mit neuem Zuhause - Johannes
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mit neuem Zuhause - Johannes
Johannes-Diakonie Mosbach Informationen e i l b a t e : r fideljo Ein Jah h c i e r g l o f r rt und e erk“ W t f a r K „ rt: Kraftspo use Zuha m e u e n mit rung e d r o f s u Hera e n i e r e mm f: I u a k r e d i Kle 37. Jahrgang Ausgabe 3/2013 2 Aus dem Inhalt Liebe Leserinnen, liebe Leser! 3 Geistliches Wort 4 Kurznachrichten5 Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze „Was wir hier erleben, ist Inklusion pur“ Etabliert und erfolgreich: Das Kultur- und Begegnungszentrum „fideljo“ blickt auf sein erstes Jahr zurück 9 „Kraftsport ist ein toller Sport“ 26 „An Aufgeben habe ich nie gedacht“ 27 Mehr Platz, mehr Lebensqualität 28 „Wir sind in der Stadt angekommen“ 30 „Was ihr gelernt habt, brauchen wir alle“ 32 Die „Ente“ strahlt jetzt himmelblau 33 36 Danilo Pasnicki will als Assistenztrainer sein Wissen weitergeben Nicole Reimann ist am Kraftsport gewachsen Ein Jahr Haus Sonnenhalde: Für Bewohner und Mitarbeiter ist der Umzug ein voller Erfolg Sommerfest in der Johannes-Diakonie in Mosbach 201313 Fachschule für Sozialwesen der Johannes-Diakonie Mosbach feierte Einweihung am neuen Standort in Neckarbischofsheim Kleidung, schick und bedarfsgerecht 14 BBW Mosbach-Heidelberg verbschiedet 69 Absolventen in 16 Ausbildungsberufen „Kleider einkaufen macht Spaß“ 19 Neue Bücher in Leichter Sprache 20 Menschen in der Johannes-Diakonie Schreiben für mehr Verständnis 22 Im Ruhestand mit Clownin Frieda, den Handicaps, DRK, Freiw. Feuerwehr Mosbach, Hundestaffel...und vielen anderen Attraktionen Inklusion ist auch beim Kleiderkauf ein Thema Beim Thema Kleidung kann jeder mitreden Spannende Geschichten für junge und alte Menschen Buchautorin Elisabeth Westhoff über das Leben mit einem behinderten Kind 23 „Kraft-Werk“ hat ein neues Zuhause 24 Inklusiver Sportverein bezog auf dem Schwarzacher Hof der Johannes-Diakonie ein modernes Kraftsportzentrum Die Johannes-Diakonie trauert... Danke für Ihre Spenden! Fasnachter verbreiten auch im Sommer Freude „Man kümmert sich umeinander“ Projekt „Come together“ der Johannesberg Schule und des Tannenhofs Auszubildende restaurieren für den Round Table Heilbronn einen Citroen 2CV 37 Ski-Club Mosbach unterstützt Ski-Projekt der JohannesDiakonie „Spielend sparen und gewinnen“… Die „Künstler des Schwarzacher Hofes“ Das Atelier der Künstlerinnen und Künstler ist das KUNST-WERK-HAUS 39 Die neuen Kunst-Kalender und Tassen sind eingetroffen... Limitierte Auflage formschöner Tassen aus hochwertigem Porzellan mit Motiven aus dem KUNST-WERK-HAUS der Johannes-Diakonie Mosbach. Gefertigt in Zusammenarbeit mit dem bekannten Porzellanhersteller Seltmann Weiden. Spülmaschinenfest, mikrowellenfest, überdurchschnittliche Glasurhärte, echtes Hartporzellan, ideales Warmhaltevermögen. Preis Pro Becher: 9 Euro (bei Versand zuzüglich Versandkosten) Ausdrucksstarke und beeindruckende Motive aus dem KUNST-WERK-HAUS am Schwarzacher Hof inspirieren durch das ganze Jahr 2014! Die heraustrennbaren Kunstpostkarten können Sie außerdem verschicken und auch anderen damit eine Freude machen. Der Kalender hat ein übersichtliches Kalendarium mit allen Sonn- und Feiertagen und Platz für Ihre Aktivitäten. Er wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von Fotodesign Walter Fogel, Klip GmbH, und die Texdat gGmbH. Mit dem Kauf des Kalenders unterstützen Sie die Arbeit der JohannesDiakonie! Preis pro Kalender: 8,50 Euro (bei Versand zuzüglich Versandkosten). Tassen und Kalender gibt es in Schwarzach direkt im KUNST-WERK-HAUS (nach telefonischer Vereinbarung unter 06262/ 22-366) und in Mosbach im „fideljo“ zu kaufen oder lassen sich per E-Mail unter [email protected] bestellen. Informationen zu unserem KUNST-WERK-HAUS finden Sie auf Seite 39 Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser! Sehr geehrte Damen und Herren, wir freuen uns, Ihnen die druckfrische Herbstausgabe 2013 der Informationen aus der Johannes-Diakonie Mosbach zustellen zu dürfen. Auch in dieser Ausgabe finden Sie einen vielfarbigen und interessanten Querschnitt über die Ereignisse, Geschehnisse und über das Leben in unseren Häusern und den Bereichen der Johannes-Diakonie. Einen besonderen Schwerpunkt in diesem Heft bildet das Thema „Kleidung und Mode“ und seine Bedeutung für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Kleidung z.B. für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen muss zum einen funktional sein, dennoch soll sie auch modischen Ansprüchen genügen. Wir haben Ihnen zu diesem Thema ein interessantes Dossier zusammengestellt. Darüber hinaus blicken wir zurück auf das erste Jubiläum unseres Zentrums für Kultur und Begegnung, dem fideljo. Wir feiern einjähriges Jubiläum und berichten über die Erfahrungen, die wir in diesem ersten Jahr gemacht haben. Auch lassen wir Sie über einen Bilderreigen teilhaben am zurückliegenden Sommerfest. Falls Sie selbst hier waren, werden sicher manche Erinnerungen geweckt, ansonsten bekommen Sie über die Bilder sicher einen lebendigen Eindruck von diesem gelungenen Fest. Zwei neue Einrichtungen stellen wir Ihnen vor, nämlich das seit einem Jahr in Betrieb gegangene Wohn- und Pflegeheim Sonnenhalde sowie das neu eröffnete Kraftsportzentrum, beide Einrichtungen auf dem Schwarzacher Hof. Im Zusammenhang mit dem Kraftsportzentrum lernen Sie in zwei Portraits zwei profilierte und dort trainierende Athleten kennen. Auch in unserer Fachschule für Sozialwesen gab es ein Einweihungsfest zu feiern, obwohl diese Schule schon über viele Jahre besteht. Grund dafür war der Umzug im vergangenen Jahr in neue und sehr zweckmäßige Räume in Neckarbischofsheim, die wir Ihnen in diesem Heft auch gerne vorstellen. Für uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht es nun nach dem Sommer, der von vielen für erholsame Urlaubstage genutzt wurde, in das letzte und meist sehr anstrengende Drittel des Jahres. Dabei ist der Blick zunehmend auf Herbst und Winter und damit auch schon auf erste Weihnachtsvorbereitungen gerichtet. Von dieser Warte aus betrachtet geht das Jahr 2013 doch sehr schnell vorüber, empfinden Sie dies auch so? Die nächsten Themen stehen auch schon vor der Tür, der Klinikneubau hat mit der Herrichtung des Geländes begonnen, die Schaffung von dezentralen Wohn- und Betreuungsangeboten macht Fortschritte, doch darüber in einer nächsten Ausgabe der Informationen. Jetzt wünschen wir Ihnen ein interessantes Lesevergnügen mit diesem Heft und grüßen Sie herzlich aus Mosbach. Dr. Hanns-Lothar Förschler Vorstandsvorsitzender Jörg Huber Vorstand 3 4 Theologie und Seelsorge Geistliches Wort Neuland Liebe Leserin, lieber Leser, In dieser Ausgabe der „Informationen“ werden Sie etwas über Mode und Trends lesen können, über Kraftsport und Menschen, die sich dafür begeistern, und Sie werden etwas über die ersten Erlebnisse und Erfahrungen des neuen Begegnungszentrums „fideljo“ lesen können. So verschieden diese drei Themen sind, sie passen doch alle gut zu dem Motto: „Neuland betreten“: - Wer „mit der Mode geht“, wird immer mal wieder etwas Neues ausprobieren wollen, neue Farben, neue Stilrichtungen ... - Mit der Einrichtung eines Kraftsportzentrums am Schwarzacher Hof, das Menschen mit und ohne Behinderung zur Verfügung steht, geht die Johannes-Diakonie einen neuen Weg, bei dem „Inklusion“ auch mal anders gegangen wird. - Und mit dem „fideljo“ wurden in Mosbach schon erste Erfahrungen gesammelt mit neuen Begegnungsmöglichkeiten verschiedenster Art. Auch in den anderen Bereichen der Johannes-Diakonie – ob nun im Wohnbereich, bei der Arbeit oder in der Freizeit – ist das Thema „Neuland betreten“ sehr präsent. Und für viele Bewohnerinnen und Bewohner wird es zur Zeit auch ganz konkret, wenn es z.B. darum geht, an einen anderen Ort oder in ein anderes Haus umzuziehen und neue Wohnformen auszuprobieren. Deshalb möchte ich hier eine kleine Geschichte weitergeben und den Hinweis auf biblische Personen und Texte, die alle auch mit einem Neuanfang zu tun haben. Zuerst die Geschichte (Verfasser leider nicht bekannt): „Sie müssen Zoll entrichten“, sagt mir der Grenzposten, als ich Neuland betreten will.„Jeder Übergang kostet etwas.“ „Was muss ich zahlen?“ frage ich und zücke den Beutel, der angefüllt ist mit meinem bisherigen Leben. „Bequemlichkeit, Gewohnheit und Sicherheit“, sagt mir der an der Grenze. „So teuer ist das?“ frage ich zögernd. „Ja, billiger sind Übergänge nicht zu haben“ , sagt der Grenzposten, „aber dafür gehen sie ins Leben!“ Neuanfänge brauchen Mut, aber sie bieten auch die Chance der Bereicherung und neuen Lebensglücks. In der Bibel ist immer wieder von Neuanfängen die Rede. Von Abraham (um nicht schon bei Adam und Eva anzufangen ... ) bis zu Paulus (... und danach durch die ganze Kirchengeschichte hindurch). Immer wieder mussten Menschen Neues wagen, Altes und Liebgewordenes zurücklassen und neu anfangen. Aber immer wieder findet sich bei all diesen Herausforderungen und Zumutungen mit denen Neuanfänge so einhergehen, auch ein Versprechen Gottes, das dem Menschen zusagt: Ich will mit Dir gehen – Ich lasse Dich nicht allein – Ich verlasse Dich nicht – Ich bin bei Dir, wohin Du auch gehst – Fürchte Dich nicht! Diese Zusage Gottes gilt auch noch heute! Darum lassen Sie uns die Herausforderungen der neuen Anfänge gemeinsam mit Seiner Hilfe meistern. Erika Knappmann, Pfarrerin Aktuelles in Kürze Kurznachrichten Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze Johannes-Diakonie. Eindrücke der täglichen Arbeit gab es für die Schülerinnen und Schüler dann bei Führungen durch die Wäscherei und der Werkstatt am Sportplatz – ehe der Besuch bei einer Runde Eis im „fideljo“ seinen Abschluss fand. # Manegenluft im Zirkus Knie Mosbach. Auf Einladung der Sparkasse Neckartal-Odenwald hatten 100 Bewohnerinnen und Bewohner der Johannes-Diakonie Gelegenheit, bei einer Sondervorstellung des Zirkus Knie auf dem Neckarelzer Messplatz Manegenluft zu schnuppern. Das Zirkusprogramm hielt jede Menge Unterhaltung bereit - Trapezkünstler, Clowns und Bauchredner ebenso wie jede Menege Tiere in der Manege. Alles in allem also ein abwechslungsreicher Zirlus-Nachmittag voller besonderer Eindrücke. # Lohrtalschüler zu Besuch Mosbach. Einen Schultag lang bekamen Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse der Mosbacher Lohrtalschule Einblick ins Geschehen der Johannes-Diakonie. Zunächst wohnten die Mädchen und Jungen der morgendlichen Andacht bei, anschließend erläuterte Pfarrer Richard Lallathin Geschichte und Aufgabe der Landrat besucht Kinderzentrum Mosbach. „Auch für den Landkreis ist diese Einrichtung ein Glücksfall.“ So lautete das Fazit von Landrat Dr. Achim Brötel nach seinem Besuch im Kinderzentrum der JohannesDiakonie. Gemeinsam mit Renate Körber, Fachbereichsleiterin Jugend und Soziales, Kreiskämmerer Michael Schork und Melanie Bauer von der Sozialplanung im Landkreis bekam er einen Überblick über die Angebote der Einrichtung, die ein Sozialpädiatrisches Zentrum, ein Gang- und Handzentrum, eine interdisziplinäre Frühförderstelle und eine Sonderpädagogische Beratungsstelle unter einem Dach vereint. So erläuterte Leiter Dr. Daniel Vater die umfangreichen Angebote im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) in der Heidelberger Straße in Neckarelz – einem „Kleinod der Johannes-Diakonie“, wie Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Lothar Förschler formulierte. Finanziert werde das SPZ in erster Linie durch die Gewährung einer Quartalspauschale der Gesetzlichen Krankenversiche- rung für interdisziplinäre Leistungen. Um das Angebot aufrecht erhalten zu können, entschloss sich der Neckar-Odenwald-Kreis Anfang 2005, einen freiwilligen Zuschuss zu leisten. Andere Landkreise hatten sich in der Folge angeschlossen. Neben dem SPZ besichtigten Dr. Achim Brötel und seine Kollegen auch das seit 2011 bestehende Gang- und Handzentrum. „Nicht alle Kinder starten mit den gleichen Voraussetzungen ins Leben“, so Brötel zum Abschluss. „Aus unserer Sicht ist es daher ein Glücksfall, dass wir Familien aus dem Landkreis mit kurzen Wegen ein solches Angebot zur Verfügung stellen können“, stellte er die Bedeutung des Kinderzentrums heraus. # Ministerialdirektor zu Besuch Mosbach. Das Regionalisierungsprogramm der Johannes-Diakonie mit der Schaffung von etwa 300 Wohnplätzen in benachbarten Landkreisen und die Konversion der Komplexstandorte standen im Mittelpunkt eines Besuchs von Ministerialdirektor Jürgen Lämmle vom Sozialministerium des Landes in Mosbach. Darüber hinaus informierte sich der Gast aus Stuttgart über den geplanten Neubau der Diakonie-Klinik mit 98 Betten bzw. Plätzen, der im kommenden Jahr an der B 27 entstehen wird.# 5 6 Aktuelles in Kürze Kurznachrichten Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze Apfelsaft auf dem Wochenmarkt Aglasterhausen. Apfelsaft, Edelbrand, Teelichter: Seit Juli ist die Johannes-Diakonie mit Produkten der Schwarzacher Werkstätten auf dem neuen Wochenmarkt in Aglasterhausen verteten. Jeden Donnerstag von 14 bis 18 Uhr bereichert der Stand von Patricia Schmidt das Markttreiben. Im Mittelpunkt steht dabei der Direktsaft aus Äpfeln, den die „Mobile Mosterei“ der Dienstleistungsgruppe herstellt und der in Drei-Liter-Kartons angeboten wird. Auch nach Anbruch des Kartons hält sich der Saft über mehrere Wochen. Verantwortlich dafür ist die sogenannte „Bag-in-Box-Verpackung“, bei der im Karton ein Innenbeutel den Saft enthält. Entnommen wir der Saft durch einen dazugehörigen Zapfhahn. Dabei kommt keine Luft in den Beutel.# Anzeige Räte besichtigen Baustelle Mosbach. Im Rahmen eines „interkommunalen Austausches“ besichtigten Gemeinderäte aus Mosbach und Eberbach auch die Baustelle der neuen Wohnstätte an der Mosbacher „Bleiche“. Vorstandvorsitzender Dr. Hanns-Lothar Förschler erläuterte den Stadtvertretern mit Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann Eberbachs Bürgermeister Peter Wir und führen ständig am Lager: Reichert an derfür Spitze das Projekt,und in Tür Beschläge Fenster dem 2014 24 Kinder, Jugendliche und Holzbearbeitungsmaschinen u junge Erwachsene zentrumsnah ein neues Zuhause finden werden.# • • Ihr kompetenter Partner für: Wir planen, liefern und montieren IHK-Prüfungen auch in Heidelberg Schließanlagen aller Art Sicherheitsbeschläge für Fens Heidelberg. 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In diesem Jahr mussten 27 • Schlüsseldienst • Rauchmelder ISDN Tel. 0 62 61 / 92 70-0 • Telefax 0 62davon 61 / von 92 70-5 • Elektronische – zwei Drittel Prüflinge Schließanlagen Geschäftszeiten: Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr, Betrieben 13.00 ––18.00 Uhr, Sams am Standort externen Rohrbach-Süd den Prüfern zeigen, www.riedt-gmbh.de • [email protected] RIEDT Beschlag-Systeme was sie in ihrer Ausbildung zur FachSchlachthofstr.8,·74821Mosbach (Gewerbegebieta.d.Elz) kraft Lagerlogistik gelernt hatten.# Tel.:(06261)9270-0 Fax:(06261)9270-50 Geschäftszeiten: Mo.-Fr.8.00-12.00u.13.00-18.00Uhr Sa.8.00-12.00Uhr E-Mail: [email protected] www.riedt-gmbh.de Zweigstelle AlterRauherStich7·74388Talheim Tel.:(07133)9891-0 Fax:(07133)16213 Aktuelles in Kürze Kurznachrichten Aktuelles aus der Johannes-Diakonie Mosbach in Kürze Inklusion im Mittelpunkt Mosbach. Es war der aktuell viel beschriebene Begriff Inklusion – die gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit einer Behinderung, wie ihn die UN-Behindertenrechtskonvention beschreibt – der beim Besuch von Dr. Dorothee Schlegel, Bundestagskandidatin der SPD für den Wahlkreis Odenwald-Tauber, in der Johannes-Diakonie im Mittelpunkt stand. Auch informierte sich die Wahl-Billigheimerin unter anderem über das anstehende Großprojekt „Diakonie-Klinik“, mit deren Bau im Frühjahr kommenden Jahres begonnen werden soll. Aufgegriffen hatte die Kreisrätin auch den vom Arbeitskreis Menschenwürde und Bioethik geäußerten Wunsch, dass Menschen mit einer Behinderung mehr politische Teilhabe zu bekommen. Sie erläuterte im Gespräch im „fideljo“: „Ich werde dafür sorgen, dass wir Menschen mit einer Behinderung künftig zu Kreistagssitzungen einladen – und sie auf die Sitzungen vorbereiten und begleiten.“# „Auf einem sehr guten Weg“ Mosbach. Alois Gerig bei seinem Besuch der Johannes-Diakonie beeindruckt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Odenwald-Tauber informierte sich mit dem Fraktionsvorsitzenden im Landtag Peter Hauk über die Veränderungen, die auf die JohannesDiakonie zukommen. Vor allem zwei Schlagworte standen dabei im Mittelpunkt: die Dezentralisierung und Schaffung kleinräumiger und wohnortnaher Wohn- und Beschäftigungsangebote sowie die daraus folgende Umnutzung von Gebäuden und Flächen auf den Großstandorten in Mosbach und Schwarzach. Und auch die geplante Diakonie-Klinik in Mosbach war Thema des Gesprächs – ein Projekt, das neben dem „fideljo“ und dem „Bildungscampus“ mit Dualer Hochschule und Berufsbildungswerk die „Inklusion nach Innen“ vorantreiben wird. „Mit Ihrer der Strategie, sich einerseits zu öffnen und andererseits nach außen zu gehen, sind Sie auf einem sehr guten Weg“, so das Fazit von Alois Gerig.# Landesvorsitzende vor Ort Mosbach. Die Landesvorsitzende der Grünen Thekla Walker und der Kreisvorstand mit Bundestagskandidat Hans-Detlef Ott informierten sich über die Entwicklungen der Johannes-Diakonie in Mosbach. Im Gespräch mit Vorstandsvorsitzendem Dr. Hanns-Lothar Förschler, dem Pädagogischen Vorstand Jörg Huber und Marianne Holzwarth, stellvertretende Leiterin des Geschäftsbereichs Wohnen, ging es hauptsächlich um die Dezentralisierung der Standorte. Der Wandel hin zu mehr kleineren, regionalen Einrichtungen fördere die Inklusion und stärke die Rechte und Ansprüche der Menschen mit Behinderung. Die Kosten unter anderem für Personal stiegen jedoch gegenüber der bisherigen Unterbringung in den Komplexstandorten. „Hier darf die Politik die Johannes-Diakonie nicht alleine lassen. Denn leider haben Menschen mit Behinderung keine starke Lobby“, so Walker. # Regionaliserung im Fokus Mosbach/Schwarzach. Über die Regionalisierungsprojekte der Johannes-Diakonie informierte sich Anne Cless, Leiterin des Referats Menschen mit Behinderung im badenwürttembergischen Sozialministerium, gemeinsam mit ihren Kollegen Dr. Carl-Gustav Kalbfell und Andreas Weber in Mosbach und Schwarzach. Den Gäste aus der Landeshauptstadt wurde bei der Besichtigung einzelner alter Gebäude schnell deutlich, welche Verbesserungen der Lebensqualität die dezentralen Neubauprojekte für Menschen mit Behinderung mit sich bringen werden. # 7 Anzeige Gehalts-/Bezügekonto; Genossenschaftsanteil von 15,– Euro/Mitglied Jugendfarm Schwarzach 0 800/46 22 22 6 www.bbbank.de 1) Voraussetzung: 8 0, Euro 1) Girokonto und Depot Die BBBank überzeugt immer mehr Kunden mit ihren Leistungen. Führen Sie Ihr Bankdepot und Ihr Gehalts-/Bezügekonto kostenfrei1) – ohne monatlichen Mindesteingang auf Ihrem Girokonto. Und genießen Sie den Service einer kompetenten Beraterbank. Gerne überzeugen wir auch Sie von unseren Vorteilen. 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Auf 1500 Quadratmetern Fläche schweift der Blick der Gäste über die Lounge, die Kaffeebar, einen Fair-Trade-Shop, den Gastronomiebereich bis hin zum Veranstaltungsbereich und vier klimatisierten Konferenzräumen – multifunktional und modern und somit ein Treffpunkt für unterschiedlichste Anlässe und Nutzer. Nicht zu vergessen eine der schönsten Terrassen Mosbachs mit Blick ins satte Grün. Zurück zum Stichwort Kabarett und Comedy: Vor Otmar Traber gaben sich seit Mai 2012 bereits eine ganze Reihe namhafter Künstler jenes Genres auf der „fideljo“-Bühne die Ehre: Alfons, der französische Kultreporter war beispielsweise da, „Maddin“ hatte von seinem jüngsten Horrortrip zu berichten, Vince Ebert verband Wissenschaft und Kabarett und auch Stephan Bauer sorgte ebenso ohne Requisiten für herzhafte Lachsalven. „Schon daran sieht man: Die Integration des fideljo in den Mosbacher Kulturbetrieb hat hingehauen“, sagt Eventmanager Herbert Bender stolz. Diesen Erfolg gelte es auch in Zukunft zu erhalten. Das Programm für 2014 verspricht jedenfalls einiges. Auch musikalisch hatte das „fideljo“ im Premierenjahr jede Menge zu bieten: Unter anderem Gitarrist Werner Lämmerhirt, die Rocker von „Fox Named King“, die Zed Mitchell Band oder Peter Finger nutzten den Eventbereich des Kultur- und Begegnungszentrums als ihren Klangraum. Zu den Höhepunkten zählten und zählen für Herbert Bender aber auch die „kleinen, netten Veranstaltungen“ wie beispielsweise die Reihe „Buch & Kaffee“. „Das wurde inzwischen schon zu einer kleinen Institution“, so Bender. Fortsetzung auf Seite 11 10 Ein Jahr fideljo Höhepunkte im „fideljo“: Der Ludwigsburger Kabarettist Otmar Traber (links) begeisterte auf der Bühne ebenso wie Musiker Peter Finger (unten). Immer einen Abstecher wert ist auch die Terrasse des Kultur- und Begegnungszentrums. 74821 Mosbach - Industriestraße 1 06261 / 9244-0 06261 / 9244-40 Ihr kompetenter Entsorgungspartner www.inast.de - [email protected] Anzeige Ein Jahr fideljo 11 Fortsetzung von Seite 9 Auch eine weitere Entwicklung bereitet dem „fideljo“Eventmanager große Freude: Jenseits der Kabarett-, Comedy- oder Musikveranstaltungen entdeckten immer mehr Vereine oder Institutionen den Veranstaltungsbereich für ihre Zwecke. Bestes Beispiel dafür: die Seniorentanz-Veranstaltungen des Stadtseniorenrates. „Die Verantwortlichen haben das fideljo über den Besuch von Kulturveranstaltungen entdeckt“, so Herbert Bender. „Was wir hier erleben, ist Inklusion pur“, fährt er fort. Zahlreiche Bewohner der JohannesDiakonie genießen ebenso die Musik und den Tanz, es ergeben sich zahlreiche Gespräche. „Rundum gelungen“, so Benders Resümee. Bevor sich die Besucher an dem erfreuen, was im Veranstaltungsbereich auf der Bühne geboten wird, nutzen die meisten das Herzstück des „fideljo“: die Gastronomie. Auch hier blickt Leiterin Silke Schubert auf ein ereignisreiches Jahr zurück. „Wir haben so viel gelernt und jede Menge wertvolle Erfahrungen gesammelt“, sagt sie. Mit „Wir“ meint Silke Schubert das Mitarbeiterteam, in dem auch ein integrativer Arbeitsplatz geschaffen werden konnte und in das Arbeitsplätze der Werkstatt für behinderte Menschen integriert sind – „ein tolles Team, ohne das das fideljo nach einem Jahr nicht das wäre, was es ist.“ Kein Wunder also, dass diese junge Truppe zu den Preisträgern beim „Irmgard- und Manfred-Hornig-Preis“ gehörte, bei dem hervorragende Leistungen von Mitarbeitenden der Johannes-Diakonie gewürdigt werden. Kraft ziehen alle aus vielen positiven Rückmeldungen der Gäste zu Pizza, Pasta und zum Service: „Die meisten Besucher sind begeistert“, sagt die Gastronomieleiterin. Inzwischen sei das „fideljo“ wirklich den ganzen Tag über ein Begegnungszentrum, auch abends kämen immer mehr Wohngruppen zum Essen. Auch die Auslastung der Konferenzräume steigt und steigt, Anfragen für Feiern gibt es ebenfalls zahlreiche. Zum „Einjährigen“ gab‘s einen Geburtstagsumtrunk. Unten: Geschäftsbereichsleiterin Ingrid Führing, Gastronomieleiterin Silke Schubert und Eventmanager Herbert Bender (v.r.). „Schon letztes Jahr hatten wir Geburtstage, eine große Hochzeit und diverse Weihnachtsfeiern.“ Als besondere Attraktionen haben Silke Schubert und ihr Team diverse Themenbrunchs etabliert – ebenfalls eine Erfolgsgeschichte. Oster- oder Sommerbrunch mit Spezialitäten aus verschiedenen Ländern lockten jede Menge Gäste an Sonntagvormittagen ins fideljo, der „Öko-Faire Brunch“ Mitte September stand als weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Als nächstes wird das fideljo-Team im November ein Gänse-Essen organisieren. Auch hier dürfte kein Zweifel bestehen: Die Gäste werden begeistert sein. Gleich im ersten Jahr mit dem Hornig-Preis für besondere Leistungen ausgezeichet: das „fideljo“-Team. 12 Sommerfest Sommerfest in der Johanne mit Clownin Frieda, den Handicaps, DRK, Freiw. Feuerwehr es-Diakonie in Mosbach 2013 r Mosbach, Hundestaffel...und vielen anderen Attraktionen Sommerfest 13 14 Dossier Mode Die passende Kleidung zu finden, ist für Rollstuhfahrer oder Menschen mit Handicap oft eine große Herausforderung. Kleidung, schick und bedarfsgerecht Inklusion ist auch beim Kleiderkauf ein Thema Haute Couture und Magermodels auf der einen Seite und altbackene Reha-Modelle für Menschen mit Behinderungen auf der anderen – so einfach ist die Modewelt heute längst nicht mehr. Da gibt es Designerinnen wie Isabell Herzogenrath, die Mode für Rollstuhlfahrer entwickelt und anfertigt. Die Berliner Designerin Christine Wolf präsentierte ihre Rollimode im Mai 2012 auf dem Designwettbewerb „Bezgraniz Couture“ in Moskau, eine der wenigen Shows mit Mode für Menschen mit Behinderungen. Sie gewann hier den zweiten Preis des Wettbewerbs für ihr schönes und praktisches Design. Dieser Award mit „echten“ Models, die in Rollstühlen über den Catwalk fahren, lässt die Schlussfolgerung zu: Das Thema Menschen mit Behinderung ist in der Gesellschaft angekommen. Ein Beispiel dafür ist die Modeboutique von Rolli-Moden in Lobbach bei Heidelberg. Das Verkaufsgeschäft im Komplex der Manfred-Sauer-Stiftung für Menschen mit Behinderungen bietet den Service, eigens gefertigte Hosen, Jacken und Schuhe in einer behindertengerechten Umkleidekabine anprobieren zu können. „Die Hose für den Rollstuhlfahrer ist eines unserer wichtigsten Produkte“, sagt Ina Faubel, Leiterin des Verkaufsgeschäftes. „Sie ist hinten höher geschnitten, sodass der Bund im Sitzen waagerecht abschließt und nicht herunterrutscht. Durch eine sehr flache Step- pung verursachen die Nähte keine Druckstellen. Ein sehr langer Reißverschluss ermöglicht ein bequemes Blasen-Management.“ Jacken mit nach vorne verlegter Schulternaht, Bademäntel mit langem Vorder- und kurzem Rückenteil, Regenbekleidung und Ponchos für den Rollifahrer – alles ist so geschnitten, dass es „im Sitzen sitzt“, wie der Werbeslogan von Rolli-Moden verspricht. Um einen Produktionspartner für kleine Serien in vielen Größen zu finden, muss das Team von Rolli-Moden jedoch lang suchen. Und zuguterletzt gibt es Modelle, die besser auf Maß gefertigt werden, Hochzeitsanzüge beispielsweise. Jede körperliche Behinderung erfordert nämlich einen eigens angefertigten Schnitt, damit die Anzüge wirklich perfekt passen. Diese Maßanfertigungen kosten ihren Preis, und auch die Rolli-Moden-Modelle „von der Stange“ sind nicht billig. Immerhin, es gibt behindertengerechte Jeans, Shorts und Jacken in modischen Schnitten und peppigen Farben. Wie sieht es aber mit Kleidung für Menschen mit geistigen Behinderungen aus? Lisa Polk und Christian Schinnerl, zwei Absolventen der Meisterschule für Mode in München, haben eine Hemdenkollektion für Männer mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) entworfen. Die Oberteile, die es normalerweise im Handel zu kaufen gibt, haben leider immer zu enge Kragen und zu Dossier Mode 15 lange Ärmel. Konventionelle Kleidung passt einfach nicht, und deshalb wollen diese beiden ambitionierten Schneidermeister Abhilfe schaffen. Sie suchen jetzt noch einen Partner für die Serienproduktion. Mode für besondere Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen, so überlegen einige Designer, sollte in gleicher Weise erhältlich sein wie Modelle für besonders kleine, große oder schwere Menschen. Die Johannes-Diakonie hat aus der Not, wenige Einkaufsmöglichkeiten für Bekleidung vorzufinden, eine Tugend gemacht und bietet in Mosbach und Schwarzach zwei Kleiderläden an. Hier können Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen ihres Kleiderbudgets einkaufen gehen. In den Regalen lagern Jeans und Pullis, Sportbekleidung, T-Shirts, Nacht- und Unterwäsche, Hemden, Blusen und Schuhe. Gerade ist die Herbstware eingetroffen, darunter auch eine größere Anzahl Jack-Wolfskin-Jacken. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind teilweise sehr markenbewusst“, sagt Annemarie Opitz. Sie packt gerade die neue Ware aus und sortiert sie in die Regale. „Die Kolleginnen gehen zweimal im Jahr auf eine Modemesse und schauen sich die neuen Trends an“, erzählt sie. „Wir ordern danach bei bestimmten Bezugsquellen und können unsere Ware zu vergleichsweise günstigen Preisen an die Käuferinnen und Käufer abgeben.“ Dabei schauen die Einkäuferinnen natürlich auf die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderungen. „Wir denken immer auch an Schuhe mit Klettverschluss, Hosen ohne Knöpfe und Reißverschlüsse, BHs mit Vorderverschluss oder Bustiers“, sagt Kleiderladen-Mitarbeiterin Annemarie Opitz. Bei der Kleiderauswahl geht es vor allem darum, dass Menschen mit Behinderungen möglichst allein damit zurechtkommen. Also besser die Schlupfhose mit Rundum-Gummizug, denn sie ist leicht an- und auszuziehen. Thomas Zipfel, Mitarbeiter im Haus „Wiesengrund“, kennt das Thema Kleidersuche sehr gut. „Wir haben hier zahlreiche Rollifahrer und Fußgänger mit Gangauffälligkeiten“, sagt er. „Bewohner mit spastischen Lähmungen haben Probleme mit der Beugung und Streckung der Arme und Beine, und da ist modisch eng geschnittene Kleidung ganz schwierig. Weil die Feinmotorik nicht so gut ausgeprägt ist, reißen dünne Stoffe leicht ein. Also kaufen wir dehnbare Stoffe, vor allem Langarmshirts.“ In Zusammenarbeit mit einer Schneiderei wird auch Spezialkleidung angepasst, beispielsweise ein Latz zum Hinein- schlüpfen für eine Frau mit sehr starkem Speichelfluss. Der Schulter- und Brustbereich wird auf diese Weise geschützt und bleibt trocken. Thomas Zipfel hat allerdings einige Wünsche an Kleidung: „Halbhohe Turnschuhe mit Klettverschluss gibt es bei Rolli-Moden wegen geringer Stückzahlen nicht mehr“, erzählt er. „Dabei sind sie gerade bei Menschen mit Spitzfuß oder anderen Auffälligkeiten in der Gangmotorik eine große Hilfe.“ Gerade bei schwerst mehrfach behinderten Bewohnern sind es die Mitarbeiter der Johannes-Diakonie, die einkaufen gehen; entweder im Einkaufszentrum auf der grünen Wiese, wo es viele Geschäfte unter einem Dach gibt, oder im eigenen Kleiderladen. „Wir hatten da aber einmal ein besonderes Erlebnis“, sagt Thomas Zipfel. „Als wir mit unseren neu eingekleideten Bewohnern zum Herbstfest gingen, saßen sehr viele gleich angezogene Menschen in der Runde. Wir Fortsetzung auf Seite 16 Anzeige 16 Dossier Mode wollten das vermeiden und haben uns deshalb andere Einkaufsmöglichkeiten gesucht.“ Denn Kleidung hat – zumindest in den Augen der Nichtbehinderten – viel mit Individualität zu tun. Deshalb haben die Kleiderläden auf diesen Wunsch der Mitarbeiter reagiert und durch eine Vielfalt an Farben und Stoffen die „Einheitskleidung“ abgeschafft. Ein zweites Angebot ergänzt die Bekleidung aus den Kleiderläden der Johannes-Diakonie: Außenstehende spenden Bekleidung, aus der sich die Bewohnerinnen und Bewohner dann kostenlos etwas heraussuchen können. „Einige unserer Bewohner benötigen sehr viele T-Shirts oder Nachtwäsche“, sagt Annemarie Opitz. „Da ist der Spendenladen eine echte Hilfe, weil das Kleiderbudget ja begrenzt ist.“ Damit die Kleiderspende nicht so oft genutzt werden muss, achten die Einkäufer der Johannes-Diakonie auf gute Qualität. „Dies ist auch im Hinblick auf die Wäsche wichtig“, sagt Alexandra Ullrich, Leiterin der Wäscherei der Johannes-Diakonie in Mosbach. Hier sorgen zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Industrie-Waschmaschinen, einer großen Waschstraße, acht Industrietrocknern und einer Mangel für hygienisch saubere, frisch gebügelte und richtig sortierte Wäsche, die dann an die Komplexstandorte und Außenwohngruppen zurückgeliefert wird. Die Wäschereileiterin ist stolz auf das Zertifikat, das eine gute Organisation und Wäschequalität nach RAL bescheinigt. Die Anstrengungen werden sogar noch erhöht, um das Zertifikat für Krankenhauswäsche zu erwerben. Die Sache hat allerdings eine Kehrseite: Wäsche von minderer Qualität, mit hervorstehenden Teilen wie Häkchen oder sonstigen Besonderheiten übersteht die raue industrielle Behandlung durch Wäschepressen oft nicht unversehrt. „Neulich kam eine Kundin zu mir und weinte, weil ihre Fußballverein-Bettwäsche kaputt aus der Wäscherei gekommen war“, bedauert Alexandra Ullrich. „Die Wäsche war mit goldenen Sternen beflockt, von denen nur Flockenfetzen übrig blieben.“ Die Bewohner und Mitarbeiter achten deshalb darauf, dass Kleidung möglichst aus guten, haltbaren Materialien besteht und sämtliche Wasch-, Trockenund Mangelgänge gut übersteht. Solche Probleme haben manche Bewohner nicht, wenn sie selbst für ihre Wäsche sorgen. Dies ist aber eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die nur wenige allein schaffen. „Ich gehe nicht im Kleiderladen einkaufen, sondern im Einkaufszentrum oder in der Stadt!“, sagt Brunhilde. Wie ihre Mitbewohner in den Außenwohngruppen Hauptstraße und Schwarzacher Straße in Aglasterhausen ist sie stolz, möglichst selbstständig zu sein. Auch Sabine ist vom Einkaufserlebnis begeistert: „Ich war schon in Mannheim und in Heidelberg einkaufen“, erzählt sie. „Die Geschäfte dort kannte ich gar nicht, das war toll. Wir haben nach dem Einkauf auch noch eine Tasse Kaffee getrunken.“ David geht manchmal allein einkaufen. Er kennt seine Kleidergröße und kann auch einschätzen, ob sein Geld für den Kauf des gewünschten Kleidungsstücks ausreicht. Denn das Kleiderbudget ist mit 23 Euro pro Monat recht knapp bemessen. Christopher hat es da noch schwerer, denn nur die wenigsten Geschäfte führen Schuhe seiner Schuhgröße 50. Doch er achtet sehr auf ordentliche und schicke Kleidung und besitzt einen Anzug für Feiertage und besondere Gelegenheiten. Claudia kauft über einen Spezialkatalog ein, denn sie trägt Übergröße und findet daher in normalen Kaufhäusern wenig oder nichts, das passt. Sabine wiederum wünscht sich mehr Sommerkleider, aber: „Warum soll ich mir die kaufen, wenn ich in der Werkstatt Schuhe mit Stahlkappen tragen muss? Das sieht doch nicht schön aus!“, meint sie. Ganz normale Probleme, die jeder kennt. Dossier Mode 17 Öffnungszeiten der Kleiderläden der JohannesDiakonie: Mosbach: Montag, Donnerstag, Freitag 13.30 bis 16.45, Mittwoch 8.30 bis 11.30 Uhr und nach Terminabsprache. Schwarzach: Montag 8.30 bis 11.30 Uhr, Dienstag, Donnerstag, Freitag 13.30 bis 16.45 Uhr und nach Terminabsprache. Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied: Die meisten Menschen mit einer Einschränkung sind mehr als andere auf Beratung und Begleitung angewiesen. Also müssen Sabine, Claudia und Christopher warten, bis ein Mitarbeiter der Johannes-Diakonie Zeit für einen Einkauf hat. Bei der Fülle an Aufgaben ist das selten machbar. Für viele Menschen mit Behinderung ist es aber schwer einzuschätzen, was ihnen passt und gut aussieht. Dafür wäre ein Spezialtraining nötig – oder ein Kleidungsberater. Wenn sich aber Inklusion in der Gesellschaft immer weiter durchsetzt, müssten solche Berater eigentlich auch im Einzelhandel zu finden sein. Daraufhin befragt, antwortete der Handelsverband Deutschland, er habe in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie und weiteren gesellschaftlichen Organisationen das Projekt „Generationenfreundliches Einkaufen“ gestartet. Für einen möglichst bequemen und komfortablen Einkauf für Menschen jeden Alters werde ein Zertifikat vergeben, unter anderem für breitere Gänge im Sinne von Rollstuhlfahrern. Darüber hinaus engagierten sich, so der Sprecher des Handelsverbands, viele Einzelhändler im Sinne der Einkaufenden mit Handicap. Wieder einmal geht die Inklusion also von der Seite der Behinderten und ihrer Fürsprecher aus. Rollstuhlfahrer haben in den vergangenen Jahren, so scheint es, genügend „Rabatz“ gemacht, um einige Institutionen aufmerken zu lassen. Wenige Designer, einige Spezialgeschäfte und Online-Shops, erste zaghafte Ansätze barrierearmer Einkaufsmöglichkeiten lassen sich mit einiger Mühe recherchieren. Es wird also Zeit, dass Interessenverbände auch für das Recht auf passende Kleidung und Offenheit gegenüber Menschen mit besonderem Beratungsbedarf streiten. Denn zu einer inklusiven Gesellschaft gehören auch Modegeschäfte im Einzugsbereich der Wohnungen, die Bekleidung und Beratung für Menschen mit Behinderungen anbieten. Kleiderspenden an den Standorten Mosbach und Schwarzach können rund um die Uhr in bereitstehende Container gelegt oder zu den folgenden Zeiten persönlich abgegeben werden: In Mosbach im „Textil-Gebäude“: Dienstag von 14 bis 16 Uhr, Freitag von 8 bis 11 Uhr. Am Standort Schwarzach in der „Spende“ im Wirtschaftsgebäude: Mittwoch von 8 bis 11 Uhr, Donnerstag von 14 bis 16 Uhr. i Links zum Thema: www.rollimoden.de www.generationenfreundliches-einkaufen.de Individualität ist bei uns Standard. Einsteigen und losfahren - unsere Aufgabe ist es, dies für Sie selbstverständlich zu machen. Deshalb arbeiten wir mit professionellen Aufbauherstellern zusammen, die Ihren neuen Mercedes an Ihre Bedürfnisse anpassen. Gerne informieren wir Sie in einem persönlichen Gespräch. Wir freuen uns auf Sie! Gramling Autohaus Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service 74821 Mosbach, Mosbacher Str. 68, Tel. 06261 / 636-0 74731 Walldürn, Daimlerstr. 4, Tel. 06282 / 9218-0 69427 Mudau (nur Service), Bahnhofstr. 11, Tel. 06284 / 9212-0 www.gramling.mercedes-benz.de, [email protected] Anzeige 18 WÜRDEVOLL. GEPFLEGT. Staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung Immer mehr Menschen werden im Alter pflegebedürftig. Dies birgt ein hohes finanzielles Risiko, denn die Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung sind nur eine Grundversorgung. Auf dem Eigenanteil bleibt der Pflegebedürftige selbst oder seine Kinder sitzen. Und das, so lange verfügbares Vermögen da ist. Mit unserer Pflegezusatzversicherung schützen Sie das, was Sie und Ihre Angehörigen angespart haben – und der Staat unterstützt Sie dabei. Wie das geht, erklären wir Ihnen gern in einem persönlichen Gespräch. Erhard Falk, Agenturleiter Dr.-Konrad-Adenauer-Straße 23 . 74736 Hardheim Telefon 06283 226665 [email protected] Bernd Walzenbach, Agenturleiter Frankenstraße 19/2 . 74918 Angelbachtal Telefon 07930 33099502 [email protected] www.vrk.de PFLEGE. BAHR. 60 € staatliche Zulage sichern Menschen schützen. Werte bewahren. Dossier Mode 19 „Kleider einkaufen macht Spaß“ Beim Thema Kleidung kann jeder mitreden Sabine: „Einkaufen in der Stadt macht Spaß. Vor dem Einkauf überlege ich mir, was ich brauche und hebe Geld vom Konto ab. Ich gebe nur so viel aus, wie ich mir leisten kann. Zum Schluss gehe ich gern ins Café und trinke eine Eisschokolade. Mein Problem sind die Schuhe. Ich kann nicht alle Schuhe tragen, denn ich brauche Einlagen. Die passen nicht in Schuhe mit Absätzen.“ „In unserer Wohngruppe wohnen Rollifahrer und Fußgänger mit Gehproblemen. Viele Bewohner können ihre Arme und Beine nicht so gut beugen und strecken. Die Kleidung darf nicht so eng sein. Dünne Stoffe reißen beim Anziehen leicht ein. Deshalb kaufen wir lieber T-Shirts, die gut anzuziehen sind.“ Thomas Zipfel, Wohngruppenleiter David: „Ich gehe manchmal allein einkaufen, denn die Mitarbeiter in meiner Wohngruppe haben wenig Zeit dafür. Ich kenne meine Kleidergröße und rechne aus, ob mein Geld ausreicht. Ich hätte gerne mal einen richtig tollen Anzug, aber dafür habe ich nicht genug Geld.“ „Hosen, Pullover und Blusen aus guten, festen Stoffen sind besser, weil sie länger halten. Wir bitten unsere Kunden, ihre Wäsche mit Namen zu kennzeichnen. Sonst können wir sie nicht an den Besitzer zurückgeben.“ Alexandra Ullrich, Wäscherei-Leiterin Brunhilde: „Ich habe ein Dirndl geschenkt bekommen, das ziehe ich sehr gern an. Ich gehe ins Einkaufszentrum oder in die Stadt, wenn ich mir etwas kaufen möchte.“ Claudia: „Ich suche mir meine T-Shirts, Blusen und Hosen in einem Katalog für große Größen und lasse sie mir schicken. Ich finde in normalen Kaufhäusern wenig oder nichts, das passt.“ Christopher: „Ich achte auf ordentliche, schicke Kleidung und habe auch einen Anzug für besondere Gelegenheiten. Mein Problem ist meine Größe: Die Schuhgröße 50 gibt es nur in sehr wenigen Geschäften.“ 20 Leichte Sprache Neue Bücher in Leichter Sprache Spannende Geschichten für junge und alte Menschen Im Oktober ist in Frankfurt die Buch-Messe. Das ist eine große Ausstellung. In den Frankfurter Messe-Hallen werden viele 1.000 neue Bücher gezeigt. Aber es sind fast keine Bücher in Leichter Sprache dabei. Das ist sehr schade. Zum Glück gibt es den Spaß am Lesen Verlag. Dort kann man eine Zeitung in Leichter Sprache bestellen. Es gibt jedes Jahr neue Bücher in Leichter Sprache. Zum Beispiel diese Bücher: Ziemlich beste Freunde Dieses Buch gab es zuerst in Schwerer Sprache und als Film. Jetzt kann man es auch in Leichter Sprache lesen. Es erzählt die wahre Geschichte von Philippe Pozzo di Borgo. Er hatte einen Unfall. Danach konnte er nur noch den Kopf bewegen. Arme und Beine waren gelähmt. Philippe brauchte einen Assistenten. Der Assistent sollte ihm helfen, weil Philippe nichts mehr allein machen konnte. Da kam Abdel. Er wollte Philippes Assistent sein. Aber Abdel machte lauter Sachen, die man nicht darf. Er klaute, er fuhr zu schnell Auto und er haute andere. Abdel war aber sehr nett zu Philippe. Er half ihm immer. Ein Buch für Jugendliche und Erwachsene Deshalb wollte Philippe nur Abdel. Taschenbuch mit 78 Seiten Er sagte: Abdel ist nicht mein Schutzengel. Es kostet 10 Euro Er ist mein Schutzteufel. Das Buch Ziemlich beste Freunde macht Spaß. Man kann es direkt beim Verlag bestellen Man kann lesen, wie das Leben im Rolli ist. www.spassamlesenverlag.de Man kann auch lesen, was im Leben wichtig E-Mail: [email protected] ist. Und was es bedeutet, Freunde zu sein. i Schwere Wörter werden hinten im Buch erklärt. Es gibt aber keine Bilder. Leichte Sprache 21 Der Anhalter Das Buch ist ein Krimi. Es erzählt von einer Urlaubsreise. Max und Mia fahren mit ihrem Auto nach Frankreich. Sie nehmen einen Anhalter mit. Damit fangen die Probleme an. Zuerst ein Auto, das sie verfolgt. Dann ein Dieb auf dem Zeltplatz. Mias Tasche wird geklaut. Das Zelt wird zerschnitten. Das Autofenster ist auf einmal kaputt. Max und Mia streiten. Die Geschichte geht schlimm aus. Man braucht lange, bis man kapiert, wie es zusammenhängt. Der Schluss ist überraschend und passt auch nicht so richtig zur Geschichte. Ein Buch für Jugendliche und Erwachsene Taschenbuch mit 55 Seiten Es kostet 8 Euro 50. Man kann es direkt beim Verlag bestellen www.spassamlesenverlag.de E-Mail: [email protected] i Das Problem bei diesem Buch: Die Abschnitte passen nicht gut zusammen. Dauernd wird etwas Neues erzählt. Anzeige z-Check Jetzt Finan ! en h mac Das Sparkassen-Finanzkonzept: Beratung auf Augenhöhe statt 08/15. Menschlich. Persönlich. Verlässlich. Gut für unsere Region. Geben Sie sich nicht mit 08/15-Beratung zufrieden – machen Sie jetzt Ihren individuellen FinanzCheck bei der Sparkasse. Wann und wo immer Sie wollen, analysieren wir gemeinsam mit Ihnen Ihre finanzielle Situation und entwickeln eine maßgeschneiderte Rundum-Strategie für Ihre Zukunft. Vereinbaren Sie jetzt ein Beratungs gespräch in Ihrer Geschäftsstelle oder informieren Sie sich unter www.spk-ntow.de. Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne. 22 Interview Elisabeth Westhoff Schreiben für mehr Verständnis Buchautorin Elisabeth Westhoff über das Leben mit einem behinderten Kind Familie Westhoff blickt auf turbulente Jahre zurück. Nach der Adoption eines Mädchens nahm das Ehepaar zwei Jahre später ein Zwillingspärchen im Säuglingsalter an. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass beide Jungen mit Behinderungen zur Welt kamen. Neben der Fürsorge für die Kinder machte Elisabeth Westhoff eine Ausbildung zur analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin. In bisher vier Büchern beschreibt sie ihre Erfahrungen und schreibt Porträts über Kinder und Erwachsene mit Behinderung. Frau Westhoff, worum geht es in Ihren Büchern? Elisabeth Westhoff: Bei den Recherchen zu meinem Buch „Nicht verstecken! Reden!“ habe ich Menschen mit schweren Behinderungen kennengelernt. Ihre Eltern haben mir erzählt, was sie mit ihren Kindern im Lauf der Jahre erlebt haben und erleben. Im zweiten Teil des Buches kommen Heilerziehungspfleger, Ärzte, Krankengymnasten, Ergotherapeuten und Sonderschullehrer zu Wort – Leute, die professionell mit Behinderten zu tun haben. Mein neues Buch „Schreib doch!“ ergänzt diese Sicht, denn hier erzählen einige Menschen mit Behinderung selbst, was sie bewegt. Für wen sind Ihre Bücher geschrieben? Die Menschen in meinen Büchern wollten zunächst einmal ihre Geschichten erzählen. Dabei sind anrührende Porträts entstanden, denn alle haben in unterschiedlicher Weise Schwierigkeiten gemeistert und sind daran gewachsen. Leserinnen und Leser erfahren auch Schritte im Verarbeitungsprozess von der Schock-Einsicht „Hilfe, mein Kind ist behindert!“ bis zu dem Punkt, an dem Eltern diese Tatsache akzeptieren können. Von daher ist es ein Buch für Eltern mit behinderten Kindern. Ich wünsche auch sehr, dass auch die Experten im Umgang mit Behinderung dieses Buch lesen. Sie tauchen dadurch in die Sicht der Eltern ein und erfahren, wie Familien mit behinderten Kindern „ticken“. mehr Verständnis für Menschen mit besonderen Herausforderungen gäbe. Was hilft Eltern mit einem behinderten Kind? Zunächst einmal, wenn sie ihr Kind nicht als Behinderten sehen, sondern als Menschen mit besonderen Herausforderungen. Weiterhin ist es wichtig, sich selbst ernst zu nehmen mit eigenen Bedürfnissen, Schwächen und auch negativen Gefühlen. Sehr hilfreich ist eine gute Partnerschaft, wo das Elternpaar sich zusammenrauft und sich gegenseitig entlastet. Wünschenswert ist eine eigene Herkunftsfamilie, die auch einmal das Kind für einige Stunden abnimmt und so Freiraum schafft. Und schließlich hilft es auch, eine gute Nachbarschaft zu haben, die aufgeschlossen mit Behinderung umgeht. Wir haben beispielsweise die Nachbarn zum Abschiedsfest eingeladen, als unser Sohn Christian mit 13 Jahren in der Johannes-Diakonie ein zweites Zuhause fand. Alle kamen, brachten etwas zu essen und ein Geschenk mit. Das war sehr ermutigend. Wie geht es Ihrem Sohn und wie geht es Ihnen mit diesem Schritt? Es war sehr schwer, weil wir Christian erst später in eine größere Unabhängigkeit von uns entlassen wollten. Wir wussten, dass er die erste Zeit in einer fremden Umgebung nicht schlafen kann. Außerdem fühlte er sich durch den Umzug bestraft. Jetzt geht es ihm glücklicherweise gut, weil er neue Anker in Form von vertrauten Gesichtern und Räumen hat. Uns ist aber klar, dass er beide Welten braucht – die Johannes-Diakonie, die ihm einen festen Rahmen gibt, und die 14-tägigen Besuche bei uns zu Hause, wo wir uns rund um die Uhr um ihn kümmern und all das tun, was er gerne macht. Das kommt in einer Einrichtung mangels Zeit für eine Einzelbetreuung natürlich zu kurz. Von daher wünschte ich, dass mehr Finanzmittel für Personal vorhanden wären. Haben Sie eine Gemeinsamkeit bei allen Eltern aus Ihren Büchern entdeckt? Eltern wünschen sich, dass ihr Kind in seiner Individualität gesehen und nicht an einer Messlatte gemessen wird, die seine Möglichkeiten übersteigt. Wenn beispielsweise mein Sohn gelernt hat, eine Weile ruhig zu sitzen, Mehr Informationen zu Elisabeth Westhoff, zu ihren wenn er beim Einkaufen in der KassenschlanBüchern und ihrer therapeutischen Arbeit für Familien ge warten kann, dann ist das mindestens so in besonderen Belastungssituationen gibt es unter: wunderbar wie ein Einser bei einem normawww.menschen-mit-behinderung-online.de lerweise mäßig begabten Schüler. Es wäre sehr entlastend, wenn es in der Öffentlichkeit i Projekt „Come together“ 23 Jung und Alt sitzen gemeinsam am Tisch, schneiden, schälen – und erzählen. Jeder wie er kann und mag. „Man kümmert sich umeinander“ Projekt „Come together“ der Johannesberg Schule und des Tannenhofs Mosbach-Neckarelz. Es duftet nach Rosmarin und Thymian im Raum, am Esstisch werden Kartoffeln geschält, Petersilie zerkleinert, Brot in Scheiben geschnitten. Einen Sommerquark soll es geben an diesem Donnerstag, so haben es die Teilnehmer des Projekts „Come together – Kooperation zwischen Jung und Alt“ im Seniorenhaus Tannenhof beschlossen. Diejenigen, die diese Mahlzeit zubereiten, sind Bewohnerinnen des Tannenhofs sowie Schülerinnen und Schüler der Johannesberg Schule der JohannesDiakonie Mosbach. Einmal in der Woche besuchten Melina, Yilmaz, Saskia, Luisa und Nadja im vergangenen Schuljahr „ihre“ Senioren, um gemeinsam den Vormittag zu verbringen. Diese Kooperation zwischen Jung und Alt besteht bereits seit rund zwei Jahren, erzählen die Lehrerinnen Cornelia Goes und Ingrid Sigmund-Blesch. Immer donnerstags fahren sie mit fünf Schülerinnen und Schülern mit dem Stadtbus zum Tannenhof, um gemeinsam mit den Seniorinnen zu spielen, zu singen, Spaziergänge oder Bewegungsübungen zu machen, Eis essen zu gehen – oder aber zu kochen, wie an diesem Donnerstagvormittag. So sitzen Jung und Alt gemeinsam am Tisch, schneiden, schälen – und erzählen. Jeder wie er kann und mag. „Das ist eines der Ziele des Projekts: Alte und junge Menschen kommen miteinander ins Gespräch, knüpfen Kontakte“, so Cornelia Boes. Weiter soll das Projekt Berührungsängste abbauen, soziale und kognitive Kompetenzen fördern und erhalten, die Möglichkeit geben, Gemeinsamkeiten zu entdecken und Freunde am gemeinsamen Tun erleben lassen. „Und für unsere Schüler soll es natürlich die Gelegenheit geben, ein mögliches Arbeitsfeld für ein Schülerpraktikum kennen zu lernen.“ Auch Tannenhof-Leiter Hans-Jürgen Mössner ist begeistert von dem Projekt und unterstützt es nach Kräften. „Für unsere Bewohnerinnen ist das eine tolle Sache – und ein wichtiger Termin im Wochenkalender“, erzählt er. Inzwischen seien Beziehungen aufgebaut, ja Freundschaften entstanden. „Man kümmert sich umeinander.“ So sitzen Jung und Alt nicht nur bei den gemeinsamen Aktionen zusammen, die Seniorinnen werden auf ihren Zimmern besucht, es werden Bilder ausgetauscht. „Eine solche Entwicklung anzuschauen, macht Freude“, so Mössner. Nachdem inzwischen am großen Tisch auch Gurken und Zwiebeln zerkleinert sind und alle Kräuter ihren Weg in die Quarkschüssel gefunden haben, ist Zeit zum Essen. Denn gemeinsam zu essen macht den Schülern der Johannesberg Schule und den Tannenhof-Senioren schließlich noch mehr Spaß, als gemeinsam zu kochen. 24 Kraft-Werk Gründungsmitglieder des Vereins „Kraft-Werk“ mit Oliver Caruso (4.v.l.) an der Spitze, Trainer, Vertreter der JohannesDiakonie und Bürgermeister Theo Haaf (3.v.r.) feierten gemeinsam die Einweihung des neuen Kraftsportzentrums. Der Hie „Kraft-Werk“ hat ein neues Zuhause Inklusiver Sportverein bezog auf dem Schwarzacher Hof der Johannes-Diakonie ein mode Schwarzach. „Breiter stehen, Ellenbogen nach vorne!“ Die Stimme von Trainer Ingo Fein ist auch im hintersten Winkel des neuen Trainingsraums deutlich zu vernehmen. Schon am Eröffnungstag des im Haus Haselbusch eingerichteten Kraftsportzentrums des Vereins „KraftWerk“ auf dem Schwarzacher Hof fließt der Schweiß, werden die großen Metallscheiben auf die Langhanteln gesteckt – die Eisen fliegen. Im Eingangsbereich begrüßt derweil Initiator Oliver Caruso die Gäste zur kleinen Einweihungsfeier. Die Gründungsmitglieder des Vereins, große und kleine Athleten, Vertreter der Johannes-Diakonie Mosbach und auch Bürgermeister Theo Haaf waren gekommen, um diese inklusive Trainingsstätte auf dem Areal der Johannes-Diakonie in Augenschein zu nehmen. „Ich freue mich unheimlich über diese Räumlichkeiten“, gibt denn auch der Weltmeister, Olympiamedaillen-Gewinner und aktuelle Bundestrainer der Gewichtheber Einblick in sein Seelenleben. Für Caruso gehe ein Traum in Erfüllung, in seinem Wohnort Schwarzach ein solches Angebot machen zu können. Und das beinhaltet, dass Groß und Klein, Menschen mit und ohne Behinderung, Leistungs- und Hobbysportler gemeinsam trainieren können. Bereits vor Jahren hatte Carusos Engagement mit einer Schulkooperation begonnen, die Suche nach einem Raum endete mit der Möglichkeit, auf dem Schwarzacher Hof trainieren zu können. Schnell kamen Bewohner des Hofs dazu, plötzlich stemmten diese gemeinsam mit Schülern, Mitarbeitenden des Wohn- und Freizeitbereichs der Johannes-Diakonie und Nachwuchsheber des aktuellen deutschen Mannschaftsmeisters SV Germania Obrigheim die Langhanteln. Und das mit Erfolg: Innerhalb kürzester Zeit hamsterten die Athleten Kraftsport-Medaillen bei den Special Olympics für Menschen mit geistiger Behinderung – zuletzt vergangene Woche bei den Spielen in Karlsruhe. Ebenfalls 2012 wurde schließlich der Verein „Kraft-Werk Schwarzach“ gegründet, der nun im Haus Haselbusch ein neues Zuhause gefunden hat. „Genau das wollen wir“, sagt dazu Jörg Huber, Vorstand der Johannes-Diakonie. „Sportler aus der Umgebung kommen auf den Schwarzacher Hof, alle trainieren Kraft-Werk 25 r Trainingsbetrieb läuft bereits auf Hochtouren. er Nicole Reimann mit Trainer Thomas Fraunholz. Das neue Trainingszentrum: Ein Raum für Groß und Klein, Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderung, Leistungs- und Hobbysportler. ernes Kraftsportzentrum gemeinsam.“ Gelebte Inklusion eben. Als JohannesDiakonie stelle man die Räume gerne zur Verfügung, der Verein Kraft-Werk sei „herzlich willkommen“. Schwarzachs Bürgermeister Theo Haaf offenbarte den Gästen, schon vor Jahren die Vision eines „inklusiven Sportleistungszentrums“ gehabt zu haben. „Ich freue mich, dass wir dieser Vision nun nähergekommen sind“. Für ihn bedeute das Angebot des Vereins eine „Stärkung des Standorts Schwarzach“ und einen Schritt in Richtung „Inklusion nach Innen“. Und Carusos Vision? Aktuell bietet Kraft-Werk Schwarzach Bewohnern und Mitarbeitenden der Johannes-Diakonie die Möglichkeit, in dem frisch renovierten Raum, voll mit modernen Trainingsgeräten, zu trainieren. Als nächster Schritt soll das Angebot für Vereine, Firmen und Gruppen geöffnet werden. „Wir können hier Training für Gruppen von 20 bis 25 Personen anbieten“, so der 39-Jährige. Das Sagen im Trainingsbetrieb haben aktuell „Headcoach Kraft und Fitness“ Thomas Fraunholz und „Headcoach Gewichtheben“ Ingo Fein. „Wichtig ist: Wir sind hier keine Muckibude!“ Der Schwerpunkt liege auf dem Gesundheitssport und der Inklusion, sagt Oliver Caruso weiter, der als Bundestrainer aktuell die meiste Zeit im Bundesleistungszentrum in Leimen verbringt – und zum Fitnesstraining gerne mal den ein oder anderen Nationalheber mit nach Schwarzach bringen will. In Schuss gebracht wurde der Raum mit jeder Menge eigener Muskelkraft. „Das war harte Arbeit mit viel Staub – und jeder Menge Spaß.“ Caruso bedankte sich herzlich stellvertretend für die vielen Helfer bei Reinhold Winterbauer. Es sei eine „super Zusammenarbeit“ gewesen. Bei einem Gläschen Eröffnungssekt konnten die Gäste dann beobachten, wie Groß und Klein, Menschen mit und ohne Behinderung, gemeinsam ihr Können an der Hantel bewiesen. Athleten wie Nicole Reimann oder Danilo Pasnicki etwa, Medaillensammler der Special Olympics. Da schauten auch Nico Müller und Matthäus Hofmann genau hin, zwei Toptalente des deutschen Gewichthebens und Teil der Obrigheimer Meistermannschaft. Auch sie können die ihnen bekannten, klaren Anweisungen Ingo Feins nicht überhören, die an diesem Abend durch den Raum hallen. 26 Kraft-Werk „Kraftsport ist ein toller Sport“ Danilo Pasnicki will als Assistenztrainer sein Wissen weitergeben Steckbrief Name: Danilo Pasnicki Alter: 20 Jahre Wohnort: Schwarzach Erfolge: Special Olympics München (2012): 2 x Gold, 1 x Silber; Special Olympics Karlsruhe (2013): 1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze Schwarzach. „Die Übung ist voll gut für den Rücken“, erklärt Danilo Pasnicki – und liegt im neuen Kraftsportzentrum im Haus Haselbusch prompt auf dem Bauch. Beine und Arme vom Boden abgehoben lässt er eine kleine Hantelscheibe hinter dem Rücken und vor seinem Gesicht kreisen. Die, die um ihn herum stehen, schauen konzentriert zu. Danilo ist einer der erfolgreichen Leistungssportler, die bei den Special Olympics regelmäßig Medaillen im Kraftdreikampf hamstern. Das, was der 20-Jährige selbst beim Kreuzheben, Kniebeugen und Bankdrücken gelernt hat, will er nun an andere weitergeben. Danilo ist auf dem besten Weg, für den Verein Kraft-Werk als Assistenztrainer zu fungieren. Seit Oktober 2011 ist das Krafttraining seine Leidenschaft. „Das macht mir unheimlich Spaß“, sagt der durchtrainierte junge Mann mit einem breiten Lächeln im Gesicht. „Ich finde das cool, dass ich diesen Sport machen kann. Das ist ein toller Sport.“ Schnell war er erfolgreich und hat „als Anfänger“ gleich beim ersten Special-Olympics-Wettkampf in München 2012 zwei Gold- und eine Silbermedaille gewonnen. Das regelmäßige Training habe ihn verändert, reflektiert er – nicht nur körperlich. „Ich bin viel ruhiger geworden.“ Zweimal in der Woche übt Danilo gemeinsam mit anderen Leistungssportlern der Johannes-Diakonie im Kraftsportzentrum mit seinem Trainer Thomas Fraunholz – manchmal auch am Wochenende. Im An- schluss an die Einheiten der Leistungsgruppe gibt er anderen, die im Haus Haselbusch ihre Fitness verbessern wollen, wertvolle Tipps. „Danilo soll mehr Verantwortung übernehmen“, sagt sein Trainer Thomas Fraunholz dazu. Er fördert die Idee, Danilo einen Assisenztrainerschein erwerben zu lassen. Zuvor muss dieser allerdings weiter viel lernen. „Ich muss die Muskeln am Körper kennen und wissen, welches Gerät welche Muskeln trainiert“, erläutert er, der aktuell im Mosbacher Begegnungs- und Kulturzentrum „fideljo“ arbeitet - und auch dort im Service oder bei der Unterstützung der Köche Verantwortung übernimmt. Wenn Danilo soweit ist, wird er bei Olympiamedaillen-Gewinner und Kraft-Werk-Initiator Oliver Caruso höchstpersönlich seine Trainerprüfung machen. Dann wird der junge Schwarzacher dem großen Vorbild zeigen, was er gelernt hat – und welche Übungen gut sind für Rücken, Bauch oder Arme und Beine. Danilo Pasnicki bei den Special Olympics 2013 in Karlsruhe (oben). Sein Wissen und seine Erfahrung will er künftig auch anderen weitergeben. Kraft-Werk 27 „An Aufgeben habe ich nie gedacht“ Nicole Reimann ist am Kraftsport gewachsen Schwarzach. Fünf Minuten auf dem Stepper. So fängt für Nicole Reimann heute das Kraft-Training an. „Es ist wichtig, mit Armen und Beinen gleichzeitig zu arbeiten“, erklärt sie. Kaum einer der Besucher im Kraftsportzentrum des Vereins Kraft-Werk hat sich durch den Sport so verändert wie Nicole. Noch vor wenigen Jahren sei sie total unsportlich gewesen, erzählt die 24 Jahre alte Frau, die am Schwarzacher Hof wohnt. Als sie nach einem Mittel gegen ihre Rückenschmerzen suchte, kam sie auf die Idee, es mit Krafttraining zu versuchen. Steckbrief Name: Nicole Reimann Alter: 24 Jahre Wohnort: Schwarzach Erfolge: Special Olympics München (2012): 4 x Gold, Special Olympics Karlsruhe (2013): 1 x Silber Nicole bei den Special Olympics 2013 in Karlsruhe Die ersten Trainingseinheiten waren sehr hart. Eine halbseitige Lähmung im Kindesalter hatte ihre Bewegungsfähigkeit eingeschränkt. Vor allem mit Kniebeugen tat sich Nicole schwer. Außerdem musste sie Kritik von Kollegen einstecken, die nicht verstehen konnten, weshalb sie als Frau sich ausgerechnet für Krafttraining entschieden hatte. Aber: „An Aufgeben habe ich nie gedacht“. Die junge Frau biss sich durch, übte hartnäckig und hatte schließlich Erfolg: Bei den Special Olympics in München gewann sie 2012 vier Goldmedaillen im Kraftdreikampf. Inzwischen ist Sport aus Nicoles Alltag nicht mehr wegzudenken. Wenn Sie Gewichte stemmt, geht es ihr nicht nur um Spaß. „Der Sport gibt mir Kraft, ohne jemandem weh zu tun“, sagt sie. „Er ist für mich wie ein Selbstverteidigungskurs. Ich kann meinen Frust an den Geräten rauslassen.“ Wichtig ist ihr auch, dass ihre Trainer ihr Tipps geben für eine gesunde Ernährung. Ihr Trainer Thomas Fraunholz ist begeistert von Nicoles Entwicklung. Der Headcoach des Kraft-Werks steht zwischen den Sportgeräten und dirigiert das Training. „Trotz aller Schwierigkeiten hat Nicole ihre sportliche Leistung enorm gesteigert“, berichtet er. Fraunholz lobt vor allem ihre Begeisterungsfähigkeit: „Auch wenn sie mal schlecht gelaunt ist, kann man sie schnell motivieren.“ 28 Haus Sonnenhalde Mehr Platz, mehr Lebensqualität Ein Jahr Haus Sonnenhalde: Für Bewohner und Mitarbeiter ist der Umzug ein voller Erfolg Schwarzach. Große Fenster, helle Räume: Im Haus Sonnenhalde ist der Name Programm. Das neue Wohn- und Pflegeheim der Johannes-Diakonie begeistert Bewohner und Mitarbeiter mit seiner freundlichen Atmosphäre. Die großen Fensterflächen lassen nicht nur viel Tageslicht ins Gebäude, sie bieten auch weite Ausblicke über Felder und Nachbargebäude. Seit fast einem Jahr können Bewohner und Mitarbeiter der Johannes-Diakonie das neue Haus im Schwarzacher Hof nutzen. Es bietet Raum für 69 Dauerwohnplätze, drei Kurzzeit- und Krisenplätze sowie tagesstrukturierende Angebote. Der Umzug im Oktober 2012 war allerdings kein Zuckerschlecken. „Wir mussten alle Bewohner unterbringen und uns gleichzeitig selbst in den neuen Räumen einrichten“, erinnert sich Oliver Edelmann. Er ist als Fachbereichsleiter für die Betreuung von schwerund mehrfachbehinderten Menschen verantwortlich. „Aber wir waren gut organisiert.“ Das gesamte Team sei hoch motiviert gewesen, hätte den Umzug als Neustart empfunden. Und so wurden noch spät abends Wände gestrichen und Zimmer liebevoll dekoriert, um den Bewohnern schon bei ihrer Ankunft eine heimelige Atmosphäre zu bieten. Andere Bauprojekte der Johannes-Diakonie verfolgen das Ziel, Menschen mit Behinderung gemeindenah zu betreuen. Beim Projekt Sonnenhalde ging es jedoch darum, die Versorgung von schwer- und mehrfachbehinderter Personen zu verbessern, die am Schwarzacher Hof zu Hause sind und dort ein lebenswertes Umfeld haben sollen. Die meisten Menschen, die in der Sonnenhalde leben, sind schwer- oder mehrfachbehindert. Für sie brachte der Umzug eine neue, anfangs noch ungewohnte Umgebung, vor allem aber deutlich mehr Lebensqualität, etwa weil jetzt jeder ein eigenes Zimmer hat. In den alten Häusern gab es noch Zwei- oder sogar DreibettZimmer. „Die Bewohner schlafen jetzt besser, weil sie sich nachts nicht mehr gegenseitig stören“, berichtet der Hausleiter Christian Steubner beim Gang durch das Gebäude. Da es in den Wohngruppen nun mehrere Bäder gibt, könne die Intimsphäre noch besser gewahrt werden. Den Umzug bewertet er als vollen Erfolg: „Das ist eine große Verbesserung.“ „Viel mehr Möglichkeiten zur Beschäftigung“ Doch das neue Haus bietet noch weitere Vorteile: „Wir haben jetzt viel mehr Möglichkeiten, die Menschen Haus Sonnenhalde 29 hier zu beschäftigen“, erzählt Steubner. Im Erdgeschoss des Gebäudes wurde ein kompletter Bereich für die sogenannte Tagesstruktur reserviert. Vom Korridor zweigen Gruppenräume ab. An einem quadratischen Tisch sind ältere Bewohnerinnen mit Basteln beschäftigt. Ein Snoezeln-Raum lädt mit Wasserbett und Lichtspielen zum Entspannen ein. Schließlich weitet sich der Flur zu einem großzügigen Gemeinschaftsraum. Ein Musik- und ein Bewegungsraum bieten viele weitere Möglichkeiten für die Tagesgestaltung. Ein Behandlungszimmer steht für Krankengymnastik zur Verfügung und kann von Ärzten, die regelmäßig ins Haus kommen, als Sprechzimmer genutzt werden. Eine wertvolle Ergänzung ist das geräumige Badezimmer. „Damit können wir in den Räumen der Tagesstruktur Beschäftigung und Pflege verbinden“, sagt Steubner. Vorher mussten Bewohner zwischendurch immer wieder zur Pflege in die Wohnbereiche geholt werden. Diese lästigen Wege entfallen nun, der Tagesablauf wird nicht mehr so häufig unterbrochen. Der viele Platz bedeutet für die Mitarbeiter zwar längere Wege. Rund 120 Meter müssen sie zurücklegen, um ein Stockwerk von einer zur anderen Ecke zu durchqueren. Doch: „Für die Bewohner sind die langen Strecken von Vorteil“, erklärt Steubner. „Viele von ihnen sind regelmäßig auf den Gängen unterwegs. Das ist wichtig für die Mobilität.“ Moderne Ausstattung: Gut für Bewohner und Mitarbeiter Mitarbeiter und Bewohner profitieren zudem von der modernen Ausstattung des Gebäudes: Neue Hilfsmittel erleichtern viele Handgriffe. So sind alle Bäder mit Deckenliftern ausgestattet. Mehrere Lagerräume im Keller nehmen Material auf, das sonst in den Gruppenräumen verstaut werden müsste. Im Erdgeschoss steht ein Extra-Raum für Mitarbeitergespräche zur Verfügung. Eine kleine Bibliothek mit Fachbüchern ist im Aufbau. Auch ein Jahr nach dem Umzug gibt es noch viel zu tun, berichtet der Fachbereichsleiter Oliver Edelmann: „Wir sind immer noch damit beschäftigt, manche Abläufe zu verbessern und das Haus fertig auszustatten.“ Vor allem die Außenanlagen wirken noch ziemlich nackt. Balkone und Hof benötigen mehr Sonnenschutz. Eine Sitzecke soll eingerichtet werden. Bald wird auch eine ¬gespendete Linde das Gelände schmücken und ‒ spätestens in einigen Jahren ‒ für zusätzlichen Schatten sorgen. Dann wird wohl auch der Umzug endgültig Geschichte sein. Helle Räume sorgen für gute Stimmung: Hausleiter Christian Steubner mit zwei Bewohnern des Hauses Sonnenhalde. In den Gruppenräumen der Tagesstruktur gibt es Platz für die verschiedensten Beschäftigungen. Die Mitarbeiter haben die Zimmer liebevoll dekoriert, um für die Bewohner ein schönes, vertrautes Ambiente zu schaffen. 30 Einweihung Fachschule „Wir sind in der Stadt angekommen“ Fachschule für Sozialwesen der Johannes-Diakonie Mosbach feierte Einweihung am neue Bürgermeisterin Tanja Grether (4.v.r.), Vertreter der Fachschule, der Johannes-Diakonie, des Regierungspräsidiums Karlsruhe und die Familie Zapf feierten offiziell die Einweihung der „Fachschule für Sozialwesen“. Neckarbischofsheim. „Wir sind Neckarbischofsheimer!“, heißt es seit rund zehn Monaten auch bei der Johannes-Diakonie Mosbach. So formulierte es zumindest Vorstand Jörg Huber. Zu Beginn des Schuljahres hat die Fachschule für Sozialwesen nach ihrem Umzug aus Mosbach im Neckarbischofsheimer Schwimmbadweg den Betrieb aufgenommen, nun wurde offiziell Einweihung gefeiert. Warum die Schule so lange mit einer Feier gewartet hatte, erklärte Birgit Thoma. „Zunächst hatten wir das Bedürfnis, erst einmal anzukommen“, so die Schulleiterin in der vollbesetzten Aula vor Vertretern der Stadt, der Johannes-Diakonie, des Regierungspräsidiums Karlsruhe, örtlicher Schulen, Lehrern und Schülern. Nachdem man es unter großem Kraftaufwand geschafft hatte, einen Umzug innerhalb von nur zwei Wochen zu stemmen, lag der Fokus zunächst auf den Unterricht. „Inzwischen sind wir in der Stadt angekommen“, so Thoma weiter. Die Schule sei jetzt „wun- derschön, wenn auch noch nicht perfekt“. Der zweite Grund des Wartens war dem Wetter geschuldet. „Wir wollten nicht im kalten Herbst oder Winter feiern, sondern im Sommer das schöne Außengelände nutzen“. Dass sich der Sommer 2013 lange Zeit kälter und nasser zeigte als der vergangene Herbst, habe niemand ahnen können. Birgit Thoma dankte schließlich all denjenigen, die den „Kraftakt Umzug“ möglich machten. Allen voran der Stadt Neckarbischofsheim. „Wir haben uns von Anfang an Willkommen gefühlt.“ Sie würdigte auch die Familie Zapf, die das Haus zur Verfügung stellte. „Wir hatten zu Beginn des Schulbetriebs ein Haus mit allem, was wir brauchten“, so Thoma. Wer schon einmal ein Haus renoviert habe wisse, dass das alles andere als selbstverständlich sei. Ein weiterer Dank galt den örtlichen Schulen, die die Fachschule in den vergangenen Monaten stark unterstützt hätten, den Planern der Johannes-Diakonie, den Lehrer und nicht Einweihung Fachschule 31 Impressum en Standort in Neckarbischofsheim zuletzt den Schülern, die einen gehörigen Beitrag zum Gelingen des Projekts beigetragen hätten. Jörg Huber, pädagogischer Vorstand der JohannesDiakonie, lobte seinerseits die gute inhaltliche Arbeit der Fachschule. „Ich werde immer wieder gefragt, woher wir all unsere Fachkräfte bekommen. Ich antworte darauf immer stolz: Natürlich von der Schule“. Er lobte Birgit Thomas und ihr Team dafür, wie reibungslos Umzug und Eingewöhnung vonstatten ging. „Blitzartig“ habe man im vergangenen Jahr neue Räume gesucht und gefunden, als klar wurde, dass die Bildungseinrichtung im Zuge des Dezentralisierungsprozesses der Johannes-Diakonie den Komplexstandort Mosbach verlassen würde. Im Gebäude der Familie Zapf wurde eine neue Heimat gefunden – „ideale Räumlichkeiten für die Zwecke der Schule.“ Bürgermeisterin Tanja Grether zeigte sich ihrerseits beeindruckt davon, dass die Fachschule bereits so gut „angekommen“ sei. Sie selbst, ergänzte sie, sei ja ungefähr ähnlich lange in der Stadt. „Sie sind uns herzlich willkommen!“, so das Stadtoberhaupt weiter. Und: „Wer nach Neckarbischofsheim kommt, soll sich wohlfühlen.“ Überschattet wurde die fröhliche Feier von der Nachricht des Todes der früheren Kollegin Sybille Günther. Sie verstarb wenige Tage zuvor überraschend. „Wir haben uns beraten und entscheiden, dass wir dennoch Einweihung feiern“, so Schulleiterin Birgit Thoma. „Wer Sybille kannte weiß, dass sie immer fröhlich und lebenslustig war“, ergänzte sie und bat um eine Schweigeminute. Im Anschluss an den „offiziellen Teil“ der Einweihungsfeier, den die Band „Recharge“ musikalisch mit gestaltete, lud die Thoma alle Gäste zum Mittagsessen. Bevor die Party im und um das Schulgebäude startete, informierten die angehenden Heilerziehungspfleger und Heilerziehungshelfer über Arbeit und Ausbildungsinhalte – und stellten unter Beweis, dass sie tatsächlich in Neckarbischofsheim angekommen sind. Herausgeber: Johannes-Diakonie Mosbach Körperschaft des öffentlichen Rechts Neckarburkener Straße 2–4 74821 Mosbach/Baden Telefon: 06261/88-0 (Zentrale) E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Dr. Hanns-Lothar Förschler (Vorstandsvorsitzender), Jörg Huber (Vorstand) Redaktion und Anzeigenleitung: Michael Walter, Telefon: 06261/88-734, Fax: -660 Layout: Lothar Dörge, Michael Walter Autoren dieses Heftes: Dr. Hanns-Lothar Förschler/Jörg Huber (Seite 3), Erika Knappmann (Seite 4), Andreas Lang (Seiten 27-29), Gabriele Eisner-Just (Seiten 14-17, 19-22), Michael Walter (Seiten 5-7, 9-11, 23-26, 30-33), Doris Bieser (Seite 37), Karin Neufert (Seiten 2,+ 37-39). Danke auch an alle anderen, die unsere „Informationen“ mit Beiträgen bereichern! Fotos: Johannes-Diakonie Mosbach Alle Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Druck und Weiterverarbeitung: Texdat-Service gem. GmbH, Weinheim Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 2013 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 31. Oktober 2013 Diese Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und wird kostenlos an Mitarbeitende, Kunden, Freunde und Förderer der Johannes-Diakonie Mosbach abgegeben. Ihre Adresse hat sich geändert? Sie haben Fragen zum Vertrieb? Bitte wenden Sie sich an Beate Weiland-Noe, Tel. 06261/88-574, Fax -660 Anzeige 32 BBW Mosbach-Heidelberg „Was ihr gelernt habt, brauchen wir alle“ BBW Mosbach-Heidelberg verbschiedet 69 Absolventen in 16 Ausbildungsberufen Am Ziel: 69 Absolventen des BBW Mosbach-Heidelberg erhielten ihre Abschlusszeugnisse. Mosbach. „Lernen ist wie rudern gegen den Strom, sobald man damit aufhört, treibt man zurück.“ Es waren Worte des englischen Komponisten Benjamin Britten, die Albert Stelzle in der Johanneskirche den diesjährigen Absolventen des Berufsbildungswerks Mosbach-Heidelberg (BBW) mit auf den Weg gab. Denn gleichwohl 69 junge Männer und Frauen im Rahmen der Entlassfeier ihre Abschlusszeugnisse erhielten: „Das Ende Ihrer Berufsausbildung ist nicht zugleich auch das Ende Ihres Lernens“, so der BBW-Leiter. „Dieser Tag ist ein Tag der Freude“, sagte Stelzle weiter vor zahlreichen Gästen – Eltern, Angehörige, Vertreter von Schulen, Wirtschaft und Politik. Prüfungen und anstrengende Stunden lägen hinter den Absolventen, die nun das Ziel erreicht hätten, das sie über mehrere Jahre hinweg angesteuert hätten. „Sie stehen heute zu Recht im Mittelpunkt!“. Und das taten sie in einem feierlichen Rahmen mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Pfarrer Richard Lallathin und der musikalischen Begleitung der „BBW-Band“. In insgesamt 16 Ausbildungsberufen erlangten in diesem Jahr die Absolventen ihre Abschlüsse, vom Fahrradmonteur, über die Fachkraft für Lagerlogistik bis hin zur Gärtnerin. „Leistungen, wie sie die Teilnehmer dieser Abschlussprüfungen erzielt haben, bedürfen eines Umfelds, in dem solche Leistungen überhaupt erst möglich sind“, so Albert Stelzle wei- ter. Das Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg biete ein solches Umfeld. Stelzle dankte daher auch den BBW-Mitarbeitern, den Kooperationsbetrieben und den Prüfern. Die Bedeutung der jungen Frauen und Männer in der Gesellschaft hob Markus Nitsch hervor. „Ihr seid wertvoll, weil ihr Menschen seid. Ihr seid wichtig, weil ihr etwas gelernt habt und weil wir alle das, was ihr gelernt habt, wirklich brauchen“, so der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. Das sollten sich die Absolventen stets vor Augen rufen, auch in schwierigen Phasen ihres beruflichen Lebens. Seine Anerkennung sprach auch der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Nelius aus: „Hier haben alle großes Engagement gezeigt.“ Dieser Tag sei nun ein Wendepunkt im Leben der jungen Menschen, der einen neuen Lebensabschnitt einleite. Glückwünsche sprach auch Teilnehmervertreter Dominik Fieseler aus. Bei der Übergabe der Abschlusszeugnisse wurde unter anderem auch der Prüfungsbeste geehrt. Die besten Ergebnisse in Theorie und Praxis hatte nach den Worten von Albert Stelzle der frischgebackene Gartenbaufachwerker Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau Marco Kolb erreicht. Er und alle Mit-Absolventen feierten schließlich nach dem „offiziellen Teil“ ausgiebig am dem Vorplatz des BBW – das hatten sich schlussendlich alle wohlverdient. BBW Mosbach-Heidelberg 33 Die „Ente“ strahlt jetzt himmelblau Auszubildende restaurieren für den Round Table Heilbronn einen Citroen 2CV Sind stolz auf ‚ihre‘ Ente: Auszubildende, Ausbilder und Vertreter des ‚Round Table 71 Heilbronn‘ bei der Übergabe; rechts Gerald Banschbach, daneben BBW-Leiter Albert Stelzle. Mosbach/Heilbronn. „Ich bin völlig überwältigt“, sagt Gerald Banschbach. Der „International Relationship Officer“ beim Round Table 71 Heilbronn inspiziert begeistert den himmelblauen Citroen 2 CV, der auf dem Vorplatz des Berufsbildungswerks (BBW) MosbachHeidelberg in der Sonne strahlt. Dass die „Ente“ mit Baujahr 1990 wie neu aussieht, ist den Lackiererei-Auszubildenden des BBW zu verdanken. Die jungen Leute haben sich im Auftrag des Heilbronner Round Table des Kultfahrzeugs angenommen - und ihm wieder Glanz verliehen. Rund drei Wochen lang wurden die Einzelteile aufwändig lackiert, Scheiben getönt, die Karosserie mit Klebefolien verziert – mit kleinen, gelben Enten, Wellen und Wolken darauf. Bei der Übergabe an die Auftraggeber ist den Auszubildenden von Günter Feil, Uwe Westenhöfer, Torsten Brothers und Abteilungsleiter Wilhelm Kronawetter der Stolz über ihr Werk deutlich anzusehen. Handys werden gezückt und Erinnerungsfotos geschossen, ehrfürchtig gleiten die Finger über den strahlend blauen Lack. Nicht minder zufrieden ist auch BBW-Leiter Albert Stelzle. „Ein tolles Projekt und eine Riesenerfahrung für unsere Auszubildenden“, dankte er Gerald Banschbach bei der Schlüsselübergabe – nicht ohne sich selbst zuvor noch einmal ans Steuer des frisch TÜV-geprüften Wagens gesetzt zu haben. „Ich hätte mit einem solch tollen Ergebnis nicht gerechnet“, zollte der aus Wagenschwend stammende Banschbach den Auszubildenden Respekt. Auch er sprach seinen Dank aus – für die großartige Leistung und die „unglaubliche Unterstützung“, die er und seine Mitstreiter von der Johannes-Diakonie bzw. dem Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg erfahren hätten. Dem Fahrzeug selbst hatte anschließend eine besondere Aufgabe: Es warb in Heilbronn und Umgebung für das dortige 10. Entenrennen des Round Table, bei dem Ende Juni rund 5000 Plastikenten im Neckar um die Wette schwammen. „Enten für Kinder“ war denn auch auf der Motorhaube, am Heck und den Seiten der motorisierten Ente zu lesen. Die Aktion diente schließlich einem guten Zweck, ganz so, wie es sich der Round Table auf seine Fahnen geschrieben hat. Mit im Rennen war übrigens auch eine „Firmenente“ des BBW. Sie war eines der Dankeschön-Präsente, die die „Tabler“ für die Auszubildenden mitgebracht hatten. 34 Angehörigenarbeit Angehörigenarbeit 35 36 Menschen Menschen in der Johannes-Diakonie Im Ruhestand Seit dem Erscheinen unserer letzten Ausgabe wurden folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet (Stand August 2013): Hans Borger, Annegret Deißler-Knorpp, Anne Friis, Rainer Haag, Elfriede Jung, Renate Konrad, Angelika Kress, Michael Lawrence, Eva-Maria Lehmann, Roswitha Merkl, Angelika Newill, Monika Reimelt, Rolf Sander, Edeltraud Schäfer, Ferdinand Schmidt, Johann Zepek (Mosbach) Eike Halbländer, Reinhard Öhmig (Schwarzach) Die Johannes-Diakonie trauert... ... und nahm Abschied von den folgenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ehemaligen, Werkstattbeschäftigten sowie Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern: Iris Bauer, Bewohnerin der Wohngruppe Wiesengrund 4 unserer Einrichtung in Schwarzach, lebte seit 1979 bei uns. Sie starb am 5. Juni im Alter von 53 Jahren. Daniel Stöckel, Beschäftigter der Lahrer Werkstätten seit 1993 und seit 1999 Bewohner im Wohnheim Lahr, verstarb am 7. Juni im Alter von 43 Jahren. Hubert Link, Bewohner der Wohngruppe D3 im Wohnzentrum, lebte seit 2006 in unserer Einrichtung in Mosbach. Er starb am 7. Juni im Alter von 48 Jahren. Fritz Rodemers, ehemaliger Mitarbeiter, war von 1977 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1995 als Ausbilder im Bereich Holz im Berufsbildungswerk Mosbach tätig. Er starb am 8. Juni im Alter von 77 Jahren. Elke Hafner, ehemalige Mitarbeiterin, war von 1980 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2008 im Haus Fuchs in Mosbach tätig. Sie starb am 13. Juni im Alter von 65 Jahren. Maria Luzia Schneider, ehemalige Mitarbeiterin, war von 1970 bis zum Eintritt in den Ruhe-stand 1992 in der Chemischen Reinigung der Wäscherei in Mosbach beschäftigt. Sie starb am 15. Juni im Alter von 81 Jahren. Alexander Wiegmann, Bewohner der Wohngruppe Haus am Wald in Mosbach, kam im Alter von sechs Jahren zu uns. Er starb am 26. Juni im Alter von 40 Jahren. Hubert Wolfram Schäfer, ehemaliger Mitarbeiter unserer Einrichtung in Mosbach, war seit 1965 an der Johannesberg Schule tätig, zuerst als Sonderschullehrer, dann viele Jahre als Konrektor und zuletzt bis zum Eintritt in den Ruhestand 2001 als Rektor. Er starb am 2. Juli im Alter von 72 Jahren. Michael Häfele, Bewohner der Wohngruppe Waldstraße 8 in Schwarzach, lebte seit 1980 in unserer Einrichtung. Er starb am 8. Juli im Alter von 46 Jahren. Dieter Denz, ehemaliger Mitarbeiter, war von 1978 bis 2003 als Theologe und Prädikant im Be-reich Seelsorge unserer Einrichtung in Mosbach tätig, seit Anfang der 80er Jahre mit dem Schwerpunkt „Seelsorgerlicher Dienst am Berufsbildungswerk“. Er starb am 15. Juli im Alter von 70 Jahren. Dorothea Röderer, Beschäftigte der Lahrer Werkstätten seit 1974 und seit 2009 Bewohnerin im Verbund 4 Haus Pflugstraße, verstarb am 24. Juli im Alter von fast 59 Jahren. Klaus Schulz, ehemaliger Mitarbeiter unserer Einrichtung in Mosbach, war von 1980 bis zum Eintritt in den Ruhestand in 2000 im Fahrdienst beschäftigt. Er starb am 27. Juli im Alter von 71 Jahren. Bärbel Backfisch, ehemalige Mitarbeiterin, war seit 1977 in der Raumpflege im Haus im Tal in Mosbach tätig. Mit der Einweihung der Johanneskirche 1982 wurde sie Kirchendienerin und übte diese Tätigkeit 31 Jahre aus, seit Beendigung ihrer aktiven Berufstätigkeit 2009 die letzten vier Jahre ehrenamtlich. Sie starb am 29. Juli im Alter von 66 Jahren. Spenden 37 Danke für Ihre Spenden! Ski-Club Mosbach unterstützt Ski-Projekt der Johannes-Diakonie Fasnachter verbreiten auch im Sommer Freude Mannheim/Schwarzach. Auf Blumengrüße und Geschenke verzichtete die Zabbe-Lieblichkeit Nadine I. aus der Familie der Narretei über die Kampagne 2012/13. Stattdessen sammelte sie Geld für die Wohngruppe Morgensonne 6 auf dem Schwarzacher Hof der Johannes-Diakonie. Der Kontakt wurde durch Tobias Emmerich, Cousin von Prinzessin-Ehemann Jan Emmerich hergestellt. Ende Juni wurde bei einem Sektempfang mit Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde auf der Wohngruppe der Scheck überreicht. Es kamen stolze (und närrische) 1111 Euro zusammen, die Nadine Belle-Emmerich Doris Bieser von der Wohngruppe Morgensonne 6 überreichen konnte. Über das Engagement ihrer Prinzessin freuten sich auch die Präsidenten der Zabbe aus Seckenheim, Gerhard Adler und Andreas Eder, die bei der Übergabe ihren Verein vorstellten. Die gesamte Gruppe freut sich sehr über diese Spende, von der ein Bastelschrank mit Ausstattung angeschafft werden soll und dankte der Zabbe-Lieblichkeit Nadine I. und ihrem Verein. Mosbach. Viele hochkarätige Erfolge konnten die Inline-Alpin-Athleten des Skiclubs Mosbach schon einfahren. 2012 sogar den Weltmeistertitel im Riesenslalom auf Inline Skates. Trainiert wird auf dem Gelände der Johannes-Diakonie, das dafür beste Voraussetzungen bietet. Eine asphaltierte Straße am Hang, die jeweils abgesperrt wird, bietet ein optimales Trainingsgelände auf dem ambitioniertes, von Erfolg gekröntes Training möglich ist. Die Inline-Skaterinnen und Skater des Skiclubs sind aber nicht „nur“ am eigenen Erfolg interessiert, sondern haben auch ein Herz für andere Sportbegeisterte. Vorstand Udo Bauer und Jugendarbeit-Beauftragte Anke Mörsberger übergaben Spendenbetreuerin Karin Neufert einen Scheck über 200 Euro. Die Spende kommt dem Ski-Projekt Schwarzbach Schule zugute. Schon mehrfach haben die jungen Sportlerinnen und Sportler bei den Special-Olympics, den olympischen Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung, mit beachtlichen Erfolgen und vielen Medaillen teilgenommen. Da die Teilnahme an Ski-Wettkämpfen und Trainings-Freizeiten immer viel Geld kostet, war die Unterstützung durch die Inlineskater des Ski-Clubs Mosbach mehr als willkommen. 38 Spenden Unsere Spendenkontonummer: 4 36 36 36 „Spielend sparen und gewinnen“… Mosbach. Jedes Jahr spendet die Sparkasse NeckartalOdenwald die Gewinne aus ihrem Lossparen an soziale Einrichtungen in der Region. Nach dem Motto „Spielend sparen und gewinnen“ beteiligen sich die Kundinnen und Kunden der Sparkasse am Lotteriesparen und unterstützen so indirekt gemeinnützige, kulturelle und soziale Einrichtungen. In diesem Jahr waren es 65.000 Euro, die dabei zusammenkamen und an zahlreiche soziale Einrichtungen verteilt wurden. Die Johannes-Diakonie konnte sich über 5.000 Euro freuen. Diese Spende kommt der Jugendfarm in Schwarzach zugute. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenbringt. Die Jugendfarm gibt allen, die Freude daran haben, die Chance, aktiv und mit allen Sinnen Natur zu erleben: Tiere versorgen, eine Pony-Wanderung mitmachen, Stockbrot backen, Holz bearbeiten hier dürfen sich Junge und Junggebliebene nach Herzenslust – mit fachkundiger und pädagogischer Begleitung – kreativ betätigen. Sparkasse Neckartal-Odenwald BLZ 674 500 48 Spendenhotline: 08000 705705 Vielfach bietet sich die Möglichkeit, uns zu besonderen Anlässen mit Spenden zu bedenken, etwa mit Spenden aus Festen und Jubiläen, Kranzspenden oder Briefmarkenspenden. Mit einer Schenkung oder einem Vermächtnis können Sie unsere Arbeit für Menschen mit Behinderung unterstützen, auch über Ihr Leben hinaus. Für Rückfragen stehen Ihnen Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Lothar Förschler (Tel. 06261/88-203) und Vorstand Jörg Huber (Tel. 06261/88-211) zur Verfügung. Auch unsere Seelsorger beraten Sie gerne: Pfarrerehepaar Birgit und Richard Lallathin (Tel. 06261/88-245), Pfarrerin Erika Knappmann (Tel. 06262/22-232). Auf Ihren Anruf freut sich auch: Karin Neufert, Fundraising/Spenderbetreuung (Tel. 06261/88-729) Spendenkonten: i Johannes-Diakonie Mosbach, Sparkasse Neckartal-Odenwald, Konto 4 36 36 36, BLZ 67450048 (ggf. bitte Spendenzweck angeben) Verein der Freunde und Förderer der JohannesDiakonie Mosbach e.V., Sparkasse Neckartal-Odenwald, Konto 3009016, BLZ 67450048 Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Kunst-Werk-Haus 39 Die „Künstler des Schwarzacher Hofes“ Das Atelier der Künstlerinnen und Künstler ist das KUNST-WERK-HAUS Ausstellungen: 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2003 2006 2008 2010 Schwarzach und Schefflenz Stuttgart Leimen und Hockenheim Bad Rappenau und Stuttgart Heidelberg Lahr, Karlsruhe, Bad Boll, Ebern und Neckarbischofsheim Staffelstein und Bühl Eberbach und Mosbach Istanbul Wehr Straßburg (Europaparlament) Die Künstlergruppe des Schwarzacher Hofes: Manuela Suchy *1980 • Michael Geisselmann *1971 Rainer Wolf *1967 • Meik Burkhardt *1986 • Annette Krämer *1973 (nicht abgebildet) Schwarzach. Der Kalender mit einer Auswahl von Werken der „Künstler des Schwarzacher Hofes“ soll Sie durch das Jahr begleiten. Das Atelier der Künstlerinnen und Künstler ist das KUNST-WERK-HAUS. Es ist zugleich auch deren Galerie. Im Jahr 1992 wurde das Projekt der „Künstler des Schwarzacher Hofes“ der Johannes-Diakonie Mosbach ins Leben gerufen. Die Gruppe besteht heute aus zwei Frauen und drei Männern im Alter von 27 bis 46 Jahren. Die schöpferische Arbeit ist ausschließlich selbstbestimmt, das heißt kein pädagogisches oder therapeutisches Konzept wird an die Künstlerinnen und Künstler herangetragen. So hat sich eine eigene Handschrift – in Form individueller Malstile – über Jahre hinweg entwickelt, die sich unter dem Begriff „Zeitgenössische Kunst“ einordnen lässt. Durch den Verkauf der Werke trägt sich das Projekt finanziell selbst. Die Bilder haben bei überregionalen Ausstellungen in den vergangenen Jahren Aufsehen erregt. So tragen die „Künstler des Schwarzacher Hofes“ seit über 20 Jahren dazu bei, durch vielerlei Einflüsse geprägte gesellschaftliche Vorbehalte selbstbestimmt handelnd zum Positiven zu verändern. Schwarzacher Hof, KUNST-WERK-HAUS 74869 Schwarzach Telefon 06262 22-366 www.johannes-diakonie.de i Anzeige 140 Jahre 140 Kindler’s Jahre Buchhandlung Kindler’s Buchhandlung 140 Jahre Hauptstraße 37+58 74821 Mosbach Tel 06261/2871 Hauptstraße 37+58 Hauptstraße 37+58 74821 Mosbach Kindler’s Buchhandlung 74821 Mosbach Tel 06261/14414 www.kindlers-buchhandlung.de Tel 06261/2871 Tel 06261/2871 MoFr 08.30 - 18.30 Tel 06261/14414 Tel 06261/14414 Sa 08:00 - 16.30 Uhr Hauptstraße 37+58 74821 Mosbach www.kindlers-buchhandlung.de www.kindlers-buchhandlung.de Tel 06261/2871 MoFr Mo-Tel Fr06261/14414 08.30 -08.30 18.30- 18.30 Sa 08:00 Sa 08.00 - 16.30- 16.30 Uhr www.kindlers-buchhandlung.de überraschend anders, unverändert gut. Mo- Fr Sa 08.30 - 18.30 08:00 - 16.30 Uhr überraschend anders, unverändert gut. überraschend anders, unverändert gut. Die Standorte der Johannes-Diakonie Mosbach E 35 Bensheim A3 Wertheim Miltenberg Michelstadt Würzburg E 41 in Ma A 81 A 61 Amorbach Worms A 63 KaiserslauternA 6 E 50 Bad Dürkheim A 650 Buchen (Odw.) A6 r ka ec A5 N Heidelberg Neustadt an der Weinstraße Speyer Bad Mergentheim Eberbach Mannheim E 31 A 81 Walldorf Neckarbischofsheim A6 Sinsheim ein A7 Ravenstein Mosbach Schwarzach Rh Pirmasens Beerfelden Weinheim A6 Tauberbischofsheim Walldürn Künzelsau E 41 Bad Rappenau Landau E 35 A 65 Neckarsulm A6 Heilbronn Bruchsal Crailsheim Schwäbisch Hall A5 E 41 Karlsruhe Ettlingen Backnang Ludwigsburg Pforzheim E 35 Rastatt E 52 ein Rh Leonberg Stuttgart Sindelfingen Calw cka r Bühl Simmersfeld Kirchheim unter Teck A8 E 41 Herrenberg Strassbourg Nagold Offenburg Filderstadt Ne E 35 A5 A 81 A8 Baden-Baden A5 A7 A 81 Mühlacker A 81 Rottenburg am Neckar Freudenstadt E 52 Reutlingen A7 Lahr / Schwarzwald Balingen Schramberg E 41 A 81 Rottweil Villingen-Schwenningen Freiburg im Breisgau Tuttlingen Hessen Main-Tauber-Kreis Tittisee / Neustadt Bad Krozingen Schluchsee Schönau im Schwarzwald Waldshut-Tiengen A5 E 35 A 81 Waldbrunn Rhein-Neckar-Kreis Singen Hohentwiel Zwingenberg Limbach Fahrenbach Altkreis Mosbach Schefflenz Neunkirchen Schwarzach Lörrach Michelbach Basel Aglasterhausen Neckarelz Mosbach Billigheim Haßmersheim Johannes-diakonie Mosbach Miteinander leben – voneinander lernen Rhein-Neckar-Kreis Landkreis Heilbronn