Idee,
Danilo einen Assisenztrainerschein erwerben zu lassen.
Zuvor muss dieser allerdings weiter viel lernen. „Ich
muss die Muskeln am Körper kennen und wissen, welches Gerät welche Muskeln trainiert“, erläutert er, der
aktuell im Mosbacher Begegnungs- und Kulturzentrum
„fideljo“ arbeitet - und auch dort im Service oder bei der
Unterstützung der Köche Verantwortung übernimmt.
Wenn Danilo soweit ist, wird er bei Olympiamedaillen-Gewinner und Kraft-Werk-Initiator Oliver Caruso
höchstpersönlich seine Trainerprüfung machen. Dann
wird der junge Schwarzacher dem großen Vorbild zeigen, was er gelernt hat – und welche Übungen gut
sind für Rücken, Bauch oder Arme und Beine.
Danilo Pasnicki bei den Special Olympics 2013 in
Karlsruhe (oben). Sein Wissen und seine Erfahrung will er künftig auch anderen weitergeben.
Kraft-Werk 27
„An Aufgeben habe ich nie gedacht“
Nicole Reimann ist am Kraftsport gewachsen
Schwarzach. Fünf Minuten auf dem Stepper. So fängt
für Nicole Reimann heute das Kraft-Training an. „Es
ist wichtig, mit Armen und Beinen gleichzeitig zu arbeiten“, erklärt sie. Kaum einer der Besucher im Kraftsportzentrum des Vereins Kraft-Werk hat sich durch den
Sport so verändert wie Nicole. Noch vor wenigen Jahren
sei sie total unsportlich gewesen, erzählt die 24 Jahre
alte Frau, die am Schwarzacher Hof wohnt. Als sie nach
einem Mittel gegen ihre Rückenschmerzen suchte, kam
sie auf die Idee, es mit Krafttraining zu versuchen.
Steckbrief
Name: Nicole Reimann
Alter: 24 Jahre
Wohnort: Schwarzach
Erfolge: Special
Olympics München
(2012): 4 x Gold,
Special Olympics
Karlsruhe (2013): 1 x
Silber
Nicole bei den Special Olympics 2013 in Karlsruhe
Die ersten Trainingseinheiten waren sehr hart. Eine
halbseitige Lähmung im Kindesalter hatte ihre Bewegungsfähigkeit eingeschränkt. Vor allem mit Kniebeugen tat sich Nicole schwer. Außerdem musste sie Kritik
von Kollegen einstecken, die nicht verstehen konnten,
weshalb sie als Frau sich ausgerechnet für Krafttraining entschieden hatte. Aber: „An Aufgeben habe ich
nie gedacht“. Die junge Frau biss sich durch, übte hartnäckig und hatte schließlich Erfolg: Bei den Special
Olympics in München gewann sie 2012 vier Goldmedaillen im Kraftdreikampf.
Inzwischen ist Sport aus Nicoles Alltag nicht mehr
wegzudenken. Wenn Sie Gewichte stemmt, geht es
ihr nicht nur um Spaß. „Der Sport gibt mir Kraft, ohne
jemandem weh zu tun“, sagt sie. „Er ist für mich wie
ein Selbstverteidigungskurs. Ich kann meinen Frust an
den Geräten rauslassen.“ Wichtig ist ihr auch, dass ihre
Trainer ihr Tipps geben für eine gesunde Ernährung.
Ihr Trainer Thomas Fraunholz ist begeistert von Nicoles Entwicklung. Der Headcoach des Kraft-Werks
steht zwischen den Sportgeräten und dirigiert das
Training. „Trotz aller Schwierigkeiten hat Nicole ihre
sportliche Leistung enorm gesteigert“, berichtet er.
Fraunholz lobt vor allem ihre Begeisterungsfähigkeit:
„Auch wenn sie mal schlecht gelaunt ist, kann man sie
schnell motivieren.“
28 Haus Sonnenhalde
Mehr Platz, mehr Lebensqualität
Ein Jahr Haus Sonnenhalde: Für Bewohner und Mitarbeiter ist der Umzug ein voller Erfolg
Schwarzach. Große Fenster, helle Räume: Im Haus Sonnenhalde ist der Name Programm. Das neue Wohn- und
Pflegeheim der Johannes-Diakonie begeistert Bewohner
und Mitarbeiter mit seiner freundlichen Atmosphäre.
Die großen Fensterflächen lassen nicht nur viel Tageslicht ins Gebäude, sie bieten auch weite Ausblicke über
Felder und Nachbargebäude. Seit fast einem Jahr können Bewohner und Mitarbeiter der Johannes-Diakonie
das neue Haus im Schwarzacher Hof nutzen. Es bietet
Raum für 69 Dauerwohnplätze, drei Kurzzeit- und Krisenplätze sowie tagesstrukturierende Angebote.
Der Umzug im Oktober 2012 war allerdings kein Zuckerschlecken. „Wir mussten alle Bewohner unterbringen und uns gleichzeitig selbst in den neuen Räumen einrichten“, erinnert sich Oliver Edelmann. Er ist
als Fachbereichsleiter für die Betreuung von schwerund mehrfachbehinderten Menschen verantwortlich. „Aber wir waren gut organisiert.“ Das gesamte
Team sei hoch motiviert gewesen, hätte den Umzug
als Neustart empfunden. Und so wurden noch spät
abends Wände gestrichen und Zimmer liebevoll dekoriert, um den Bewohnern schon bei ihrer Ankunft eine
heimelige Atmosphäre zu bieten.
Andere Bauprojekte der Johannes-Diakonie verfolgen
das Ziel, Menschen mit Behinderung gemeindenah zu
betreuen. Beim Projekt Sonnenhalde ging es jedoch
darum, die Versorgung von schwer- und mehrfachbehinderter Personen zu verbessern, die am Schwarzacher Hof zu Hause sind und dort ein lebenswertes
Umfeld haben sollen.
Die meisten Menschen, die in der Sonnenhalde leben,
sind schwer- oder mehrfachbehindert. Für sie brachte
der Umzug eine neue, anfangs noch ungewohnte Umgebung, vor allem aber deutlich mehr Lebensqualität,
etwa weil jetzt jeder ein eigenes Zimmer hat. In den
alten Häusern gab es noch Zwei- oder sogar DreibettZimmer. „Die Bewohner schlafen jetzt besser, weil sie
sich nachts nicht mehr gegenseitig stören“, berichtet
der Hausleiter Christian Steubner beim Gang durch
das Gebäude. Da es in den Wohngruppen nun mehrere Bäder gibt, könne die Intimsphäre noch besser
gewahrt werden. Den Umzug bewertet er als vollen
Erfolg: „Das ist eine große Verbesserung.“
„Viel mehr Möglichkeiten zur Beschäftigung“
Doch das neue Haus bietet noch weitere Vorteile: „Wir
haben jetzt viel mehr Möglichkeiten, die Menschen
Haus Sonnenhalde 29
hier zu beschäftigen“, erzählt Steubner. Im Erdgeschoss des Gebäudes wurde ein kompletter Bereich
für die sogenannte Tagesstruktur reserviert. Vom Korridor zweigen Gruppenräume ab. An einem quadratischen Tisch sind ältere Bewohnerinnen mit Basteln
beschäftigt. Ein Snoezeln-Raum lädt mit Wasserbett
und Lichtspielen zum Entspannen ein. Schließlich
weitet sich der Flur zu einem großzügigen Gemeinschaftsraum.
Ein Musik- und ein Bewegungsraum bieten viele weitere Möglichkeiten für die Tagesgestaltung. Ein Behandlungszimmer steht für Krankengymnastik zur
Verfügung und kann von Ärzten, die regelmäßig ins
Haus kommen, als Sprechzimmer genutzt werden.
Eine wertvolle Ergänzung ist das geräumige Badezimmer. „Damit können wir in den Räumen der Tagesstruktur Beschäftigung und Pflege verbinden“, sagt
Steubner. Vorher mussten Bewohner zwischendurch
immer wieder zur Pflege in die Wohnbereiche geholt
werden. Diese lästigen Wege entfallen nun, der Tagesablauf wird nicht mehr so häufig unterbrochen.
Der viele Platz bedeutet für die Mitarbeiter zwar
längere Wege. Rund 120 Meter müssen sie zurücklegen, um ein Stockwerk von einer zur anderen Ecke zu
durchqueren. Doch: „Für die Bewohner sind die langen Strecken von Vorteil“, erklärt Steubner. „Viele von
ihnen sind regelmäßig auf den Gängen unterwegs.
Das ist wichtig für die Mobilität.“
Moderne Ausstattung: Gut für Bewohner und
Mitarbeiter
Mitarbeiter und Bewohner profitieren zudem von der
modernen Ausstattung des Gebäudes: Neue Hilfsmittel erleichtern viele Handgriffe. So sind alle Bäder mit
Deckenliftern ausgestattet. Mehrere Lagerräume im
Keller nehmen Material auf, das sonst in den Gruppenräumen verstaut werden müsste. Im Erdgeschoss
steht ein Extra-Raum für Mitarbeitergespräche zur
Verfügung. Eine kleine Bibliothek mit Fachbüchern ist
im Aufbau.
Auch ein Jahr nach dem Umzug gibt es noch viel zu tun,
berichtet der Fachbereichsleiter Oliver Edelmann: „Wir
sind immer noch damit beschäftigt, manche Abläufe
zu verbessern und das Haus fertig auszustatten.“ Vor
allem die Außenanlagen wirken noch ziemlich nackt.
Balkone und Hof benötigen mehr Sonnenschutz. Eine
Sitzecke soll eingerichtet werden. Bald wird auch eine
¬gespendete Linde das Gelände schmücken und ‒ spätestens in einigen Jahren ‒ für zusätzlichen Schatten
sorgen. Dann wird wohl auch der Umzug endgültig
Geschichte sein.
Helle Räume sorgen für gute Stimmung: Hausleiter Christian Steubner mit zwei Bewohnern des Hauses Sonnenhalde.
In den Gruppenräumen der Tagesstruktur gibt es Platz für
die verschiedensten Beschäftigungen.
Die Mitarbeiter haben die Zimmer liebevoll dekoriert, um für
die Bewohner ein schönes, vertrautes Ambiente zu schaffen.
30 Einweihung Fachschule
„Wir sind in der Stadt angekommen“
Fachschule für Sozialwesen der Johannes-Diakonie Mosbach feierte Einweihung am neue
Bürgermeisterin Tanja Grether (4.v.r.), Vertreter der Fachschule, der Johannes-Diakonie, des Regierungspräsidiums Karlsruhe und die Familie Zapf feierten offiziell die Einweihung der „Fachschule
für Sozialwesen“.
Neckarbischofsheim. „Wir sind Neckarbischofsheimer!“,
heißt es seit rund zehn Monaten auch bei der Johannes-Diakonie Mosbach. So formulierte es zumindest
Vorstand Jörg Huber. Zu Beginn des Schuljahres hat
die Fachschule für Sozialwesen nach ihrem Umzug aus
Mosbach im Neckarbischofsheimer Schwimmbadweg
den Betrieb aufgenommen, nun wurde offiziell Einweihung gefeiert.
Warum die Schule so lange mit einer Feier gewartet
hatte, erklärte Birgit Thoma. „Zunächst hatten wir das
Bedürfnis, erst einmal anzukommen“, so die Schulleiterin in der vollbesetzten Aula vor Vertretern der
Stadt, der Johannes-Diakonie, des Regierungspräsidiums Karlsruhe, örtlicher Schulen, Lehrern und Schülern. Nachdem man es unter großem Kraftaufwand
geschafft hatte, einen Umzug innerhalb von nur zwei
Wochen zu stemmen, lag der Fokus zunächst auf den
Unterricht. „Inzwischen sind wir in der Stadt angekommen“, so Thoma weiter. Die Schule sei jetzt „wun-
derschön, wenn auch noch nicht perfekt“. Der zweite
Grund des Wartens war dem Wetter geschuldet. „Wir
wollten nicht im kalten Herbst oder Winter feiern, sondern im Sommer das schöne Außengelände nutzen“.
Dass sich der Sommer 2013 lange Zeit kälter und nasser zeigte als der vergangene Herbst, habe niemand
ahnen können.
Birgit Thoma dankte schließlich all denjenigen, die
den „Kraftakt Umzug“ möglich machten. Allen voran
der Stadt Neckarbischofsheim. „Wir haben uns von
Anfang an Willkommen gefühlt.“ Sie würdigte auch
die Familie Zapf, die das Haus zur Verfügung stellte.
„Wir hatten zu Beginn des Schulbetriebs ein Haus
mit allem, was wir brauchten“, so Thoma. Wer schon
einmal ein Haus renoviert habe wisse, dass das alles
andere als selbstverständlich sei. Ein weiterer Dank
galt den örtlichen Schulen, die die Fachschule in den
vergangenen Monaten stark unterstützt hätten, den
Planern der Johannes-Diakonie, den Lehrer und nicht
Einweihung Fachschule 31
Impressum
en Standort in Neckarbischofsheim
zuletzt den Schülern, die einen gehörigen Beitrag
zum Gelingen des Projekts beigetragen hätten.
Jörg Huber, pädagogischer Vorstand der JohannesDiakonie, lobte seinerseits die gute inhaltliche Arbeit der Fachschule. „Ich werde immer wieder gefragt, woher wir all unsere Fachkräfte bekommen.
Ich antworte darauf immer stolz: Natürlich von der
Schule“. Er lobte Birgit Thomas und ihr Team dafür,
wie reibungslos Umzug und Eingewöhnung vonstatten ging. „Blitzartig“ habe man im vergangenen
Jahr neue Räume gesucht und gefunden, als klar
wurde, dass die Bildungseinrichtung im Zuge des
Dezentralisierungsprozesses der Johannes-Diakonie den Komplexstandort Mosbach verlassen würde. Im Gebäude der Familie Zapf wurde eine neue
Heimat gefunden – „ideale Räumlichkeiten für die
Zwecke der Schule.“
Bürgermeisterin Tanja Grether zeigte sich ihrerseits
beeindruckt davon, dass die Fachschule bereits so
gut „angekommen“ sei. Sie selbst, ergänzte sie, sei
ja ungefähr ähnlich lange in der Stadt. „Sie sind uns
herzlich willkommen!“, so das Stadtoberhaupt weiter. Und: „Wer nach Neckarbischofsheim kommt,
soll sich wohlfühlen.“
Überschattet wurde die fröhliche Feier von der
Nachricht des Todes der früheren Kollegin Sybille
Günther. Sie verstarb wenige Tage zuvor überraschend. „Wir haben uns beraten und entscheiden,
dass wir dennoch Einweihung feiern“, so Schulleiterin Birgit Thoma. „Wer Sybille kannte weiß, dass sie
immer fröhlich und lebenslustig war“, ergänzte sie
und bat um eine Schweigeminute.
Im Anschluss an den „offiziellen Teil“ der Einweihungsfeier, den die Band „Recharge“ musikalisch
mit gestaltete, lud die Thoma alle Gäste zum Mittagsessen. Bevor die Party im und um das Schulgebäude startete, informierten die angehenden Heilerziehungspfleger und Heilerziehungshelfer über
Arbeit und Ausbildungsinhalte – und stellten unter
Beweis, dass sie tatsächlich in Neckarbischofsheim
angekommen sind.
Herausgeber: Johannes-Diakonie Mosbach
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Neckarburkener Straße 2–4
74821 Mosbach/Baden
Telefon: 06261/88-0 (Zentrale)
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Verantwortlich: Dr. Hanns-Lothar Förschler (Vorstandsvorsitzender),
Jörg Huber (Vorstand)
Redaktion und Anzeigenleitung:
Michael Walter, Telefon: 06261/88-734, Fax: -660
Layout: Lothar Dörge, Michael Walter
Autoren dieses Heftes: Dr. Hanns-Lothar Förschler/Jörg Huber (Seite 3), Erika
Knappmann (Seite 4), Andreas Lang (Seiten 27-29), Gabriele Eisner-Just (Seiten
14-17, 19-22), Michael Walter (Seiten 5-7, 9-11, 23-26, 30-33), Doris Bieser (Seite 37),
Karin Neufert (Seiten 2,+ 37-39).
Danke auch an alle anderen, die unsere „Informationen“ mit Beiträgen bereichern!
Fotos: Johannes-Diakonie Mosbach
Alle Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Druck und Weiterverarbeitung:
Texdat-Service gem. GmbH, Weinheim
Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 2013
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 31. Oktober 2013
Diese Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und wird kostenlos an Mitarbeitende,
Kunden, Freunde und Förderer der Johannes-Diakonie Mosbach abgegeben.
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Bitte wenden Sie sich an Beate Weiland-Noe, Tel. 06261/88-574, Fax -660
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32 BBW Mosbach-Heidelberg
„Was ihr gelernt habt, brauchen wir alle“
BBW Mosbach-Heidelberg verbschiedet 69 Absolventen in 16 Ausbildungsberufen
Am Ziel: 69 Absolventen des BBW Mosbach-Heidelberg erhielten ihre Abschlusszeugnisse.
Mosbach. „Lernen ist wie rudern gegen den Strom, sobald man damit aufhört, treibt man zurück.“ Es waren
Worte des englischen Komponisten Benjamin Britten,
die Albert Stelzle in der Johanneskirche den diesjährigen
Absolventen des Berufsbildungswerks Mosbach-Heidelberg (BBW) mit auf den Weg gab. Denn gleichwohl 69
junge Männer und Frauen im Rahmen der Entlassfeier
ihre Abschlusszeugnisse erhielten: „Das Ende Ihrer Berufsausbildung ist nicht zugleich auch das Ende Ihres
Lernens“, so der BBW-Leiter.
„Dieser Tag ist ein Tag der Freude“, sagte Stelzle weiter
vor zahlreichen Gästen – Eltern, Angehörige, Vertreter
von Schulen, Wirtschaft und Politik. Prüfungen und
anstrengende Stunden lägen hinter den Absolventen,
die nun das Ziel erreicht hätten, das sie über mehrere
Jahre hinweg angesteuert hätten. „Sie stehen heute
zu Recht im Mittelpunkt!“. Und das taten sie in einem
feierlichen Rahmen mit einem Gottesdienst unter der
Leitung von Pfarrer Richard Lallathin und der musikalischen Begleitung der „BBW-Band“.
In insgesamt 16 Ausbildungsberufen erlangten in
diesem Jahr die Absolventen ihre Abschlüsse, vom
Fahrradmonteur, über die Fachkraft für Lagerlogistik
bis hin zur Gärtnerin. „Leistungen, wie sie die Teilnehmer dieser Abschlussprüfungen erzielt haben,
bedürfen eines Umfelds, in dem solche Leistungen
überhaupt erst möglich sind“, so Albert Stelzle wei-
ter. Das Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg
biete ein solches Umfeld. Stelzle dankte daher auch
den BBW-Mitarbeitern, den Kooperationsbetrieben
und den Prüfern.
Die Bedeutung der jungen Frauen und Männer in der
Gesellschaft hob Markus Nitsch hervor. „Ihr seid wertvoll, weil ihr Menschen seid. Ihr seid wichtig, weil ihr
etwas gelernt habt und weil wir alle das, was ihr gelernt habt, wirklich brauchen“, so der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. Das sollten sich die
Absolventen stets vor Augen rufen, auch in schwierigen Phasen ihres beruflichen Lebens. Seine Anerkennung sprach auch der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Nelius aus: „Hier haben alle großes Engagement
gezeigt.“ Dieser Tag sei nun ein Wendepunkt im Leben der jungen Menschen, der einen neuen Lebensabschnitt einleite. Glückwünsche sprach auch Teilnehmervertreter Dominik Fieseler aus.
Bei der Übergabe der Abschlusszeugnisse wurde unter
anderem auch der Prüfungsbeste geehrt. Die besten
Ergebnisse in Theorie und Praxis hatte nach den Worten von Albert Stelzle der frischgebackene Gartenbaufachwerker Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau
Marco Kolb erreicht. Er und alle Mit-Absolventen feierten schließlich nach dem „offiziellen Teil“ ausgiebig
am dem Vorplatz des BBW – das hatten sich schlussendlich alle wohlverdient.
BBW Mosbach-Heidelberg 33
Die „Ente“ strahlt jetzt himmelblau
Auszubildende restaurieren für den Round Table Heilbronn einen Citroen 2CV
Sind stolz auf ‚ihre‘ Ente: Auszubildende, Ausbilder und Vertreter des ‚Round Table 71 Heilbronn‘ bei der
Übergabe; rechts Gerald Banschbach, daneben BBW-Leiter Albert Stelzle.
Mosbach/Heilbronn. „Ich bin völlig überwältigt“, sagt
Gerald Banschbach. Der „International Relationship
Officer“ beim Round Table 71 Heilbronn inspiziert begeistert den himmelblauen Citroen 2 CV, der auf dem
Vorplatz des Berufsbildungswerks (BBW) MosbachHeidelberg in der Sonne strahlt. Dass die „Ente“ mit
Baujahr 1990 wie neu aussieht, ist den Lackiererei-Auszubildenden des BBW zu verdanken. Die jungen Leute
haben sich im Auftrag des Heilbronner Round Table des
Kultfahrzeugs angenommen - und ihm wieder Glanz
verliehen.
Rund drei Wochen lang wurden die Einzelteile aufwändig lackiert, Scheiben getönt, die Karosserie mit Klebefolien verziert – mit kleinen, gelben Enten, Wellen und
Wolken darauf. Bei der Übergabe an die Auftraggeber
ist den Auszubildenden von Günter Feil, Uwe Westenhöfer, Torsten Brothers und Abteilungsleiter Wilhelm
Kronawetter der Stolz über ihr Werk deutlich anzusehen. Handys werden gezückt und Erinnerungsfotos
geschossen, ehrfürchtig gleiten die Finger über den
strahlend blauen Lack. Nicht minder zufrieden ist auch
BBW-Leiter Albert Stelzle. „Ein tolles Projekt und eine
Riesenerfahrung für unsere Auszubildenden“, dankte
er Gerald Banschbach bei der Schlüsselübergabe –
nicht ohne sich selbst zuvor noch einmal ans Steuer des
frisch TÜV-geprüften Wagens gesetzt zu haben. „Ich
hätte mit einem solch tollen Ergebnis nicht gerechnet“,
zollte der aus Wagenschwend stammende Banschbach
den Auszubildenden Respekt. Auch er sprach seinen
Dank aus – für die großartige Leistung und die „unglaubliche Unterstützung“, die er und seine Mitstreiter
von der Johannes-Diakonie bzw. dem Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg erfahren hätten.
Dem Fahrzeug selbst hatte anschließend eine besondere Aufgabe: Es warb in Heilbronn und Umgebung
für das dortige 10. Entenrennen des Round Table, bei
dem Ende Juni rund 5000 Plastikenten im Neckar um
die Wette schwammen. „Enten für Kinder“ war denn
auch auf der Motorhaube, am Heck und den Seiten der
motorisierten Ente zu lesen. Die Aktion diente schließlich einem guten Zweck, ganz so, wie es sich der Round
Table auf seine Fahnen geschrieben hat. Mit im Rennen war übrigens auch eine „Firmenente“ des BBW.
Sie war eines der Dankeschön-Präsente, die die „Tabler“ für die Auszubildenden mitgebracht hatten.
34 Angehörigenarbeit
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Angehörigenarbeit 35
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36 Menschen
Menschen in der Johannes-Diakonie
Im Ruhestand
Seit dem Erscheinen unserer letzten Ausgabe wurden folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet
(Stand August 2013):
Hans Borger, Annegret Deißler-Knorpp, Anne Friis,
Rainer Haag, Elfriede Jung, Renate Konrad, Angelika Kress, Michael Lawrence, Eva-Maria Lehmann,
Roswitha Merkl, Angelika Newill, Monika Reimelt, Rolf
Sander, Edeltraud Schäfer, Ferdinand Schmidt, Johann
Zepek (Mosbach)
Eike Halbländer, Reinhard Öhmig (Schwarzach)
Die Johannes-Diakonie trauert...
... und nahm Abschied von den folgenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ehemaligen, Werkstattbeschäftigten sowie Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern:
Iris Bauer, Bewohnerin der Wohngruppe Wiesengrund
4 unserer Einrichtung in Schwarzach, lebte seit 1979
bei uns. Sie starb am 5. Juni im Alter von 53 Jahren.
Daniel Stöckel, Beschäftigter der Lahrer Werkstätten
seit 1993 und seit 1999 Bewohner im Wohnheim Lahr,
verstarb am 7. Juni im Alter von 43 Jahren.
Hubert Link, Bewohner der Wohngruppe D3 im Wohnzentrum, lebte seit 2006 in unserer Einrichtung in
Mosbach. Er starb am 7. Juni im Alter von 48 Jahren.
Fritz Rodemers, ehemaliger Mitarbeiter, war von 1977
bis zum Eintritt in den Ruhestand 1995 als Ausbilder
im Bereich Holz im Berufsbildungswerk Mosbach tätig. Er starb am 8. Juni im Alter von 77 Jahren.
Elke Hafner, ehemalige Mitarbeiterin, war von 1980
bis zum Eintritt in den Ruhestand 2008 im Haus Fuchs
in Mosbach tätig. Sie starb am 13. Juni im Alter von 65
Jahren.
Maria Luzia Schneider, ehemalige Mitarbeiterin, war
von 1970 bis zum Eintritt in den Ruhe-stand 1992 in
der Chemischen Reinigung der Wäscherei in Mosbach
beschäftigt. Sie starb am 15. Juni im Alter von 81 Jahren.
Alexander Wiegmann, Bewohner der Wohngruppe
Haus am Wald in Mosbach, kam im Alter von sechs
Jahren zu uns. Er starb am 26. Juni im Alter von 40 Jahren.
Hubert Wolfram Schäfer, ehemaliger Mitarbeiter unserer Einrichtung in Mosbach, war seit 1965 an der Johannesberg Schule tätig, zuerst als Sonderschullehrer,
dann viele Jahre als Konrektor und zuletzt bis zum Eintritt in den Ruhestand 2001 als Rektor. Er starb am 2.
Juli im Alter von 72 Jahren.
Michael Häfele, Bewohner der Wohngruppe Waldstraße 8 in Schwarzach, lebte seit 1980 in unserer Einrichtung. Er starb am 8. Juli im Alter von 46 Jahren.
Dieter Denz, ehemaliger Mitarbeiter, war von 1978 bis
2003 als Theologe und Prädikant im Be-reich Seelsorge unserer Einrichtung in Mosbach tätig, seit Anfang
der 80er Jahre mit dem Schwerpunkt „Seelsorgerlicher Dienst am Berufsbildungswerk“. Er starb am 15.
Juli im Alter von 70 Jahren.
Dorothea Röderer, Beschäftigte der Lahrer Werkstätten seit 1974 und seit 2009 Bewohnerin im Verbund
4 Haus Pflugstraße, verstarb am 24. Juli im Alter von
fast 59 Jahren.
Klaus Schulz, ehemaliger Mitarbeiter unserer Einrichtung in Mosbach, war von 1980 bis zum Eintritt in den
Ruhestand in 2000 im Fahrdienst beschäftigt. Er starb
am 27. Juli im Alter von 71 Jahren.
Bärbel Backfisch, ehemalige Mitarbeiterin, war seit
1977 in der Raumpflege im Haus im Tal in Mosbach
tätig. Mit der Einweihung der Johanneskirche 1982
wurde sie Kirchendienerin und übte diese Tätigkeit 31
Jahre aus, seit Beendigung ihrer aktiven Berufstätigkeit 2009 die letzten vier Jahre ehrenamtlich. Sie starb
am 29. Juli im Alter von 66 Jahren.
Spenden 37
Danke für Ihre Spenden!
Ski-Club Mosbach unterstützt Ski-Projekt der Johannes-Diakonie
Fasnachter verbreiten auch im Sommer
Freude
Mannheim/Schwarzach. Auf Blumengrüße und Geschenke verzichtete die Zabbe-Lieblichkeit Nadine
I. aus der Familie der Narretei über die Kampagne
2012/13. Stattdessen sammelte sie Geld für die Wohngruppe Morgensonne 6 auf dem Schwarzacher Hof
der Johannes-Diakonie. Der Kontakt wurde durch Tobias Emmerich, Cousin von Prinzessin-Ehemann Jan
Emmerich hergestellt.
Ende Juni wurde bei einem Sektempfang mit Kaffee
und Kuchen in gemütlicher Runde auf der Wohngruppe der Scheck überreicht. Es kamen stolze (und närrische) 1111 Euro zusammen, die Nadine Belle-Emmerich
Doris Bieser von der Wohngruppe Morgensonne 6
überreichen konnte. Über das Engagement ihrer Prinzessin freuten sich auch die Präsidenten der Zabbe aus
Seckenheim, Gerhard Adler und Andreas Eder, die bei
der Übergabe ihren Verein vorstellten. Die gesamte
Gruppe freut sich sehr über diese Spende, von der ein
Bastelschrank mit Ausstattung angeschafft werden
soll und dankte der Zabbe-Lieblichkeit Nadine I. und
ihrem Verein.
Mosbach. Viele hochkarätige Erfolge konnten die Inline-Alpin-Athleten des Skiclubs Mosbach schon einfahren. 2012 sogar den Weltmeistertitel im Riesenslalom
auf Inline Skates. Trainiert wird auf dem Gelände der
Johannes-Diakonie, das dafür beste Voraussetzungen
bietet. Eine asphaltierte Straße am Hang, die jeweils
abgesperrt wird, bietet ein optimales Trainingsgelände auf dem ambitioniertes, von Erfolg gekröntes Training möglich ist.
Die Inline-Skaterinnen und Skater des Skiclubs sind
aber nicht „nur“ am eigenen Erfolg interessiert, sondern haben auch ein Herz für andere Sportbegeisterte. Vorstand Udo Bauer und Jugendarbeit-Beauftragte
Anke Mörsberger übergaben Spendenbetreuerin Karin Neufert einen Scheck über 200 Euro. Die Spende
kommt dem Ski-Projekt Schwarzbach Schule zugute.
Schon mehrfach haben die jungen Sportlerinnen und
Sportler bei den Special-Olympics, den olympischen
Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung, mit
beachtlichen Erfolgen und vielen Medaillen teilgenommen. Da die Teilnahme an Ski-Wettkämpfen und
Trainings-Freizeiten immer viel Geld kostet, war die
Unterstützung durch die Inlineskater des Ski-Clubs
Mosbach mehr als willkommen.
38 Spenden
Unsere Spendenkontonummer:
4 36 36 36
„Spielend sparen und gewinnen“…
Mosbach. Jedes Jahr spendet die Sparkasse NeckartalOdenwald die Gewinne aus ihrem Lossparen an soziale Einrichtungen in der Region. Nach dem Motto
„Spielend sparen und gewinnen“ beteiligen sich die
Kundinnen und Kunden der Sparkasse am Lotteriesparen und unterstützen so indirekt gemeinnützige, kulturelle und soziale Einrichtungen. In diesem Jahr waren es 65.000 Euro, die dabei zusammenkamen und
an zahlreiche soziale Einrichtungen verteilt wurden.
Die Johannes-Diakonie konnte sich über 5.000 Euro
freuen. Diese Spende kommt der Jugendfarm in
Schwarzach zugute. Das Besondere an diesem Projekt
ist, dass es Menschen mit und ohne Behinderungen
zusammenbringt.
Die Jugendfarm gibt allen, die Freude daran haben, die
Chance, aktiv und mit allen Sinnen Natur zu erleben:
Tiere versorgen, eine Pony-Wanderung mitmachen,
Stockbrot backen, Holz bearbeiten hier dürfen sich Junge und Junggebliebene nach Herzenslust – mit fachkundiger und pädagogischer Begleitung – kreativ betätigen.
Sparkasse Neckartal-Odenwald
BLZ 674 500 48
Spendenhotline:
08000 705705
Vielfach bietet sich die Möglichkeit, uns zu besonderen
Anlässen mit Spenden zu bedenken, etwa mit Spenden
aus Festen und Jubiläen, Kranzspenden oder Briefmarkenspenden. Mit einer Schenkung oder einem Vermächtnis können Sie unsere Arbeit für Menschen mit Behinderung unterstützen, auch über Ihr Leben hinaus.
Für Rückfragen stehen Ihnen
Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Lothar
Förschler (Tel. 06261/88-203) und
Vorstand Jörg Huber (Tel. 06261/88-211)
zur Verfügung.
Auch unsere Seelsorger beraten Sie gerne:
Pfarrerehepaar Birgit und Richard Lallathin
(Tel. 06261/88-245),
Pfarrerin Erika Knappmann (Tel. 06262/22-232).
Auf Ihren Anruf freut sich auch:
Karin Neufert, Fundraising/Spenderbetreuung
(Tel. 06261/88-729)
Spendenkonten:
i
Johannes-Diakonie Mosbach, Sparkasse Neckartal-Odenwald, Konto 4 36 36 36, BLZ 67450048 (ggf. bitte
Spendenzweck angeben)
Verein der Freunde und Förderer der JohannesDiakonie Mosbach e.V., Sparkasse Neckartal-Odenwald,
Konto 3009016, BLZ 67450048
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Kunst-Werk-Haus 39
Die „Künstler des Schwarzacher Hofes“
Das Atelier der Künstlerinnen und Künstler ist das KUNST-WERK-HAUS
Ausstellungen:
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2003 2006 2008 2010 Schwarzach und Schefflenz
Stuttgart
Leimen und Hockenheim
Bad Rappenau und Stuttgart
Heidelberg
Lahr, Karlsruhe, Bad Boll,
Ebern und Neckarbischofsheim
Staffelstein und Bühl
Eberbach und Mosbach
Istanbul
Wehr
Straßburg (Europaparlament)
Die Künstlergruppe des Schwarzacher Hofes: Manuela Suchy *1980 • Michael Geisselmann *1971
Rainer Wolf *1967 • Meik Burkhardt *1986 • Annette Krämer *1973 (nicht abgebildet)
Schwarzach. Der Kalender mit einer Auswahl von
Werken der „Künstler des Schwarzacher Hofes“ soll
Sie durch das Jahr begleiten. Das Atelier der Künstlerinnen und Künstler ist das KUNST-WERK-HAUS.
Es ist zugleich auch deren Galerie.
Im Jahr 1992 wurde das Projekt der „Künstler des
Schwarzacher Hofes“ der Johannes-Diakonie Mosbach ins Leben gerufen. Die Gruppe besteht heute
aus zwei Frauen und drei Männern im Alter von 27
bis 46 Jahren.
Die schöpferische Arbeit ist ausschließlich selbstbestimmt, das heißt kein pädagogisches oder therapeutisches Konzept wird an die Künstlerinnen
und Künstler herangetragen. So hat sich eine eigene Handschrift – in Form individueller Malstile –
über Jahre hinweg entwickelt, die sich unter dem
Begriff „Zeitgenössische Kunst“ einordnen lässt.
Durch den Verkauf der Werke trägt sich das Projekt
finanziell selbst.
Die Bilder haben bei überregionalen Ausstellungen
in den vergangenen Jahren Aufsehen erregt. So
tragen die „Künstler des Schwarzacher Hofes“ seit
über 20 Jahren dazu bei, durch vielerlei Einflüsse
geprägte gesellschaftliche Vorbehalte selbstbestimmt handelnd zum Positiven zu verändern.
Schwarzacher Hof, KUNST-WERK-HAUS
74869 Schwarzach
Telefon 06262 22-366
www.johannes-diakonie.de
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Die Standorte der Johannes-Diakonie Mosbach
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Bensheim
A3
Wertheim
Miltenberg
Michelstadt
Würzburg
E 41
in
Ma
A 81
A 61
Amorbach
Worms
A 63
KaiserslauternA 6
E 50
Bad Dürkheim A 650
Buchen (Odw.)
A6
r
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A5
N
Heidelberg
Neustadt an der
Weinstraße
Speyer
Bad Mergentheim
Eberbach
Mannheim
E 31
A 81
Walldorf Neckarbischofsheim
A6
Sinsheim
ein
A7
Ravenstein
Mosbach
Schwarzach
Rh
Pirmasens
Beerfelden
Weinheim
A6
Tauberbischofsheim
Walldürn
Künzelsau
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Bad Rappenau
Landau
E 35
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Neckarsulm
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Heilbronn
Bruchsal
Crailsheim
Schwäbisch Hall
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Karlsruhe
Ettlingen
Backnang
Ludwigsburg
Pforzheim
E 35
Rastatt
E 52
ein
Rh
Leonberg
Stuttgart
Sindelfingen
Calw
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Bühl
Simmersfeld
Kirchheim unter Teck
A8
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Ne
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A8
Baden-Baden
A5
A7
A 81
Mühlacker
A 81
Rottenburg am Neckar
Freudenstadt
E 52
Reutlingen
A7
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Schwarzwald
Balingen
Schramberg
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Breisgau
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Hessen
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Bad Krozingen
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Schwarzwald
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